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die Unfassbare

von

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...und nassen Trainingseinheiten

Gähnend saß ich auf einem Baum am Rande des Trainingsplatzes. Wann kam der denn? Ich konnte ja unmöglich den falschen Tag verstanden haben oder die Uhrzeit. Ich wartete jetzt bestimmt schon eine geschlagene halbe Stunde. Gelangweilt warf ich mein Kunai in Richtung des gegenüberliegenden Baumes, welches fast Sensei Kakashi getroffen hätte. Der große Jonin und Ich zuckten gleichermaßen voreinander zurück. Verschreckt sah ich ihn an. „Tut mir leid. Mir ist ne schwarze Katze über den Weg gelaufen und mitten auf der Straße hockengeblieben. Da die ja bekanntlich Unglück bringen, hab ich den Umweg um den ganzen Häuserblock genommen.“
 

Verdattert blinzelte ich ihn an. Der wurde immer seltsamer. „Wie wärs mit den Hausdächern oder einfach um die Katze rumlaufen?“ Kakashi musterte mich nun ebenfalls verwirrt. „Ehh … ja danke für den Tipp, werde ich beherzigen … das nächste Mal.“ Ich hob die Augenbraue. Der war echt komisch, aber irgendwie mochte ich ihn auch gerade deswegen.
 

„Hier sind wir richtig.“ Neugierig sah ich mich um. Kakashi hatte mich zu einem kleinen Waldsee geführt, dessen glasklares Wasser in der Sonne glitzerte. Es war ein schöner Ort, aber dennoch fröstelte es mich vor dem kommenden. „So, ich denke, du weißt, was ich dir nun beibringen werde.“ Ich nickte. „Diese Aufgabe fordert sehr viel deiner Konzentration. Doch aufgrund deiner bisher herausragenden Fähigkeiten in Bezug auf das kontrollieren deines Chakras, bin ich der festen Überzeugung, dass du sie meistern wirst.“ Er trat ein wenig näher an den See heran und setzte seine Füße auf das Wasser. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ich meinen Sensei ganz gemütlich über das Wasser spazieren sah. „Wichtig dabei ist jedoch auch, dass du dein Chakra regulierst, denn wenn nicht, verlierst du die Balance und gehst unter.“ Ich schluckte. Das würde witzig werden. Aber immerhin handelte es sich hierbei um einen See und keinen Fluss.
 

Als Kakashi den See verließ, war mir, als würden meine Beine aus Wackelpudding bestehen. Wasser. Wie sehr ich mich doch vor diesem Element fürchtete. Aber das würde mir jetzt auch nichts bringen, ich musste es versuchen. Ich atmete tief durch und begann mein Chakra in den Füßen zu konzentrieren. Fühlte es und überprüfte seine Gleichmäßigkeit. Vorsichtig machte ich einen Schritt und als nichts passierte, noch einen. Ich begann vor Freude und Aufregung zu zittern. Die erste Stufe hatte ich schon einmal geschafft. Mutig wagte ich ein paar weitere Schritte. „Ja. Sehr schön. Ich wusste doch, dass du es sch…“ Kakashi brach ab. Ich spürte einen Luftzug und wurde kurz darauf von dem kühlen Nass umringt. Erschrocken schrie ich auf, als sich meine Kleidung mit Wasser vollzog und drohte mich nach unten zu ziehen. Hektisch begann ich mit Armen und Beinen zu paddeln in der Hoffnung irgendwie an der Oberfläche zu bleiben. Angst fuhr in mein Herz und krallte sich wie eine eisige Kralle immer weiter daran fest. Ich hustete und schluckte Wasser.
 

Eine Hand packte mich am Arm und zog mich aus dem Wasser. Dunkel erinnerte ich mich daran, dass ich schon einmal in einer solchen Situation gewesen war. Ich hustete und würgte das schleimige Wasser aus meinem Körper heraus. Noch immer schüttelte es mich bei dem Gedanken an das, was soeben passiert war. Erschöpft setzte ich mich auf, wagte es gar nicht erst Kakashi in die Augen zu sehen, welcher mit verschränkten Armen über mir stand.
 

„Du hast es uns verschwiegen. Warum?“ Der grauhaarige Jonin klang ernst, aber nicht wütend. Langsam sah ich auf. „Ich wollte es euch sagen. Schon das letzte Mal.“ Etwas blitzte in Kakashis Augen auf. „Ach deswegen hast du geschwiegen. Das sollte ein Nein sein.“ „Sozusagen“, erwiderte ich leise. „Dein Vater hat es dir nie beigebracht, also werden wir das wohl nun übernehmen.“ „Das ist nicht nötig“, sagte ich rasch. Kakashi hob die rechte Augenbraue. „Naruto hat bereits gesagt, dass er mir das Schwimmen beibringen wird.“ „So, hat er das. Nun, wenn das so ist.“
 

Er schwieg für einen Moment und starrte nachdenklich auf das Wasser. „Auch wenn du noch nicht schwimmen kannst, so halte ich es dennoch für wichtig, dich weiter diese Übung machen zu lassen.“ Überrascht sah ich auf. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Vielmehr erwartet, dass er sie mich erst wieder machen lassen würde, wenn ich das Schwimmen gelernt hatte.
 

