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Grüne Jade

Azureshipping-Fic (SetoxAnzu/Téa)
von

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Die Steine kommen ins Rollen

...Denn er hat dich vor dir selbst beschützt!
 

Die schwarzen Pfeile flogen auf ihn zu. Dünn, lang, mit Federn am Ende, blau wie ihre Augen und schwarz-metallisch glänzenden, scharfen Spitzen rasten sie mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die Luft und näherten sich ihm immer mehr.
 

Seto Kaiba bekam Angst. Aus unerklärlichen Gründen fürchtete er sich jedes Mal, wenn er die Pfeile in seinem Traum sah - das, obwohl das Wort Furcht kein Begriff war, der sich in seinem Vokabular befand - und versuchte ihnen auszuweichen.
 

Immer wieder.
 

Instinktiv und gegen jegliche menschliche Vernunft, die ihm sagte, dass der Abgrund hinter ihm seinen sicheren Tod bedeuten würde, trat er einen Schritt zurück und fiel.
 

Und fiel...
 

Und fiel...
 

Seine Augen öffneten sich. Die Pupillen starrten einen Moment lang ins leere bis sie erkannten, dass sie in dem monoton eingerichteten Raum waren, den Seto Kaiba sein Zimmer nannte. In Dunkelheit getaucht und von tiefster Stille umgeben, die nur von den kurzen, heftigen Atemzügen unterbrochen wurden, die er von sich gab.
 

Er setzte sich auf. Der einzige Grund, warum er es in Betracht gezogen hatte, in sein Bett zu gehen, war die Annahme, dass durch die Lüftung von Mazakis Geheimnis, er seinen Alptraum endlich los war. Aber scheinbar hatte er sich geirrt.
 

Er musste erst noch zu anderen Mitteln greifen, damit er sie endgültig loswerden konnte. Immerhin, es wäre doch allzu schade, wenn ein Geheimnis geheim bleiben würde...
 

Der Gedanke an Schlaf, nach dem sich sein Körper immer noch sehnte, rückte in weite Ferne, als er in seinem Kopf, an dem Plan und dessen Feinheiten arbeite, um sein Problem ein für allemal zu beseitigen. Dank des Fotos, welches er bei ihr zu Hause gesehen hatte, würde das ein Kinderspiel werden.
 

"Mazaki", sein Tonfall verhöhnte die Gutmütigkeit der braunhaarigen Tänzerin, die den größten Fehler ihres Lebens gemacht hatte, "es war fatal mich in dein Haus zu lassen..."
 

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Nervös und mit unruhigem Magen verließ Anzu am nächsten Morgen das Haus.
 

Trotz der lauen Frühlingsluft war ihr ganzer Körper von einer Gänsehaut übersaht, als sie die Haustür hinter sich zuzog und langsam den Treppenabsatz hinab stieg. Alles in ihr sträubte sich dagegen zur Schule zu gehen und Gefahr zu laufen, Kaiba begegnen zu müssen. Grauenhafte Vorstellungen und Fantasien über das, was nun geschehen könnte, hatten sie die ganze Nacht kein Auge zumachen lassen und auch noch jetzt fürchtete sie sich davor, was Kaiba mit dem Wissen, das er nun über sie besaß, anstellen würde. Zweifellos würde er ihr Geheimnis nicht auf sich beruhen lassen.
 

Interessante Fotos hast du da.
 

Nicht nachdem er das gesagt hatte.
 

Anzu machte sich gar nicht erst die Mühe, sich einzureden, dass er vielleicht etwas ganz anderes meinte; immerhin hatte er Fotos gesagt, und nicht Foto.
 

Nein. Kaiba wusste genau was dieses Foto bedeutete. Dessen war sie sich sicher. Todsicher.
 

Vehement schüttelte sie ihren Kopf. "Gott, hör auf so was zu denken!", schalte sie sich selbst und wechselte die Straßenseite.
 

Sie hätte niemals so unvorsichtig sein dürfen, Kaiba in ihr Haus zu bringen. Es war das Riskanteste, was sie machen konnte. Ausgerechnet Kaiba! Jemand, der über die Bedeutung des Fotos wahrscheinlich bestens bescheid wusste und nicht zögern würde, es gegen sie einzusetzen.
 

,Aber', sprach eine leise Stimme in ihrem Kopf, ,vielleicht irrst du dich auch. Vielleicht wird er es für sich behalten und nie mehr ein Wort darüber verlieren. Er hat schließlich keinen Grund dir etwas anzutun.'
 

