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Lost Boys resurrected

Every me and every you
von

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You took everything that I owned, broke it into pieces

Kapitel 6

You took everything that I owned, broke it into pieces
 

Die Stimme des Professors war nur ein Säuseln. Brian verstand kein Wort. Er starrte nur gerade aus, versuchte die Buchstaben zusammenzusetzen, die sich unter dem Schnurbart des Professors auf seinen Lippen formten. Nichts, nur weiter dieses Säuseln, das zu einem Rauschen anschwoll. Die Augen des Professors wanderten durch den Vorlesungssaal und landeten auf Brian. Die Lippen des alten Mannes formten seinen Namen. Die Sekunden zogen sich hin, während das Rauschen in Brians Kopf zu einem Dröhnen wurde. Nacheinander drehten sich die anderen zu ihm um. Sie wirkten neugierig, aber auch besorgt. Was war los mit Brian, dem Musterstudenten, dem der immer alles wusste, der in Abgründe der Seele blickte, als wären es seine eigenen. Der Typ, der immer die besten Aufsätze und Vorträge ablieferte. Der Typ, der ständig von den Professoren in den Himmel gelobt wurde.

Die Lippen des Professors formten wieder Brians Namen. Er wünschte er könnte antworten, doch sein Mund war wie zugenäht. Selbst wenn er ihn aufbekommen hätte, so wäre nichts herausgekommen. Wie in Zeitlupe setzte sich der Professor in Bewegung, doch bevor Brian klar wurde warum, kippte die Welt zur Seite und wurde schwarz.

„Hey Moore, verdammt man wach auf!“

„Rede nicht so mit ihm!“

„Ach halt dich raus. Er merkt eh nichts.“

„Das gibt dir nicht das Recht so mit ihm zu reden.“

Brian schlug die Augen auf. Über ihm waren scheinbar tausend Gesichter. Entsetzt rappelte er sich hoch und stieß den nächst Besten weg. Aufgerissene Augen musterten ihn. Gesichter ohne Namen, denn er hatte sich nie viel mit ihnen abgegeben. Er wollte nicht, dass jemand herausfand, dass er schwul war. Damals war noch alles so einfach gewesen, aber in dieser Welt hier, unter den Heten war nichts mehr einfach.

Ein Mädchen mit blonden Haaren und Mondgesicht näherte sich ihm wieder.

„Alles okay mit dir?”

Er hatte ihre Stimme schon bei dem Streit gehört. Verwirrt starrte er sie an, starrte in ihre hellblauen lieben Augen und hatte das Gefühl sofort wegrennen zu müssen. Er erkannte einen verliebten Blick, wenn er einen sah.

„Schon gut, schon gut“, er riss den Blick von ihren Augen und fuhr sich durch die Haare. Ihm wurde das erste Mal bewusst, was für ein schreckliches Bild er abgeben musste und seine alte Eitelkeit kehrte mit einem vernichtenden Schlag wieder. Ihm wurde fast unbeschreiblich übel.

„Professor Abendroth ist einen Arzt holen gegangen, Brian“, sagte die Stimme des Mädchens. Sie alle wussten wie er hieß, doch er wusste nicht wie sie hießen.

„Nicht nötig“, murmelte er, stand schwankend auf und verließ fluchtartig den Vorlesungssaal, wobei er sich seinen Weg fast gewaltsam bahnen musste.

„Warte doch“, rief sie ihm hinterher und er wünschte sich in diesem Moment sie würde einfach tot umfallen und ihn in Ruhe lassen. Kurz vor der Tür brach er wieder zusammen. Ein erschreckter Seufzer ging durch die Traube der Studenten. Das Mädchen war sofort an seiner Seite.

„Meine Mutter hat es immer gesagt“, hörte er jemanden verkünden. „Wer Psychologie studiert muss selbst krank im Kopf sein.“

„Brian, es wird gleich ein Arzt kommen. Bleib einfach hier sitzen und warte“, versuchte das Mädchen auf ihn einzureden. Brian, dessen Knie von dem schmerzhaften Aufprall protestierten ließ sich gegen die Wand sinken und sah das Mädchen an.

