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Zwei mit gleichem Schlag

Lang lebe die Bromantik!
von

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13 - Jetzt schlägt's Dreizehn (01)

„WADE! Nein! Warte!“ Ohne große nachzudenken, sprang Spider-Man hinter ihm her. Dann sah er auch, was es mit dem Rucksack auf sich hatte. Ein Jetpack! Und das zündete jetzt, so dass Wade gezielt vom Helicarrier flüchten konnte..

Aber er durfte ihn nicht verschwinden lassen! Er musste doch mit ihm reden! Ihm klar machen, dass er ihm glaubte, dass er auf seiner Seite war! Spider-Man konnte einen Spinnfaden auf ein Hochhaus feuern, dann schwang er sich hinter Wade her. Nicht aus den Augen verlieren! Ihn nicht entkommen lassen! Und dann war das Schussfeld frei und Wade in Reichweite.

Der nächste Spinnfaden traf das Jetpack und Spider-Man riss Wade zurück, hatte aber selbst so viel Schwung, dass er mit ihm zusammenprallte und beide stürzten. Im letzten Moment konnte Spider-Man Wade packen, einen weiteren Spinnfaden abschießen und beide landeten zwar unsanft, aber unbeschadet auf dem Boden.

Doch Wade schleuderte Spider-Man sofort das Jetpack entgegen, dann schickte er ihn mit einem harten Tritt gegen eine Hauswand. Noch bevor Spider-Man sich fangen konnte, war Wade gleich wieder bei ihm und der nächste Schlag beförderte ihn auf den Boden.

„Wade! Hör auf!“ Spider-Man versuchte, Wade mit Spinnfäden zu fesseln, aber Wade wich gerade noch aus. Dafür zog er nun wieder die Waffe und schoss auf Spider-Man, der sich schnell zur Seite rollte und dann mit zwei Sätzen an der Hauswand war.

„Aufhören!!“

Wade legte erneut auf ihn an. „Ich hab dir gesagt, ich töte dich, wenn ich dich das nächste Mal treffe“, war alles, was er sagte, bevor er wieder auf Spider-Man schoss.

Spider-Man stieß sich von der Wand ab und wollte hinter Wade landen, um ihn dann zu entwaffnen. Aber Wade schien das zu durchschauen, denn er war schneller, drehte sich um und rammte Spider-Man dabei so hart den Ellbogen gegen die Brust, dass es dem die Luft aus den Lungen trieb und er erneut zu Boden ging. Kurz tanzten Sterne vor Spider-Mans Augen, dann war Wade über ihm und zielte direkt auf seinen Kopf.

„Du bringst mich nicht mehr dorthin zurück.“ Er lud durch.

Spider-Man schluckte schwer und sah ihn nur an. Wade würde ernst machen, das war ihm irgendwie klar. Darum sagte er nur: „Nie wieder... Das schwöre ich dir...“

Das ließ Wade zögern und die Stirn runzeln. Aber noch senkte er die Waffe nicht.

„Was ist? Worauf wartest du? Na los, bring es hinter dich“, forderte Spider-Man. Keine Ahnung warum er das sagte, aber das schien Wade erst recht zu verwirren.

„Warum... wehrst du dich nicht?“

Spider-Man drehte den Kopf zur Seite. „Du hattest recht. S.H.I.E.L.D... nein... Das ist nicht S.H.I.E.L.D. Was die da getan haben, ist absolut grauenhaft. Es... tut mir so leid... dass ich dich einfach denen ausgeliefert und dich dort gelassen habe. Ich... ich konnte doch nicht ahnen, dass... Dann wäre ich doch schon viel früher...“

„DU hast mich raus geholt!“, unterbrach Wade ihn fast überrascht, als ihm das klar zu werden schien und senkte nun endlich die Waffe, als Spider-Man leicht nickte.

„Du weißt ja gar nicht, wie viele Steine mir gerade vom Herzen fallen! Dann bist du keiner von denen! Dann bist du immer noch der Gute! Wow, wäre ich religiös, würde ich jetzt drei Kreuze machen und 'ne Kerze anzünden gehen! Na los, komm hoch, du Held!“

Wade hielt ihm die Hand hin und Spider-Man ließ sich hochziehen. Dann rieb Spider-Man sich über die Brust, wo ihn Wades Ellbogen erwischt hatte. Der nahm ihn nun genauer in Augenschein.

