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The "D" will never die

von

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Never Let You Go Anymore

Law's Sicht:
 

„Es ist lange her, Law. Du bist wirklich groß geworden, Kleiner.“

Ich war wie versteinert, als ich sah, wer nun dort vor mir stand. Wie aus Reflex taumelte ich einige Schritte zurück, starrte ihn mit geweiteten Augen an.

Ich spürte wie mein Herz immer schneller gegen meine Brust hämmerte.

Moment! Ich war tot! Wie konnte ich meinen Herzschlag spüren! Wenn ich so darüber nachdachte, erkannte ich auch, dass ich meinen Atem spüren konnte. Bedeutete das etwa, dass meine Organe auch noch funktionierten? Aber ich hatte doch meine eigene Leiche gesehen! Ich hatte gesehen, dass ich eindeutig tot war! Der Strohhutjunge hatte es selbst bestätigt, dass ich...dass ich tot war! Ja! Ich war tot! Ich hatte im Kampf mein Leben gelassen, als ich ihn gerettet hatte!

„Law?“

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass in meinem ganzen Gedankenstrudel auf den Boden gesunken war. Erst, als Cora-san sich vor mich setzte und mir die Hand auf den Kopf legte, realisierte ich das alles. Genau wie ich erst dann bemerkte, dass inzwischen mehrere Tränen meine Wangen hinabliefen.

„Cora-san...“

Meine Stimme war brüchig, ich zitterte. Fest biss ich mir auf die Unterlippe, versuchte das aufkommende Schluchzen zu unterdrücken.

„Hey Law.“, hörte ich Cora-san sagen. „Lass es raus. Ist gut.“

Das gab mir nun entgültig den Rest. Ich sank noch mehr in mir zusammen, presste mir die zittrigen Hände vor das Gesicht und weinte einfach. Ich schluchzte.

Diese ganzen Gefühle, welche ich nie zugelassen hatte stiegen nun auf. Ich dachte nicht einmal darüber nach, wie das sein konnte, wenn ich doch anscheinend tot war. Es war mir jetzt wirklich alles egal.

13 Jahre lang. 13 verdammte Jahre hatte ich mich nur noch durch die Welt gequält. Alles nur um Doflamingo zu töten. Aber im Endeffekt hatte ich auch das nicht geschafft. Ich hatte es dem Strohhut überlassen müssen.

Wenn man es so sah, hatte ich in meinem ganzen Leben nichts erreicht. Wahrscheinlich war es also einfach das Beste, wenn ich dieses nun endlich verließ.

Aber was waren das alles für Gefühle in mir, die auf einmal auftauchten! Ich konnte sie nicht beschreiben! Warum hatte ich solche Gefühle überhaupt! Hatte man mich nicht immer als den gefühlskalten Mann gesehen! Nicht umsonst hatte ich meinen Beinamen „Chirug des Todes“ erhalten. Weil ich kalt war. Seit 13 Jahren befand sich nur noch Kälte und endlose Leere in mir. Das einzige was mich antrieb, war mein Ziel gewesen. Zitternd und die ganze Zeit vor mich hinschluchzend saß ich nun hier, Cora-san vor mir, der mir sanft über den Kopf tätschelte.

„Ist ja gut, Law.“, sagte er.

Ich sah auf und blickte in sein lächelndes Gesicht.

„Du Dummkopf.“, sagte er leise. „Hab ich nicht gesagt, du bist frei? Was hast du dir nur dabei gedacht?“

Cora-san strich mir eine Träne von der Wange, doch es dauerte nicht lange, da liefen schon die nächsten über mein Gesicht.

Langsam, viel zu langsam gelangten seine Worte in mein Bewusstsein. Frei? Ja, er hatte Doflamingo angeschrien, ich sei nun frei. Doch war ich jemals frei gewesen? Nein. Ich konnte mich an keinen Moment erinnern, in dem ich wirklich frei gewesen war.

Das war auch der Grund gewesen, warum ich Pirat geworden war. Zum einen, weil ich damals mit Cora-san zusammen auf die See hatte fahren wollen- und zum anderen, weil ich die See mit Freiheit verband. Wahrscheinlich hatte ich mir eingeredet dadurch meine Freiheit zu erlangen, die ich nie gehabt hatte . Doch wirklich frei hätte ich nur sein können, wenn Doflamingo der Garaus gemacht worden wäre, das wusste ich. So hatte ich nie meine Freiheit erlangen können.

