Zum Inhalt der Seite

Das Erbe der Drachen - Band 1

Der Drachenkrieg
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alexis' Wahrheit

Damian folgte der Zofe des Hofes aus der Stadt hinaus auf eine große leere Fläche.

>>Was soll das?<<, fragte Damian gereizt.

>>Dies wird die Stelle sein an der Ihr gegen Reuten kämpfen werdet.<<, erklärte die Zofe.

Damian sah nach Westen, wo die Sonne bereits hinter den Bergen verschwunden war.

Nur wenige Sterne glitzerten am Himmel.

Vom Mond war gar nichts zu sehen.

>>Wenn es denn so sein muss. Was ist eigentlich mit Killey?<<

>>Eurem Schwarzwolf geht es gut. Er fühlt sich am Hofe sehr wohl. Wir werden uns um ihn kümmern bis ihr wiederkommt.<<

>>Äh, danke.<<

>>Ich muss jetzt gehen. Viel Glück für Euch.<<

Mit diesen Worten verschwand die Zofe in Richtung des Schlosses.

Damian seufzte und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden.

>>Wie dieser Ritter wohl aussieht?<<, fragte sich Damian und merkte dabei gar nicht, dass er die Frage laut ausgesprochen hatte.

Plötzlich erklang eine Stimme: >>Das kannst du gleich selber sehen.<<

Damian sprang auf und fuhr herum.

Ein großgewachsener Mann mit einer schwarzen Mithrilrüstung stand hinter ihm.

>>Wer bist du?<<, fragte Damian drohend.

>>Für die Menschen bin ich Sir Reuten, aber für dich bin ich der Tod.<<, antwortete Reuten.

>>Abwarten.<<, entgegnete Damian. >>Schwarzer Pfeil!<<

Damian schoss einen Pfeil ab, der knapp an Reuten vorbeiflog.

Der Ritter lachte. >>Ist das alles, was die Drachen zu bieten haben? Nun, ich werde mir mit dir keine Mühe machen. Schwarzer Skorpion, ich rufe dich!<<

Ein mannsgroßer Skorpion, schwarz, wie die Nacht, erschien vor Damian und trottete kampflustig umher.

Damian schluckte schwer.

Es war das erste Mal, das er richtige Angst hatte und auch das erste Mal, dass er überhaupt Grund zur Angst hatte.

Skorpione waren die bislang einzigen Wesen vor denen er wirklich Angst hatte.

Er wusste nicht, woran es lag, aber die Angst vor diesen Tieren war tief in sein Unterbewusstsein gebrannt.

>>Du fürchtest dich vor Skorpionen, nicht wahr?<<, fragte Reuten triumphierend.

Damian schüttelte fassungslos seinen Kopf. >>Wie kann man nur so kalt sein?<<

>>Wenn ich mich recht erinnere, warst du doch derjenige, der kaltblütig eines der Schattenwesen töten wollte oder?<<

>>Das ist etwas anderes!<<, begehrte Damian auf. >>Das sind Monster!<<

>>Und für mich bist du ein Monster.<<, gab Reuten zu bedenken. >>Aber genug geredet. Stirb endlich!!<<

Urplötzlich schnellte der Skorpion vor.

Damian sprang zurück - doch zu spät.

Der Stachel des Skorpion bohrte sich in sein Bein und dunkelrotes, warmes Blut quoll aus der klaffenden Wunde, als der Skorpion den Stachel wieder herauszog.

Aber aus irgendeinem Grund hatte Damian keine Schmerzen, was er sich selber nicht erklären konnte.

Reuten lachte. >>Hast du Schmerzen? Natürlich nicht. Hätte mich auch gewundert. Das Gift dieses Skorpions wirkt betäubend und innerhalb von fünf Minuten wirst du völlig gelähmt sein. Dann wird dein Herz aufhören zu schlagen und dann...<<

Reuten beendete den Satz nicht, aber es war klar, was das heißen sollte.

