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GunFire - Clive's Vorgeschichte

von

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Die „neue Zeit“ gefiel Clive inzwischen ziemlich gut. Bei seiner Gang fühlte er sich wohl, denn diese Leute waren zu seiner Familie geworden. Außerdem konnten ein paar Gefährten im Kampf gegen die Infizierten und das Virus nicht schaden.

Als Clive wieder einmal allein auf dem Dach des ersten Klinikgebäudes saß und gedankenverloren seine schwarze Katze fütterte erinnerte er sich an eine längst vergangene Zeit. Er hatte mit dem Kapitel seines Lebens eigentlich längst abgeschlossen, aber die unliebsamen Erinnerungen hatten sich in sein Hirn gebrannt und tauchten von Zeit zu Zeit in seinen Gedankengängen auf, häufig wenn er allein war…
 

In seiner Kindheit hatte Clive in einer kleinen Stadt gelebt, er war ein Einzelkind und hatte viele Freunde gehabt. Eigentlich das perfekte Leben, wenn da nicht diese hässlichen Atomkraftwerke gewesen wären. Diese grauen Klötze hatten die Landschaft ruiniert, aber es war noch etwas wesentlich Schlimmeres passiert…

Der Alarm hallte durch die gesamte Stadt und sofort breitete sich Panik aus. Mit seinen 7 Jahren hatte Clive so etwas noch nicht erlebt. Seine Eltern waren dabei hastig einige Taschen zu packen und riefen ihm zu er solle es ihnen gleich tun. Zusammen hatten sie das Haus verlassen und waren mit dem Auto aus der Stadt gefahren. Ahnungslos beobachtete Clive die vielen Menschen, wie sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto die Straßen entlang jagten.

„Was ist hier los??“, fragte der Junge über das Hupen und Rufen anderer Leute hinweg.

Sie standen im Stau.

„Wir müssen hier weg, es ist sehr gefährlich noch länger zu bleiben!“

Aus der Antwort seiner Mutter wurde der Braunhaarige zwar nicht schlau, aber in ihm machte sich eine ungeheure Angst breit.

Nach einigen Stunden hatten sie das Haus der Tante erreicht, welche einige 100 Kilometer entfernt wohnte. Dort sollten sie angeblich sicher sein.

Wovor denn??

Einige Tage konnten sie dort bleiben, doch schnell wurde klar, dass diese Geschichte noch nicht zu Ende war. Clive musste mit ansehen, wie eine ihm unbekannte Krankheit seine Eltern zugrunde richtete. Sie wurden in die nächstgelegene Klinik gebracht, aber es war zu spät. Auch Clive wurde untersucht, doch er war scheinbar von der Krankheit verschont geblieben. Warum, konnte er sich selbst nicht erklären.

Dennoch plagten ihn hin und wieder starke Migräneanfälle und sein Appetit schwand mit der Zeit. Ebenso ließ sein Immunsystem stark nach, aber das Leben ging für ihn trotz der häufigen Klinikbesuche mehr oder minder normal weiter.

Allein bei seiner Tante zu wohnen war der Horror. Die Trauer um die verstorbenen Eltern und die verlassene Heimat ließen zwar nach, aber dafür wuchs in ihm ein Hass heran, der seine Welt endgültig zerbrechen ließ. Zeit für einen Neuanfang…
 

Clive sah sich in der Klinik um. Er war einfach durch den Haupteingang reinspaziert und war einigen Angestellten gefolgt. Warum ihn auf einmal eine solche Neugier gepackt hatte wusste er nicht, aber überall war es besser als bei dieser schrecklichen Tante. Sie wollte ihm nicht einmal verraten was da vor ein paar Wochen überhaupt passiert war.

So schlich er jetzt durch die von Leuchtröhren erhellten weißen Gänge. An der Tür die er zuvor passiert hatte hing ein Schild:

„Betreten für Unbefugte verboten“

Was das wohl bedeutete?

Der Junge lief durch die Flure, versteckte sich vor anderen und prägte sich alles genau ein. Viel gab es dort nicht zu sehen und so verbrachte er die meiste Zeit damit durch ein kleines Fenster in ein Labor zu starren. As die Leute in den Kitteln dort wohl taten?
 

Ganz plötzlich und unvermittelt schrillte eine Alarmsirene los.

„Was ist das denn?!“

Als die Arbeiter aus den Räumen stürmten rannte Clive einfach zwischen ihnen her, niemand bemerkte ihn. Die Sirene weckte die unangenehmen Erinnerungen an die Flucht aus der alten Stadt. War hier das Selbe passiert? Es schien irgendwie nicht so. Schließlich klang der Alarm anders und als er mit den anderen aus diesem Bereich entkommen war, war alles wieder in Ordnung. Seltsam…
 

Clive ging zu einem Zimmer, dort saß ein Junge auf dem Bett, der etwas älter zu sein schien als er selbst.

„Wer bist du?“, fragte der Ältere überrascht.

„Hast du das gerade mitbekommen? Den Alarm?“, wollte Clive wissen.

„Ähm, nein…Ich habe nichts gehört… Aber jetzt sag schon, wer du bist“, forderte der Blonde.

