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Love against all Reason

Liebe gegen jede Vernunft
von
Koautoren:  Linchen-86  Khaleesi26

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben, wir hoffen euch gefällt die Geschichte bis hierher :)
Heute geht es weiter und wir wünschen euch viel Spaß beim lesen. Komplett anzeigen

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Kapitel 3

Tai
 

Mein Wecker klingelt und Musik hallt in meinen Ohren. Die Schlummertaste habe ich bereits dreimal weitergedrückt und ich weiß, ich muss jetzt aufstehen. Früh aufstehen gehörte jedoch noch nie zu meinen Stärken. Nachdem gestrigen Tag konnte ich nicht einfach schlafen, oh nein, ich brauchte Bier. Eine Menge davon und was hab ich jetzt davon? Einen Kater.

Ich gähne und wische mir müde über die Augen. Ist das alles gestern wirklich passiert?
 

Nachdem ich diese Mimi am Flughafen abgeholt und sie in ihrem Outfit gesehen hatte, musste ich sie so wie sie war, der Familie Kido präsentieren. Es ist ja nicht so, als hätte ich sie in diese Klamotten gezwungen. Ich habe nur eine Chance genutzt, um allen ihr wahres Gesicht zu zeigen und spätestens bei unserer Unterhaltung gestern ist mir klar geworden, dass ich mit meinem Gefühl von Anfang an recht hatte. Sie hat irgendwelche Hintergedanken. Ich muss nur herausfinden, welche. Ich habe nie im Leben damit gerechnet, dass der Kido sie duldet, aber er hatte ihr sogar angeboten, dort einzuziehen. Wie hat sie das geschafft? Ich meine, sie war gestern doch wirklich komplett irre.

Ich schlage die Decke zur Seite und strecke meinen Rücken durch. Es wird Zeit unter die Dusche zu gehen und mindestens drei Tassen Kaffee zu trinken. Kopfschmerztabletten - wo habe ich die nochmal hingetan? Meine Wohnung ist relativ überschaubar, wenn man das Anwesen der Familie Kido mit meinem bescheidenen Heim vergleicht, wäre es dort eher eine Rumpelkammer, aber das ist mir egal. Wenigstens kann ich behaupten, dass ich mir alles selbst erarbeitet habe. Mein Beruf oder viel mehr Berufe sind zwar alle eher unkonventionell und meinen Eltern wäre es deutlich lieber gewesen, ich hätte studiert, aber das hab ich mir nicht vorstellen können. Vielleicht irgendwann mal.

Ich krame in meiner Schublade herum und entdecke schließlich eine Kopfschmerztablette. Ich nehme ein Glas aus dem Spülbecken, schütte Wasser hinein und spüle die Tablette mit einem großen Schluck herunter.

Mimi Tachikawa, ich bin überzeugt, dass sie eine Schlange ist, aber Joe ist viel zu gut erzogen worden, als dass er das jemals sagen würde. Egal, mit diesem schrillen Paradiesvogel werde ich mich später beschäftigen.
 

Ich steige unter die Dusche und genieße das warme Wasser auf meiner Haut. Am liebsten würde ich heute blau machen, aber von irgendwas muss ich ja schließlich meine Miete bezahlen und vor allem meinem Traum finanzieren.

Ich trockne mich ab und ziehe mich an. Während ich gerade dabei bin mein blaues Hemd über mein weißes Shirt zu ziehen, höre ich meine Klingel. Zweimal. Okay, wer will so früh was von mir. Ich gehe an den Lautsprecher: "Ja bitte?"

"Hi Bruderherz, lass mich rein oder liegst du immer noch im Bett?" Kari, meine kleine Schwester und eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben, sogleich beginne ich zu lächeln. Ich lasse sie in den Hausblock hinein und öffne schon mal meine Haustüre, während ich die Kaffeemaschine anmache. "Hi, wie geht es dir?," betritt sie meine Wohnung und zieht ihre Schuhe aus. "Du erwischt mich nicht gerade an meinem besten Tag", erwidere ich und nehme eine weitere Kaffeetasse heraus. "Möchtest du?“

"Gern. Und, was ist los?" erkundigt sie sich gleich neugierig und kommt auf mich zu. "Du wirst es nicht glauben, aber Joe ist verlobt", offenbare ich ihr. Irritiert mustert mich meine Schwester.

