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Rufe der Vergangenheit

von

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Schmerzen

XI Schmerzen

Sie war gerannt, bis sie keine Luft mehr bekam. Und dazu hatte es ziemlich lange gedauert. Aber sie wußte nicht, was sie sonst hätte machen können. Manchmal beneidete sie Neptun und Pluto, die einfach die Gabe hatten, Situationen zu akzeptieren, weil es einfach eine Tatsache war und sie nichts dran ändern konnten. Am meisten, seit sie sich erinnern konnte, war das heute der Fall. Nichts wünschte sie sich sehnlicher als es akzeptieren zu könne, als damit leben zu könne, als einfach nur Ruhe zu haben. Aber sie konnte es nicht. Sie mußte darüber grübeln, darüber nachdenken, es verfluchen und doch nichts dran ändern zu können.
 

Sie seufzte. Dann ging sie in einen Raum, und schaltete den Projektor ein. Und dann sah sie es wieder. Sie wußte schon gar nicht mehr, zum wievielten Male. Aber jedesmal, wenn sie eine "Krise" hatte, wie es Neptun immer bezeichnete, kam sie hierher und schaute sich die Aufnahmen an.
 

Aufnahmen, die das Königreich des Silberjahrtausends, die Königin, die Prinzessin, ihre vier inneren Senshi, und all die Wunder, die es sonst noch auf dem Mond gab, zeigten. Und dann begriff sie es.
 

Sie begriff, daß ihre erste Pflicht darin lag, diese Wunder zu schützen. Auch wenn es bedeuten würde, alles Leben im Universum zu vernichten.
 

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Bisher war der Abend wunderschön gewesen. Sie hatte getanzt, gelacht, Geschichten erzählt und ebenso viele Geschichten gehört. Am besten hatte sie sich mit Prinz Endimion verstanden, allerdings spürte sie, daß dessen Cousine Beryll sie nicht allzu sehr leiden konnte. Und sie konnte auch schon gut vorstellen, warum.
 

Sie seufzte. Warum konnte das Leben denn nicht einmal so sein, wie es sein sollte? Denn seit gut fünf Minuten hatte sie fürchterliche Kopfschmerzen, und wenn sie einen Blick auf Rei warf, die den Abend mit Jedyte verbracht hatte, so stellte sie fest, daß diese sich auch nicht allzu wohl zu fühlen schien.
 

"Was habt Ihr, Prinzessin?" Prinz Endimion reicht ihr ein Glas Wasser.
 

Sie schüttelte den Kopf.
 

"Es ist nichts. Ich fürchte nur, ich brauche etwas frische Luft!"
 

Er lächelte leicht.
 

"Da seid Ihr nicht die Einzige! Ich könnte auch etwas gebrauchen. Kommt, ich begleite Euch auf den Balkon!"
 

Sie nickte, und lies sich von ihm durch die Menge der Tanzenden führen.
 

Schweigend standen beide an der Brüstung, und schauten zum Himmel hinauf.
 

"Fragt Ihr Euch, was Euer Freund gerade macht?"
 

Sie schaute ihn verwirrt an.
 

"Wen mein Ihr?"
 

"Den kleinen Jungen, den Ihr vor etlichen Jahren auf den Mond geholt habt und der seitdem wie ein Bruder für Euch war!"
 

Ihre blauen Augen bewölkten sich etwas.
 

"Was wißt Ihr davon?"
 

Er seufzte und blickte ihr ernst in die Augen.
 

"Was ich Euch jetzt sagen werde, wird Euch vermutlich verletzten, und Ihr werdet mir nicht glauben, aber ich fühle mich verpflichtet, es Euch zu sagen!"
 

"Was?"
 

Jetzt schaute er wieder zum Mond.
 

