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Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
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Die fehlende Mutter

Er war ein Junge gewesen, der immer auf sich allein gestellt war. Er hatte keine Familie, auch wenn sein Vater körperlich gesehen anwesend war, existierte dieser Mann nicht für ihn. Sein Leben war trist und eintönig. Immer wieder musste er erfahren, wie es war von seinem Erzeuger gehasst zu werden. Doch das Kämpfen gab ihm die Bestätigung, dass er etwas wert sein musste. Er gehörte seit seiner Geburt der Eliteklasse an. Keiner der Gleichaltrigen konnte ihn schlagen und selbst Erwachsene Krieger kamen nicht an seine Kampfkraft an.

Dennoch fehlte etwas in seinem Dasein. Der Wunsch, dazu zu gehören war noch nie so groß geworden, wie an seinem 10. Geburtstag.
 

Jedes Jahr aufs Neue, war für ihn eine Qual. Die Rituale, die sein Volk ausübten war eine Reihe von altertümlichen Duellen. Nicht einer gegen den Anderen, sondern er allein gegen fünfzehn andere Krieger. Gemischt aus der Unter- und Oberschicht. Ein durchblicken der Taktiken daher unmöglich. Er hatte diese Tage gehasst.

Dennoch gewann er, was wieder einmal seinen Stolz hervorbrachte. Doch die Gespräche zwischen und nach den Kämpfen, ließen ihn hart in die Realität zurückwerfen.
 

„Du kommst ganz nach deinem Vater.“ - „Du bist wahrlich sein Sohn.“ - „Er kann es wertschätzen, dass er dich hat.“
 

Sätze die seinem Erzeuger nicht einmal würdigte. Kein Wort über Stolz, oder andere Gefühle ließ er gegenüber seinen Sohn fallen. Er wusste den Grund. Er wusste es schon so lange und doch hatte er immer wieder gehofft, er würde es irgendwann einmal schaffen, auch ihn zu sehen.
 

Gedankenverloren war er am Abend seines Geburtstages in seinen Räumlichkeiten verschwunden. Manchmal fragte er sich, wer er war? Wo waren seine Wurzeln? War alles an ihm, nur ein Teil von seinem Vater? Was hatte er von seiner Mutter geerbt? Eine Frage, die er sich nie beantworten könnte. Denn sie war tot. Nicht mehr unter den Lebenden. Und er war schuld. Ihr eigenes Kind hatte sie umgebracht.
 

Es nagte an ihm. Die Gewissheit zerriss ihn. Er hielt diesen Schmerz einfach nicht mehr aus.
 

„Prinz Vegeta? Sind Sie hier?“, hörte er die vertrauliche Stimme seines Freundes und er sah auf.
 

„Nappa.“
 

„Ich habe euch schon gesucht. Sie waren so schnell verschwunden.“
 

„Ach du weißt doch, dass mir das Scheinheilige von meinem Vater auf die Nerven geht.“, antwortete er gelassen, doch er bemerkte den Blick von Nappa auf sich.
 

„Vegeta...“
 

„Nein. Ich weiß es, okay. Er hasst mich und je Älter ich werde, desto mehr lässt er es mich spüren.“
 

„So einfach ist das nicht.“, sagte er und ließ sich neben den Prinzen auf einen Sessel nieder, „Er... hat eben ein starken Verlust erlitten. Aber das heißt nicht, dass er euch nicht sieht.“
 

„Aber genau das tut er doch! Er beachtet mich nicht. Ich kann machen was ich will! Ich werde nie etwas in seinen Augen sein. Nur der Bastard, der seine Gefährtin getötet hat!“
 

„So dürft Ihr nicht reden.“
 

Ruckartig stand er von seinem Platz auf und ballte die Fäuste.

Es war total egal, was er tat oder sagte. Er redete nicht einmal von sich aus, mit ihm. Nur wenn es um die Missionen ging, dafür war er gut genug.
 

„Lasst den Kopf nicht hängen, ich habe noch ein Überraschungsgeschenk für euch.“, sagte Nappa auf einmal und sah den Prinzen an.
 

„Und die wäre?!“, fragte er hochnäsig, wie eh und je.
 

„Das werdet Ihr schon noch sehen. Folgt mir.“
 

Er tat es und begleitete Nappa durch den Palast, in dem er sich nie zu Hause fühlte. Es war nur ein Ort, in dem er groß wurde.

Lange ging er hinter dem Elitekrieger und fragte sich was diese Überraschung war. Er bekam nie Geschenke, außer von seinem Volk, die ihm ein paar Kleinigkeiten brachten. Umso mehr überraschter war er, als er zusammen mit dem anderen Saiyajin den Kontrollraum betrat.
 

„Was wollen wir hier?“
 

„Wartet ab.“, sagte er nur und ging ans Schaltpult.
 

Der junge Prinz beobachtete ihn genau und sah verwirrter drein, als er einige verschiedene Knöpfe betätigte. Er wollte gerade wieder nachfragen, als vor ihm eine Projektion erschien. Eine... die sein fast schon kaltes Herz erwachen ließ...
 


 

„Du kannst anfangen.“, kam es von dieser Projektion, doch er sah nicht, von wem diese Stimme kam.
 

„Und du bist dir sicher, dass wir das aufzeichnen können?“, hörte er eine weibliche Stimme, die ihm so vertraut vor kam und dann doch wieder nicht.
 

