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Persona Gx

Das Jahr 2018
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie immer danke an meine Beta Leserin ShioChan :D Komplett anzeigen

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Kapitel 020: Die Freundin meines Freundes

02.05.2018 Mittwoch, Abends

 

So warm es tagsüber auch war, sobald die Sonne unterging war es immer noch sehr kalt im Mai. Doch Kenshin wurde von seiner weißen, mit falschem orangenem Fell geschmückten Jacke ziemlich gut warm gehalten. Mazu trug ein weißes Hemd, bei dem er nur die mittleren zwei Knöpfe zugemacht hatte. Darunter hatte er ein gelbes T-Shirt, das mit mehreren schwarzen Ornamenten bedruckt war. Darüber hatte er noch eine schwarze Anzugweste an. Kenshin fand das Masakazus Outfit ihm eine Mischung aus frech und seriös gab.

Kenshin war schon ein wenig aufgeregt zu sehen wie Aiko aussah wenn sie sich rausputzte. Nicht das sie ansonsten nichts auf ihr Äußeres gab, aber er hatte sie bis jetzt nur selten in was anderem als bequemen Sachen oder in ihrer Schuluniform gesehen.

Aufgeregt hüpfte er von einem Bein auf das andere, während er und Masakazu auf die beiden Mädchen in der Eingangshalle warteten. Der Blauhaarige wurde auch nicht enttäuscht. Aiko trug ein offenes schwarz-rot kariertes Hemd, welches eine graue Kapuze hatte und darunter ein graues Top. Dazu eine schwarze, eng anliegende Hose. Ihr Outfit war schlicht gehalten, aber trotzdem fehlte es ihr nicht am Style.

Inno hingegen wirkte sehr elegant gekleidet. Anderes als bei Aiko, wo es so aussah als ob sie Klamotten ausgesucht hätte die einzeln gut aussahen und durch Glück auch zusammen gut passten, sah es bei der Brünetten so aus als hätte sie Stundenlang Kombinationen ausprobiert bis sie zu ihrem Meisterstück gekommen war. Sie trug einen lilafarbenen Faltenrock, gepaart mit einem pinken Damensakko, dessen Ärmel sie hochgekrempelt hatte. Darunter trug sie ein hellblaues Shirt und einen lockeren schwarzen Gürtel um die Hüfte

Die Beiden jungen Damen sahen zu jeweils einem der Herren. Ihre Erwartungen konnte man ihnen regelrecht aus dem Gesicht ablesen. Einer der Beiden verstand die Geste, doch er brauchte eine kurze Weile bevor er den Mut fassen konnte es zu sagen.

„Hey, du siehst echt süß aus, Aiko.“ meinte Kenshin leicht rot um die Nase herum. Sie lächelte ihn als Antwort nur an. Der Blauhaarige sah zu seinem Kumpel rüber und merkte wie dieser Inno beobachtete. Ein flüchtiger Blick zu ihr verriet das, auch wenn sie so tat als würde sie es nicht bemerken, sie hoffte darauf, dass Mazu etwas sagen würde. Fünf Sekunden. Länger hielt Kenshin das Schauspiel nicht aus und stupste Masakazu mit seinem Ellenbogen in die Seite.

„Gaff nicht nur so, sag auch etwas.“

Überrascht gab der Blonde einen stummen Schrei ab, bevor er sich zusammenriss und etwas sagen konnte: „Ja, ehm… du, tja. Ich sehe das du dir viel Mühe… ehm gemacht hast bei der Auswahl deiner Klamotten.“

Noch steifer und unnatürlicher hätte es zwar nicht sein können, wie Kenshin fand, doch Inno schien es zu gefallen. So schritten die vier Oberschüler aus dem Wohnheim. Oga und Mimi trafen sie erst vor dem Club. Oga hatte eine elegante, schwarze Hose an. Dazu einen schlichten, wenn auch modernen, grauen Kapuzenpullover, dessen Kapuze als einzige aus seiner stylischen schwarzen Jacke rausguckte.

Wenn ihn Kenshin so anguckte, fiel es ihm schwer zu glauben dass seine Familie es so schwer hatte. Wenn er es sich recht überlegte trug Oga immer sehr elegante und teuer aussehende Klamotten. Vielleicht hatte er sich ja extra seinen Nebenjob gesucht damit es ihm niemand ansah. Immerhin war selbst seine Schuluniform bearbeitet worden, damit sie besser aussah als die der restlichen männlichen Schüler.

