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Grüne Jade

Azureshipping-Fic (SetoxAnzu/Téa)
von

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Fragen über Fragen

Mokuba Kaiba beobachtete seinen Bruder.
 

Er selbst lag auf der dunkelblauen Designercouch im Chefbüro im obersten Stockwerk des Kaiba Corporation Gebäudes, hatte seine in der schwarzen Hose versteckten Beine vor sich ausgestreckt, seinen Rücken gegen den Arm der Couch gelehnt und in seinen Händen seinen GBA, auf dem er mit abgeschalteten Ton dem Anschein nach Kapselmonsterschach spielte.
 

Kapselmonster war eines seiner Lieblingsspiele, wenn nicht sogar das Lieblingsspiel. Wie sein großer Bruder in Duel Monsters, war er ein Champion auf diesem Gebiet und ließ sich keine Gelegenheit entgehen, gegen jemand anderen eine Partie zu spielen. Er konnte sich rühmen, (fast) ungeschlagen zu sein und war hoch auf begeistert, als es das Spiel in Form eines Videospiels zu kaufen gab.
 

Die Begeisterung hielt nicht lange.
 

Nach den ersten paar Runden auf der höchsten Schwierigkeitsstufe, die er jedes Mal gewonnen hatte, stellte er fest, dass das Spiel keine Herausforderung für ihn war. Um die Sache etwas komplizierter für sich selbst zu machen, hatte Mokuba einen Timer in das Spiel hineinprogrammiert, der ihm nicht mehr als eine Stunde lang Zeit gab, die Partie zu beenden. Doch auch das machte es nicht schwieriger; denn mehr als einen Stunde brauchte er nur, wenn er durch irgendetwas abgelenkt war.
 

So wie jetzt.
 

Seto hatte sich seit über einer Stunde nicht mehr bewegt. Er saß vor seinem Schreibtisch, stützte die Ellenbogen auf die Massivholztischplatte, sein Kinn auf seine ineinander gefalteten Finger und starrte auf den Monitor.
 

Mokuba kannte diese Sitzhaltung. Wann immer sein Bruder sich mit einem meist firmenrelevanten Problem befasste, nahm er jene Pose ein zum intensiven Nachdenken.
 

Aus Erfahrung wusste er, dass es beinahe sinnlos war, herausfinden zu wollen, was in Setos Kopf vorging. So tief, wie er in Gedanken versunken war, wäre alles was er zur Antwort bekommen würde, ein undefinierbares Brummen. Und normalerweise störte ihn es auch nicht, wenn er über etwas nachdachte.
 

Nur hatte sich Seto noch nie so lange mit irgendwas befasst. Spaßeshalber und aus purer Langeweile hatte Mokuba auf den Timer in seinem Spiel geachtet, wie lange sein Bruder wohl brauchen würde, bis er eine Lösung gefunden hatte. Es war nicht das erste Mal, dass er den Zeitmesser dafür benutzte und meistens war das Problem nach einigen Minuten gelöst.
 

Als jedoch der Timer bei 59:59 ankam, das Display mit den Worten "GAME OVER" das Ende der Partie signalisierten und Seto noch immer in der selben Position saß, wie zu Beginn der Runde Kapselmonsterschach, wurde Mokuba neugierig.
 

Seine innere Stimme sagte ihm, dass das Problem nichts mit der Firma zu tun hatte und diese Tatsache allein machte das Ganze mehr als interessant für den 12-Jährigen. Was beschäftigte seinen Bruder so sehr, dass er "wertvolle Arbeitszeit", wie Seto es immer Ausdrückte, dafür verwendete. Er war sich ziemlich sicher, dass auf dem Monitor zu finden war, was den Älteren Kopfzerbrechen bereitete.
 

Er brauchte nur einen Plan, wie er einen Blick auf besagten Bildschirm erhaschen konnte.
 

,Seto müsste nur kurz von seinem Schreibtisch verschwinden', dachte er und als hätte jemand seine Gedanken gelesen, klopfte es an der Tür.
 

"Was ist?", rief Seto und richtete seinen Blick zu den Doppeltüren, die in sein Büro führten. Er änderte nichts an seiner Körperhaltung und sah zu, wie sich eine der edel verzierten Türklinken langsam senkte, die schwere Holztür aufschwang und Isono den Raum betrat.
 