Damian richtete sich noch einmal zur vollen Größe auf. >>Dämonentor!<<

Der Skorpion wurde, wie damals die Phantome von einem schwarzen Licht verschlungen und verschwand ohne ein Geräusch.

Reuten schüttelte ungläubig seinen Kopf. >>Das ist nicht möglich! Mit diesem Blutverlust hättest du dich eigentlich nicht mehr bewegen können.<<

>>Du wirst sehen, was ich kann.<<, sagte Damian. >>Ich zeige dir nun einen schwarzen Zauber, den mir der Älteste beigebracht hat. Wenn ich sterbe, nehme ich dich mit.<<

Er streckte die Arme aus und überkreuzte sie. Schwarze Funken sprühten an den Stellen, an denen die Arme sich berührten.

>>Was ist das?<<, fragte Reuten entsetzt. >>Ist das etwa wirklich...?<<

>>Ja!<<, lachte Damian. >>Das ist das Finale!<<

Er sprang vor und ergriff Reuten.

Plötzlich erschütterte eine Explosion die Umgebung.

Reuten schrie gequält auf, dann wurde es still.

Als der Rauch sich verzog, lagen nur noch Damians Ring und Reutens Drachenschwert da. Der Ring verwandelte sich in einen schwarzen Funken und flog davon.

Das Schwert lag allein da, Blut klebte an der Klinge.

Das fahle Mondlicht schimmerte darauf.
 

***
 

Alexis sah Russel unbewegt an.

Die Luft knisterte voll Spannung.

Unendlich lange, so erschien es Russel, standen sich beide gegenüber.

Schließlich trat Alexis einen Schritt zur Seite und griff Russel an.

Der Kämpfer sprang nach rechts, worauf Alexis in die Luft sprang, um aus der Luft mehrere Lichtbälle auf ihn zu schießen.

>>Feentanz!<<, rief Russel und wich den Angriffen in einem enormen Tempo aus.

Alexis landete wieder auf dem Boden, zog wie aus dem Nichts ein Schwert und griff Russel frontal an.

Blitzschnell zog der Kämpfer ebenfalls sein Schwert und fing den gegnerischen Angriff ab. Die Klingen prallten klirrend aufeinander und dann herrschte wieder Ruhe und beide sahen sich an.

Sie sprangen auseinander und standen wieder in ihren Ausgangsstellungen.

Alexis keuchte. >>Du bist echt gut. Ich wusste es.<<

>>Du bist auch nicht schlecht. Wenn ich dich so ansehe, kann ich es gar nicht glauben, dass du so stark bist.<<, entgegnete Russel.

>>Hast du nicht mal gesagt, man darf seine Feinde nicht nach dem Äußeren beurteilen?<<

>>Woher weißt du eigentlich so viel von uns?<<, fragte Russel. >>Und vor allem von mir?<<

Alexis' Schwert verschwand und er begann zu erklären: >>Ich wurde, wie du weißt, von dem Drachen des Lichtes Jewel erschaffen, aber darüber hinaus, habe ich noch viel von seinem Wissen abbekommen. Ich weiß alles über die Menschen, die Drachen und natürlich dich. Das Schicksal der gesamten Welt ist mir bekannt.<<

>>Das heißt, du weißt genau, wie die Zeit bis zum Ende des Planeten aussieht?<<, unterbrach Russel ihn.

Alexis nickte. >>Ja, das ist ein Segen - und gleichzeitig ein Fluch. Ich darf niemandem davon erzählen.<<

>>Nun, wenn du soviel vom Lichtgott weißt, ist es natürlich, dass du uns so gut kennst.<<

>>Genug geredet!<<

Alexis rannte wieder auf Russel zu und stieß seine Faust in dessen Magen.

Der Kämpfer fiel mit einem Keuchen zu Boden und blieb benommen liegen.

