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Versprechen am Raureifmorgen

von

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Als wir das Haus verließen, bewegte sich die Sonne schon Richtung Horizont. In ungefähr drei Stunden würde jegliches Tageslicht verschwunden sein. Die nahende dunkle Jahreszeit lag wie ein schwerer Umhang auf unseren Schultern. Sie bedeutete mehr Arbeit, mehr Gefahr. Mit einem leichten Kopfschütteln scheuchte ich diese Gedanken fort und konzentrierte mich auf unseren Einsatz. Leichter Nebel von der Themse tänzelte um meine Schuhe, als wir zu Fuß Richtung Reynolds Road gingen. Ich fröstelte leicht. Ein Arm schlang sich um mich und angenehme Wärme strahlte zu mir herüber. Ich schaute hinauf zu Lockwood, der mich aufmunternd anlächelte, genau mit diesem Lächeln, das alles Schwierige vor uns einfacher machte.

„Ist alles in Ordnung, Luce?“

„Ja, alles gut. Ich habe nur daran gedacht, was George uns erzählt hat. Die Grundrisse sahen komisch aus. Ich kenne mich nicht viel damit aus, aber… irgendwie sieht mir das alles zu schlicht aus, was Marissa da nach dem Wiederaufbau gemacht hat.“

„Ich verstehe, was du meinst“, drehte sich Holly um, welche mit George und Kipps nur einige Meter vor mir ging.

„Es sieht zu simpel aus, nicht wahr?“

Ich nickte zustimmend auf Hollys Aussage. Ja, es sah viel zu simpel aus.

„Vielleicht hat Marissa ja wirklich nur vorgehabt dort Mieteinnahmen zu bekommen“, entgegnete Lockwood mit einem zuversichtlichen Grinsen.

So ganz glauben konnte ihm das keiner. Quill war wie so oft derjenige, der es einfach aussprach.

„Du träumst nachts auch von rosa Kaninchen, was Tony?“

„Immerhin wissen wir, welchen Geist ihr drei gestern dort gesehen habt“, mischte sich George ein und schob die Brille hoch.

Da hatte er allerdings recht. Es war zwar Zufall gewesen, aber das war sehr oft der Fall in unserem Job. Er hatte uns ein Foto von den letzten Opfern des Hauses zeigen können. Die siebenköpfige Familie, welche bei dem Brand ums Leben kam. Auf dem Foto hatten wir den Geist gefunden, wenngleich man noch etwas Fantasie gebraucht hatte, um die verkohlten Hautfetzen vor seinem geistigen Auge an den richtigen Platz zu schieben. Aber es war eindeutig die mittlere Tochter, welche man nie gefunden hatte. Die Frage war allerdings immer noch, was sie suchte oder wen.
 

Vor Ort angekommen gingen wir wie geplant vor. Wir teilten uns auf. Ich erklärte Holly nochmal im Detail, wo uns was gestern aufgefallen war und wo wir den Geist am meisten wahrgenommen hatten. Meine brünette Kollegin mit ihrer tadellosen, dunklen Haut, hörte aufmerksam zu und nahm hier und dort einige Messungen vor. In dem aktuellen Arbeitszimmer blieben wir etwas länger stehen, denn hier hatte ich den Geist ziemlich deutlich am Abend zuvor gehört und auch versucht, Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam nutzten wir die noch ruhige Zeit, um alles genauer zu untersuchen. Dabei verrückten wir auch so einige Möbel.

„Es sieht echt normal aus.“

Holly hüpfte gerade auf einer Stelle herum, wo das Holz dunkler wirkte, doch wir hörten weder einen Hohlraum noch irgendein verdächtiges Knacken. Wahrscheinlich war dies die Originalfarbe des Bodens, während der Rest von der Sonne ausgeblichen worden war.

„Wie lange wohnt der neue Besitzer hier schon?“, fragte ich sie.

„Er sagte etwas davon, dass er es vor einem Monat erworben hat.“

„Solange stand es leer?“

„Ja“, bestätigte Holly, „Da es unserer lieben Marissa gehörte, hatte die BEBÜP gesteigertes Interesse daran, es komplett unter die Lupe zu nehmen.“

„Sehr genau haben sie aber nicht gearbeitet, wenn ihnen dieser doch offensichtliche Geist nicht aufgefallen ist.“

Holly zuckte mit der Schulter, wodurch ihr Haar samtig von ihrer Schulter herunterfiel und sich über ihren Rücken ergoss. Ihre Antwort, Erwachsene wahrscheinlich, erklärte so viel und ließ mich innerlich noch mehr den Kopf schütteln.