Mimi trug kurze graue Shorts, welche immer noch viel nackte Haut zwischen ihren Overknees und den Hosenbeinen zeigten. Dazu noch ein hellblaues Oberteil. Es sah an ihr ein wenig zu klein aus denn bei jeder kleinen Bewegung sah man ihren Bauchnabel. Ob das jetzt modern war oder einfach nur ihr persönlicher Still wusste Kenshin nicht. Als der Blauhaarige gesehen hatte wie lange Masakazu gebraucht hatte um ein Outfit zu finden, hatte der Oberschüler kurz Angst er wäre zu schlicht gekleidet aber als er die Anderen sah, fand er, dass er ziemlich gut rein passte.

 

Als Kenshin hörte, dass Mimi jemanden in dem Club kannte, dachte er zunächst es sei ein Türsteher. Zu seiner Verwunderung jedoch war es Oberschülern erlaubt ohne Wenn und Aber einzutreten. Sie kannte allerdings einen der Kellner, der ihnen hin und wieder was Alkoholisches zukommen lassen würde. Die laute Discomusik folterte Kenshins Ohren seit der Sekunde in der sie den Ort betraten. Verschiedene Lichter blinkten hier und da im Rhythmus der Musik auf. Dies machte es schwerer in einer Gruppe zu bleiben, da durch die vielen Menschen im Ort das Weitergehen erschwert wurde. Irgendwann schafften sie es sich an einem Ort zu versammeln.  Es war etwas abseits von der Tanzfläche und da sich dort in unmittelbarer Nähe keine Lautsprecher befanden standen dort auch nicht so viele Leute. Kenshins Ohren pochten vor Schmerz, da sie nicht so sehr an laute Geräusche gewöhnt waren. Doch wenigstens konnte man sich dort wo sie waren unterhalten.

„Und?“ fragte Mimi in die Gruppe, „Wie findet ihr es hier?“

„Willst du eine ehrliche Antwort haben?“ kam es von Kenshin wie aus der Pistole geschossen. Er wusste selber nicht so recht wie sein Plan eigentlich ausgesehen hatte. Wenn Mimi ihn nicht dabei haben wollte, dann sollte sie doch. Sich durch diese Folter zu quälen war es auch nicht wert, wenn es Mimi nur ein wenig auf die Stimmung schlug.

„Ach komm sei nicht so, trink etwas, dann wird’s schon.“

Kenshin hatte mit seinen 16 Jahren bis jetzt nur an zwei Gegebenheiten etwas Alkoholisches getrunken. Das erste Mal war mit neun, als er und Masakazu einen Schluck Sake getrunken hatten, um darauf anzustoßen, dass sie „Brüder“ waren. Nach der Grundschule war es ihnen allerdings beiden peinlich, wenn Masakazu Kenshin mit „Nii-chan“ ansprach. Das zweite Mal war mit zwölf, als er ausversehen mal seine „Red Snake” Dose mit der Bierdose seines Vaters verwechselt hatte. Als der bittere Geschmack des Gesöffes seine Zunge  berührte spuckte er es vor Überraschung und Ekel wieder aus. Er hatte riesigen Ärger von seinem Vater dafür bekommen, dass er dessen Bier getrunken und den Boden vollgespuckt hatte. Bei beiden Malen hatte er nicht genug gehabt um betrunken zu sein, aber der Sake hatte einfach nur in seiner Kehle gebrannt wie Feuer und das Bier war so ein ungewohnter Geschmack, das er sich fast übergeben hatte.

Vielleicht waren es diese schlechten Erfahrungen weshalb Kenshin bis jetzt immer abgelehnt hatte, wenn ihm jemand etwas Alkoholisches angeboten hatte. Auch wenn seine Probleme wegzutrinken eine verführerischer Grund zu sein schien es zu probieren, beschloss Kenshin auch dieses Mal abzulehnen.

