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The dream of Sandera

von

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Traum oder Realität

Also...

Dies ist meine 1. Geschichte, also bitte seit glädig mit mir^^

Ich denk mir immer wieder irgendwelche Geschichten aus. Aber diese hat mich nicht mehr los gelassen. Also hab ich angefangen zu schreiben.

Ich schreibe schon länger als ich im Animexx bin, weshalb ich auch schon ein "bisschen mehr" auf meinem Computer hab. Diese Kapitel werde ich ungefähr monatlich hier veröffentlichen.

(Interessiert das überhaupt jemanden? -.- glaub wohl eher nicht)
 

Ich hoffe die Story gefällt jemandem^^

Kommis sin natürlich gerne gesehene Gäste^^
 

Ich wünsche viel Spaß beim lesen
 

PS: Ich wurde mal auf "Zeitsprünge" angesprochen und die müssen wohl oder übel sein. 1. Gehen mir irgendwann die ideen aus wenn ich gnadenlos alles erzähl und 2. würde ich mich dann zu tote schreiben XD
 


 

Traum oder Realität
 

"Prinzessin schnell wacht auf." "Nero was ist denn los?" fragte die Prinzessin noch schlaftrunken als sie die Augen öffnete. "Wir müssen fliehen! Wir werden von unserem Nachbarreich Hyaga angegriffen!" Bei diesen Worten sprang die Prinzessin des Königreichs Sandera auf, und zog sich in aller Eile an. "Sind sie schon in den Saal der Weisheit vorgedrungen?" wollte sie wissen. "Tut mir leid, aber ich weiß es nicht. Trotzdem sollten wir die "Träne der Hoffnung" in Sicherheit bringen."

Sie nahm sich noch ihr Schwert und rannte dann so schnell sie konnte, mit einigen Wachen und ihrem Diener, dem gelehrten Nero, zu einem Geheimgang. Auf der Mitte des Weges kamen ihnen Gestalten entgegen geeilt. Die Prinzessin zog ihr, zwar einfach geformtes, aber mit Inschriften und Verzierungen geschmücktes, Schwert, das Schatzschwert Sanderas. Auch die Wachen machten sich zum Kampf bereit.

Als die Gestalten näher kamen, erkannte die Prinzessin sie. "Halt! Das sind keine Feinde, das sind die Unicornkämpfer. Sie kommen uns zu Hilfe." Die ersten zwei Kämpfer nahmen ihre Umhänge ab. "Prinzessin, seid ihr in Ordnung?" erkundigte sich der Erste von ihnen. "Als wir von der Patrouille zurück kamen, vielen die feindlichen Armeen gerade in den Schlosshof ein. Die Wachen können sie nicht mehr lange aufhalten. Ihr müsst von hier fliehen." "Wir müssen aber vorher noch "Die Träne der Hoffnung" hohlen! Wenn sie König Vagnard in die Hände fällt ist alles aus!" In diesem Moment ertönte das Signalhorn zum Rückzug aus dem Schlosshof und die Gruppe rannte los. Sie eilten zum "Saal der Weisheit". Auf dem Weg dorthin wurden sie nur in wenige Kämpfe verwickelt. Die Verteidigung stand also noch. Entweder rannten ganze Truppen als Verstärkung durch die Gänge oder diese waren wie ausgestorben. Der Weg zum Saal führte erst aus dem Hauptgebäude des Schlosses heraus und über einen Flur der, umgeben vom Schlossgarten, eine Verbindung zwischen den Gebäuden darstellte. Auf diesem Gang kamen sie nur schwer voran, da er ziemlich frei lag und die Feinde augenscheinlich gezielt zum Saal der Weisheit vordrangen.

Sie wollten den Kristall! Als die Gruppe endlich an ihrem Ziel ankam, fanden dort schon Kämpfe statt. Der Kristall lag jedoch noch unberührt auf einer Säule auf der anderen Seite des Saales. Hier wurden normalerweise Zeremonien und Versammlungen abgehalten. Die Prinzessin eilte zu dem Kristall, aber ein Soldat der feindlichen Armee war schneller. Er griff nach dem Kristall, aber anstatt diesen zu fassen, riss er die Augen weit auf und wurde von einer Macht zurückgeschleudert. Dieser Macht war es auch zu verdanken, dass der Kristall auf der Säule vor aller Art Dieben sicher war. Als der Kristall versiegelt wurde, wurde ein Zauber auf ihn gelegt, der nur von den "Eingeweihten" aufgehoben werden konnte. Zu diesen eingeweihten gehören immer der Herrscher des Landes und der weißeste des Ordens, die den Kristall beschützen. Die Prinzessin lief unbeeindruckt von den Kämpfen weiter zu der Säule. Aber bewegte sich da nicht ein Schatten in einer Ecke der Halle? Die Prinzessin merkte allerdings nichts davon. Sie kam, begleitet von zwei Unicornkämpfern, an ihrem Ziel an. Die Kämpfer postierten sich so, dass keiner die Prinzessin hätte stören können. "Beeilt euch!" drängte einer von ihnen. "Wir können sie nicht mehr lange aufhalten." Die Prinzessin konzentrierte sich und murmelte etwas Unverständliches, dann streckte sie die Hand nach dem Stein aus und nahm ihn an sich. Hätte sie nur kurz ihre Konzentration verloren, wäre es ihr wie vorher dem Soldaten ergangen.

Als sie ihre Hand aus dem Schutzfeld des Zaubers gezogen hatte, packte sie jemand am Arm und zog sie mit solcher wucht von der Säule weg, dass sie stürzte. Sie wollte sich wehren, aber da merkte sie, dass an der Stelle, an der sie eben gestanden hatte, eine riesige Axt den Boden der Halle gespalten hatte. Einer der Unicorn hatte den Angreifer bemerkt und konnte sie gerade noch rechtzeitig retten. Der Angreifer jedoch erhob seine Axt wieder und lief auf sie zu. Die Prinzessin war wie versteinert. Sie konnte sich beim besten Willen nicht bewegen. Als der Angreifer zum Schlag ausholte, schloss sie die Augen und wartete. Aber sie wartete vergeblich. Der erwartete Schlag kam nicht. Da öffnete sie vorsichtig die Augen und sah den Unicorn, der sie auch vorher schon weggezogen hatte, ihren Leibwächter. Er hatte sich zwischen die Prinzessin und den Angreifer gestellt und den Schlag mit seinem Schwert abgefangen. So standen die zwei Krieger da und keiner wollte nachgeben. Bei diesem Anblick ergriff die Prinzessin ihr Schwert, stürzte an ihrem Leibwächter vorbei und stieß es dem Angreifer in die Brust. Dieser keuchte auf und taumelte. Als die Prinzessin ihr Schwert zurückgezogen hatte viel der Krieger tot um.

"Seid ihr in Ordnung?" erkundigte sich der Unicorn. Die Prinzessin nickte. "Dann lasst uns jetzt von hier verschwinden." Sie rannten los, zurück ins Haupthaus und zu einem weiteren Geheimgang. Dieser lag am Ende eines Ganges in den die feindlichen Truppen schon vorgedrungen waren. Bis dorthin kamen sie fast mühelos. Dort angekommen wurde es allerdings schwierig. Die Feinde waren in der Überzahl, aber einige ihrer eigenen Leute kamen ihnen zu Hilfe. So schafften sie es zu dem Geheimgang. Die Prinzessin und ihr Leibwächter rannten ihn entlang und die Wachen verschlossen ihn, damit ihnen keine Feinde folgen konnten. Nach kurzem blieb die Prinzessin plötzlich stehen und drehte sich um. "Was habt ihr?" fragte ihr Leibwächter. "Ich mache mir Sorgen um die anderen." "Habt keine Angst!" versuchte er sie zu beruhigen und legte ihr seine Hand auf die Schulter. "Unsere Truppen sind stark. Die wissen sich schon zu helfen." Und somit gingen sie weiter.

Sie kamen auf einem Fellsvorsprung heraus, von dem aus man die ganze Hauptstadt Cristella mit dem Schloss überblicken konnte. Man sah jedoch nicht die prächtige Stadt wie sonst. Alles stand in Flammen und um das Schloss erblickte man nur noch Feinde. Die eigenen Wachen lagen alle am Boden. Man konnte nicht sehen ob und wie sie verwundet waren oder ob noch Schlimmeres mit ihnen geschehen war. Die Prinzessin und ihr Begleiter standen da und konnten sich nicht rühren, so tief saß der Schrecken. Der Kristall, den sie mitgenommen hatten, war an einem roten, seidenen Halsband befestigt, das sich die Prinzessin auf ihrer Flucht um den Hals gebunden hatte. Es war ein wunderschöner blauer Edelstein in Form einer Träne. Dieser Kristall war die "Träne der Hoffnung", der größte Schatz Sanderas. Er besaß unvorstellbare Kräfte, die kaum jemand beherrschen konnte. Als die Prinzessin die Zerstörung sah, rührte sich eine starke Regung in ihrem Herzen und der Kristall begann zu leuchten. Erst war es ein schwaches glühen aus dem Inneren des Edelsteines, welches allerdings immer stärker wurde bis zu einem blendenden weißen Licht, dass alles einhüllte...
 

"Das war ein toller Ausritt. Was meinst du Katsu?"

"Was? Ach ja, ja wirklich super!"

"Hey, ist irgendetwas mit dir? Du wirkst so abwesend."

"Nein, alles klar ich musste nur gerade an den Traum denken den ich letzte Nacht hatte."

"Ach so! Kommst du morgen auch? Du hast ja Geburtstag. 16! Dass finde ich cool. Ich wünschte bei mir wäre es auch schon soweit."

"Ach Kit, keine Sorge, du wirst noch früh genug 16. Und ich weis noch nicht ob ich komme."

Die zwei Freundinnen redeten noch solange weiter, bis ihre Reitlehrerin Frau Danner kam und jemanden mitbrachte. "Hey Mädels. Das ist Miranda. Sie ist neu in der Gegend und möchte hier bei uns reiten. Könntet ihr sie etwas herumführen? Ich muss zur nächsten Gruppe." "Klar machen wir." Sagten die Mädchen wie aus einem Mund und alle mussten lachen.

Nachdem Frau Danner gegangen war stellten sich die Mädchen erst einmal vor. "Hi, ich heiße Katsumi. Mich nennen aber alle nur Katsu." "Und ich bin Kitiara. Nenn mich einfach Kit. Und du heißt Miranda? Wirklich ein toller Name." "Ja, aber alle nennen mich immer nur Mira." Sie zeigten Mira den ganzen Stall, bis sie ihn fast auswendig kannte. Sie verstanden sich so gut, dass man fast hätte meinen können, sie wären schon immer die besten Freundinnen gewesen.

Zu Hause erzählte Katsu ihrer Mutter was sie alles erlebt hatte: "Heute ist eine Neue in den Stall gekommen. Sie ist wirklich sehr nett. Wir haben ihr alles gezeigt und Freundschaft geschlossen." "Das ist schön." meinte ihre Mutter, "Kannst du mal die Anderen holen?" Als Katsu, ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder Mark schließlich beim Essen saßen, kam das Gespräch auf die morgige Geburtstagsfeier. "Darf ich morgen in den Stall? Es ist immer so langweilig mit euch und den Verwandten daheim." "Nein. An seinem Geburtstag feiert man zu hause mit den Verwandten." meinte ihr Vater. "Aber sie könnte doch ihre Freundinnen einladen. Außerdem sind Pfingstferien und die Verwandten kommen erst nachmittags zum Kaffee, da könnte sie ja wenigstens vormittags ein, zwei Stunden in den Stall." Warf ihre Mutter unterstützend ein. "Na gut, aber du bist rechtzeitig wieder daheim. Verstanden?" Stimmte ihr Vater missmutig ein. "Au ja danke." "Oh nein, nicht noch mehr Ziegen hier im Haus." Gab wie immer Mark seinen Senf dazu.

Gesagt, getan. Als Katsu am nächsten Morgen in den Stall kam, war alles wie ausgestorben. Aber die Pferde waren alle da. Wo konnten die Anderen nur sein? Sie suchte die ganzen Stallungen ab, fand aber nichts. Da beschloss sie zu den unteren Weiden zu schauen. Dies stellte sich als eine gute Idee heraus, denn sie wurde schon erwartet. Am Abend zuvor hatte Katsu Kit noch bescheid gesagt, dass sie kommen würde und diese hatte dann kurzerhand eine kleine Überraschungsparty organisiert. Auch später, zu Hause wurde viel gelacht. Und so wurde es doch noch ein schöner Geburtstag.

Am Ende der Ferien, als Katsu mit dem Fahrrad vom Reitstall nach Hause fuhr, sah sie ein seltsames Licht auf der anderen Seite einer Wiese. Da sie sehr neugierig sein konnte, konnte sie es einfach nicht lassen dorthin zu gehen und nach zu sehen.

Als sie fast auf der anderen Seite angekommen war, lies sie ihr Fahrrad liegen und versteckte sich hinter einem einzeln stehenden Baum. Was sie dann sah, war unbeschreiblich. Da kämpften zwei Männer! Aber nicht wie man es für normal halten könnte mit den Fäusten oder mit Waffen, wie Messern oder Pistolen. Nein, diese kämpften mit Schwertern und wie es aussah mit Magie! Sie beschwörten Blitze und Feuerbälle herauf.

Als Katsu das sah, kamen ihr Bilder in den Sinn. Das Mädchen aus ihrem Traum in einem Strudel aus Wind und ein Mann der ein Feuer nur mit seinen Händen entfachte. Als sie diese Bilder sah, fing sie an zu zittern und ihre Beine wollten sie nicht mehr tragen. Sie stürzte zu Boden.

Der Kampf war schnell vorbei. Als der Sieger sich umsah, entdeckte er Katsu und kam auf sie zu, während er sein Schwert einsteckte, das nur wenige Sekunden später nicht mehr zu sehen war. Katsu war von den Ereignissen so fasziniert, dass sie den Mann nur noch anstarren und nicht weglaufen konnte, wie sie es eigentlich vorhatte. Da stand er auch schon vor ihr. "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich tue dir nichts." Sagte er und streckte ihr die Hand entgegen, um ihr auf zu helfen. Als sie nach kurzem Zögern seine Hand nahm, strömte ein seltsames Gefühl durch ihren Körper. Sie spürte wie ihre Angst vor diesem Unbekannten verschwand und sie ihm vertraute. Sie spürte auch eine seltsame Kraft in sich, die sie noch nie zuvor verspürt hatte. Auch der Fremde hielt inne, denn er spürte ebenfalls die Kraft die von Katsu ausging. Jetzt verstand sie gar nichts mehr. Auch der Fremde sah erst verwirrt aus, aber dann fing er an zu lächeln.

"Hi, ich heiße Caleb. Und du?" begann er. "Ich heiße Katsu, Katsumi Illu. Könntest du mir bitte mal erklären was da gerade vor sich ging!? Ich versteh das irgendwie nicht. Das ist unheimlich!" "Das ist eigentlich gar nicht so kompliziert, wie es scheint." versuchte Caleb sie zu beruhigen "Ich werde es dir erklären. Komm mit." Und Katsu folgte ihm. Sie gingen zusammen über die Wiese, wieder in Richtung der Straße. Caleb begann zu erklären:

"Es gibt parallel zu dieser Welt noch eine andere. Diese heißt Sirrion. Es ist eine Welt voller Magie und sie ist gespalten in zwei Reiche. Na ja, eigentlich Drei. Eines ist kleiner und durch ein Gebirge von den anderen Beiden getrennt. Außerdem hat es seine Tore geschlossen. Die anderen Reiche sind Sandera und Hyaga. Diese Reiche kämpfen gegeneinander. Früher war das anders. Damals herrschte Frieden und beide Reiche waren wunderschön, aber Hyaga wurde nach und nach zu einer öden Landschaft. Seitdem sind die Verträge ungültig. Hyaga griff die Hauptstadt Sanderas, Cristella, an. Sandera wollte keinen Krieg, aber es lies sich nicht vermeiden. Das war vor ziemlich genau 16 Jahren." Er machte eine Pause und war ganz in Erinnerungen versunken. "Aus welchem Reich kommst du?" fragte Katsu nach kurzer Zeit. "Was, ich?" entgegnete Caleb aus seinen Erinnerungen gerissen "Ich komme aus Sandera." antwortete er schließlich, nachdem er seine Gedanken wieder geordnet hatte. "Und was wurde aus dem Krieg? Wer hat gewonnen?" wollte Katsu wissen. "Es gab keinen wirklichen Sieger. Unsere Prinzessin hat damals eine starke Macht freigesetzt und die Feinde damit zurückgedrängt. Seitdem gibt es eine Art magische Barriere, die die feindlichen Truppen von Sandera abhält. Aber seit kurzer Zeit wird diese Barriere schwächer. Wenn es so weiter geht wird bald wieder ein Krieg ausbrechen!" "Wenn die Feinde schon einmal vertrieben wurden müsste das doch wieder gehen oder etwa nicht?" meinte Katsu. "Da gibt es nur einen Haken!" erklärte Caleb. "Als die Macht vor sechzehn Jahren freigesetzt wurde verloren viele ihr Gedächtnis oder wurden wiedergeboren. Diejenigen, die sich erinnern, sind auf der Suche nach den anderen. Diese leben auch teilweise in dieser Welt. Manche wurden auch in einer Art Kristall eingeschlossen, so wie ich. Während dieser Zeit ist es, als bleibe die Zeit innerhalb dieser Kristalle stehen. Man erwacht genauso, wie man eingeschlossen wurde. Auch die Prinzessin ist betroffen. Wir wissen allerdings nicht was mit ihr geschehen ist. Sie ist die einzige Hoffnung Sanderas!" "Wieso erzählst du mir das alles?" hakte Katsu nach. "Diese Energie, die du vorhin gespürt hast. Sie zeigt, dass die Magie unserer Welt auch in dir ist." antwortete Caleb. Bei diesen Worten erinnerte sich Katsu an das seltsame Gefühl und sah Caleb erstaunt an. "Das heißt ich gehöre auch nach Sirrion?" fragte sie ungläubig. "Oh man, das kann ich irgendwie alles nicht glauben. Das träume ich sicher nur!" "Du träumst nicht! Ich zeige es dir." versprach Caleb, "Aber nicht heute. Ich muss noch etwas erledigen. Können wir uns morgen hier wieder treffen?" "Ja, das müsste gehen. Aber nicht vor zwei! Morgen ist Montag und die Ferien sind vorbei, das heißt ich muss wieder in die Schule" "OK, dann sagen wir halb drei? Ich muss weiter. Bis morgen dann!" verabschiedete sich Caleb und rannte los. Katsumi stand erst einmal ganz verblüfft da und sah ihm hinterher, bis er verschwunden war. Sie konnte es gar nicht glauben! Sie solle aus einer anderen Welt kommen in der es Magie gibt? "Das kann nicht sein. Dieser Caleb hat mir sicher das Blaue vom Himmel runter erzählt." sagte sie sich laut und ging nach Hause.

Der Gelerhrte

Sie erzählte niemandem von ihrem Erlebnis da sie Angst hatte man würde sie auslachen. Aber sie konnte den ganzen Abend und auch am darauf folgenden Tag an nichts anderes denken. Sie konnte nicht einschlafen, am nächsten Tag kam sie erst aus dem Bett als ihre Mutter das dritte Mal in ihr Zimmer kam - ihren Wecker hatte sie als er klingelte an die Wand gedonnert. -, zur Schule kam sie auch zu spät und zu allem Überfluss konnte sie sich nicht konzentrieren und bekam mündlich eine schlechte Note.

Sie wollte schon gar nicht hingehen, aber als es soweit war stand sie doch am Treffpunkt und fragte sich warum sie eigentlich gekommen war? Und auch noch eine viertel Stunde zu früh? Er würde ja sowieso nicht auftauchen. Sie könnte genauso gut wieder Heim gehen. Gesagt, getan. Sie drehte sich um und wollte loslaufen als sie hinter sich jemanden rufen hörte. Sie drehte sich nach der Stimme um und sah tatsächlich Caleb auf sie zu kommen. Das konnte einfach nicht sein. Hatte er etwa doch nicht gelogen? Sie konnte es nicht glauben. Oder war er nur gekommen um zu sehen ob sie wirklich gekommen war und ihm sein Märchen geglaubt hat? "Hi Katsumi" begrüßt er sie freundlich "Können wir dann?" "Äh, ja klar." Katsumi war ganz erstaunt. Sollte das alles etwa doch stimmen oder war sie jetzt ganz verrückt geworden?

Er führte sie über die Wiese zu dem Baum hinter dem sie sich am Tag zuvor versteckt hatte. Er legte seine Hand auf den Stamm und schloss seine Augen. Erst begann seine Hand zu glühen was sich kurz darauf auf den Ganzen Baum erstreckte. Und plötzlich stand da kein Baum mehr, sondern ein Tor! Caleb ging voraus als ob da gar nichts Besonderes wäre - da es für ihn auch nichts Besonderes war. Aber Katsu stand mit offenem Mund und großen Augen da und konnte nur noch auf das Tor starren.

"Kommst du?" fragte Caleb "Es schließt sich gleich wieder." Aber Sie rührte sich nicht, also nahm er sie am Handgelenk und zog sie hindurch, worauf sich das Tor auch sofort hinter ihnen schloss. Auf dieser Seite war das Tor nicht verborgen. Es stand einfach in der Gegend, aber es passte sich mit den mit Bäumen und Sternen verzierten, Silber und Gold schimmernden Torflügeln so gut in das Bild ein, das sich Katsu bot, dass es auf den ersten Blick gar nicht auffiel und auch nicht störend erschien. Sie standen an einem See und nur ein Stück entfernt sah man ein wunderschönes Schloss auf einem Felsvorsprung der etwas in den See hinein ragte. Der Felsvorsprung war ein Ausläufer der hinter dem Schloss liegenden Berge. Unterhalb des Schlosses gab es eine Stadt, die Hauptstadt Cristella, die genauso schön anzusehen war wie das Schloss.

"Das ist das Reich Sandera." hörte Katsu eine Stimme neben sich die sie aus ihrer Trance riss. "Es ist wirklich wunderschön und so friedlich." antwortete sie. "Es sieht zumindest so aus." entgegnete Caleb ihr. "Aber alle sind sehr wachsam und misstrauisch in diesen Zeiten. Früher als noch kein Krieg herrschte gab es fast jeden Tag ein fröhliches Feste. Wenn irgendjemand etwas zum Feiern hatte feierte die ganze Stadt mit! Aber seit dem Krieg wird nur noch sehr wenig gefeiert. Und wenn es doch mal ein Fest gibt ist es kein sehr fröhliches. Überall laufen schwer bewaffnete und sehr aufmerksame Wachen herum, früher hatten sie meist nur ein Schwert und liefen wie normale Bürger herum. Keiner machte sich so große Sorgen darüber dass wir angegriffen werden könnten. Aber jetzt!?"

Sie gingen auf einem Weg am See entlang in Richtung Stadt und als sie ankamen spürte Katsu tief in sich eine Trauer und wusste auf einmal was Caleb gemeint hatte. Es war eine Wunderschöne Stadt. Ihre Häuser waren wie aus reinem Marmor, so schön, hell und weis wie sie waren. Aber so schön sie auch waren sie wirkten irgendwie abweisend und als Katsu sie so betrachtete wurde ihr kalt ums Herzen. Caleb führte sie direkt in Richtung des Schlosses. Am Eingang zum Schlosshof wurden sie von Wachen aufgehalten. "Halt! Wer will eintreten. Gebt euch zu erkennen." forderte die eine Wache. "Ich bin Caleb, Kommandant der Unicornkämpfer. Ich komme aus der Parallelwelt zurück und bringe jemanden von dort mit." Er forderte mit einer Handbewegung Katsu auf vor zu treten, was sie auch mit einem kurzem zögern tat. "Das ist Katsumi. Sie ist eine von denjenigen die die letzten Jahre in der anderen Welt verbracht haben und sich an nichts erinnern können. Ich habe bei ihr eine starke magische Energie erkannt und möchte sie jetzt zu Nero bringen das er testet ob ich richtig liege und welche Energie sie in sich birgt." erklärte er. Bei den letzten Worten wo Caleb von Tests sprach lief es Katsu kalt den Rücken runter und ihre Fantasie zeigte ihr Bilder von Tests die sie in Horrorfilmen oder Dokus über Tierversuche gesehen hatte. Die Wache trat zurück und lies sie ein.

"Bist du wirklich ein Kommandant, und wer oder was sind die Unicornkämpfer?" fragte Katsu als sie an den Wachen vorbei waren. "Die Unicornkämpfer sind eine Spezialtruppe der Wachen, sie werden oft auch nur Unicorn genannt. Und ja ich bin ihr Kommandant." Antwortete er mit einem lächeln. Katsu merkte allerdings einen traurigen Funken in seinen Augen. "Und wieso beteiligst du dich dann auch an der Suche nach der Prinzessin? Die meisten würden da doch ihre Untergebenen schicken." fragte sie weiter. "Dafür gibt es zwei Gründe. Es ist zwar so das ich im Rang über den anderen stehe, aber das nehmen wir nicht so ernst. Es ist eigentlich nur für den Kampf, wer da die Befehle gibt. Aber wir sind alle gute Freunde und keiner wird außerhalb eines Kampfes anders behandelt als die anderen, nur weil er einen anderen Rang hat egal ob höher oder niedriger." "Das ist schön so richtig gleichberechtigt. Bei uns in der Schule reichen meist schon die Klamotten aus um als Außenseiter zu gelten und herablassend behandelt zu werden. Und was ist der zweite Grund?"

" Der zweite Grund ist dass ich mich schuldig fühle." Bei diesen Worten lies Caleb den Kopf hängen und es zeigte sich ein trauriger Ausdruck in seinen Augen, was Katsu auch bemerkte. Sie fragte ganz vorsichtig, " Und wieso fühlst du dich schuldig?" Da holte Caleb erst einmal tief Luft und führte sie unter einen Baum wo sie sich setzten. Er begann zu erzählen, wobei sein Blick und seine Gedanken in eine Zeit vor den Kriegen schweifte: "Früher war ich nicht nur Kommandant der Unicorn sondern auch die Leibwache der Prinzessin. Meine Pflichten als Leibwache hatten Vorrang. Wir waren auf Patrouille als die Feinde angriffen und bemerkten es nicht. Wir kamen erst zurück als sie schon fast durch den Schlosshof waren. Ich hätte eher da sein müssen um die Prinzessin hier weg zu bringen. Dann wäre das alles nicht passiert." Er fiel in schweigen das einige Minuten anhielt bis Katsu es brach. "Was ist denn geschehen? Erzählst du es mir?" Damit riss sie Caleb aus seinen Erinnerungen und er schien im ersten Augenblick verwirrt, fasste sich aber sofort wieder und nickte.

"Als wir die Prinzessin fanden flohen wir auch gleich aus dem Schloss durch einen Geheimgang. Aber als wir aus dem Tunnel kamen sahen wir die Stadt und das Schloss besetzt. Die meisten Krieger besiegt. Dieser Anblick machte die Prinzessin so Traurig, dass sich eine starke Energie aktivierte und die Feinde vertrieben. Allerdings war die Prinzessin und auch viele andere wie vom Erdboden verschwunden." Bei diesen Worten sah Katsu alles ganz genau vor sich als währe sie dabei gewesen. Diese Geschichte war ihr irgendwie so vertraut. Und sie erinnerte sich auch plötzlich wieder woher. Genau dies war der Traum den sie vor nicht allzu langer Zeit hatte und der sie nicht mehr losgelassen hatte. "Gehen wir? Drang Calebs Stimme an ihr Ohr und lies sie aufschrecken. Er war schon aufgestanden und reichte ihr die Hand um ihr auf zu helfen. "Lass uns jetzt zu Nero gehen. Er kann dir noch vieles erzählen wenn du möchtest, er ist unser oberster Gelehrter."

Also gingen sie weiter. Caleb führte sie durch viele Gänge in denen teils schöne Gemälde oder Wandteppiche hingen und die mit vielen Fackeln gut beleuchtet waren, in anderen Gängen wiederum gab es keine Gemälde oder Teppiche und auch nur sehr wenig Fackeln. Katsu hätte sich hier bestimmt bald ganz und gar verlaufen, aber Caleb wusste ganz genau wohin er wollte.

Vor einer großen Flügeltür hielten sie an. Auf der Tür waren Schriftzeichen die Katsumi eigentlich nicht kannte. Sie wusste aber trotzdem was dort stand:

"Hier liegt die Quelle des Wissens, trete ein, du der Wissen erlangen möchte, aber störe keinen der bereits in diesem Raum Wissen empfängt."

Sie verstand aber nicht was damit gemeint war, bis Caleb die Tür öffnete und sie eintraten. Sie sah vor sich, über sich, rechts und links von sich nichts als Regale voll mit Büchern. Da wusste sie wo sie war. Es war eine riesige Bibliothek. So viele Bücher hatte sie noch nie gesehen. Aber es gab nicht nur Bücher. In einem Regal lagen sehr alt aussehende Schriftrollen, in einem anderen lagerten genauso alt aussehende Briefe und Karten. Vor staunen merkte sie gar nicht das Caleb schon auf dem Weg in den hinteren Teil der Bibliothek war und ging ihm schnell nach um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, denn sie hatte das Gefühl das sie sich hier genauso leicht wie in den ganzen Gängen des Schlosses verlaufen könnte. Aber Caleb hatte ihr zurückbleiben schon bemerkt und wartete vor einem der Gänge auf sie. Er lächelte als sie bei ihm ankam. "So eine große Bibliothek hast du anscheinend noch nicht gesehen so wie du schaust." meinte er. Katsu fühlte sich irgendwie ertappt und wurde rot wie eine überreife Tomate. Calebs lachen machte die Sache für sie auch nicht leichter. "Na komm, wir sind gleich da." forderte er sie auf und trat in den Gang.

Am anderen Ende konnte man einen Lichtschein erkennen, und an dessen Rand einen Schatten der anscheinend etwas in den Regalen suchte. Auch als sie näher traten bemerkte die Gestalt sie nicht. "Hallo Nero, ich bin zurück." Erst jetzt merkte der Gelehrte das er nicht mehr alleine war und sah sich nach der Stimme die ihn angesprochen hatte um. "Ah Caleb ich hab dich gar nicht bemerkt." Da fiel sein Blick auf Katsu. "Oh wen hast du denn da mitgebracht? Eine aus der anderen Welt, hab ich Recht? Und du willst sicher wieder das ich sie prüfe!" "Stimmt. Ich vermute das sie eine besonders starke Energie in sich trägt." "Na ja dann kommt mal mit." Und so führte Nero sie wieder durch den Gang und in den hinteren Teil der Bibliothek. Aber plötzlich hielt er an und drehte sich um. "Oh verzeiht" sagte er zu Katsu. "Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Nero. Gelehrter und früherer Diener der Prinzessin." "Und ich bin Katsumi. Nennt mich aber einfach Katsu, das machen alle." Danach gingen sie weiter und eine Treppe hinunter.

Sie kamen in einen nur spärlich beleuchteten Raum in dem es die seltsamsten Dinge gab. Nero holte eine Schatulle aus einem Schrank und öffnete sie. Darin lag ein durchsichtiger, ovaler Stein, der gerade so groß war, dass er bequem in eine Hand passte. "Das ist der Stein der Wahrheit." erklärte Nero. "Wenn jemand mit magischen Kräften ihn in die Hand nimmt zeigt er durch die Stärke seines Aufleuchtens die magische Stärke dieser Person an. Aber er leuchtet auch in Farben auf. Jede Farbe steht für ein Element. Rot für das Feuer, Blau für das Wasser, Grün für den Wind, Gelb für die Blitze, Braun für die Erde und die Natur, schneeweiß für das Eis, für die Heiligen Kräfte ein Farbloses Licht und, was wir mal nicht hoffen wollen, Schwarz für die Dunkelheit. Aber nur Leute mit starken Kräften können die Elemente beherrschen. Caleb zeig es ihr doch bitte mal." Und so nahm Caleb den Stein der auch gleich aufleuchtete. Er strahlte in rot, grün und schneeweiß gleichzeitig. Trotzdem erkannte man die Farben. "Caleb kann das Feuer, den Wind, und das Eis beherrschen." erklärte Nero weiter. "Davon hast du ja gestern schon etwas bei unserer ersten Begegnung gesehen." warf Caleb ein. "Jetzt wollen wir mal sehen was du für Kräfte hast." Katsu nahm den Stein und zur Verwunderung aller leuchtete dieser besonderst in den Farben rot, grün und braun. Doch auch andere Farben leuchteten so schwach auf, dass man sie kaum erkennen konnte. " Du kannst also die Elemente Feuer, Wind und Erde rufen. Aber es ist wirklich selten, dass der Stein auch leicht in weiteren Farben leuchtet. Auch die anderen Elemente scheinen dir bei zu stehen." Bemerkte Nero staunend. "Er leuchtet zwar nicht so kräftig aber das kommt wahrscheinlich daher das du nicht weißt mit deinen Kräften umzugehen. Mit etwas Übung wird auch deine Magie stärker." "Wenn du möchtest zeig ich dir wie du mit deiner Magie umgehen kannst." bot Caleb sich an. Katsu war über das Angebot sehr erfreut und dankbar. "Das wäre wirklich nett, wenn du mir hilfst." " Das verschieben wir aber lieber. Es ist schon spät und du solltest lieber zurück. Komm ich bring dich noch zum Tor." "Danke, ich würde mich alleine wahrscheinlich noch im Schloss verlaufen!" Also führte Caleb sie wieder zurück durch das Schloss, die Stadt und bis zum Tor. "Wenn du möchtest können wir gleich morgen anfangen zu Üben!" schlug Caleb vor. "Ja, gerne." freute sich Katsu. Sie war schon jetzt richtig aufgeregt wie das wohl ging mit dem Zaubern und freute sich schon riesig auf den nächsten Tag. "Dann komm morgen zum Baum dann zeig ich dir auch gleich wie man das Tor öffnet. Und wen du jemanden findest von dem du meinst er habe Magische Kräfte dann bring ihn einfach mal mit." "Und was ist wenn ich mich irre? Verrat ich dann nicht alles?" fragte Katsu. "Mach dir da mal keine Sorgen. Bei den meisten ist es eindeutig und zur Not haben wir ein Kraut mit dem wir die Erinnerungen an so einen Zwischenfall löschen können." Und so ging Katsu etwas beruhigter aber immer noch wegen des Zauberunterrichts aufgeregt nach hause. Sie fragte sich aber immer wieder ob das alles Wirklichkeit war oder nur ein Traum.

Die Magie Sirrions

Dann am nächsten Tag in der Schule. "Hi Katsu!" rief ihr Kit entgegen, als sie zum Eingang kam. "Du hast gestern wirklich was verpasst. Im Stall war einiges los!" Kit war wie immer, wenn sie etwas zu erzählen hatte, nicht zu bremsen. So gingen die beiden in ihr Klassenzimmer wobei Kit ununterbrochen redete. Manche wären dabei verrückt geworden aber Katsu war es gewohnt. "Und es geht das Gerücht das wir heute einen neuen Mitschüler in die Klasse bekommen." erklärte Kit.

Kaum hatte sie das gesagt ging auch schon die Tür auf und der Lehrer trat ein. "Setzt euch bitte. Wie die meisten von euch ja schon mitbekommen haben, kommt heute jemand neues zu uns in die Klasse." Er winkte aus der Tür. "Das ist Miranda Altana. Sie ist während der Ferien hier her gezogen. Dort bei Katsumi ist noch ein Platz frei. Setz dich bitte dort hin." Also ging sie zu ihrem neuen Platz und setzte sich. "Hi Mira" begrüßte Katsu sie freudig. "Schön, dass du bei uns in der Klasse bist." "Ja das ist toll!" stimmte Kit zu, die sich streckte, um an Katsu vorbei zu sehen. "Seit jetzt ruhig da hinten" meckerte der Lehrer. "Wir reden dann in der Pause!" flüsterte Katsu Mira zu.

Nach einer schier endlosen Zeit: "Endlich Pause!" bemerkte Kit erleichtert als endlich die Glocke klingelte und sie erlöste. "Kommt lasst uns schnell raus gehen. Ich muss euch was erzählen!" Also gingen sie raus und suchten sich einen ruhigen Platz wo sie reden konnten. "Katsu, weist du noch, den Traum den du vor kurzem mal hattest? Ich hatte auch so einen!" berichtete Kit ganz aufgeregt. "Was für einen Traum?" fragte Mira nach, die davon nichts wusste. "Ach ja, das weist du ja gar nicht! Katsu hatte da so einen Traum. Wie war das noch mal?" "Es ging um eine Prinzessin deren Reich angegriffen wurde und die fliehen musste." erklärte Katsu kurz. "Ach so und was ist jetzt mit deinem?" wollte Mira wissen

"Es war als wäre ich in einer fremden Stadt oder so. Ich hab mich selbst gesehen, aber ich sah irgendwie komisch aus! Ich hatte so seltsame Sachen an und ich hab gekämpft! Ich wollte irgendwo hin. Ich glaube zu einem Schloss oder so. Und plötzlich war dann da so ein komisches Licht. Dadurch bin ich aufgewacht. Aber wisst ihr was Komisch war?" dabei wandte sie sich an Mira "Du warst auch in meinem Traum! Wir haben zusammen gekämpft!" "Das ist aber ein Zufall! Den gleichen Traum hatte ich auch, nur von mir aus gesehen!" berichtete Mira erstaunt. "Ihr hattet denselben Traum? Das ist ja komisch." äußerte sich Katsu. "Kann das etwas mit dem Krieg auf Sirrion zu tun haben?" murmelte sie so leise vor sich hin, dass die anderen es nicht verstanden. "Was murmelst du da?" hakte Kit nach. Sie bekam aber nur eine abwehrende Geste zur Antwort.

"Ach ist ja egal. Hey wisst ihr was? Wir konnten doch am Wochenende ein Picknick machen!" schlug Kit, ganz begeistert von ihrer eigenen Idee, vor. "Au ja" stimmte Mira fröhlich mit ein. "Ja, OK, ich bin dabei. Aber willst du nicht lieber mit Satoru weg gehen?" fragte Katsu Kit ganz verstohlen. "Wer ist Satoru? Muss man den kennen?" wollte Mira wissen. Satoru und Kit sind zusammen! Dabei streiten sie fast nur. Aber wie heißt es so schön: Was sich liebt, das neckt sich! Hattest du etwa mal wieder Streit mit ihm?" neckte Katsu Kit. "Jetzt hör endlich auf!" befahl Kit, die ganz rot geworden war. "Er hat am Wochenende ein großes Spiel und ist nicht da. Und außerdem geht dich das nichts an!" Als das geklärt verabredeten sie sich zum Picknick. Kit und Mira dachten schon gar nicht mehr an ihre Träume, aber Katsu lies das ganze nicht mehr los. "Ich muss später unbedingt mal Caleb fragen was er dazu meint." nahm sie sich ganz feste vor.