„Auf jeden Fall, nachdem die BEBÜP das Haus wieder freigegeben hat, stand es eine Weile leer und dann hat es unser Kunde gekauft. Er hat eine Nacht hier drin verbracht und Geräusche gehört, die nicht normal für ein Haus waren. Am nächsten Abend engagierte er dann Kinder von der Nachtwache, die das Haus mal im Auge behalten sollten. Diese berichteten ihm dann vom Geist und ja… so kamen wir zum Auftrag“, erklärte mir Holly ausführlich.

Ich nickte verstehend, als sie ihren lockigen Kopf nach unten richtete und auf die Armbanduhr tippte.

„Wir müssen zurück.“

„Oh, ja stimmt, die Zeit vergeht ja wieder schnell.“

Ich ließ ihr den Vortritt, drehte mich selbst aber noch einmal zum Zimmer um. Die Möbel ließen wir verrückt stehen, wir würden uns morgen wieder um das richtige Hinstellen kümmern. Mein Blick schweifte herum. Irgendwas stimmte hier einfach nicht. Ich war mir nur noch nicht sicher, was es war. Gestern hatte ich es noch nicht so wahrgenommen. Lag es vielleicht an den verschobenen Möbeln? Oder spielte mir mein Kopf einen Streich, weil ich wusste, wem das Haus mal gehört hatte und was die ganze Straße für ein Geheimnis hatte?

„Lucy? Kommst du?“, riss mich Hollys Stimme aus meiner Trance.

„Ja. Ich komme.“

Ich löste meinen Blick vom Zimmer und trat hinaus auf den Flur, welcher nach nur drei weiteren Zimmern zurück ins Foyer führte. Letzte Nacht hatten wir unseren Rückzugbannkreis in einem der vorderen Zimmer im Erdgeschoss gelegt. Dieses befand sich aktuell noch in der Renovierung und war wohl ein ehemaliges Kinderzimmer, laut den Grundrissen. Heute, mit dem Wissen über das Haus und seinen Vergangenheit, hatten wir uns für das Foyer entschieden. Dieses bot auch wesentlich mehr Raum für einen größeren Bannkreis. Schließlich waren wir heute zu fünft unterwegs. In diesem stand bereits der Wasserkocher auf seinem Gestell sowie unsere großen Taschen mit unseren Waffenvorräten und einigen Petroleumlampen. Die Flamme jedoch loderte noch nicht. Wir wollten es, so wie letzte Nacht, erst später entzünden. Kipps hatte die Brille noch nicht auf, sie baumelte an seinem Arm, als er nach seiner Thermoskanne im Rucksack griff. Wir folgten seinem Beispiel. Aus Gewohnheit sah ich mir den doppelten Bannkreis an. Er war wie immer makellos geschlossen und würde so einigen Angriffen standhalten, sofern er überhaupt gebraucht werden würde.

„Und, was Auffälliges?“, fragte Quill.

„Nicht wirklich. Wir haben das Arbeitszimmer hinten etwas umgeräumt“, erklärte Holly und ließ sich graziös nieder.

Kurze Zeit später kamen auch Lockwood und George, wobei ersterer mir einen liebevollen Kuss gab, ehe er sich neben mir niederließ. Sein Arm wanderte automatisch um meine Taille und streichelte meine Seite liebevoll mit dem Daumen.

„Wehe dir, du zerstörst den Bannkreis mit deinem ollen Mantel, Tony“, brummte Kipps genervt.

„Ja, ja, schon gut, schon gut.“

Lockwood lachte ermunternd, zog seinen Mantel dichter an sich und mich und begutachtete die Unversehrtheit der Ketten.

„Also Eindrücke? Holly? George?“, richtete er das Wort dann an die anderen beiden.

„Keine Auffälligkeiten. Keine ungewöhnlichen Messergebnisse bisher“, erklärte George.

„Bestätige ich so. Temperaturen sind in allen Räumen konstant gewesen.“

„Dann müssen wir eigentlich nur auf den Geist warten, seine Quelle ausfindig machen und fertig“, fasste George zusammen, „Es ist zu einfach.“

Wir schwiegen und jeder von uns nippte abwechselnd an seiner Kanne. Mit einem Seitenblick auf Lockwood erkannte ich, dass er gerade sehr intensiv darüber nachdachte, was wir tun sollten. Bis zum Sonnenuntergang war es nur noch eine Stunde und spätestens dann würden die Geister ihr Unwesen treiben. Okay, sie würden damit langsam anfangen.

„Wir werden in einer Stunde in Teams umher gehen. Lucy und ich, und Kipps mit George und Holly. Wenn wir den Geist bemerken oder etwas Ungewöhnliches passiert, rufen wir die jeweils anderen herbei.“

„Na, Hauptsache ihr überseht beim Rum-turteln nicht alles“, warf Kipps ein.

