Zum Inhalt der Seite

Farbpalette

Die Farben der Gefühle
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gelb


 

1. Gelb
 

 

„Ich bin wieder da!“, rief er ins Haus hinein, nachdem er durch die Tür getreten war. Seufzend schlüpfte er aus seinen Schuhen, um dann ins Wohnzimmer zu gehen, wo er sich dann endlich aufs Sofa schwingen wollte. Er hatte lange und hart gearbeitete und wollte sich nun endlich entspannen, schließlich musste er am Morgen wieder früh raus. Wie ihn das doch nervte…

 

Seine Freundin aber machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Mit verschränkten Armen stand sie im Türrahmen und stierte ihn aus finsteren Augen heraus an. Er ahnte schon, was nun kommen würde, hatten sie doch schon seit Wochen immer wieder dieselben Diskussionen. Immer und immer wieder begrüßte sie ihn mit diesem Blick und jedes Mal wurde es schlimmer. Lange hielt er es nicht mehr aus. Er hatte ja gewusst, wie sie war, doch ging das eindeutig zu weit! Er zehrte an seinen so schon strapazierten Nerven.

 

„Wo warst du?“, fragte sie ihn mit kalter Stimme. Kalt genauso wie ihr Gesichtsausdruck. Wo war nur ihre Liebe und die Wärme geblieben? Es war so wie an schönen Wintertagen. Die gelbe Sonne thronte am Himmel, doch schaffte sie es nicht genügend Wärme zu spenden. Gelb wie die Wärme, die sie spendete. Gelb wie das Gold, das die Menschen zu Eifersucht und Neid verleitet. Eifersucht. Ein großes Wort in ihrer Beziehung, das alles zerstörte.

 

„Ich war arbeiten. Wo soll ich sonst gewesen sein?“, erwiderte er genervt. Sie glaubte ihm so oder so nicht. Das tat sie nie.

  „Klar“, schnaubte sie abfällig. Natürlich glaubte sie ihm nicht. Sonst würde sie ihm ja auch nicht diese Szene machen, dann wäre alles gut. Doch sie konnte ihre Eifersucht nicht abstellen. Viele würden nun sagen, dass er doch froh sein sollte, dass sie ihm zeigte, dass sie ihn liebte. Anfangs hatte auch er so gedacht, jedoch ging sie einfach zu weit! Die Eifersucht überwog so sehr, dass er sich nicht mehr so sicher war, dass sie ihn noch liebte und vertraute. Aber er liebte sie. Er liebte sie so sehr, dass er darüber hinwegsehen konnte. Zumindest funktionierte es noch, nur war er sich nicht sicher für wie lange.

 

Seufzend ging er auf sie zu und zog sie in seine Arme, auch wenn sie die Umarmung nicht erwiderte. Es war ihm in dem Fall egal. Er wollte sie einfach nur beruhigen. Er wollte sich nicht schon wieder mit ihr streiten, nicht wegen so was.

  „Du hast Recht“, lenkte er ein, „du hast mich erwischt. Ich war in Wirklichkeit bei Ino und hab dich mit ihr betrogen. Du hast mich erwischt, Temari!“, sagte er ironisch, allerdings konnte er in ihren Augen erkennen, dass sie ihm jedes Wort glaubte, dass sie überzeugt war, dass es genauso abgelaufen war. „Für wen hältst du mich eigentlich, Temari?! Glaubst du wirklich ich betrüge dich mit Ino?! Sie ist meine beste Freundin, sie ist schon fast wie eine Schwester für mich! Abgesehen davon, dass ich dich über alles liebe! Ich würde dich nie betrügen! Also hör endlich auf so etwas zu glauben. Das geht mir nämlich auf die Nerven!“, schrie er sie an, wobei er sich wieder von ihr löste und wild mit seinen Armen gestikulierte, um eine Worte zu verdeutlichen.

 

Temaris Blick aber blieb unverändert. Sie glaubte ihm kein Wort. Sie würde ihm aber nicht glauben, würde er es anders formulieren. Für sie würde er immer ein Lügner sein, es sei denn er würde wirklich lügen und ihr sagen, er habe sie betrogen. Shikamaru wusste nicht, wie sie auf diese dumme Idee gekommen war. Ja, er blieb lange weg, doch musste er als Chef einer großen Firma immer viel erledigen und blieb dementsprechend lange. Eigentlich musste auch sie wissen, wie das war, immerhin teilte sie sich die Leitung einer ebenso großen Firma mit ihren Brüdern. Wieso sie also diese absurde Warnvorstellungen gatte, wusste er nicht, jedoch war es nicht nur zu Hause so, dass sie ihm eine Szene machte, sondern auch wenn sie unterwegs waren. Immer wieder kamen ihre Eifersuchtsattacken auf. Es war kaum zum Aushalten.

 

Wütend schüttelte Shikamaru den Kopf und wand sich von ihr ab. Er wollte nicht mit ihr streiten, nicht schon wieder. Sie stritten fast nur noch. Irgendwann reichte es einfach mal.

  „Weißt du was, Temari, vergiss es einfach! Ich habe keine Lust darauf mich dauernd mit dir zu streiten. Ich werde bei Choji schlafen. Sag einfach Bescheid, wenn du wieder klar denken kannst“, sagte er nun wieder etwas sanfter, wobei er ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn drückte. Er konnte einfach nicht anders. Er liebte sie, auch wenn sie so war. Er konnte ihr nicht ewig böse sein. Das war auch der Grund, warum er nun ging. Sie zerstörten sich beide mit ihrer Eifersucht und vielleicht würde sie ja auch vorbei gehen, wenn sie etwas Abstand hatten, denn eins war klar: So ging es nicht weiter.

 

Shikamaru warf noch einen letzten Blick auf seine Liebste, dann drehte er sich um und ging. Im Flur zog er sich seine Schuhe und seine Jacke an, bevor er das Haus verließ. Er würde nun zu seinem besten Freund fahren, vielleicht hatte der ja einen Rat. Er hoffte nur, dass Temaris Eifersucht sich nicht noch weiter verstärkte, wobei er sich sicher war, dass sie davon überzeugt war, dass er nun zu einer anderen Frau ging. Sie war einfach blind vor Eifersucht, doch solange sie es nicht sah, konnte er absolut nichts machen. Anschreien lassen, ließ er sich aber auch nicht, das war nämlich einfach nur anstrengend.

 

 

„Dann geh doch zu deiner blöden Schlampe! Lass dich so richtig schön durchvögeln!“, schrie Temari ihm voller Wut hinterher. „Ist mir doch egal!“ Mit einem lauten Knall schmiss sie die Tür zu. Wut brodelte in ihr auf. Wie konnte er ihr das nur antun? Sie liebte ihn über alles, sie tat alles für ihn. Und was machte er? Er betrog sie mit irgendeiner Schlampe und log ihr dann auch noch frech ins Gesicht! Aber sie hatte es schon immer gewusst. Es war ihr gleich so seltsam vorgekommen, dass er abends so spät nach Hause kam. Andere schafften es doch auch! Aber nicht mir ihr! Sie würde sich das nicht gefallen lassen. Er würde noch sein blaues Wunder erleben. Sie saß hier am längeren Hebel. Sie konnte ihm das Leben zur Hölle machen.

 

Wütend stapfte sie ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch schmiss. Sie wollte gar nicht daran denken, zu wem Shikamaru nun fuhr und was er mit ihr anstellte, jedoch war sie sich sicher, dass er es tat. Eigentlich konnte sie es noch gar nicht so richtig glauben, dass ihr Shikamaru sie betrog, immerhin hatte sie immer geglaubt, er sei die treuste Seele der Welt. Doch da hatte sie sich wohl getäuscht. Die Fakten sprachen deutlich dagegen. Er kam abends immer zu spät und jedes Mal schob er die Arbeit als Grund vor. Lächerlich! Das war der älteste Trick, den es gab. Alle Männer, die ihre Frauen und Freundinnen betrogen, benutzten dies als Ausrede. Eigentlich hatte sie ja gedacht, er wäre schlauer, ihm würde etwas Besseres einfallen. Aber scheinbar war es ihm ja auch egal, ob sie es wusste oder nicht.