Traurig, dass ich mich auch dort so geirrt hatte.

Selbst als ich mir eine Crew zusammengestellt hatte, hatte ich nie diese Freiheit gespürt, von der Seeleute immer sprachen. Wenn ich im Gegensatz den kleinen Strohhutjungen angesehen hatte, da wirkte er so viel lebendiger und freier, als ich es je hätte sein können.

Ich beneidete ihn um seine positive Lebenseinstellung, sein Vertrauen und seine Art. Sagen würde ich es ihm nie, selbst wenn ich noch am Leben wäre, aber ich glaubte wirklich, dass diese paar Tage oder Wochen die ich mit ihm verbracht hatte, die schönsten meines Lebens gewesen waren. Weil er durch seine Art jede einzelne Sorge von einem nahm. Er ging einem zwar auf die Nerven, aber in ihm steckte so viel mehr.

So viel an Positivem, das er ausstrahlte. Wenn ich nur an sein freudiges Grinsen dachte. Wie konnte ein einziger Mensch, so viel Freude in sich tragen? Das war mir unbegreiflich. Ich hatte es noch nie

verstanden. Außerdem war es jetzt zu spät sich darüber noch Gedanken zu machen. Es war jetzt alles vorbei.

„Law?“

Ich sah wieder zu Cora-san. Er stand auf und hielt mir seine Hand hin.

„Ich denke wir sollten gehen. Es wird Zeit.“

Gehen? Ach ja, ich war ja tot.

Es wirkte noch immer so surreal, wenn ich das sagte, oder dachte. Schließlich spürte ich meinen eigenen Körper noch immer, mein Herz das schlug und wenn ich mich sehr anstrengte, konnte ich sogar spüren, wie mein Blut durch die Adern floss. Wie kontne man da nur davon sprechen, ich sei tot? Andererseits wusste niemand wie es war. Schließlich war niemand von dem Totenreich je zurückgekehrt. Wie auch?

Nachdem ich meinen ganzen Gedankenstrudel unterbrochen hatte, ließ ich mir von Cora-san hochhelfen und stand auf.

„Wohin...?“, fing ich gerade an, da setzte der Blonde sich schon in Bewegung.

„Das wirst du noch früh genug merken.“, sagte er und bedeutete mir ihm zu folgen.

Zögernd ging ich ihm hinterher. Es gab so viele Dinge über die ich mit ihm reden wollte, die ich ihm sagen wollte, doch gerade jetzt blieb mir jedes Wort im Hals stecken. Ich brachte einfach nichts heraus, außer diese Tränen, welche noch immer nicht aufhören wollen zu fließen.

„Cora...-san...“

„Entschuldige, dass ich damals mein Versprechen gebrochen habe, Law.“, sagte er schließlich und blieb stehen.

Verwirrt sah ich ihn an. Corazon drehte sich zu mir um und lächelte mich an.

„Ich habe gewusst, dass Doffy mich umbringen würde, das stimmt. Aber ich wusste auch, dass du noch eine Chance hattest zu überleben. Tut mir leid.“

Ich antwortete ihm nicht. Wie hätte ich je wütend auf ihn sein können, weil er das getan hatte! Zu groß war der Schmerz an seinem Verlust gewesen!

Stattdessen sah ich ihn an und fragte: „Bin ich tot?“

Cora-san drehte sich zu mir um.

„Ja und nein.“, antwortete er und sah mich an. „Aber das kannst nur du selbst wissen.“

„Ich?“

Corazon nickte. Er sah mich eine Weile an, dann packte er mich auf einmal am Arm und umarmte mich. Überrascht starrte ich ihn an.

„Egal wie groß du wirst Law, du wirst immer ein kleiner Dickkopf bleiben.“

Ich antworte nicht. Mir fiel einfach nichts ein, was ich hätte sagen können. Vor allem, weil ich nicht wusste, ob das jetzt ein Kompliment sein sollte oder ein Apell an mich. Bei diesem Typen konnte man nie wissen!

Nach einer Weile ließ er mich wieder los und wir gingen weiter. Ich hatte keine Ahnung wohin wir gingen. War das der letzte Weg? Der Weg ins Jenseits, oder das was eben danach kam? So viele Fragen jagten durch meinen Kopf, doch ich sprach keine aus. Wie schon immer. Wann hatte ich aufgehört, meine Gefühle mitzuteilen? Es kam mir ewig vor, dass ich dies das letzte Mal getan hatte.
 

