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Flamme der Macht

Fantasy, Diplomatie und Intrigen inklusive :)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Langsam, langsam schleichen wir auf den Plot zu ...
Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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Der erste Liebeskummer

Maya fragte hin und wieder, wohin Alden ging und berichtete es Daren. Der versicherte ihr, er würde sich um die Sache kümmern und somit dachte sie nicht weiter darüber nach. Sie glaubte nicht, dass Alden wirklich etwas Verruchtes tat, dazu war er zu nett. Aber was wusste sie schon von der Welt der Männer? Daren verstand ihn sicherlich besser und weiterhin war es ja auch ein Thema, das zwischen Männern zu bleiben hatte. Er würde sich schon darum kümmern.

Sie währenddessen präsentierte ihm stolz das neue Kleid und genoss seine Komplimente. An ihr schien er den Unterschied verschiedener Modestile dann doch zu merken, schließlich bemerkte er ja auch, dass sie sehr viel hübscher wirkte in diesem Kleid. Wie ein Gentleman bot er ihr den Arm an auf dem Weg zur Akademie. Daren hob nur die Augenbrauen, als er sie mittags zusammen sah, aber gab keinen weiteren Kommentar. Wahrscheinlich war es in Ordnung, wie Alden sie behandelte. Sie hoffte es um seiner willen.

Sie wagte sogar den Versuch, ein paar Mädchen in ihrem Studiengang anzusprechen. Das erntete ablehnende Blicke und den Hinweis einer Mitstudentin, dass Professor Elhandrio sie sehen wollte. Sie verstand es als Bitte zu gehen und somit tat sie das, auch wenn es ihr Herz schwer werden ließ. Was machte sie denn falsch? Warum wollten die Mädchen nichts mit ihr zu tun haben?

Sie überlegte, ob die Sache mit Professor Elhandrio erfunden war, aber schloss im Endeffekt, dass sie zumindest bei ihm nachfragen sollte. Vielleicht hatte er dem erstbesten Mädchen die Nachfrage ausgerichtet und war davon ausgegangen, dass sie befreundet waren. So wie alle Mädchen nunmal befreundet sein sollten.

„Professor?“ Ihre Stimme war mehr ein vorsichtiges Flüstern als eine selbstbewusste Nachfrage. Sie war noch immer überwältigt von diesen edlen, scharfen Zügen des elbischen Gesichts, wo Unterkiefer und Wangenknochen auf die spitzen, langen Ohren zuliefen. Vielleicht könnte sie eines Tages einen Elfen heiraten. Sie wusste nicht ganz, was ihre Mutter dazu sagen würde, aber keiner könnte sagen, dass sie dann nicht einen besonderen Mann hatte.

„Miss Karmyn. Was hat Sie aufgehalten?“ Er winkte sie zu seinem Schreibtisch.

„Mir wurde gerade ausgerichtet, dass Sie mich sehen wollten. Ich bin sofort gekommen.“ Sie trat vorsichtig einen Schritt näher.

„Jetzt erst? Ich hatte letzte Woche eine Kommilitonin gebeten, Ihnen das auszurichten.“ Seine Stimme trug einen Hauch von Verärgerung, jedoch verzog er keine Miene. Das hatte sie schon oft beobachtet, diese Kühle, diese Ausdruckslosigkeit. Man musste sehr genau auf die Nuancen in der Sprache von Elfen achten. Nicht, dass sie viele kennen würde, aber das bestätigten auch die Bücher.

„Nun gut, dann ist es nicht Ihre Schuld. Setzen Sie sich.“ Er wies auf einen der beiden Stühle an der der Tür zugewandten Seite des Schreibtisches und wartete, bis sie seiner Bitte gefolgt hatte. „Ihre Hausarbeiten sind von außerordentlicher Qualität und ich möchte Sie sehr loben für das Engagement, dass sie bei deren Ausarbeitung zeigen. Ihre Quellen sind wohl gewählt und die Zusammenhänge, die sie in Ihrem Aufsatz über traditionelle Tänze gefunden haben, sind ein Thema, mit dem sich Historiker und Sozialforscher auseinander setzen. Woher stammt Ihr Interesse?“

„Ich bin sehr neugierig.“ Maya drückte den Rücken durch und überprüfte schnell ihre Sitzhaltung auf Akkuratheit. „Ich stamme aus einem kleinen Dorf im Norden, wo unser Zugang zu Wissen eher beschränkt ist. Die Akademie ist für mich ein kleines Paradies, wo ich meinen Durst stillen kann.“

„Ihr Wissensdurst über traditionelle elfische Tänze?“ Amüsement schwang in der Stimme des Professors mit.