Da war etwas dran. Doch brauchte Kaiba einen Grund, um anderen das Leben schwer zu machen?
 

,Wer weiß, er könnte dir sogar helfen', ergänzte die Stimme noch zusätzlich.
 

Das braunhaarige Mädchen verdrehte die Augen. "Helfen?! Er hat Kontakt zur Mafia!", entgegnete sie laut.
 

"Wer?"
 

"Kaiba!"
 

"Kaiba?"
 

Sie seufzte. "Ja, er hat es herausgefunden, dass-" Sie brach ihren Satz abrupt ab und blieb stehen. Als sie ihren Kopf zur Seite drehte, sah sie zwei große, violettfarbene Augen, die sie fragend anstarrten. "YUUGI!"
 

"Was...Was machst...du denn hier?" Geschockt wich sie ein paar Schritte von ihm zurück.
 

Der Junge mit dem dreifarbigen Haar ging auf ihre Frage nicht ein, sondern musterte ihre schreckhafte Gestalt. "Ist alles in Ordnung mit dir?"
 

Seine sanfte Stimme hatte seit jeher eine beruhigende Wirkung auf sie und auch jetzt, wo sich riesige Probleme vor ihr begannen aufzubäumen, verfehlte sie ihre Wirksamkeit nicht. "Ja, mir geht es gut", antwortete sie so gelassen wie möglich und zwang sich zu einem Lächeln.
 

Yuugis Augen blieben noch einen Moment lang auf ihr haften, bevor er seinen Blick abwandte und sie sich beide in Richtung Schule in Bewegung setzten. "Was ist denn mit Kaiba?", fragte er nach einem Moment des Schweigens.
 

Anzu kaute auf ihrer Unterlippe herum. Aus ihrem Augenwinkel heraus konnte sie ihren besten Freund sehen. Zwar sah er sie nicht an, doch wusste das braunhaarige Mädchen, dass er sie trotzdem beobachtete. Yuugi bemerkte sofort, wenn ihm jemand was vormachen wollte.
 

Umso mehr bat sie den Jungen in Gedanken um Verzeihung, als sie nach einer Antwort suchte, die alles andere als der Wahrheit entsprach, jedoch sicherstellte, dass er nicht in ihre Probleme mit hineingezogen werden würde. Die Sicherheit ihrer Freunde hatte für sie oberste Priorität. Ganz egal, was sie dafür tun musste.
 

"Ach, er nervt einfach nur", sagte sie und machte eine abfällige Handbewegung. "Du kennst ihn ja."
 

Yuugi schaute sie wieder an. "Ehrlich gesagt, hörst du dich an, als wolltest du Jounouchi imitieren." Er hielt an und griff nach der Hand seiner Freundin. "Anzu, was ist wirklich los?" Er guckte ihr fest in ihre blauen Augen, die sich verzweifelt ihm zu entziehen versuchten. "Wir sind Freunde. Du kannst mir alles sagen, das weißt du."
 

Die 17-Jährige schluckte. Hätte sie Kaiba doch niemals angesprochen und wäre einfach nach Hause gegangen...
 

"Yuugi..." Ihre Stimme war nicht mehr als ein Wispern. "Ich...Es...Ich kann..." Sie holte einmal tief Luft. Dass sie ihren besten Freund anlügen musste, würde sie sich nie verzeihen. "Es ist nichts, ehrlich." Ein zweites Mal setzte sie ein gekünsteltes Lächeln auf.
 

Er glaubte ihr nicht. Sie musste keine Gedanken lesen können, um das zu wissen. Er hatte seinen Kopf gesenkt. Einige seiner spitz zulaufenden, blonden Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht. Er schwieg.
 

Dann hob er seinen Kopf und lächelte sie ebenfalls an. "Na ja, da habe ich mich wohl geirrt." Er klang krampfhaft beschwingt und Anzu war klar, dass sie ihn gerade sehr verletzt hatte.
 

Eine bedrückende Stille herrschte nun zwischen den Zweien. Yuugi blickte geradeaus nach vorne und ging wieder los.
 

Anzu blieb noch einen Moment stehen. ,Yuugi, es tut mir leid', sagte sie in Gedanken. Sie verkrampfte die Hand, in der sie ihre Schultasche hielt. ,Es tut mir so leid.'
 

