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Zwischen Tag und Nacht

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Geschichte wird hier nicht weitergeführt. Wer wissen will, wie's weitergeht, darf mich gern per ENS anschreiben und ich lasse euch den Link zukommen. Komplett anzeigen

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Widersehen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hunger

Vor einigen Wochen noch hatte Zelda sie kaum um diese Uhrzeit betreten, daher war es ein ungewohnter Anblick die sonst so belebten Schlossgänge so leer zu sehen. Die Fackeln an den Wänden flackerten vor sich hin, mit einem Geräusch wie raschelnde Federdecken von sich gebend. An verschiedenen Wegpunkten standen Nachtwachen, die überrascht stramm standen als die Prinzessin an ihnen vorüberschritt. Auch sie waren es nicht gewohnt dass ihre Gebieterin um diese Uhrzeit durch die Gänge streifte.
 

Zelda fühlte Scham, bemühte sich aber kein Stück davon den Nachtwachen zu zeigen. Sie nickte dezent, als sie vorüber schritt.
 

Zuerst war es nur einmal die Woche gewesen, dann drei Mal, mittlerweile streifte sie fast jede Nacht durch’s Schloss. Schlaf war ihrer überdrüssig geworden, nahm sie kaum mehr in Empfang. Und wenn, dann quälte er sie, ließ sie fallen, verbrennen, in Dunkelheit tauchen, mit gleisendem Licht versengen. Bestrafte sie mit bösartigem Volk, mit unrechten Verurteilungen, mit Einsamkeit. Die Albträume waren derart intensiv dass die Schmerzen noch bis in den Wachzustand anhielten, für einige Minuten.
 

Die Fackeln zu ihrer linken fühlten sich ein wenig nach Trost an.
 

Sie hatte mit niemanden darüber gesprochen. Angedeutet, ja, vor ihren engsten Beratern. Diese hatten ihr Elixire verschrieben und Sport, gesunde Kost, Kur. Dass das alles nichts half hatte Zelda aber verschwiegen. Aus Angst. Angst ihrem Schloss und Volke nicht mehr gerecht zu werden. Sie war Regentin. Sie dürfte nicht schwächeln. Es war nicht ihre Aufgabe ein erfülltes Leben zu führen. Es war ihre Aufgabe die Wünsche des Volkes zu erfüllen und das Wohle der Welt zu bewahren.
 

Sie bog in einen dünneren Gang, eine Sackgasse. Um die nächste Ecke wären einige weitere Nachtwachen, denen wollte sie nicht begegnen. Denn sie bewachten den Durchgang zur Schlossküche, und niemand sollte erfahren dass Zelda diese spät nachts aufsucht.
 

Wie viele Nächte zuvor betätigte sie den versteckten Hebel in der Fackelhalterung und brachte damit das großes Portrait des legendären LonLon Koches Balon in Bewegung. Es schwankte durch einen Mechanismus zur Seite und gab einen schmalen Durchgang frei.
 

Zelda trat ein.
 

Die ungewohnte Gier nach kulinarischer Befriedigung machte ihr zu schaffen. Sie war gut darin ihre Gelüste zu kontrollieren und zu dosieren. Ihr Vater war ein guter Lehrer gewesen: Gelüste sind mächtig, hatte er zu ihr gesagt. Sie sind gut, so lange sie unter deiner Herrschaft stehen. Sie sind dienlich, bescheren Freude. Aber sobald sie überhand nehmen werden sie dich zu ihren Sklaven machen und deinen Blick trüben.
 

Er hatte recht gehabt. Zelda war dieser Gier immer öfter zum Sklaven gefallen. Dieser, und der Gier nach … sie wollte gar nicht darüber nachdenken. Schon der Gedanke daran brachte die Lust hervor, überschwemmte ihren Körper mit Hitzewallungen und versetzte ihren Unterleib in Flammen.

Aber diese Dinge waren das einzige, was ihr noch einen Rest Glück verschafften.

Und das war doch gut, nicht wahr? Kein Mensch sollte ohne Glück leben, nicht?
 

Zelda schluckte als sie die bewegliche Mauer zur Seite schob und endlich in die Küche eintrat. Ihr Magen verkrampfte sich vor Vorfreude. Sie hatte solchen hunger… Und Zelda war sich bewusst, dass es nicht nur der Hunger nach Nahrung war. Doch mehr als das wollte sie ihrem Körper nicht geben. Sie wollte – nein, musste – wenigstens noch etwas Kontrolle behalten.

Etwas süßes. Irgendetwas.

Auf dem Tisch fand sie kleine Zitronentörtchen für das Frühstücksmahl in ein paar Stunden.

Sie griff danach, kostete einen Bissen.

Ja, das war perfekt.
 

Sie zog ein Stuhl zu sich, setzte sich, bediente sich an den Zitronentörtchen.

Sie schmeckten so fein und süß, nach Nostalgie, nach schönen Dingen. Nach Trost. Sie füllten ihren knurrenden Magen.
 

Während sie die kaute empfand sie ein wenig Glück. Sie nahm es wahr und empfand alsgleich wieder Scham. Denn sie wusste dass sie so nicht ewig weitermachen konnte. Sie aß viel. Zu viel. Über die letzten Wochen war es immer mehr geworden, bald würde sich ihr Körper verändern, die Menschen würden ihre untugendhafte Völlerei bemerken.
 

Sie wusste, dass sie sich mit der Wurzel des Problems auseinander setzen musste.
 

Midna.
 

Sie legte das Gebäck zur Seite, schluchste. Stützte Arme auf den Tisch und vergrub das Gesicht in ihren Händen.
 

Es war nun fast ein halbes Jahr her als ihr Midna erschienen war. Die Erinnerung daran fühlte sich wie ein Traum an. Immer wieder erwischte sich Zelda dabei wie sie es auch als eben diesen abtat. Aber daran wollte sie nicht glauben. Es durfte kein Traum gewesen sein. Denn das würde bedeuten dass sich Verrücktheit in ihr breit gemacht hatte und ihre tiefe Depression keinen Grund hatte.

Ohne Grund keine Heilung.
 

Sie vergrub die Hände in ihren Haaren, begutachtete Gedankenverloren die Kuchenbrösel auf dem Teller vor sich.

Sie tat sich schwer in dieser Sache noch klar zu denken. Was richtig war, was falsch. Was gut, was schlecht.

Ja, sie hatte Sehnsucht. Ja. Das hatte sie schon bemerkt als ihre Bemühungen, eine Verbindung ins Schattenreich wieder aufzubauen, sich bis in die Gebete an die Göttinnen gesteigert hatten.

Soviel hatte sie sich eingestanden. Ob sie glücklich über diese Erkenntnis sein sollte bezweifelte sie jedoch. Genau so wenig wie sie Sklave ihrer Gelüste sein wollte, genau so wenig wollte sie Midna so viel Macht über sich geben.
 

Ihr Magen knurrte, erinnerte sich an den großen Hunger, den sie hatte.

Zelda biss sich auf die Lippe.

Nur ein wenig mehr. Nur ein bisschen. Sie würde morgen wieder normal essen, aber jetzt brauchte sie mehr.
 

Sie stand auf, ging zum Eisschrank, öffnete ihn. Es war noch sehr viel von dem Spanferkel übrig, dass es zuvor am Abend gegeben hatte. Zelda hörte sich vor Glück aufatmen. Fleisch, das wäre perfekt. Sie griff zu einem großen Messer und schnitt sich Scheiben des kalten Fleisches ab, beförderte es in ihren Mund.
 

Derart zu essen war nicht ihre Manier, aber hier sah sie niemand.

Es war kalt, aber es schmeckte wie das Mahl eines Gottes. Noch während Zelda kaute schnitt sie sich ein weiteres Stück ab, und noch eines, und ein drittes. Dass es die dreifache Portion des Vorabends war fiel ihr nicht auf. Oder wollte ihr nicht auffallen. Sie wollte nur schmecken, den hungrigen Magen füllen.
 

Nach fünf handgroßen Stücken stellte sich allmählich eine tiefe Befriedigung ein. Zelda stöhnte leise auf. Ein schönes Gefühl. Sie legte die saubere Hand auf ihren Bauch um ihm etwas Wärme zu spenden.
 

Jetzt fühlte sie sich gut und sie wollte dieses Gefühl so lange wie möglich genießen.
 

Aber vielleicht noch ein kleines Stück, um das Glücksgefühl länger zu nähren…
 

Als sie wieder zum Messer gegriffen hatte und sich gerade zum Eisschrank herabbeugen wollte lachte es hinter ihr.
 

Zelda erkannte das Lachen sofort und drehte sich erschrocken um.

Und wirklich, dort stand sie, zur Hälfte im Schatten, gerade so zum Teil sichtbar, eingehüllt in einen schwarzen Umhang.
 

Zelda fühlte unbändige Freude in sich aufsteigen die sich in einem Lächeln äußerte dass sie sogleich unterdrückte. Midna schien es trotzdem bemerkt zu haben, ein überraschend sanftes Lächeln gab sie ihr als Antwort.
 

„Wie lange stehst du schon da?“, fragte Zelda nervös.

Midna lachte laut und erheitert und Zelda fühlte Hitze in ihren Wangen, wohlwissend dass diese nun rot anliefen.
 

„Lange genug, Prinzessin. Hab‘ mitgefiebert. Hätte vermutet dass du nicht mehr als drei schaffst, aber du hast ja den Magen eines Ochsens. Respekt.“
 

Tränen der Scham krochen in Zeldas Augen. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Das Gefühl war unerträglich. Würde sie sich nicht so sehr nach Konversation und Nähe zu Midna sehnen wäre sie vermutlich tatsächlich in Grund und Boden versunken. Die magische Fähigkeit dazu hatte sie jedenfalls.
 

„E-es tut mir leid, dass du mich so sehen musstest.“, brachte sie hervor.
 

„Ach, nein!“, rief Midna aus. Sie trat ganz aus dem Schatten. Zeldas Herz machte einen Satz.
 

„Nein, nein. Du schämst dich, was? Schäm dich nicht. Ich fand es sehr interessant und … anregend.“, sagte Midna und zeigte ihr typisches Grinsen, dass Zelda, wie sie zur ihrer Überraschung feststellen musste, sehr mochte und vermisst hatte. „Ich hätte nicht gedacht dass es dich derartig treffen würde, Prinzessin.“
 

Sie trat einen Schritt näher. Jede Zelle in Zelda schrie auf: Nimm sie in den Arm! Berühre ihre weiche Haut! Umfange sie!, aber Zelda hielt stand. Sie wollte ihr nicht diese Macht geben. Nicht so schnell, zumindest.
 

„Du musst wohl einiges Durchgemacht haben in letzter Zeit, vermute ich?“, sagte Midna.
 

Zelda schwieg.
 

Midna sah sie neugierig an. In ihren Augen loderte es. War es Sehnsucht?

„Verzage nicht, Prinzesschen. Mit dir ist in dieser Hinsicht alles in Ordnung. Immerhin entwickelt ihr Menschen solche Gelüste in der Schwangerschaft, nicht wahr?“
 

Einen Moment Stille. Zelda sah sie verwirrt an. Midna grinste einfach nur.

„Du kennst die Menschen anscheinend nicht besonders gut. Wäre das der Fall, würde man schon längst etwas sehen, tragen wir unsere Kinder doch in unserem Bauch. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist. Ich bin nicht schwanger.“
 

Midna grinste, und etwas in diesem Grinsen lies Zelda das Blut in den Adern gefrieren. Eine dunkle Vorahnung umschlang ihre Kehle.
 

„Du nicht“, bestätigte die Schattenkreatur und öffnete ihren Umhang, gab ihren nackten Leib darunter preis, drehte sich ein Stück mehr ins hereinfallende Licht des Mondes. Ihr Unterleib war deutlich ein Stück hervorgewölbt.
 

„Aber ich.“

Angst

Prinzessin Zelda taumelte zurück und geriet dabei gegen den Eisschrank, so sehr erschrak sie.
 

Midnas Grinsen wurde breiter.
 

„So sehr überrascht?“, fragte Midna. Sie regte sich nicht, absichtlich wie Zelda glaubte, um weiter ihre Statur zu präsentieren. Sie wollte den Blick abwenden - ziemte sich so ein Gaffen doch nicht - aber sie konnte nicht.

Es bestand kein Zweifel, sie spürte die Lebensenergie zweier Seelen vor sich. Unter den runden Unterleib wuchs ein Wesen heran.

Zelda hob den Blick, sah Midna in die Augen. Endlich rührte sie sich, ließ sich den Umhang wieder etwas schließen und drehte sich Zelda zu.
 

„Ja, ich bin überrascht.“, brachte Zelda nach kurzem Zögern hervor. Sie spürte Wut in sich aufkochen und fuhr brüchig fort: „Sehr, sehr überrascht. Ich hätte dich nicht so eingeschätzt. Ich wusste, dass du nicht das reinste Gewissen anstrebst, aber dass dir eine körperliche Vereinigung derart wenig wert ist, dass du sie mit mehreren Personen zur gleichen Zeit teilst, das überrascht mich, ja“
 

Verwunderung in Midnas Gesicht. Dann Verwirrung. Dann … Verzückung?
 

Plötzlich war Midna direkt vor Zelda, nahm ihr Gesicht in ihre Hände und zog es an sich, an ihre Lippen. Ein tiefer, verwunderlich liebevoller Kuss vereinigte ihre Lippen.

Zeldas Herz rutschte ihr in den Bauch, Hitze machte sich in ihren Adern breit und kroch ihr sogar bis ins Geschlecht, befeuchtete es in nur einem Atemzug. Eine wunderbare Wärme erfüllte sie.

Trotzdem stieß sie sie weg.
 

Midna stand sogleich wieder in weiter Entfernung im Schatten und lachte.
 

„Hehe, entschuldige. Das war wohl zu forsch. Ich weiß ja dass du dich nicht so gehen lassen kannst. Ich konnte nur nicht anders. Deine Wut ist zu süß.“
 

Zeldas Wangen glühten vor Hitze. Sie überkreuzte schützend ihre Arme vor ihrer Brust.
 

„Ich warne dich. Ich möchte es nicht, aber wenn du dich mir noch einmal deratig näherst zwingst du mich zur Verteidigung. Ich werde dir weh tun.“, sagte sie leise, aber bestimmt.

Die Fürstin der Schattenwelt legte den Kopf schief, schenkte Zelda ein weiteres höhnisches Grinsen.
 

„Ganz ruhig, Weibchen.“, antwortete sie. „Du kennst uns Schattenwesen nicht besonders gut, nicht wahr?“
 

„Ich weiß genug“, zischte Zelda, noch immer wütend. „Ihr seid Abkömmlinge der Kriegstreiber, die Hyrule durch ihren Diebstahl der Macht ins Unglück gestürzt haben. Wegen euch haben die Göttinen unsere Welt verlassen. Ihr seid Nachkommen hasserfüllter Verbrecher.“

Die einzelne Fackel, die die Küche seicht beleuchtete, knisterte scheinbar gespannt vor sich hin. Es herrschte stille zwischen den so unterschiedlichen Herrscherinnen.
 

An Midnas Miene konnte Zelda keine Gefühlsregung ablesen. Sie war verschlossen. Zelda begann ihre Worte zu bereuen. Sie wandte den Blick ab.

Midna sagte trocken: „Wie konntest du dich damals für mich opfern, wenn du so schlecht über mich und mein Volk denkst?“

Sie bekam keine Antwort, spürte wohl aber die Reue. Etwas sanfter fuhr sie fort: „Was soll’s, das macht uns aus, nicht wahr? Uns, als Schwarz und Weiß, als Licht und Schatten. Wir hassen uns so sehr wie wir uns brauchen. Ich will deinen Hass gar nicht ersticken. Find‘ ihn interessant. Jedenfalls, ich sprach nicht von unserer Vergangenheit.“, knüpfte sie wieder an.
 

Sie ging auf Zelda zu, diese wich zurück.
 

„Ich sprach davon, was wir heute sind. Wir sind zu spirituellen Wesen geworden, wir ernähren uns von Energie und sehnen uns nach geistiger Vereinigung. Und nur damit du’s weißt, ich halte vom Materialismus deiner Menschen auch nicht viel. Von eurer Gier nach Macht und Geld und Vergewaltigungen.“
 

„Du würdest natürlich niemals vergewaltigen.“, sagte Zelda mienenlos.
 

Midna gab als Antwort nur ein Grinsen, näherte sich ihr weiter und fuhrt fort: „Uns ist das Prinzip des Geschlechtes fremd geworden, denn wir brauchen es zur Fortpflanzung nicht wirklich. Wir brauchen Energie und körperliche Säfte.“

Sie blieb stehen und grinste Zelda an. Lies ihr Zeit zum Verarbeiten.

Erst schossen Zelda Fragen in den Sinn, dann Bilder und Gefühle. Bilder an ihr letztes Zusammentreffen vor einigen Monaten. Von Midna, wie sie die eigenen Finger, die so voll von Zelda waren, in sich eintauchte.
 

Die Erkenntnis traf sie wie ein gewaltiger Fels, der auf ihre Brust fiel und ihre Organe zerquetschte und ihr die Luft raubte. Die Hitze zwischen Zeldas Schenkeln loderte heißer auf, ihr ganzer Körper reagierte stark auf diese Erkenntnis, sehr zu Zeldas Missgunst.
 

„Du verstehst es jetzt, nicht wahr?“, sagte Midna. Ihr Blick glitt an Zeldas Körper herab, sie spürte ihre Erregung. Sie striff sanft über ihren Unterbauch. „Das ist dein Kind, Prinzessin.“

Zelda wollte es nicht wahrhaben, aber etwas in ihr verstand die unumstößliche Wahrheit. Ihre Gedanken und Gefühle drehten sich im Kreis, sie verlor den Halt.
 

„Das ist falsch“, keuchte sie und stützte sich am Tisch hinter sich ab, „Es ist falsch, Midna. Es ist falsch. Es ist falsch.“
 

„Dass du’s drei mal sagst macht’s auch nicht richtiger.“, sagte Midna und kicherte argwöhnisch.

„Nein, wirklich – Midna, das ist … die Göttinnen werden dich … werden uns bestrafen. Wir dürfen uns nicht mischen. Es ist wider der Natur. Das Wesen wird … es –„
 

„Blablabla.“, unterbrach Midna sie. „Wenn es nicht sein darf, warum kann ich es dann?“

„Ganondorf konnte auch –„, begann Zelda.
 

Midnas Augen glühten bedrohlich auf, die Schatten um sie herum wurden pechschwarz und gestalteten sich zu unnatürlichen kantigen Formen.
 

„Ich bin nicht Ganondorf.“, zischte sie und ihre Stimme schnitt wie ein Messer. Wäre Zelda nicht Fähig die Verletzung in ihrer Stimme hören, sie hätte Todesangst bekommen. „Und es scheint, als würdest du mich verjagen wollen. Soll ich gehen, Prinzessin?“, sagte sie.
 

Zelda wollte instinktiv widersprechen. Dann sie bekräftigen. Und damit wurde sie sich plötzlich der Macht bewusst, die Midna über sie hatte.
 

Sie kannte Midna. Sie wusste, wie es in ihr Aussah. Sie hatte all den Schmerz gesehen, all die Wut. All den Trauer. Und die daraus resultierende unnachgiebige enorme Willenskraft. Sie würde sich niemals von Zelda oder irgendjemanden abbringen lassen wenn sie einen Entschluss gefasst hat, sie wird ihren Willen durchsetzen. Und sie ließ Zelda die Wahl: Sei bei mir oder gegen mich. Ändern wirst du nichts.

Zelda traf die Entscheidung sofort nachdem sie deutlich war.

Sie würde bleiben. Sie würde an Midnas Seite bleiben.

Sie schritt auf Midna zu, packte sie am Handgelenk.

„Ich habe verstanden. Aber ich habe Angst.“, sagte sie ehrlich.
 

Midnas Augen wurden wieder sanft und mit ihr auch die Schatten um sie herum.

„Hab keine Angst, Q’chit. Ich hatte Gründe. Vertraue mir. Es ist nicht unbedingt angenehm die Brut eines Lichtwesens in mir zu tragen, verstehst du?“
 

„Hast du mich nur deshalb aufgesucht? Um mit mir ein Kind zu machen?“, fragte Zelda betrübt.
 

Midna hob die Hand, legte sie sanft auf Zeldas Wange.

„Wenn es nur deswegen gewesen wäre hätte ich es auch mit jedem anderen Lichtwesen machen können. Aber ich wollte dich.“

Das genügte. Endlich rissen die Mauern und Ängste um Zeldas Gefühle ein. Sie schlang die Arme um ihre verlorenes Stück Seele und küsste sie innig. Midna erwiderte sofort, erlaubte Zelda sogar Einlass in ihren Mund. Zog sie näher an sich, drückte ihren schwangeren Leib an den der Prinzessin der Oberwelt.

Entgegen so ziemlich jeder Regel über Anstand löste Zelda die Arme von Midna und öffnete ihr eigenes Nachtgewand, lies es an ihrem Körper herabgleiten, so dass sie nackt war, und drückte ihren Körper wieder an Midnas. Sie schämte sich, aber es war ihr egal. Sie wollte Midnas Haut spüren, wollte ihr nahe sein. Wollte ihren Bauch umschließen.

Ihr Bauch…
 

Zelda löste den Kuss, Midna stieß einen kleinen, wütenden Schrei aus Protes aus. Zelda legte ihre Stirn an die ihre und sagte bestänfigend, aber außer Atem: „warte“.

„Ich hatte also … all diese Gelüste … wegen deiner Schwangerschaft?“, keuchte sie.

Midna legte ihre Hände auf Zeldas Taille, strich sehnsüchtig und durstig über ihren Körper.
 

„Das überrascht mich auch. Ich dachte ihr Menschen hättet keine spirituelle Verbindungen zu euren Partnern.“

Die Aussage verärgerte Zelda. Sie mochte es nicht, wie Midna über ihr Volk sprach. Aber sie hatte Recht.
 

„Die haben wir auch nicht. Eigentlich. Nicht so, zumindest.“, keuchte Zelda, während sie über Midnas Rücken streichelte. „Und du sagtest, ihr habt keinen Sex?“
 

„Nein, Mensch“, erwiderte Midna, „Ich sagte wir brauchen ihn nicht. Aber du bist ein Mensch. Du brauchst ihn. Und ich bin dein Q’chit, also will ich ihn auch. Und will ihn dir geben.“
 

Zelda küsste sie wieder. Tief. Heiß. Hielt sie mit den Armen umschlossen, wollte sich nicht lösen. Tat es doch.

„Aber wenn ihr –„, fing sie an, wurde jedoch von Midna unterbrochen.
 

„Bei der Macht der Dreien du wissbegieriges Weib, gib dich mir endlich hin, Fragen kannst du später immer noch.“, knurrte Midna, hob Zelda auf den Tisch hinter ihr und lachte triumphierend auf als diese sofort ihre Beine um ihren Leib schlang.

Lust

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fragen

Diesmal war es Zelda, die keuchend in Midnas Armen lag.

Das Schattenwesen strich ihr mit den Rücken ihrer Fingernägel über die Seite, beruhigte so die Muskeln, die sich die ganze Zeit über angespannt hatten.

Zelda hatte die Augen geschlossen, atmete ruhig. Wirkte fast, als würde sie schlafen. Midna nutzte die Ruhe um sich die Prinzessin anzusehen. Diese Frau, nach der sie sich so sehr sehnte wie sie sie gleichermaßen in Rage versetzte. Nie hätte sie gedacht dass ein Mensch ihr Q’chit werden würde. Aber es blieb ihr nichts anderes übrig als sie als solchen zu akzeptieren. Und für einen Menschen war die Prinzessin wirklich ganz in Ordnung. Da hätte es sie auch schlimmer treffen können.
 

Durch eine Berührung am Bauch wurde sie aus den Gedanken gerissen.

Zelda hatte ihre schönen, blauen Augen geöffnet und die Fingerspitzen einer Hand auf Midnas Wölbung gelegt. Sie wirkte wieder gefasster und etwas distanzierter.
 

“Nur, damit du es weißt”, sagte sie, “Ich heiße es nach wie vor nicht gut. Aber ich werde dich unterstützen.”
 

“Es ist schließlich auch dein Kind.”, erwiderte Midna. “Außerdem macht es dich an, dass du das hier mit mir angestellt hast, habe ich recht?”
 

Zelda würdigte Midna keine Antwort. Stattdessen legte sie ihre ganze Handfläche auf die Rundung.
 

In Midnas Leib regte es sich. Ihr Spross streckte sich, wurde aufgeregt. Zelda schien die Bewegung bemerkt zu haben, denn sie richtete sich augenblicklich auf und hielt die Luft an.
 

Die Regung war körperlich anstrengend, aber Midna grinste.

“Es bemerkt dich. Es erkennt dich.”
 

Zelda hob den Blick und sah Midna in die Augen, und Midna erkannte darin Zuneigung so wie Angst.

Ach verdammt, diese gottesfürchtige Prinzessin und ihre ständige Besorgnis.
 

“Mach dir nicht ins Hemd. Genieße es.”, befahl Midna.
 

Zelda hielt es offenbar nicht aus, denn sie zog die Hand zurück.
 

“Dann halt nicht.”, sagte Midna und löste sich von Zelda, richtete sich auf. Sie griff in die Leere zog ein Stück des Schattens um sich herum, als wäre dieser aus Stoff. Und wirklich, er legte sich um ihre Schultern und hüllte sie in einen materiellen Umhang.
 

“Ich muss so wie so gehen. Das Zwielicht ist bald vorüber, die Sonne wird bald aufgehen.”
 

Zelda richtete sich auf. Zu Midnas Überraschung und Freude tat sie keine Anstalten ihren Leib zu verhüllen, sondern blieb auf den Tisch nackt sitzen. Sehr erhaben, wie Midna fand.
 

“Bleib, so lange du kannst”, bat sie, “Du hast mir Antworten versprochen.”
 