 

Die Gruppe setzte sich an einen Tisch am Rande der Disco. Der Tisch war recht groß und rund, sodass alle an ihm Platz fanden. Die meisten saßen auf dem Sofa, welches um den halben tisch ging. Oga saß an einem der beiden Stühle, welche ebenfalls Sitzmöglichkeiten am Tisch boten. Inno versuchte ihn immer wieder in ein Gespräch zu verwickeln, doch dieser schien nicht sonderlich interessiert zu sein. Mimi bestellte für die Gruppe ein paar Drinks, wobei sie niemanden nach besonderen Vorlieben fragte oder dergleichen. Der Kellner kam auch wenig später an mit einer Palette von unterschiedlichen Getränken, mehr als für die sechsköpfige Gruppe eigentlich notwendig wäre. Doch das diente wahrscheinlich dazu damit sie nicht so bald wieder etwas bestellen mussten. Nachdem Mimi dann ein Glass mit einer durchsichtigen grünen Flüssigkeit runterkippte zog sie Masakazu auf die Tanzfläche. Kenshin schaute zu seiner Seite. Neben ihm saß Aiko. Ihre Augen wechselten immer von einem Punkt zum nächsten, im Versuch so viel Information wie möglich von dieser Erfahrung mitzunehmen. Grade als der Blauhaarige dachte wie Niedlich das doch war, bemerkte sie das seine Augen auf ihr ruhten und sie sahen sich ein paar stille Sekunden nur an. Es wäre zumindest still gewesen, wenn die dröhnende Partymusik nicht wäre. Kenshin  lächelte bevor er rot angelaufen wäre und sah anschließend wieder zu den Getränken. Er nahm eines der Gläser, dessen Blauton etwas zwischen seinen Augen und seinen gefärbten Haaren lag und roch daran zuerst ein wenig.

„Glaubst du sie hat auch etwas Alkoholfreies bestellt?“ fragte Kenshin nach und befeuchtete seine Lippen mit dem fremdartigen Getränk. Es war extrem süßlich, doch spürte Kenshin nicht den brennenden Geschmack von Alkohol in seiner Kehle. Höchstens ein kleines Kribbeln, was wahrscheinlich von der Kohlensäure kam. Aiko nahm ein schwarzes Getränk in die Hand und nachdem sie daran gerochen hatte konnte sie bestätigen dass es sich um eine gewöhnliche TaP Soda handelte. In der Zeit hatte Kenshin bereits die Hälfte seines Getränkes ausgetrunken. Er verstand auch nicht ganz wieso. So lecker schmeckte es gar nicht, aber es ging runter wie Öl.

„Hey, übertreib´s nicht gleich Kenshin.“ meinte Oga, der fast den gesamten Abend über still war, „Du willst doch nicht etwa so schnell schon blau werden.“

„Entspann dich Oga-chan, ich glaub in meinem ist nicht mal Fussel drin.“

„Sicher?“ fragte Inno nach.

„Ich hab zumindest nicht angefangen zu lachen als er „blau werden“ gesagt hat.“ antwortete der Oberschüler und deutete auf seine Haare. Aiko kicherte etwas und somit war das Eis für die Vier am Tisch verbliebenden gebrochen. Langsam kamen sie in dieser ungewohnten Umgebung ins Gespräch und selbst Oga gab ein paar Sachen über sich Preis. Zwar waren es Sachen die Kenshin schon wusste, aber es freute ihn zu sehen dass er sich anscheinend mit seinen Freunden anfreundete oder zumindest verstand. Immer mehr Gläser an ihrem Tisch wurden leer, wobei man anmerken sollte das sie nur Kenshin und Inno tranken. Aiko hatte nach ihrer TaP Soda nichts weiter angerührt und Oga hielt sich den ganzen Abend mit ein und demselben Getränk auf. Kenshin meinte immer das seine kein Alkohol hatten, doch die anderen bezweifelten dies irgendwie. Inno, wenn sie auch viel weniger trank als Kenshin, zeigte sich leicht beschwipst und lallte ein wenig. Mimi und Masakazu gingen hin und wieder an den Tisch zurück um nachzutanken. Dabei versuchten sie auch immer die anderen dazu zu überreden mitzukommen. Dies klappte jedoch nie. Kenshins Bemerkungen wurden dabei von Mal zu Mal sarkastischer.

 

„Wie sind die beiden eigentlich zusammen gekommen?“ fragte Oga beim dritten Versuch von Mimi alle zum Tanzen zu bewegen nach. Sämtliche blicke fielen auf Kenshin, welcher die Flüssigkeit in seinem halbleeren Glas in seiner Hand schwenkte.