 

Das sah sie auch jedes Mal wieder, wenn sie sich mit Ino trafen. Dachte er sie sei blind?! Sie konnte doch genau sehen, wie sich die beiden ansahen! So sahen sich keine Freunde an und keine Geschwister. Er konnte ihr sagen, was er wollte. Sie wusste, was Sache war und auch er wusste, dass sie es wusste. Es nervte sie nur, dass er nicht den Arsch in der Hose hatte und ihr sagte, dass er sie betrog, dass er sie nicht mehr liebte, dass er sie nicht mehr wollte. Er ließ sie lieber weiter leiden. Es kotzte sie einfach nur an! Sie hatte es schon immer gewusst, hatte schon immer gewusst, dass Ino ihr Shikamaru irgendwann wegnehmen würde. Sie hatte es gewusst, sie hatte es ihm gesagt, doch er hatte sie beruhigt. Es war ein Fehler gewesen!

 

Wütend schmiss Temari das Sofakissen gegen die Wand. Sie platzte vor Wut und Anspannung. Sie hatte doch gar nicht mehr daran denken wollen. Sie hatte es vergessen wollen. Doch sie konnte es nicht! Sie liebte ihn. Wie sollte sie es da bitte vergessen?! Gepackt von ihrer unbändigen Wut und ihrer Eifersucht erhob sie sich von der Couch, um sich ihre Jacke und ihre Schuhe anzuziehen und dann das Haus zu verlassen. Sie würde Shikamaru sicher nicht so einfach aufgeben! Sie würde zu ihnen fahren und ihn sich wieder holen. Niemand trieb seine Späße mit ihr. Weder Shikamaru noch Ino. Sie würden beide noch sehen was sie davon hatten!

 

Geblendet von ihrer Eifersucht fuhr sie mit ihrem Auto die leeren Straßen entlang. Dabei kamen ihr die unbeschreiblichsten Bilder in den Kopf, doch immer waren es Ino und Shikamaru, die sie in irgendeiner Weise betrogen. Braune und goldblonde Haare. Dasselbe Gelbblond wie ihr eigenes. Gelb wie ihre grenzenlose Eifersucht, die dabei war alles zu zerstören, was ihr lieb war. Doch davon bekam sie in diesem Moment gar nichts mehr mit, allerdings würde sie noch früh genug bemerken, was sie da anrichtete.

Rot


 

2. Rot
 

 
 

Sturmklingelnd stand sie dort an der Tür. Sie dachte gar nicht daran den Klingelknopf los zu lassen. Sie würde hier so lange warten, bis ihr irgendwer die Tür öffnete. Schon in ihrem Auto hatte sie es sich geschworen. Sie würde die beiden einfach so lange nerven, bis sie die Nase voll hatten. Zumindest bei Shikamaru wusste sie, dass er irgendwann so sehr genervt war, dass er die Tür öffnete, um seine Ruhe zu haben, aber da hatte er sich geschnitten! Wenn er die Tür öffnete, ging der Stress erst so richtig los. Sie würde ihm eine Szene vom Feinsten machen. Wenn er glaubte, sie würde ihn so einfach davon kommen lassen, dann hatte er sich aber gewaltig geirrt.

 

„Man Temari! Weißt du eigentlich wie spät es ist?! Was soll der Scheiß?“, riss Inos laute Stimme sie aus ihren Gedanken. Einen Moment lang sah Temari sie an, dann hatte sie sich wieder gefangen.

  „Wo ist Shikamaru?“, verlangte sie zu wissen, ohne auf Inos Frage einzugehen. Diese ignorierte sie leichtfertig, zumal sich die Antwort aus ihrer Fragen ergab. Ino aber zog eine Augenbraue nach oben und betrachtete Temari skeptisch.

  „Egal, was bei euch schon wieder vorgefallen ist, ich habe nichts damit zu tun. Shikamaru ist auch nicht bei mir, aber ich mir sicher, dass, wenn er freiwillig gegangen ist, er auch nicht will, dass du ihn findest. Also lass es lieber gleich bleiben, Temari!“, erwiderte sie schließlich, womit die Sache für sie erledigt war, weshalb sie die Tür schließen wollte, jedoch hatte sie da die Rechnung ohne Temari gemacht.

 

Entschlossen stellte die Blondine ihren Fuß in die Tür.

  „Wo. Ist. Er?“, wiederholte sie ihre Frage und betonte dabei jedes Wort einzeln. Dass sie Ino kein Wort glaubte, brauchte sie nicht zu sagen, es war ihr bereits anzusehen. Warum sollte sie Ino auch schon glauben? Sie glaubte ja nicht einmal Shikamaru und mit dem fühlte sie sich wesentlich enger verbunden als mit dieser Schlampe. Sie hatte auch absolut keinen Grund, ihr die Wahrheit zu sagen. Temari an ihrer Stelle hätte auch nicht die Wahrheit gesagt. Wer gab auch schon vor der Freundin seiner Affäre zu, dass ihr Freund sie mit ihr betrog? Das würde doch keiner machen! Schon gar nicht, wenn eben diese Freundin dafür bekannt war, dass sie schnell sauer und aggressiv wurde. Wenn sie wütend war, sah Temari nur noch rot. So wie auch jetzt.

 

Dies sah auch Ino, weshalb sie innerlich auf Verteidigung schaltete. Sie hatte keine Lust in diesem Zustand mit der Blondine zu streiten. Die Gefahr war viel zu groß, dass Temari noch wütender wurde. Allerdings wollte sie sich das auch nicht unbedingt bieten lassen.

  „Temari, ich hab dir schon einmal gesagt, dass Shikamaru nicht hier ist, was ich echt gut verstehen kann, wenn ich sehe welche Eifersuchtsattacken du hier schon wieder schiebst. Wenn du trotzdem noch nach ihm suchen willst, dann guck doch mal bei Choji vorbei. Ich bin mir sicher, dass er sich dort vor dir versteckt hat“, erwiderte Ino bissig. So langsam gingen ihr die Eifersuchtsattacken der Freundin ihres besten Freundes auf die Nerven, vor allem weil Temari immer zuerst bei ihr aufschlug.

  „Gut dann hast du ja auch sicher kein Problem damit, wenn ich mal nachschauen gehe“, konterte Temari angriffslustig. Natürlich glaubte sie ihr noch immer nicht. Ino hatte ihr ja auch keinen Beweis dafür geliefert, dass Shikamaru nicht bei ihr war.

  „Normalerweise habe ich kein Problem damit dich in meine Wohnung zu lassen, Temari, aber momentan habe ich einfach die Befürchtung, dass du alles kurz und klein schlägst“, meinte Ino lieblich. Eigentlich hatte sie es nicht gewollt Temari noch weiter zu provozieren. Es war einfach so passiert. So war sie nun mal, wenn sie auf die Blondine traf.

 

Es verfehlte seine Wirkung nicht im Geringsten. Temari verengte ihre Augen zu zwei dünnen Schlitzen und stierte Ino aus diesen bedrohlich an. Ino sah die Gefahr kommen, weshalb sie schnell die Tür zuschlagen wollte, jedoch hatte Temari noch immer ihren Fuß in der Tür. Mit Schwung stieß die aggressive Blondine die Tür wieder auf und trat kurze Zeit später an Ino vorbei, um sich in der Wohnung umzusehen. Jedoch kam sie nicht weit. Sie war keine drei Schritte gegangen, da prallte sie auch schon gegen Sai, welcher durch das laute Geschrei der beiden Frauen aufmerksam geworden war. Er war zwar noch nicht lange mit Ino zusammen, doch hatte er schon bemerkt wie Temari drauf war. Schnell hatte der Schwarzhaarige die Situation erfasst gehabt und war seiner Freundin zur Hilfe geeilt.

