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Persona Gx

Das Jahr 2018
von

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Kapitel 011: Der Kaiser

08.04. Sonntag, Mittag

 

Schon zum dritten Mal wachte Kenshin auf, schaute kurz aufs Display seines Handys und fand die Zeit immer noch nicht angebracht um aufzustehen. Es war kurz nach Eins und das Bett schien ihn förmlich festhalten zu wollen. Wie eine Krake, die sich ein Schiff schnappte und es ohne Aussicht auf Hilfe zum Meeresboden zog, umschlang die Decke den Oberschüler. Doch anstelle ihn in ein nassen Tot zu führen, führte sie ihn ein himmlisches Reich welches ihn seine Wunden vergessen ließ. Seien es die Narben vom Kampf gegen Fuuns Shadow oder der Muskelkater vom vergeblichen Versuch mit Aiko mithalten zu wollen. Beides fühlte sich so fern an unter den Kuschligen Wolken welche aus 90 % Daunen und 10 % Federn bestanden.

Der einzige Grund weshalb Kenshin überhaupt wach wurde, lag unter ihm. Entweder Schnarchte er wie ein Weltmeister, lief auf Toilette oder jammerte etwas Unverständliches unter seiner Nase rum.

Auf irgendeine Weise fand Kenshin das Geschehen sogar eher lustig als nervig. Beide waren sie vom gestiegen Tag vollkommen ausgelaugt, doch auf die wohl unterschiedlichste Art die man sich vorstellen könnte.

 

Ein paar Minuten vergingen, die allerdings genausgut auch Stunden gewesen sein konnten und jemand Klopfte an die Tür. Ohne sich gegenseitig absprechen zu brauchen beschlossen die beiden Oberschüler die Person zu ignorieren. Vielleicht hat Kenshin auch nur für sich selber beschlossen, Masakazu schlief immer noch tief und fest.

Doch die Person ließ nicht locker und fing auch damit an zu brüllen: „Kenshin! Mach die Tür auf!“

Die Frauenstimme kam den Blauhaarigen bekannt vor, doch konnte er kein Gesicht mit ihr in Verbindung setzen. „Ich weiß dass du da bist!“

Fluchend quellte sich Kenshin aus dem Krakengriff seiner Decke und schleppte sich zur Tür. Das Klopfen an die Tür wurde immer schlimmer aber beim Versuch etwas zu sagen versagten seine Wörter beim Sinn ergeben. Jedes mal fehlten Wörter die aus dem Ausgesprochenem einen richtigen Satz machen würde. So entstand Wischwasch wie: „Tür… Laut“ oder „Schreien… bald.“

Es wurde nicht besser als die Tür auf war.

Ein grelles Licht überraschte den Blauhaarigen, gefolgt von einem Paar Armen welche ihn packten und aus seinen Zimmer schleiften. Er hörte einige Geräusche die er als Wörter rausfiltern konnte, wenn er auch nicht verstand was sie bedeuteten. Anstelle aber richtig zuzuhören, konzentrierte sich Kenshin darauf das sich seine Augen an das Licht gewöhnten. Zuerst erkannte der Blauhaarige die Umrisse einer jungen Frau, die sich schließlich als Inno herausstellte. Sie sah ihn wütend an und als sie mit reden fertig war, fiel Kenshin auf des er gar nicht zugehört hatte. Erstaunlicherweise blieb der Oberschüler ruhig und versuchte nicht panisch etwas zu überlegen was ihn aus der Situation rausbringen würde. Stadtessen sagte er nur verschlafen: „Guten Morgen Inno-chan.“

„Hast du mir überhaupt zugehört?“ fragte die Braunhaarige enttäuscht. Erst jetzt merkte Kenshin das Inno ihre Alltagsklamotten trug. Ein pinkes Sommerkleid, kombiniert mit einer grauen Strickjacke und grauen Leggings. Es passte zu ihr, es kombinierte ihre Stränge mit ihrer Freundlichkeit. Etwas was sie fast schon in eine Lehrerrolle brachte.