„Ich mag es ehrlich gesagt nicht daran erinnert zu werden. Ich bin nämlich nicht ganz unschuldig daran.“

Sowohl Aiko als auch Inno lehnten sich vor und hörten aufmerksam zu. Inno unterdrückte dabei ein: „Es ist also deine Schuld!“

Oga sah sich verwundert um. Eigentlich hatte er gedacht, dass er nur eine ganz normale Smalltalk-Frage gestellt hätte, doch dem war wohl nicht so. Kenshin nahm einen großen Schluck und leerte somit sein Glas, bevor er weitererzählte:

„Es begann vor etwa über einem halben Jahr…“

 

14.10.2017 Donnerstag, nach der Schule

 

Masakazu ging seelenruhig die Straße entlang nachhause. Seine Wange zierte ein Pflaster, an welchem er den ganzen Weg schon rumspielte. Mal wieder hatte er heute in der Schule eine verpasst bekommen, weil er sich nicht schnell genug geduckt hatte. Er und Kenshin waren mal wieder in eine Schlägerei verwickelt worden, welche sein bester Freund mal wieder mehr oder weniger alleine austragen musste. Er hatte wirklich versucht zu helfen, aber jedes Mal wenn er nach jemanden geschlagen hatte zeigten diese nie eine Reaktion, nicht so wie bei Kenshin. Er schlug zu und die Leute sahen Sterne, wenn sie Glück hatten. Wenn sie Pech hatten sahen sie alles grade noch solange verschwommen bis Kenshin sie mit einem weiteren Stoß umhaute.

Normalerweise gingen sie immer gemeinsam zurück nachhause, sie waren ja schließlich Nachbarn, aber Kenshin musste noch für seinen Vater Lebensmittel einkaufen. Er hatte wiedermal vergessen einzukaufen und der Kühlschrank bei ihnen stand leer. Das passiert immer wenn der Autor Yamamoto-san die Inspiration gepackt hatte. Er schrieb Tag und Nacht durch ohne auf die Außenwelt zu achten. Das Geld welches Kenshin dafür bekommen hatte war auch der Grund wieso die beiden Mittelstufen Schüller angegriffen worden. Kenshin musste mit den Scheinen ja unbedingt rumwedeln als eine der vielen Gengs von ihrer Schule an ihnen vorbei ging. Sicher hatte es was mit der Wrestling Show zu tun die am gestrigen Abend noch im Fernsehen lief und den „Dropkick“ den Kenshin verwendet hatte.

 

Masakazu machte an einem Schaufenster halt, an dem er seine Reflektion ansah. Er fand, er hatte gar nicht das Gesicht eines Schläger-Typen. Seine braunen Haare waren, wenn auch etwas länglich, ziemlich glatt. Zumindest würden sie es wieder sein nachdem sie Masakazu wieder zu Recht brachte. Sie waren nach der Prügelei etwas zerstreut. Vielleicht wäre es ja cool wenn er sich die Haare färben würde, wie ein echter Raufbold.

Seine Uniform passte ja schon mal dazu. Es war die gleiche schwarze Uniform wie sie von den meisten Mittelschülern im Land getragen wurde. Masakazu trug seine Jacke offen und das Hemd drunter hatte jeweils den Obersten und den Untersten Knopf offen. So konnte man seine Gürtelschnalle erkennen, auch wenn er in Kauf nehmen musste, dass er etwas mehr Bauch als gewöhnlich zeigte.

Ein wenig fand er das mittlerweile schon etwas albern und als zwei ältere Damen tuschelnd an ihm vorbei gingen und das Wort „Schläger“ benutzten, fragte er sich wie es aussehen würde wenn er die Uniform etwas ordentlicher tragen würde.

So knöpfte er sein Hemd zu, genauso wie seine Jacke. Ein wenig war seine Uniform noch verdreckt und auch wenn sich der Mittelstufenschüler abklopfte wurde es nicht wieder ganz sauber.