„Über alles!“ Sie konnte ihre Begeisterung kaum halten. „Tänze, Bräuche, Feste, Kunst, Kultur ... es sind so viele Dinge, die mich faszinieren. Die Art, die Welt ganz anders zu betrachten als andere es tun. Dieser Gedanke, dass ein Volk eine Einheit im Geist hat, ein gegenseitiges Verständnis für jedes Mitglied der Rasse, ein innerer Zusammenhalt, das klingt für mich nach einem kaum fassbaren, aber sehr erstrebenswerten Zustand. Gerade bei uns Menschen ist das Verständnis füreinander ja ein eher wenig verbreitetes Gut.“

„Und doch fördert es Individualität, was nichts Schlechtes bedeuten muss. Gerade aus dem Gefühl der Ablehnung scheinen oft ganz erstaunliche, produktive Kräfte zu erwachsen. Das Kunsthandwerk der Menschen ist eines der schönsten, da sie am meisten zum Ausdruck von Gefühlen fähig sind. Ein künstlerischer Ausdruck wohl, ein produktiver. Wie Sie selbst in Ihren Aufsatz schrieben, gehören Zentauren zu den ausdrucksstärksten Völkern, nur ist ihr Ausdruck eine Verflüchtigung von Energie.“

„Ist es das wirklich? Ihr Ausdruck ist temporär und situationsgebunden, er folgt keinem Muster und kann nicht erhalten bleiben und doch scheint mir gerade das das Faszinierende. Emotion ist etwas, dass sich schwer in Form fangen lässt, daher denke ich, dass der Gesang und Tanz der Zentauren vielleicht eine der direktesten Ausdrücke von Emotionen ist.“

„Wohl gesprochen.“ Professor Elhandrio nickte. „Ich sehe eine strahlende Zukunft für Sie, Miss Karmyn. Ich würde Sie gern mit einigem an zusätzlicher Literatur versorgen, jedoch müssen Sie dafür Iskarim erlernen.“

„Ich werde mich bemühen.“ Sie zog Papier und Füller hervor. „Können Sie mir Bücher zum Erlernen der Sprache empfehlen?“

Professor Elhandrio lächelte und nickte. Maya starrte fasziniert auf seine Lippen. Sie hatte ihn noch nie lächeln sehen, hatte bisher nur ein leichtes Heben höchstens eines Mundwinkels geerntet, aber noch nie ein volles Lächeln. Elfen lächelten nur für sehr wenige Wesen und in sehr seltenen Momenten. Somit war es ihr auch nur eingeschränkt peinlich, nachfragen zu müssen, was er danach gesagt hatte.
 

„Er ist so schön“, schwärmte sie Alden auf dem Weg zu dessen Wohnung vor, „und dieses Lächeln – solch eine Ehre!“

„Ja, ja“, murmelte dieser nur, da es nicht das erste mal war, dass sie all das wiederholte, „hinreißend.“

„Mach dich nicht lustig über mich! Nur weil du nicht auf Elfen stehst, heißt das nicht, dass ich ihn nicht hübsch finden darf.“ Sie verschränkte beleidigt die Arme.

„Ich bin einfach nicht schwul.“ Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. „Heißt, ich stehe nicht auf Männer.“

„Ich meine ja auch nicht ihn persönlich. Findest du Elfinnen nicht ästhetisch?“ Nicht, dass sie jemals eine echte gesehen hätte.