"Wie verlobt? Ich wusste nicht mal, dass Joe eine Freundin hat."

"Hat er auch nicht."

"Und wen heiratet er dann? Dich?", grinst meine Schwester und pustet vorsichtig in ihre Tasse hinein, ehe sie einen Schluck daraus trinkt. "Haha, sehr witzig. Nein, die Ehe ist arrangiert worden."

"Ernsthaft? Na ja, gut ist sie bei Jim ja auch und da war er in Joes Alter, also passt es irgendwie." Meine Schwester scheint das Ganze deutlich lockerer zu sehen, als ich. Ist das denn für alle so unglaublich normal? Verstehe ich nicht. "Aber … Joe will sie nicht heiraten und diese … diese blöde Gans namens Mimi, ist doch nur an seinem Geld interessiert", platzt es aus mir heraus und schon wieder werde ich bei dem Gedanken an diese Person wütend. Zum Glück muss ich sie nicht heiraten. "Bist du dir sicher? Dr. Kido hat sie doch sicher genau überprüft."

"Ja, aber scheinbar ist sie eine Hexe und hat ihn verflucht." Das könnte ich mir wirklich vorstellen.

"Okay, so kenne ich dich ja gar nicht, aber nur weil Joe sie jetzt noch nicht liebt, heißt das nicht, dass es immer so bleibt. Vielleicht verliebt er sich ja noch in sie. Ich würde es ihm wünschen." Kari lächelt verträumt. Frauen eben. Es ist klar, dass sie das sagt. Joe ist nicht nur unser jahrelanger Freund und ich durch Umstände sein Assistent geworden. Er ist zudem auch der Arzt meiner Schwester und die ganze Familie Kido hat ihr das Leben gerettet. Kari hatte vor fünf Jahren eine schwere Lungenentzündung. Sie musste sogar ins künstliche Koma versetzt werden und es stand eine ganze Weile sehr schlecht um sie, doch die Ärzte, gerade Dr. Kido, haben um Karis Leben gekämpft. Es hat viel Rehaaufenthalte und Therapien gebraucht, ehe Kari wieder einigermaßen hergestellt war. Leider ist ihr rechter Lungenflügel bis heute nicht zu 100% hergestellt, weshalb sie eine Lungenfibrose entwickelt und einen leidigen chronischen Husten zurückbehalten hat. Deshalb musste sie ihren Traumjob als Erzieherin im ersten Ausbildungsjahr aufgeben, weil sie zu anfällig für sämtliche Erkrankungen war. Aber sie war niemals traurig oder wütend deswegen. Sie hat ihr Schicksal einfach angenommen. Ich kann mich nicht so einfach mit Dingen zufriedengeben wie sie, dafür ging meine Schwester stattdessen einer anderen Leidenschaft nach: Sie wurde Fotografin und eine sehr gute dazu. "Es ist nicht so, dass ich Joe das nicht auch wünsche, aber kann man sich seine Frau nicht selbst aussuchen?"