„Woher“, fing Inno nochmal an, dieses mal aber ohne Wut in ihrer Stimme, „woher weißt du das ich in Masakazu verliebt bin?“

Kenshin überlegt kurz wie sie plötzlich darauf kommt. Dann fiel ihm wieder die Sms an, die er ihr geschrieben hatte. Ach ja, da war ja was…

„Kenshin!“ holte Inno den Blauhaarigen wieder zurück.

„Ich weiß nicht, ich hab’s dir einfach angesehen“, sagte er zwar aber Inno schien mit der Antwort nicht ganz zufrieden zu sein.

„Du… du hast ihm aber nichts davon erzählt, oder?“

Kenshin schüttelte sein Kopf. „Nein, aber vielleicht sollte ich“, er kratzte sich am Kinn, „vielleicht würde ich dann alles beschleunigen.“

Kaum hatte er das gesagt, drückte ihn Inno gegen die Wand: „Nein das darfst du nicht!“ Ihr Gesicht war Knallrot und kam Kenshin gefährlich nah. Er könnte ihren Atem an seiner Haut spüren, was ausreichte um sämtliche Müdigkeit aus seinem Körper zu verbannen.

Bevor Kenshin etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür zu Kenshins und Masakazus Zimmer. Der Blonde kam raus und sah die beiden an. Es dauerte ein paar Sekunden bevor er zu verstehen meinte was vor sich ging.

„Oh sorry, wusste nicht das ich störe“, sagte er und ging wieder ins Zimmer.

„Das ist nicht das wonach es aussieht!“ versuchte Inno sich zu retten doch die Tür war bereits zu. Sie sah die Tür ein paar lange Sekunden nur fassungslos an.

Kenshin räusperte sich um Innos Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken: „Ich erklär Mazu mal besser was grade passiert ist.“

Die Braunhaarige gab den Oberschüler zunächst nur einen finsteren Blick doch nachdem Kenshin ihr versicherte das er ihr Geheimnis nicht erzählen würde atmete sie erleichtert auf.

 

Als Kenshin wieder ins Zimmer trat sah er Masakazu zuerst nur dabei zu wie er vor dem sprudelnden  Wasserkocher auf den Boden saß. Mit dem Rücken zu dem Blauhaarigen gerichtet. Neben ihn lag eine Schüssel mit trockenen Fertignudeln, sie waren mit einem braunroten Pulver bestreut und auf der anderen Seite lag eine zerknüllte Tüte.

Während Kenshin noch überlegte wie er das Gespräch anfangen soll, ergriff Masakazu das Wort: „Das kam echt überraschend“, dabei rieb er sich mit der linken Hand seine rechte Schläfe. Die letzte Nacht hatte wohl einige Spuren an ihm hinterlassen. „Ich hab gedacht dass du eher auf Aiko stehst aber dass du dich so an Inno ranmachst hätte ich nicht gedacht.“

„So hast du das grade verstanden?“ fragte der Blauhaarige nach. Bevor Masakazu antwortete, schüttete er heißes Wasser in seine Schüssel. Dampf stieg empor und gleichzeitig füllte das Fast Food den Raum mit einem angenehmen Hühnchen Aroma.

„Du brauchst es nicht abzustreiten, ich kann dich ja verstehen. Es sind beides süße Mädchen aber du solltest dich für eine entscheiden.“

Kenshin hob eine Augenbraue aber er wartete bis Masakazu mit seinen Statement fertig war bevor er ihn alles erklärte.

„Sie haben es beide nicht verdient dass man mit ihren Gefühlen spielt.“ Der Blonde sah Kenshin zum Schluss nochmal ernst an doch änderte es sich schnell als Kenshin zu lachen anfing.

„Keine Sorge. Ich spiele schon nicht mit ihren Gefühlen“, dabei schnipste Kenshin seinem Kumpel auf die Stirn, „um es kurz zu machen: Ich kenn ein Geheimnis von Inno und sie ist ein wenig ausgerastet als ich denn Witz gemacht habe es weiter zu erzählen.“

Der Oberschüler setzte sich neben seinen Freund auf den Boden und beobachtete ein wenig die Nudelsuppe. So eine könnte er auch vertragen.