Ich runzelte die Stirn. Da war wieder dieser Blick und dieser Unterton in der Stimme, der mir auch so einige Male zuvor schon aufgefallen war, doch ich sagte nichts, schob es auf die üblichen Sticheleien zwischen den beiden.

„Keine Bange, Kipps, wie immer habe ich alles unter Kontrolle.“

„Pff.“

Damit erhob sich unser rothaariger Kumpane und trat aus dem Bannkreis.

„Was hast du vor?“, fragte Holly.

„Mich noch umsehen, solange ich die Brille nicht benutzen muss“, blaffte er zurück.

Ich sah Quill nach, wie er in das nächste Zimmer stapfte. Dieses renovierungsbedürftige, in dem unser gestriger Bannkreis gelegen hatte.

„Was ist mit dem denn los? Der ist doch sonst ganz anders drauf“, merkte auch George leise an.

Der Arm um meine Taille spannte sich an und zog mich noch etwas mehr zum Körper seines Besitzers.

„Ach lasst ihn doch. Vielleicht ist er nur sauer, weil er den Bannkreis wieder machen musste und sich deswegen erst jetzt umsehen kann“, meinte Lockwood mit einem breiten Lächeln.

Mein Blick glitt zu Holly und dann zu George, welcher seine Brille absetzte und wie immer an seinem T-Shirt, welches unter seiner Jacke und seinem Pullover hervor-schaute, putzte.

Weder ihm noch Holly und schon gar nicht mir war Lockwoods Lächeln entgangen. Wir kannten es nach all den Jahren zu gut. Es war dieses übertrieben höfliche, falsche Lächeln. Er hatte es gegenüber Penelope Fittes und auch Montagu Barnes öfter aufgesetzt. Auch gegenüber unseren Kunden. Es war sein professionelles, geschäftliches Lächeln. Sein reserviertes. Ich musste unweigerlich wieder an die Szene im Trainingsraum in der Portland Row denken. Wieder fragte ich mich, was dort vorgefallen war. Immer weniger glaubte ich an einen Trainingskampf. Die beiden hatten dort unten wirklich eine Diskussion ausgefochten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Doch auf Lockwoods Worte hin sagten wir alle nichts. Normalerweise waren wir nicht schüchtern und sagten einander die Wahrheit. Lockwood selbst wusste, dass er uns – gerade mir – nichts vormachen konnte und doch lag eine schneidende Stimmung in der Luft, die niemand aufwirbeln wollte. Nicht jetzt. Schon gar nicht hier.
 

Wir tranken unseren Tee weiter, aßen unsere belegten Brote und warteten auf den Beginn der Nacht. Kipps kehrte erst zu uns zurück, als die Sonne bereits untergegangen war und durch einige Fenster nur noch der farbige Horizont zu erkennen war. Ich sah ihn abwartend und auch etwas auffordernd an, da seine Rückkehr mit Schweigen begrüßt wurde. Lockwood straffte bereits die Schultern und schien etwas sagen zu wollen, ließ es dann aber doch sein.

„Wir sollten das Arbeitszimmer im Erdgeschoss im Auge behalten“, sagte Kipps für uns völlig überraschend.

„Aber da ist nichts. Lucy und ich haben Messungen vorgenommen und alles genau angeguckt.“

Holly strich sich eine lockige, braune Haarsträhne, welche sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, aus dem Gesicht und klemmte sie hinter das Ohr.

„So, so. Habt ihr das also? Wohl mit geschlossenen Augen, was?“

„Was? Unsinn, wir haben unsere Sinne die ganze Zeit offen gehabt und -.“

„Ich rede nicht von euren Sinnen.“

Ich sah, wie Hollys Mund zum Protest bereits wieder aufklappte und sich dann schloss. Genauso fragend wie sie, sahen wir ihn wohl alle an. Kipps verdrehte genervt die Augen.

„Ihr seid ja super-konzentriert. Wird ein toller Abend.“

„Jetzt halt mal die Luft an, Kipps. Wir haben bisher immer hervorragende Arbeit geleistet“, meinte George.

Seine Augen blitzten hinter den Brillengläsern angriffslustig. Ich atmete tief ein und aus. Wir durften hier keine Gefühle überschwappen lassen. Aus einem mir nicht erdenklichen Grund schien es Kipps aber darauf anzulegen. Ich schluckte meinen Stolz und die aufkochende Wut hinunter und fragte, so neutral wie möglich, Kipps, von was genau er sprach. Damit brachte ich ihn zumindest von dem Gedanken ab, George irgendwas zu erwidern.

„Ihr habt doch das Arbeitszimmer umgeräumt, du und Holly. Ist euch da wirklich nichts aufgefallen?“, fragte er.

Holly und ich blickten uns an. Dann sah ich zu Kipps und biss mir leicht auf die Unterlippe.

