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Dafür sind Freunde da!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
1. Sorry, daß die Geschichte erst jetzt kommt. Ich war die letzten Tage abstinent von Animexx und dem Internet.
2. Die Geschichte bezieht sich auf das Fandom "Hüter des Lichts" (orig.: "Rise of the Guardians"), aber es werden auch ein paar winzige Anleihen aus der Kinderbuchreihe "The Guardians of Childhood" von William Joyce genommen.
3. Namen! Laut Joyce ist der Name des Osterhasen 'E. Aster Bunnymund' – aka 'Easter Bunny'! Der vollständige Name des Weihnachtsmanns lautet 'Nicholas St. North' – aka 'Nick' oder 'North'. Oder Santa Claus. 'Toothiana' dagegen ist der vollständige Name von Tooth, der Zahnfee.
4. Sorry, leider nicht beta-gelesen. Sollten mir doch irgendwelche Fehler entgangen sein, tut es mir leid. (Bei entsprechender Meldung verspreche ich eine möglichst zeitnahe Korrektur!) Komplett anzeigen

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"Hey, Känguruh..."

"... wie oft denn noch, Frost!? Das ist definitiv nicht mein Name!"

"Ist ja gut, Känguruh –!

"Jaaack –!"

"Nein, ernsthaft, Bunny."

". . ."

"Was?"

"Okay, das ist jetzt offiziell unheimlich. Was ist los?"

"Bunny–"

"Hat sich Pitch wieder bemerkbar gemacht?"

"Nein, aber –"

"Oh nein! Die Kakaobohnenernte wurde durch eine Naturkatastrophe vernichtet!"

"Nein, das nicht. Ich –"

"Aaaah! Die Legehennen streiken!?"

"Hä? Nein, wieso das denn? Ich –" Tief Luft holen! Jack hatte total vergessen, wie panisch der 2-Meter-Hase mitunter auf alles reagieren konnte, das unter Umständen möglicherweise vielleicht 'sein' Fest irgendwie bedrohen könnte. Tja, Tatsache, aber das Känguruh schob schon Monate vor Ostern immer wieder mal Panik. Und das war zudem allermeistens total überflüssig!

Jack fragte sich langsam, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war, den Hasen auf seine Beobachtungen hin anzusprechen. Aber wen sonst hätte er denn fragen können? Unterhaltungen mit Sandy glichen notgedrungen eher einer Runde Scharade, Toothiana achtete mehr auf Jack's Zähne wie auf alles andere und Nick... Nicholas St. North war das Problem!

Also blieb ja nur noch das Känguruh!

"Hey, Känguruh, jetzt krieg dich mal wieder ein. Beruhige dich!"

"Ich. Bin. Ruhig!"

"Ja, klar, das sehe ich. Jetzt setz dich doch erst mal – und hör mir zu!"

". . . . ." Verblüfft folgte E. Aster Bunnymund dem Vorschlag eines ungewöhnlich ernsthaften Jack Frost. Wobei es ihn zugegebenermaßen schon überraschte, daß der 'Guardian of Fun' ausgerechnet ihn um ein Gespräch gebeten hatte. Wäre Nick da nicht vielleicht doch geeigneter...?

Ah, jetzt war es doch passiert! Vor lauter Nachdenken hatte er doch glatt Frost nicht zugehört. Nicht, daß er diesem unverantwortlichen Spaßzapfen je zuhören würde! Naja, jedenfalls nicht–

"Hey! Noch jemand zu Hause da oben drin?"

Nur ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit... Und schon hatte er seinen Hüter-Kollegen praktisch im Gesicht. Nein, also SO ging das aber nicht!

"Komm endlich zur Sache, Frost!" grummelte der Osterhase während er gedankenverloren seinen Bumerang berührte. Schließlich gab es da ja immer noch diese Sache wegen dem letzten Ostern, für die er sich revanchieren mußte...

"Jetzt hör doch bitte mal zu und denk nicht schon wieder an deine Eier –"

Jack überging das fassungslose Gestammle seines Gegenübers großzügig und führte seinen Gedankengan weiter. "Ist dir nicht auch aufgefallen, daß North in letzter Zeit irgendwie ein bißchen, naja, angespannt wirkt?"

"Ja, klar. Ist ja auch bald wieder sein großer Einsatz."

"Schon, aber letztes Weihnachtsfest war das doch auch nicht so. Oder?"

"Hm. Stimmt. Aber wie willst du Nick da helfen?"

Grübelnd saßen der weißhaarige Junge und der 2-Meter-Hase ausnahmsweise einmal einträchtig nebeneinander. Schließlich ging es um ihren gemeinsamen Freund!

Als er ganz in Gedanken zum Mond hochsah, hatte Jack Frost plötzlich eine Eingebung.

"Nicht ich. Wir!" betonte Jack. "Ich habe da eine Idee..."

