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Die Leiden des jungen Wheeler

von

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Fragen?

Vorwort:

Es freut mich, dass sich niemand an den "fehlenden" Absätzen gestört hat (Leute, im Buch gibt es auch nicht nach jedem fünften Satz eine freie Zeile)!

Das erste Mal, dass ich hier eine "richtige" Story (sprich: keine Momentschilderung) in der Ich-Form hochstelle. Ich muss, sagen, dass sie mir sehr gut von der Hand geht und Joey ist natürlich ein einfacher Protagonist.
 

Joey: Was soll das heißen?

Azrael: Das heißt, dass ich mir bei dir keine Gedanke um hochkomplizierte Sätze machen muss.

Joey: Willst du mir sagen, ich wäre primitiv?! *mit den Knöcheln knackt*

Seto: Sieh an, der Köter hat es geschnallt.

Azrael: Seto-kun! Wie schön, bei deinem Auftritt habe ich mir das Hirn zermartert!

Joey: *zu Kaiba* Wer hat dich eingeladen?

Azrael: *pieps* Das war ich.

Joey: *deathglare*

Azrael: Joey knuff* Ich habe dich trotzdem gerne, du bist so ein dankbarer Charakter *Joey Mund zupflastert bevor er widersprechen kann*. Und jetzt genug der (Vor)Worte, lasst uns anfangen!
 


 

Wie ein Stein sank ich zurück in die tiefsten Tiefen meines Elends. Ob nun Kaiba oder ein Marsmännchen, beide würden mir ganz sicher nicht helfen... obwohl, vielleicht gab es ja, nettes, musikalisches, außerirdisches Leben?

"Das ist ja phantastisch!" ereiferte sich Thea. Ich konnte ihren Enthusiasmus bei Weitem nicht teilen. Was war daran bitte phantastisch?

"Woher weist du, dass Kaiba Klavier spielt?" Tristan klang misstrauisch.

Genau! Woher wollte Yugi das eigentlich so genau wissen?

"Weil ich ihn letztes Jahr beim Weihnachtskonzert gehört habe."

Ich konnte nicht verhindern, dass sich trotz meiner misslichen Lage ein breites Grinsen auf mein Gesicht stahl.

Hör sich das einer an, Seto Kaiba, selbsterklärter, eisigster Eisblock jenseits der Arktis, ließ sich zu derartig ordinären Veranstaltungen wie einem schulischen Weihnachtskonzert herab.

Wenn das nichts war!

"Und? Wie war er? War er gut?" wollte Thea wissen. Tristan schnaubte missbilligend. Anscheinend legte ihm seine Freundin- die beiden konnten mir ja erzählen, was sie wollten, ich war nicht blind- entschieden zuviel Engagement an den Tag, wenn es um Kaibas musikalische Fähigkeiten ging.

Yugi zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung, der Lehrerin hat's gefallen."

Na, das war ja die Hauptsache! Dann war es egal, ob ich etwas Gutes fabrizierte, solange es unseren Bildungskräften gefiel.

Die Sache scheiterte nur an einer Kleinigkeit. Besser gesagt, an einer GROßEN Kleinigkeit, die soeben in die Klasse spazierte.

War ja klar. Unsereins wird wegen popligen drei Minuten angepöbelt, aber wenn der Herr Multimillionär eine ganze Stunde verschlief, störte das kein Schwein, eher: keinen Lehrer.

Schlecht gelaunt wie immer, schlurfte der reichste Junge der Welt- na gut, Japans, zu seinem Stuhl, ließ seine Tasche nachlässig auf den Boden und sich gleich darauf auf die Bank fallen.

Wenn das mal Kaiba teures Spielzeug, auch bekannt als Laptop und manchmal glaube ich, er ist mit dem Ding verheiratet, mit machte.

Elektronik ist ja so empfindlich. Nicht, dass ich da hätte mitreden können, aber was man so hörte... diese Teile verziehen einem auch rein gar nichts.

"Na los, Joey, frag ihn!"

Thea riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah sie an. War sie verrückt geworden? Nicht ums Verrecken würde ich diesen Kerl um Hilfe bitten. Wer war ich denn?

,Ein Idiot, der sich selber in eine ausweglose Situation gebracht hat,' stichelte eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf, die ich geflissentlich ignorierte.

"Ganz sicher nicht!"