„Nun ja… Ich hatte vorhin ein komisches Gefühl, aber… ich wusste nicht, was es ist oder woher es kam.“

„Davon hast du mir gar nichts erzählt, Lucy“, meinte Holly schockiert.

„Kannst du das Gefühl beschreiben, Luce?“, fragte nun auch Lockwood.

Ich rutschte etwas unruhig hin und her, als die Blicke sich auf mich richteten. Wie sollte ich das Gefühl näher beschreiben? Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte halt das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

„Ich… keine Ahnung es lässt sich nicht beschreiben, deswegen hatte ich ihm keine Beachtung geschenkt. Aber da Kipps nun so fragt und anscheinend etwas entdeckt hat, hab ich dem Gefühl doch Bedeutung wieder zukommen lassen.“

„Der Fußboden.“

„Was? Der Fußboden, Kipps?“

George sah ihn mit fragend hochgezogenen Brauen an und auch Hollys akkurat gezupfte Augenbrauen hoben sich leicht.

„Spann uns nicht länger auf die Folter, Quill. Wenn du uns Wichtiges mitzuteilen hast, mach es jetzt, bevor der Geist unsere Aufmerksamkeit fordert“, hörte ich Lockwood sagen.

„Ist euch am Fußboden wirklich nichts aufgefallen?“, fragte Quill Kipps unbeirrt Holly und mich.

„Nun… das Holz unter dem Teppich war dunkler, aber… ansonsten...“, merkte Holly an und ich nickte zustimmend.

Auf Kipps Gesicht zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln ab. Anscheinend war es das, was er hatte hören wollen, doch folgen konnte ich seinem Gedankengang immer noch nicht, worüber ich mir aber nicht weiter den Kopf zerbrechen musste.

„Ich denke, wenn ich die Baupläne von Cubbins noch richtig im Kopf habe, dass dort noch etwas drunter ist. Das Arbeitszimmer muss die Originaleinrichtung von Fittes sein. Der neue Eigentümer scheint es ja nicht verändert zu haben. Im Gegensatz zu den anderen Räumen.“

George rückte seine Brille zurecht und ich fasste mir verstehend an den Kopf.

„Die andersfarbigen Bodenbretter. Natürlich, wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen. Ich dachte er hätte das Arbeitszimmer als erstes hier eingerichtet und es sei deswegen fertig. Dabei hat er es noch gar nicht angerührt.“

„Hm… Und du meinst, Kipps, dass da wirklich was ist? Ich meine, es stimmt schon, dass der Geist dort öfter auftauchte als woanders.“

„Die oberen Stockwerke würde ich vollkommen außer Acht lassen. Dort haben wir ja gesehen, dass sich nichts getan hat, Tony.“

Ein Rascheln von Blättern war zu vernehmen und kurz darauf sah ich, dass George sich hinter den Blaupausen versteckt hatte. Nach einiger Zeit kam ein zustimmendes Murren von seiner Seite zu uns herüber.

„So ungern ich es zugebe, aber Kipps hat Recht. Laut den Blaupausen befand sich vor dem Brand ein Kellerraum dort drunter. Die BEBÜP hat entweder den Zugang nicht gefunden oder ging davon aus, dass er nicht existiert.“

„Also einen offiziellen Zugang zu irgendeinem Keller gibt es auch nicht“, warf ich ein, „Wir haben ja alle das Haus durchkämmt. Fittes hat es ohne offiziellen Keller wieder aufgebaut.“

„Tja, dann sind wir der Lösung des Problems einen Schritt näher. Gute Arbeit, Kipps“, sagte Lockwood und erhob sich, „Dann sollten wir uns jetzt zügig den Raum angucken.“

„Tut mir ja Leid, dass ich nun deinen Plan von einer romantischen Patrouille zerstört habe, Tony“, stichelte Kipps und setzte seine Brille auf, als wir den Bannkreis in Richtung Arbeitszimmer verließen.

Lockwood und Kipps gingen vor. Holly und ich folgten ihnen und George bildete das Schlusslicht mit seiner Bemühung die Blaupausen wieder einigermaßen zusammenzufalten.

„Macht nichts, Kipps. Ich zieh es dir von deinem nächsten Lohn ab.“

„Was? Hey!“

Ich sah zu den beiden herüber, als mich Hollys Hand am Arm packte und etwas zur Seite zog. George ging an uns vorbei, ohne uns wahrscheinlich wirklich zu registrieren.

„Was hast du Holly?“, fragte ich.

„Lucy, ich will dir etwas geben. Sag aber Lockwood und den anderen nichts.“

Sie sah über ihre Schulter hinweg, wie die Jungs in das Zimmer bereits verschwanden und kramte nebenbei in ihrer kleinen Einsatztasche herum, welche Salzbomben und griechische Feuerbüchsen enthielt. Sie zog ein längliches Stück Stoff heraus, in dem anscheinend etwas eingewickelt war und drückte es mir in die Hand.

