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Chroniken der Schatten

Respekt muss man sich verdienen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und herzlich Willkommen zum ersten Kapitel. Bevor es losgeht muss ich abgemeldet danken, einfach weil sie so nett war sich als Beta zur Verfügung zu stellen. So und nun viel Spaß mit dem ersten Kapitel. Komplett anzeigen

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(K)ein Tag wie jeder andere

Seufzend blickte Kira auf das massive Gebäude vor ihr. Am liebsten würde sie wieder umdrehen und den lieblosen, überdimensionalen Betonklotz weit hinter sich lassen. Doch die Schatten des Tribunals würden sie ohne Mühe finden und hierher bringen. Wehmütig hob sie ihren Kopf in den grauen Himmel und dem Sprühregen, der schon seit Tagen herrschte, entgegen. Grau und trüb. Das Wetter passte zu ihrer Stimmung. Seit Tagen hatte sie Probleme beim einschlafen. Fast hatte sie das Gefühl, ihr Körper wollte sich an etwas erinnern, dass sie vergessen hatte. Dabei gab es mehr als genug vergessene Erinnerungen und nach nun mehr 10 Jahren, glaubte sie nicht mehr, auch nur eine davon wiederzufinden. Sie hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden und die Leere in ihrem Inneren mit jeder Menge neuer Erinnerungen gefüllt. Es war nicht perfekt, aber Kira konnte damit leben.

 

Das Läuten der großen Glocke auf dem Marktplatz riss die junge Frau aus ihrer Starre. Langsam schritt sie auf das dunkle Tor zu. Den Blick nur flüchtig auf den Weg vor ihr gerichtet, suchte sie ihre Schlüsselkarte in den schier unendlichen Weiten ihrer Handtasche. Es war ein Phänomen. Egal wie klein ihre Tasche auch war, sie fand nie auf Anhieb was sie suchte. Aber das Problem hatten viele Frauen. Das Foyer sah genauso trostlos aus wie die äußere Fassade nur dass es hier einen Empfangstresen aus dunklem Granit und im hinteren Teil drei Fahrstühle gab. Kurz nickte Kira Natalia der Empfangsdame zu. Wie immer war die junge Frau mehr daran interessiert ihr Make-up zu richten, als auf die ankommenden Besucher zu achten. Irgendwann würde Natalias desinteressierte bestimmt Ärger bedeuten. Kopfschüttelnd ging Kira weiter zu den Aufzügen und hielt ihre Schlüsselkarte vor das Keypad. Es dauerte nicht lange, bis die mechanische Tür sich mit einem leisen Pling öffnete. Beim eintreten musste Kira feststellen, dass sie nicht allein im Aufzug war. Mit einem knappen *Hn!* wurde die junge Frau von Joshua Dodge, der von allen eh nur Dodge genannt wurde begrüßt.

„Dir auch einen guten Morgen. Findest du das Wetter auch so bescheiden?“, erkundigte sich Kira, während sie auf den Knopf für die Chefetage drückte.

„Hn!“, kam die Aussagekräftige Antwort von Dodge zurück.

„Ja ich hoffe auch, dass es bald wieder aufklart. Also einen erfolgreichen Tag noch.“, verabschiedete sich die junge Frau und erntete zum Abschied ein leises brummen von Dodge. Es hatte eine Weile gedauert, bis Kira Dodge nicht mehr missverstanden hatte. Joshua Dodge war vieles, aber bestimmt kein Freund großer Worte. Aber nach fünf Jahren hatte Kira gelernt zwischen den Zeilen zu lesen und auch wenn sie persönlich nichts gegen Dodge hatte, als Freund würde sie ihn sicher nicht bezeichnen. Dazu sah sie den Mann einfach zu selten.

 

Ein herzhafter Fluch aus dem Büro vor ihr ließ Kira innehalten. Normalerweise war es nicht die Art ihres Vorgesetzten derart aus der Haut zu fahren. Bisher kannte sie Reginald Bubblecube nur als ruhige und ausgeglichene Person, auch wenn er steht’s so aussah, als hätte er schlechte Laune. Vorsichtig klopfte Kira an die Bürotür. An jedem anderen Tag, wäre sie einfach in das Büro gegangen, aber heute hielt sie es nicht für angebracht. Bubble, wie Reginald seit Jahren von allen genannt wurde, saß hinter seinem massiven Schreibtisch und schaute noch finsterer drein als sonst. Es konnte nur an der Person vor ihm liegen. Der junge Mann lag halb auf dem Stuhl vor dem großen Schreibtisch und hatte seine klobigen, verdreckten Stiefel achtlos auf ein paar wichtigen Dokumenten auf dem Tisch platziert. So viel Respektlosigkeit hatte Kira, soweit sie sich erinnerte, noch nie erlebt. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die Kira planlos in der offenen Bürotür stand, richtete Bubble den Blick auf sie.