Langsam richtete er sich wieder auf und wischte sich ein Blutrinnsal aus dem Mundwinkel, während er anerkennend sagte: >>Kräftig! Das hätte ich dir wirklich nicht zugetraut. Aber das Kämpfen ohne Waffe ist feige!<<

Russel hob sein Schwert auf und rannte in Windeseile auf Alexis zu.

Der war davon so überrascht, dass er überhaupt nicht reagierte und Sekunden später Russels Schwert in seiner Brust hatte.

Alexis lächelte. >>Sehr gut,...Levante.<<

Russel fuhr erschrocken zurück und sah den zusammengesunkenen Alexis entsetzt an. >>Niemand weiß das! Woher weißt du es?<<

>>Ich habe dir gesagt, dass ich alles weiß. Ich wusste sogar wie dieser Kampf enden würde.<<

>>Aber warum hast du trotzdem gekämpft?<<

>>Weil es mein Schicksal ist. Das müsstest du am Besten verstehen.<<

>>Irgendwie schon...tut mir leid.<<

>>Du musst dich nicht entschuldigen. In einhundert Jahren werden wir uns wiedersehen. Lebe wohl, Levante.<<

Alexis fiel zu Boden und löste sich lautlos und schnell auf.

Russel steckte sein Schwert wieder ein und seufzte. >>Armer Junge. Ruhe in Frieden. Aber was meinte er, mit dieser Vorhersage?<<

Langsam drehte Russel sich um und lief weiter in die Richtung des Drachenschreins.
 

***
 

Luke von Ektorn sah durch die Scheibe in den tiefer gelegenen Forschungsraum, wo in einer Glasröhre im Laufe der letzten zehn Jahre aus einer Steinplatte mit fremden Gravuren ein menschliches Wesen geworden war - und es lebte.

Kein Wissenschaftler konnte sagen wie oder warum, aber sein Herz schlug tatsächlich und auch sein Gehirn war aktiv.

Es sah aus wie ein Mensch.

Das einzige, was ihn von einem solchen unterschied waren seine teuflisch roten Augen.

Luke grinste auf das Wesen hinab.

Es war ein Wunder der Magie gewesen, dass aus einer Steinplatte ein humanes Wesen geworden war.

Einer der Forscher trat neben den König und sagte aufgeregt: >>Eure Majestät, wir haben herausgefunden was die Schriftzeichen auf der Steinplatte zu bedeuten hatten.<<

>>Und?<<

>>Da stand >Melzesa. Fürchtet die Ankunft des neunten Erben.<.<<

>>Und was soll das bedeuten?<<

>>Das...wissen wir noch nicht.<<

>>Dann findet es heraus!<<, schnauzte Luke ihn an.

Plötzlich drang ein erstickter Schrei aus dem Forschungsraum.

Das sanfte, rote Licht wurde zu einem grellen, blinkenden Rot und eine Sirene ertönte.

Luke richtete seinen Blick wieder auf den Forschungsraum.

Die Glasröhre war zersplittert und das Wesen, das darin gewesen war, stand nun daneben und schmiss die Soldaten mit einem Fingerschnippsen an die Wand.

>>Woher hat er nur plötzlich die Klamotten?<<, rief jemand.

Das Wesen grinste böse und erhob sich in die Luft.

>>Fürchtet die Ankunft des neunten Erben!<<, rief es und flog durch die Decke davon.

Luke sah ihm fassungslos und etwas ängstlich hinterher. >>War das...Melzesa?<<

>>Wahrscheinlich.<<, meinte der Forscher und sah durch das Loch in der Decke in den blauen Himmel, der langsam schwarz wurde. >>Welch Monster haben wir da nur freigesetzt?<<



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-08-31T12:55:05+00:00 31.08.2004 14:55
Von den Kämpfe her sollte ich mir bei dir echt 'ne Scheibe abschneiden. *Messer raushol*
Du gestattest?
Ich dachte immer Melzesa sei weiblich, aber von der sehr geringen Beschreibung her bekomme ich den Eindruck, es sei ein Er.


Zurück