Der Mann mit dem dunkelblau-grauen Haar räusperte sich kurz und fing an zu reden: "Herr Kaiba, ein Vertreter der Finanzaufsicht wartet auf Sie im Konferenzsaal. Er sagt es sei dringend."
 

Besser hätte es für Mokuba nicht kommen können. Wenn die Finanzaufsicht bei ihnen auftauchte, und das passierte häufig, obwohl Kaiba Corporation kein Kreditinstitut, keine Bank oder sonst ein im Finanzwesen tätiges Unternehmen war, bedeutete das immer, dass Seto eine Weile beschäftigt sein würde.
 

Sein großer Bruder schaute auf die Uhr, die auf seinem Schreibtisch stand. "Isono, sagen Sie dem Herrn, er solle sich noch ein paar Minuten gedulden."
 

"Sehr wohl." Der Sekretär nickte und verließ wieder den Raum.
 

Die blauen Augen von Mokubas Bruder richteten sich wieder auf den Monitor.
 

"Worüber denkst du nach?" Der Junge musste ihn jetzt fragen.
 

"Was?" Seto versteifte innerlich. Obwohl er es sich äußerlich nicht anmerken ließ, entging es dem Schwarzhaarigen nicht. Er konnte ihn durchschauen, wie kein anderer.
 

"Du hast jetzt seit über einer Stunde auf den Monitor gestarrt ohne dich zu bewegen, und wenn Isono nicht hereingekommen wäre, würdest du es noch immer tun."
 

Seto erhob sich von seinem Stuhl. "Nichts wichtiges", beantwortete er die Frage.
 

"Wenn du meinst." Im Grunde hatte Mokuba keine andere Antwort von ihm erwartet. Seto erzählte ihm nur sehr selten, was in ihm vorging. "Was denkst du, wollen die uns diesmal vorwerfen?", wechselte er das Thema zum Besuch der Finanzaufsicht.
 

"Aller Wahrscheinlichkeit nach dasselbe wie jedes Mal", erwiderte er und schritt zur Tür. "Warte hier", sagte er zu Mokuba und verschwand aus dem Büro.
 

Mokuba schaute zur Tür, die sich gerade geschlossen hatte. Sein Bruder war weg, er war allein und, ein teuflisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, der Monitor war noch an.
 

Er sprang von der Couch und ging auf den Schreibtisch zu.
 

Gleich würde er wissen, was seinen Bruder so sehr beschäftigte. Er umrundete den Tisch, guckte auf den Bildschirm und sah einen Zeitungsartikel.
 

Der Artikel handelte von einer dreiköpfigen Familie, die vermisst wurde. Ein großes Bild prangte neben der dick gedruckten Überschrift und zeigte die vermissten Personen. Es war ein Familienporträt. Die auffallendste Person war ein Mann, der in Anzug und Krawatte dastand, kurze, sauber geschnittene Haare hatte und einen extrem langen Pony, der fast seine Augen verdeckte. Neben ihm saß eine Frau, die einen Kimono anhatte, lange Haare und einen halblangen Pony trug. Das kleine Mädchen, das vor dem Mann stand, hielt scheinbar nicht viel von Ponys, denn sie hatte gar keinen und ihre ebenfalls langen Haare waren zusammen gebunden. Auch sie trug einen Kimono.
 

Mehr konnte man dem Foto nicht entnehmen. Es war in Schwarz/Weiß gedruckt und ließ keine Möglichkeit auf Rückschlüsse von Augen- und Haarfarben offen. Dem Datum nach zu urteilen, war der Artikel rund 14 Jahre alt. Es war also höchst unwahrscheinlich, dass jemand die Personen noch wieder erkennen würde.
 

Mokuba dachte nach. Warum interessierte sich Seto für eine 14 Jahre alte Vermisstenanzeige? Allerdings war das nicht das Einzige, was ihm Kopfzerbrechen bereitete. Irgendetwas an dem Artikel stimmte nicht. Nur wusste er nicht was.
 

