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That's what She said!

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... und alles ändert!

Titel: That’s what she said! – Kapitel 5

Fandom: Twilight – Bis(s) Reihe

Charakter: Jackson Rathbone x Bella Swan x Jasper Whitlock

Kleine Anmerkung: Das Kapitel widme ich einer lieben Freundin von mir, die vor nicht all zu langer Zeit endlich volljährig geworden ist. Alles liebe süße. Lass krachen ;)
 

“Versprich mir, dass egal was ich tue … sei nicht zimperlich und … ich will nur niemanden wehtun, Jasper.“

„Das wirst du nicht.“

„Versprich es einfach!“

“Versprochen.“
 

Jaspers Worte waren so leise, dass ich sie selbst kaum hörte. Ein letztes Mal küsste er mich auf die Lippen, bevor er mit ihnen meinen Hals hinab fuhr.
 

„Es tut mir so leid.“
 

Einen Moment dachte ich er würde zögern, vielleicht sogar einfach aufhören. Doch stattdessen spürte ich wie sich seine Zähne in meinen Hals gruben, die dünne Haut durchbrachen. Im ersten Moment war es einfach nur ein leichtes Ziehen. Plötzlich verwandelte es sich in ein heißes Brennen. Das wiederholte er an meinen Handgelenken, sowie den Kniekehlen.
 

Ergeben schloss ich die Augen und versuchte mir alles Menschliche ein letztes Mal einzuprägen ehe ich zu einem Blutrünstigen Monster wurde.
 

~*~
 

Nur noch verschwommen erinnerte ich mich an meine letzten Momente als Mensch. Das lag nun drei Tage hinter mir. Das ‚Erwachen’ eine Stunde und 38 Minuten. Ich erinnerte mich daran jedoch nur zu gut. Während ich nun fähig war, jede Unebenheit auf jeder noch so kleinen Oberfläche erkennen zu können, jede Lichtbrechung, fühlte ich mich aufgeregt und nervös.

Nicht zuletzt, weil ich mit Emmett und Jasper gerade jagen war. Allerdings standen wir im Moment nur mitten im Wald und diskutierten. Besser gesagt … diskutierte Emmett mit Jasper.
 

„Wieso willst du ihr dieses widerliche Zeug antun? Bär wäre viel besser, zumal sie dann genügend Blut hätte um wenigstens bis morgen durchzuhalten. So muss sie wahrscheinlich erst mehrere Rehe abschlachten!“
 

Ich zuckte bei Emmetts Worten, knurrte ihn leise an. Entschuldigend wandte er sich zu mir, hob abwehrend die Hände.
 

„Sorry Sis, aber ich bezweifle, dass du bei deiner ersten Malzeit zärtlich mit den Tieren umgehen wirst.“
 

Da mochte Emmett einmal Recht haben. Denn ich war hungrig. Sogar so sehr, dass ich eben sogar beinahe einen streunenden Kater angefallen hätte. Es war peinlich, sowie erniedrigend. Aber Jasper war rechtzeitig zur Stelle gewesen, bevor aus dem Kleinen Ragout wurde und ich mir den Appetit verdarb. Allerdings richtete sich mein Durst auch an Jasper weiter. Seine Augen waren so schwarz, wie ich sie noch nie gesehen hatte.

Ungeduldig verschränkte ich die Arme vor der Brust und ging ein paar Schritte zu einem Busch im Wald, dessen Blätter so wunderschön türkis schimmerten. So vorsichtig, wie ich es als Neugeborene konnte, strich ich über ein Blatt und schauderte plötzlich. Jaspers Stimme verschwand im Hintergrund, während ich die Augen genießend schloss, dabei tief durchatmete.
 

„Das wäre Unklug, Emmett. Der Bär würde ihre Rage nur noch mehr anstacheln. Das Letzte was ich will, ist sie noch aufgeregter zu haben. Falls du es nämlich eben noch nicht bemerkt hast …“
 

Jasper bemerkte den Geruch nun auch, der aus Westen zu uns durchdrang. Gerade wollte er mich halten, als ich schon loslief. Das war wesentlich besser als der Geruch dieses kleinen, zerzausten Katers. Vor Gier und Hunger versuchte ich schneller zu laufen. Doch plötzlich riss mich jemand um. Hart wurde ich auf den Boden geworfen, ein zweites Paar Hände versuchte meine um sich schlagenden Fäuste fassen zu bekommen.
 

