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Die Argoth-Chroniken: Zikél

von

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Kapitel 17

Titel: Die Argoth-Chroniken: Zikél

Teil: 17/30

Autor: Alaska & BlueMercury

Genre: Fantasy

Warnung: eigentlich keine ^^'
 

Kommentar: Nach so langer Zeit geht es endlich weiter und ich möchte mich bei allen Lesern entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Aber jetzt ist mein Abistress endlich vorbei, ich habe bestanden *fähnchen schwenk* und nun auch wieder Zeit und Lust die nächsten Kapitel beta zu lesen. Wie in meinem Weblog schon erwähnt, sind die nächsten Teile allein von mir überarbeitet, weil Blue gerade...irgendwie verschollen ist >_< Nein, sie hat keine Zeit, deshalb teile ich die Sachen ein. Deswegen kann ich auch nicht versprechen, dass es 30 Kapitel werden, weil ich eigentlich längere Teile vorziehe und sie mir bis jetzt immer zu kurz waren. Gut, dieses ist jetzt nicht wirklich lang, aber ich versuche eben doch irgendwie an die 30er Grenze zu kommen ^^

An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal ganz herzlich bei allen Kommischreibern bedanken, die so viel Geduld haben und trotz der langen Wartezeit noch Freude an dieser Geschichte haben. Ab jetzt wird alles besser, ich verspreche es! Ein spezieller Dank geht noch an Ulysses, der dieses Kapitel Korrektur gelesen hat und es hoffentlich auch weiterhin tun wird *fg*

Jetzt aber viel Spaß und bis bald!
 


 


 

~17~
 

"Er muss sich ausruhen." erklärte Leonidas knapp und ließ den Tama-i unnötig behutsam in die Kissen zurück sinken - denn er würde erst erwachen, wenn Leonidas den Zauber von ihm nahm.
 

Nitta kam wieder, eine Decke in der Hand. Er breitete sie über Zikél aus und setzte sich zu den Anderen.
 

"Wie lange bleibt ihr?" wollte dann Leonidas von Castor wissen.
 

Dieser sah ihn noch misstrauisch an, denn die Magie des Mannes war ihm nicht geheuer, weder jetzt, noch vorher im Wald bei ihrer Rettung. Er ließ Zikél nicht aus den Augen, löste sich sogar von Telis, um ihn sich näher zu betrachten und zu erschnuppern, ob sich etwas verändert hatte. Doch sein Bruder schien wirklich nur zu schlafen. Mit einem liebevollen Anschmiegen seiner Wange an die des Blauen ließ er ihn wieder in Ruhe.
 

"Ich weiß nicht, was Zikél vor hat. Meine Väter haben mich nur mitgeschickt, um auf ihn zu achten und im Notfall zurückzubringen, wenn etwas mit Mao schief geht. Ansonsten liegt es allein bei ihm...oder Mao." Nach einem kurzen Blick in die dunklen Augen des Dracath fügte er noch leiser hinzu: "Oder dir."
 

Telis krabbelte wieder auf seinen Schoß und kuschelte sich verwirrt an ihn. Diese Ernsthaftigkeit gefiel ihm gar nicht.

"Ist Zikél krank?" Große Augen sahen zu dem schwarzen Tama-i auf.

"Nein, er schläft nur. Er ist erschöpft. Es wird ihm bald besser gehen." Castor strich ihm beruhigend über den Kopf und lächelte, was ihm die übliche Härte und Genervtheit nahm und eine ganz andere Seite enthüllte.
 

Leonidas nickte. Nitta stand auf, hob Zikél von dem Sofa und legte ihn an der anderen Seite des Raumes auf eine schmale Liege. Seinen Kopf bettete er auf ein Kissen, dann verschwand der Tradon wieder.
 

"Was ist mit dir? Würdest du Mao einen Besuch abstatten wollen? Vielleicht mit Telis?" wollte Leonidas, der sich wieder gesetzt hatte und einen Schluck aus einem filigran gearbeiteten Kelch nahm, wissen.
 

Castor schien seine Zweifel zu haben, denn eigentlich kannte er Mao nicht, jedenfalls nicht bei Bewusstsein und er vermutete den Anderen nach Zikéls Besuch ebenso verwirrt. Doch Telis war von dieser Idee begeistert und hopste auf seinem Schoß herum.

"Ja! Komm mit zu Mao, dann können wir alle zusammen etwas spielen!" Er krabbelte von Castor und zog diesen an der Hand.