Gesagt, getan. Als die Schule endlich aus war brachte sie gleich ihre Sachen nach hause, schnappte sich ihr Fahrrad und fuhr so schnell sie konnte zu dem Baum. "Ist das gestern eigentlich wirklich alles passiert? Oder hab ich mir das nur eingebildet?" fragte sie sich auf dem Weg selbst. Nein, das musste einfach wahr sein! Und als sie endlich am Baum, der das Tor nach Sandera bildet, ankam, wartete auch schon, wie versprochen, Caleb auf sie. Er sah aber irgendwie anders aus. Er trug jetzt Kleider die Katsu fremd vorkamen. Aber für ihn schien es normal zu sein so herumzulaufen und da auch die Personen in Sandera, die sie bis jetzt gesehen hatte, so ähnlich herumliefen kam Katsu zu der Überzeugung, dass es in Sirrion normal war so etwas anzuziehen.

"Hi Katsu, na bereit für deine ersten Zauberversuche?" begrüßte er sie fröhlich "Ja, aber vorher muss ich noch mit dir reden." Caleb blieb der dringliche und aufgeregte Unterton in Katsus Stimme nicht verborgen. "Ist irgendetwas passiert? Du klingst so aufgeregt!" "Na ja, meine Freundinnen hatten letzte Nacht den gleichen Traum!" begann sie zu erklären. "Aber das ist es nicht was mich so beschäftigt, sondern das ich glaube, dass sie von Sirrion und dem Krieg vor sechzehn Jahren geträumt haben!" Und so erzählte Katsu über die Träume. "Meinst du sie könnten auch aus Sirrion kommen?" wollte Katsu wissen. "Das wäre möglich. Ich weis aber nicht! Es gab so viele Kämpfe. Von so etwas hab ich vorher noch nie gehört." "Aber wie kommt es dann, dass ich bei ihnen keine Energie spüre, wenn ich sie berühre?" fragte Katsu weiter. In ihrem Kopf waren so viele Fragen, dass sie ganz verwirrt war. "Vielleicht weis ja Nero etwas. Wir können ihn ja nachher mal fragen!" schlug Caleb vor.

"Aber jetzt lass uns erst mal nach Sandera gehen. Versuch du mal das Tor zu öffnen. Leg deine Hand an den Baum und konzentrier dich." Sie war immer noch ganz durch den Wind und musste sich erstmal beruhigen. Als sie das geschafft hatte war Katsu etwas mulmig zumute und sie hatte Angst, dass sie sich blamieren könnte. Aber dann sagte sie sich. dass sie es schon schaffen würde und legte ihre Hand, wie Caleb gesagt hatte, auf den Baum und versuchte sich zu konzentrieren. Nach kurzem kam es ihr vor als würde der Baum sich kaum merklich bewegen und sie spürte auch wie zwischen dem Baum und ihrer Hand eine merkwürdige Energie entstand. Plötzlich fühlte sie nicht mehr den Baum sondern Steine. Und sie spürte auch eine sehr starke Macht. Die schier grenzenlose Macht Sirrions. "Gut gemacht! du hast echt Talent." Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter, die sie die Augen öffnen lies. Als erstes bemerkte sie dass sich das Tor tatsächlich geöffnet hatte, und als sie sich nach der Hand auf ihrer Schulter umsah, lächelte Caleb ihr entgegen. "Lass uns gehen."

Und so gingen sie nach Sandera. Katsu kam es jetzt nicht mehr fremd vor, wie beim ersten Mal, sondern irgendwie so sehr vertraut, als ob sie schon immer von einer Welt in die andere gereist wäre. Dabei war es für sie erst das zweite Mal das sie nach Sandera kam. Sie gingen zuerst zu Nero. Dieser wusste aber auch nicht was es mit den Träumen auf sich haben könnte. Er versprach allerdings in den alten Aufzeichnungen nach zu sehen.

Caleb und Katsu gingen wieder aus der Stadt zu einer etwas größeren Lichtung direkt am See. "Du musst dir erst einmal über eines klar werden. Wir beherrschen die Elemente nicht sondern wir bitten sie uns zu helfen! Man kann sie sich zwar auch untertan machen, wie es in Hyaga üblich ist, aber wenn man mit ihnen zusammenarbeitet kommen sie einem auch meist zu Hilfe wenn man in Gefahr ist, sie aber nicht ruft oder nicht rufen kann." erklärte Caleb. Zuerst zeig ich dir mal wie man den Wind ruft. Mit den anderen Elementen geht es ziemlich genau so." Er konzentrierte sich kurz und schon spürte Katsu einen Windhauch um sie herum, obwohl es eigentlich ganz und gar windstill war. "Versuch dich auf den Wind zu konzentrieren und bitte ihn zu dir zu kommen. Wenn es dir hilft rufe ihn erst einmal laut und nicht nur mit den Gedanken."

Also fing Katsu an sich zu konzentrieren. "Wie soll ich ihn rufen?" wollte sie wissen. "Höre einfach auf dein Herz. Wenn du dich richtig konzentrierst kommen die Worte von ganz alleine." Sie versuchte es wieder. Es verging einige Zeit bis sie sich richtig konzentrieren konnte und um sich nichts mehr wahrnahm außer ein leichtes rauschen in den Blättern. Nach kurzer Zeit in diesem Zustand kamen ihr Worte in den Sinn die sie noch nie zuvor gehört hatte. Oder etwa doch? Wie Caleb vorgeschlagen hatte sprach sie die Worte laut aus, Worte die sie zwar verstand aber die trotzdem anders waren. Solche Worte die auch schon auf den Flügeltüren zur Bibliothek standen. Nachdem sie sie ausgesprochen hatte spürte sie wieder diese Energie in sich und auch einen leichten Windhauch um sich herum. Es war schon mal ein Anfang, aber sie würde noch viel üben müssen um ihre Kräfte richtig nutzen zu können. Sie übten noch einige Zeit bis Katsu nach hause musste.

Sie war ganz erschöpft und schlief in dieser Nacht so gut wie schon lange nicht mehr. Auch die darauf folgenden Tage übte sie fleißig weiter. Und dann kam der Tag des Picknicks.

Ein ungebetener Gast

Kit war als erstes am verabredeten Treffpunkt. "Hi Kit wartest du schon lange?" rief Mira als sie ankam. "Nein ich bin auch erst kurz da. Aber ich frag mich wo Katsu bleibt! Sie ist sonst immer so überpünktlich." Da kam diese auch schon um die Ecke. "Tut mir leid, ich hab verschlafen!" sagte sie entschuldigend als sie zu den anderen kam. Aber den Grund für ihr verschlafen verschwieg sie. Sie hatte sich so in ihre Zauberübungen verbissen, dass sie am Tag zuvor so lange mit Caleb geübt hatte bis es dunkel war und Caleb sie drängte endlich nach hause zu gehen. "Also wo wollen wir jetzt hin zum Picknick? Kennt einer von euch einen guten Platz?" fragte Mira, die sich ja noch nicht auskannte. Ja da gibt es eine schöne Lichtung im Wald, die ist nicht zu weit weg." schlug Kit vor. Die anderen waren einverstanden und so saßen sie kurze zeit später auf einer Decke die Mira mitgebracht hatte - die anderen hatten beide nicht dran gedacht - und packten aus was sie dabei hatten.

"Ich hab Federballschläger mitgebracht. Wer hat Lust mit mir eine Runde zu spielen?" fragte Katsu. "Ich nicht, ich genieße lieber erst mal die Sonne." entschuldigte sich Kit. "Du und die Sonne genießen? Das ist ja mal was ganz neues!" meinte Katsu. "Kommst du dann mit Mira?" Mira nickte und sie gingen ein paar schritte von der Decke weg. Kit machte es sich in der Zwischenzeit bequem. Nach kurzer Zeit kam ein starker Wind auf und die Mädchen konnten nicht mehr weiter Spielen, weil ihnen immer der Ball wegflog. "Oh man, wo kommt den Plötzlich der starke Wind her? Für heute wurde doch gemeldet das es Sonnig und nahezu Windstill sein sollte." ärgerte sich Katsu.

Aber irgendetwas sagte ihr, dass das kein gewöhnlicher Wind war! Und wie zur Bestätigung dieses Gefühls zuckte ein Blitz vom Wolkenlosen Himmel und schlug in einen Baum in ihrer Nähe ein. Die drei Mädchen sprangen auf und versuchten so schnell sie konnten von den Bäumen weg zu kommen. "Was ist das?" fragte Kit ängstlich, als sie anhielten, und versteckte sich hinter Katsu. Da sahen sie wie jemand zwischen den Bäumen hindurch auf sie zukam. Sie konnten die Gestalt nicht erkennen und hatten schreckliche Angst. Diese Angst lähmte sie und sie konnten nicht fort laufen.

Katsu konnte sich denken was vor sich ging. Und sie hatte Recht. Es war jemand aus dem Reich Hyaga. Er hatte die gleichen Klamotten an, wie der gegen den Caleb bei ihrer ersten Begegnung gekämpft hatte. Und er kam immer näher. Mira konnte sich als erstes wieder bewegen und zog an Katsus und Kits Armen. "Kommt wir müssen hier weg." drängte sie die beiden. Dadurch riss sie auch Kit aus ihrer Lähmung, aber Katsu stand noch immer regungslos da. Da hob der Fremde, der immer noch näher kam, seine Hand und ein Blitz zuckte mitten zwischen die Freunde. Sie wurden auseinander geschleudert. Jetzt wendete sich der Fremde Kit zu und schleuderte einen Blitz gezielt auf sie. "Nein!" rief diese und hielt einen Arm schützend vor ihr Gesicht. Sie dachte es wäre aus, aber ihr passierte nichts. Als sie die Augen wieder öffnete sah sie vor sich eine Wand aus Blitzen, die sie schützte. Der Blitz wurde von den anderen Blitzen abgewehrt.

Katsu war von der wucht der Blitze umgeworfen worden. Durch den Aufprall auf den Boden kam auch sie wieder zu sich und sah den Blitz auf ihre Freundin zu fliegen, aber sie konnte nichts machen. Einerseits war ihre Magie noch zu schwach und andererseits würde sie sich sonst verraten. Sie wollte wenigstens versuchen ihr zu helfen, auch wenn sie sich verraten würde, aber dann entstand eine Wand aus Blitzen.

Als der Angreifer merkte, dass sein Angriff missglückt war wendete er sich Mira zu. Diese hatte sich in der Zwischenzeit schon wieder aufgerichtet und starrte auf die Kit schützende Wand, bemerkte aber den Angreifer erst sehr spät, der auf sie zu rannte. Da kam ein heftiger Wind auf der den Angreifer ergriff. Er wurde zurück geworfen und landete kurz vor den Bäumen. Als er bemerkte dass er keine Chance hatte rannte er ins Unterholz und verschwand. Auch die Blitzwand vor Kit erlosch und der Wind um Mira flaute ab

"Was war dass?" fragte Kit, die noch immer am Boden saß und zitterte. "Das möchte ich auch mal wissen." stimmte Mira zu, die sich immer noch nach allen Seiten umsah ob der Fremde nicht doch wieder irgendwo auftauchte. Nur Katsu war einiger maßen gefasst. Sie hatte zwar auch Angst aber zumindest wusste sie was vor sich gegangen war, zumindest teilweise. Jetzt war sie sich ziemlich sicher, dass auch ihre Freundinnen Magie in sich trugen. Nachdem sie sich aufgerappelt hatte ging sie zu ihren Freundinnen. "Kommt mal mit, ich muss euch was zeigen. Dann werdet ihr das hier etwas besser verstehen." Kit und Mira sahen sie erst einmal ganz erstaunt an. Was meinte sie damit? Aber sie war ja ihre Freundin, also folgten sie ihr.

Katsu führte sie zu dem Baum. Auf dem ganzen Weg redete niemand von ihnen, der Schock der Geschehnisse saß zu tief. "Ihr braucht jetzt keine Angst haben, egal was geschieht! Euch wird nichts passieren." versicherte Katsu als sie am Baum ankamen. Sie legte die Hand auf die Rinde und spürte die, für sie jetzt schon vertraute, Energie. Der Baum verwandelte sich. Die anderen beiden staunten und verspürten eine unergründbare Angst, aber sie sahen das Katsu nichts geschah und aus irgendeinem Grund spürten sie in sich das ihnen nichts geschehen würde. Als das Tor offen stand nahm Katsu ihre zwei Freundinnen bei den Händen und spürte zum ersten Mal eine Kraft von ihnen ausgehen, wie die ihre. "Kommt und habt vertrauen." munterte sie sie mit einem lächeln auf.

Sie traten hindurch und als sie in Sandera ankamen sahen die zwei sich um, wie zuvor auch Katsu. "Wo sind wir hier?" fragte Mira. "Das ist Sirrion, eine Parallelwelt zu unseren. Sie ist voller Magie, wirklicher Magie! Es gibt zwei Reiche. Das sozusagen gute Reich, Sandera und die andere, entgegengesetzte Seite Hyaga. Die Stadt dort vorne ist Cristella. Und da gehen wir jetzt mal hin!" "Und in welchem Reich sind wir hier?" wollte Kit wissen, obwohl sie sich die Antwort schon vorstellen konnte. "Wir sind in San... Sandera stimmts?" meinte Mira unsicher. Katsu nickte und sie gingen zusammen am See entlang nach Cristella.

Sie gingen zum Schloss wo die Wachen sie schon wie gewohnt aufhielten. Katsu meldete sie an und die Wachen ließen sie durch. "Könnt ihr mir sagen wo Caleb ist?" fragte sie die Wachen noch. "Er müsste irgendwo im Schlosshof sein." antwortete eine der Wachen. "Und wer ist jetzt dieser Caleb schon wieder?" wollte Kit wissen, die sich immer unbehaglicher fühlte. "Kommt mit, dann werdet ihr schon sehen." erwiderte Katsu und ging in den Schlosshof. Nach kurzem suchen, wobei die anderen beiden immer größere Augen machten, fand Katsu Caleb mit jemandem, den sie nicht kannte, diskutierend vor. Der andere Mann gehörte wahrscheinlich den Unicorn an, denn er trug die gleiche Rüstung wie jemand, den Caleb ihr, aus seiner Truppe, vorgestellt hatte. Der fremde bemerkte die drei Mädchen und sagte es Caleb, der sich daraufhin zu ihnen umdrehte und auf sie zukam, nachdem er seinem Gesprächspartner noch etwas gesagt hatte.

"Hi Katsu. Ich dachte du wolltest heute nicht kommen, und wen hast du da dabei?" fragte er gleich. "Das sind Kitiara und Miranda. Ich hab dir schon mal von ihnen erzählt. Sie hatten die Träume!" erklärte Katsu. "Du hast doch gesagt, du spürst bei ihnen nichts? Oder hat sich das etwa geändert?" "Ja wir wurden angegriffen! So wie er aussah war er aus Hyaga. Vor Kit hat sich eine Wand aus Blitzen aufgebaut und Mira hat ein Windstoß beschützt. Das kam aber nicht von mir! Bei Kit hab ich es erst gemerkt als die Blitze schon da waren!" erzählte Katsu knapp. "Und euch ist nichts passiert?" fragte Caleb besorgt nach. Katsu schüttelte den Kopf. "Es war nur ein ziemlicher Schreck!" "Am besten wir gehen einfach mal zu Nero." schlug Caleb vor. Die anderen Beiden verstanden zwar nur noch Bahnhof, da Katsu ihnen nichts weiter über diese Welt erzählt hatte, vertrauten aber ihrer Freundin und folgten ihr.

So gingen sie ins Schloss. Seit ihrer eigenen Prüfung war Katsu nur einmal hier. Und sie hatte wieder das Gefühl sich alleine hoffnungslos zu verlaufen. Deshalb ist sie ja auch erst zu Caleb gegangen. Er führte sie wieder zur Bibliothek. "Sag mal, wohnt Nero eigentlich in der Bibliothek?" fragte Katsu neckisch. Die anderen beiden sahen sich fragend an, denn sie wussten nicht wovon die zwei redeten. "Ich weiß, man könnte es glauben. Aber so ist es nicht. Er forscht nur sehr viel nach Hinweisen wo die Prinzessin sein könnte." Sie traten ein und gingen durch die Bibliothek bis zu dem Raum, in dem der Stein der Wahrheit aufbewahrt wurde. Caleb klopfte an die Tür. Da sie nur angelehnt war ging sie wie von Zauberhand alleine auf.

"Nero?" fragte Caleb. "Ich bin hier hinten. Komm rein." hörte man eine Stimme aus der hintersten Ecke des Raumes. Als sie hineingingen hörten sie ein lautes Scheppern und einen Aufschrei des Schmerzes. Kurz darauf kam Nero, mit schmerzverzerrtem Gesicht, hinter einem Schrank hervor. "Ich hab dir schon oft gesagt, du solltest diesen Raum zumindest mal aufräumen, irgendwann passiert noch was! Jetzt hast du es." spottete Caleb. "Schon gut, schon gut. Du brauchst dich nicht auch noch über mich lustig machen! Oh das werden ja immer mehr! Oder sehe ich etwa doppelt?" fragte Nero als er die Mädchen entdeckte und rieb sich den Kopf den er sich angestoßen hatte. "Nein, nein du siehst richtig. Katsu kennst du ja schon! Sie hat die anderen beiden mitgebracht. Sie haben anscheinend auch Magie in sich!" klärte Caleb.

Nero verstand sofort was sie wollten und holte die Schachtel mit dem Stein. "Hier, nehmt ihn einfach mal in die Hand." sagte Nero und hielt ihnen den Stein entgegen. Kit traute sich als erste und nahm den Stein. Er leuchtete wie bei Katsu ganz leicht in allen Farben auf, besonders aber gelb, schneeweiß und grün. Allerdings war das leuchten ein klein wenig schwächer. Danach gab sie ihn Mira, die ihn nur zögernd nahm. Auch bei ihr strahlte der Stein ein wenig in allen Farben, grün, blau und farblos überwiegten aber dieses Mal. Nero staunte als er das sah. "Das ist höchst erstaunlich! Alle drei haben die gesamten Elemente auf ihrer Seite, wenn auch nur sehr schwach! Wirklich erstaunlich." bemerkte Nero, obwohl dass überflüssig war.

Katsu sprang ihren Freundinnen freudestrahlend um den Hals. "Das ist ja toll!" "Was ist toll?" erkundigte sich Kit. "Könntest du uns endlich mal erklären was hier los ist?" "Keine Angst, ich erkläre es euch." Und so gingen sie, nachdem sie sich von Nero verabschiedet hatten, wieder hinaus wobei Katsu ihren Freunden alles was sie wusste erzählte. Dabei wurde sie von Caleb manchmal korrigiert oder er half nach. Die anderen hörten gespannt zu. "Ach deshalb warst du in letzter Zeit kaum im Stall!" begriff Kit. "Du hast Zaubern geübt!" "Ja, Caleb bringt es mir bei."

Da bauten sich Kit und Mira vor Caleb auf. "Kannst du es uns auch zeigen?" baten sie ihn und sahen ihn mit einem Blick an der Steine zum Schmelzen gebracht hätte. Er sah mit einem Blick zu Katsu der soviel hieß wie: "Musstest du ihnen das unbedingt sagen?" Aber als auch sie ihn bittend aus den Augenwinkeln heraus ansah, gab er schließlich nach. "Na gut ich zeig es euch auch." sagte er mit einem Stöhnen. "Lasst uns doch gleich zum See gehen und anfangen!" schlug Katsu vor. "Oder hast du was zu tun?" setzte sie an Caleb gewannt hinzu. "Ich muss nur kurz noch was erledigen. Dauert nicht lange. Ihr könnt ja schon mal vorgehen ich komm den gleich nach. Aber macht keinen Unsinn, verstanden?" "Wir doch nicht!" gab Kit Kontra. Und so gingen sie zum See.

"Hi Caleb. Was ist denn mit dir los?" fragte einer der Unicornkämpfer als er diesen sah. "Ist Katsu heute gar nicht da?" wollte er wissen. "Hi Furin. Doch ist sie und sie hat zwei Freundinnen mitgebracht. Jetzt darf ich allen drei zeigen, wie sie mit der Magie umgehen!" erklärte Caleb geknickt. "Oh man, also ich möchte nicht mit dir tauschen. sagte Furin und ging weiter.

Die Mädchen warteten schon voller Ungeduld, als Caleb endlich kam. "Da bist du ja endlich!" rief Katsu und lief ihm entgegen. die anderen zwei jagten sie und Katsu versteckte sich hinter Caleb. "Hilf mir die sind verrückt geworden. Die löchern mich schon die ganze Zeit mit Fragen. Ich glaub die kannst du besser beantworten!" meinte sie lachend und schupste ihn den anderen entgegen. Und schon waren sie da, ignorierten Caleb und versuchten Katsu zu erwischen. Dabei rannten sie einmal um Caleb herum und vielen dann vor lachen um, wobei sie ihn mit umwarfen. "Was ist denn in euch gefahren?" fragte er, von ihrem Gelächter angesteckt, als er sich aufsetzte. "Wir sind drei verrückte Hühner! Hat dir Katsu das noch nicht erzählt?" meinte Kit erstaunt. "Genau wir gehören eigentlich in einen Hühnerstall!" fügte Mira ausgelassen hinzu. "Oh man, was hab ich mir da nur angetan?" fragte Caleb. "Uns!" sagten die drei fröhlich im Chor.

Er nahm ein Kästchen das ihm aus der Hand gefallen war und gab es Mira die sich neben ihm auch wieder aufgesetzt hatte. "Mach es auf." forderte er sie auf. Die anderen beiden kamen schnell zu Mira, da sie auch wissen wollten was in dem Kästchen war. Als sie es aufmachte kamen drei wunderschöne Kettenanhänger zum Vorschein. Sie waren dunkelrot in der Form von Sternen. "Die sind für euch. Wenn ihr mal Schwierigkeiten habt müsst ihr sie nur in die Hand nehmen. Die Steine senden dann einen Hilferuf aus. Sie senden den Ruf immer zu bestimmten Steinen. In euren fällen zu den jeweils anderen zwei und zu mir." erklärte Caleb und hielt ebenfalls einen hoch, den er an einem langen Band um den Hals trug. "Sie sind allerdings nur für Notfälle gedacht! Nicht für Spielereien!" mahnte er. Sie nahmen sich jeder einen Anhänger und steckten ihn ein.

"Jetzt will ich endlich Zaubern!" rief Kit. "Hey Katsu, du übst doch schon die ganze Woche, zeig uns doch mal was!" meinte Mira. "Nein. so gut bin ich noch nicht!" wehrte Katsu ab. "Ach was du bist schon ganz gut! Mach ruhig." meinte Caleb mit einem lächeln. Das war seine Rache dafür, dass sie den anderen beiden von ihrem Training erzählt hatte. Schließlich stimmte sie doch ein. "Was soll ich euch Zeigen? Wir haben schon mit Wind und Feuer geübt." "Feuer!" verlangte Kit sofort. Caleb holte einen Stecken den Katsu entzünden sollte. Sie konzentrierte sich, bis sie die Magie in sich spürte. Sie öffnete die Augen, die sie zum Konzentrieren geschlossen hatte und sah den Stecken an. Und sie rief stumm das Feuer. Es kam auch, allerdings lief es nicht so ganz wie gewünscht. Anstatt des Steckens fing Miras Jacke Feuer, die sie zum Glück vorher ausgezogen hatte. Caleb lies sofort einen Wind aufkommen der die Jacke in den See blies. Das Feuer war gelöscht und die Jacke hatte nur einen kleinen Brandfleck. Allerdings war sie jetzt total nass. "Oh nein, es tut mir schrecklich leid. Deine Jacke!" entschuldigte sich Katsu. "Ist nicht so schlimm." beschwichtigte sie Mira. "Die ist eh schon uralt. Ich hab letztens eine Neue bekommen! Also, nicht so schlimm." "Und wir sind ja eigentlich selbst schuld! Wir haben dich überredet uns was zu zeigen!" fügte Kit hinzu.

Und so fingen sie an zu üben! Mira stellte sich sehr gut an. Sie hatte den Bogen schnell heraus. Bei Kit allerdings lief es nicht sehr gut. Entweder ging der Zauber daneben oder er klappte erst gar nicht. Am ende des Tages schaffte sie es allerdings doch noch einen annehmbaren Zauber zustande zu bringen. Es war ja ihr erster Tag. Katsu zeigte ihnen noch wie man das Tor öffnete, bevor sie nach hause gingen.

Die Mädchen kamen so oft sie konnten. Wenn es ging auch gleich nach der Schule, dann machten sie ihre Hausaufgaben zusammen an einem Platz nahe am See, wo die Bäume nicht weit vom Ufer standen. Dies wurde schnell zu ihrem Lieblingsplatz. Sie nahmen Caleb voll in Beschlag, damit er mit ihnen Zauber übte. Auch er versuchte seine Aufgaben immer zu erledigen wenn die Mädchen nicht da waren. Wenn er Zeit hatte kam er auch schon früher und half ihnen, so weit er konnte und sich auskannte, bei den Hausaufgaben. So vergingen drei Wochen.

Die Prophezeihung

So hier das nächste Kapitel^^

(liest eigentlich überhaupt jemand meine FF?)

Ich hab mich jetzt doch mal dazu durchgerungen hier etwas hinzuschreiben XD

Aber was? *grübel*

naja das mit dem monatlich hochleden hat sich erledigt. Ich machs jetzt wann ich lust und Zeit dazu hab *nick nick*

Ich würde mich unheimlich freuen wenn ich mal n paar Kommis kriegen würde die nicht von Kiana sin.

Und da ich schon bei Kiana bin:

Daaanke für die Kommis und fürs Betalesen dieses Kappis *ganz fest knuddel*

Und fals ich doch irgendwo nen Leser hab: viel spaß beim lesen^^

Eure Ilahja
 

5.Kapitel: Die Prophezeiung
 

Am Samstag der Dritten Woche suchten die Mädchen wie schon so oft nach Caleb. Sie stießen fast mit ihm zusammen als er in sichtlicher Eile um eine Ecke kam. "Hi Caleb! Wo willst du denn so schnell hin?" erkundigte sich Mira. "Ich hab heute keine Zeit mit euch zu üben. Ich muss zum obersten Druiden, Anthork. Er hat nach mir schicken lassen!" mit diesen Worten machte er sich schon wieder auf den Weg. Aber die Mädchen ließen sich nicht so schnell abschütteln. "Können wir mitkommen?" fragte Kit frei raus. "Ich weis nicht..." fing Caleb an. "Ach komm schon, wir haben bis jetzt so wenig von der Gegend gesehen! Auf dem Weg könntest du uns ein bisschen was zeigen!" warf Katsu ein, noch bevor Caleb weiter sprechen konnte. "Wir stören dich auch nicht! Wir suchen uns dann ein Eck und warten." versprachen sie.

Caleb gab nach und sie gingen durch die Stadt. Es gab viele Läden und Stände wo Dinge verkauft wurden, die die drei noch nie gesehen hatten. Nach kurzem kamen sie auf einem Seitenweg aus der Stadt. Sie liefen ein Stück durch den Wald, bis zu einer Lichtung auf der ein Tempel stand. Sie wurden von einem Druidenlehrling in Empfang genommen. "Meister Anthork erwartet euch schon. Bitte folgt mir." Sie taten wie ihnen geheißen wurde. Sie wurden zu einer Tür geführt. "Bitte tretet ein." hörten sie eine Stimme, als die Tür wie von alleine aufging. "Ich habe euch schon erwartet!" sagte der oberste Druide, "Euch alle vier." fügte er hinzu. Die Mädchen sahen sich ganz erstaunt an. Er hatte sie auch erwartet? Davon hatte Caleb gar nichts gesagt!

"An den Sternenbewegungen habe ich etwas sehr wichtiges erkannt!" fing Anthork an zu erklären, als sie eingetreten waren. "Ein Stern hat sich bedeutend in seiner Bewegung verändert! Der Stern der Prinzessin. Ich kann an seiner Bewegung erkennen dass die Prinzessin in Sirrion ist." "Seid ihr da ganz sicher?" hakte Caleb nach. "Ja, es gibt keinen Zweifel. Ich kann euch leider nicht mehr sagen." schloss der Druide. Die vier blickten sich an. "Und was hat das mit uns zu tun? Sie sagten ja sie haben uns auch erwartet!" fragte Katsu zögernd. "Ich habe auch gesehen, dass eine Reise vor euch steht. Eine Suche um genauer zu sein." erklärte Anthork.

Caleb verstand worauf Anthork hinaus wollte und erklärte " Bei uns gibt es eine Legende, dass es eine Zeit geben wird, in der Sandera in Gefahr ist, allerdings nicht von den Mächten beschützt werden kann, die es sonst immer schützen. Aber in dieser Zeit sollen Begabte aus der anderen Welt kommen um eine Kraft zu finden, die schon lange bekannt, aber für andere unerreichbar ist. Diese Zeit ist jetzt gekommen. Der Schutz, den die Prinzessin vor 16 Jahren über das Land gelegt hat, schwindet. Es gibt immer mehr Angriffe von Hyaga." "Soll das heißen wir sollen diese 'Begabten' aus der Legende sein?" fragte Mira skeptisch. "Alles deutet darauf hin." stimmte Anthork zu. Die Mädchen sahen sich mit gemischten Gefühlen an.

"Aber wie sollen wir das machen?" warf Kit ein. "Wir sind nur drei Mädchen. Wir kennen uns hier nicht aus, wir können unsere Kräfte noch nicht richtig kontrollieren und außerdem gehen wir noch zur Schule." "Ihr werdet wissen was zu tun ist und eure Kräfte werden euch schützen, auch wenn ihr sie nicht ruft." versuchte Anthork sie zu beschwichtigen. "Sind bei euch nicht bald Ferien oder so?" fragte Caleb die Mädchen. "Ja, in fast drei Wochen gehen die Sommerferien los." stimmte Kit zu. "Stimmt, ist nicht mehr lange." bestätigte Katsu. "Dann könnte die Reise in den Ferien stattfinden. Unseren Eltern können wir etwas von einem Ferienlagen oder so erzählen, und in der Zwischenzeit können wir uns auf die Reise vorbereiten." meinte Mira, die Calebs Gedanken erfasst hatte. "Aber da ist noch ein Problem. Nämlich das wir uns hier überhaupt nicht auskennen." warf Kit ein. "Es ist auch gefährlich, da immer mehr Kreaturen und Krieger aus Hyaga hier herumstreifen." bemerkte Caleb. "Deshalb werde ich mit euch kommen, wenn ihr mich dabei haben wollt!" bot er an. "Dann wären unsere Probleme doch gelöst." meinte Katsu. "Jetzt müssen wir nur noch unsere Eltern überreden!" "Das könnte bei mir ein kleines Problem werden. Meine Eltern wollen immer alles ziemlich genau wissen und jeden kennen lernen, mit dem ich zusammen bin!" erklärte Mira skeptisch. "Ist doch nicht so schlimm. Wir gehen auf eine Wander-Campingtour mit keinen bestimmten Plätzen und Caleb ist unser Aufpasser!" schlug Kit vor und damit war es beschlossen.

An diesem Tag hatte keiner von ihnen mehr Lust zu üben. Sie gingen nach Hause um gleich ihre Eltern zu fragen. "Kann ich in den Ferien an einer Wander-Campingtour teilnehmen?" fragte Kit ihren Vater der ganz in seinen Computer vertieft da saß. "Was soll denn das sein?" fragte er ohne auf zu blicken. "Man wandert zu einer Wiese oder etwas ähnlichem und übernachtet dort in Zelt. Am nächsten Tag geht's dann weiter und das solange die Tour geht!" erklärte sie kurz. "Und darf ich jetzt." "Ja, OK. Aber seit wann interessierst du dich für so etwas?" Aber Kit war schon nachdem sie das OK gehört hatte in ihr Zimmer gedüst." Von was wurdest du denn gestochen?" fragte ihre große Schwester, als sie an dieser vorbei rannte. "Freu dich, du bist mich die Ferien über los!" rief sie ihr zu, kurz bevor sie die Tür zu knallte. "Zum Glück. Hoffentlich geht es bei den anderen beiden auch so gut!" dachte sie sich.

Und auch bei Katsu war es kein wirkliches Problem. Sie hatte das Thema beim Essen gebracht. "Und mit wem willst du dahin?" Wollte ihr Vater wissen. "Mit Kit und Mira!" erklärte sie zum dritten Mal. "Etwa nur ihr drei oder wie?" bohrte er weiter. "Nein es ist jemand dabei der die Gegend kennt!" "Ach lass sie doch. Ist doch schön wenn sie mal was machen möchte. Sie ist schon 16. Es ist normal das sie jetzt mehr unternehmen möchte." Warf ihre Mutter ein bevor ihr Vater antworten konnte. "Na gut." gab ihr Vater endlich nach. "Seit wann interessierst du dich für so was?" wollte Mark wissen. "Das-geht-dich-gar-nichts-an-mein-liebes-Brüderchen." entgegnete Katsu giftig.

Als sie fertig waren ging sie in ihr Zimmer, aber ihr Bruder folgte ihr. "Was willst du denn noch?" wollte sie angriffslustig wissen. "Was steckt da dahinter? Du würdest doch nie freiwillig bei so etwas mitmachen!" entgegnete Mark altklug. "Mach ich aber!" entgegnete Katsu und lies sich auf ihr Bett fallen. "Und jetzt mach die Tür zu. Und zwar von draußen!" "Ich will aber wissen was du verheimlichst. Bist du vielleicht verliebt und dein Schwarm geht auch auf diese Wanderung?" sagte Mark und machte Katsu damit nur zornig. "Jetzt aber raus hier, lass mich endlich in Ruhe!" schrie sie. "Ich will aber ..." "Raus hier!" sie sprang auf und ging auf ihn zu. In ihrer Wut entfachte sie einen Wind der ihren Bruder aus dem Zimmer, gegen die Wand und die Tür zu schleuderte. Als sie merkte was passiert war, war Katsu ganz erschrocken. Hatte sie das geschafft? Aber wie? Etwa weil sie wütend geworden war? Kann das denn sein? Sie musste unbedingt mit den anderen darüber reden, damit bei ihnen nicht auch noch etwas geschieht. Aber heute war es schon zu spät. Morgen in der Schule musste sie es ihnen gleich sagen.

Während dessen gab es bei Mira allerdings Probleme. "Ja ich bring ihn morgen mal her, damit ihr ihn kennen lernen könnt." versprach sie ihren Eltern, nach einem längeren Gespräch. "Wir meinen es nicht böse, aber wir machen uns halt Sorgen." "Ich weiß schon." Es war wie sie es sich gedacht hatte. Sie wollten zumindest Caleb kennen lernen. Besonders da sie erst hier her gezogen sind und sie sich ja noch nicht auskannte. "Ich hoffe bloß, dass alles gut geht."

"Hi, wartet ihr etwa auf mich?" rief Kit den anderen entgegen die gerade das Tor nach Sirrion geöffnet hatten. "Wir sind auch gerade erst angekommen." entgegnete Katsu. "Und hat es bei euch geklappt? Bei mir geht's klar!" "Bei mir auch. Auch wenn ich sie erst überzeugen musste." strahlte Katsu. "Wie ich mir schon gedacht habe wollen meine Eltern erst Caleb kennen lernen." erklärte Mira niedergeschlagen. "Ist doch kein Problem!" Und so gingen sie gleich nach Cristella und erzählten es Caleb. "Du musst also mitkommen und meine Eltern überzeugen!" "Ich glaub das ist keine gute Idee! So mach ich wahrscheinlich eh keinen so guten Eindruck, oder?" meinte dieser und deutete auf seine Kleidung. "Aber als wir uns das erste mal gesehen haben hattest du doch normale Sachen an! Oder war das eine Sinnestäuschung?" meinte Katsu. "Stimmt schon. Die hab ich aber nicht mehr. Ich dachte nicht, dass ich sie noch mal brauch. Hier trägt man solche Sachen wie bei euch normalerweise nicht. Und ich bin eigentlich so gut wie immer hier." erklärte Caleb. "Dann müssen wir dir halt was besorgen! Dürfte ja nicht so schwer sein!" meinte Kit. Und sie behielt Recht. Nach etwas suchen hatten sie es geschafft.

Sie gingen zu Mira nach hause. "Guten Tag. Ich bin Caleb Fresius. Ich leite die Wanderung." stellte Caleb sich vor. Es gab ein Gespräch zwischen Caleb und Miras Eltern. Die Mädchen warteten in der Zwischenzeit vor der Haustür. Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor bis Caleb endlich wieder heraus kam. Als er ihre gespannten Gesichter sah lächelte er und nickte. Die drei vielen sich vor Freude um den Hals "Das ist toll. Jetzt steht der Reise nichts mehr im Weg." sagte Mira freudig, als sie sich wieder beruhigt hatten. Sie gingen wieder nach Sandera. "Reichen die sechs Wochen eigentlich für die Reise?" wollte Kit wissen. "Ich hab bei Nero letztens eine Karte gesehen. Sirrion ist ja ziemlich groß!" "Es ist wirklich ziemlich weit. Aber ich hab schon eine Idee wie wir schneller voran kommen." erklärte Caleb. Aber er verriet nichts weiter. "Habt ihr eine Idee was er meinen könnte?" fragte Kit die anderen beiden. Die blickten allerdings genauso ratlos und schüttelten die Köpfe. "Ihr werdet schon sehen."

Sie gingen den gewohnten Weg in Richtung Schloss, kurz vor den Toren allerdings bogen sie in einen Weg ein der um das Schloss auf eine Wiese führte. Die Mädchen fragten sich was Caleb hoffte dort zu finden? Aber als sie um eine Ecke auf die Wiese kamen, sahen sie ein lang gezogenes Gebäude aus Holz. Und davor war ein großes Stück der Wiese eingezäunt. Und waren das etwa Pferde die dort herum liefen? Aber sie sahen irgendwie anders aus. Als die Gruppe näher trat sahen sie auch was anders war. Es waren Einhörner! Caleb lachte als er die verdutzten Gesichter der Mädchen sah. "Aber man sagt doch das Einhörner immer glänzend Weiß wären? Aber die hier haben ja die unterschiedlichsten Farben!" bemerkte Kit und sprach damit aus was die anderen dachten. "Das mit den rein weißen Einhörnern ist in eurer anderen Welt sehr weit verbreitet. Aber es gibt auch Erzählungen von anders Farbigen. Die kennt nur fast niemand." erklärte Caleb. Er pfiff und ein wunderschöner Rappe kam auf sie zu. "Das ist Espado." stellte er den Hengst vor. "Jetzt weiß ich wieder!" merkte Katsu plötzlich auf. Du hast mir doch am Anfang mal von den Unicornkämpfern erzählt! Das kam mir immer irgendwie bekannt vor und jetzt weiß ich auch wo her! Ich hab mal gelesen das Unicorn ein anderes Wort für Einhorn ist! Hab ich recht?" "Ganz genau!" bestätigte Caleb. "Davon habt ihr uns ja gar nichts erzählt!" beschwerte sich Kit. "Also ich wusste bis jetzt auch nur das es eine Spezialtruppe ist und Caleb der Kommandant!" gab Katsu zu ihrer Verteidigung.