"Doch die meisten können das. Ich bin froh, dass meine Familie ganz normal ist und ich irgendwann Takeru heiraten kann und du kannst dir deine zukünftige Frau immerhin auch selber aussuchen. Also mach die Probleme von Joe nicht zu deinen." Meine Schwester, ach, als wäre das alles so einfach. Ich und heiraten? Die letzte Beziehung, die ich hatte, war schneller vorbei als ich gucken konnte und was war nochmal der Grund? Als könnte ich das je vergessen. Jetzt wo sie ständig vor meiner Nase tanzt. "Oder liegt es weniger daran, dass Joe verheiratet werden soll, als eher daran dass du eine gewisse Frau an die Kidos verloren hast?" Wunder Punkt. Warum kennt Kari mich so gut? "Ach Schnee von gestern", brumme ich und meine es auch so. Kaori ist Jims Ehefrau, eine arrangierte Ehe, aber sie ist vor allem auch meine Ex-Freundin. Vor genau drei Jahren waren wir für circa sechs Monate zusammen. Es lief alles gut zwischen uns, ich war verliebt, glücklich. Ich fühlte mich, als hätte ich den Hauptgewinn an Land gezogen. Noch nie hatte ich so eine schöne Freundin. Und von einen auf den anderen Tag hat Kaori sich nicht mehr bei mir gemeldet und nur eine Nachricht hinterlassen, in der stand, das sie Schluss macht. Danach hat sie mich geghostet und wir haben kein Wort mehr miteinander geredet. Ich habe mich ständig gefragt, was ich falsch gemacht habe, bis eines Tages eine Hochzeitsladung in meinem Briefkasten auftauchte. Ich kann es teilweise immer noch nicht fassen. Heute bin ich über Kaori hinweg. Solange ging unsere Beziehung nicht, als dass man da ewig hinterher trauern würde. Aber oft hab ich mich gefragt, was wäre gewesen, wenn … Als ich vor einem Jahr den Job als Joes Assistent angenommen habe, habe ich immer gedacht, dass Kaori mal das Gespräch zu mir sucht und sich erklärt, aber sie tut stets so, als würde sie mich nicht näher kennen. Frauen, sie sind alle falsch und arrangierte Ehen das Letzte. "Trotzdem, die Kidos tun, was sie tun wollen und daran wirst auch du nichts ändern können", spricht Kari weiter. Tzz, denkt sie. Ich muss lediglich dafür sorgen, dass …

"Taichi! Ernsthaft." Kari holt mich aus meinen Rachegedanken und zwingt mich dazu, sie anzusehen. Ich wusste gar nicht, dass kleine Frauen sich so groß machen können. "Lass sie in Ruhe. Es ist nicht deine Angelegenheit. Sie sind alle erwachsen und werden wissen, was sie tun. Du wirst ihnen nicht schaden, sonst bin ich böse auf dich."

"Kari, ich will ihnen doch nicht schaden. Ich mag die Kidos. Sie waren immer gut zu uns, deswegen will ich sie vor Mimi bewahren."

"So schlimm kann sie doch nicht sein. Warte doch erst einmal ab und gib ihr eine echte Chance. Vielleicht änderst du ja dann auch deine Meinung." Kari sieht mich eindringlich an und ich weiß, dass sie nur eine einzige Antwort dulden wird. "Okay okay, eine kleine Chance, aber mehr nicht." Die wird sie eh bei unserer nächsten Begegnung vermasseln. "Danke dir. Vielleicht erzählt Joe mir bei meiner nächsten Untersuchung ja von ihr. Ich bin schon ganz gespannt."

"Erwarte besser nicht zuviel." Ich schaue auf die Uhr und reiße die Augen weit auf. "Oh no, schon so spät?" Mist, es ist gleich halb acht. Ich sollte eigentlich in wenigen Minuten bei Joe sein. Ich nehme meiner Schwester die Kaffeetasse aus der Hand und stelle sie in die Spüle. "Sorry Schwesterherz, aber leider muss ich dich rauswerfen."

"Och schade, aber halt mich auf dem Laufenden. Klingt ja echt spannend."

"Ja total", erwidere ich hastig, schnappe mir selbst schnell mein Handy, schlüpfe in meine Sneakers und verlasse mit Kari meine Wohnung.
 

Zwanzig Minuten später erreiche ich die Villa der Familie Kido. "Hallo Mr. Yagami", werde ich wie so oft von einem der Bediensteten begrüßt. "Hi James", grinse ich erneut beim vorbeilaufen. "Ich heiße Ansgar", ruft er mir wie so oft hinterher. Ach, ich liebe diese Leutchen hier. Joe sitzt bereits auf der Terrasse und blättert in der Tageszeitung. Ich grinse, wie viele Personen Ende zwanzig lesen morgens als Erstes die Tageszeitung? Ich kenne nur einen. "Hi. Und steht schon was Spannendes über dich drin?" erkundige ich mich, während ich mir von Joes Teller eine Tomate stibitze. "Über mich? Nein wieso?"

"Sobald eure Verlobung offiziell ist, wird es kein anderes Thema mehr geben und alle freuen sich auf die Hochzeit des Jahres." Ob der Sarkasmus in meiner Stimme herauszuhören ist? "Oh, das stimmt, da sollte ich Mimi unbedingt vorwarnen. Du bist zu spät zur Arbeit erschienen." Ich grinse. Ja, das weiß ich.