„Okay... obwohl du anscheinend ja doch auf der richtigen Seite stehst... Verrat mir trotzdem, was es mit dem Venom-Gedenkanzug auf sich hat. Oder... IST das Venom?!“ Unsicher machte Wade einen Schritt weg von Spider-Man, doch der schüttelte nur schnell den Kopf.

„Nein! Kein Venom. Nur Spezialstoff. Das ist ein Prototyp mit Tarnfunktion. Nur so konnte ich überhaupt bis zu dir und dir... die Tür aufmachen.“

Wade steckte die Waffe weg, stemmte eine Hand in die Hüfte und musterte ihn nochmal von oben bis unten, so dass es Spider-Man ganz anders zumute wurde.

„Hnhn... so, so... Ganz ehrlich?“

Spider-Man lehnte sich erschrocken zurück, als Wade ihm plötzlich ganz nah kam und auf ihn zeigte.

„DAS ist absolut heiß! Auf dieses Teil steh ich jetzt schon! Gruselig, aber ich liebe es! Damit siehst du richtig gefährlich aus und das... mag ich!“

„Wade! Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Du musst mir sagen, was du weißt! Was ist da los? Was geht da oben ab?! Hilf mir, das zu verstehen! Alles, was mir klar ist, ist, dass mit der Besatzung auf dem Helicarrier was nicht stimmt!“, wollte Spider-Man endlich Klarheit haben.

„Okay, okay, tief durchatmen, Tiger. Ich werd dir alles erklären. Aber nicht hier auf der Straße. Ich hab noch eine Wohnung, von der keiner weiß. Bring uns da hin und dann... wirst du alles verstehen, versprochen.“

Spider-Man sah Wade einen langen Moment an, forschte in seinem Gesicht, ob er Anzeichen dafür fand, dass Wade ihn wieder belog oder austricksen wollte. Aber... er glaubte ihm. Und er fühlte sich noch immer schrecklich, weil er ihn diesen Leuten ausgeliefert hatte und zugelassen hatte, dass sie...

Ihm wurde kurz wieder schlecht bei dem Gedanken an die Bilder und an den Geruch.

„Bist du... okay?“, fragte er Wade mehr automatisch.

Wade sah kurz an sich herunter. „Bis auf das grässliche Outfit? Ja, ich glaube, es ist alles wieder zu. Und dran. Die haben wirklich gedacht, die kriegen Informationen aus mir raus, wenn sie an mir rumschneiden, mir was amputieren, oder verätzen, oder...“

Er unterbrach sich, als Spider-Man sich abwandte und doch kurz die Hand auf den Mund pressen musste. „Oh, sorry, du bist kein Gore-Fan, stimmt's? Na komm, alles wieder gut. Du hast mich gerettet, also geht’s mir supergut! Die Verletzungen sind ja alle fast schon wieder ganz verheilt. Also mach dir keine... Halt! Warte! Doch! Das ist total süß, wenn du dir ehrlich Sorgen um mich machst!“

Spider-Man spürte, wie Wade ihm sanft die Hand auf die Schulter legte. „Ist schon okay.“

„Wade... Es... es tut mir so unendlich leid. Aber... aber nach all dem... Ich weiß doch noch immer nicht, was los war... ist. Und ich konnte nicht...“

Wade drückte seine Schulter. „Parker. Es ist gut. Ich bin froh, dass du doch der bist, für den ich dich immer gehalten habe. Dass du auf deinen Anstand hörst. Und dass deine inneren Stimmen alle auf der richtigen Seite zu stehen scheinen. Dass ich mich nicht in dir getäuscht habe. Das wäre das Einzige, das ich nicht hätte ertragen können...“ Er schob die Hand zu Spider-Mans Nacken und zog ihn kurz gegen sich und in eine Umarmung. „Du hast keinen Grund, dich zu entschuldigen, okay? Oder dich schlecht zu fühlen. Du hast genau das getan, was du tun musstest. Und du hast dich im richtigen Moment für das Richtige entschieden. Jetzt sei so gut und bring uns zu meiner anderen Wohnung. Dann erkläre ich dir alles. Und dann wirst du es verstehen.“

Spider-Man stand nur etwas steif da und ließ Wade machen, aber dann gab er sogar ein wenig nach und lehnte sich selbst leicht gegen Wade. Denn er war einfach nur froh, dass alles, was geschehen war, wohl einen Grund hatte. Dass Wade nicht der Böse war.

