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Werwolf by Night

(Human) Elena & (Werewolf) Tyler
von

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Still alive?


 

The Vampire Diaries (AT)

Elena Gilbert (Human!) x Tyler Lockwood (Werewolf!)

*

*

*
 

Es war als ob ein Presslufthammer gegen ihre Schädeldecke hämmerte als Elena leicht blinzelte. Sie war nicht im Stande ihre Augenlider komplett zu öffnen und sie wusste beim besten Willen nicht wieso. Krampfhaft versuchte sie sich zu erinnern, was passiert war, doch ihr Gedächtnis streikte. Und dann war da plötzlich dieser Schmerz in ihrem rechten Oberschenkel.
 

Ihr Körper spannte sich an und ihr Atem wurde hastiger.

Elena spürte die Kälte die sich durch ihren Körper zog nun sehr genau. Dieses verfluchte Alaska, schimpfte sie vor sich hin und ballte ihre rechte Hand zu einer Faust – zumindest sollte es ansatzweise eine Faust sein. Sie hasste die Kälte und das scheußliche Wetter hier – warum mussten ihre Eltern ausgerechnet hier her auswandern? Zum Glück war sie mittlerweile erwachsen und hatte sich ein sonniges Plätzchen in Florida gesucht. Eine kleines Apartment, ganz in Strandnähe. Mehr konnte sie sich nicht leisten – aber es reichte ihr. Denn Elenas Herzenswunsch war es schon immer gewesen einen Wohnsitz in einem Ort zu finden, den die Sonne geküsst hatte. Obwohl die Landschaft in Alaska ein Traum war, hasste Elena das eisige Wetter und ihre brummigen Leute dort. Ein Beispiel für solche Leute waren die Nachbarn ihrer Eltern.
 

Doch zu Weihnachten musste man den Eltern schließlich einen Besuch abstatten und da ihre Eltern sich nicht ein weiteres Jahr überreden ließen nach Florida zu fliegen, hatte Elena sich ein Herz gefasst und diesen viel zu überteuerten Flug hier her gebucht. Zumal auch ihr Bruder Jeremy aus Europa angereist war. Er studierte in Großbritannien und genoss seine neuentdeckte Freiheit in vollen Zügen, aber dennoch blieb er im Kern ein Muttersöhnchen. Bei diesem Gedanken musste die brünette Frau leicht lachen, verzog ihr Gesicht aber schnell wieder zu einer schmerzvollen Grimasse, da jede Muskelbewegung den Schmerz ihres Oberschenkels verstärkte. Elena biss sich auf die Unterlippe und versuchte erneut ihre Augen zu öffnen. Dies gelang ihr jedoch eher zögerlich. Es war nur ein kleiner Spalt, aber sie erkannte genau das Blut, dass ihr am Bein entlang lief. Oder war es schon vertrocknet? Es hatte sich eine Linie aus Blut am Boden um sie herum gebildet. Die junge Frau spürte wie ihr übel wurde – sie hatte noch nie Blut sehen können. Ein eisiger Windhauch streifte ihre Wange. Als sie ihren Blick aufrichtete erkannte sie, dass sie in einer Art Höhle war. Draußen tobte ein Schneesturm. Ab und zu wehte der eisige Wind ein paar Flocken in die Höhle und ließ sie erzittern.
 

