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Tabularasa

Dein Wunsch ist mir Befehl
von

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Vincire

Oxford am selben Abend
 

Als sein Blick auf die kleine Uhr auf dem Schreibtisch fiel, erschrak er. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Charly angelte nach seiner Jacke und stand auf. " Vielen Dank Professor, dass sie mir zugehört haben." Er reichte dem kleinen Mann mit einem verschmitzen Lächeln die Hand. "Ehrlich gesagt, bin ich richtig froh, dass ich das alles mal los geworden bin, auch wenn ich jetzt befürchten muss, dass sie mich für vollkommen verrückt halten." Zdziarstek streckte ebenfalls seine Hand aus. " Keine Sorge, ich denke nicht das sie verrückt sind, wie ich schon einmal sagte, er gibt Dinge die es nicht geben darf und trotzdem..." Charly war bereits an der Tür, als ihn die nächsten Worte des Professors noch einmal stocken ließen.

" Meiden sie Nächte in denen der kleine Bruder der Erde voll am Himmel steht, aber seien sie sich auch dem gewiss, dass jede Ära einmal ein Ende hat."
 

" Was ist los mit dir?" Integra schreckte aus ihren Gedanken auf. Als sie hoch sah, blickte sie ihn die leicht besorgten Augen Alucards. Sie versuchte zu lächeln. " Oh, nichts. Ich habe nur versucht ein Bisschen mit unserem Informanten Kontakt auf zu nehmen." Er hob amüsiert die Augenbrauen. "Und? Was sagt unser Herr Polizist? Macht er sich auf die Wolfsjagd?" Er lachte "Oder kämpft er immer noch mit seinen Alpträumen?" Er setzte sich seinen Hut auf und marschierte zur Tür. " Ich für meinen Teil gehe mich ein wenig mit Seras draußen amüsieren, bis später." Dann war er verschwunden. Integra sah noch eine weile nachdenklich auf die geschlossene Tür.
 

Charly lief, gutgelaunt wie schon lange nicht mehr, durch die laut wuselnde Abteilung zu seinem Büro. Ihm ging es nach dem Gespräch mit Zdziarstek richtig gut. Der Mann glaubte ihm vielleicht auf die ein oder andere weise und damit war er der einzigste, dem er sich in dieser Sache anvertrauen konnte. Er schmiss sich in seinem Bürostuhl und angelte nach dem Aschenbecher. Das Klingeln des Telefons, ließ seinen ausgesteckten Arm kurzfristig in eine andere Richtung umschwenken. " Ja Kommissar Peterson?" "He Charly altes Haus, kämpfst um immer noch um Susan Green und mit der Akne?" Charly brach in schallendes Gelächter aus. " Mann Tom du alter Rumtreiber, wie geht es dir?" Er wechselte den Hörer in die andere Hand und lehnte sich dann entspannt zurück. " Du weißt doch schlechten Menschen geht es immer gut. Ich habe ja ewig nichts von dir gehört und da bist du doch heute Abend tatsächlich auf meinem Anrufbeantworter." Wieder lachte Charly. " Na ja, ich dachte, ich melde mich mal wieder." Jetzt war es der Mann an der anderen Seite der Leitung, der laut lachte. " Genau und du glaubst wohl auch wir vom Militär machen uns die Hose mit der Kneifzange zu was? Ich weiß doch genau das du was ganz bestimmtes von mir willst richtig?" Charlys Mine wurde auf einmal schlagartig wieder ernst. " Ich sehe schon Tom, dir kann ich immer noch nichts vormachen. Ich will tatsächlich was von dir." Er wühlte kurz in einer der Schubladen nach einem Stift. " Um was geht es, ich hoffe ich muss dir keine geheimen Staatsangelegenheiten preisgeben." " Mhmm, so genau kann ich das gar nicht sagen. Hast du zufällig schon etwas über die Mordserie gelesen, mit der wir uns seid einigen Wochen zu beschäftigen haben?" "Die Sache mit den verstümmelten Leichen? So am Rande, war ja mal kurz ein Aufreißer in der Zeitung. Aber ich weiß jetzt nicht, wie ich dir da helfen kann." Charly räusperte sich und senkte die Stimme. " Nun, mich würde interessieren ob das MI-5 schon irgendein Interesse gezeigt hat." Für ein paar Sekunden war es still in der Leitung. " Ich glaube Charly wir sollten mal wieder zusammen einen drauf machen, wie in alten Zeiten, was meinst du? Nächstes Wochenende?" Charly schaltete sofort. " Schöne Idee Tom, ich melde mich dann am Freitag und grüß Sally von mir." Mit einem zufriedenen Lächeln legt er auf.
 

