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Rufe der Vergangenheit

von

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Träume

X Träume

Sie lag draußen, im Rosengarten von Elusion und dachte über das nach, was sie gestern nachmittag erlebt hatten. Als sie völlig erschöpft im Schloß angekommen waren, war es schon ziemlich spät. Keiner von ihnen hatte es gewagt, seine Kraft einzusetzten, um schneller vorwärts zu kommen, wie sie es bei den anderen Malen immer getan hatten. Aber das, was sie da gesehen und gespürt hatten, hatte sie zu sehr geschockt, als daß sie dieses Risiko eingegangen waren. Mars hatte von all dem nichts mitgekriegt, sie hatte ruhig weiter geschlafen. Sie mußte etwas grinsen, als sie sich das Theater ihrer Freundin vorstellte, daß heute folgen würde, wenn Mars aufgewacht war und erfahren würde, was sie verpaßt hatte. Aber dann seufzte sie. Sie hatten einfach absolut keine Ahnung, was diese Energie war, und wie sie besiegt werden sollte. Auch wenn sie heute morgen, bei dem täglichen Bericht an ihre Mutter ziemlich optimistisch getan hatte, so wußte sie selber, daß das, was sie erzählte, der Wahrheit nicht allzu nahe kam.
 

"Ihr habt mir meinen Lieblingsplatz weggenommen!"
 

Sie fuhr etwas auf, als sie die Stimme hörte, aber dann beruhigte sie sich wieder. Prinz Endimion stand neben ihr, und kniete sich hin. Sie grinst etwas.
 

"Das tut mir leid! Aber ich muß sowieso rein, um zu sehen, ob Mars inzwischen aufgewacht ist."
 

Jetzt grinste er.
 

"Da kann ich Euch auch so sagen! Sie ist in der Tat wach und verflucht jeden, der ihr in die Nähe kommt, weil sie gestern nicht mit dabei war."
 

"Na toll, ich hätte nicht solange hier bleiben sollen! Es tut mir leid, wenn sie Euch Ärger bereitet hat!"
 

"Nein, das hat sie nicht. Ich hätte ja vermutlich genauso reagiert wie sie! Allerdings, ich hätte nie gedacht, daß ein einzelnes Mädchen so einen Lärm machen kann."
 

Er lachte leise. Fasziniert stellte Sereniti fest, daß sich dabei wunderbare, kleine Grübchen in seinen Wangen bildeten, und das diese Lachen sehr angenehm war.
 

Sie lachte auch.
 

"Ja, stimmt. Rei kann ziemlich laut sein, wenn ihr etwas nicht paßt!"
 

Sie stand auf.
 

"Ich fürchte aber, ich muß mal nach ihr sehen, bevor sie alle in Eurem Schloß taub geschrien hat!"
 

Er stand ebenfalls auf.
 

"Falls ich Euch von hier vertrieben habe, so tut es mir leid, das war nicht meine Absicht!"
 

Sie lächelte leicht.
 

"Nein, das habt Ihr nicht!"
 

Dann fiel ihr etwas anderes ein.
 

"Prinz, ich möchte Euch dafür danken, was Ihr gestern für meine Senshi getan habt!"
 

Er wurde ebenfalls wieder ernst.
 

"Danke, aber das war für mich selbstverständlich. Ihr seid hier, um uns zu helfen, und ich werde nicht zulassen, daß Euch hier, in unserem Reich etwas passiert!"
 

Sie wurde etwas rot, knickste und sagte leise:
 

"Danke mein Prinz!"
 

Dann drehte sie sich um und ging in den Palast.
 

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Sie braucht nicht erst den Bildschirm einzuschalten, um zu wissen, daß Uranus nicht da sein würde. Sie spürte es auch so. Selbst jetzt, wo sie auf zwei verschiedenen Planeten, ungefähr 1627 km voneinander getrennt waren, spürte sie, daß Sailor Uranus, die Kriegerin der Freiheit, Zeit brauchte, um mit der Situation klar zu kommen. Im Prinzip brauchte sie das auch, aber im Unterschied zu Uranus mußte sie dafür nicht einmal um ihren Planeten rennen. Sie selber ging entweder in ihr Musikzimmer und spielte stundenlang Geige, oder sie ging in ihr Atelier und malte. Aber zumindest blieb sie für die anderen erreichbar!
 

Sie seufzte, selbst ihr fluchen änderte nichts an der Situation, in der sie sich befanden. Sie waren hier, verbannt in alle Ewigkeit in die absolute Einsamkeit, dazu auserwählt, auf ihren Planeten zu wachen und jeden Eindringling von außerhalb des Sonnensystems zu vernichten. Und jetzt war ihnen der Auftrag erteilt worden, im äußersten Notfall, wenn alle Versuche, die fremde Energie auf der Erde zu besiegen, das Ende herbeizuführen, den Untergang des Sonnensytems, die Vernichtung allen Lebens. Und auch die Tatsache, das Silberkristall und Goldkristall die Evolution erneut beginnen lassen würden war kein Trost, denn dieses Welt war einzigartig, und kein Neubeginn der Evolution würde erneut diese Vielfalt hervorrufen. Zumindest war das ihre Meinung.
 