"Hi Caleb!" hörten sie plötzlich aus Richtung des Gebäudes, das sich als eine Art Stall herausstellte. "Hi Furin!" begrüßte Caleb den jungen Mann der auf sie zukam. "Ich hab sie schon fertig gemacht und auf den Platz gebracht." berichtete Furin. "Danke, kommt mit!" forderte Caleb die Mädchen auf. Er führte sie an den Stallungen entlang bis zu deren Ende. Direkt neben den Stallungen war ein stattlicher Sandplatz angelegt und an der Umzäunung waren drei wunderschöne Einhörner angebunden. Sie waren zum reiten zu Recht gemacht worden. "So kommen wir schneller voran, oder meint ihr nicht?" fragte Caleb. Die drei Mädchen schauten sich an und verstanden alle die Gedanken des anderen. Wusste er etwa, dass sie reiten konnten? Aber woher? Sie hatten es nie erwähnt. Caleb, der ihre Gesichter falsch deutete, versuchte sie aufzumuntern. "Keine Angst. Es ist ganz leicht. Und Einhörner sind sehr friedlich." "Caleb kommst du mal kurz?" forderte Furin, der gerade um die Ecke gekommen war. "Ich bin gleich wieder da." entschuldigte sich Caleb und verschwand.

"Er weis es doch nicht." dachte Katsu laut. "Wir könnten ihn doch überraschen!" schlug Kit vor. "Wir haben doch letztes Mal im Stall diese Synchronübungen gemacht. wir könnten doch aufsteigen und wenn er zurück kommt zeigen wir ihm was wir können." "OK, das klingt gut." stimmte Katsu zu. Und auch Mira nickte zustimmend. So stellten sie alles richtig ein, wie sie es auch sonst immer machten, und stiegen auf. Sie ritten erst ein wenig herum um zu sehen, ob sich Einhörner genauso reiten ließen wie normale Pferde. "Die reagieren ja super auf die Hilfen." stellte Mira erfreut fest. Sie stellten sich in der Mitte des Platzes nebeneinander auf und warteten.

Als Caleb um die Ecke kam, stellte er zuerst erstaunt fest, dass die Einhörner und die Mädchen nicht mehr da waren, wo sie sein sollten. Als er sie letztendlich entdeckte fingen die drei mit ihrem Ritt an. Als sie fertig waren und zu Caleb zurück ritten, sah dieser ziemlich erstaunt aus. "Ich wusste ja gar nicht, dass ihr Reiten könnt! Das macht die Sache gleich um einiges leichter." gab Caleb zu. "Du solltest uns mal nicht unterschätzen!" meinte Katsu. Auch Furin kam um die Ecke. "Das war nicht schlecht! Ich habe euch von da hinten gesehen!" sagte er und deutete auf die Weide. "Da ihr so gut reiten könnt bleibt nur noch eins was ihr lernen solltet, bevor wir aufbrechen!" meinte Caleb. "Und das wäre?" bohrte Katsu nach. "Das kämpfen mit Waffen. Die Magie hilft zwar meist weiter, aber man kann sie teilweise abwehren oder auch blockieren!" erklärte Caleb. "Und dann müsst ihr euch ja trotzdem noch verteidigen können." "Und an was hast du denn da so gedacht?" wollte Kit etwas misstrauisch wissen. "Kommt einfach mal mit. Wir werden schon was finden." Furin nahm ihnen die Einhörner ab, um sie zu versorgen.

So gingen sie wieder zurück zum Schloss. Caleb führte sie zu einem großen Raum in denen einige komische Dinge standen, von denen manche schon ziemlich angeschlagen aussahen. Wenn man sich etwas genauer umsah konnte man diesen Raum als eine Art Trainingsraum identifizieren. Sie gingen zu einer Tür an einer Seite des Raumes. Als Caleb ihn öffnete kamen viele Waffen zum Vorschein. Er ging hinein und kam mit drei Schwertern zurück. Er drückte jeder eins davon in die Hand. "Oh man. Die Dinger sind ja schwer." bemerkte Kit unnötigerweise. "Gibt es hier nichts Leichteres?" "Also ich finde nicht das sie so schwer sind." meinte Katsu und hielt ihr Schwert in die Höhe. Es glänzte als das Tageslicht, das durch ein kleines Fenster hereinschien, die glatt geschliffene Oberfläche traf. "Also mir ist es auch zu schwer." stimmte Mira Kit zu.

Sie schoben sich an Caleb vorbei in die Kammer und suchten selbst nach Waffen. Caleb zeigte in der Zwischenzeit Katsu wie sie das Schwert am besten hält. Kit kam mit Pfeilen und einem Bogen wieder aus der Kammer. Caleb sah sie etwas skeptisch an. Kit bemerkte diesen Blick, legte einen Pfeil an und schoss. Der Pfeil verfehlte Caleb nur knapp und blieb in einem Holzschild hinter ihm, ziemlich genau in der Mitte, stecken. Das ganze ging so schnell das Caleb erst Sekunden später reagierte. "Nicht schlecht!" gab er zu als er den Pfeil wieder aus dem Schild zog. "Ich hab früher mal Unterricht gehabt. Ist zwar schon etwas her, aber ich kann es anscheinend noch." erklärte Kit. "Du solltest trotzdem noch eine Waffe für den Nahkampf dabei haben. Manchmal ist der Gegner zu schnell, als das du ihn mit einem Pfeil erwischst. Oder dir gehen die Pfeile aus." meinte Caleb während er wieder in der Kammer verschwand. "Wie wäre es mit diesen hier wenn dir ein Schwert zu schwer ist?" fragte Caleb und hielt Kit ein Paar lange Dolche entgegen. Sie betrachtete sie kurz und nickte dann zustimmend.

Allerdings hatte Mira in der Zwischenzeit noch nichts gefunden. Caleb überlegte wo sich doch noch etwas für sie auftreiben ließe. "Am besten wir schauen mal bei Karno vorbei. Der hat einen Waffenladen. Vielleicht finden wir ja da etwas." schlug er schließlich vor. Gesagt, getan. Der Laden war nicht weit entfernt und als sie ankamen, machten die Mädchen große Augen. Caleb suchte mit Kit einen neuen Bogen für sie raus, da der Übungsbogen, den sie genommen hatte, schon ziemlich ausgeleiert war. Auch Katsu bekam ein neueres, etwas leichteres Schwert. Er kaufte auch für alle drei Mädchen Dolche.

In der ganzen Zeit fand Mira nichts, bis sie, als sie die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, doch noch etwas entdeckte. Es sah aus wie ein einfaches kleines Messer an einer dünnen Schnur. "Das ist keine normale Schnur." erklärte Karno. "Sie ist mit Zaubern belegt, so dass sie nicht zerreist. Auch das Messer ist aus einem sehr Harten Metall und mit besonderem Schliff. Die Klinge zertrennt so ziemlich alles." Auch die anderen Mädchen waren gekommen und haben der Erklärung gelauscht. "Das glaub ich nicht!" meinte Kit spöttisch. "Es ist doch einfach nur ein dünner Faden mit einem Messer daran." Da nahm Karno das Messer und gab es Kit in die Hand. "Halt mal fest. Und halt es vor dich." Er nahm ein Schwert und zeigte an einem Stofffetzen, den er bei sich trug, dass es scharf war. Dann stellte er sich vor Kit hin. Die verstand was er vor hatte und hielt die Schnur, mit einigem Unbehagen, so weit es ging von sich. Karno holte aus und schlug zu. Obwohl Kit die Schnur so fest gehalten hatte wie sie nur konnte, riss die Wucht des Schlages ihr das Messer aus der Hand. Das Schwert konnte es nicht beschädigen. "Das war nur weil ich es nicht so fest halten konnte." protestierte Kit. "Dann halte ich es mal." bot Caleb, mit einem verhohlenen Grinsen, an. Er nahm die Schnur und Karno schlug erneut zu und Caleb lies nicht los. Aber wieder konnte das Schwert die Schnur nicht zertrennen. Die zwei Männer standen kurz ganz angespannt da und hielten dem Druck des anderen stand. Dann knackste es erst kaum vernehmlich, bis das Schwert schließlich in zwei Teile zersprang. Dann nahm Karno noch das Messer und zerschnitt die Abgebrochene Klinge des Schwertes als wäre es aus Butter. Diese Vorstellung überzeugte sie dann aber doch. "Es ist zwar eine gute und starke Waffe, wenn man sie beherrscht. Aber das bekommen die wenigsten hin." gab Caleb zu bedenken und reichte Mira das Messer. Die nahm die Schnur in die Hand und lies das Messer kreisen. Sie machte das sehr geschickt und hielt die Schnur so fest, dass sie ihr nicht aus der Hand rutschen konnte. Sie lies das Messer in verschiedene Richtungen schwingen als wollte sie unsichtbare Gegner abwehren oder angreifen. "Anscheinend hat sie ein Talent dafür." flüsterte Karno an Caleb gewandt, allerdings so laut das auch Kit und Katsu zustimmend nickten. Als Mira das Messer ausprobiert hatte zahlten sie auch dieses und verließen den Laden.

Sie gingen wieder zu ihrer Lieblingsstelle am See und setzten sich. Caleb, der die Waffen die ganze Zeit getragen hatte, gab diese jetzt den dreien. Da fing Mira an in ihrer Jackentasche zu kramen. "Was bekommst du eigentlich für die Waffen?" fragte sie an Caleb gewandt, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Lass mal. Ist schon in Ordnung." erwiderte er. "Willst du sie uns etwa schenken?" fragte Kit misstrauisch, die auch ihren, schon ziemlich zerschlissenen, Geldbeutel hervorgeholt hatte. Caleb nickte nur und zuckte dabei mit den Schultern, was soviel heißen sollte wie: Ja klar, wieso nicht? "Aber das kannst du doch nicht! Die waren sicher nicht billig!" protestierte Mira. "Erstens habe ich euch eigentlich erst da mit reingezogen" konterte Caleb "und zweitens habt ihr wohl kaum solche Münzen." Dabei hielt er eine silberne Münze hoch auf die ein seltsames Wappen geprägt war. Die Mädchen schüttelten nur mit dem Kopf. "Na seht ihr?" schloss Caleb das Thema ab.

"Seht mal, die Sonne geht schon unter!" bemerkte Katsu auf einmal. "Wir sollten lieber zurück!" Tatsächlich war es schon sehr spät geworden. Caleb begleitete sie noch zum Tor, wo er die Waffen wieder an sich nahm um sie zu verwahren. Es war ja nicht unauffällig in der normalen Welt mit einem Schwert oder ähnlichem herum zu laufen. "Morgen ist ein Feiertag und deswegen Schulfrei! Treffen wir uns dann schon in aller Frühe wieder hier!" schlug Katsu vor, die ganz versessen darauf war zu lernen mit dem Schwert richtig um zu gehen.

"Morgen kann ich früh leider nicht." entschuldigte sich Mira. "Wieso denn nicht?" wollte Kit wissen nachdem Mira einige Zeit geschwiegen hatte. "Ich hab morgen einen Wettkampf in rhythmischer Gymnastik." erklärte sie. "Cool! Das müssen wir sehn! Darf man da zu sehen?" fragten die beiden wie aus einem Mund. Mira nickte. "Es findet in der Turnhalle unsrer Schule um elf Uhr statt." Die anderen sahen sich in Einverständnis an. "Komm doch auch hin!" forderten sie Caleb auf. "Tut mir leid aber ich hab noch etwas zu erledigen." Wehrte dieser ab. "Ach was du kommst mit und danach helfen wir dir!", konterte Kit, "Außerdem weiß ich nicht wo das ist." versuchte er es weiter. "Dann holen wir dich ab und gehen gemeinsam hin." bestimmte Kit. Da Caleb keine weiteren Ausreden einfielen, stimmte er letzten Endes doch zu.

Licht am Ende des Tunnels

Sooo mein nächstes Kapitel ^^

Dieses ist etwas kürzer geraten, aber ich hab einfach nichts gefunden um es zu verlängern. Wäre sonst nur zu viel geworden ^^'

Dieses Kapi ist mehr aus Spaß an der Freude entstanden und eigentlich könnte man es weg lassen, da später eh alles nochmal an der Richtigen Stelle wiederhohlt wird aber ich wollte es einfach schreiben! Mich hat die Idee dazu gepackt und ich hab drauf los geschrieben.

Naja genug der Worte. Viel saß beim lesen.

Eure Ilahja

PS: Und ein besonderes dankeschön mal wieder an Kiana fürs Beta-lesen *knuddel*
 

6.Kapitel: Licht am Ende des Tunnels
 

"Guten Abend. Was kann ich für Euch tun?" "Ich habe einen weiten Weg hinter mir und suche eine Unterkunft für die Nacht. Habt Ihr ein Zimmer frei?" fragte der Fremde. Es war schon Dunkel und es hatten sich Wolken vor die Sterne gezogen, als die Tür des Gasthofes aufgegangen war und der Fremde eintrat. "Ihr habt Glück. Es ist zurzeit nicht viel los, daher sind die meisten Zimmer frei." erwiderte der Wirt.

Er brachte den Besucher zu einem der Zimmer. "Wenn Ihr noch etwas essen wollt, kommt in die Stube. Ich werde noch eine Zeit dort sein." "Ich werde gleich kommen. Ich möchte mich nur erfrischen." nahm der Fremde die Einladung an. "Soll ich etwas für Euch vorbereiten?" fragte der Wirt. "Das wäre nett. Ihr müsst aber nichts extra machen. Wenn ihr noch etwas vom Tag übrig habt genügt mir das." Der Wirt nickte und verlies das Zimmer.

Der Fremde legte seinen Umhang und seine restlichen Sachen auf einen Stuhl und ging zum Fenster. Anscheinend hatte ihn keiner verfolgt. Also legte er auch sein Schwert weg, steckte sich allerdings einen Dolch in den Stiefel. Er wusch sich noch schnell Hände und Gesicht, bevor auch er zurück in die Stube ging. Dort war ein Tisch für ihn schon vorbereitet worden und der Wirt brachte gerade das Essen. "Habt Ihr noch einen Wunsch?" fragte er. Der Fremde schüttelte nur den Kopf und trank mit großen Schlucken, da seine Wasservorräte, schon einige Zeit bevor er zu dem Gasthaus gekommen war, aufgebraucht waren.

"Entschuldigt wenn die Frage zu persönlich ist," begann der Wirt und setzte sich, "aber was verschlägt Euch in diese Gegend?" Der Wirt hatte den Fremden als einen Soldaten erkannt, welche normalerweise entweder im Schloss blieben oder in größeren Truppen unterwegs waren. Dieser sah den Wirt aus den Augenwinkeln heraus an, der daraufhin zusammenzuckte und schon verschwinden wollte. "Ich bin kein Soldat mehr." fing der Fremde an. "Als ich von einem Auftrag zurückgekommen bin, hatte ich Streit mit meinem Vater. Und da bin ich weg. Ich bin auf der Suche nach der Wahrheit." erklärte er kurz. "Was für eine Wahrheit?" "Auf meiner Mission hab ich etwas gehört. Aber das widerspricht all dem was mir mein Vater immer erzählt hat. Jetzt möchte ich herausfinden was wirklich ist. Welche Geschichte wahr!" Der Fremde seufzte und aß weiter. Der Wirt merkte das der Mann jetzt wahrscheinlich lieber in Ruhe gelassen werden wollte und ging zurück in die Küche.

"Wie war es eigentlich zu diesem Streit gekommen?" überlegte der Fremde laut. "Wieso kommt einem die Geschichte eines Fremden glaubhafter vor, wie die, die der eigene Vater erzählt?" Er dachte noch lange darüber nach. Als er mit essen fertig war ging er in sein Zimmer und legte sich hin. Er wollte am nächsten Morgen früh aufbrechen. In der Nähe war eine Truppe stationiert und er hoffte keinen davon zu treffen, da er unnötige Fragen vermeiden wollte. Aber er lag noch lange wach und überlegte.

Als er am nächsten Morgen erwachte war es schon ziemlich hell draußen. Er nahm seine Sachen und ging nach unten. Der Wirt bereitete schon die Stube für seine Gäste her. "Oh ihr seit früh dran, kommt setzt euch ich bringe euch euer Frühstück." "Nein ich breche gleich auf." erwiderte der Fremde. "Könntet ihr mir nur noch schnell meinen Wasservorrat auffüllen!?" Das war mehr ein Befehl als eine Bitte. Der Wirt tat wie ihm geheißen. Der Fremde zahlte und machte sich dann gleich auf den Weg.

Seine Hoffnung niemandem zu begegnen war allerdings schon nach kurzer Zeit hinüber. Denn der Kommandant der hier stationierten Truppe war auch schon unterwegs. "Hi Achero!" wurde er von dem Kommandanten freudig empfangen. "Ich hab da so ein Gerücht gehört. Stimmt es wirklich das du ausgestiegen bist?" "Hi Tarek. Ja es stimmt." antwortete er missmutig. "Wieso das denn?" wollte Tarek wissen und lenkte sein Einhorn neben Achero. "Ich hatte Streit mit meinem Vater." "Waaaaas?" entfuhr es dem Kommandanten. "Da hast du ja verdammtes Glück gehabt, dass er dich einfach so ziehen hat lassen!" "Hat er nicht. Ich bin heimlich weg." verbesserte Achero seinen Freund. "Und wo willst du jetzt hin?" "Weiß noch nicht genau. Auf jeden Fall erst mal weg hier." Da stieg Tarek ab und drückte Achero die Zügel in die Hand. "Egal wo du hin willst, reiten ist bequemer als laufen. Aber pass gut auf Daitona auf. Sie war mir immer ein treuer Freund." Mit diesen Worten tätschelte er den Hals des Einhorns und verabschiedete sich von beiden, denn in der Zwischenzeit waren sie an eine Weggabelung gekommen. "Machs gut alter Freund." verabschiedete sich auch Achero. "Und ich verspreche dir gut auf sie aufzupassen." "Pass auch auf dich auf. Wir haben noch keine offiziellen Befehle, aber das nächste Mal kann ich dich vielleicht nicht mehr ziehen lassen." "Ich weiß. Ich werde wahrscheinlich aus dem Land verschwinden müssen. Ich geh jetzt erstmal in Richtung Grenze und sehe dann weiter." Der Kommandant lief in Richtung des Lagers zurück und Achero stieg auf und lenkte Daitona in die andere Richtung.

Er kam gut voran. Doch nach knapp zwei Wochen schlug das Wetter drastisch um. Dicke Wolken verdeckten den Himmel. Es würde wohl bald anfangen zu regnen. Also lenkte Achero Daitona zu dem nahen Gebirge, dass Sandera und Hyaga von Avena trennt. Es gab kaum Wege nach Avena. In diesem Gebirge gab es sehr viele Höhlen. Achero hoffte bald eine zu finden um vor dem Regen, der sich ankündigte, Schutz zu suchen. Und er fand auch eine, gerade als es anfing zu regnen. Er nahm Daitona den Sattel ab und ging ein wenig weiter in die Höhle um sich um zu sehen. Am Eingang der Höhle konnte man durch den starken Wind kein Feuer machen. Die Höhle wurde zu einem Tunnel der bald um eine Biegung führte. Da der Wind nicht so weit hereinblies schlug Achero dort sein Lager auf.

Zum Glück hatte er etwas Holz mitgenommen. Er setzte sich ans Feuer um sich zu wärmen und auszuruhen. Nach einiger Zeit wurden seine Glieder steif und er lief noch ein Stück den Tunnel entlang. Dieser hatte sehr viele Biegungen, aber keine Abzweigungen! Als er um eine dieser Biegungen kam sah er hinter der nächsten ein Licht schimmern. Da wurde er neugierig und ging dem Licht nach. Aber als er um die Ecke kam lag nur der Tunnel vor ihm. Das Licht kam von weiter unten. Achero wurde mulmig zu mute. So etwas hatte er noch nie gesehen. Trotzdem ging er weiter, bis er eine weitere Höhle entdeckte, von der das Leuchten augenscheinlich ausging. Er ging auf den Eingang zu und trat hindurch. Was er da sah war unbeschreiblich. Aber er erkannte die Höhle. Es musste die Höhle sein in der der Schatz Sanderas, Die Träne der Hoffnung, lag. Vor 16 Jahren hatte die Prinzessin Sanderas seine Macht freigesetzt. Seitdem wurden die Prinzessin und der Edelstein nicht wieder gesehen. Mann erzählte sich, dass der Stein, irgendwo in einer Höhle eingeschlossen, darauf wartet von einer auserwählten Person befreit zu werden.

Und dies war diese Höhle. Sie bestand nur aus Kristallen. Man sah keine Normalen Steine, sosehr man auch gesucht hätte. Und in der Mitte stand eine Säule die aussah als wäre ein Wasserstrahl aus dem Boden gekommen und dann gefroren. Und auf dieser Säule lag der Edelstein. Achero wollte ihn sich näher ansehen und trat einen Schritt vor. Aber er kam nicht vorwärts. Es war wie eine Schützende Wand um die Kristallsäule. Er konnte diese Wand nicht anfassen. Es war als hielte eine unsichtbare Kraft ihn fest. Er versuchte es noch einige Male, bevor er aufgab. "Da hab ich wohl keine Chance." Dachte Achero. "Ich möchte mal wissen was dass für ein Zauber ist, der den Stein schützt." Er sah keinen Sinn darin noch länger in dieser Höhle zu bleiben und ging zurück zu seinem Lager. Das Feuer war schon fast erloschen, aber er schaffte es noch es wieder in Gang zu bringen. Er dachte noch einige Zeit über den Stein nach, bis er doch einschlief.

Aufbruchstimmung

So und wieder ein neues Kapitel^^

Dieses mal gehts wieder mit den Vier anderen weiter

Ich hoffe euch hat der kleine Einschnitt durchs letzte Kapi doch irgendwie gefallen^^

ähm... irgendwie fällt mir einfach nichts gescheites ein. XD

Von daher: Viel Saß beim lesen!!!

Eure Ilahja

PS: ma wieder nen lieben dank an Kiana fürs Betan und an alle die mir Kommis schreiben oder die FF wenigstens lesen^^
 

7.Kapitel: Aufbruchstimmung
 

"Na komm schon. Die fangen sonst ohne uns an!" "Ja und wir wollten Mira doch noch viel Glück wünschen!" drängten Katsu und Kit Caleb zur Eile. Abgehetzt kamen die drei fünfzehn Minuten vor Beginn vor der Turnhalle, wo das Turnier stattfinden sollte, an. Sie suchten Mira, die sich schon ganz aufgeregt fertig machte, und halfen ihr noch so gut sie konnten. Dann war Mira an der Reihe und die anderen suchten sich einen Platz von dem aus sie zusehen konnten.

"Die anderen Teilnehmer waren sehr gut und haben eine gute Bewertung bekommen." meinte Katsu, die sich die Ergebnisse der schon gestarteten Teilnehmer besorgt hatte. "Da muss sich Mira ganz schön anstrengen! Drücken wir ihr ganz feste die Daumen." Und das taten sie auch. Sie saßen ganz gespannt da während Mira ihr Bestes gab. Und sie machte ihre Sache sehr gut.

Als ihre Bewertung bekannt gegeben wurde: "Ja sie liegt vorne! Und nur noch wenige Teilnehmer! Sie gewinnt sicher." freute sich Kit. "Jetzt werde mal nicht übermütig. Wie gesagt gibt es noch Teilnehmer. Wir wissen nicht wie gut die sind. Aber wollen wir mal das Beste hoffen." beschwichtigte sie Katsu wieder und Caleb nickte zustimmend.

Aber die Sorge schien unbegründet. Die nächsten machten alle entweder Fehler oder bekamen wegen anderen Kleinigkeiten eine nicht so gute Bewertung. "Jetzt sind nur noch zwei übrig. Sie wird gewinnen! Da bin ich mir sicher!" jubelte Kit schon im voraus. "Jedenfalls ist sie unter den besten drei, egal wie die anderen abschneiden." freute sich auch Katsu. Aber Kit schürzte die Lippen. Sie gewinnt und damit Schluss." gab Kit ihrer Meinung Nachdruck. "Mal abwarten. Wir werden es ja gleich sehen. Da kommt schon die nächste Teilnehmerin." versetzte Caleb Kits Freude einen Dämpfer. Und wirklich, die Vorführung dieser Teilnehmerin fand große Begeisterung, außer bei Kit, und sie bekam eine zwar knappe aber doch bessere Bewertung als Mira. Kit wollte schon Einspruch erheben und wäre auf die Schiedsrichter losgegangen wenn Katsu und Caleb sie nicht mit Mühe zurückgehalten hätten. Die letzte Teilnehmerin war nicht so gut und nach kurzer Zeit kam die Preisverleihung.

Als die Teilnehmer die Halle verließen eilten die drei zu Mira um ihr zu gratulieren. "Du warst super! Schade, dass du nur Zweite bist." strahle Katsu sie an. "Ja aber die andere war einfach noch ein bisschen besser." "Ein bisschen besser? Du warst die Beste, eindeutig!" begann Kit sich wieder aufzuregen. Mira sah sie etwas schräg an. "Achte einfach nicht auf sie", riet Katsu ihr. "Die hat feste an deinen Sieg geglaubt und sich vorhin schon so aufgeführt. Aber jetzt lass uns nach Sandera gehen." "Klar ich muss aber noch kurz zuhause vorbeischauen." "Ist schon klar, deinen Eltern deinen Erfolg mitteilen. Kommst du?" fragte Katsu Kit, die sich immer noch wie besessen aufregte und damit Caleb fast zur Verzweiflung brachte.

Auf dem Weg nach Cristella beruhigte sie sich zum Glück aller wieder. Sie holten ihre Waffen und fingen an mit ihnen zu üben. Auch Furin kam vorbei um zu helfen. Sie übten so lange sie konnten. So vergingen die fast drei Wochen bis zu den Ferien wie von selbst.

"Schön nur noch morgen, dann haben wir die Schule für dieses Jahr abgeschlossen." schwärmte Kit, als sie sich in der Sonne an ihrem Lieblingsplatz am See in Sandera räkelte. "Ja, endlich. Wird auch Zeit." stimmte Katsu zu. "Aber wie machen wir das eigentlich mit unserer Reise? Wir wollten ja so früh wie möglich los!" "Stimmt, daran haben wir noch gar nicht gedacht." "Wie wäre es wenn ihr schon morgen Abend hier her kommt?" schaltete sich Caleb, der gerade gekommen war, in das Gespräch mit ein. "Das ist eine gute Idee! Oder was meint ihr?" fand Kit. "Ja klar!" stimmte Katsu zu. "Wir haben unseren Eltern ja gesagt dass es schon früh losgeht. Da können wir ja sagen, damit keiner zu spät kommt oder sonst was ist wollen wir gleich zusammen übernachten." "Ja das ist gut. Da haben meine Eltern bestimmt nichts dagegen!" stimmte auch Mira mit ein. "Gut dann treffen wir uns schon morgen. Sagen wir so gegen vier?"

"Sorry das haut bei mir nicht ganz hin." entschuldigte sich Kit. "Schon klar! Du willst den letzten Tag mit deinem Satoru verbringen." erklärte Katsu wisserisch. "Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir wissen ja nicht wie lange wir weg sind. Ich komm dann später nach." versprach sie.

Am nächsten Tag hatte Katsu Mira abgeholt und sie gingen gemeinsam zum Tor. Aber als sie da ankamen erwartete sie eine nicht minder große Überraschung. "Kit was machst du den hier? Du wolltest doch mit Satoru..." weiter kam Katsu nicht, da Kit sonst wahrscheinlich ausgeflippt wäre. Als Katsu den Namen Satoru erwähnt hatte war Kit aufgesprungen und in ihren Augen sah man Hass auffunkeln. "Was ist denn passiert?" fragte Mira vorsichtig. "Wir hatten Streit. Als ich zum Treffpunkt kam war er schon da."

"Hi Kit, da bist du ja!" "Bin ich etwa zu spät?" fragte Kit ihren Freund. "Nein, nein keine Sorge. Wir haben etwas ehr mit dem Training aufgehört. Aber es hat nicht gereicht dass ich noch mal heim konnte. Dann wäre ich zu spät gekommen." erklärte dieser. "Und was wollen wir unternehmen? Hast du irgendeinen Wunsch?" Kit schüttelte den Kopf. "Nichts Bestimmtes." Und so gingen sie einfach mal ohne wirkliches Ziel los.

"Was hast du so in den Ferien vor?" fragte Kit Satoru nach einer Weile. "Es stehen ein paar Spiele aus. Und ich habe gehofft dass wir uns mal treffen würden." antwortete dieser und lächelte sie an. "Hast du es wieder vergessen oder hast du mir nicht richtig zugehört? Ich hab dir doch erzählt dass ich in den Ferien an einer Tour teilnehme." belehrte Kit ihn. "Wann hast du mir dass erzählt? Daran kann ich mich nicht erinnern!" "Schon vor etwa zwei Wochen! Da merkt man mal wie wenig du mir zuhörst." "Sorry, ich hab wohl nicht mehr daran gedacht". entschuldigte sich Satoru. "Wir hatten in letzter Zeit so viel Spiele, und dann auch noch die Schule! Ich hab so viel um die Ohren da hab ich vor kurzem sogar die falschen Bücher für die Schule eingepackt!" versuchte Satoru die Stimmung aufzulockern da Kit ihn von der Seite her ansah.

Diesen Blick hatte er allerdings falsch gedeutet. Kit hatte sich gerade überlegt ob sie ihren Freund mal etwas testen sollte. Und das tat sie auch. "Ja, ich weiß was du meinst! Wirklich viel zu tun. Und da kommt dann auch noch die Freundin und nimmt die restliche freie Zeit in Anspruch. Deshalb sehen wir uns in letzter Zeit auch so wenig." meinte Kit ganz beiläufig. "Ja, das ist wohl der Grund. Aber mit dir bin ich gerne zusammen. Da macht es nichts, wenn ich noch weniger Freizeit habe als so schon." antwortete Satoru scherzhaft. Damit war Kit zufrieden und sie gingen weiter.

"Wie lange bleibt ihr eigentlich weg?" wollte Satoru nach kurzem wissen. "Keine Ahnung. Es ist nichts festgelegt."

Sie kamen zum Stadtpark und gingen hinein. Nach einer Weile kamen sie an einer Gruppe Jungs aus Satorus Fußballverein vorbei. Einer der Jungs bemerkte sie und winkte ihnen zu. Dadurch wurden auch die anderen auf sie aufmerksam. "He Satoru." rief einer und ging auf die beiden zu. "Das letzte Wochenende war echt toll. Das müssen wir bald mal wiederholen!" redete der Junge fröhlich drauflos. Aber Satoru signalisierte ihm ruhig zu sein. Er hoffte Kit hätte es nicht bemerkt und sie ließ es sich auch nicht anmerken. Sie wendete sich an den Jungen. "Was war denn letztes Wochenende?" Dieser ignorierte Satoru und fing an zu erzählen wobei Kits Miene immer düsterer wurde.

"Wir haben das letzte Wochenende auf dem Fußballplatz übernachtet. Wir hatten kein Spiel und der Trainer hat uns das Wochenende frei gegeben. Manche sind nur eine Nacht geblieben aber die meisten waren beide Nächte da. Die gegangen sind haben ganz schön was verpasst, nicht Satoru?" lächelte der Junge ihn an. Auch Kit sah ihn an, aber sie lächelte nicht, sondern ihre Augen funkelten vor Zorn. "Ich glaub wir sollten besser gehen!" meinte Satoru nervös, fasste Kit am Arm und zerrte sie weg.

Als sie außer Sichtweite waren riss Kit ihren Arm los und baute sich wütend vor ihrem Freund auf. "Für so was hast du Zeit, aber für mich nicht! Einen tollen Freund hab ich da!" "Tut mir leid. Ich wollt ja eigentlich nur einen Tag bleiben aber die anderen haben mich sozusagen gezwungen zu bleiben." versuchte er sich rauszureden. "Ja, ja und dann noch anderen die Schuld zu schieben. Schon klar. Aber ich glaub dir kein Wort. Wenn du es mir wenigstens gesagt hättest! Aber nein, der Herr schweigt lieber! Langsam reicht es mir!" schrie Kit ihn an. "Ich muss dir ja nicht alles sagen! Jeder hat seine Geheimnisse. Oder du etwa nicht?" wurde jetzt auch Satoru lauter. "Ich verlang ja nicht dass du mir alles sagst!" konterte Kit und ging einen Schritt auf ihn zu. "Aber wir sind schließlich zusammen! Ich versteh ja, dass du teilweise sehr viel zu tun hast, aber wenn du mal ein ganzes Wochenende frei hast könnten wir ja zumindest mal ein bisschen dieser Zeit gemeinsam verbringen! Müsste ja kein ganzer Tag sein aber wenigstens zwei, drei Stunden! Oder ist das schon zu viel verlangt?" forderte Kit. "Ja aber wenn ich mal Zeit hab, hab ich auch nicht immer Lust dich zu treffen. Dann will ich auch mal Zeit für mich haben!" "Du hast doch vorhin gesagt du wärst so gerne mit mir zusammen! Aber deine Zeit hast du ab jetzt auch, denn ich mag nicht mehr! Ich hab extra meine Freundinnen versetzt, und das war nicht das erste Mal! Ich will nicht mehr!" schrie sie ihn an. "Heißt das, dass du dich..." Aber weiter kam er nicht mehr. "Ja, das heißt es!" bestätigte Kit nur noch kurz, drehte sich um und ließ den ganz verwirrten Satoru stehen. Zuhause schnappte sie sich ihren Rucksack, den sie für die Reise gepackt hatte und marschierte zum Tor.

"Und da bin ich. Können wir jetzt endlich gehen?" fragte Kit gereizt. Und so gingen sie nach Sandera.

"Hi Caleb, da sind wir schon!" begrüßten sie diesen, als sie ihn fanden. "Das trifft sich. Kommt mal mit!" forderte er sie auf. "Ich zeig euch, wo ihr heute übernachten könnt." Er ging mit ihnen zu einem Gebäude neben dem Schloss. Darin gab es viele Räume und dort wo die Tür offen stand konnte man sehen, dass es eine Art Schlafzimmer oder so waren. Aber Caleb führte sie den Gang, von dem aus diese Räume zu erreichen waren, weiter entlang. Am Ende dieses Ganges führte eine Treppe in ein weiteres Stockwerk. Dorthin führte er sie. Hier gab es nicht so viele Türen, aber vor einer hielt er an.

"Hier könnt ihr heute Nacht bleiben. Hier oben seid ihr ungestört." erklärte er und öffnete die Tür. Dahinter lag ein Zimmer mit vier Betten. Es war erstaunlich geräumig und hatte ein großes Fenster an der hinteren Wand. Was sie für die Nacht brauchten holten sie aus ihren Rucksäcken und legten es auf die Betten. Den Rest nahm Caleb gleich mit. Als die Mädchen sich eingerichtet hatten folgten sie ihm zu den Ställen. Dort wurden sie schon von Furin erwartet. Er hatte drei Einhörner für sie bereit gemacht. "Probiert mal wie ihr mit ihnen hier zurechtkommt. Sie sind temperamentvoller als die letzten und für die Reise besser geeignet. Ich denke dass ihr das schon schafft." meinte er. "Wenn ihr wollt könnten wir ein Stück weit ausreiten." schlug Caleb vor "Da merkt ihr eher wie ihr mit ihnen zurechtkommt als auf dem Platz."

Die Mädchen fanden die Idee klasse. "Wenn es euch nichts ausmacht komm ich auch mit. Satan verträgt schon mal ne Pause. Wir haben in letzter Zeit immer nur trainiert." Natürlich machte es ihnen nichts aus und so holten die Zwei noch schnell ihre Einhörner und die Fünf machten sich auf. Die Mädchen kamen sehr gut mit ihren Einhörnern zurecht und wollten sie auch bei ihrer Reise reiten. Auch Kits Stimmung besserte sich etwas sobald sie im Sattel saß. Als sie zurückkamen verstauten sie ihre Sachen in Satteltaschen. Caleb hatte den Mädchen Kleidung besorgt, da sie in ihrer Kleidung zu sehr aufgefallen wären. Trotzdem packten die Mädchen auch einen Teil ihrer eigenen Kleidung ein. Das meiste davon ließen sie allerdings bei Nero, der versprochen hatte darauf aufzupassen.

Er kam eigentlich vorbei, um ihnen auf ihrer Reise viel Glück zu wünschen und die Mädchen nutzten diese Situation natürlich gleich aus. Für die verderblichen Lebensmittel ließen sie noch Platz da es besser war diese erst kurz vor ihrem Aufbruch einzupacken. Sie gingen trotz ihrer Aufregung früh ins Bett um am nächsten morgen fit zu sein.

Am nächsten morgen kam eine Kriegerin, die Caleb geschickt hatte, in ihr Zimmer um sie zu wecken. Durch ihre Aufregung waren die drei allerdings schon wach. Sie zogen die Kleidung an, die Caleb ihnen besorgt hatte und gingen dann zu den Ställen. Furin und Caleb waren gerade dabei die Einhörner fertig zu machen als die Mädchen dazu kamen. Sie halfen noch bei den letzten Handgriffen und waren kurz darauf auch schon fertig zum Aufbrechen.

"Wo müssen wir eigentlich hin?" erkundigte sich Mira. "Wo sollen wir suchen?" "Wir sollten von Dorf zu Dorf ziehen um Informationen zu sammeln. Einfach in der Gegend herumreiten wird nicht viel bringen. Das nächste Dorf ist Palin. Auf der Straße brauchen wir ungefähr zwei Tage." erklärte Caleb als sie aufstiegen. "Gibt es keinen schnelleren Weg?" murrte Kit, deren Laune wieder gesunken war, da sie nicht ausschlafen konnte. "Wir könnten auch auf direktem Weg nach Palin, abseits der Straße." schlug Caleb vor. "Aber ich kann nicht versprechen, dass wir so schneller sind, da der Boden uneben ist und wir durch alles Mögliche aufgehalten werden könnten." "Aber auf jeden Fall macht es mehr Spaß! Lasst uns abseits gehen!" ermunterte Katsu die anderen. Und so war es beschlossene Sache und sie ritten los.

Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs und ritten gerade über eine Wiese als Caleb Espado anhielt. "Was ist denn los?" wollte Katsu wissen. Darauf hob Caleb die Hand als Zeichen "Seid mal ruhig, da kommt irgendetwas!" Auch die Mädchen versuchten das vermeintliche Geräusch zu hören, aber sie vernahmen nichts außer den Vögeln und dem Wind.

