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Der Tag einer Küchenspinne

Der Umzug
von

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Der Umzug

Jeden Tag sitzt sie dort, in der Ecke über der Tür.

Es ist die Küchenspinne Spider.

Sie kennt jeden aus der Familie. Die Mama – sie macht morgens immer das Frühstück. Kommt Papa in die Küche, freut er sich über einen heißen Kaffee und gibt der Mama einen Kuss. Manchmal denkt sich Spider: „Die Menschen haben ein schönes Leben. So viele leckere Sachen und wie zärtlich sie mit einander umgehen.“

Nun kommt auch Susi, das Mädchen, in die Küche. Mit verschlafenen Augen wünscht sie ihren Eltern einen guten Morgen. Spider hat das Mädchen gerne, denn sie dreht sich jeden morgen zu Spider und wünscht der kleinen Küchenspinne mit einem Lächeln ebenfalls einen schönen Tag.

Dann wird es immer etwas hecktisch in der Küche. Papa schnappt sich schnell seinen Aktenkoffer, schiebt sich schnell das letzte Stück Brot in den Mund, gibt halb kauend seinen beiden Mädchen einen Kuss und verschwindet zur Tür unter Spider hinaus. Man hört eine weitere Tür zuschlagen und kurz darauf wie ein Auto gestartet wird.

Mama packt daraufhin die Tasche der kleinen Susi und fragt dabei: „Hast du Zähne geputzt und Haare gekämmt?“ Susi nickt dieses wie immer ab und bekommt ihre Tasche in die Hand gedrückt. „Dann zieh dir die Schuhe an, wir haben nicht mehr so viel Zeit.“

„Zeit“, denkt sich Spider, „was ist denn Zeit? Das hat Mama in der Küche doch noch nie genannt.“ Während Spider noch immer an das Wort denkt, verschwinden die beiden Menschenmädchen die Küche. Susi hinter Mama. Sie blieb noch einmal stehen und winkte Spider zu und flüsterte: „Bis später, meine Küchenspinne.“ Das freute Spider immer und die kleine Spinne machte es sich bequem in ihrem Netz und wartete auf das kleine Mädchen.

Diesen Tag kam Mama mit ein paar Dingen wieder in die Küche. Spider wusste noch nicht was sie davon halten sollte. Sie wischte alle Schränke und Oberflächen mit einem Lappen ab. Spider wusste nicht, was dieses unnormale verhalten bedeute sollte: „Wieso nutzt Mama dieses fetzen Stoff und zieht ihn über die Oberflächen und tunkt ihn immer mal wieder in den Eimer?“ Spider bekam ein unwohles Gefühl und verzog sich auf den Türrahmen. Aufmerksam beobachtete die Küchenspinne die Mama. Nun wand sie sich der Türe zu und was machte sie nun da… Spider sah wie das Netz verschwand: „Mein Netz, … Mama mach doch das laute Ding aus! Du zerstörst doch mein Haus!“ Dicke Tränen rannen aus den Augen der Küchenspinne. Sie verschwand hinter die Türzarge. Dort verweilte die Spinne mit ihrem Kummer.

Nach langer Zeit hört sie ein Schluchzen. Spider schaute vorsichtig über den Zargenrand. Susi stand in der Küche und weinte. Mama schien grade nicht da zu sein. Spider krabbelte vorsichtig aus ihrem Versteck, winkte Susi zu, doch sie bemerkte die Spinne nicht. Die kleine Küchenspinne wagte es sich von ihrem sicheren Platz zu entfernen und krabbelte die Türzarge hinunter, auf Susi zu und an ihrem Bein hoch. Dies schien Susi zu kitzeln, denn sie schaute an ihrem Bein herab und sah ihren Freund Spider. Ihre Augen klarten auf: „Da bist du ja noch. Ich dachte Mama hätte dich mit weg gesaugt.“ Vorsichtig trug das Mädchen die Küchenspinne in ihr Zimmer, setzte sie auf einen Schrank. Spider krabbelte nun die Wand hoch schaute sich um und dachte: „Wieso eine Küchenspinne sein, wenn ich bei Susi im Zimmer mein Heim bauen kann.“ Daraufhin fing die kleine Spinne an ihr Netz zu spinnen. Nun bekam sie jeden Abend eine „Gute Nachtgeschichte“ von Susi vorgelesen und einen Gute-Nacht-Gruß. Spider ist sehr glücklich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Moonshine-
2013-11-24T12:23:31+00:00 24.11.2013 13:23
Halli hallo,

danke erstmal für die Einsendung dieser süßen Geschichte. Deine ist jetzt die erste, die ich gelesen habe, und ich denke, du hast einen guten Start hingelegt. :)
Ich finde die Idee wirklich sehr, sehr cool und es ist mal etwas anderes. Das gefällt mir sehr gut. Die Geschichte hat etwas von einer Kindergeschichte und die Sprache ist auch ziemlich kindgerecht - das finde ich auch super. Ich kann mir gut vorstellen, dass daraus auch ein tolles Bilderbuch werden kann, vor allem, weil Spinnen ja nicht gerade die beliebtesten Tierchen auf der Welt sind und das würde die Kids mal lehren, dass auch kleine Spinnchen so etwas wie ein Recht auf Leben haben. :P Ich muss zugeben, ich bin auch kein Fan, aberrrr ich arbeite im Kindergarten, und da ist es natürlich wichtig, dass solche Werte vermittelt werden.
Lange Rede, kurzer Sinn, die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, und die Message (zumindest hab ich jetzt interpretiert, dass es eine gibt :P) kommt auch nicht so "mit dem Vorschlaghammer" rüber.

Eine kleine formale Sache, die mir aufgefallen: Die Geschichte vollzieht einen Zeitwechsel, der nicht richtig passt. Am Anfang schreibst du im Präsens, was vollkommen ok ist, aber dann, und zwar an dieser Stelle:
"Während Spider noch immer an das Wort denkt, verschwinden die beiden Menschenmädchen die Küche. Susi hinter Mama. Sie blieb noch einmal stehen und winkte Spider zu und flüsterte..."
wird es zum Präteritum und das bleibt auch konsequent bis zum Ende bestehen. Ich bin an dieser Stelle etwas ins Stocken geraten, an einer vorteilhafteren Stelle wäre es mir vllt gar nicht aufgefallen. :P

Okay, das wäre's soweit von mir. ich melde mich nochmal, wenn ich die anderen Geschichte auch gelesen habe, also wir hören noch voneinander.
LG
Eli
Von:  Atina
2013-09-13T19:29:24+00:00 13.09.2013 21:29
Die Geschicht eist echt süß! Hatte zwischendurch auch etwas Angst um Spider, obwohl ich gar nicht so auf Spinnen stehe. ^^


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