Ein Blinken auf der Tastatur lies sie den Bildschirm einschalten, und sie blickte in das ernste Gesicht von Sailor Pluto, der Kriegerin der Veränderungen.
 

"Grüble nicht so, es gibt schlimmeres!"
 

Sie seufzte.
 

"Bist Du sicher?"
 

"Ja! Denn auch wenn dieses Werk der Vollendung nach Tausenden von Jahren zerstört wird, so bleibt immer noch die Hoffnung auf Neubeginn! Und das ist besser, als daß diese Welt in Dunkelheit versinken würde!"
 

"Du hast ja Recht, aber es ist trotzdem unfair!"
 

"Was?"
 

"Wir sitzen hier seid Anbeginn der Zeit, und bisher ist nichts, aber auch gar nichts passiert, wobei wir gebraucht wurden. Und jetzt soll unser erster Auftrag sein, die Erde zu vernichten?"
 

Pluto schaute sie ernst an.
 

"Nein, unser erste Auftrag war, ist und wird immer sein, das Königreich des Silberjahrtausends, die Königin, die Prinzessin und den Silberkristall zu bewachen und zu beschützen! Mit allen Mitteln!"
 

Sie seufzte wieder.
 

"Ich weiß es doch!"
 

Dann drückte sie die Taste und löschte den Bildschirm, wohl wissend, das es nicht sonderlich nett gegenüber Pluto war. Aber sie selber brauchte Zeit, zum Nachdenken, wie sie merkte.
 

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Als sie die Tür hinter sich zu gemachte hatte, lehnte sie sich dagegen und seufzte. Dann lachte sie leise kurz auf. Im Prinzip war es genauso so verlaufen, wie sie es sich gedacht hatte. Da hörte sie Schritte und blickte auf. Prinz Endimion, seine vier Gardisten und ihre restlichen drei Senshi kamen ihr entgegen.
 

"Und, wie war's?" fragte Jupiter.
 

Sie grinste leicht.
 

"Zu sagen, daß Mars empört ist, wäre ein glatte Untertreibung!"
 

"Das war doch von vornherein klar, oder?" erwiderte Venus, und alle mußten lachen.
 

Plötzlich wurde die Tür hinter Sereniti aufgerissen.
 

"Sagt mal, reicht es euch nicht, mich auszuschließen, müßt Ihr Euch auch noch über mich lustig machen?"
 

Sereniti drehte sich um..
 

"Mars, bitte!"
 

"Hör auf! Du hast doch mit allem angefangen!"
 

Sie seufzte.
 

"Was hätte ich denn machen sollen? Erstens konnte niemand ahnen, daß dieses Etwas da auf mein energetisches Feld reagieren würde, und zweitens weißt Du selber ganz genau, daß Du deine Schmerzen nicht mehr lange durchgehalten hättest! Und in deinem Zustand wärst Du für uns auch keinerlei Hilfe gewesen!"
 

Mars starrte sie an, dann drehte sie sich um und knallte die Tür hinter sich zu.
 

Der Rest blieb etwas betreten vor ihr stehen.
 

"Sie wird sich wieder beruhigen! Sie braucht nur etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen!"
 

Das war Jedyte, der Prinz des Ostens.
 

"Woher wißt Ihr das?" fragte Venus.
 

"Er spricht aus Erfahrung!" erwiderte Conzyte, der Prinz des Nordens, und die anderen fingen an zu grinsen.
 

Dann wandte sich der Prinz wieder an Sereniti.
 

"Heute abend findet im Schloß meines Vaters ein großer Ball statt. Ich hoffe doch, daß Ihr nicht zu erschöpft seid, daran teilzunehmen!"
 

Sie wurde wieder etwas rot, antwortete aber völlig ruhig.
 

"Es wird mir eine Ehre sein!"
 

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Sie fluchte. Mist, verdammt noch mal! Wieso mußte das ausgerechnet ihr passieren? Das war so unfair! Aber dann seufzte sie. Sie wußte im Prinzip sehr genau, daß ihre Prinzessin recht hatte. Und im Prinzip war sie ihr ja auch dankbar, aber trotzdem... Sie war einfach niemand, der in solchen Situationen gerne nicht dabei war. Sie fuhr erschrocken zusammen, als sie eine Stimme hörte.
 

"Seid ihr nicht böse, sie hat das einzige getan, was sie tun konnte!"
 

Sie drehte sich um, und erkannte Jedyte, den Prinzen des Ostens, der dort an der Tür lehnte und diese Worte gesprochen hatte.
 

"Wie kommt Ihr darauf?"
 

Er grinste etwas.
 

"Ich hab' Erfahrung in solchen Sachen!"
 

Sie runzelte die Stirn, sie wußte nicht so ganz, was sie davon halten sollte.
 