„So siehst du schon viel besser aus. Nur noch das Pflaster muss weg und es ist perfekt.“

Masakazu erschrak als er die weibliche Stimme hörte. Eine Sekunde lang hatte er sogar gedacht, dass sie ihn meinen könnte, aber das konnte ja nicht sein. Er drehte sich um und blickte in das wohl süßeste Mädchen was er jemals gesehen hatte. Sie war etwas kleiner als er, also musste sie ihren Kopf etwas heben um Masakazu ins Gesicht zu gucken. Was sie auch tat, also musste sie wohl doch ihn meinen.

Sie hatte orangene Haare, welche zu zwei Zöpfen gebunden waren. Einige wenige Sommersprossen waren auf ihrem rundlichen Gesicht zu finden, doch auch diese untermalten nur wie süß sie war.

Masakazu brauchte einen Moment bevor er etwas sagen konnte, von der Schönheit des Mädchens überwältigt.

„Das Pflaster trag ich auch nicht immer“, meinte der Brünette und kratzte sich am Hinterkopf.

„Will ich doch mal hoffen. Wäre doch eine Schade wenn dein hübsches Gesicht immer verdeckt wird.“

„So groß ist das Pflaster doch gar nicht.“ sagte Masakazu mit einem peinlichem Lachen und kratzte sich immer mehr am Hinterkopf. War das Echt? Flitterte er wirklich mit einem Mädchen? Das war doch kein Traum, oder?

„Wie heißt du eigentlich?“ fragte das Mädchen schließlich.

„Ma- Masakazu Noguchi,“ brachte er stotternd raus, als ihm klar wurde das sie ihn vorhin als hübsch bezeichnet hatte, „und wie heißt du?“

„Du kannst mich Mimi nennen.“ sagte die Orangehaarige zwinkernd.

Masakazu konnte sein Glück kaum glauben. Wenn seine Wange nicht immer noch so sehr wehgetan hätte, hätte er sich gekniffen, um sicher zu gehen dass er nicht träumt. Der Braunhaarige konnte es kaum abwarten Kenshin davon zu erzählen.

Sie kamen ein wenig ins Gespräch. Anscheinend besuchte sie ihre Tante und wollte das Wochenende bei ihr verbringen. Ehe sich Masakazu versah fragte er sie schon nach ihrer Handynummer und ob sie nicht Lust hätte etwas mit ihm zu unternehmen. Sie wirkte ein wenig überrascht und das erste Mal in seinem Leben hatte es Masakazu geschafft das ein Mädchen rot wurde.

„Gerne aber nur wenn du mir auch deine gibst. Wenn du willst können wir uns ja morgen am Bahnhof treffen, du begleitest mich zu meiner Tante und wenn ich meine Sachen abgelegt habekannst du mir die Stadt zeigen.“

„Das würde ich liebend gerne machen!“

 

15.10.2017 Freitag, nach der Schule

 

Masakazu sah aus wie aus dem Ei gepellt. Nicht nur das er seine frisch gewaschene Schuluniform trug, er trug sie so ordentlich wie es Mimi mochte. Sein Pflasterwar er auch losgeworden.

Natürlich hatte sein neuer Stil ein paar Kommentare von Kenshin ertragen müssen, aber er schien sich für seinen Kumpel zu freuen. Das sagte er zumindest die ganze Zeit als ihn Masakazu etwas fragte. Das seltsame war aber das der Braunhaarige immer nach etwas anderem fragte: „Wieso bist du mit zum Bahnhof gekommen?“

„Ich freu mich einfach tierisch für dich Mazu.“

Kenshin sah ihn nicht mal bei der Antwort an. Sein Gesicht, mit seinem diabolischen Grinsen, schaute in Richtung der Gleise, wo in wenigen Minuten der Zug einfahren sollte, welcher Mimi transportierte. Die Anzeigetafel zeigte drei Minuten an, das war die Zeit die Masakazu hatte um Kenshin loszuwerden.

Nicht dass er nicht wollte das sie sich irgendwann kennenlernen, aber noch nicht jetzt. Vielleicht konnte er sie nach ihren ersten Sohn besuchen, den sie zu seinen Ehren Kenshin nennen würden. Natürlich nur wenn Kenshin bis dahin selber vergeben war.