Wie verdammt nochmal war sie hier her gekommen? Sie wusste definitiv noch wer sie war und das sie in Alaska sein musste, aber die Höhle war ihr unbekannt. Wie war sie an diese Verletzung gekommen? War sie gestürzt? Etwa wegen diesem verfluchten Glatteis, welches hier in Alaska ja quasi Dauergast war? Zumindest zu dieser Jahreszeit. Elena grummelte vor sich hin und versuchte aufzustehen, doch vergebens. Immer wieder sackte sie zusammen und stöhnte vor Schmerzen auf. Sie verfluchte das Land zum dreihundertsten Mal und ließ sich dann rücklings fallen. Nun spürte zwar den harten Steinboden an ihrem Rücken, doch dieses Gefühl war weitaus besser als zu versuchen sich weiter zu bewegen. Also gab sie dem Willen ihres Körpers nach und versuchte ruhig zu atmen. Wie bei ihrer abendlichen Meditation. Ihre Augen gaben den Kampf auf etwas Sehen zu wollen und versanken in ein tiefes Schwarz zurück. Minimal rubbelte Elena an ihren Händen, damit diese etwas Wärme erzeugten. Ihre Handschuhe hatten Löcher – vermutlich von dem Sturz oder Unfall, was auch immer ihr passiert war. Wenn sie sich doch bloß erinnern könnte...
 


 

~*~
 

Als er die Höhle betrat erblickte er die schlafende junge Frau sofort. Obwohl es dunkel war konnte er genau sehen, dass ihre Lippen blau angelaufen waren und ihr ganzer Körper zitterte. Im Halbschlaf rieb sie sich über die Oberarme und gab quälende Geräusche von sich. Er konnte den Puls ihres Herzens hören – er war schwach und dennoch anziehend. Dennoch wurde sein Jagdinstinkt nicht sonderlich getriggert bei so einer leichten Beute. Zudem hatte er vor ein paar Minuten erst einen ganzen Elch verspeist. Sein Hunger sollte für diese Nacht eigentlich gestillt sein. Aber Menschenfleisch war seit jenem Tag immer eine böse Versuchung für ihn. Er hätte diesen Menschen einfach im Schnee liegen lassen sollen, doch sein menschlicher Teil konnte es einfach nicht. Zudem kam sie ihm so bekannt vor. Irgendetwas vertrautes war da in ihrem Gesicht. Er hatte sie bei Dämmerung in diese Höhle geschleppt. Hatte so gut es geht noch versucht ihre Wunde zu stillen, doch dann lief ihm die Zeit davon. Wenn sein Magen leer war und das Mondlicht sich über den Himmel ausbreitete musste er so schnell wie möglich handeln: In diese Fall musste er in die Wälder flüchten. Normalerweise hatte er sich diese Höhle ausgesucht um seine Verwandlung zu vollziehen. Sie war unbewohnt gewesen als er sie gefunden hatte. Dann hatte er sie mit seinem Geruch markiert, sodass kein anders Tier auf die Idee kam hier ein neues Zuhause zu finden. Oder ihm gar seine Beute zu stehlen. Zwar sollte diese Menschenfrau keine Beute sein, aber jedes andere Tier würde es so wahrnehmen.
 

Anfangs hatte er Blackouts gehabt und konnte sich nicht mehr erinnern an die Taten, die er vollzog als er ein Biest war. Doch mit der Zeit lernte er die Verwandlung besser zu kontrollieren und das wichtigste war: Wenn er ein Tier gerissen hatte und seinen Hunger gestillt hatte stellte sich der pure Instinkt des Tieres wieder zurück und er wusste genau wer er war: Tyler Lockwood – einst ein Mensch, nun ein Monster. Es gab zwei Möglichkeiten wie man zum Werwolf werden konnte: Etwa du wurdest gebissen und dein Peiniger wollte, dass du einer von ihnen wirst, sonst hätte er dich längst verspeist, oder der Fluch deiner Familie holte dich in einem bestimmten Alter ein. Dieser Fluch wurde durch gewisse Ereignisse aktiviert. Jedoch verdrängte Tyler diesen Teil jedes Mal, wenn er wieder über seine erste Verwandlung nachdachte. Sie lang schon einige Monde zurück... und dennoch kam es ihm manchmal so vor, als wäre es gestern gewesen.
 

Immer noch in Gestalt eines Tieres versuchte Tyler leise an die junge Frau heran zu tapsen. Seine Krallen schleiften unsanft über den Boden. Er war müde. Der Elch hatte sich als sehr widerspenstig erwiesen, zudem hatte ein Bär zuvor seinen Weg gekreuzt.

