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Persona Gx

Das Jahr 2018
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses mal möchte ich meiner Beta-Leserin ShioChan nochmal besonders danken da sie das Kapitel noch rechtzeitig bearbeitet hat obwohl ich es erst so spät abgeschickt habe ^^ Komplett anzeigen

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Kapitel 021: Aikos süße Seite

Was war dieses fast schon an Nostalgie grenzende Gefühl, welches Kenshin überkam als er aufwachte? Die  Augen immer noch geschlossen saß er auf einem weichen Stuhll, jedoch war auch etwas anders. Eine leichte Brise erreichte ihn und brachte den Geruch von alten Büchern mit sich. Doch als das altbekannte Klavierspiel begann, schien es dem Blauhaarigen langsam zu dämmern, wo er sich befand. Langsam öffnete er seine Augen und erblickte einen Raum, welcher sich stark geändert hatte seit seinem letzten Besuch.

„Ist das der Velvet Room?“ fragte Kenshin eher zu sich selbst als seinen langnasigen Gesellen vor sich oder gar dessen schnippische Assistentin.

Der Boden, welcher beim letzten Mal noch knietief mit Wasser bedeckt war, war nun trocken und mit einem schwarzblau karierten Muster übersäht. Breite Bücherregale standen um das Trio herum und machten die Wände, an denen sie standen, fast schon überflüssig. Die meisten Bücher hatten einen kräftigen Blauton, wie eigentlich alles im Raum. Es reichte von dunkelblau zu himmelblau. Hier und da ragten ein paar graue oder schwarze Bücher hervor, aber nichts was vom eigentlichen Still des Velvet Rooms abwich. Als Kenshin herauf sah, erblickte er einen großen kristallartigen Kronleuchter. Sein ebenfalls hellblaues Licht schien auf ihn herab und die wellenartigen Bewegungen welche sich im Kronleuchter abspielten, gepaart mit dem seichten Klavierspiel, welches Kenshin immer im Ohr hatte wenn er diesen Raum betrat, konnten sicherlich dafür sorgen das er die Zeit vergaß.

„Willkommen im Velvet Room.“ Begrüßte ihn Igor und beantwortete damit Kenshins Frage, „Kein Wunder wenn du es nicht wiedererkennst. Dank den neuesten Ereignissen hat sich der Raum sehr verändert, um deinen Weg besser widerspiegeln zu können.“

Kenshin verstand nicht was der alte Mann meinte. Der Raum stand doch in Verbindung zu der ganzen Persona-Geschichte. Hieß das nicht sein Weg hatte etwas mit der Arisato-Krankheit zu tun und wie diese ein für alle Malgeheilt werden konnte? Was hatte sich an seinem Ziel geändert? Grade als Kenshin diese Fragen stellen wollte hob Igor seinen Zeigefinger und bewegte ihn tadelnd hin und her.

„Was dein Ziel ist und was dieser Raum damit zu tun hat musst du schon selber herausfinden. Was es aber mit der plötzlichen Veränderung auf sich hat...“ Igor stoppte und der Gedanke wurde von Agnes aufgenommen: „Du hast ziemlich lange die Bande, welche du unbewusst gesammelt hast nicht angenommen. Dein Band mit deiner Magie-Arkana hast du als so einzigartig empfunden, dass dir nicht mal in den Sinn gekommen ists dass du auch weitere solche Verbindungen aufbauen könntest.“

„Natürlich ist jedes Band welches du schließt auf seine Art und Weise einzigartig. Das macht sie so besonders.“

Agnes schritt zu einem der Bücherregale und strich mit ihrem von einem Handschuh überzogenem Finger über eine Reihe Bücher, bis sie an einem halt machte und dieses rausholte.

„Ich meine es dir bereits einmal erklärt zu haben, aber dies ist die Chronik deiner Reise. In ihr werden alle Sozial Links, die Verbindungen die du im Laufe deiner Reise erwerben wirst, aufgeschrieben.“

Mit diesen Worten klappte sie es auf und fünf blau leuchtende Karten schwebten herab und landeten in den leeren Seiten des Buches. Jede landete nacheinander auf einer eigenen Seite, welche sich anschließend langsam mit Bildern und Texten füllten. Manche kürzer und manche länger.

