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Ängste besiegen

von

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„Was meint ihr wohl, weshalb die Königin uns herbestellt hat?“

Emilie blickte ihre Freundinnen fragend an. Mitten in der Nacht waren die vier Hexenschülerinnen von Mahorka und Lala geweckt worden. Der kleine, grüne Hexenfrosch hatte ihnen erklärt, dass die Hexenkönigin die vier unbedingt hatte sehen wollen. Auf Nachfragen hatte sie nicht reagiert und so waren die vier verschlafen und müde in die Hexenwelt gereist und warteten nun auf das Auftauchen der Königin.

Doremi zuckte die Schultern und gähnte laut. „Solange sie mir den Zauber verrät, mit dem ich mir mein Leben lang Steaks wünschen kann, bin ich glücklich“, entgegnete sie, als sich die Türen öffneten und eine junge Frau heraustrat.

„Eure Majestät!“

So wie es Mahorka ihnen eingetrichtert hatte, verbeugten sich die vier kleinen Mädchen vor der Frau, die nun auf ihrem Thron Platz nahm und ihnen mit einer Handbewegung bedeutete, wieder aufzustehen. Erst jetzt erkannten die vier Hexenschülerinnen, dass die Königin in ihren Händen ein kleines Bündel hielt. Und für einen kurzen Moment erinnerte sie dieses Bündel an Hanna. War etwa noch ein Hexenbaby geboren wurden?

„Es freut mich, dass ihr vier bereit wart, so plötzlich zu erscheinen“, begrüßte die Königin sie lächelnd. Jedenfalls klang ihre Stimme lächelnd, denn ihr Gesicht hatte die junge Frau wie üblich hinter einem Schleier versteckt. Sie stand wieder von ihrem Thron auf und ging auf die vier zu, das Bündel hielt sie fest in ihren Händen. „Ich hätte euch nicht gerufen, wenn es nicht wirklich dringend wäre.“

„Gibt es etwa ein neues Hexenbaby?“

Es war Doremi, die diese Frage ausrief, noch ehe sie jemand aufhalten konnte. Das Mädchen erkannte selbst, wie dreist diese Frage doch war und schlug sich erschrocken die Hand auf den Mund.

„Plappermaul“, zischte Sophie verärgert und eilig stotterte Doremi eine Entschuldigung heraus.

„Deine Frage ist berechtigt, Doremi“, meinte die Hexenkönigin mit ruhiger Stimme. „Nein, es ist kein neues Hexenbaby, da muss ich euch enttäuschen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass ihr mit Hanna sowieso schon alle Hände voll zu tun habt.“

Ein Schmunzeln war in ihrer Stimme zu hören und die Königin beugte sich nach unten, sodass die kleinen Mädchen sehen konnten, was sie die ganze Zeit in ihren Händen gehalten hatte.

„Ist das ein Drache?“, fragte Sophie erstaunt. In dem Bündel lag eine echsenartige Gestalt, deren Körper mit goldenen Schuppen bedeckt war. Es streckte seine kleinen, Fledermausähnlichen Flügel aus und blickte sie aus seinen grünen Augen neugierig an.

„Ach, ist der süß.“ Mutig streckte Nicole ihre Hand aus und kraulte dem kleinen Wesen sein Kinn, das sich knurrend in ihre Richtung streckte. „Woher kommt er denn?“

„Majolin hat den Kleinen im Schlossgarten gefunden“, erklärte die Königin. „Wir haben herausgefunden, dass er einer Hexe im Norden der Hexenwelt gehört. Leider ist es ihr nicht möglich, den Drachen selbst zu holen. Wir möchten, dass ihr ihn zu ihr bringt.“

Sophie blickte verwundert auf. „Weshalb wir?“, wollte sie wissen und hob ihre Augenbraue an. „Eure Majestät, gibt es nicht genug andere Hexen die das machen können?“

„Nun, leider haben die meisten Hexen – auch wenn sie es nur ungerne zugeben würden – Angst vor Drachen“, erzählte die Königin den erstaunten Mädchen.