Er beinhaltete keine genaueren Beschreibungen über die Vermissten, sondern berichtete lediglich über die besorgten Verwandten, die sie suchten. Es war eine Telefonnummer angegeben, wo man anrufen konnte, für den Fall, dass man sie gesehen hatte, da fehlte jedoch der Name.
 

Und dann machte es Klack.
 

Die Namen! Der Artikel erwähnte in keinster Weise die Namen der Gesuchten. Nirgends stand geschrieben, wer eigentlich vermisst wurde. Das farblose Bild war der einzige Hinweis, der gegeben war.
 

Er starrte auf den Monitor. Wenn man jemanden suchte, gab man so viele Informationen wie möglich preis, damit die vermisste Person schnell gefunden wurde. Das war immerhin logisch.
 

Der Artikel hingegen entsprach nicht diesem Profil. Was für einen Sinn sollte das ergeben?
 

Mokuba war sich ziemlich sicher, dass hinter der ganzen Sache mehr steckte, als man auf den ersten Blick vermutete.
 

Irgendwas war da faul.
 

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Sie lehnte gegen das Geländer und blickte auf das imposante Gebäude, das im Hintergrund mit seiner Größe die Dächer Dominos überragte. Solange wie dieser Wolkenkratzer schon existierte, war er das Erkennungsmerkmal der Stadt. Das höchste Gebäude in der Gegend.
 

Der Tower der Kaiba Corporation.
 

Für Anzu eine Machtdemonstration. Die Art und Weise, wie er in die Höhe reichte und Schatten warf, die groß genug waren, um ganze Häuser in sich zu verschlucken, konnte ein Gefühl der Ohnmacht in einem auslösen. Der stählerne Bau stand da, als blicke herab auf all die übrigen Unternehmen, als könnte er sie wie eine Ameise zerquetschen.
 

Ein wahrer Ausdruck der Macht, die Gozaburo Kaiba mit seiner Firma hatte, als er das Hochhaus errichten ließ, und die noch heute gegenwärtig war, auch wenn die Firmenleitung inzwischen in den Händen eines anderen war. Eines Mannes, der seinem Vorgänger in Skrupellosigkeit in nichts nachstand, wie sie feststellen musste.
 

Sie schüttelte ihren braunhaarigen Kopf und betrachtete das Treiben auf der Straße vor ihr. Der gleitende Verkehr, der von einer Ampel in regelmäßigen Abständen unterbrochen wurde, um den Fahrern aus einer Querstraße die Möglichkeit zu bieten auf Dominos Hauptgeschäftsstraße zu kommen. Die Leute, die in den Geschäften ein- und ausgingen, sich auf dem Gehweg miteinander unterhielten und ihre Kinder von den Spiel- und Süßwarenschaufenstern wegzehrten, weil sie nach Hause mussten.
 

Niemand von ihnen schien sich bedroht zu fühlen von dem riesigen Gebäude, dessen Schatten durch die untergehende Sonne immer größer wurde. Sie fuhr mit ihrer Hand in die Seitentasche ihres Rosafarbenen Blazers und holte einen kleinen Gegenstand heraus. Niemand von ihnen hatte das.
 

Sie ließ die goldene Kette an ihren Fingern herunterbaumeln, der grüne Anhänger schwang hin und her. Wie das Pendel einer Uhr.
 

"Warum tust du das, Kaiba?" Sie war ratlos. Mit einer geschickten Handbewegung fing sie den Stein auf und ließ ihn wieder in die Tasche gleiten, aus der sie ihn geholt hatte. Was für einen Nutzen zog er aus der Zerstörung ihres Lebens? War sie ihm dermaßen zuwider?
 

Sie schaute zurück zum Kaiba Corporation Tower. War er sich über die Folgen wirklich bewusst?
 

Sie brauchte Antworten, und niemand anderer als Kaiba selbst, konnte ihr diese Antworten geben.
 

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Als Seto Kaiba verkündete, dass Kaiba Corporation, ein Unternehmen, welches militärische Waffen herstellte und weltweit gute politische Kontakte pflegte, in eine Spielefirma umgewandelt wurde, ging ein Aufruhr durch die Welt.
 