Zumindest wollte er das jetzt glauben. Und nichts anderes.

Er schob Wade ein Stück von sich weg, als er merkte, wie der über seinen Rücken strich, weil ihm das dann doch wieder unangenehm war, auch wenn er sich komisch glücklich und erleichtert fühlte.

„Halt dich an mir fest und sag mir, wohin“, forderte er Wade auf und ließ ihn die Arme um seinen Nacken legen.

„Erst mal geradeaus, die Straße lang. An der großen Kreuzung dann rechts.“

Spider-Man schoss einen Spinnfaden nach oben und zog sie beide hoch, dann spürte er, wie Wade die Wange gegen seine drückte.

„Weißt du, was noch toll ist an dem neuen Kostüm? Jetzt siehst du älter aus. Da hab ich gleich nicht mehr so viel Skrupel, dich anzumachen...“

Spider-Man zuckte zusammen. „Wade! Nicht lustig! Und nicht der richtige Moment!“

Wade hielt sich mehr an ihm fest. „Du hast recht. Ich zieh mich erst mal um. In den Sachen find ich mich auch nicht hübsch. Wir reden da nochmal drüber, wenn ich wieder cool aussehe.“

Darauf sagte Spider-Man lieber nichts mehr. Er seufzte nur laut auf. Trotzdem tat das gut. Es fühlte sich so 'normal' an.
 

Wade lotste ihn weiter durch die halbe Stadt, bis sie bei ein paar heruntergekommenen Mehrfamilienwohnblocks ankamen.

„Warum schickst du mich dreimal im Kreis?!“, beschwerte Spider-Man sich, schüttelte seine Arme und Hände aus und streckte sich. „So locker geht das durch die Stadt schwingen mit Extraballast auch wieder nicht.“

Wade sah sich um. „Ich wollte nur nicht, dass man uns folgen kann. Aber ich denke, wir sind sicher. Oder vibriert da drin was?“ Kurz tippte er Spider-Man an die Schläfe, woraufhin der gleich Wades Hand wegdrückte.

„Finger weg! Nein, alles ruhig. Los, geh vor. Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird! Vor allem muss ich dann den anderen Bescheid sagen, damit die wissen, dass es mir gut geht.“

Sofort sah Wade ihn alarmiert an. „Welche anderen?!“

Schnell hob Spider-Man die Hände. „Keine Sorge! Die sind auf meiner Seite! Du weißt schon, Nova, Power Man, White Tiger, Iron Fist.“

Er zuckte zusammen, als Wade seine Schultern packte. „Wo sind sie? Was haben sie mitbekommen? Wissen die, wo du bist? Können die dich hier finden?!“

Ganz verwirrt schüttelte Spider-Man den Kopf. „N-nein. Beruhig dich. Nova hat mich überhaupt erst zum Helicarrier hochgebracht, die anderen wollten nur helfen. Ich hab ihnen gesagt, dass ich alles... komisch finde, was gerade in den letzten Tagen mit S.H.I.E.L.D. los war. Und sie haben mir geglaubt und mich sofort unterstützt. Also mach dir keine Gedanken. Sie sind voll auf meiner Seite.“

Wade schien ja richtig aufgebracht und besorgt darum zu sein, dass ja niemand mitbekam, wo sie nun waren. Aber auch kein Wunder, dass er keinen Kontakt mit egal wem wollte, der mit S.H.I.E.L.D. zu tun hatte, nach dem, was ihm da angetan worden war. Noch einen Augenblick lang sah Wade ihn nur eindringlich an, dann ließ er ihn los.

