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The Truth Beneath The Rose -

Taking Over Me
von

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Blaue Augen [Azureshipping I ]

Seto Kaiba war über all die Zeit nicht großartig genervt worden, ob nun von Halbstarken oder Konkurrenten her wegen.

Kaum zu glauben aber dennoch war.

Der Präsident der Kaiba Coporation befand sich zur Zeit in einer wahren,wirklichen und echten Beziehung.

Kein Cyberspace, keine Spielkarten.

Eine echte Frau ging seid.. schon ziemlich langer Zeit ein und aus.

Ob Mokuba daran gefallen fand?

Jedes Mal konnte er es deutlich sehen an den Augen des anderen- ganz und gar nicht.

Jede Frau die er gehabt hatte- und der Schwerenöter hatte nicht wenige gehabt- sahen es nur auf sein Geld ab.

Und von Mokubas Seite aus jede neue um so mehr.

Doch Seto wollte nicht nur die Einsamkeit.

Frauen kosteten Zeit und Geld, beides Dinge die er hatte und das auch nur in Maßen her gab.

Dennoch war es nicht verkehrt sich in eine Beziehung zu stürtzen, nicht wahr?

Und ob man ihn nun nach sagen wollte er wäre ein Frauenverschwender oder ein verzweifelt suchender, war ihm egal.

So wie ihn ziemlich vieles egal war und in diesem einem Thema sogar Mokubas Meinung.

Wie oft kam der Jüngere an und meinte viel zu oft, ihm auf zählen zu müssen was diese Beziehung schlechtes an sich hatte.

Und nach Mokuba gab es da nichts Gutes.

Seto nahm es jedes Mal schweigend hin.

Und vielleich wollte er jetzt noch gar nicht die wirkliche wahre Liebe- falls es sie gebe,woran er zweifelte- gar nicht finden?

Er war jung und erfolgreich.

Und laut der Frauen wohl unheimlich begehrenswert.

Doch niemand dachte daran das Seto selbst der war, der spielte und zwar nicht verliebt und blind,sondern scharfsinnig und gerissen.

Was wäre, wenn er den Frauen für eine Weile gab was er wollte.. nur um zu bekommen wonach er sich die Finger leckte?

Was wäre wenn.. der feine Herr Kaiba tatsächlich auf seinen eigenen persönlichen Spaß aus war?

Doch diese Vision verschwieg er Mokuba, denn das Bild welches der Jüngere hatte würde dadurch sicherlich schwer an geknickt werden.

Darüber hinaus hatte er es 'neben her' beinahe noch geschafft noch ein wenig mehr Erfolg zu haben.

Denn die Akademie die er in der Stadt Domino gegründet hatte, als Versuch entpuppte sich zu einem unerwartet hohen Erfolg.

Die Leiterin die er engagiert hatte erwies sich als außergewöhnlich fähig also ließ er ihr ihren Spaß.

Doch von einem Spaß, den Mokuba sich ganz alleine machen wollte, ahnte Seto nichts.

Der Ältere ahnte nichts von Mokuba größten Fehler, und dem Lauf eines neues Wiedersehens.

Nachhilfe wollte er nehmen.

Und wie hieß es so schön?

Man sollte sich immer zwei Mal im Leben begegenen..
 

Das Schicksal würde seinen Lauf nehmen und er würde der Erste sein, der die rostigen Zahnräder des Schicksal in Bewegung setzen würde – für sich und seine Zukunft, denn er benötigte dringend jemanden der ihm Nachhilfeunterricht erteilen würde, wenn er seinen Abschluss bestehen wollte.

Seto hatte ohnehin keine Zeit für ihn, geschweigedenn Zeit für ihn um mit ihm zu lernen.

Ja, denn sein großer Bruder hatte sich wirklich sehr verändert. Konnte sich ein Mensch über Jahre noch mehr verändern ..?

Ja, sein großer Bruder war der beste Beweis dafür ..

Sie waren Brüder, nicht wahr? Doch offenbar sah er es nicht für nötig einen gut gemeinten Rat seines kleinen Bruders anzunehmen, jedenfalls wenn es um die Frauen ging, bzw. diese eine Frau die schon seit langer Zeit bei ihnen ein und ausging.

Eine Frau, die es ohnehin nur auf sein Geld abgesehen hatte. Eine Frau, die er absolut nicht ausstehen konnte. Er mochte sie ganz und gar nicht .. sie war abscheusslich und verstand nicht einmal auch nur den Hauch von Spaß. Nein, gar nichts. Sie war öde und vollkommen schnöde und passte seiner Meinung nach absolut nicht zu seinem großen Bruder.

Seufzend schlich der schwarzhaarige Junge zurück nach Hause, nachdem er vor einiger Zeit einige Zettel in der Stadt aufgehängt hatte, die darauf aufmerksam machen sollten, das er einen Nachhilfelehrer benötigte.

Hoffentlich würde sich auch jemand melden ..

Ganz bestimmt, denn schließlich würde er, bzw. sein Bruder gut dafür bezahlen.

Doch wer sich darauf wiederum wirklich melden würde .. konnte selbst Mokuba nicht erahnen. Erwarten würde er es wohl umso weniger ..
 

3 Jahre waren nun vergangen, nachdem sie und ihre Freunde Abschied von Yami nehmen mussten.

Ob sie ihn vermisste? Natürlich vermisste sie ihn. Er war für sie immer mehr als nur ein einfacher Freund gewesen ..

Seufzend schritt Tea mit hängenden Schultern durch die Straßen.

Sie mochte vor zwei Jahren ihren Schulabschluss bekommen haben – einen sehr guten sogar – doch was brachte es ihr letztendlich, wenn sie nicht das nötige Geld besaß, um ihrem Traum endlich einen bedeutenden Schritt näher zu kommen?

Natürlich konnte sie sich das ganze Jahr über mit einigen Nebenjobs über Wasser halten, hier und dort sogar einigen Kindern ein paar Tanzustunden geben, doch reichte ihr Geld noch immer nicht um ihren Traum, der weit entfernt in New York lag zu erfüllen.