"Kari war bei mir." Auch wenn es nicht ihr Verschulden ist, dass ich mich verspätet habe, so ist es auch keine Lüge. "Geht es ihr gut?", fragt Joe gleich besorgt nach. Er ist eben mehr als nur ihr Arzt. Er ist ein Freund. "Ja, keine Sorge. Wir haben uns nur lange nicht gesehen und deshalb ein wenig verquatscht." Joe legt die Zeitung weg und sieht mich ein wenig ernster an. "Ich weiß, ich habe dich in letzter Zeit stark in Anspruch genommen. Wir hatten es anders vereinbart, aber ich bin froh, dass du mir so den Rücken stärkst." Er lächelt mich unsicher an. Manchmal ist es schwer zwischen Freundschaft und Arbeitsverhältnis den geraden Weg zu finden, aber irgendwie haben wir das hingekriegt. "Ach Joe, alles gut. Ich sag schon Bescheid, wenn es mir zu viel wird und ich kann das extra Geld gut gebrauchen."

"Das ist gut, weil ich in Zukunft auch noch mehr auf dich angewiesen sein werde. Du weißt schon, wegen Mimi." Ich verdrehe die Augen. "Tai", ermahnt er mich gleich wieder und ich sehe ihn ein wenig gelangweilt an. "Du willst das also echt durchziehen?" Ich muss das einfach nochmal fragen, das kann nicht wirklich sein Wille sein. "Ich kann dich da auch irgendwie rausholen. Ich könnte zum Beispiel ein paar Anrufe …"

"Tai! Nein, lass das bleiben. Die Ehe ist beschlossene Sache. Du warst doch gestern dabei und obwohl Mimis Auftritt legendär war, so hat Vater sie angenommen. Da kommt niemand gegen an. Jedoch muss Mimi noch viel lernen. Ich vertraue dir, du kennst uns und ich weiß, dass du ihr das schon alles beibringen kannst und du musst das nicht mal allein machen. Ich habe Kaori gebeten dich zu unterstützen." Was? Bitte nicht. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ich Babysitter für dieses Biest spielen soll, jetzt muss ich das auch noch mit Kaori machen? "Joe, es ist… also… ich kann das nicht. Ich muss sowieso in ein paar Wochen zum Filmdreh, das hab ich dir ganz früh gesagt und ich glaube ich bin da nicht so für qualifiziert." Da gehe ich lieber Toiletten putzen, als mein Tag mit diesen beiden Frauen zu verbringen. Joe hat nicht mitbekommen, dass ich mit Kaori zusammen war. Er war damals viel zu sehr in sein Studium vertieft gewesen, als hätte er irgendwas von seiner Umgebung mitbekommen. Zudem war es ohnehin auch mehr eine heimliche Romanze. "Tai, ich weiß du hälst nichts von diesen arrangierten Ehen und ja ich hätte mir wahrscheinlich eine andere Gattin ausgesucht, aber es ist wie es ist. Mimi ist wirklich sehr hübsch und sie hat eine gute Ausbildung genossen. Sie ist natürlich sehr westlich geprägt, aber das kann man ihr nicht zum Vorwurf machen. Sie kennt ja schließlich nichts anderes und deshalb brauche ich ja auch deine Hilfe. Nicht nur, weil du uns und mich gut kennst, sondern auch weil es keinen besseren für den Job gibt. Du kennst dich so gut mit japanischen Traditionen aus, dass ich selbst noch von dir lernen kann. Ich bin auch bereit dein Honorar um zwanzig prozent zu erhöhen." Zwanzig Prozent? Habe ich das gerade richtig gehört? Das ist eine krasse Gehaltserhöhung. Ich muss überlegen. Es wäre dumm es nicht zu machen, auch wenn ich weiß, dass ich diese Entscheidung bereuen werde. "Na gut, aus alter Freundschaft zu dir werde ich es machen, solange ich hier bin und nicht zu meinem nächsten Projekt losmuss."