„Ah, da bist du ja Blue. Sag mal du weißt nicht zufällig, wo wir unsere Waffenkammer haben?“, brummte Bubble dunkel.

„Ich kenne jeden gottverdammten Quadratmillimeter dieses Schuppens, weil ich ihn für dich schon mal putzen musste und ich wette mit dir, es war das erste Mal, seit dieser Scheißladen existiert.“, schnappte Kira empört und stemmte wütend die Hände in die Hüften.

„Nun, dann kannst du ihm ja ein neues Schwert besorgen. Er hat seines zerbrochen.“, knurrte Bubble und deutete mit einem kurzen Nicken auf den Mann vor ihm.

„Wie kann man…?“, begann Kira verwundert, wurde aber von einem abfälligen Schnauben unterbrochen. Mit einer fließenden Bewegung nahm der junge Mann seine dreckigen Stiefel vom Schreibtisch und erhob sich. Sofort stürzte sich Bubble auf die Unterlagen um sich das Ausmaß des Schadens zu überblicken. Unwillkürlich stockte Kira der Atem, als sich der Mann umdrehte. Er war groß, schlank und bestand nahezu nur aus Muskeln. Das weitausgeschnittene weiße Muskelshirt wirke unter der groben Bikerjacke völlig überflüssig, da es vom Regen völlig durchnässt war, und auch die enge schwarze Jeans ließ nur wenig Platz für Spekulationen. Allgemein wirkte sein gesamtes Auftreten bestimmt und seine Aura nahm nahezu den ganzen Raum ein. Jedoch waren es seine Augen, die Kira den Atem raubten. Sie waren smaragdgrün und doch hatten sie einen unverkennbaren Rotstich um die Iris herum. Außerdem musterten sie Kira erbarmungslos. Schlagartig wurde der jungen Frau bewusst, dass sie schon besser ausgesehen hatte. Ihre langen honigblonden Haare waren zu einem unordentlichen Zopf gebunden und auch ihre zerrissene Lieblingsjeans saß nicht gerade vorteilhaft an ihr. An das ausgebeulte Sweatshirt wollte sie gar nicht denken, ebenso wenig wie an die Tatsache, dass sie das Haus ungeschminkt verlassen hatte. Mit viel Glück sah man ihre Augenringe nicht so deutlich wie gestern, aber sicher wusste sie es nicht. Den Blick in den Spiegel hatte sie an diesem Morgen bewusst vermieden. Langsam und mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze kam er auf sie zu und blieb schließlich keine 15 cm vor ihr Stehen.

„Also…“, begann er leise und Kira glaubte fast, dass ihr Herz stehen bleiben würde.

„Also…“, wiederholte sie mit zitternder Stimme. Ihr Kopf war wie leergefegt. Irgendetwas hatte sie tun sollen.

„Die Waffenkammer!“, schnurrte er weich. Jetzt machte es klick. Er brauchte ein neues Schwert und sie sollte es ihm besorgen. Langsam nickte Kira und schloss erleichtert die Augen, als sie es geschafft hatte den Blick abzuwenden und sich in Bewegung zu setzten. Außerdem dämmerte es ihr langsam, wen sie da vor sich hatte. Natalia und auch Felicity hatten ihn mal erwähnt. Also eigentlich hatten sie von diesem Mann geschwärmt, als wäre er Eiscreme in der Sommersonne. Bisher dachte Kira, das die beiden übertrieben, aber da hatte sie sich eindeutig geirrt. Im Fahrstuhl versuchte Kira so viel Abstand wie nur möglich zwischen sich und dem fleischgewordenen Traum unzähliger Frauen zu bringen, aber es war zwecklos. Dieser Mann hatte eine Präsens, die den gesamten Raum ausfüllte und ihr bei jedem Atemzug kleine Schauer über die Haut laufen ließ. Das musste einfach der berühmte, wenn nicht sogar berüchtigte Dusk sein.