Sie wollte eine erfolgreiche Tänzerin werden, doch damit ihr dies gelang, musste sie erst einmal die Schule in New York besuchen, welche sie ohnehin annehmen würde, würde ihr nicht das nötige Kleingeld fehlen.

Seufzend bog Tea in den nächsten Einkaufsmarkt ein. Sie musste ohnehin noch ein wenig einkaufen, wenn sie an diesem Abend nicht verhungern wollte.

Doch ehe sie nun schließlich in den Mark hinein ging, blieb sie an der Pinnwand direkt vor dem Markt stehen, welche sie mit aufmerksamen Augen überflog, bis sie schließlich ..

„Nachhilfe??“, platzte es ungläubig aus ihr heraus, woraufhin sie einige Blicke auf sich zog, was sie allerdings kaum wahrnahm.

Das war ihre Chance und zu ihrem Glück schien dieser kleine Job auch noch sehr gut bezahlt, wie hier auf diesem kleinen Zettelchen geschrieben stand.

Perfekt!

Anzu las sie das Schreiben immer und immer wieder durch. Kein Name, keine Telefonnummer, lediglich eine Adresse.

Schön, sie kannte zwar diese Adresse nicht .. aber warum sollte sie nicht gleich vorbei schauen, wenn sie nicht wollte, das ihr jemand den Job vor der Nase wegschnappte?
 

Der Ältere Bruder besah sich das schleichende Etwas, das sich Bruder schimpfte.

„Hey.. und so etwas trägt den Namen Kaiba?“, fragte er bloß auf, hob seine Braue und musterte den ziemlich nieder geschlagenen Mokuba.

Nun gut, seine Worte waren nie wirklich mit irgendeiner Liebe bedeckt, nicht einmal, oder selten die der Geschwisterliebe.

Und seitdem seine Beziehung hier ein und aus ging schien Mokuba ja so wie so die Welt überhaupt hier zu verschreien.

Natürlich sah er es seinen kleinen Bruder an, doch auch er lebte sein Leben und ehrlich?

Er besaß sehr viel und doch absolut gar nichts, so wollte er sich das bisschen was er sich nahm um sich zu amüsieren nicht auch noch nehmen lassen da keine jemals gut genug für ihn sein würde, seiner Meinung nach und die von Mokuba ja so wie so und überhaupt.

Im Flur stehend, besah er sich die blasse Nase seines Bruders.

Verdammt er konnte ihm doch nicht alles geben was er wollte.

Und wie oft hatte er ihm schon eingetrichtert, das er kämpfen musste und arbeiten um zu ernten?

Zu oft..und wohl doch endlich oft genug sodass Mokuba etwas für sich tat.

Doch eine Antwort erhielt er nicht, doch den Vorwurf in den kurzen einen Augenblick, den er erhaschen konnte war Aussagekräftiger denn je.

Mit einem empörten Schnauben ließ er den Kurzen von dannen in sein Zimmer ziehen.

Ein Gespräch kam gar nicht zu Stande, da sein Telefon sich meldete, welches er bei sich trug.

So verpasste er die Chance als großer Bruder zu fungieren, schade eigentlich doch daran war nichts zu machen.

Und Seto verpasste es sie sich zu nutze zu machen indem er einfach mal auflegte.

Dies tat er erst, als er das protestierende Geräusch einer laut ins Schloss fallenden Tür weit innerhalb des großen Anwesens vernehmen konnte- was schon was heißen konnte bei einer solch weiten Fläche.

Murrend wand er sich zum Gehen, da er doch zurück in sein Büro wollte,welches er dann und wann mal in die eigenen vier Wände verschleppte.

Natürlich.

Mokuba war auch dagegen.

Im Moment lief es nicht so rosig zwischen ihnen,aber es sollte Tage geben da rief man ihm die Pubertät nach,also was sollte es schon?

Doch auch das fort Gehen blieb ihm verwehrt, denn das Schellen an seiner Tür musste von keiner Angestellten angenommen werden.

Der Hausherr selbst nahm sich dessen an.

Als er die Tür mit ein wenig zu viel böser Emotion auf zog und mit dem Blick, der töten konnte hinaus sah, erblickte er das Kommen einer kleinen Person.

Das Anwesen war umrahmt von einem großen Eisernen Zaun und das Tor war nicht minder klein und doch für Fremde mit einer Schelle ausgestattet um ihr Ankommen kund zu tun.

Und vielleicht auch sollte dieses Schellen einen eigenen Schutz mit sich bringen und zwar vor dem, der hier wohnte.

Doch zu dem Pech des kleinen Mädchens, war er selbst an die Tür gegangen,sodass sie keine Zeit gehabt hätte zu fliehen.

Seine blauen Augen fixierten sie grausam streng.

Das er sie nicht wieder erkannte war kein Wunder, warum denn auch?

Seto hatte genug um die Ohren und mit den Freaks mit denen er damals die haarsträubendes Dinge hatte geschehen lassen, wollte er nichts mehr zu tun haben.

Freunde.

Pah, niemals waren sie welche gewesen.

Spinner, das schon.

Mit der extrem gebeutelten Haltung, die das junge Ding zur Schau trug, meinte Seto das sie sich gleich zu Mokuba gesellen könnte, der nicht weniger Anmutig erschien wie sie.

„Hier gibt es keine Allmosen.“, meinte er nur abweisend auf, noch bevor sich das Mädchen hatte vorstellen können oder Luft holen.

Seine Hand lehnte an den Rahmen der Tür hoch oben, während die andere sich in seiner schmalen Hüften vergrub.

Oh nein, hier sah man deutlich das man hier nicht ohne abgerissenen Gliedmaßen eintreten durfte.
 

Nein, er erwiderte nichts, absolut nichts auf die Worte seines großen Bruders.

Und selbst wenn .. Seto würde ihm doch ohnehin nicht zu hören, nicht wahr?

Nein .. wann hatte Seto ihm das letzte mal wirklich richtig zugehört ..?

Es war schon sehr lange her ..

Mokuba würde die Ratschläge seines Bruders niemals annehmen. Er würde nicht hart kämpfen und ebenso hart arbeiten, um etwas zu ernten .. nein, nicht wenn dies sein ganzes Leben bestimmen sollte, denn er wollte schließlich noch Leben ..