„Ich bin Clive…“, murmelte der Jüngere, „Ich wollte mich hier mal umsehen… Und wer bist du?“

„Nenn mich Freddie. Wie du siehst habe ich mir den Arm gebrochen….“

Freddie also. Dass er sich verletzt hatte sah man deutlich und Clive nickte. Die zwei kamen ins Gespräch und der Jüngere kam auch dazu den Grund für seinen Aufenthalt zu erklären.

„Davon habe ich in den Nachrichten gehört!“, berichtete Freddie, „Sie meinten in den Nachrichten, dass dort ein AKW hochgegangen ist. Erstaunlich, dass es dir so gut geht!“

Clive ließ sich die Umstände genauer erklären, denn mit seinen inzwischen 8 Jahren konnte er noch nicht viel davon wissen.

In den nächsten Tagen kam der Braunhaarige öfters zu seinem neuen Freund, aber nach einer Woche erzählte dieser ihm, dass er zurück nach Radisson müsste. Radisson war die nächste große Stadt, c.a 50 km entfernt und Freddie wohnte dort. Er erzählte, dass die Klinik dort vor einigen Jahren geschlossen worden war, weshalb er in der nächstbesten Stadt gelandet war. Und als Freddie zurück ging kam Clive einfach mit. Jetzt hatte er die Chance alles hinter sich zu lassen und von vorn zu beginnen…
 

Eine Zeit lang war Clives Leben beinahe so schön wie früher, doch nach zwei Jahren liefen die ersten Infizierten durch die Stadt. In windeseile breitete die Krankheit sich aus, zerriss Familien, zerstörte Leben. Freddie, Clive und ein paar andere hatten sich zu einer kleinen Gang zusammengerottet und einen Unterschlupf gesucht. Das alte Krankenhaus und die Nervenklinik waren die größten Gebäude in der Stadt und dort lagerten ältere Vorräte und ein funktionierendes Stromaggregat. Erstaunlicherweise hatte sich dort noch niemand eingenistet und die kleine Gruppe betrat die alten Betonklötze.

Zuerst hatten sie alle Räume gesichert, Nahrung und Wasser egsucht und in einem großen Raum einige Betten aufgestellt. So hatten sie den Grundstein für das Hauptquartier gelegt. In den nächsten Tagen kamen einige Soldaten doch diese wurden sehr schnell infiziert. Es gelang den Jungendlichen und Erwachsenen der kleinen Gruppe den Opfern ihre Waffen abzunehmen und so wuchs nach und nach ihre Kampfkraft und auch die Zahl der Mitglieder stieg. Nach einigen Monaten rankten sich schon die ersten Gerüchte um diese Gang und da sie einiges an Schusswaffen horteten und jeder sich auf eine spezialisiert hatte wurden sie nach kurzer Zeit „GunFire“ genannt. So hatten sich mit der Zeit einige Merkmale gebildet, wie zum Beispiel die Besonderheiten bei der Namensgebung. Jeder wurde nach seinen Fähigkeiten benannt, so hieß Clive nachher Assassine und Freddie bekam den Namen Headshot. Außerdem trugen alle auf Clives Anordnung hin Gasmasken. Eigentlich hätte Freddie der Anführer sein sollen, da er älter war, doch Clive, der Jüngste, hatte sich durchgesetzt und so kam es, dass die Gangregeln auf seinen abnormalen Vorstellungen basierten.

Wenn er für Krankheiten so leicht anfällig war würden es die anderen doch bestimmt auch sein. Deshalb hatte er allen Gasmasken besorgt. Es konnte ja auch nicht schaden sein Gesicht zu verbergen.

Im Moment war diese Gang noch immer ein Gerücht, aber bald würden die GunFire den ersten Schritt machen. Sie würden Die Laughing Demons, eine der grausamsten Gangs in der Stadt, angreifen und ihre wahre Stärke demonstrieren. Endlich konnten sie zuschlagen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-02-26T16:52:10+00:00 26.02.2014 17:52
~ Kommentarfieber ~

Guten Abend.
Wunderbar, noch ein One-shot zu Virus M4. Wo ich gerade so im Flow bin, kann ich doch gleich mal weiterlesen.

Man kommt sehr gut in deinen Erzählfluss rein und Clive finde ich gut getroffen. Natürlich wirft es einige Fragen auf, wieso ein so junger Bengel wohl die Führung einer Gang übernimmt, aber dies wird sicherlich im RPG geklärt werden. Dies hier ist ja leider ein One-shot.
Ich hätte mich gefreut, ein wenig mehr zu erfahren. Wobei ich das kindliche Unverständnis hier sehr gut beschrieben finde und es als OS sehr aussagekräftig ist. Und ich weiß endlich mehr über Gunfire. :)

Liebe Schreibziehergrüße,
abgemeldet
Antwort von:  Ruki-
28.02.2014 07:16
Danke für deinen kommentar ;3 freut mich dass noch ein paar leute die ff lesen ^^
Von:  Silver-Rele
2013-12-11T19:16:35+00:00 11.12.2013 20:16
Danke für die FF zum Virus M4 ^____^
als erstes find ich die Idee mit dem Akw recht spannend, bringt es doch eine eigene Andeutung hinzu wie der Virus überhaupt entstanden war! Auch die Gründung der Gang ist sehr interessant! Freddi scheint auch ein cooler Typ zu sein, ich gehe mal davon aus, dass er noch lebt? Immerhin ist die Andeutung zum Schluss schon sehr vielversprechend fürs RPG!  ;D


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