"Komm! Komm!" Der Schwarze sah Leonidas lauernd an.

"Glaubst du, das ist das Richtige? Ich habe nichts dagegen den Gefährten meines Bruders kennen zu lernen, aber ich mache mir Sorgen um seine Reaktion auf einen Fremden."
 

"Ich machen mir Sorgen wegen der Tatsache, dass er seit Wochen alleine in einem kleinen Zimmer sitzt, sich nur mit Telis beschäftigt und sich weigert, sein Zimmer zu verlassen..." konterte Leonidas. "Ich glaube, es ist besser, als gar nichts zu tun."
 

Castor wirkte grimmig, doch grinste eigentlich, ob der Entgegnung. Er nickte dem Mann einmal zu, nahm Telis bei der Hand, der ihm mittlerweile fast den Arm auskugelte durch sein Ziehen und ließ sich von ihm führen.

An der Tür klopfte er zwar, wartete jedoch nicht, sondern trat einfach ein. Der kleine Katzenjunge trennte sich sofort von ihm und lief zu Mao.

"Mao! Mao, guck mal, du hast noch mehr Besuch. Das ist Castor, Zikéls Bruder." Das Gesichtchen strahlte den Braunen erwartungsvoll an.
 

Mao, der immer noch etwas verweint auf seinem Fensterplatz saß, freute sich sichtlich ob seines kleinen Gastes. Er öffnete die Arme und drückte Telis einen Moment an sich, dann sah er auf zu Castor. "Hallo." begrüßte er ihn typisch freundlich, legte allerdings den Kopf schief und musterte Castor etwas irritiert.
 

"Dich kenne ich nicht." stellte er fest und schien selbst am verwirrtesten über diese Tatsache zu sein. Es war nicht so, dass er sich nicht an Castor erinnern konnte... Leonidas, Nitta, Zikél und Telis - sie alle kannte er irgendwie, obwohl er sich nicht an sie erinnern konnte, doch Castor... Castor war ihm völlig fremd.
 

Trotzdem bot er ihm an, sich zu setzten. "Natürlich kenne ich dich nicht." wiederholte er etwas scherzhafter und grinste unsicher.
 

Einige Augenblicke hatte er die Beiden beobachtet und dann nur die übliche recht undurchsichtige Miene aufgesetzt. Castor nahm Platz und blickte sich im Raum um.

"Du kannst mich auch nicht kennen. Ich kenne dich auch nur vom Sehen. Ich habe damals auf der Flucht, als wir im Wald waren, Zikél immer von deiner Ruhestätte weggezerrt, damit er sich auch mal mit etwas Anderem beschäftigt. Du lagst nur halbtot da. Aber es freut mich trotzdem dich kennen zu lernen. Zikél hat viel von dir erzählt."
 

Mao runzelte die Stirn. "Du lebst nicht im Dorf?" wollte er wissen, während er Telis den Nacken kraulte.
 

Etwas verwirrt über diese Frage runzelte Castor die Stirn und schüttelte den Kopf.

"Natürlich wohne ich im Dorf. Aber in letzter Zeit auch vor dem Überfall war ich oft bei einem anderen Stamm, weil dort mein Namuri lebt." Zikél hatte ihn nicht über den neuesten Stand der Dinge und ihre gemeinsame Geschichte aufgeklärt, weshalb der Schwarze auch sehr irritiert wirkte.
 

Mao nickte. "Ach so..." Er betrachtete den Anderen eindringlich. Ihm war unwohl in dessen Gegenwart, irgendwie, aber zum Glück war Telis da. "Und du hast Zikél hierher begleitet?"
 

„Ja. Er hätte den Weg wohl kaum allein geschafft. Außerdem hätte ihn Jalla nicht gelassen ohne Begleitung, weil er nie seine Grenzen kennt, wenn ihm etwas wichtig ist.“ Er schenkte Mao einen bedeutungsvollen Blick.
 

Maos Miene verfinsterte sich. "Es muss ihn sehr viel Kraft kosten, mich zu besuchen." Das war mehr eine Feststellung, denn eine Vermutung, und Maos Ohren sanken ein ganzes Stück tiefer. Er fühlte sich unwohl. Durch seine Unwissenheit tat er so vielen weh. So vielen...

"Wie geht es ihm?" fragte er schließlich, obwohl er sich gar nicht so sicher war, ob er wirklich eine Antwort auf diese Frage haben wollte.
 

