Kapitel 12
Titel: Die Argoth-Chroniken: Zikél
Teil: 12/30
Autor: Alaska & BlueMercury
Genre: Fantasy
Bewertung: ab 18
Warnung: Gewalt, Sex, Zucker
Kommentar: Es tut mir leid, dass ich so mit dem nächsten Kapitel in Verzug geraten bin, aber ich lag das Wochenende über flach, hatte ne leichte Mandelentzündung. Jetzt gehts aber endlich weiter ^^ Es wird spannend! Freut euch schon mal auf...hm...Donnerstag oder Freitag, weiß noch nicht genau, wann, jedenfalls gibts da dann das nächste Kapitel ^^ Ich hoffe, ihr habt viel Spaß bei Lesen und Kommentieren ^^
~12~
Als Mao erwachte, sah er sich benommen um. Es dauerte einen Moment, bis er
wusste, wo er war. Und als er es wusste, sprang er völlig aufgeregt auf.
"Zikél, wach auf! Wach auf..." und er rüttelte den Blauen. Der auch ziemlich
schnell merkte, warum der Braune so aufgebracht war - Nitta und Leonidas
waren verschwunden.
Die aufgeregte Stimme hallte in seinem Kopf wieder, als wäre er leer. Sein
Körper fühlte sich schwer an und nicht im geringsten ausgeruht, doch er
erhob sich. Verwirrt blickte er sich um. Hier fehlte eindeutig etwas. Und
dann schlug es ein wie ein Blitz. "Verdammt, wo sind sie? Hast du nichts
gehört?" Ein Blick aus dem kleinen Fenster sagte ihm, dass der neue Tag noch
sehr jung war und gerade mal aus seinem dunkelblauen Nachtgewand schlüpfte.
"Er hat doch nicht..." Der Gedanke, Nitta könnte Leonidas erneut einer solch
brutalen Behandlung unterzogen haben, sträubte dem Blauen das Nackenfell.
Eilig lief er zur Tür.
Mao folgte ihm. Draußen war nichts zu sehen, aber sie hörten seltsame
Geräusche im nahen Wald. Und plötzlich sahen sie Leonidas, in einem langen,
weißen Gewand mit dunkelblauen Bändern, wie er über den Baumkronen
auftauchte, dort in der Luft stehen blieb und kurz darauf von einem Schatten
angesprungen wurde, der ihn mit sich wieder zwischen die Bäume stürzte.
Mao blickte verwirrt nach oben. "Geht es ihm wieder gut?" fragte er sich
laut und lief, immer den Geräuschen folgend, in den Wald. Der Lärm mutete
zunehmend wie verhaltenes Kampfgetümmel an und Mao rief hörbar nach seinen
beiden Herren. "Herr Leonidas, Herr Nitta!"
Auch Zikél hatte sich in Bewegung gesetzt, obwohl ihn der Anblick des
Schwebenden einen Augenblick in eine Starre der Faszination versetzt hatte.
Bald war er mit Mao gleichauf und rief ebenfalls, wobei er die unterwürfige
Anrede wegließ. Büsche und Äste erschwerten die Sicht und schlugen ihnen,
wenn sie nicht aufpassten, ins Gesicht.
Dicht vor ihnen schoss ein dunkles Etwas durch das Gebüsch und schlug einige
Meter neben ihnen gegen einen Baum. Vögel flogen auf und eine Energiewelle
folgte, die den Schatten, der sich als ihr weißhaariger Begleiter Nitta
entpuppte, vor ihre Füße schleuderte und auch sie selber fast von den Füßen
riss.
"Schluss." bestimmte Leonidas, der kurz darauf auf Nitta zukam und ihm
aufhalf. Er sah seltsam aus. Er war weniger blass als sonst, wirkte weniger
verkniffen und lächelte die beiden Tama-i zu allem Überfluss noch an.