 

„Temari ich denke, es ist besser, wenn du jetzt gehst. Shikamaru ist nicht hier also hör auf Ino zu belästigen“, sagte er mit seiner monotonen Stimme, wobei er sie Stück für Stück aus der Wohnung schob, bis sie völlig vor der Tür stand. Temari wollte schon etwas Bissiges erwidern, um ihren Unmut deutlich zu machen. Sai aber ließ ihr dazu keine Chance. Er schmiss einfach die Tür vor ihrer Nase zu Das ließ Temari sich aber nicht bieten. Wütend klopfte sie gegen die Tür. Sie war noch lange nicht fertig mit den beiden. Ino und Sai ignorierten sie einfach. Beide wussten, dass es nichts brachte mit Temari zu reden. Sie war geblendet von ihrer Eifersucht und ihrer Wut.

 

So langsam fragte sich Ino, warum Shikamaru überhaupt noch mit Temari zusammen war. Sie hätte schon längst Schluss gemacht, wäre ihr Freund so eifersüchtig. Das hielt doch kein Mensch aus und schon gar nicht ein Shikamaru Nara. Ihren Freund nervte doch normalerweise einfach alles. Da musste das doch für ihn einfach nur grauenhaft sein. Sie wusste eh nicht, was ihr bester Freund an dieser Frau fand. Das hatte sie nie gewusst. Sie entsprach absolut nicht dem Typ von Frau, den er sich immer gewünscht hatte. Er hatte immer eine Frau gewollt, die nicht anstrengend war, sie sollte nicht hässlich, aber auch nicht zu schön sein. Temari aber war nerviger und anstrengender als jede andere Frau, noch dazu musste sie zugeben, dass sie echt gut aussah.

 

„Was machst du jetzt?“, holte Sai sie aus ihren Gedanken zurück. Ino zuckte mit den Schultern und dachte einen Moment nach, dann zückte sie ihr Handy.

  „Ich rufe Shikamaru an. Er soll endlich dafür sorgen, dass seine Freundin nicht dauernd bei mir auftaucht, wenn sie sich wieder gestritten haben“, erwiderte sie.

  „Und du meinst, es wird etwas bringen, wenn du jetzt mit ihm sprichst?“, fragte Sai.

  „Keine Ahnung, aber einen Versuch ist es wert, meinst du nicht auch“, meinte Ino, während sie eine Nummer eingab und sich dann das Handy ans Ohr hielt, um Shikamaru zu berichten, was passiert war und dass seine Freundin nun wahrscheinlich auf dem Weg nach Hause oder zu Choji war.