Organisationen, die sich dem Pazifismus verschrieben hatten, bejubelten den Entschluss des neuen Firmenoberhauptes, gratulierten und beglückwünschten ihn dazu, der Abschaffung des Krieges ein Stückchen näher gerückt zu sein und verbreiteten die Namen derjenigen, die nun ohne die KC-Technik auskommen mussten. In den Augen der Friedensorganisationen war Seto ein Revolutionär.
 

In den Augen der Leute, die von den Entwicklungen der KC profitierten und Gebrauch machten, ein Deserteur. Erbrüstet und erzürnt traten sie an den neuen CEO heran, verlangten, dass die Entscheidung rückgängig gemacht wurde, drohten ihm mit weitreichenden Konsequenzen und legten Verträge vor, die die neue Firmenorientierung angeblich unmöglich machten. Sie waren fest davon überzeugt, einen blutigen Anfänger vor sich zu haben.
 

Was waren sie doch für Idioten.
 

Niemand bedrohte Seto Kaiba und niemand sagte Seto Kaiba, was er mit seinem Unternehmen zu tun hatte. Das war die erste Lektion, die die ehemaligen Geschäftspartner der Kaiba Corporation lernen mussten.
 

Er brauchte nicht mal einen Monat, um die Firmen, die ihn bedroht hatten, in den Ruin zu treiben; und in manchen Fällen hörte da noch nicht auf...
 

Es war eine Nachricht, die sich wie ein Lauffeuer verbreitete: Seto Kaiba war skrupellos. Er übertraf seinen Adoptivvater bei weitem. Jeder, der sich mit ihm angelegt hatte, bereute es aufs Schrecklichste.
 

Es machte ihn berühmt.
 

Und gefürchtet.
 

So sehr, dass andere Wege beschritten wurden, um die KC in Knie zu zwingen. Die Gegner, die noch existierten, zumeist die, die sich im Hintergrund gehalten hatten, zogen alle Register, die sie hatten, nutzten ihre Beziehungen und schafften es schließlich, dass das Unternehmen unter die Lupe genommen wurde von keinem geringeren als der japanischen Finanzaufsicht.
 

Als die Inspektoren jener Behörde zum ersten Mal in den Türen der Kaiba Corporation standen, war Seto davon ausgegangen, dass irgendwo ein Fehler unterlaufen sein musste. Die Finanzaufsicht befasste sich mit Unternehmen, die im Finanzwesen angesiedelt waren, und die KC war definitiv kein solches Unternehmen. Doch es war kein Irrtum, wie die Herren in den grauen Anzügen ihm dann klar machten.
 

Von einer angeblich gut unterrichteten Quelle - die, wie er im Nachhinein herausfand, eine rivalisierende Firma war, die mit diesem Schritt ihren Untergang besiegelt hatte - sei man darüber in Kenntnis gesetzt wurden, dass Seto Kaiba in Insider Geschäfte verwickelt wäre, so hatte man ihm gesagt, und eine Offenlegung des Finanzverkehrs des Unternehmens verlangt.
 

Eine mühselige Arbeit, der Seto nur zähneknirschend nachkam, und die letztendlich darin resultierte, dass sich die Vorwürfe der Behörde ins Nichts auflöste.
 

Die nächsten paar Male, wenn die Finanzaufsicht wieder ihre Inspektoren schickte, gab es immer dasselbe Theater mit ironischerweise immer den gleichen Vorwürfen.
 

Allerdings diesmal, so schien es, hatte die Behörde es endlich aufgegeben, ihm kriminelle Machenschaften nachzuweisen, denn den Vertreter den sie geschickt hatte, erweckte den Eindruck, als wäre er ein vollkommener Trottel.
 

Nervös fuchtelte er mit seinen Inspektionshandbüchern herum, wischte sich mit einer Schweißnassen Hand über eine ebenso nasse Stirn, ein deutliches Anzeichen seiner Nervosität, und besaß eine Körperhaltung, die alles andere als seriös wirkte. Keine Behörde, die es wirklich ernst meinte, entsendete so jemanden als Inspektor.
 

Seto, der das Ganze über eine der Überwachungskameras beobachtet hatte, ging in dem Raum und begrüßte ihn monoton.
 