Midna verzog das Gesicht. “Hab ich nicht. Aber nur zu. Löchere mich mit Fragen. Mal sehen, ob ich dir antworten werde.”
 

“Gibt es Ärzte bei euch?”, fragte Zelda.
 

Midna sah sie an.
 

“Ernsthaft? Von all den möglichen Fragen stellst du so eine?”
 

Die Prinzessin verzog keinen Miene. Stattdessen richtete sie sich noch ein bisschen mehr auf und Midna ertappte sich dabei wie sie wieder körperlichen Hunger auf diesen Menschen bekam.
 

“Ich will nur wissen ob man sich dort gut um dich und deinen Nachkommen sorgt.“
 

Midna setzte sich kokett auf die Kante der Arbeitsplatte, lachte geschmeichelt.
 

„Wie süß. Wir werden nicht krank, deswegen haben wir keine Ärzte. Aber wir haben so etwas wie Heiler. Denen würd’ ich mich eher weniger darbieten, mit dem Lichtwesen in mir. Aber mach dir keine Sorgen, ich bin von allen noch die stärkste Heilerin. Und wenn ich ein Wehwehchen hab, dann komm ich zu Mama Zelda und lass es mir wegküssen. Oder wegficken., hehehe.“
 

„Sei nicht so ordinär!“, schalt sie Zelda empört.
 

Midna stützte ihre Arme hinter sich ab und grinste. „Tu was dagegen.“
 

Mit Genuss sah sie zu wie die Prinzessin sich grämte.
 

„Ticktock, Weibchen.“, deutete Midna an.
 

Zelda stand verärgert auf und ging zu ihrem Kleid, zog sich an. Midna spitzte etwas bestürzt die Lippen.
 

„Wie schaffst du es ohne Schattenspiegel hierher?“, fragte Zelda während sie das hübsche, fließende Nachhemd an ihrer Taille festbund.
 

„Falsche Frage. Nächste Frage.“
 

„Aber –„
 

„Nächste Frage.“
 

Der düstere Blick in Zeldas Antlitz amüsierte sie, aber sie unterdrückte ihr Lachen. Sie wollte die arme Prinzessin nicht mehr quälen als nötig, und die Zeit war wirklich knapp. Sie konnte die Sonne bereits hinter dem Horizont fühlen und hatte jetzt schon große Mühe ihre Gestalt in der Lichten Welt festzuhalten.

Sie streichelte ihren kleinen Bauch um sich abzulenken, nicht unbemerkt von Zelda.

Diese wandte den Blick wieder ab, errötet.
 

„Wann werde ich dich wieder sehen?“, fragte sie.
 

Midna schlug ein Bein über das andere.
 

„Willst du die Frage jetzt jedes mal stellen, wenn wir uns trennen?“
 

„Ich weiß, du hast deinen eigenen Kopf, den ich nicht ändern kann. Oder vielleicht handelst du nach einen vorgegebenen Plan, den du nicht ändern kannst. Aber … Ach, ich …“
 

„Jetzt sprich es schon aus.“
 

„Die Zeit ohne dich ist unerträglich. Ich – hör auf zu grinsen. Ich meine es ernst. Mein Körper leidet, ich schlafe kaum noch. Bin oft krank. Ich fühle mich als wäre ich nur noch eine Ruine. Ich weiß nicht, wie lange ich so mein Volk noch regieren kann. Früher oder später werde ich unter der Last zusammenbrechen. Ein weiteres halbes Jahr so halte ich es auf jeden Fall nicht mehr aus. Sag mir, was ich tun soll.“
 

Mitleid machte sich in Midna breit. Sie hatte ja gesehen dass Zelda enger mit ihr verbunden war als sie zuvor vermutet hatte, aber dass sie so sehr litt war ihr in der Tat nicht bewusst gewesen.

Sie stand auf, schritt zu ihr. Legte ihr zärtlich eine Hand auf die Wange. Zelda schmiegte sich ganz leicht, fast unmerklich, daran und lies Midnas Herz unwillkürlich vor Freude einen Satz machen.
 

„Ich weiß nicht was ihr Menschen in dieser Situation tun könnt. So gut kenne ich euch nicht, und es scheint ja auch nicht normal zu sein. Ich würde dir daher unsere Methode beibringen, immerhin zeigst du ähnliche Symptome wie wir.

Zu allererst musst du unsere Verbindung akzeptieren, Prinzessin. Nein, mach den Mund zu und hör mich an. Du hast sie nicht wirklich akzeptiert, du schwebst zwischen Zustimmung und Ablehnung. Und wie kann etwas, das sich selbst nicht akzeptiert, Glück erfahren? Das ist ein einfaches Naturgesetz, in meiner so wie in deiner Welt. Ein Licht, dass nicht seinen Schatten akzeptiert, ist doch eine unmögliche Existenz. Etwas krankes.

Wenn du das akzeptierst wird es leichter werden und du wirst dich heiler fühlen.“
 

„Was ist mit dir?“, fragte Zelda und sah in das glühende Abendrot Midnas Augen, „Fühlst du gar nichts?“
 

Midna grinste. „Du denkst so schlecht von mir, Prinzessin, das beleidigt mich. Es ist für mich nicht unbedingt ein leichtes ohne dich zu existieren. Eigentlich sind Q’chit nie voneinander getrennt. Sie verbringen jeden Tag zusammen, verlieren sich oft Wochenlang ineinander. Das mag eigenartig für dich klingen, aber in meiner Welt spielt Zeit keine große Rolle.

Dass mein Gegenstück in einer anderen Dimension lebt, einer anderen Rasse angehört und für mich fast unerreichbar ist, das quält mich. Obwohl es eigentlich gut zur Philosophie eines Q’chit passt.

Es kommt aber ab und an vor dass der Seelenpartner stirbt, und wenn wir uns entscheiden weiterzuleben, was übrigens eher selten vorkommt, dann wenden wir verschiedene Meditationen an um den Schmerz zu verarbeiten. Das hilft. Auch mir.

Weil ich dachte dass du als Mensch nicht wirklich empfänglich für unsere Verbindung wärst. Aber ich glaube immer mehr dass du genau so fühlst wie ich, es nur noch nicht verstehen kannst.“
 

Zeldas Eisblaue Augen verfingen sich in Midnas. Mit Verzückung konnte diese etwas Neues in ihren Blick entdecken: Kindliche, aufrichtige Neugierde. Etwas, was sie von der Prinzessin nicht gewohnt war.
 

„Deswegen möchte ich meine Energie nicht mehr in diese Methoden hineininvestieren. Ich möchte dich besser kennen lernen. Ich schaffe es zwar nicht oft zu dir zu kommen, aber ich möchte etwas anderes probieren.“
 

Die Sonne warf einen Strahl auf Midnas Rücken und erschreckte sie, als er einen Teil von ihr zurück in die Schattenwelt riss. Sie wich sofort zur Seite. Zu ihrer Überraschung war Zelda sofort zur Stelle, blockierte den Lichtstrahl und drängte Midna noch mehr in den Schatten, die Hände beschützend auf ihren Bauch.
 

Midna sah sie erstaunt an. Zeldas Ausdruck war bestimmt und ungleich dominant. ‘Zielstrebig’ wäre wohl die richtige Beschreibung.
 

„Schnell. Sag mir, was ich zu tun habe.“, sagte sie nervös.
 

Midna konnte sich kaum noch halten. Das Portal riss an ihren Körper und zwang sie zurück in die Schattenwelt.
 

„Du musst nichts besonderes tun“, sagte sie und überspielte den Schmerz und die Anstrengung mit einem Grinsen. „Geh einfach ins Bett. Wenn mein Plan funktioniert wirst du es schon merken.“
 

Bevor das Portal sie gewaltsam aus Zeldas Blickfeld reissen konnte verschmolz sie mit dem kühlenden Schatten um sich herum und ließ erst dann los als Zelda ihre Gestalt nicht mehr ausmachen konnte.
 

Augenblicklich war sie wieder in ihrem Schlafgemach im Schattenpalast.

Kampf

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Akzeptanz

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Aufruhr

Midna erwachte aus der Meditation und schnappte nach Luft. Nicht aus Atemnot, vielmehr durch den unangenehmen plötzlichen Wechsel der Luftmaterie. In der lichten Welt war sie so viel leichter und duftender, im direkten Vergleich fühlte sie sich in ihrem Schattenreich wie Blei an. Wenige Atemzüge später hatte sie sich bereits wieder daran gewöhnt.
 

Sie grinste, die Hände im Schoße noch entspannt in der Lücke zwischen den gefalteten Ober- und Unterschenkeln liegend.
 

Es hatte tatsächlich funktioniert.
 

Als Zeldas Bewusstsein spät endlich erschöpft in den Schlaf gesunken war, war Midna noch einen Augenblick geblieben, hatte ihre Matratze gefühlt, ihren Herzschlag, ihren Atem mitgeatmet, die Nacht gerochen. Hatte noch kurz über sie gewacht, bevor sie sich endlich von ihr getrennt hatte.

Die Verschmelzung hatte länger angedauert als es für Midna gut war, aber es war nötig und wichtig gewesen. Zeldas Geist war aufgerieben und wund, und nur Midna konnte diese schmerzhaften Stellen balsamieren. Es war ihre Pflicht. Schließlich war sie selbst der Grund, weswegen die Prinzessin ...
 

Sie fühlte Schuld in sich aufkommen und ärgerte sich über sich selbst. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken.
 

Sie löschte die Zeremonie-Seelenlichter vor sich, seufzte und richtete sich auf. Dann verließ sie den Meditationsraum.
 

“Oh, meine Königin, seid ihr Wohlauf?”, fragte ihr privater Bediensteter, der die ganze Zeit über brav vor ihrer Tür Wache gestanden hatte.
 

Midna streichelte ihm kurz - in einer Mischung aus Dankbarkeit und Ironie - über den Kopf und sah zu ihm herab.
 

“Mach dir nicht immer so viele Sorgen, Makic. Ich bin kein Schwächling.”, sagte sie, und macht sich auf den Weg in den Thronsaal.
 

Makic folgte ihr.

“Ich würde mir niemals erlauben euch als einen … Es tut mir leid, meine Königin. Es ist nur … ihr wart so lange dort drin -”, begann er.
 

Midna winkte ab.

Das war alles, was sie dazu äußerte.
 

Die Wachen nahmen Stellung ein, als sie sie kommen sahen, und öffneten das Tor zum Thronsaal. Midna schritt hindurch, auf ihren Thron zu, setzte sich. Makic positionierte sich links neben ihr, verschränkte die Arme in höflicher Manier hinter seinem Rücken.
 

Eine junge Bedienstete, zuständig für das körperliche Erscheinungsbild und Wohl der Königin, brachte ein Gefäß mit Wasser, das Midna sogleich trank.
 

Etwas eher ungewöhnliches für die Schattenwesen. Ihr Volk hatte durchaus die Fähigkeit zu trinken, aber nicht die Notwendigkeit. Man trank aus zeremoniellen Gründen, zu Eheschließungen, zu Beerdigungen, manchmal zur Heilung… Aber nicht für das eigene Wohlergehen.
 

Seit Midna jedoch zurück aus der lichten Welt gekommen war, in welcher sie Speiß und Trank zu Hauf gekostet hatte, war ihr der Akt des Trinkens sehr ans Herz gewachsen, fast eine Notwendigkeit geworden. Vor allem jetzt, seitdem in ihr ein Lichtwesen heranwuchs, sehnte sie sich immer mehr danach. Hatte “Durst”, wie es das Wort im Ursprung bedeutet.
 

Das blieb auch ihrem Volk nicht unbemerkt. Jedoch schlossen sie nicht auf das Kind in ihrem Leib - von dessen Herkunft sie nichts wussten und es als normale Schwangerschaft abtaten - sondern einfach auf eine Eigenart ihrer neuen Königin.
 

Gedankenverloren streichelte sie über die Wölbung an ihrem Unterbauch.
 

Allgemein musste sie sehr ungewöhnlich für ihr Volk sein, denn nach ihrer Kürung zur Königin hatte sie viele Veränderungen im Schattenpalast vorgenommen. Sie hatte die Produktion von einigen Möbeln und Kleidungsstücken veranlasst, von einer eigenen Blumenzüchtung, von Dingen wie Schwimmbecken und mehr. Selbstverständlich wusste sie den Grund dafür: Auch hier war ihr Aufenthalt in der lichten Welt schuld. Die Schattenwesen hatten wenig Ressourcen. Das Reich der Dämmerung war schließlich eine größtenteils spirituelle Dimension, dessen Materie auf Erinnerungen basierte, die seit Jahrhunderten überliefert wurden. Und frisch aus der Oberwelt gekommen hatte sie von all diesen Erinnerngen Gebrauch gemacht und sie ihrem Volk geschenkt, das zu anfangs kritisch war, aber sich mittlerweile sehr an den Gütern erfreute. Es erfüllte Midna mit Glück, wenn sie ihre Untertanen und Kinder dabei beobachten konnte wie sie stundenlang sorglos auf den Bänken saßen oder gar in den kleinen Wasserbecken herumplanschten.

Sie hatte sogar selbst an der Herstellung der Objekte teilgenommen, obwohl es die schwere und sehr traditionslastige Arbeit der Gestalter war. Aber sie wollte die Herstellung überwachen und ihre Erinnerungen und Ideen perfekt einweben.
 

Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Wesentliche.
 

“Fragen und Bitten dürfen nun gestellt werden.”, verkündete sie laut.
 

Zu ihrer Überraschung trat nicht zuerst ein Bittsteller ein, sondern der Berater des hohen Rates.
 

“Eure Majestät”, begrüßte er sie in seiner typisch distanzierten Art.

Midna nickte ihm kurz zu.

“Bittsteller gibt es heute keine, dafür gibt es im hohen Rat einige Problempunkte, an die ich euch erinnern möchte.”
 

Die Königin verdrehte die Augen und stützte den Kopf in die Hand.
 

“Zu allererst”, fuhr der Berater ungerührt fort, “der Stamm der alten Gerudos möchte, dass ihr euch bald für oder gegen den Zusammenschluss unserer Völker entscheidet.”
 

Midna öffnete den Mund.
 

“Ich weiß, ich weiß,”, unterbrach sie der Berater, “So eine Entscheidung braucht Zeit. Ich werde es den Gerudos ausrichten. Sie sind nur nicht für ihre Geduld bekannt.”
 

“Die Anführerin soll sich endlich persönlich bei mir blicken lassen. So lässt es sich besser sprechen. Sag ihr das. Und dass wir alle der selben Abstammung sind und sie sich nicht so besonders fühlen soll.”
 

Der Berater notierte. “Ersteres, ja. Zweiteres, mit Verlaub eure Majestät, werde ich nicht ausrichten.”
 

Midna winkte ab.

Sie war noch in ihrer Probezeit, die sich über Jahrzehnte erstrecken konnte, in welcher sie öfters von dem hohen Rat und ihrem Berater zensiert oder kritisiert wurde. Manchmal ließ sie es sich nicht gefallen und setzte ihren Willen durch, aber die meiste Zeit war es ihr nicht all zu wichtig. Sie dachte an Prinzessin Zelda, und dass ihre Berater sich niemals eine derartige Aussage erlauben würden, dass Zelda sie sofort ruhig und bestimmt zurechtweisen würde und fühlte sogleich Hitze in sich aufsteigen. Erregung.

Sie grinste. Wenn ihre Untertanen wissen würden, was für menschliche Regungen in ihrer Herrscherin vorgingen…
 

“...deshalb schlage eine Renovierung vor.”, sagte der Berater.
 

“Stattgegeben”, sagte Midna, immer noch grinsend, mit nur einer vagen Vermutung wovon der Berater sprach. Der Berater notierte ihre Aussage etwas verwirrt.
 

“Zu Punkt drei”, setzte dieser an als unverhofft ein Untertan den Saal stürmte.
 

Die Wachen schritten sofort ein und packten sie an den Armen.
 

“Ich habe eine Bitte, ich muss mit der Königin sprechen, ich muss!”, schrie das zierliche Schattenwesen, das sie schon vor ihrer Zeit als Königin gut kannte.

Die Wachen drückten sie zur Tür hinaus.
 

“Nein, lasst sie vorsprechen. Gliam, was kann ich für dich tun?”, fragte Midna sanft.
 

Die kleine Person kam eilig zu ihr bis vor die Stufen zum Thron.

“Oh, meine Königin”, begann sie die übliche Floskel an Herrscher, “Ich halte es einfach nicht mehr aus. Ich finde … ich weiß, dass wir etwas unternehmen müssen.”
 

Midna sah sie an. “Wogegen?”
 

Gliam zögerte. Ihr schienen die Worte schwer im Mund zu liegen.
 

“Gegen die Oberwelt.”, brachte sie hervor.
 

Midna richtete sich auf.
 

“Nein, Königin, bitte hört mich an. Ich weiß wie das klingt. Ich weiß es, ich weiß es! Aber seit Wochen überkommt mich immer mehr die Klarheit, und heute Nacht hatte ich die Erkenntnis. Wir sind alle Sklaven.”
 

Midna musterte angespannt das Gesicht ihrer ehemaligen Freundin.
 

“Ich weiß was ihr denkt, Königin. Ich … ihr versteht nicht. Ich kann so nicht mehr leben, niemand von uns sollte das. Die Götter haben unseren Verstand kastriert, sie haben uns die Fähigkeit der Rache genommen, auf alle Zeit. Es ist nicht unsere Entscheidung, friedlich zu sein, es ist ein Käfig um unser Bewusstsein, den wir nicht mal wahrnehmen! Jeder von uns weiß es, aber wir leben in Resignation in dem Kerker, den man uns geschaffen hat! Versteht ihr nicht, meine Königin? Wir büßen für die Sünden der Vorfahren unserer Vorfahren. Wir büßen und büßen und unsere Nachkommen werden büßen und deren Nachkommen werden es, und irgendwann wird niemand mehr wissen weshalb! Es ist kein Wunder, dass uns die Götter beschnitten haben, wenn sie uns so viel Unrecht angetan haben! Es ist ungerecht! Ihr müsst das doch verstehen, denkt doch an die nächste Generation, die in euch heranwächst… Sie wird auch büßen und leiden und sich nicht einmal wehren! Es muss sich etwas ändern, es muss! Wir müssen ein neues Spiegelportal erbauen, müssen in den Krieg ziehen! Ihr müsst uns anführen, Majestät! Ihr hab die lichte Welt gesehen, ihr kennt sie, ihr werdet uns zu neuem Glanze verhelfen! Nur ihr könnt uns führen, auf euch werden sie hören, nur ihr könnt den Zauber bannen!”
 

Midna hatte das kleine Schattenwesen aussprechen lassen und sah nun traurig auf sie herab. Ihre großen roten Augen sprühten vor Hass und Verzweiflung. Eine Flamme war in ihr entfacht die nicht mehr erloschen werden konnte.
 

“Midna!”, rief sie aus, als sie nach wenigen Augenblicken immer noch keine Antwort von ihrer Herrscherin erhalten hatte.
 

Traurig schloss diese die Augen.
 

“Nehmt sie fest.”, sagte sie bekümmert, aber streng.
 

Gliam sah Midna mit dem entsetzesten, verletztesten Augen an.

“Midna, nein! Midna!”, schrie sie.
 

“Bringt sie in die Zellen. Löscht ihr Bewusstsein.”
 

Das Schattenwesen schrie, kreischte in Todesangst und Wut. Gab grässliche Töne von sich in seiner Verzweiflung.
 

“Du weißt nicht, was du tust!! Ich bin die Einzige, die klar denkt! Du unterzeichnest deine Sklaverei, Midna! Du siehst weg! Ihr seht alle weg! Zanto war Derjenige, der sich wirklich um uns geschert hat, und du hast ihn getötet, Midna! Ich verfluche dich, ich verfluche dich!”, schrie sie, während die Wachen sie abführten.
 

Midna sah ihr hinterher, voller Kummer.

Sie hatte Gliam als sehr bewusste und einfühlsame Persönlichkeit kennen gelernt. Aber ein mal mit dem Gedanken an Rache infiziert - oder einmal vom Zauber der Verdrängung an Rache befreit, denn Midna war sich sehr wohl dem Fluche bewusst, der auf ihrem Volk lag - war ein Schattenwesen nicht mehr heilbar. Und zu den Aufgaben der Königinnen und Könige des Schattenreiches zählte solchen Wesen einhalt zu gebieten, den Frieden in beiden Reichen zu bewahren.
 

Jedoch… bei alle dem wusste sie dass Gliam Recht hatte. Ihr Volk büßte immer noch und würde es bis in alle Ewigkeit tun. Sie hatte es schon immer gewusst, und noch mehr als sie das Licht Hyrules erblickt hatte. Aber mit Hass und Rache würde sich nichts ändern. Es würde sinnlos Blut unschuldiger Menschen und Schattenwesen vergossen werden und sich alles Wiederholen, und die Abscheu der Oberwelt wäre der Samen für weitere Jahrhunderte Verbannung.
 

Sie warf einen Blick auf Makic, der sie besorgt ansah.
 

Er war unschuldig. Liebevoll. Er hatte ein Leben, wie Gliam es beschrieben hatte, nicht verdient. Keiner ihrer Untertanen hatte das.
 

Und sie würde das ändern.

Nur nicht mit Gewalt.
 

Das Kind in ihrem Bauch regte sich.

Privat

Makic rieb seiner Königin sanft über den Rücken, währen sie ihren Mageninhalt in eine Schüssel erbrach.
 

Sie waren in ihren verschlossenen Schlafgemacht, seine Königin hatte den Mantel abgelegt und die Haare nach hinten gebunden, zu einen Zopf direkt am oberen Teil des Hinterkopfes. Eine ungewöhnliche Art, die Haare zu tragen, aber er fand es irgendwie hübsch.
 

Sie erbrach sich abermals, gab dabei Würgelaute von sich.
 

Es war eine ihm völlig unbekannte Handlung. Das heißt - bis er es vor einigen Monaten zum ersten mal gesehen hatte. Er hatte daraufhin selbstständig die alten Werke der Bibliothek studiert und herausgefunden dass es ein Symptom bei Menschen war. Wenn ihr Körper geschwächt war. Oder trächtig.
 

Danach war er etwas beruhigter gewesen, trug sie doch - wie sie ihm als einzigem anvertraut hatte - einen Menschenspross in sich, der sich in ihrem Körper oft nicht richtig zurechtfinden wollte.

Aber niemand durfte von dieser Handlung erfahren. Es würde die Schattenwesen verunsichern.
 

Sie strich sich ein paar Strähnen zurück, die ihr auf die Schulter gefallen war, und erbrach sich nochmal unter Tränen. Dann sank sie zurück auf ihre Schenkel, stützte sich am Boden ab. Sie weinte laut. Makic rieb ihr weiter über den Rücken.
 

“Sie war meine Freundin”, schrie sie laut und der Bedienstete war wieder einmal glücklich dass die Wände ihres Schlafgemachs mit Zauber gebaut waren, die Schall von innen abschirmten.
 

“Sie hat es nicht böse gemeint”, weinte Midna, “der Bruch hat sie nur erwischt, sie konnte das Bewusstsein nicht verkraften”
 

Makic rutschte neben sie auf den Boden, tunkte einen Lappen in eine andere Schüssel mit Wasser und wischte seiner Königin über das Gesicht. Es war eine intime Handlung, die er sich niemals bei irgend einem anderen Herrscher hätte vorstellen können, aber seine Königin war anders. Sie war herzlich und weise und jungem Herzens und er kannte sie mittlerweile gut genug um zu wissen dass sie sich sehr allein fühlte und diese Art von Nähe brauchte.
 

Ihr Anblick brach ihm das Herz.
 

“Ihr habt das richtige getan, Majestät”, sagte er aufmunternd und meinte es auch so.
 

Er wusste über den “Bruch” bescheid. Es war ein Zustand, den viele Schattenwesen fürchteten, über den sie nicht mal nachdenken wollten. Der Bruch bedeutete Unzufriedenheit, Trauer, Wut, Hass. Er bedeutete dass man nicht mehr Leben wollte, dass man zu einem Monster wurde, dass man auch andere brechen wollte.
 

Makic wusste nicht, ob die Götter ihn wirklich … geistig kastriert hatten, wie der Untertan behauptete. Und wenn doch, war es dann wirklich ein Fluch? Oder ein Segen?
 

“Einmal gebrochen wäre diese Person nie mehr glücklich geworden. Ihr habt ihr viel Leid erspart.”
 

“Versprich mich, dass du niemals brichst”, weinte seine Königin.
 

Makic nickte engagiert. “Ich werde mein bestes geben!”
 

Sie wimmerte, legte beide Hände auf den Bauch. Er reagierte schnell und hob ihr die Schüssel näher an ihr Gesicht, in die sie sich sofort übergab.
 

Sie hatte sich sehr verändert. War emotionaler geworden. Strenger. Und manchmal, in Momenten wie diesen, litt sie sehr.
 

Midna richtete sich auf, ging zum Bett und legte sich hin. Makic stellte die Schüssel neben das Bett und öffnete ihren Zopf, damit sie bequemer liegen konnte. Sie lies es schluchzend über sich ergehen.
 

Dann streichelte er sanft über ihren Arm. Auch eine Geste, für die er sonst in den Kerker geworfen werden konnte, schließlich berührte er einfach so seine Königin. Aber Herrscherin Midna brauchte das. Und selbst wenn nicht, lieber ging er das Risiko ein in eine Zelle gesperrt zu werden als sie so leiden zu lassen.
 

Sein Blick glitt, wie so oft, zu ihrem angeschwollenen Bauch. Er versuchte sich auszumalen was für ein Wesen in ihr heranwuchs. Ein richtiger Mensch? Wie sahen richtige Menschen aus? Und war er wirklich so schmerzvoll, wie er es sich ausmalte?
 

“Hast du Angst?”, fragte seine Königin leise. Sie hatte zu weinen aufgehört und schaute ihn mit ihren wunderschönen, aber traurigen Augen an.
 

“Nein”, sagte er ehrlich und beschämt. Er hatte nicht geahnt dass seine Blicke so offensichtlich waren.
 