Und ausserdem .. wo blieb dabei der Spaß?

Wo war der Spaß seines großen Bruders? Wann hatte Seto schon einmal Spaß? Wann lachte er schon einmal?

Nein, er konnte sich nicht vorstellen, dass selbst Seto wirklich glücklich war .. egal wieviel er auch besaß – am Ende besaß er doch überhaupt nichts, doch er würde den Teufel tun, um es seinem Bruder so direkt unter die Nase reiben, wenn er selbst so blind war um es zu sehen.

Als es an der Tür klingelte ahnte er nicht, das dort seine zukünftiges Nachhilfelehrerinnen stand. Ebenso wenig ahnte er, das es sich dabei sogar um Tea handelte, welche er neben Yugi ohnehin schon sehr lange Zeit nicht mehr gesehen hatte ..

Denn nachdem der Pharao damals Abschied von ihnen allen genommen hatte, verliefen sich ihre Wege irgendwie – leider ..
 

Der Weg war schnell gefunden zu ihrem Zielort, laut dieser Adresse und doch musste sie sich geirrt haben oder ..?

Himmel, diese Adresse hatte sie soeben zu dem wohl größten und schönsten .. nein gar atemberaubensten Anwesen ins ganz Domino geführt wie es schien.

Wow, wer in einem solchen Anwesen wohl lebte?

Nun, würde Joey neben ihr stehen, dann würde dieser sie wohl sofort daran erinnern, dass dies gewiss das Anwesens des reichen Pinkels Seto Kaiba war, doch leider stand Joey nicht neben ihr und von alleine schien Tea gar nicht erst auf einen solchen Gedanken zu kommen.

Dennoch, viel wichtiger war .. ob sie hier überhaupt richtig war?

Nun, wenn sie es wirklich wissen wollte, dann musste sie es wohl ganz einfach herausfinden.

Unsicher betätigte sie die Klingel an dem großen Tor direkt vor dem Grundstück, ehe sie auch tatsächlich hinein gelassen wurde.

Langsam schritt sie den langen Weg entlang und sah sich dabei aufmerksam um.

Der Garten war rießig und einfach umwerfend.

„Wow!“, entfuhr es ihr erstaunt.

Zu ihrem Unglück allerdings war ihr Weg bis zu dem Anwesen hin schneller beendet, als ihr vielleicht lieb gewesen wäre, hätte sie geahnt, wer sie erwarten würde.

Als plötzlich jene Stimme sie aus ihren Gedanken riss, die ihr mit einem mal irgendwie schrecklich bekannt vorkam, wandte Tea ihr Gesicht nach vorn und erstarrte.

„K-Kaiba?!“, entfuhr es ihr überrascht.

Nein, mit ihm hatte sie ganz bestimmt nicht gerechnet. Moment .. er brauchte Nachhilfe?

Während die Braunhaarige sich ihren schrecklich missgelaunten Gegenüber besah stutzte sie für einen Moment.

Nein .. aber ..

Just in diesem Moment kam ihr Mokuba in den Sinn. Natürlich! Das musste es sein.

Und ehe Kaiba ihr noch weitere unfreundliche Worte aufbrummen konnte, drückte sie ihm auch schon das Schreiben unter die Nase.

„Ich bin hier wegen den Nachhilfestunden. Ich brauche keine Allmosen!“, murrte sie dann.

Oh nein, Allmosen von ihm brauchte sie schon einmal gar nicht!
 

Mokubas Probleme wollte Seto von nun an nicht mehr teilen.

Denn das eine welches sich vorstellte sollte der Jüngere gerne ganz alleine tragen.

Den Zettel entgegen nehmend, musterte er diesen, überflog den Text und stutzte einen Moment.

Deshalb war sein Bruder heute später nach Hause gekommen?

Allmählich erahnte er, wie weit sie sich von einander entfernt hatten ein Jammer, doch daran schien er im Moment kaum etwas ändern zu können, leider.

Die Pflicht rufte, die Firma war sein Full Time Job, nebenher eine Frau.

Eine Familie.. hatte er so nie gehabt, deshalb viel es ihm schwer plötzlich in einer Leben zu wollen.

Worin? In etwas was es nie gegeben hat?

Missmutig musterte er abermals Anzu.

Mit gehobener Braue beugte er sich vor und machte vor erst noch keine Anstalten sie hinein zu geleiten.

„Du..“, begann er langsam und verdrehte dann seine Augen.

„..wo sind denn deine verrückten Freunde?!“, fragte er dann auf und erst jetzt schien der Groschen gefallen zu sein.

Mit dem Blick auf den Zettel, den er Anzu unverfroren barsch zurück gab schüttelte er bloß seinen Kopf- sie sollte sich bloß nicht einfallen zu lassen ihn wirklich darauf eine Antwort zugeben.

Und wie es ihr ging, was sie so getan hatte- ihre Lebensgeschichte konnte sie auf die Straße schreiben und es würde niemanden interessieren.

Sie stand vor dem Haus, seiner Türschwelle.

Noch hatte Seto zu Nichts einer Verpflichtung nach zu gehen.

Kein Gentleman, kein beruhigtes Gemüt.

Nicht. Sein. Gast.

So wand er sich nur herum und rief mit lauter Stimme durch das Haus, das sein Bruder bitte seinen Besuch an der Tür entgegen nehmen sollte.

Oh und wie er es aussprach, das es -nicht- sein Besuch war.

Es verdeutlichte Anzu ganz eindeutig eins, Seto mochte sie nach wie vor genauso wenig wie sonst auch.

Das Fangril sollte sich weiterhin an Yugi schmieren, aber nicht an ihn.. oder gar seinen Bruder!

So wand er sich zurück nach ihr.

Oh nein, er würde den Teufel tun, sie persönlich in das Haus zu bitten.

Nein stattdessen nahm er sich den Spaß heraus sie ein wenig weiter exzentrisch mit seinen Blicken zu taxieren.

Sie hatte sich kaum verändert.

War klein geblieben.

Aber was juckte es ihn?

Sie war nicht mehr, als jemand, der einen Job suchte.

Und vielleicht.. vielleicht müsste er mit Mokuba ein ernstes Wort reden,sobald er sie wirklich zu derjenigen auserwählte die ihm helfen sollte zu Verstehen.