"Was gibt es diesmal?"
 

"D-Diesmal?", stotterte der Mann. "War ich denn schon mal hier?" Mit leicht zittrigen Händen griff er nach etwas, was so aussah wie ein Terminkalender und blätterte darin herum.
 

Seto änderte nichts an seiner Mimik, aber innerlich verdrehte er die Augen. Er war tatsächlich ein Trottel. "Ich bin sicher ich würde mich darin erinnern, wenn sie schon mal hier gewesen wären, doch bisher hatte ich nur mit ihren Kollegen das Vergnügen."
 

"Oh. Ja, dann..." Er legte den Kalender beiseite und ergriff eines seiner Handbücher und fing an, darin herumzublättern. "Ähm, Herr Kaiba", stammelte er sich seinen Satz zurecht und blickte zwischen dem Firmenleiter und seinem Buch hin und her. "Also, man wirft Ihnen vor in Insider Geschäfte verwickelt zu sein, und aus diesem Grund..."
 

"...brauchen Sie Einblick in den Finanzverkehr der Firma, ich weiß." Die Akte, die er in seiner Hand hielt, ließ er vor dem Mann auf dem Tisch fallen. "Auszüge aus der Buchhaltung. Ich denke, das ist alles, was Sie brauchen. Ich werde Ihnen jemanden schicken, der Ihnen alles Nötige zeigt. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen." Seto hatte nicht den Nerv, sich noch länger mit diesem Armleuchter zu befassen und bewegte sich zur Tür. Die sonst normale und zeitraubende Prozedur, in der dem Inspektor gezeigt wurde, wie die Firma gemanagt wurde, sollte jemand anderes übernehmen. "Den Entschuldigungsbrief erwarte ich dann in den nächsten Tagen."
 

"Ent-Entschuldigungsbrief?"
 

Er achtete nicht darauf und verließ den Raum. Zu einem Mitarbeiter, der in der Nähe war, sagte er: "Sorgen Sie dafür, dass er erfährt, was er wissen muss und den Ausgang wieder findet."
 

Der Angesprochene nickte und ging in den Konferenzsaal.
 

Seto begab sich wieder in sein Büro zurück. Er hatte wichtigere Dinge zu tun. Die Sache mit Mazaki war noch lange nicht abgeschlossen, und solange das der Fall war, würde er kein Auge zutun können.
 

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Zu fünft saßen sie in einem der Hinterzimmer des Kame Game Shops und schauten sich schweigend an.
 

"Ich schlage vor, wir fangen erst einmal an zu sammeln", sagte Bakura in die Runde.
 

Honda, der mit Jounouchi einen roten Zweisitzer besetzt hatte, nickte zustimmend den Kopf. "Bakura hat Recht. Also, was haben wir."
 

"Die Kette." Otogi lehnte sich in seinem Sessel zurück. Seine Hände hatte er hinter seinem Kopf verschränkt.
 

"Mit dem Anhänger", ergänzte Honda.
 

"Das hab ich doch gemeint." Einen Moment lang schwieg der Junge mit den grünen Augen, dann: "Und wir haben eine verstörte Anzu."
 

"Ach nein. Wirklich?" Der Braunhaarige verdrehte die Augen.
 

"Ja, wirklich."
 

"Willst du Streit mit mir?" Hondas Augen funkelten angriffslustig zu dem Würfelexperten herüber.
 

Dieser spiegelte seinen Blick.
 

"Honda. Otogi", ging Yuugi zwischen die entstehende Auseinandersetzung, "das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zum Streiten."
 

"Kaiba." Jounouchi, der bis jetzt ungewöhnlich still war, sprach genau das aus, was allen durch den Kopf ging. "Er hat irgendwas damit zu tun."
 

"Die Frage ist nur was?" Bakura langte nach seinem Getränk auf dem Tisch, das direkt neben Yuugis stand.
 

"Es muss auf alle Fälle sehr wichtig für sie sein. Sie hat drei Stunden an ein und derselben Stelle gestanden und hat auf den Kaiba Corporation Tower gestarrt." Honda kreuzte die Arme vor die Brust. "Ihr könnt mir ja erzählen, was ihr wollt, aber so interessant ist dieser Wolkenkratzer nun auch wieder nicht."
 