Schweigend gingen wir nebeneinander her. Dabei gäbe es noch so viel, was ich ihm hätte sagen wollen. Es ging mir aber einfach nicht über die Lippen.

Ich sah mir währenddessen den Weg, den wir entlanggingen und die Umgebung immer genauer an.

Es kam mir bekannt vor. Sehr bekannt sogar. Mein Kopf schmerzte, als das langsam in mein Bewusstsein einsickerte. Diese Straßen, diese Häuser, alles. Ich kannte es alles. Auch wenn es schon so lange her war, dass ich sie gesehen hatte. Ich würde es immer wieder erkennen!

Ein brennender Schmerz jagte durch meinen Körper. Es tat weh! Es tat schrecklich weh!
 

„Cora-san?“ Ich blieb stehen. „Wo...wo sind wir?“

Er drehte sich zu mir um und lächelte.

„Ich glaube, das musst du mir sagen.“

Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Schon wieder. Leicht unsicher erwiederte ich seinen Blick, sah dann wieder die Straßen an. Ich konnte nicht anders.

„Woran erinnert es dich?“

Ich schluckte. Mein Kopf dröhnte, es tat weh. Ich kannte dieses Umfeld. Wie könnte ich es je vergessen!?

„F-Flevance...“, murmelte ich schließlich mit dem Blick auf die Häuser. „Es sieht aus...wie meine Heimatstadt...“

Cora neben mir nickte nur und legte mir die Hand auf die Schulter.

„Hat sicher einen guten Grunde wieso.“

Ich antwortete nicht. Es war als könnte In mir stiegen erneut diese tausend von Gefühlen auf.

Cora seufzte.

„Law?“ Er sah mich an. „Du hast Recht. Es sieht nicht nur aus wie deine Heimatstadt. Wir sind hier in Flevance- in der weißen Stadt.“

Völlig überrumpelt mit dieser Aussage wirbelte ich herum und starrte ihn an.

„Was?“ Ich zog die Stirn in Falten. „Was redest du da? Flevance ist zerstört worden! Schon vergessen! Meine ganze Familie ist dabei umgekommen! Das war vor 16 Jahren! Fle-“

„Habe ich gesagt, wir befinden uns in der Gegenwart?“, unterbrach er mich nur.

Ich hielt inne.

Nicht in der Gegenwart? Wollte er mir sagen, ich sah meine Vergangenheit? Allein der Gedanke daran jagte mir eine Gänsehaut über den Körper.

Wenn es etwas gab, wovor ich wirklich sagen konnte, dass ich Angst hatte, dann war es meine Vergangenheit. Ich hatte diese Zeit so gut wie es ging verdrängt und versucht zu vergessen. Es jetzt wieder sehen zu müssen, erweckte in mir ein Gefühl, was ich mit Angst gleichsetze. Ich spürte, wie meine Finger begannen zu zittern, ebenso wie meine Beine.

Das alles wollte ich nicht sehen. Der Anblick meiner Heimatstadt, die nun nicht mehr exisierte, war schon schlimm genug. Das Wissen, dass ich dort all die verloren hatte, die mir etwas bedeuteten, machte es nur noch schlimmer.

Ich hatte all meine Freunde verloren, meine Familie, Alles. Einfach alles, was ein Mensch je gehabt hatte, war mir durch die Marine genommen worden!

Das Zittern wurde stärker. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, so stark wurde es. Ich spürte, wie erneut die Tränen in meinen Augen zu brennen begannen. Das was ich in diesem Moment wollte war nur, von hier wegzukommen. Ich wollte das nicht sehen. Wollte einfach die Augen vor diesem Anblick schließen und sie erst wieder öffnen, wenn es alles vorbei war! Fand ich meine Ruhe nicht einmal, wenn ich tot war! Wie lange musste ich mich noch quälen, bis ich endich meine Ruhe fand!

„Law? Ist alles in Ordnung?“

Ich antwortete nicht, stand einfach zitternd da und starrte auf die Häuse, die dort säuberlich aneinander gereiht standen. Niemand würde denken, dass diese Stadt irgendwann nicht mehr exisieren würde. Dass sie niedergebrannt wurde. Von der Marine.

Den Leuten, die nie etwas getan hatten, um den Menschen hier zu helfen! Niemand hatte hingesehen und sie einfach alle hatte sterben lassen.