“Ich … ich finde die lichte Welt nur sehr interessant. Ich würde sie gerne mal sehen. Und ich möchte wissen wie die Menschen so sind. Deswegen finde ich auch euren… euren… oh, verzeiht mir, mein Gaffen ist nicht zu entschuldigen.”
 

Irgendwie hatte er es geschafft die Königin zu einem leichten Lächeln zu bewegen. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer.
 

“Ich würde genau so gaffen, Makic. Ich mag dein Interesse für Kulturen, deine Aufgeschlossenheit.”
 

Makic ertappte sich dabei wie er beschämt lächelte. Seine Königin wirkte entspannter. Sie redete gern über die Menschen und die Oberwelt mit ihm. Das würde sie nun auch etwas von ihren Schmerzen ablenken. Und außerdem hörte er ihr gerne zu.
 

“Erzählt mir von ihnen”, bat er vorsichtig.
 

Und Midna erzählte.
 

Sie erzählte von Bäumen, von Bauten, von Märkten, von Toiletten, von Tieren und gestikulierte dabei auf den Rücken liegend in der Luft, gestaltete mit Händen noch genauer das Bild.
 

“Aber ich würde es nicht mit unserer Heimat eintauschen”, sagte sie immer wieder.
 

Makic nickte dann immer, denn er verstand. Er liebte sein Zuhause auch sehr und würde es niemals eintauschen wollen, aber das schwächte nicht die Faszination für die lichte Welt.
 

Dann erzählte sie von Sex.
 

Er lauschte. Sex war die Art der Menschen, sich zu vereinen, und war das, was er mitunter am wenigsten an ihnen verstand. Es klang unnötig, es klang plump, unsauber, beschränkt.
 

Sie musterte sein Gesicht.
 

“Du offenes Buch.”, sagte sie kichernd und rieb ihn über den Kopf. Er wurde rot.

“Sprich aus, was du denkst. Du findest es abstoßend, nicht wahr?”
 

“Nein, nein!”, sagte er. “Nein, nicht abstoßend! Nur … schmutzig. Limitiert.”
 

Midna schloss die Augen, schien in Erinnerungen zu schwelgen. Sie lächelte.
 

“So dachte ich auch. Aber wenn dein Q’chit ein Mensch ist, lernst du schnell dich darauf einzulassen. Und dann versteht man es auch.”
 

Makic sah sie neugierig an. Seine Königin erkannte sein Wunsch nach mehr und erzählte weiter: “Es ist … schwer zu erklären. Aber es lässt sich gut mit unserer Art der Verbindung kombinieren. Es reizt mich sehr, Makic. Und meine Q’chit auch.”
 

Der kleine Bedienstete musterte ihr Gesicht. In letzter Zeit waren ihre Augen so warm und glücklich, wenn sie von ihrem Q’chit sprach, waren sie zuvor doch irgendwie deprimiert gewesen.
 

“Verzeiht, eure Majestät”, fragte er nervös, weil er sich wieder eine Frage erlaubte die für ein niederes Schattenwesen wie ihn absolut unhöflich intim war, “Ihr wirkt in letzter Zeit so glücklich, wenn ihr über sie redet. Ist … ist etwas passiert?”
 

Königin Midna sah ihm in die Augen. Dann lachte sie, etwas beschämt.
 

“Ist es so offensichtlich?”, fragte sie.
 

Makic nickte langsam, auch beschämt.
 

Sie richtete sich etwas auf. Makic, der ihre Wünsche mittlerweile nicht nur von den Augen, sondern auch von den Gesten ablesen konnte, klopfte sogleich ihr Kissen auf und baute ihr mit einem zweiten Kissen gleich eine Lehne die etwas angenehmer für aufrechtes Sitzen war.

“Es liegt daran, dass sie so fühlt wie ich.”
 

Makic weitete die Augen. “Aber sie ist ein Mensch!”, rief er überrascht.
 

Midna lächelte ihn an. “Ja. Interessant, nicht wahr?”
 

Er musste sich sammeln. Wenn sie das Gefühlsleben eines Schattenwesen hatte, dann war alles, was er über die Menschen wusste, grundlegend falsch. Konnte das wirklich sein? Er grübelte.
 

“Ach, guck doch nicht so verstört, Makic.”, sagte seine Königin amüsiert und streichelte ihn in ihrer typischen Manier über den Kopf. “Ich war auch überrascht. Vielleicht denken wir allgemein zu herablassend von der menschlichen Seele. Aber man muss dazu auch sagen, dass die Prinzessin Hyrules auch Trägerin eines Fragmentes der Macht ist. Vielleicht macht sie das empfänglicher?”
 

Makic zuckte mit den Schultern.
 

“Aber wenn ich darüber nachdenke, dann ist es am wahrscheinlichsten deshalb, weil unsere Herzen für eine Weile eins waren. Ihr Körper reagiert auch auf meinen Zustand. Sie tut viele der Dinge, die Menschen machen, wenn sie trächtig sind. Das finde ich … das finde ich niedlich.”
 

Der Bedienstete nickte. “Ich verstehe”, sagte er.
 

Midna richtete sich ganz auf und kämmte mit den Fingern galant durch ihre wunderschönen Haare, brachte sie damit wieder in eine ordentliche Manier. Makic reichte ihr sogleich ihre Brosche, und sie band sie sich damit nach vorne, wie es für Blaublüter üblich war.
 

Danach nahm sie einen tiefen Atemzug.
 

“Ich glaube, ich bin jetzt bereit für die Ratslversammlung. Mir geht es wieder besser. Danke für deinen Beistand, Makic. Das Gespräch hat gut getan.”

Eng

Die ersten Morgenstrahlen fielen in das Zimmer der Prinzessin Hyrules. Sie war schon seit einer Weile wach, hatte sich gewaschen und gepflegt, und legte nun ihre Gewänder an.
 

Sie hatte wieder, wie in den letzten Wochen, sehr gut geschlafen und fühlte sich entspannt.
 

Midna hatte recht behalten. Akzeptanz änderte viel. Sie fühlte sich heiler und kraftvoller, und ihr Geist wurde nur noch selten von Dunkelheit befallen.

Außerdem besuchte ihre Gegenspielerin sie nunmehr öfters. Nicht körperlich, darauf hatte sie anscheinend wenig Einfluss, aber geistig.
 

Anfangs war es sehr verwirrend gewesen, gar beängstigend. Manchmal merkte sie minutenlang nicht, dass Midna bereits eins mit ihr war, und tat die ungewöhnlichsten Dinge, bevor sie es in Frage stellte und dann wahrnahm dass ein Teil ihrer Gedanken die einer anderen Persönlichkeit waren. Nach einigen Besuchen gewöhnte sie sich aber daran, genoss ihre Answesenheit sehr und kämpfte nicht mehr gegen Midnas Geist an, sondern nahm ihn in sich auf.

Schnell hatte sie auch gelernt dass sie Midnas Answesenheit nicht überstrapazieren durfte. Für die Fürstin der Schatten - oder Fürstin des Dämmerlichts, wie Midna sie immer korrigierte - war es nach einer Weile schwer die Verbindung aufrecht zu erhalten.
 

Verloren in ihren Gedanken und routiniert im Ankleiden bemerkte Zelda gar nicht wie viel Mühe es ihr bereitete den kleinen Haken an der Seite ihres Dekolletés zu schließen. Erst, als sie es geschafft hatte, zog sie der Druck um ihre Brust zurück ins Bewusstsein.
 

Sie sah an sich herab.
 

War … waren ihre …
 

Der sonst eher lose Stoff spannte stark, schnitt am Saum unter den Armen in die Haut.
 

Konnte das wirklich sein?

Sie griff zum Haken an der Seite, überprüfte ob es wirklich an der richtigen Stelle eingehakt war, hielt die Luft an und - dann passierte es.

Die Naht neben dem Haken, an der Seite ihrer Brust, barst mit einem geräuschvollen “Ratsch” offen und hinterlies eine klaffende Narbe im edlen rosanem Stoff.
 

Prinzessin Zelda blickte ungläubig auf ihr Dekolleté herab.

Es Klopfte an der Tür.
 

“Moment”, rief Zelda nervös, immer noch fassungslos.
 

“Prinzessin, ich weiß Eure Ansprache ist erst in einer halben Stunde, aber der Marktplatz ist bereits voll und die Menschen scheinen ungeduldig zu werden.”
 

Keine Zeit, sich zu wundern oder aufzuregen. Sie öffnete ihren Schrank und nahm sich schnell ein nicht ganz so prunkvolles, dafür lockeres Sommerkleid.

Zwischenmahlzeit

Nach der Ansprache herrschte gute Stimmung. Das Waldfest zu ehren der Göttin Farore war eröffnet, es war einer der beliebtesten Jahrmärkte Hyrules. Es gab Attraktionen, Gaukler, Süßsspeisen aller Art.
 

Prinzessin Zelda saß auf der abgesperrten Veranda einer Taverne, zusammen mit Bürgermeistern und anderen Regenten ganz Hyrules, nippte an ihrer gekühlten, aufgeschäumten Dekunussmilch, während sie verhältnismäßig lockere Konversation mit ihren Tischnachbarn betrieb und hoffte dabei inständig dass diese nicht bemerkten dass es sich um das vierte Glas aufgeschäumter Milch handelte.
 

“Das Kleid steht euch übrigens besonders gut. Sehe euch selten in so einer Aufmachung, passt aber schön zum Waldfest!”, fügte der Bürgermeister Ordons willkürlich an seine Erklärung über die gute Ernte des letzten Jahres an.
 

Zelda schluckte den Rest des köstlichen Süßgetränks, das sie zuvor mit der Zunge umspielt und damit genossen hatte, schnell etwas überrumpelt herunter.

“Ehm, danke.”, sagte sie und nickte ihm zu.

Als er sie immer noch erwartungsvoll ansah, als würde er auf eine Erklärung warten, fügte sie hinzu: “Ich dachte, ich probiere heute mal etwas neues.”
 

“Sehr gut, Prinzessin!”, sagte Bürgermeister Boro föhlich, “Ich bin ganz begeistert!”
 

König Ralis, wie er seit seiner Krönung vor einigen Monaten hieß, fügte mit der Stimme eines heranwachsenden Mannes an: “Wenn ich Euch nicht zu nahe trete, Prinzessin, ich finde auch dass ihr bezaubernd ausseht. Nicht unbedingt wegen Eurem Kleid, vielmehr wegen Eurer Aura. Sie strahlt. Als ich Euch das letzte mal sah, wirkte sie sehr verschlossen und dunkel.”
 

“Die junge Prinzessin erlebt wohl ihren ersten Frühling”, sagte einer der Goronenältesten bedeutungsvoll, “ich erkenne dieses Lächeln. Ob wir bald einen König haben werden?”
 

“Ihr ehrt mich”, erwiderte die Prinzessin nur mit leicht gesenktem Haupt und etwas verlegen, wusste sie doch den Ursprung ihrer Komplimente.
 

Einen König, pah, dachte sie. Was für ein beschränktes Denken.
 

Erst schockiert über ihr eigenes Denken, begriff sie schnell dass es gar nicht das ihre war.
 

Tauche nicht einfach so in meinem Kopf auf, Midna. Das ziemt sich nicht, formte sie die Worte in ihrem Bewusstsein.
 

Midnas Lachen drohte über ihre Lippen zu kriechen, doch sie konnte es noch unterdrücken und hielt sich schicklich die Hand vor den Mund.
 

Bring mich nicht in Unanehmlichkeiten, verbalisierte Zelda in ihrem Kopf, während sie ihre Umgebung studierte. Die anderen unterhielten sich, schenkten ihr nicht mehr die volle Aufmerksamkeit.
 

Du bist so niedlich, dachte ihre innere Stimme die nur Midnas sein konnte.
 

Midna, ich meine es ernst. Gerade ist ein schlechter Zeitpunkt.
 

Zeldas Blick glitt an sich selbst herab.
 

Woah, Prinzessin!
 

Zelda wurde wieder rot, versuchte den Blick abzuwenden, aber Midna lies es nicht zu.
 

Warum so beschämt? Du hast dich verändert. Zeig mal.
 

Zeldas Hand glitt zum Kragen. Dann zog sie sie schlagartig zurück. Ihr wurde heiß.
 

Das reicht. Das geht wirklich zu weit, dachte sie.
 

Die Fürstin der Dämmerung in ihr lies nicht locker. Ihr Interesse war geweckt. Sie holte Erinnerungen an die gemeinsamen sexuellen Momente hervor, die Zelda kaum unterdrücken konnte, zeigte ihr Zeldas wunderschönen nackten Leib aus ihrer Sicht und kramte Zeldas Erinnerung von Midnas Anblick hervor. Wie sie stöhne, grinste, schrie.
 

Zeldas Atem ging schwer.
 

“Entschuldigt mich.”; brachte sie hervor und verneigte sich kurz vor den anderen Gästen, dann ging sie in die Taverne. Eine Wache machte anstalten sie zu eskortieren, doch sie winkte ihn ab.

“Ich muss kurz das Bad aufsuchen, Danke.”, sagte sie leise.
 

Die Wache nickte und stellte sich wieder auf Position.
 

Als Zelda den Hauptraum der Taverne betrat näherte sich sogleich eine Angestellte.

“Wie kann ich helfen, eure Hoheit?”, fragte sie ehrführchtig, während sie gekonnt ein Tablett mit Gläsern auf einer Hand trug.
 

Midna spielte die wildesten Erinnerungen und Fantasien ab, und Zelda hatte Mühe ihre Gedanken beisammenzuhalten.
 

“I-ich suche das Bad.”, sagte sie, nicht ganz fähig die Nervosität zu überspielen.
 

Die Bedienstete lächelte sie freundlich an.

“Natürlich. Wir haben extra das Bad in unserem besten Zimmer für Euch reserviert. Es gehört ganz euch. Einfach die Treppe hoch, letzte Tür im Gang. Soll ich euch hinführen?”
 

“Nicht nötig, ich danke euch.”, erwiderte die Prinzessin knapp und schritt sogleich die Treppen hoch. Ihr Gang war eilig, fast schon ein Laufen. Sie öffnete die Türe, ging in das Zimmer, schloss die Tür hinter sich ab mit dem Schlüssel, der praktischerweise im Schloss steckte.
 

Schon griffen ihre Hände zu ihren Brüsten, umfassten sie. So grob und plötzlich, dass sie mit dem Rücken gegen die Türe hinter sich stieß.
 

“Midna”, stöhnte sie leise.
 

Sie sind viel größer geworden, dachte Midna in ihr. Das ist ja heftig.
 

“Ja, ist es”, keuchte Zelda, während ihre Hände ihren Busen entblößten und abtasteten.
 

Interessant. Ich wusste ja, dass das bei euch Menschen passiert, aber dass es dann auch bei dir passieren würde, und dass sie so empfindlich sind…
 

Midna nutzte Zeldas Hände um die prallen Brüste zu massieren und sah aus ihrem Augen auf ihren Körper herab.
 

Das … das macht mich irgendwie an, dachte sie. Wer hätte das gedacht? Etwas banales menschliches, dass mich so tief berühren kann.
 

“Sei nicht so herablassend”, sagte Zelda.

Dann glitt sie an der Türe herab, spreizte die Beine.
 

Sie wusste, dass es Midna war, die das mit ihren Körper tat. Aber sie ließ sie gewähren, wollte sich gar nicht wehren. Ließ ihre eigene Hand zwischen ihre Beine führen und ihr Geschlecht berühren.
 

In ihr brannte es, es zerrte und sehnte sich nach Midna.

Sie war nicht hier, und das war der einzige kleine Zwischenhappen den sie vor dem nächsten Wiedersehen kriegen konnte.
 

Oh, so sehr lustest du nach mir?, dachte Midna in ihr und lachte aus ihrem Mund.
 

Zelda stöhnte einfach nur, als sie in sich selbst eindrang und dabei mit der anderen Hand eine ihrer Brustwarzen stimulierte.
 

Huff … Ich liebe es, wie dein Körper auf seine eigene Art und Weise auf meinen Zustand reagiert, Prinzessin. Ich hätte niemals vermutet dass mich das derartig erregen könnte. Ich muss dich sehen.
 

Midna erhob Zeldas Körper vom Boden, sah sich keuchend um. Fand, was sie gesucht hatte. Ging zum großen Standspiegel. Betrachtete sich darin.
 

“Dein menschlicher Körper realisiert, dass du bald Mutter wirst”, sagte Midna mit Zeldas Lippen und streichelte ihre Rundungen. Zelda beobachtete die Berührungen im Spiegel, keuchte.
 

“Das macht mich wirklich sehr an.”, wiederholte sie laut.
 

Zelda nickte. Sie spürte ihre eigene Erregung darüber, die Midnas Ursprung sein musste. Wie sonst auch verschmolzen ihre Gefühle und Gedanken fast gänzlich mit Midnas und sie wusste, dass sie in Zukunft nicht mehr an ihrem Körper herabsehen konnte ohne daran zu denken, was es mit Midna machte, und dadurch auch selbst erregt zu werden.
 

Zelda - oder vielmehr Midna - leckte über die Finger, die gerade noch zuvor in Zelda getunkt waren, kostete. Die Prinzessin hatte ihr nunmehr ganz den Körper überlassen, im Spiegel war nur noch Midnas hämisches Grinsen auf den Lippen der Prinzessin zu sehen. Das Einzige, was von Zelda noch präsent war, waren die stark geröteten Wangen.
 

“So sehr hast du dich mir noch nie hingegeben, Prinzessin”, sagte Zeldas Mund fast anerkennend während ihr Körper sich entkleidete und sie sich ausgiebig im Spiegel betrachtete.
 

Zelda dachte nicht mehr. Sie überlies Midna komplett ihren Körper, beobachtete nur noch als passiver, fühlender Zuschauer. Es war keineswegs einfach die komplette Kontrolle abzugeben, es kostete sie ein gewaltiges Maß an Überwindung. Aber ein mal getan konnte sie den Nervenkitzel genießen, spürte große Aufregung darüber was Midna mit ihrem Körper machen würde.
 

Midna nahm ihre Gefühle wahr, ihr Grinsen wurde noch breiter. Fast gruselig, dass Zeldas Gesichtszüge derartig fähig waren die von Midna wiederzuspiegeln.
 

Midna konnte sich an Zeldas Körper kaum sattsehen, stellte die Prinzessin mit einer gewissen Genugtuung fest.
 

Die Brüste haben es dir wirklich angetan, dachte Zelda, während ihre Hände immer wieder darüberstreichelten, leicht massierten, sie drückten.
 

“Hmmm. Ja.”, antwortete Zeldas Mund schwer atmend, knetete sie fester. Es schmerzte ein wenig, weil die Haut so gespannt und prall war, aber das erregte nur noch mehr.

“Weißt du, welches Wort mir dazu einfällt? Prachtvoll. Deine Brüste sind wirklich prachtvoll, Weibchen.”
 

Midna bewegte Zeldas Körper näher an den Spiegel heran, zwischen ihren Beinen entstand dabei ein schmatzendes Geräusch. Zeldas Wangen wurden noch röter, ihr Mund grinste wieder breit.
 

“Aber nicht nur mir gefällt dein sich wandelnder Körper, hm?”, sagte Midna mit Zeldas Mund, griff zwischen ihre Beine und musste feststellen dass Zelda vor ihrem eigenen, glitschigen Saft nur so triefte.

Sie lachte überrascht auf.
 

Nein, dachte Zelda, nein, nicht deswegen, nur -
 

“Ja, ich weiß”, sagte Midna und tunkte die Finger wieder tief in sie hinein, sie dabei im Spiegel beobachtend.
 

Zelda stöhnte laut.
 

Erst spät kehrte sie wieder zurück zur Versammlung auf der Veranda.

Zu viel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zu Hause

Der Sog, der Midna zurück in ihre Welt beförderte, war unangenehmer denn je.

Midna schrie auf, als sie zurück an den Ort geworfen wurde, an welchem sie ihre Reise in die lichte Welt angetreten hatte.
 

Alsbald ihre Füße den Boden berührt hatten brach sie zusammen.
 

Makic, welcher die ganze Zeit über Wache gestanden hatte, rannte sofort zu ihr.
 

“Königin Midna!”, rief er aus, griff ihr unter die Arme.
 

Midna stöhnte.
 

“Schon gut, schon gut. Ich bin nur schwach, nicht verletzt”, sagte sie schnell, musste sich jedoch mit Händen auf den Boden abstützen. Zu allem Überfluss brannte ihr Unterleib auch noch wie vergiftet, ihr Körper hatte zunehmend Probleme den Hybriden in sich zu behalten.
 

Die Stimme ihres eingeweihten Bediensteten zitterte vor Angst.

“Ihr bleibt immer viel zu lange, Eure Majestät, das Portal ist für solche Reisen nicht geeignet.”
 

Ihr Haar hing in ihr Gesicht, verdeckte ihre Sicht. Aber sie wusste trotzdem, was für einen besorgten Blick ihr kleiner Makic aufgesetzt haben musste.
 

Sie nickte.

“Du hast Recht. Ich wundere mich ohnehin dass ich es immer wieder so lange schaffe, hehe.”, keuchte sie.
 

Er streichelte ihr liebevoll über den Rücken. Sie fand endlich ihre Kräfte wieder, konnte aufstehen. Atmete tief die schwere Luft der Schattenwelt ein.
 

Dann drehte sie sich um und verneigte sich vor dem Weltenbaum, bedankte sich in der Sprache ihrer Vorfahren bei ihm.
 

Als sie kehrt machte folgte ihr brav ihr kleiner Diener.

“Lass mir ein Bad ein, Makic. Und stelle viel Wasser bereit. Ich habe Durst.”, sagte Midna müde.
 

-
 

Als sie später in der Wanne lag fühlte sie sich schon wesentlich besser.

Die für ihr körperliches Wohl zuständige Bedienstete wusch andächtig ihre Füße und Midna entspannte sich, schwelgte noch in den letzten Stunden mit Zelda. Ihr Herz klopfte wie wild und das Schmunzeln wollte ihre Lippen einfach nicht verlassen.
 

“Wie lange ist es noch bis zur Niederkunft, Eure Majestät?”, fragte das runde Schattenwesen, während sie zwischen den Zehen putzte.
 

“Zwei Monate, etwa.”, antwortete Midna gedankenverloren.
 

Die Bedienstete tunkte den Schwamm ins Wasser und rubbte ihn sanft über ihre Unterschenkel.
 

“Alle freuen sich schon auf den Neuankömmling. So viel ich weiß ist das Haus, in welchem er leben soll, schon fertig gestellt.”
 

Midna öffnete die Augen und biss sich nachdenklich auf die Lippe.

Sie hatte es noch niemandem außer Makic erzählt, dass sie das Kind eines Lichtwesens in sich trug, und sie war sich immer noch nicht sicher wann der beste Zeitpunkt hierfür wäre. Vielleicht gab es gar keinen. Vielleicht waren alle Zeitpunkte schlecht. Aber der hier war definitiv noch schlechter als die anderen.
 

“Ja, so ist es”, sagte sie daher etwas distanziert.

“Rendan, ich denke das war genug der Waschung. Würdest du bitte Makic hereinbitten und uns allein lassen?”
 

Die Bedienstete nickte und verließ den Raum. Einen Atemzug später war Makic schon da.
 

“Wie kann ich helfen, Königin?”, fragte er etwas besorgt. Besorgnis… Ein Gefühlszustand, der bei ihm mittlerweile zur Norm geworden ist.
 

Midna lächelte ihn müde an.

“Sei einfach nur hier. Ich hab gerade keine Lust, mich zu verstellen.”
 

Sie konnte Rührung in seinem Gesicht erkennen, als er zu ihr ging und sich auf den Stuhl neben der Wanne setzte.
 

“Wann wollt ihr es dem Volk sagen?”, fragte er vorsichtig.
 

Midna hob den Arm aus der Wanne heraus, nahm seine Hand. Sein Gesicht erötete stark, was sie mit einem leisen Kichern quittierte.
 

“Ich weiß noch nicht genau.”, fügte sie dann an. “Das Volk macht mir nicht Sorgen. Der hohe Rat tut es.”
 

Makic nickte verständnisvoll. Midna war immer wieder darüber überrascht wie viel er doch verstand, vor allem von Gesetzen, von der Psyche, von Konsequenzen. Sie streichelte sanft mit dem Daumen über seine kleine Hand. Die Male auf seiner Haut leuchteten vor Freude auf.
 

So verweilten sie eine Weile schweigend und genossen die stille, warme Anwesenheit des jeweils anderen.
 

“Euer Spross…”, begann Makic irgendwann.
 

Midna lachte leise auf und lies seine Hand los, um sie auf ihren Bauch zu legen. “Ich wusste, dass du mich darauf ansprechen wirst.”, sagte sie.
 

Makic wurde noch verlegener. Bevor er zu einer Entschuldigung ansetzen konnte fuhr Midna fort: “Nur zu, frag.”
 

Der kleine Bedienstete lies die Füße in der Luft baumeln, verschränkte die Hände im Schoß.
 

“Die Menschen bevorzugen es “Kind” zu nennen, nicht…?”, fragte er Neugierig.
 

Midna nickte nachdenklich. “Ich glaube schon. Es ist ja auch etwas anderes als bei uns. Menschenkinder kommen klein und schwach und unausgereift auf die Welt. Sie können die ersten Jahre ihres Lebens nicht kommunizieren, nicht gehen, sind auf Hilfe angewiesen. Das bezeichnen die Menschen als Kind, als Säugling.”
 

“Wodurch werden sie beseelt?”, fragte Makic.
 

Midna verstand die Frage sofort. In ihrem Glauben waren es die Seelen verlorener verstorbener Lebewesen, deren unendliche Qualen über ihren Tod die Göttinnen so sehr berührten dass sie sie ins Reich der Dämmerung bannten, wo sie als Schattenwesen wiedergeboren wurden.
 

Über den Glauben der Menschen in dieser Hinsicht wusste sie nicht Bescheid.
 