„Jede Seite repräsentiert eine Verbindung die du geformt hast.“

Sie reichte Kenshin das Buch und er fing an in ihm zu lesen. Die erste Seite beschrieb „den Narren“, die Arkana welche er der Gruppe zur verdanken hatte, welche versuchte das Geheimnis der Arisato-Krankheit aufzudecken. Die zweite Seite beschrieb seinen besten Freund Masakazu Noguchi, der „Magier“-Arkana. Die nächsten zwei Seiten waren leer, doch die fünfte Seite beschrieb Fudo Oga, der „Kaiser“-Arkana. Wieder folgten einige leere Seiten, doch als Kenshin die nächste Arkana fand konnte  er nicht anderes als rot zu werden. Aiko Ito, die Arkana der „Liebenden“. Ob das wohl etwas zu bedeuten hatte? Seite neun: Inno Sutanme, Gerechtigkeits-Arkana und Seite zehn: Yoshio Kugo, Einsiedler-Arkana.

Kenshin hatte erwartet das die übrigen Seiten alle leer waren, doch zu seiner Überraschungg hatte er zu noch einer Person einen Sozial Link geschlossen: Seite 16, Mimi Kanagi, Mond-Arkana.

 

Donnerstag, 03.05.2018, früher Morgen

 

Ein Albtraum. Genau, ein Albtraum musste es gewesen sein. Es war unmöglich dass er irgendeine andere Verbindung als eine aus puren, gegenseitigen Hass hatte mit dieser Frau. Gab es überhaupt irgendein unterschied zwischen einem Albtraum und einem Besuch in diesem komischen Raum? Immerhin konnte es auch nur ein Streich seiner Phantasie gewesen sein und gar nicht real. Schon oft hatte sich Kenshin das gefragt, aber das war das erste mal, dass er sich das wirklich gewünscht hatte.

„Das Leben ist Scheiße...“ murmelte der Blauhaarige unter seiner Nase, als er seinen Kopf unter seinem Kissen vergrub. Es war nicht mal die plötzliche Offenbarung seines Sozial Links mit diesem Mädchen, was auch immer das bedeuten sollte. Das konnte er ja ignorieren oder es auf irgendwann später aufschieben bis die Sache vergessen war. Doch seine monströsen Kopfschmerzen waren nicht etwas, was er aufschiebenkonnte. Schmerzen als ob tausend kleine Spechte seinen Kopf penetrierten und mit jedem kleinen Stich wurde eine Welle ausgelöst, die sich langsam über sein gesamtes Gehirn ausbreitete.

„Schnauze da oben, ich versuche zu schlafen.“ kam es von Masakazu vom unterem Bett, gefolgt von einem Schlag gegen die obere Matratze, „Schlaf deinen Kater einfach aus wie jeder normale Mensch.“

„Ich hab keinen Kater, ich hab doch nichts Alkoholisches getrunken.“

„Ach und du glaubst die ganzen bunten Getränke waren Säfte?“

„Waren sie nicht?“

Ein lautes Lachen ertönte vom unteren Etagenbett, was Kenshins Kopfschmerzen nur noch verschlimmerten. Der Oberschüler konnte spüren wie seine Kehle von Sekunde zu Sekunde immer stärker und lauter nach etwas Flüssigem verlangte. Etwas, womit diese enorme Trockenheit in seinem Hals bekämpft werden konnte, doch Kenshin konnte sich nicht dazu durchringen aufzustehen und die Wasserflasche zu holen, welche auf seinem Schreibtisch stand.

„Mazu?“ fragte Kenshin nach, nicht sicher ob sein bester Freund nicht schon wieder eingeschlafen war. Der fragende antwortete laut: „Hä?“ Signalisierte damit dass er ansprechbar war, doch möglicherweise nicht  in der Lage auf die Frage des Blauhaarigen zu antworten.

„Was hilft am schnellsten gegen einen Kater?“

„Trink für jede Flasche Alkohol die du getrunken hast einen Liter Wasser.“

„Dann kotze ich, außerdem weiß ich nicht wie viel ich getrunken habe.“

„Iss etwas.

„Dann kotze ich erst recht, mir wird schon schlecht bei dem Gedanken etwas im Mund zu haben.“

„Dann Schlaf dich aus.“

„Geht nicht, ich hab noch etwas vor...“

Wieder kam von Masakazu Gekicher. Kenshin hatte sich schon gefragt ob es ihm auch so dreckig ging, doch anscheinend hatte er dieses mal seine Grenzen nicht überschritten.