„Dich kann keiner orten?“

Schnell schüttelte Spider-Man wieder den Kopf. „Nein. Ganz sicher nicht! Ich hab sogar den Anzug ja gerade erst aus der Entwicklungsabteilung gestohlen! Also können da keine Sender dran sein, weil niemand damit rechnen konnte, dass ich mir den hole!“, beeilte er sich zu sagen.

Das ließ Wade sogar leicht grinsen. „Du hast... was? Ich hab doch 'nen schlechten Einfluss auf dich, wenn du meinetwegen klaust. Böser Spider-Man! Okay, komm mit.“

Spider-Man folgte ihm in das Haus und durch das runtergekommene dreckige Treppenhaus bis in den sechsten Stock.

Alles voller Graffiti, vermüllt, man hörte hinter ein paar Türen Streit oder laute Musik, es roch nach verschiedensten Essen... Schlimm, das es solche Viertel gab.

Wade blieb vor einer Tür stehen, bückte sich und zog hinter einer locker sitzenden Holzleiste an der Wand einen Schlüssel hervor. Dann schloss er – auffallend langsam, wie Spider-Man fand – die Tür auf und sagte beim Reingehen ebenfalls in einem komisch lautem Tonfall: „Tut das gut, daheim und in Sicherheit zu sein! Komm rein, Spidey-Kumpel! Und nochmal danke fürs da rausholen! Du bist der beste Held von allen!“

Irritiert folgte Spider-Man ihm nach drinnen und schloss die Tür hinter sich.

„Äh... gern... geschehen?“

„Setz dich, setz dich!“ Wade deutete auf einen einzelnen Stuhl an einem kleinen Holztisch, während er selbst zum Fenster ging und vorsichtig hinter der Gardine nach draußen spähte.

Spider-Man sah sich in der kleinen Wohnung um. Zwar nicht so zugemüllt, wie die andere, aber genauso spartanisch möbliert. Zwei Schränke, ein alter Herd, ein rostiger Kühlschrank, Tisch, Stuhl und eine alte, rissige Couch. Und eine Tür zu einem weiteren Raum, vermutlich das Bad. Langsam setzte Spider-Man sich an den Tisch und zog die Maske vom Kopf.

„Also gut, Wade. Rede! Erklär es mir! Jetzt!“

Wade ging zu einem der Schränke und suchte ein komplettes Deadpool-Outfit heraus. „Erstmal will ich, dass du weißt, wie leid es mir tut, dass ich dich da mit reinziehen musste, Parker. Aber es ging nicht anders. Weil ich niemandem so vertrauen konnte, wie dir. Und auch bei niemandem so sicher sein konnte, dass er genau das tut, was ich erwarte, dass er es tut. Ich hab tatsächlich den Auftrag bekommen, die S.H.I.E.L.D. Daten zu stehlen. Aber ohne dich, wäre ich nie auf den Helicarrier gekommen. Wir brauchten die Daten und den Komplettabsturz des Systems. Du hast ja selbst gesehen, dass mit S.H.I.E.L.D. was nicht stimmt“, begann Wade seine Erklärung, während er begann, sich umzuziehen.

„Hydra“, murmelte Peter und Wade hielt kurz inne.

„Oh, du hast es also schon raus? Ja, Hydra. Dummerweise konnte ich nicht sagen, wer schon dazugehört. Darum war jeder ein potenzieller Feind.“ Wade sah ihm direkt in die Augen. „Sogar du. Vor allem, weil du immer so überloyal gegenüber S.H.I.E.L.D. bist.“

Darum hatte er ihn das alles gefragt! Darum hatte Wade das immer wieder so genau wissen wollen!