 

Die Fahrt ins das zweite Untergeschoss, wo neben den Trainingsräumen auch die Waffenkammer lag, dauerte eine Ewigkeit. Erleichtert stieg Kira aus dem Fahrstuhl und hielt zielstrebig auf die letzte der sieben Türen auf der linken Seite des Korridors zu. Drei Sicherheitscodes, zwei Fingerabdruckscans und einen Irischeck später öffnete sich die schwere Metalltür knarrend. Manchmal verfluchte sie das Sicherheitssystem dieses Gebäudes. Obwohl sie genau wusste, wie wichtig es war, die Geheimnisse dieses Ortes zu schützen, war es lästig bei jeder dritten Tür die eigene Identität doppelt und dreifach zu überprüfen. Und auch jetzt keine sieben Meter hinter der Tür, stand sie vor der nächsten. Die kleine unauffällige Holztür wurde von Ward McDarren bewacht. Es wirkte wie immer lächerlich. Denn auch wenn Ward hinter einer halbvergitterten Wand saß und es nur ein kleines Fenster für Formulare und Anträge gab, sah er erschreckend deplatziert aus. Ward war einfach nur klein, schmächtig und versteckte seine trüben Augen hinter einer quietschgelben, überdimensionalen Brille.

„Sie wünschen?“, krächzte Ward teilnahmslos und machte sich nicht einmal die Mühe von seinem dicken Buch mit den vergilbten Seiten aufzusehen.

„Dusk braucht ein neues Schwert. Offenbar hat er seines zerbrochen.“, seufzt Kira genervt. Das wohlwollende Summen hinter ihr, überhörte die junge Frau so gut wie möglich. Sie hatte recht gehabt mit ihrer Vermutung.

„Schon wieder? Was war es diesmal?“, gluckste Ward. Ohne es zu wollen zuckte Kira leicht zusammen, weil Wards Glucksen wie ein aufgebrachtes Ferkel klang.

„Steintroll. Aber ob du es glaubst oder nicht, ich habe das Ding geköpft.“, erklärte Dusk amüsiert und man konnte deutlich den Stolz in seiner Stimme hören.

„Hattest du Hilfe?“, nickte Ward und schlürfte nach rechts, um die Tür zu öffnen.

„Ich brauche keine Hilfe, das ist reine Zeitverschwendung und die würde mir ja doch nur im Weg stehen.“

„Wie bescheuert ist das denn?“, quiekte Kira spitz. Jedes Kind wusste, dass Steintrolle gefährlich waren und dass man ihnen nicht zu nahe kommen sollte. Auch wenn die Schatten ein unritterliches jahrelanges Training hinter sich hatten und nach der Ausbildung jede freie Minute nutzten, um ihre Fähigkeiten zu verbessern, brauchte es mindestens drei Schatten um einen Steintroll zu bändigen.

„Ist eine meiner Regeln.“, tat Dusk das ganze ab und beobachte desinteressiert, wie Ward laut ächzend und schnaufend die Holztür aufstemmte.

„Blue warum suchst du ihm nicht dieses Mal ein Schwert. Du hast einen erstaunlichen Blick für Waffen.“, keuchte Ward und ließ Kira nach hinten in die Waffenkammer.

 

Die eigentliche Waffenkammer war gigantisch. Nahezu endlos lange Metallregale an denen die unterschiedlichsten Waffen auf Jahrhunderten hingen. Andächtig und mit geschlossenen Augen schritt Kira das Regal mit den Schwertern ab. Eine Hand hatte sie dabei über den Schwertern ausgestreckt. Sie würde nicht mit den Augen das passende Schwert suchen. Sie wollte sich von der Aura leiten lassen. Dusk hatte eine starke, fordernde Aura, also brauchte er ein ebenso mächtiges Schwert. Kurz hielt Kira bei einer besonders auffälligen Aura inne und öffnete die Augen. Excalibur, das Schwert aus der Artus-Sage der Menschen, zweifellos war es mächtig und wunderschön. Dennoch wäre es eine Verschwendung, wenn er es zerstören würde. Die Augen schließend setzte die junge Frau ihren Weg fort. Beinahe am Ende des Regales blieb sie erneut stehen, doch dieses Mal öffnete sie keuchend die Augen. Die Macht die von der Schwarzen Klinge vor ihr ausging war überwältigend. Obwohl sie den Schaft des Schwertes nicht berührte, konnte sie die Kraft dieser Schönheit surren hören.