„Selbst wenn! Wenn überhaupt, hätte ich höchstens bei einem Elfen eine Chance und daran habe ich kein Interesse. Ich finde deren Paarungen ziemlich widernatürlich. In meinen Augen gehören Mann und Frau zusammen und sonst niemand.“

„Was meinst du?“ Sie löste die verschränkten Arme und griff die Träger ihres Rucksacks. Irgendwie ahnte sie schon, dass ihr gerade irgendeine fundamentale Information fehlte.

Alden musterte sie und schien zu demselben Schluss zu kommen, da er erklärte: „Elfen heiraten nur gleichgeschlechtlich. Es gibt keine gegengeschlechtlichen Paare. Elfen sind der Auffassung, dass wahre Liebe nur bestehen kann, wenn die Vereinigung frei von allen Gedanken der Fortpflanzung geschieht.“

„Nein.“ Maya hob eine Hand vor ihren Mund, die Lider vor Schrecken geweitet. „Gleichgeschlechtlich? Mann mit Mann? Frau mit Frau? Unser Professor würde nur ...“

„Es ist ihre Kultur. Du hättest bei Professor Elhandrio niemals eine Chance. So funktioniert das bei den Elfen. Deswegen haben sie ja auch so selten Kinder.“

„Wie haben sie denn da überhaupt Kinder?“ Maya schüttelte nur den Kopf. Wie sollte denn so etwas gehen? Hatten sie kein Schamgefühl? Ein Mann, der mit einem Mann lag ... nein, so etwas würde kein anderes Volk dulden. Dass man mit ihnen noch sprach und handelte, dass man die Elfen überhaupt als intelligentes Volk ansah bei einem solch barbarischen Verhalten – undenkbar. Wie hatte sie ihn hübsch finden können? Der Gedanke, was er vielleicht abends tat, erfüllte sie sofortig mit Ekel.

„Ein Pakt zwischen zwei Paaren. Alle schlafen miteinander, bis beide Frauen schwanger sind, ein Kind behalten sie, eines geht an das männliche Paar.“ Alden seufzte tief. „Wir müssen Toleranz für die Sitten anderer Kulturen zeigen.“

„Aber nicht für so etwas. Wie soll denn ein Kind gescheit aufwachsen, wenn ihm Vater oder Mutter fehlt? Das kann doch nicht gut gehen. Kein Wunder, dass Elfen solch verzogene Weltansichten haben.“

„Die Paare erziehen die Kinder zusammen. Jedes Kind hat zwei Mütter, zwei Väter“, warf Alden ein.

„Nun ... trotzdem ... ich weiß nicht, das klingt nicht richtig in meinen Ohren. Zwei Mütter und zwei Väter? Sorgt das nicht oft für Streit?“

„So halten es die Elfen seit ihrer Entstehung. Sie sind nur zum eigenen Geschlecht hingezogen, sie erziehen die Kinder als Gruppe. Ich habe dergleichen nie von einem anderen Volk gehört, aber bei den Elfen scheint es gut zu funktionieren. Und so ist auch garantiert, dass jedes Kind mindestens ein Kind im selben Alter hat. Die Geburten sind oft so weit auseinander, teilweise gibt es in einem Jahrhundert nur ein Kinderpaar.“

„Ich verstehe den Sinn, aber ich weiß nicht, ob ich es gutheiße.“ Maya seufzte tief. „Ich hoffe, ich kann so eine Gruppe eines Tages kennen lernen. Ich würde gern wissen, wie so ein Leben funktioniert. Gerade erscheint es mir fremd und abartig, aber auch faszinierend.“

„Du wirst bestimmt eines Tages mehr Elfen kennen lernen.“ Alden lächelte. „Wir könnten zusammen nach Eloarune reisen. Außer, du erzählst mir da den ganzen Tag, wie hübsch du Elfen findest.“

„Ich kann mich beherrschen.“ Maya lächelte kokett. „Und wieso nicht? Bist du eifersüchtig?“

„Vielleicht.“ Alden warf ihr einen langen Blick zu, der von keinerlei Lächeln oder Grinsen begleitet wurde. „Was, wenn ich es wäre?“

Maya senkte nur den Blick. Was sollte sie darauf schon antworten? Alden würde niemals mit ihr zusammen sein. Also warum darüber auch nur nachdenken? Es brachte doch eh nichts. Demnach schwieg sie statt zu antworten, bis Alden nach einigen Minuten ein anderes Thema anschnitt.
 