„Bella beruhige dich. Bitte. Bitte Bella, versuch dich auf mich zu konzentrieren!“
 

Ich knurrte die Stimme jedoch nur an. Alles was ich gerade wollte, war dieses widerliche und unsagbar schmerzhafte Kratzen aus meiner Kehle zu verbannen. Aber davon wurde ich ja grob zurück gehalten. Das Gesicht der Person, die ich so liebte, schob sich in mein Sichtfeld. Doch im Moment waren diese Gefühle vergessen und ich wollte nur eines - Blut.

Wütend knurrte ich ihn somit an, schnappte mit den Zähnen nach seinen Hals. Doch bevor ich ihn beißen konnte, schlang er seine Finger um meinen Hals und drückte meinen Kopf hart auf den Waldboden. Er beugte sich zu mir, wobei er mich warnend und bedrohlich anknurrte.
 

„Isabella … ich liebe dich mehr als alles andere und somit würde ich es nur hassen, dich in deine Schranken weisen zu müssen. Du wirst dich jetzt sofort entspannen. Ich weiß, es ist schwer, aber du musst es wenigstens versuchen.“
 

Die ersten Minuten wand ich mich noch unter seinem steinernen Griff, doch dann begann ich mich langsam zu entspannen. Es war, als ob mir jemand meine ganze Energie aus dem Körper entziehen würde. Es dauerte Stunden, wie ich schätzte, bis der Geruch endlich vollständig aus dem Wald verschwunden war, ebenso wie aus meiner Riechweite.

Leise wimmernd schloss ich die Augen, als mir bewusst wurde, was ich beinahe getan hätte. Und war nicht nur mit diesem Menschen, sondern auch mit Jasper. Seine Finger lockerten sich langsam um meine Kehle. Ebenso wie Emmetts um meine Handgelenke.
 

„Scheiße Alter … wie hast du das gemacht? Ich meine … Ich dachte die wären stärker als wir?“

„Es gibt nun mal Dinge, die ich mit meiner Gabe anstellen kann, von denen du nicht wünschtest ich würde sie an dir anwenden.“
 

Ich beobachtete wie Jasper, Emmett leicht angrinste, bevor er zu mir runter sah. Sein Grinsen verwandelte sich in einen bedauernden Ausdruck. Sanft strich er mir über den Hals und dann die Handgelenke.
 

„Es tut mir leid, aber du hast es mich dir versprechen lassen.“

„Es tut mir leid.“
 

Ich wisperte leise die Entschuldigung an Jasper gerichtet, senkte dabei meinen Blick etwas. Am liebsten würde ich das alles rückgängig machen. Aber ich konnte es nicht. Es tat so weh, dass ich selbst dem Mann, den ich von allem, was ich in mir hatte liebte, wehgetan hätte. Für Blut. Mehr nicht, nur diesem …
 

„Bella … bitte hör auf daran zu denken und lass uns jagen gehen. Und zwar nach Rehen!“
 

Letztes sagte er an Emmett gewandt, ehe er mich auf die zitternden Beine zog. Mein Körper war vor Hunger so angespannt, dass ich aussehen musste wie ein Tattergreis. Etwas zärtlicher wie zuvor, schlang er die Finger um meine Hand. Dann liefen wir diesmal gemeinsam los. Seite an Seite. Erneut nahm ich einen Geruch war. Er war zwar nicht so köstlich, wie der Vorherige, aber wenigstens gut.
 

Jasper ließ meine Hand los, als ich schneller wurde. Ehe ich mich versah, stürzte ich mich regelrecht auf meine Beute. Es war mehr so, als würde ich zusehen und es nicht selbst tun. Etwas bewegte sich. Sofort knurrte ich warnend auf.
 