 
 

~~~
 

 

Wütend schmiss Temari die Haustür zu. Nachdem sie bemerkt hatte, dass niemand ihr öffnen würde, war sie mit ihrem Auto nach Hause gefahren. Es frustrierte sie, dass sie ihren Freund nicht gefunden hatte, dass man den Zugang zu ihm verwehrte. Aber es hätte ihr klar sein müssen, dass Ino ihren Geliebten beschützte. Allerdings hatte sie nicht erwartet gehabt, dass auch Inos Freund ihr dabei helfen würde.

 

„Was glaubst du eigentlich, was der Mist sollte“, ertönte plötzlich eine laute Stimme hinter ihr. Temari brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer dort gerade stand.

  „Was soll ich bitte machen, wenn du einfach abhaust?!“, fauchte sie wütend, wobei sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und ihn aus bösen Augen anstarrte. Shikamaru erwiderte ihren Blick ebenso wütend. Es reichte ihm. Mit dieser Aktion war sie einfach zu weit gegangen. Sie hatte es mit ihrer Eifersucht einfach übertrieben.

  „Du hättest mir vertrauen sollen“, erwiderte er eisern. Sein wütender Blick wandelte sich in einen traurigen, enttäuschten.

  „Wie soll ich dir bitte vertrauen, wenn du mich dauernd anlügst?!“, keifte sie und gestikulierte wild mit den Händen, um ihre Worte deutlich zu machen. Shikamaru aber schüttelte mit dem Kopf.

  „Wann siehst du endlich ein, dass du dir das alles nur einbildest, Temari?! Ich würde dich nie betrügen. Ich liebe dich, aber deine ständige Eifersucht geht mir auf die Nerven! Das war auch der Grund, warum ich abgehauen bin“, sagte er mit ruhiger Stimme, wobei er von Wort zu Wort immer lauter wurde. Er hatte nicht vorgehabt mit ihr zu streiten, nicht so, aber sie regte ihn einfach so sehr auf.

 

„Lügen! Das sind doch alles nur Lügen!“, schrie sie ihn wutentbrannt an. Dabei beließ sie es aber nicht. Sie schnappte sich eins der Sofakissen und schmiss es gegen den Nara, welcher es einfach über sich ergehen ließ. Sollte sie sich doch erst verausgaben und all ihre Wut in die Kissen stecken. Vielleicht konnte er ja dann mit ihr anständig reden, sie wieder zur Vernunft bringen. Die Kissen schmeißende und keifende Temari glaubte ihm so oder so kein Wort. Da konnte er auch ebenso mit einer Wand reden. Er war sogar davon überzeugt, dass ihm diese besser zuhörte als seine geliebte Temari. Also würde er einfach warten, bis sie ihren Anfall beendet hatte. Er würde es über sich ergehen lassen.

 

Temari aber schien andere Pläne zu haben. Es machte sie noch wütender, dass er einfach nur da stand, während sie ihn anmeckerte und bewarf. Es schien als wäre es ihm egal, als wäre ihm all das egal. Sie hatte doch gewusst, dass all das nur Lügen waren, dass er sie gar nicht mehr liebte. Es machte sie rasend. Sie war rasend vor Wut. Sie sah nur noch rot, geblendet von ihrer Wut. Sie wusste gar nicht mehr, was sie tat und später konnte sie nur schwer glauben, dass es überhaupt passiert war. Doch sie konnte nicht leugnen, dass es passiert war. Sie hatte es getan. Sie hatte in ihrer Wut nach den Gegenständen gegriffen, die auf dem Tisch gestanden hatten und sie auf Shikamaru geworfen. Temari hatte eine Vase geworfen, ein paar Gläser und eine Obstschale. Sie war nur froh, dass er dem allem ausgewichen war, zumindest im Nachhinein. In dem Moment verstärkte es ihre Wut nur noch mehr. Sie wollte ihn leiden sehen, genauso wie sie immer litt, wenn er bei einer anderen war und ihr diese Lügen auftischte. Dazu sollte es an diesem Abend aber nicht mehr kommen, denn auch Shikamaru hatte nun genug. Irgendwann reichte es einfach, auch wenn es ihm unendlich Leid tat.

Schwarz


 

3. Schwarz
 

 

Dazu sollte es an diesem Abend aber nicht mehr kommen, denn auch Shikamaru hatte nun genug. Irgendwann reichte es einfach, auch wenn es ihm unendlich Leid tat.

 

Langsam, ganz langsam verpuffte die Wut in ihr. Zurück blieben nur noch der Schmerz und die Angst. Die Angst ihn zu verlieren. Doch mit der Wut gingen auch ihre Kräfte. Hilflos ließ sie sich zu Boden sinken. Dabei ließ sie Shikamaru nicht aus den Augen. Shikamaru erwiderte den Blickkontakt, während er betont langsam auf seine Freundin zukam. Mit einem sanften Lächeln sah er sie an, doch erreichte dies seine Augen nicht. In ihnen war nur die Traurigkeit seines Herzens zu sehen. Die Traurigkeit, die Stück für Stück seinen Körper einnahm wie die Dunkelheit die Nacht. Mit dieser Traurigkeit in den Augen beugte er sich zu ihr runter. Hauchzart strich sein rechter Zeigefinger über ihre linke Wange.

  „Es tut mir leid, Temari, aber es ist vorbei. Ich kann das nicht mehr. Und du kannst es auch nicht mehr. Du kannst dich gerne melden, wenn du diese krankhafte Eifersucht überwunden hast“, sagte er ruhig, jedoch konnte er die Trauer in seiner Stimme nicht verbergen. Er wollte es auch gar nicht. Sie sollte hören wie sehr sie ihn verletz hatte…

 

Noch ein paar Minuten lang beobachtete er sie, dann erhob er sich und ging ins Schlafzimmer. Dort nahm sich eine Sporttasche, in die er das nötigste stopfte. Als er wieder ins Wohnzimmer kam, saß Temari noch immer auf dem Boden. Mit leerem Blick sah sie ihn an, ließ keine seiner Bewegungen unbeobachtet. Und dennoch wirkte es nicht so als würde sie etwas versuchen, um sein Gehen zu verhindern. Für Shikamaru war dies nur noch mehr die Bestätigung dafür, dass es richtig war, dass er gehen musste. Er wusste, was er ihr damit antat, wusste er doch, weshalb sie eine so krankhafte Eifersucht entwickelt hatte, aber es war das richtige. Würde er bleiben änderte sich nichts an ihrer Situation. Es würde alles beim Alten bleiben und sie beide mit der Zeit zerstören. Das wollte er verhindern. Lieber brach er ihr das Herz, sodass sie daran wachsen und es das nächste Mal besser machen konnte. Es klang hart, aber es war das richtig.

 

Sich diesen Gedanken vor Augen haltend wand er sich von Temari ab und nahm seine Tasche. Es fiel ihm unglaublich schwer diesen Schritten zu gehen. Er wusste, würde er sich umdrehen und sie weiter dort auf dem Boden kauern sehen, würde er seine Pläne über den Haufen werfen. Er würde bei ihr bleiben, weil er sie liebte, weil er sich geschworen hatte, sie nicht zu verletzen, dafür zu sorgen, dass sie niemals mehr weinen musste. Jetzt hatte er sein Versprechen gebrochen. Sie würde zwar nicht weinen, aber er hatte sie verletzt. Er wusste es. Das war auch der Grund, weshalb ihm der Gang zur Tür viel schwerer fiel als sonst. Er wusste, dass, würde er durch die Tür gehen, war alles vorbei. Shikamaru war klar, dass er mit dem Schließen der Tür sein Herz in diesem Haus lassen würde, in dem er mit ihr so viele schöne, aber auch schwere Stunden verbracht hatte. Er wusste nicht wie, aber schaffte es. Er schaffte es durch die Tür zu treten und sie hinter sich wieder zu schließen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Er ließ seine große Liebe hinter sich und mit ihr auch ihre gemeinsame Vergangenheit. Ob er auch ihre Zukunft hinter sich ließ, konnte er in diesem Moment nicht sagen. In diesem Moment hoffte er nur, sie würden noch eine gemeinsame Zukunft haben.

 

 

Es dauerte eine ganze Weile, bis Temari wirklich realisierte, was passiert war. Sie saß einfach nur da und starrte ins Leere. Zu mehr hatte sie keine Kraft mehr. Sie hatte all ihre Energie in ihre Wut gesteckt, doch was hatte sie davon? Nichts. Shikamaru war weg. Er hatte sie verlassen und würde dieses Mal auch nicht mehr zurückkommen. Das war ihr klar. Es war ihr klarer als je zu vor und doch saß sie weiter einfach nur auf dem Boden. In ihren Händen lag ihr Smartphone. Dass ihre Hände zitterten bemerkte sie gar nicht. Es störte sie nicht mal beim Tippen ihrer Nachricht. Sie hatte bei WhatsApp die Gruppe Sabakuno-Power geöffnet. Neben dem Namen war das Bild von ihr und ihren Brüdern zu sehen. Darunter standen die Namen Gaara, Kankuro, Du.

 
 

Er hat mich verlassen!
 

 

Vier einfache Worte standen da. Vier Worte, die alles bedeuteten. Vier Worte, die ihre Situation beschrieben. Vier Worte, die ein Hilfeschrei sein könnten. Vielleicht war es ja wirklich ein Hilfeschrei. Vielleicht starrte sie darum einfach nur auf den Bildschirm ihres Smartphones, obwohl dieser schon lange geschwärzt war. Sie wartete auf eine Antwort, die sie nicht bekommen würde, die sie nie wieder bekommen konnte. Temari wusste es und doch fiel es ihr in diesen Moment so viel schwerer als sonst. Ihr Herz wurde schwerer. Die Traurigkeit hatte sie übermannt. Alles war schwarz. Schwarz die Farbe der Trauer, wie sie diese Farbe doch hasste! Nie hatte sie auch nur ein funken Glück gebracht. Für sie bedeutete es nur eins Verlust.

 

Sie würde keine Antwort bekommen, denn ihre Brüder waren tot. Sie ruhten in der Dunkelheit. Vor Jahren hatte sie sie bei einem Autounfall verloren und doch schmerzte es sie jeden Tag mehr. Mit dem Tod ihrer Brüder hatte sie begonnen diese Farbe zu hassen und es war noch immer nicht besser geworden. Warum hatte der Tod auch immer etwas mit schwarz zu tun? Warum war schwarz die Farbe der Trauer. Warum verfolgte sie sie jeden Tag. Shikamaru hatte es gewusst. Er hatte gewusst, wie sehr ihr dieses Schwarz zusetzte, auch ohne dass sie etwas sagen musste. Er hatte es vom ersten Moment an gewusst und er hatte es verstanden. Er hatte verstand, dass die Dunkelt, dass das Schwarz sie an ihren Verlust erinnerte. Ihre Brüder waren alles für sie gewesen. Ihr Leben. Aber sie hatten sie verlassen, hatten sie alleine gelassen in dieser dunklen Welt.

 

Ihre Hände verkrampften sich und ihre Augen brannten, doch sie würde nicht weinen. Nie mehr würde sie weinen, egal wie groß der Schmerz in ihrem Herzen auch sein würde, egal wie sehr er jetzt, wo Shikamaru sie auch noch verlassen hatte, anwachsen würde. Sie hatte es sich geschworen. Bei der Beerdigung ihrer Brüder hatte sie es sich und ihnen versprochen. Nie wieder würde eine Träne der Trauer ihr Auge verlassen. Dafür wollte sie sorgen. Temari war sich nicht sicher, aber sie glaubte, dass darin ihre krankhafte Eifersucht lag. Sie hatte Shikamaru in ihr Herz gelassen und wollte es um alles in der Welt beschützen. Sie wollte es vor jedem neuen Verlust schützen. Ihre Verlustangst war ins unermessliche gestiegen und mit ihr auch ihre Eifersucht. Sie war nur das Mittel zum Zweck gewesen. Sie sollte verhindern, dass er sie für eine andere Frau verließ, dass er sie wieder alleine mit ihrer Angst und ihrer Trauer ließ, dass er ihr noch mehr Leid zufügte. Temari wollte ihn bei sich halten und das um jeden Preis, doch es hatte nicht funktioniert. Ihre Eifersucht, nein ihre Angst ihn zu verlieren, ihre krankhafte Angst hatte nicht nur sie zerstört sondern auch ihn. Sie hatte dafür gesorgt, dass sie beide litten. Sie hatte dafür gesorgt, dass ihre Wunden, die er begonnen hatte zu nähen, wieder aufrissen und ihm seine eigenen Wunden zugefügt. Diese Wunden würden niemals komplett heilen. Das wusste Temari viel zu gut. Für immer würden ihre Herzen Narben mit sich tragen, auch wenn sie jemanden fanden, der ihr Herz heilte, doch fürs erste hatte ihr Herz neue Risse dazu bekommen. Und an allem war nur ihre krankhafte Angst und ihre Eifersucht schuld, die sie doch eigentlich vor den neuen Rissen beschützen sollten, aber das war wohl nach Hinten losgegangen. Sie hatte eine weitere geliebte Person verloren…