Castor beobachtete schweigend das Mienenspiel des Katers und überlegte, ob er ihm wirklich die Wahrheit sagen sollte. Er wollte Mao weder ein schlechtes Gewissen, noch Vorwürfe machen, aber hatte er nicht auch ein Recht darauf alles zu erfahren?

"Nun ja, im Moment schätze ich mal gut, denn Leonidas hat ihn einschlafen lassen. Ansonsten...du hast ihn doch selbst gesehen. Er ist zu dünn, weil er kaum isst, es sei denn, man zwingt ihn. Er hat Ringe unter den Augen, weil er sich jede Nacht unter Albträumen hin und her wälzt, was mich immer ganz wahnsinnig macht. Und er ist oft in Gedanken, starrt vor sich her, als würde er auf die Erleuchtung warten. Ich kriege ihn nicht mal zu einem Trainingskampf, weil er weder Kraft noch Lust dazu hat." Der Schwarze erzählte alles mit einer fast teilnahmslosen Stimme, die seine Sorge um seinen Bruder verbarg. Es war geradezu ernüchternd.
 

Die Ausführungen des Katers stachen in Maos Brust und er wandte verletzt den Blick ab und starrte aus dem Fenster. "Wäre ich nur gestorben..." wisperte Mao kaum hörbar. So hatte er sich sein Leben bestimmt nie vorgestellt. Alles, was sein Leben im Moment ausmachte, waren Schmerz, Trauer, Wut und vor allem Angst. Angst, andere zu verletzen, Angst davor, sich der Welt, die ihm so fremd war, zu nähern. War da der Tod nicht die bessere Alternative?

Einmal mehr fragte er sich, warum er sich nicht einfach aus dem Fenster auf die belebte Straße fallen ließ. Einfach so... doch in seinem Inneren sträubte sich etwas dagegen, schwach, aber solange dort etwas war, würde er wohl weitermachen, weiter warten, weiter hoffen.

"Lass mich allein." bat Mao matt ohne aufzublicken. "Und nimm Telis bitte mit."
 

Hätte er solche Worte von seinem Bruder gehört, hätte er ihn einmal ordentlich verprügelt, doch bei Mao hielt er sich zurück. Dennoch bedachte er ihn mit einem kalten Blick.

"Wenn du gestorben wärst, wäre Zikél zerbrochen. Selbst wenn es ihm jetzt weh tut, dass du dich nicht erinnerst, hat er immer noch Hoffnung. Es reicht ihm schon, wenn er in deiner Nähe sein kann. Zikél ist ein elender Weltverbesserer und wird erst aufgeben, wenn es vorbei ist. Ich warne dich, Mao. Wenn du Dummheiten machst, kriegst du es mit mir zu tun." In dem tiefen Bass schwang bitterer Ernst mit, denn Castor hielt nichts von Freitod. Leben bedeutete nun mal leiden, wie schwer es war, hing jedoch von jedem selbst ab.

Mit einem letzten Blick auf den Braunen nahm er wieder Telis’ Hand.

"Warum schickst du uns denn wieder weg, Mao?" wollte der Kleine wissen, da er gern mit dem anderen Kater zusammen war, auch wenn der traurige Blick ihn manchmal selbst bedrückte.

"Spielst du nachher noch mit mir? Du darfst auch meinen bunten Ball haben."
 

Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete Mao den Kleinen. "Versprochen?"
 

"Ja!" Telis lächelte ihn freudig an und nickte bekräftigend mit dem Kopf. "Und du darfst auch meine Stifte haben. Dann malen wir etwas Schönes." Castor schmunzelte auf das Kätzchen herunter und wuschelte ihm über den Kopf.

"Na komm, Mao möchte allein sein. Wenn du willst, spiel ich mit dir." Der Schwarze sah den Anderen noch einmal an, nickte und ging mit Telis zur Tür.

"Okay, aber du bekommst den Ball nicht. Den kriegt nur Mao!" hörte man den Jungen noch beim Rausgehen und das folgende tiefe Lachen von Castor.
 

Auch Mao musste ob des Kleinen schmunzeln, wenn es auch ein weniger begeistertes Schmunzeln war. Ihm war zum Heulen zumute und komischer Weise würde er sich jetzt am liebsten ankuscheln. Von jemandem gehalten werden und gekost... und er hatte da auch jemanden im Sinn, dem er diese Aufgabe gerne zuteilen würde, doch der lag nach Angaben Castors in einem der Nebenzimmer und schlief.