„Etwa ein Date mit der süßen kleinen Aiko-chan?“

„Sei doch noch ein wenig kindischer, aber wenn du es wissen musst: Ja, wir haben uns gestern verabredet und wollten in der Stadt bummeln gehen.“

„Bummeln oder bum-“

„Beende diesen Satz und ich du kannst deine Golden Week im Krankenhaus verbringen.“

Mazu wurde kurz still, die Drohung hatte ihm wohl wirklich Angst gemacht. Kenshin sah ein, dass er ein wenig übertrieben hatte, aber Masakazu verstand sicher das sein Kumpel nur fertig war und er es nicht persönlich nehmen sollte.

„Na dann, wie wäre es mit duschen? Das Hilft auch meistens. Weißt du noch beim Schulausflug an diesen komischen Fluss? Da hab ich mich doch auch ein wenig gehen lassen und als ich am nächsten Tag verkatert schwimmen gegangen bin, ging es mir wieder wunderbar sobald mein Kopf unter Wasser war.“

„Danke Bro, das klingt nach einem Plan.“

Langsam schlenderte Kenshin aus seinem Bett, dabei fragte er sich wann er sich eigentlichen ausgezogen hatte? Wenn er es überhaupt selber gemacht hatte. So oder so, zum Glück hatte er noch seine Unterhose an.

Als erstes stillte er seinen Durst und trank die Zweiliterflasche leer, welche auf seinem Schreibtisch stand. Anschließend holte er seine Klamotten aus seinem Schrank und ging damit zu den Duschen. Normalerweise würde er sich zwar in Unterwäsche nicht vor die Tür trauen, aber die meisten Schüler waren über die Ferien zu ihren Eltern gefahren und die wenigen die geblieben waren, waren wahrscheinlich eh noch am schlafen.

Masakazu hatte Recht, die Dusche half ungemein. Es war ein wenig so als ob die Schmerzen und die Übelkeit von seinem Körper weg gewaschen wurden. Trotzdem schwor er sich, nie wieder in seinem Leben etwas alkoholisches zu trinken.

 

Donnerstag, 03.05.2018, Nachmittag

 

 „Okay Hiko-chan dann sehen wir uns.“

„Ja, bis dann.“ verabschiedete sich Hiko Oga von ihrer Klassenkameradin, die gestern bei ihr übernachtet hatte. Da Hikos Freundin ihre eigene Bettwäsche mitgebracht hatte, hatte sie ihr beim tragen geholfen und sie nachhause gebracht. Schließlich wohnte sie nur ein paar Straßen weiter. Das war das mindeste nachdem sie geholfen hatte ihren Bruder zu nerven, als dieser endlich nachhause gekommen war. Hiko freute es zu sehen, dass ihr Bruder endlich Freunde gefunden hatte. Auch wenn Fudo oft genervt wirkte wenn er über Yamamoto-kun redet, so sprach er wirklich oft über ihn.

„Was Yamamoto-kun wohl für ein Typ ist?“ fragte sie sich selbst, als sie ohne zu gucken über die Straße ging. Immerhin musste er schon jemand besonderes sein, wenn er zu so einem Sturkopf wie ihren Bruder durchgedrungen war.

In Gedanken versunken merkte sie gar nicht wie schnell der LKW fuhr, welcher geradewegs auf sie zu fuhr. Sie hörte kaum wie jemand ihr zurief dass sie von der Straße runter solle. Zu spät bremste der Fahrer ab und während die Reifen des Kraftfahrzeuges lautstark quietschten, wurde die junge Mittelstufenschülerin von einer enormen Wucht mitgezogen.

Sie spürte fast keinen Schmerz. Vielleicht lag sie ja im Sterben. Sie traute sich nicht ihre Augen zu öffnen und ihren entstellten Körper zu sehen. Doch wenn sie von dem Schock und dem vielen Blut ohnmächtig werden würde, würde sie vielleicht nicht leiden müssen.

Langsam öffnete sie ein Auge und musste überrascht feststellen dass ihr nichts passiert war. Zwei Leute standen über ihr, sprachen mit ihr, doch sie stand immer noch so sehr neben sich, dass sie nicht merkte was sie ihr sagten. Es war eine blonde, junge Frau, etwas älter als sie selbst und ein viel älterer Mann, der wohl den LKW gefahren hatte.