Für Masakazu war Kenshin das, was wohl einem Bruder am nächsten kam, aber er hatte nur ein Problem mit ihm: Jedes Mal wenn Masakazu denn Mut aufbrachte ein Mädchen anzusprechen stellt sich heraus, dass sie was von seinen besten Freund wollte. Da Mimi von Außerhalb kam, glaubte Masakazu nicht, dass sie ihn nur ausnutzen wollte, um an Kenshin ran zu kommen, aber er wusste nicht wie sie reagieren würde wenn sie ihn sah.

„Verschwinde endlich!“

„Gleich.“

„Wieso gleich?“ Masakazus Stimme schwankte immer hin und her zwischen wütend und am Verzweifeln.

„Ich will mir deine Freundin mal ansehen.“

„Sie ist nicht meine Freundin. Vielleicht zeig ich dir ja mal ein Foto von ihr.“

„Wieso? Schämst du dich für mich?“ Kenshin spielte verletzt und griff sich theatralisch an die Stelle seiner Brust, wo sein Herz schlug. „Weißt du, ich glaub du hast grade ganz tief in mir drin etwas kaputt gemacht.“

„Nein, ich schäme mich nicht, es ist nur…“

„Ist sie hässlich? Ist es das? Schämst du dich für sie? Keine Sorge ich werde dich nicht zu sehr verurteilen.“

„Nein, sie ist eins der hübschesten Mädchen was ich jemals gesehen habe, es ist nur…“

„Von wenn redet ihr?“ mischte sich eine dritte, viel höhere Stimme in das Gespräch ein. Beide Mittelstufenschüler drehten sich zu dem orangehaarigen Mädchen mit den Sommersprossen um. Masakazu bekam fast eine Herzinfarkt als er sie sah, doch Kenshin wirkte so ruhig wie eh und je.

„Hallo Mimi-Chan.“ fing sich der Braunhaarige wieder, „Wir eh… ist eigentlich nicht so wichtig.“

„Wir haben uns nur über dieses Mädchen unterhalten, das Mazu kennengelernt hat.“ meinte Kenshin, wohlwissend  das es sich um das Mädchen handelte, welche vor ihnen stand. Selbst wenn es ihm nicht klar war, Masakazus verzweifeltes Gesichtsausdruck lies keine Zweifel zu als er sagte: „Er meinte grad das sie das hübscheste Mädchen wäre das er je getroffen hat.“

„Ach, meinte er das?“ fragte sie nach und schaute lächelnd zu Masakazu. „Er ist ja ein richtiger Süßholzraspler.“

Während sich Masakazu in Grund und Boden schämte stellten sich Mimi und Kenshin einander vor.

„Ich bin übrigens das hübscheste Mädchen, Mimi, und du bist?“

„Ich bin Kenshin, Mazus bester Freund, also mach ihn mir nicht kaputt.“ mit diesen Worten drehte sich der Junge mit den wilden schwarzen Haaren um und winkte dabei ab, „Dann hab ich ja meinen Teil erledigt, schreib mir wie es gelaufen ist Mazu!“

 

02.05.2018 Mittwoch, Abends

 

„Anschließend sind sie ein paar Mal miteinander ausgegangen bevor sie richtig zusammen gekommen sind. Das ist die Geschichte wie ich meinen besten Freund verloren habe.“

Kenshin beendete seine Geschichte mit einem Schluckauf und kippte ein weites Getränk runter. Seine Wangen glühten auf und ihm war unvorstellbar warm. Seine Jacke hatte er zwar bereits ausgezogen und über seine Schultern geworfen aber dennoch hatte er das Bedürfnis mehr Schichten an Kleidung los zu werden. Wäre es seltsam wenn er oberkörperfrei im Klub sitzen würde?

„Glaubst du es wäre anders gekommen, wenn du nicht mitgekommen wärst?“ fragte Oga nach, „Klingt für mich eher danach, das du nur ein wenig seltsam warst.“

„Ach kleiner Oga-Chan…“

„Ich bin größer als du.“

„… du hast noch so viel zu lernen über die Bienchen und… und den Blümchen und den Bienen“

„Du bist betrunken.“

„Wäre ich nicht da gewesen, hätte Masakazu nie von sich aus den Mut gefunden ihr seine Gefühle zu gestehen. Auch wenn er nicht danach aussieht, ist er ziemlich schüchtern dem anderen Geschlecht gegenüber, vor allem wenn er Single ist. Wenn ich die Situation nicht klar ausgesprochen hätte würde er noch heute um den heißen Brei herumreden! Dann hieße es immer noch wie früher: Wir beide gegen den Rest der Welt!“

„Das ist es doch schon lange nicht mehr!“ warf Inno ein, genauso beschwipst wie Kenshin, „Es ist jetzt: Wir eins… zwei… drei… Wir drei gegen den Rest der Welt!“

Sie meinte wohl Kenshin, Oga und sich selbst wie sie gegen die Shadows kämpfen.