"Natürlich, das würde ich nie von dir verlangen. Auch wenn ich immer Angst habe, dich wegen deinen anderen Job irgendwann im Krankenhaus als Patient zu haben."

"Ach Quatsch, das passiert nicht." In all den Jahren ist mir wirklich noch nie was passiert, denn Sicherheit geht immer vor. Das musste ich schließlich auch meinen Eltern und meiner Schwester hoch und heilig versprechen.

"Ich hoffe es. Ich hätte auch schon eine Bitte an dich." Misstrauisch ziehe ich eine Augenbraue hoch. "Die da wäre?"

"Ich würde gerne mit Mimi zusammen frühstücken und sie näher kennenlernen. Würdest du sie wecken? Ansgar hat es eben schon mal versucht, aber ich denke da hatte sie noch mit ihrem Jetlag zu kämpfen." Die holde Maid aus ihrem Schlaf erlösen? Na klar, das mache ich doch gerne. Am liebsten mit einem Orchester. "Klar, ich erledige das gleich. Ich möchte nämlich auch so schnell wie möglich frühstücken." Ich habe heute Morgen außer eine Kopfschmerztablette und einer Tasse Kaffee nichts zu mir genommen und mein Hunger steigt mit jeder Minute.
 

Ich stehe vor Mimis Zimmertüre und klopfe an. Ich bin ja schließlich kein Unmensch. "Mimi?", rufe ich sie, doch bekomme keine Antwort. Vielleicht ist sie über Nacht abgehauen und alles hat sich erledigt. Ja, das wärs doch. Ich öffne langsam die Türe und schleiche hinein. Soviel zum Thema, vielleicht ist sie ja abgehauen. Sie schläft. Tief und fest. "Mimi?", rufe ich sie erneut, doch mehr als ein Schnarchen bekomme ich nicht. Ihr Mund steht offen und die Decke liegt mehr auf dem Boden als auf ihr. Sie trägt nicht gerade viel. Ein dünnes, weißes Nachthemd. Dieses Nachthemd ist ziemlich weit hochgerutscht, weshalb ich ihr Höschen sehe. Geschmack hat sie ja, aber ich löse mein Blick schnell von ihren Beinen und rüttle sie an der Schulter. "Mimi, aufwachen." Nope, keine Chance. Man, die schläft ja wie ne tote. Ich hab es echt auf die sanfte Tour versucht, aber sie will es ja nicht anders. Neben ihr auf dem Nachtschränkchen steht ein Glas. Ich nehme es und laufe damit ins Bad. Ich fülle es bis zum Rand und kann nicht anders als schadenfroh zu grinsen. Hey, ich erledige hier nur meinen Job. Ich stehe wieder vor ihrem Bett und gebe ihr eine letzte Chance, siehst du Kari, ich versuche es wirklich. "Mimi? Aufwachen. Joe erwartet dich. Du weißt schon, der Mann, den du ausnehmen willst wie eine Weihnachtsgans." Sie schläft. Okay. Ich nehme das Glas und kippe es in einem über ihr Gesicht und Oberkörper. "Argh" kreischt Mimi und reißt panisch die Augen auf, dann sieht sie mich und blitzt mich wütend an. "Du schon wieder! Sag mal, spinnst du?", faucht sie und setzt sich auf. "Joe erwartet dich", erkläre ich völlig unbeeindruckt. "Und deshalb schüttest du mir Wasser ins Gesicht, während ich schlafe? Das ist Folter." Ich rolle mit den Augen. Was für eine Dramaqueen. "Ich habe es echt oft genug anders versucht, aber es war nichts zu machen." Erst jetzt bemerke ich, das durch das Wasser das dünne weiße Nachthemd ganz durchsichtig wurde und dieses zudem an ihrem Busen klebt. Okay, nicht schlecht. Zumindest in dieser Hinsicht kann sie punkten. "Im Übrigen ist es hier gar nicht so kalt!"

Mimi sieht mich fragend an, als ich auf ihre Nippel zeige. Sie sieht an sich runter und reißt panisch ihre Augen auf. "Du Spanner, sieh gefälligst nicht hin!" Sie wirft ein Kopfkissen nach mir, fischt die Bettdecke vom Boden auf und bedeckt damit ihren Oberkörper. "Dir ist schon klar, dass ich sowas schon öfter gesehen hab" erwidere ich jedoch gelassen.