"Die Tatsache, dass sie heut in der Schule Kaibas Platz mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat als allem anderen, unterstützt diese Theorie nur, denke ich", meinte Otogi mit einem Blick auf die anderen. "Irgendwer ne Idee, wie wir Kaiba in diese Geschichte einfügen können?"
 

Yuugi zögerte einen Augenblick, bevor er ihnen erzählte, was auf dem Weg zur Schule vorgefallen war. "Sie hat gesagt, dass Kaiba etwas herausgefunden hat."
 

"Was?" Bakuras, sowie alle anderen Augen im Raum richteten sich auf den Duellanten. "Hat sie dir sonst noch was erzählt?"
 

Der violettäugige Junge schüttelte den Kopf. "Als sie merkte, dass ich da war, ist sie schlagartig verstummt und hat behauptet, dass alles in Ordnung sei." Ein leichter Seufzer entfloh seinen Lippen. "Ich versteh einfach nicht, warum sie nicht sagt, was los ist."
 

Otogi lehnte sich nach vorn in seinem Sessel. "Vielleicht wird sie ja von Kaiba bedroht oder erpresst."
 

"Ich weiß nicht, Otogi", erwiderte Jounouchi. "Kaiba ist zwar unser Gegner, aber ich könnt mir nicht vorstellen, warum er Anzu was antun sollte. Ich meine, egal in was wir verstrickt worden waren, von Pegasus bis Dartz, er endete ja immer auf unserer Seite. Von daher find ich's höchstunwahrscheinlich, dass er so was tun würde."
 

Honda starrte ihn ungläubig von der Seite her an. "Hast du über Kaiba eine Analyse verfasst, oder was?"
 

Der Blonde zuckte mit den Schultern. "Man muss als Duellant über seine Gegner bescheid wissen."
 

"Aber gerade weil er ein Gegner ist, kannst du es doch nicht ausschließen, dass er es machen würde." Otogi drehte sich zu ihm. "Wenn Kaiba irgendwas herausgefunden hat und sie jetzt damit erpresst, würde das ihr seltsames Verhalten erklären."
 

"Vielleicht sollten wir zu Kaiba gehen und ihn danach fragen", schlug Bakura vor.
 

Die Jungen guckten sich gegenseitig an.
 

"Die Idee ist gut", stimmte Jounuchi zu. "Lasst uns morgen gehen. Dann wissen wir genau, was mit Kaiba ist."
 

"Und was machen wir mit Anzu?", fragte Yuugi. "Sie will uns nicht erzählen, was los ist, aber wir können sie nicht so einfach allein lassen."
 

Ein bedecktes Schweigen trat wieder ein bis dem blondhaarige Duellanten ein Gedanke kam. "Ja", sagte er betrachtete die anderen, "uns will sie es nicht erzählen..."
 

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A/N: Ich habe gute Nachrichten. Das nächste Kapitel sollte nicht so lange brauchen, wie das hier oder die anderen, da es schon alles dafür geplant ist und nur noch ausgetippt werden muss. Im nächsten Kapitel werden auch Seto und Anzu wieder aufeinander treffen. Vielen Dank für eure Kommentare. Ich freu mich immer über Feedback.
 

Bis Dann (was hoffentlich nicht zu lange dauert)

Strawfly



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xell
2009-11-03T01:03:55+00:00 03.11.2009 02:03
4 Jahre hat sich schon nichts mehr getan... Wäre schön wenn bald wieder ein neues Kapitel erscheint :/. Ohne zu übertreiben: das ist die beste Azureshipping-Fanfiction die ich je gelesen hab. Ich mag solche Thriller.
Von:  kitty_shack
2008-10-02T14:28:09+00:00 02.10.2008 16:28
Hallo! ^^

Bin mal über deine FF gestolpert.. *stolper* xD
Und...awwww...ich finde sie göttlich *______*~
Der Story, dein Schreibstil, wie du die Charaktere darstellst (vor allem Setp <3)....einfach perfect x3
Bin mal gespannt was das für ein Foto ist :D