Sein Grinsen wurde breiter.
 

"Sagen wir, daß ich in einer solchen Situation schon mehrfach wie Ihr reagiert habe! Und glaubt mir, es gibt nicht viel, was man sonst machen kann!"
 

Jetzt lächelte sie auch etwas, allerdings noch ziemlich schief.
 

"Ich weiß, aber trotzdem ist es nicht gerade nett!"
 

"Ich habe auch nie das Gegenteil behauptet! Darf ich Euch etwas fragen?"
 

"Sicher, was denn?"
 

"Mögt Ihr Bücher?"
 

"Bücher?"
 

"Ja, klassische Literatur, wie Homer, Shakespeare, Theodor Fontane und ähnliche?"
 

Ihre Augen leuchteten auf.
 

"Das ist neben dem Feuer meine Lieblingsbeschäftigung!"
 

Er lächelte.
 

"Gut. Darf ich Euch dann mit der königlichen Bibliothek bekannt machen?"
 

Sie schaute ihm in die Augen, und von der schlechten Laune, die sie noch vor ein paar Minuten gehabt hatte, war nichts mehr zu spüren.
 

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Sie staunte nicht schlecht, als sie den Großen Ballsaal betrat, gefolgt von ihren vier Senshi. Erstaunlicherweise hatte Mars sich wieder beruhigt, und sich sogar bei ihr und den anderen entschuldigt. Sereniti grübelte immer noch darüber nach, was diesen Stimmungsumschwung bewirkt haben mochte. Der Saal war riesig, und auch wenn sie im Silberpalast eben solche Säle besaßen, so war es doch ungewohnt, hier als Fremde zu stehen. Sie bemerkte Prinz Endimion, er stand neben einer Säule und unterhielt sich mit einer hübschen, jungen Mädchen. Das Mädchen schien ziemlich unruhig und nervös zu sein. Sie hatte langes, gelocktes Schwarzes Haar, das ihr den Rücken hinunter wallte, ihre Haut schien aus Porzellan zu bestehen und war absolut weiß. Ihre Augen hatten die Farbe eines Gewitterhimmels, dunkel, gefährlich und doch auf eine gewisse Art sanft und gütig.
 

Der Prinz drehte sich um, als er Sereniti und ihre Begleiterinnen bemerkte. Er winkte irgendwem, den sie von ihrem Standpunkt aus nicht sehen konnte, und auf einmal wurde es absolut still im Saal. Plötzlich begriff sie, daß sie die Ehrengäste bei diesem Ball waren. Das würde sie ihm nie verzeihen!
 

"Cousine, darf ich Euch mit Prinzessin Sereniti bekannt machen?"
 

Das Mädchen machte vor ihr einen Knicks.
 

"Ich fühle mich geehrt, Ihre Bekanntschaft zu machen!" sagte sie mit einer angenehmen, warmen Stimme.
 

"Prinzessin, dies ist Beryll, eine Cousine vierten Grades meinerseits."
 

Sereniti knickste ebenfalls, allerdings nicht so tief wie die andere.
 

"Die Ehre ist ganz meinerseits."
 

Dann wandte sie sich wieder dem Prinzen zu.
 

"Ich fürchte, mein Prinz, Ihr müßt mir noch einmal die Geschichte mit den Ehrengästen dieses Balls genauer erklären!"
 

Er hatte zumindest den Anstand, rot zu werden.
 

"Wenn man einen Hasen jagt, dann erklärt man ihm vorher auch nicht, was der Köder ist!"
 

Sie lächelte etwas süffisant.
 

"Ich finde es äußerst charmant von Euch, mich mit einem Hasen zu vergleichen!"
 

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"Mich mit einem Hasen zu vergleichen!"
 

Er schreckte hoch. Ja, jetzt erinnerte er sich wieder. Jetzt wußte er wieder, warum seine geliebte Sereniti den Namen des kleinen Häschen trug! Damals war sie dazu gekommen, und ihn selbst nach der folgenden Tragödie nicht mehr los geworden!
 

Fortsetzung folgt.....
 

Fragen? Anregungen? Kommentare? Her damit!
 

Anmerkung Nr. zigtausendunddrei:
 

Also, das Aussehen der Paläste der "Outers" (um sie mal so zu nennen!) hab' ich aus dem Manga Nr. 16 abgekuckt, oder mich zumindest davon inspirieren lassen.
 

Und zu Reis Liebe zur Literatur kann ich nur sagen, daß das im Manga Nr. 10 hinten bei den Charakterbeschreibungen dabei stand. Und ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, daß die großen Werke unsere Zeit (Homer, Shakespeare...) auch schon zu dieser Zeit existierten, auch wenn das vermutlich absoluter Schwachsinn ist, aber sowas ist nun mal Künstlerfreiheit!
 

Und die Sache mit dem Häschen sollte einfach mal so was nettes lustiges sein!
 

Wie auch immer, ich hoffe ihr hattet euren Spaß beim Lesen...



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