„Soll das heißen du erpresst sie?“ fragte Masakazu empört.

„Was? Nein!“ antwortete Kenshin aus seinem Essenstraum rausgerissen.

Es dauerte eine Weile bis Kenshin Masakazu alles erklären konnte. Naja, nicht Hundertprozentig alles. Er konnte ihm ja nicht einfach erzählen das Inno auf ihn stand, auch wenn er kurz in Versuchung war.

Anschließend erzählte Masakazu ein wenig von seinem Discobesuch oder zumindest was er davon noch wusste. Mimi und er hatten wohl eine gute Zeit auch wenn Kenshin immer noch nicht das Anziehende an solchen Orten verstehen konnte.

„Jedenfalls bleibe ich heute zuhause“, erzählte der Blonde beim Nudelschlürfen, „bock auf ne Runde Ultimate Samurai?“

„Sorry, ich hab heute schon was vor“, entgegnete Kenshin und fing an sich selber eine Nudelsuppe zu machen.

„Was denn?“

Kenshin wollte Oga besuchen und nochmal mit ihn über diese Persona Sache zu reden. Nach seinem letzten Besuch in dieser Welt ist ihm klar geworden das er jede Hilfe braucht die er kriegen kann. Mazu kann er das allerdings nicht erzählen. Wenn er sagt er will sich die Stadt angucken oder wenn er sagt er will Oga treffen konnte Masakazu mitkommen wollen.

„Lotus Juice hat ein neuen Song rausgebracht und ich wollte in den Laden und mir die CD holen“, sagte der Blauhaarige und war von sich selber überrascht wie gut er im lügen ist. Sollte er sich über das Talent freuen oder nicht?

„Ne CD?“ fragte Masakazu skeptisch und hob eine Augenbraue, „ist ja Retro.“

 

Nach Kenshins Frühstück ging er in das Badezimmer auf dem Jungenetage. Es war die erste Tür links wenn man vom Treppenhaus in den Flur geht. Ein wenig schlecht durchdacht, wie Kenshin fand. Wenn man die Tür im falschen Moment öffnet, wenn zum Beispiel grade ein Mädchen die Treppen hoch geht, konnte was gezeigt werden was ein Geheimnis bleiben sollte.

Frisch gewaschen und in seinen Casual Outfit machte sich der Oberschüler auf dem Weg zu Oga.

Einen kurzen Fußweg später befand sich Kenshin vor dem Blockhaus in dem Fudo angeblich wohnen soll.

Bevor er wusste was er eigentlich sagen sollte drückte er bereits auf die Klingel Nr.15. Ein paar Sekunden vergingen und eine Stimme, so verzerrt das man weder alter noch Geschlecht ausmachen konnte, meldete sich zu Wort: „Ja, Hallo?“

„Guten Morgen! Kann Oga-chan raus und spielen?“ Etwas überrascht, sagte Kenshin einfach das erste was ihm in den Sinn kommt, mit der Hoffnung das Fudo am anderen Ende ist. Das kurze zögern verriet dem Oberschüler das er es wohl nicht war.

„… Okay…ich schicke sie runter.“

„Okay“, sagte Kenshin erleichtert. Warte, ´sie´? Fügte er in Gedanken hinzu.

Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und ein junges Mädchen kam zum Vorschein. Sie trug kurze Jeans und einen grellen gelben Hoddy. Ihre braunen Haare waren zu zwei kurzen Zöpfen an ihren Seiten gebunden und zwei Haarspangen an ihrem Pony, welche keine Aufgabe zu haben schienen.

„Wer bist du?“ fragte sie mit ihren großen, braunen Augen.