Integra zog den Schal um den Hals enger und streifte die schwarzen Handschuhe über, vielleicht war frische Luft einfach das beste um endlich die verwirrenden Bilder im Kopf los zu werden. Sie trat nach dem sie die Haustür hinter sich geschlossen hatte auf die feuchten Steine der Auffahrt. Regen hatte eingesetzt und wie feine Nadeln fielen die Tropfen auf sie herab. Doch es störte sie nicht. Mit der Kapuze ihres blauen Wollmantels über den Kopf lief sie in Richtung Park. Ein wirkliches Ziel hatte sie für ihren Sparziergang nicht, nur einfach laufen, dass war es was sie wollte.

Das leise, klatschende Geräusch ihrer Schritte drang in ihre Ohren und erinnerte sie für einen kurzen Moment an das hässliche Rasseln der Ketten, mit denen sie ihn zwischen sich hin und her gezehrt hatten. Sie schüttelte sich leicht. Auch wenn sie Kalham für seine Tat verachtete musste sie sich denn noch eingestehen, dass ihr endlich Antworten gegeben wurden, auf die sie schon lange gewartet hatte. Das war also sein Schicksal gewesen. Plötzlich wurde ihr die Gemeinsamkeit bewusst. Für seine Überzeugung und Pflicht war er bereit gewesen zu kämpfen und wenn nötig zu sterben und zum Dank hatte man ihn dafür verraten und verkauft. Warum kam ihr das nur so verdammt bekannt vor? Sie bog in die Spaniards Roud ein, während des Gehens hielt sie den Blick gesenkt, um sich weiterhin vor dem Regen zu schützen.
 

Seras krabbelte mit der P 90 SX durch das nasse Unterholz. Während sie versuchte nicht mit der Waffe in den Sträuchern hängen zu bleiben, fragte sie sich warum ihr Meister unbedingt bei diesem Wetter raus in den Wald musste. Sie schüttelte sich missmutig den Regen aus den Haaren. Sie war schon fassungslos gewesen, als er ihr heute am frühen Abend seine Trainingsstrategie erklärt hatte. "Man sollte auf jede erdenkliche Situation vorbereitet sein.". Seras sah sich suchen um. Für sie hatte das nach einer besonderen Mission geklungen, doch seit nu mehr zwei Stunden war ihr nichts auffälliges vor das Bleirohr gekommen, außer zwei Hasen und einem Reh. Sie wollte sich schon weiter durch die Büsche schlagen, als auf einmal ein feines Heulen zu hören war. Seras erstarrte. Es dauerte nicht lange, da war es wieder da und wenn sie sich nicht irrte, kam es aus der Richtung vor ihr. Wölfe? Seit wann gab es denn in London Wölfe, außer sie waren menschengroß und ziemlich blutdürstig. Sie blickte zum Himmel, doch die schweren Regenwolken verdeckten die Sicht auf den Mond, aber Seras war sich sicher, dass er noch nicht ganz voll war. Dann handelte es sich vielleicht um natürliche Werwölfe? Schließlich hatte sie selbst gesehen, dass sie nicht, wie die Ammenmärchen einem erzählten von der Fülle des Mondes abhängig waren. Doch ein plötzlicher Schrei riss sie aus ihren Gedanken und ließ ihren Griff um die Waffe fester werden. Was war da drüben los? So schnell sie konnte und so lautlos wie möglich rannte sie nach vorne. Dabei musste sie immer wieder acht geben, nicht über einer der vielen Baumwurzeln zu stolpern. Vielleicht was das ja auch nur ein Test und ihr Meister würde gleich lachend vor ihr stehen, doch als sie kurz darauf am Rande einer Lichtung ankam, verwarf sie diese Idee rasch wieder. Das war nicht ihr Meister, der da in der Mitte eines freien Feldes stand, sondern drei schwarze gepanzerte Transportfahrzeuge, wie sie sie von früher, aus der Zeit der Hellsingorganisation kannte. Staunend sah sie zu der Reihe von Gestalten hinüber, die in ebenso schwarzen Kampfanzügen und mit Maschinenpistolen bewaffnet vor einem der Transporter mit Laderampe Spalier standen. Die Mündungen ihrer Waffen waren auf die metallene Eingangsklappe gerichtet, hinter der das Heulen dumpf zu hören war.