"Talisien war früher Novize im Palast des Lichtes auf Altantis, der heiligsten aller Stätten, in denen die alten Götter verehrt wurden. Er war der begabteste auf allen Gebieten. Obwohl er noch sehr jung war, entschlossen sich die Priester, ihn auf die Weihe vorzubereiten. Es geschah vor allem aus dem Grund, weil ein großes Unglück prophezeit worden war, und es kam noch junge Priester gab, die genug Kraft besaßen, sich im Notfall gegen die Dunkelheit zu stellen. Aber er versagt, er begriff nicht, was seine Prüfung wurde. Er verfluchte alle, und als sie ihn für diese Flüche zur Rechenschaft ziehen wollten, war er auf einmal nicht mehr da. Seitdem ist er verschwunden."
 

Sie schwieg. Im Prinzip paßte es alles wunderbar, und sie spürte instinktiv, daß er die Wahrheit sagte, aber sie wollte es nicht glauben.
 

"Und wie kommt Ihr darauf, daß Talisien genau dieser Junge ist?"
 

"Weil ich ihm früher mit ihm bei den Priestern in der Ausbildung war. Ich kenne sein energetisches Muster ganz genau, wir waren damals Freunde."
 

Sie drehte sich um.
 

"Ich muß darüber nachdenken!"
 

Gleichzeitig spürte sie, wie das Gefühl einer Gefahr immer stärker wurde. Als sie wieder in den Großen Ballsaal trat, bemerkte sie einen Tumult am Eingang. Helios, der Priester der Sonne, trat ein und suchte sie mit den Augen. Sie drängte sich an all den tanzenden Paare vorbei, und rannte auf ihn zu.
 

"Mein Prinz!"
 

Erst jetzt bemerkte sie, daß Endimion ihr gefolgt war.
 

"Was gibt es, Helios?"
 

"Die Blume ist verschwunden!"
 

Sereniti begriff sofort. Dieser merkwürdige Blume, mit ihrer noch merkwürdigeren Energie war weg. Es war nicht so, daß sie vertrocknet wäre, an der Stelle, an der sie gestanden hatte, war nichts mehr zu sehen. Nur die Erde war vertrocknet, und es gab keinerlei Leben in einem gewissen Umkreis.
 

Ihr wurde schwarz vor Augen und sie schwankte.
 

--------------
 

Mit einem Ruck erwachte sie wieder, und schaute in die besorgten, erstaunten Gesichter ihrer Senshi. Und in das des Prinzen.
 

"Kannst Du uns das nächste Mal bitte vorwarnen, bevor Du so eine Aktion startest?"
 

Mars schien wirklich wütend zu sein.
 

Sie setzte sich langsam auf, und seufzte.
 

"Sollte ich die Möglichkeit dazu habe, werde ich es das nächste Mal tun, wenn ich eine Vision habe!"
 

"Was für eine Vision?" fragte Merkur.
 

Sie schüttelte den Kopf.
 

"Die Energie der Blume ist auf dem Mond, wir müssen sofort zurück und dort helfen!"
 

Schrecken stand in den Gesichtern der anderen, keiner wollte, daß dem Mond etwas passierte.
 

Alle standen auf, stellte sich in einen Kreis, und wollten sich an den Händen fassen, als der Prinz reagierte.
 

"Seid Ihr sicher?"
 

Sereniti nickte nur.
 

"Aber, das ist viel zu gefährlich! Ihr könnt dieser Energie niemals alleine trotzen!"
 

Jetzt drehte sie sich um und schaute ihn lange und ernst an. Irgendwie rührte seine Besorgnis sie ja, aber im Moment hatte sie überhaupt keine Zeit, sich damit zu befassen.
 

"Es ist meine Pflicht! Ich bin die Erbin des Silberjahrtausends, und also diese muß ich bei einem Angriff auf mein Königreich anwesend sein und es verteidigen! Mars?" sie reichte ihr die rechte Hand, "Merkur?", die linke Hand. Dann schloß sich der Kreis, die fünf Mädchen schlossen die Augen, und konzentrierten sich.
 

"Merkur! Planet der Wasser und des Wissens!"
 

"Mars! Planet der Feuer und des Kampfes!"
 

"Jupiter! Planet der Donner und der Beschützer!"
 

"Venus! Planet der Blumen und der Liebe!"
 

"Mond! Planet der Vereinigung und der Mysterien!"
 

"Geleitet uns!"
 