Doch nach kurzem bemerkten sie auch etwas. Es war wie ein dumpfes Donnergrollen und kam immer näher. Da schien Caleb es zu erkennen. "Schnell da vorne unter die Bäume!" rief er und lenkte Espado in die angegebene Richtung. Die Mädchen machten es ihm nach und holten ihn ein als er Espado unter den Bäumen wieder anhielt und auf die Wiese blickte. Als auch die Mädchen sich umdrehten sahen sie eine Herde Einhörner mit hoher Geschwindigkeit über die Wiese rennen. Als sie genauer hinsahen, sahen sie auch den Grund wieso die Tiere so in Panik waren. Sie wurden von Wölfen gejagt! "Na zum glück sind wir da weg. Die hätten uns wohl umgerannt!" bemerkte Kit. Als die Herde vorbei war ritten sie weiter.

Nachdem sie den Wald passiert hatten machten sie am Rand der Bäume eine Pause. Es war Mittag und ziemlich warm. Sie nahmen den Einhörnern die Taschen und Sättel ab und ließen sie grasen. Dann setzten sich Kit und Mira unter einen Baum. "Oh man! Mir tut alles weh! Wann war ich das letzte Mal so lange im Sattel gesessen?" jammerte Kit "Ich bin's auch nicht gewohnt, aber besser so als wenn wir laufen und die ganzen Sachen mit uns herum tragen müssten!" meinte Mira. "Stimmt auch wieder." Caleb konnte die Mädchen nicht verstehen. Er hatte allerdings den Vorteil, dass er viel mit Espado unterwegs, und somit lange Ritte gewohnt, war. Auch Katsu machte der Ritt nicht viel aus. Sie war zwar auch froh über die Pause, hatte sie allerdings nicht so dringend nötig wie die anderen Beiden.
 

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kleines Nachwort:

Bovor noch einer kommt und sagt, dass das auftauchen von Kits Freund verwirrend ist verweiß ich hiermit auf das *nachzähl* 3.Kapitel wo die drei Mädchen auf dem Schulhof reden!!! Da wird er das erste mal erwähnt! XP

Und doch endlich wieder ein neues Kaitel XD

Hat diesmal etwas lnger gadauert. Soooryyy

Naja was soll ich sagen? Langsam gehts rund^^

Sonst noch was? *murmel*

Eigentlich nicht außer:

Ich wünsch euch viiiel Spaß beim lesen.

Eure Ilahja
 

PS: wieder ein dickes Dankeschn an Kiana fürs Betan *dich knuddel*

PS*2: Von hier an haben die Kapis keine Titel mehr. Mir fällt einfach nichts gescheites ein. Vorschläge sind gerne gesehen ^.^
 

8.Kapitel:
 

So ließen Katsu und Caleb die anderen ausruhen und kümmerten sich um das Essen. Aber Caleb schien nicht bei der Sache zu sein. "Was hast du denn?", fragte Katsu und riss Caleb damit aus seinen Gedanken. "Ich muss ständig an die Einhornherde denken", entgegnete er knapp. Als Katsu ihm weiterhin fragend anblicke fuhr er fort: "Die Einhörner sind es eigentlich nicht sondern die Wölfe. In dieser Gegend habe ich noch nie welche gesehen. Normalerweise leben und jagen sie weiter im Norden. Es ist ungewöhnlich, dass sie hier sind. Es muss etwas im Norden passiert sein." "Hoffentlich nichts Schlimmes!" Auch Katsu wurde jetzt nachdenklich.

Nachdem sie gegessen hatten machten sie sich bereit um wieder aufzubrechen. Aber als sie gerade aufsteigen wollten hielt Mira inne und sah sich um. "Was ist denn los?" wollte Kit wissen als sie ihre Freundin so sah. "Ich weis nicht genau. Irgendetwas stimmt hier nicht", antwortete diese und sah weiterhin in den Wald hinein. Katsu, die das Gespräch mitgehört hatte, ging auf den Waldrand zu. "Da ist aber nichts", berichtete sie und ging noch etwas weiter. Je weiter sie ging umso unruhiger wurde ihr Einhorn, welches sie an der Hand mitführte, bis es letztendlich scheute. Nur wenige Augenblicke später sprang ein Hirsch aus dem Dickicht. "Ach so. Es war nur ein Hirsch", atmete Kit erleichtert auf. "Vor dem brauchen wir wohl wirklich keine Angst haben. Dann ist ja alles in Ordnung."

Aber Mira starrte den Hirsch voller Unbehagen an. "Mit dem stimmt irgendetwas nicht!" schaltete sich Caleb ein. "Die Hirsche in dieser Gegend sind eigentlich nicht sehr zutraulich. Wenn sie einen Menschen bemerken ergreifen sie normalerweise die Flucht." Wie zur Bestätigung senkte der Hirsch sein Geweih und scharrte mit den Hufen, als wolle er die Gruppe herausfordern.

Als keiner seine Herausforderung annahm rannte der Hirsch auf Mira zu. Diese konnte sich nur mit einem beherzten Sprung zur Seite retten. Aber der Hirsch drehte um und lief auf sein nächstes Opfer zu. Diesmal war es Kit. Gerade noch rechtzeitig stellte Caleb sich vor sie und wehrte den Hirsch mit seinem Schwert ab. "Mira, du musst versuchen seine Beine mit der Schnur deiner Waffe zu fesseln! Nur so können wir ihn ruhig stellen ohne ihn zu verletzen!", rief Katsu geistesgegenwärtig, als der Hirsch erneut auf Caleb zustürmte, da er in ihm einen Gegner gefunden hatte. Mira holte ihr Messer aus einer kleinen Tasche die sie um die Hüfte gebunden trug. Der erste Versuch ging daneben und machte den Hirsch nur noch wilder. Auch die weiteren Versuche gingen daneben bis Mira schon fast aufgeben wollte. Die anderen drei hielten das Tier währenddessen mit ihren Waffen in Schach. Da klappte es endlich. Die Schnur wickelte sich um drei Beine des Hirsches, zog sich zusammen und dieser fiel hin. Er versuchte sich zu befreien, was erfolglos blieb, die Schnur zog sich nur immer enger zu.

Es vergingen einige Minuten bis der Hirsch aufgab und sich beruhigte. Da traten die vier vorsichtig näher und Caleb kniete sich zu ihm hinunter. Er untersuchte das Tier ob es eine Wunde hatte, die es zu dieser Raserei trieb, fand aber nichts. Auch Mira kniete nieder und streichelte behutsam über das Fell. Als sie an der Brust des Tieres entlangfuhr hielt sie plötzlich inne. "Da ist irgendetwas! Ich spüre es genau." Auch Caleb fuhr über die Stelle bemerkte aber nichts. Auch Katsu und Kit versuchten es und fanden die Stelle. Es war als wäre dort eine Art Energie, ähnlich der die man Spürte wenn man das Tor zwischen den Welten öffnete.

Als Mira ihre Hand auf der Stelle ruhen ließ und sich konzentrierte fing diese an zu glühen. Dieses Glühen übertrug sich auf die Brust des Hirsches. Der Hirsch verdrehte daraufhin die Augen und fing wieder mit dem Versuch an sich zu befreien. Die anderen drei sprangen zur Seite aber Mira blieb wie in Trance sitzen. Nach kurzer Zeit wölbte sich das Fell des Tieres an besagter Stelle und es erschien gleich darauf eine Art Splitter eines grünen Edelsteins. Kaum war der Splitter aus seinem Körper waren auch die Schmerzen des Hirsches verschwunden und er beruhigte sich. Auch Mira erwachte schwer atmend und hielt den Splitter staunend in der Hand.

"W ... wa ... was ist passiert? Was war das eben?", fragte sie mehr sich selbst als die anderen. Während die beiden Mädchen Mira erzählten was sie gesehen hatten und darüber nachdachten, was das gewesen sein könnte, befreite Caleb den Hirsch. Dieser stand auf und senkte den Kopf vor den Mädchen. Dies war eine Geste der Entschuldigung und des Dankes. Nachdem die Mädchen ihn nochmals gestreichelt hatten lief er in den Wald zurück und die Gruppe machte sich auch auf den Weg. Sie ritten lange Zeit schweigend und nachdenkend dahin.

Der Rest des Tages und auch die Nacht im Freien verliefen ohne weitere Zwischenfälle. Das Hautthema der Gruppe war lange Zeit das Zusammentreffen mit dem Hirsch, aber als sie merkten, dass sie keine Antwort fanden gaben sie es auf darüber zu diskutieren. Auch der nächste Tag brachte nichts Neues. Am Nachmittag kamen sie auf einem Hügel zurück auf die Straße. Von dort aus konnte man Palin sehen und so überwanden sie den Rest des Weges auf der Straße. Als sie in dem Dorf ankamen war die Sonne schon am Untergehen. "Ich suche uns eine Unterkunft für die Nacht", erklärte Caleb als sie den Marktplatz erreichten. "Ihr könnt euch ja in der Zwischenzeit etwas umsehen. Aber seit vorsichtig", mahnte er sie und ging los. Es gab nicht viel zu sehen und so setzten sich die Mädchen nach kurzem auf eine Treppe zu einem großen Haus. Lange mussten sie nicht warten bis Caleb zurückkam und sie zu einem Gasthaus führte. Sie versorgten die Einhörner, aßen noch etwas und gingen dann auf ihre Zimmer. Die Mädchen hatten eines zusammen und so unterhielten sie sich noch über die Vorkommnisse der letzten zwei Tage.

"Das mit dem Hirsch geht mir immer noch nicht aus dem Kopf", meinte Kit. "Mir auch nicht. Ich frage mich was er hatte und was das mit diesem komischen Splitter zu tun hat!", stimmte Katsu zu. Mira holte den Splitter hervor, den sie in einer Tasche mitgenommen hatte. "Was mich wundert ist, dass wir den Splitter gespürt haben und Caleb nicht! Er kennt sich mit der Magie doch viel besser aus als wir", meinte sie als sie den Splitter betrachtete. Dieser leuchtete grün im Schein der Kerzenflamme, die den Raum nur spärlich beleuchtete.

"Was hast du eigentlich gefühlt als du den Splitter entfernt hast?", wollte Kit von Mira wissen. "Es war komisch. Ich wollte nur versuchen ob man die Kraft des Splitters besser spürt wenn man sich konzentriert", erklärte diese. "Es hat auch geklappt. Nach kurzem hab ich den Splitter nicht nur gespürt, sondern mir war als würde ich ihn sehen. Dann hab ich nur noch gemerkt wie eine Art Verbindung entstand und der Splitter immer weiter zu meiner Hand wanderte. Dann hatte ich ihn auch schon entfernt", "Das ist wirklich merkwürdig! Ob wir zwei das auch schaffen?", überlegte Kit. "Ich denke schon, schließlich haben wir den Splitter auch gespürt", meinte Katsu. "Oh man, bin ich müde! Ihr etwa nicht?", fragte Kit die anderen mit einem herzhaften Gähnen, als keiner mehr was gesagt hatte. "Ja doch wir sollten jetzt besser schlafen. Wir können ja morgen mal Caleb fragen, was er zu dem Ganzen meint. Der hat bestimmt eine Idee!", schlug Mira vor und so schliefen sie kurz darauf ein.

"Guten Morgen! Aufwachen! Die Sonne scheint!", rief Katsu, zog die Vorhänge vor dem Fenster auf und ließ die Sonnenstrahlen ins Zimmer. "Mach wieder zu!", beschwerte sich Kit und warf ein Kissen in ihre Richtung. Allerdings traf sie nicht wie geplant Katsu sondern Mira, die das Bett am Fenster hatte und sich gerade aufsetzte. "Hey, was soll den das?", fragte sie noch etwas verschlafen und warf das Kissen zurück. "Ich weiß einfach nicht was ihr habt!", gab Katsu zu verstehen während sie sich anzog. "Wie kann man hier nur so lange schlafen? Es gibt so viel zu sehen." "Schon gut, schon gut. wir haben es kapiert", murrte Kit und begann auch sich anzuziehen. Auch Mira kam langsam aber sicher unter ihrer Decke hervor gekrochen.

Als die Mädchen fertig waren gingen sie aus dem Zimmer in Richtung der Gaststube. "Morgen. Auch schon wach?", hörten sie plötzlich eine Stimme hinter sich und drehten sich um. "Man Caleb, wie kannst du uns nur so früh am morgen schon so erschrecken?", maulte Kit ihn an, als sie ihn erkannte und rauschte davon. Auch Mira warf ihm einen erbosten Blick zu und eilte Kit hinterher. "Was ist denn mit denen los?", fragte er Katsu und sah den beiden verwirrt hinterher. "Hab ich ihnen irgendetwas getan?" "Nein, nein, keine Sorge. Die haben nur nicht ausgeschlafen. Die beruhigen sich schon wieder. Obwohl ich zugeben muss, dass du uns schon ziemlich erschreckt hast!", erklärte Katsu und die beiden gingen den anderen hinterher.

Sie behielt Recht. Nachdem die beiden Mädchen etwas gegessen hatten, hatte sich ihre Laune gebessert. Und es erwartete sie eine Überraschung. Als sie mitten im Gespräch waren, kam eine Gestalt die Treppe zu den Zimmern herunter, welche Katsu, die direkt auf die Treppe sehen konnte, ziemlich bekannt vorkam. Die anderen bemerkten nichts, aber Katsu versuchte die Gestalt besser zu erkennen. "Furin!", entfuhr es ihr als sie ihn erkannte und unwillkürlich aufsprang. Der Rest der Truppe drehte sich überrascht in die Richtung in die Katsu blickte. Und auch Furin sah überrascht zu ihnen herüber. Er war gerade dabei gewesen sich zu strecken als er seinen Namen hörte und hatte mitten in der Bewegung innegehalten. Als er die Gruppe erkannte kam er zu ihnen an den Tisch und lächelte.

"Was machst du denn hier?", wollte Kit sofort wissen, als Furin sich gesetzt hatte. "Bist du uns nachgekommen?" "Nein, ist mehr ein Zufall. Kurz nachdem ihr weg wahrt ist einer der Druiden zu mir gekommen und hat aus mir einen Laufburschen gemacht!", erklärte er mit gespielter Niedergeschlagenheit. "Er hat mich gebeten der Heilerin des Dorfes etwas zu bringen, was ich auch gemacht habe. Es war dann allerdings zu spät um den Rückweg anzutreten, deshalb habe ich mir hier ein Zimmer genommen. Ich hatte nicht damit gerechnet euch hier zu treffen. Habt ihr schon was herausgefunden?", wollte er wissen.

"Wir haben noch gar nicht angefangen was zu suchen", erklärte Kit mit noch immer geknickter Stimmung. "Wir sind ja gestern auch erst spät hier angekommen", erklärte Katsu. ""Aber wie wollen wir das eigentlich machen?", wandte sie sich an Caleb. "Sollen wir einfach die Leute auf der Straße fragen?" "Es ist sinnvoller Händler und Reisende zu fragen, die könnten ehr was wissen. Am besten teilen wir uns auf, dann geht's schneller. Ich schlage vor wir machen uns jetzt fertig und gehen dann los." " Gesagt, getan. Nach kurzer Zeit gingen sie noch gemeinsam zum Marktplatz. "Also, wie teilen wir uns jetzt auf?", wollte Mira wissen. "Ich muss noch etwas erledigen", erklärte Furin, der auch mitgekommen war. "Aber ich hör mich nebenbei auch etwas um", versprach er und ging weg. "Komm Mira wir gehen da lang!", bestimmte Kit und zog die ganz perplexe Mira mit sich. "Hei! Was soll denn das?", rief Katsu ihnen nach, aber Kit winkte nur ab und die zwei verschwanden hinter einer Hausecke.

"Was war denn das für eine Aktion?", fragte Mira als sie außer hörweite waren. "Sag bloß du hast noch nichts bemerkt!?", meinte Kit verdutzt. "Zwischen den beiden knistert es doch gewaltig. Schau nur mal Katsu an wenn man nur über ihn redet! Und Caleb lässt sich zwar so nichts anmerken, aber er blickt sie auch manchmal so von der Seite her an. Das ist eine gute Gelegenheit für sie!", erklärte Kit mit einem breiten Grinsen. "Ich wusste ja gar nicht, dass du so ein gutes Gespür für solche Angelegenheiten hast! Hätte ich dir gar nicht zugetraut", meinte Mira anerkennend und die beiden gingen los.

"Dann hat sich das mit der Aufteilung wohl erledigt!", erkannte Caleb. "Komm, dann gehen wir hier entlang", forderte er Katsu auf, die noch immer in die Richtung starrte, in die Mira und Kit verschwunden waren. "Was? OH, ja, OK", stammelte sie vor sich hin. In Katsus Kopf schwirrte es. Was sollte das gerade? Was hatte Kit vor? Ganz in Gedanken lief sie neben Caleb her. Zwischendurch hielten sie an um jemanden zu fragen, hatten aber nicht viel Erfolg.

Auf einer nicht so belebten Straße kamen auf einmal Kinder, so um die 13 Jahre, aus einem Laden gestürzt und direkt auf die Zwei zu. Caleb sah sie und wich ihnen aus, aber Katsu war immer noch in Gedanken und wurde von einem der Jungen umgeworfen. Caleb versuchte noch sie aufzufangen und stellte sich hinter sie, verlor aber auch den Halt und beide stürzten zu Boden. Für Katsu wurde der Sturz nicht sehr hart, da Caleb, wie ein Schild zwischen ihr und dem Boden landete. "Alles in Ordnung bei dir?", fragte Caleb als der erste Schrecken verflogen war. "Ja", antwortete Katsu knapp. Als sie bemerkte wie sie da auf dem Boden lagen, wurde sie knallrot und stand überstürzt auf. Auch Caleb erhob sich und als er sah das Katsu sich von ihm weggedreht hatte und ihr Körper bebte ging er noch mal auf sie zu. "Ist wirklich alles in Ordnung?", fragte er diesmal merklich besorgt, legte ihr die Hand auf die Schulter und versuchte ihr ins Gesicht zu sehen. Sie entwand sich allerdings seinem Griff, drehte sich dann aber doch zu ihm um und lächelte ihn an. "Es ist wirklich nichts!", versicherte sie. Die Röte hatte sie soweit aus ihrem Gesicht verband, dass es nicht mehr so sehr auffiel. Caleb glaubte ihr immer noch nicht, fragte aber nicht weiter.

Sie zogen weiter und die Zeit verging wie im Flug. Als die Sonne unterging liefen sie zurück zum Gasthaus, dort in ihre Zimmer um sich auszuruhen und auf die anderen zu warten. Als Katsu in ihr Zimmer kam wurde sie von Kit und Mira schon erwartet.

"Und wie war es?", wollte Kit sofort wissen. Katsu sah erst einmal etwas verwirrt drein. "Wir haben leider nicht sehr viel herausgefunden", antwortete sie dann. "Das interessiert mich jetzt nicht. Ich will wissen wie es so ganz alleine mit Caleb war!", forderte Kit. Und auch Mira sah sie ganz gespannt an. "Ich weiß nicht was ihr meint", gab Katsu zurück und fing an ihr Gesicht extra lange zu waschen, um zu verbergen, dass sie, schon zum zweiten Mal an diesem Tag, rot wie eine Tomate geworden war. Als es dann doch zu lange dauerte nahm sie sich ein Handtuch und verbarg sich dahinter. Sie schnappte allerdings noch die erwartungsvollen Blicke ihrer Freundinnen auf. "Da war gar nichts", sagte Katsu aufgebracht und ging wieder aus dem Zimmer um sich zu beruhigen.

Beim Abendessen erzählte jeder, außer Furin, der noch nicht aufgetaucht war, was er herausgefunden hatte. "Wir haben gehört, dass der Stein in irgendeiner Höhle oder im See bei Cristella versunken sein soll. Mehr wusste allerdings keiner", fing Kit an und Mira stimmte zu. "Uns erging es auch nicht besser", berichtete Caleb. "Wir haben auch nichts Besseres. Wenn an der See-Geschichte was dran ist haben wir ein großes Problem. Aber mit den Höhlen wäre es auch nicht besser. Ich kenn schon um die zwanzig nur in der Nähe von Cristella. Da kann man sich vorstellen, wie viele es in ganz Sandera geben muss!"

Da kam Furin abgehetzt aber lächelnd im Gasthaus an und lief gleich auf die anderen Vier zu. "Gute Neuigkeiten!", verkündete er auf die fragenden Blicke der anderen antwortend. "Ich hab zwar nicht herausgefunden wo der Stein ist, aber in Jukkon soll ein Reisender sein, der es weiß. Es geht das Gerücht, dass er die Träne sogar selbst gesehen hat! Wenn wir uns beeilen erwischen wir ihn noch!" "Das ist mal eine gute Nachricht!", strahlte Kit. "Und wann brechen wir dann auf?", wollte Mira wissen. "So bald wie möglich. Ich schlag vor wir stehen morgen sehr früh auf und ziehen los. Heute würden wir eh nicht weit kommen", schlug Caleb vor. Die anderen stimmten zu. "Wenn ihr nichts dagegen habt komm ich auch mit", beschloss Furin. "Im Schloss ist nicht viel los. Und gebraucht werde ich dort eh gerade nicht, wie man sieht. Und ihr könntet noch einen erfahrenen Kämpfer gebrauchen!", versuchte er anzugeben. "Ja, ja. Komm mal wieder runter. Wir haben auch schon unsere Feuerprobe hinter uns!", erzählte Kit. "Wir haben so eine Art verrückten Hirsch wieder zur Besinnung gebracht!"

Als sie fertig erzählt hatten staunte Furin nicht schlecht. So etwas hatte er den Mädchen gar nicht zugetraut. Aber auch er hatte keine Erklärung für die Kräfte der Drei geschweige denn für den Splitter. Sie besprachen noch ein paar Details der weiteren Reise und Furin lieferte eine wage Beschreibung desjenigen, den sie suchten. Dann gingen sie ins Bett um am nächsten Tag fit zu sein.

Sooo und wieder ein neues Kapitel von mir^^

Dieses mal gibt es sogar zwei Überraschungen XD

Aber ich verrat nichts. Lasst euch überraschen^^

Also wenn ich mir jetzt das Kai so durchles wunder ich mich über meinen schreibstiel von damals. War der wirklich so komisch? Oder ist es nur das Kapi?

Nyo egal^^ Ich will euch nicht weiter nerven und deswegen:

Viel Spaß!

Und ein dankeschn an Kiana die ma wieder feißig betagelesen hat.

Danke Süße ^.^ *dich knuddel*
 

Eure Ilahja
 

9.Kapitel:
 

"Und wie reiten wir jetzt weiter?" wollte Mira wissen als sie sich zum Aufbruch fertig machten. "Ich habe gedacht wir legen das erste Stück auf der Straße zurück und verlassen diese dann nach einiger Zeit. So umgehen wir ein ganzes Stück Wald und danach kommen hauptsächlich Wiesen. So müssten wir schnell voran kommen." erklärte Caleb. Damit waren alle einverstanden.

Nach einiger Zeit kamen sie an einer kleinen Lichtung vorbei, auf der sich viele Menschen versammelt hatten. "Was ist den da los? wollte Kit wissen und streckte sich, in der Hoffnung etwas sehen zu können. "Da führt wahrscheinlich jemand Kunststücke vor. Wenn ihr wollt können wir kurz hinschauen." Und ob sie wollten. Sie stiegen ab und banden ihre Tiere an. "Einer sollte bei den Einhörnern bleiben. Solche Gelegenheiten nutzen Diebe gerne aus!" meinte Caleb. "Ich bleib freiwillig." bot Katsu an. "Ich muss so etwas nicht unbedingt sehen." "Wirklich?" erkundigte sich Furin. "Bist du dir sicher? Ich würde auch..." aber Katsu schüttelte den Kopf. "Wirklich. Da vorne ist mir außerdem zu viel los." Also gingen die anderen zusehen und Katsu ließ sich unter einem Baum nieder.

Nach kurzem sah sie einen Schatten vorbeihuschen. Sie hatte ein ungutes Gefühl, stand auf und ging der Gestalt nach. Diese verschwand hinter einem Baum. Als Katsu an der Stelle ankam packte sie jemand von hinten. "Du dachtest wohl, du könntest mir hinterher schleichen?" fragte die Gestalt, die sich als ziemlich kräftiger und hoch gewachsener Mann herausstellte. Es kam noch ein Mann zwischen den Bäumen hervor. "Du bist ein dummes Mädchen. Du wirst für diesen Versuch bezahlen!" meinte er und zog sein Schwert.

Er holte zu einem Schlag aus, konnte ihn aber nicht zu Ende ausführen. Lautlos war noch eine Gestalt an den Schauplatz gekommen und hatte ihn mit einem gezielten Schlag mit der flachen Seite eines Schwertes bewusstlos geschlagen. Der Mann der Katsu festhielt lockerte für einige Sekunden seinen Griff vor Schrecken. Diese Zeit nutzte Katsu um sich zu befreien, indem sie in die Knie ging und sich zur Seite abstieß, damit der Mann sie nicht wieder fassen konnte. Aber dazu hatte er eh keine Chance. Die Gestalt hatte sich blitzartig umgedreht und war auf ihn zugestürzt, hatte aber nicht so viel Glück wie bei dem anderen Mann. Dieser hielt den Schlag besser aus und kam nur kurz ins wanken.

"Caleb! Vorsicht, hinter dir!" schrie Katsu als sie ihren Retter erkannte. Aber die Warnung kam etwas spät. Der Zusammengebrochene hatte sich wieder erholt und griff aus dem Hinterhalt an. Caleb konnte die Wucht des Schlages, der ihn traf zwar größtenteils abwehren, wurde allerdings trotzdem umgeworfen und rutschte ein Stück auf dem Boden entlang. Er rappelte sich aber schnell wieder auf und stellte sich vor Katsu, um sie zu beschützen. "Das wirst du büßen." fluchte der große Mann und stellte sich neben seinen Begleiter "Hättest du dich lieber raus gehalten. Jetzt bist erst du dran und danach die Kleine." "Ihr werdet sie nicht anrühren! Nicht solange ich hier bin." schrie Caleb zurück. Bei diesen Worten wurde Katsu leicht rot und ihr Herz schlug wie wild. Bedeutete sie Caleb doch mehr als sie bis jetzt angenommen hatte. Oder fühlte er sich nur verpflichtet ihr zu helfen. Sie hatte allerdings keine Zeit sich weiter Gedanken zu machen.

Die Zwei Ganoven waren gemeinsam los gerannt. Der größere stürzte sich auf Caleb und der andere lief geradewegs auf Katsu zu. Diese merkte es rechtzeitig, zog einen der Dolche, die sie von Caleb bekommen hatten, aus dem Stiefel und verletzte den Mann am Arm, als sich dieser auf sie stürzte. Sie wich ihm gleichzeitig aus und er viel auf sein Gesicht. "Du verdammtes Gör!" fluchte er als er sich aufrichtete. "So ganz wehrlos wie ihr dachtet, bin ich doch nicht!" rief sie und stellte sich kampfbereit hin. Ihr Schwert hatte sie allerdings bei den Einhörnern vergessen. Sie schaffte es dem Angreifer immer wieder auszuweichen und ihm schmerzhafte Wunden mit dem Dolch zuzufügen. Caleb brachte sein Gegenüber zu Boden und kam ihr zu Hilfe. Als der Ganove seine aussichtslose Lage bemerkte zog er es vor zu verschwinden. Auch der andere verschwand als er sich wieder aufgerappelt hatte.

"Alles in Ordnung?" fragte Caleb mit merklicher Sorge. "Ja, nichts weiter passiert. War nur ein ziemlicher Schrecken." antwortete Katsu "Und was ist mit dir?" gab sie die Frage zurück. "Nichts passiert. Aber das war ziemlich leichtsinnig von dir, denen einfach hinterher zu laufen." tadelte er sie. Dabei fiel sein Blick auf ihren Arm, wo der Fremde sie doch erwischt hatte. Sie gingen zurück zu den Einhörnern, wo Caleb ihre Wunde versorgte.

"Du musst vorsichtiger sein!" mahnte Caleb. "Machst du dir etwa Sorgen um mich?" fragte Katsu mehr aus einer Laune heraus. Da merkte sie wie Caleb sich irgendwie veränderte. Es war als wäre er verlegen. "Und wenn? Ich hab schließlich versprochen auf euch aufzupassen." antwortete er und versuchte ganz normal zu wirken, was irgendwie misslang. Er merkte es und gab seine Fassade auf. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie auf die Stirn. "Zu weit oben." flüsterte Katsu ihm mit einem Lächeln zu und sie küssten sich voll Gefühl. Sie brauchten keine Worte um zu verstehen was der andere dachte. Als sie sich voneinander lösten sahen sie sich tief in die Augen. "Willst ..." wollte Caleb etwas fragen. Aber Katsu bedeutete ihm ruhig zu sein und nickte nur.

Die Beiden setzten sich, wie vorher Katsu, unter einen Baum. "Wieso bist du eigentlich hier?" wollte Katsu wissen. "Du warst doch mit den anderen weg." "Ja, aber es war nicht besonders. Ich fand es langweilig, da bin ich gegangen. Dann hab ich mir gedacht ich schau mal ob hier alles OK ist. Wie sich rausgestellt hat war es ganz gut so. Oder meinst du nicht?" erklärte Caleb. "Stimmt war ein ziemliches Glück. Nicht nur weil ich noch lebe!" bedeutete Katsu und lehnte sich bei Caleb an. Der legte seinen Arm um sie und so warteten sie auf die anderen.

Als sie die anderen kommen sahen machten sie sich daran die Einhörner fertig zum weiter reiten zu machen. "Und wie war es?" fragte Katsu ihre Freundinnen. "Toll! Die können vielleicht Sachen! Schade das du nicht dabei warst." erklärte Mira. Katsu zuckte dabei nur mit den Schultern. "Und wie war es hier?" fragte Kit und schielte dabei in Calebs Richtung, was zeigen sollte was sie gerne genauer wissen wollte. Katsu ignorierte diese Geste allerdings. "Hier gab es nichts besonderes, wenn man mal außen vorlässt das ich fast umgebracht worden wäre." berichtete sie ganz nebenbei und stieg auf. Als sie weiter ritten erzählte Katsu ihren Freundinnen was geschehen war, ließ aber aus was sich nach dem Kampf zugetragen hatte.

Den Rest des Tages passierte nichts Aufragendes mehr. Kurz nach ihrem Zwischenstopp gingen sie wie geplant vom Weg ab. Als es Abend wurde kamen sie an einem Wald vorbei. "So weit ist es nicht mehr nach Jukkon. Wir konnten jetzt hier übernachten und morgen wären wir dann spätestens um die Mittagszeit dort, je nachdem wann wir aufbrechen." erklärte Furin "Oder wir reiten weiter und kommen noch heute Nacht an." "Ich wäre für die erste Variante!" meldete sich Kit zu Wort und die anderen stimmten zu. Sie waren ja schon den ganzen Tag unterwegs. Also schlugen sie ihr Lager an einer geschützten stelle, am Rand der Bäume auf. Caleb half Katsu wo er nur konnte, was die anderen zwei Mädels aufmerksam werden ließ.

"Hast du uns irgend etwas verschwiegen?" löcherte Kit Katsu mit finsterem Blick. Auch Mira sah sie gespannt an. "Ich weiß nicht was ihr meint!" antwortete diese und grinste. "Da ist doch noch was! Das merkt man doch ganz genau. Los sag schon! Was war da zwischen euch? Was ist nach dem Überfall noch passiert?" bohrte Kit weiter. "Was soll schon sein?" gab Katsu zurück und ihr Grinsen wurde noch breiter. "Jetzt tu nicht so! Heute Vormittag ist er zu dir gegangen. Jetzt hilft er dir bei allem möglichen. Und seit der Rettungsaktion verhaltet ihr beide euch irgendwie anders. Ich bin doch nicht blöd!" wurde Kit lauter. "Seid ihr etwa zusammen?" kam sie endlich auf den Punkt. Katsu nickte nur. "Na das hat ja lang genug gedauert!" schaltete sich Mira, die alles nur stumm, aber höchst konzentriert, beobachtet hatte, in das Gespräch mit ein. "Stimmt. Na dann herzlichen Glückwunsch. Wer von euch hat sich eigentlich endlich getraut was zu sagen?" fragte Kit nach. "Keiner hat was gesagt. Es hat sich eigentlich mehr durch eine Geste ergeben." erklärte Katsu. "Was für eine Geste?" wollte Mira wissen. Katsu musste noch einige weitere Fragen über sich ergehen lassen bevor die anderen Beiden zufrieden waren.

Die Jungs hatten sich nach einiger Zeit verzogen und sammelten Holz für ein Feuer. "Stimmt das wirklich?" fing auch Furin an zu fragen. "Seid ihr wirklich zusammen?" "Ja" antwortete Caleb knapp. Er hatte keine Lust über das Thema zu diskutieren.

"Seit wann denn? Etwa bei dieser Vorführung?"

Caleb nickte nur.

"Und wer war so frei?"

"Hat sich mehr ergeben. Keiner hat es direkt angesprochen."

"Interessant! Man muss also nur den Retter in der Not spielen und schon ist man beliebt! Muss ich mir merken."

"Jetzt red nicht so einen Unsinn und komm. Wir haben genug Holz. Lass uns zurückgehen."

"Ja zurück zu deiner Angebeteten!"

"Ach halt die Klappe!"

"Habt ihr das auch gehört?" fragte Mira, als die Gruppe später am Feuer zusammen saß. "Was denn?" wollte Katsu wissen die, an Caleb gelehnt, neben ihr saß. "Ich weiß nicht was es war." erklärte Mira. "Aber da war ein Geräusch, als würde etwas Großes direkt auf uns zukommen." Auch die anderen hörten auf zu reden und lauschten. "Aus welcher Richtung kam es?" hakte Caleb nach. Mira zeigte in den Wald, direkt hinter ihnen, hinein. Da war es wieder. Die Fünf starrten wie gebannt in den finsteren Wald. Das Mondlicht schaffte es nicht den Wald zu erleuchten. Da zogen auch noch Schleierwolken auf, die das auch so schon spärliche Licht des Mondes und der Sterne noch weiter dämpfte.

Alle waren wie versteinert. Kein Laut war zu hören. Auch das Feuer hatte aufgehört zu knistern, aber warf unheimliche Schatten an die vorderste Baumreihe. Selbst der Wind blies nicht durch die oberen Zweige der Bäume. Die Jungs standen auf, stellten sich vor die Mädchen und lockerten ihre Schwerter. Auch die anderen Drei nahm ihre Waffen zur Hand. Stille.

Da plötzlich kam ein Windstoß auf und eine seltsame Gestalt brach durch das Geäst. Die Jungs zogen ihre Schwerter und auch die Mädchen stellten sich kampfbereit hin. Die Gestalt kam immer weiter auf sie zu. Etwas blitzte auf. Als sie in den Schein des Feuers kam konnte man die Gestalt erkennen. Es war ein Mann. In der einen Hand hielt er die Zügel eines ziemlich aufgeregten Einhorns und in der anderen ein Schwert. Der Fremde war ziemlich außer Atem, als er vor der Gruppe anhielt. Als er die Fünf kampfbereit vor sich stehen sah, wirkte er sichtlich verwirrt.

"Wer bist du und was willst du?" forderte Furin den Fremden auf zu erzählen. "Bist du etwa einer dieser Banditen die hier von Zeit zu Zeit herumschleichen sollen?" "Nein!" rief der Mann als er seine Fassung wiedergewonnen hatte. "Ich will nichts von euch! Ich bin nur auf der Reise. Aber ich glaube das Vieh hinter mir will irgendetwas!" erklärte er knapp und deutete in den Wald hinein. Wie zur Bestätigung seiner Worte, brachen einige Äste. Das Einhorn des Fremden riss sich los und galoppierte davon. Auch die anderen Einhörner wurden ziemlich nervös. Da brach etwas Riesiges durch die Bäume. "Ein Bär!" rief Kit. Und was für ein Bär. Das Tier war ziemlich groß und kam auf die Gruppe zu. Der Fremde wich bis zu ihnen zurück. Da stürzte der Bär los. Die Sechs sprangen auf die Seite um dem Angriff zu entgehen. Als das Monstrum an der Stelle ankam wo die anderen vorher gestanden waren ging es auf die Hinterbeine und richtete sich zu voller Größe auf.

"Das Vieh hat ja Übergröße!" bemerkte Kit unnötigerweise als sie sich wieder aufgerappelt hatte. "Gegen so etwas kommen wir doch nie im Leben an." rief Mira entmutigt. Caleb, Furin und der Fremde sahen das allerdings anders und stürmten gleichzeitig auf den Bär zu. Sie kamen von verschiedenen Seiten und hofften so ihren Gegner zu verwirren. Das Tier ließ sich aber nicht so einfach beeindrucken, holte mit seiner riesigen Pranke aus und schleuderte die Angreifer mit einem Hieb zurück. Die drei rappelten sich wieder auf, waren aber von der Wucht des Schlages immer noch etwas benommen und unsicher auf den Beinen.

Bei diesem Anblick nahm auch Kit ihren ganzen Mut zusammen und schoss einen Pfeil auf den Bären ab. Der erste Pfeil prallte einfach an dem Tier ab aber sie versuchte es noch mal. Diesmal klappte es und der Pfeil drang durch das dichte Fell. Der Bär brüllte vor Schmerz auf und blickte sich nach dem Angreifer um. Als er Kit mit dem Bogen da stehen sah raste er wütend auf sie zu. Aber Kit war wie versteinert. Sie bewegte sich nicht. Sie konnte es nicht. Kurz bevor das Monstrum sie erreichte löste sich der Bann und sie schrie vor Entsetzen auf. Da schossen aus heiterem Himmel Blitze auf den Bär zu und trafen. Durch die Wucht der Einschläge wurde der Bär zurückgeworfen. Kit war erstmal gerettet.

Das Tier allerdings rappelte sich erneut auf und rannte in Raserei erneut auf sie zu. Doch diesmal rettete sie ein Sprung zur Seite. Da der Bär sein Ziel nicht mehr ausmachen konnte suchte er sich ein neues. Er fand es in Mira die aber auch ziemlich schnell reagierte. In seiner rasenden Wut griff das Untier immer wieder an. Nach einiger Zeit und mehreren Wunden, durch die Waffen der Gruppe und fehlgeschlagenen Angriffen, fing er an zu taumeln und raste ein letztes Mal auf Furin zu, der vor einem Baum stand. Dieser konnte sich retten und der Bär rannte in den Wald hinein. Aber anstatt wie zuvor anzuhalten und erneut anzugreifen lief er weiter, immer tiefer in den Wald hinein. Man hörte noch einige Zeit lang das Bersten von Ästen und Gestrüpp, was aber immer leiser wurde, ein Zeichen, dass das Tier sein Heil in der Flucht suchte.