„Woah … Bella. Ich bin’s Emmett. Bitte beruhige dich, okay.“
 

Emmett hatte seine Hände abwehrend gehoben. Er sah mich etwas verunsichert an, was mich wunderte. Als ich dann an mir hinab sah, schluckte ich und wurde verlegen. Alles war voller Blut. Meine Klamotten, sowie die toten Tiere selbst. War ich das gewesen? Scheiße …
 

„Ist schon okay, Süße. So fangen wir alle mal an.“
 

Jasper kniete sich vor mich hin. Zärtlich strich er mir über den Mundwinkel und leckte sich dann über die Fingerkuppe. Ich beobachtete diese Tat, als erneut ein Knurren aus meiner Brust empor stieg. Allerdings war dieses geprägt von tiefer Lust. Gierig leckte ich mir über die Lippen. Das war echt unfair. Er war so … die pure Versuchung. Hier zwischen dem Blut und ihm … Verdammt.
 

Erneut musste ich in Gedanken fluchen. Alles in mir versuchte sich zu beherrschen. Ich versuchte es wirklich, aber am Ende, war es so stark, dass ich der Erregung nichts entgegen setzen konnte. Jasper keuchte leise auf, aufgrund der Gefühle, die ich ausstrahlte. Emmett hingegen verzog das Gesicht leicht.
 

„Himmel … also das~ will ich wirklich nicht miterleben.“

„Entschuldigt…“
 

Hauchte ich leise und senkte verlegen den Blick. Es war so ungewohnt, dass die Gefühle so schnell wechselten, die Gedanken, die einem endlos durch den Kopf strömten. Dabei waren es nicht nur ein oder zwei parallel verlaufende, nein. Es waren … dutzende. Ein Gedanke dachte an Jasper. Der andere, was wohl mit Edward und Maria geschehen würde… beziehungsweise, was ihre genauen Pläne waren. Der andere handelte alleine davon, dass ich beinahe einen Menschen getötet hatte. Na ja … so könnte ich den ganzen Tag meine Gedanken auf schildern, während einer dieser hier war. Es war frustrierend überwältigend.
 

„Schon okay. Na komm, wir gehen heim. Dort bekommst du ein heißes Bad, indem du dich erst einmal entspannen kannst.“
 

Jasper nahm erneut meine Hand in seine, bevor wir dann zurück liefen. Schon einige Kilometer vor unserem Zuhause nahm ich einen abstoßenden Geruch war. Doch war er nicht nur beißend abartig, sondern zu dem stellten sich alle meine Sinne auf Angriff ein. Sofort wurde ich schneller. Jasper versuchte mich festzuhalten, doch es war bereits zu spät. Ich rannte in unglaublicher Geschwindigkeit durch den Wald. Es dauerte keine fünf Sekunden, da kam ich auf der Rückseite unseres Heims an.
 

„Bella tu’s nicht!!“
 

Doch Jaspers Worte drangen nur wie durch Watte zu mir durch. Ich war so schnell da, dass er es nicht kommen sah. Allerdings ich das Nächste auch nicht. Denn ehe ich mich versah, spürte ich etwas Hartes meinen Rücken streifen und dann ein schreckliches Brennen in meinem Rücken. Ich wimmerte leise, als ich auf dem Boden aufkam.
 

„Verdammt wer war das?“

„Leah … ich kümmere mich sofort darum.“
 

Ich hörte eine dunkle Stimme, neben der von Jasper. Aber ich konnte sie nicht einordnen.
 

„Bella … Bella hey … ist gut, okay. Die Töle hat dich am Rücken verletzt, ok. Es wird aber gleich besser. Ich versprech‘s.“
 

Jasper nahm mich zärtlich auf seine Arme, doch alles was ich spürte, war dieses grässliche Brennen in meinem Rücken. Es fühlte sich an, als habe man mir etwas in den Rücken gerammt und dazu Säure gegeben. Carlisle kam sofort zu uns ins Schlafzimmer. Gerade dann, als mir Jasper mit die Fetzen meines ehemaligen Shirts vom Oberkörper riss. Allerdings waren meine Schmerzen zu groß, als ob ich mich groß darum kümmern könnte – im Moment.
 

„Mist … das sieht aus, als müsstest du ihren Rücken erst mal reinigen. Ich nehme an, dass das Wolfsgift wohl nicht nur durch ihre Fangzähne austritt, sondern auch an den Krallen … Bevor es nicht aus der Wunde ist, wird sie nicht verheilen.“

„Na klasse … ich könnte dieses Miststück töten.“
 

Knurrte Jasper leise neben mir. Ich hörte, wie Carlisle das Zimmer wieder verließ und die anderen von den neu gesammelten Informationen unterrichtete.
 