„Was ist das Holly?“, fragte ich.

„Eine Adrenalinspritze.“

„Eine was? Holly, woher?“, fragte ich verdutzt.

„Ich war doch noch mal kurz zu mir nach Hause, bevor wir aufgebrochen sind. Ich wohne doch mit einem Mädchen zusammen, auch Agentin. Sie hat eine ältere Schwester, die im Krankenhaus arbeitet. Diese gab ihr mal eine Adrenalinspritze für den Notfall. Als ich hörte, dass wir es wieder mit etwas von Marissa zu tun haben, habe ich sie gebeten, dass sie ihre Schwester um welche bittet. Ihre Schwester brachte sie noch rechtzeitig zu uns. Es sind leider nur zwei, mehr konnte sie nicht entwenden, ohne dass es aufgefallen wäre. Hör zu Lucy, wir kennen beide unsere Jungs. Gerade Kipps und Lockwood. Ich mache mir Sorgen, dass sie übereifrig werden und sich in Gefahr bringen.“

„Aber wir haben so was noch nie gebraucht, Holly. Wieso sollten wir-“

Holly schüttelte den Kopf, sodass ihr Zopf auf dem Rücken hin und her schwankte.

„Dieser Einsatz unterscheidet sich noch etwas. Die beiden sind nicht ausgeruht. Sie haben sich noch vor ein paar Stunden ziemlich verausgabt und sie neigen zur Selbstüberschätzung, besonders wenn sie wieder zeigen wollen, wer der Beste ist. Bitte nimm sie. Nur für den Notfall. Wenn wir sie nicht brauchen, gibst du sie mir zurück und sie waren dann nie hier. Okay?“

Ich blickte in Hollys dunkle Augen, welche eine fremde Ernsthaftigkeit zeigten. Ich zögerte, doch als mein Name aus dem Arbeitszimmer gerufen wurde und Schritte kamen, griff ich zu. Die Spritze wurde von mir hastig in die Tasche gestopft, da schaute auch schon Lockwood aus dem Türrahmen zu uns.

„Alles in Ordnung bei euch? Habt ihr was auffälliges entdeckt?“

„Ähm… nein… ich dachte nur, ich hätte was gehört hier, aber falscher Alarm“, wimmelte ich ab.

Holly und ich gingen zu den anderen, wobei mir Lockwood bei meiner Ankunft noch einmal einen Kuss auf die Stirn hauchte und sich nochmal versichern ließ, dass wirklich alles in Ordnung mit mir war.

„Okay, wir gehen wie folgt vor: George und Holly, ihr nehmt die Wände genau unter die Lupe. Kipps und ich übernehmen den Fußboden. Lucy, du wirst unsere Sicherheit sein und deine Sinne öffnen und uns über Geisteraktivität auf den Laufenden halten“, teilte uns Lockwood wieder ein.

Ich nickte und sah zu Holly, welche nochmal vorsichtig sagte, dass der Boden nicht den Anschein erweckte, dass unter ihm noch etwas sei. Ich bestätigte dies und die anderen nahmen es nickend zur Kenntnis, wollten es aber dennoch ein weiteres Mal untersuchen.
 

Es war ruhig, absolute Stille. Das Klopfen an den Wänden, das Rauschen meines Blutes hatte ich komplett ausgelöscht. Ich war vollkommen auf meinen inneren Gehörsinn fokussiert. Doch bisher tat sich nichts. Die Stimme der Geisterdame, des Geistermädchens, war nirgendwo zu hören.

Ich spürte, wie mir jemand an die Schulter tippte und zuckte leicht zusammen.

„Luce? Hast du uns nicht gehört? Wir haben etwas gefunden. Irgendwelche Aktivitäten?“

„Nein, Lockwood. Also ich habe euch weder gehört, noch habe ich irgendwelche Geisteraktivität. Was habt ihr gefunden?“

„Eine Stelle an der Wand dort klingt hohl hinter dem Sekretär. Vielleicht ist dahinter auch die Quelle unserer Besucherin.“

„Wie wollt ihr sie öffnen?“, fragte ich und versuchte, so langsam wieder in unsere Welt zurückzukehren.

Der Raum war nur schwach mit Kerzen beleuchtet und der Sekretär bereits verschoben worden.

„Wir werden wohl Gewalt anwenden müssen“, klärte mich Lockwood auf, „Wir wissen nur nicht, ob wir damit den Geist aufscheuchen. Kipps und ich machen es. Ihr drei gebt uns Rückendeckung, okay?“

„Geht klar“, erwiderte Holly und zückte bereits eine Salzbombe aus ihrer Tasche.