Und als es ihnen zu riskant wurde, setzten sie die ganze Stadt dem Erdboden gleich, egal was mit den Menschen passierte.
 

Völlig kraftlos sank ich auf die Knie und starrte mit geweiteten Augen dort hin, wo ich vor noch einigen Jahren selbst gelebt hatte. Dort wo ich noch glücklich gewesen war. Zehn Jahre lang. Zehn Jahre lang hatte ich ein glückliches Leben geführt. Ein Leben was sechzehn Jahre später nur noch voller Trauer und Wut geprägt wurde- und so dann auch endete. Das war also mein Leben.

Es klang schrecklich in meinen Ohren.

Was hatte das alles für einen Sinn gehabt! Im Endeffekt hatte ich nur verloren. Ich hatte es nicht einmal geschafft Doflamingo aus dem Verkehr zu ziehen!

Wäre ich doch nur damals auch gestorben. Mir wäre so viel erspart geblieben. Es gab nichts was mir dadurch abgegangen wäre. Meine Crew hätte ich zwar nie gefunden, aber das war nur ein kleiner Teil, der vielleicht etwas Positives gebracht hatte. Außerdem hatte ich sie jetzt auch verlassen und bereitete ihnen damit nur Schmerz.
 

Auch wenn ich mit ihnen gereist war, über die halbe Grand Line und weiter, wir jeden Tag zusammen unterwegs gewesen waren, war das Gefühl der Einsamkeit nie weggegangen. Seitdem ich zehn Jahre alt war, war es mein ewiger Begleiter.

„Law?“

Langsam löste ich mich aus dieser Starre und sah Cora an. Er streichelte mir kurz über den Kopf, dann grinste er.

„Ich glaube da kennt dich jemand und will dich wohl sehen.“

Verwirrt folgte ich seinem Blick. Auf Anhieb erkannte ich nichts. Doch dann erkannte ich langsam die kleine und zierliche Gestalt eines Kindes. Eines noch sehr jungen Kindes, auch wenn ich das auf die Entfernung nicht komplett einschätzen konnte. Aber ich würde es allerhöchstens auf 5 Jahre schätzen.

Es war ein Mädchen. Sie hatte kurze, braune Haare, die sie zu zwei Zöpfen zusammengebunden hatte. Je näher sie kam, desto deutlicher wurden auch ihre Gesichtszüge. Sie hatte große, dunkle Augen, ein rundes Gesicht. Sie trug ein hellblaues, kurzärmliges Sommerkleid und ein Paar hellbraune Sandalen. In ihren mittelbraunen, kurzen Haaren konnte man einige Haarspangen erkennen, die sie an ihrem Pony befestigt hatte.

Ich erstarrte. Meine Augen weiteten sich. Ich kannte dieses Kind. Konnte sie es wirklich sein! Wie lange war das jetzt her!? Es kam mir länger vor, als es in Wirklichkeit war.

Ich spürte, wie sich meine Lungen förmlich zuschnürten, mein Herz immer schneller gegen meine Brust hämmerte und mir das Blut nur so in den Ohren rauschte. Das war so surreal! Alles hier war so unmöglich und doch real!

„Law?“

Diese Stimme. Diese helle, kindliche Stimme. Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Das konnte doch nicht wahr sein! War sie es wirklich!?

„Law, bist du das?“

Sie kam schneller auf mich zu, sah mich aus ihren großen, dunklen Augen an. Ich sah wie sie lächelte.

„...L-Lamy...“

Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Ich konnte das einfach nicht glauben. Nach so vielen Jahren sah ich meine kleine Schwester tatsächlich wieder!? Bedeutete das...konnte das heißen, dass meine Eltern...auch hier waren!

Noch immer zitterten meine Beine und mein gesamter Körper, als ich langsam versuchte aufzustehen.

„Lamy.“, keuchte ich.

Tränen bahnten sich meine Wangen hinab, als ich das kleine Mädchen ansah, das dort auf mich und Cora zugerannt kam. Ihr freudiges Lächeln brannte nur noch mehr in mir. Ich starrte die Kleine an, bis es einfach nicht mehr ging.

Es war mir jetzt wirklich alles egal. Ohne auf irgendetwas zu achten, sprang ich förmlich auf und rannte auf sie zu. Tränen stiegen mir in die Augen und liefen mein ganzes Gesicht hinab. Ich konnte das nicht mehr aufhalten. Es ging nicht! Lamy!