„Corré, die Klinge der Verdammnis.“, wisperte sie leise und noch bevor sie wusste warum, hatte sie das Schwert ergriffen und eilte zurück. Die tödliche Klinge fest an sich gedrückt, rannte Kira den Gang zurück. Etwas in ihrem inneren trieb sie an und wenn es nur das surren des Schwertes war, das immer lauter in ihren Ohren wiederhallte. Erst als die alte Tür in Sicht kam, wurden ihre Schritte langsamer. Als Kira die Tür und damit auch den wie eine alte Dampflok schnaufenden Ward hinter sich hatte, war das surren so laut, dass ihr langsam sie Sicht verschwamm. Mit zitternden Knien streckte sie das Schwert seinem neuen Besitzer entgegen und als sie sich nicht mehr daran festhalten konnte, sackte Kira letztendlich zusammen. Überrascht und mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit überbrückte Dusk den Abstand zwischen ihm und Kira, um die junge Frau aufzufangen.

„So lange hat bisher keine Frau gebraucht, um neben mir in Ohnmacht zu fallen.“, murmelte Dusk anerkennend und nickte Ward kurz zu, bevor er die bewusstlose Frau mit Leichtigkeit auf seine Arme hob und mit ihr im Inneren des Gebäudes verschwand. Den Weg zum Krankenzimmer fand er von überall, aber er verbrachte für seinen Geschmack auch viel zu viel Zeit dort.

 

Etwas Nasses drückte auf Kiras Stirn und ließ ihre Augen langsam flattern. Ihr Bewusstsein war träge und sie könnte noch leicht das Surren der Macht hören.

„Was machst du nur für Sachen? Du hast mir eine Heidenangst eingejagt. Außerdem habe ich mich wegen dir zwei- … nein dreimal verlaufen.“, plapperte Felicity Lowe munter darauf los. Diese Frau war Kira schon immer ein Rätsel gewesen. Ihre Arbeit erledigte sie so gewissenhaft, akkurat und perfekt organisiert, aber im realen Leben war Felicity völlig verplant und chaotisch. Ständig suchte sie etwas, von der Kaffeetasse vor ihrer Nase, über eine Akte in ihrer Hand bis hin zu ihrer Brille, die sie sich meistens in die kurzen schwarzen Locken steckte, damit sie besser denken konnte. Felicity hatte sie sogar schon einmal an ihrem freien Tag angerufen, weil sie sich in ihrer Wohnung verlaufen hatte.

„Ich habe Dusk kennen gelernt.“, murmelte Kira schwerfällig und öffnete die Augen einen Spalt.

„Ach na dann, ist alles klar.“, tat Felicity die ganze Sache ab.

„Ich falle in Ohnmacht, erwähne einen Namen und auf einmal ergibt alles einen Sinn?“

„Nun es fallen reihenweise Frauen wegen Dusk in Ohnmacht. Ist mir das erste Mal auch passiert.“, gab Felicity zu. Kopfschüttelnd richtete sich Kira auf und kämpfte sich mühsam auf die Beine. Sie mochte keine Ärzte und konnte darauf verzichten einen über den Weg zu laufen.

„Lass uns zurück ins Büro gehen. Wie lange war ich eigentlich weg?“

„Eine knappe Stunde und du kannst mir helfen. Ich soll für Bubble ein paar Informationen sammeln und vielleicht kannst du mir helfen. Du entschlüsselst alte Schriften meist schneller als ich.“, lachte Felicity und bog in die falsche Richtung des Ganges ein.

„Flis, falsche Richtung und ich entschlüssle die meisten alten Texte nicht. Ich kann das lesen, Gott weiß warum.“

„Meine rede.“, zuckte Felicity mit den Schultern.

„Was sollst du denn herausfinden?“, hakte Kira nach.

„Es gibt eine Reihe verdächtiger Morde.“

„Es herrscht seit knapp 3000 Jahren Krieg zwischen Engeln und Dämonen. Es gibt immer irgendwelche Morde und in 50 % der Fälle war es einer von unseren Leuten.“, erklärte Kira genervt.