Plötzlich spürte sie wie jemand seine Hand auf ihren Kopf legte und sie vernahm endlich wieder eine Stimme: „Alles okay, Hiko-chan?“

Langsam drehte sie sich um und erkannte dass sie auf dem Schoß eines Jungen saß. Vollkommen rot im Gesicht sprang sie auf als sie die blauen Haare und Augen wiedererkannte: „Yamamoto-kun!“

„Ihr kennt euch?“ fragte die junge Frau verwirrt.

„Jup, sie ist Oga-chans kleine Schwester.“ antwortete der Oberschüler ohne den Anschein zu machen aufstehen zu wollen.

„Dieser junge Mann hat dir das Leben gerettet, Kleines.“ erklärte der Fahrer Hiko. Er schien nicht böse zu sein, dass sie einfach so auf die Straße gelaufen war. Vielmehr wirkte er erleichtert das niemandem was passiert war. Genau wie Hiko auch, doch ihr Herz konnte einfach nicht mehr aufhören so schnell zu schlagen.

 

Nach Hikos Rettung beschlossen Kenshin und Aiko sie noch schnell nachhause zu begleiten. Sie wirkte immer noch sehr aufgeregt, was ihr niemand wirklich übel nehmen konnte. Doch Kenshin fiel es aus irgendeinem Grund schwer die Stimmung zu lesen. Aiko ging zu seiner Linken und Hiko zu seiner Rechten. Die Jüngere der Beiden hatte ihren Kopf komplett in den Wolken und das Gesicht ganz rot. Hin und wieder sah sie zu dem Blauhaarigen rüber, doch versuchte sie direkten Augenkontakt zu vermeiden. Aiko hingegen behielt Sie die ganze Zeit über im Auge und schien aus irgendeinem Grund aufgebracht zu sein. Schließlich bemerkte die Blonde etwas als sie schon vor dem Blockhaus standen, in dem die Oga Familie wohnt: „Kenshin, dein Arm. Du blutest.“

„Hmm?“ machte der Oberschüler als er seinen Hals etwas streckte, um die Stelle sehen zu können. Es war nur eine kleine Schramme, aber es sah schlimmer aus, als es war, da das Blut über seinen ganzen Unterarm verschmiert war, „Tatsache. Muss wohl passiert sein, als ich über den Asphalt gebrettert bin.“

„Oh nein, das ist meine Schuld!“ kam es von Hiko, doch auch wenn es Kenshin anders sah hatte er nicht die Möglichkeit zu widersprechen, da sie schon hysterisch ins Gebäude gelaufen war mit den Worten: „Ich hol schnell den Erste-Hilfe-Koffer!“

Etwas irritiert blieb der Blauhaarige zurück und kratzte sich an seiner Wange.

„Das ist ein wenig übertrieben... ist ja nur eine Schramme.“

„Naja, es einfach so zu ignorieren solltest du aber auch nicht.“ meinte Aiko als sie sich nochmal die Wunde ansah, „Auch wenn du es nicht so schlimm findest, könnte es sich trotzdem entzünden.“

Widerwillig stimmte Kenshin zu, er hatte sich schon oft genug verletzt, um das selber zu wissen.

Erstaunlich schnell war Hiko wieder da. Erschöpft und verschwitzt, als hätte sie grade ein Marathon hinter sich, stellte sie den Erste-Hilfe-Koffer auf den Boden und machte ihn auf. Überfordert von der großen Auswahl an Flaschen und Verbänden wusste sie nicht was sie machen sollte. Sie überlegte was sie gesehen hatte, als ihr Bruder die Sachen mal benutzt hatte, aber sie konnte sich einfach nicht genau daran erinnern welche Flasche er damals genommen hatte, um seine Wunde zu säubern.

„Kann ich?“ fragte Kenshin, nahm sich zuerst ein Feuchttuch aus der Kiste und wischte sich einmal über seinen Unterarm, um das getrocknete Blut wegzuwischen. Anschließend nahm er sich eine kleine schwarze Flasche mit gelbem Etikett und ein Wattestäbchen raus. Die Flasche drehte er auf und tunkte die Spitze des Wattestäbchens rein. Mit diesen strich er sich daraufhin über die kleine Wunde und verzog dabei kurz das Gesicht. Zum Schluss nahm er ein kleines Pflaster und klebte es sich auf die Schramme.

Beide Mädchen waren erstaunt wie schnell es der Oberschüler gemacht hatte. Auch wenn es nicht grade eine schwere Operation war, wirkte es nicht eine Sekunde danach das Kenshin überlegen musste was er als nächstes tat. Fast schon so als sei sein Körper so sehr an die Prozedur gewohnt, dass es einfach auf Autopilot umschaltete.