Vor ihr angekommen fiel ich förmlich auf die Knie und zog sie fest an mich.

„Lamy.“, flüsterte ich und unterdrückte die weiteren Tränen, zog sie nur noch fester an mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich sie je wieder sehen würde. Auch wenn ich wusste, dass sie nicht lebte. Genauso wie ich auch tot war.

Aber das spielte gerade keine Rolle für mich. Ich sah meine kleine Schwester wieder. Meine Schwester, wegen der ich mich jahrelang noch schuldig gefühlt hatte. Hätte ich sie nur mitgenommen. Wir hätten beide zusammen fliehen können.

„Law, du bist es wirklich, oder?“, hörte ich ihre helle Stimme nun an meinem Ohr. Ich nickte nur stumm. Meine Hände zitterten, als ich ihr vorsichtig über den Kopf streichelte. Es war, als befürchtete ich, sie würde wieder verschwinden, wenn ich sie nicht festhielt. Als würde sie einfach weglaufen, oder sich in Luft auflösen.

Immer wieder versuchte ich etwas zu sagen, doch jedes Wort blieb mir im Hals stecken. Stattdessen hielt ich sie einfach fest und drückte sie so fest an mich, als wollte ich sie nie mehr loslassen.

„Es...es tut mir...so leid.“, brachte ich schließlich krächzend hervor.

Lamys' kleinen Kinderhände legten sich an meine Oberarme und sie drückte ihr Gesicht an meine Brust.

„Das war doch nicht deine Schuld, Nii-san.“, hörte ich sie sagen, doch es kam nicht wirklich bei mir an.

Sie hätte mir auch sagen können, dass es alles meine Schuld sei, ich hätte es nicht wirklich aufgenommen.

Es war mir jetzt wirklich egal, dass ich nun tot war, dass mein Leben im Grunde nicht wirklich sinnvoll gewesen war, ich nicht einmal das erreicht hatte, was ich mir vorgenommen hatte.

Das einzige, was mich im Moment interessierte war, dass ich meine kleine Schwester wieder sah, dass ich einen Teil meiner Familie wieder hatte!

Ich merkte, wie ihre kleinen Hände sich an mein Gesicht legten und sah sie an.

„Du musst doch nicht weinen, Nii-san.“ Sie lächelte und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange. Dann strich sie mir die ganzen, lästigen Tränen von den Wangen und lächelte.

„Du hast dich verändert.“, sagte sie. „Wie alt bist du jetzt?“

„26...“, murmelte ich leise und streichelte ihr über den Kopf.

Sie kicherte.

„Du bist aber alt geworden.“, lachte sie.

Wieder strich ich ihr über die Haare und versuchte etwas zu lächeln. Es fühlte sich so fremd an. Wie lange hatte ich nicht mehr gelacht? Viel zu lange. So lange, dass es sich merkwürdig anfühlte, wenn ich es versuchte.

Je mehr mir das bewusst wurde, desto stärker kam das Gefühl in mir auf, dass es wohl wirklich das Richtige war, mein Leben jetzt einfach hinter mir lassen zu können. All den Schmerz, all die Trauer. Alles war nun vorbei.

Langsam stand ich auf und hob meine kleine Schwester auf die Arme. So, wie ich es früher nur getan hatte, als sie noch ein Baby gewesen war.

„Ich hab dich lieb, Law.“, flüsterte sie mir ins Ohr und legte ihre Hände auf meinen Schultern ab.

Vorsichtig strich ich ihr über den Kopf und zwang mich zu einem Lächeln, was wohl leider nicht so endete, wie ich das gerne hätte.

„Ich dich auch, Lamy.“, murmelte ich und drückte sie an mich. „Ab jetzt bleiben wir zusammen, ja? Ich lass dich nicht mehr allein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Alexis-san
2016-03-03T12:47:20+00:00 03.03.2016 13:47
Hallo
Wieder ein schönes Kapite: law trifft seine kleine Schwester wieder und er hat es ja auch verdient mal wieder wirklich glücklich zu sein. Aber ich hoffe wirklich dass er nochmal genau drüber nachdenkt wen er alles zurücklassen würde.
Bin gespannt aufs nächste Kapitel :)

Antwort von:  Aidensenpai
03.03.2016 17:23
vielen dank :) freut mich, dass es dir gefällt :))


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