Schön weiterschreiben x3~

lG,
kitty <3
Von:  Shizuka_chan
2006-12-27T22:56:55+00:00 27.12.2006 23:56
Hi! Hab grade deine FF gelesen. Ich find sie total genial, vorallem wie du allmälich die Spannung aufbaust. Nur eine Sache verstehe ich nicht so ganz:

Im zweiten Kapitel schreibst du, dass Anzu gar nicht versucht sich einreden zu wollen, dass Kaiba die Wahrheit nicht kennt. Denn er hat Fotos gesagt und nicht Foto. Für mich wäre es irgendwie schlüssiger, wenn sie versucht sich einzureden er habe etwas anderes gemeint, gerade weil er Fotos und nicht Foto gesagt hat oder wenn er Foto gesagt hätte und sie deshalb glaubt, dass er die Wahrheit kennt. Kann aber auch sein, dass ich das irgendie falsch verstanden habe. Hoffe das war jetzt nicht zu verwirrend.

Ansonsten finde ich deine FF super cool. Sie ist echt spannend aufgebaut und du lässt viele Fragen offen. Wodurch ich auch gleich zu meiner Bitte am Schluss komme: Schreib bitte ganz Schnell weiter sonst platze ich vor Neugierde. Ich habe gesehen, dass du seit 1 1/2 Jahren schon nciht mehr weiter geschrieben hast. Bitte schreib weiter, das ist so spannend. *dich anfleh*

Hdgdl Up
Von: abgemeldet
2006-09-27T13:52:44+00:00 27.09.2006 15:52
oh gott bitte beeil dich mit diesem kapp sonst sterbe ich T-T *schnief*
die geschichte is so verdammt gut T-T ich will unbedingt wissen was auf dem foto war.
kannst du mir nich bitte ne ens schicken *hunde blick*
bittttteeeeeeeeeee *ich fleh dich an*
Von:  Jitsch
2005-12-22T20:40:54+00:00 22.12.2005 21:40
Du bist wirklich talentiert! Wie du die Spuren über die Kapitel verteilt ausstreust, damit man noch neugieriger wird. Aber du hast seit einem halben Jahr nicht mehr geschrieben (na gut, 4 Monate...)! Ich dachte, das dauert nicht so lange! Schreib unbedingt weiter, aber wenn das so lange dauert, verliert man als Leser irgendwie nach einiger Zeit das Interesse.
Ich werd trotzdem hin und wieder gucken, obs schon ein neues Chap gibt.
Gruß Reka-chan (Johanna)
Von: abgemeldet
2005-11-14T15:39:06+00:00 14.11.2005 16:39
Halli Hallo^^,

hab jetzt deine FF in einem Zug gelesen, und finde sie spitze. Das meiste was mich interessiert is eigentlich, was mit Anzu los ist, was Kaiba rausgefunden hat uuuund was das alles mit der Kette zu tun hat. Ich bin jetzt sowas von neugierig, dass mir das kaum jemand glaubt^^. Ich finde es super, dass du soviel Spannung aufbaust, und du fesselst deine Leser regelrecht mit der FF. ICh will nämlich umbedingt wissen wie'S weiter geht^^.
Also kann ich mich beim letzten Satz nur dem Rest anschliessen. MAch bitte schnell weiter!!!!

LG Sches
Von:  Tea_Kaiba
2005-10-07T17:17:55+00:00 07.10.2005 19:17
MAch schnell weiter! *kaum erwarten kann*
Von: abgemeldet
2005-10-07T15:31:02+00:00 07.10.2005 17:31
ich finde es total spannend , mach weiter so
Von:  Prinzessin
2005-08-11T10:58:35+00:00 11.08.2005 12:58
Super spannend !!!!!! Sorry, dass ich so lange für mein Kommi gebraucht hab aber ich bin zur Zeit ein bisschen im Stress. Ich freu mich schon richtig auf das nächste Kapitel !!!!! Also beeil Dich schnell, ja ???!!! Also bis bald !!!!
Von: abgemeldet
2005-08-10T12:42:59+00:00 10.08.2005 14:42
war voll gut, alles voller raetsel und so... lol

freut mich dass du mir bescheid gesagt hast!!! mach schnell weiter, oke??

byes


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