„Natürlich, Sheyla. Hab doch einmal Vertrauen in diese Technik.“
 

„Na gut.“, hauchte sie und erst jetzt schob sich ein Gesicht vor die Projektion.
 

Es war eine Frau, die ihm unbekannt vorkam. Doch allein ihre Ausstrahlung sorgte dafür, dass er sich wohl und geborgen fühlte.

Der Prinz sah sie genauer an. Ihr schwarzes, langes Haar war hinten zusammengebunden und ihre Augen schwarz wie die Nacht, sahen ihm entgegen. Sie trug die übliche Kleidung des Königshauses.
 

Könnte es sein...?
 

Doch seine Gedanken verloren sich, als sie begann zu sprechen.
 

„Ich weiß, gar nicht wo ich anfangen soll.“, sagte sie und sah sich unsicher um, „Es ist soviel passiert und... ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das alles überstehen kann.“, eine Pause entstand und der Zehnjährige trat näher, „Ich bin jetzt in der 39. Schwangerschaftswoche. Die Heiler meinten, es würde alles gut gehen. Aber ich spüre wie ich jeden Tag schwächer werde. Bejita weiß von meinen Gesundheitszustand nichts. Ich habe es ihm verschwiegen, weil er mich sonst nur versuchen würde umzustimmen. Dabei... dabei würde ich alles für dieses neue Leben tun. Für mein Glück, das ich nie hatte. Die mir noch vor zwei Jahren verwehrt geblieben war. Er könnte mich niemals umstimmen, dieses ungeborene Kind – nur wegen meinem Zustand – umzubringen. Selbst wenn es mich-“, sie brach ab und er sah ihr Tränen, „Ich...“, sie fasste sich wieder, „Ich bin bereit dazu. Ich habe mein Leben gelebt und nun möchte ich, dass er auch eine Chance bekommt. Er ist wie ein Licht für mich. Ein Zugang zu verschlossenen Türen, ein Wundermittel für meine Seele. Er ist einfach alles, was ich mir nur wünschen konnte.“
 

Die Projektion verschwamm kurz, doch nach wenigen Sekunden war die Frau wieder sichtbar.
 

„Bejita wird es mir verzeihen. Da bin ich sicher. Er wird ein wunderbarer Vater sein. Davon gehe ich aus. Er wird ihn lieben, so wie ich es getan habe und das wird sich nicht ändern. Selbst nach meinem Tod.“
 

Sie machte erneut eine Pause und in dem Prinzen wurde ein Gefühlschaos ausgelöst, das er vorher noch nie gespürt hatte.
 

„Vegeta.“, sprach sie seinen Namen und nun waren die gesamten Zweifel, wie weggespült worden, „Ich liebe dich, mein Sohn.“
 

„Mutter...?“, wisperte er und hob seine Hand zur Projektion.
 

Doch kaum als seine Finger, das Abbild seiner Mutter berührten, brach die Verbindung und er stand wieder alleine mit Nappa in diesem Raum.
 

„Es wurde kurz vor der Geburt aufgenommen.“, hörte er die Stimme seines Freundes ruhig sagen, „Sie hatte es gewusst, dass sie sterben würde und wollte euch nicht in Ungewissheit lassen. Euer Vater, hatte diese Botschaft lange verheimlicht. Doch ich konnte ihn überreden, dass er diese Nachricht an eurem 10. Geburtstag herausgibt. Damit Ihr seht, woher Ihr kommt und... das Ihr versteht.“
 

Sein Herz raste. Es war so unwirklich und doch wahr. Das war seine Mutter gewesen. Ein Teil von ihm und doch irgendwie nicht. Er schärfte seine Sinne.
 

„Wie war ihr Name?“, fragte er nach langem überlegen.
 

„Sheyla, benannt nach der entferntesten Sonne in dieser Galaxie.“
 

„Sir?“, flüsterte jemand und er sah verwundert zu Nappa, doch dieser hatte nichts gesagt.
 

Wieder wurde er angesprochen, doch er konnte diese Stimme nicht zuordnen. Woher kam sie? Er wandte sich im Kreis und sah sich in diesem dunklen Ort um. Der Kontrollraum verschwand und ein schwarzes Nichts behielt er zurück.
 

„Sir?“ - wieder. Verdammt wo kam das her?!
 


 

„Sir?“
 

Vegeta fuhr hoch und hatte schon seine Hände erhoben, um den Angreifer abzuwehren. Doch sein Angriff ging ins Leere, als er die junge Hebamme bemerkte. - Verdammt. War er etwa eingeschlafen?!
 

Er lag auf einem großen Krankenbett und musste sich erst einmal aufsetzen. Was für ein Flashback. Das er gerade jetzt wieder von dieser Situation träumte, war nur verständlich und doch hätte er es lieber sein lassen sollen.
 

„Sir, ich habe gute Neuigkeiten.“, sagte sie lächelnd und sah ihn überschwänglich breit grinsend an, „Die Ärzte konnten Miss Briefs Herz stabilisieren. Sie ist außer Lebensgefahr. Sie lebt.“
 

Er musste den Satz zweimal überdenken. Sein Gehirn war noch nicht auf seiner Höchstleistung angekommen. Doch als sie dies erneut wiederholte, stand er abrupt auf und wollte das Behandlungszimmer verlassen.
 

„Warten Sie doch!“, rief die Hebamme ihm hinterher und erreichte ihn noch kurz, bevor er den Raum verließ, „Sie wird gleich in den Aufwachraum gebracht. Warten Sie noch einen Moment, ich bring Sie dann zu ihr.“



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