„Aber wieso denn das?“, wunderte sich Sophie. „So süß wie der Kleine doch aussieht…“

„Leider sieht nicht jeder das, was ihr seht. Drachen waren schon immer sehr mächtige Wesen“, erklärte die Königin geheimnisvoll. „Ihr dürft euch von eurer Furcht nicht blenden lassen. Majodraco ist eine der letzten Hexen, die keine Furcht vor diesen Tieren besitzt.

Es wäre wirklich sehr großzügig von euch, wenn ihr euch den Drachen nach Hause bringt“, bat sie die kleinen Mädchen.

Doremi und die anderen drei blickten sich fragend an. Die Mädchen hatten das Drachenbaby schnell ins Herz geschlossen, lachend streichelten sie das Fabelwesen immer wieder. So niedlich wie es aussah, konnten sie nicht verstehen, weshalb sich die anderen Hexen vor ihm fürchten sollten.

„Das erklärt wohl, weshalb hier niemand anderes ist“, fiel Emilie auf, als sie sich umsah. Keine der Hexen, die sonst immer anwesend war, stand heute in der Nähe. Selbst Mahorka hatte abgelehnt mit in die Hexenwelt zu kommen. Sie wäre zu müde gewesen, die Mädels sollten ihr am nächsten Tag erzählen, was passiert sei. Dabei wäre sie normalerweise doch mitgekommen.

Die erwachsene Hexe nickte schmunzelnd und reichte dann Doremi das Bündel. „Es ist wirklich pflegeleicht. Der kleine Drache ist die meiste Zeit nur am Schlafen.

Passt jedoch auf euch auf, meine Kleinen. Die Gegend, die ihr durchfliegen müsst, ist sehr windig.“

Doremi nahm das Wesen und drückte es an sich. „Seht doch nur, wie süß er ist“, jauchzte sie lachend. „Kommt, das wird doch bestimmt ein lustiger Ausflug.“

Sie setzten den Drachen in einen gepolsterten Korb und banden ihn zwischen Sophies und Emilies Besenstiel fest, ehe sie sich mit ihren Besen in die Lüfte erhoben. Die Königin winkte ihnen zum Abschied.

„Wir haben ganz vergessen, die Königin nach seinem Namen zu fragen“, rief Nicole, als sie schon eine Weile unterwegs waren. Gerade flogen sie über einen Wald voller Tannen.

„Dann geben wir ihm einfach einen Namen“, rief Doremi nach hinten. „Wir nennen ihn Sugar!“

„Sugar?“, rief Sophie verwundert. „Wie kommst du denn auf so einen Namen? Ich denke Goldy wäre viel passender, seht euch doch nur seine goldenen Schuppen an.“

„Weil sie so süß wie Zucker ist“, meinte Doremi, während die vier Hexen nach links abbogen.

„Sie? Es ist doch eindeutig ein Junge“, kam es von Emilie. „Übrigens sollten wir mal anhalten. Goldy wacht auf.“

Um ihre Worte noch zu erstreichen, erklang ein lautes Brummen aus dem Korb heraus und das Drachenkind steckte seinen Kopf hervor.

„Lasst uns landen und etwas zu essen besorgen“, rief Nicole und deutete auf die Büsche unter ihnen. „Die Beeren dort sind essbar. Malissa hat es mir einmal gesagt.“

Die vier Hexen wussten, dass der Kleine wegen dem Hunger aufgewacht war. Dieses Brummen, der Klang seiner Stimme hörte sich genauso an wie Hana, wenn sie nach Essen schrie. Sanft landeten sie neben den Büschen und während Doremi und Nicole zu diesen eilten und Beeren pflückten, waren Sophie und Emilie dabei, das Drachenbaby aus dem Korb zu heben.