„Eh… mein Name ist Kenshin Yamamoto. Ich hab, glaub ich den falschen Oga bekommen.“

„Ja glaub ich auch. Willst du zu Onii-chan?“

Onii-chan? Wie süß, kicherte Kenshin in sich hinein aber nur um sicher zu gehen das sie auch den gleichen Oga meinen: „Ja wenn dein Bruder so ein großer Type ist der auf die Gekkoukan High geht.“

Sie nickte: „Ja, ich bring dich zu ihn.“

Kenshin folgte dem jungen Mädchen zum Fahrstuhl. Sie drückte auf die fünfte Etage und anschließend wurde es ein wenig Still. Etwa bis zum zweiten Stock sagte keiner etwas, dann ergriff Kenshin das Wort: „Ich hab vergessen dich nach deinem Namen zu fragen.“

„Ich heiße Hiko“, lächelte sie, „bin 12 Jahre alt und gehe seit einer Woche auf die San no gekijō Middle School.“

„Das war ja mal eine gründliche Vorstellung“, lächelte Kenshin zurück, woraufhin Hiko rot wurde und wegschaute.

 

Direkt neben dem Fahrstuhl befand sich die Wohnung der Oga Familie. Es war ein kleines Dreizimmerapartment, mit einer kleinen Küche, einem Wohnzimmer und zwei Kinderzimmer. Jedes Zimmer schien ein eigenen Ton zu haben. Die Küche war eine seltsame Mischung aus Ordnung und einer Ansammlung von mehreren Aschenbechern und Bechern, welche mit zerdrückten Zigaretten zugemüllt waren. Das Wohnzimmer war japanisch eingerichtet. Ein Tisch mit Ausblick auf den Fernseher befand sich mitten im Raum. Das erste Kinderzimmer hatte zwei Kinderbetten und viele Stofftiere welche überall verstreut waren. Dieses Zimmer war das Einzige welches abgedunkelt war, also vermutete Kenshin das die Betten besetzt waren. Das zweite Kinderzimmer gehörte dann zu Fudo und Hiko.

Dieses war ebenfalls sehr spartanisch eingerichtet. Ein kleiner Fernseher stand auf einem Schrank, gegenüber zweier Betten. Ein Schreibtisch befand sich in der Ecke neben dem Schrank. Zwei silberne Hanteln lagen unter dem Pult, welche recht schwer aussahen. Kenshin tippte so auf acht Kilo.

Mitten im Zimmer lag Fudo auf seiner Seite. Mit dem Rücken zu der Tür gerichtet lass er ein Buch.

„Wieso bist du so schnell wieder da, Sis?“ fragte der Oberschüler ohne seinen Blick von seinem Buch zu lösen.

„Es gab da eine kleine Verwechselung, Oga-chan“, grinste Kenshin breit vor sich hin, wobei es ihn eine besondere Freude bereitete Fudo bei seinem ungewollten Spitznamen zu nennen. Der große Oberschüler zuckte zusammen bevor er seinen Kopf langsam umdrehte. An seinem Gesicht konnte der Blauhaarige ganz deutlich Wut ablesen aber auch einen kleinen Anhauch von Verleugnung.

„Was machst du hier?“ fragte Fudo mit zittriger Stimme.

„Hab dich vermisst.“

„Gib mir nicht die Scheiße!“ fluchte er und warf sein Buch nach Kenshin. Der Blauhaarige wich dem Buch um Haaresbreite aus, welches in das abgedunkelte Zimmer landete. Ein sirenenartiges Weinen ertönte was sich schnell duplizierte.

„Oni-chan!“ machte Hiko genervt. 

„Ach Mist!“ fluchte der große Bruder und ging in das Zimmer. Er hob beide Babys in jeweils einem Arm hoch und versuchte sie zu beruhigen. Eine vollkommen neue Seite von Fudo zeigte sich vor Kenshins Augen und er wusste gar nicht wie er damit umgehen sollte. Der stränge, von allen gefürchtete Zweitklässler Fudo Oga sprach mit Babysprach zu zwei weinenden Kindern, welche sich schnell wieder beruhigten. Ein kleines Lächeln huschte über Kenshins Gesicht.

„Fudo-chan, was hast du jetzt wieder angerichtet“, überraschte den Blauhaarigen eine Stimme, welche aus der Küche zu kommen schien.