Wieder bemerkte er ihr Zittern. Der große Wolf beugte sich über die brünette Frau. Sein heißer Atem streifte ihre Wange. Sie roch einfach köstlich. Etwas unvorsichtig sackte er auf den Boden. Die Frau jedoch erwachte nicht wirklich, sie nahm aber wahr, dass sich etwas weiches Warmes sich an ihre Seite gelegt hatte. Automatisch rutschte sie näher an ihn heran und ihre eiskalten Hände vergruben sich in sein Fell. Tyler zuckte zusammen und gab einen brummigen Laut von sich. Doch das Weibchen verharrte in ihrer Position und schien seine glühende Hitze deutlich zu genießen.

Das Wolfsgen in im verursachte, dass seine natürliche Körpertemperatur stetig um die zweiundvierzig Grad heiß war. Er fühlte sich gut damit – wer würde sich auch über einen permanenten inneren Sommer beklagen? Allerdings musste er seiner Umwelt ständig vorgaukeln, dass ihm kalt war. Das er menschlich war sozusagen. Er zog sich dicke Pullover an, warme Jacken, Handschuhe – nur um seine Umwelt zu täuschen. Ein Arztbesuch brachte so gut wie immer eine Krankschreibung oder ein Medikamentenrezept mit sich, da jeder Doktor sich über das „Fieber“ erschrak, welches das Thermometer anzeigte.
 

Innerlich seufzte Tyler auf. Das Leben als Undercover-Monster hatte einige Schattenseiten. Das Wolfsgen hatte ihm sein Onkel vererbt und auch dieser hatte sein Leben lang sein zweites Gesicht vor den meisten Menschen geheim gehalten. Nicht aus falschem Scharm, sondern weil die meisten Normalsterblichen nicht mit so einem Geheimnis umgehen konnten und natürlich weil man die Menschen in Gefahr brachte, die einem etwas bedeuteten. Nicht nur weil man selber ein Ungeheuer war, sondern weil da draußen noch mehr vor der Sorte hausten. Werwölfe, Vampire, Geister, Dämonen, Hexen, Nymphen, Bahnsees... alles was das Herz begehrte. Sie existierten allesamt. Mit manchen Spezies konnte man koexistieren – mit anderen verlief das Aufeinandertreffen meistens eher unschön ab. Obwohl er ziemlich schnell heilte, konnten ihn übernatürliche Wesen auch dauerhaft verletzen. Die ein oder andere Narbe, die sich über seinen Körper zog erinnerte ihn zu gut an Kämpfe, die für ihn nur halbwegs gut verlaufen waren – beziehungsweise wo er nur glimpflich dem Tode davon gekommen war.
 

Die junge Frau bewegte sich unruhig unter ihm. Ihr Gesicht wirkte verzogen und ihre Muskeln angespannt. Vermutlich eine Kombination aus Schmerzen und einem möglichen Alptraum.

Unbedacht strich der große Wolf mit seiner Zunge über ihre Stirn. Denn das taten Wölfe nun mal, wenn sie jemanden beruhigen wollten – zumindest sagte ihm das sein Instinkt.
 


 

~*~
 


 

Elena erwachte zwar mit weniger Schmerzen als am Vortag, dennoch fühlte sie sich schwer wie ein Stein. Sie blinzelte und spürte sofort, dass ihr Körper immer noch von einer starken Müdigkeit erfasst war, dass sie aufpassen musste das ihre Augenlider nicht sofort wieder zufielen. Natürlich hatte sie sich gewünscht, dass alles nur ein böser Traum gewesen war, aber die Realität holte sie schneller ein als erahnt. Sie spürte den kalten Windzug, der durch die Höhle wehte. Diesmal versuchte sie ihre Augen weiter zu öffnen, um irgendetwas zu erkennen. Doch da draußen schien noch immer ein chaotischer weißer Schneesturm sein Unwesen zu treiben, sodass sie kaum etwas identifizieren konnte.
 