Mao lief auf ihn zu, ging um ihn rum und inspizierte den Mann genauer.
"Alles wieder in Ordnung? Was ist denn nur los gewesen? Ich hab mir Sorgen
gemacht!" Damit fiel er dem Mann erst einmal um den Hals, drückte ihn,
trennte sich aber nur kurz darauf wieder von ihm und sah glücklich zu Zikél.
Es war ihm noch nicht geheuer und er blieb weiterhin auf der Hut. Seine
Muskeln waren angespannt, bereit zur Abwehr oder Flucht, wenn es nötig
wurde. Seine Ohren zuckten, als der feine Stich durch seine Brust lief, als
Mao Leonidas so stürmisch begrüßte. Zikél konnte nicht vermeiden,
eifersüchtig zu sein, doch er lächelte dem Anderen entgegen, wackelig, aber
er lächelte. "Ich kann mich den Fragen nur anschließen? Ihr habt uns einen
verdammten Schreck eingejagt." brummelte der Blaue, doch die nun entspannte
Körperhaltung zeigte seine Erleichterung.
Es wurde immer verrückter. Leonidas begann zu grinsen. Es war kein böses,
kein überlegenes Grinsen - Leonidas sah aus wie ein kleiner Junge, dem man
eben den größten Lutscher geschenkt hatte, den es auf der ganzen Welt gab.
"Es ist alles in Ordnung. Das kann ich euch versichern."
Nitta hatte seine Kleidung abgeklopft und trotz dem er wie immer seine
unbeteiligte Miene zur Schau trug, wirkte er ebenfalls gelöster. "Lasst uns
rein gehen. Frühstücken." meinte er und ging, ohne Antwort abzuwarten, vor.
Der Dracath folgte ihm und mit ihm Mao, der sich an Leonidas' Arm klammerte.
"Herr, so sagt doch, was gestern los war!"
"Alles zu seiner Zeit." lachte Leonidas, woraufhin Mao ihn losließ und sich
auf Zikéls Höhe zurückfallen ließ.
"Mir scheint, er hat immer noch Fieber..." überlegte er, ob des veränderten
Verhaltens.
"Ja, das glaube ich auch." murmelte Zikél und war froh, Mao so dicht bei
sich zu haben, dass er seine Hand nehmen konnte. Die Eifersucht hatte ihn
erneut gestochen, als der Braune so aufgeregt an seinem Herren hing, doch er
zwang sie mühevoll nieder. Zikél wusste, dass zwischen ihm und Mao etwas
Besonderes heranwuchs, doch das kleine Pflänzchen war zart und
schutzbedürftig. "Es macht ihm Spaß, uns auf die Folter zu spannen."
Brennende Neugier nagte an ihm und der Blaue wusste, dass er sich nicht mehr
lange zurückhalten konnte, wenn Leonidas sie nicht bald aufklärte.
Zurück in der Hütte half er Mao ein spärliches Frühstück für sie vier zu
bereiten, das sie dann schweigend auftrugen. Kaum saß er, platze es aus ihm
heraus. "Nun sag endlich, was geschehen ist! Was soll diese ganze
Geheimniskrämerei?"
Leonidas lächelte ihn an. Dann schloss er seine Augen und machte eine
wischende Handbewegung Richtung Tisch, auf dem plötzlich ein üppiges
Frühstück stand. "Meine Magie ist zu mir zurückgekehrt." erklärte er
sichtlich erfreut, während er seine Augen wieder öffnete und die beiden
Tama-i ansah. "Ich war früher ein großer Magier, habe aber durch einen
magischen Unfall meine Magie verloren. Bis auf die Energiewellen war mir
nichts geblieben. Doch meine Magie ist zurück..."
Maos Kinnlade senkte sich nach unten und schloss sich einen Moment später
wieder in Anbetrachte des Angebotes, das sich vor ihnen auf dem Tisch
erstreckte. "Magier..." wisperte er und sah dann wieder Leonidas an.