„Ich glaub was Inno meint ist das ihr Beide nicht mehr alleine seid.“ sprach Aiko aus, „Wir sind doch jetzt alle Freunde.“

Kenshin fiel es wie Schuppen von den Augen. Auch wenn er die Leute schon davor seine Freunde nannte, irgendwo in seinem Kopf hatte er immer noch gedacht es gäbe nur ihn und Masakazu und sie müssten aufeinander aufpassen, so das er gar nicht bemerkt hatte, dass er schon eine Gruppe von Leuten hatte die auf sie aufpassten. Grade als Kenshin das Bewusst wurde spürte er eine gewaltige Wärme in seinem Herzen, voller Freude fühlte er sich über die Brust und spürte seinen Herzschlag. Ein Lächeln überflog seine Lippen. Er bekam es zwar fast gar nicht mit, aber sein Handy vibrierte wie verrückt, als ob er ganz viele Textnachrichten bekommen hätte. Bevor er sich jedoch darum kümmern konnte packte ihn jemand an seinen Schultern und zog ihn hoch, so dass er gezwungen war aufzustehen.

„Willst du wo anders hin?“ fragte ihn die Person, welche ihn weggezogen hatte mit ihrer hohen Stimme. Es war Mimi.

„Sag bloß, du willst mich loswerden?“ entgegnete der Blauhaarige. Sie gab als Antwort zuerst nur ein genervtes Seufzen, dann: „Als ich meinte wir sollten alle zur Feier der Golden Week etwas machen, meinte ich das auch so. Guck mal, ich wusste zwar dass du solche Orte nicht besonders magst, aber ich hätte nicht gedacht dass ihr den ganzen Abend nur am Tisch bleibt. Ich wusste nur nicht was wir ansonsten machen könnten.“

„Du hättest fragen können.“

„Ich weiß…“ Mimi schaute zur Seite und versuchte etwas Mut aufzubauen bevor sie Kenshin wieder ansah, „Hör mal… ich weiß das ich in der Gruppe nicht grade die Beliebteste bin… Bestimmt würde keiner überhaupt mit mir reden wenn ich nicht Masakazus Freundin wäre. Ich wollte wirklich nur etwas machen damit ihr auch mal eine andere Seite von mir seht als die eifersüchtige Freundin.“

Sie wurde richtig rot als sie Kenshin dies gestand und er musste sagen, so sah sie sogar ein wenig süß aus.

„Wenn du dich bei Masakazu auch so verhältst könnte ich sogar verstehen was er in dir sieht.“ meinte Kenshin und klopfte ihr auf die Schulter, wodurch sie fast umfiel.

„Was soll das denn heißen?“ fragte Mimi, doch wurde sie ignoriert. Wieder spürte Kenshin diese Wärme in seiner Brust, auch wenn sie dieses Mal viel schwächer war. Er schob es vorerst auf die vielen Getränke, auch wenn es ein komischen Zufall war dass sein Handy anschließend wieder vibrierte.

„Hier in der Nähe gibt es doch eine Karaoke Bar, lasst uns mal da rein.“

Als Kenshin den anderen das Vorschlug waren die meisten voll dahinter, nur Oga war ein wenig unmotiviert. Doch er war wohl überall lieber als in der Disco.

 

Draußen schlug Masakazu vor das sie noch ein Gruppenfoto zusammen machen sollten. Er gab sein Handy dem Türsteher, welcher im Moment nichts zu tun hatte. Als der Auslöser betätigt wurde, kam ein ganz anderes Bild raus als zuerst geplant. Kenshin stand in der Mitte, rechts von ihm stand Aiko und neben ihr das verliebte Pärchen, welches sich im Arm hielten und sich ein paar Sachen zuflüsterten. Links vom Blauhaarigen stand Inno die nicht still halten konnte und ständig eine andere Pose machte. Von Victory-Zeichen, zu Duckface, zum breiten Grinsen mit den Händen hinter ihren Kopf verschränkt dauerte es keine ganze Sekunde. Oga stand mit verschränkten Armen hinter Kenshin und Inno. Auch wenn er so rüberkommen wollte als wäre es echt nervig für ihn, konnte Kenshin förmlich spüren wie sehr er sich um eine coole Pose bemühte.