Sie hatte sich in ihrem Leben noch nie so elendig gefühlt. ,Das hast du ja toll gemacht', meldete sich ihr Gewissen sarkastisch zu Wort. ,Lüg deinen besten Freund an. So fängt es an...' Ungewollt zuckte sie zusammen, als sie das dachte. Sie würde nicht so werden wie sie. Ganz sicher nicht!
 

"Anzu, kommst du?" Yuugi hatte sich zu ihr umgedreht und deutete auf den Abstand den er schon vorausgelegt hatte, während sie noch dastand und sich mit ihren Problemen befasste. "Wir kommen zu spät", fügte er nachträglich noch hinzu, um sie aus ihren Gedanken zu reißen.
 

Die Brünette lief los bis sie mit dem König der Spiele auf einer Höhe war und fiel dann in ein normales Schritttempo. Ihre blauen Augen richteten sich hin und wieder unsicher auf ihren Freund, der sich jetzt so benahm, als wäre nichts geschehen. "Yuugi?", fragte sie vorsichtig nach.
 

"Hm?"
 

Sie zögerte. Was wollte sie sagen? Hilfe suchend, schaute sie sich um. "Ah, da sind Jounouchi und Honda!" Sie zeigte auf die beiden Jungen, die gegen das Schultor gelehnt standen und sich die Mädchen anguckten, die durch das Tor eilten, um das Klingeln nicht zu versäumen. Zusätzlich gaben sie einen Kommentar ab, über die unheimlich tollen Beine einiger und dass, die Röcke der Uniform noch zu lang wären, wofür sie eine ganz Reihe böser Blicke von den Damen ernteten.
 

"Und wie es aussieht, frönen sie mal wieder ihrem größtem gemeinsamem Hobby." Anzus Tonfall und Gesichtsausdruck sagten überdeutlich wie viel sie von deren "Leidenschaft" hielt.
 

Der Junge neben ihr lachte und lenkte die Aufmerksamkeit ihrer zwei Freunde auf sich. Ein mulmiges Gefühl machte sich im Magen der Tänzerin breit. Dass Yuugi auf sie sauer war, war eine Sache. Dass er so tat, als sei nichts gewesen, eine andere. Die Probleme wurden immer größer.
 

Jounouch und Honda kamen auf sie zu. "Morgen, Yuugi. Morgen, Anzu", sagte der Blondhaarige mit einem Grinsen im Gesicht.
 

Anzu stemmte die Hände in die Hüfte. "Habt ihr eigentlich auch noch andere Hobbys, als die Mädchen unserer Schule auszuchecken?", wollte sie von ihnen wissen.
 

Jounouchis Grinsen wuchs in die Breite und er legte freundschaftlich den Arm um ihre Schultern. "Ja, Duel Monsters spielen", und fing an zu lachen. "Ach, du weißt schon, dass wir das nicht ernst meinen. Immerhin bin ich ja jetzt mit Mai zusammen."
 

"Genau", schloss sich Honda ihm an. "Außerdem kann keine von denen auch nur Ansatzweise an Shizuka heranreichen."
 

"WAS?!" Jounouchis Grinsen verschwand und mit einem Blick, der töten konnte, stampfte er auf den Jungen mit der Igel-Frisur zu. "Meine Schwester?"
 

Honda ging ein paar Schritte rückwärts und hoffte inständig auf ein Wunder, dass ihm vor dem Zorn des Blonden, der ihm immer näher kam, retten würde. So war das Ertönen der Schulglocke im wahrsten Sinne des Wortes Glockenleuten für seine Ohren.
 

"Es hat geläutet. Habt ihr gehört? Wir müssen rein." Noch bevor irgendjemand, Jounouchi im Besonderen, etwas erwidern konnte, war er durchs Tor zum Gebäude gelaufen.
 

"Bleib gefälligst hier! Mit dir bin ich noch nicht fertig!", rief der blonde Junge ihm nach. Er schnappte sich jeweils einen Arm von Yuugi und Anzu und zog die beiden mit hinter Honda her.
 

Als sie im Gebäude bei den Schuhschränken waren, ließ er sie los und sah sich um. "Wo ist dieser...", murmelte er vor sich hin und scannte den Flur mit seinem Blick.
 

"Ah, Guten Morgen!" Ryou Bakura lief auf die Drei zu und begrüßte sie freundlich.
 

"Guten Morgen, Bakura", entgegnete Yuugi genauso freundlich und lächelte.
 