„Na komm Bella.“
 

Sanft zog er mich auf die Beine. Erneut verließ ein Wimmern meine Lippen. Das tat einfach nur schrecklich weh. Beinahe so schlimm, wie das Brennen bei meiner Verwandlung.
 

„Das ist das Gift, Bella … ich werde … dich – uns jetzt ausziehen und dann werde ich dir unter der Dusche versuchen alles raus zu waschen.“
 

Ich hörte nur das reißen von Kleidung, als er seinen Worten Taten folgen ließ. Bestimmt zog er mich zu sich unter das warme Wasser. Als es meine Wunde erreichte, begann es erneut heftig zu brennen. Sofort wollte ich weg, doch Jasper hielt mich eisern fest.
 

„Du hältst jetzt still!“
 

Bei diesem Ton hielt ich automatisch still, auch wenn ich durch die Schmerzen etwas zitterte. Es war derselbe Tonfall, wie eben im Wald und nun wusste ich, dass ich bei diesem Tonfall nicht widersprechen sollte. Es war nicht die Stimme meines Jaspers … es war … Major Whitlock und der … machte mir angst.
 

„Entschuldige … Es tut … das ist alles meine Schuld.“
 

Er wisperte leise in mein Ohr, während er mit einem Schwamm meine immer weniger brennende Rückseite wusch. Es schien, als würde es wirklich helfen – was auch immer genau er da tat. Die Stelle war etwas taub geworden.
 

„Was … was tut dir denn leid?“

„Na alles … dass du so schnell verwandelt werden musstest. Dann diesen Vorfall im Wald und nun … das hier.“

„Das war nicht deine, sondern meine Schuld. Ich bin ein Monster geworden…“
 

Ich schluchzte unterdrückt auf und schüttelte meinen Kopf. Er hatte nun wirklich keine Schuld an der ganzen Geschichte. Wenn ich mich nicht von Edward getrennt hätte, wäre erst gar nichts davon geschehen. Allerdings … wäre das wohl auch nicht sonderlich besser gewesen. Für Niemanden. Es hätte bedeutet jeden anzulügen. Und … kein eventuelles Happy End für Jasper und mich.
 

Jasper drehte mich um und drückte mich sanft gegen die kühlen Fliesen der Dusche.
 

„Du magst ja vieles sein. Aber verdammt nochmal kein Monster!!!“
 

Erneut knurrte er mich dabei leise an, was mich zum Zucken brachte. Gleichzeitig jedoch … erweckte dadurch ein Instinkt von purer Lust. Er bekam das sofort zu spüren und küsste mich leidenschaftlich. Genießend seufzte ich auf. Drängte ihn meinen Körper auf erregende Weise entgegen. Doch ein feines Rinnsal von Wasser glitt über die Wunde an meinem Rücken und ließ mich wieder wimmern. Jasper löste sich sofort wieder von mir, ehe er mich wieder drehte um sich um die Wunde zu kümmern. Allerdings schien es nicht zu funktionieren.
 

„Bella ich … ich werde die Wunde mit meinem Gift schließen müssen.“
 

Er küsste meinen Nacken, bevor er mit den Lippen tiefer glitt. Mir wurde bewusst, was er tun wollte und versuchte ihn abzuhalten, doch war es zu spät. Sachte leckte er über die erste tiefe Wunde, was mich aufschreien ließ. Instinktiv schlug ich nach ihm aus, wodurch er die Duscharmatur kaputtriss und aus der Dusche stolperte.
 

„Rose, Esme … ich brauch euch hier drinnen!“
 

Befahl er knurrend, bevor er mich hart im Nacken packte und zurück an die Fliesen pinnte. Die Beiden betraten sofort das Badezimmer und hielten mich an den Handgelenken und Beinen fest. Ich fühlte mich so bloß gestellt, wie noch nie. Leise wimmerte ich und schrie, während Jasper meine Wunden versorgte. Für mich fühlte es sich wie Stunden an, doch nachdem wir das Badezimmer verließen, sah ich, dass es sich ‚nur‘ ungefähr um eine ganze gehandelt hatte.