Beim „Bitte Lächeln“ vom Türsteher gereiht alles außer Kontrolle. Im letzten Moment entschied sich Inno, sich an Kenshins Arm einzuhacken und ihre andere Hand schwungvoll gen Himmel zu strecken. Dabei achtete sie nicht darauf wie sie Oga einen Uppercut verpasste und ihn umhaute.

Mimi schupste Aiko, sodass sie gegen Kenshin flog und als hätten sie sich abgesprochen, natürlich hatten sie das, sprang Masakazu auf und drückte Aiko und Kenshin aneinander. Das Licht der Kamera leuchtete auf, kurz bevor alle nach einander auf den Boden landeten.

„Wollt ihr noch eins machen?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich muss zugeben, das war eine schwere Geburt. Die Idee die Gruppe in einer Disco feiern zu lassen war schon eine ziemlich lange Weile eine Idee in meinem Hinterkopf aber erst als ich an diesem Kapitel gearbeitet habe ist mir aufgefallen wie wenig ich doch Erfahrung in solchen Orten habe, als das ich es wirklich gut beschreiben könnte ^^ hoffe es hat euch trotzdem gefallen Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: ShioChan
2015-10-22T10:35:50+00:00 22.10.2015 12:35
So jetzt komme ich endlich mal zum kommentieren. XD Sorry nochmal. XD

Also das Kapitel ist echt gut geworden. Mit Diskotheken und so was kenne ich mich auch nicht sonderlich gut aus, aber ich finde du hast es gut rüber gebracht. Bzw gut umschrieben. XD

Kenshin wird mir von mal zu mal sympathischer. XD er sorgt sich ja wirklich sehr im seinen Kumpel, wirklich fast wie ein Bruder. Solche Freundschaften mag ich wirklich sehr. Du bringst das auch wirklich gut rüber. ^^

Irgendwie süß wie Mazu und Mimi sich kennen gelernt haben. Aber er hat's ja wirklich nicht leicht, wenn die meisten Mädchen ihn nur ausgenutzt haben um an Kenshin ran zu kommen. >.< Da wird Mimi einem doch gleich sympathischer, wenn man weiß, dass sie sich wirklich für Mazu interessiert. ;)

Und die Idee mit dem Foto am ende ist auch genial und witzig. XD

Freu mich schon aufs nächste Kapitel. ^^/)
Antwort von:  DanteRedgrave
24.10.2015 22:35
Kein Problem, hab die letzten Tage auch viel zu tun ^^

Joa wie Mazu und Mimi zusammengekommen sind hab ich ein paar Wochen zuvor geschrieben und wusste noch nicht wann ich es einbringen wollte und da hab ich es hier gemacht um weniger über die Disko zu schreiben :D

Danke, ich mag solche Bromancen auch, grade die von Yu und Yosuke ist echt hoch bei meinen Favoriten ^^

Ja ich hab mir gedacht das ich Mimi irgendwie zu zickig beschrieben habe so das es unlogisch ist das Mazu mit ihr zusammenbleibt, hatte ursprünglich noch Ideen das sie in der Disko mit einem anderen Jungen flirtet und sowas aber das konnte ich Masakazu dann doch irgendwie nicht antun ^^

Danke, ist mir beim zeichnen gekommen

und ich freue mich schon auf deinen nächsten Kommentar ^^
Von:  fahnm
2015-10-02T10:47:40+00:00 02.10.2015 12:47
Tolles Kapitel
Freue mich sehr aufs nächste.^^

Wie geht es dir?
Antwort von:  DanteRedgrave
03.10.2015 06:15
vielen Dank ^^
also mir gehts super und dir?
Antwort von:  fahnm
03.10.2015 21:34
Kann mich auch nicht beklagen^^
Antwort von:  DanteRedgrave
04.10.2015 06:09
Das ist doch schön


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