„Diese Morde sind anders. Es sterben nicht nur Engel oder Dämonen, sondern auch unsere Leute und alle wurden auf die gleiche Art getötet. Sie wurden mit einer glühenden Klinge geköpft und der Täter hinterließ einen Seelenstein anstelle des Herzens.“, erklärte Kira düster.

„Dann lass uns gleich ins Archiv gehen. Ich weiß wonach ich suchen muss.“, hauchte Kira knapp und zog Felicity um die nächste Ecke in Richtung des alten Archivs.

 

Nachdem sie Felicity bei Helena der guten Seele dieses Archivs abgestellt hatte, machte sie sich auf die Suche nach dem Kompendium der Verdammnis. Das Kompendium der Verdammnis war eine Sammlung von unzähligen Büchern, in denen alles stand. Sie aktualisierte sich laufend selbst, da die Geschichte der Verdammnis wohl nie enden würde. Das war einer der Gründe warum dieses Archiv sich selbst erweiterte. Es fügte sich ständig neue Bücher hinzu, nicht nur das Kompendium der Verdammnis. Aus diesem Grund würde die chaotische Frau aus diesem Archiv niemals wieder herausfinden, sogar Kira hatte sich das ein oder andere Mal zwischen den unzähligen Regalen verlaufen. So auch dieses Mal. Wahrscheinlich war sie eine Sekunde abgelenkt gewesen, denn sie hatte keine Ahnung, wo sie lang musste. Sie war derart in ihre Gedanken versunken, dass sie erst merkte, dass sie nicht allein war, als sie gegen eine muskulöse Brust lief.

„Hn?“, vernahm Kira ein beiläufiges Grummeln, das sie Dodge zuordnete.

„Entschuldige, was suchst du hier?“, murmelte Kira und trat einen Schritt zurück. Anstelle einer Antwort erhielt die junge Frau ein nichtssagendes Schulterzucken.

„Er wollte etwas im Kompendium der Verdammnis nachschlagen.“, brummte Dusk amüsiert. Er stand zwei Regalreigen weiter hinten gegen eines der monströsen Regale gelehnt.

„Kann er es denn lesen?“, wunderte sich Kira leise. Sie kannte niemanden der das Kompendium lesen konnte, jedenfalls nicht die alten Bände.

„Nicht die Bände, die er braucht. Was willst du hier?“, konterte Dusk und ignorierte den stechenden Blick den Dodge ihm zuwarf.

„Ich suche den Band der Prophezeiungen aus dem Kompendium der Verdammnis. Ich denke ich habe darin schon einmal etwas über Morden mit Seelensteinen gelesen.“, erklärte Kira.

„Warum kannst du das lesen?“, fragte Dodge, der zum ersten Mal seit zwei Monaten mehr als ein Wort mit Kira wechselte.

„Wenn ich das herausfinde, kann ich dir bestimmt auch den Namen meiner Eltern sagen. Fakt ist: ich kann es und bei wie so vielen in meinem Leben, weiß ich nicht warum.“, erklärte Kira genervt. Warum hatte sie nur immer das Gefühl sich auch noch nach 10 Jahren für ihr fehlendes Gedächtnis entschuldigen zu müssen.

„Quitt pro Quo?“, murmelte Dusk und zog gekonnt eine Augenbraue nach oben. Schnaubend gab Dodge seine Zustimmung und wand sich wieder an Kira.

„Was meinst du? Wenn wir dich zum Buch der Prophezeiungen bringen, kannst du dann den Text den wir brauchen lesen?“, fragte Dodge dunkel. Etwas an seinem Tonfall gefiel Kira nicht, aber dennoch nickte sie zustimmend. Es war immerhin nur ein harmloser Text und sie hatte schon für alle möglichen Mitglieder der Schatten Texte aus dem Kompendium der Verdammnis gelesen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So viel zum Auftakt meiner neuen Story. Jetzt seit ihr gefragt. Auf Wunsch schreibe ich eine ENS oder hinterlasse eine Gästebucheintrag, wenn es ein neues Kapitel gibt. Bis dahin geh ich dann mal weiterschreiben

LG Tiger Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jaelaki
2015-12-08T23:23:03+00:00 09.12.2015 00:23
Hallöchen!