Eine, auf den ersten Blick, ältere Frau kam aus der Küche. Doch je länger man sie betrachtete desto jünger kam sie einen vor. Sie wirkte einfach nur müde und erschöpft, was ihre Augenringe und ihre grauen Strähnen, welche in ihrem ansonsten schönen schwarzen Haar hingen nur noch untermalten.

Fudo ignorierte die Frage und konzentrierte sich stadtessen darauf die beiden Kinder wieder zum einschlafen zu bewegen. Die Frau seufzte daraufhin nur, sie war wahrscheinlich die Mutter von Fudo und den anderen. Als Kenshin darüber nachdachte, fiel ihm wieder ein das Fudo erzählt hat das sein Vater gestorben ist.

„Wer bist du?“ fragte die Mutter Kenshin als hätte sie ihn davor nicht bemerkt.

„Ich bin Kenshin Yamamoto“, stellte sich der Blauhaarige  mit einer leichten Verbeugung vor, „ich bin eine Stufe unter ihrem Sohn.“

„Oh, dann warst du also an der Tür. Tut mir leid als du Oga-chan sagtest dachte ich an Hiko.“

Hiko kicherte darauf ein wenig: „Ja, es passiert nicht oft das Onii-chan besuch bekommt.“

Als Fudos Schwester das sagte, musste Kenshin an die erste Begegnung mit ihm denken. Wenn er sich jedem so freundlich vorstellt ist es nicht verwunderlich wenn er selten, wenn überhaupt von Freunden besucht wird.

„Ja, ja“, meinte der Braunhaarige nur. Er wollte wohl nicht weiter auf das Thema eingehen. Die beiden Babys hatten sich wieder komplett beruhigt aber sie waren anschließend zu aufgedreht um bald wieder schlafen zu gehen.

„Fudo-chan, sie sind grade erst eingeschlafen und ich wollte jetzt anfangen das Mittagessen zu kochen“, sagte die Mutter mit einem seufzen.

„Schon klar, ich geh mit ihnen spazieren“, sagte Fudo genervt und leicht verlegen.

„Willst du solange hier auf Fudo warten?“ fragte Oga-san Kenshin, „ich kann dir ein Tee machen.“

„Nein, er wollte grade wieder gehen!“ antwortete Fudo für den Blauhaarigen.

„Sei nicht so gemein Oni-chan“, meinte seine Schwester und zog dabei an seinem Oberteil, „genau aus dem Grund hast du keine Freunde!“

„Nein, danke. Ich will kein Tee“, ging Kenshin schlichtend dazwischen, „ich geh mit Oga-chan raus!“

 

Kurze Zeit später waren beide Teenager mit den beiden Säuglingen im Doppelkinderwagen draußen. Beide Kinder sahen mit großen Augen alles an. In ihren Augen war alles noch so neu und aufregend, außer den Gesichtern die sie Täglich sehen und dem Raum in dem sie jeden Tag drin sind ist alles aufregend und bewundernswert.

„Hör auf die Kleinen anzugaffen“, zischte Fudo zornig, auch wenn in einem leisen Tonfall, „sie können nicht einschlafen wenn sie ständig jemand anglotzt.“

„Sorry, big Bro“, entgegnete Kenshin belustigt.

„Du hast echt eine miese Angewohnheit mit deinen Spitznamen. Weißt du das, eigentlich?“

„Abgesehen von dir und meinem besten Freund, gebe ich niemanden welche.“

„Meinst du diesen Blonden, der dich im Krankenhaus besucht hat?“

„Ja, genau der!“ sagte der Blauhaarige grinsend. Er verstand selber nicht wieso er so gut gelaunt war. Vielleicht hat er nach dem gestrigen Tag einfach eine kleine Entspannung gebraucht, auch wenn Oga seine Freude nicht teilte.

„Wie heißen die beiden Kinder eigentlich?“ fragte Kenshin als er merkte dass sein Senpai nichts weiter sagen wollte.

„Der Linke heißt Saburo und der Rechte Jiro.“

„Wie alt sind sie?“

„Beide sind drei Monate alt.“

Dann sind sie wohl Zwillinge, schlussfolgerte Kenshin, aber wenn sie noch so jung sind, sind sie wohl geboren nachdem Ogas Vater gestorben ist.