„Ich wollte dich sicherheitshalber raus halten aus der Aktion. Weil ich nicht wirklich geglaubt habe, dass du zur falschen Seite gehörst. Darum solltest du warten und nicht mitkommen. Natürlich auch, damit du mich wirklich nicht noch aufhältst. Aber auch, damit du nicht angegriffen wirst. Ich musste die Computer lahmlegen, damit all die heiklen Daten nicht in Hydras Hände fallen. Und ich konnte keinen einweihen. Ich wusste ja nie, wer alles vielleicht mithört. Und hätte ich falsch gelegen... Hättest du... dazugehört... Dann wäre der Plan auch aufgeflogen, Hydra wäre gewarnt worden. Ich hab dir ja schon gesagt, dass ich dich für den Quinjet gebraucht habe, damit ich ohne Probleme auf den Helicarrier komme.“

Peter senkte den Blick. Nicht nur, weil er Wade nicht beim Umziehen zusehen wollte.

„Gewinne sein Vertrauen“, gab er leise wieder, was er auf dem Zettel in Wades Wohnung gelesen hatte.

„Du hast... das gesehen? Hör mal, Parker, das... Eigentlich stand das nicht deswegen da drauf. Das wollte ich eigentlich unabhängig von dem Auftrag. Ich wollte schon immer, dass du mir traust. Aber nicht, um das auszunutzen. Sondern... weil ich wollte, dass du mich einfach... magst. Ah, oh je, das klingt schrecklich kitschig! Darüber reden wir ein anderes Mal. Jedenfalls hab ich mir die Daten geholt, die Server zur Komplettsperrung gebracht und mich nach dem kleinen unguten Zwischenfall mit dir aus dem Staub gemacht. Zu dumm, dass du leider 'n bisschen zu klug für mich bist und ich unterschätzt habe, zu was ein enttäuschter und wütender Teenager fähig sein kann. Hast mich ganz schön reingeritten, Kleiner. Aber das hab ich verdient. Nur... so, wie du drauf warst, konnte ich dir erst recht nichts sagen. Ich war so unsicher, zu wem du hältst.“

„Was hätte ich denn tun sollen?!“, fuhr Peter ihn an und fuhr sich durchs Haar. „Du... du hast da Leute erschossen, Fury angeschossen, mir die Schuld angehängt. Fury hat mich rausgeworfen. Was hast du denn erwartet?!“

„Also, was das angeht, musst du auch noch was wissen...“, setzte Wade an, ihn unterbrach aber eine Stimme von hinter Peter.

„Vielleicht kann ich das erklären.“

Peter zuckte heftig zusammen, sprang auf und fuhr herum. Dann sah er mit großen Augen auf den Mann, der aus dem Nebenraum leise hinter ihn getreten war.

„Director Fury?!?!“

„DamdamDAAAM!“, machte Wade und zog die Reißverschlüsse an seinem Anzug zu.

„A-aber... was... wieso...“ Total perplex und verwirrt sah Peter zwischen Wade und Fury hin und her.

Fury ging um den Tisch herum und blieb mit auf dem Rücken verschränkten Händen vor Peter stehen. „Wilson hat einzig und allein auf meine Befehle hin agiert. Ich habe ihn engagiert, weil er der Einzige ist, der sonst für niemanden außer für sich selbst arbeitet. Er sollte die Daten für mich sichern. Ich wusste, dass Hydra S.H.I.E.L.D. infiltriert hat, aber nicht, welche der Männer es sind, oder wer abgehört wird. Und darum konnte ich keinem etwas anvertrauen. Natürlich hätte man mich aus dem Weg geschafft, hätte jemand gemerkt, dass ich Bescheid weiß. Darum auch Wilson als Hilfe. Er hat schon versucht, bei Hydra direkt an Informationen zu kommen, um Schlimmeres zu verhindern. Da konnten glücklicherweise ja auch Sie dafür sorgen, dass er da wieder raus gekommen ist. Dummerweise brachte das aber nichts Neues“, ergänzte Fury Wades Erklärungen.

Sollte das etwa heißen, Wade arbeitete schon für Fury, seit er ihm in dem Hydra-Keller-Labor geholfen hatte?

„Also blieb mir nichts anderes übrig, als den extremsten Weg zu wählen und noch einen Schritt weiter zu gehen“, fuhr der Director fort. „Denn niemand würde auf die Idee kommen, dass ich gerade IHM die Zugangscodes gebe, damit ausgerechnet ER die Daten holen kann.“

„Hörst du? Nick ist mein zweitbester Freund“, kam es von Wade, während er seine Handschuhe anzog.