Furin und Caleb brachen durch die Schläge des Bären geschwächt zusammen und auch der Fremde musste sich an einem Baum abstützen. Die Mädchen waren noch besser beieinander da sie nicht, wie die Jungs angegriffen hatten. Sie waren eigentlich nur ausgewichen. Trotzdem waren sie mit den Nerven am Ende. Nach kurzem verschnaufen lief Katsu zu Caleb und die anderen Zwei zu Furin um den Zwei zum Lager zu helfen, oder besser zu dem was vorher mal ein Lager war. Sie sammelten notdürftig die umher liegenden Gegenstände zusammen und entfachten das Feuer neu.

Der Fremde lehnte die ganze Zeit über an einem Baum und hielt sich im Hintergrund, teils in der Hoffnung sie würden ihn vergessen und er könne sich heimlich davonschleichen. Er war für die Hilfe gegen den Bären dankbar und hätte im Grunde auch nichts gegen etwas Gesellschaft gehabt, da er sehr lange alleine umhergezogen war. Aber dann müsste er auch einige Fragen beantworten, die er lieber umgangen wäre. Es klappte allerdings nicht. Als er dachte er könne verschwinden lief er langsam auf sein Einhorn, welches wieder näher gekommen war, zu. Nach ein paar Schritten gaben allerdings seine Beine nach und er stürzte. Seine Wunden waren wohl doch schlimmer als er gedacht hatte und der Kampf hatte ziemlich an seinen Kräften gezehrt.

Die Mädchen bemerkten das und Kit und Katsu gingen auf ihn zu. "Wo wollen Sie den in Ihrem Zustand hin?" fragte Katsu ernst. "Kommen Sie. Setzen Sie sich lieber zu uns ans Feuer und ruhen Sie sich aus!" riet Kit und packte den Fremden schon am Arm um ihm auf zu helfen. Da er in seinem Zustand wohl kaum weit gekommen wäre nahm der Fremde die Hilfe dankend an. Die drei halfen den Jungs ihre Wunden zu versorgen nur der Fremde wies sie zurück und machte es selbst.

"Würdet Ihr uns verraten wer Ihr seit und was Euch in diese Gegend verschlägt?" fragte Furin nach kurzem. "Eure Antworten vor dem Kampf waren doch etwas dürftig." Aber der Fremde schwieg. "Wenn es an meinem Ton vorhin lag, möchte ich mich bei euch entschuldigen. Euer Auftritt war aber auch nicht gerade vorteilhaft!" "Es liegt nicht an euch." antwortete der Fremde endlich. "Ich heiße Achero und ich bin, wie ich vorhin schon sagte auf einer Reise. Wenn ich euch erschreckt habe tut es mir leid. Als ich den Feuerschein sah hoffte ich Hilfe gegen dieses Ungetüm zu finden. Es jagte mich schon seit ich den Wald betrat." erklärte Achero kurz, bevor er wieder in Schweigen verfiel. "Und darf man auch erfahren was das für eine Reise ist von der Ihr sprecht?" "Den Grund für meine Reise möchte ich lieber für mich behalten. Aber bitte hört mit dem ,Ihr' auf. Das hab ich lange genug gehört." bat er und beendete damit das Gespräch.

Die anderen fünf merkten, dass Achero nicht weiter erzählen würde und hörten auf zu fragen. Sie unterhielten sich noch kurz und gingen dann schlafen. Zur Sicherheit sollte immer einer wach bleiben und aufpassen ob der Bär wiederkommt. Kit übernahm die erste Schicht und, obwohl die Jungs keine Sonderbehandlung wollten, verabredeten die Mädchen sie nicht zu wecken wenn es nicht nötig war, sondern sie ausruhen zu lassen. Das hieß zwar mehr Wache für sie aber das würden sie schon schaffen.

"Ihr seit wirklich unverbesserlich!" meinte Caleb als er, zu den Sternen aufschauend, neben Katsu trat, die gerade Wache hielt. "Ihr solltet uns doch auch wecken!" bemerkte er und setzte sich. "Ihr seit verletzt und braucht Ruhe! Außerdem ist es jetzt auch schon egal! Die Sonne müsste bald aufgehen!" entgegnete Katsu mit einem Blick auf ihre Armbanduhr, die sie mitgenommen hatte. Hier in Sandera kannte man zwar keine Uhren und auch keine Uhrzeiten, aber die Mädchen konnten nicht, wie die meisten anderen, an der Sonne erkennen wie spät es ungefähr war. "Wenn wir schon beim Thema sind, wie fühlst du dich?" wollte Katsu wissen. "Im Gegensatz zu gestern um einiges besser!" beschwichtigte er sie, da sie ihn mit prüfenden Blicken ansah.

"Wenn es dir besser geht, was ist dann mit dir los? Du schaust so komisch!"

"Ich schau komisch? Wie denn?"

"Na ja einfach anders als sonst! Machst du dir um irgendwas Sorgen oder was ist los?"

"Ich muss die ganze Zeit daran denken, dass ich diesen Achero irgendwo schon mal gesehen habe! Ich weiß nur nicht mehr wo!"

"Bestimmt ist er dir einfach mal auf der Straße begegnet oder so! Bei so vielen Menschen die hier leben!"

"Das dachte ich anfangs auch. Aber da muss mehr sein! Ich kann es nicht erklären aber ich weis dass da mehr sein muss!"

"Na wenn du meinst! Dann denk mal nach!"

So ich lass auch mal wieder was von mir hören^^

Diesmal ein ruhiges Kapitel ohne wirkliche Action.

Aber die muss es ja auch geben.

Ohne viel weiteres gerede (mir fällt nmlich nix ein XP) wünsch ich euch einfach viel Spaß und ein dankeschn an Kiana wieder ma fürs Betan^^

Eure Iahja
 

10.Kapitel:
 

"Wir sollten dann langsam aufbrechen!" schlug Furin vor als alle wach waren und etwas gegessen hatten. "Aber ihr seid verletzt! Ihr solltet euch lieber noch ausruhen!" wand Mira ein. "Aber wir müssen weiter!" widersprach Furin. "Wenn wir nicht bald in Jukkon sind ist der über alle Berge!" "Außerdem ist es nicht mehr weit!" unterstützte Caleb ihn. "Wir können ja dann ein paar Tage in Jukkon bleiben!" Da gaben die Mädchen nach und bereiteten alles für die Abreise vor. "Und was ist mit Ihnen? Ich meine mit dir! Du bist auch verletzt!" erkundigte sich Kit bei Achero. "Wenn es euch nichts ausmacht komm ich mit euch nach Jukkon. Da komm ich zwar gerade her, aber alleine komm ich so wohl nicht recht weit!" entgegnete er. "Klar kannst du mitkommen! Oder denkst du wir hätten sonst gefragt?"

Nach einer weiter ereignislosen Reise kam die Gruppe in Jukkon an. "Am Besten wir fangen gleich an zu suchen!" schlug Furin vor und stieg ab. Die anderen taten es ihm gleich. Furin ging zu einem Mann der nicht weit entfernt stand. "Entschuldigen sie. Können sie uns helfen? Wir haben gehört es soll jemand hier sein der angeblich weiß, wo die ,Träne der Hoffnung' verborgen liegt. Wissen Sie da was drüber?" "Ja den hab ich gesehen" antwortete der Mann und blickte auf. Er musterte die Gruppe. "Aber ich würde sagen ihr braucht nicht weiter zu suchen. Dort bei eurer Gruppe steht er doch!" "Was? Meinen Sie Achero?" da erinnerte er sich an dessen Worte, dass er gerade aus Jukkon kam. Er bedankte sich noch bei dem Mann und ging zu den andren zurück.

"Und hat er was gewusst?" wollte Kit gleich wissen. "Ja und anscheinend kennen wir ihn seit kurzem und wussten es gar nicht!" "Was? Meinst du etwa Achero?" fragte Mira stutzig. "Was ist mit mir?" schaltete dieser sich ein, als er seinen Namen hörte. "Wir wollten nach Jukkon um jemanden zu suchen und anscheinend bist du dieser jemand!" klärte Caleb Achero auf. "Und was wollt ihr von mir?" fragte er misstrauisch nach. "Es geht das Gerücht, dass du weißt wo die ,Träne der Hoffnung' ist." "Und wenn es so wäre?" "Am Besten wir gehen in ein Gasthaus und da erklären wir dir alles!" schlug Caleb vor.

Gesagt, getan! Sie versorgten die Einhörner und erzählten Achero von ihrer Aufgabe. "Also hilfst du uns oder nicht?" hakte Kit am Ende nach. "Na gut. Ich hab ja nichts zu verlieren!" stimmte Achero nach kurzem Schweigen zu. Die Gruppe beschloss noch zwei weitere Tage in Jukkon zu bleiben und sich auszuruhen.

"Wie geht es dir?" fragte Mira Achero am letzten Abend ihres Aufenthaltes in Jukkon. "Geht schon." antwortete dieser ohne aufzublicken. "Was willst du?" fragte er kurz angebunden. "Ich wollte nach dir sehen und fragen ob du fit genug bist um morgen weiter zu reisen. Wenn nicht dann bleiben wir noch hier!" bot Mira an. "Von mir aus können wir weiter." lehnte er ab und damit war das Gespräch für ihn beendet. Aber Mira wollte sich nicht einfach so abwimmeln lassen und setzte sich neben ihn ins Gras. "Hoffentlich bleibt das Wetter so schön! Im Regen weiter wäre nicht so toll!" versuchte sie erneut ein Gespräch anzufangen. Aber Achero ignorierte sie nur.

"Wo kommst du eigentlich her?" fragte Mira mit eisernem Willen weiter. Aber vergeblich. Sie erhielt keine Antwort. "Wir, also Katsu, Kit und ich, wir kommen aus einer Parallelwelt!" Da Achero sie nicht unterbrach erzählte sie ihm alles über ihren ersten Besuch in Sandera. "Und wieso erzählst du mir das alles?" fragte Achero genervt, nachdem Mira geendet hatte. "Ja, du sagst ja nichts!" entgegnete Mira. "Du siehst so einsam aus, wie du hier sitzt. Da hab ich mir gedacht, wir könnten uns etwas unterhalten!" "Ich hab nicht darum gebeten!" fuhr Achero sie an. "Ja, aber falls du es vergessen hast: Wir reisen zusammen weiter! Da würden wir schon gerne ein bisschen was über dich erfahren. Die anderen Beiden haben wir schon einige Zeit vor der Reise kennen gelernt, daher wissen wir einiges über sie. Aber wie sollen wir dir vertrauen wenn wir gar nichts über dich wissen?" schrie Mira zurück. "Dann vertraut mir halt nicht! Ist mir doch egal! Ihr wollt ja unbedingt, dass ich euch zu dem Stein führe. War ja nicht meine Idee!" maulte Achero weiter. "Wir hoffen damit Sandera helfen zu können. Ist dir etwa egal, was aus dem Land wird?" brüllte sie und stand auf. "Was interessiert es mich?"

Das war so gar nicht die Antwort die Mira erwartet hatte. Sie wurde kreidebleich und konnte nicht mehr sprechen. Sie war erst vor fast zwei Monaten hier her gekommen und hatte eigentlich ein anderes, ruhigeres Leben vor sich. Bei ihr wäre es noch verständlich gewesen, wenn sie so etwas gesagt hätte. Aber bei jemandem der hier geboren wurde und aufgewachsen ist war das etwas anderes. Es klang fast wie ein schlechter Witz! Tausend Gedanken schossen Mira durch den Kopf. Ohne nachzudenken holte sie aus und verpasste Achero eine Ohrfeige. Das alles dauerte nur wenige Sekunden, den Beiden kam es allerdings wie eine kleine Ewigkeit vor. Mira bebte vor Zorn am ganzen Körper. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und rannte über die Wiese, die zum Gasthaus gehörte, davon. Sie ließ den ganz verwirrten Achero einfach dort sitzen.

"Was ist denn mit der los?" fragte er laut, aber niemand antwortete. Er musste es wohl selber herausfinden. Aber was hatte er getan? Getan hatte er nichts, dafür umso mehr gesagt! Er war hier schließlich in Sandera und alle dachten, dass er schon immer hier gelebt hatte. Also durfte das Schicksal des Landes ihm wohl oder übel nicht egal sein. "Mit dieser Einstellung falle ich wohl mehr auf als ich möchte!" überlegte er. "Ich sollte mich wohl bei ihr entschuldigen. Und irgendwie hat sie Recht. Ich zieh mich wohl zu sehr zurück!" Er raffte sich auf und ging in die Richtung, in welche Mira verschwunden war.

Nach kurzer Zeit fand er sie bei den Einhörnern. Sie hatte sich auf die Umzäunung der Wiese gesetzt und sah mit leerem Blick den Einhörnern zu. Man konnte ihr ansehen, dass sie mit ihren Gedanken ganz wo anders war. Sie blickte zwar die Einhörner an, realisierte diese aber nicht. Achero trat neben sie, aber Mira rührte sich nicht. Sie nahm ihn gar nicht war. Erst als er seine Hand auf ihre Schulter legte, kehrte sie aus ihren Gedanken zurück. Sie sah ihn erst etwas verwirrt an drehte ihren Kopf dann aber schnell weg. Er merkte, dass sie ziemlich sauer war und zog seine Hand wieder weg. "Es tut mir leid was ich gesagt habe!" fing Achero an. Dabei lehnte er sich auf die Oberste Latte des Zaunes und blickte zu Boden. "Ich hätte so etwas nicht sagen dürfen. Ich hab in dem Moment einfach nicht nachgedacht! Ich hab es nicht so gemeint. Mir ist es natürlich nicht egal! Tut mir leid." beendete er und starrte noch eine Weile auf den Boden. Nach kurzem Schweigen kam er zu dem Schluss, dass es wohl besser wäre Mira jetzt alleine zu lassen und wollte verschwinden.

"Tut es noch sehr weh?" fragte Mira als sie bemerkte, dass er gehen wollte. Er hielt inne und sah sie fragend an. "Ich meine deine Wange." erklärte sie als sie seinen Blick bemerkte. Sie vermied es allerdings ihn direkt anzusehen. " Ich hab es verdient." meinte er. Aber Mira schüttelte mit dem Kopf. "Nein, ich hätte nicht so ausflippen sollen. Aber es war ja meine Schuld. Ich hätte dich nicht so bedrängen dürfen. Als ich gemerkt hab, dass du lieber alleine sein wolltest, hätte ich das akzeptieren und gehen müssen." entschuldigte sie sich. "Schon OK. Du wolltest mich ja nur aufmuntern. Ich zieh mich einfach zu sehr zurück." gab Achero zu. "Ich hatte es in letzter Zeit nicht gerade leicht." rechtfertigte er sein Verhalten. Danach schwieg er. "Erzählst du es mir?" erkundigte sich Mira vorsichtig. Achero nickte mit dem Kopf und kam wieder zum Zaun.

"Ich hatte es eigentlich noch nie recht leicht. Aber vor einiger Zeit habe ich etwas erfahren, was allem, das mir mein Vater erzählt hat, widerspricht. Ich wollte mit ihm darüber reden. Dabei ist es zum Streit gekommen und ich bin abgehauen. Seitdem reise ich herum und versuche irgendetwas zu finden, mit dem ich die Wahrheit herausfinden kann." erzählte er kurz. "Und warum ziehst du dich so zurück? Ist doch nichts Schlimmes! Und mit Freunden sucht es sich doch leichter!" "Ja schon, aber um mit Freunden zu reisen muss man erst einmal welche haben! Die, die ich habe, konnte ich nicht Fragen. Und neue zu finden ist auch nicht so leicht, wenn man in einer fremden Gegend ist!" "Und wie wäre es mit uns?" fragte Mira lächelnd. Achero nickte dankbar. Es tat ihm gut mal mit jemandem zu sprechen. Und es war gar nicht so schwer wie er dachte, sein Geheimnis zu verbergen.

"Da seit ihr also!" erklang plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Es war Kit. Katsu und Caleb folgten ihr, wobei Caleb seinen Arm um Katsu gelegt hatte. Furin folgte in einigem Abstand und wurde augenscheinlich dazu gezwungen mit zu kommen. "Wir haben schon überall nach euch gesucht!" beschwerte sich Kit. Da sie dabei breit grinste verlor dieser Vorwurf allerdings an Härte. "Jetzt übertreib nicht! Wir haben gerade erst angefangen zu suchen." verbesserte Caleb. "Wir wollten Bescheid sagen, dass es bald Essen gibt!" verkündete Katsu. Furin hatte sich in der Zwischenzeit an einen Baum gelehnt und starrte grimmig auf den Boden. "Gutes Timing! Jetzt wo ihr Essen erwähnt merke ich wie hungrig ich eigentlich schon bin!" verkündete Mira und sprang vom Zaun. "Los lasst uns gehen! Sonst sterbe ich." rief sie und rannte an der Gruppe vorbei. Da keiner wollte, dass hier noch jemand vor Hunger umfiel, machten sie sich gleich auf zum Wirtshaus.

"Was ist denn mit dir los? Du bist ja so fröhlich!" stellte Katsu fest. "Stell dir vor. Ich habe unseren Miesepeter zum Reden gebracht!" erklärte Mira. Als sie Acheros bösen Blick als Antwort auf ihre Bezeichnung "Miesepeter" bemerkte sah sie lieber schnell wieder von ihm weg. "Ehrlich? Und was hat er so verlauten lassen?" erkundigte sich Kit. Mira sah erst kurz fragend zu Achero. Dieser nickte und bedeutete ihr damit, dass sie es erzählen durfte. Und das tat sie auch! Dabei ließ sie die Geschichte, die sich hinter dem Wirtshaus abgespielt hatte, allerdings aus. Sie ließ es so klingen, als wären sie sich erst bei den Einhörnern begegnet, wofür Achero ihr ziemlich dankbar war.

"Und wieso hattest du es noch nie recht leicht?" fragte Katsu nach als sie gegessen hatten und noch etwas redeten. Achero erzählte: "Meine Mutter ist kurz nach meiner Geburt gestorben. Mein Vater hat mich dann von Pflegeeltern aufziehen lassen. Ich hatte noch einen größeren Bruder, Carver. Als wir alt genug waren fing unser Vater an uns auszubilden. Dabei bevorzugte er meinen Bruder immer. Er sagte oft ich solle mir an ihm ein Beispiel nehmen. Er war genauso wie Vater sich seinen Sohn gewünscht hatte. Mich bezeichnete er allerdings immer als einen Fehler. Oft hieß es auch er habe nur einen Sohn. Damit meinte er natürlich immer Carver. Er hat immer alles bekommen was er wollte und brauchte. Wenn irgendetwas passiert ist war immer ich daran schuld. Aber wenn sie es mal nicht mir aufhalsen konnten war es nicht so schlimm. Es hieß dann nur Carver sollte ein bisschen vorsichtiger sein. Vor vier Jahren ist mein Bruder dann im Kampf gestorben. Danach wurde es noch schlimmer. Ich wurde behandelt als wäre ich an Carvers Tod schuld. Na ja, jetzt ist mein Vater mich endlich los! Wollte er doch immer." Als er geendet hatte herrschte betretenes Schweigen.

Nach einiger Zeit löste Katsu den Bann. "Tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen!" entschuldigte sie sich. "Nein, nein, schon gut. Ich hab mich schon vor langem damit abgefunden. Und irgendwie tut es gut, das mal jemandem zu erzählen. Immerhin habe ich meinen Bruder in einem geschlagen!" "Und das wäre?" hakte Kit neugierig nach. "Ich hatte schon immer mehr Freunde als er."

Die Gruppe saß noch eine ganze Weile zusammen und redete. Selbst Achero, der sich sonst immer verzogen hatte oder nur stumm in der hintersten Ecke gehockt war, schloss sich dem Gespräch an.

"Was starrst du mich eigentlich die ganze Zeit so an?" wollte Mira von Kit wissen als sie sich zum Schlafen fertig machten. "Du verheimlichst uns doch etwas! Was ist da noch zwischen euch Beiden passiert?" fragte diese. "Ich weiß nicht was du meinst! Ich hab euch alles erzählt!" antwortete Mira mit einem leicht verwirrten Blick, der allerdings nur gespielt war. Eigentlich wusste sie es ganz genau. Aber den Streit wollte sie nicht einmal ihren Freundinnen erzählen. Entweder wirkte sie sehr überzeugend oder Kit war ziemlich müde, denn sie zuckte nur mit den Schultern und legte sich dann hin.

Sooo es ist mal wieder soweit^^

Bin endlich dazu gekommen es hochzuladen^^

Öhm... nur was so ich sagen ?_?

An Kiana erst mal wieder ein dankeschön für Betan und an meine Leser ein dankeschön fürs lesen^^

Zum Kapi... nyo das verleg ich ieber auf den Schuss^^ Also schön alles lesen^^

Viel Spaß dabei.

PS: Mexx hat auf der zweiten Seite einige meiner Absätze verschluckt -.- Im Original sind da eigentlich n paar mehr und sieht besser aus. Einfach nicht beachten.
 

11.Kapitel:
 

"Was? Es soll eine Gruppe geben, die auf der Suche nach dem Kristall der Prinzessin ist?" brüllte Vagnard den Soldaten, der ihm die Botschaft überbracht hatte, an. Dieser zuckte unwillkürlich zusammen, versuchte sich seine Angst allerdings nicht anmerken zu lassen. Der König nahm seinen Stab, an dem ein Kristall befestigt war, zur Hand. Dieser Kristall wurde auch "Stern der Zerstörung" genannt. Keiner wusste woher der Kristall kam. Vor zwanzig Jahren war der König des Reiches Hyaga auf eine Reise gegangen. Als er zurück kam hatte er den Kristall bei sich. Alle wussten was für ungeheure Macht der Stein seinem Besitzer gab. Es gab niemandem im Lande der Vagnard nicht fürchtete.

"Du bist ja immer noch da!" schrie er. "Gibt es etwa noch etwas, dass du mir sagen willst?" Der Soldat schüttelte ängstlich mit dem Kopf. "Dann hau endlich ab!" tobte der König und hielt dem Soldaten drohend seinen Stab entgegen. Daraufhin verschwand der Soldat so schnell er nur konnte. " Sie versuchen also wirklich ihr Land zu retten. Wie töricht! Selbst wenn sie den Stein finden können sie ihn nicht verwenden. Denn dafür brauchen sie ein Mitglied der Königlichen Familie oder sehr große Macht. Aber das können sie vergessen! König und Königin sind in meinen Verliesen gestorben und die Prinzessin hat bei dem jämmerlichen Versuch ihr Land zu retten so viel Energie frei gesetzt, dass sie durch ihre eigene Energie, vernichtet wurde!" verspottete Vagnard die Dummheit der Gruppe.

Er rief einen Diener zu sich, der ihm einen Gefangenen bringen sollte. Sein Wunsch wurde sofort erfüllt und nur kurze Zeit später war der gewünschte Gefangene herbeigebracht worden. Es war ein Druide aus Cristella, der an den Grenzen des Landes gefangen worden war. Zu den Aufgaben eines Druiden gehörten auch Botengänge. Seitdem der Schutzwall der Prinzessin nachließ war es zu gefährlich, weshalb nur noch die wichtigsten Botengänge unternommen wurden. Hierzu schickte man allerdings auch keine Druiden mehr, sondern Mitglieder der Armee.

Vagnard ging zu einer Säule mit einer grünen Kristallkugel darauf und legte seine Hand auf die Kugel. Diese fing an zu glühen und ein Splitter brach aus einer Seite heraus. Aus dieser Stelle waren schon öfter Splitter heraus gebrochen worden. Der König nahm den Splitter an sich und ging zu seinem Gefangenen. Ein weiterer Diener eilte herbei und half dem ersten den Druiden fest zu halten, damit Vagnard diesem den Splitter einpflanzen konnte. Er drückte ihn gegen die Stirn des Druiden und der Splitter begann zu leuchten und sich einen Weg durch die Haut seines Opfers zu bohren. Vor Schrecken, Schmerz und Angst weiteten sich die Augen des Druiden und er öffnete den Mund zu einem entsetzlichen Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nach kurzer Zeit war es vorbei und der Druide sackte in sich zusammen. Dort wo der Splitter eingedrungen war sah man eine kleine Narbe und ein grünes Glühen. Die Diener ließen den Gefangenen los und verschwanden aus dem Zimmer.

Vagnard setzte sich auf einen Stuhl, seinem Opfer direkt gegenüber. "Was weißt du über eine Gruppe, die den Stein der Prinzessin suchen?" fragte er. "Ich weiß nichts darüber." antwortete der Gefragte wahrheitsgemäß. Der König wusste, dass der Druide die Wahrheit sagte, da er ihn mit dem Splitter der Kugel unter seiner Kontrolle hatte. Er konnte mit diesen Splittern alle Lebewesen beherrschen, wenn er sie ihnen einpflanzte, was durch seine Magie nicht schwer war. Ein Lebewesen mit einem Splitter würde für seinen Herren alles tun. Es war als wäre ihm der eigene Wille geraubt worden. Vagnard stellte noch einige Fragen an den Druiden. Als er allerdings keine Antwort erhielt, die ihm gefiel richtete er seinen Stab auf den Gefangenen und ein roter Blitz durchbohrte dessen Brust. Der Druide sackte tot in sich zusammen und Vagnard rief seine Diener, die den Leichnam wegbrachten.

Danach ging er zu einem Schrank und holte eine hölzerne Falkenstatue daraus hervor. Diese stellte er auf einen Tisch am Fenster und tippte sie mit seinem Kristall an. Die Statue begann zu leuchten und kurz darauf saß ein echter Falke vor ihm. "Flieg! Finde diese Gruppe und beobachte sie. Wenn du etwas Interessantes herausfindest teile es mir mit." befahl er dem Vogel, der seinen Kopf senkte und sich dann aus dem Fenster in die Luft erhob.
 

"Wie lange dauert es ungefähr bis zu der Höhle?" fragte Caleb Achero, als sie sich zum Aufbruch fertig machten. "Ungefähr vier Tage, wenn wir direkt hin reiten. Wir könnten aber auch erst nach Aures gehen. Das wäre ein Umweg von etwa einem halben Tag. Aber dort könnten wir unsere Vorräte noch mal auffüllen." erklärte Achero. "Was meint ihr?" fragte Caleb die Mädchen, die mitgehört hatten. Die sahen sich kurz an und stimmten dann gemeinsam für den Umweg durch Aures. Und so ritten sie los. Diesmal mussten sie die meiste Zeit des Tages auf der Straße bleiben, da der Wald zu dicht war und die Jungs sich hier nicht mehr so gut auskannten wie bis Jukkon.

"Jetzt sind wir schon fast den ganzen Tag unterwegs und es ist nichts passiert!" beschwerte sich Kit als es langsam zu dämmern begann. "Auf der Straße passiert nun mal nicht so viel aufregendes. Aber dafür können wir in einem Gasthaus übernachten!" versuchte Furin, der sich zu den Mädchen gesellt hat, sie zu trösten. "Na toll! Also mir macht es Spaß im Freien zu schlafen! Ich finde es schöner als die ganze Zeit in Gasthäusern!" erwiderte Kit und verdrehte dabei die Augen. "Na dann schlaf doch vor der Tür!" schlug Furin spottend vor. Er fing Kits funkensprühenden Blick auf und trieb Satan zur Eile an, um einem Wutausbruch Kits zu entgehen.

"Du schaffst es immer wieder, jemanden auf die Palme zu bringen!" begrüßte Caleb Furin als dieser ihn einholte. "Ja, ja. Lach nur. Ich weis auch nicht was das ist! Das muss ein Fluch oder so was sein!" gab Furin bedrückt zurück. "Also von so einem Fluch hab ich noch nie gehört! Du vielleicht?" fragte Caleb Achero. "Nein noch nie!" stimmte dieser zu. Sie diskutierten weiter, bis sie zum nächsten Gasthaus kamen. Dort versorgten sie die Einhörner, aßen zu Abend und gingen früh schlafen.

Mitten in der Nacht erwachte Kit. Zuerst wusste sie nicht wo sie war, da sie gerade noch von ihrem Zuhause geträumt hatte. Nachdem ihr wieder eingefallen war, wo sie sich befand, fragte sie sich was sie wohl aufgeweckt hatte. Die anderen Beiden schliefen seelenruhig weiter. Da hörte Kit ein Geräusch. Es kam ihr bekannt vor, sie konnte es aber im ersten Augenblick nicht zuordnen. Sie stand auf und ging, in der Hoffnung etwas zu erkennen, ans Fenster. Sie erschrak als sie zwei Schatten sah, die aufeinander los gingen und sich bekämpften. Die Schatten kamen dem Haus nach kurzer Zeit nahe genug, dass Kit sie erkennen konnte. Es waren Wölfe! Sie beobachtete das Treiben noch eine gewisse Zeit. Dabei fielen ihr noch mehr Schatten auf, die sich in den Schatten des Waldrandes aufhielten. Es sah aus als bildeten sie einen Kreis um die Kämpfenden, damit keiner von beiden entkommen konnte.

"Was ist denn da draußen los?" erklang plötzlich eine Stimme hinter Kit. Diese drehte sich ruckartig um und verfehlte Katsu, die hinter ihr stand, nur knapp. Katsu hatte schon mit einer solchen Reaktion gerechnet und war einen Schritt zurückgegangen. "Hast du mich erschreckt!" beklagte sich Kit, wurde aber nur ignoriert. Sie war von den Geschehnissen vor dem Fenster so fasziniert gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, was für einen Krach die Tiere mit ihrem Kampf veranstalteten. Genau dieser Krach hatte Katsu aufgeweckt. Mira schlief, unbeeindruckt von den Geräuschen, weiter. "Meinst du wir sollten sie wecken?" fragte Kit Katsu. "Lassen wir sie lieber schlafen. Ist ja nichts Wichtiges! Zumindest nichts, das uns was anginge. Am besten wir gehen auch wieder schlafen!" schlug Katsu vor und kletterte wieder in ihr Bett.

Aber Kit ließ das Ganze einfach keine Ruhe. Sie sah dem Ganzen noch eine Weile zu. Der eine Wolf war klar unterlegen. Trotzdem sah es so aus, als wolle er nicht aufgeben. Dieser Kampf ging anscheinend um etwas, was diesem Wolf sehr wichtig war. Der Wolf tat Kit unheimlich leid. Sie nahm sich ihren Bogen und die Pfeile und schlich, so geräuschlos wie möglich, aus dem Zimmer, über den Flur und aus der Tür des Hauses. Ihr Zimmer lag auf der Rückseite des Gebäudes, was bedeutete, dass sie um es herum gehen musste. Als sie um die Ecke schaute sah sie einigen Wölfen direkt in die Augen. Diese hatten sie schon bemerkt und machten sich zum Angriff bereit. Aber auch Kit hatte sich vorbereitet. Sie hatte einen ihrer Pfeile genommen und ein kleines Stück Stoff darum gewickelt. Dies hatte sie dann angezündet und hielt es schon am Bogen angelegt bereit. Als sie erkannte, dass sie entdeckt wurde zielte sie blitzschnell und schoss den Pfeil ab. Dieser traf auch sein Ziel, einen kleinen trocken Busch, der genau zwischen dem Haus und dem Wald stand. Der Abstand zu beidem war groß genug, damit die Flammen nicht übergreifen konnten.

Der Pfeil verfehlte seine Wirkung nicht. Die Wölfe erschraken und viele von ihnen liefen verängstigt in den Wald hinein. Die zwei Kämpfenden hörten schlagartig auf und zogen sich vom Feuer zurück. Die Aufmerksamkeit der Tiere lag jetzt auf Kit. Diese hatte nur ein Problem. Bis hierhin hatte ja alles wie geplant geklappt, nur weiter war sie nicht gekommen. Sie hatte keine Ahnung was sie jetzt machen sollte. Sie überlegte fieberhaft. Wegrennen war nicht, da die Wölfe einfach zu schnell waren. Sie hätten sie eingeholt, ehe sie etwas erreichen könnte, das ihr Schutz geboten hätte. Aber zum Kämpfen war sie zu unerfahren.

Es blieb ihr keine Zeit weiter zu überlegen, denn in diesem Moment stürzte sich einer der Wölfe auf sie. Aber er erreichte sie nicht. In einem gewaltigen Satz wurde er plötzlich zur Seite geschleudert. Kit sah sich nach ihrem Retter um und sah zwei Menschen schnell auf sich zukommen. Als sie näher kamen konnte Kit sie erkennen. Es waren Furin und Achero. "Alles in Ordnung mit dir?" fragte Furin. Kit nickte bloß. "Was hast du dir nur dabei gedacht alleine hier her zu gehen?" fragte Furin mehr als das er schimpfte. Aber es blieb keine Zeit weiter zu reden, denn in diesem Moment setzten zwei weitere Wölfe zum Angriff an. Die Jungs reagierten blitzartig und konnten die Wölfe abwehren. Kit präparierte noch einen ihrer Pfeile, zündete ihn an und schoss ihn den Wölfen entgegen. Diese wollten anscheinend keinen Kampf mit Menschen und zogen sich immer weiter zurück, bis sie ganz verschwanden.

Einer der Wölfe, die gekämpft hatten, war verletzt und ziemlich erschöpft zusammengebrochen. Kit erkannte, dass es der war, der im Kampf schon schlechter unterlegen war. Die Jungs beachteten ihn nicht und sahen sich, um sicher zu gehen, dass die Wölfe weg waren, um. Aber Kit tat der Wolf leid und so näherte sie sich ihm vorsichtig. Sie kniete sich neben ihn und streichelte ihm über das Fell. Er lebte noch, war aber ziemlich geschwächt. "Der macht es wohl nicht mehr lange!" meinte Furin, der zu ihr gekommen war. Kit sah ihn ganz bestürzt an. Meinte Furin das ernst? Sie konnte es nicht erklären, aber sie hatte das Gefühl dem Wolf unbedingt helfen zu müssen. "Komm mit. Gehen wir wieder rein." forderte Furin sie auf und half ihr aufzustehen. Sie ging zwar mit, hatte aber ein ungutes Gefühl dabei. Als sie wieder in ihrem Zimmer ankam schliefen die anderen Beiden noch immer tief und fest.

Kit hatte sich wieder hingelegt, konnte aber beim besten Willen nicht einschlafen. Also stand sie auf und ging zum Fenster. Der Wolf lag immer noch dort. Kit konnte nicht einfach herumsitzen und den Wolf sterben lassen. Sie packte sich eine Schüssel mit Wasser und schlich wieder hinaus. Als sie an ihrem Ziel war stellte sie die Schüssel vor den Wolf und setzte sich zu ihm. Dieser öffnete kraftlos die Augen und sah sie an. Da schöpfte Kit mit der Hand etwas Wasser aus der Schüssel und hielt es ihm direkt unter die Schnauze. Irgendetwas sagte ihr, dass er ihr nichts tun würde. Und wirklich. Er trank das Wasser ganz vorsichtig aus ihrer Hand. Nach diesem Erfolg glaubte sie nicht mehr an Furins Worte und zog die Schüssel näher. Sie half dem Wolf den Kopf zu heben um zu trinken. Als er fertig war legte sie seinen Kopf in ihren Schoss und lehnte sich an die Hauswand.

Als es hell wurde wachte Kit auf. Sie war im Sitzen eingeschlafen. Sie sah sich überall um, aber von dem Wolf war keine Spur zu entdecken. Einerseits war Kit froh, dass es ihm wieder so weit besser ging, andererseits machte sie sich auch Sorgen, da er noch sehr schwach war. Aber es nützte nichts, er war weg. Also ging sie wieder in ihr Zimmer. Die anderen beiden waren auch schon wach und machten sich etwas Sorgen. "Wo warst du den?" wollte Mira gleich wissen. "Ich war nur etwas an der frischen Luft!" log Kit. "Was? Um die Zeit? Du bist doch sonst immer die, die nicht aus dem Bett kommt!" meinte Katsu erstaunt. Aber Kit schwieg nur und zog sich um.

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es weiter. Der Wald lichtete sich und Achero wusste, wie man ab hier abseits der Wege nach Aures gelangen konnte. Er hatte den Weg bei seinem letzten Besuch hier genommen. Es war Nachmittag und sie ritten gerade an einem Berg entlang, als die Gruppe ein seltsames Geräusch bemerkte. Sie blickten sich nur an und wussten was die anderen dachten. Sie stiegen ab, banden ihre Einhörner an einen Baum und schlichen in Richtung des Geräusches. Sie kamen zu einer Felsspalte in der ein Wolf von drei weiteren bedrängt wurde. Kit erkannte den Wolf. Es war der gleiche, dem sie in der Nacht geholfen hatte. Die anderen wollten sich wieder zurückziehen, doch Kit blieb wie angewurzelt stehen und reagierte auch nicht als Katsu sie am Arm zog. Da fiel Achero die Szene der letzten Nacht wieder ein und er stieß Furin an. Der überlegte kurz, bis ihm ein Licht aufging. Er lief zu Kit, drehte sie mit sanfter Gewalt zu sich und sah ihr in die Augen. So hatte er Kit noch nie gesehen. Er hatte noch nicht erlebt, dass sie so erschüttert war. Sonst war sie meist entweder sehr gut drauf oder man könnte meinen sie frisst einen gleich auf, wenn man sie nur schief anblickt.

Caleb, dem die Zwei alles von der letzten Nacht erzählt hatten, verstand was Furin vor hatte und zog sein Schwert. Auch Achero und Furin machten sich bereit. Furin deutete auf Kits Bogen, den sie mitgenommen hatte und nickte, als Zeichen, dass sie auf die Wölfe schießen sollte. Sie nickte auch, legte einen Pfeil an, spannte den Bogen, zielte und schoss. Sie traf genau zwischen die Angreifer und ihren Wolf. Dies lenkte die Aufmerksamkeit der Drei auf die Jungs, die sich aufgestellt hatten. Die Wölfe liefen auf die Drei zu, aber kurz bevor sie sie erreichten drehten sie ab und liefen in den Wald hinein. "Was war denn das?" fragte Katsu und trat neben Caleb. Der wusste auch keinen Rat und zuckte nur mit den Schultern. Kit hatte den anderen beiden Mädchen währenddessen kurz von der letzten Nacht berichtet, damit auch sie verstanden, was hier los war.

Kit lief langsam auf den noch immer schwachen Wolf zu und ging ein Stück von ihm entfernt in die Hocke. Sie hatte wieder das Gefühl, dass der Wolf ihr nichts tun würde, wusste aber nicht woher es kam. Der Wolf ging langsam, mit gesenktem Kopf auf sie zu. Damit wollte er seine Dankbarkeit zeigen und dass er wusste, dass er der Gruppe unterlegen war. Kit streichelte ihn und die anderen kamen näher. "Es geht ihm also doch besser! Da hab ich mich wohl getäuscht!" meinte Furin und lächelte. Er hatte bemerkt, dass Kit sich in der letzten Nacht wieder raus geschlichen hatte und war ihr gefolgt. Er hatte sich versteckt und auf sie aufgepasst. Aber irgendwann muss auch er eingeschlafen sein, denn als er aufwachte, war Kit schon wieder weg.