„Na, komm her, mein kleines Baby!“ Vorsichtig griff Emilie in den Weidenkorb hinein. Der Drache beobachtete sie dabei, wie sie ihn sorgfältig hochzuheben versuchte.

„Aua!“

„Emilie!“ Sophie drehte sich erschrocken um. Ihre Freundin war nach hinten gestürzt und hielt sich ihre rechte Hand. Tränen flossen dem kleinen Mädchen über ihr Gesicht.

„Was ist passiert?“

Doremi und Nicole waren zu ihnen geeilt und sie versammelten sich besorgt um Emilie und fragten nach, was ihr passiert sei.

„Er … er hat nach mir gebissen…“, schluchzte Emilie und hielt ihre Hand Doremi hin. Auf dem Handrücken war deutlich ein Bissabdruck zu sehen. Tröstend strich ihre beste Freundin über diesen, während Nicole erklärte, sie würde nach Wasser suchen. „Ich hab doch gar nichts getan…“

Nicole kehrte mit einer kleinen Schale Wasser zurück, das sie Emilie vorsichtig über die Hand goss. Emilie seufzte, als das kühle Nass ihre Wunde kühlte und lächelte dankbar, als Doremi ein Stück Stoff, welches sie wohl anscheinend von ihrem Rock abgeschnitten hatte, um ihre Hand band.

„Ich bin sicher, er hat es nicht mit Absicht getan“, meinte Sophie und hob dann vorsichtig das Drachenbaby auf. „Sieh nur, er will sich bei dir entschuldigen.“

Sie hielt Emilie das Bündel entgegen und nervös beugte sich diese nach vorne um den Drachen anzusehen. Doch als sie ihn anblickte, erschrak sie auf einmal.

„Was ist denn das? Seht ihr das nicht?“

Die drei anderen Hexenschülerinnen blickten das Baby verwundert an, doch konnten sie nichts sehen. Für sie sah er noch immer so wunderschön aus wie vorher. Doch Emilie sah etwas ganz anderes. Seine Schuppen waren schlammbraun und seine giftgrünen Augen schimmerten rötlich am Rand. Sie stolperte einige Schritte zurück. „Geht weg damit“, rief sie ängstlich aus und blickte in die irritierten Gesichter ihrer Freundinnen, die ihr Benehmen nicht nachvollziehen konnten.

„Seht ihr das denn nicht?“, fragte sie ängstlich. „Er sieht auf einmal so … so … so hässlich aus!“

„Emilie, ist alles in Ordnung mit dir?“, wunderte sich Doremi. „Sugar sieht doch ganz normal aus.“

Doch die Hexenschülerin schüttelte ihren Kopf. „Er sieht grässlich aus“, erklärte sie. „Warum seht ihr es denn nicht?“

„Erinnert ihr euch nicht an das, was die Königin gesagt hat“, fiel Nicole auf einmal ein. „Sie warnte uns davor, dass wir uns nicht von unserer Angst einschüchtern lassen sollen. Und jetzt hat Emilie Angst vor Sugar, weil er sie gebissen hat.“

„Emilie, er wollte dir bestimmt keine Angst einjagen“, meinte Doremi. „Vielleicht hast du ihm ja vorher aus Versehen wehgetan oder er hat sich einfach nur erschrocken. Du musst keine Angst haben.“ Hoffnungsvoll sah sie ihre Freundin an.

Doch Emilie schüttelte ihren Kopf. „Ich will ihn nicht sehen“, erklärte sie und griff nach ihrem Besen. „Bringt ihn alleine weg. Ich fliege zurück nach Hause.“

Sie schwang sich auf den Stiel und hob ab. Schneller als sonst war sie davongeflogen und Nicole und Sophie blickten ihr erstaunt hinterher, während Doremi sich ihren eigenen Besen schnappte.

„Was hast du vor?“, fragte Sophie.