Den Osterhasen schauderte. Was der spaß-orientierte Frost wohl für eine 'gute Idee' hielt? Irgendwie hatte er ein ganz mieses Gefühl bei dieser Sache...

Jack übersah das Zusammenzucken seines Hüter-Kollegen geflissentlich und fuhr ungerührt mit seiner Erklärung fort. "Paß auf! North kümmert sich doch für gewöhnlich immer um alles, was mit Weihnachten zu tun hat, richtig?"

"Jaaa..." stimmte E. Aster Bunnymund zögernd zu. "Schon..."

"Siehst du. Wie wäre es denn dann, wenn wir uns zur Abwechslung mal ein bißchen um etwas Weihnachtsstimmung für North kümmern würden?"

"Du spinnst!" rutschte es Jack's Gegenüber raus. North war praktisch Weihnachten; wie sollten sie ihm da helfen? Und womit? Wie?

"Nein, tu ich nicht," antwortete der 'Guardian of Fun' ungerührt. Er war felsenfest überzeugt von seiner Idee; jetzt mußte er nur noch den schoko-philen Eierkünstler dafür begeistern. "Ich sage ja nicht, daß es was Großartiges sein muß. Da machen wir North sowieso nichts vor –"

Der Osterhase nickte zustimmend.

Schon aus Prinzip mußte Jack ihm dafür die Zunge rausstrecken.

"–aber irgendeine Kleinigkeit muß es doch geben, mit der wir ihm zu etwas Entspannung verhelfen können."

"Hm." E. Aster Bunnymund wollte es partout nicht zugeben, aber... Der Eis-Rutscher hat ausnahmsweise sogar wirklich mal Recht! "Aber was genau können wir tun?"

So vertieft waren die zwei Hüter in ihr Gespräch, daß sie vollkommen vergessen hatten, auf ihre Umgebung zu achten. Das war auch die einzig mögliche Erklärung dafür, daß sie den Sandmann und seine Ströme von leuchtendem Traumsand total übersehen hatten. Der allerdings hatte seine zwei Mit-Hüter sehr wohl bemerkt, aber die Arbeit ging erst mal vor.

Dies führte dazu, daß schließlich vor Jack und dem Osterhasen eine große Wolke aus golden glitzerndem Traumsand aufstieg, in deren Mitte der freundlich lächelnde Sandmann saß und ihnen zuwinkte.

Jack winkte lächelnd zurück und auch E. Aster hob kurz die Pfote zum Gruß.

Auf die vielen um Sandy's Kopf herumschwirrenden Fragezeichen hin erklärten die zwei abwechselnd, was genau sie an diesem Ort zusammengeführt hatte.

Jetzt grübelte auch der Sandmann mit. Denn wenn zwei Köpfe schon besser sind wie einer, was würde dann erst mit dreien zustande kommen?

Plötzlich erschien über dem goldfarbenen Schopf des Sandmanns eine Glühbirne – aus Traumsand! – die ebenso plötzlich aufleuchtete.

"Ah, Sandy," rief Jack. "Du hast eine Idee?"

Der Osterhase blinzelte etwas verwirrt. Was hatte bitteschön eine Glühbirne mit einer Idee zu tun?

Der Sandmann nickte und formte aus Traumsand einen nach oben gerichteten Daumen zur Bestätigung.

"Super! Dann laß mal hören."

". . . . ."

"...Sandy, alter Freund, was sollen wir mit einem Apfel anfangen?"

". . . . .!"

Nach einer raschen Folge von Sand-Bildern traf ausgerechnet Jack Frost wieder der Geistesblitz. "Ich glaube, ich weiß, was du meinst."

Der Sandmann schaute den Weißhaarigen hoffnungsvoll an. Verständigung durch Bilder war schließlich immer schon etwas schwieriger gewesen als Reden.

"Das hört sich wirklich nach einer guten Idee an," versicherte Jack.

Während Sandy strahlte, war der Osterhase dagegen nur noch verwirrter. "Was hört sich nach einer guten Idee an?!"

"Bratäpfel," verkündete Jack stolz.

Sandy ließ kleine Feuewerksfontänen aus Traumsand hochgehen. Endlich hatte ihn jemand mal wieder fast auf Anhieb verstanden!

"Bratäpfel," wiederholte der Dritte im Bunde etwas ungläubig.

Sandy und Jack nickten bestätigend.

"Und... Weiß einer von euch, wie sowas gemacht wird?" Der Osterhase sah sie fragend an. "Ich weiß es nämlich leider nicht."

Der Sandmann schüttelte bedauernd den Kopf.

Nur Jack war immer noch gleich gut gelaunt. "Keine Sorge, da weiß ich Bescheid. Jamie hat mir mal gezeigt, wie Bratäpfel gemacht werden."

"Hm," brummte der Osterhase. "Und ich weiß, wo es die besten Äpfel gibt."