Esme und Rosalie ließen uns alleine, aber nicht ohne mir noch einen letzten, mitfühlenden Blick zuzuwerfen. Vorsichtig setzte ich mich aufs Bett und presste die Lippen immer noch zusammen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich als Vampir je wieder Tränen weinen würde, doch diese Schmerzen …
 

„Es ist meine Schuld, ich hätte …“

„Halt die Klappe und hör auf dich dauernd für Dinge zu entschuldigen, die du nicht kontrollieren kannst!“
 

Wütend knurrte ich Jasper an und schüttelte den Kopf. Ich hatte allmählich genug von seinen Bedauern und Entschuldigungen. Alle … Sie behandelten mich wie eine tickende Zeitbombe. Das Schlimmste an der ganzen Sache war jedoch, dass ich es auch nicht anders tun würde, wäre ich die Anderen. Trotzdem war es nervig und lästig. Doch mit dem, was nun kam, hätte ich nie gerechnet.

Jasper drückte mich erbarmungslos auf die Matratze und ignorierte gekonnt, dass mein Rücken immer noch höllisch schmerzte. Eiskalt blickte er mir in die Augen. Doch was mir so Angst machte war, dass diese Seite seit meiner Verwandlung immer öfter zum Vorschein kam.
 

„Jetzt hör zu – ganz genau zu! Nun, wo ich dich verwandelt habe, haben sich die Dinge ein wenig geändert. Ich bin dein Macher! In dir fließt mein Gift und das bedeutet, dass du mich auch als dein Macher siehst. Du bist jetzt ein Teil von mir. Trotzdem … als Vampir unterliegst du mir und deswegen lasse ich nicht so mit mir reden. Wir sind Partner Isabella. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben und werde dich auch besser als dieses beschützen. Doch bedeutete das nicht, dass du mit mir reden kannst, wie du es möchtest. Und wenn ich mich entschuldige, dann tue ich es nicht, um mir ein besseres Gefühl zu vermitteln, sondern um dir zu zeigen, dass ich mich ernsthaft um die Konsequenzen meiner Fehler schäme.“
 

Ich hatte während seiner Worte begonnen zu zittern. Teilweise als Angst, aber auch aus aufkommender Panik. Es war, als wäre ein Schalter in mir umgeklappt worden. Denn jetzt kamen die Gedanken nicht mehr parallel sondern nacheinander. Geordnet beinahe. Und ich wollte mich auch nicht mehr gegen ihn wehren, sondern … ihn einfach gewähren.
 

„Nun nehme ich an, dass deine instinktive Seite auch endlich begriffen hat … leider benötigt das Ganze eine immer etwas strengere Hand. Und nun steh auf!“
 

Ohne zu widersprechen stand ich auf, wich jedoch seinem Blick aus. Er hatte Recht. Ich hatte begriffen … mir wurde klar, dass das nicht mehr der Jasper war, in den ich mich verliebt hatte. Das war~ der Jasper, von dem er mich immer gewarnt hatte. Nur leider, schien es ihm entgangen zu sein, wie sehr er sich innerhalb weniger Stunden verändert hatte. Ein wenig sanfter als zuvor, sah er mich an, bevor er die Hand nach mir ausstreckte. Diesmal jedoch wich ich vor ihm zurück und sah wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte, in klares Entsetzen.
 

„Oh ... verflucht ich … Gott es …“
 

Ich schüttelte den Kopf nur und blinzelte meine Tränen weg. Der Schmerz, der in mir aufkam, war so sehr viel schlimmer, als die Wunde von Leah auf meinem Rücken. Dann ging ich von ihm weg und verließ das Zimmer, so schnell wie ich es konnte. Auf dem Weg nach draußen hörte ich nur noch seine leisen Worte.
 

„So wollte ich nie mehr sein …“
 

Mein Herz brach ein wenig mehr für ihn, aber ich musste einfach nur raus und weg von ihm. Natürlich war mir bewusst, dass man mir folgte, aber dennoch brauchte ich Abstand, der mir auch gewährt wurde. Einige Zeit später, sank ich auf die Knie und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Dass ich nur in einem Bademantel hier im Dreck mitten im Wald kniete, ging mir geradezu am Arsch vorbei. Nachdem meine Schluchzer ausgeklungen waren, spürte ich eine zärtliche Berührung auf meiner Schulter und dem Oberarm. Doch ich wollte nicht aufblicken. Ich schämte mich so sehr. Dafür, dass ich als Vampir mehr als unpassend war. Ich heulte, war wehleidig und so schwach. Dabei hatte ich wirklich gedacht, dass es dieses Leben war, wofür ich bestimmt war.
 