Melin war dazu übergegangen, sie nicht nur zuschauen sondern mitarbeiten zu lassen. Nicht nur das, sie ließ sie einige Speisen selbst zubereiten und unterstützte sie nur mit Anweisungen. Vielleicht noch ein, zwei Wochen und Maya könnte einfach nur noch nach Rezepten fragen und diese umsetzen. Sie hatte gelernt, welche Gewürze in welcher Form welchen Effekt hatten und zu welchen Speisen sie am besten passten. Sie sah ihre Ausbildung demnach als fast abgeschlossen.

Das neue Projekt konnte also problemlos Iskarim heißen. In der Schule hatten sie nur gelernt, welche Worte ihrer eigenen Sprache als Dialekt zählten und was demnach die Hochsprache war, aber nie, dass andere Völker andere Sprachen sprachen. Demnach war das Erlernen einer anderen Sprache etwas völlig Neues und sie stellte schnell fest, dass sie ohne einen Lehrer nicht weit kommen würde.

Dieser war zum Glück schnell gefunden, schließlich kannte sie zwei Leute, die Iskarim fließend sprachen. Sowohl Alden als auch Daren erklärten sich bereit, ihr zu helfen, wobei sie schnell eingestehen musste, dass sie bei Daren weit mehr lernte. Das lag nicht unbedingt daran, dass er besser unterrichtete sondern mehr, dass Alden sie zunehmend ablenkte.

Sie erkannte problemlos, warum, schließlich war sie nicht dumm. Sie hatte drei ältere Geschwister. Jeder war einmal verliebt gewesen oder jeder hatte sich in ihren Augen dümmer als der Vorgänger angestellt. Sie hatte immer gedacht, sie würde das nie treffen, aber sie sah sich aus dem Nichts heraus grinsen, erröten oder Antworten hervor stottern in Aldens Beisein. Der Zustand war zum verrückt werden.

Besonders, wenn man wusste, dass es vorbei gehen musste. Alden war völlig außerhalb ihrer Reichweite. Alden war praktisch tabu. Also sollte sie sich da nicht hinein steigern.

Das war leider leichter gesagt als getan. Sie erwischte Alden immer wieder dabei, wie er sie einfach nur ansah. Es ließ sie errötend den Blick abwenden, nur um ein paar Momente später wieder hinzusehen und auch einen leichten Rotschimmer auf seinem nun abgewandten Gesicht zu entdecken.

Wäre Alden jemand, den ihre Eltern akzeptieren würden? Ja, wenn er ein Adliger blieb. Aber für den Fall, dass er auf die waghalsige Idee kam, seinen Stand aufzugeben, um sie zu heiraten ... nein, so etwas würde ihre Mutter nicht akzeptieren. Ihr Vater fände das vielleicht romantisch, aber ihre Mutter war die, die jeden Heller zweimal umdrehte und alle Mitgiften, Vorschüsse und Anleihen genau berechnete. Ohne seinen Adelsstand wäre Alden ein Mann ohne Beruf, ohne Geld, ohne Fähigkeiten, ohne Familie.

Er würde nicht akzeptiert werden. So wie seine Familie sie nicht akzeptieren würde. Also sollte sie sich das aus dem Kopf streichen. Nein hieß nein und blieb nein. Ende der Geschichte.

„Du bist irgendwie nicht ganz bei der Sache“, merkte Daren an, als sie das unzähligste mal in ihrer Lernstunde seufzte.

„Entschuldigung.“ Sie erhob sich und glättete mit einer Hand ihr Haar. „Möchtest du etwas Tee? Ich denke, ich brauche eine Pause.“

„Tee klingt gut.“ Er griff nach seinem eigenen Lehrbuch und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

Sie waren dazu übergegangen, die Iskarim-Lernstunden in Aldens Bibliothek abzuhalten, auch wenn der Besitzer der Wohnung gar nicht da war. Es störte ihn nicht, die Wohnung lag zentral und Maya hatte stets eine Küche für schnelle Erfrischungen zur Hand. Auch konnte man sich in einer Bibliothek, einem Wohnzimmer, einem Esszimmer, Küche, Flur, zwei Bädern und dem Schlafzimmer problemlos aus dem Weg gehen, selbst wenn sie alle anwesend waren.