Sandy klatschte begeistert. Jetzt würde sein, nein, ihr Plan doch noch Wirklichkeit!

"Ah," schlug sich Jack an die Stirn. "Aber irgendwie muß jemand North ablenken und vom Nordpol weglocken; sonst wird das nichts. Bratäpfel kann man nicht so weit transportieren."

Der Arm des Sandmanns schnellte wild gestikulierend in die Höhe und eine film-artige Sequenz von Traumbildern erschien über seinem Kopf. Dieses Mal war erstaunlicherweise sowohl Jack Frost als auch E. Aster Bunnymund klar, was Sandy damit ausdrücken wollte.

"Und du meinst, daß Tooth mitmacht?" fragte Jack sicherheitshalber nach.

Enthusiastisches Nicken seitens Sandys überzeugte schließlich auch den skeptischeren Osterhasen.

"Also gut," seufzte er zustimmend. "Ich bin dabei."

"Dann machen wir das in..." Jack überlegte. "Sind zwei Tage zur Vorbereitung genug?"

"Mhm, das reicht locker."

Ein Victory-Zeichen formte sich aus Traumsand.

"Na dann mal los!"
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Und so kam es, daß zwei Tage später ein etwas verwunderter Nick St. North seinen Rentier-Schlitten wieder in die dafür vorgesehene Parkbucht seines Domizils am Nordpol lenkte. Er verstand zwar immer noch nicht so ganz, warum Toothiana ausgerechnet ihn wegen so etwas um Rat fragte, aber... Um einander zu helfen, dafür waren Freunde doch da.

Außerdem tat ihm so eine kleine Auszeit vom Vorweihnachtsstreß ganz gut, überlegte Nick, während er vom Rentierstall neben der Garage hinüber in Richtung der Weihnachtswerkstatt ging. Dieses Jahr gab es mehr brave Kinder und dadurch auch noch mehr Arbeit für ihn und seine Helfer. Die Yetis nahmen das ganz gelassen, aber die Weihnachtselfen... Ihr aufgeregtes Gewusele brachte so langsam sogar seine Yetis an den Rand des Erträglichen.

Nick war so in Gedanken und Plänen versunken, daß er die neben ihm schwirrende Toothiana und den langsam nachschwebenden Sandy unabsichtlich ignorierte. Die zwei Hüter sahen sich daraufhin nur schweigend an und zuckten lächelnd die Achseln.

Huh? Was war denn das? Schnuppernd hob Nick seine Nase. Irgendwoher... Er kannte diesen Geruch! Aber woher nur kam diese wundervoll zimtig-fruchtige Aroma?

Wie ein Jagdhund folgte Nick dem feinen, leicht süßen Duft quer durch die Weihnachtswerkstatt, vorbei an den arbeitenden Yetis und die herumwuselnden Wihnachtselfen total ignorierend.

Ah, der Geruch wurde langsam stärker...

Dem Aroma aus Zimt, Zucker und Obst fügte sich jetzt noch eine feine Note aus Rosinen und...Rum? dazu. Was zum...?

Verwundert stieß Nick die Tür zu seinem Werkstattbüro auf. Neben seinem Werktisch stand ein ziemlich verlegener Osterhase und davor –

"Hallo Nick!"

– ein grinsender Jack Frost mit einem Tablett voller Schüsselchen mit –

"Bratäpfel!" Nick lief beim Anblick der goldbraun glänzenden, himmlisch duftenden Köstlichkeit das Wasser im Mund zusammen.

"Fröhliche Weihnachtszeit!" riefen die übrigen Hüter ihm zu.

 
 

E N D E
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
5. Was alle sonstigen Unklarheiten angeht, bitte erst mal Google bemühen und nur bei dortigem Mißerfolg dann dem Autor dieser Fanfic eine Nachricht schicken.
6. Ich habe keine Ahnung, ob Jack die Bratäpfel tatsächlich so gemacht hat, wie Jamie ihm das gezeigt hat. Tatsache ist aber, daß sie allen geschmeckt haben. Auch wenn Bunny das ums Verrecken nicht zugeben wird!
7. Fröhliche Weihnachten euch allen! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ixtli
2016-01-02T15:38:07+00:00 02.01.2016 16:38
Was für eine Geschichte. Angefangen bei den Charakteren, bis hin zu dem angenehm witzigen Schreibstil macht es Spaß, zu lesen.
Mir gefiel vor allem, dass alle, trotz anfänglichen Unstimmigkeiten, am Ende zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen - und das völlig uneingennützig, was für mich Weihnachten ausmacht. Sie machen sich, obwohl alle andere Talente, Charaktere und Ansichten besitzen, zusammen Gedanken darüber, wie sie Nick etwas Gutes tun können. Jeder auf seine Weise, aber alle gemeinsam.
Passender hätte der Titel der Geschichte nicht den Inhalt beschreiben können.


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