Ich selbst zog meinen Degen, dessen Klinge im Kerzenschein aufblitzte. Nachdem wir drei Kipps und Lockwood signalisierten, dass wir bereit waren, stieß Kipps als erstes seine Brechstange, welche auch mit zur unserer Grundausrüstung gehörte, in die Wand hinein. Wie zu erwarten war, befand sich hinter dieser ein Hohlraum. Es krachte laut und wir hielten den Atem an. Doch nichts schien sich zu regen. Ich fühlte mich erinnert an unseren Einsatz mit dem Kannibalen, verscheuchte dies schnell aus meinem Kopf und lauschte wieder angestrengt.

„Alles ruhig. Macht weiter“, gab ich dann weiter.

Kipps nickte verstehend und nun war es Lockwood, der das Loch vergrößerte. Abwechselnd hatten sie in kurzer Zeit den hohlen Teil der Wand frei gelegt. Ein wenig erschöpft blickten sie zu uns. Immer noch regte sich nichts, wenn gleich sich ein leichtes Rauschen auf meine inneren Ohren legte.

„Es ist einfach zu ruhig. Vielleicht sind wir doch im falschen Raum“, meinte Holly.

„Werden wir gleich sehen.“

Lockwood griff nach einer Petroleumlampe und entzündete diese. Vorsichtig leuchtete er in den dunklen Gang, der sich aufgetan hatte. Natürlich hätte er auch seine Taschenlampe benutzen können, aber ihr müsst wissen, kleine Flammen sind Geisterindikatoren. Manifestiert sich eine Erscheinung bald, fangen sie an zu flackern und gehen aus. George zückte sein Thermometer. Vor ihm gingen Lockwood und ich mit gezückten Degen. Hinter ihm bildeten Holly und Quill die Nachhut.

„Halt! Die Temperatur sinkt rapide“, meldete George auf einmal.

Doch nicht nur er nahm etwas beunruhigendes wahr. Zuerst hatte ich es gar nicht bemerkt, da ich es für das Rauschen meines Blutes gehalten hatte, dass durch mein aufgeregtes Herz schneller floss. Das vermeintliche Rauschen hatte sich nun zu einem Stimmengewirr hochgearbeitet. Nur was sie sagten, konnte ich beim besten Willen nicht verstehen.

„Ich höre Stimmen“, ergänzte ich.

„Wie viele? Die vom Geistermädchen auch?“, fragte Lockwood.

„Ich weiß nicht, ob sie dabei ist. Es sind zu viele.“

„Ich habe auch bemerkt, dass hier ein ziemliches Miasma sich aufbaut.“

Holly verzog angewidert die Nase.

„Maladigkeit ist auch am Start.“

Kipps blickte zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren.

„Kriechendes Grauen ebenfalls.“

George rückte sich erneut die Brille zurecht.

„Dann haben wir ja alle vier Vorwarnungen beisammen“, stellte Lockwood fest.

Keiner von uns traute es sich zu sagen, aber es war kein gutes Zeichen. Überhaupt kein gutes. Nein, versteht mich nicht falsch. Natürlich kannten wir alle diese Vorzeichen, sie traten auch ab und zu in Kombination miteinander auf. Aber alle vier, Eishauch, Maladigkeit, Miasma und kriechendes Grauen, zugleich und in dieser Intensität? Glaubt mir, dass bedeutete wirklich nichts Gutes.

„Wir haben ein Problem, Tony.“

„Ich sehe es vor mir, Kipps. Ich sehe es.“

Im Gang vor uns schwappte uns dicker Geisternebel entgegen und dicht hinter dieser sich ergießenden Welle, machten wir die ersten Erscheinungen aus. Es waren nicht wenige, so viel sei schon mal gesagt.

„Dann solltest du vielleicht auch noch einen Blick hinter uns riskieren, Tony.“

„Was?!“

Lockwood, George und ich drehten unsere Köpfe in die Richtung, in welche Holly und Kipps blickten.

„Verdammt! Wie kann das sein? Wir haben gestern das komplette Haus im Auge gehabt. Wie konnten uns diese Erscheinungen entgehen!?“, fragte ich.

Ich konnte es nicht verstehen. Es war einfach unmöglich. Jeder hatte doch nur dieses Geistermädchen gesehen, und jetzt? Klar, wir hatten damit gerechnet, dass Fittes hier irgendwas gemacht hatte, aber mit dieser Geisterarmee hatte niemand gerechnet! Ich fühlte mich erinnert an das alte mörderische Ehepaar, welches ebenfalls eine Art Geisterarmee bei sich gehabt hatte.