„Wer bist du?“ fragte er und atmete schwer. Sie hatte wohl Recht. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen.

„Caty“, sagte sie, wirkte nicht einmal verwirrt ob der Tatsache, dass er solche Fragen stellte.

„Okay, hör zu Caty“, setzte er an, wurde aber unterbrochen von einem stechenden Schmerz in der Brust. Er keuchte auf und zauberte damit Panik in ihr Gesicht.

„Ganz ruhig Brian, gleich kommt der Arzt. Nicht aufregen!”

Sie hatte gut reden.

„Caty“, fing er neu an, als der Schmerz sich verflüchtigte. „Lass mich einfach in Ruhe, okay? Lass mich in Ruhe, ich komme ganz allein klar.“

„Tust du nicht“, konterte sie und Brian begann sie ganz weit hinten in seinem Kopf zu bewundern. „Du bist eben umgekippt, als wolltest du sofort sterben und du kannst keine fünf Meter gehen, ohne wieder zusammenzuklappen.“

„Das ist richtig. Aber ich kann es mir auch nicht leisten schwach zu sein und bei irgendwelchen Ärzten rumzulungern. Okay? Ich habe echt andere Probleme!”

Er wollte wieder aufstehen, war sich sicher, dass es dieses Mal klappen würde, doch sie hielt ihn am Handgelenk fest.

„Was für Probleme?“ fragte sie hastig. Brian fand, dass sie ihn hinhalten wollte, bis der Arzt endlich da war.

„Das geht dich nichts an!“

„Ist es wegen deinem Freund?“

Er riss die Augen auf und betrachtete sie aus einer ganz neuen Perspektive. Nein, das war kein verliebter Blick, das war nur Sorge und Zuneigung.

„Woher …?”

„Ich habe euch gesehen“, sagte sie und lächelte. Das machte sie um einiges Schöner, als sie ohnehin schon war. „Ihr saht sehr süß aus zusammen.“

„Ja“, Brian senkte den Blick wieder. „Wir sahen sehr süß aus zusammen.“

Er senkte den Blick. Wieder wollten seine überforderten Augen Tränen vergießen. Er hasste sich dafür. Eine kleine sanfte Hand, legte sich auf seine. Er war dankbar für den Trost. Da war niemand mehr, der ihn sonst trösten konnte.
 

Er war fast seit ich denken kann ein Bestandteil meines Lebens. Und jetzt ist er einfach weg. Wie soll ich damit klar kommen? Man hat uns auseinander gerissen, aus so einem lapidaren Grund. Es reicht keine Entschuldigung mehr, kein Kuss, kein Flehen. Das Band ist gerissen und ich scheine zu verbluten, weil er mein Herz mit dem Band herausgerissen hat. Es gibt keine Entschuldigung für das, was ich getan habe. Sicherlich hat er alles Recht böse auf mich zu sein, aber ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das ich ihn noch einmal sehen darf. Ich ertrage es nicht. Es ist das dritte Mal, ein endgültiges Mal, das man ihn mir weggenommen hat. Ich werde es nicht verkraften glaube ich. Er lässt mich zurück, blind, taub, halbtot. Und der Mensch, der dafür verantwortlich ist, weil seine eigenen Probleme ihn trieben, steht selbst mit einem Bein im Grab. Zusammenfassend, ist es eine Situation, aus der wir nicht wieder rauskommen. Ich sollte mich damit abfinden. Wir haben es versaut.
 

Aron wusste nicht mehr genau, wie lang er an Alexejs Bett gesessen hatte. Doch als Doktor Carpenter das Zimmer betrat und er aus seinen Gedanken erwachte, spürte er wie sehr seine Muskeln sich verkrampft hatten.

„Wie geht es ihm, Herr Doktor?“ fragte er leise.

„Unverändert“, war die Antwort.

Aron drehte sich zu ihm um. Der Doktor schien zu wissen, worum es ging. Er schüttelte sanft mit dem Kopf.