"Wir sollten weiter." unterbrach Achero die Stille. "Sonst schaffen wir es nicht bis nach Aures!" erklärte er. Also verabschiedete sich Kit schweren Herzens von dem Wolf und sie gingen zurück zu den Einhörnern. Als sie aufsteigen wollte kam Furin zu Kit und bedeutete ihr, in die Richtung der Felsspalte zu schauen. Dort stand, etwas entfernt, der Wolf und beobachtete die Gruppe. Als er merkte, dass man ihn entdeckt hatte kam er langsam näher. Furin nahm Kits Einhorn und diese ging dem Wolf entgegen. "Na, was ist denn mit dir?" fragte sie den Wolf, ohne eine Antwort zu erwarten. Der blickte sie von unten herauf mit einem schwer zu deutenden Blick an. "Willst du dich verabschieden?" Kit streichelte ihn noch einmal. "Also dann, mach's gut. vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder." Damit ging sie zurück und stieg auf. Die anderen hatten schon auf sie gewartet.

Nach einiger Zeit kam Caleb, der hinten geritten war, zu den Mädchen. "Kit! Ich glaube du hast einen neuen Freund gewonnen. Und ich hab so die Vermutung, der würde gerne bei dir bleiben." bedeutete er und nickte mit dem Kopf nach hinten. Kit sah ihn erst etwas verwirrt an. Aber als sie sich umsah verstand sie, was Caleb meinte. Der Wolf war ihnen gefolgt. Sie hielten an um ihn aufholen zu lassen. "Willst du mit uns kommen?" begrüßte Kit den Wolf, als dieser zögernd aufgeholt hatte. Dieser sah sie an und wedelte mit dem Schwanz, was wohl eine Zustimmung war. "Na, dann komm mit." freute sich Kit und sie zogen weiter.
 

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So und was sag ich jetzt dazu...

Am Anfang mal nen kleinen abstecher ins Feindesland XD

Und etwas aktion hab ich auch mal wieder rein gebracht *freu*

Und mein Wölfchen is auch zur Gruppe gestoßen *fausch*

In der Zukunft wird es noch mehr Tierischen zuwachs geben XD

Aber mehr wird darüber nicht verraten.^^

Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. Bis zum nächsten mal dann *wink*

Eure Ilahja

Sooo ein neues Jahr ein neues Kapitel^^

Und diesmal auch noch etwas längeeerrr XD

Aber viel los! Es passiert einiges und es wird sogar ein Geheimnis gelüftet *eg*

Aber um mehr zu erfahren müsst ihr schon selber lesen XP

Also viel Spaß dabei^^

Eure Ilahja
 

12.Kapitel:
 

"Da sind wir ja schneller vorangekommen als gedacht!" freute sich Mira, als sie in Aures angekommen waren. Sie hatten sich eine Unterkunft gleich am Rand der Stadt gesucht. "Ja, lasst uns doch etwas die Stadt erkunden!" schlug Katsu vor. "Bis es dunkel wird haben wir noch etwas Zeit." "Aber dass ihr euch nicht verlauft!" mahnte Furin. "In so einer Stadt kann es nachts ziemlich gefährlich werden!" "Wir hatten gehofft, dass wir etwas..., wie soll ich sagen? "Begleitschutz" bekämen." beichtete Katsu und sah Caleb mit einem Blick an, der schwer zu deuten war. Caleb verstand was Katsu damit meinte und seufzte, stimmte aber letztendlich doch ein sie zu begleiten. "Auf mich müsst ihr verzichten." eröffnete Kit. "Wieso denn das?" erkundigte sich Katsu. "Du bist doch sonst immer die Erste, die losrennt!" "Ich kümmere mich lieber um ihn hier." erklärte sie und deutete auf den Wolf, der ziemlich entkräftet neben ihr stand. "Er braucht Ruhe und seine Wunden müssen versorgt werden." "Wir bleiben hier und helfen dir." bot Mira an. "Nein, nein, schon gut. Geht ruhig und schaut euch um." "Meinst du wirklich?" erkundigte sich Katsu mit einem etwas besorgten Blick. "Ja." entgegnete Kit gespielt genervt. "Ich komm schon zurecht. Macht euch einen schönen Abend!" Da gaben die Mädchen auf.

"Und was ist mit euch?" fragte Katsu noch Furin und Achero. "Ich weis nicht." fing Furin mit einem Seitenblick zu Kit an. "Kümmert euch nicht um mich und geht mit!" meinte Kit langsam wirklich genervt. Sie hatte das Gefühl, dass die anderen ihr nicht zutrauten alleine zu bleiben. "Na gut ich geh mit." stimmte Furin zu. "Auf mich müsst ihr verzichten." entschuldigte sich Achero "Ich bleib hier. Das Gerenne durch die Stadt ist nichts für mich. Ich überprüfe in der Zwischenzeit die Vorräte. Ab jetzt werden wir nicht mehr so schnell in eine Stadt oder so kommen." Die anderen vier waren einverstanden und machten sich auf den Weg. Nur Kit war misstrauisch. Meinte er das was er gesagt hatte auch so oder war es nur ein Trick, der ihm in letzter Minute eingefallen ist, um sie im Auge behalten zu können? Eigentlich war es ihr egal. Sie machte sich auf den Weg, um die Sachen, die sie für den Wolf brauchte, zu holen. Auch Achero machte sich gleich an die Arbeit, vorher brachte er Kit allerdings noch die Verbände.

Sie saß lange Zeit nur stumm da und versorgte die Wunden, ihres neuen Freundes. Bei einer kleinen Wunde an seiner Schulter hielt sie aber inne. So eine Wunde hatte sie noch nie gesehen. Das konnte keine normale Wunde sein. Sie war zu tief für einen normalen Kratzer aber nicht groß genug, als dass sie von einem Pfeil, einer Kralle oder etwas ähnlichem stammen konnte. Es sah aus, als wäre etwas an dieser Stelle in den Wolf eingedrungen. Als Kit mit der Hand über die Wunde fuhr spürte sie eine seltsame Energie von ihr ausgehen. Sie hatte diese Energie schon einmal gespürt. Aber wo? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Aus einem Gefühl heraus legte sie ihre Hand wieder auf die Stelle. Sie schloss die Augen um diese Energie besser zu spüren und hoffte sie dadurch wieder zu erkennen. In Gedanken kamen ihr die Bilder des Hirsches und des Splitters, den Mira aus dessen Körper entfernt hatte. Das war also diese Energie. Jetzt, da sie es wusste wollte sie sich wieder von der Macht lösen, schaffte es allerdings nicht. Sie erinnerte sich daran, was Mira ihr am nächsten Abend darüber erzählt hatte, also konzentrierte sie sich wieder auf diese fremde Macht. Und tatsächlich! Sie spürte den Splitter nicht mehr nur, sondern sah ihn geistig auch vor sich. Er hatte sich tief in das Fleisch des Wolfes gebohrt und musste ihm schwer zu schaffen machen. Aber mit ihrer Konzentration schaffte sie es den Splitter langsam zu bewegen. Sie zog ihn förmlich in ihre Hand. Sie sah nur noch den Splitter, der immer weiter auf sie zukam.

Dann war es plötzlich, als erwachte sie aus einem Traum. Sie saß immer noch vor dem Wolf und hielt die Hand über seine Wunde. Aber die Hand hatte sich um etwas geschlossen. Sie öffnete sie wieder und sah einen Splitter der genauso grün funkelte, wie der andere. "Was war dass?" hörte sie eine weit entfernte Stimme fragen. Sie war noch nicht ganz bei sich und erkannte die Stimme nicht. Erst als ihr jemand die Hand auf die Schulter legte kehrte sie ganz in die Realität zurück. Jetzt erkannte sie auch die Person, die bei ihr war. Es war Achero. Er sah sie besorgt an. "Ist mit dir alles in Ordnung?" erkundigte er sich. "Ja, alles klar." antwortete Kit noch immer etwas benommen. "Was machst du hier?" wollte Kit wissen als sie ihre Gedanken wieder geordnet hatte. "Der Wolf hat angefangen zu jaulen und nicht mehr aufgehört und dann drang auf einmal ein seltsames Licht durch die Tür. Da dachte ich, ich schau mal nach was los ist." erklärte Achero knapp. "Also noch mal. Was war das?" hakte er noch immer besorgt nach. Da hielt ihm Kit den Splitter entgegen. "Der steckte in der Schulter des Wolfes. Ich hab ihn rausgeholt. Ich kann zwar nicht erklären wie, weil ich das selber nicht so genau weiß, aber das ist schon mal passiert. Da hat Mira allerdings einem Hirsch geholfen. Hörst du mir überhaupt zu?" wollte Kit wissen, denn Achero hatte den Splitter genommen und sah ihn jetzt wie gebannt an. "Ja, ja. Ich hör schon zu." versicherte er und löste seinen Blick von dem Splitter. Er gab ihn Kit, mit einem finsteren und zugleich nachdenklichen Gesichtsausdruck, zurück. "Weißt du etwas darüber?" forschte Kit nach. Aber Achero schüttelte nur den Kopf.

Da rührte sich der Wolf, den Kit beinahe vergessen hatte. Er sah ziemlich angeschlagen aus und hatte bei der Entfernung wahrscheinlich ziemlich gelitten. Da verflogen Kits Gedanken und sie machte sich daran ihren Freund weiter zu versorgen. Auch Achero ging wieder an seine Arbeit, dachte allerdings weiter über die Ereignisse nach.
 

"Meinst du es war richtig zu gehen?" fragte Mira Katsu. "Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen." "Das brauchst du nicht. Sie hat uns ja selber weg geschickt!" beruhigte Katsu sie. "Nach dem was Kit uns erzählt hat kann ich sie verstehen. Ich würde dem Wolf an ihrer Stelle jetzt auch helfen wollen." "Und wenn doch was ist, ist Achero ja in der Nähe." stimmte Furin zu. "Schon gut, ich hab verstanden!"
 

"Hi. Ist hier alles klar?" erkundigte sich Katsu als die Vier zurück kamen. Kit saß auf einer Bank vor dem Gasthaus und wartete schon auf die Gruppe. "Ja. Alles OK aber schaut mal was ich entdeckt habe!" rief sie ganz aufgeregt und hielt ihnen den Splitter entgegen. "Der steckte in der Schulter des Wolfes." erklärte sie als die Anderen nahe genug waren. "In der Schulter des Wolfes?" wiederholte Caleb nachdenklich Kits Worte. "Ja. Er war ziemlich tief eingedrungen. Ich habe ihn nur durch Zufall entdeckt. Es war wie bei dem Hirsch! Ich hab auch wieder diese seltsame Energie gespürt." berichtete Kit. "Aber es war als würde der Hirsch von dem Splitter kontrolliert." fing Caleb an zu überlegen. "Er hat uns unter Einfluss des Splitters angegriffen. Denn als Mira ihn entfernt hatte, war der Hirsch wieder normal. Aber bei dem Wolf gab es keinerlei solcher Anzeichen. Hat er sich verändert, nachdem du den Splitter entfernt hattest?" wollte er wissen. "Nein, eigentlich nicht. Ich hab zumindest nichts bemerkt. Aber ich kann nichts versprechen, da er eingeschlafen ist." antwortete Kit. "Dann werden wir wohl erst morgen genaueres feststellen können." meinte Furin.

"Was werdet ihr erst morgen feststellen können?" fragte eine Stimme hinter ihnen. Es war Achero, der von einem kurzen Spaziergang zurückgekommen war. "Ob sich der Wolf verändert hat, seitdem der Splitter entfernt ist." meinte Kit kurz. "Ich hab dir doch vorhin kurz darüber erzählt." Achero nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte was sie meinte. "Sagt mal. Sind die Bären hier eigentlich angriffslustig?" wollte Mira wissen. "So weit man weiß nicht. Sie leben eigentlich ziemlich zurückgezogen nahe der Berge." erklärte Furin leicht verwundert. Dann verstand er worauf Mira anspielte. "Du meinst der Bär, dem wir begegnet sind, könnte auch von einem Splitter beherrscht worden sein?" hakte er nach und Mira nickte. "Das könnte sein. Aber wir wissen nicht, wie die Splitter wirken. Der Wolf hat uns schließlich nicht angegriffen." überlegte Katsu weiter. "Mann kann vieles vermuten. Aber so schnell werden wir es nicht genauer erfahren." lenkte Caleb ein. "Wir können nur weiter beobachten." schloss er das Gespräch. "Ich geh und leg mich etwas hin." beschloss Furin. "Ich komm mit." schloss sich Caleb an. Achero, der neben der Tür gelehnt hatte, war schon ins Haus gegangen. "Und was habt ihr vor?" erkundigte sich Furin. Die Mädchen zuckten allesamt mit den Schultern. "Egal. Aber stellt nichts Dummes an. OK?" mahnte er sie noch und ging auch ins Haus. "Und pass auf deinen Freund auf." raunte Caleb Kit zu, als er an ihr vorbei ging. Sie verstand was er meinte und nickte.

"Und was machen wir jetzt?" fragte Katsu die anderen Beiden und setzte sich neben Kit. Keiner von ihnen hatte eine Idee und so genossen sie erst einmal die letzten Strahlen der untergehenden Sonne. "Wie war eigentlich eure Besichtigungstour?" wollte Kit nach kurzer Zeit wissen. "Ganz schön. Aber so viel gab es nicht zu sehen. Wir haben zwar einige Sachen gesehen, die ich jetzt noch nicht kapiere, aber das Meiste war nichts besonders tolles." erzählte Katsu knapp. "Und was war hier so los? Außer die Geschichte mit dem Splitter." gab Mira die Frage zurück. "Eigentlich nichts. Ich war die meiste Zeit im Stall bei dem Wolf. Und dann hab ich mich hier hingesetzt und auf euch gewartet."

Sie blickte gedankenverloren in den Himmel. Plötzlich berührte sie etwas an der Hand und ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. Noch bevor sie nachsehen konnte spürte sie wie sich etwas auf ihren Beinen niederließ. Es war der Wolf. Er hatte sie erst an der Hand angestoßen und dann seinen Kopf auf ihren Beinen abgelegt. Jetzt sah er sie mit einem nicht zu deutenden Blick an. "Hast du dir eigentlich schon überlegt wie du ihn nennen willst?" fragte Mira neben ihr. Kit schüttelte Stirn runzelnd den Kopf. An so etwas hatte sie noch gar nicht gedacht. Aber Mira hatte Recht. Wenn er bei ihnen bleiben wollte brauchte er einen Namen. "Wie wäre es mit Satoru?" schlug Katsu halb flüsternd vor. Im ersten Moment fand Kit den Namen ganz schön, aber dann ging ihr ein Licht auf. Sie hatte ihren Freund auf der Erde völlig verdrängt. Und wenn man es genau nahm war er gar nicht mehr ihr Freund. "Was willst du damit bewirken?" erkundigte sie sich mit einem finsteren Seitenblick. "Na gib es schon zu. Du denkst doch sicher oft an ihn und vermisst ihn." stichelte Katsu weiter. "Du machst mir nicht weis, dass du nicht öfters an ihn denkst!" "Tu ich aber nicht." konterte Kit. "Ehrlich gesagt hatte ich alle Gedanken an ihn mittlerweile verdrängt. Und außerdem hab ich mich vor der Reise von ihm getrennt." "Jetzt mal immer mit der Ruhe! Schön friedlich bleiben." versuchte Mira die Situation zu entschärfen. Aber das nicht nur, weil ein Streit in der Gruppe die allgemeine Stimmung senken könnte, sondern vor allem weil sie genau zwischen den beiden saß und somit direkt in der Schusslinie. Sie hatte Glück und die Zwei ließen von ihrem Streit ab.

"Habt ihr vielleicht auch einen vernünftigen Vorschlag?" hakte Kit nach, da ihr selbst kein passender Name einfiel. Die drei machten verschiedene Vorschläge, die sie allerdings alle wieder verwarfen. "Wie wäre es mit,... Shadow?" schlug Kit nach einiger Zeit vor. Ich finde der Name passt zu ihm. Er hat irgendwie was Schattenhaftes an sich. Und wie er vorhin hergekommen ist, wie ein Schatten. Also ich hab ihn da nicht bemerkt." "Ja Shadow klingt gut." stimmte Katsu zu. Und auch Mira fand die Idee gut. "Auch die Farbe seines Fells passt dazu. Es ist so grau mit verschiedenen Schattierungen." bemerkte sie. "Und was hältst du davon?" fragte Kit den Wolf. Dieser blickte sie aus unergründlichen Augen an und sie wusste, dass sie seine Zustimmung hatte. Sie konnte es sich nicht erklären, aber sie wusste es einfach. Sie hatte es nicht an seinem Verhalten erkannt oder so, sondern es war als hätte sie seine Gedanken gelesen. "Also gut. Dann heißt du ab jetzt Shadow." beschloss Kit fröhlich und die Gedanken an die ungewöhnliche Zustimmung waren wieder verflogen.
 

"Brauchen wir noch etwas? Du hast doch gestern die Vorräte überprüft." wollte Furin von Achero wissen, als sie, am nächsten Morgen, zu den Ställen gingen. "Es waren nur ein paar Kleinigkeiten. Die hab ich schon besorgt. Wir müssen nur noch Wasser auffüllen und ich hab den Wirt gebeten uns noch etwas zu Essen vorzubereiten." berichtete dieser. Sie fingen an die Einhörner fertig zu machen. Nach einer Weile ging Achero die restlichen Dinge holen, die sie beim Wirt gelassen hatten. Die Mädchen waren in einem anderen Teil des Stalles, so dass sie nicht mitbekamen was bei den Jungs vor sich ging. "Warum bist du denn so abweisend zu Achero?" wollte Furin von Caleb wissen. Dieser sah ihn mit einem Blick an der zeigen sollte dass er nicht verstand. Aber er verstand sehr gut was Furin meinte und konnte es nicht verstecken. "Sag schon. Es geht schon die ganze Zeit so. Du redest nicht mit ihm und ignorierst ihn öfters. So kenn ich dich gar nicht. Was ist den los?" bohrte Furin weiter. Caleb gab nach und erklärte es ihm. "Ich weiß auch nicht genau, aber irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Ich weiß, dass ich ihm schon einmal begegnet bin, kann mich aber nicht mehr richtig daran erinnern. Aber etwas sagt mir, dass es keine angenehme Begegnung war." "Also mir kommt er nicht bekannt vor, dafür aber ziemlich nett und aufrichtig. Ich gebe zu, er ist ziemlich verschlossen und in sich zurückgezogen. Man kommt schwer an ihn ran. Das lässt ihn etwas seltsam erscheinen, aber sein Verhalten kann viele Gründe haben." "Ja, ja. Schon gut." winkte Caleb ab und ging aus dem Stall.

"Was ist denn mit dem los?" erkundigte sich Kit, die gerade in den Stall kam. Sie war vor der Tür auf Caleb gestoßen. "Ist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden." bemerkte sie. Als sie Furins fragenden Blick sah winkte sie ab. "Ihr kennt solche Redensarten hier wohl nicht. Na ja, jedenfalls wollte ich nur Bescheid sagen, dass wir fertig sind. Von uns aus kann es los gehen." berichtete Kit "Gut. Achero holt nur schnell die Sachen vom Wirt dann sind wir auch soweit. Schon aufgeregt?" fragte Furin verstohlen. "Nö, wieso? Sollte ich?" "Hab nur gemeint! Hätte ja sein können. Dauert schließlich nicht mehr all zu lange bis wir bei der Höhle sind." Aber Kit zuckte nur mit den Schultern. "Ich geh dann wieder zu den anderen und spiel Dienstbote." sagte sie noch und verschwand.
 

Dieser und der nächste Tag vergingen ereignislos. Am Abend des Zweiten Tages ging Achero Holz suchen während die anderen das Lager für die Nacht vorbereiteten. "Ich geh und helfe Achero." rief Caleb den anderen zu, als er fertig war und verschwand im Wald. Kurze Zeit später fand er Achero. "Ach Caleb. Ist etwas?" fragte dieser als er Calebs finsteres Gesicht sah. Caleb sah ihn aber nur weiter an. "Jetzt weiß ich es wieder!" erklärte Caleb Achero nach einiger Zeit des Schweigens. Aber Achero verstand nicht. Er sah sein Gegenüber nur fragend an. "Und was weißt du wieder?" hakte er nach als Caleb nicht von sich aus weiter sprach. Daraufhin trat Caleb auf ihn zu, ließ ihn dabei aber nicht aus den Augen.

"Jetzt weiß ich woher ich dich kenne." antwortete dieser. Da verstand Achero. "Schön für dich" erwiderte er nur, drehte sich um und hob ein paar weitere Äste auf. "Ich muss schon sagen, du bist ein echter Blitzmerker!" meinte er noch und drehte sich wieder halb zu Caleb um. "Mir ist unsere Begegnung schon in Jukkon wieder eingefallen." sagte er leichthin und begann wieder Holz zu sammeln. "Du bist ein General aus Hyaga!" eröffnete Caleb, ohne auf Acheros Worte zu achten, zog sein Schwert und hielt es Achero drohend entgegen. Diesen schien es allerdings nicht zu beeindrucken. "Hör auf mit diesem Ding rumzufuchteln. Du verletzt noch jemanden." belehrte Achero Caleb und machte diesen damit nur noch wütender. "Was hält mich eigentlich davon ab dich hier umzubringen?" wollte Caleb wissen und drängte Achero an einen Baum. "Jeder würde es verstehen. Denn du gehörst zu unseren Feinden. Und so wie es aussieht bist du jetzt als Spion tätig." "Da muss ich wohl mal was klar stellen." fing Achero an. "Ich bin kein Spion und, auch wenn ich es war, ich bin kein Kommandant Hyagas mehr. Wenn ich euch was hätte antun wollen hätte ich dafür schon oft genug Gelegenheit gehabt, was wohl beweist, das ich das nicht wollte." "Wer weiß, vielleicht brauchst du uns ja noch. Wer sagt mir, dass du uns in keine Falle lockst?" unterbrach Caleb Achero. Aber dieser verdrehte nur die Augen. Da packte er die Klinge von Calebs Schwert und riss es diesem mit einer plötzlichen und geschickten Bewegung aus der Hand. Aber anstatt jetzt Caleb zu bedrohen legte er diesem sein Schwert in die Arme und das Bündel Feuerholz, welches er unter dem Arm getragen hatte, oben darauf. "Ich gehöre nicht mehr zu Hyagas Truppen und ich will niemandem was antun. Die Geschichte die ich euch erzählt habe ist wahr. Und das Ganze ist keine Falle. Ich bin nur hier um euch diese Höhle zu zeigen, denn ohne mich wärt ihr wohl heute noch in irgendeinem Dorf und würdet Hinweise suchen." erklärte Achero gleichgültig und drehte sich dann von Caleb weg. "Ist mir egal ob du mir traust oder nicht. Ich hab ein Versprechen gegeben und das halte ich auch." fügte er noch hinzu und fing erneut an Holz zu sammeln. Dabei entfernte er sich von Caleb der noch immer ganz fassungslos über Acheros Verhalten dastand.

Als er sich wieder gefasst hatte ging Caleb Achero hinterher. Er war immer noch misstrauisch aber irgendetwas war an Acheros Worten was Caleb erst nicht verstand. Sein Schwert hatte er zurück in die Scheide geschoben und jetzt beobachtete er Achero. Da bemerkte er was es war das ihm an Achero komisch vorkam. Es waren seine Augen. Sie zeigten nicht wie erwartet Hass oder Ärger. Nein. Sie wirkten eher traurig. Auch jetzt noch. Auch als sie ihn kennen gelernt hatten wirkte Achero immer bedrückt. Nachdem er etwas von sich erzählt hatte war dieser Ausdruck einem anderen, freundlicherem gewichen. Er hatte sich darüber gefreut endlich jemanden um sich zu haben, das hatte man ganz genau gemerkt. Aber jetzt war dieser Ausdruck von Einsamkeit wieder da. Er war ein einsamer Wanderer in einem fremden Land. Da rührte sich etwas in Caleb, das ihm sagte das Achero es ehrlich meinte.

Er fasste sich ein Herz, trat auf Achero zu und streckte ihm die Hand entgegen. Diesmal war es Achero der verwirrt war. "Ich weiß nicht wieso aber irgendwie glaube ich dir." erklärte Caleb. Da hellte sich Acheros Gesicht auf und er nahm Calebs immer noch ausgestreckte Hand. Er war froh, dass Caleb ihm doch glaubte. Aber er merkte auch, dass Caleb immer noch Zweifel hatte. "Aber ich werde dich beobachten." warnte Caleb und Achero nickte. "Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen." versprach dieser und sie gingen zurück zum Lager.
 

"Wo wart ihr denn so lange?" wurden sie schon aus einiger Entfernung begrüßt. Da fiel ihnen erst auf wie lange sie eigentlich weg gewesen waren. Die Sonne war schon fast untergegangen. Achero legte sein Bündel neben die vorbereitete Feuerstelle und entfachte dann mit einigen Zweigen ein Feuer. Caleb legte die Äste, die er getragen hatte, zu den anderen und setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm. "Was ist denn los?" fragte Katsu nach einiger Zeit Caleb und sah ihn besorgt an. Seit er zurück war hatte er nichts mehr gesagt und die meiste Zeit in die Flammen gestarrt. Ihm ging die Unterhaltung mit Achero einfach nicht aus dem Kopf.

Er sah Katsu, noch immer in Gedanken versunken, an. "Ist irgendetwas?" "Nein, nichts weiter." versicherte er, als er Katsus Frage realisiert hatte. "Doch es ist etwas!" beharrte sie. "Man sieht es dir doch an. Du bist so still." "Vielleicht kann ich das klären." meldete sich Achero zu Wort und alle schauten ihn an. "Ist schon in Ordnung" lehnte Caleb ab, da er ahnte was Achero vorhatte. Aber dieser schüttelte den Kopf. "Es liegt an mir." erklärte er. "An dir?" hakte Kit nach. "Oder besser gesagt an meinem kleinen Geheimnis." verbesserte er und kramte in seinen Sachen. Nach kurzer Zeit hatte er gefunden wonach er gesucht hatte. Er zog einen Anhänger aus seinen Sachen und warf ihn Furin zu. Der Anhänger zeigte das Wappen Hyagas, eine Schlange die sich um ein aufgestelltes Schwert schlängelte. Die Mädchen und Furin sahen Achero ungläubig an. Die drei Freundinnen hatten das Wappen in einem Buch, in Cristella, schon einmal gesehen. "Wo hast du das her?" fragte Mira und sah Achero unsicher an. "Bist du etwa...?" begann Furin, konnte den Satz aber nicht beenden. "Was?" fragte Kit ungeduldig. "Dieses Amulett wird einem überreicht wenn man zum Kommandanten aufsteigt." erklärte Achero. "Aber ich bin keiner mehr. Ich gehöre nicht mehr zu Hyagas Truppen." fügte er hinzu und packte den Anhänger, den Furin ihm zurückgegeben hatte, wieder ein. "Aber was ich euch erzählt habe stimmt. Ich hab wirklich mit meinem Vater gestritten. Ich bin sozusagen aus Hyaga geflohen."

"Geflohen? In Hyaga muss es ja schlimm sein!" dachte Mira laut. "Ja, es ist nicht leicht. Für niemanden." bestätigte Achero und wurde dann still. Er erinnerte sich an sein eigenes Leben und an das, was er in Sandera gesehen hatte. Es war ein ziemlicher Unterschied, der ihm erst jetzt, da er darüber nachdachte, auffiel. Die anderen merkten, dass Achero jetzt in seiner ganz eigenen Welt war und fragten nicht weiter. Alle hingen noch einige Zeit ihren Gedanken nach und gingen dann schlafen.
 

Auch am nächsten morgen wurde fast nicht gesprochen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und keiner wollte das Gespräch vom Vorabend wieder aufleben lassen. Sie schienen eine stumme Abmachung getroffen zu haben. Aber eine kam mit der Situation nicht so gut zurecht. "Warum sagt denn hier niemand etwas?" rief Kit, als sie die Stille nicht mehr ertragen konnte. Alle hielten in ihren Tätigkeiten inne und sahen sie an. Da fasste sich Mira ein Herz und sprach das an, was alle versuchten zu verdrängen. "Kit hat Recht! Hat sich gestern Abend sehr viel verändert? Gut, dass Achero aus Hyaga ist, damit hat keiner gerechnet. Aber er ist doch trotzdem noch er! Und er hat uns ja auch schon erzählt, wieso er hier ist." sprach sie ihre Gedanken laut aus. "Ich weiß nicht wie es mit euch steht. Aber ich glaube ihm!" fügte sie noch hinzu, drehte sich dann weg und fingerte an ihrer Tasche herum. Es war eigentlich nicht Miras Art einfach ihre Gedanken auszusprechen, aber diesmal konnte sie einfach nicht anders.

Ganz in ihre Gedanken versunken merkte sie nicht, wie Achero hinter sie getreten war. Er legte seine Hand auf Miras Schulter, wodurch diese erschrak und aus ihren Gedanken gerissen wurde. Als sie ihn ansah lächelte er und nickte, da er nicht wusste was er hätte sagen können, um sich bei Mira zu bedanken. Danach verschwand er gleich wieder um seine restlichen Sachen zu verstauen. Es wurde auch weiterhin nicht viel geredet, aber jetzt nicht aus Angst vor einem Gespräch, sondern alle dachten über Miras Worte nach.

"Ist es noch weit bis zu der Höhle?" fragte Katsu Achero als sie aufbrachen. "Nein, nicht sonderlich. Gegen Mittag sollten wir dort sein." versicherte dieser. Und er behielt Recht. Auf ihrem Weg geschah nichts Unvorhergesehenes. "Erzähl uns doch mal etwas über den Kristall!" forderte Kit Achero, kurz vor ihrem Ziel auf. Er liegt auf einer Säule, die aussieht als wäre an dieser Stelle Wasser aus dem Boden geschossen und gefroren." erzählte er. "Und die ganze Höhle scheint aus Edelsteinen zu bestehen. Aber um die Säule liegt ein Schutzzauber. Man kommt nicht an sie heran." "Was denn für ein Zauber?" erkundigte sich Furin. "Ich weiß es nicht." gestand Achero. "Ich kenne diese Art von Zauber nicht. Ich habe einige mir bekannte Gegenzauber ausprobiert, aber nichts konnte dieses Schutzfeld überwinden. Aber ihr werdet es ja gleich selber sehen. Da vorne ist die Höhle." sagte er und deutete nach vorne, wo man den Eingang der Höhle schon erkennen konnte.

Als sie ankamen nahmen sie den Einhörnern noch ihre Last ab und banden sie an einem Baum an. Ihr Gepäck verstauten sie in einer Mulde beim Eingang der Höhle so, dass es nicht sofort zu erkennen war. Als sie die Höhle betraten blieb Shadow, der vorher immer bei Kit geblieben war, stehen als könne er nicht weiter gehen. "Was ist den los?" fragte Kit, ohne eine Antwort zu erwarten und bückte sich zu ihm hinunter. "Willst du nicht mitkommen? Dann warte hier. Du kannst ja auf die Einhörner aufpassen." redete sie auf ihn ein. Als hätte Shadow sie verstanden drehte er sich um und ließ sich in der Nähe der Einhörner nieder. Dann führte sie Achero den Tunnel zu ihrem eigentlichen Ziel entlang. Achero und Furin gingen mit einer Fackel voraus. Danach folgten die Mädchen und Caleb bildete, mit einer Zweiten Fackel, den Schluss. Als sie den Eingang der Kristallhöhle erreichten steckte Achero seine Fackel in den Boden und trat zur Seite um die anderen vorbei zu lassen. Die fünf waren ganz erstaunt. So etwas hätten sie nie erwartet. "Und wo ist jetzt dieses Schutzschild?" fragte Kit argwöhnisch. "So kann man es nicht sehen." erklärte Achero und trat auf die Säule zu. Er erinnerte sich daran, wo die Barriere war, blieb kurz davor stehen und streckte die Hand aus. Dort, wo er den Schutzzauber berührte zuckten kleine blaue Blitze zu seiner Hand und es entstanden Wellen als hätte man einen Stein ins Wasser geworfen. Aber die Barriere ließ ihn nicht durch. Die anderen traten näher und betrachteten das Schauspiel. Sie rätselten herum was sie tun könnten und bemerkten gar nicht, dass Katsu wie angewurzelt stehen geblieben war und den Kristall anstarrte.

"Katsu. Was ist den los?" fragte Caleb, als er ihr merkwürdiges Verhalten bemerkte und trat zu ihr. Aber sie reagierte nicht. Nicht einmal als er sie berührte. "Was ist denn mit ihr?" wollte Mira wissen. Aber keiner konnte es ihr sagen.
 

"Du bist es. Du bist die Auserwählte." hörte Katsu die ganze Zeit eine seltsame Stimme in ihrem Kopf. Sie sah sich um wer da sprach. Aber sie konnte niemanden entdecken. Da blieb ihr Blick an der Kristallsäule hängen. "Ja du bist es ich bin mir ganz sicher." hallte die Stimme in ihrem Kopf wieder. Sie konzentrierte sich auf diese Stimme und wollte ihr antworten. Sie fragen was sie damit meinte. Aber kein Laut kam über ihre Lippen. Auch die Stimmen ihrer Freunde wurden immer leiser. Sie schienen sich von Katsu weg zu bewegen. Da bekam sie es mit der Angst zu tun. Sie wollte sich umdrehen und zu ihren Freunden gehen was ihr aber nicht gelang. Sie konnte nichts mehr tun. Sie rief nach ihren Freunden, aber die schienen sie nicht zu hören. Dabei war sie sich sicher gesprochen zu haben. "Du brauchst keine Angst zu haben." raunte die Stimme ihr zu. "Ich werde dir nichts tun." versprach sie. Aber Katsu hatte weiterhin Angst. Da merkte sie wie jemand zu ihr kam, konnte die Person aber nicht erkennen. Alles war wie hinter einem Schleier verborgen. Sie bekam auch mit, wie die Person sie ansprach und sie berührte, konnte aber nicht reagieren.

"Ich hab auf dich gewartet." hörte sie wieder die Stimme in ihrem Kopf. "Wieso hast du auf mich gewartet?" fragte Katsu in Gedanken, denn sie hatte das Gefühl, dass die Stimme sie auch so verstehen würde. "Weißt du es denn nicht mehr?" wollte die Stimme wissen. "Weißt du denn nicht mehr was damals geschehen ist?" Da fiel Katsu der Traum wieder ein. Der Traum in dem sie den Angriff auf Sandera miterlebt hatte. "Damals hattest du einen Wunsch. Aus diesem Wunsch wurde ich geboren. Du hast mich in die "Träne der Hoffnung" geschlossen, bis eine auserwählte Person kommt und mich befreit. Und jetzt bist du selber wieder gekommen." raunte die Stimme. "Aber ich bin nicht diese Prinzessin von damals!" widersprach Katsu. "Ich bin ein ganz normales Mädchen."

Da verstummte die Stimme. Es war als würden zwei sich fremde Lebensformen zum ersten Mal gegenüberstehen und gegenseitig betrachten. "Du hast Recht. Du bist es nicht" stimmte die Stimme nach kurzem, mit einem traurigen Unterton zu. "Aber du hast etwas besonderes an dir. Ich bitte dich. Hilf mir. Hilf mir denjenigen zu finden, der bestimmt ist mich zu befreien." bat sie. "Aber wie soll ich das machen?" wollte Katsu wissen. "Komm zu mir!"
 

"Sie beachtet uns gar nicht" stellte Furin fest. "Es ist als wäre sie in Trance." "Katsu, jetzt hör mit diesem idiotischen Spiel auf. Das macht keinen Spaß!" beschwerte sich Kit. Aber Katsu rührte sich immer noch nicht. "Was ist denn los mit ihr? wand sich Mira an die Jungs. "Ihr seid doch hier die Experten. Also unternehmt was!" schrie sie sie fast an. "Wir können nichts tun. Wir müssten wissen was mit ihr los ist. Aber so etwas hab ich noch nie erlebt." wand Furin ein. "Ihr?" wand er sich Hilfe suchend an die anderen beiden. Aber auch diese schüttelten nur die Köpfe. Da bewegte sich Katsu. Sie trat, ohne auf irgendetwas zu achten, auf die Säule zu. Dabei stieß sie fast mit Mira zusammen, die vor ihr gestanden war. Caleb versuchte sie aufzuhalten und hielt sie am Arm fest. Aber Katsu drehte sich zu ihm um und entwand sich dabei geschickt seinem Griff. Sie blickte ihn an, sah ihn aber nicht. Es war als würde sie durch ihre Freunde hindurch sehen. Dann drehte sie sich wieder um und, noch bevor einer sie aufhalten konnte, durchbrach sie das Schutzfeld. Die anderen blieben wie angewurzelt stehen. Wie hatte Katsu das geschafft? Sie blieb unmittelbar vor der Säule stehen. Kit versuchte Katsu zu folgen, was natürlich misslang. Daher lief sie um die Barriere herum, bis sie erkennen konnte was Katsu tat. Auch die anderen Vier folgten ihr.
 

"Bitte hilf mir die auserwählte Person zu finden." flüsterte die Stimme immer wieder. Und Katsu wollte ihr helfen. Sie bewegte sich wie durch Geisterhand geführt auf den Kristall zu. Auch die Barriere durchbrach sie als würde es sie nicht geben. Irgendwo her wusste Katsu was sie jetzt zu tun hatte. Sie trat an die Säule heran und nahm die "Träne der Hoffnung" an sich. Sie hielt den Edelstein in ihrer Hand und betrachtete ihn. Da begann er zu glühen und Katsu zog vor Schreck ihre Hand weg. Aber der Kristall fiel nicht zu Boden, sondern blieb einfach in der Luft schweben. "Ich danke dir" hörte Katsu noch einmal die Stimme. Dann bewegte der Kristall sich schnell auf sie zu. Katsu wollte ihn noch greifen, aber als sie ihn berührte wurde alles in ein seltsames helles Licht getaucht. und der Kristall verschwand
 

"Katsu! Katsu! Wach auf!" Katsu hörte die Stimme die sie rief. Und sie kam ihr auch so vertraut vor. Aber sie konnte nicht sagen woher sie diese Stimme kannte. Sie konnte nicht denken. Ihr war kalt, so unheimlich kalt. Und sie war müde, unendlich müde, wollte nur noch schlafen. "Katsu! Du musst aufwachen!" drang eine weitere Stimme in ihre Gedanken und ließ sie nicht schlafen. Wer war dort? Sie versuchte die Augen aufzuschlagen. Aber es fiel ihr so unglaublich schwer. Ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen. Aber sie gab nicht auf. Dort war jemand der auf sie wartete. Sie musste ihre Augen öffnen. Wenigsten für einen Augenblick. Endlich gelang es ihr. Unendlich langsam hoben sich ihre Lieder ein kleines Stück. Da war wirklich jemand. Es waren mehrere Personen. Aber woher kannte sie diese Leute? Sie war schrecklich verwirrt. Sie wusste nicht wo sie war oder was passiert war. Sie spürte wie starke Arme sie festhielten und wäre wahrscheinlich wieder in diesen wohltuenden Schlaf verfallen. "Sie wacht auf!" hörte sie eine freudige Stimme neben sich. Alles was sie wahrnahm drang mit einer schier unerträglichen Gewalt in ihre Gedanken, so dass sie unwillkürlich zusammenzuckte. Sie konnte nichts wirklich erkennen. Zwei Flammen tanzten ein Stück weit neben ihr und die Personen in diesem Raum - war es überhaupt ein Raum? - standen um sie herum. Sie zitterte vor Kälte am ganzen Körper. "Wie fühlst du dich?" fragte jemand direkt neben ihr, mit besorgter Stimme. Jetzt endlich erkannte sie die Stimme wieder. Es war Caleb der bei ihr kniete und dessen Arme sie hielten. Und die anderen waren ihre Freunde. Langsam kehrten ihre Erinnerungen zurück. "Mir ist kalt und ich bin müde." antwortete sie mit dünner Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war. Daraufhin drückte Caleb sie fester an sich um sie zu wärmen. Katsu schmiegte sich an ihn, doch er konnte die Kälte in ihr nicht vertreiben. Sie schloss die Augen und merkte nur noch wie sie vom Boden aufgehoben wurde. Dann versank sie wieder in einen tiefen Schlaf.