Blau


 

4. Blau
 

 

Vier Monate war es nun her. Vier Monate lang hatte er sie nicht mehr gesehen. Vier Monate lang hatte er ihre Stimme nicht mehr gehört. Vier Monate lang träumte er in der Nacht von ihrem Streit. Vier Monate lang vermisste er sie nun schon. Vier Monate lang sagte er sich, dass es der richtige Weg gewesen war. Vier Monate lang zweifelte er an seinen Worten. Vier Monate lang lenkte er sich mit Arbeit ab. Vier Monate lang versuchten seine Freunde ihn aufzumuntern. Vier Monate lang war er nun von ihr getrennt und seine Sehnsucht nach ihr wuchs mit jeder Nacht, in der er alleine in dem Hotel schlief, mehr.
 

Nachdenklich lag Shikamaru auf dem Dach seines Hotels und starrte hinauf in den Himmel, um die Wolken zu beobachten, doch der Himmel war von grauen Wolken verhangen, sodass er keinen Anfang und kein Ende sehen konnte. Wie vermisst er doch den blauen Himmel zwischen seinen weißen Wolken… Irgendwie erinnerte ihn das ganze Gebilde an seine Beziehung, seine verlorene Beziehung. Die dicken, dunklen Wolken hingen so dicht vor seinen geliebten weißen Wolken mit dem blauen Himmel wie Temaris krankhafte Eifersucht über ihre Liebe. Es war ein seltsamer Vergleich und doch war Shikamaru klar, dass er damit gar nicht so falsch lag, wenn er das alles genauer betrachtete, auch wenn ihn dies unglaublich traurig stimmte…
 

Er liebte Temari, keine Frage. Ihre Eifersucht konnte nichts an seinen Gefühlen für sie ändern. Wie sollte es auch. Sie war die Liebe seines Lebens gewesen, obwohl sie absolut nicht dem Ideal seiner perfekten Frau entsprach, aber das war egal gewesen, denn er war glücklich, sie waren glücklich. Es tat ihm in der Seele weh, dass sie ihre Vergangenheit noch immer nicht überwunden hatte, dass sie noch immer so sehr ihr Leben beeinflusste, immerhin war es nun über fünfzehn Jahre her, dass ihre Brüder sie verlassen hatten. Ja, er wusste, was damals passiert war, als sie alle noch kleine Kinder gewesen waren und er wusste, dass es sie verfolgte. Oft genug hatte er sie zu den Gräbern ihrer Brüder begleitet, um das in ihr lesen zu können. Das war auch der Grund gewesen, warum er so lange bei ihr geblieben war, warum er ihre Eifersucht bis zum Äußerste ertragen hatte, warum er die Fragen und Rufe seiner Freunde ignoriert hatte. Er wollte ihr einfach nicht noch mehr Leid zufügen, weil er sie liebte. Dass es nun sie beide waren, die litten, ernüchterte ihn.
 

Shikamaru seufzte und wand seinen Blick vom Himmel ab, um auf die sich vor ihm ausbreitende Landschaft zu richten. Es brachte ihn so oder so nicht weiter. Schlimmer noch, es erinnerte ihn noch mehr an seine Situation und seine Sehnsucht nach dem, was er hatte, nach Temari. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. In diesen Momenten überlegte er immer, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er bei ihr geblieben wär. Es hatte nichts verändert. Er war nicht glücklicher, nicht zufriedener mit der Situation. Im Gegenteil, es machte ihn unglücklich zu wissen, dass es Temari nun schlecht ging und dass das allein seine Schuld war, wobei er sich nicht sicher war, ob es ihr mit ihrer Eifersucht wirklich besser gegangen war. Vielleicht aber hätten sie zusammen eine Lösung finden können. Mit ein bisschen Nachdenken hätte er sicher eine Lösung gefunden, mit der sie beide glücklicher wären als jetzt, zumindest redete sein Herz ihm das seit Monaten ein. Wieder seufzte er.
 

„Ich denke, du hast das Richtige getan!“, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihm. Überrascht drehte er sich um und blickte in die braunen Augen seines Gegenübers. Mit diesem Besuch hatte er nun wirklich nicht gerechnet. In den vier Monaten waren viele gekommen, um zu sehen wie es ihm ging. Sie alle hatten dasselbe gesagt. Sie alle fanden, dass es richtig war. Er war sich mittlerweile nicht mehr so sicher, wenn er an seine Sehnsucht dachte. Dass sie nun aber hier vor ihm stand und auch der Meinung war, dass es richtig war, verwirrt ihn, immerhin war sie Temaris beste Freundin. Musste sie da nicht auf der Seite seiner Ex-Freundin sein? Warum War sie überhaupt hier? Sicher war sie nicht freiwillig gekommen. Neji hatte sie sicher zu ihm geschickt, damit sie nach ihm sah, da er gerade auf einer Geschäftsreise war, dabei musste sie ihn dafür hassen, dass er Temari so sehr verletzt hatte, doch sie blickte ihn vollkommen aufrichtig an. Es war ihr ernst. Shikamaru verstand gar nichts mehr.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich irgendwann noch mal verwirrt sehen würde“, lachte sie herzlich, wobei sie ihn frech angrinste. Shikamaru wusste nicht wieso, doch es erinnerte ihn ein wenig an Temari. An die Zeiten, in denen sie sich noch liebevoll geneckt hatten.

„Ich habe einfach nicht erwartete das aus deinem Mund zu hören, TenTen“, erwiderte er schließlich. TenTen nickte nachdenklich und machte einen Schritt auf ihn zu. Dabei ließ sie ihn keine Sekunde aus den Augen. Es wirkte fast so als würde sie versuchen in ihm zu lesen.

„Es stimmt aber. Es war besser für dich“, meinte sie seufzend und schloss die Augen, „und auch für sie.“ Shikamaru sah sie verwirrt an. Er verstand nicht so recht, warum seine Trennung von Temari für sie besser gewesen sein sollte. Im Gegenteil, er war davon überzeugt, dass es sie verletzt hatte, dass es sie in ihrer Verlustangst nur noch mehr gestärkt hatte. Und auch ihm ging es nicht gerade besser. Als er noch mit ihr zusammen war, war er sauer und verletzt, jetzt war er verletzt und kam fast um vor Sehnsucht, weil ihn einfach alles an ihre Zeit erinnerte. Es war zum Verrückt werden. Warum sollte es ihnen beiden also besser gehen?
 

Auch TenTen bemerkte die Verwirrung auf Seiten des Naras und sie musste sich eingestehen, dass sie sich vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt hatte.

„Du hast ihr damit geholfen, ihre Verlustängste abzulegen, zumindest indirekt“, erklärte TenTen seufzend und setzte sich auf eine Bank des Daches. „Du hast natürlich Recht. Nachdem du dich von ihr getrennt hattest, ging es ihr wirklich nicht gut und es war wirklich viel Arbeit sie davon zu überzeugen, dass sie etwas ändern muss. Du hast sie damit wirklich sehr verletzt, aber ich verstehe, dass du keine andere Wahl hattest. Wir haben ja alle gesehen, wie es euch beide Stück für Stück zerstört hat. Es war wirklich traurig…“

„TenTen komm bitte zum Punkt“, unterbrach Shikamaru die Braunhaarige, wobei er sich zu ihr auf die Bank setzte. Was sie da sagte, interessiert ihn wirklich. Er wollte wissen, wie es ihr nun ging. Noch immer machte er sich Sorgen um seine Temari. So war das nun mal bei ihnen…

„Frag mich jetzt bitte nicht, wie ich es geschafft habe, ich weiß es nicht mehr so genau. Das einzige, was ich weiß, ist, dass es ziemlich anstrengend war, aber ich hab es geschafft, Temari davon zu überzeugen, dass sie mal zu einem Therapeuten gehen sollte. Der Hilft ihr Momentan dabei ihre Verlustängste Stück für Stück zu überwinden“, berichtete sie dem Nara lächelnd. Er konnte sehen, wie froh sie war, dass es funktioniert hatte.
 

Doch ohne es zu merken, legte sich auch auf Shikamarus Lippen ein sanftes Lächeln. Sein Herz fühlte sich plötzlich so viel leichter an als noch vor wenigen Minuten. Er vermisste Temari zwar noch immer und sehnte sich mit jeder Faser seines Körpers nach allem an ihr, doch es erfüllt ihn mit Freude, dass es ihr mittlerweile besser ging, dass es etwas gebracht hatte. So machte für ihn die Zeit der Trauer, der Einsamkeit und der Sehnsucht einen Sinn, auch wenn er genau wusste, dass es wohl noch für sehr lange Zeit so bleiben sollte, doch es war von einer Sekunde auf die nächste erträglicher geworden, was noch lange nicht hieß, dass es einfach war. Wie von selbst wanderte sein Blick hinauf in den Himmel. Und da! Tatsächlich konnte er plötzlich einen kleinen Riss in den Wolken, ein kleines Stückchen Blau entdecken. Der Himmel schien heute wohl wirklich seine Beziehung widerspiegeln zu wollen. Blöd nur, dass Blau, die Farbe des weiten Himmels, ihn an seine unerträgliche Sehnsucht erinnerte…

Grün


 

5. Grün
 

 

Eingehend betrachtete sie sich im Spiegel, bevor sie seufzte. Sie hatte absolut keine Ahnung, warum ihre Freundin sie so ausschraffiert hatte. Sie trug ein langes schlichtes grünes Abendkleid, obwohl sie der Meinung war, dass diese Farbe ihr überhaupt nicht stand. Ihre Schultern wurden von einer ebenfalls grünen Seidenjacke bedeckt. Die Haare musste sie zu ihrem Leidwesen offen tragen, doch hatte sie ein kleines Schlupfloch gefunden, in dem sie die vordersten Strähnen hinten mit einer Klammer verband. Auch geschminkt war sie worden, jedoch konnte sie absolut nichts dagegen sagen. Ihre Freundin hatte es ganz dezent gehalten und nur helle Töne benutzt, sodass es ganz natürlich wirkte.

 

„TenTen, muss ich wirklich mitkommen?“, fragte sie nun zum vierten Mal, wobei sie sich umdrehte und ihre Freundin bittend ansah. Diese aber blieb stur und schüttelte den Kopf.

  „Von den anderen Jungs wird wahrscheinlich keiner da sein, das heißt, es wird auch keines der Mädels kommen und ich hab keinen Bock darauf auf irgendeiner Firmenfeier meines Freundes zu gammeln und mir langweilige Wirtschaftsgespräche anzuhören“, erwiderte die Braunhaarige.

  „Und was ist mit Hinata?“, konterte Temari. „Sie gehört doch auch irgendwie mit zur Firma.“ TenTen aber schüttelte den Kopf.

  „Sie hatte auch keine Lust, weshalb Naruto ihnen einfach mal einen Urlaub gebucht hat, der natürlich ausversehen in diese Woche gefallen ist“, erklärte sie ärgerlich, wobei sie Temari ihre Handtasche zuwarf. Diese fing sie geschickt auf und seufzte.

  „Ich hab aber auch keinen Bock darauf, TenTen“, meinte die Blondine genervt. „Bin ich überhaupt eingeladen? Ich gehöre schließlich einem Modelabel an.“ Zu ihrem Bedauern aber nickte TenTen dieses Mal.

  „Neji hat gesagt, dass ich dich ruhig mitnehmen kann“, erklärte die Braunhaarige. „Außerdem hab ich noch was gut bei dir. Und jetzt komm endlich!“

 

Seufzend erhob sich Temari und folgte TenTen, welche bereits vorgegangen war. Sie hoffte, dass sie hiermit ihre Schuld beglich, doch war sie sich in ihrem Inneren sicher, dass das noch sehr lange dauern würde, immerhin hatte sie ihr aus ihrer Notsituation geholfen. Sie hatte zu ihr gestanden, als sich die anderen von ihr abgewandt hatten. Dafür war sie ihr unglaublich dankbar, denn sie wusste nicht, wo sie nun ohne TenTen stehen würde. Es würde sicher dauern, bis sie diese Schuld beglichen hatte, doch eins musste sie noch klären.

 

„Musste es wirklich ein grünes Kleid sein?“, wand sie sich erneut an ihre Freundin. Diese grinste breit, doch das konnte Temari nicht sehen.

  „Ja, denn Grün ist die Farbe der Hoffnung“, erklärte sie. „Meinst du nicht auch, dass dir ein bisschen Hoffnung gut täte?“ Temari zuckte mit den Schultern.

  „Vielleicht, aber was hat das bitte mit dem Ball zu tun?“, hakte sie nach. Vielleicht bestand ja doch noch die Möglichkeit, dass sie es nicht tragen musste.

  „Das wirst du erfahren, wenn die Zeit reif ist“, murmelte TenTen so leise, dass Temari sie nicht verstehen konnte.

 
 