Wahrscheinlich muss die Mutter viel arbeiten wenn sie alleine die Fünfköpfige Familie ernährt. Jetzt verstand Kenshin auch besser was Oga gesagt hat, als sie sich im Krankenhaus unterhalten haben.

„Meine einzigen Pflichten sind zur Schule zu gehen und zuhause auszuhelfen. Ich hab keine Zeit den Helden zu spielen“, wiederholte es der Blauhaarige und Oga schienen die Worte bekannt vorzukommen, „jetzt verstehe ich was du damit gemeint hattest.“

Fudo verzog sein Gesicht. „Komm mir nicht mit der Scheiße…“ sagte er traurig. Er sah runter in den Kinderwagen, die Zwillinge waren bereits am schlafen.

„Ich hab heute die Nachrichten im Radio gehört“, fuhr Oga anschließend fort, „ein weiteres Opfer der Krankheit ist aufgewacht. Du weißt nicht zufällig was darüber?“

„Naja“, Kenshin kratzte sich an seiner Wange. Er überlegte kurz in anzulügen da er ja nichts mehr damit zu tun haben will aber er weiß es wohl schon und will es nur nochmal aus Kenshins Mund hören: „Ja, ich war es. Ich bin wieder dahin und hab nach ihr gesucht.“

Kenshin freute es allerdings zu hören dass sie anscheinend doch noch wach geworden ist.

„Spinnst du?“ schrie Fudo auf, was einige Fußgänger dazu brachte sich zu ihnen umzudrehen. Die Zwillinge zuckten kurz, wachten aber zum Glück nicht auf. „Willst du unbedingt sterben?“ fügte er erheblich leiser hinzu aber immer noch genauso wütend.

„Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich es als meine Pflicht ansehe die Leute zu retten.“ Kenshin redete so kühl und ruhig das man meinen könnte die beiden sprechen eine vollkommen andere Sprache.

„Wie hast du es angestellt?“ fragte der große Oberschüler nach.

Der Blauhaarige erzählt von den Ereignissen der vergangenen Nacht und versuchte dabei kein Detail auszulassen. Wie er die richtige Tür zu Fuun-san gefunden hatte, die Feinde mit denen er es zu tun gehabt hatte, vom Kampf mit Fuun-sans Shadow und wie sie verschwunden war als er sie aus dem Dungeon getragen hatte.

„Du bist fast drauf gegangen…“ meinte Fudo nur als er sich auf seine Unterlippen biss.

„Ich hatte einfach nur Pech gehabt. Jetzt wo ich zwei Personas habe, hab ich auch die doppelte Feuerkraft!“ Der Blauhaarige versuchte seinen Senpai zu überzeugen dass es halb so schlimm war, was zwar nicht ganz stimmte aber er wollte ihm keine Sorgen bereiten.

„Wenn du richtiges Feuer gehabt hättest, wär es sicher leichter gewesen“, murmelte Oga vor sich hin.

„Wie war das?“

„Wenn du das nächste Mal losziehen willst, gib mir Bescheid.“

„Das brauchst du nicht zu machen“, warf Kenshin ein. Nachdem er gesehen hat wie Oga lebt will er ihm diese Last nicht auch noch auftragen.

„Was ist dein Problem?“ fragte Fudo wieder etwas wütender, „zuerst willst du mich unbedingt dabei haben und jetzt ziehst du denn Schwanz ein?“

„Ich…“ der Blauhaarige könnte ihm ja wohl kaum sagen wieso er sich um entschieden hat. Wie soll er ihm den sagen dass seine Lebenssituation so schon schwer genug ist ohne das es beleidigend oder abwertend klingt?

„Ich hab´s zuerst abgeschlagen weil ich nichts mit diesen Leuten zu tun habe“ fuhr Oga wieder fort, „ich bin kein Held der selbstlos sein Leben aufs Spiel setzt aber ich kann auch nicht zulassen dass der Typ der mein Leben gerettet hat, seins einfach wegschmeißt.“

Das sagte Oga zwar aber in Kenshins Ohren hörte sich das genau nach etwas an was ein Held in einem Mangas sagen würde.