Hier mal wieder ein neues Kapitel^^

Und es geht spannend weiter XD

Die armen haben ja wirklich nicht viel Zeit sich mal auszuruhen!

Aber dann wäre es ja langweilig XD

Na egal. Viel spaß mit dem neuen Kapi^^

Und danke an Kiana fürs betan^^ *umknuddel*

Eure Ilahja
 

13.Kapitel:
 

"Guten morgen Schlafmütze" wurde Katsu freudig von Kit begrüßt als sie aufgewacht war und sich aufsetzte. "Wie fühlst du dich?" fragte Caleb besorgt. "Geht so. Mein Kopf brummt ganz schön. Aber sonst ist alles OK." meinte Katsu beruhigend. "Sicher?" erkundigte sich Caleb und reichte ihr etwas zum Trinken. Da nickte sie nur und blickte sich dann um. Jetzt, da ihre Kopfschmerzen langsam etwas nachließen fiel ihr erst auf, dass sie nicht mehr in der Höhle war. Die anderen mussten sie raus gebracht haben. Sie lag neben einer erloschenen Feuerstelle. "Wie lang hab ich eigentlich geschlafen?" fragte sie in die Runde. "Seit gestern. Da waren wir in der Höhle." antwortete Furin. "Wir haben uns schon Sorgen gemacht was mit dir sein könnte." fügte Mira hinzu.

"Sag mal." begann Kit nach einiger Zeit. "Was war da gestern eigentlich mit dir los?" wollte sie von Katsu wissen. "Ich weiß nicht genau. Aber der Kristall hat irgendwie mit mir gesprochen." versuchte sie zu erklären. Aber Kit sah sie nur fragend an. Da erzählte Katsu wie sie die Geschehnisse in der Höhle erlebt hatte. So saß die Gruppe eine ganze Zeit da, bis sich jeder wieder seinen Tätigkeiten zuwandte.
 

"Wo wollen wir eigentlich als nächstes hin?" fragte Katsu, als alle am nächsten Morgen zusammen saßen. "Ich würde vorschlagen wir gehen erst einmal nach Areadia." schlug Achero vor. "Da können wir an einem Tag hinkommen." Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen und wenig später machte sich die Gruppe auch schon bereit aufzubrechen. "Bist du dir sicher, dass du fit genug bist?" fragte Mira Katsu besorgt. "Klar ich fühl mich gut. Keine Sorge!" versuchte Katsu ihre Freundin zu beruhigen. Diese sah sie allerdings noch immer misstrauisch an. Da legte plötzlich jemand seine Hand auf Katsus Stirn, so dass sie unwillkürlich zusammenzuckte. "Also Fiber hast du nicht." stellte Caleb fest. Katsu, die in der Hocke auf dem Boden saß, beugte sich soweit nach hinten, dass sie ihrem Freund ins Gesicht sehen konnte. ""Ich sag doch mir geht's gut!" versicherte Katsu lächelnd. "Aber pass trotzdem auf dich auf OK?" verlangte Caleb. "Wenn es dich beruhigt!" gab Katsu nach. "Sollen wir euch alleine lassen?" fragte Kit mit einem viel sagenden Grinsen. "Ach halt die Klappe!" rief Katsu und warf einen Stein in Kits Richtung.

Schon kurze Zeit darauf waren sie auf dem Weg nach Areadia. Am frühen Nachmittag trafen sie auf einen Ausläufer des noch immer nahen Gebirges, den sie umgehen mussten. "Shadow was ist denn?" fragte Kit den Wolf, als dieser immer unruhiger wurde. "Hier stimmt irgendetwas nicht!" wendete sie sich dann an die Gruppe. "Shadow ist ganz unruhig und ich habe auch irgendwie ein ganz komisches Gefühl!" "Vielleicht kündigt sich ja ein Unwetter an! Wolken sind ja genug da. Und die Tiere merken so was eigentlich immer eher als wir." vermutete Furin gelassen. "Oder es kommt etwas ganz anderes!" widersprach Achero und sah zum Himmel auf. "Was meinst du damit?" hakte Furin kampflustig nach. Aber Achero deutete nur in die Richtung in die er selbst sah. Die anderen folgten seinem Blick. Und er hatte Recht. Da kam etwas auf sie zu, das keine Wolke sein konnte. Denn es flog gegen den Wind und das ziemlich schnell. Es war ein ganzer Schwarm Vögel, der nach wenigen Augenblicken fluchtartig über die Gruppe hinweg flog.

"Sieht so aus, als würden sie vor etwas fliehen!" bemerkte Katsu unnötigerweise. "Aber vor was?" "Wahrscheinlich davor!" antwortete Mira mit weit aufgerissenen Augen und deutete in dieselbe Richtung wie zuvor schon Achero. Von dort kam etwas angeflogen, was keiner von ihnen zuvor je schon einmal gesehen hatte. Dieses Wesen hatte den Körper eines riesigen Adlers, allerdings mit Fledermausflügeln, die zusätzlich zu seinen eigentlichen Flügeln gewachsen waren. Außerdem besaß dieses Wesen, bis auf seine Flügel, keine Federn sondern ein Fell, welches so schwarz war als wäre dort nichts. Nichts außer Dunkelheit. "Ich schlag vor, wir machen es wie die Vögel und verschwinden von hier!" rief Furin. Gesagt, getan. Sie ließen ihre Einhörner, in der Hoffnung einen Unterschlupf zu finden, an der Felswand entlang laufen. Aber es war schon zu spät. Die Kreatur hatte sie schon eingeholt und griff Mira mit ihrem scharfen Schnabel an. Doch kurz bevor sie sie erwischte flog etwas anderes sehr knapp an Mira vorbei und wehrte den Angreifer damit ab. Die Gruppe hatte keine andere Wahl. Sie mussten kämpfen. Also hielten sie ihre Einhörner an und stellten sich dem Feind. Jetzt erkannte Mira auch was sie gerettet hatte. Es war ein Falke! Dieser schoss weiterhin immer wieder auf das Wesen zu, welches davon allerdings wenig zu halten schien.

"Kit. Versuch dieses Vieh mit Pfeilen zu treffen!" rief Furin ihr zu und holte selbst auch einen Bogen hervor, den er an seinem Sattel befestigt hatte. Sie spannten ihre Bögen und schossen fast gleichzeitig ab, Aber leider verfehlten sie ihr Ziel. Das Wesen allerdings wurde wütend und flog auf die Gruppe zu. Doch wieder kam ihnen der Falke zu Hilfe und lenkte den Angreifer ab. Kit und Furin versuchten weiter zu treffen und als würde der Falke ihre Absicht kennen, flog er immer im rechten Augenblick aus der Schusslinie. Aber die Pfeile machten der Kreatur so gut wie nichts aus. Selbst wenn sie richtig getroffen wurde drehte sie nur kurz ab um augenblicklich wieder in den Angriff überzugehen. Aber das Wesen kam nie nahe genug, dass die anderen vier ihre Waffen einsetzen konnten. Da stieß es wieder herab und hatte sich diesmal Achero als Ziel gewählt. Der Falke versuchte wieder dazwischen zu gehen, wurde aber von einem Flügel des Wesens getroffen und zu Boden geschleudert. Aber Achero bemerkte den Angriff erst als es schon fast zu spät war und riss sein Schwert hoch. "Sag mal träumst du?" fuhr Furin ihn an. Aber Achero beachtete ihn gar nicht. "Dort oben in der Felsspalte! Seht ihr das? Zielt dort hin!" rief er den Zwei nur zu.

"Was soll das werden?" begann Furin zu protestieren. Aber Kit spannte ihren Bogen, zielte und schoss. Erst sah es so aus als hätte sie zu hoch geschossen, aber der Pfeil fand sein Ziel. In dem Moment, als der Pfeil traf, ging ein Ruck durch den Körper der Kreatur, ihre Kräfte verließen sie und schließlich sackte sie zu Boden. Auch das, was Kit getroffen hatte, flog aus der Felsspalte zu ihnen herunter. Als es auf dem Boden ankam konnten alle erkennen, was es war. Es war auch ein Falke. Dieser versuchte noch, wieder in die Luft zu kommen, aber noch während dieser Versuche veränderte er sich. Seine Bewegungen wurden schwerfällig bis er ganz erstarrte.

Achero stieg von seinem Einhorn, trat auf den Falken zu und hob ihn hoch. Da sahen auch die anderen, dass dieser zu Holz geworden war. "Es war nur eine Statue. Sie wurde durch einen Zauber zum Leben erweckt." erklärte Achero, als die anderen ihn fragend anblickten. "Und kannst du uns auch erklären was es mit diesem Vieh da auf sich hat?" hakte Kit mit einem Seitenblick auf das unbekannte Wesen nach. Achero schüttelte nur den Kopf. "So etwas habe ich auch noch nie gesehen. Aber es muss mit einem Zauber belebt worden sein, der durch den Falken aufrecht erhalten wurde." vermutete er.

"Mira was ist denn?" fragte Katsu. Mira war auch abgestiegen und hatte sich hingekniet. Als sie wieder aufstand hielt sie den Falken, der ihnen geholfen hatte, in den Armen. "Er scheint verletzt zu sein." meinte sie und strich ihm sanft über den Kopf. Auch die anderen stiegen jetzt von ihren Einhörnern. "Lass mal sehen." forderte Caleb Mira auf und sah sich den Falken kurz an. "Er scheint nicht schwer verletzt zu sein. Er ist wahrscheinlich noch benommen von dem Sturz und sein Flügel scheint etwas abbekommen zu haben. Aber in ein par Tagen dürfte er wieder in Ordnung sein." meinte er zuversichtlich. "Allerdings kann ich für nichts garantieren. So genau kenn ich mich da auch nicht aus" fügte er noch hinzu.

"Wir sollten weiter. Sonst kommen wir vor Sonnenuntergang nicht mehr nach Areadia." unterbrach Furin sie. "Da hast du wohl recht." stimmte Kit zu. "Also los. Ich hab keine Lust noch ne Nacht draußen zu schlafen!" Also stiegen sie wieder auf. "Alles in Ordnung mit dir?" erkundigte sich Caleb bei Katsu und tat dabei so als wolle er ihr helfen. "Jaaa." versicherte sie ihm leicht genervt. "Ich rühr mich schon wenn was ist." Da gab Caleb auf und stieg auch auf sein Einhorn.

Es wurde schon dunkel als die Gruppe in Areadia ankam. Sie suchten sich ein Gasthaus und gingen gleich auf ihre Zimmer. Die letzten Tage waren besonders für die Mädchen ziemlich aufregend gewesen. Sie redeten noch etwas über die Geschehnisse und schliefen dann ziemlich schnell ein.

Am nächsten Morgen saßen sie zusammen beim Frühstück. "Wo ist eigentlich Furin?" erkundigte sich Kit bei den anderen beiden. "Der ist vorhin einfach verschwunden. Keine Ahnung wo der hin ist." antwortete Caleb und auch Achero zuckte nur mit den Schultern. "Ich schau mal ob ich ihn finde." beschloss Kit, stand auf und ging. "Hoffentlich verläuft sie sich nicht." es war wie eine Ahnung die Mira beschlich. Sie sah Kit durchs Fenster nach. "Was machen wir jetzt eigentlich?" fragte Katsu. "Den Stein haben wir ja jetzt." "Ich würde sagen wir bleiben erst mal ein paar Tage hier. Da können wir uns ausruhen und in Ruhe planen wie es weitergehen soll." schlug Caleb vor. "Find ich gut." stimmte Mira zu und auch Katsu nickte. Nur Achero blieb stumm und wirkte irgendwie abwesend. "Und was meinst du?" hakte Mira nach. "Ja ist OK. Bleiben wir" stimmte er nicht wirklich überzeugend zu. Aber die anderen kannten ihn schon gut genug um zu wissen, dass sie jetzt lieber nicht weiter fragten.
 

Währenddessen hatte Kit sich in der Stadt verlaufen. "Oh man, ich hätte doch nicht alleine gehen sollen" murmelte sie. Aber da hörte sie eine Stimme, die ihr bekannt vorkam. Sie versuchte der Stimme zu folgen, was aber nicht ganz einfach war, da die Straße, der sie folgte, gut besucht war. Sie ging in eine Seitenstraße und sah am anderen Ende eine weitere breite Straße, die allerdings ziemlich leer war. An der Einmündung blieb sie stehen und sah sich vorsichtig um. Da erkannte sie Furin. Er war in ein Gespräch mit jemandem vertieft, den Kit nicht kannte. Sie beobachtete die Beiden noch eine Weile. Als Kit aus der Gasse heraus trat um Furin anzusprechen verabschiedeten sich die beiden Männer gerade von einander.

Als Furin sich dann umdrehte um zu gehen, hielt er erschrocken in der Bewegung inne. "Guten Morgen." grinste Kit ihn an. "So früh schon unterwegs?" "Wie du siehst." entgegnete Furin als er sich wieder gefasst hatte. "Und was ist mit dir?" "Ich wollte mich nur mal etwas umschauen." meinte sie und blickte unschuldig in der Landschaft herum. "In dieser einsamen Gegend?" fragte Furin misstrauisch. Aber er ließ Kit keine Zeit zu antworten "Ich denk eher, dass du dich verlaufen hast oder?" setzte er mit einem siegessicheren Grinsen hinzu. Aber Kit war nicht bereit ihm seinen Sieg zu lassen. "Und wenn schon. Ich hätte schon zurück gefunden. Aber mich würde mal interessieren was du hier so früh machst?" stellte sie ihn und blickte ihn fragend an. "Ach nichts Besonderes. Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen." antwortete er. Allerdings wenig überzeugend. "Ja, ja. Sicher." entgegnete Kit und Furin wusste, dass sie ihn durchschaut hatte.

"Schon gut, schon gut. Ich gebe es zu. Ich war in der hiesigen Station. Ich hab jemanden mit einem Bericht für Nero losgeschickt. Er hatte mich darum gebeten." gab er sich geschlagen. "Und der Mann gerade war wohl der Bote." bemerkte Kit immer noch misstrauisch, denn so stellte sie sich einen Boten ganz und gar nicht vor. Da fing Furin an zu lachen. "Nein, das war ein Freund von mir" erklärte er als er sich wieder gefasst hatte. "Ich war schon vor einiger Zeit mal hier, da hab ich ihn kennen gelernt." "Ach so." Kit war ganz verlegen und merkte wie sie rot wurde. Da drehte sie sich schnell um. um es zu verbergen, was allerdings nicht gelang. Furin hatte es schon bemerkt und musste unwillkürlich grinsen. "Lass uns zurückgehen. Die anderen machen sich sicher schon Sorgen." schlug er nach kurzem vor und legte seine Hand auf Kits Schulter. Da sah sie ihn wieder an und nickte nur.

Sie waren nicht weit gekommen als Kit der Geruch von frischen Backwaren in die Nase stieg. Da bemerkte sie erst, dass sie Hunger hatte, was nicht erstaunlich war. Denn sie hatte nicht gefrühstückt. "Hunger?" fragte plötzlich eine Stimme neben ihr und da fiel ihr auf, dass sie wohl stehen geblieben war. Furin stand mal wieder grinsend neben ihr. Es war wohl nicht schwer zu erraten gewesen, warum sie stehen geblieben war. "Na bevor du mir hier noch umkippst komm." meinte er nur und steuerte auf den Bäcker zu. Kit wollte noch widersprechen, aber da hatte er schon etwas für sie beide gekauft und kam zurück. Er hielt ihr etwas entgegen was sie noch nie gesehen hatte. Aber es sah ziemlich gut aus. "Probier ruhig mal" forderte Furin sie auf als sie zögerte. Da nahm sie es und biss ab. Sie war positiv überrascht und nahm gleich noch einen Bissen. Es war nichts Besonderes. Soweit sie sagen konnte musste es ein einfacher Teig sein. Es hatte aber einen süßlichen Geschmack. Auch Furin hatte angefangen zu essen und bedeutete jetzt mit dem Kopf, dass er weiter gehen wollte. Kit stimmte mit einem Nicken zu und so gingen sie zurück ins Gasthaus, wo sie schon erwartet wurden.

Die anderen saßen neben dem Haus und unterhielten sich. Shadow kam ihnen entgegen als er sie bemerkt hatte. "Na du hast ihn wohl doch gefunden!" rief Katsu Kit entgegen. "Wir dachten schon du hättest dich verlaufen!" fügte Mira hinzu. Währenddessen wurde Kit ziemlich rot und versuchte es zu verbergen indem sie in die Hocke ging und Shadow begrüßte. "Ihr habt richtig gedacht." berichtigte Furin die Mädchen. "Sie hat sich verlaufen!" Dabei sah er Kit grinsend an. Es wirkte wie Schadenfreude aber seine Augen verrieten etwas ganz anderes. Allerdings war es nur ein kurzes Aufleuchten, was keiner bemerkte.

"Was habt ihr eigentlich besprochen?" fragte Kit nachdem sie sich zu den anderen gesetzt hatte. "Wir wollen erst mal ein paar Tage hier bleiben" berichtete Mira. "Den Kristall haben wir ja jetzt. Zumindest in gewisser Weise." fügte Katsu hinzu und blickte auf ihre Hand, wo der Kristall verschwunden war. "Super! Das heißt wir müssen nicht wieder im Freien schlafen, sondern haben richtige Betten!" freute sich Kit.

"Was hast du eigentlich so früh schon unternommen?" wollte Mira von Furin wissen. "Ach nichts Besonderes." versuchte er sich dem Gespräch zu entziehen. "Na komm, sag schon!" drängte Katsu weiter. Da gab Furin doch nach. "Ich habe einen Bekannten von mir getroffen. Der hat mir ein bisschen was berichtet." "Und? Gibt es was Neues?" hakte Kit nach als Furin nicht mehr weiter sprach. "An der eigentlichen Situation in Sandera hat sich so nichts geändert. Aber eine Truppe aus Hyaga versucht anscheinend einen Weg nach Avena zu finden. Weißt du da irgendetwas darüber?" wendete er sich an Achero.

"Tut mir leid aber da weiß ich so gut wie nichts. Als ich dort war wurde nur darüber geredet eventuell offene Wege nach Avena zu finden. Aber es gab noch keine Pläne in dieser Hinsicht. Alles nur Gerede. Aber anscheinend machen sie es jetzt doch." erzählte er. "Was meint ihr denn mit offene Wege?" fragte Kit verständnislos. "Sind die normalen Wege etwa verschlossen?" "Ja sind sie!" meinte Furin. Aber Kit blickte ihn nur weiter verwirrt an.

"Hier gibt es drei große Länder. Sandera, Hyaga und Avena." begann Caleb zu erklären, da Furin stumm blieb. "Vor längerer Zeit hat König Vagnard dann angefangen uns anzugreifen. Und da Avena in den Kampf nicht mit hineingezogen werden wollte wurden die beiden Haupttore verschlossen und die bekannten Gebirgspässe wurden entweder mit Steinen verschüttet oder, wo es möglich ist, mit Kämpfern besetzt." "Ach so. Avena ist dann wohl das Land hinter den Bergen!" schlussfolgerte Kit "Genau! Und Vagnard lässt jetzt nach neuen Wegen suchen. Hoffen wir mal, dass sie keine finden!" fügte Furin noch hinzu.

"Ja OK. Aber mit uns hat das ja nicht wirklich etwas zu tun oder? Ich meine, was könnten wir da schon machen?" meinte Katsu. "Ja find ich auch" stimmte Mira ihr zu "Da hast du recht" bestätigte auch Caleb. "Tun können wir eh nichts. Erst recht nicht, da diese Truppen Wege von Hyaga aus suchen." "Wir sollten lieber überlegen was wir als nächstes machen!" schlug Kit vor und die anderen waren der gleichen Meinung. "Aber vorher will ich erst noch was essen!" rief Kit dann fröhlich. "Ich hatte gar kein richtiges Frühstück!" Da mussten alle lachen und sie beschlossen die Planungen auf den nächsten Tag zu verschieben.
 

"Hei Achero. Was ist denn mit dir los?" Kit kam gerade aus dem Stall, wo sie nach Shadow und dem verletzten Falken gesehen hatte. Aber Achero stand nur weiter etwas abseits des Weges und blickte in die Ferne. "Hallo? Jemand da?" versuchte Kit fest zu stellen, stellte sich vor ihn und winkte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum. "Was ist?" fragte Achero nur knapp und klang dabei etwas genervt. "Nichts weiter." meinte sie "Ich wollte nur noch einmal zu Shadow schauen bevor ich schlafen gehe. Und was machst du um diese Zeit noch hier?" "Nichts. Ich hab nur nachgedacht." erklärte er. "Ach so. Na dann will ich dich mal nicht weiter stören." und schon verschwand Kit auch wieder im Gasthaus.

Acheros Blick schweifte wieder in die Ferne "Ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl" murmelte er. "Ich glaube da kommt noch mehr auf die Mädchen zu als sie ahnen."

Da nur Kiana mir ein Feedback gibt *umknuddelknutsch* spar ich mir ab jetzt die vorreden XP
 

14.Kapitel:
 

"Ich bin mal gespannt ob sich die Jungs jetzt was ausgedacht haben" meinte Kit, als die Mädchen am nächsten Morgen aus dem Gasthaus kamen. Sie hatten den ganzen Morgen über nichts von den Jungs gesehen und beschlossen sie jetzt zu suchen. "Ich auch. Wir wollten doch besprechen, wies jetzt weitergehen soll. Und die verschwinden einfach." stimmte Katsu zu. Da mussten die anderen beiden grinsen. "Was schaut ihr mich denn jetzt so an?" fragte Katsu, obwohl sie es sich schon denken konnte. "Gib es zu. Du willst doch nur zu deinem Schatz! Die anderen beiden interessieren dich doch gar nicht." stichelte Kit. "Das stimmt gar nicht!" protestierte Katsu, wurde allerdings etwas rot, was ihre Worte Lügen strafte. "Na komm schon. Wir wissen doch das du ihn am liebsten immer bei dir hättest!" fügte Mira hinzu. "Man sieht es dir doch an!" "Ach hast du es gut." murmelte Kit mit einem neidischen Blick auf Katsu. "Ach komm. Du hast doch immer noch deinen Satoru. Ich bin mir sicher das ihr euch in die Arme fallt und wieder vertragt sobald wir daheim sind." antwortete Katsu grinsend.

"Da sind sie ja!" rief Mira plötzlich, da sie die Jungs erspäht hatte. Die drei standen auf dem Marktplatz herum und schienen zu diskutieren. Als Katsu sie dann auch entdeckt hatte, lief sie los und warf sich Caleb um den Hals. Dieser sah sie erst etwas verdutzt an, schloss sie dann aber auch gleich in die Arme. "Ja, ja. Wo die Liebe hinfällt." kommentierte Furin die Szene, als auch die anderen beiden dazu kamen. Da ließ Katsu Caleb los und baute sich vor Furin auf. "Ja also wenn ich daran denk was ich schon so alles über dich gehört hab!" Diese wenigen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Furin verschlug es die Sprache und er wurde ziemlich rot. Daraufhin mussten alle lachen und nach kurzem stimmte auch Furin mit ein.

"Was macht ihr eigentlich hier?" wollte Kit von den Jungs wissen als sie sich wieder beruhigt hatte. "Wir haben überlegt, wo es jetzt hin gehen soll." berichtete Caleb. "Und was ist dabei herausgekommen?" hakte Kit ungeduldig nach. "Außer einer Debatte nicht viel." meinte Furin daraufhin. "Dürfen wir mit debattieren?" fragte Katsu grinsend und lehnte sich dabei an Caleb. "Wir wollen nach Avena. Dort gibt es jemanden der uns vielleicht weiterhelfen kann." berichtete Furin. "Aber ich dachte alle Wege sind verschlossen oder bewacht?" warf Mira ein. "Es gibt einen nicht weit von hier. Der Aufstieg ist sehr gefährlich und mit einer ganzen Armee kommt man da nicht drüber. Deshalb wird dieser Weg nicht bewacht. Von dort aus kann kein Angriff oder so erfolgen." klärte Caleb die Mädchen auf. "Na dann ist ja alles klar!" meinte Katsu "Und wann soll es los gehen?" fügte Kit freudig hinzu.

"Ihr werdet nicht mitkommen." bremste Furin ihre Begeisterung. "Es ist zu gefährlich. Wir schauen wo wir euch in der Zwischenzeit unterbringen können." Da sahen ihn die Mädchen entgeistert an. "Soll das heißen ihr traut uns diese Reise nicht zu oder was?" schnauzte Kit Furin an. Das allerdings so laut, dass einige Leute auf dem Platz sich zu ihnen umdrehten. "So war das doch nicht gemeint!" wehrte Furin ab und wich einen Schritt zurück. "Wir wollen euch nur nicht noch weiter in das Ganze mit hineinziehen. Und es ist wirklich ziemlich gefährlich. Ihr solltet am besten wieder nach hause gehen." versuchte Caleb die Situation zu retten, was allerdings gründlich misslang. "Ihr wollt euch einfach ins Abenteuer stürzen und uns zurück lassen?" beschwerte sich jetzt auch Katsu. "Das könnt ihr euch ganz schnell wieder aus den Köpfen schlagen!" "Genau! Wir kommen mit!" stimmte Mira mit ein. "Ich glaub da kommen wir nicht gegen an." stellte Achero, der bis jetzt geschwiegen hatte, fest.

"Also gut. Dann besorgen wir heute in Ruhe alles was wir brauchen und morgen früh brechen wir auf. Alle einverstanden?" fragte Caleb in die Runde. Und alle stimmten zu. Also überprüften sie, was sie alles vorbereiten mussten und teilten sich dann in Gruppen auf. Mira und Achero überprüften die vorhandene Ausrüstung, Katsu und Caleb besorgten den Proviant und Furin mit Kit die restlichen Sachen die sie benötigten. So waren sie den ganzen Tag beschäftigt. Am Abend gingen sie früh schlafen um am nächsten Tag fit zu sein.

Katsu wachte schon ziemlich früh auf und konnte nicht mehr einschlafen. Sie drehte sich ein paar Mal in ihrem Bett um, bis sie es aufgab und an die Decke schaute. Da bemerkte sie einen Lichtschein, der durch die Vorhänge ins Zimmer drang. "Wer ist denn um diese Zeit schon auf?" murmelte sie so leise, dass sie die anderen nicht aufweckte. Sie stand auf und ging langsam zum Fenster. Als sie die Vorhänge etwas öffnete, um hinaus sehen zu können, war sie erst einmal sichtlich geschockt. Denn dort waren die Jungs. Und sie waren gerade dabei ihre Einhörner herzurichten.

"Sie wagen es?" rief sie schon fast stocksauer. "Was ist denn los?" drang eine verschlafene Stimme aus dem dunklen Zimmer. Und aus einer anderen Ecke kam ein unwilliges Knurren. "Die wollen doch wirklich einfach so abhauen!" empörte sich Katsu und drehte sich dabei zu ihren Freundinnen um. "Wie? Was? Wer will abhauen?" murmelte Kit in ihr Kissen. "Die Jungs! Sie machen gerade ihre Einhörner fertig. Na die können was erleben!" versprach sie noch, zog sich schnell ihre Sachen an und rauschte aus dem Zimmer. Auch die anderen Beiden waren jetzt wach, zogen sich an und rannten Katsu hinterher.

Sie kamen gerade um die Ecke, als die Jungs ihre Einhörner vom Stall wegführen wollten. "Was soll das werden?" rief Katsu und hielt im Laufschritt auf die drei zu. Diese zuckten merklich zusammen, als sie Katsus Stimme hörten. Mit einer Unschuldsmiene drehte sich Caleb dann zu ihr um. Aber er kam gar nicht dazu irgendetwas zu sagen. "Ich dachte wir hätten das gestern geklärt! Wir kommen mit! Verstanden?" fuhr Katsu ihren Freund an. Dieser versuchte erst mal mit einer Geste Katsu zu bedeuten, dass sie doch nicht so laut sein sollte. Es gab schließlich noch mehr Leute hier, welche noch schliefen. Katsu verstand, baute sich aber vor ihm auf, blickte ihn wütend an und wartete auf eine Antwort. "Schon gut. Ihr habt uns erwischt." gab Caleb etwas kleinlaut zu. "Wir wollen euch einfach nicht in unnötige Gefahr bringen!" äußerte sich Furin. "Ja, ja den Teil kennen wir schon!" gab Kit bissig zurück. Daraufhin nahmen die Jungs den Einhörnern die Sättel wieder ab und brachten sie zurück in den Stall.

Kurz darauf saßen alle Sechs im Zimmer der Jungs. Es herrschte ein drückendes Schweigen, welches Kit nach einiger Zeit brach. "Du brauchst gar nicht so unschuldig da in der Ecke stehen!" schnauzte sie Achero an, welcher sich mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt hatte. "Hei. Ich hab von vorn herein gesagt, dass dieses Manöver eh nicht klappt." versuchte er sich zu verteidigen. "Aber mitgemacht hast du trotzdem!" entfuhr es Mira. "Weil wir ihn dazu überredet haben!" warf Furin ein. "Wir haben uns gedacht, dass ihr ihn sicher irgendwie dazu bringt, euch den Weg zu zeigen, wenn er hier bleibt." erklärte er noch. "Das hätten wir wohl wirklich gemacht." gab Kit zu. "Trotzdem war das gemein! Wir hatten doch ausgemacht, dass wir mitkommen! Oder habt ihr gehofft uns endlich los zu werden?" wollte Katsu wissen. "Aber nein" beschwichtigte sie Caleb, setzte sich neben sie und nahm sie in seine Arme. "Wie kommst du nur auf so was?" murmelte er ihr zu. "Na ja. Es sah irgendwie so aus" antwortete sie und drückte sich an ihn.

"Ihr solltet wieder schlafen gehen." wand sich Furin an die Mädchen. "Es ist noch Zeit bis die Sonne aufgeht." "Ja, ja wir gehen wieder schlafen und ihr versucht dieses miese Spielchen noch mal." wand Kit ein. "Vergiss es, uns wird man nicht so schnell los! Und außerdem sind wir jetzt schon ziemlich wach oder?" fragte sie die anderen beiden. Diese nickten zur Bestätigung. "Ich konnte eh nicht mehr schlafen. Deshalb hab ich euch auch bemerkt!" fügte Katsu noch hinzu. "Na dann nicht." gab Furin es auf und legte sich hinter Kit und Mira, die auf seinem Bett saßen. Da keiner von ihnen mehr schlafen konnte oder auch wollte, saßen sie noch beisammen bis es Zeit wurde zu Frühstücken. Die Mädchen holten noch schnell ihre letzten Sachen aus ihrem Zimmer, und nahmen sie mit zum Frühstück.

Als die Sonne soweit aufgegangen war, dass man genug sehen konnte, ritten sie los, wieder in Richtung der Berge. Sie kamen gut voran und waren am frühen Nachmittag schon am Fuß der Berge angelangt. "Und da sollen wir hoch?" fragte Kit skeptisch und versuchte die Gipfel zu erkennen. Es war ein schöner, sonniger Tag und sie musste ihre Augen mit der Hand beschatten, um überhaupt hoch sehen zu können. "Keine Sorge. Ein Stück von hier ist ein Pfad, wo es nicht so steil ist." beruhigte sie Caleb. "Aber hoch geht es trotzdem!" fügte Furin hinzu und grinste Kit an. "Na das war mir schon klar!" gab diese zynisch zurück. "Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt hier noch mal Rast machen, bevor es an den Aufstieg geht?" unterbrach Caleb die beiden. Alle waren einverstanden, saßen ab und lockerten die Gurte der Einhörner etwas.

Kit versuchte wieder die Gipfel der Berge zu erkennen und achtete nicht auf die anderen. Diese Gelegenheit wollte Furin ausnützen und schlich sich an sie heran, um sie zu erschrecken. Doch kurz bevor er bei ihr war stürzte sich ein Schatten auf ihn und warf ihn um. Kit drehte sich, von Furins erschrecktem Schrei gewarnt, um und sah ihn am Boden liegen, über ihm stand Shadow und ließ ihn nicht wieder aufstehen. "Na ihr scheint euch ja gut zu verstehen." meinte Kit grinsend und kam näher. "Ha, ha. Ich lach mich schlapp. Jetzt hilf mir endlich und hohl dieses Vieh von mir runter!" rief er Kit zu, was allerdings ein Fehler war. Den Shadow bleckte jetzt seine doch ziemlich scharfen Zähne und knurrte Furin an. "Ich glaub er mag es nicht wenn du ihn beleidigst!" meinte Kit und kassierte einen wütenden aber auch etwas verzweifelnd wirkenden Blick von Furin. "Komm her Shadow!" rief sie den Wolf, welcher sofort gehorchte, dann doch. Furin stand erleichtert auf und ging an ihr vorbei wieder zu den anderen. Im vorbeigehen murmelte er Kit dann ein Danke zu und bekam ein schadenfrohes Grinsen zur Antwort.

"Du solltest den Falken hier frei lassen." meinte Caleb währenddessen zu Mira, welche mit dem Vogel auf dem Schoß da saß. Der Falke hatte sich wieder erholt und nur ein Band, welches seinen Flügel am Körper hielt, hinderte ihn am Fortfliegen. "Er ist wieder fit und das hier ist sein Zuhause." fügte Caleb noch hinzu. Mira sah den Falken traurig an. "Ja du hast Recht." stimmte sie dann aber doch zu, stand auf und setzte den Vogel auf ihren Arm. Nach einigen Schritten löste sie das Band und der Falke spreizte seine Flügel, flog aber nicht weg. "Los flieg. Du bist wieder frei." flüsterte Mira ihm zu und strich ihm noch einmal über die weichen Brustfedern, bevor sie den Arm hob und der Falke sich in die Lüfte erhob. Er stieg immer höher und ließ sich auf den Luftströmungen treiben. Mira sah ihm traurig nach, wie er da oben seine Kreise zog. "Es war richtig. Er wäre wohl nicht glücklich gewesen wenn er nicht frei fliegen kann." meinte Katsu, die hinter Mira getreten war, und legte dieser ihre Hand auf die Schulter. "Schon klar." entgegnete Mira, sah aber weiterhin dem Falken zu, der noch immer über ihnen kreiste. Nach kurzem setzte sie sich aber auch wieder zu den anderen. Die Gruppe überlegte wie es jetzt dann genau weitergehen sollte.

Nach nicht all zu langer Zeit brachen sie dann wieder auf. Ungefähr eine halbe Stunde brauchten sie noch um den Pfad zu finden, der sie über die Berge führen sollte. Zuerst verlief er noch ziemlich flach etwas in die Berge hinein und wurde somit mehr zu einer Schlucht, aber dann wurde er steiler und die Felswände, die den Weg bis dahin flankiert hatten, verschwanden. "Na endlich sind diese Felswände weg! Da bekommt man ja Beklemmungen!" meckerte Kit, als der Weg wieder etwas seichter verlief. "Du bist aber auch nur glücklich wenn du dich beschweren kannst!" stellte Furin daraufhin fest. "Ja, ja. und du, wenn du unnötige Bemerkungen von dir geben kannst!" konterte Kit und drehte sich zu Furin, der hinter ihr Ritt, um. "Ach, es gibt noch einiges was mich glücklich macht. Aber du lädst einen ja geradezu dazu ein etwas zu erwidern!" erklärte Furin. In diesem Moment schoss etwas an Kits Kopf vorbei und sie drehte sich wieder nach vorne, um zu sehen was es war.

Dabei bemerkte sie, dass etwas mit ihrem Einhorn nicht stimmte. Irgendwie kam es ihr komisch vor wie es lief. Sie rief es den anderen zu, die vor ihr ritten und die Gruppe hielt an. "Der Sattel hat sich gelockert und ist seitlich verrutscht." Stellte Furin fest, als er sich das ganze ansah. "Das hat das Einhorn wohl in seiner Bewegung gestört und es hat versucht das Ganze wieder auszugleichen." vermutete Achero, der auch dazu gekommen war. "Da hattest du Glück, dass du es bemerkt hast. Vielleicht wäre sonst noch etwas schlimmes passiert." nahm Furin an, während er den Sattel wieder richtete und gut festschnallte. "Aber ich würde gerne mal wissen, was da an mir vorbei geflogen ist." dachte Kit laut. "An dir ist etwas vorbei geflogen?" wunderte sich Mira. Sie und Katsu wollten auch sehen was geschehen war.

Wie als Antwort flog das Etwas direkt auf Mira zu und landete auf ihrer Schulter. Es war der Falke! "Was macht der denn hier?" wollte Mira wissen. "Er ist dir anscheinend aus der Luft gefolgt." kam die Antwort hinter Katsu und Mira und die beiden zuckten zusammen. Caleb hatte die Einhörner an einem der hier vereinzelt stehenden Bäume angebunden und war dann auch zur Gruppe gekommen. "Man könnte meinen, ihr zieht die Tiere magisch an." versuchte Furin die Mädchen aufzuziehen. Es gelang aber nicht, da die drei es eher als ein Kompliment auffassten, wobei sie nur zu genau wussten, wie Furin es gemeint hatte.

"Ich habe noch nie gesehen, dass ein Falke jemandem einfach so folgt." bemerkte Achero. "Was meinst du damit?" hakte Mira, mit einem unguten Gefühl, nach. "Ich vermute mal, dies ist kein gewöhnlicher Falke." "Und was willst du damit sagen? Weißt du vielleicht irgendetwas und verschweigst es uns?" wollte Furin wissen, denn seitdem sie von seiner Vergangenheit erfahren hatten war er Achero gegenüber etwas misstrauisch geworden. Dieser hatte ihnen zwar bis jetzt immer nur geholfen und Furin hegte auch keine Abneigung gegen ihn, aber er war trotz allem vorsichtig. "Ich weiß nichts. Ich vermute nur." klärte Achero ihn auf. "Nicht, dass es wieder ein Trick ist und man uns durch den Falken ausspionieren will." "Da ist was dran." gab Furin zu.