„Vielen Dank für den Koffer.“ bedankte sich der Blauhaarige, als er die benutzten Sachen in einen nahgelegenen Mülleimer warf.

„Kein Problem.“ meinte Hiko, mit rotem Gesicht, „Das ist doch das mindeste was ich tun kann nachdem du mich gerettet hast.“

„Dann sind wir ja quitt, grüß deinen Bruder von mir.“ Kenshin verabschiedete sich und Aiko verbeugte sich ebenfalls zum Abschied von Hiko kurz.

 

„Das war echt unglaublich von dir.“ sagte Aiko mit funkelnden Augen, als sie sich mit Kenshin in das Chagall Café in der Paulownia Mall setzte. Die Wände hatten beige-und braune-Töne,  während die Tischdecke und die Sitzgelegenheiten in hellen Blautönen gehalten wurden. Auch wenn es sehr westlich gehalten wurde, gaben die Kellnerinnen in Dienstmädchenoutfit ein wenig was von einem Maid-Café.

„Ach das hätte doch jeder gemacht.“ winkte Kenshin ab, als er sich die Karte ansah. Auch wenn er es war, der vorgeschlagen hatte hier her zu kommen, hatte er eigentlichen keine Lust auf Kaffee. Er wollte nur irgendwohin damit er ein wenig Zeit schinden konnte, bis er wusste was er mit Aiko unternehmen konnte.

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“ widersprach ihm die Blonde, „Klar würde wohl niemand wollen das jemand vor seinen Augen überfahren wird, aber die wenigsten wären in der Lage sich in so einer Situation in Bewegungen zu setzen. Ich war vor Schock wie gelähmt, als ich gesehen habe wie der LKW auf das Mädchen zu kam und als ich dann noch sah wie schnell du gelaufen bist, hatte ich auch Angst um dich. Ich dachte du kommst nicht schnell genug weg und wirst auch überfahren.“

Ehe Kenshin etwas dazu sagen konnte kam eine Kellnerin an ihren Tisch und fragte ob sie ihre Bestellung aufnehmen könnte. Kenshin bestellte einen Karamellkaffee mit Schlagsahne und extra Zucker und Aiko einen Latte Macchiato. „Kenshin, es tut mir Leid.“ sagte Aiko sobald die Kellnerin wieder weg war, was den Blauhaarigen total überraschte.

„Wofür?“

„Weißt du noch neulich auf dem Dach? Ich wollte mich entschuldigen, dass ich dir nicht vertraut habe. Es war auch dämlich zu denken du könntest etwas mit der Krankheit zu tun haben. Als ich dich vorhin gesehen habe, wie du Hiko gerettet hast ist mir klar geworden, dass ich dir blind vertrauen kann.“

Ein freches Grinsen formte sich auf Kenshins Gesicht: „Heißt das ich krieg jetzt meine Belohnung?“

„Übertreibs nicht Mister.“ Aiko verschränkte lächelnd ihre Arme. „Das hast du dir immer noch nicht verdient.“

Das Kaffeetrinken mit Aiko war wirklich entspannend wie Kenshin fand. Nicht nur das ihnen nie die Gesprächsthemen ausgingen, auch die kurzen Momente in denen niemand was sagte waren angenehm. Schließlich sah Kenshin ein, dass es nicht wichtig war wohin er mit ihr gehen würde, sie würden überall spaß haben solange sie zusammen waren. Ein wenig spürte der Blauhaarige wie sein Herz schneller schlug, als er das dachte. Trotzdem waren das seine ehrlichen Gedanken und wenn es eines war was er in seiner kurzen Zeit gelernt hatte, seit er auf diese Schule ging, war es das er ehrlich mit seinen Gefühlen sein sollte.

 

Nach dem Café besuchten die Beiden die gegenüberliegende Spielhalle. Zumindest den Kranautomaten, der vor dem Geschäft stand.

„Auch wenn ich weiß dass diese Automaten gezinkt sind, versuche ich mich immer wieder an einem, wenn ich ihn sehe.“ meinte Aiko und holte aus ihrer Handtasche ihren Geldbeutel heraus. Sie studierte zuerst den Inhalt der Maschine und überlegte was ihr Ziel sein sollte. Als sie sich entschieden hatte legte sich ihren Schein hinein und fing mit dem Spiel an. Wenige Minuten später war sie fertig und 600 Yen ärmer und um keinen Gegenstand reicher, trotz Kenshins Anfeuerns.