„Coole Rede“, meinte Kenshin als Oga ihm seine Hand entgegenreichte.

„Ich werde nicht immer Zeit haben also versprich mir dann zu warten und nicht alleine loszuziehen.“

„Ich Versuchs“, sagte Kenshin leicht lächelnd und schlug ein.

„Okay dann sollten wir als erstes Fuun-san besuchen“, schlug der Braunhaarige vor.

Erst im diesem Moment hat Kenshin mitbekommen das ihn Oga zum Krankenhaus geführt hatte. 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey... ihr habt vielleicht mitbekommen das ich seit einer kleinen Weile nichts hochgestellt habe...
Ich meine eine Woche und drei Monate sind ja praktisch das gleiche, oder? Hehe (-_-)
Der Grund ist wohl die Ausbildung und mein Praktikum. Ich hab jetzt zwar frei und werde jetzt ein wenig vorschreiben aber ich hab auch vor ab jetzt ein mal Monatlich ein Kapitel hochzustellen da die Schule anschließend weitergeht.
Aber das gute ist, ich habe in meinem Praktikum die Möglichkeit gehabt mit einem Autor zu reden und nicht nur hat er mein Drang hier dran weiterzumachen gesteigert (Ich hätte es auch so weiter gemacht) aber er und die Einrichtung ansiech hat mich zu vielen Ideen inspiriert und zu einem neuen Charakter, der in nicht absehbarer Zeit auftauchen wird. Ich werde aber sobald ich eine Skizze von ihm oder ihr gemacht habe unter "Charaktere" hochstellen. (Und es ist nicht Ogas Schwester, sie hatte ich schon davor entworfen)
Oh und froher Weihnachten, Chanukka, Kwanzaa, Thiruvempavai, Dong Zhi oder was ihr auch feiert und guten Rutsch ins neue Jahr ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2014-12-24T02:51:45+00:00 24.12.2014 03:51
Spitzen Kapitel^^

Schön wieder von dir zu Lesen mein Freund.^^
Antwort von:  DanteRedgrave
24.12.2014 10:08
Danke Kumpel ^^
Es ist schön wieder da zu sein :D
Von: ShioChan
2014-12-23T23:53:14+00:00 24.12.2014 00:53
Ah… Die aktuelle Yu-Gi-Oh! Folge von Sonntag und dein Kapitel haben mir gerade meine Nachtschicht gerettet. Bis eben war meine Laune nämlich noch ganz böse im Keller. -_-“ Aber nun konnte ich mich freuen endlich weiter lesen zu können. Ich habe die letzten Wochen schon ganz gespannt gewartet. Jedes Mal, wenn ich eine ENS bekommen habe, zwecks neues FF Kapitel, war ich total enttäuscht, als es nicht um diese FF ging. Ehrlich jetzt. >____<

Ich bin so dermaßen überrascht gerade. Du hast deinen Schreibstil etwas verändert und das sehr ins Positive. ^^ Er ist sehr fließend geworden und das gefällt mir sehr. ^_____^ Mach weiter so!!!
Ich habe nur einen Fehler gefunden und das war „quellte“… im Absatz „Fluchend quellte sich Kenshin…“. Ich bin mir sicher du meintest „quälte“, denn ich kann mir vorstellen das Kenshin nicht aufquellte wie ne Qualle. xD Oder? Aber das war auch das einzige, was mir sofort aufgefallen war. ^____^ Naja und deine immer noch vorhandenen Zeitsprünge. xDD Die magst du was? Du bist ab und an wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart gependelt, aber das hat dem Lesefluss keinen Abbruch getan. ^^

Das Kapitel war wirklich schön.
Mir kam es ein wenig vor, als sei Mazu etwas eifersüchtig gewesen. Kann das sein? xD Aber ich kann Inno verstehen. ^^ Ich würde auch auflippen, wenn jemand meine Geheimnisse kennen würde und kurz davor wäre sie zu verraten.