“Ich glaube, die Menschen sind der Auffassung dass sie selbst die Seelen in ihren Geschlechtsteilen kreieren.”
 

Makic rümpfte die Nase. Midna lachte.
 

“Ich möchte euch nur ungern drängen, Eure Majestät, aber ich fürchte das Treffen des hohen Rates ist recht zeitnah…”
 

Die Königin seufzte tief.
 

“Ich will nicht.”, sagte sie und tauchte im Wasser unter.

Das klare, kühle Nass umfing sie wie eine liebende Mutter, schirmte sie von der Außenwelt ab und hüllte sie in ihre eigenen Gedanken und Gefühle. Sie verweilte dort bis ihr die Luft ausging.
 

Als sie keuchend wieder aus der Oberfläche entstieg sah Makic sie traurig an.
 

“Ihr müsst.”
 

“Ja, ich weiß.”, sagte sie träge. “Deren Überprüfungen, Skepsis, Befehle… es ist einfach so anstrengend.”
 

Makic reichte ihr ein Tuch.

“Ihr schafft das, meine Königin.”
 

Midna lächelte ihn schwach an.

Besuch

“Die Niederkunft muss vor dem Tempel stattfinden, so war es schon immer, darüber brauchen wir hier doch nicht diskutieren!”
 

“Aber unsere Königin ist anders, neu. Sie ist die erste Regentin, die die lichte Welt betreten hat. Das schreit nach Veränderung!”
 

“Das ist lächerlich, dass wir darüber überhaupt reden. Es kommt einfach nicht in Frage. Wenn wir all unsere Traditionen in den Wind schießen könnten wir doch auch einfach auf den Händen laufen, hm?”
 

“Aber das ist unbequem.”
 

Midna seufzte. Der hohe Rat diskutierte schon seit über einer Stunde über Dinge, die sie selbst entweder für unwichtig empfand, oder aber ihre Meinung dazu nicht von Belang war. Eigentlich könnte sie bei den Ratsversammlungen genau so gut in ihrem Gemach bleiben, es würde kaum etwas an den Ergebnissen des hohen Rates ändern.
 

Sie gähnte, winkte einen Bediensteten zu sich.

“Wasser.”, sagte sie gedämpft. Der Bedienstete nickte.
 

“Müsst ihr das hier tun? Es sind keine Untertanen da, wisst Ihr, kein Grund für diese Farce.”, schimpfte sie sofort einer aus dem Rat.
 

Ein anderer widersprach. “Das ist doch, was sie ausmacht, dass sie es hier tut macht sie authentisch! Außerdem haben wir andere Themen-”
 

“Nein, nein, genau das hier ist eben das Thema! Veränderungen, nicht war? Und ein durstiger Regent, das ist eine schlechte Veränderung.”
 

“Das stimmt nicht, noch hat sich niemand beschwert.”
 

“Aber die Leute reden schon.”
 

“Natürlich reden sie! Aber ist das gleich schlecht?”
 

Midna beobachtete stumm den Schlagabtausch und trank ihren Becher in einem Zug leer. Das Kind in ihr regte sich deutlich, stieß zu, schien unglücklich. Es tat weh, brannte wieder etwas stärker als sonst. Sie streichelte beruhigend ihren Bauch. Er fühlte sich heute wieder seltsam fest unter ihren Fingern an.
 

“Ich finde einfach nur wir sollten nichts überstürzen.”
 

“Dafür ist es zu spät! Daran hätte man denken sollen bevor man der Königin all diese aberwitzigen Eigenarten erlaubt hat!”
 

Midna rührte sich. “Darf ich auch etwas dazu sagen?”
 

Der hohe Rat schien sie nicht einmal zu bemerken. Nichts neues, dachte Midna. Eigentlich war dieses parieren nicht ihre Art, aber sie hatte feststellen müssen dass das Regieren an sich - all die Entscheidungen, die Planungen, die Pflichten - weniger ihr Fall waren. Sie mied es, so gut es ging.

Sie war indes keine schlechte Herrscherin; Sie war verantwortungsbewusst, stark. Nur eben der diplomatische Teil war ihr zuwider. Und die Schmerzen, die sie in letzter Zeit fast durchgehend hatte, erschwerten ihr auch noch den täglichen Kampf im hohen Rat. Sie hatte weder die Kraft noch die Lust sich mit diesem Haufen auseinanderzusetzen.
 

Das geht so nicht mehr, Midna, sagte sie zu sich selbst und war noch im gleichen Augenblick über diesen Gedanken ganz überrascht.
 

“Ich bin nicht glücklich über das, was ich jetzt sage - und ich meine es auch nicht böse - aber wäre Zanto nicht der Macht dieses Dämons verfallen hätten wir hier immer noch die gute, alte Monarchie wie wir sie kennen.”
 

Midna schlug derart Kräftig auf den Tisch dass dieser unter ihren Händen erzitterte. Ihre Augen leuchteten gefährlich auf.
 

“Das reicht.”, sagte sie ausgesprochen ruhig, aber mit einer ihr ungewohnten Art von Dominanz. Einer passiven Dominanz. Wie das Meer. Unbeugsam, ewig, tief.
 

Jeder einzelne des hohen Rates sah sie mit entsetztem Blick an.
 

“Ich bin eure Königin. Zollt mir mehr Respekt. Mich mit diesem bösartigen, egozentrischen Mann zu vergleichen, eigentlich sollte ich euch schon allein dafür für drei Tage in Zellen sperren lassen. Zanto war schwach, er war schlecht, er war egoistisch. Schiebt die Schuld nicht auf den Dämon.

Und was ist das für eine Monarchie, von der ihr sprecht? Ihr sitzt hier wie die Könige, ignoriert meine Worte, tut das was ihr für richtig haltet. Ihr fragt nicht nach meinem Zuspruch. Das ist keine Monarchie, das ist allenfalls eine Parlamentarische Monarchie, wenn nicht eine reine Räterrepublik. Wenn ihr schon so dreist zu eurer Königin sprecht, dann lügt ihr nicht auch noch ins Gesicht.”
 

Midna hatte in einem sehr ruhigen Tonfall gesprochen, doch ihre Worte trafen wie die sonst aus blinder Wut herausgespukte Beleidigungen. Der gesamte Rat war sprachlos.
 

“Ferner möchte ich verkünden dass über meine Niederkunft erst dann wieder gesprochen wird, wenn ich, die alleinige Herrscherin des Schattenreiches, dies erlaube. Ich werde eine Entscheidung treffen, und wenn ich euren Rat brauche, dann werde ich euch einberufen. Solltet ihr dies anzweifeln, so zeigt ihr mangelndes Vertrauen in eure eigene Königin, und dies werde ich in Zukunft nicht dulden. Ich werde das tun, was für mein Volk am Besten ist, und jeder, der das in Frage stellt, ist ein Abtrünniger und wird als solcher behandelt werden. Die Sitzung ist hiermit beendet.”, sagte Midna, und schritt von dannen.
 

Sie schritt eilig durch die Tür des großen Saales, den Flur entlang in ihre Gemächer. Schloss die Türe. Erst dann brach sie in überraschtes Gelächter aus. Und hielt sich den Kopf.

Konnte das wirklich sein? Hatte sie gerade den absolut sturen, unnachgiebigen hohen Rat die Stirn geboten? Die Worte waren wie von allein gekommen, sie war sich ihrer Sache so sicher gewesen, hatte ihren Standpunkt so unumstößlich klar gemacht.
 

Ja, hast du, dachte sie.
 

Und da begriff sie.
 

“Zelda!”, rief Midna laut aus, schockiert.
 

Ja, ich bin hier. Ich musste mich einmischen, ich konnte mir das nicht mehr länger ansehen. Verzeih mir.
 

Midna lachte nochmal, in Freude, Überraschung, aber auch Verwirrung.
 

“Wie lange bist du schon hier? Wie hast du es hier her geschafft?”, fragte sie.
 

Seit einer Weile. Und ich dachte mir, wenn eine Verbindung zwischen uns herrscht, dann kann sie sicher auch von beiden Seiten betreten werden. Außerdem hatte ich heute Nacht nicht… ehm, die Gelegenheit mit dir, ehm. Richtig zu sprechen.
 

Ein weiteres Lachen kroch aus Midnas Mund, diesmal in der Manier eines pubertierenden jungen Mannes der das Konzept von Sex und die Bezeichnung von Geschlechtsteilen aus irgendwelchen Gründen äußerst amüsant fand.
 

Zelda ignorierte es gekonnt.
 

Wir müssen reden. Wie lange hast du schon diese Schmerzen?
 

Midna setzte sich auf ihr Bett, griff mit einer Hand zwischen ihre Beine.

“Ich will jetzt nicht reden, ich will deine Anwesenheit genießen.”
 

Ihre Hand bewegte sich zurück, legte sich auf ihre eigene Wange, streichelte zärtlich. Eindeutig Zeldas Tun.
 

Lenk nicht ab, Midna, dachte sie. Ich will endlich wissen, was hier passiert. Du scheinst an den Schmerz gewohnt zu sein. Deshalb hast du ihn wohl schon länger.
 

Die Königin seufzte und ergab sich.
 

“In letzter Zeit immer verstärkter. Aber das ist normal, denke ich. Läuft so unsere Vereinigung für dich ab? Ich nutze sie, um dir sexuell nah zu sein, du nutzt sie um mich auszufragen?”
 

Das ist meine Art, dir nah zu sein, Midna.
 

Midna legte sich zurück auf’s Bett, schloss die Augen.

“Na schön”, sagte sie resigniert, während sie mit einer Hand zärtlich über ihren Bauch streichelte. Da sie sie den Drang nach dieser Berührung kaum verspürte schlussfolgerte sie dass es Zeldas Gebaren war. Sie stellte fest, dass sie diesen Gedanken sehr genoss.
 

Warum behandelt der Rat dich so?
 

“Ich bin in meiner Probezeit.”, sagte Midna.
 

Seit drei Jahren?, dachte sie empört.
 

“Es kann noch viel länger dauern. Wir leben im Vergleich zu euch recht lange, und in den Augen des Rates bin ich noch ein Kleinkind.”
 

Wie alt bist du denn?, dachte Zelda in ihr.
 

“Wir zählen kein Alter. Aber ich schätze, in Menschenjahren wären es weniger als 20.”
 

“Was?!”, entfuhr es Midnas Mund laut, welcher danach gleich lachte. Eine aussenstehende Person hätte Midna als verrückt erklärt.
 

“So schockiert, Prinzessin? Zerstört es deine hübsche, kleine Ordnung, dass so ein großer Altersunterschied zwischen uns herrscht? Fühlst du dich etwa alt? Hehe.”
 

Du bist so jung! Ich hatte Schattenwesen generell so viel älter eingeschätzt. Ich dachte … ich vermutete, dass du mehrere hundert Jahre alt sein könntest...
 

Die Königin des Schattenreiches prustete lautstark los.
 

Sie spürte Zeldas Scham in sich.
 

So jung, und schon Regentin einer ganzen Welt. Und schwanger mit einer neuen Art des Lebens. Dann warst du ja fast noch ein Kind, als wir uns kennen gelernt haben. Ich … ja, das überrascht mich sehr.
 

“Ach Prinzessin. Du weißt so wenig über mich. Wir sind niemals richtige Kinder. Außerdem ist das hier auch nicht meine erste Schwangerschaft.”
 

“Was?!”, entfuhr es abermals Zelda aus Midnas Mund.
 

Midna spürte einen Lachanfall brodeln, unterdrückte ihn aber, als sie tiefe Verletzung spürte.
 

“Sei nicht traurig”, sagte sie stattdessen.
 

Ich dachte, du wärst meine Q’chit. Aber ich weiß gar nichts von dir.
 

Midna setzte sich auf, etwas schwerfällig unter der Last ihres großen Bauches, aber nicht plump.
 

“Man kann Q’chit sein ohne überhaupt den Namen des Gegenstückes zu kennen. Aber ich verstehe deine Verletzung. Ich war wohl … etwas zu verschlossen, wie mir dein Schock zeigt. Ich wollte mich dir nicht offenbaren, weil ich mir zu anfangs sicher war, dass du nicht dasselbe für mich empfinden würdest, wie ich für dich. Und danach habe ich es einfach nicht mehr als wichtig empfunden.”
 

Es ist aber wichtig, dachte Zelda unversöhnlich.
 

“Ich verstehe, Prinzessin. Und deshalb werde ich dir mein Reich zeigen und dir ein wenig darüber erzählen.”

Führung

“Der Herrscher des Schattenreiches ist der einzige, der Nachkommen zeugen kann, sofern er weiblich ist. Wenn es sich um einen König handelt wählt er ein oberstes Weibchen aus dass die Nachkommen gebärt.”, sagte Midna als sie die Gänge entlangschritt, und scherte sich nicht über die verwunderten Blicke der paar Diener, die ihren Weg kreuzten. Sie erlaubte Zelda sich dabei umzusehen und war stolz, als sie Ehrfurcht spürte.
 

“Nur wir Regenten können unsere Welt bevölkern. Wir sehen uns auch nicht wirklich als Eltern… zumindest nicht in eurer Bedeutung des Wortes. Wir sind nur die … hm, Fuhrmänner, die den Seelen hierher transportieren und zu einer eigenen Gestalt verhelfen. Nachdem sie dann einen vollständigen Körper erlangt haben wird ein Fest gehalten um die neue Seele willkommen zu heißen.”
 

Wie darf ich das verstehen…?, fragte Zelda. Gebärst du vor einer tobenden Menge?
 

“Tobend nicht. Es ist immer sehr andächtig und ruhig.”
 

Ein Schauer durchfuhr Midna. Er stammte von Zelda.
 

“Ist das so ungewöhnlich für dich?”, fragte sie ein wenig konfus.
 

Es ist sehr intim.
 

“Für euch vermutlich, ja. Weil eure Nachkommen noch keine eigenständigen Personen sind. Ich kann das verstehen, wenn man das Wesen in seinem Körper als eigenes Fleisch ansieht und bei der Geburt starke Schmerzen erleidet.”
 

Ich respektiere deine Tradition, aber ich will nicht, dass du mit … unserem Kind vor den Augen hunderter Zuschauer niederkommst.
 

“Ich will das auch nicht.”, gab Midna zu und blieb stehen. Sie legte ihre Hand auf den Bauch.
 

Das hier war anders als die Schwangerschaften zuvor. Es war so viel intimer, es war schmerzhaft, sie fühlte eine innige Verbundenheit. Sie hatte ganz andere Gefühle für den Hybrid in ihrem Organismus als bei den anderen Schattenwesen, für die sie sich tatsächlich nur als Bote sah. Für ihr Volk, ob nun von ihr geboren oder nicht, hegte sie elterliche Verantwortung, aber die unterschied sich deutlich von den mütterlichen Gefühlen für das Kind. Sie fühlte es. Das Wesen, das in ihr heranwuchs, war das Zeichen der Verbindung zwischen ihr und der Prinzessin Hyrules. Ein fleischgewordener Beweis der Verbundenheit, aus dem eine völlig neue, frische Seele entstehen würde.
 

Ich verstehe, verbalisierte Zelda mental, die alle Gedankengänge mitverfolgt hatte.
 

Midna wurde rot, ertappt in ihren Gefühlen.
 

“Nun. Ehm. Lass uns darüber später weitersprechen.”, sagte sie nervös und beschämt.
 

Sie fühlte eine angenehme, leichte Wärme in ihrem Herzen, so wie diese, die man bei einem ehrlichen Lächeln verspürt.
 

Zeig mir mehr von deinem Leben, bat Zelda.
 

“Ja.”, sagte Midna, und schritt durch ein Tor.
 

“Das hier ist der Thronsaal. Mein Schloss existiert schon seit Jahrhunderten, aber der Thronssaal ist viel älter. Es wird überliefert dass in unserer Welt kurz nach der Verbannung erst gewaltiges Chaos herrschte, denn die Götter hatten den Kriegsbringern neben den negativen Gefühle wie Hass, Wut und Rache außerdem den Zwang zur Nahrungsaufnahme und viele weitere, menschliche Grundbedürfnisse genommen. Damit wussten sie nicht umzugehen, für eine sehr lange Zeit. Irgendwann ernannte sich der weiseste und bewussteste von ihnen selbst zum Oberhaupt - Rell, der Erste - und brachte Ordnung in unsere Welt. Dieser Saal war das Erste, was in der Schattenwelt gebaut wurde. Der Rest des Schlosses folgte erst viel später.”
 

Sie hielt inne und wunderte sich. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich erregt.
 

Zeig mir mehr, befahl Zelda in ihrem Kopf.
 

Midna nickte und schritt an den verwirrt dreinguckenden Wachen vorüber.
 

Werden die sich nicht wundern und an dir zweifeln, wenn sie dich mit dir selbst sprechen hören?
 

“Im Normalfall nicht. Du unterschätzt den Bann, der auf uns liegt.”
 

Liegt der noch auf allen?
 

Midna schüttelte den Kopf. Überlegte kurz. Wusste nicht, ob sie es tun sollte, entschied sich dann aber dafür Zelda einen Teil ihrer Last abzugeben und ihr gleichzeitig damit zu erklären was der Fluch bedeutete. Sie gewährte ihr Einblick in die schmerzhafte Erinnerung von Gliam. Wie sie vorher gewesen war und wie verändert und zerstört sie sich dann im Thronsaal verhalten hatte.

Was Midna gezwungen war mit ihr zu tun.
 

Ein Glück, dass sie gerade allein im Gang war, denn in ihr stiegen Tränen auf. Es waren Zeldas.
 

Die Königin wischte sich die Tränen von den Augen.
 

Es tut mir so leid, Midna. Ich nehme die reine Liebe, die du für deine Untertanen empfindest, wahr und verstehe deine Last der Verantwortung. Du bist eine gute Gebieterin. Ich hege viel Respekt.
 

“Danke”, war alles, was Midna leise, aber aus ehrlichem Herzen darauf antworten konnte.
 

So blieben sie beide für einige Atemzüge stehen, schenkten dem jeweils anderen Zuneigung, Wärme, Vertrauen.
 

Nach einiger Zeit machten sich wieder Gedanken in Midna selbstständig.
 

Eines verstehe ich nur nicht so richtig, dachte Zelda. Ich fühle in dir Wut. Ich fühle in dir auch Hass. Bist du … gebrochen…?
 

“Nein”, sagte Midna ruhig, “Thronanwärter werden ohne Fluch geboren.”
 

Auf dir lastet also nicht der Fluch? Du bist dir über alles im Klaren was passiert ist in der Vergangenheit und entscheidest dich trotzdem gegen die Rache?
 

“Ja. Aber selbstverständlich ist das nicht… Sehr viele Thronanwärter werden schon kurz nach ihrer Geburt in den Kerker geworfen, weil sie die Klarheit und die daraus resultierende Schande oder Wut nicht ertragen können. Es gibt einige, die behaupten sie könnten es, und verstecken dabei ihre wahren Motive. Zanto war einer von ihnen.”
 

Ich bin sehr, sehr stolz auf dich, dachte Zelda und in der Tat, Midna konnte den Stolz in ihr deutlich spüren.
 

Wenn ich könnte, würde ich dich küssen.
 

Midna lachte glockenhell. Sie mochte es, wenn die Prinzessin offensiv wurde.
 

“Komm, ich stelle dich jemanden vor.”, sagte sie.
 

Midna bog ab, schritt durch einige Flure, betätigte schattenreichische Apperaturen und war dann wieder im Zugangsraum vor ihren Gemächern.
 

Makic, der vor ihrer Tür gewartet hatte, sah sie und rannte auf sie zu.
 

“Königin! Verzeiht mir, ich habe euch nicht mehr finden können, und -”
 

“Schon gut.”, unterbrach ihn Midna freundlich, aber eilig, “Komm mit mir in meine Gemächer. Ich möchte dir etwas zeigen.”
 

Makic folgte ihr sogleich in ihre Räumlichkeiten und Midna konnte Zeldas Neugierde in sich festellen. Sie spürte wohl das besondere Vertrauen zu Makic und war gespannt auf das, was passieren würde.

Midna mochte es auch, Zeldas Neugierde zu spüren.
 

Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte grinste die Königin den kleinen Bediensteten an.
 

“Makic”, begann sie, “möchtest du die Prinzessin der lichten Welt kennen lernen?”
 

Seine Augen wurden groß.

“Natürlich, eure Majestät, nichts lieber als das!”, antwortete er sofort.
 

Midna schloss die Augen,
 

Ich überlasse meinen Körper dir. Du kannst Makic alles fragen, was du willst. Du kannst ihm vertrauen.

Dank

Als seine Königin wieder die Augen öffnete waren sie anders. Es war keine wirklich optische Veränderung, aber Makic fiel der Unterschied sofort auf. Ihr Blick war eine Idee sanfter, neugieriger, und irgendwie … älter. Erst, als seine Majestät zu sprechen begann, konnte er sich einen Reim darauf machen.
 

“Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen”, sagte Königin Midna in einer außergewöhnlich sanften Stimmlage. Außer, dass es nicht Königin Midna war, sondern Prinzessin Zelda, die dort sprach.
 

Makic fiel sofort mit einen Aufschrei der Überraschung und plötzlicher Demut auf die Knie während er dabei wie ein Idiot “Eure Hoheit!!” quäkte.
 

Die Prinzessin der Lichten Welt lächelte galant und mit außerordentlicher Freundlichkeit. Kein Hohn und kein Schalk über sein Verhalten war in ihrer Reaktion zu erkennen.
 

Stattdessen kniete sie sich hin, legte Midnas Hand auf seine Schulter und sagte mit Midnas Stimme: “Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft machen zu dürfen. Du bedeutest Midna sehr viel.”
 

Schiere Freude und Aufregung durchfuhr Makic wie eine Lawine und ließ dabei seine Male blau aufleuchten. Er schämte sich sogleich für diese außergewöhnliche Gefühlsregung, hatte er schließlich gerade zwei der mächtigsten und einflussreichsten Wesen der Dimensionen vor sich stehen.
 

“V-v-verzeit, Prinzessin, i-i-ich”
 

Oh, wie er sich selbst schlagen konnte! Krieg dich in den Griff, Makic! Sei das Abbild eines Dieners, sei der Untertan den diese Personen verdienen!
 

“Ganz ruhig”, sagte die Prinzessin über Midnas Lippen, und ihre Stimme, obwohl es technisch die gleiche sein musste, klang eigen und tiefer und reifer als die seiner Königin. “Du hast noch nie mit einem Wesen des Lichts gesprochen, nicht wahr?”
 

Makic nickte hektisch.
 

“Ich nehme an, du interessierst dich für meine Rasse?”

Ein weiteres, noch hektischeres Nicken.
 

“Dann machen wir es doch so, geehrter Makic, dass wir uns abwechselnd Fragen stellen. Ich interessiere mich nämlich auch sehr für deine wunderbare Rasse, und ich würde mich wesentlich wohler fühlen dir Fragen zu stellen, wenn es beiderseitig ist. Was meinst du dazu?”, fragte sie und begleitete diese feinfühligen, zuvorkommenden Worte mit dem wohl grazilsten Lächeln, dass Makic je zu Gesicht bekommen hatte.
 

Ich verstehe, dachte er.

Ich verstehe, weshalb meine Königin sie so sehr liebt.
 

In der Praxis jedoch nickte er nun mit dem Maximum an Hektik, die sein kleiner dicker Hals hergeben konnte.
 

Die Prinzessin nickte freundlich und richtete sich wieder auf, mit einer Eleganz die kein Stück von dem Gewicht ihres großen Bauches beeinflusst schien. Sie begab sich zum Bett und setzte sich auf den Rand der Matratze, nicht ohne mit gewisser Anerkennung die bläulichen Schmuckrunen an den hohen Bettpfosten zu bemerken. Sie schien wirklich interessiert an seiner Welt zu sein. Nicht, dass er ihre Aussage in Frage stellen würde, nur war es nochmal etwas anderes, es dann direkt -
 

“Makic, gibt es bei euch Wasser?”, unterbrach die Prinzessin seinen Denkprozess.
 

“Eigentlich nur zur Waschung, eure Hoheit, aber die Königin hat eine gewisse Vorliebe dafür entwickelt, und deshalb habe ich immer etwas in der Nähe. Wollt ihr etwas trinken?” sagte er und war stolz auf sich diesen Satz flüssig und fast wie gewollt hervorgebracht zu haben,
 

Die Prinzessin nickte. “Sehr gerne.”
 

Er ging sofort in den Nebenraum, die Ankleide und Waschung. Dabei konnte aus den Augenwinkeln beobachten wie die Prinzessin in Midnas Körper mit der reinsten, andächtigsten Liebe, die er je beobachten durfte, beidhändig über ihren gewölbten Leib strich.

Ach ja, dachte Makic, für die Prinzessin ist das neu, das Gefühl … das Kind in ihr. Wie es sich wohl für sie anfühlen muss, ganz plötzlich in so einem fortgeschrittenen Statium der Schwangerschaft zu sein? Wie muss es sich überhaupt anfühlen, plötzlich den Körper eines Schattenwesens zu haben…? Ich frage mich, was uns unterscheidet. Riechen wir gleich? Sehen wir anders? Hören wir anders? Vielleicht sehen wir gar unterschiedliche, neue Farben…? Und außerdem. wie muss es sein, mit meiner Königin in ein und dem selben Körper zu existieren? Wie fühlt man sich…? Wie kommuniziert man…?
 

Makic ertappte sich dabei wie er, unziemlich seiner Meinung nach, die beiden Herrscherinnen anstarrte. Und erst danach merkte er, dass die Prinzessin auch ihn ansah.
 

Er versank in Scham.
 

“E-e-e-euer Wasser”, sagte er, und er hätte nicht weiter weg stehen können, als er ihr das Wasser reichte.
 

Zelda nahm das Wasser an sich. “Makic, es würde mich freuen, dir deine Fragen zu beantworten. Du scheinst einige zu haben.”, sagte sie und führte den Becher zum Munde, trank.
 