„Okay. Leute ruhig bleiben. Ich würde sagen Rückzug. Das ist nicht das, was wir erwartet haben. Kipps, Holly, George, ihr kümmert euch um die Geister aus Richtung Arbeitszimmer. Wir müssen zurück in das Haus. Wenn nötig sprengt den Weg frei. Luce und ich, wir werden die Geister auf der anderen Seite aufhalten, verstanden? Gut, dann los!“

Gesagt, getan. Kipps und George zückten die Degen und rannten auf die Geister zu. Holly warf die ersten Salzbomben zwischen sie hindurch auf diese. Die Geister vor Lockwood und mir schienen aufgebracht darüber und griffen, wie zu erwarten gewesen war, an. Mit geschickt geübten Paraden boten wir ihnen die Stirn. Lockwood und ich, wir waren einfach ein super Team, was so etwas anging, dass stellte ich immer wieder bei solchen Einsätzen fest. Wortlos fochten wir gegen die Geister an. Immer mit einem halben Blick auf unsere Freunde, die uns einen Ausweg sprengten. Die Erschütterungen wurden immer regelmäßiger, der Rauch immer dichter und eins mit dem Geisternebel. Nach kurzer Zeit lag nicht nur Salzgeschmack in der Luft, sondern auch Eisengeschmack. Das regelmäßige Aufleuchten hatte uns aber schon vorher zu verstehen gegeben, dass Holly zu den Leuchtbomben, welche unter anderem auch mit Eisenspänen gefüllt waren, übergegangen war.

„Jetzt kommt! Der Weg ist frei!“, schrie Kipps.

Das ließen Lockwood und ich, uns nicht zweimal sagen. Eine Leuchtbombe pfiff an meinen Ohren vorbei, als wir uns umdrehten zum Sprint. Ihre Druckwelle katapultierte uns unsanft ins dezent verwüstete Zimmer. In diesem wurden gerade die letzten Flämmchen von Holly und George gelöscht.

„Alles in Ordnung bei euch?“, fragte George.

„Ja. War gutes Timing“, keuchte Lockwood neben mir.

Als er mir auf die Beine geholfen hatte, starrten wir in den dunklen Gang, der in die Wand führte.

„Wir haben einen Fehler gemacht“, sagte Holly dann.

„Und der wäre?“, fragte ich.

„Diese Gipsbetonplatte, die Lockwood und Kipps entfernt haben, hatte eine leichte Eisenlegierung auf der Rückseite. Ich nehme an, dass die Wände alle irgendwo so etwas enthalten. Das sollte der Grund sein, weswegen wir die Geister bisher nicht wahrgenommen haben.“

George wischte sich während der Erklärung die Brille an seinem T-Shirt ab, um die Spuren von Salz und Eisenspänen wegzubekommen.

„Das würde aber bedeuten, dass die Quelle des Geistermädchens… irgendwo ist, wo keine Eisenlegierung ist.“

„Exakt, Lockwood.“

Ich folgte der Unterhaltung nur bedingt, während ich meinen Degen wegsteckte. Ich konnte meinen Blick nicht von dem Gang lösen. Ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit und die Stimmen in meinem Kopf schwollen wieder an.

„Lucy? Was hast du?“

Ich riss mich los und blickte in Kipps fragendes Gesicht. Lockwood kam sichtlich besorgt näher.

„Ich… ich glaube… da kommt… “

Ein Klirren aus dem Haus ließ uns zusammenfahren. Kurz darauf vernahmen wir ein Poltern im Nachbarzimmer. Noch bevor jemand irgendetwas sagen konnte, flog die Tür aus den Angeln, wirbelte in der Luft herum und durchbrach dann das Fenster.

„Zurück in das Foyer! Schnell!“, schrie Lockwood und packte meinen Arm.

Wir stolperten auf den Flur hinaus und wurden von einer Druckwelle fast von den Füßen geschleudert. In nicht weiter Ferne leuchtete ruhig unsere Lampe in unserem Bannkreis. Ohne ein weiteres Wort rannten wir darauf zu. Dabei wichen Lockwood und ich einem Leuchter aus, welcher sich von der Wand im Flur löste. Kipps übersprang mit Holly einen Stuhl, der nach ihnen geworfen wurde. George duckte sich unter einem fliegenden Tisch durch. Der Bannkreis rückte bereits in erreichbare Nähe, als eine noch stärkere Druckwelle uns zu Fall brachte. Kaum, dass wir uns berappelt hatten, wirbelte eine weitere uns durch die Luft und auseinander.

Unsanft wurde ich gegen die Wand des Foyers geschleudert. Mein Rücken schmerzte und es fühlte sich an, als hätte jemand die Luft aus mir wie aus einer Luftmatratze gedrückt. Benommen und panisch rang ich nach Luft. Ich versuchte, mich wieder zu sammeln und blickte mich nach den anderen um.