Mao überlegte lange, bis seine Stimme leise den Namen des Weißhaarigen aussprach. Erstaunlicherweise klopfte es fast augenblicklich an seiner Tür und ohne ein Herein abzuwarten, trat Nitta ein.

Mao betrachtete ihn, legte den Kopf schief und öffnete nach einer Weile die Arme. Nitta trat näher an ihn heran und kaum war er nahe genug, schlossen sich die Arme des Braunen um Nittas Körper und Mao schmiegte sich eng an ihn.
 

~~~
 

Da Telis auf einmal müde geworden war und keine Lust zum Spielen hatte, weil Mao nicht da war, legte ihn Castor neben Zikél mit der Anweisung etwas zu schlafen. Natürlich protestierte der Junge erst einmal gähnend, kuschelte sich dann jedoch bald an den Blauen und schlummerte ein. Der schwarze Kater sah ihnen eine Weile zu, wobei seine Gedanken immer wieder zu dem braunen Elend ein paar Zimmer weiter schweiften.

Schließlich erhob er sich und setzte sich zu Leonidas an den Tisch.

"Er sieht wirklich nicht gut aus. Kann man nichts machen, um ihm seine Erinnerungen zurückzugeben?" Natürlich wusste Castor nichts von der Vergangenheit und sah deshalb auch keine Schwierigkeit darin, Mao alles zu erzählen.
 

Leonidas sah auf und musterte Castor abwägend, bevor er antwortete. "Sowohl meine als auch Claras Magie wirken nicht. Ich bezweifle, dass Magie überhaupt etwas bewirken kann in diesem Fall." Der Schwarzhaarige machte eine Pause und betrachtete Zikél und Telis, die so einträchtig nebeneinander lagen und schliefen. "Mao muss seine Erinnerungen selber wiedererlangen."
 

Castor schnaubte missmutig auf. Es gab also keine Möglichkeit ihm zu helfen.

"Und wenn man ihm einfach alles erzählt? Vielleicht erinnert er sich ja wieder daran, wenigstens teilweise. Oder man könnte ihn wenigstens aus diesem Zimmer scheuchen." Der Schwarze hatte es nicht so mit großer Geduld und packte Probleme lieber gleich an, anstatt abzuwarten, was geschah.
 

"Und wenn wir ihm alles erzählen, was bringt es? Er kennt die ganze Geschichte, seit er zu mir gekommen ist und erinnert sich trotzdem nicht. Dann müssen wir ihm nicht noch auf die Nase binden, dass er eine ziemlich unschöne Vergangenheit hat, wenn er sich vielleicht doch nie wieder daran erinnert." Leonidas' Stimme war lauter geworden, wenn auch nur sehr geringfügig. Das Ganze regte ihn auf.
 

Castor legte die Ohren an und seine Augen verengten sich. Er hatte durchaus die Schwankung in der Stimme vernommen.

"Es bringt aber genauso wenig, dazuhocken und zu warten, dass etwas passiert. Von mir aus bring ihn in Berührung mit Dingen, die er früher immer gemacht hat oder lenk ihn wenigstens ab durch irgendwelche Arbeiten! Er geht da drin noch ein, verdammt. Besser ihn an eine unschöne Vergangenheit zu erinnern, als ihn dort allein sitzen und über den Tod grübeln zu lassen" fauchte er scharf und nickte Richtung Tür.
 

Der Dracath verenge seine Augen und schwieg. Die Situation war schwierig und dass Castor kein sonderlich feinfühliges Wesen war, hatte er schon diverse Male demonstriert. "Und du denkst, ich soll jetzt zu ihm gehen, ihm erzählen, das diverse Männer jahrelang seinen Körper verkauft haben und er auch nie eine Familie hatte, weil er in Gefangenschaft geboren worden ist und höchst wahrscheinlich keiner seiner Stammesgenossen noch am Leben ist? Großartige Idee! Wenn du meinst, dass das der richtige Weg ist: Bitte, geh rüber und sag du es ihm." Wie sehr Leonidas es hasste, wenn Leute über Dinge redeten, von denen sie keine Ahnung hatten. Doch nur das rote Glimmen in seinen Augen verriet sein Ringen um Fassung.
 