Der kleine Diener wusste nicht so recht wohin mit seinen Gliedmaßen, wo er sich hinstellen sollte, wie er sich verhalten sollte. Die Gesamtsituation überforderte ihn.
 

Zelda setzte den Becher ab, lächelte höflich. “Wir müssen auch nicht sprechen, Makic. Es ergeben sich sicherlich mehrere Zusammentreffen unserer Seite, vielleicht auch in meiner eigenen Gestalt. Das würde mich erfreuen.”
 

Makic nickte wieder, erleichtert und unglücklich zugleich.
 

“Ich möchte dir danken, dass du so auf … auf meinen Q’chit acht gibst, geehrter Makic.”
 

Sie verstand, was ein Q’chit war! Ach Makic, natürlich verstand sie das, die Königin musste ihr das zu verstehen gegeben haben. Aber allein dass sie es aussprach und wahrnahm, und die Wertschätzung im Klang ihrer Stimme … Makic fühlte sich einfach als ob ....
 

“Ich danke euch, dass ihr meine Königin so vervollständigt. Ihr bedeutet ihr die Welt, und das bedeutet wiederum mir die Welt. Das Schicksal hat gut daran getan euch beide zusammenzuführen. Ich denke … ich bin mir sicher, Ihr werdet einander gerecht. Ich danke euch.”
 

Er atmete tief ein. Er hatte all diese Worte sehr schnell ohne Atemzug hervorgebracht, aus Angst er würde sie verlieren, wenn er sie nicht so schnell wie möglich übermittelte.
 

Der Gesichtsausdruck seiner Königin wurde ganz weich und warm.
 

“Du bist ein gutes Wesen, Makic. Hab dank. Würdest du uns einen Moment allein gönnen?”
 

“A-aber natürlich”, brachte er hervor und verschwand aus den Gemächern, so schnell ihn seine Beinchen tragen konnten.

Schmerz

Als das kleine Schattenwesen den Raum verlassen hatte stöhnte Zelda laut auf, legte beide Hände an Midnas Bauch, legte den Kopf in den Nacken.
 

“Bei den Göttern aller Welten, wie hältst du diese Schmerzen aus?”
 

Besorgnis. Midnas Geist versuchte wieder die Kontrolle zu übernehmen.
 

“Nein, bitte, lass mich. Ich muss das fühlen. Ich möchte spüren, was du spürst. Lass mir noch ein wenig Zeit.”
 

Übernimm dich nicht, Prinzessin, verbalisierte Midna in ihr bekümmert. Der Unterschied zwischen uns ist, dass ich diesen Schmerz gewohnt bin. Du fühlst das alles zum ersten Mal. Und die Schmerzen kommen oft in Wellen. Es dürfte gleich nicht mehr all zu schlimm sein.
 

Zelda stöhnte noch einmal, die Muskeln im Unterleib verkrampften sich. Das musste das Wesen geweckt haben, den es begann sich zu regen und zu strecken, beschwerte sich über den Druck.
 

Die Prinzessin hielt sofort die Luft an, fokussierte ihre Aufmerksamkeit auf diese äußerst deutlichen Regungen.
 

Da war es. Das Kind. Ihr gemeinsames Kind. Es war so real, so lebendig. Munter, kräftig. Es war da. Es war wirklich da.
 

Midna blieb leise, beobachtete andächtig aus einer weiter gelegenen Ecke ihres Körpers die Situation. Gönnte ihrer Q’chit diesen Moment.
 

“Es ist … es ist wirklich da. Ich werde wirklich Mutter.”
 

Midnas Lächeln drang bis an ihre eignen Lippen, trotz der Kontrollabgabe.
 

Ja, dachte sie. Du hast wirklich Probleme, das zu fassen, nicht?
 

“Midna, du hast in meinen Geist gesehen. Du hast gesehen, wie rational ich bin. Rational und konventionell und logisch und selbstlos. So wurde ich erzogen, so lebte ich die letzten 25 Jahre meines Lebens. Mein Vater liebte mich sehr, aber er machte mir früh klar dass meine eigenen Bedürfnisse, mein persönliches Glück niemals mehr Gewicht als das Wohl des Volkes haben sollte. Das durfte so nicht sein. Und natürlich habe ich mich darauf eingestellt irgendwann Mutter zu sein. Aber nicht … nicht aus Liebe. Liebe war ein Märchen für mich, für das Volk. Ich rechnete damit den Prinzen eines anderen Landes zu heiraten, mit Glück vielleicht jemanden den ich sympathisch finden würde. Dann alsgleich für Nachkommenschaft zu sorgen. So sah es in mir aus, wenn ich an Familie dachte. Wenn ich überhaupt daran dachte.”
 

In ihren Kopf blieb es leise. Damm formten sich die Worte “ich verstehe.”, nicht ohne einen Beiklang von Melancholie.
 

“So viel persönliches Glück wie mit dir, das hätte ich mir nie erträumen lassen. Es ist schön, aber es ist… es ist einfach nur sehr schwer zu fassen. In meinem Weltbild sollten niemals Kinder aus Liebe existieren, ich hatte niemals Aussicht auf etwas, was einem Q’chit auch nur nahe kam.”
 

Sie spürte Wärme in ihrem Herzen aufsteigen. Zuneigung, Verständnis.

Ich werde dich nicht mehr dafür auslachen, übermittelte Midna ihr mit Nachdruck.
 

Ich merke, du hast Schwierigkeiten, dich in meinem Körper zu halten. Überlasse mir wieder die Kontrolle, ich möchte dir noch eine letzte Sache zeigen.

Weltenbaum

Midna fühte sie zum altehrwürdigstem Relikt, dass ihre Welt zu bieten hatte. Zum Schlüssel dieser Vereinigung: Dem Weltenbaum.
 

Als sie vor dem gewaltigen, jahrhunderte altem Gehölz stand, stockte ihr der Atmen, weil er Zelda stockte.
 

“Beeindruckend, ja?”, sagte Midna leise, während sie den Blick über das violette Blätterdach gleiten lies und dabei einige der strahlenden kleinen Früchte musterte. Der Baum war breit und seine Wurzeln und Äste waren standhaft wie Stein. Wie sonst auch, bei diesem Anblick, kam sie sich so gering und kurzlebig vor.
 

Ja, dachte Zelda. Was ist das…?
 

Midna ging auf den Baum zu, berührte außergewöhnlich liebevoll die alte Rinde und streichelte sie wie eine Geliebte.
 

“Der Grund, weswegen ich zu dir kommen kann. Das ist der Weltenbaum. Wobei ich es, für dein Verständnis, weniger als Baum als als fleischgewordene spirituelle Verbindung aller Welten beschreiben würde.”
 

Aller? Also deiner und meiner?
 

“Und noch viele mehr. Er räkelt sich durch Gezeiten, durch alternative Welten, durch die gewaltige Fantasie von Autoren, die auch ihre eigenen Welten kreieren. Der Weltenbaum kennt weder Zeit noch Raum.”
 

Das… das fällt mir schwer zu verstehen.
 

Die Fürstin lächelte. “Keine Sorge. Niemand ist bestimmt, ihn vollends zu verstehen. Niemand könnte es je, außer die Götter. Und das ist auch gut so, denn der Baum erstreckt sein volles Potential erst durch Verständnis. Wenn du dich ihm näherst, und um Einblick in irgendeine Welt bittest, wird nichts geschehen. Dann ist er nur ein nutzloser, großer Baum. Aber wenn du ihn nach einer konkreten Welt fragst, eine die du selbst kennst oder zumindest eine deutliche Idee davon hast, dann kann er Einsicht gewähren. Wissen ist hierbei der Schlüssel, verstehst du? Deswegen ist er für mein ganzes Volk von wenig Nutzen.”
 

Aber für dich nicht, bedeutete Zelda. Denn du kennst meine Welt.
 

“Richtig.”
 

Zelda fühlte diese uralte, schier unendliche Macht unter Midnas Fingern. Erzähl mir mehr davon, bat sie.
 

Midna lachte. “Du kannst dich doch kaum noch halten. Ein andern mal, ja…?”
 

Dann zumindest eine Frage. Wie schaffst du es, den Baum als Portal zu nutzen?
 

Midna zog die Hand zurück und schwieg für eine lange Zeit. Sie unterdrückte Bilder und Gedanken.

Nicht von der Prinzessin unbemerkt.
 

Was verbirgst du?, verbalisierte sie deutlich die Worte in Midnas Kopf.
 

“Prinzessin. Ich möchte dich um eine Sache bitten. Ich weiß, sie wird dir nicht gefallen, ich weiß dass es dir widerstreben wird. Wahrscheinlich wirst du immer wieder daran denken und in diesen Momenten Wut auf mich empfinden. Aber es ist … es ist sehr wichtig für mich, denn ich möchte dich nicht anlügen.”
 

Um was willst du mich bitten?
 

“Frage nicht mehr danach. Nie mehr.”
 

Aber -
 

Mit eiligen Schritten machte Midna kehrt und schritt von dannen.

“Suche nicht in meinen Gedanken danach. Versuche nicht auf des Rätsels Lösung zu kommen. Wenn du mich liebst, halte dich davon fern und frage mich nie mehr danach. Vielleicht werde ich dir eines Tages davon erzählen, vermutlich aber nicht.

Ich bitte dich.”
 

Es war leise in ihrem Kopf. Nur Midnas Schritte waren zu hören.
 

“Gib mir ein Ja, wenn du verstanden hast und mit mir übereinstimmst.”

Ja, verbalisierte Zelda in Midnas Geist.
 

Aber dann sag mir noch eine letzte Sache, Q’chit. Weswegen sollte es mein Kind sein?
 

Midna, glücklich über Zeldas Zustimmung und den Themenwechsel, sagte: “Die Antwort “Weil du mein Gegenstück bist” wird dir nicht ganz reichen, nicht wahr…?”.

Sie und spürte in sich die Zustimmung Zeldas.
 

Midna ging die paar Stufen zum Tempel hoch, der gerade verlassen vor sich hinruhte, setzte sich auf eine Bank und beobachtete die wunderschönen Wolken aus Orange, Schwarz und rot.
 

“Ich hatte eine Vision, als ich damals wieder zurück in mein Reich kam. Eine Vision über eine vereinte Welt. Nicht über einen Spiegel, dessen Macht so leicht missbraucht werden konnte, der uns und euch das Gefühl gab die Tür zu einem Gefängnis zu sein, nein. Eine Welt, in welcher wir in Frieden zusammenleben, in welcher die Schönheit meines Reiches von euch betreten werden kann und umgekehrt. Wir lernen die Menschen, Goronen, Zoras und mehr kennen, und ihr lernt uns kennen.
 

Das Kind ist der erste Samen für diese Gemeinschaft, ein unumstößlicher Beweis dass diese Vereinigung möglich ist. Hoffnungsträger meiner Vision, nicht mehr als die verbrecherischen Monster aus längst verstorbenen Zeiten zu gelten. Vorbote einer wunderschönen Zukunft für uns alle. Der nächste Auserwählte, der endlich Frieden über das gesamte Land bringen kann - über deine und meine Welt.
 

Wirst du an meiner Seite bleiben, jetzt, wo du das weißt, Q’chit? Auch, wenn es bedeutet, dass nicht nur mein, sondern vor allem auch dein Volk einen gewaltigen Wandel erdulden muss?”
 

Es herrschte eine lange Stille. Midna hatte Mühe, Zeldas Gedanken auszumachen, vermutlich weil sie sich nur noch zu einem kleinen Teil in Midnas Geiste halten konnte.
 

Dann benutzte Zelda ihren Mund, um ihre Antwort zu geben.
 

“Ja. Ich bleibe an deiner Seite und werde für die selbe Sache kämpfen.”
 

Dann verließ sie ihren Körper und hinterließ Midna mit einem Gefühl unbändiger Erleichterung.

Held

Als er an den Wachen zu den Gemächern der Prinzessin vorrüber schritt, grüßten diese ihn hochachtungsvoll, auf eine Art und Weise, wie es Adeligen gebührte.

Link wusste immer noch nicht so recht, wie er darauf reagieren sollte, deswegen nickte er nur.
 

Es ist die Kleidung, dachte er. Ich hätte die Kleidung wechseln sollen.
 

Wenn er die Tunika trug, küssten die Menschen fast den Boden, wenn sie ihn sahen. Eine Wirkung die ihm unangenehm aufstieß, war er doch eigentlich eine schüchterne Persönlichkeit, die nicht all zu viel Aufsehen erregen wollte.
 

Schon komisch, dass die Göttinnen jemanden wie mich erwählt haben, dachte er bei sich, während er an einer Gruppe tief knicksender Dienerinnen vorbei lief.
 

Er klopfte an die Tür zu Prinzessin Zeldas Zimmer. Und fühlte sich sogleich etwas unruhig. Er wusste, dass dies nicht nur ihr privates Arbeitszimmer war, sondern auch ihr Schlafgemach, dessen Türen sie nur für Wenige öffnete. Sie vertraute ihm sehr, das wusste er, aber den Ort zu sehen, an dem die Prinzessin jede Nacht zu schlafen pflegte, das war sehr intim für ihn.
 

“Herein”, drangen gedämpft ihre Worte durch das alte, verzierte Holz der Türe.
 

Link trat ein.
 

Zelda saß vor ihrem Arbeitstisch und warf ihm einen kurzen Blick zu, freundlich aber beschäftigt.
 

“Hallo, Link. Fühl’ dich wie zu Hause, bitte. Ich habe hier noch ein paar Dinge zu erledigen, aber dann können wir gleich über deine Reisen als Diplomat sprechen. Ist das in Ordnung, wenn es noch kurz dauert?”
 

Link nickte freundlich, wusste er doch dass die Prinzessin zuweilen mit Arbeit überhäuft wurde. Unfälle passieren, Brücken stürzen ein, Preise steigen an, Revolten ... revoltieren, oder so, und all solche staatlichen Dinge - das konnte man alles nicht vorhersehen.
 

Sie wandte sich wieder von ihm ab, beugte sich über die Papiere. Er betrachtete sie. Sie trug nicht ihre übliche, königliche Kleidung, sondern ein rosanes, lockeres Gewand dass in dutzenden weichen Falten am Bund über der Taille herabfielen. Nicht mal ihre königliche Tiara hatte sie aufgesetzt, aber diese legte sie oft in ihren Gemächern ab.
 

Schön, dachte Link. Sehr schön. Sieht… anders aus. Macht sie irgendwie weiblicher. Irgendwie … kurviger...?
 

Er sah nochmal hin.
 

Nicht nur irgendwie, der geraffte Stoff an ihrem Kleid betonte ihre Oberweite enorm. Also, wirklich, enorm. Oder waren sie etwa … größer …?
 

“Ich sehe, dass du starrst, Link”, sagte Zelda ruhig ohne von ihren Papieren hervorzuschauen.
 

Er wirbelte herum, ging steif und schnell zu der kleinen Bar und schenkte sich beschäftigt einen Drink ein, während er knallrot anlief.
 

Hinter ihm das Rascheln von Papieren und … konnte es wirklich sein? Etwas, das wie ein leises Kichern klang.
 

Nicht darüber nachdenken. Peinlich, sehr peinlich. Sehr, sehr peinlich. Aber es wurde noch peinlicher. Er kippte das rote Getränk herab und merkte dabei zu spät dass es sich nicht um Wein, sondern hochprozentigen Branntwein handelte, und hustete sich die Seele aus dem Leib.
 

Diesmal war es ohne Zweifel ein Kichern, dass Zelda von sich gab.
 

“Entspann dich”, sagte sie freundlich und kritzelte dabei mit ihrer Feder etwas auf eine Pergamentrolle, “Es ist in Ordnung. Mein Körper ist weiblicher geworden und ich nehme es den Leuten nicht übel wenn ihnen das auffällt.”
 

Link tat so, als würde er das Etikett des Branntweines lesen, und räusperte sich nur als kleinen Laut der Kenntnisnahme.
 

Die Prinzessin war irgendwie verändert, dachte er. Freundlicher? Entspannter…? Er konnte es nicht genau benennen, aber er mochte es, auch wenn er selbst nicht der Typ für direkte Problemkonfrontation war. Vor allem wenn es solche Dinge wie weiblichen Körperteile ging.
 

Er ging zum Fenster und konzentrierte sich auf den Ausblick. Zu spät merkte er dass er dabei die Flasche mitnahm, aber er wollte nicht noch mehr in Peinlichkeit versinken indem er wieder zurück ging. Deswegen trank er stattdessen direkt von der Flasche und hoffte, dabei irgendwie lässig auszusehen.
 

Krieg dich ein, Link, dachte er. Ganz ruhig. Warum bist du immer so nervös? Mit Iliya hast du es dir auch mehrere Male verscherzt, weil du von einem Fettnäpfchen ins nächste getreten bist und nicht mal mehr wusstest, was du darauf sagen konntest. Du bist der Auserwählte, verdammt. Träger des Mutes! Sei kein Weichei!
 

Ein Großer, mutiger Schluck.
 

Fehler.
 

Feuer in der Kehle.
 

Es brannte wie Gift und schien ihm den Hals zu verätzen, aber er wollte nicht Husten. Tränen vernebelten ihm die Sicht als er sich von Zelda abwandte und sich dezent etwas hinter dem Vorhang versteckte, damit die Prinzessin seinen Todeskampf so wenig wie möglich mitbekam.
 

Hektisch suchten seine Finger in seiner Tasche nach einem Fläschchen. Er bekam es zu fassen, entkorkte es und kippte die Milch in einem Zuge.
 

Da stand er nun, hochprozentigen, brennenden Branntwein in der einen Hand, lindernde Milch in der anderen.
 

Er kam sich wie der größte Idiot vor.
 

Hinter ihm weiteres Papierrascheln. Zelda schien nichts davon bemerkt zu haben, ein kleiner Lichtblick. Und wenn, dann überspiele sie es diesmal.
 

Er steckte die Flasche zurück in seine Tasche und seufzte, den Blick in die weite ferne der Dämmerung gerichtet. Er konnte bereits den Mond hinter den Bergen ausmachen, und ein eigenartiges Kribbeln durchfuhr seine Glieder, wie jedes Mal, wenn er einen vollen Mond sah. Die Häärchen an seinen Armen stellten sich auf, und ihn überkamen für einen Moment animalische Instinkte, das Bedürfnis dem Mond aus vollem Halse mit Jaulen all seine Wehklagen und all seine Liebe zu gestehen. Ferne Erinnerungen an den Wind, der durch sein Fell strich wie die Finger einer liebenden Mutter, der eiserne Geschmack des Blutes seiner Gegner, wenn er die Fangzähne in ihre Leiber riss. Das erschrockene, hohe Stöhnen der kleinen, zerbrechlichen Kreatur auf seinem Rücken, wenn er an Tempo zulegte. Erinnerungen aus einem anderen Leben, wie es ihm schien.
 

Das Dämmerlicht schmerzte ihn so sehr, wie es schön war. Es erinnerte ihn so sehr an sie. An diese Zeit. Er sehnte sich diese Momente zurück, als Tier, und mit ihr. Und dafür schämte er sich, denn es war eine schlechtere Zeit für ganz Hyrule und das Schattenreich gewesen. Aber so sehr er es auch wollte - er konnte es nicht leugnen. Es war die schönste und erfüllenste Zeit seines Lebens gewesen.
 

Nicht dieser Diplomaten Job, den er dann und wann annahm. Nicht dieses “Oh, ach, Auserwählter, ach, wie findest du mein Parfüm, oh, ach, nein ich sehe nicht gut aus. ach, hier nimm all meine Rubine.”. Das mochte vielleicht vielen anderen gefallen, aber er war nicht andere. Er war Dorfkind, Wolf, Abenteurer, Reisender. Er wollte kein Geld, er wollte keine Macht. Er wollte nur stillschweigend mit ihr die Welt sehen, Leute kennen lernen, und … dann und wann vielleicht einen Gegner reissen. Ja, er war blutdurstig, zu einem gewissen Teil.
 

Seine Gedanken drifteten wieder zu ihr. Er hatte sie nun mehr als drei Jahre nicht gesehen, und würde es nicht mehr tun, aber sie würde für immer in seinen Sinn bleiben. Er könnte sie wohl auch nicht vergessen wenn er denn wollte, denn ihre Kommandos, ihr hämisches Lachen, das hatte sich zuweilen in sein Gehirn gebrannt. Er wusste, dass sie eigentlich reinen Herzens war, aber ihre Art war einfach ohnegleichens gewesen. Wie unbefangen sie mit Problemen umging, dabei aber alles daran setze, sie zu lösen. Die Kraft, die eigentlich in ihr schlummerte. Der Schalk und auch manchmal eine Prise Erotik, die sie ausstrahlte, und dabei mit ihrer kindlichen Stimme Dinge sagte wie -
 

“Spreiz die Beine, Prinzessin, ich muss dich schmecken.”, sagte Midna, gefolgt von einem spitzen Aufschrei Zeldas.
 

Link tauchte hinter dem Vorhang hevor, und gaffte erstarrt auf die Szene, die sich ihm darbot: Zelda saß noch immer auf ihrem Stuhl, aber unter dem Schreibtisch waren zwei Hände hervorgekommen, blassblau mit schwarzen Handschuhartigen Armstulpen, die sich auf ihre Schenkel gelegt hatten und diese offensichtlich auseinander drücken wollten.
 

“Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.”, betonte neckend die hohe Stimme im Schatten des Schreibtisches, “Nicht so sehr, zumindest. Aber lass dich nicht stören, ich mach hier einfach mein Ding.”
 

Die Prinzessin, knallrot vor Scham, regte sich nicht. Das einzige, was sie tat, war folgende Worte zu sprechen:
 

“Link ist hier.”
 

Es gab ein lautes Geräusch auf Holz während der Tisch einen winzigen Satz nach oben machte, bleitet von einer äußerst kreativen Schimpfwort Kombination. Midna kam unter der Arbeitsplatte hervor und rieb sich den Hinterkopf, erschrocken auf Link blickend.
 

Nun geschahen simultan eine überraschend lange Kette an Gedankengängen in Links sonst nicht all zu geforderten Innenwelt:
 

Midna war wieder da!

Midna war wieder da?

Ach ja, stimmt, Midna war kein kleiner Gnom mehr

War sie in ihrer wahren Form schon immer so dick gewesen?

Midna wollte Zelda … schmecken?

Bei den Göttern

Midna wollte Zelda schmecken

Zelda schien es gewohnt zu sein

Midna und Zelda???

?????

Midna war anscheinend nicht das erste mal wieder hier

Midna war öfters hier

Niemand sagt mir etwas

Ist Midna … schwanger?!

Moment wollte sie wirklich Zelda sexuell oral befriedigen

Zeldas Brüste waren wirklich größer geworden
 

Bevor Link irgendeinen dieser Gedanken aussprechen konnte war seine ehemalige Weggefährtin schon zu ihm geschritten, nahm sein Gesicht in ihre Hände, beugte sich zu ihm herab und küsste ihn liebevoll auf den Mund.

Sie ließ von ihm ab und schlang die Arme um ihn, drückte ihn an sich. Er hatte völlig vergessen wie groß sie eigentlich war, als sie seinen Kopf an ihre Brust drücke. Und zwischen ihnen - ja, daran bestand kein Zweifel - ihr schwangerer Bauch.

Wäre Link nicht ohnehin schon knallrot wegen all der Peinlichkeiten, dem Alkohol und des Schockes gewesen, er würde jetzt sein Limit erreichen. Es war nicht das erste mal, dass Midna ihn etwas herzlicher berührte, aber jetzt kam er sein einfach Fehl am Platze vor, obwohl er sich diesen Augenblick für Jahre herbeigesehnt hatte. Midna war offensichtlich verheiratet und daran, eine Familie zu gründen, und schien … schien …. eine… Affaire, oder so etwas, mit Zelda zu haben? Mit … m-mit Zelda -
 

Seine Gedanken kreisten, ihm wurde schwindelig.
 

“Hey, Kleiner, du wirst ganz schlapp - wirst du mir gerade ohnmächtig?”, hörte er Midna irgendwo besorgt fragen.
 

Und in der Tat, erst jetzt bemerkte er dass sein Sichtfeld schwarz wurde.
 

“Setz ihn auf’s Bett”, sagte die Prinzessin besorgt, und Midna setzte ihn mit erstaunlicher Leichtigkeit darauf ab.
 

“Hey, Link. Nicht wegkippen. Ich bin nicht lang hier. Bleib bei mir, ja? Atme tief ein und aus.”, sagte Midna.
 

Link nahm einen sehr tiefen Atmenzug, fokussierte seinen blick, nickte schwach.

Er konnte wieder sehen. Vor ihm kniete Midna und rieb sanft seine Beine, sah zu ihm hoch. Neben ihr Zelda, mit besorgtem und irgendwie auch schuldbewussten Blick.
 

“Sehr schön”, sagte Midna, in einer Manier, die wenig Aufschluss darauf gab ob es nun ernst oder ironisch gemeint war, “Braver Junge.”
 

Link griff nach einer ihrer Hände. Sie ließ es zu, hielt sie fest.
 

Zelda räusperte sich.
 

“Ich … ich denke, wir müssen dir hier einiges Erklären.”
 

Link schluckte.
 

“Haha, so schnell von rot zu weiß zu rot. Der arme Junge ist ganz überfordert, Prinzessin”, kicherte Midna, während sie ihn musterte.
 

Er hatte völlig vergessen wie wunderschön ihre Augen waren.

“Bitte, Link. Ich - mir ist das alles sehr peinlich, -”
 

“Mir nicht.”, warf Midna ein,
 

“- aber ich möchte nicht dass du mit falschen Gedanken nach Hause gehst. Ich… ich weiß nicht genau, was du jetzt denkst, aber… es ist vermutlich nicht das, wonach es aussieht.”
 

Midna lachte wieder. “Dass ich dich lecken wollte bis du dir die Seele aus dem Leib kreischst? Oh doch, genau das war es.”
 

