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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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26.01.2024 - Männlich

Mit einem Augenrollen kommentierte Selina das Verhalten des Mannes, der gerade gegenüber von ihr an der Brustpresse trainierte. Sein Blick war auf sie gerichtet und er fixierte sie regelrecht, während er das Gerät bediente. Sie hasste solche Proleten und war außerdem nicht hier, um einen Mann kennenzulernen. Als er sich von seinem Platz erhob und sich das Handtuch um die Schulter legte, ahnte sie bereits, was jetzt kommen würde.

Tatsächlich bewegte sich der Mann in ihre Richtung und sie wäre am liebsten direkt geflohen.

“Hallo, schöne Frau”, begrüßte er sie auch direkt und baute sich vor dem Gerät auf, an dem sie saß.

“Ich bin gleich weg”, erwiderte sie lediglich, während sie den Mann dabei beobachtete, wie er sich etwas auf dem Gespräch neben ihrem abstützte. Er musterte sie so offensichtlich, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief.

“Kein Stress, Babe. Bei diesem Anblick warte ich auch gerne ein bisschen länger. ”, gab er zurück und Selina verdrehte sofort ein weiteres Mal die Augen. Sie erhob sich und schnappte sich ihr Handtuch, um sich wortlos zu verziehen. Auf diese Art von Anmache hatte sie nun wirklich gar keine Lust und sie konnte auch nicht nachvollziehen, dass es tatsächlich Frauen gab, die sich davon beeindrucken ließen.

Kaum, dass sie ein paar Schritte gegangen war, schloss sich eine Hand um ihr Handgelenk und hielt sie zurück. “Wo willst du denn so schnell hin? Ich kann dir ein paar gute Tipps und Tricks zeigen, wie dein Training noch effektiver wird”, hörte sie die Stimme des Mannes in ihrem Rücken, wodurch sie sich wieder zu ihm umdrehte.

“Danke, ich verzichte!”, erwiderte sie und versuchte, ihren Arm wegzuziehen, auch wenn sich der Griff ihres Gegenübers sich dadurch noch verstärkte. “Nun hab dich doch nicht so”, entgegnete der Mann und ließ seinen Blick erneut über Selina hinweg schweifen.

“Lass .. mich los.”, presste sie es mühsam beherrscht über ihre Lippen, während ihr das Herz förmlich bis zum Hals schlug. Sie hatte den Mann hier noch nie gesehen und war auch nicht unbedingt scharf auf seine Gesellschaft, eher im Gegenteil.

Ihr Blick huschte etwas durch die Gegend und blieb schließlich an Julian hängen. Der Blonde arbeitete hier im Fitnessstudio und hatte ihr auch am Anfang die Übungen erklärt, als sie sich hier im Studio angemeldet hatte. Sie deutete ihm mit dem Blick an, ihr zu helfen und hoffte gleichzeitig, dass er verstand, was sie von ihm wollte. In dem Moment, in dem sie ihren Arm erneut zurückziehen wollte, zog der Fremde sie etwas weiter zu sich und aufgrund seines Körpergewichtes, hatte sie kaum die Chance, sich gegen ihn zu wehren.

“Lass mich los”, forderte sie ihn ein weiteres Mal auf und diesmal trat nicht nur Julian auf sie zu, sondern auch einer der anderen Gymbesucher auf sie zu.

“Was soll das werden, wenn es fertig ist?”, sprach der zweite Athlet den Fremden an, woraufhin sein Blick zu ihm schnellte. “Ich wüsste nicht, was dich das angeht”, erwiderte er knapp, ohne Selinas Arm loszulassen.

“Vielleicht nicht, aber Selina hat dir inzwischen schon zwei Mal gesagt, dass du sie loslassen sollst. Was glaubst du, was du hier tust, indem du sie festhältst. In meinem Studio dulde ich keine Art der Belästigung”, mischte sich Julian ein und fixierte den Mann vor sich, während er seine Arme vor der Brust verschränkt hielt.

“Ich will mich lediglich mit ihr unterhalten, also mischt euch nicht ein”, entgegnete der Mann ein weiteres Mal, während er dem Blick Julians stand hielt.

“Das wird sicherlich keine Unterhaltung sein, wenn sie es nicht will. Und dein Verhalten ist weder akzeptabel, noch sonderlich männlich. Wenn eine Frau Nein sagt, meint sie auch Nein. Und du kannst deine Sachen packen und das Studio verlassen. Deine Mitgliedschaft ist mit sofortiger Wirkung gekündigt, denn so ein Verhalten dulde ich in meinem Studio nicht, also sieh zu, dass du Land gewinnst!”

Im ersten Moment sah es so aus, als würde sich der Fremde erneut mit Julian anlegen wollen, als er dessen “Wirds bald!”, überlegte er es sich doch anders. Er gab Selinas Hand frei und schnappte sich seine restlichen Sachen. “In dieses Studio werde ich sowieso keinen Fuß mehr setzen”, knurrte er lediglich, bevor er das Weite suchte.

Erleichtert atmete Selina auf und ließ sich auf eine Hantelbank in der Nähe fallen. “Danke”, murmelte sie leise in Richtung Julian und auch des anderen Mannes, der ihr geholfen hatte.

“Keine Ursache, so ein Verhalten kann und werde ich niemals dulden”, erwiderte Julian, woraufhin ihm auch der andere Besucher ihm zustimmte und sich anschließend wieder zurückzog.

“Wenn du reden willst oder einfach einen Schnaps brauchst, sag Bescheid. Du weisst, wo du mich findest”, schob Julian hinterher und Selina lächelte leicht. Auf dieses Angebot würde sie bestimmt annehmen, sobald sie sich wieder etwas beruhigt hatte. Denn insgeheim war sie schon länger in Julian verknallt und würde diese Chance, ihm ein wenig näher zu kommen, gewiss nicht verstreichen lassen. In ihrem Tempo.

Allein schon deshalb, weil Julian heute bewiesen hatte, was es heissen konnte, wirkliche Männlichkeit zu beweisen.



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