„Ich halte sie auf“, erklärte Doremi entschlossen. „Ich lasse nicht zu, dass sie einfach so abhaut. Die Königin hat uns allen diesen Auftrag gegeben. Und außerdem können wir nicht zulassen, dass Emilie mit ihrer Angst alleine ist.“
 

~~**~~
 

Nachdenklich betrachtete Emilie ihr Spiegelbild, das sich im Wasser reflektierte. Sie hatte sich an dem Flussufer niedergelassen, ihr Besen lag neben ihr und nun dachte sie über das Geschehene nach.

Möglicherweise hatte sie ja etwas überreagiert. Sie hätte nicht einfach abhauen dürfen. Schließlich hatte sie der Königin doch versprochen, das sie das Drachenbaby nach hause bringen würde.

Der Drache … Vor ihren Augen blitzte das Bild des Drachenjunges auf, so grässlich und scheußlich wie er auf einmal aussah. Ob Nicole wohl Recht hatte? Vielleicht sah sie ihn ja nur so, weil sie Angst hatte. Angst davor, dass er sie wieder beißen würde.

Emilie seufzte niedergeschlagen und blickte zum Himmel. Sie ahnte, es würde das Richtige sein, wenn sie jetzt zu ihren Freundinnen zurück kehrte und sie und Sugar um Entschuldigung bat. Doch als der Gedanke an Sugar aufkam, erschien wieder das Bild des grauenvollen Drachens, der mit seinen riesigen, spitzen Zähnen nach ihr schnappte. Nein, sie konnte nicht zurück.

Schluchzend schlang Emilie ihre Arme um ihre angewinkelten Beine und vergrub ihr Gesicht in ihren Knien.

Es vergingen einige Minuten, bis die orange-farbige Hexenschülerin bemerkte, dass jemand sie anstupste. Erstaunt blickte sie zur Seite und sprang auf, als sie denjenigen entdeckte, der sie angestupst hatte.

Gelber Speichel tropfte von seinen Lefzen. Seine schlitzenartigen Pupillen betrachteten sie eingehend, während seine Krallen über das Gras kratzten. Die Hexenschülerin zuckte zusammen und griff nach ihrem Zauberstab. So fühlte sie sich wenigstens etwas sicherer.

Was wollte er nur? Nervös beobachtete sie ihn, doch er tat nichts anderes als dort zu stehen und sie anzusehen. Emilie wusste, dass sie nicht einfach wegrennen durfte. Hastige Bewegungen würden ihn noch wütender machen. Also ging sie langsam Schritt für Schritt nach hinten. Wenn doch nur Doremi und die anderen hier wären…

Doremi!

Irgendetwas stimmte hier nicht. Wo waren ihre Freundinnen? Sie würden das kleine Baby niemals einfach so alleine lassen. Irgendwo mussten sie doch sein.

Ihr Blick ging zu dem Drachenjungen, dessen Zunge nun über seinen mit Dornen bespickten Schwanz leckte. Sie schluckte nervös. Er war der Einzige, der wusste, wo ihre Freundinnen waren.

„Pilli Pilli Popalora Popalu! Sag mir, was meinen Freundinnen widerfahren ist!“ Sie schickte den Strahl Magie der aus ihrem Zauberstab kam, in Richtung des Drachenbabys. Der Strahl umwickelte das Wesen, das vollkommen ruhig da saß, doch dann verschwand der Strahl auf einmal wieder und Emilie quietschte auf, als ihr klar wurde, dass ein Zauber ihr nicht weiterhelfen konnte.

„Warum?“, schluchzte sie. „Was hast du meinen Freundinnen angetan?“

Der Drache blickte auf und unterbrach seine „Reinigung“. Verständnislos blickte er sie an und schüttelte dann seinen Kopf.

„Hast du … hast du etwa verstanden, was ich gesagt habe?“, wunderte sich Emilie und trat wieder einen Schritt auf ihn zu. Es vergingen einige Sekunden, dann nickte das Drachenbaby.