Anzu lächelte ihn ebenfalls an. "Hallo, Bakura. Wie geht es dir?"
 

Der weißhaarige Junge wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, wurde allerdings von Jounouchi davon abgehalten. "Jo, Bakura. Hast du Honda vielleicht hier irgendwo gesehen?"
 

Der Angesprochene guckte hinter den Blondhaarigen an das Ende der anderthalb Meter hohen Schuhschrankreihe, um dessen Ecke sich Honda versteckt hielt und im Moment mit wild gestikulierenden Händen ihm versuchte klar zu machen, dass er ihn keinesfalls gesehen hatte.
 

"Ähh...Nein, nein. Ich habe ihn nicht gesehen", antwortete er etwas zögerlich und hob beschwichtigend die Hände.
 

Jounouchi traute seinen zusammengekniffenen Augen und dem halb unterdrücktem Grinsen nicht. Seine Augen verengend, drehte er sich um und erblickte den Gesuchten. "AHA!", schrie er und stürmte auf ihn zu. Seinen Arm schlang er um Hondas Hals und zehrte ihn aus seinem Versteck. "Na warte...", schnaufte er und nahm seinen Kumpel in den Schwitzkasten.
 

"Hey, sag ma. Findest du nicht, dass du ein bisschen übertreibst?", fragte dieser nur und versuchte sich aus der Umklammerung zu lösen.
 

"Nein. Mach ruhig weiter, Jounouchi. Wenn Honda aus dem Weg ist, hab ich keine Konkurrenz mehr bei Shizuka." Vielleicht hätte sich Ryuuji Otogi vorher noch mal ganz genau überlegen sollen, was er da sagte, denn ehe er sich versah, hatte der Blondhaarige den Griff um Hondas Hals etwas gelöst, indem er seine zweiten Arm frei gemacht und ihn kurzerhand dem Dugeon Dice Monsters Erfinder um den Hals geschlungen hatte.
 

"Wie oft hab ich euch schon gesagt, dass ihr gefälligst die Finger von meiner Schwester lassen sollt!", predigte er den beiden vor und presste die Arme so weit es ging an seinen Körper.
 

Honda und Otogi röchelten ein wenig und versuchten sich beide zu befreien, scheiterten aber maßlos. "Sollten wir zu zweit nicht in der Lage sein uns zu befreien?", fragte der Schwarzhaarige seinen Mitgefangenen, obwohl er ihn nicht sehen konnte.
 

"Ha!", mischte sich Jounouchi ein. "Ein Mann entwickelt Bärenkräfte, wenn seine Schwester in Gefahr ist!"
 

"Gefahr?!", sagte Honda und trat einen weiteren Versuch an, sich von seinem Arm zu lösen. Dass der Blondhaarige mal Mitglied in einer Gang war, bezweifelte im Moment niemand. "Komm schon. Wir sind deine Freunde. Du kennst uns."
 

Wieder verengte sich der Griff um ihre Hälse ein wenig. "Exakt! Ich kenne euch. Das ist genau der Grund, warum-"
 

Doch weiter kam er nicht mehr. Ein kurzer Aufschrei, das Klappern von Schuhen, die auf den Boden aufschlugen und ein "Oh Gott!", das Anzu mit einer erschrockenen, fast erstickenden Stimme von sich gab, ließ sie, wie auch Yuugi und Bakura in ihren Bewegungen innehalten.
 

"Anzu?" Alle fünf liefen zu dem Mädchen, das wie gebannt in ihren geöffneten Schuhschrank starrte und von Sekunde zu Sekunde immer blasser wurde. "Was ist los, Anzu?"
 

Ein kleines Ruckeln an der Schulter. Eine Hand wedelte vor ihrem Gesicht. Nichts. Keine Reaktion. Anzu wollte nicht reagieren, konnte nicht reagieren. Die einzige Reaktion zu der sie fähig war, war das Starren in ihren kleinen, quadratischen Schuhschrank, auf dessen Grund ihr ein unscheinbar aussehender Gegenstand entgegen blitzte.
 

"Was ist? Ist da ne tote Ratte drin?" Eine Stimme. Jounouchi? Sie wusste es nicht.
 

Eine Hand glitt an ihrem Gesicht vorbei und holte den Gegenstand heraus. "Was hast du denn?", fragte dieselbe Stimme. "Ist doch nur ne Kette."
 