Castor blieb sitzen. Seine Ohren zuckten leicht und die Körperhaltung war immer noch angespannt, doch er verzichtete darauf, etwas zu erwidern. Er mochte zwar forsch und manchmal ungehobelt sein, doch selbst ihn ließ solch eine Geschichte nicht kalt. Dennoch war er mit diesem Rumsitzen nicht zufrieden. Außerdem machten ihn die Augen des anderen Mannes nervös. Er wusste, dass in ihm ein mächtiges Ungetüm schlummerte und er hatte kein Interesse dieses zu reizen.

"Was hast du ihm denn erzählt, wie sein bisheriges Leben verlaufen ist? Hast du mal daran gedacht, dass es vielleicht viel schmerzhafter für ihn ist, wenn er sich plötzlich wieder an alles erinnert und feststellt, dass du ihn angelogen hast?"
 

"Hättest du die Chance nicht genutzt, ihm diese Erinnerungen zu nehmen?" fragte Leonidas nur, seltsam matt.
 

"Nein, ich bin der Meinung, man sollte schlechte Erfahrungen hinter sich lassen oder daraus lernen. Da man aus so einer Vergangenheit nicht lernen kann, würde ich ersteres wählen. Wenn er ewig in der Vergangenheit lebt, nützt es ihm auch nichts." Castor war von seiner Meinung überzeugt und ließ sich nicht davon abbringen. Er war einfach nicht der Typ, der an so etwas verzweifelte. Deshalb konnte er seinen Bruder auch nur teilweise verstehen. Anstatt so viel Rücksicht zu nehmen, sollte er vielleicht einmal etwas durchgreifen. Aber dafür war Zikél wiederum nicht der Typ.

"Wie lange willst du ihn noch schlafen lassen?" wechselte er das Thema, da sie wohl kaum weiterkamen.
 

"Was meinst du, wie viel Schlaf er braucht?" Leonidas sah zu dem Blauen hinüber und überlegte laut: "Vielleicht bis morgen früh?"
 

Der Schwarze nickte zustimmend und streckte sich.

"Eine Mütze Schlaf tut uns wahrscheinlich allen gut. Mal sehen, wie lange Telis schläft. Er hat Mao vorhin zum Spielen eingeladen und wird sicherlich nicht davon abzubringen sein, wie ich ihn kenne."
 

Nitta erschien in der Tür. "Mao lässt fragen, ob Zikél heute Nacht bei ihm schlafen würde." Er drehte den Kopf und betrachtete nun ebenfalls die beiden schlafenden Tama-i.
 

Leonidas sah erst Nitta, dann Castor an. "Was meinst du?"
 

Dieser zuckte mit den Schultern und folgte dem Blick des weißhaarigen Mannes.

"Warum nicht? Es ist gut, wenn sie sich wieder näher kommen. Und Zikél wird es sicherlich auch freuen."
 

"Dann wecken wir ihn." beschloss Leonidas. Er würde bei Mao schon schlafen können und wenn nicht, könnte er ihn immer noch schlafen schicken. Seine Hand beschrieb eine kleine Geste und Zikél begann, sich zu regen.
 

Zuerst zuckten nur die Ohren und der Schwanz. Dann begann sich der Blaue langsam zu räkeln und blinzelte. Natürlich bemerkte Zikél zuerst den kleinen Körper neben sich und lächelte leicht bei Telis' schlafendem Gesichtchen. Liebevoll küsste er ihn auf die Stirn und setzte sich dann auf. Erst da wurde er sich der Anwesenheit der drei Anderen bewusst.

"Wie lange hab ich geschlafen?" wollte er wissen und fragte sich gleichzeitig, warum er plötzlich weggenickt war. Anscheinend hatte ihn die Reise zu Leonidas doch mehr mitgenommen, als gedacht.

"Wie geht's Mao?" war gleich seine zweite Frage.
 

"Er lässt fragen, ob du ihm heute Nacht Gesellschaft leistest." lächelte Leonidas.
 

Die blaugrauen Augen wurden groß und der noch etwas verschlafene Ausdruck wich schlagartig aus dem Gesicht.

"Wirklich? Er hat nach mir gefragt?" Diese kleine Tatsache machte Zikél unendlich glücklich und er lief mit schnellen Schritten zu Castor, der ihn ruhig anlächelte.

"Hast du das gehört? Kann ich jetzt schon zu ihm?"

"Warum musst du nur immer alles überstürzen? Er hat gesagt heute Nacht. Jetzt ist es noch nicht einmal Abend." knurrte sein Bruder und verpasste ihm eine leichte Kopfnuss.
 