„Wo sind meine Freundinnen? Doremi, Sophie, Nicole… Was hast du ihnen angetan?“ Emilies Stimme zitterte. Wenn er sie wieder angreifen würde, dann würde nichts sie schützen. Doch das kleine Wesen blickte sie nur weiterhin vorwurfsvoll an und schüttelte seinen Kopf.

So als wollte er ihr sagen, dass er nichts getan hätte.

Dann streckte es seinen linken Flügel aus und Emilie entdeckte eine rote Stelle unweit seines Körpers. Sie erinnerte sich daran, dass sie den Drachen dort angefasst hatte. Und mit einem Mal verstand sie es.

„Du hast mich nicht gebissen, weil du böse bist“, erkannte sie. „Du hast mich gebissen, weil ich dir wehgetan hatte. Du wolltest dich nur schützen, Sugar…“

Langsam aber bestimmt ging Emilie auf den Drachen zu und streckte ihre Hand nach ihm aus.

„Ich wollte dich nicht verletzen“, beteuerte sie mit sanfter Stimme. „Es tut mir Leid, Sugar. Bitte, kannst du mir verzeihen?“

Er blickte sie neugierig an, während ihre immer noch leicht zitternde Hand sich seinem Kopf näherte.

„Wir können doch noch Freunde sein, oder?“ Sie kraulte den Drachen vorsichtig hinter seinem Ohr, der ein wohliges Brummen von sich gab. Glücklich lächelte Emilie. Ihre Angst war vollkommen unbegründet gewesen.

Plötzlich erschienen kleine Lichter aus der Spitze ihres Zauberstabs, die um den Drachen herumtanzten und immer heller und heller erstrahlten. Kurze Zeit später waren sie wieder verschwunden und Emilie zuckte zusammen.

Das Drachenbaby sah wieder so aus wie vorher. Goldene Schuppen und freundliche Augen, die sie lächelnd anblickten. Emilie umarmte ihn glücklich, als ihr klar wurde, dass er niemals anders gewesen war. Sondern, dass ihre Angst ihr diese dumme Illusion vorgespielt hatte.

„Sugar, lass uns unsere Freundinnen retten.“
 

~~**~~
 

Sophies Hand war nassgeschwitzt. Sie spürte, wie sie ein weiteres, kleines Stück von dem Ast abrutschte. Es fehlte nicht mehr viel, dann würde sie sich nicht länger festhalten können.

„Sophie, denkst du wirklich, sie wird kommen?“, rief Nicole nach oben. Sie hielt sich an Doremis Rock fest, während diese Sophies Hand umklammerte. Ihre Besen und Zauberstäbe lagen unten auf dem Grund der Schlucht. Ein heftiger Windstoß hatte die drei Hexenschülerinnen erfasst und sie in die Schlucht geschleudert. Gerade noch so hatte sich Sophie an einem Ast festhalten können, gerade noch so hatte sie nach Doremis Hand gegriffen. Nicole hatte sich an dieser festgeklammert und entsetzt hatten sie gesehen, wie ihre Zauberstäbe und Besen in die Tiefe gestürzt waren. Einzig und allein den Korb mit dem Drachenbaby hatte es wie ein Wunder verschont. Und so hatte Doremi ihm zugerufen, er solle nach Emilie suchen. Auch wenn es ungewiss war, dass er sie fand…

„Du muss Emilie vertrauen“, rief Doremi ihrer Freundin zu. „Egal, wie sehr sie sich auch vor Sugar fürchtet, sie würde ihre Freundinnen niemals im Stich lassen.“

„Wie Recht du doch hast!“

Überrascht blickten sie nach oben. Emilie stand am Rand der Schlucht und sah sie lächelnd an.