Es war eine fein verarbeitete, goldene Kette, an deren unterem Ende ein kleiner Anhänger hing, ein Halbedelstein, genauer gesagt. "Das ist eine Jade", sprach eine andere Stimme. Anzus Kopf drehte sich zu der Stimme. Bakura.
 

"Jade?" Das war wieder Jounouchi. Anzu wandte ihren Kopf nun zu ihm. Langsam war sie wieder fähig zu reagieren.
 

"Ja", erklärte Bakura weiter. "Eine grüne Jade, wenn man es genau nimmt."
 

Eine grüne Jade. Ihr Blick wanderte auf den Stein. Warum erschrak sie eigentlich so? Sie wusste doch ganz genau, dass es früher oder später so kommen musste. Auch wenn ihr später allemal lieber gewesen wäre. Sie wusste, dass Kaiba es war, der die Kette in ihren Schrank getan hatte. Als kleine Aufmerksamkeit, die ihr untrüglich zu verstehen gab, dass er das volle Ausmaß ihres Geheimnisses kannte.
 

Die schwache Flamme, die trotz der Indizien unerschütterlich in ihrem Inneren gebrannt hatte und die Hoffnung symbolisierte, einem Missverständnis erlegen zu sein, verlöschte, als hätte man ihr denn nötigen Sauerstoff entzogen.
 

Es war alles aus.
 

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Da!
 

Schon wieder!
 

Bereits zum fünften Mal beobachtete Yuugi, wie Anzu einen kurzen, flüchtigen Blick auf den Tisch in der letzten Reihe warf, an dem Kaiba saß. Das heißt, wenn er da gewesen wäre.
 

Es war keine Überraschung, dass der Firmenchef nicht zur Schule erschien. Vielmehr überraschte es viele, dass er überhaupt zur Schule ging. Als 17-Jähriger, der eine eigene Firma leitete und über Jahre strengsten Privatunterricht hatte, besaß er einen Wissensstand, mit dem so mancher Lehrer dieser Schule nicht mithalten konnte. Also, warum?
 

Kaiba kam nur selten zur Schule. Genauer genommen kam er nur soviel Tage im Jahr, wie es nötig war, damit er das Jahr nicht wiederholen musste. Er erschien zu jeder Arbeit, die geschrieben wurde und bestand sie mit Bestnoten, obwohl er meistens nicht eine Stunde im Unterricht war.
 

Es war ein Rätsel.
 

Genauso wie Anzu im Moment. Yuugi war sich ziemlich sicher, dass Kaiba etwas damit zu tun hatte. Die Zeichen sprachen deutlich dafür.
 

Die Blicke, die sie seinem Platz zuwarf, das Herumdrucksen auf seine Fragen heute Morgen. Er konnte immer noch nicht fassen, dass sie ihn angelogen hatte. Vertraute sie ihm nicht?
 

Ich bin mir sicher sie vertraut dir, mischte sich der Geist des Puzzles in seine Gedanken ein. Auch ihm war das merkwürdige Verhalten des braunhaarigen Mädchens nicht entgangen, und auch er stellte sich die Frage, warum Anzu Yuugi nicht die Wahrheit gesagt hatte, aber trotz allem wusste er, sie würde ihren Freunden niemals kein Vertrauen entgegenbringen. Vielleicht steckt sie in Schwierigkeiten.
 

,Das ist es ja, Mou Hitori No Boku', erwiderte er. ,Nach allem was wir durchgemacht haben. Nach Pegasus, nach Malik, nach Dartz, sollte sie da nicht allmählich wissen, dass sie, in was für Schwierigkeiten sie auch stecken mag, es uns voll und ganz anvertrauen kann?'
 

Yuugi. Anzu würde niemanden ihre Probleme erzählen, wenn sie damit irgendjemanden in Gefahr brächte.
 

Yuugi seufzte innerlich. ,Du glaubst also auch, es steckt mehr hinter ihrem merkwürdigen Verhalten?', fragte er ihn.
 

Ja. Und ich glaube es hat was mit dieser Kette zu tun.
 

Die Kette. Anzu hatte behauptet, dass sie sich nur so erschreckte, weil sie gedacht hatte in ihrem Schrank lag ein Wurm. Doch auch wenn es ein Wurm gewesen wäre, sie hätte sich niemals so aufgeführt. Selbst die andern vier Jungs hatten ihre Schwierigkeiten, daran zu glauben. Die viel sagenden Blicke, die sie sich gegenseitig und Anzu zuwarfen, zeigten das überdeutlich.
 