„Ich weiß, was du gerade fühlst. Aber glaub mir, das geht vorbei…“
 

Verwirrt hob ich den Blick und sah in Esme’s warme Augen. Von allen aus der Familie, hatte ich nicht gedacht, dass sie mir folgen würde. Zärtlich strich sie mir einige nasse Strähnen aus der Stirn, bevor sie begann zu erklären.
 

„Nachdem Carlisle mich verwandelt hat, war ich in keiner Weise anders, als du. Ich war unbeherrscht, hatte ein loses Mundwerk und habe Carlisle die eine oder andere Narbe verpasst. Carlisle war … so bemüht und geduldig, doch nachdem ich ein weiteres Mal ausgerastet war, wies er mich in meine Schranken. Das was Jasper dir sagte, ist nicht nur wahr, sondern auch eine Tatsache. Du bist sein. Aber genauso ist er auch dein. Zwischen euch ist so eine enge Verbindung … die ist sogar stärker, als die zwischen mir und Carlisle. Das sieht jeder.“
 

Ich atmete durch und biss mir auf die bebenden Lippen, da ich erneut davor war zu weinen.
 

„Als dein Macher hat er aber auch eine Hand über dich. Sei es darum, dich zu beschützen oder einfach nur zu unterstützen. Was denkst du, warum Carlisle so eine Bindung zu all unseren Kindern hat. Er sagt nicht umsonst, dass wir eine Familie sind. Jasper und du, ihr mögt nicht sein Gift in euch haben, aber dennoch gehört ihr dazu. Du hingegen alleine, gehörst nun zu Jaspers Familie. Diese Verbindung, sei es durch eure Liebe oder das Gift … wahrscheinlich aber eher beides, zwingt ihn dazu dich zu beschützen.

Ich will gar nicht wissen welch einen Schmerz er gespürt hat, jedes Mal, wenn er damals einen der Soldaten auslöschen sollte. Nicht nur durch seine Gabe, aber auch die Verbindung, die er mit ihnen hatte. Aber das sind Dinge, die du selbst mit ihm besprechen solltest …“
 

Ab der Mitte ihrer Worte, hatte ich Jaspers Nähe gespürt und wusste, dass es Zeit war seine Version des Ganzen zu hören. Esme erhob sich, doch beugte sie sich noch mal zu mir.
 

„Du magst es abartig finden, als Vampir noch Tränen vergießen zu können … aber irgendwann wirst du das als ein Geschenk sehen.“
 

Stumm blickte ich ihr nach und lauschte noch eine Weile ihren verklingenden Schritten, bevor ich zu den Schuhspitzen Jaspers blickte. Vorsichtig, als habe er Angst mich zu verschrecken, kniete er sich vor mich. Zärtlich griff er nach meinen Händen und blickte mir voller Reue in die Augen.
 

„Was eben passiert ist … ich wünschte ich könnte mich dafür entschuldigen, es rückgängig machen – irgendwas, damit ich … nie mehr vor Augen habe, wie du vor mir zurückschreckst aber… dafür fehlt mir die Macht. Es gibt keine Wörter die beschreiben können, wie sehr ich das bereue.“
 

Erneut rannten Tränen über meine Wangen, doch ließ ich sie diesmal still laufen.
 

„Was ich sagte stimmt … alles. Aber ich hätte es nicht … ich wollte nie, dass du diese Seite von mir siehst. Das macht es nicht besser, ich weiß. Aber leider ist diese Persönlichkeit ein Teil von mir. Ich dachte ich hätte sie nachdem ich von ihr geflüchtet war tief genug begraben. Doch sehe ich jetzt, dass sie tiefer in mir drinnen ist, als ich je dachte.“
 

Ich wollte etwas sagen. Ihm sagen, dass ich ihn liebte, so wie er war. Und wir das überstehen konnten. Denn es war nun mal eine Seite an ihm, die es vielleicht immer geben würde, aber das war gelogen, weil ich Angst vor dieser Seite in ihm hatte.
 