„Was willst du eigentlich gewinnen?“ fragte Kenshin.

Verlegen versuchte Aiko seinem Blick auszuweichen. Dann zeigte sie mit dem Zeigefinger in den Glaskasten. Kenshin versuchte ihrem Finger zu folgen, doch waren zu viele Gegenstände zu nah aneinander, um zu sagen welches sie meinte.

„Meinst du diese offensichtlich gefälschte goldene Rolex?“

Sie schüttelte ihren Kopf.

„Den MP3 Player da, der wahrscheinlich kaputt geht, wenn er aus dem Automaten fällt?“

Wieder schüttelte die Blondine ihren Kopf.

„Den Doujinshi da mit dem Titel: Boys Love, Muskeln, schwitzen und anderer Spaß?“

Sie schaute ihn zuerst böse an, dann sah sie in den Spielautomaten rein, dann wieder verwundert zu Kenshin: „Da ist nichts dergleichen drinnen.“

Aikos Blick, gemeinsam mit dem ernst in ihrer Stimme, brachte Kenshin dazu herzhaft zu lachen. Aiko wollte etwas sagen, aber dann fiel ihr auf, dass sie Kenshin noch nie so stark lachen gehört hatte.  Klar hatte er schon öfters gelacht in ihrer nähe, aber noch nie hatte sie gesehen, dass er sich die Seite halten musste, weil er Seitenstechen bekommen hatte oder das er sich eine Träne wegwischte.

Sie freute sich und fing ebenfalls an zu lachen. Nachdem sie sich beide etwas beruhigt hatten fragte Kenshin noch einmal nach.

„Ich wollte diesen Schlüsselanhänger.“ Sie zeigte auf einen kleinen Schlüsselanhänger welcher eine kleine silberne Katze hatte, die sich an einer Kette festhielt. Sie erinnerte Kenshin an dieses alte Motivationsposter von der Katze, die sich an einem Ast festhielt mit der Aufschrift: „Just hang there.“

Kenshin hob eine Braue, als er wieder zurück auf Aiko schaute.

„Was guckst du so? Ich mag auch süße Sachen.“

Sie ist so verdammt süß, dachte Kenshin und wünschte er hätte den Mut es laut zu sagen. Stadtessen sagte er: „Es ist überraschend kitschig von dir.“

Für den Witz kassierte der Oberschüler einen Schlag in die Rippen. Als Entschädigung bot er ihr an es selber mal zu versuchen. Auch wenn es ihn ziemlich viel Geld gekostet hatte und er es letztendlich nicht geschafft hatte den Schlüsselanhänger zu gewinnen, war er doch sehr froh, dass er den ersten Tag seiner Golden Week so mit Aiko verbringen konnte. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: ShioChan
2015-11-03T18:24:23+00:00 03.11.2015 19:24
Klasse Kapitel. ^____^

Kenshin kann einem schon leid tun, wegen Mimi. Wer wer will schon gern Zeit mit jemandem verbringen, den man eigentlich nicht leiden kann? XD Meine Mirâ hat da aber auch das gleiche Problem. XD

Armer Kenshin. Ein Kater ist echt nicht schön. Vor allem wenn man ein Date hat. ^^" Zum Glück hat dir dusche etwas gebracht. XD

Da hatte Hiko ja mächtig Glück, was!? Da kann sie nur froh gewesen sein, dass Kenshin in der Nähe war und sie gerettet hat. Sie scheint ihn ja mächtig zu mögen. XD

Aiko und Kenshin sind wirklich ein schönes Paar. Wäre schon schön, wenn etwas aus den beiden werden würde. ^^
Antwort von:  DanteRedgrave
03.11.2015 21:23
Danke ^^

Ja, das Problem hat man ja auch beim Zocken wenn man versucht alle Social Links zu schaffen, es gibt immer die eine oder andere Person die du nicht magst

Das mit der Dusche ist von mir persönlich getestet worden, funktioniert einwandfrei und je kälter das Wasser desto besser +_°

Ja und wie, das hat ihn auch sicher bei ihrem Bruder ins bessere Licht gerückt ^^

Wer weiß was aus den beiden noch wird ;)
Von:  fahnm
2015-11-01T14:25:47+00:00 01.11.2015 15:25
Tolles Kapitel
Mach weiter so^^

Antwort von:  DanteRedgrave
01.11.2015 19:41
Danke ^^
Wird gemacht :D


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