Was immer Anzu Probleme bereitete, Yuugi war fest entschlossen herauszufinden was es war, und wie es aussah, war er nicht der Einzige.
 

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Das Klingeln des Handys brachte einen Großteil der Gäste des Chicagoer Cafés dazu, ihre mobilen Funktelefone herauszukramen und nachzuschauen, ob der Anruf auf ihrem Gerät einging. Allerdings nur für den Mann, der am Fenster saß und seine tägliche Tasse Kaffee trank, war diese Handlung nicht umsonst.
 

"Ja?", sprach seine tiefe Stimme in die Muschel hinein.
 

Die zwei schwarzen Augenbrauen in seinem Gesicht erhoben sich, als er erkannte, wer am andren Ende der Leitung war. Mit konzentrierter Miene hörte er den Ausführungen des Anrufers zu und legte dann wortlos auf.
 

Der Mann trank seine Tasse leer, warf eine Fünfdollarnote auf den Tisch und ging zur Tür. Mit einem seiner grünen Augen zwinkerte er den Kellnerinnen zu und verließ das Café.
 

Draußen nahm er sein Handy und wählte eine Nummer.
 

"Chicago O'Hare International Airport. Wie kann ich Ihnen helfen?", meldete sich eine weibliche Stimme.
 

"Ich brauche einen Flug nach Domino, Japan..."
 

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A/N: Ich hab's geschafft und ein neues Kapitel fertig bekommen. Hat ja auch lang genug gedauert. Danke für eure Kommies. Leider, kann ich nicht verraten, was es mit dem Foto auf sich hat, noch nicht. Aber ihr könnt ja raten ^_^
 

Also, in diesem Sinne,

Eure Strawberry-Butterfly



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-10-12T09:51:23+00:00 12.10.2010 11:51
Hallo Strawfly,

Da melde ich mich mal wieder bei dir ^^
Ist ja auch schon lang genug her, seit meinem letzten Kommentar. Wieder einmal willst du nicht verraten, was es mit dem Foto auf sich hat *grummel* du machst es einfach zu spannend ^^

Besonders gut gelungen ist dir dieses Mal:

-die innige Freundschaft zwischen Yuugi und Anzu zu beschreiben. Genau so stelle ich mir das auch vor.

- sehr glaubwürdig waren auch die „Hobbys“ von Honda und Jounouchi. Sie sind jetzt einfach in einem Alter, wo sie den „viel zu langen Röcken“ gerne hinterher sehen

- Der Streit zwischen Jounouchi, Honda und Otogi bezüglich Shizuka. Immerhin kennen wir Jounouchis Begeisterung dafür bereits aus der Serie und ich finde es sehr gut, dass du dies auch für deine Story übernommen hast.

- Bakuras Auftritt war einfach nur zum schmunzeln. Solche Szenen sollte es öfters in Fanfictions geben. Sie sind so realitätsgetreu und man kann als Leser besser in die Geschichte eindringen. Mach weiter so!

- Die Szene mit der Kette war richtig schön spannend.

- Auch fand ich die Andeutung bezüglich Kaibas Wissenstand sehr gut.

- insgesamt fand ich die Figuren sehr authentisch nachempfunden.

Ein kleiner Tipp zum Schluss:
Ich würde nicht „eine Jade“ sondern nur „Jade“ schreiben. Das klingt grammatikalisch einfach besser.

Bis zum nächsten Kapitel und ich hoffe sehr, dass du diesen Fanfiction weiter schreiben wirst.

Viele Grüße

Diamantstars
Von: abgemeldet
2005-04-20T14:39:27+00:00 20.04.2005 16:39
woow, super nur... Was har das alles bloß mit diesem foto zutun?? ach gott, es ist doch alles wirklich ein rätsel ^^
mach schneller weiter kanns kaum abwarten ^^ bye bye
MG_luv
Von:  Prinzessin
2005-04-19T20:18:44+00:00 19.04.2005 22:18
Ich bin begeistert !!!! Nein, es ist Dir wieder einmal ein Traum von einem Kapitel gelungen. Ich freu mich auf die Fortsetzung !!!!
Von:  MapleLeaf
2005-04-19T19:10:28+00:00 19.04.2005 21:10
Cool...
schreib bitte weiter..BIIIIIIIIIIIIIITTE
baba


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