"Gut, dann frag ich ihn."

Thea drehte sich um uns machte Anstallten zu Kaiba zu gehen. Entsetzt hielt ich sie am Arm zurück.

"Danke Thea," knurrte ich, "ich bin gerührt über soviel Aufopferungsbereitschaft, aber ich verzichte!"

Sie grinste nur.

"Aber nicht doch, das mache ich doch gerne."

Meine Finger schlossen sich noch fester um ihren Arm. Als sie schmerzhaft das Gesicht verzog, mischte sich Yugi ein.

"Joey, lass sie los! Es ist nicht Theas Schuld, dass du so ein gespanntes Verhältnis mit Kaiba hast."

"Verhältnis? Ich habe überhaupt kein Verhältnis mit diesem Egomanen!"

Trotzdem ließ ich sie los, brachte sogar noch eine ehrliche Entschuldigung zu Stande. Er hatte ja Recht, Thea wollte mir wahrscheinlich wirklich nur helfen.

Sie nahm es mir nicht krumm, ganz im Gegenteil.

"Nun mach schon, gleich ist die Pause vorbei!"

"Nein! Und wenn ihr mich teert und federt, ich werde Kaiba nicht um Hilfe bitten!" brauste ich auf.

Das... war vielleicht ein bisschen laut gewesen. Ich konnte förmlich spüren, wie ein Paar eisblauer Augen sich in meinen Nacken brannte.

Langsam, ganz langsam wagte ich es, zu ihm hinüber zu sehen. Der Anblick, der sich mir bot, überraschte mich nicht wirklich.

Kaiba, süffisant grinsend, seine alte, vertraute Maske vom knallharten Geschäftsmann aufrecht erhaltend. Und doch, er schien sich zu fragen, was ausgerechnet ich von ihm wollte.

Es war ja auch verrückt. Ich, Joey Wheeler, sollte ihn, Seto Kaiba, um einen Gefallen bitten.

Hätte mir das jemand vor sechzig Minuten erzählt, ich hätte ihm eine reingehauen oder ihn ausgelacht, eventuell auch beides.

"Jetzt kannst du auch hingehen, er hat es eh schon gehört," flüsterte Yugi mir zu.

"Ich..."

Ding, dang, dong.

Ich hatte unsere Schulklingel ja schon immer geliebt, vor allem, wenn sie zur letzten Stunden läutete, aber noch nie so innig, wie in diesem Moment. Schade, schade, nun begann der Unterricht, so ein Pech aber auch!

Ich atmete erleichtert die angestaute Luft aus und schenkte meine ganze Aufmerksamkeit dem Lehrer, der soeben die Tafel aufklappte.

Meine beiden Freunde machten, dass sie wieder an ihre Plätze kamen und Yugi drehte sich nach vorne.

Mathe stand auf dem Programm und obwohl ich nicht unbedingt eine Leuchte in diesem Fach war, mochte ich diese Stunden am meisten. Aus dem einfachen Grund, dass unser Lehrer ein etwas in die Jahre gekommener und von Grund auf gerechter Mann war.

Das konnte auch die Ursache für die offensichtliche Feindseeligkeit sein, die zwischen ihm und Kaiba herrschte.

Die beiden hatten sich von der ersten Minute an gehasst, nämlich als Mister Ich- bin- zu- wichtig- für- diese- Welt mal wieder zu spät gekommen war und das erste Mal in seinem Leben eine Strafarbeit dafür kassiert hatte.

Ich könnte mich noch immer kringeln, wenn ich an sein blödes Gesicht von damals denke.

Da brachte es auch nichts, dass Kaiba einsame Spitze in diesem Fach war.

Und so wunderte es mich auch heute nicht, als er an die Tafel gerufen wurde.

"Wenn Sie doch bitte die Güte besäßen der Klasse diese Aufgabe zu erklären, Seto."

"Aber mit Freuden."

Die beiden waren so katzenfreundlich zueinander, dass man gar nicht wusste, ob man sich übergeben oder in Gelächter ausbrechen sollte.

Kaiba ließ sich Zeit seinen Stuhl zurückzuschieben und aufzustehen. Gemächlich, ja provozierend ruhig, schritt er nach vorne, nahm die ihm angebotene Kreide und besah sich die Aufgabe.