Anzu und er, waren niemals Freunde gewesen.

Sie kannte sich nicht einmal und hatten sich noch weniger wirklich kennen gelernt.

Nicht einmal gewollt hatten es sie beide, stattdessen wusste er eins noch ganz genau.

Sie war immer diejenige gewesen die mit ihren Behauptungen stur gegen ihn angegangen war, ob nun wahr oder weniger wahr hatte sie niemals interessiert.

Oh,diese Vorlaute Gör..
 

Stöhnend richtete er sich auf, als er seinen großen Bruder nach ihm Rufen hörte.

Er klang alles andere als zufrieden .. aber wann erklang seine Stimme schon einmal zufrieden?

Seufzend verließ er also sein Zimmer und ging den Flur entlang, um den Stimmen zu folgen, die er deutlich vernehmen konnte.

Mit wem redete sein Bruder da gerade? Irgendwie kam ihm diese Stimme ziemlich bekannt vor und doch schaffte er es nicht diese in diesem Augenblick richtig einzuordnen.

Als er allerdings näher kam, erkannte er das Mädchen an der Tür sofort.

„Tea!“, rief er vollkommen überrascht, als er sich an seinem großen Bruder vorbei zwängte.

Wie lange war es her? Sie mochten zwar nie wirklich viel miteinander zu tun gehabt haben und doch hatte er die Braunhaarige immer sehr gemacht und das schien sich bis heute nicht geändert zu haben.

Aufgeregt besah er sich die Braunhaarige vor sich, die unheimlich erleichtert schien ihn zu sehen, das es nun wegen der Tatsache war, dass sie seinen großen Bruder nicht länger ertragen musste, wusste er wiederum nicht.

Sie hatte sich kaum verändert. Ihre Haare waren ein wenig länger geworden; ihr Kleidungsstil schien sich allerdings nicht verändert zu haben wie er feststellen musste.

Lächelnd trat er auf sie zu, bis ihm plötzlich der Zettel in den Blick fiel, auf welchem er seine eigene Handschrift erkannte.

Sie hatte ..? Sie wollte ..?

„Willst du mir Nachhilfe geben?“, fragte er sie überrascht und nahezu ungläubig.

Wow, er konnte es nicht fassen. Seine Antwort allerdings lag bereits klar auf der Hand. Natürlich würde er wollen, das sie seine Nachhilfelehrerin würde!
 

Wieso stellte er dämliche Frage, wenn er ohnehin darauf keine Antwort erhalten wollte?

Ein Schnauben entrang ihrer Kehle, als sie sich mit voller Abneigung, die sie ihm gegenüber empfand zur Seite drehte.

Er hatte sich nicht im geringsten verändert, nicht wahr?

„Stell keine Fragen, wenn du ohnehin keine Antwort darauf willst, okay?“, zickte sie dann, während sie nur mit ihrem Kopf schütteln konnte.

Gott sei Dank ließ Mokuba nicht lange auf sich warten und ersparte es ihr somit auch sogleich noch länger nur die Anwesenheit seines großen Bruders zu ertragen.

„Mokuba!“, begrüßte sie ihn erfreut.

Er war unheimlich groß geworden. Jetzt musste sie kaum noch vor ihm in die Hocke gehen, um mit ihm auf Augenhöhe zu kommen.

„Du hast dich ja total verändert! Du bist unheimlich groß geworden! Und gut siehst du auch aus! Bestimmt hast du auch schon eine Freundin, stimmt’s?“, neckte sie ihn dann liebevoll, ehe sie ihm kurz mit ihren Ellenbogen sanft in die Seite stieß.

„Ja, ich suche einen Job .. ich hätte ja nicht gedacht, das ich zu dir geführt werde!“, erklärte sie dann und kratzte sich kurz ein wenig verlegen am Hinterkopf.

Mokuba schien sofort Feuer und Flamme für die Vorstellung zu sein, das sie fortan seine Nachhilfelehrerin sein würde.

Nun gut .. warum nicht?

Ihr Blick fiel nur kurz auf seinen Bruder. Diesen arroganten Schnösel würde sie gewiss ohnehin kaum begegnen. Warum also nicht? Ausserdem würde nicht einmal selbst der ach so große Seto Kaiba etwas daran ändern können, das sich Tea und Mokuba mochten – warum sollte sie also nicht seine Nachhilfelehrerin sein!?
 

Seto besah sich das Trauerspiel nicht länger als nötig.

Nachdem sich Mokuba an seiner Seite hin druch gedrückt hatte und erblickt wen er abweisend behandelte, war es zu spät für alles.

Okay, er hatte verloren, seid dem Anbeginn der Zeit.

Seufzend schüttelte er den Kopf, zog die Schultern an und drehte den beiden Turteltauben den Rücken zu.

„Ja, dann noch viel Spaß euch beiden.“

Keine Absicht. Keine Freude, kein Wunsch. Leere Worten verließen seine Lippen.

So wand er den beiden seinen Rücken zu und verließ sie noch an Ort und Stelle.

Das konnte sie ja doch keiner an tun.

So etwas erbärmliches, so etwas naives.

Ohne sich den beiden noch irgendetwas zu geben, war er auch schon auf den Weg in sein Arbeitszimmer.

Und da er in der letzten eigentlich viel zu langen Zeit schon an außerordentlich schlechter Laune litt würde Tea auch noch mit kriegen,würde sie nicht auf Mokubas Tipp hören der sicherlich folgen würde- nämlich leise zu sein, beziehungsweise ihn nicht zu stören.

Seto fühlte sich mies, es lief alles bestens, ob in der Firma oder in der 'Liebe'.

Dennoch, auch zwischen ihm und seinen Bruder war eine Brücke zusammen gebrochen die Seto ab und an hatte zum Lächeln gebracht.

Es war lange schon verschwunden, sein Lächeln.

Viel zu Ernst war er geworden.

Und es tat ihm indirekt auch leicht, doch er fand keinen Grund noch einen Anfang sich bei Mokuba zu entschuldigen, beziehungsweise die verlorene Brücke wieder auf zu bauen die nun fehlte.