Seras überlegte fieberhaft was das hier alles sollte, als plötzlich das leise Lachen ihres Meisters in ihre Ohren drang. " Na Fräulein Polizistin weißt du schon worum es geht?" Sie warf den Kopf herum, doch er stand nicht hinter ihr, sondern tauchte unmittelbar zwischen den Kämpfern auf. Die zwei Pistolen in beiden Händen jeweils nach rechts und links ausgestreckt, stand er auf der Laderappe. Die schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht, doch schon risse er laut lachend den Kopf nach hinten und die ersten beiden Gestalten sackten, nach zwei lauten Schüssen, getroffen in sich zusammen.

Die übrigen erholten sich rasch von ihrer Überraschung und eröffneten das Feuer. Mit funkelnden Augen beobachtete Seras wie ihr Meister den Kugeln blitzartig auswich und sich dann auf den erst besten in seiner Nähe stürzte. Sie wusste, dass er gnadenlos zu Ghoulen war, doch seine ebenso erbarmungslose Haltung zu gewöhnlichen Menschen erschreckte sie zutiefst. Wie ein tollwütiges Tier wirbelte er sie durch die Luft und das Blut schoss wie flüssiges Pech über die Ebene. Verzweifelt versuchten der Rest ihm Einhalt zu gebieten, doch nichts schien ihn aufhalten zu können. Doch dann geschah etwas, woran sich Seras bis zum Ende ihres Daseins erinnern sollte. Plötzlich war die Luft von einem lauten Surren erfüllt und dann war es ihr Meister der aufschrie.
 

Integra wollte gerade den Weg nach hause einschlagen, als der Schmerz ihr die Luft aus den Lungen presste. Sie stolperte überrascht nach vorn und konnte gerade noch verhindern, dass sie hinfiel.
 

Seras hielt sich mit schmerzverzehrtem Gesicht die Rippen. Was war das denn gewesen? Sie blickte wieder auf die Lichtung und riss entsetzt die Augen auf. Da wo eben noch ihr Meister gestanden hatte, war nun ein Gespinst aus silbernen Drähten, die den Körper des Vampirs vollkommen umhüllten. Wie ein leuchtender Tannenzapfen strahlte er zu ihr hinüber, doch Seras spürte wie der Schmerz in ihrer Brust immer schlimmer wurde. Was war los, warum fühlte sie sich auf einmal so schwach? Sie versuchte die Waffe hoch zu reißen, doch statt dessen fiel sie langsam auf die Knie und das letzte was sie sah, war wie die Rampe des zweiten Transporters langsam nach unten fuhr und die Türen sich mit einem leisen Zischen öffneten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Alucard
2005-08-22T05:54:04+00:00 22.08.2005 07:54
Hmmm hab mci hdurch alle Kapi gelesen und muss agen echt genial deine story^^
Von:  Aurel
2004-11-17T14:13:05+00:00 17.11.2004 15:13
Schon wieder so ein fieser Cliffhanger!! *aargh*

Ansonsten wieder geniales Kapitel! Auch mal länger!! Das darf zur Gewohnheit werden! ^^

Was soll ich sagen? Mach weiter!!
Von: abgemeldet
2004-11-16T18:30:15+00:00 16.11.2004 19:30
Erstes Kommi *anderen die Zungle rausstreck* *bätsch* ;)
NEIN, nein, nein, da aufzuhören *schnief* GEMEIN ;_______; Bitte ganz schnell weiter;)
Gruß Mari


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