Ich hatte währenddessen genügend Zeit, mir seine Dreiviertelansicht anzuschauen. Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht aber dieser Mantel gehörte verboten! Das Ding sah einfach derart scheußlich aus, dass sich einem bei längerem Betrachten die Fußnägel hoch rollten!

Aber ansonsten war er durchaus ansehnlich.

Die Lippen zu zwei schmalen Strichen konzentriert aufeinander gepresst, die hellen Augen huschten über die schnörklige Schrift unseres Lehrers, während er eine Hand zum Schreiben erhoben hatte.

Im Moment galt meine ganze Aufmerksamkeit eben jener Hand und den an ihr befindlichen Fingern. Sie waren lang und schmal und die wohl unmaskulinsten Finger, die ich je gesehen hatte.

Mal angenommen, man würde von Kaiba nur die Hände kennen, kein Mensch würde ihm glauben, dass er ein Kerl war!

... was dachte ich da eigentlich?

Konnte mir doch gleich sein, ob der feminine Pfoten hatte oder nicht.

Aber die Finger waren ja nicht das Einzige. Das ging ja in dem Stil weiter! Seine Handgelenke waren sicher nicht viel dicker als die von Thea und das sollte was heißen! Sogar Yugi, ich wiederhole YUGI, hatte kräftigere Gelenke als sie, demzufolge auch als Kaiba und...

,Und jetzt reicht es, Joseph!'

Widerwillig löste ich meinen Blick von Kaibas Hand. Inzwischen hatte er angefangen zu schreiben. Ein bisschen schief, aber dank unseres Mathelehrers hatte er ja inzwischen einige Erfahrung damit, and er Tafel zu krakeln und dementsprechend ordentlich fiel auch das Ergebnis aus.

Gebannt verfolgte ich jede einzelne Zahl, den feinen Schwung, mit dem er die Kreide über die Tafel führte.

Und plötzlich geschah das Unglaubliche, das absolut Peinliche.

Ohne, dass ich es bemerkt hätte, war er fertig, drehte sich um und mit einem Mal lastete wieder dieser Röntgenblick auf mir. Wie von der Tarantel gestochen fuhr ich hoch, saß kerzengerade und starrte zurück.

Natürlich war mir klar, dass unser Augenkontakt nur wenige Sekunde, wenn überhaupt so lange, anhielt, doch meine Wahrnehmung war merkwürdig verzehrt und so kam es mir wie eine kleine Ewigkeit vor.

Zu meiner Überraschung folgte nicht das übliche, arrogante Grinsen, er wandte sich ganz einfach ab.

"Vielen Dank," erst die Stimme des Lehrers riss mich wieder in die Realität zurück.

Ohne ein weiteres Wort ging Kaiba zu seinem Platz zurück und das war doch sehr ungewöhnlich. Sonst verpasste er keine Gelegenheit sich mit dem Mann anzulegen und nun so etwas.
 

*~*~*~*~*

Lassen wir Seto und Joey noch vorerst in Ruhe und drehen die Zeit um einige Stunden vor, um sechs, um der Genauigkeit die Ehre zu geben.

Nun befinden wir uns eineinhalb Minuten vom Ende dieses Schultages entfernt. In der Klasse herrscht bereits verdächtig starke Aufbruchsstimmung, von der auch unser liebes Köterchen nicht verschont bleibt.

Joey: Meinst du mich damit?

Exakt.

*~*~*~*~*
 

Ich konnte einfach nicht mehr stillsitzen. Zum einen wollte ich endlich nach Hause und zum anderen musste ich vorher noch etwas erledigen, wofür ich, wenn ich noch ein bisschen länger wartete, vielleicht nicht mehr den Mut hatte.

"Ich erwarte, dass alle ihre Hausaufgaben machen und..."

Ding, dang, dong.

Die Klasse war nicht mehr zu halten und die letzten Worte der Lehrerin gingen im allgemeinen Wettstürzen zur Tür unter.

Normalerweise hätte ich mir unter Zuhilfenahme meiner Ellbogen einen schnellen Weg aus diesem Raum gebahnt, doch diesmal packte ich meine Hefte in Ruhe ein, anstatt sie wie üblich einfach in den Rucksack zu stopfen.

Thea war bereits mit Tristan verschwunden, doch Yugi stand noch abwartend neben mir.