So entschuldigte er sich bloß und wand sich um, zurück in sein eigenes Reich.

Na toll,jetzt würde diese dumme Göre ja doch wieder irgendwie zurück in sein Leben kehren- als ob er dieses Problem nicht hätte lieber liegen lassen können.

Hier.. war er doch in seinem Reich.

Ein Fremder darin würde ihn aggressiver werden lassen.. nein Seto ahnte nicht das sich hier etwas viel größeres auf tun würde.

Und vielleicht würde er sogar gegenüber Tea etwas weicher werden, denn wie schon erwähnt war er hier zu Hause und nicht immer und überall das Arrogante Arschloch vom Dienst..oder?

Er hoffte doch nicht darauf..
 

„Super!“, platzte es sofort aus ihm heraus, „Du wirst mir an heute Nachhilfe geben!“.

Und somit war die Sache entschieden – ganz einfach.

Warum hätte er Seto auch um seine Meinung bitten sollen? Er hörte schließlich auch schon lange nicht mehr auf seine Meinung.

Es war seine Entscheidung wen er als seinen Nachhilfelehrer für geeignet erachten würde und wen nicht und ausserdem .. ausserdem mochte er Tea wirklich sehr. Sie waren Freunde, auch wenn sie sich eine wirklich sehr lange Zeit nicht mehr gesehen hatten.

Und schon im nächsten Moment zog Mokuba Tea hinter sich her ins Haus. Warum sollten sie auch weitere Zeit hier draußen verplempern?

Während er Tea staunen ließ, während er sie an seiner Hand voran führte, wurde sein Grinsen immer breiter und breiter.

„Warte erstmal bis du mein Zimmer gesehen hast!“, bemerkte er dann stolz, ehe er sie nun in sein Zimmer hinein zog.

Mokuba war wirklich froh, das es sich bei seiner neuen Nachhilfelehrerin um Tea handelte.

Er war sich ziemlich sicher, das er mit ihr gewiss sehr viel Spaß haben würde.
 

Tea konnte es selbst kaum fassen. Dieses Haus war einfach unglaublich und da genügte es ihr schon was Mokuba ihr bereitwillig zeigte – schließlich wollte sie ohnehin nicht nochmal dessen großen Bruder über den Weg laufen.

Als sie nun sein Zimmer erreichten konnte sich Anzu einfach nicht mehr zurückhalten.

Das war ja unglaublich. Mokuba besaß einfach alles was sich um Videospiele aller Art drehte und noch viel mehr ..

Nun ja, sollte sie es wundern ..? Nein, wohl kaum.

Und dann fiel ihr Blick auch schon im nächsten Moment auf Dance Dance Revolution, welches sich tatsächlich auch in seinem Zimmer versteckte.

„Wow~ .. Mokuba, nach getaner Arbeit vergnügen wir uns doch hoffentlich ein bisschen?“, fragte sie dann mit einem Lächeln auf ihren Lippen, als sie sich zu ihm herum wandte und zu ihrem Glück nickte ihr Mokuba auch überaus begeistert zu.

Nun denn, aber zuerst sollten sie erst einmal das Nötigste besprechen, zum Beispiel worin seine Schwächen lagen was das Lernen betraf .. denn schließlich war sie nun ‚nicht nur’ zum Spaß hier.
 

Seto verkrümelte sich lieber in sein Arbeitszimmer.

Nicht weil er dort alleine sein konnte- in dem Haus war jeder immer zu alleine.

Nicht weil es hier still war- in dem Haus hier war es um jede Tageszeit sehr ruhig.

Nicht weil er hier ungestört war- in dem Haus gab es genügend Plätze um die Einsamkeit zu suchen.

Nein, weil er sich wieder blind(?) in seine Arbeit stürzte.

Seid geraumer Zeit ging es ihn unheimlich an die Nieren, das Mokuba ihn scheinbar einfach nun ja, übersah.

Langsam wieder spürte Seto, wie ab und an, leider, wie sehr er den anderen vernachlässigte.

S ab immer wieder Momente in denen er es deutlich spürte, über die Jahre hinweg schon gab es manchmal Wochen in denen sie auseinander gingen und das drohte zu zerbrechen was sie einander hatten.

Ein Haufen von Arbeit.

Nichts als verplante Zeit.

Wüsste er, welche Idioten und Halbstarke sich um seine Existenz als Akademiegründer/ Erfinder schlagen wollten, wäre er gerne direkt mit von der Partie gewesen.

Ein triftiges Duell würde ihn sicherlich wieder runter bringen.

Doch seine Aggressivität, seine eiskalte Ablehnung selbst Mokuba gegenüber fand kein Ventil und staute sich auf.

Kein Duell also.

Die Zeit verging und manchmal konnte er hören, wie man durch den Flur ging um sich in die Küche zu schleichen nur um anschließend alleine oder zu zweit unheimlich leise gigelnd zurück in das Zimmer seines Bruder zu verschwinden.

Ja na herrlich, sollte die Welt sich einfach gegen ihn verbünden,denn scheinbar war er so wie so schon lange im Begriff das zu verlieren was er am meisten liebte.

Also gut, sollte die Welt ihn eben hassen, weh tun würde es ihn nicht, denn er selbst liebte diese Welt nicht unbedingt mehr als wie sie ihn.

Von emotionalen Gensülze, und so etwas wie Freundschaft ließ er sich nicht den Kopf zerbrechen.

Was ihn eher wurmte war, das die Princeton Company ihn versuchte ziemlich klein zu halten indem sie ihn schon seid einer Weile gewisse Geschäfte zerschlug oder ihnen andere Dinge vor der Nase auf kauften.

Die Zahlen und Fakten redeten deutlich für ihn, doch Seto lebte voraus schauend und er wollte nicht dass das, was sich versuche an zu bahnen zu schaffen war.

Er war die Nummer Eins.

Und das aus eigenem Fleiß heraus.

Kein daher gelaufener Idioten Verein würde daran etwas ändern, ganz gleich wie brüderlich die anderen auch sein mochten.

Vielleicht..ja vielleicht brauchte Seto nichts und niemanden um das hier zu führen:

Seine Geschäfte, die Kaiba Coporation.