Auch Zeldas sonst so dezente Miene war puderot und ihr Ausdruck beschämt und verärgert zugleich. Link hatte sie noch nie in einen derartigen Gefühlsausbruch erlebt. Er musste seinen Blick abwenden, irgendwie fühlte er sich nicht erlaubt, diesen Ausdruck zu sehen.
 

“Midna! Sei still, wenn du nichts hilfreiches beitragen kannst”, schimpfte sie, sichtlich mit Mühe ihre Stimme zu behalten.
 

Das körperlich so sehr veränderte Schattenwesen verdrehte grinsend die Augen. Obwohl ihr Gesicht eleganter, menschlicher war, wirkte es in so einer Manier genau wie damals als sie noch in ihrer verfluchten Form feststeckte. Ein Blick, den er sehr vermisst hatte. Sein Herz klopfte schneller.
 

“Wie Ihr wünscht, O eure Steifheit.”
 

Zelda ignorierte sie, setzte sich neben Link auf das Bett. Nahm seine zweite Hand, drückte behutsam zu. Sein Herz klopfte noch schneller.
 

“Link, es ist wichtig … was ich dir jetzt sage, das ist ein Geheimnis. Niemand darf davon erfahren, nicht ohne meine Zustimmung. Versprichst du mir, dass du wie ein Grab schweigen wirst?”
 

Natürlich. Nie würde er die Prinzessin verraten. Er nickte entschieden.
 

Sie lächelte sanft, drückte seine Hand eine Idee fester. Atmete tief durch.
 

“Midna schafft es nicht oft, aber manchmal kann sie für kurze Augenblicke in die lichte Welt kommen, so wie jetzt. Dadurch ist auch das Kind entstanden. Eine Mischung unserer Völker.”
 

“Nur damit du’s verstehst,”, unterbrach Midna mit einem schiefen Grinsen, “die Prinzessin hier hat mich geschwängert.”

Link stockte wieder der Atem. Er sah erst erschrocken und ungläubig auf Midna, die immer noch vor ihm kniete und ihn mit diesem typischen, hämischen Grinsen ansah, dann auf Zelda, die den Kopf abgewandt hatte und scheinbar vor Scham vergehen wollte. Und er begriff, dass es die Wahrheit war.
 

Also ...
 

Wohin war die Branntweinflasche verschwunden? Ein weiterer, vernichtender Schluck wäre jetzt das einzig angebrachte.
 

Zelda streichelte mit dem Daumen über seine Hand. Ob sie merkte, dass ihn das alles überforderte?
 

“Ich weiß, dass das erstmal sehr … also, ich war ja selbst - ehm. Man muss sich auf den Gedanken erst mal irgendwie einlassen. Für Schattenwesen ist das Geschlecht unwichtig, wenn es um Nachkommenschaft geht. Ich … ich möchte jetzt nicht auf den genauen anatomischen ehm … Tathergang eingehen” - sie warf einen scharfen Blick zu Midna, die gerade dabei war ihren Mund zu öffnen und brachte sie damit zum Schweigen, nicht ohne die ganze Sache zumindest mit einen tief blickenden Grinsen zu quittieren - “aber es ist möglich. Und … Midna ist … so etwas wie meine Ehefrau.”
 

Der vorlaute, kecke Gesichtsausdruck von Midna wurde sanfter, sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Prinzessin. Link meinte Überraschung in ihren Augen erkennen zu können.
 

“Das, was da gerade mit ihr passiert - mit uns passiert - das … Link, das macht mir Angst.”
 

Ihre Augen waren nun gänzlich erweicht, ein sehr ungewohnter Anblick.
 

“Weil ich nicht weiß, was passieren wird”, fuhr die Prinzessin fort, “weil vieles im Wandel ist. Das Kind soll Vorbote der Vereinigung unserer Länder sein. Midna, Königin der Schattenwelt, und ich, Prinzessin Hyrules, haben vor die Jahrhunderte alten Gefängnismauern zu öffnen. Um ehrlich zu sein hatte ich ohnehin vor, mit dir darüber zu sprechen, denn dafür brauche ich deine Hilfe und allen voran auch deine Zustimmung. Würdest du uns helfen…? Du müsstest natürlich nicht jetzt entscheiden, ich verstehe absolut wenn du -”
 

Link unterbrach die Prinzessin indem er die beiden Hände der Frauen drückte und nickte.
 

“Wie - meinst du, du wirst uns helfen?”
 

Es bestand für ihn kein Zweifel. Er verstand zwar noch nicht so wirklich, was hier gerade alles passierte, aber er war schon damals sehr traurig über den Fakt gewesen, dass die Schattenwesen, obwohl sie reine, positive Kreaturen friedfertiger Natur waren, auch noch Jahrhunderte nach dem Krieg als Gefangene gehalten wurden. Er hatte Midnas Gesicht gesehen, als sie davon erzählte, und hatte auch da zum ersten mal ihren tiefen Schmerz darüber gespürt. Hätte er es gekonnt, hätte er ihr sofort geholfen. Stattdessen hatte er mitansehen müssen wie sie die einzige Verbindung zwischen Tag und Nacht in tausend winzig kleine Splitter zerbrach und somit auch jede Chance auf Vereinigung.
 

Deswegen war kein weiteres Wissen nötig. Er würde helfen. So gut er konnte. Für die Völker beider Dimensionen, für den Frieden, und für diese beiden Personen, die jetzt so liebevoll vor ihm saßen und ihm die Welt bedeuteten. Und … ehm, überraschender Weise sogar ein Verhältnis miteinander hatten.
 

Er nickte nochmal, lächelte. Zelda sonst so regungsloses Gesicht zeigte wieder unerwartete Gefühle, erst Überraschung, dann große Freude, die sie teils noch zusätzlich dadurch äußerte indem sie liebevoll seine Wange berührte. Was für eine intime Geste...
 

“Danke, Link.”, sagte sie fast flüsternd.
 

Auch Midna war heraufgekommen und küsste ihn wieder, legte danach ihre Stirn auf die seine, schloss die Augen.

“Das bedeutet mir mehr, als du vielleicht ahnst, Wolf”, sagte sie inständig.
 

Link lehnte sich sachte gegen sie. Er hatte viele Fragen, wollte so vieles sagen. So vieles, was er bereut hatte nie angesprochen zu haben, aber jetzt war nur dieser Moment wichtig. Sie war hier. Sie hatte ihn nicht vergessen. Er bedeutete ihr etwas. Und zum ersten Mal spürte er deutlich dass er auch der sonst distanzierten Prinzessin etwas bedeutete, die er selbst sehr ins Herz geschlossen hatte. Er wollte fast weinen vor Glück. Legte seine Hand auf die von Zelda, die immer noch zart an seiner Wange ruhte, um ihr stumm klar zu machen: “Bleib noch kurz bei mir”, die zweite legte er selbst an Midnas kühles, weiches Gesicht. Sie kommentierte seine Aktion mit einem leisen, liebevollen Kichern, dass ihn bis in die Knochen wärmte.
 

Alles wird von nun an besser werden, dachte er.

Weisheit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Link

Link war froh sich diesmal für die zivile Kleidung entschieden zu haben, denn im Vergleich zum Vortag fiel niemand vor ihm auf die Knie, vor allem weil ihn niemand erkannte. Er wurde das Gefühl nicht los dass das Gewand mehr Held war als er selbst, aber im Endeffekt war ihm das auch nicht wichtig. Im Gegenteil, in Situationen wie dieser kam es ihm recht. Die wenigen, die ihn sofort erkannten, waren Leute mit denen er öfters zusammenarbeitete, und diese behandelten ihn zwar mit Respekt, aber nicht mit gottgleicher Ergebung.
 

Er näherte sich wieder Zeldas Schlafgemach und die Aufregung, die sich seit gestern Abend in ihm eingehaust hatte, war fast unerträglich. Er würde sie wieder sehen, endlich etwas länger Zeit mit ihr verbringen. Er wollte wissen was sie die letzten Jahre getrieben hatte, wie es ihr ging, ob sie die Zeiten vielleicht sogar misste - so viele Fragen, die er alle gestern nicht stellen konnte, weil ihre Zeit knapp bemessen war. Stattdessen hatte sie beim Abschied sein Gesicht in ihre Hände genommen und mit ihrer so überraschend hohen Stimme gesagt: “Ich verspreche dir, dass wir uns morgen wieder sehen werden. Dann werde ich auch sehr viel mehr Zeit für dich haben. Ich weiß, dass es dich verletzt haben muss, dass ich dich nicht besuchen gekommen bin, aber ich war erst drei mal wieder in deiner Lichtwelt, spontan, zu einer für euch unheiligen Zeit. Dabei will ich dich auch gerne wieder sehen. Sehr gerne. Komm morgen wieder hierher, wenn der Mond gerade aufgeht und die Nacht anbricht. Zelda ist damit einverstanden, nicht wahr?”
 

Und Zelda hatte gelächelt - sie hatte wirklich gelächelt! - und zugestimmt.
 

Als er so darüber sinnierte hatte er gar nicht bemerkt, dass er schon seit einigen Augenblicken vor der alten Holztüre zu Zeldas Gemach stand. Die Aufregung und Vorfreude wütete nun bis in seine Fingerspitzen, im Magen wurde es ihm flau. Er strich sich das Haar zurück, ordnete seine Gewandung. Atmete tief ein. Klopfte an.
 

Die Tür öffnete sich.

Und Link gab einen wenig ritterlichen Laut der Überraschung von sich.
 

Zelda stand dort, in ihrem Nachtgewand, in einer für ihre Verhältnisse äußerst legeren Körperhaltung, die Wangen gerötet. Das Kleid war nicht freizügig, aber es war trotzdem ein Nachtgewand - informell, zwanglos. Ihre offenen Haare, die ihr locker über die Schulter fielen, machten es nicht förmlicher.
 

Die Prinzessin verschränkte die Arme unter ihren Brüsten (nur nicht hinsehen, nur nicht hinsehen, Link) und lehnte sich gegen die geöffnete Türe.
 

“Hey Kleiner. Prinzessin Zelda ist gerade nicht ganz anwesend. Komm rein.”

Vertrauen

Zelda wollte vor Beschämung am liebsten die Hände vor’s Gesicht schlagen, aber Midna behielt dominant die Kontrolle und lies sich nicht beirren. Sie hatte sich dieses Moment so sehr herbeigesehnt, ihre gemeinsame Zeit mit Link, dass sie Zelda nur äußerst ungern wieder die Zügel über ihren Körper in die Hand gab. Aber wenn sie diese Situation so betrachtete war es ihr nun mehr als recht. Wenn Midna sie plötzlich verließe wäre Zelda in starker Erklärungsnot und einer unangenehmen, ungewohnten Situation. In ihren letzten erwachsenen Jahren hatte noch niemand zuvor sie im Nachthemd gesehen, mit Ausnahme ihrer Amme Impa und natürlich Midna selbst. Es war ihr einfach zu intim, und zu - Midna würde sie nun dafür auslachen, aber es stimmte - menschlich. Es war einfach nicht ihre Art, sich so … unköniglich zu zeigen. Und falls es doch Momente gab, in denen sie im Nachtgewandung vor ihre Schlafzimmertür treten sollte, dann tat sie das immer mit einem schützenden Mantel um ihren Körper gebunden.
 

Stumm sah sie Links Gesichtsausdruck an, der nicht verstand und so sehr verstehen wollte. Sie schämte sich noch mehr.
 

“Komm endlich rein, es zieht und der Körper der Prinzessin ist ganz schön kälteempfindlich.”, drängte Midna, und in der Tat, Link setzte seine Beine in Bewegung und ging an Minda vorbei in das Zimmer, aber nicht ohne das Schattenwesen in Menschengestalt hemmungslos anzustarren.
 

“Bei den Sols, hör auf so zu glotzen und freu dich endlich. Du machst die arme Prinzessin ganz nervös. Und mich auch.”, sagte Midna mit Zeldas Mund und lehnte sich ein wenig unsicher an die Wand hinter sich.
 

“Ich bin’s, Midna. Ja, im Körper deiner Prinzessin. Weil ich nicht so oft zu euch einfach mal rüberkommen kann ist das die einzige alternative Methode, die wir einrichten konnten. Nur ist das nicht so leicht, zwei Seelen in einem Körper, das führt oft zu Komplikationen und Verwirrungen, und ich hab’ mir sagen lassen dass Menschen dadurch schon verrückt geworden sind. Für die Prinzessin ist das schon mit mir nicht unbedingt das Zuckerschlecken, mich so in ihre Gefühlswelt eindringen zu lassen, deswegen solltest du dich geehrt und geschätzt fühlen, dass sie dich das miterleben lässt.”
 

Endlich regte sich etwas in Links Gesicht. Seine Mundwinkel stiegen langsam nach oben. Er verstand.
 

“Gut, braver Junge.”, sagt Midna, und plötzlich passierte etwas, das Zelda ihrer Partnerin tatsächlich nicht zugemutet hätte;

Sie fiel in einer sehr herzlichen Weise Link um den Hals.
 

Und Link verblüffte sie noch mehr indem er sie ohne Zögern umfing und an sich drückte.
 

Zeldas Überraschung ließ ihr den Kopf schwirren. Sie zog ihren Geist weiter zurück, beobachtete die Szene wie aus der Ferne, ungeachtet dessen dass eigentlich sie selbst gerade die Person war, die Link umarmte.

Sie war durcheinander, hatte Mühe ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen. War das Eifersucht, was sie fühlte? Schmerz? Sie war sich nicht sicher. Da war etwas … etwas, dass sich ganz und gar nicht negativ anfühlte. Sie horchte hin.
 

Und da fühlte sie plötzlich das tiefe Vertrauen, dass Midna für Link empfand.

Warum war ihr das zuvor nie aufgefallen? Es war so dominant, so allgegenwärtig dass es die Prinzessin regelrecht schockierte, nicht vorher diese tiefen Gefühlen bemerkt zu haben. Hatte Midna sie all die Zeit versteckt? War Zelda einfach nicht offen genug dafür gewesen? Es war so eine selbstverständliche, natürliche Art des Vertrauens. Und um so länger sie das Gefühl wahrnahm, umso mehr war es auch für sie selbst natürlich.
 

Link legte die Stirn an ihre Schulter, war außerordentlich ruhig. Midna streichelte mit Zeldas Händen langsam über seinen Rücken. Sie standen einfach nur da, in gegenseitiger Wärme badend.
 

Natürlich.

Link war ihr Begleiter für Monate gewesen. Er hatte ihr mehrmals das Leben gerettet, ihr geholfen, als sie es brauchte. War immer für sie da gewesen. Und sie hatte begonnen zu vertrauen. Sie, damals noch veratene, gebrochene Prinzessin der Dunkelheit, hatte sich ihm geöffnet.

Zelda Gefühlswogen glätteten sich. Sie nahm einen tiefen Atemzug, zusammen mit Midna. Alles wurde klarer.

Nein, sie war nicht Eifersüchtig. Sie war dankbar. Dankbar dass Link ihre Q’chit beschützte. Nicht wie ein Mann sein Weib schützte, sondern wie ein Familienmitglied. Sie war dankbar dass er ihre Schmerzen lindern und ihren Geist öffnen konnte. Sie war dankbar, dass Midna so viel für ihm empfand.
 

Sie verstand es nun. Midna war die Hälfte ihrer Seele, ein Teil ihres Herzens, und sie wollte nichts lieber als ihr all das Glück dieser Welt zu gönnen. Und sie würde immer ein Teil von ihr bleiben, nichts konnte an diesem Vertrauen rütteln. Es gab keinen Grund zur Eifersucht. Und vor allem nicht bei Link. Der Mensch, der so selbstlos liebte und opferte. Ja; sie verstand es.
 

Midna seufzte tief und zufrieden.
 

“Danke”, sagte sie ehrlich. Zu Link und zu Zelda.
 

Link drückte sie enger an sich, und Zelda fühlte sich fast wie ein Voyeur bei all dieser Intimität. Es war nichts sexuelles, aber es war tief und neu und so offen, dass Zelda nicht umhin kam sich wie ein Eindringling zu fühlen. Es gefiel ihr, es berührte sie, aber … Links Hände an ihrem Körper - sie sollten nur auf Midnas liegen. Sie selbst hatte nicht das Recht so in ihre Intimität integriert zu sein und -
 

“Nein, nein”, sagte Midna laut.
 

Link hob den Kopf, ließ sie aber nicht los.
 

“Du bist mein Q’chit. Du hast alles Recht, Prinzessin. Meine Welt ist auch die deine. Ich will, dass du fühlst, was er mir bedeutet. Und ich will, dass du fühlst, was ich ihm bedeute.”
 

In Zeldas anerzogener Weltanschauung wäre allein diese Aussage ein schmerzhafter, sadistischer Treuebruch gewesen. Und irgendwo hörte sie ihren Verstand auch genau dies rufen. Aber sie schaffte es immer mehr, sich von dieser traditionellen Ideologie zu lösen, sich mehr auf ihr Herz und ihr Vertrauen zu verlassen, und deswegen hörte sie keinen Treuebruch - sondern das reine Bedürfnis nach Verbundenheit und Nähe.

Sie fühlte sich geschmeichelt. Sie schämte sich auch.
 

“Die Prinzessin fühlt sich als würde sie uns stören”, erklärte Midna und integrierte Link somit in die Unterhaltung.
 

Link löste sofort die Hände von ihren Rücken, wollte einen Schritt zurücktreten.
 

“Nein!”, rief Midna - oder gar Zelda? - als sie sogleich nach seinen Händen griff und sie auf ihre Seiten legte.
 

“Nein”, wiederholte sie dann ruhiger, als sie Links verwirrten Gesichtsausdruck sah, “Sie möchte das. Ich möchte das. Wenn du das allerdings nicht willst, versteh’ ich’s. Es muss sehr ungewöhnlich für dich sein dass sie alles miterlebt und … Hm. Ist dir das unangenehm, Link?”
 

Er schüttelte überrascht den Kopf.
 

Midna grinste. “Natürlich nicht. Ich kenne dich doch. Du bist einfach eine reine Seele. Nicht mal ich könnte dich verschmutzen.”
 

Zelda beobachtete fassungslos wie Midna ihn plötzlich auf’s Bett drückte, auf seinen Schoß glitt, ihre Hände über seine Brust streichelnd. Link keuchte.
 

Bei den Göttinen!, rief Zelda in ihrem Kopf aus. Gerade noch hatte sie sich ihr so nahe gefühlt und jetzt -
 

Und jetzt was?, dachte sie in deutlichen Diktion Midnas, die somit eine innere Unterlatung startete.

Du fühlst immer noch das Selbe. Ich bin immer noch deine Partnerin. Ich bin immer noch ein Teil deiner Seele, deines Herzens. Bitte tu’ mir den Gefallen und stell’ das niemals in Frage, Prinzessin. Es verletzt mich. Vertraue mir, dann wirst du das hier genau so genießen wie ich es tue. Und ich will, dass du das mit ansiehst und auch fühlst. Es berührt mich. Es erregt mich. Ich war mit Link schon vor dir intim und nahe, nur stand mir meine verfluchte Gestalt im Weg, und meine Sorgen und mein Ego. Ich möchte ihn erfahren, und er will das auch. Ich kenne ihn. Und wenn ich die Wahl habe, will ich das mit dir zusammen erleben, Prinzessin. Und ich sage das als jemand der eigentlich alles dafür tut dass man ihre wahren Gefühle nicht sehen kann. Verstehst du das?
 

Zelda gab kein Kontra, blieb still. Erregung rollte über sie. Liebe. Neugier. Wärme. Sie konnte nicht unterscheiden was davon zu ihr gehörte, was zu Midna.
 

Ich werde dich nicht bitten. Wenn du strickt nicht willst, bleibt mir nichts anderes übrig als das zu tolerieren. Ich werde es nicht verstehen, aber ich möchte dir keine Schmerzen zufügen. Ich glaube, dass Menschen, wenn sie nicht ganz vertrauen, vor Eifersucht zerspringen können.
 

Nein.
 

Nein? Was nein?
 

Nein, dachte Zelda. Mach … mach weiter. Ich will es fühlen. Ich will dich fühlen… Nur … nur … ich will nicht, dass er denkt … also, ich will…
 

“So, Link.”, bemerkte Midna plötzlich laut, "Du sollst wissen, dass alles, was ich tue, auch wirklich ich tue. Nicht deine Herrscherin. Reicht dir das als Distanzierung, Prinzessin?”
 

Link nickte. Zelda bejahte. Sie spürte den Flügelschlag vieler kleiner Schmetterlinge in ihrem Bauch und unter ihrer Haut. Die verbale Abspaltung entspannte sie sofort.

Familie

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

I wonder what's for dinner

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Verzweiflung

Zelda schloss die Badtür hinter sich ab, schritt zur Spiegelkommode und stützte sich auf der Platte ab.
 

Die Kontraktionen in ihren Körper ließen nach. Der Orgasmus klang langsam ab. Ihr Atem ging zitterend. Tränen liefen ihr über die Wangen.
 

Schnell goss sie mit der bereitstehenden Kanne Wasser in das Becken, wusch sich das Gesicht. Versuchte ihre Nerven zu kühlen. Ihre Beine bebten immer noch. Ihre Flüssigkeit rann ihre Schenkel hinab.
 

Sie stöhnte, schluchzte. Weinte.
 

Sie erkannte sich selbst nicht mehr. Noch nie hatte sie etwas derartig berührt und gleichsam erniedrigt wie… wie eigentlich fast alles, was Midna ihr seit mehr als einem halben Jahr antat.

Ihr Leben stand Kopf. Ihre Weltanschauung war verwüstet. Ihr Herz vollgepumpt mit Liebe, die drohte sie erblinden zu lassen. Ihr Verstand befand sich im chronischen Krieg mit ihren Emotionen und Entscheidungen. Sie würde Mutter werden, wusste aber noch nicht einmal, wie es um das Kind und dessen Zukunft stand. Sie führte eine Beziehung mit einer Frau aus einer anderen Welt.
 

Und das alles hatte sie nie gewollt. Nie.
 

“Prinzessin”, klingelte leise eine süße Stimme hinter ihr.
 

Zelda drehte sich um.
 

Midnas Kopf schaute bis zur Nasenspitze aus Zeldas Schatten hervor, wie bei einem Badenden im Wasser.

Ihre Augen waren schuldbewusst.
 

Die Prinzessin gab sich nicht mal Mühe ihre Tränen zu verbergen.
 

“Verschwinde.”
 

“Prinzessin”, wiederholte sie leise und tauchte mehr aus ihrem Schatten hervor.
 

“Wie oft willst du meine Wünsche noch verachten? Ich sagte: Verschwinde. Verschwinde, du respektloser Dämon. Du verachtendes Biest.”
 

Das Abendrot in Midnas Augen schien zu erlöschen.
 

Sofort tat es Zelda leid.

Aber sie wollte nicht zurücktreten. Nicht schon wieder. Midna hatte zu oft Grenzen überschritten. Sie sollte büßen.
 

Sie drehte sich weg, um ihren Anblick nicht sehen zu müssen. Sie wollte nicht weich werden. Sie wollte für sich selbst einstehen.
 

“Du behandelst mich wie ein dummes, schwaches Kind. Du gibst mir permanent das Gefühl, Abkömmling einer niederen Rasse zu sein. “Nicht schlecht für einen Menschen”, pah. Du machst dich über meine Traditionen lustig, über meine Gefühle, meinen Scham, meine Verantwortung. Es ist alles ein Witz für dich. Von Anfang an. Du hattest nie vor, eine Liebesbeziehung mit mir zu führen, weil du so eine schlechte Meinung von mir hattest. Du hast mich nicht entscheiden lassen, ob ich dieses Kind und diese Zukunft will.”
 

“Sei nicht ungerecht. Du hattest die freie Entscheidung mit mir oder ohne mich zu sein -”
 

“Sei still!”, schrie Zelda auf und weinte lauter, “Gar nichts hatte ich, und das wusstest du! Das wusstet du von dem Moment an, als du spürtest dass ich an dein Gesetz der Q’Chit gebunden bin, dass ich ohne dich vor Depression eingehen würde -”
 

“Ich hab die Gesetze nicht geschaffen!”, wehrte sich Midna.
 

“Sei endlich still!”, wiederholte Zelda, und die Tränen hörten gar nicht mehr auf zu fließen, “Sei still, sei still! Du tust es schon wieder! Respektiere, dass ich jetzt spreche, respektiere meine Wut und meine Angst und meine beschissene Verzweiflung!”
 

Zelda konnte im Spiegel sehen, wie Midna zusammenzuckte. Auch sie selbst verkrampfte sich, vulgäre Sprache war ihr eigentlich zuwider. Aber jetzt half sie, ihren Standpunkt besser zu vertreten, diente zumindest ein klein wenig als linderndes Ventil für ihren Schmerz.
 

“Ich ertrage das einfach nicht mehr. Ja, ja, verdammt, du hast mir gerade den heftigsten Orgasmus meines Lebens beschert, ja, es hatte seinen Reiz, ja, ich war erregt. Meinst du, ich habe dich gern darum gebeten, aufzuhören? Ich brauche dich, verdammt, ich sehe dich viel zu selten und kann mich vor Gefühlen für dich kaum retten. Aber ich bin immer noch Prinzessin, ich bin immer noch, verdammte Mutter aller Götter, einer der wichtigsten Menschen in ganz Hyrule. Ich darf mir keine Blöße geben, geht das nicht in deinen Verstand hinein? Du hast mich gedemütigt, vor all diesen Menschen hast du mich bloßgestellt, und das schlimmste ist, dass du es nicht einmal wahr nehmen willst. Du kämpfst hier immer noch darum, dass du… ja, um was eigentlich? Um was, Midna? Dass du nicht die Böse bist? Ist das hier ein Spiel für dich, das du “gewinnen” musst? Ein Krieg, bei dem Einsicht Niederlage bedeuten würde und vom eigenen Standpunkt nicht abweichen Sieg? Dir sind meine Gefühle egal. Ich habe dir verziehen, dass du ohne jedwede Zustimmung ein Kind mit mir gezeugt hast, ich habe dir verziehen dass du mich Monate lang nicht in deine, und das muss man sagen, sehr kontroversen und gefährlichen Pläne eingewiesen hast, ich habe dir jede Stichelei bezüglich meiner Rasse und deinen Stigmata für sie verziehen, ich habe mich damit arrangiert immer für dich da zu sein, wenn du unerwartet auftauchst, ich war bereit mein Weltbild für dich aufzugeben, und schließlich habe ich dir für Link meinen Körper überlassen, wobei du nicht einmal darüber nachgedacht hast was für eine Bedeutung mein Körper für mich hat. Und das ist nur ein Bruchteil, Midna, ein verdammter, beschissener Bruchteil von dem, was du mir abverlangst.
 