~~~
 

 

Genervt zog er sich sein Jackett an, während sein Kumpel ihn dabei beobachtete. Er konnte nicht fassen, dass er das wirklich getan hatte. Klar vor ein paar Monaten hatte er die Einladung angenommen, jedoch hätte er da noch eine reizende Begleitung gehabt, die ihn von diesen langweiligen Geschäftsgesprächen ablenkte. Da er nun aber alleine war, hatte er eigentlich vor, dieser Veranstaltung fern zu bleiben. Leider hatte sein braunhaariger Freund schon damit gerechnet, weshalb er gekommen war, um ihn abzuholen. Wie nervig das doch war…

 

„Ich hätte echt nicht gedacht, dass du das bringst, Neji“, brummte er und ließ seine Hände in die Taschen seiner Hosen fahren. Neji zuckte mit den Schultern.

  „TenTen meinte, es könnte dir ganz gut tun, mal wieder raus zu kommen“, erklärte er. „Außerdem kommst du nicht als einer meiner Freunde sondern als Vertreter deiner Firma.“

  „Wie nervig…“, gab Shikamaru von sich. Wusste er nicht so recht, was er darauf erwidern sollte. Nun erhob sich auch Neji.

  „Können wir?“, hakte er nach. Shikamaru nickte und brummte: „Ich hab ja so oder so keine „Wahl…“, bevor sie zusammen zur Firmenparty der Hyuuga-Industries fuhren.