Mit einem unglaublichen Energiestoß verschwanden sie aus dem Ballsaal Elusions.
 

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Er seufzte. Jetzt waren sie weg, und er wußte nicht, was er machen sollte. Plötzlich legte sich ihm eine Hand auf die Schulter. Er fuhr herum, holte aus und hielt sich im letzten Moment zurück. Denn hinter ihm stand Conzyte, und an der Tür zum Balkon seine anderen drei Gardisten, Jedyte, Neflyte und Zeusyte. Conzyte grinste.
 

"Ihr seid nervös, mein Prinz!"
 

Endimion grinste zurück.
 

"Wundert dich das?"
 

Die anderen schüttelten den Kopf.
 

"Und was wollt Ihr jetzt machen?"
 

Er seufzte wieder.
 

"Was soll ich schon großartig machen?"
 

"Nun, man könnte ihnen zum Beispiel hinterher reisen. Jetzt nur mal so als Vorschlag!"
 

Er blickte Zeusyte scharf an. Irgendwas war an dieser Geschichte faul, normalerweise würden sie versuchen, ihn zurückzuhalten, anstelle des Ermunterns. Aber dann begriff er und mußte grinsen. Und jetzt grinste er richtig breit, und sie grinsten zurück.
 

"Spricht irgend etwas dagegen?" wandte er sich an Neflyte, der in solchen Fällen immer den passenden Paragraphen irgendeines Gesetzbuches zur Hand hatte.
 

"Also, eigentlich steht in den Tempelgesetzen, daß Reisen und Ausflüge, die länger als einen Tag dauern, mindestens zwei Tage vorher gemeldet werden müssen, außer es handelt sich um einen Notfall wie das Erkranken eines Familienmitgliedes oder ähnliches. Allerdings, im ersten Abschnitt steht, daß jeder Diener des Tempels verpflichtet ist, sofort und ohne zu zögern einzugreifen, wenn Gefahr durch die Dunkelheit, in welcher Form auch immer, besteht. Ich denke, niemand wird uns ernsthaft Vorwürfe machen können!"
 

Ein schelmisches Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er hinzufügte:
 

"Ihr sehr also, einem kleinen Ausflug zum Mond steht nichts im Wege!"
 

Er holte tief Luft und trat vor.
 

"Also, dann wollen wir mal!"
 

Sie bildeten, ebenso wie die Prinzessin und ihre Senshi kurz zuvor, einen Kreis und faßten sich an den Händen.
 

"Macht des Frühlings, Macht des Osten!"
 

"Macht des Sommers, Macht des Südens!"
 

"Macht des Herbstes, Macht des Westens!"
 

"Macht des Winters, Macht des Nordens!"
 

"Macht der Erde, Planet des Lebens!"
 

"Führt uns!"
 

Keiner von ihnen bemerkte die Gestalt, die hinter der Terrassentür hervor spähte.
 

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Sie war nervös. So unruhig wie schon lange nicht mehr. Sie spürte, daß etwas in der Luft lag. Oder besser, im Raum-Zeit-Gefüge. Sie hatte etwas derartiges noch nie erlebt. Sie hoffte bloß, daß den letzten Auftrag der Königin niemals erfüllen mußten. Obwohl, vielleicht wäre es nicht das schlechteste, vor allem, wenn das Königreich des Silberjahrtausends durch die Kämpfe gegen das Dunkel angegriffen wurde. Ein Piepen ihres Computers lies sie zusammenzucken. Sie schaute auf die Tastatur, drückte einige Tasten und erhielt einen Bericht. Sie las ihn, schüttelte den Kopf, las ihn ein zweites Mal, und konnte es immer noch nicht glauben. Erst, nachdem sie ihn zwei weitere Mal gelesen hatte, begriff sie, was dieser eine, einfach Satz zu Anfang zu bedeuten hatte: Das Königreich des Silberjahrtausends wurde durch dieser merkwürdige Energie auf der Erde angegriffen.
 

Sie holte tief Luft, stieß sie wieder aus, und drückte einige Tasten, um eine Verbindung zu Neptun und Uranus herzustellen.
 

