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In nohrischem Licht

von

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A


 

Laslow: Hier musst du vorsichtig schneiden, siehst du? Dann kannst du mit den Fingern dort rein greifen und die Haut abziehen.

Junge: Jawohl, Sir! (nickt eifrig und folgt seinen Anweisungen)

Niles: (entgeistert) Was machst du hier?

Laslow: (schaut auf und lächelt) Oh, hallo Niles. Stellst du mir wieder nach?

Niles: Nein, tue ich nicht, sonst- … Ich leih mir den mal kurz. (zerrt Laslow am Oberarm mit sich)

Laslow: Hey! Was soll das?

Niles: Das sollte ich dich fragen! Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Ich dachte, dein letzter Ausflug hierher sei eindrücklich genug gewesen!

Laslow: Das war er.

Niles: Hätte ich sie nicht aufgehalten, sie hätten dir die Kehle durchgeschnitten!

Laslow: Ich weiß, ich weiß.

Niles: Warum bist du dann hier?

Laslow: Siehst du, ich habe mit Lilac gesprochen. Ich habe mich für meinen Fauxpas entschuldigt und … das dort drüben ist ihr Sohn. Sie hat wegen ihrer Arbeit kaum Zeit für ihn, deshalb ist er mit seinen Freunden die meiste Zeit auf der Straße.

Niles: Und jetzt spielst du den braven Samariter?

Laslow: (schüttelt seufzend den Kopf) Ich helfe nur ein wenig aus. Ich habe sie dabei erwischt, wie sie sich ein rohes Hühnchen geteilt haben. Also zeige ich ihnen, wie sie ihr Essen sicher gar bekommen.

Niles: Du weißt, dass sie dich beklauen werden wie ein rohes Hühnchen?

Laslow: Das haben sie schon versucht. Aber ich habe kein Gold bei mir.

Niles: Du hast – oh. Sehe ich da deine durchtriebene Seite? Kann die noch mehr?

Laslow: Willst du es ausprobieren? Oder hältst du mich immer noch für naiv und verzogen?

Niles: Nun, du bist wieder hier. Und du lächelst dabei. Immer noch, wohl bemerkt.

Laslow: (lächelt) Ja, das tue ich. Du bist hier aufgewachsen, habe ich recht? (deutet auf die Gasse hinter sich) Deine anzüglichen Kommentare und die ganzen Sticheleien sind deine Art, damit klarzukommen.

Niles: Selbst wenn-

Laslow: Weißt du, gewissermaßen hast du recht mit deinen Vorwürfen. Ich bin nicht in einem Elendsviertel aufgewachsen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich wurde in einem Schloss geboren, in einem weit entfernten Land. Meine Eltern waren sehr liebevoll und alles war Friede und Freude und … dann ist ein feindliches Heer in unser Reich eingefallen. Sie haben meinen Vater ermordet. Meine Mutter. Ihre Verbündeten. Irgendwann waren nur meine Schwester, ein paar Freunde und ich übrig. Die ganze Verantwortung lastete auf uns. Letztendlich haben wir es geschafft, den Feind zu besiegen, doch der Preis …

Niles: …

Laslow: Ich weiß, was Hoffnungslosigkeit bedeutet. Deswegen ist es für mich so wichtig, der Welt mit einem Lächeln zu begegnen. Um anderen zu zeigen, das nicht alles verloren ist. Und manchmal auch, um mir selbst zu zeigen, dass nicht alles verloren ist.

Niles: Tsk. Und da dachte ich, ich würde derjenige sein, der die Moralpredigt hält.

Laslow: Ich kann noch ganz andere Sachen halten.

Niles: (schnaubt) Versprich nichts, bei dem ich dich nicht beim Wort nehmen soll. … Aber ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich falsch eingeschätzt.

Laslow: Entschuldigung angenommen. Allerdings könntest du mir zur Entschädigung einen kleinen Gefallen tun.

Niles: … Nur einen kleinen und keinen langen?

Laslow: Vielleicht auch das.

 

Niles und Laslow haben den A-Rang erreicht.
 



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