„Es mag seltsam klingen, aber es könnte eine gute Übung sein. Denn so lernst du deine Angst und dein Chakra zu kontrollieren und zwar gleichzeitig. Das ist besonders in einem Kampf sehr wichtig. Denn dort darfst du trotz aufkommender Furcht vor deinem Gegner oder einer Niederlage, niemals die Kontrolle über das Chakra verlieren. Denn das könnte über den Ausgang entscheiden.“
 

Kakashi hatte Recht, es würde mir tatsächlich helfen. Aber dennoch, machte mir der Anblick des sachte auf und ab wippenden Wassers ein wenig Angst. „Komm“, sagte Kakashi. „Versuch es noch ein paar Mal. Aber diesmal an Stellen, an denen du noch stehen kannst.“
 

Müde und halbwegs trocken schleppte ich mich durch die Gassen des Dorfes. Mittlerweile war es dunkel geworden. Wofür ich auch ziemlich dankbar war. So konnte ich wie ein Schatten durch das Dorf huschen, ohne bemerkt zu werden. Allerdings fror ich in den nassen Sachen erbärmlich. Zwar war es noch Sommer, aber heute strich ein doch recht kühler Wind durch Konohagakures Gassen und vertrieb somit ein wenig das sommerliche Gefühl. Außerdem stank ich ziemlich nach Ententeich und nichts wollte ich im Augenblick mehr, als diesen fürchterlichen Geruch von meinem Körper zu waschen. Mein Magen grummelte. Ich hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Ein weiterer Grund, so schnell wie möglich nach Hause zu gehen. Auch wenn ich es eigentlich von meiner Zeit als Diebin gewohnt war, auch mal einen oder zwei Tage ohne Essen auszukommen. Doch das war nun Geschichte.
 

„Was ist denn mit dir passiert?“
 

Zum Thema Schatten. Das hatte dann wohl nicht so gut funktioniert. Ich erstarrte leicht, als ich mein Gegenüber erkannte. Kiba. Musste ich ihm wirklich zweimal täglich über den Weg laufen. Reichte denn nicht ein Mal? Mein Schicksal hasste mich definitiv. „Eh … ich … weißt du“, stotterte ich, hilflos nach einer halbwegs plausiblen Erklärung suchend. Na klasse. Was auch immer ich ihm gleich sagen wollte, er würde es mir zu hundert Prozent nicht abkaufen. Gut gemacht Tora.
 

„Ich bin unfreiwillig schwimmen gegangen“, knurrte ich schließlich. Von mir selbst genervt. Kiba hob die Augenbraue. „Aha und warum genau unfreiwillig. Du stinkst übrigens ziemlich nach Ententeich.“ Ich nickte hastig. „Genau da bin ich reingefallen. Wenn du mich entschuldigst Kiba. Ich muss wirklich heim. Mir ist arschkalt. Und deiner Nase zuliebe würde ich mich auch noch duschen.“ Der braunhaarige kräuselte leicht angeekelt die Lippen. „Du willst doch bestimmt noch weiterhin hinter mir hocken bleiben ohne irgendeinen strengen Geruch zu vernehmen“, fügte ich hinzu und der Inuzuka trat kommentarlos beiseite. Er schien nicht erpicht darauf zu sein, dass ich meine kleine, aber notwendige, Drohung wahrmachte. Wusste ich doch um seine äußerst feine Nase. Aber irgendwie hatte es mich überrascht, dass Kiba keinen wirklich schlimmen Kommentar zu meiner Verfassung abgegeben hatte. Vielleicht hatte der heutige Kampf tatsächlich etwas an seiner Einstellung zu mir geändert. Aber das würde ich vermutlich erst in den kommenden Wochen herausfinden.
 

Erleichtert und mit leicht zittrigen Fingern schloss ich die Tür zu meinem Heim auf und trat ins arme. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich nun auf eine warme Dusche und anschließend auf das Bett freuen würde. Morgen standen eine Untersuchung meines Rückens und ein Schultest auf dem Plan. Der vorletzte vor der großen Abschlussprüfung. Nur leider hatten Naruto und ich fast keine Zeit dafür gefunden zusammen zu lernen. Ich hoffte fest, dass Sensei Iruka ein Thema nehmen würde, das der blonde Chaot auch beherrschte, denn sonst würde es nicht so gut aussehen.



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