Dann bemerkte sie etwas klebriges an ihrer Stirn. Es war schon fast getrocknet, aber eine dünne Schleimspur lief Richtung Nase hinab. Würg! Elena versuchte den Glibber mit ihren kaputten Handschuhen von ihrer Haut abzutupfen. Was zur Hölle war das? Speichel? Aber wie hätte sie das im Schlaf anrichten können? Es ergab gerade irgendwie keinen Sinn für sie. Sie rümpfte die Nase und versuchte sich in der Höhle zu orientieren. Sie war weitläufig nach hinten hinaus und breit zu beiden Seiten.

Kurz zuckte sie zusammen als sie eine Blutspur erkannte, die aber nicht zu ihr gehörte. Diese andere Spur war noch ziemlich frisch, ihre Verletzung hingegen zeigte schon vertrocknetes Blut an den Seiten.

Die brünette Frau folgte der Spur tiefer in die Höhle hinein. Gott sei Dank war es hell genug, sodass sie den Körper, der sich am rechten Rand der Steinmauer gekauert hatte noch erkannte.
 

„Hallo?“ rief sie vorsichtig, doch sie bekam keine Antwort. Sie tapste etwas näher an den menschlichen Körper heran und probiere es erneut. „Lebst du noch?“ - wieder keine Reaktion.

Dann wagte sie den finalen Schritt und kniete sich direkt neben den scheinbar leblosen Körper. Er war männlich, das konnte sie nun deutlich feststellen.

Ganz behutsam strich Elena mit ihrer linken Hand über seine Schultern, dann hinab zu seinem mittleren Rücken. Er war sehr muskulös, was sie kurz erröten ließ aus Scham, da sie sich solche Gedanken eigentlich hätte sparen können. Eigentlich wollte sie ja wissen ob er noch lebte und woher diese Blutspur kam. Doch seine komplette Rückseite schien makellos zu sein. Leicht versuchte sie ihn zu drehen, was ihr nicht gänzlich gelang. Ein Arm schwang nonchalant zu ihr rüber und sie erblickte lange tiefe Narben, die seinen kompletten Unterarm bedeckten. Jedoch waren sie nicht frisch, sondern verheilt – auch wenn es erschreckend war wie groß die „Kratzer“ doch waren. Woher hatte er sie bloß? Fast konnte man meinen ein Bär hätte versucht ihn in Stücke zu reißen. Sie schluckte hart und zog mit aller Kraft an seinem Arm, sodass er nun in Rückenlage neben ihr lag. Sein durchtrainierter Bauch war ebenfalls mit vielen kleinen Narben versehen, doch immer noch kein Anzeichen einer aktuellen Wunde.

Die brünette junge Frau lehnte sich leicht über ihn und ihre Augen wanderten von seiner Brust zu seinem Gesicht. Kurz zuckte sie zusammen. Sie kannte dieses Gesicht. Gleichzeitig fiel ihr Blick nun endlich auf die frische Narbe an seiner Stirn. Sie legte eine Hand auf seine Brust. Er atmete noch, wenn auch sehr schwach. Aber durch den Handschuh hindurch konnte sie seine Wärme wahrnehmen. Hatte er etwa Fieber?

Schlussendlich zog sie einen kaputten Handschuh aus und presste diesen gegen seine Stirn. „Hey hörst du mich?“ versuchte sie ihn anzusprechen. Doch er reagierte nicht. War er ins Komma gefallen?
 

Wieder beäugte Elena ihn genau. Diese vollen Lippen und dieses pechschwarze Haar. Sie kannte diesen Mann. Er war auf ihrer Mittelschule gewesen, aber in einer Parallelklasse. Er hatte Football gespielt und hatte dann ein Auslandssemester in South oder North Dakota gemacht. Es war schon locker über zehn Jahre her seit sie ihn zuletzt gesehen hatte, aber sie erinnerte sich: Tyler Lockwood.
 