 
 

~~~
 

 

Zusammen betraten die beiden Frauen den Saal. Suchend ließen sie ihre Blicke durch den Raum schweifen. Wie TenTen vorher schon vermutete hatte, waren nur wenige Frauen anwesend. Die meisten Anwesenden waren Geschäftsmänner. Wie sollte es auch anders sein?

  „Kannst du ihn sehen?“, fragte Temari, nachdem sie zweimal ihren Blick über die Menschen schweifen lassen hatte, jedoch nichts erkennen konnte.

  „Nein“, seufzte TenTen, womit sie ihre Suche nach ihrem Freund abbrach. „Lass uns am besten zur Bar gehen und etwas trinken. Irgendwo muss er ja sein…“ Temari nickte zustimmend, bevor sie sich bei ihrer besten Freundin unterhakte und mit ihr zur Bar ging, um sich dort etwas zu trinken zu holen.

 

Eine Weile standen sie einfach nur an der Bar und beobachteten das Geschehen vor ihnen, wobei TenTens Augen immer wieder nach ihrem Freund suchten. Nichtsdestotrotz konnte sie ihn nicht finden. Plötzlich aber konnte sie spüren, wie sich ihre Freundin neben ihr verkrampfte. Überrascht sah sie zu ihrer Freundin, doch diese hatte ihren Blick stur auf einen Punkt gerichtet, während sich ihr Körper weiter verkrampfte. TenTen folgte dem Blick ihrer Freundin, um zu sehen, was diese Reaktion in der Blondhaarigen auslöste. Als sie dies aber sah, legte sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen. Sie hatte doch gewusst, dass es funktionieren würde! Ohne weiter darüber nachzudenken, schnappte sie sich die Hand ihrer Freundin und zog sie mit sich.

 

Temari blieb so nichts anderes übrige als ihr zu folgen, obwohl sich alles in ihrem Körper dagegen sträubte. Sie war noch nicht soweit. Sie konnte ihm noch nicht gegenübertreten. Sie wusste doch nicht einmal, wie er zu ihr stand. Sie hatte ihn verletzt, vermutlich hasste er sie. Sie konnte es ihm nicht verübeln, schließlich hatte sie in ihrer Wut, in ihrer Eifersucht eine Obstschale nach ihm geworfen. Warum hatte TenTen sie nicht vorgewarnt? Sie wäre doch nicht gekommen, wenn sie es gewusst hätte. Da hatte sie ihre Antwort. Ihre Freundin wollte sie scheinbar mit ihrer Vergangenheit konfrontieren. Temari aber war sich nicht so wirklich sicher, ob sie dazu schon bereit war. Doch wie sie den Braunhaarigen so betrachtete konnte sie spüren, wie ihr Herz langsam aber sicher immer  höher schlug.

 

„Hey, da bist du ja“, begrüßte TenTen ihren Freund und gab ihm einen Kuss. „Wir haben dich schon gesucht.“

  „Entschuldige, ich musste erst noch Shikamaru abholen“, erklärte er ihr, wobei er sie unauffällig zu sich zog. „Es ist auch schön dich zu sehen, Temari“, begrüßte er ebenfalls die Blondine und richtete seinen Blick auf sie. Es war wie ein Wunder ganz plötzlich legte sich die gesamte Angespanntheit von ihr und vor der Gruppe stand wieder die taffe, schlagfertige Frau von vor ein paar Monaten.

  „Hallo Neji, es ist auch schön, dich mal wieder zu sehen“, begrüßte sie den Braunhaarigen charmant lächelnd, bevor sie sich an Shikamaru wand.

  „Hey Shikamaru“, begrüßte sie den Nara fast schon schüchtern, wobei ihre Augen auf den seinen lagen. Shikamaru erwiderte den Blick und ließ ihr Herz so noch einen Takt höher schlagen.

 

„Hallo“, erwiderte er die Begrüßung. „Wie geht es dir?“ Sanft lächelte er die Blondine an und entlockte ihr so das Strahlen n den Augen, das sie zu Anfang ihrer Beziehung immer zur Show getragen hatte. Es erinnerte ihn an die Zeit von früher und ließ auch sein Herz höher schlagen.

  „Es geht“, erwiderte sie. „Ich mache jetzt eine Therapie“, erklärte sie, bevor ihre Augen wieder traurig wurden. „Ich vermiss dich“, murmelte sie leise, sodass sie fast glaubte, er hatte sie nicht gehört, doch das hatte er und es zerbrach ihm das Herz.

  „Ich weiß…“, murmelte er ebenso leise, wobei er einen Schreit auf sie zu ging und ihre eine verrutschte Strähne hinters Ohr strich. „Ich habe dich auch vermisst“, flüsterte er sie sanft zu und sah sie ebenso traurig an wie sie ihn. Lange sahen sie sich einfach nur so an, bevor Shikamaru seine Hand nach der ihren ausstreckte.

  „Würdest du mit mir tanzen?“, fragte er sie und verschlug ihr so nur noch mehr die Sprache. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Faulpelz sie zum Tanzen auffordern würde, doch es freute sie ungemein. Es bewies ihr, dass er sie vielleicht doch nicht zu hassen schien.

  „Sehr gerne sogar“, erwiderte sie lächelnd, wobei sie ihre Hand in seine legte und sich von ihm auf die Tanzfläche führen ließ


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ho,

das war's schon wieder. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ich bin eigentlich recht zufrieden mit, dem was ich geschrieben hab. Ich hoffe, damit bin ich nicht alleine :D Ich bedanke mich bei allen Reviewern und Lesern und wünsche euch noch eine schöne Woche.

LG Cherry Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  L-San
2014-11-26T06:33:11+00:00 26.11.2014 07:33




Farbenspiel



Hallo Little-Cherry!


Vielen Dank für die Teilnahme am Wettbewerb Farbenspiel.
Wie der Titel des Wettbewerbs vermuten lässt, geht es darum, eine Geschichte zu schreiben, in der mindestens eine Farbe eine bestimmte Rolle im Leben des jeweiligen Charakters spielt.
Ob du diese Aufgabe erfüllen konntest, werde ich dir im Folgenden verkünden.
Vorab will ich dir hier – um unnötigen Stress und Ärger zu vermeiden – nur noch sagen, dass mein folgender Review weder darauf abzielt, dich zu verletzen, noch dein Werk in den Dreck zu ziehen.
Falls du noch offene Fragen hast oder etwas erklären möchtest, dann wäre es schön, du wendest dich an mich.
Nachdem dies gesagt ist, komme ich nun zur Auswertung deiner FF.
Die für die Bewertung relevante Kritik erfolgt in verschiedenen Blöcken:
Kurzbeschreibung | Inhalt | Charaktere | Rechtschreibung/Grammatik | Schreibstil | Fazit


Kurzbeschreibung: |10 von 10 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, inwiefern der Autor Aufmerksamkeit erregt.

Zwei Wörter: schlicht und einfach.
Allerdings hätte es vielleicht nicht geschadet, oben beim Kurztext etwas Abstand zu halten, damit die Lücke unten nicht allzu hässlich oder verschwenderisch wirkt, aber es gibt hier keinen Punktabzug, weil das eine rein persönliche Geschmackssache ist, die ich niemanden ankreiden will.
Was die Charakterseite betrifft, sie ist schön und interessant gestaltet, vor allem durch die Kombination zweier Farben, die du den Protagonisten zugeordnet hast.


u]Inhalt: |16 von 30 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, ob die Geschichte an sich logisch und stimmig aufgebaut ist, ob sie durch Kreativität oder Details oder dem besonderen Etwas hervorsticht, was Pluspunkte gäbe, oder ob sie den Leser emotional erreicht.

Der Leser wird in eine Streitsituation zwischen Shikamaru und Temari geworfen, wodurch du gleich Interesse hervorrufen konntest.
Die Gefühle wurden zwar an sich gut beschrieben, allerdings kamen sie stellenweise zu plötzlich, zu abrupt, zu schnell rüber, sodass eine gewisse Atmosphäre nicht richtig aufgebaut werden konnte.
Die Spannung war einfach nicht ausreichend.
Besser wäre es gewesen, wenn du vielleicht mehr Details eingebaut und/oder das Ganze etwas langsamer umgesetzt hättest.
Gleich am Anfang des ersten Kapitels will Shikamaru Temari beruhigen, aber dann wird er sarkastisch und brüllt sie an, was in meinen Augen wenig Sinn macht, umso mehr, als er der ruhige Typ zu sein scheint, der möglichst Ärger und Probleme vermeiden will.
Natürlich gibt es Momente, in denen er sich ihnen stellen muss, aber seine Herangehensweise ist zu impulsiv und merkwürdig.
Er ist genervt, will sie aber beruhigen und brüllt sie stattdessen an?
Wenn seine Wut Überhand nimmt, hätte man es vielleicht deutlicher beschreiben können, falls das deine Absicht war.
Was Temari angeht, ihre Wut wurde zu übertrieben und leicht unrealistisch dargestellt, denn sie bleibt über die Kapitel hinweg konstant.
Vielleicht wäre es besser gewesen, ihre Gefühlsschwankungen zu verdeutlichen, anstatt fast immer nur 100% Hass zu zeigen.
Eine Steigerung oder ein Auf und Ab wäre eventuell empfehlenswerter gewesen.