Du bist zu weit gegangen. Ich dachte ich wüsste, was Q’Chit bedeutet. Aber wenn es für dich heißt, eine Spielpuppe zu haben, die man benutzten kann wann und wie man will, dann will ich das nicht. Und wenn es heißt, dass du das ganze Volk deines Q’Chit wie unterentwickelte Kreaturen ansiehst und es bevorzugst in Klischees zu denken, dann will ich das auch nicht. Ich war bereit deinem Volk das Grauen, was es Hyrule in der Vergangenheit angetan hat, vollends zu verzeihen, sogar gegen den Willen der Götter, die euch bis zum heutigen Tage bestrafen. Aber du willst uns Menschen nach wie vor als naiv, als oberflächlich, als kleinkariert, als schwach und als materiell ansehen, uns alle. Vermutlich strafen euch die Götter zurecht.
 

Ich will gar nicht wissen, was du von unserem Kind denkst, Midna.”, fügte Zelda an und ihr Körper zitterte vor Schluchzern, “Ist es nur halb so gut wie ein Schattenwesen in deinen Augen? Zur Häfte das Kind eines schwächlichen, unbewussten Menschen?”
 

Keine Antwort.
 

Zelda drehte sich um.
 

Ihr Schatten war unbewohnt. Midna war fort.
 

Ein Laut der Wehklage enfloh ihr, sie sank auf die Knie, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Kerker

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INTERMEZZO

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Tor

Mit großer Sorgfalt hämmerte Zelda die letzte Schattenrune das Abschnittes in das teure Gestein, dann nahm sie die Schutzbrille ab, reinigte die Einkerbungen grob mit dem Daumen und pustete dagegen, um den Staub zu entfernen. Die Rune leuchtete dadurch bläulich auf, ähnlich wie ein kleines Stück glühende Kohle, wenn man es anbließ.
 

Zelda lächelte.
 

“Das gefällt dir, nicht wahr?”, nutzte Midna Zeldas Mund zum sprechen.
 

Ja, antwortete Zelda in Gedanken, ich finde die Magie deines Volkes faszinierend, und wie effektiv sie in meiner Welt reagiert.
 

Midna setzte Zelda wieder die Schutzbrille auf und machte sich an die nächste Rune. Akkurat setzte sie Meisel an und klopfte mit dem Hammer eine gerade Linie in das Gestein.
 

Zelda saß mitsamt Werkzeug und Arbeitskleidung auf einem hölzernen Baugerüst in 4 Metern Höhe. Der Bau des gewaltigen Tores, an dem sie gerade arbeitete, stand außerhalb der Schlossmauern, im Norden, in einem extra hierfür abgesperrten Gebiet. Der Rohbau war bereits fertig, eine gewaltige Scheibe aus stabilen, fast weißen Feuerbergmarmor, über 5 Meter im Durchmesser, dessen Innenseite völlig blank, und Außenrand nun nach und nach verziert wurde. Es war ein warmer Herbstag.
 

Die Prinzessin hatte die anderen Arbeiter in die Mittagspause geschickt, und jetzt war sie allein mit Midna, die schnell und bestimmt Linie um Linie meistelte.
 

Du bist dir so sicher darin, übst du die Runen regelmäßig?, fragte Zelda in Gedanken.
 

Klopf, klopf, klopf.
 

Midna nahm die Schutzbrille ab, sah sich die Linie genauer an, setzte die Brille wieder auf.
 

“Ich brauche nicht zu üben. Wenn wir etwas lernen, dann lernen wir es für immer. Die meisten von uns sehen nur nicht sehr viel Sinn und Zweck darin etwas zu lernen. Das muss sich natürlich ändern, wenn wir unsere Völker zusammenführen.”
 

Selbstverständlich. Wie viele Runen beherrschst du?, dachte Zelda.
 

“Etwa 8000? 10 000? Ich habe sie nie gezählt.”
 

Sie spürte wie erregt Zeldas Körper auf die Aussage reagierte.
 

Sei still, befahl Zelda verlegen in Gedanken.
 

“Ich hab’ nichts gesagt.”, merkte Midna an und grinste einfach nur, “Wir kommen gut voran. Wenn wir jeden Tag so arbeiten, haben wir den Schattenspruch in weniger als zehn Tagen fertig.”
 

Die Runen meines Volkes dürften auch bald fertig sein. Es sind zwar mehr zu meiseln als bei dir, aber dafür habe ich ja auch mehrere Gelehrte, die sich dessen annehmen. Meinst du denn, dass du es schaffen wirst, jeden Tag daran zu arbeiten?”
 

Klopf, klopf. Pusten.
 

“All zu anstrengend ist es nicht. Aber ich muss zugeben dass mir unwohl bei dem Gedanken ist das Kind allein in meinem Körper zurück zu lassen.”
 

Zelda nickte langsam. Das war ein beängstigender Gedanke, ein heranwachsenden Säugling in einem unbewohnten Körper.
 

Midna streichelte mit dem Rücken des Zeigefinders ermutigend über Zeldas Wange, während sie noch den Hammer darin festhielt.
 

“Mach dir keine Sorgen. Mein Diener Makic ist in letzter Zeit durchgehend bei meinem Körper, wenn ich bei dir bin.”
 

Es beruhigte Zelda in der Tat ein wenig.
 

Klopf, klopf, klopf.
 

Midna, du weißt, dass es noch viele Jahre dauern wird, bis wir Lösungen gefunden haben das Tor wirklich für unsere Völker benutzbar zu machen, oder?
 

“Das habe ich schon verstanden. Zeit spielt für mich keine Rolle. Wichtig ist mir nur, dass erstmal du den Übergang schaffst und die Basisrunen für eine sichere Verbindung stehen, bevor du hindurchschreitest.”
 

Die Prinzessin stimmte in Gedanken zu. Große Wandel wie zwei Völker zusammenzuführen … so etwas brauchte Zeit. Und es wird sicherlich nicht jeder in Hyrule mit diesem Wandel einverstanden sei, in der Schattenwelt vermutlich auch nicht. Die lange Bauzeit konnte hier gut genutzt werden, um die Völker auf den Kontakt vorzubereiten.
 

Aber es war wichtig, dass sich die Prinzessin so bald wie möglich in der Schattenwelt blicken ließ. Spätestens mit Midnas Niederkunft würde es starke Unruhen geben, und die beiden Herscherinnen waren sich einig, dass man noch davor etwas unternehmen musste.
 

“Prinzessin, Prinzessin Zelda!”, rief es in einiger Entfernung hinter ihr aus.
 

Zelda nahm die Brille ab und drehte sich um. Ein kleiner Bote kam zügig auf sie zugerannt.
 

“Der Auserwählte ist hier. Soll er im Thronsaal auf euch warten?”, fragte er, als er schließlich einige Meter unter ihr stand.
 

Sie konnte deutlich Midnas Freude spüren und lächelte liebevoll.
 

“Nein. Schick ihn zu mir.”, erwiderte Zelda freundlich und nickte ihm zu.
 

Von ihrem Lächeln beseelt lief er wie ein geölter Blitz wieder ins Schloss. Zelda lachte leise und wandte sich wieder der Arbeit zu. Das Schattenwesen in ihr ergriff sogleich wieder die Kontrolle über ihre Arme und meiselte an den Runen weiter, bis Link eintraf. Sie hörten ihn an dem Geklapper des Schwertes, das im Takt seiner Schritte gegen das hylianische Schild schlug. Er war heute wieder offiziell unterwegs, weswegen er die legendären Waffen und die Tunika trug.
 

Wieder versetzte Midnas Freude Zeldas Herz in flattern. Sie drehte Zelda gleich um und rief: “Ich glaub’ ich rieche muffigen Wolfspelz!”
 

Link blickte verwirrt zu ihr hinauf.
 

Zelda stieg wieder etwas rosige Scham in die Wangen.

“Wir sind zu zweit, bitte lass dich nicht verwirren”, fügte sie an, und bekam sogleich ein verständisvolles Lächeln zur Antwort.
 

“Gibt es irgendwas neues von den Lichtgeistern?”
 

Link nickte.
 

Die Prinzessin nahm die Schutzbrille komplett ab.
 

“Warte, ich komm herunter und nehme mir eine Pause. Dann kannst du mir alles erzählen.”
 

-
 

“Sie haben wirklich einfach so zugestimmt, uns für den Übergang ihre Macht zu gewähren? Hast du ihnen auch ehrlich erzählt dass wir vorhaben das Gefängnis der Götter zu öffnen?” fragte Zelda skeptisch während sie das Tuch auffaltete und die kleinen Köstlichkeiten darunter freigab. Es waren mit Zuckercreme überzogene Stücke von Honig- und Früchtebrot. Sie bot Link ihr Mittagsessen an.
 

Er nickte, während er sich eines der Süßigkeiten nahm.
 

“Das ist… überraschend. Also. Puh, sehr positiv überraschend natürlich. Aber letztendlich bist du der Auserwählte, der deren Leben gerettet hat, nicht wahr? Das gab deiner Bitte natürlich mehr Gewicht. Und ich schätze, dass auch die Lichtgeister einen Narren an Midna gefressen haben, wenn ich darüber nachdenke, wie viel Kraft sie geopfert haben um sie wiederzubeleben… Midna, du hast vermutlich ihre Meinung über die Schattenwesen stark geändert, mit all dem Opfermut, den du gebracht hast.”
 

Zelda spürte Scham. Es war tatsächlich Midnas.
 

Sie lachte leise und lehnte sich gegen den Baum, unter dem Link und sie ein schattiges Plätzchen gefunden hatten.

Es dominierte eine Weile eine stille Pause, in welcher Link sich nach und nach fast klammheimlich ein Kuchenstück nach dem anderen stibitzte.
 

Der Herbstwind lies die Blätter über ihnen rascheln und pflückte dabei einige von den Ästen.
 

Midna hätte normalerweise schon längst wieder Zeldas Körper dazu genutzt, Link verbal oder körperlich nahe zu kommen, aber sie hielt sich zurück.
 

Aus Angst? Aus Wut? Aus Respekt? Zelda wusste es nicht, denn das Schattenwesen hatte die Gedanken verschlossen.
 

“Link”, begann Prinzessin Zelda.
 

Der Auserwählte stopfte sich ertrappt ein großes Stück überzogenes Honigbrot ganz in den Mund und sah sie erschrocken an.

Zelda unterdrückte ein Lachen mit ihrem Räuspern.
 

“Ich … darf ich dich etwas fragen? Was … was denkst du über die gemeinsame Nacht mit Midna und mir?”
 

Link hielt sich die Hände vor den Mund und setzte nervös zu einer Antwort an. Das Honigbrot verschluckte seine Worte.
 

Zelda wandte sich höflich ab.
 

“Man spricht nicht mit vollem Mund, Link.”, sagte sie routiniert und brachte ihn damit in peinliches Schweigen.

“Aber ich bin mir nicht mal sicher ob ich die Antwort hören möchte. Ich schäme mich noch sehr und bin mir nicht ganz über meine Gefühle im klaren. Vielleicht frage ich später noch ein mal danach. Jedenfalls…”
 

Sie wandte den Kopf noch weiter ab, ihre Röte verbergend.
 

“...jedenfalls ehm. Jedenfalls habe ich mir … also, ich möchte dich um etwas bitten. Nein, das klingt … das klingt falsch. Ich möchte dir etwas schenken. Nein, warte, das ist auch nicht richtig, ich -”
 

Sie stöhnte leise und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
 

“Ich möchte dass Midna dich das nächste mal besucht wenn sie hier ist, nicht mich.”
 

Link schluckte das zum Schlucken viel zu große Backwarenstück geräuschvoll runter. Sie spürte Midnas Protest.
 

“Bevor du irgendetwas sagst, Midna - das ist in deinem Fall keine Bitte, sondern ein Befehl. Keine Widerworte. Ich weiß, dass du die Zeit mit mir sehr schätzt, aber es ist mir wichtig, dass ihr euch Aug’ in Aug’ seht, nicht über mich. Oder unter dem Esstisch in meinem Schloss, ehm. Euch beide verbindet eine gewaltige Reise, viele gemeinsame Stunden, Krankheit und Überleben und Kämpfe, die nie jemand anderes verstehen würde, außer euch. Ihr braucht einander. Ich weiß, wie sehr du dich nach ihr sehnst, Link; und ich weiß auch wie sehr du dich nach ihm sehnst, Midna. Und ich vertraue dir nun, Q’chit.”
 

Midnas Liebe umfing sie wie ein warmer Mantel. Link griff tatsächlich nach ihrer Hand und drückte sie.

Wiedervereinigung

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Nachspiel

Ruhe war wieder in Links Heim eingekehrt. Er lag mit seinem Bauch an Midnas Rücken, hielt sie im Arm und liebkoste mit der freien Hand sanft die große Wölbung an ihrem Bauch, unter dessen Haut er immer wieder deutlich die Bewegungen des Kindes spüren konnte. Es war eigenartig.
 

“Du weißt, dass ich bald gehen muss, nicht?”, sagte sie leise.
 

Er schwieg.

Er wollte nicht darüber nachdenken. Wollte den Moment so lange genießen, wie es möglich war. Ihn nicht durch Ängste verderben.
 

“Link, darf ich dir etwas anvertrauen?”, fragte Midna zögernd.
 

Er nickte.
 

“Ich habe … ich habe sehr viel Angst. Ich glaube, ich hatte noch nie so große Angst in meinem Leben. Ich möchte Zelda nicht noch mehr beunruhigen, als sie ohnehin schon ist, deswegen halte ich die Gefühle vor ihr größtenteils verschlossen, aber die Wahrheit ist, dass ich die meiste Zeit nicht weiß was ich tue und was geschieht.”
 

Er setzte sich auf.
 

Sie drehte sich um, so, dass er ihr Gesicht sehen konnte. Ihr Augen spiegelten ihre Worte wieder. Sie hatte wirklich Angst.

Er streichelte sanft ihren Kopf.
 

“Ich habe sogar Angst vor meinen eigenen Gefühlen. Das, was ich für den Hybrid fühle, für … für … mein “Kind”. Das ist… es ist alles so schrecklich neu. Wir Schattenwesen kennen das Konzept von Eltern nicht, nicht so wie ihr. Wir haben keine Mutter oder Vater, dem wir uns zugehörig fühlen. Wir haben nur … den Kutscher, quasi, die Frau, die uns hilft in unsere Welt zu kommen. Wir vermischen nicht unsere Energien, wir geben Seelen einfach nur einen Körper, weißt du?

Dass ich selbst jetzt Mutter werde, das … ich weiß doch gar nicht, was das bedeutet. Ich weiß, dass ich für das Kind sehr viel anders fühle als für die anderen Wesen, die ich zur Welt gebracht habe, aber ich brauche wohl noch sehr lange, um diese Gefühle zu verstehen. Was bedeutet es, ein Elternteil zu sein? Was bedeutet Erziehung? Wie ist es, mit einem Wesen jahrelang nicht richtig kommunizieren zu können? Unsere “Kinder” können von Anfang an sprechen. Man braucht sie nichts lehren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, mit seinen Nachkommen erst mal nicht sprechen zu können.

Ich weiß, Zelda wird mir sehr viel abnehmen. Vermutlich wird sie sogar alles allein machen wollen. Aber ich möchte mich der Verantwortung nicht entziehen, weißt du?
 

Und dann wäre da noch … da wären da noch die Schmerzen. Link, ich habe solche Schmerzen noch nie erlebt. Ich bin nicht wie ihr, ich habe nicht einmal Blut in meinem Körper. Deswegen unterscheidet sich auch unser Schmerz. Und deswegen kann ich nicht deuten ob das, was ich fühle, normal in einer Schwangerschaft ist, oder … problematisch. Ich kann auch niemanden fragen, weil das, was in mir wächst, vollkommen einzigartig ist. Ich habe…. ich habe Angst, dass mein Körper auch gar nicht mehr weiß, wie er ein Lichtwesen auf die Welt bringt. Es liegt Jahrhunderte zurück, dass wir normale Menschen waren, und du hast ja schon gemerkt das an meinem Körper so vieles anders und auch degeneriert ist. Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht, wie das Kind in mir überleben konnte. Aber irgendwie hat es funktioniert. Und ich… ich hoffe einfach darauf dass dies der Wille der Göttinnen war, ihre Zustimmung für meinen Plan, unsere Welten wieder zu einen.”
 

Link streichelte ihr Haar, als die ersten Sonnenstrahlen schon zum Fenster hineinfielen.

Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er wollte nicht lügen, er wollte sie aber auch nicht demotivieren. Vermutlich wüsste Midna ohnehin alles, was Link ihr sagen könnte. Deswegen konzentrierte er sich darauf einfach nur für sie präsent und empfänglich zu sein.
 

“Danke, Link”, sagte Midna leise nach einigen Minuten Pause, “Das hat gut getan. Dir das alles zu erzählen, meine ich. Und die Vereinigung natürlich auch. Ich bin froh, dass ich dich endlich in mir spüren dürfte, nachdem ich fast ein ganzes Jahr auf deinem Fellrücken verbracht habe.”
 

Uff. Aus irgend einem Grund machte diese Aussage Link mehr an als es sollte.
 

Sie erhob ihren Oberkörper und legte ihm ein kleines Bündel Stoff in die Hände. Es war etwas großes, leichtes darin.
 

“Hier, das habe ich noch für dich.”, sagte sie.
 

Er schlug den Stoff zur Seite. Darunter verbarg sich ein verformter, orangener Kristall mit schwarzen Mustern. Der verfluchte Stein, der ihm zum Wolf machen konnte.
 

“Ich hatte nie richtig Gelegenheit gehabt dir das zu geben. Ich mochte ihn eigentlich gerne bei mir behalten weil er mich so an unsere Zeit zusammen erinnert, aber ich glaube, du kannst mehr damit anfangen.”
 

Sie stand auf und schritt nackt auf die letzten verbliebenen Schatten im Raum zu. Er blickte ihr nach.
 

“Auf bald, Wolf. Wünsch’ mir viel Glück bei der Geburt. Und denk an mich. Vielleicht können wir so etwas ja mal zu dritt wiederholen. Das würde mir sehr, sehr gefallen, du und die Prinzessin, zusammen mit mir…”
 

Sie tauchte in den Schatten unter und ließ ihn zurück. Er folgte ihr in Gedanken, blieb bei ihr, beschützte sie. Genau wie damals...

Intermezzo

Das Feuer flammte herzhaft auf und knisterte hungrig als Link Scheite nachlegte und sich die Hände daran wärmte. Leise schlug der Wind plätschernde Wellen gegen die Ufer des Hylia Sees. Midna saß auf dem tragenden Mast des provisorischen Zeltes, dass er sich als Nachtlager errichtet hatte, und beobachtete ihn.
 

Da er ihr abgewandt stand konnte er es nicht wirklich sehen, aber er wusste es dennoch.
 

“Ihr Menschen und euer Bedürfnis nach Wärme”, hörte er sie schließlich sagen. Es klang nicht so abfällig wie man hätte meinen können.
 

Er setze sich so, dass er den kleinen Schattengnom, der offensichtlich ein Gespräch beginnen wollte, anblicken konnte.
 

“Immer warm bleiben. Sonst werdet ihr krank oder sterbt sogar. Das ist so ulkig.”, fuhr sie fort.
 

Link zuckte mit den Schultern und legte sich hin, ließ sich die Seite von den Flammen des Lagerfeuers Wärmen. Wenn man lange genug schweigend ihre abwertenden Kommentare ertrug erzählte sie manchmal Interessantes von sich und ihrer Welt. Ihm war zum Beispiel natürlich bereits aufgefallen, dass sie sehr kalt war, aber dass sie komplett ohne Wärme auskam, das war ihm neu. Und er fand es interessant. Sie war so anders als alles, was er bisher gesehen hatte. Sie war klein und zerbrechlich und wüst und laut und frech. Vor noch wenigen Monaten hätte er sie außerdem als egoistisch betitelt, aber mittlerweile war er sich sicher, dass sie mehr Verantwortung für andere fühlte als sie bereit war preiszugeben. Nachdem Prinzessin Zelda - die Götter mögen ihr gnädig sein - ihr Leben für sie geopfert hatte, war sie um einiges ruhiger geworden. Vermutlich hatte sie begonnen über die “lichte Welt”, wie sie Hyrule nannte, nachzudenken. Vielleicht auch ihre eigenen Ansichten zu hinterfragen? Vermutlich. Er war sich nicht sicher.
 

Plötzlich stand sie neben ihm.
 

“Werd ja nicht wieder krank. Das war das gruseligste, was ich je gesehen habe. Ich will das nie wieder sehen, hörst du? Wie du deine Innereien über deinen Mund entleert hast, bah. Ich will gar nicht dran denken! Warum verwandelst du dich nicht einfach in einen Wolf? Der Pelz würde dich doch warm halten, oder?”
 

Er schwieg.

Ja, das würde er. Aber er hatte Angst. Er hatte Angst sich zu tief in dem Tier zu verlieren. Immer, wenn er zu lange in Wolfsgestalt lebte, fiel ihm danach das Denken schwer, und die animalischen Instinkte brauchten immer länger um zu weichen, manchmal sogar Stunden.
 

Er hatte Angst irgendwann mal mehr Wolf als Mensch sein zu wollen.
 

Midna sah ihn an, wartete. Als er nicht antwortete verdrehte sie die Augen.
 

“Dann halt nicht.”
 

Sie drehte ihm den Rücken zu, setzte sich vor ihn und lehnte sich an seinen Bauch, starte in die Flammen, die ihre ohnehin schon feurigen Augen noch mehr Leben einhauchten.

Link ertappte sich dabei wie er dachte, dass sie außerordentlich … ja, es traf zu: schön war. Ihre gesamte kleine Gestalt, ihre Schwarz-blaue Haut, ihr stechend orangenes Haar; sogar der antike, gebrochene Helm stand ihr gut. Sie war nicht üblich hübsch wie die Frauen, die er kannte, aber perfekt in ihrer eigenen Art und Weise. Zu anfangs hatte er nicht so gedacht. Da war sie ihm einfach nur fremd gewesen. Wie ein vergiftetes kleines Kind. Aber wenn er sie jetzt beobachtete hatte sie nicht mehr das geringste eines Kindes an sich. Sie war zwar frech und giftig, aber irgendwie auch … hm, erwachsen war vielleicht nicht das richtige Wort. Vielleicht eher alt? Ja, sie hatte etwas sehr, sehr altes an sich, hinter all den jungen Gebärden. Und das alles zusammen machte sie so schön.
 

Plötzlich spürte er, wie ihre winzige, kühle Hand sich auf die seine legte, etwas zurückhaltend über seine Finger steichelte.
 

Er nahm ihre Hand in die seine.
 

“Link”, begann sie leise und wandte den Kopf noch etwas mehr ab, so dass er gar nichts mehr von ihrem Gesicht sehen konnte, “Ich möchte mich entschuldigen, dass ich dich zu anfangs so benutzt habe. Nein, warte - sprich nicht. Ich weiß, dass du mir verzeihst. Du hast so ein verdammt gutes Herz das einem schlecht werden könnte und aus irgendeinem Grund bedeute ich dir etwas. Aber es ist mir wichtig, dass du mich hörst. Dass du hörst, dass ich mich wirklich entschuldige.”
 

Er nickte und verstand. Sie drehte sich ihm zu und sah ihn an. Der Ausdruck in ihren Augen war überraschend liebevoll.
 

“Ich weiß nicht, was uns morgen erwartet. Vielleicht werde ich Zanto mit mir zusammen wieder in der Schattenwelt einsperren, oder es passiert schlimmeres, dass wir uns nie wieder sehen. Deswegen.. deswegen möchte ich dir etwas sagen. Ich möchte dir sagen, dass wenn ich… wenn ich jetzt meine wahre Gestalt hätte, ich mich auf menschliche Art mit dir vereinen wollen würde. Um dir zu zeigen, was ich fühle. Denn ich … ich bin nicht gut in Worten. Aber meine verfluchte Gestalt lässt das nicht zu. Deswegen … deswegen sage ich es dir. Damit, ehm … damit du bescheid weißt. Du weißt schon.”
 

Sie wich seinem Blick aus.
 

Ihre Worte wärmten mehr als das Feuer es jemals könnte.

Er wusste nicht, wie ihre wahre Gestalt aussah, aber es war ihm auch völlig egal. Für ihn hatte schon immer das Hier und Jetzt gezählt.
 

Er zog ihren kleinen Körper enger zu sich und umarmte sie.
 

Zuerst war sie überrascht, dann schließlich erwiderte sie die Umarmung, schlang ihre kleinen Arme um seinen Hals.
 

Er war doch schon längst mit ihr vereint.

Einspruch

“Gut, wenn es keine weiteren Einsprüche mehr gibt möchte ich gerne zum nächsten Thema kommen.”, verkündete Prinzessin Zelda laut. Der kleine Ratsraum begann zu rascheln, als alle Anwesenden ihre Pergamente ordneten um mehr Platz für Notizen zu machen.
 

Es waren diesmal alle Magistrate gekommen, wie Zelda feststellen konnte. Normalerweise gab es immer einige, die nicht die Zeit (oder wohl vielmehr Lust) fanden, sich monatlich mit den Problemen Hyrules auseinander zu setzen. Sie kümmerten sich um ihre eigenen Stämme und Dörfer, und wenn nichts an der Tagesordnung sie direkt betraf waren sie selten motiviert, die Versammlungen mit ihrer Präsenz zu beglücken.
 