"Wenn das stimmt ist das nicht gut." überlegte Caleb laut. "Aber wir können kaum etwas machen. Wenn es wirklich so ist und er bei uns bleibt ist wohl klar, was dann ist und wenn wir versuchen ihn los zu werden, wird er uns wohl aus der Luft folgen, wie er es gerade getan hat. Es gibt wohl nur eine Möglichkeit." Mit diesen Worten sah Caleb zu Mira. Er hatte es nicht ausgesprochen aber das war auch nicht nötig. Alle wussten was er dachte. Mira traf es am schlimmsten. Sie stand wie versteinert da und starrte auf den Vogel, der auf ihrem Arm saß. Dieser legte den Kopf schief und sah seinerseits von einem zum anderen, als würde er genau verstehen was los ist. Aber er flog nicht weg.

"M... Muss das wirklich sein?" brach Katsu die entstandene Stille. "Gibt es keinen anderen Weg?" "Wenn jemandem etwas einfällt." gab Caleb die Frage an die anderen weiter. "Vielleicht könnten wir ihm einfach so eine komische Maske aufsetzen, die die Züchter immer benutzen." fiel Kit ein. Die Jungs schauten sie nur verständnislos an, da sie so etwas noch nie gesehen hatten, aber Katsu verstand was sie meinte. "Das ist wie so eine kleine Mütze aus Leder die über die Augen des Falken geht. Damit kann er dann nicht sehen wo wir sind." versuchte sie es den Jungs zu erklären. "Schön und gut. Aber habt ihr zufällig so ein Ding dabei?" hakte Furin nach. Aber sie hatten natürlich nichts dabei, was man auch nur ansatzweiße dazu verwenden konnte. "Außerdem wäre es wohl nur eine Quälerei für ihn." mischte sich jetzt auch Mira, mit belegter Stimme, ein. "Die ganze Zeit so ein Ding aufzuhaben... Wir könnten sie ihm wohl gar nicht mehr abnehmen, da er ja sonst sehen würde wo wir sind." Damit hatte sie Recht. Aber niemandem fiel etwas anderes ein. Wenn sie ihn nicht quälen wollten, mussten sie dem Falken also das Leben nehmen.

Mira setzte ihn auf einen Felsen, wo er auch gehorsam sitzen blieb. Dann entfernten sich die Mädchen einige Schritte um es nicht mit ansehen zu müssen. Keiner konnte sich so recht dazu durchringen es zu tun, aber schließlich übernahm Furin diese Aufgabe. Er nahm sein Schwert zur Hand und holte aus. Aber kurz bevor er zuschlagen konnte sprang Shadow zwischen ihn und den Falken, als wolle er diesen beschützen. "Verdammt" fluchte Furin und ließ erst einmal sein Schwert sinken, da der Wolf ihn böse anknurrte. "Kit, pfeif mal dieses Biest zurück!" rief er den anderen dann zu. Kit versuchte es, aber Shadow rührte sich nicht von der Stelle. Also kam sie wohl oder übel wieder zurück. "Was ist denn los mit dir?" fragte sie den Wolf und setzte sich zu ihm hinunter. Dieser knurrte nur leise, rührte sich aber ansonsten nicht. "Na los, jetzt komm schon!" versuchte Kit es erneut, griff in sein Fell und wollte Shadow mit sich ziehen. Aber es gelang wieder nicht. Shadow knurrte zwar wieder warnend, machte allerdings keine Anstallten Kit oder einen der anderen anzugreifen, geschweige denn sich anderweitig zu bewegen. "Ich versteh das nicht. Wieso macht er das nur?" murmelte Kit verständnislos. Aber sie konnte es sich nicht erklären.

Furin steckte leicht entnervt sein Schwert wieder in die Scheide und da bewegte sich auch Shadow wieder. Er gab seine verteidigende Position auf und drehte sich stattdessen zu dem Falken um und stupste ihn mit der Schnauze an. Dieser flatterte daraufhin mit den Flügen, hob ab und landete wieder auf Miras Schulter, wo er ihr Ohr anknabberte. "Also wie es aussieht vertraut dieses Viech dem Vogel." stellte Furin fest. "Shadow ist kein Viech!" entrüstete sich Kit. "Aber ich muss zugeben, dass du Recht hast. Er scheint den Falken beschützen zu wollen." "Also so kommen wir nicht weiter." warf Caleb nach einiger Zeit des Schweigens ein. Ein Stück weiter ist eine Hütte, in der wir übernachten können. Lasst uns weiter reiten und dort überlegen was wir tun." schlug er vor und alle waren einverstanden.

15.Kapitel:
 

Sie erreichten die Hütte noch bevor die Sonne unterging. Und da stellte sich ihnen schon ein neues Problem. In der Hütte gab es nur ein etwas Größeres und drei normale Betten. „Ich würde sagen, ihr drei nehmt das Große zusammen. Ihr passt da schon rein.“ war für Furin die Aufteilung gleich klar. Aber Kit warf ihre Sachen auf eines der normalen Betten. „Das würde wohl schief gehen. Ich brauch nämlich sehr viel Platz.“ verkündete sie. „Und Mira. Du hast doch mal gesagt, dass du immer so schlecht schläfst, wenn jemand direkt neben dir liegt.“ erinnerte sich Kit auch noch und schob Mira mit einem Augenzwinkern zum nächsten normalen Bett. „Na ganz toll. Auch das noch. Das soll dann wohl heißen, dass wir das Große zusammen nehmen sollen?“ hakte Furin nach. „Also für mich ist das nichts.“ äußerte Achero, warf seine Sachen in eine Ecke und packte seine Decken aus. „Da mach ich’s mir lieber hier gemütlich.“ „Na dann geht es ja.“ seufzte Furin und wollte schon zum großen Bett gehen, wo Caleb schon seine Sachen verstaute.

„Hei! Ich hab da ne prima Idee!“ brach Kit auf einmal hervor und zog Furin wieder zurück. Dafür schnappte sie sich Katsu und schob sie zu Caleb. Dabei stolperte diese und wäre wohl hingefallen, hätte er sie nicht aufgefangen. „Durch die Reise haben die beiden so wenig Zeit füreinander. Das ist doch eine gute Gelegenheit damit sie sich endlich etwas näher kommen können!“ verkündete Kit stolz auf ihre Idee. Katsu und Caleb wurden beide ziemlich rot, Mira musste sich das Lachen verkneifen und auch Achero musste lächeln. Furin lächelte zwar auch unwillkürlich, seufzte dann allerdings und wand sich dem letzten freien Bett zu. Doch was war das? Auf dem Bett lag Shadow! Der Wolf war auf das Bett gesprungen und sah Furin jetzt mit einem Blick an, der unmissverständlich klarmachte, dass er nicht so schnell wieder verschwinden würde. „Na ganz toll. Kneift mich mal einer? Ich glaub ich träume!“ murmelte er resigniert. Kit ergriff die Gelegenheit natürlich sofort und zwickte Furin mit aller Kraft in den Arm. Dieser zog ihn allerdings ziemlich schnell wieder weg. „Musst du alles Wörtlich nehmen?“ fuhr er Kit an und rieb sich den Arm, denn sie hatte ganze Arbeit geleistet.

Sie richteten ihre Betten, machten das Abendessen und saßen dann noch etwas zusammen und redeten. Da Shadow anscheinend genau wusste, wenn jemand dem Falken etwas tun wollte, beschützte er diesen immer im richtigen Moment, so dass sie es aufgaben und den Falken in die Gruppe aufnahmen. Dann wurde es Zeit schlafen zu gehen. Die Mädchen schickten die anderen Drei raus als sie sich umzogen und diese gehorchten vorsichtshalber sofort. Kurze Zeit später durften sie auch schon wieder in die Hütte kommen und sich auch umziehen.

Als sie dann alle fertig waren bemerkte Kit einen ziemlich roten Flecken an Furins Arm, welcher ohne Oberteil dasaß. „War ich das etwa?“ wollte sie sicherheitshalber wissen. „Wer denn sonst.“ blaffte Furin sie daraufhin an. „Tut mir leid. Tut es noch sehr weh?“ hakte sie mit entschuldigendem Blick nach. „Geht schon.“ antwortete Furin nur, aber Kit hatte schon einen Lappen in kaltem Wasser nass gemacht und legte ihn Furin vorsichtig auf die gerötete Stelle. „Du kannst ja anscheinend doch ganz nett sein, wenn du willst.“ stellte Furin grinsend fest. Daraufhin wurde Kit etwas rot und drehte sich schnell um. „Bilde dir ja nichts darauf ein!“ warnte sie ihn und ging in ihr Bett. Achero löschte noch das Licht und alle schliefen langsam ein.

Aber der Schein täuschte. Caleb konnte einfach nicht einschlafen. Er drehte sich immer wieder von einer Seite auf die andere und weckte dabei versehentlich Katsu wieder auf. Sie drehte sich zu ihm um und stützte sich auf ihre Ellenbogen auf. Beide hatten sich ziemlich an die Bettkanten zurückgezogen um zu schlafen. Katsu tastete jetzt nach Caleb und fand seinen Arm, auf dem sie ihre Hand ruhen ließ. „Was ist denn los?“ flüsterte sie ihm zu, um die anderen nicht zu wecken. „Nichts. Schlaf ruhig weiter!“ versicherte er ihr. „Erzähl mir doch nichts. Du hast doch etwas!“ ließ Katsu allerdings nicht locker und rutschte etwas weiter auf Caleb zu, um sich mit ihm unterhalten zu können. „Mir gehen nur so viele Gedanken im Kopf rum.“ erklärte er ihr. „Was denn für Gedanken?“ wollte sie jetzt natürlich wissen. „Alles mögliche. Zum Beispiel wie ich euch sicher über die Berge bekomm.“ dabei strich er ihr zärtlich über die Wange. „Das schaffst du schon!“ versicherte Katsu ihm und genoss seine Berührung. „Na, wenn du das sagst.“ gab er lächelnd nach und zog sie zu sich. „Du solltest jetzt aber wirklich schlafen.“ meinte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du aber auch!“ entgegnete sie und kuschelte sich glücklich an ihn. Alle anfängliche Scheu war vergessen und er legte seine Arme um sie und hielt sie fest. Alle Gedanken waren wie weg geblasen und so aneinander gekuschelt schliefen die Beiden jetzt auch ziemlich schnell ein.

„Schau dir die mal an!“

„Was? Wen meinst du denn?“

„Die beiden hier! Sehen die nicht süß aus?“

„Ja du hast Recht! Sie passen wirklich gut zueinander!“

„Was macht ihr zwei denn da?“

„Ach nichts! Wir schauen nur!“

„Seid leise! Ihr weckt sie noch auf!“

„Ach so schnell wachen sie schon nicht auf!“

„Was gibt es denn hier so interessantes zu sehen, dass ihr drei da herumsteht?“

„Die beiden. Das sieht einfach zu süß aus!“

„Oh man. Wie interessant!“

„Ach komm schon, jetzt sei nicht so.“

„Ich bin dann draußen.“

„Au! Was soll denn das?“ In diesem Moment hatte Kit ein Kissen genau ins Gesicht bekommen, war gestolpert und unsanft auf dem harten Boden gelandet. „Kommt davon, wenn man andere heimlich beobachtet!“ erklärte ihr Katsu. Sie war durch die Stimmen der anderen wach geworden und saß jetzt im Bett. „Na und? Was ist denn so schlimm daran? Ihr beide habt einfach so niedlich ausgesehen!“ empörte sich Kit und wurde schon vom nächsten Kissen getroffen. „Du hattest das alles schon gestern geplant, stimmts?“ äußerte Katsu ihren Verdacht. „Also, ich würde sagen das hat sie!“ war auch Furin dieser Ansicht. „Na und? Ist das so schlimm? Und wie ich gestern gesagt hab! Sie sind sich ja wirklich näher gekommen oder?“ verteidigte sich Kit. Da wurde Katsu rot. „Ja stimmt schon….Trotzdem war es mies von dir!“ „Na und?“ gab Kit nur zurück und drehte sich schmollend um. Bei diesem Anblick musste Caleb, der diesem Streit nur stumm zugesehen hatte, anfangen zu lachen. Und auch die anderen drei stimmten mit ein. Nur Kit saß immer noch schmollend da. „Ach komm schon Kit. Es war ja auch lieb von dir gemeint.“ versuchte Mira sie wieder aufzumuntern und setzte sich neben ihr in die Hocke. „Der Gedanke ist es doch der zählt!“ Da kam auch Shadow zu Kit und stupste sie mit seiner Schnauze an. „Siehst du. Sogar Shadow will dich aufheitern!“ interpretierte Katsu sein Verhalten.

„Ist ja schon gut.“ meinte Kit darauf, grinste, schnappte sich ein Kissen und warf es zu Katsu zurück, verfehlte sie aber knapp. „Daneben!“ rief diese und warf ihrerseits auch wieder ein Kissen. Dieses Mal traf sie allerdings Mira. „Hey! Du solltest mal zielen lernen!“ schlug sie vor und warf das Kissen zurück. Sie traf Katsu zumindest am Arm. „Los auf sie!“ schrie Kit und stürzte sich zu Katsu und Caleb ins Bett. Auch Mira folgte ihr, sprang allerdings etwas zu weit, so dass sie wohl auf der anderen Seite wieder heraus gefallen wäre, hätte Caleb sie nicht gehalten. Er zog sie wieder zurück, flüchtete dann aber so schnell er konnte aus dem Bett. „Ihr seid ja gemeingefährlich!“ bemerkte er. „Och. So schlimm sind wir doch gar nicht!“ beteuerten die Drei gleichzeitig. „Lassen wir das. Wir sollten uns lieber fertig machen und weiter gehen. Wir haben noch eine ziemliche Strecke vor uns!“ warf Furin mit einem Blick aus der offenen Tür ein.

Daraufhin zogen sich alle um, frühstückten und machten ihre Einhörner fertig. Wenig später waren sie dann auch schon auf dem Weg weiter Richtung Berggipfel. Gegen Mittag legten sie eine kurze Rast an einem Gebirgsbach ein. „Wie lang brauchen wir ungefähr noch bis hoch?“ wollte Kit, der es schon jetzt zu viel wurde, wissen. „Also, wenn wir so gut weiter kommen wie bisher und nichts Unvorhergesehenes passiert, könnten wir morgen irgendwann oben am Pass ankommen.“ schätzte Furin, mit einem Blick nach oben. „Was? So lange noch? Na danke.“ seufzte Kit. „Wir haben ja gesagt, es wird ziemlich anstrengend und gefährlich! Aber ihr wolltet ja nicht hören!“ erinnerte Furin die Mädchen. „Wenn es euch zu viel wird könntet ihr jetzt noch umdrehen. Bei den gegebenen Bedingungen schafft ihr es sicher nach unten bis es dunkel wird. Und morgen könntet ihr nach Areadia zurück und dort warten. Die Einhörner würden den Weg schon finden.“ schlug Caleb vor, erntete dafür aber nur verächtliche Blicke. „Du glaubst doch nicht etwa wirklich, dass wir gleich aufgeben, wenn es mal etwas schwieriger wird?“ hakte Katsu beleidigt nach. „Nein, nein! Ganz und gar nicht! Ich dachte nur…“ aber Caleb konnte den Satz nicht beenden. Katsus vorwurfsvoller Blick hatte ihn zum schweigen gebracht. Alles was er jetzt hätte sagen können wäre nur auf genau das hinausgelaufen, was man ihm vorwarf, und so zog er es vor, sich schweigend irgendeinem Riemen an seinem Sattel zuzuwenden und diesen aufs genaueste zu überprüfen, auch wenn das ziemlich sinnlos war, da sie alle Sättel in Areadia überprüft und für die Bergtour fit gemacht hatten.

„Also wirklich! Gerade mal zwei Wochen sind es jetzt und ihr fangt schon an zu streiten!“ verkündete Kit jetzt wieder etwas besser gelaunt, da sie sich etwas zu essen geholt hatte und somit ihr Magen ruhe gab. „Stimmt. Aber dass der große Kommandant vor einem sechzehnjährigen Mädchen husch hätte ich auch nicht gedacht!“ fügte Mira hinzu und alle fingen an zu lachen. „Ja, ja. Aber was soll ich schon machen? Ihr drei seid einfach zu unberechenbar!“ versuchte Caleb sich zu verteidigen. Die Gruppe aß noch einige Bissen und dann ging es auch schon weiter. Sie gingen die verschiedensten Wege endlang und die Umgebung um sie herum wurde immer trostloser. Es wurde immer schwieriger, umso höher sie kamen und nachmittags mussten sie dann endgültig absteigen und ihre Einhörner führen, denn die Wege wurden teilweiße ziemlich schmal, steil oder es lag zu viel Geröll auf ihnen. Aber trotz allem kamen sie gut voran und es geschah auch weiter nichts Aufregendes.

Sie übernachteten auf einer kleinen, natürlichen Felsplattform die sich wohl im Laufe der Jahre durch die Witterung gebildet hatte. Allerdings hatten sie nicht sehr viel Platz und mussten näher zusammenrücken als ihnen lieb war, da sie sonst zu nahe an den Abgrund der Plattform gekommen wären. Zumindest vier von ihnen war es definitiv zu eng. Caleb und Katsu hatten ihre kleine Auseinandersetzung von Mittag schon wieder vergessen und schliefen, wie schon in der vergangenen Nacht, eng aneinander gekuschelt an der Felswand, die dem Abgrund gegenüber lag. Es war keine sehr gemütliche Nacht und so wachten alle am nächsten Morgen mit schmerzenden Gliedern auf. Aber es half alles nichts und auch Kits Jammern machte die Sache nicht besser, sie mussten weiter. Also rappelte die Gruppe sich hoch und die Sechs machten sich wieder auf den Weg.

Gegen Mittag erreichten sie endlich den höchsten Punkt des Passes. „Da sind wir. Von jetzt an geht es wieder bergab.“ verkündete Furin. „Na endlich! Diese Kletterei geht mir mittlerweile ziemlich auf den Wecker!“ entgegnete Kit und ließ sich auf einem Felsen nieder. „Wir haben euch ja noch angeboten wieder umzukehren. Aber ihr wolltet ja nicht!“ fing Furin mal wieder mit seinen Sticheleien an, wurde aber nur ignoriert. „Können wir eine Pause machen?“ erkundigte sich Mira und ließ sich neben Kit auf dem Boden nieder. „Mir ist so heiß!!!“ „Das ist kein Wunder. Um diese Jahreszeit gegen Mittag auf einem Berg ist es nun mal ziemlich warm.“ erklärte Furin, was allerdings ziemlich überflüssig war. „Ich würde vorschlagen, wir gehen noch das letzte Stück über den Pass. Dann sind wir auf der Nordseite des Berges und somit auf der sonnen abgewandten Seite.“ schlug Achero vor. „Oder wollt ihr hier in der Sonne schmoren?“ natürlich wollten sie das nicht und gingen ohne Murren noch fast eine halbe Stunde bis sie einen geeigneten Platz gefunden hatten.

„Ich schau mir mal etwas die Aussicht an!“ verkündete Kit, nachdem sie alle gegessen und sich ausgeruht hatten. „Ich komm auch mit!“ meinte Katsu und stand auf. „Seid aber vorsichtig! Da geht es ziemlich steil runter!“ warnte Caleb die beiden noch und ließ sie nicht aus den Augen. „Und was ist mit dir? Willst du nicht auch mal schauen?“ erkundigte sich Achero bei Mira. „Nein. Nicht unbedingt. Ist mir zu hoch!“ winkte diese ab.

Da erschallte auch schon ein Schrei aus Richtung der anderen Beiden. Caleb, der sich nur kurz abgewendet hatte, sprang erschrocken auf und lief als erster zu ihnen, dicht gefolgt von Furin. Schon von weitem sahen sie das Unglück. Kit war zu nahe an den Rand gegangen und abgestürzt! Katsu hatte sich hingekniet und sah über den Rand in die Tiefe hinunter. Caleb legte sich ebenfalls auf den Bauch als er runter sah, um nicht selbst noch das Gleichgewicht zu verlieren. Kit hing nur wenige Meter unter ihm an der Felswand. Sie hatte es tatsächlich geschafft ihren Sturz selbst abzufangen. Das aber auch erst einen knappen halben Meter bevor ein Felsvorsprung diesen Job übernommen hätte.

„Kit! Ist mit dir alles in Ordnung?“ rief Caleb nach unten. „Ja, es geht schon.“ rief Kit undeutlich zurück. „Keine Sorge, wir holen dich da wieder hoch!“ versprach Furin, der sich, ziemlich wagemutig, im Stehen vornüber gebeugt hatte, um etwas zu sehen. „Pass aber auf, dass wir dich nicht auch noch hoch holen müssen, so wie du da stehst.“ meinte Achero, der erst noch ein Seil geholt hatte, bevor er auch zum Abhang gekommen war. „Ja, ja. Lass du mal deine Späße!“ entgegnete Furin und nahm Achero so schwungvoll das Seil aus der Hand, dass er wirklich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. „Wieso Spaß? Das war ernst gemeint.“

Caleb stand mit einem Seufzen auf. „Einer muss runter und sie holen. Alleine kommt sie da wohl nicht hoch.“ unterbrach er das Gespräch. „War ja irgendwie klar. Ich geh schon.“ meinte Furin und fing an, sich das Seil umzubinden. Als er damit fertig war nahm Caleb das andere Ende, legte es sich um die Hüfte, damit er es besser halten konnte und stellte sich mit den Füßen gegen einen Felsen. Achero nahm den Rest des Seils und suchte sich auch einen sicheren Stand, um Caleb zu unterstützen und als Sicherheit, falls dessen Kräfte versagten.

Als alle fertig waren schwang Furin sich über den Rand und begann zu Kit, die mittlerweile auf den Vorsprung unter sich geklettert war, abzusteigen. Es dauerte nicht lange bis er bei ihr war und sich auch auf den Vorsprung stellte. Er knotete das Seil wieder auf und band es Kit um. Vorher hatte er in das Seil noch eine Schlaufe geknotet an der er sich festhielt. Furin gab Katsu ein Zeichen und diese gab es an die anderen beiden Jungs weiter. Furin suchte sich als erstes einen Halt und verließ den Felssims. Er machte eine auffordernde Geste und Kit folgte ihm zögerlich. So kletterten sie nebeneinander wieder nach oben, wobei Furin Kit immer wieder half einen Halt zu finden. Trotzdem wäre diese fast ein zweites mal gestürzt. Es dauerte eine ganze Weile bis sie oben ankamen und sich mit Hilfe der anderen über den Rand zogen.

Kit blieb erst einmal erschöpft liegen. Ihr saß der Schrecken noch ganz schön in den Gliedern. Auch die anderen mussten erst einmal tief durchatmen. Nach einigen Augenblicken, die allen wie eine keine Ewigkeit vorkamen, fing Furin an Kit anzubrüllen. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Wir haben euch noch gesagt ihr müsst vorsichtig sein! Aber nein! Du musst dich ja mal wieder in Gefahr bringen. Was wäre, wenn du dich ernsthaft verletzt hättest? Oder wenn du abgestürzt wärst?“ „Es … es tut mir leid. Wirklich! Ich … Ich wollte doch nur …“ aber weiter kam Kit nicht. Irgendetwas schnürte ihr die Kehle zu. Sie konnte nicht weiterreden. „Es tut dir leid? Na toll. Jetzt sagst du es tut dir leid und das nächste Mal hängst du wieder an einer Klippe! Aber da kannst du dann meinetwegen hängen bleiben!“ fing Furin wieder an zu schreien. „Jetzt reicht es aber!“ ging Katsu dazwischen. Sie nahm Kit, die sich aufgesetzt hatte und der jetzt die Tränen über die Wangen liefen, in den Arm und funkelte Furin böse an. „Lass sie sich doch erst mal von diesem Schock erholen! Und anschreien brauchst du sie auch nicht gleich! So etwas kann man auch ruhig sagen!“ fuhr sie ihn an. Daraufhin stand Furin ohne ein weiteres Wort auf und ging zurück zu den Einhörnern. Er band Satan los, schwang sich in den Sattel und ritt den Weg entlang los.

Die anderen vier gingen zu Mira zurück die sie schon ungeduldig erwartete und erst einmal Kit um den Hals viel. Sie war nicht wirklich schwindelfrei, weshalb sie zwar auch ein paar Schritte gelaufen, aber in einigem Abstand wieder stehen geblieben war. Sie setzten sich erst einmal wieder und Caleb versorgte Kits Schürfwunden, die sie sich zugezogen hatte. „Das dürfte bald wieder verheilt sein.“ meinte er als alle Wunden versorgt waren. „Danke“ murmelte Kit und sah in die Richtung in die Furin verschwunden war. „Ob wir mal schauen sollten, wo er ist? Irgendwie mach ich mir Sorgen um ihn.“ meinte sie. „Du machst dir um den Sorgen?“ fragte Katsu ungläubig. „Der soll doch bleiben, wo der Pfeffer wächst!“ „Keine Sorge. Der sitzt wahrscheinlich hinter ein, zwei Biegungen und wartet schon auf uns.“ versicherte Caleb den Beiden. „Und es tut ihm sicher leid dich angeschrieen zu haben. Er hat sich einfach Sorgen gemacht und das ist seine Art es zu zeigen.“

Die Fünf machten sich nach kurzer Zeit wieder auf den Weg. Caleb behielt Recht, denn schon nach der nächsten Biegung sahen sie Furin auf einem großen Stein sitzen. Er starrte nur auf den Boden und rührte sich auch nicht, als die anderen sich näherten. „Na los, jetzt steig endlich auf, damit wir weiter kommen!“ forderte Caleb ihn auf, als sie bei Furin ankamen und dieser noch immer keine Anstalten machte sich zu bewegen. Da stand er auf und schwang sich ohne ein Wort in den Sattel. Der Rest des Tages verlief ereignislos. Am Abend hatten sie den größten Teil des Abstieges schon hinter sich gebracht. Das Land wurde flacher und grüner und sie fanden ziemlich rasch einen Ort zum übernachten. Die anderen hatten sich schlafen gelegt, nur Furin saß auf einem Felsen und hielt Wache. Nach einiger Zeit kam Kit von hinten auf ihn zu. Sie konnte nicht einschlafen.

„Es tut mir leid.“ entschuldigte sie sich bei Furin als sie neben ihm ankam. Aber er reagierte wieder nicht, wie schon den ganzen Tag. „Verdammt, jetzt mach doch endlich mal den Mund auf! Das passt gar nicht zu dir!“ maulte sie ihn an. „Jetzt schrei nicht so. Du weckst noch die anderen auf.“ gab er seufzend zurück. „Und eigentlich müsste ich mich bei dir entschuldigen, schließlich hab ich dich so angefahren.“ „Ist schon okay. Ich hätte ja wirklich besser aufpassen können.“ gab Kit etwas kleinlaut zu. „Stimmt allerdings.“ gab Furin wie immer zurück, allerdings mit einem anderen, nicht so spöttischem Ton als sonst. Was Kit zum grinsen brachte. „Na immerhin. Du musst allerdings noch etwas üben, bis du wieder so über mich spotten kannst wie sonst.“ zog sie ihn auf und auch er musste unwillkürlich anfangen zu grinsen. „Na geht doch!“ meinte Kit lächelnd und ließ sich neben ihm im Gras nieder. „Du solltest dich wieder hinlegen und schlafen.“ meinte Furin und sah sie an. „Ich kann nicht schlafen.“ entgegnete sie und legte sich ins Gras. Aber bald darauf schief sie doch ein. „Wenn sie will kann sie ja doch ganz süß sein.“ murmelte Furin mit einem Lächeln, holte eine Decke und breitete diese über Kit.



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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von: abgemeldet
2006-06-10T11:09:30+00:00 10.06.2006 13:09
*kuller* da war es also XD Ich fand es einfach zu süß, als Caleb und Katsu einfach für ein Bett "eingeteilt" wurden. Nja...und ihre Reaktion darauf war auch niedlich, vor allem Katsus XD
Aber die Kit und Mira müssen eben etwas nachhelfen, nee?

Als Kit dann abgestürzt ist...wow...sie hatte wirklich Glück, dass sie sich noch abfangen konnte, und die anderen in der Nähe waren. Nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn sie sich weiter weg bewegt hätte.

Dass Furin so reagiert...ich kann mir schon denken, dass er sehr erleichtert war, dass es Kit gut ging, und alles ein so klimpfliches Ende gefunden hat. Er ist nun mal einfach sauer gewesen, weil er sich Sorgen um sie macht, was? Wenn die nicht auch bald zusammen kommen....


Bis zum nächsten Kap^^

Deine Kiana
Von: abgemeldet
2006-04-21T14:54:08+00:00 21.04.2006 16:54
So, nachdem Mexx jetzt zwei Mal meinen Kommi geschluckt hat geben ich auf. Diesmal schreib ich nimmer so viel -.- beschwer dich also bei mexx -.-

Ich fands schon fies, dass Caleb, Furin und Achero ohne die Mädchen los gehen wollten und das, obwohl abgemacht war, dass sie mitkommen dürfen. Naja, sie machten sich eben Sorgen um die drei und vermutlich jetzt noch mehr. Immerhin kennen sich die Mädchen nicht aus und wissen nicht, was gefährlich werden kann. Die Jungs wollten sie einfach "ritterlich" beschützen. Und das ist doch schon sehr süß.
Zum Glück sind dann doch alle aufgebrochen, denn obwohl ich Furin, Caleb und Achero mag, ohne die Mädchen wäre es irgendwie langweilig.

Über die Sache mit dem Falken und dem Wolf fang ich am Besten erst gar nicht an zu spekulieren, nur um dich mal zu ärgern XD so kannst du meine hübschen Theorien nicht umwerfen :P


So, jetzt hab ich den Kommi wieder einigermassen zusammen bekommen -.- aber wieder was draus gelernt XD Kommis immer kopieren, sonst frisst Mexx sie -.- *schnell kopier*

Bis dann (hoffentlich bald) *knuddelknutschumwerf*

Deine Kiana
Von: abgemeldet
2006-02-28T17:04:31+00:00 28.02.2006 18:04
*kuller* die Erste!!!

Katsu geht es also wieder besser...nja, gut Kopfweh...aber das geht auch noch vorbei. *lol* und wie Caleb sich um sie sorgt...schon sehr süß.

Die Szene mit den Vögeln hat mich etwas an Herr der Ringe erinnert. Weißt du, im ersten Teil? Da sehen sie doch auch eine dunkle Wolke, die sich gegen den Wind bewegt. Nur, dass es in diesem Fall hier keine Spione waren, sondern die Vögel selbst vor etwas geflohen sind. Mhm...aber mit Falke war doch schon mal was XD (oder irre ich mich?)

Tja und Furin hat sich später dann auch sehr verdächig verhalten *find* Ich hab mich doch ernsthaft gefragt, was der denn vor hat, und ob er in Wirklichkeit auf einer anderen Seite steht.

Und zu guter letzt hat Achero auch noch ein schlechtes Gefühl...Mal sehen, was da noch auf die Gruppe zu kommt.
Von: abgemeldet
2006-01-15T15:20:56+00:00 15.01.2006 16:20
Etwas länger ist gut XD (deshalb hab ich das Kapitel jetzt auch nicht mehr gelesen ^^ aber ich kannte es ja auch schon, also....)

Jaja, Achero...so wie du ihn bisher beschrieben hast konnte man schon vermuten, dass er etwas verbirgt (und da ich den Teil mit seinem Geheimnis schon wusste... XD).
Gut dass Caleb íhn nicht sofort mit dem Schwert angegriffen hat, denn das hätte böse ausgehen können (darf gar nicht dran denken). Okay, er wird zwar noch auf ihn aufpassen, aber ich glaube nicht, dass Achero einen Grund liefern wird, der Calebs Entschluss umwirft.

Was mir jetzt ein paar Rätsel aufgibt sind die Splitter (einmal aus dem Hirsch und einmal aus dem Wolf). Die müssen doch auch eine Bedeutung haben (gerade weil die Mädchen sie aus den Tieren bekommen haben und die sind schließlich auch geheimnisvoll).

Und dann ist da noch die Sache mit Katsu. Sie hatte damals diesen Traum und ich habe schon vermutet, dass sie die Wiedergeburt oder etwas in der Art der Prinzessin sein könnte. Als nun die Stimme in der Höhle so mit ihr sprach hat das meinen Verdacht bekräftigt, aber dann hat sich herausgestellt, dass sie doch nicht diejenige ist. Ist es nun eine der anderen Mädchen?
Und warum hat ausgerechnet Katsu die Stimme gehört und konnte durch die Barriere? Niemand der anderen hat davon etwas mitbekommen und sie konnten auch nicht zur Träne.

Du siehst...ich hab jede Menge Stoff zum Rätseln XD
Von: abgemeldet
2005-12-08T17:09:41+00:00 08.12.2005 18:09
ERSTER!!! *lol*

*knuddelknutsch* wenn du wüsstest, wie gerne ich deine Geschichte beta. Macht immer riesigen Spaß und deine sind nicht so deprimierend wie meine eigenen (kennst du ja ^.~)

aber jetzt mal zum Kapitel^^ Das war diesmal wieder sehr spannend und die Sache mit dem Wölfchen fand ich gut geschrieben. *den kleinen am liebsten knuddeln würde*

Kit hat also einen neuen Freund gefunden XD

Gut war auch der Einblick in das feindliche Land. Bisher war von denen nicht viel zu hören. Aber ich denke, das wird sich im Lauf der Geschichte noch ändern....

also bis dann^^

Deine Kiana
Von: abgemeldet
2005-10-15T11:24:33+00:00 15.10.2005 13:24
Wie, Mexx hat nur einen Tag gebraucht, um die FF hochzuladen?? Find ich frech -.- ich musste letztens vier Tage warten...Gemein >.<

Egal, zum Kapitel^^
Na was bahnt sich denn da an?? Etwa die nächste Romanze *grins* Schön niedlich die beiden...Aber Achero macht es ihr auch nicht gerade leicht. Der ist ja ziemlich zugeknöpft am Anfang. Zum Glück lässt Mira nich locker und verpasst ihm sogar ne Ohrfeige XD Das fand ich super. Bringt so ein bisschen Pfeffer in das Kapitel find ich.
Nja, sie schafft es ja noch, dass er endlich mal etwas von sich preisgibt. Schon interessant seine Vergangenheit. Ich bin schon neugierig, wie das weiter geht.
Dass Achero der Fremde ist, der etwas über die "Träne2 weiß hat mich überrascht XD damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Jetzt frag ich mich natürlich woher er das weiß. Immerhin ist er ein "Feind" und könnte was mit dem Verschwinden zu tun haben. Oder hat er sie etwa bei sich??
Von: abgemeldet
2005-09-15T20:30:51+00:00 15.09.2005 22:30
So, zuerst mal mein verspäteter Kommi zum 8. Kapitel... Zuerst mal einen Vorschlag für den Kapitelnamen: Der grüne Splitter ^^ (Okay, nicht allzu kreativ ^.^°) Aber jetzt zum Kapitel: Den Hirsch am Anfang fand ich ganz gut, die Stelle hast du richtig gut ausgebaut, mich würd's nur interessieren, ob er die Gruppe angegriffen hat, weil der Splitter weh tat, oder weil er verzaubert war.. Aber ich nehm an, das kommt später ^^. Zu Katsu/Caleb : Juhu, es gibt nicht nur Trennungen! Die Andeutungen sind vorher nicht ganz so auffällig, ich war selbst ein wenig überrascht, aber als ich dann nochmal das davor gelesen hab isses mir auch aufgefallen *lange Leitung hat* Was ich aber ein wenig seltsam fand waren die Kinder, die die beiden umgerannt haben, vielleicht hättest du ja schreiben können, dass sie irgendwas hinterherrennen?(Nur meine Meinung, musst du nicht unbedingt beachten) Nur eines würde ich noch zu diesem Kapitel sagen: Schmück das ganze vielleicht noch etwas mit Beschreibungen (Orte, Personen, ins besondere Verhalten) aus dann wird's anschaulicher, und einige Stellen wirken etwas kurz, z.B die Stelle, als Katsu und Caleb nach Informationen gesucht haben. Aber insgesamt find ich's vom Stil her gut geschrieben, ich musste wirklich suchen, um überhaupt Verbesserungsvorschläge machen zu können. Vom Inhalt her find ich's sehr gut! Noch eine Frage zum Schluss: Gibts da noch ein RPG dazu, oder was hat Kiana da im Kommi angesprochen? (Ich bin ja net neugierig ^^) Nun denn, bis zum nächsten Kapitel!
Von:  -Teela-
2005-09-12T16:07:53+00:00 12.09.2005 18:07
Hey!

Hab deine Fic bis zum letzten Kapi gelesen und finde sie bis jetzt echt voll cool! Also immer nur weiter so! Freu mich schon auf das nächste Kapi, welches hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt!

Bye bey
-Teela-
Von: abgemeldet
2005-09-11T17:45:33+00:00 11.09.2005 19:45
Tata!! *reinfall* Da bin ich und schon wieder die Erste *lol*
*umknuddel* les ich doch gerne XD vor allem wenn's so ein klasse Kapitel ist wie das!
War richtig süß, die Sache zwischen Katsu und Caleb *schmacht* hast du richtig gut geschrieben. Erst rettet er sie und dann auch noch der Kuss *schwärm* herrlich!! Aber als er versucht hat vor ihr zu verheimlichen, dass er sich Sorgen um sie macht *lol* das war niedlich. Hätt ich ihm gar nicht zugetraut. Immerhin isser doch ein Kämpfer.
Und dann wären wir schon bei der zweiten Szene des Kapitels. Der Kampf mit dem Bären. Den hast du sehr detailliert und packend geschrieben. Toll! Ich konnts vor mir sehen, wie die versuchen das riesige Tier abzuwehren.
Und der gute Achero ist ja jetzt auch mit von der Partie. Ich dachts mir schon halb, als da ein Fremder aus dem Wald aufgetaucht ist, dass es sich dabei um ihn handelt^^.

Sooooo, mehr hab ich nicht zu schreiben XD der Kommi ist auch so schon wieder lang genug, oder?

Liebe Grüße *umknuddelknuffs*
Deine Melanie
Von: abgemeldet
2005-08-28T21:23:50+00:00 28.08.2005 23:23
Hab grad mal ein wenig rumgesucht und bin dabei auf deine Stroy gestoßen. Ich habe zwar nur das erste Kapitel gelesen, weil meine Augen langsam aber sicher zufallen *g*. Aber ich finds bis richtig gut. Die Zeisprünge verwirren zwar etwas, aber nach eingen Absätzen ist man wieder entwirrt (kann man da so sagen?*g*)

Würd mich freuen, wenn du meien Stroy auch mal ließt. Ist zwar bis jetzt nur ein kapitel on, aber der rest folgt noch *g*

LG Maggot ;-)


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