 

~*~
 


 

Braunes Haar flatterte vor seinen Augen hin und her als er zum ersten Mal blinzelte, nachdem er einen tiefen Erholungsschaf hinter sich hatte.

Auch wenn er schnell heilte spürte er noch die tiefe Erschöpfung in seinen Gliedern, die ihn durch die gestrige Nacht durchdrungen hatte. Er schnaubte als er ein zweites Mal blinzelte und er etwas Weiches an seiner Stirn spürte. Etwas verwirrt tastete er sich vor und bemerkte, dass es ein kaputter Handschuh war der an seiner alten Wunde klebte. Ein Rest altes Blut klebte noch daran, doch die Wunde hatte sich über Nacht natürlich längst geschlossen.

Es dauerte eine Weile bis er realisierte, dass ihn zwei braune Augenpaare irritiert ansahen. Kurz zuckte er zusammen als er die junge Frau richtig wahrnahm. „Wie kann das sein, dass deine Verletzung so schnell zurück gegangen ist? Oder werde ich durch diese Kälte einfach verrückt und habe mir eingebildet, dass sie größer war als ich dachte?“ hörte er ihre Stimme und irgendwie kam sie ihm vertraut vor. Dieses Gefühl, was er auch schon zuvor bei ihrem Anblick hatte, überkam ihn erneut.

„Tyler Lockwood, wie wäre es wenn du mir antwortest anstatt mich einfach nur anzustarren? Immerhin hatte ich Todesangst, dass du schon das zeitliche gesegnet hast. Aber jetzt machst du mir einen ziemlich lebendigen Eindruck und ich bin mehr als verwirrt“, schnatterte die Brünette weiter. Tyler konnte ihren Herzschlag hören. Er war beschleunigt, sie schien wirklich besorgt um ihn gewesen zu sein und das mit seiner Wunde hatte sie wohl wirklich verängstigt. Aber anstatt in eine Schockstarre zu fallen, plapperte sie einfach drauf los, … Frauen!

Doch plötzlich registrierte Tyler, dass sie seinen vollen Namen erwähnt hatte. „Woher kennst du meinen Namen?“ erwiderte er nun etwas irritiert und hob eine Augenbraue. Elena rümpfte etwas empört die Nase. „Männer scheinen ziemlich schnell zu vergessen“, erwiderte sie leicht eingeschnappt und strich ein Haar hinter ihr Ohr, was irgendwie niedlich aussah in der Kombination mit ihrem beleidigten Gesichtsausdruck. Tyler versuchte etwas verlegen zu lächeln und zuckte mit den Schultern. „Dein Gesicht kam mir direkt bekannt vor, aber ich habe es wohl nicht so mit Namen. Hilf mir bitte auf die Sprünge“, versuchte er so charmant wie möglich klingen zu lassen und schenkte ihr ein verschmitztes Lachen.

Die junge Frau holte kurz Luft, aber entschied sich dann wohl doch dafür klein bei zu geben. Sich über Kleinigkeiten in ihrer Lage, mitten in einer Eislandschaft in irgendeiner Höhle, aufzuregen war wohl fehl am Platz. „Elena Gilbert. Wir sind zusammen auf die Mystic Falls High School gegangen. Du warst in meiner Parallelklasse. Ich war Cheerleaderin eurer Football-Mannschaft. Damals war ich noch blond und hatte längere Haare“, erinnerte sie ihn schließlich.
 

Kurz legte Tyler seinen Kopf schief. „Ah, die kleine Gilbert, die fast jeder Softie rumkriegen wollte“, kam es plötzlich aus seinem Mund, worauf er sich einen dumpfen Schlag gegen seine Schulter einfing. „Nicht witzig, Lockwood“, prustete Elena und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Das Tyler kein Softie war wusste sie schon damals – zumindest hatte es immer den Anschein gemacht. Er war beliebt bei den Mädchen gewesen und auch Elena war nicht entgangen wie gut er aussah. Obgleich sie auch nicht klagen konnte, dass man ihr öfters den Hof machte – so schien Tyler sie nie wirklich beachtet zu haben. Was nun auch erklärte, warum er sich nicht sonderlich gut an sie erinnerte. Obwohl diese Erkenntnis schon über zehn Jahre her sein musste, schmerzte sie es dennoch ein klein wenig. Dieser blöde falsche Stolz.
 