„In den Kreis!“

Kipps‘ Schrei galt nicht mir, wie ich beim zweiten Blick feststellte. Ich sah, wie Kipps Holly half, vom Kronleuchter unbeschadet herunterzukommen, während Lockwood einige Stühle mit einem Brett abwehrte und ihm damit Rückendeckung vor dem Poltergeist, der sich hier gerade entlud, zugeben. George hingegen hinkte verletzt in Richtung Bannkreis.

„Luce? Bist du okay?“, rief Lockwood, der mich gesehen hatte.

„Ja. Es geht.“

„Kannst du laufen?“

„Denke schon.“

„Versuch, in den Bannkreis zu kommen. Wir helfen dir, sobald wir Holly haben.“

Ich nickte verstehend und versuchte meine zitternden Knie wieder meiner Kontrolle zu unterwerfen. Kaum hatte ich dies geschafft, musste ich auch schon einigen Büchern ausweichen, welche nach mir geworfen wurden. In meinem Kopf hatte das Rauschen eine konstante Lautstärke angenommen, die schmerzte. Die Stimmen begannen auch wieder durch zukommen. Ich schüttelte leicht den Kopf und stolperte über eines der Bücher.

„Luce! Pass auf!“

Lockwoods Schrei riss mich fort von dem Rauschen und den Stimmen. Ich blickte zu ihm, dann hörte ich ein hölzernes Rattern. Als ich zum Hauseingang sah, flog mir bereits das erste Parkettbrett entgegen, dicht gefolgt von vielen mehr. Die Bodenbretter wurden hochgerissen von einer weiteren Druckwelle. Noch bevor ich beginnen konnte zu laufen, traf mich eines der Bretter am Kopf.

„Luce!“

Ich taumelte leicht benommen rückwärts, aus dem Augenwinkel erkannte ich Lockwood und Kipps, die auf mich zuhielten. Bevor Lockwood mich greifen konnte, wirbelte mich eine Windhose hinauf und ein Wall aus Brettern tanzte um mich herum. Ich sah zu meinem Liebsten, welcher nach einem Plan suchte, um mich aus den Fängen des Poltergeistes zu befreien.

„Lockwood, gib mir deine Eisenkette“, hörte ich Kipps.

„Hey Lucy. Ich werfe dir die Kette zu. Versuch, sie zu greifen, hörst du?“

Ich nickte verstehend und sah wie Lockwood duckend das eine Kettenende festhielt, während Kipps den anderen Teil schwang und in meine Richtung warf. Der erste Versuch prallte an den Brettern ab und ein weiteres Tosen begann hinter Lockwood und Kipps. Doch die beiden ließen sich davon nicht beirren und der Rothaarige unternahm einen weiteren Versuch. Diesmal schaffte er es durch die Bretter hindurch-zukommen und ich schaffte es sogar, die Kette zu greifen. Diese begann wie wild an meiner Hand zu zerren, als weitere Bretter an ihr zerbarsten. Der Sturm außen nahm zu. Ich sah, wie Kipps und Lockwood darum kämpften, nicht die Kette und den Halt zu verlieren. Ohne einen Blick nach unten in das Loch zu meinen Füßen zuwerfen, begann ich von meiner Seite aus, die Eisenkette entlang-zu-hangeln und ihnen entgegenzukommen. Der Poltergeist indes drehte nun komplett auf. Inventar aus anderen Räumen bahnte sich seinen Weg ins Foyer und attackierte meine beiden Kollegen. Ich weiß nicht mehr genau, was es war, aber plötzlich rutschte ich wieder weiter rein in den Wirbel. Lockwood lag am Boden und Kipps rutschte immer weiter zur mir und dem Abgrund.

„Tony, man, mach keinen Mist! Steh wieder auf!“

Ein Heulen drang aus dem Loch unter mir und ein weiterer Wirbel zog Kipps den Boden unter den Füßen weg. Lockwood griff noch nach Kipps‘ Bein. Ein Stuhl war es, welcher gegen die Verbindung mit Wucht geschleudert wurde und sie trennte.

Kaum war Kipps auf meiner Höhe in der Luft passierte etwas, was ich nicht so schnell mehr vergessen würde. Eine erneute Welle kam und riss uns mit. Meine Schulter krachte gegen das liegende Parkett des kleinen Seitenflures, welchen wir eben noch entlanggelaufen waren, und hob die Bretter an. Einige zerbrachen. Kipps flog in einigem Abstand, an der Kette festhaltend, hinter mir her, mit Mühe dabei den Brettern ausweichend oder sie abwehrend. Seine Worte, ich solle auf gar keinen Fall die Kette loslassen, kamen sehr dünn bei mir an. Etwas metallisches flog gegen meine Arme und mein Kopf machte unliebsame Bekanntschaft mit einem weiteren Gegenstand. Anschließend wurde alles ruhig.



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