„Emilie!“, rief Doremi erfreut. „Ich wusste, du würdest kommen. Hat Sugar dich gefunden?“

„Ja.“ Sie nickte aufgeregt. „Und du hattest vollkommen Recht, Doremi. Ich habe mich von meiner Angst eingeschüchtert. Jetzt weiß ich aber, dass alles in Ordnung ist.“

„Ich denke nicht, dass alles okay ist“, erklang Sophies Stimme. „Bitte, Emilie…“

„Tut mir Leid, Mädels!“, entschuldigte sich Emilie, dann zückte sie ihren Zauberstab. „Pilli Pilli Popalora Popalu! Rette meine Freundinnen!“

Der Ast fing an zu wachsen und wickelte sich um die drei Mädchen herum, hob sie nach oben und setzte sie vorsichtig am Rand der Schlucht ab. Dann wuchs er weiter in Richtung des Grundes und brachte ihre Zauberstäbe und Besen zurück.

Lachend fielen sich die vier Hexenschülerinnen um den Hals.

„Du hast es geschafft, Emilie!“, freute sich Doremi. „Sugar war niemals dein Feind.“

Emilie nickte, während sie dem Drachen über seinen goldenen Kopf strich. „Drachen sind wirklich interessante Wesen. Ihr Aussehen ist anders für jeden einzelnen. Die, die ihn fürchten, sehen ein hässliches Monster und die, die ihn als Freund sehen, können seine wahre Gestalt erblicken, einen goldenen Drachen. Wenn wir ihn zu Majodraco gebracht haben, muss ich etwas Wichtiges mit ihr bereden.“

Den anderen war klar, was Emilie meinte. Sie würden einen Weg finden, allen Hexen die Furcht zu nehmen und ihnen die Schönheit dieses Zauberwesens zu zeigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Makoto17
2014-03-08T08:43:45+00:00 08.03.2014 09:43
Ich fand die Wichtelgeschichte sehr süß, und ja, du hast es geschafft, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern;)

Inhalt/Aufbau:
War ja klar, dass die Mädchen es nicht lassen konnten, dem Drachen einen Namen zu geben. Und wie meistens, wenn den Hexenschülerinnen eine Aufgabe aufgetragen wurde, meistern sie diese mit einigen Schwierigkeiten, an denen sie wachsen können.

Was ich auch sehr schön fand war, dass Emilies Sichtweise auf Sugar sich verändert hat, nachdem er sie gebissen hat. Vorher hätte sie ihm nicht zugetraut, dass er etwas schlimmes machen könnte, und dann, nach dem Biss, verdächtigt sie ihn, den anderen etwas angetan zu haben. Die Idee mit der veränderten Sichtweise passt zu der Hexenwelt.

Ich fand es etwas schade, dass du die Fanfic so schnell beendet hast, auch wenn der Zeitpunkt gut passte. Hätte gerne gewusst, wie Majodraco Suger nun tatsächlich genannt hatte. Bei der Geschichte könnte ich mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen;)

Die-Fanfic ist gut durchdacht und passt super in die Welt von denen. Den Aufbau der Geschichte fand ich gelungen.

Rechtschreibung / Grammatik:
Im ersten Absatz gab es extrem viel >hatte<, aber verständlich bei Plusquamperfekt. Manche Sätze klingen etwas umständlich, besonders die mit vielen 'und's, aber das ist Geschmackssache. Auch sind mir in einigen Sätzen Grammatik- bzw. Rechtschreibfehler aufgefallen.

entgegnete sie, als sich die Türen öffneten und eine junge Frau heraustrat.
-> Klingt als Satz irgendwie seltsam.

War etwa noch ein Hexenbaby geboren wurden?
-> worden?

wenn ihr euch den Drachen nach Hause bringt
-> ein euch zu viel?

der Klang seiner Stimme hörte sich genauso an wie Hana
-> Hier hast du immer noch den Originalnamen stehen lassen, während in der gesamten Fanfic die deutschen Namen stehen.

Ich habe mich von meiner Angst eingeschüchtert.

„Du hast es geschafft, Emilie!“, freute sich Doremi. „Sugar war niemals dein Feind.“
-> verstehe nicht ganz, was Doremi mit diesem Satz sagen wollte. Irgendwie passt dieser Satz so nicht ganz in die Situation hinein.


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