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Etwas berührte ihren Geist. Etwas unbekanntes, fremdes, neues tastete sich langsam vorwärts. Es war vorsichtig, als würde es nichts plötzliches tun, nichts, was ungeahnte Folgen haben könnte.
 

Seit Tausenden von Jahren war dies nicht mehr geschehen. Genaugenommen, seit Beginn des Sonnensystems erst einmal. Damals hatte ihr jemand oder etwas erklärt, was ihre Aufgabe sei und warum sie in ewigen Schlaf versinken müsse, bis die Vereinigung von drei Talismanen sie erwecken würde. Und dies würde nur dann eintreten, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gab, die Dunkelheit zu verbannen.
 

Das war damals, und jetzt passiert es wieder, zum zweiten mal. Nachdem sie das erste Mal schon fast vergessen hatte.
 

Sie begriff, daß sowohl diese Berührung ihres Geistes als auch die vor sehr langer Zeit, von einer Strömung im Raum-Zeit-Gefüge herrührten.
 

Und diese zweite Strömung sagte ihr, daß sie bald erweckt werden würde, es sei an der Zeit, daß ihre Kräfte, ein ganzes Sonnensystem auf einmal zu vernichten, gebraucht wurden. Sie solle sich bereit halten.
 

Wenn es gegangen wäre, hätte sie aufgelacht. Wie soll man sich bereit halten, wenn man keinen Körper hatte? Das geht genauso wenig wie lachen!
 

Fortsetzung folgt...
 

Fragen? Anregungen? Kommentare? Her damit!
 

Anmerkung Nr. zigtausendundrei:
 

Also, eigentlich hab' ich gar nichts anzumerken, fällt mir gerade auf! Hey, wow, das ist ja schon fast Urzeiten her, seitdem mir das das letzte Mal passiert ist!
 

Ich meine, ich nehme mir bei dieser Geschichte einige Freiheiten heraus, die teilweise durch eine eigenen Interpretation der Geschichte des Mangas hervorgerufen wurden (kann auch falsches Verständnis gewesen sein, ich war teilweise zu faul, im Wörterbuch nachzuschlagen!), aber ich denke, das muß sein, wenn man etwas neues schreiben will. Und ich denke auch, daß sich die Figuren und vor allem deren Charaktere in meinen Geschichten sich nach einer Weile von den von Naoko Takeuchi entworfenen Vorstellungen etwas entfernen, daß liegt aber auch daran, daß es eben eine eigenen Geschichte ist, und man damit teilweise Sachen schreibt, die von der große Meisterin niemals auf irgendeine Weise geplant waren, und da muß man dann improvisieren.
 

Aber was soll's? Ich rede Müll...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-07-13T19:00:07+00:00 13.07.2005 21:00
Ich kann mich Serene nur anschließen, einfach super genial!!!
bitte schreib schnell weiter, bin gespannt wie es weitergeht!!
Von: abgemeldet
2005-07-13T18:59:31+00:00 13.07.2005 20:59
Ich kann mich Serene nur anschließen, einfach super genial!!!
bitte schreib schnell weiter, bin gespannt wie es weitergeht!!
Von: abgemeldet
2005-06-15T12:26:09+00:00 15.06.2005 14:26
Ich sage da nur noch: Toll geschrieben wirklich!!! Ich bin sehr begeistert von deiner Geschichte, du schreibst wirklich klasse, was zeigt, dass du sehr, sehr viel Fantasie hast!!! Mach weiter so, ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen!!! PS: Ich habe deine komplette Fanfic ausgedruckt, damit meine Freunde, die ebenfalls Sailor Moon Fan sind, es ebenfalls lesen können, weil die Geschichte so super ist. Man könnte deine Story ohne weiteres Verfilmen!!!
Von: abgemeldet
2005-06-12T09:27:59+00:00 12.06.2005 11:27
Oh, wie fies an dieser Stelle Schluß zu machen! Aber ich bin wie imer begeistert und kann es kaum erwarten, das es weiter geht! Also ran an die Tastatur und los! ^^


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