Zikél hatte das Wort nur mit den Lippen geformt, wobei er genauso überrascht
aussah wie Mao. Das Essen war ihm nicht ganz geheuer, auch nicht das
geradezu fröhlich-glückliche Lächeln. Leonidas wirkte dadurch völlig
verändert, jünger. "Aber... warum? Wieso jetzt? Wieso hier? Hat es etwas mit
dieser Reise zu tun?" Seine Blicke huschten über den Körper, so weit er ihn
sehen konnte, und suchten nach Anhaltspunkten auf eine Veränderung. Die
Magie musste doch Spuren hinterlassen haben, ein Unterschied zu vorher.
"Das weiß ich nicht. Vielleicht hat es mit der Wandlung zu tun... Acron ist
zuletzt vor vielen Monden zu Tage getreten..." überlegte Leonidas. "Aber das
ist erst mal nicht wichtig. Wir haben dadurch, dass wir die Magie auf
unserer Seite haben, einen unschätzbaren Vorteil. Wir wollten gestern nicht
zuschlagen, weil wir noch keine Idee gehabt hatten, wie wir die Schockbänder
der Arbeiter ausschalten könnten, aber das hat sich damit erledigt."
"Zikél und ich werden uns um die Wärter kümmern, soweit es nötig sein wird.
Leonidas sorgt dafür, dass wir einen Fluchtweg haben und verhindert, das uns
irgendwer folgen kann. Mao führt die Arbeiter aus dem Lager soweit es möglich ist, bevor Zikél und ich zu ihm stoßen." erklärte Nitta knapp den
Plan. "Wir schlagen zu, wenn der Mittag vorüber ist und die meisten Wärter
sich aus der Sonne zurückziehen."
Nun stieg die alte Aufregung und Angst in Zikél hoch, obwohl er sich fast
schon sicher sein konnte, dass ihr Plan gelingen würde. Die Macht des
Dracath erschien dem Blauen auf einmal unüberwindlich. "Einverstanden. Das
klingt vernünftig. Die Schockbänder haben mir auch schon Sorgen gemacht." Er
erinnerte sich an die Zeit zurück, als er selbst noch so ein Ding trug, dass
es ihm unmöglich machte, auch nur an Flucht zu denken. "Wie groß ist das
Lager? Weißt du, wie viele Tama-i dort sind? Ich weiß, dass es riesige
Steinbrüche gibt, in denen Tausende versklavt werden."
"Nicht viele. Es ist eine kleine Anlage, die vor einigen Monden erst von
einem Privatmann eingerichtet wurde. Ich nehme an, dass etwa drei
Tama-i-Stämme dort arbeiten und ausschließlich Katzenwesen zur Arbeit dort
eingesetzt werden. Bis auf die Wärter. Ein Großteil von ihnen gehört der
Rasse der Orks an. Und einige Trolle sind dort auch vertreten, allerdings
mehr als lebende Maschinen, die große Mengen an Gestein hin und hertragen
und für Ordnung unter den Tama-i sorgen. Allerdings sind sie in einem
schlechten Zustand und nicht gefährlicher als die Ork-Wächter."
Zikél nickte nachdenklich und fuhr sich unbewusst über das Kinn. Drei Stämme
waren nicht viel. Sein eigener hatte 100 bis 120 Tama-i umfasst und war
damit recht klein. Sie hatten wirklich eine reelle Chance, einigermaßen
unbeschadet aus der Sache rauszukommen. "Orks. Dann brauche ich aber eine
Waffe. Ein langes Messer, einen Dolch oder etwas in der Art. Diese Biester
sind mir zuwider und ich würde es doch gerne vermeiden, ihre Kehlen mit
meinen Zähnen aufreißen zu müssen." Er biss von einem Stück Fleisch ab und
kaute fest darauf herum.