„Bitte sag nichts … ich kann es spüren und das reicht mir aus …“
 

Seine Stimme klang so traurig und leise, wie ich sie das letzte Mal hörte, als wir uns in Alaska gestritten hatten. Hart schluckte ich und schüttelte dann den Kopf und entzog ihm eine Hand, die ich auf seine Wange legte.
 

„Nein ich sage es, weil … ich denke, dass es nur dann etwas bringen wird. Es macht mir Angst, du … hast mir Angst gemacht und das werde ich nicht so schnell vergessen. Aber Esme hat mir ein paar Dinge vor Augen geführt. Ich war in den letzten Stunden so … überlastet, mit all diesen Eindrücken und bin es immer noch. Alleine deine Nähe ist so … überwältigend …“
 

Leise schluchzte ich auf und senkte den Blick wieder, bevor ich mich dazu zwang, ihm in die Augen zu blicken. Mit der gleichen Intensivität, wie er mir bei seinen Worten.
 

„Ich weiß nicht, was ich tun soll. Vor dir weglaufen, weil du diese Narben hast oder dich zu küssen, weil ich dich so sehr liebe. Über dich herfallen, weil du so anziehend riechst oder doch lieber zum Angriff gehen, weil alles in mir schreit, dass du eine Gefahr bist. Doch da … ist so ein Drang in mir, der all diese Gefühle überdeckt. Der dich als ein Teil von mir darstellt … und ich weiß nicht, ob es dir ähnlich oder gar nicht so geht, weil ich es auch nicht wissen möchte. Im Moment ist es alles zu viel Information.“
 

Er schmiegte seine Wange an meine Handfläche, weswegen ich näher zu ihm rutschte. Ich wollte seine Nähe so sehr wie er meine. Und das erste Mal in den letzten Stunden, meinte ich endlich einen Gegenfluss von ihm – über unsere Verbindung zu spüren.
 

„Aber Esme hat Recht … ich wollte wie du werden, ich wollte in diese Welt und wenn … die Konsequenz ist, dass du die Hand über mich hast … dann nehme ich das in Kauf. Aber eines kann ich nicht und werde ich nicht versprechen … und zwar, dass ich mich nicht für dich opfern würde. Ich weiß nichts von dem Ausmaß deiner Gabe oder … dieser Macher-Geschichte … und ehrlich gesagt, ist es mir egal. Aber es ist mir nicht egal, wenn es um dich geht. Ich will dich nicht verlieren und wenn es in meiner Macht ist, dich zu schützen, egal wie … ich tue es. Egal, was es mich kostet.“
 

Ich mochte weinen, aber diesmal blieb mein Blick hart und erbarmungslos. Meine Finger krallten sich um seine Hand. Er sollte spüren und sehen, wie ernst es mir mit dieser Sache war. Denn zu hören, dass er sein Leben für meines aufgeben würde, war für mich eine Vorstellung, die ich mir nicht auszumalen traute. Er presste seine Lippen zusammen, bevor er leise die Worte hauchte, die ich in meiner Situation ebenfalls gewählt hätte.
 

„Das kann ich aber nicht zulassen …“
 

Zärtlich unterbrach ich ihn und strich mit dem Daumen über seine warmen Lippen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass wir dieselbe Temperatur hatten. Leise keuchte ich auf und schlang die Arme um seinen Nacken, um mich an ihn zu pressen. Ich musste diesen Moment einfach genießen, auch wenn es vielleicht unpassend war.
 

„Ich kann es aber ebenfalls nicht zulassen, dass du dich für mich opferst … also verspreche ich dir, dass wir das gemeinsam machen. Alles! Weil ich es mir nie verzeihen könnte auch nur eine Sekunde … ohne dich verbracht zu haben …“
 

Ernst blickte ich ihm in die dunklen Augen, bevor ich ihn küsste. Begierig, hart und dennoch voller Liebe. Immer noch vorsichtig, aber diesmal etwas mehr als eine richtige Berührung, strich er mir über die Arme hinauf in meine Haare. Er hielt mich an sich, als würde ich ihn über Wasser halten. Wir küssten uns, als könnte es das letzte Mal sein. Unnachgiebig drückte er mich an sich und andersherum. Und das erste Mal, seit ich das hier war – genoss ich es ein Vampir sein zu können. Nicht, weil ich endlich richtig spüren konnte, wie intensiv es war einander nahe zu sein … sondern weil er sich nicht mehr zurückhalten musste. Er konnte mich berühren, wie er es schon immer wollte, ohne zu verdeutlichen, dass er Angst hatte mir wehzutun.
 