Leonidas warf Nitta einen Blick zu, woraufhin der Tradon verschwand. Leonidas nahm ein Glas und eine Karaffe zur Hand und schenkte Zikél etwas ein. "Hier, trink."
 

Zuerst wollte Zikél das Gefäß eigentlich nicht annehmen, da er keinen Durst hatte, doch kaum hatte er es an die Lippen gesetzt, trank er gierig.

"Habt ihr noch mal mit ihm geredet?" wollte er neugierig wissen und sah abwechselnd zu Leonidas und Castor.
 

Leonidas schwieg. Nitta tauchte noch einmal kurz auf, nickte Leonidas lediglich zu und verschwand wieder. Leonidas lächelte und sah Castor an, da er selbst auch noch nicht wusste, was Mao eigentlich zu ihm gesagt hatte.
 

Das ständige Rein und Raus des Tradon machte den Schwarzen unruhig, doch er sagte nichts dazu, sondern sah seinen Bruder wieder an.

"Ich war vorhin mit Telis bei ihm. Wir haben uns etwas unterhalten, aber er wirkte nicht wirklich aufgeschlossen mir gegenüber. Er wollte wissen, wie es dir geht und ich hab ihm die Wahrheit gesagt." Zikéls Augen weiteten sich.

"Verdammter Trampel! Musst du immer so ehrlich sein? Er macht sich schon genug Vorwürfe, da brauchst du ihm nicht noch mehr Sorgen machen! Mir geht's gut!" Der Blaue war sichtlich verärgert, denn er kannte seinen Bruder und dessen Taktlosigkeit.

"Wie auch immer. Reg dich ab, er wird schon nicht dran sterben." Castor verschränkte die Arme vor der Brust und begegnete den funkelnden Augen seines Bruders mit einer gewissen Gleichgültigkeit.

"Manchmal könnte ich dich wirklich erschlagen, Castor!" fauchte dieser und ballte die Hände zu Fäusten.
 

"Na na na..." tadelte Leonidas. "Streitet euch später. Mao hat nichts dagegen einzuwenden, wenn du jetzt schon zu ihm gehst. Tu mir nur den Gefallen und nimm noch etwas zu trinken für euch beide mit."
 

Zikél warf dem Schwarzen noch einen giftigen Blick zu und stand dann auf. Mit zwei Gläsern im Arm und der Karaffe in der Hand wandte er sich grummelnd ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Silverdarshan
2007-02-18T15:35:43+00:00 18.02.2007 16:35
wirklich ein interssantes kapitel.
castor zu mao zu schicken war sehr interessant!
ansonsten gibts (bei euch ja eh) nix zu meckern ^___^
Bravo!

grüßelchen
Hieads_Angel
Von:  Ulysses
2006-07-11T09:35:12+00:00 11.07.2006 11:35
Was? Bisher nur ein Kommi zu diesem Kapitel? Das muss man ändern ^^

Ich habe es geliebt ^^ Und nicht nur, weil ich es beta lesen durfte ^^

Ich werde immer vernarrter in die Tama-i, bin total froh, dass ich auch endlich einen spielen darf. *zelos knuddel* Wir beide ergänzen uns doch gut, die Tigria sind ein netter Kontrast *Fg*

Aber wieder zum Kapitel! Es ist natürlich herzzereißend, wie Zikél und Mao von euch gequält werden... so muss es sein *muahahahaha* Die besten Charas müssen leeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiideeeeeeeeeeeeeeeeeeen!!! *grins*
Telis ist natürlich ein echtes Herzchen, auch wenn er nicht an Filan heran reicht *kicher* Und ich entwickele mich zu einem Castor-Fan ^^
Die Tama-i stehlen mittlerweile allen anderen Charas die Show, sie sind einfach herrlich ^^

So, mehr fällt mir im Moment nicht ein, ich bin übermüdet *lol* Wollte nur gleich sagen, dass ich natürlich auch gern als Beta-Tierchen für das nächste Kapü zur Verfügung stehe ^^

PS: Wer Tippfehler findet, darf sie behalten... oder verschenken, wie er mag *lol*
Von:  elbin-luna-chan
2006-07-05T23:03:25+00:00 06.07.2006 01:03
Ein kurzes, aber gewohnt niedliches Kapitel.
Niedlich im Sinne von: Süß, wie die Katzenart erwähnt wird, die Zikél und Co. an sich haben.

Ich hoffe wirklich, dass Mao sich bald an seinen Gefährten erinnert.
Es bleibt spannend. ^-^


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