In einem anderen Kapitel hat eine Einleitung bzw. ein Übergang zur Trennung gefehlt, wodurch der Leser dann einerseits verwirrt da steht, andererseits aber auch Probleme hat, sich in die Charaktere hineinversetzen.
Kommen wir nun zu den Farben, die du gut in die Geschichte eingebaut hast.
Ich muss da besonders an die Farbe Schwarz denken, mit der du schön Temaris Trauer dargestellt hast.
Dagegen wurde das Potenzial der Farbe Blau nicht ganz ausgeschöpft.
Da wäre es schöner gewesen, wenn du die Sehnsucht und Liebe deutlicher erklärt hättest.
Es hat einfach an genügend Gründen gefehlt.
So schreibst du beispielsweise immer wieder, wie sehr Shikamaru seine Freundin liebt, aber der Leser erfährt so gut wie fast nie, was er alles an ihr findet, und das wird einem umso bewusster, als Ino seine Beziehung infrage stellt.
Irgendwie hätten Erinnerungen an schöne, gemeinsame Momente oder was auch immer dem Ganzen geholfen.
Was das Ende angeht, so kam es zu schnell rüber, weil das Wiedersehen und die Chance auf eine Versöhnung kann man dir hier nicht abkaufen.
Ich meine damit nicht das Treffen an sich, sondern mehr den Eindruck, als ob zwischen ihnen doch nichts vorgefallen ist.
Was ich sagen will, ist, es hat einfach an Tiefgang gefehlt, wie beispielsweise ein innerer Kampf.


Charaktere: |13 von 20 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, ob die Charaktere IC sind oder doch ein wenig abweichen, und wenn ja, warum.
Des weiteren wird die Konstellation der Figuren betrachtet.

An sich hast du die Charaktere gut getroffen, allerdings gibt es bei Shikamaru einige Punktabzüge, was beispielsweise an seiner fragwürdigen Reaktion gelegen hat, zum Beispiel die Szene, in der er versucht, sie zu beruhigen, sie jedoch stattdessen anbrüllt.
Weitere Punktabzüge gab es bei Temari, deren Gefühle an manchen Stellen etwas zu krass und unrealistisch dargestellt wurden.
Du hast einen Eimer voller Wut, aber sie manchmal lediglich an den unpassenden Stellen begossen.
Und dann hat man als Leser manchmal Probleme, sich in die Charaktere hineinversetzen zu können oder so etwas wie Mitleid zu empfinden.


Rechtschreibung/Grammatik: |06 von 10 Punkten|
Deine Rechtschreibung und Grammatik ist eigentlich ganz gut, allerdings sind dir zwischendurch so mancher Fehler unterlaufen, die beim Lesen arg gestört haben.
Die Kommasetzung ist gut, aber es gab Stellen, an denen kein Komma hätte gesetzt werden sollen oder an denen eins gefehlt hat.
Im Folgenden will ich nur noch zwei typische Fehler aufzeigen, die du begangen hast.

Fehler:
Wie ihn das doch nervte…
→ die Auslassungspunkte (…) stehen immer getrennt von den Wörtern, Ausnahme nur, wenn ein Wort nicht vollständig ausgesprochen wird, zum Beispiel: „Du Arschl… du!“

„Man Temari!
→ korrekt: „Mann, Temari!“


Schreibstil: |21 von 30 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, wie gut das Ausdrucksvermögen ist.
Ist er abwechslungsreich, einigermaßen flüssig und leicht verständlich?
Sticht er durch den besonderen Stil des Autors aus?
Es ist schwer, bei diesem Punkt objektiv zu bleiben, da der Schreibstil eigentlich immer ein subjektives Empfinden ist, doch will ich versuchen, mein Bestes zu geben.

Du hast einen relativ guten Schreibstil, der sich schön einfach und flüssig liest und der genau den Ton der FF wiedergibt.
Der Zugriff auf stilistische Mittel hat den Text schön abgerundet.


Fazit: |66 von 100 Punkten|
Zusammengefasst kann ich sagen, dass du hier eine Geschichte geschrieben hast, die vom Inhalt her eigentlich nicht neu ist, wenn man die Farben außer Spiel lässt, was an sich nicht schlimm ist, aber an der Umsetzung hätte man vielleicht arbeiten können, zumal diese FF durchaus Potenzial hast.
„Farbpalette“ ist keineswegs schlecht, zumindest sind die wichtigen Werkzeuge da wie guter Schreibstil und Gefühle, die eine große Rolle spielen, nur müsstet du vielleicht den Inhalt der Geschichte besser planen beim nächsten Mal, wenn du beispielsweise Spannung aufbauen oder Tiefgang zeigen willst.
Ansonsten bedanke ich mich noch herzlich für die Einsendung!
Die Aufgabenstellung hast du erfüllt.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann hast du insgesamt 66 von 100 Punkten erreicht, was nach meinem Bewertungsskala eine 3+ wäre.
Ich hoffe, ich habe dich mit meinem Review nicht allzu sehr an den Kopf gestoßen.
Bedenke, dass der Kommentar nur meinen Eindruck wiedergibt, denn es kann ja sein, dass andere Leser anderer Meinung sind.
Für offene Fragen stehe ich dir jederzeit zur Verfügung.


LG
L-San




Von:  a-z-0
2014-11-09T19:27:54+00:00 09.11.2014 20:27
Das war mal wieder SPITZE! Ach das war so süss mit shikamaru und temari. Gut das TenTen und Neji nachgeholfen haben ^^ ich freu mich schon mega auf das nexte kapitel mach bitte ganz schnell weiter wen du kannst
Antwort von:  Little-Cherry
09.11.2014 20:38
Schön, dass es dir gefallen hat. Ein weiteres Kapitel wird es allerdings nicht geben. Das da war nämlich das Ende. Ich dachte mir ein OpenEnd macht sich an der Stelle besser als ein HappyEnd oder BadEnd.
Ich bedanke mich herzlich für deine ganzen lieben Kommentare.

LG Cherry
Von:  a-z-0
2014-11-04T06:15:41+00:00 04.11.2014 07:15
Das war mal wieder ein spitze kapitel ^^ ich hätte nie gedacht das es jemmand schaffen würde temmari zu einem therapeuten zu bringen. Ich freu mich schon aud die nexte farbe
Antwort von:  Little-Cherry
04.11.2014 07:30
Schön, dass es dir gefallen hat.
Nun, ich denke, dadurch, dass sie so sehr am Ende war und es ihr gezeigt hat, wohin ihre Eifersucht sie geführt hat, ist ihr klar geworden, dass sie etwas ändern muss und da lässt sich bestimmt auch die sturste Temari sich überzeugen. Abgesehen davon hat TenTen ja gesagt, dass es nicht gerade einfach war.
Hihihi, ich freu mich auch schon. Es wird die Farbe Grün sein und den Anschluss meiner kleinen Geschichte bilden.
Von:  a-z-0
2014-10-26T06:31:04+00:00 26.10.2014 07:31
Das war irgendwie ein super und gleichzeitig trauriges kapitel ich hoffe das bald die nexte farbe kommt :)
Antwort von:  Little-Cherry
26.10.2014 12:01
Wie Recht du doch hast...
Nun ich werde mich bemühen, allerdings werde ich fürs erste erpresst...
Aber schön, dass es dir gefallen hat.

LG Cherry
Von:  C_iwi-chi
2014-09-28T14:31:30+00:00 28.09.2014 16:31
Du hattest Recht^^
Mir gefällt auch diese Geschichte, denn ich liebe es, wenn etwas mit Farben beschrieben wird.
Ich selbst mache das auch desöfteren. Weiß wie die Unschuld, Grün wie die Hoffnung, und so weiter.
Bin gespannt, wie es weitergeht!
Gruß
Ciwi
Antwort von:  Little-Cherry
28.09.2014 16:37
Hihihi, das freut mich zu hören :)
Geschrieben hab ich die Geschichte für einen Wettbewerb, in dem es um Farben geht. Ich denke, dafür ist das hier eigentlich ganz gut geeignet, weil es nicht unbedingt typisch ist. Das heißt auch, dass ich versuchen werde, sie bis zum November zu beenden. Ich freu mich ja schon auf die Ferien, wenn ich wieder viel Zeit zum Schreiben habe *kichert*
Bis zum nächsten Mal LG Cherry
Von:  nejiandtenten
2014-09-07T21:01:30+00:00 07.09.2014 23:01
Voll gut geschrieben und es ist auch mal was anderes vor allem es gibt ja nich viel shikari (shika x tema) Geschichten oder ino sai und noch ein paar ganz interessante andere pairs♡♥ ~.~

♡liche Grünße nejiandtenten :*


Antwort von:  Little-Cherry
08.09.2014 09:35
Hey ho,

Schön, dass es dir gefallen hat.
Falls du nach noch mehr ShikaTema Geschichten suchst, könntest du auch in meinem Profil mal vorbeischauen. Ich schreibe fast nur über die beiden oder du guckst mal bei YuiLuu oder Rabenkralle.

LG Cherry
2014-09-07T20:17:01+00:00 07.09.2014 22:17
Ein spitzes kapitel ich bin schon gespannt wan das nexte farben kapietel kommt ^^
Lg aline
Antwort von:  Little-Cherry
08.09.2014 09:33
Hey ho,

schön, dass es dir gefällt. :)
Theoretisch habe ich das nächste Kapitel bereits fertig, zumindest auf meinem Block, aber wann ich es schaffe, das abzuschreiben, weiß ich noch nicht so genau, weil ich erst mal noch ein paar Kapitel bei anderen Sachen schreiben MUSS, wobei ich hier auch ein wenig unter Zeitdruck stehe, weil ich mit dieser FF an einem Wettbewerb teilnehmen möchte. Ich kann dir also nicht so genau sagen, wann das nächste kommen wird, aber ich bemühe mich.

LG Cherry


Zurück