Mao blickte Zikél pikiert an. Redete von Orkkehlen und fraß seelenruhig
weiter... er schauderte. "Ich... hätte auch gerne eine Waffe." brachte er
vorsichtig an.
"Die werdet ihr von mir bekommen." beruhigte Leonidas und schälte sich eine
Frucht.
Nitta beschloss knapp: "Nach dem Frühstück werden wir kämpfen. Ich möchte
euch ein paar Grundsätze erklären."
"Das wäre mir sehr recht. Ich glaube, ich bin etwas aus der Übung geraten in
letzter Zeit. Zuhause habe ich jeden Tag mit Castor trainiert." Er rieb sich
die Hände bei der Vorstellung, endlich wieder seine Geschicklichkeit mit
Waffen unter Beweis stellen zu können. Gleichzeitig beschloss er, Mao im
Auge zu behalten, wenn es Ernst wurde. Er wusste nicht, wie viel oder ob der
Braune Kampferfahrung hatte und Zikél würde nicht zulassen, dass ihm etwas
zustieß.
Der Blaue schlug sich den Bauch voll, bis er kaum noch Luft bekam und
wischte sich dann den Mund ab. Ungeduldig wartete er, bis auch die Anderen
fertig waren. "Los, fangen wir an."
Nitta hob fragend eine Augenbraue ob der Mengen, die Zikél in sich
hineingeschaufelt hatte.
Auch Leonidas stand auf und ging nach draußen, dicht gefolgt von Mao, der
sich noch schnell ein Stück Fleisch reingeschoben hatte.
"Kommt her..." meinte Leonidas und fasste Mao, der dichter an ihm stand. Er
legte eine seiner Hände über das Herz des Jungen und schloss die Augen. Es
dauerte einen kleinen Moment, dann materialisierte eine Waffe in Leonidas'
anderer Hand - ein flexibler Kampfstab ohne Spitzen oder sonstige Extras.
Leonidas seufzte. "Du bist keine Kämpfernatur, wie mir scheint... Zikél,
jetzt du."
Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er klopfte Mao neckend
die Schulter. "Mach dir nichts draus. Er steht dir ausgezeichnet." Lachend
wich er einem etwas unbeholfenen Schlag des Braunen aus. Er stellte sich vor
Leonidas und wartete gespannt, was für ihn bereit gehalten wurde.
Wieder legte Leonidas seine Hand dort auf die Brust des Tama-i, wo das Herz
seinen Sitz hatte. Wieder schloss er seine Augen. Unter seiner Hand wurde es
etwas warm und die andere kribbelte und erwartete, was auch immer die Magie
Zikél zusprechen sollte.
Und es war eine außergewöhnliche Waffe, welche die Magie ihm zusprach. Eine
Unterarmklinge samt Armschienen. Leonidas öffnete seine Augen, betrachtete
die Waffen und begann, sie Zikél anzulegen. Die Armschienen schmiegten sich
an Unterarm und Hand des Tama-i und die beweglichen Klingen, die in ihre
harte Hülle eingearbeitet waren, wirkte wie eine Verlängerung seiner
Krallen. Gleichzeitig schützte die Waffe Zikéls Arme vor Klingen, Krallen
und Zähnen.
"Steht dir gut." murmelte Leonidas und betrachtete das Ganze.
Währenddessen hatte auch Nitta seine Waffe erhalten: einen Kampfstab, der an
einem Ende eine tiefschwarz glänzende Klinge von etwa einem halben Meter
Länge hatte und einen wertvoll anmutenden, mit rotem Leder umwickelten Griff
in der Mitte. Das andere Ende beschwerte eine Kugel, die aus dem gleichen
Material gearbeitet schien wie die Klinge, und den Stab ausbalancierte.