Nach einigen Minuten musste ich den Kuss lösen und keuchte leise auf. Obwohl ich als Vampir keinen Atem benötigte, war es als bliebe er mir dennoch weg und ich schnappte nach Luft. Sanft strich ich ihm eine Strähne aus der Stirn, wobei ich ihn einfach nur anblickte.
 

„Lass uns nachhause gehen …“
 

Wisperte ich und stand dann mit ihm langsam auf. Dann jedoch fiel mir etwas ein und ich zog ihn bei seinem Schritt sanft zurück.
 

„Danke … dass du meine Wunden versorgt hast …“
 

Ein wenig unsicher diesmal sah ich ihn an, weil ich mir nicht sicher war, was man zu seinem Freund sagte, wenn er einem Wunden am Rücken mit seinem Gift heilte. Er schüttelte nur leicht den Kopf und strich über meine Wange.
 

„Ich wünschte nur, es hätte dir nicht so schreckliche Schmerzen bereitet …“
 

Damit wandte er sich wieder von mir ab und zusammen gingen wir – diesmal in menschlicher Geschwindigkeit – zurück zum Haus. Seine letzten Worte waren ernst gemeint, das wusste ich, doch wurde mir dadurch auch bewusst, dass er mit mir gelitten haben musste. Und das tat mir noch tausendmal mehr leid!
 

Fortsetzung folgt …
 

So, lange ist es her, dass ich ein Kapitel veröffentlicht habe und es tut mir leid, dass ihr so lange habt warten müssen. Leider gibt einem das Leben nicht immer Zeit für seine liebsten Hobbys, weswegen diese dann auch manchmal auf sehr langer Strecke warten müssen.

Ich hoffe, dass man nicht zu arg gemerkt hat, wann ich die letzten Sätze und wann die ersten nach so langer Zeit geschrieben habe. Wie ihr aber sicher gemerkt habt, geht es nun ein wenig ‚härter‘ als in den vorherigen Kapiteln zu. Dazu will ich nur sagen, dass die FF hier erst so richtig den Anfang nimmt. Bella ist nun eine Neugeborene und ich werde es ihr nicht so schön plüschig machen wie in den Twilight-Romanen selbst. Sie ist ungezügelt und deswegen muss ihr auch Jasper zeigen, wo es lang geht. Die Beiden werden viel in ihrer Beziehung zu kämpfen haben, aber die äußerlichen Probleme werden so langsam kommen. Aber ich hab neue Ideen, von denen ich denke sie könnten euch gefallen.
 

Doch zu aller Erst hoff ich, dass euch dieses Kapitel gefallen hat. Schreibt mir doch, was ihr davon gehalten habt.

Liebe Grüße – bis zum nächsten Kapitel …



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lawlya
2011-06-30T13:44:51+00:00 30.06.2011 15:44
Jippieh!!! ENDLICH ein neues Kapitel. Hat ja lange gedauert.
Tja, Bella musste also verwandelt werden. Find es schon ein wenig komisch,
dass sie noch Tränen vergießen kann, aber naja ...
Und zu Jasper muss ich sagen: So eine Seite will man an ihm vielleicht wirklich
nicht kennenlernen. Die macht einem schon beim Lesen genug Angst xDDD
Die arme Bella ... Sie tut mir leid, totale Reizüberflutung.
ABER: Ich muss sagen, deine FF hat nichts eingebüßt, obwohl es schon so lange
her ist und ich alles nochmal lesen musste xDDD

LG Mara
Von:  fallangel26
2011-06-28T10:57:35+00:00 28.06.2011 12:57
mach bitte weitet ich find die story bisher echt gut und hab sie schon mehrere male gelesen und würde mich freun wen du sie zu ende schreiben würdest!


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