Als ein eisiger Windzug, in die Höhle huschte, wurde Elena wieder in die Realität gerissen. Sie sah Tyler nun ernst an und deutete auf seine Stirn. „Kannst du mir das bitte erklären?!“ gab sie ihm einen klaren Befehl, was ihn kurz zusammenzucken ließ. Er senkte seinen Kopf und schien nachzudenken. Elena legte den Kopf schief und räusperte sich. „Gibt es Probleme mit der Erklärung?“
 

Tyler seufzte und nickte zustimmend. „Vermutlich könnte ich mir irgendetwas Wahnwitziges ausdenken, doch du würdest sicher skeptisch werden und mich zwingen die Wahrheit auszusprechen.“
 

„Das hast du gut erfasst, Lockwood“, gab Elena mahnend von sich und klimperte mit den Wimpern. „Also ich höre?“
 

„Ich bin ein Werwolf“, entgegnete er.
 

Elena fiel fast rückwärts nach hinten zurück als er ihr seine Worte eiskalt ins Gesicht schmetterte. Tyler konnte ihre Erregung schon fast riechen. „Du glaubst mir sicher nicht. Aber ich habe nichts anderes erwartet“, zischte er zwischen seinen Zähnen und wollte sich schon abwenden als die Brünette ihn überraschte.
 

„Natürlich glaube ich dir. Ich war nur verblüfft, dass du es so offen kommunizierst. Aber es schockt mich nicht. Ich war mal mit einem Vampir zusammen. Und eine Sirene hab ich auch schon bewundern dürfen“, erwiderte sie schon fast unbeeindruckt wirkend.

Nun war es Tyler, der fast die Fassung verlor und dessen Augen so groß wurden, dass man hätte meinen können, sie würden gleich herausfallen. Nun war es Elena, die anfing zu grinsen.

„Das hattest du wohl nicht erwartet. Tyler Lockwood ist sprachlos – das ist ein Fest meiner Sinne“, lachte sie leicht und hielt sich eine Hand vor den Mund.
 

„Du machst Witze“, erwiderte Tyler immer noch baff und beäugte die junge Frau von oben bis unten. Doch ihre Haltung und ihre Geste deuteten darauf hin, dass sie die Wahrheit sagte. Auch ihr Herzschlag war nicht beschleunigt, sondern relativ ruhig. Wenn jemand log war dies meist anders.
 

„Also wie viel Zeit haben wir bis zu deiner nächsten Verwandlung oder kannst du es mittlerweile kontrollieren? Das würde unsere Lage etwas erleichtern und du kannst mich nach Hause tragen und es würde zudem gut zur unser Geschichte passen.“
 

Tyler sah sie fragend an. „Welcher Geschichte?“

Weiter kam er auch nicht, denn Elena erklärte es ihm geschwind, was ihn immer mehr verblüffte. Sie schien wirklich einen Plan zu haben, von alle dem was hier abging und vermutlich darüber hinaus.
 

„Na die Geschichte, die wir meinen Eltern auftischen werden. Ich habe zwar gesagt ich werde vielleicht ein paar alte Freunde besuchen gehen, aber das ich seit zwei Tagen nicht Zuhause war, muss schon vorauszusetzen, dass ich in einer Bar einen heißen Typen kennenlernt und bei ihm übernachtet haben muss! Sie werden zwar sagen, ich hätte mich trotzdem melden sollen, aber das Werwolf-Ding lassen wir besser außen vor. Das mit den Vampiren haben sie damals auch nicht verkraftet und dann mussten wir extra eine Hexe organisieren, die einen Gedächtniszauber über sie legt. Das würde ich diesmal gerne vermeiden“, erklärte sie eifrig.
 