Begeistert besah Zikél sich seine Waffe und probierte sie gleich aus. Er
liebte das Geräusch schon jetzt, wenn die scharfe Klinge durch die Luft
schnitt. "Die können sich auf was gefasst machen. Na, Nitta? Lust auf einen
kleinen Kampf?" Zikél machte eine Faust und die Schneide schnellte hervor.
Probeweise ließ er wieder locker und sie verschwand in der Halterung.
"Wundervolle Waffe." Bereit zum Training stellte er sich Nitta gegenüber und
wartete auf erste Instruktionen oder Angriffe.
Doch die bekam er nicht. Nitta ging direkt zum Angriff über. Der Mann nahm
Anlauf, sprang und wirbelte seinen Kampfstab in der Luft herum. Als er
niederging und Zikél versuchte, der Klinge auszuweichen, erwischte ihn die
andere Seite mit der Kugel zwischen den Beinen und brachte ihn zu Fall.
Nitta stand über ihm, den Kampfstab locker in der Hand, und grinste.
"Lektion eins: Auf keinen Fall zu Boden gehen."
Mao stand etwas ratlos neben der Szenerie und Leonidas hatte die Arme vor
dem Körper verschränkt und betrachtete das Training zufrieden.
Der Blaue allerdings war definitiv aus der Übung. Der erste Angriff kam
nicht überraschend, dafür jedoch der zweite. Knurrend rappelte er sich hoch
und mahnte sich zur Vorsicht. Einmal sollte er diesen Fehler begangen haben,
nun würde er aufpassen. Zumal er nun einen Eindruck davon hatte, wie Nitta
sich bewegte, und besser darauf reagieren konnte.
Die Stahlklingen fuhren aus ihrem Schaft und er ging nun selbst zum Angriff
über. Zikél bewies überraschendes Geschick, obwohl klar war, dass Nitta ihm
weit überlegen war. Doch dies störte den Blauen nicht, denn es stachelte ihn
nur noch weiter an.
Der große Mann parierte seine Schläge mit dem Stab, doch Zikél wurde nur
selten wieder von der Kugel getroffen und wenn, kam er immer auf den Füßen
auf.
Die Sprungkraft des Tama-i war beeindruckend und er wirbelte einige Male
durch die Luft, wenn Nittas Schlag zu tief angesetzt war. Man konnte ihm den
Spaß deutlich ansehen, doch nicht eine Sekunde war daran zu zweifeln, dass
er es ernst nahm. Dazu waren die Hiebe zu präzise.
Nitta war sichtlich beeindruckt von der Wendigkeit, die der Kleine an den
Tag legte. Also schaltete er einen Gang höher und ließ nun mehrfach die
Klinge auf den Jungen herabsausen, die auch mehrfach sein Fell streifte und
dieses an einigen Stellen ausdünnte.
Einen Angriff Zikéls, den Nitta von der Richtung her anders eingeschätzt
hatte, konnte von ihm nur pariert werden, indem er die Klinge auf den
Unterarm des Jungen sausen ließ, um diesem damit den Schwung aus dem Angriff
zu nehmen. Der Tama-i ging zu Boden und der Unterarmschutz aus einem
unglaublich robusten aber leichten Material hatte eine sichtbare Kerbe
abbekommen und Nitta befürchtete, dass der Arm an der Stelle unter dem
Schutz anschwellen würde.
Er merkte, als Nitta das Tempo anzog und war gewillt darauf einzugehen.
Einige Male entging er nur Knapp der Klinge, doch als er seinen Angriff, auf
den er sehr stolz war, da Nitta ihn anscheinend nicht richtig errechnet
hatte, niedergeschlagen wurde, schoss der Schmerz durch seinen Arm. Einen
Moment lag er keuchend und perplex auf der Erde.
"Schluss!" meinte Nitta daraufhin, legte seinen Stab ab und ging auf Zikél zu. "Alles in Ordnung?"