All dies hatte er mühsam in einem neuen Plan aufgebaut und weiter gesponnen.

Mokuba hatte andere Probleme, vor allen aber das gewisse Alte schien den jüngeren auf das Gemüt zu schlagen.

Ein Alter in dem Seto schon längst erwachsen gewesen war, denn er hatte es viel eher schon sein müssen.

Erwachsen. Ernst. Zielorieniert.
 

Die Zeit verstrich aber hey~ es gelang ihnen tatsächlich ein wenig zu lernen, was natürlich nur gut für Mokuba sein konnte, denn schließlich schien er es immerhin bitter nötig zu haben.

Für sie war es allerdings kein Problem ihm behilflich zu sein, denn schon in der Schule hatte sie ausgezeichnete Noten erzielt, die Mokuba – als er davon erfuhr – wahrlich staunen ließen, was ihr wiederum nur ein Kichern entlockte.

Ja, vermutlich hätte sie sogar bereits mehr aus ihrem Leben machen können, doch jagte sie ihren Träumen hinterher.

War es naiv? Nein, denn sie wollte an ihren Träumen festhalten, um am Ende das zu erreichen, was sie schon immer gewollt hatte. Und Anzu wollte eine erfolgreiche Tänzerin werden.

Als es plötzlich an Mokubas Tür klopfte, zuckten ihre Köpfe zeitgleich hinauf, als plötzlich eine große, blonde Frau hinein trat.

Wer .. war denn das?

Nun, wie eine Angestellte hier in diesem Haushalt sah sie jedenfalls schon einmal nicht aus.

Tea betrachtete die Frau mit schiefgelegten Kopf, welche Mokuba nur widerwillig begrüßte.

Wie es schien, schien Mokuba sie nicht sehr besonders zu mögen aber auch auf Tea wirkte sie ziemlich eingebildet und naja .. hochnäsig.

Als diese auch sogleich wieder das Zimmer verließ, sah sie blinzelnt zu Mokuba, welcher sie auch sogleich aufzuklären begann.
 

Nachdem die Freundin seines Bruders in sein Zimmer geplatzt war, war seine gute Laune verflogen.

Warum musste sie ihm auch immer und immer wieder persönlich hallo sagen? Glaubte sie etwa dadurch würde sich ihre Beziehung irgendwie verbessern? Oh nein, denn Mokuba konnte sie nun einmal absolut nicht leiden.

„Das war die Freundin von Seto ..“, murmelte er ziemlich betrübt, woraufhin ihm ein schweres Seufzen entfuhr.

Ja, Tea schien ihm bestimmt ansehen zu können was er von dieser Frau hielt, oder?

Ein Blick zu ihr verriet ihm, das er Recht hatte ..

Er mochte sie wirklich nicht, doch noch schlimmer war, dass sie ohnehin nur aus einem Grund mit seinem großen Bruder zusammen war und das war einzig und alleine wegen seines Geldes, doch dies schien Seto kaum sehen oder gar interessieren zu wollen. Ja, dabei war ihm sogar seine Meinung vollkommen gleich ..
 

Die Arbeit ging vor.

Doch was vielleicht ab und an genauso wichtig war, war die Ablenkung und auch wenn sie ihm Geld kosten würde.. manchmal hatte er keine andere Wahl außer sich mit Geld die Zeit zu vertreiben.

Und wenn dieses Geld dann auch noch jemanden an seine Seite brachte mehr oder weniger Interessiert an seine Person war es ihm beinahe Recht.

Ja verdammt er war ein reiches Arschloch.

Die blonde lange hübsche Frau kam herein, mit einem leisen Klopfen, das ihn erraten ließ wer es war.

Jeder andere klopfte lauter, fordernder.

Als er auf sah erblickte er das wohl komplette Gegenteil von Tea.

Seufzend legte er sich in seinem Stuhl zurück, rieb sich die Stirn und schloss seine Augen.

Er wusste das sie manchmal- ja selbst sie hatte manchmal eine angenehme Seite an sich die ihn beruhigen konnte.

Und diese kam oft dann zum Vorschein wenn bei ihm vorne und hinten nichts mehr so Recht klappen wollte.

Warum es ihn in letzter Zeit so schlecht ging?

Vielleicht weil er sah, das diese fremde Company zu einer Bedrohung werden würde, würde er sie weiterhin herum fuschen lassen wie sie gewillt waren.

Doch Mokuba.. Mokuba hatte er davon noch nichts erzählt und das, obwohl er diesen Wettlauf seid mehr als ein paar Monaten mit verfolgte.

Doch er wollte den Jüngeren damit nicht belasten.

War es richtig? War es falsch?

Manchmal gelang er an Punkten wo er es nicht mehr zu unterscheiden wusste und danach musste Mokuba sich richten- denn Seto ließ ihn seine eigene Ungewissheit spüren in dem er krass reagiere und den Jüngeren von sich wies ohne es zu wollen, vielleicht aus Verzweiflung.

Hatte Seto es nicht so mit wahren Gefühlen, weniger noch sie zu zeigen.

Dennoch setzte sich die hübsche junge Frau auf seinen frei gewordenen Schoß und tröstete ihn auf eine Art und Weise die es eben nur Partner in einer Beziehung schaffen konnten- mehr oder weniger erfolgreich.

Mehr oder weniger mit wahrer Absicht.
 

Es wunderte sie nicht im gerinsten zu hören, das Seto Kaiba eine Freundin haben sollte.

Warum sollte sie es auch wundern? Er konnte gewiss ohnehin alles haben was er wollte, nicht wahr?

Ausserdem konnte sie sich bei ihm wahrlich vorstellen, dass er nicht nur eine Freundin besaß.

Doch bevor ihre Gedanken noch weiter abschweifen konnten, wandte sie sich wieder Mokuba zu, welcher mit einem mal wahrlich geknickt erschien.

Er mochte diese Frau nicht, das war offensichtlich, doch gab es da noch mehr, was ihn belastete ..?

Langsam stand Tea auf und ließ sich nun direkt neben Mokuba auf das Sofa sinken, um ihn tröstend in ihre Arme zu ziehen.

Sie war nicht blind, weniger noch blöd. Sie konnte deutlich sehen, das ihn irgendetwas wirklich belastete.