Tylers Mund stand offen und er wusste zunächst nicht was er wirklich dazu sagen sollte. Elena Gilbert kannte sich mit dem Übernatürlichen aus und das vielleicht sogar noch besser als er selbst?

„Also wann starten wir? Als Werwolf solltest du doch einen sechsten Sinn dafür haben, wann wir am besten durch dieses Unwetter kommen beziehungsweise wann dieser Schneesturm sich halbwegs wieder legt? Habe zumindest gehört, dass ihr Überwesen, insbesondere Tierwandler, so etwas spüren könnt.“
 

Der junge Mann richtete sich auf und blickte auf die deutlich kleinere Frau herab. Er drückte ihr den kaputten Handschuh wieder in die Hand und ging dann ein paar Schritte nach vorne. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Denn Elena hatte recht: Er war auf seltsame Weise verbunden mit der Natur und konnte abschätzen, wann es am sichersten war von hier den Heimweg anzutreten. Die nächste Nacht würde kein Vollmond sein, also konnte er versuchen sich außerhalb des Zyklus zu verwandeln. Das machte er selten, so gut wie nie eigentlich, aber hier war es wohl nötig um Elena schnellstmöglich wieder zu ihren Eltern zu bringen. Auch hier hatte die junge Frau recht. Eltern machten sich in den meisten Fällen Sorgen und irgendwann würden sie die Polizei alarmieren. Und wenn diese sich in solche Fälle einmischten endete das meistens nicht gut.

Elena wippte vor Kälte etwas unruhig hin und her. In Tylers Nähe war es wärmer gewesen. Das seine Körpertemperatur immer konstant so hoch war konnte man definitiv als Vorteil ansehen. Sie wollte sich am liebsten an hin klammern wie ein kleines Äffchen.
 

„In drei Stunden lässt der Sturm nach. Dann können wir es versuchen“, gab er plötzlich von sich und drehte sich zu Elena um. Diese legte den Kopf schief und schnaubte. „Und was machen wir so lange?“

Tyler grinste. „Ich hätte da schon so eine Idee. Du warst also mit einem Vampir zusammen?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hopey
2023-03-05T21:19:51+00:00 05.03.2023 22:19
Sooo, meine Liebe XD

Ich sagte ja,mich hab dich nicht vergessen 😅😅😅
Mit drei kleinen Kindern (eins davon ein neugeborenes) verläuft leider nicht alles nach Plan 😂 (soll jetzt nicht wie eine Ausrede klingen 🙈🙈🙈).

(Zeitlich schaffe ich es gerade nicht, in meinem üblichen Stil zu kommentieren, also fragen/Fehler/was mir gefiel und Co neben dem lesen heraus zu schreiben/filtern, also biete nicht böse sein 🙏, ich schaffe es einfach nicht, dafür an den PC zu kommen, also mache ich das mit dem Tablet)

Aber genug davon, nun zu deiner Story:

Als erstes, Hut ab 🙂
Ich habe seit ca 2 1/2 Jahren nichts von dir gelesen (so lang liegt das letzte Wichtel her, in welchem du mich beglücken durftest 😊).
Ich finde das dein Schreibstil sich, im Vergleich zu damals, definitiv verändert hatte. Bis auf kleine Andeutungen/ Gedanken, war die Geschichte tatsächlich nicht im Zentrum vom erotischen/sexuellen 😄.
Am meisten überraschte mich die Tatsache das es sich nicht direkt um ein Pairing drehte 😁😁😁. Da man das problemlos auch als Freundschaft auslegen könnte. Jedoch lässt die Geschichte genug Raum für Fantasie 👍, wie es weiter gehen könnte und beide nicht dich noch zusammen finden würde.
Der von dir gewählte Wortschatz wirkt ebenfalls anders 😉, im positiven natürlich. Weswegen ich kurz doch von deiner Spur abkam 🤣. Am Ende, aber war ich mir trotzdem sicher das du es warst, da es zu viele andere Hinweise dafür gab 👍.