Erst einmal: In diesem Kommentar gehe ich allein von meiner Meinung aus. Andere Leser können das gerne anders beurteilen.
Ich möchte dir weder auf die Füße treten, noch meine ich es böse. : )

Zur Beschreibungsseite. Ich finde gut, dass du ein eigenes Coverbild kreiert hast.
Zur Beschreibung selbst: Sie macht neugierig! Das ist gut!
Allerdings würde ich es etwas kürzen.

So ich lebe noch, mehr oder weniger. Und ich versuche mich noch einmal an einem Original. Dieses süße kleine Schätzchen dient mir hauptsächlich als Übung, was Kampfszenen und Spannung betrifft. Was aber nicht heißt, dass ich mir nicht Mühe gebe. Wenn ich schon etwas hoch lade, bin ich auch davon überzeugt (von eigener Kritik abgesehen) und ich versichere euch, dass es auch mir komisch vorkommt, wenn ich mein Originale (metaphorisch gesehen) fast adoptiere.

Das würde ich in das Vorwort des ersten Kapitels packen.
Ebenso das Folgende:
Eines noch, wenn einer einen Rechtschreibfehler findet, kann/darf er/sie mich gern darauf aufmerksam machen. Ich bin nicht perfekt und mein Rechtschreibprogram ist es auch nicht. Und man kann sich nur verbessern, wenn man auf seine Fehler hingewiesen wird.
Kommen wir zur Altersempfehlung: Ich möchte diese Story ungern von vornherein auf Adult stellen. Von daher würde ich die Altersgrenze auf 16 setzen. Sollte es doch ein bisschen blutiger ausfallen, werde ich einzelne Kapitel adult stellen.

(Letzteres könntest du auch als Kurzinfo in der Beschreibung belassen. Dann würde ich schreiben: Empfohlen ab 16 Jahren)

Damit bliebe nur das Übrig, was Leser wirkich lesen wollen. Nämlich um was es in der Geschichte geht ; )

Zum ersten Kapitel: Überlege gerade bei Adjektiven: Brauche ich die wirklich?
Entgegen der allgemeinen Meinung, Adjektive veranschaulichen alles so wunderbar (haha, hier schon ein »unnötiges« Adjektiv!), blähen sie Sätze oft nur auf und ärgern Leser.

Beispielsweise: Wehmütig hob sie ihren Kopf in den grauen Himmel und dem Sprühregen, der schon seit Tagen herrschte, entgegen. Grau und trüb.
Du nennst hier zweimal grau. Einmal bezüglich des Himmels und einmal generell. Diese Wiederholung bringt die Geschichte nicht voran und sie verdeutlicht auch nicht die Atmosphäre. Satt sich zu wiederholen, schreibe lieber, was das Wetter bewirkt, wie es riecht, wie sich die Figur dadurch fühlt.

Formal: Mir sind besonders zwei Sachen aufgefallen. Einmal fehlen ab und zu Kommata. Beispielsweise: kannst du dann den Text den wir brauchen lesen? Hier fehlt vor den und nach brauchen jeweils ein Komma. Ich liste hier jetzt nicht alle Kommata auf. Sollte es dich interessieren, dann kann ich dir das gerne per ENS senden. : )
Zweitens: Wörtliche Rede. "blabla", sagte er. Du macht einen Punkt zu viel. Der Fehler passiert gerne mal. Stell dir einfach vor, der Punkt nach sagte er schließt den kompletten Satz ab. Ein Punkt nach blabla ist überflüssig (und falsch). ; )

Inhaltlich: Ich mag, wie du die beiden reden lässt. Die Dialoge sind lebendig und authentisch. Damit meine ich, dass sie auch so stattfinden könnten. Das macht die Geschichte besonders interessant. Die Charaktere haben etwas Mysteriöses, aber trotzdem kann man sich gut in sie hineinfinden. Das ist für eine Geschichte sehr wichtig, denn die Leser müssen sich ja mit den Figuren identifizieren. Auf der anderen Seite dürfen die Protagonisten aber auch nicht zu normal sein, denn dann würden sie langweilig werden.
Was es mit der Gabe von Kira auf sich hat, dem Kompendium und den Machenschaften von Dodge hast du meiner Meinung nach super aufgebaut bzw. angedeutet. Du kaust dem Leser nicht vor, um was es geht, sondern das muss jeder Schritt für Schritt selbst erfahren. Das ist spannend! : )

LG
Jaelaki

♪♫ Der Feedback-Club


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