Oga ist ja wirklich herzallerliebst. <3 Wie er sich so rührend um seine Geschwister kümmert. Ich bin schon sehr gespannt mehr über diesen Charakter zu erfahren… und natürlich auch über die anderen Charaktere. ^^ Und ich bin schon sehr gespannt auf den neuen Charakter. ^___^

Gruß Shio~

PS: da fällt mir ein, dass ich noch das Fanart colorieren muss. orz Aber ich komme bis Ende des Jahres zu nichts mehr… muss über Weihnachten und Neujahr arbeiten. Aber im neuen Jahr gibt’s dann das Fanart. >____</)
Antwort von:  DanteRedgrave
24.12.2014 10:24
Schön das ich dir deine Laune versüßen konnte ^^
Ich weiß, ich hab mir Zeit gelassen mit dem Kapitel, sorry :/ (Vor allem da ich mit dem Kapitel fast fertig war über die Hälfte der Zeit die ich dran gearbeitet habe)
Aber es freut mich zu hören das dir mein ff so sehr gefehlt

Ist mir ehrlich gesagt nicht wirklich aufgefallen das ich mein Schreibstil verändert habe. Ich bin etwas mehr in die Beschreibung gegangen aber es freut mich das ich mich verbessert habe ^^
Doch Kenshin ist eine Qualle, das ist die große Auflösung am Ende xD

Ob Mazu eifersüchtig ist oder einfach nur müde war von der letzten Nacht verrate ich jetzt noch nicht ;)

Ich mag die Großen Bruder Charaktere und was den neuen Charakter angeht: Ich kann es kaum abwarten an ihr/ihm zu arbeiten aber ich muss jetzt noch eine Punkt im Jahr finden wo er/sie auftaucht^^

Lass dir ruhig Zeit, ich freu mich schon darauf ^-^

Gruß zurück Dante
Antwort von: ShioChan
24.12.2014 15:42
Oh ja, das hatte ich in der Nacht wirklich nötig. úù Deshalb war ich froh, dass ich was zu lesen und zu Kommentieren hatte. >3<
Du brauchst dich doch nicht entschuldigen. ^^ Ein gutes Kapitel braucht Zeit und ich kenne das, wenn man anfängt zu schreiben und sich vornimmt weiter zu machen, aber irgendwie doch nicht dazu kommt. So geht's mir derzeit auch oft. Vor allem, wenn mir der Anfang eines Kapitels überhaupt nicht gefällt und ich das ganze noch einmal neu schreibe, aber vorher erst mal ne Woche überlege, wie man es besser scheiben könnte. O___o Das ist mir bei Kapitel 12 so ergangen. lD" Ich bin immer noch nicht ganz zu frieden, aber meine Betla-Leserin wird schon noch ihren Senf dazu geben, sodass ich noch mal was ändere. xDDDDD
Ich muss wirklich zugeben, dass ich bei allen anderen FF's, die ich favoritisiert habe, jedes mal die ENS nur kurz auf und wieder zu gemacht habe, sobald ich gelesen habe, welche es war. xD Und bei der ENS gestern Abend hab ich innerlich gefeiert. ^^ Ich mich wirklich tierisch auf das Kapitel gefreut. <3

Meistens fällt es einem gar nicht selber auf, wenn man den Schreibstil ändert. Aber wie gesagt, so wie das Kapitel geschrieben war, war es wirklich klasse und fließend. ^^
OMG O____O KEnshin ist eine Qualle. XDDDDDD Muahahahahahaha

Dann muss ich mich einfach überraschen lassen. >______<

Ja, dass mit dem Zeitpunkt finden, wann man einen Charakter auftauchen lässt ist echt schwer. Mein Kalender ist auch schon total voll. O_o Und ich sitze jedes mal davor: "Wann lässt du welchen Charakter auftauchen und wann lässt du den S-Link steigen." Dazu kommt noch, das mein Projekt mit den Social Links von meinen Freunden gerade ein wenig stockt. -_-' Deshalb kann ich derzeit nicht weiter planen. Ich hoffe ja, dass ich zu mindestens demnächst mal die Steckbriefe bekomme. Auf die Bilder kann ich noch etwas warten.


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