Was zunehmend seltener war. Aldens Angaben, wohin er ging, bezogen sich immer mehr auf Familienmitglieder, doch weder Daren noch Maya waren wirklich geneigt, ihm zu glauben. Leider war der Detektiv, den Daren angeheuert hatte, verschwunden, sodass sie nicht wirklich weiter gekommen waren an der Front.

Daren hatte einmal vorgeschlagen, ihm zu folgen, aber das hatten sie nie umgesetzt. Vielleicht sollten sie ... aber nein, Maya wollte an das Gute glauben. Oder anders herum, sie wollte gar nicht so wirklich wissen, was Alden machte. Sie wollte ihm vertrauen und vor allem wollte sie keinen Stich in ihrer Seifenblase, auch wenn der ihr wahrscheinlich gut tun würde.

„Du bist unkonzentriert in letzter Zeit“, merkte Daren an, als sie ihm den Tee servierte.

„Ich ... ein bisschen. Entschuldige.“

„Du brauchst dich nicht immer zu entschuldigen.“ Er hob die Tasse und atmete das Aroma tief ein. „Warum bist du so unkonzentriert?“

„Ach, dies und das. Das Studium, die vielen Projekte, Heimweh, das Übliche-“

„Und Alden?“, unterbrach er sie.

Sie spürte ihre Wangen heiß werden. Ja, Alden ... so wirklich konnte sie das wohl nicht verheimlichen, sodass sie antwortete: „Vielleicht auch ein bisschen.“

„Nicht nur ein bisschen.“

„Hör zu, Daren.“ Sie hob den Blick. „Ich weiß, dass aus Alden und mir nie etwas werden könnte. Deswegen versuche ich auch, all das zu unterdrücken. Aber es ist schwer, verstehst du? An manchen Tagen ist es so schrecklich schwer, dass ...“

„Ich sehe ein Drama auf uns zukommen.“ Daren seufzte tief. „Wenn Alden verstoßen wird, verliert er seine Familie, all sein Geld, seine Zukunft, diese Wohnung und all seine Freunde. Keiner von uns darf sich dann mehr mit ihm unterhalten.“ Er beobachtete sie für einen Moment, doch sie hatte nur schambewusst den Kopf gesenkt. „Vielleicht solltest du den Job hier kündigen. Die Nähe macht es nicht leichter.“

Nein. Maya zuckte zusammen. Nein, das ... dann würde sie Alden nur noch in den Vorlesungen sehen. Dann könnte sie nicht mehr mit ihm reden. Dann ... bei Raziel, Daren hatte Recht. Das wäre das einzig Sinnvolle, wenn sie wirklich verstanden hatte, dass zwischen ihnen nichts sein könnte. Aber sich ganz von Alden abwenden? Er war doch ... oh, sie hatte sich schon viel zu tief in dieser Sache verlaufen.

„Kannst du das?“, fragte Daren nach, der anscheinend die wechselnden Gesichtsausdrücke beobachtet hatte.

„Ich ... ich weiß ... ich kann ... aber ... es ist doch-.“ Sie hob die Hände und bedeckte ihr Gesicht mit ihnen. Wie sollte sie dem anderen so in die Augen sehen? Sie konnte weder in die eine, noch in die andere Richtung. Wo sollte sie hin? Was sollte sie ihm sagen, was sie wollte? Sie wusste es doch selbst nicht einmal.

Daren seufzte erneut, erhob sich und zog sie in seine Arme. Ein Schluchzen brach aus ihr hervor und er ließ ihr einen Moment, bevor er ihr auf den Rücken klopfte und sie wieder gehen ließ. Schließlich sagte er: „Wir können es dir leichter machen. Komm, wir verfolgen ihn wirklich morgen einmal. Ich fürchte, danach wird es dir nicht mehr so schwer fallen, das mit ihm zu beenden.“

Maya nickte nur und floh in die Küche, um ihre Tränen zu trocknen.



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