Inhaltlich war die Geschichte gut 🙂. Es hat mir gefallen sie zu lesen, es hatte Humor und Witz. Ich fand es jetzt auch nicht schlimm, dass Elena und Tyler anders handelten, als man es von ihnen gewohnt war (meiner Meinung nach). Für deine Story war es passend und in Ordnung 👍😁.
Der Text war flüssig zu lesen und leicht verständlich. Kleine Wort Vertipper, störten den Lesefluss nicht, zumindest mich störte es nicht 😆.
Hier und da, gab es Szenen die einen zum Schmunzeln brachten 🙂.

Trotz allem positiven, gibt es leider auch negative Kritik und Fragen, die sich mir beim Lesen auftaten.
Wenn ich richtig beim Lesen verstand, haben ihre Eltern überlebt und sind nach Alaska gezogen?
Wenn ich mich richtig an die Serie erinnere, konnten die Werwölfe sich nur bei Vollmond verwandeln und hatten den reinen "Instinkt", keinen Verstand der dem Wiederstehen konnte und klar denken. Und nicht immer bei Nachtanbruch, sobald der Mond aufging. Sowie, das Gen nur vererbt konnte, ich wüsste von keinem gebissenen in der Serie 🙈, die Verwandlung löste immer ein verursachter Tod aus, beabsichtigt oder nicht. Hast du diese Fakten für deinen OS abgeändert? Oder trügen meine Erinnerungen mich inzwischen so sehr?

Ich persönlich, finde dass Tyler zu schnell sagte, dass er ein Wolf sei 😅.


Für mich persönlich wirkte die Story wie ein Alternatives Univesum (mit einem Touch zum Original), als Alternative Timeline 😅 . Da sich an die Wesenseigenschaften, zu der von der serie bekannten, zu unterscheiden scheinen.

Als alternatives Universum oder Original, war die Story gut 🤗 und in diesen Kategorien, entsprechend gut. Und es hat Spaß gemacht die Story zu lesen.


Ich wünsche dir einen schönen Abend und eine schöne Woche XD

Hope 🤗
Antwort von:  _Natsumi_Ann_
06.03.2023 11:00
Danke für deinen Kommentar ;)

Du wolltest Elena als Mensch und Tyler als reinen Werwolf also ist es sowieso eine AT :D Und ich verstehe nun mal unter einer AT, dass es noch in der selben Welt spielt, also in dem Falle die normale heutige moderne Welt, wäre es eine AU, dann wäre das Setting z.B eine Märchenwelt. Aber so krass habe ich es ja nicht abgewandelt. Aber in einer AT können sich Personen auch fast nie getroffenen haben usw Und ja das mit dem "Werwolf verwandeln" habe ich somit auch abgewandelt. Das er schon viel früher sich damit auseinander setzen musste und es mit den Jahren iwann gelernt hat zu kontrollieren. Aber du merkst ja ab und zu kommt der Instinkt noch durch weil er direkt ihr Blut/Fleisch so köstlich findet ;) Eigentlich wollte ich das auch noch brutaler darstellen, aber wie du gelesen hast war meine Oma ja im Krankenhaus mit ihrem Herzstillstand und ich konnte einfach nichts düsteres mehr schreiben. Deshalb habe ich etwas gewechselt in die Humorrichtung ;) Und Tyler hat es "direkt gesagt" weil er dachte Elena glaubt ihm sowieso nicht :D Also er hat ja auch null damit gerechnet ^^

Ich hoffe ich konnte dich etwas aufklären^^ Kannst gerne nochmal deine Defintion von AT und AU beschreiben, aber ich meine so steht es auch im Netz wie ich es ungefähr meine ^^

GUff drei Kinder mittlerweile? Hallejulia! Du bist ja echt nicht zu stoppen :)) Hut ab ich hab schon genug zu tun mit meinem Freund und der Katze ;D xD :))

Ganz liebe Grüße
Natsu


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