"Geht schon." murmelte er und stand auf. Vorsichtig schnallte er den Panzer
ab, war dabei unglaublich dankbar ihn gehabt zu haben, und besah sich den
Arm. Beim Anspannen schmerzte er, doch er konnte es ignorieren. "Für einen
Moment dachte ich, ich hätte dich." grinste er den größeren Mann an und
schüttelte erst einmal kurz sein Fell auf.
"Für einen Moment wollte ich die Klinge einfach auf deine Brust richten."
gab Nitta zu. Normalerweise musste er keine Rücksicht auf seine Gegner
nehmen. Das war er nicht gewohnt. "Du bist gut." Er sah zu Mao. "Du solltest
mit ihm trainieren."
"Danke. Aber nicht gut genug, um zu verhindern, von dir aufgeschlitzt zu
werden." erwiderte er und wandte sich zu Mao. "Ja, das solltest du. Ich kann
dir auch einige Nahkampftechniken beibringen. Dann kannst du mir mal deine
Krallen zeigen." Doch zuerst zeigte er ihm den Umgang mit dem Stab.
Zikél hatte Zuhause immer mit dieser Waffe trainiert und gab sein Wissen
begeistert an den Braunen weiter. Dabei war es unumgänglich, dass sie
näheren Körperkontakt hatten, was der Blaue zusätzlich genoss. Die leise
Sehnsucht erwachte wieder, doch er konzentrierte sich auf das Wichtigste.
Nitta war zu Leonidas getreten und beobachtete den Kampf der Beiden. "Mao
ist Freiwild." stellte Nitta fest und Leonidas nickte. "Ich werde ein Auge
auf ihn haben." beschloss der Magier und betrachtete weiter das Spiel der
Beiden.
"Zikél ist schnell. Ein großer Vorteil gegen die Orks."
"Aber er ist nicht kräftig genug."
"Das wird seine Verbissenheit besorgen."
"Wie du meinst."
Mao war wirklich kein Künstler im Umgang mit Waffen. Er hatte noch nie eine
in der Hand gehabt und selbst wenn - ihm wäre nicht einmal eingefallen,
damit auch zu kämpfen. Er schaffte es ganz gut, sich gegen Zikél zu
verteidigen, das war aber auch alles. Er verhielt sich sehr defensiv und
brachte es nicht fertig, seine Kraft voll einzusetzen, da es ja nicht gegen
einen Feind, sondern gegen einen guten Freund ging.
Zikél versuchte ihn zu provozieren, machte sich über die Verteidigung des
Braunen lustig und schien mit Leichtigkeit alles zu parieren, was Mao
versuchte. "Nicht so lasch, du Fellknäuel. Willst du nicht mal richtig
anfangen? Ich schlaf hier gleich ein!"
Es zeigte keinen Erfolg, denn Mao wurde nur noch zurückhaltender und
verunsicherter.
Als er es für genug befand, wehrte er einen ausnahmsweise kräftigeren Schlag
Maos ab, trat den Stock aus dessen Händen und wirbelte um den Körper des
Tama-i, so dass er hinter ihm stand und einen Arm um die Kehle geschlungen
hatte. "Hab dich." flüsterte er leise und küsste ihn aufs Ohr.
Mao griff nach dessen Arm, ließ sich auf den Boden fallen und schleuderte
Zikél über sich rüber. Danach nahm er ihn in den Schwitzkasten und meinte:
"Was hast du gesagt?" Nahkampf lag Mao dann doch mehr als diese Sache mit
dem Kampfstock, aber gegen einen Ork sollte er sich wohl mit einer Waffe
verteidigen. Einer laaangen Waffe, die die Viecher auf Distanz hielt.