"Aber mich nicht", erwidert sie schnippisch und hat sich direkt vor mich gestellt um mich noch wütender anzusehen. Uh, wie bedrohlich. Sowas nennt sich wohl Zwergenaufstand. "Wenn du dann die Güte hättest und dich anziehen würdest, wie gesagt Joe wartet."

"Wenn du die Güte hättest und dich in Luft auflösen würdest", zickt sie weiter. "Den Gefallen kann ich dir leider nicht tun. Wie gesagt, Joe…"

"Ja-haa, ich mach ja schon." Genervt rempelt sie mich an oder versucht es zumindest, denn in bewege mich keinen Millimeter vom Fleck, während sie sich wohl auch noch dabei weh getan hat. "Steh nicht im Weg herum", zickt sie mich an und ich lache los. "Du bist gegen mich gelaufen, aber vielleicht brauchst du ja auch nur eine Brille, dann würdest du zumindest optisch zu deinem Verlobten passen."

Sie dreht ihren Kopf zu mir herum: "Ich brauche keine Brille, mein einziges Problem bist du." Sie geht weiter und knallt die Badezimmertüre zu. Da haben wir ja glatt eine Gemeinsamkeit gefunden. "Es wäre übrigens klug von dir heute ein wenig mehr Stoff anzuziehen, als gestern. Falls deine eingelaufenen Klamotten, sowie du es nennst ähnlich vom Stil sind."

"Ach halt doch deinen Mund", schimpft sie hinter verschlossener Tür weiter und ich grinse.
 

Ein paar Minuten später läuft Mimi an mir vorbei und holt eine Haarreifen aus ihrem Schrank. Ich begutachte sie. Sie hat Minirock und kurzes Top gegen einen langen Faltenrock der bis zu den Knöcheln geht, und eine weißen Bluse eingetauscht. Diesen Look kaufe ich ihr nicht eine Sekunde ab, aber ja, das würde Familie Kido begrüßen. Der Haarreifen soll den unschuldigen Look wohl unterstreichen. "Zufrieden? Das war das Outfit, in dem mich die Familie Kido kennenlernen sollte." Sie beugt sich noch weiter nach unten, um ein paar High Heels aus dem Schrank zu holen." Du solltest vielleicht noch das Etikett aus der Bluse herausschneiden, wirkt sonst ein wenig auffällig", zwinkere ich ihr zu, während Mimi aufspringt, sofort nach hinten greift und sich ein paar Mal vor ihrem Spiegel dreht um das Etikett zu finden. "Wo ist es denn?" Ich lache wieder. Oh man, war das leicht sie reinzulegen. "Argh, du, was hast du eigentlich für ein Problem?", schimpft sie und geht an mir vorbei. "Ich kann nur so Frauen wie dich nicht leiden", gebe ich ihr zu verstehen.

"Frauen wie ich? Tue nicht so als würdest du mich kennen!"

"Oh ich kenne dich."

"Ach ja, dann erzähl, wie bin ich denn so? Hm?"

"Du bist ein verwöhntes Prinzesschen, welches den Hals nicht vollkriegt und sich offenbar nicht mal zu schade ist, dafür einen wildfremden Mann zu heiraten. Du würdest für deine Ziele über Laichen gehen und kennst keine Skrupel." Okay, das war vielleicht was hart, denn ich sehe, wie Mimi mich entsetzt anschaut und die Wut verschwunden ist. "Es ist sehr schade, dass du so über mich denkst", sagt sie leise, doch setzt nicht auf den nächsten Angriff an. "Ich gehe jetzt zu Joe, du kannst ja gerne hierbleiben und in meinen Sachen herumschnüffeln. Sicher brauchst du Beweise für deine wilde Theorie." Sie verlässt ihr Zimmer, ohne mich nochmals eines Blickes zu würdigen und ich folge ihr. Vielleicht sollte ich mich bei ihr entschuldigen, aber wieso? So denke ich nun mal über sie und kann man es mir übel nehmen? Ich glaube ihre Geschichte einfach nicht. Früher oder später werde ich die Wahrheit herausfinden und solange werde ich sie bis aufs Blut reizen und ihr das Leben hier ein wenig schwerer machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hallostern2014
2023-09-23T19:18:16+00:00 23.09.2023 21:18
Huhu ihr Lieben,

Ich kann Tai verstehen, ich mag auch nicht früh aufstehen und drücke dauernd den Wecker weg, deswegen stelle ich in meistens sehr früh 🤣.