Aber diesmal ging es um ein Thema, zu dem jeder etwas zu sagen hatte. Und das war auch gut so, denn schließlich ging es ja um Vereinigung des Landes. Warum also nicht mit den Obersten Hyrules beginnen?
 

Zelda räusperte sich kurz.
 

“Punkt 8, der wichtigste und letzte für heute: Der Bau des Schattenportals.”
 

Sofort brach lauter Tumult am Tisch aus. Es war fast ohrenbetäubend laut. Jeder Einzelne schien sich lautstark dazu zu äußern, wollte seinen Nachbarn übertönen.
 

Sie hätte damit rechnen müssen.
 

“Ruhe!”, rief sie laut, entgegen ihrer sonst üblichen, ruhigen Art. Sie musste sich aber dennoch einige male wiederholen bis ihrem Befehl auch vollends folge geleistet wurde.
 

Als die Magistratgemeinde endlich still war nahm sie einen tiefen Atemzug.
 

“Gut. Wie ich sehe gibt es hier viel Redebedarf. Und ich werde mir alle eure Einwände und Bedenken anhören, ihr habt jedes Recht darauf eure Stimme hierbei Gehör zu verschaffen. Ich würde zuerst meinen persönlichen Berater das Wort übergeben, da er schon mit einigen von euch gesprochen hat und die Problematik gut zusammenfassen kann. Dinkel?”
 

Der Berater links von ihr, ein kleiner, ledriger, alter Mann mit einer Nase die mindestens genau so spitz war wie seine Ohren, erhob sich, strich seine Dokumente glatt und begann zu sprechen.
 

“Ehm, ja, also, eure Majestät. Das hier, ehm, ist… eine delikate Angelegenheit. Ehm, die Mitglieder des Rates sind, ehem, um es kurz zu fassen, nicht wirklich sicher, ob es eine gute Idee ist, ein gottgeschaffenes Gefängnis zu öffnen.”
 

Zustimmendes Murmeln.
 

“Ich versichere euch, dass es nicht den Zorn der Göttinnen auf uns ziehen wird. Ich, als irdischer Herold Nayrus, gebe euch mein Wort, und die Königin der Schattenwelt auch.”, beteurte Zelda im ruhigen Tonfall. Sie war nervös, aber sie durfte es die anderen nicht spüren lassen.
 

“Das, ehm, ist noch eine andere Sache, über die wir sprechen wollten, ehm.”, haspelte Dinkel und Zelda bemerkte, wie er nervös in der Runde nach zustimmenden Blicken suchte, die er auch bekam, “euer Wort. Wir, eh, wir sind uns nicht mehr so sicher, wie … nun, ehm. Verzeiht mir, aber, wir sind uns nicht mehr sicher ob euer Wort auch … eh, verlässlich ist.”
 

Zelda musste sich verhört haben. “Wie meinen?”, fragte sie nach.
 

Die Mienen der Magistrate verdunkelten sich.
 

Dinkel fuhr fort.

“Nun… ehm. Verzeiht mir, eure Majestät, aber ihr seid… nun, also, über die letzten Monate hinweg schien eure, ehm, hm, Disziplin etwas zu leiden. Ihr kamt zu spät zu Versammlungen, lachtet oftmals unangebracht laut bei offiziellen Veranstaltungen, seid fast permanent übermüdet, benehmt euch generell… nun, ehm. Unangemessen. Auch eure Kleidung ist oft, nun, ehm. Sagen wir… sagen wir, die Männerwelt spricht überdurchschnittlich viel von euch.”
 

Zelda schluckte. Sie musste dem Einhalt gebieten, bevor der Rat noch mehr an ihr zweifelte.
 

“Bitte… verzeiht mir. Ihr habt vollkommen recht. Ich möchte mich offizell bei euch und Schloss Hyrule hierfür entschuldigen. Ich gestehe, dass ich mich etwas… verändert habe, aber mein Blick ist immer noch klar, und meine höchste Priorität ist die Zukunft und Sicherheit Hyrules. Und ich garantiere euch, dass die Königin der Schattenwelt ihr Bestes geben wird. Schließlich wollte sie ihr Leben opfern um Hyrule zu retten.”
 

Sie bemerkte, wie einige Magistrate besorgte Blicke austauschten, bevor Dinkel wieder zu reden begann. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit.
 

“Ja, nun, ehm. Bezüglich des Schattenwesens. Also, das ist … Prinzessin, wir, ehm, wir sind euch treu ergeben und ihr wisst, welchen Respekt wir für euch empfinden, aber … nun, niemand hat diese Königin Midna je gesehen außer euch und dem Auserwählten.”
 

Sie konnte ihren Ohren nicht trauen. “Wie bitte?”, fuhr sie aus, “Wollt ihr mir unterstellen, ich hätte sie nur erfunden?”
 

Dinkel zuckte nervös zusammen.

“Nein, nein, nein! Also, ehm, das ist es nicht, was wir sagen wollen. Es ist nur eben ein Fakt, dass all ihre angeblichen Heldentaten von niemanden nachvollzogen werden konnten, dass wir das nicht überprüfen konnten. Die Leute haben nur den Auserwählten gesehen, nie das Schattenwesen, von dem ihr immer sprecht. Seht, es könnte auch ein Fiebertraum -”
 

“Nein.”, rief Zelda laut und bestimmend aus, “Es war kein Fiebertraum.”
 

“Nun, nun gut, ehm, dann kein Fiebertraum. Aber vielleicht wart ihr durch eure monatelange Gefangenschafft einfach so in Not, dass euch selbst ein Schattenwesen wie ein Held vorkam?”
 

Zelda stand auf. Der Stuhl knarzte laut auf dem Steinboden. Jeder war still. In Zelda brodelte ein aufkommender Sturm. Ihre zu Fäusten geballten Hände zitterten vor Wut. Als sie wieder zu sprechen begann war ihre Stimme gefährlicher als die frisch gewetzte Klinge eines Schwertes.
 

“Mein Geist war nicht getrübt. Midna war des Auserwählten Partnerin, sie stand ihm zur Seite, hat ihn zu mir gebracht, war sein Lehrer und hat mich höchstpersönlich von Ganondorfs Marionettenfäden geschnitten. Sie wurde auf ihrer Reise verflucht, geschlagen, vergiftet, ausgesetzt, verraten, missbraucht und beraubt. Sie hat in vielen Monaten immer wieder ihr Leben auf’s Spiel gesetzt und nie etwas dafür verlangt, nicht einmal unseren Dank. Und zum Schluss, als der Großmeister des Bösen, der Dämon der ganz Hyrule unterjochen wollte, den Auserwählten und mich zerstören wollte, beschützte sie uns, wohlwissend, dass sie dabei ihr Leben lassen würde.

Die Lichtgeister höchstpersönlich haben sie zurück gebracht, wenn das kein Zeichen der göttlichen Anerkennung ist, dann gibt es keine Göttlichkeit mehr auf dieser Welt.

Wenn ihr mir nicht glaubt, dann fragt den Auserwählten. Oder die Weisen in der Gerudowüste, falls ihr eine derartige Reise wagen wollt und ihr es wert seid, dass sie sich euch zeigen. Sogar die haben sich vor ihr verneigt.
 

Ich verstehe, dass ihr an mir zweifelt, bei meinem Verhalten. Aber ich werde mir nicht noch einmal anhören dass ihr an den Heldentaten Midnas zweifelt, habt ihr das verstanden? Wir, die guten Bewohner Hyrules, die sanften, gutmütigen Rassen der Lichtwelt, werden nicht deratig gegen jede Logik und Beweise auf die Opfer einer großherzigen Heldin spucken, nur, weil sie aus der Schattenwelt stammt. Sie hat alles geopfert, um Hyrule zu retten, und damit bewiesen, dass die ehemaligen Gefangenen der Schattenwelt gewachsen und nun unsere Verbündeten sind. Das Schattenwesen Zanto ist nicht, ich betone: nicht der Masßstab für Schattenwesen. Verdrobene Seelen wie ihn gibt es in jedem Volk, und ich möchte euch daran erinnern, dass er sogar seine eigenen Leute versklavt hat.

Nur, falls hier irgendjemand es vorgezogen hat ihn als Repräsentant für alle Schattenwesen zu nehmen.
 

Ich beende hiermit vorgezogen die Versammlung ohne Recht auf Einspruch. Ich erwarte von euch, dass ihr darüber schlaft und euch klar macht, zu was für Wesen ihr mit dieser Anschuldigung geworden seid und was für Wesen ihr zukünftig sein wollt. Morgen treffen wir uns wieder hier, um die selbe Zeit. Jeder von euch. Meine Diener werden euch anspruchsvolle Gemächer herrichten und all eure Wünsche erfüllen.
 

Und noch eine Sache. Die gefährlichsten Worte in jeder Sprache, jedem Stamm und jeder Familie sind: “So war es schon immer”. Denkt darüber nach. Gute Nacht.”
 

Und ohne den Magistraten weitere Worte oder auch nur einen Blick zu schenken machte Zelda kehrt und verließ schnellen Schrittes den Ratsraum, der totenstill hinter ihr zurückblieb.
 

Große Zweifel bissen ihr ins Gewissen. Noch nie war sie derartig öffentlich aus der Haut gefahren. Ihr ganzer Körper zitterte.
 

Die Nacht schlief sie sehr schlecht.

Sehnsucht

Die Prinzessin blickte besorgt auf den Stapel an Dokumenten, der vor ihr lag. Aber nicht der Inhalt dieser vielen Akten besorgte sie, sondern Midnas Abwesenheit. Seit Tagen war sie sie nicht mehr im Geiste besuchen gekommen, geschweige denn in Fleisch und Blut. Es gab zwar zuvor schon öfters mehrere Tage oder gar Wochen Stille zwischen ihnen Beiden (unter anderem auch weil ihre Partnerin das Kind ungern alleine lies), aber Midna war nun fast am Ende ihres dritte Trimesters der Schwangerschaft angelangt und das goss einiges an Öl in die brennenden Sorgen.
 

Zelda strich sich gestresst über ihr Gesicht. Sie würde heute Abend ihre Kräfte nutzen um ihrerseits Midna zu besuchen und zu sehen, wie es ihr erging. Auch, wenn es überaus ermüdend und kompliziert war.
 

Bis dahin ….
 

Sie versuchte, sich wieder auf die komplizierten Papiere vor sich zu konzentrieren. Verträge aus aller Herren Länder, Bedingungen für das Schattenportal und die Konsequenzen und Absicherungen in Schadensfällen, Garnatieanträge für Allianzen im Kriegsfall, und so weiter, und so fort.

Die Magistratkonferenz bezüglich des Schattenportals hatte sich fast über eine ganze Woche erstreckt und Sie hatte Tag und Nacht ihr Bestes gegeben den Anführern aller Völkern ihre Besorgnisse für das Schattenvolk und die Völkervereinigung zu nehmen. Nach über 70 Stunden Verhandlungsarbeit hatte sie letztendlich alle Mitglieder dazu gebracht das Schattenportal zumindest zu tolerieren, allerdings nicht ohne einer gewaltige Summe an Bedingungen zuzustimmen, die jetzt nach und nach per Post bei ihr eintrafen und es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hatten sich gegenseitig aus Prinzip zu widersprechen.
 

Sie seufzte, streckte ihre Glieder, stand auf, durchquerte den Ratsaal und blickte aus dem Fenster.
 

Schlafmangel nagte an ihren Nerven, aber diesmal leider nicht wegen Midna, sondern wegen all der Arbeit. Sie brauchte eine Pause.
 

Die Abenddämmerung wärmte sie mit Sehnsucht, sang von der Schattenwelt und dessen Königin.

Ihrer… Geliebten.
 

Diese Bezeichnung löste in Zelda nach wie vor extreme Gefühle aus, sogar, wenn sie nur daran dachte. So sehr, dass ihr für einen Augenblick der Atem stillstand.
 

“Die Dämmerung ist so wunderschön, nicht wahr?”, sagte Midna hinter ihr.
 

Ohne zu zögern wirbelte Zelda freudestrahlend herum.
 

“Midna!”, rief sie aus, lief sofort auf sie zu und nahm sie in die Arme. Das Schattenwesen erwiderte sofort, streichelte sehnsüchtig durch Zeldas Haar.
 

“Du kannst nicht anders, als unerwartet und lässig mit irgendeinem Spruch aufzutauchen.”, fragte Zelda mehr rhetorisch als alles andere und genoß Midnas kühle Haut, ihren großen Körper, ihren Geruch und ihr Kichern, dass sie zur Antwort gab.

Dann löste sie sich um die Behausung ihres Ungeborenen in Augenschein zu nehmen.
 

Ja, Midna war definitiv sehr weit am Ende ihrer Schwangerschaft. Es sah nicht so aus, als könne ihr Bauch noch irgendwie größer werden. Allerdings hatte sie das vor zwei Wochen auch schon gedacht. Es war… es war wirklich imponierend.
 

“Alles zu deiner Zufriedenheit?”, fragte Midna, vorsichtig und mit echtem Interesse an ihrer Meinung, wie Zelda bemerkte.
 

“Ja. Das Kind ist ruhig und gesund, ich kann es fühlen. Es ist bald so weit. Ich habe dich vermisst. Ich habe mir Sorgen gemacht. Wie geht es dir?”, fragte die Prinzessin hastig, während sie beide Hände an Midnas Bauch legte und ihn liebkoste.
 

Midna streichelte ihr über die Wange, belächelte ihre Hektik.
 

“Unbegründeter Weise. Mir geht es gut. Naja, relativ gesehen. Der Hybrid will da raus, zeigt mir das jeden Tag mehr mit Hand und Fuß. Und meine Berater scheinen es sich zur Lieblingsbeschäftigung gemacht zu haben mir das Leben zu erschweren.”
 

“Wem sagst du das, ich musste sehr kämpfen um den Bau des Schattenportals zu erklären und weiterführen zu dürfen. Aber ich denke ich habe es geschafft. Meine Alchemisten sind auch fast fertig, nur noch ein oder zwei Tage, dann werde ich es benutzen können und bei dir sein. Und nenne das Kind nicht Hybrid. Es ist ein Kind. Ein Säugling. Unser Kind.”
 

Midna lachte leise und streichelte ihr dabei weiter liebevoll über die Wange.
 

“Ich versuche es.”, beteuerte sie ehrlich und fuhr dann fort: “Ich kann es kaum erwarten dich in meinem Reich herumzuführen.”
 

Zelda lächelte. “Das hast du doch schon.”
 

Zärtlich streichelte das Schattenwesen tiefer, über Zeldas Dekolleté, über ihre Brüste, ihren Bauch…
 

“Ich weiß. Ich meinte… in Person. So dass dich mein Volk auch sehen kann. Mein Weib. Mein Q’chit.”
 

Die Worte, Midnas Berührungen und lange Abstinenz taten ihre Wirkung und ließen Zeldas Atem augenblicklich schwerer gehen. Dann glitt auch schon Midnas Hand zwischen ihre Beine.

Zelda stöhnte.
 

“Midna, lass dir doch Zeit, uff - ich muss dir noch von der Konferenz erzählen, und -”
 

Ihre Partnerin drücke sie auf einen Stuhl, hob ihren Rock an.
 

“Dann erzähl”, befahl sie mit deutlichem Schalk in der Stimme, “Ich habe diesmal leider nur sehr wenig Zeit und Kraft. Aber ich muss dich unbedingt schmecken. Deine Lippen, dein Stöhnen, deine Wärme, dein zuckender Körper wenn du den menschlichen Höhepunkt erreichst…”
 

Und mit diesen Worten setzte sie den Mund an und ergözte sich an der Feuchtigkeit, die Prinzessin Zelda in den wenigen Augenblicken seit Midnas Ankunft überkommen war.
 

Zelda stöhnte wieder auf, lauter. Hielt sich sofort den Mund zu.
 

“Na los, erzähl”, schmatzte Midna.
 

“Ich… uff … also, ich habe - ah - ich habe ihnen erzählt dass du ein Kind der Lichtwelt erwartest.”
 

Midna hielt dann doch sofort inne.

“Das hast du getan?”, fragte sie überrascht.
 

Die Prinzessin nickte.
 

“Ich bin nicht weiter auf uns beide eingegangen, aber ich habe ihnen gesagt dass ich persönlich das Kind in der Lichtwelt erziehen werde, wenn es nicht gerade in der Schattenwelt ist. Dass er oder sie der endgültige Beweis sein soll dass unsere Völker sich einigen können. Und wenn es herangewachsen ist, werden wir das Tor für alle öffnen. Aber das wird noch Jahre dauern, und bis dahin können sie sich an den Gedanken gewöhnen.”
 

Midna sah sie überrascht an.
 

“War das … gegen deinen Willen?”, fragte Zelda schließlich unsicher.
 

Zur Antwort ein Kopfschütteln.
 

“Nein, ich bin einfach nur überrascht darüber wie sehr du hinter meiner Idee stehst, und … ich stelle mir dich gerade mit dem Kind vor, als Mutter. Da wird mir ganz anders. Du bist meine Frau, mein Weib. Noch bis du Prinzessin und ich verstehe, dass du deine Beziehung zu mir noch verstecken musst, aber irgendwann, Zelda, mache ich höchstpersönlich dich zur Königin von Hyrule. Die du übrigens für mich schon längst bist.”
 

Ihre Worte verpassten Zelda eine Gänsehaut. Sie konnte nicht anders, als sich herabzubeugen und Midna auf die Lippen zu küssen.
 

Ein Keuchen entfleuchte Midna, als die Prinzessin sich wieder löste.
 

“Ich möchte dir etwas zeigen.”, flüsterte sie.

Handarbeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Untergang

Es passierte auf der Ansprache.

Eigentlich hätte Zelda es wissen müssen. Eigentlich hätte sie besser darauf vorbereitet sein sollen. Eigentlich hätten die Reaktionen der Magistrate schon genug Hinweise liefern müssen.
 

Sie war so töricht gewesen, dachte sie. So naiv. Ein solcher Wandel ohne gewaltige Konsequenzen? Ohne, dass es jemand nach außen trug? Sie kam sich vor wie ein ungebildetes Kind, währen sich Arme um sie schlungen. Als hätte sie es eigentlich verdient.
 

Es war ein wunderschöner Feiertag gewesen, als Prinzessin die monatliche Ansprache hielt. Oder vielmehr: Halten wollte. Die Themen wären verhältnismäßig einfach gewesen: Steuerumverteilung, Terminverkündungen, Heilungshinweise bezüglich einer kleinen Grippewelle. Aber schon bevor sie ihr Volk begrüßen durfte brüllten die ersten Einspruch.

Es waren dutzende, und sie schrieen so wild ineinander, dass Zelda einige Atemzüge brauchte um ihre Einwände zu verstehen.
 

Ein kalter Schauer fuhr ihr den Rücken hinab, als sie die Heerscharen an Rufen filtern konnte. Sie bezogen sich alle auf das Schattentor.
 

“Ihr bringt uns den Untergang!”, schrie es hier.
 

“Ihr seid nicht bei Sinnen!”, schrie es dort.
 

“Reisst das Tor nieder!” schrie es aus allen Ecken.
 

Die Stimmen wurden lauter, steckten andere an. Menschentrauben bildeteten sich, fuhren wie ein wilder Mob durch die Unwissenden, die nur gekommen waren um die Neuigkeiten für diesen Monat zu hören.
 

Sofort hatten die Wachen reagiert. Waren in die Mengen gestürmt, wollten die Aufständigen trennen.
 

Link hatte die Hand an das Schwert gelegt, aber sein Gesicht spiegelte deutlich die Sorge wieder, die ihm augenblicklich kam: Das legendäre Schwert würde hier nichts nützen.
 

Zelda hatte sich noch sagen hören, als wäre es aus dem Mund eines anderen gekommen: “Lasst sie sprechen, sie verdienen das Recht gehört zu werden”, da waren einige Aufständische schon auf das Podest gekrochen.
 

Es passierte so schnell.
 

Ein Stein hatte Zelda an der Schläfe getroffen, ihr für eine Sekunde die Sicht genommen.

Darauf folgte nicht Schmerz, sondern ein Klingeln in ihren Ohren, das all den Lärm und das Klirren von Waffen, abdämpfte.
 

Zelda hielt sich die Schläfe, sammelte ihre Gedanken wie Scherben auf.
 

Dinkel.

Sie warf einen Blick zu ihrem Berater, der von Aufständigen zu Boden gedrückt wurde und schockiert unter Händen hervorblickte. Er war von dem Aufstand offensichtlich genau so überrascht wie die Prinzessin.
 

Blut tropfte ihr ins rechte Auge, brannte wie Feuer. Sie wollte es wegwischen, aber irgendwas hing an ihrer Hand.
 

In den Mengen erkannte sie plötzlich die charakteristische grüne Haut von Bulblins, eine bösartige gehörnte kleine Rasse die sich als Diebesvolk sahen und sich strikt weigerten, mit dem Staat von Hyrule zu kooperieren, die sich unter den Aufständischen umherbewegten.
 

Wie in Trance sah sie auf ihr Handgelenk. Ein Bulblin hielt sie fest, riss an ihrem Kleid. Dahinter lag Link leblos am Boden, ein Netz aus dickem Seil über ihn geworfen, ein Dutzend Bulblins über ihn gebeugt.
 

Zelda griff nach ihrem Rapier. Aber bevor ihre Hand überhaupt den Griff erreichen konnte traf sie ein dumpfer Schlag auf den Hinterkopf und beraubten sie all ihrer Sinne.



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  KiraNear
2017-06-09T17:04:00+00:00 09.06.2017 19:04
Ui, das wäre eigentlich schon sehr interessant XD
Von:  KiraNear
2017-06-09T16:56:13+00:00 09.06.2017 18:56
Das kann ja noch heiter werden >_
Von:  KiraNear
2017-06-09T16:46:32+00:00 09.06.2017 18:46
Hui, ziemlich heiß, aber auch sehr entspannend zu lesen ;-)
Von:  KiraNear
2016-04-24T15:18:12+00:00 24.04.2016 17:18
Oh, ich wusste gar nicht, dass du doch noch neue Kapitel hier hochlädst - freut mich aber^^
Und ui, da ging es ja heiß zu ;3
Sie hätte sich aber echt nen besseren Zeitpunkt dafür aussuchen können XD
Von:  TheLastArab
2014-11-29T01:35:53+00:00 29.11.2014 02:35
durch!!!
bzw nur den 1. kapitel! ich werde es defintiv weiter lesen <3
Von:  suskadofl
2014-09-22T19:09:36+00:00 22.09.2014 21:09
Ich habs bisher noch nicht bis ganz zum Schluss gelesen, doch ich kann jetzt schon sagen, dass ich es liebe wie du mit Worten umgehst. Eigentlich lese ich ja echt selten Fanfics, noch seltener Homoerotische, aber diese hier ist einfach so toll geschrieben uwu
Von:  Angel-of-the-Night
2014-08-06T00:53:57+00:00 06.08.2014 02:53
So, ich bin erst jetzt zum Lesen gekommen und ich muss sagen,das hier ist meiner Meinung nach das beste Kapitel der Geschichte (bis jetzt ;P)
wobei ich natürlich nicht im geringsten etwas gegen weitere erotische Aufeinandertreffen der beiden habe XD

Dabei kann ich nicht mal sagen woran genau das liegt. Zum einen weil deine Ausführung von dem Leben der Schattenwesen sehr interessant ist, zum anderen weil Midnas Gedanken, Gefühle und ihre Ansichten näher beleuchtet werden.
Außerdem finde ich es sehr interessant, dass es sogar in der Schattenwelt politische Reibereien zu geben scheint.

Vielen Dank für das Video. Es ist toll wie du die kleine Szene für deine FF ausgearbeitet hast^^

Ich bin auf jeden Fall weiterhin sehr gespannt und freue mich schon auf das nächste Kapitel und wie das Ganze zwischen den Beiden weiter geht ^__^

LG
Angel

Von:  Kaara
2014-07-31T10:17:23+00:00 31.07.2014 12:17
Ich hatte die Story gestern zufällig entdeckt und gleich bis zum aktuellen Kapitel gelesen. Ich muss sagen, mir gefällt die Story richtig gut. Klasse geschrieben^^ Freue mich schon auf das nächste Kapitel :3 Nur weiter so!
Von:  rikku1987
2014-07-30T07:48:46+00:00 30.07.2014 09:48
Sehr gut es geht weiter also soll das Kind dafür Sorgen das der fluch endet na da bin ich ja mal gespannt
Von:  Angel-of-the-Night
2014-07-26T09:09:58+00:00 26.07.2014 11:09
Da ist man mal kurz außer Lande und bei der Rückkehr geht es hier gleich weiter, sehr schön^^

Niemals hätte ich gedacht, dass eine solche Scene, eine beschriebene Selbstbefriedigung, so sinnlich dargestellt werden kann, wirklich gut gelungen!!
Dieses Wechselspiel der Gefühle und vom Verhalten ist nach wie vor einfach super, außerdem hast du das mit dem Satz „Ich liebe dich“ ganz gemein-genial gelöst, weil ich mich nämlich seit dem dritten Kapitel gefragt habe wer es wohl zuerst sagen wird.

Natürlich freue ich mich, dass Zelda die Bindung im Moment endlich zu akzeptieren scheint, auch wenn ich glaube dass da noch was kommt XD

Eine kleine Frage hätte ich dennoch, es ist schon eine Weile her dass ich Zelda – Twilight Princess gespielt habe und ich frage mich wann und wo genau dieser Rückblick spielt.


Ich freue mich weiterhin sehr auf die Fortsetzung!!!

LG Angel

Antwort von:  Glasmond
28.07.2014 15:56
Danke dir für deine lieben, gehaltvollen Kommentare immer! <3

https://www.youtube.com/watch?v=BDA7RNjeZ10 Der Rückblick ist Mindas Tod, kurz vor schluss des Spiels.


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