Aber doch, Peter musste Fury recht geben. So sehr, wie der ihm immer eingebläut hatte, dass er nicht mit Deadpool arbeiten durfte... Dass die beiden gemeinsame Sache machten, hätte er auch nie gedacht.

„Wilson hat niemanden getötet. Das war ich“, redete Fury weiter. „Sie haben etwas gemerkt, mich angegriffen und auf mich geschossen, als Deadpools Angriff auf den Helicarrier erfolgte. Ja, auch meine Verletzungen gehen nicht auf Wilsons Konto.“

Wade machte ein Peace-Zeichen. „Ich bin der Gute, toll nicht?“

„Dann sind Sie aufgetaucht, Parker. Ich hatte keine Wahl, ich musste Sie auf Wilson hetzen, damit keiner Verdacht schöpft. Und ich wollte Sie aus S.H.I.E.L.D. raus haben, damit Hydra Sie nicht in die Finger bekommt. Darum musste ich Sie vom Carrier schmeißen.“

Das war alles nur... zu seinem Schutz? Aber natürlich! Wenn man nicht wusste, wem man trauen konnte...

„Und Hydra will die Daten natürlich um jeden Preis. Darum haben die mich nochmal gebeten, Deadpool zu finden“, sagte Peter dann.

Fury warf Wade einen kurzen Blick zu. „Ich konnte die Kontaktaufnahme zu Ihnen leider nicht mehr verbieten, Parker. Ich musste mich – offiziell wegen der Verletzungen – zurückziehen. Und damit hatte ich keinen Zugriff mehr auf das, was auf dem Carrier passiert. Zum Glück war Wilson ein einziges Mal in seinem Leben verschwiegen. Denn die Daten beinhalten nicht nur geheime Identitäten und Militärgeheimnisse, sondern auch die Codes für das Waffensystem auf dem Helicarrier. Und das kann im schlimmsten Fall auf einen Schlag die ganze Stadt zerstören. Sie verstehen sicher, dass wir allein das auf jeden Fall verhindern müssen.“

Sofort nickte Peter. „Ja, natürlich! Sie hätten mir was sagen müssen! Das hätte ich doch nie zugelassen!“, regte er sich dann auf.

Fury drehte sich um und ging zum Fenster. „Das hatte ich gehofft. Aber es ging nicht anders. Bevor die Daten nicht entfernt waren, konnten wir keinen einweihen.“

„Und du hast ja auch nur dadurch, dass du nochmal für mich zurückgekommen bist, bewiesen, dass du doch auf der richtigen Seite stehst“, gab Wade zu bedenken.

„Und was... soll jetzt werden?“, wollte Peter wissen. „Ich meine... wir müssen da rauf! Sie unschädlich machen!“

„So ist es“, antwortete Fury. „Nur, es gibt da noch immer das Sicherheitssystem.“ Er drehte sich zu Peter um. „Das Sie ja erfolgreich umgangen haben. Beim Rein- UND Rausgehen. Netter neuer Anzug im Übrigen.“

„Ja, den... musste ich...“

„Leihen“, half Wade ihm.

„Ich musste an den Überwachungskameras vorbei“, rechtfertigte Peter sich. „Und nach oben hat Nova mich gebracht. Die anderen drei helfen auch! Und warten auf mich! Nova wird ihnen sicher gesagt haben, dass wir angegriffen wurden! Er kann mich da sicher nochmal hochbringen und ich weiß, wie man das System für ein paar Minuten kurzschließt!“

Fury sah ihn ernst an. „Sind Sie sicher? Ich habe einen nicht registrierten Jet zur Verfügung. Damit kann ich die anderen mit nach oben bringen. Dann wären wir zu sechst.“

„Und das soll reichen?“

Beide sahen zu Wade, der lautstark ein Magazin in eine seiner Pistolen einrasten ließ. „Spielen wir nicht lieber Lucky Number Seven?“

Peter trat zu ihm. „Im Ernst? Du hast mit der Sache nichts mehr zu tun. Es betrifft dich nicht. Und ich könnte verstehen, wenn du nicht helfen willst, nach allem...“