Sie war für ihn da .. schließlich waren sie noch immer Freunde, nicht wahr?

Und dann begann Mokuba ihr wirklich sehr viel zu erzählen.

Sein großer Bruder hatte sich sehr verändert, sogar unheimlich verändert erzählte er ihr.

Er erzählte ihr auch, das die beiden sich so gut wie es ging nahezu aus dem Weg gingen wie es schien, wo sein Bruder ohnehin nie Zeit für Mokuba zu haben schien.

Wow, das alles war vielleicht ein wenig viel Input zu verdauen. Aber es war okay. Es war auch okay, das er sich schlecht fühlte .. kein Wunder ..

Ob Kaiba selbst auch bemerkte wie schlecht sich sein Bruder im Grunde fühlte ..?
 

In diesem Moment war Mokuba beinahe wirklich zum heulen zu mute.

Umso glücklicher war er über Teas Nähe, die ihn ein wenig Trost spenden konnte und ausserdem, ausserdem hatte er endlich jemanden mit dem er über seinen Kummer sprechen konnte, selbst wenn sie ihm nicht helfen konnte.

Ja, Mokuba war wirklich traurig.

Zwar war er nicht mehr der kleine hilflose Junge von damals aber dennoch ging ihn das Ganze ziemlich an die Nieren.

Seto war sein Bruder .. aber offenbar lag da nichts brüderliches mehr zwischen ihnen ..

Seto hatte ohnehin keine Zeit mehr für ihn, nahm kaum eine Meinung mehr von ihm an, welche ihm damals einmal wirklich wichtig gewesen war .. und heute?

Was war heute ..?

Seto war nicht mehr der .. der er einmal gewesen war.
 

Wüsste der Ältere der Brüder nur, das es einmal nicht so schlimm sein würde mit offenen Karten viel mehr aber mit Gefühlen zu spielen, wäre er in dessen Zimmer gegangen.

Denn sie beiden hatten im Moment das selbe Gefühl:

Den anderen so Fremd wie nie zu begegnen.

Das drückte zusätzlich auf seine Seele, nicht das er im Grunde genommen wirklich eine zu haben schien..

Im Moment schien er nicht einmal mehr ein Herz zu haben das schmerzen konnte.

Es ging ihm einfach nur noch schlecht.

Das mit dieser Firma ging ihm ziemlich nah.

Daraus resultierte das er gegenüber Mokuba im Moment kaum noch wusste wie er ihm in die Augen sehen konnte ohne daran zu zerbrechen.

Beides zusammen jedoch waren Dinge, mit denen er über niemanden mehr sprechen konnte, nicht einmal mehr mit Mokuba, den er fallen ließ, Stück für Stück.

Ja er konnte spüren wie die kleinere Hand ihn langsam aus der eigenen zu gleiten drohte.

Das was er hatte, das was ihn hielt würde er am Ende selbst los und somit fallen lassen.

Im Gegensatz zu Mokuba hatte er niemanden mit den er reden konnte, die die bei ihm war.. verdammt Seto konnte nicht sprechen.

Seto kannte Gefühle..

Irgendwo waren sie verloren gegangen in den letzten Monaten seitdem das alles seinen Lauf genommen hatte.

Und während dessen..irgendwo auf dem Weg hatte er sogar Mokuba verloren.

Wie gerne würde er den kleineren einfach in den Arm nehmen, jetzt und ohne Worte es wieder gut werden lassen was geschehen war.

Eigentlich nichts und genau das war das schlimme.

Es war sich verlaufen gegangen,das was ausgesprochen werden sollte.

Aber es war nichts in Ordnung mit einer bloßen Umarmung darüber hinaus gab ihn Mokuba oft das Gefühl das er selbst als großer Bruder nichts wert war.

Doch das dies langsam in einen Teufelskreis führen sollte wusste er nichts..vielleicht befand er sich ja auch schon mitten drin.

Er wollte Mokuba zeigen das es ihm Leid tat, und konnte es nicht.

Und der Jüngere nahm wohl noch fälschlicher Weise, aber verständlicher Weise eine Absicht dahinter wahr die nicht existierte und reagierte mit Ignoranz.

Und weiter drehte sich der endlose Kreis ins Verderben.

Seto würde krank werden, doch auch davon wusste er nichts.

Und seine Krankheit würde nicht von einem schwachen Immunsystem zeugen.

Sein Ausfall würde in der Psche legen.

Witzig wo man Seto doch nach rief all dies mit einer eisigen Kälte besah.

Augenscheinlich.

Doch Seto hatte sehr viel mehr als nur das, was er in seinen Augen trug: Eis.

Nein auch Mokuba hatte eines Tages aufgeben dahinter sehen zu wollen, weil Seto es kaum noch schaffte ihn wirklich an zu sehen um den Jüngeren lesen zu lassen.

Den Einzigen der wusste wie er Setos Blicke zu deuten hatten, ohne auf das ewige Eis zu achten, hinter dem sich ein eigentlich sehr tiefer unendlich weiter Ozean erstreckte der wohl niemals gezeigt werden würde.
 

Es war merkwürdig so hier bei Mokuba zu verweilen, doch eines wurde ihr in diesem Moment ziemlich deutlich:

Er brauchte jemanden .. allerdings nicht nur jemanden mit dem er sprechen konnte. Er brauchte jemanden, der für ihn da war.

Er brauchte seinen älteren Bruder.

Tea tat es irgendwie selbst unheimlich leid Mokuba so offensichtlich leiden zu sehen, doch was konnte sie schon bewirken?

Im Grunde war es auch nicht ihre Angelegenheit in die sie sich einmischen durfte.

Damals, war Mokuba seinem großen Bruder doch so unheimlich wichtig gewesen, wie hätte sich dies jemals ändern können?

Sie mochte zwar nicht viel von Kaiba halten, doch hätte sie niemals gedacht, das er so sich derart von seinen eigenen Bruder distanzieren würde.

Tea konnte in diesem Moment nichts anderes tun, als Mokuba näher zu sich heran zu ziehen, während sie mit einer Hand tröstend über seinen Rücken fuhr.