"Geh schon mal vor, ich hab noch zu tun," nuschelte ich.

Er schien auf Anhieb zu begreifen, klopfte mir kumpelhaft auf die Schulter und wünschte mir viel Glück.

"Danke, das kann ich gebrauchen."

Er trollte sich und eigentlich hatte ich gehofft, dass auch alle anderen dem gesunden Schülertrieb folgen und dieses Gebäude so schnell wie möglich verlassen würden.

Dem war nicht so, also hieß es selber die Initiative ergreifen.

Das Objekt meiner Begierde- huh, wie das klang- war gerade dabei aus der Tür zu gehen, als ich meinen ganzen Mut zusammenraffte.

"Warte mal, Kaiba," ich versuchte meiner Stimme einen möglichst neutralen Klang zu geben.

Als hätte er darauf gewartet, hielt er inne.

,Jetzt, jetzt oder nie,' rief ich mir in Gedanken zu. Ich wäre eigentlich gar nicht auf die Idee gekommen, ihn zu fragen, wenn er mit vorhin nicht Hoffnungen gemacht hätte.

Okay, er hatte kein Wort gesagt, aber dieser Blick und sein ganzes Verhalten den Tag über, das war... nun ja, anders gewesen. Beinahe umgänglich.

"Was gibt's, Wheeler?" sein Ton jedoch war schneidend wie immer, da stand er unserer Musiklehrerin echt in nichts nach!

Vorsichtig machte ich zwei Schritte in seine Richtung.

"Ich muss... ich muss dich was fragen."
 

Nachwort: Na, was sagt ihr? Das war eine ganze Seite mehr als beim letzten Mal *sehr stolz auf sich ist*.

Jetzt passiert hier endlich mal was und ich höre auf, ich bin schrecklich, ich weiß- gomen!

Wann es weitergeht, weiß ich noch nicht. So schnell wie dieses Mal kann ich nicht wieder hochladen, soviel steht fest. Bald sind Ferien *vor Freude im Dreieck hüpft*, danach sehen wir uns hoffentlich wieder.

Dann, macht's gut, ihr Lieben und genießt eure freien Wochen, haut auf den Putz, überfallt eine Bank, kidnappt eure bösen Lehrer oder tut sonst etwas Sinnvolles :)!



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  lilac
2013-10-07T22:41:19+00:00 08.10.2013 00:41
Das sich ein Lehrer mal mit Kaiba anlegt find ich mal ganz spannend.
Bin schon auf das nexte gespannt.
Von: abgemeldet
2006-12-27T21:50:41+00:00 27.12.2006 22:50
Feminine Pfoten! Die geilste Alliteration, die ich je gehört – bzw. gelesen – habe. Das ist alles sehr amüsant! Schön geschrieben und auch recht spannend.
Bin schon aufs nächste Kapi gespannt, also schnell weiter^^
LG
Von:  bebi
2006-12-10T17:24:03+00:00 10.12.2006 18:24
Kaibas Kleinkrieg mit dem Lehrer find ich toll. Sehr unterhaltsam.^^
Von:  Mayani
2005-12-22T16:24:30+00:00 22.12.2005 17:24
In diesem Kapitel hat Joey die Frage noch aufschieben können, aber wie lange wird er noch durchhalten?
Voll toll geschrieben, lese gleich weiter!
Von:  Battosai
2005-10-02T22:24:10+00:00 03.10.2005 00:24
sooooooooooo geil ^^
wird immer besser
Von: abgemeldet
2005-08-31T15:19:28+00:00 31.08.2005 17:19
Echt witzig dieses kapi*Kringell*
es wird immer besser!!
mlg guguseli
Von:  LadyHiwatari
2005-07-26T19:28:33+00:00 26.07.2005 21:28
Ohhhh, jez kommt's! xDD
Ich find diese Sätze in dem *~*~*~*~* TEil lustig! ^^
WEiter so, bzw ich lese jez weiter! ^.~

LadyHiwatari
Von:  Jonnella
2004-07-16T13:06:06+00:00 16.07.2004 15:06
... was dachte ich da eigentlich?
Konnte mir doch gleich sein, ob der feminine Pfoten hatte oder nicht.
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD~
Wie geil!!! Schön gefühlvoll udn gleichzeitig echt zum Kringeln haiiiiiii *.*...ich flatta ma weiter ^^


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