„Die drei Tage sind um“, sagte Aron unnötigerweise und betrachtete dann wieder Alexej. Er hatte dieses Ultimatum gesetzt. Sollte er wirklich davon abweichen? Alexej wollte nicht mehr leben. Er hatte alle Bande hinter sich abgebrochen und das Leben seiner Freunde gleich mit zerstört.

„Sie sollten nicht vorschnell handeln. Sie sind noch nicht so weit, dass Sie eine gute Entscheidung treffen können. Das Emotionale hält Sie noch zu sehr fest. Es dürfen keine Rachegedanken dabei sein.“

„Aber das war es was er wollte“, flüsterte Aron fast und streckte die Hand nach Alexejs Gesicht aus. „Er wollte, dass ich ihn hasse, damit ich das hier schnell beende, falls es jemals dazu kommt. Er hat alles eingeplant, Herr Doktor.“

Carpenter schüttelte mit dem Kopf. Er hatte schon viel erlebt, aber das hier toppte wirklich alles.

„Phelix“, sagte er und Aron sah ihn verwirrt an.

„Ich heiße Aron!“

„Ich weiß, aber ich heiße Phelix.“

Aron blinzelte etwas verstört und nickte dann.

„Es ist vielleicht nicht der richtige Moment um mit der Tür ins Haus zu fallen. Aber ich möchte dich davon abhalten eine Entscheidung zu fällen, die du bereuen würdest.“

Die plötzliche Vertrautheit war Aron nicht einmal unangenehm. Er sah den jungen Arzt fragend an.

„Du bist wirklich ein … ein besonderer Mensch Aron. Ich empfinde viel für dich.“

„So?“

Ein Lächeln schlich sich auf Arons Lippen. Er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was seine Mutter jetzt sagen würde.

Guter Fang, mein Kleiner.

„Ich habe jetzt Feierabend. Ich würde mich freuen, wenn du mit mir einen Kaffee trinken würdest.“

„Einen Kaffee?“

„Ich meine, wenn du keine Lust hast …“, er hob entschuldigend das Klemmbrett mit Alexejs Patientendaten und Aron schnappte es ihm aus der Hand. Phelix Carpenter starrte ihn einen Augenblick verwirrt an.

„Ich habe keine Lust auf Kaffee“, sagte er und warf das Klemmbrett auf Alexejs Bauch. Sollte er doch sehen wie er klarkam. Das war die Rache. Er würde Alexej nicht sterben lassen. Sollte er doch 10 Jahre lang hier versauern!

Aron rutschte von der Bettkante und machte einen Schritt auf den jungen Assistenzarzt zu, der ihn enttäuscht ansah.

„Ich mag das Vorgeplänkel nicht. Lass uns zur Sache kommen.“

„Oh mein Gott!“

Aron ließ von Phelix ab und fuhr herum, die eine Hand noch an seiner Hose. Der junge Arzt war nicht weniger geschockt als Aron.

„Was zur Hölle macht ihr da?“

Alexej saß aufrecht in seinem Bett, noch immer blass, doch eindeutig lebendig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Sherlock-
2010-07-03T08:19:49+00:00 03.07.2010 10:19
HALLELUJA!
kaum les ich ein par wochen nicht..und dann DAS o_o
Ich freu mich soo..falls es wahr ist un dnicht irgend ein traum ^__^
*gleich zum nächsten kapi renn*

Von:  Eisprinz
2010-06-26T19:15:15+00:00 26.06.2010 21:15
*vom stuhl fall* das ist jetzt nicht wahr, oder???
eben hieß es noch, sein zustand sei unverändert und kaum will aron mit dem arzt ernst machen, sitzt der kerzengerade im bett OO really???
sorry, aber ich muss lachen, das ist einfach so unerwartet und das überrumpelt ganz schön doll, muss ich sagen, aber cool
wenn die welt untergeht, dann kommt immer etwas, womit man nicht gerechnet hat

ich freu mich ganz doll auf die fortsetzung

mach bitte schnell weiter, ja??? *_*


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