Überrascht sah Wade ihn an. „Willst du mich gerade aus einem Kampf raus halten? Wirklich? Hör zu, Kleiner, es geht mir nicht ums Helfen. Und bevor du was sagst, nein, auch nicht ums Kämpfen. Oder um Rache an Hydra.“ Er sah Peter wieder fest in die Augen. „Ich mach das nur für dich. Und weil ich nicht hier sitzen bleiben kann, wenn ich weiß, dass du vielleicht 'nen Schutzschild brauchst.“

Ganz verlegen senkte Peter für einen Moment den Blick. Dann biss er sich erst auf die Unterlippe, ehe er wieder zu Wade aufsah.

„Dann... sind wir... für das hier...“ Er streckte ihm die Hand entgegen. „Ein Team?“

Wade griff nach seiner Hand und drückte sie fest. Aber dann konnte er sich ein kleines Grinsen doch nicht verkneifen. „Für dich bin ich, was IMMER du willst, Spidey!“

Sofort zog Peter seine Hand zurück und lief rot an.

„Sind Sie dann fertig, meine Damen?“, kam es ungeduldig von Fury. Er holte sich ebenfalls Schusswaffen und verstaute sie in einem Holster unter seinem Mantel. „Dann los. Gehen wir den Helicarrier außer Gefecht setzen und S.H.I.E.L.D. zerschlagen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sayo_Siberra
2016-12-25T17:38:21+00:00 25.12.2016 18:38
Oh Mann, du solltest echt in irgend einer geheimen Organisation Pläne schmieden... ich meine.. WTF?!
xD Wie bist du den drauf, Ich finds richtig geil was du dir wieder alles aus dem Ärmel geschüttelt hast, da müssen sich manche Autoren echt ne Scheibe abschneiden... so nun aber mal zum wesentlichen *Schleimspur aufwisch*

Das Kapitel ist ja mal mega, wie sie sich versöhnen.. awww xD sooo süß!
Allein für die Umarmung würde Wade durch alles nochmal gehen.
ich kann mir das aber richtig gut vorstellen, wie Pete sich doch auf ne freundschaftliche Umarmung einlässt und Wades Hand laaaaaangsam nach unten rutscht xD
Aber als dann auch noch Fury aufgetaucht ist... war das son richtiger Brainflash bei mir So ungefähr xD

I love it... traurig aber nun kommt das letze Zuckersüße Kapitel... *Freu*
Antwort von:  Kurama_Kitsune
25.12.2016 21:56
Hmmmm... wer sagt denn, dass ich das nicht schon lääängst tue? X3
Ich wünschte sehr, das hier würden auch mal Comiczeichner lesen und mir dann sagen, dass ich mit ihnen arbeiten darf. XD
Hihihi und ich mag das liebhaben auch selber so gern. Wenn ich das Geld hätte mir freizunehmen und das Talent hätte, das alles umzusetzen, würde ich das alles als Film zeichnen. *_* Ich muss mich echt mal hinsetzen und ein Best of Zeichnen...
Aber schön, dass ich dich mit Fury überraschen konnte. XD
Von:  Sayo_Siberra
2016-12-25T17:02:22+00:00 25.12.2016 18:02
Ok.. erster Satz gelesen.. ich wollte nur sagen.
ICH WUSSTE ES XD
Von:  Witch23
2016-12-23T22:24:01+00:00 23.12.2016 23:24
Okay das mit Fury war nun eine leichte überraschung. Aber da Spidy ja da oben gesagt hat das er es ist und sich auch so nicht weiter bedeckt gehalten hatte habe ich mir wegen der Sender eigentlich ein klein wenig Gedanken gemacht.

Da bin ich mal neugierig wo das noch hinführt.

Aber schon klasse wie Wade ihn gleich wieder angemacht hatte und eben das meine Damen von Fury XD
Antwort von:  Kurama_Kitsune
24.12.2016 21:44
Hehe gut, ich hatte gehofft, dass man damit nicht gleich rechnet.
Und ich stelle selbst fest... ich find Fury immer cooler, je öfter ich den mit reinnehme. XD


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