Mit einem überraschten Aufschrei fand sich Zikél plötzlich auf dem Boden
wieder und wirkte recht verdattert. Doch dann funkelten seine Augen amüsiert
auf und er warf sich gegen Mao, so dass dieser fiel und der Blaue sich aus
dem Griff befreien konnte. Blitzschnell sprang er nun auf den Anderen. "Hab
dich, sagte ich." grinste er und drückte die Handgelenke des Jungen links
und rechts neben dessen Kopf nach unten, während er ihn mit seinem Gewicht
runterdrückte. "Du scheinst dich auf körperlichen Kontakt besser zu
verstehen." Kaum waren die Worte ausgesprochen, bemerkte Zikél die
Zweideutigkeit und bereute es. Unsicher sah er in die braunen Augen und
hoffte, keinen wunden Punkt erwischt zu haben, er wollte Mao nicht schon
wieder mit einer dummen Bemerkung verletzen.
Doch Mao schien nicht verletzt. "Du bist ein Held." scherzte er. "Aber nun
geh von mir runter." brummte er mit einem Nicken in Richtung der anderen
Beiden. Leonidas und Nitta standen beide da und betrachtete das Schauspiel
erwartend. Und schienen fast etwas enttäuscht, als Zikél tatsächlich von Mao
runterging.
Erleichtert stand er auf und reichte Mao die Hand, um ihn hochzuziehen. Am
liebsten hätte er ihn gleich weiter an sich gezogen, doch er ließ es und
klopfte ihm nur auf die Schulter. "Hast dich wacker geschlagen. Aber mit den
Wächtern musst du nicht so zimperlich sein. Da darfst du einfach drauf
schlagen." Er zwinkerte ihm zu und sie kehrten zu Nitta und Leonidas zurück.
"Willst du ihm noch einige Tricks zeigen?" wollte er an den Tradon gewandt
wissen und nickte zu Mao. Ihm war nicht entgangen, wie wenig der Braune
seinen Feinden entgegenzusetzen hatte, was ihn sehr beunruhigte. Je mehr
Training Mao bekam, desto besser.
"Hmm..." machte Leonidas und sah Nitta an. "Ihr könnt beide noch ein
bisschen Training gebrauchen." Vor den Beiden materialisierten zwei
Gestalten, ein Ork, der sich auf Zikél stürzte und ein Troll, gegen den Mao
sich zur Wehr zu setzen hatte. Die beiden Figuren waren im Kampf immer ein
bisschen stärker als ihr Gegenüber, aber nie stark genug, um zu gewinnen.
Zikél war fauchend zurückgewichen, da er die beiden Geschöpfe im ersten
Moment für echt hielt, bis er sich daran gewöhnt hatte, dass sie lediglich
einem Zauber entsprangen. Mao hätte sich andernfalls niemals so gegen einen
Troll wehren können. Nachdem Zikél dies erkannt hatte, machte ihm der Kampf
regelrecht Spaß und er strengte sich ordentlich an.
Bis Leonidas Ork und Troll verschwinden ließ und sie für eine kleine
Stärkung in die Hütte zurückkehrten. Alles wurde noch einmal durchgesprochen
und dann war es so weit. Zikéls Schwanz peitschte unruhig hin und her und er
probierte immer wieder den Mechanismus seiner Waffe aus. Dann gingen sie los
und er wurde ganz kribbelig.
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... armer kleiner Pazifisten-Mao...
*hust* Leute, Zeichnungen!!! Es wird langsam wichtig... wir brauchen doch
ein Cover! Nicht zuletzt, um unsere Leser zu mehr Feedback zu ermutigen,
sondern weil wir einfach ungeheuren Spaß an dieser Geschichte haben und
wollen, dass andere diesen Spaß auch haben - nämlich bei sich im Schrank -
wollen wir unter allen... ALLEN!, die uns Feedback schreiben, zwei gebundene
Ausgaben unserer Geschichte verlosen... aber wir brauchen ein Cover! Zückt
die Stifte!!!
^-^ *gg* und schreibt fleißig Feedback, meine Lieben.
Blue & Alaska (die sich beide ebanso darauf freuen, sich die Story binden zu
lassen und in den Schrank zu stellen)
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