Da hat Mimi ja aber einen Eindruck hinterlassen 🙈

Oha, Kari musste echt viel durch machen. Zum Glück wurde sie gerettet. Und hat ihr Lachen nicht verloren. Auch das sie mit T.K glücklich ist freut mich sehr

Nun kann ich mir vorstellen warum Tai so ein Hass auf diesen Ehe hat. Er tut mir schon recht leid. Aber ehrlich, er soll froh sein das er mit ihr nicht mehr zusammen ist. Egal was wäre, würde ich einen richtig Lieben dann Heirate ich keinen anderen. Egal was meine Eltern sagen. Ich würde flüchten. Egal ob man erst so kurz mit jemanden zusammen ist.

Wenn Joe wüsste, dann hätte er Tai darum nicht gebeten bzw er hätte ihn gebeten es alleine zu machen. Aber naja, wer weiß evtl sagt er es ihn später. Auf jedenfall wird es interessant werden.

Einen kleinen Vorgeschmack haben wir ja schon bekommen. Tai kann es auch einfach nicht lassen. Na mal sehen wie lange er so noch von Mimi denkt. Wenn er merkt warum Mimi es macht wird er anderes von ihr denken. Aber bis es soweit ist wird es wohl noch dauern.

Ich freue mich jetzt schon Mimis Sicht zu lesen. Das wird lustig 🤣🤣🤣

Ganz liebe Grüße euch beiden ❤️❤️😍❤️❤️❤️

Antwort von:  Ukiyo1
29.09.2023 19:04
Hey :D
Ja, wer kennt das nicht? XD

Haha, ich denke, der Eindruck war bleibend. :D das wird wohl keiner je vergessen!

Kari eben :) eine positive Seele <3

Stimmt, da denken wir ähnlich. Allerdings muss es auch ein enormer Druck sein, so aufzuwachsen wie Kaori oder Joe. Und wenn man es nicht anders kennt, ist es irgendwie normal, dass man eben verheiratet wird und keine eigene Meinung hat. Tai kann einem Leid tun. Ist ja klar, dass der das alles nicht versteht.

Ja ein wenig musst du dich noch gedulden, es wird ein bisschen dauern, bis Tai die ganze Wahrheit erfährt. Und so lange kann er ja Mimi noch ein bisschen ärgern :P

Wir wünschen dir viel Spaß beim weiterlesen:*
Von:  Tasha88
2023-09-23T19:12:06+00:00 23.09.2023 21:12
Hello :D
das Kapitel kenne ich ja schon ;) und ich kann sagen, es ist so viel besser zu lesen, wenn man den Teil davor auch kennt ;)

und ich freue mich natürlich über Kari und TKs Erwähnung ;) ihr wisst ja - mein Pairing ;)

Und James hat auch einen Platz in meinem Herzen. Ähm, ich meine natürlich Ansgar XD
Die Freundschaft zwischen Joe und Tai finde ich wundervoll.
Und dann Mimi und Tai XD perfekt. dieses knallende - hach, so liebe ich die beiden.
ich sehe schon, es wird noch sehr lustig werden XD

Freue mich auf die nächsten Kaps :D


Antwort von:  Ukiyo1
29.09.2023 18:55
Hi Du :*

Ja, kann ich mir vorstellen :D muss ein bisschen komisch sein, wenn man nicht alles kennt 😅

Natürlich! Kari und TK sind ein Muss! Das geht gar nicht ohne die beiden ❤️

Ansgar hat einen Platz in unser aller Herzen xD
Dachten wir auch. Wenn die beiden aufeinandertreffen kann es schon mal explosiv werden. Die sind beide aus demselben Holz geschnitzt :D
Und ja, es wird definitiv lustig weitergehen xD

Wir wünschen dir viel Spaß beim weiter lesen <3


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