Sie würde für ihn da sein, wenn er sie brauchen würde .. keine Frage, trotzdem würde sie ihm niemals das geben können, was sein Bruder ihm geben könnte.
 

Die warmen Küsse der anderen auf seiner Wange ließen den Schmerz nicht verschwinden.

Sollte es denn so sein?

Seto wusste doch so wie so nicht was er von dem hier halten sollte.

Was führte er?

Eine Beziehung?

Im Leben nicht diese.

Leicht gereizt, leicht nieder geschlagen und kraftlos drückte er sie von sich.

Nicht mit Gewalt, sanft und vorsichtig.

Danach stand er auf und entzog sich ihren Händen dankbar.

Ob sie manchmal doch ein wenig liebe für ihn übrig hatte?

Aus musternden Augen erblickte er ihr hübsches Antlitz.

Manchmal..vielleicht auch nur Mitleid.

Mehr als er erwarten konnte.

Wahre Liebe gab es nicht und würde es niemals geben,nicht für ihn denn er hatte etwas was den meisten wichtiger war, Macht, Erfolg, Ruhm und eine Menge Geld.

Mit der kurzen Begründung warum, machte er sich auf ins Bad.

Ihm war es egal ob sie Besuch hatten oder nicht, es war ja nicht so als ob sie bei so vielen Zimmer nur ein Bad hätten.

Dringend musste er duschen bevor er seine Gefühle zum Überlaufen bringen würde.

Ja, verdammt niemand sah es.

Seto war vollkommen am Ende mit sich und der Situation.

Gedanken und Gefühle wussten weder ein noch aus, vielleicht so hoffte er, würde eine Dusche all das weg spülen können.

Während dessen würden sich die Blonde Schönheit schon die Zeit in seinem Zimmer oder im großen Wohnzimmer nahe Mokubas Zimmer vertreiben.

Mittlerweile war sie häufig hier und kannte sich langsam aus und verlief sich nicht mehr im großen Anwesen.
 

Die ganze plötzliche Aufregung, all die Emotionen schienen mit einem mal fast zu viel für ihn zu sein ..

Er war auf einmal so müde, so schrecklich müde.

„Bleibst du noch ein bisschen, Tea ..?“, wollte er dann wissen, als er sich langsam von ihr löste, nur um auf sein Bett zu zugehen, auf welchem er sich schließlich niederließ, ehe er ihr bedeutete, dass sie sich ebenfalls zu ihm ans Bett setzen könnte.

Er war wirklich schrecklich müde. Sie hatten zwar angefangen zu lernen, dennoch war er wohl kaum deswegen so überanstrengt .. oh nein ..

Er war wirklich froh das Tea hier war, denn .. mit wem sollte er denn sonst reden?

Wenn er zu Seto gehen würde .. nun ja, dieser würde ihm bestimmt ohnehin nicht zu hören – entweder er wollte es nicht oder er würde ganz einfach keine Zeit haben.

Ein leises Gähnen entrang seiner Kehle, als er sich in sein Kissen zurücksinken ließ.

Ja, Tea .. sollte noch ein wenig bleiben, er würde auch sein bestes geben, um sich nicht sofort von der Müdigkeit übermannen zulassen.
 

Ob er sich ertränken tat?

Vielleicht in seinen eigenen Kopf, in seinen eigenen Gedanken und Gefühlen.

Eiskalt tat er duschen und doch spürte er es kaum.

War er besser als sein Stiefvater?

Er ließ Mokuba bald genauso im Stich,wie er damals im Stich gelassen worden war von den Erwachsenen.

Es dauerte eine scheinbar ewige Weile bis er aus dem Wasser kroch, stehen tat er kaum noch.

Das es eiskalt geworden war das Wasser hatte er kaum wahr genommen denn zuvor hatte er schon angefangen unter der Kälte zu duschen.

Langsam kleidete er sich wieder an.

Zog frische Sachen an, denn ihm war nicht so gut zu Mute an jenen Tag abermals das Haus verlassen zu wollen.

Zuvor hatte er ein Hemd zu seiner schwarzen Hose getragen.

Nun wechselte er es gegen einen weiten Schneeweißen Pullover aus.

Nun zu Hause lief er sonst genauso rum wie man ihn kannte.

Doch manchmal, manchmal wenn es ihn nicht gut genug ging und er sich selbst fremd und unwohl fühlte in seiner Haut musste er raus.

Seine Beziehung fragte ihn darauf hin jedes Mal wieso er so etwas grässliches trug.

Seto antwortete nicht.

Es lag schon lange zurück, diese Art von Tradition die nur Mokuba und er in ihrem Ursprung kannten.

Mokuba..

Es war verdächtigt still geworden im Haus.

Als er fragte ob Mokubas Gast schon gegangen sei, bekam er eine unwissende Antwort.

Vielleicht.. sollte er endlich zu ihm gehen?

Mit neuem Mut und beinahe farblosen Lippen ließ selbst der warme Pullover ihn wieder warm fühlen.

Setos dunkle Augen blickten müde unter den braunen Haar hervor.

Das unschuldige weiß welches er trug ließen seine Blicke nur noch trauriger aussehen.

Langsam klopfte er an, als er nichts hörte und sah vorsichtig in das Zimmer hinein, in das sein kleiner Bruder sich in den letzten Wochen viel zu oft zurück gezogen hatte.

Doch das Bild welches sich ihm bot, ließ ihn stehen bleiben, sehr überrascht und herüber blicken.

Es dauerte einen Moment, eher er hinein kam und sich das Bild nach wie vor betrachtete.

„Geht.. geht es ihm gut?“, fragte er auf.. und es war Sorge zu hören.

Größere Sorge denn je.

Natürlich hatten sie damals oft gehört, das er sich sehr um Mokuba und seine Gesundheit sorgte, doch das hier.. das hier schien sich anderes anzuhören,ehrlicher.. und mit Reue gesprochen.

Ohne Anzu an zu blicken ging er auf das Bett, an dem sie saß- wie lange schon?! - zu und stellte sich davor, blickte herab.

Er schlief.

War alles in Ordnung?

Und von dem Stock kam er auf den Stein.

War es wirklich hier seine Schuld?

So plötzlich konnte man das nicht einmal nennen, Wochen waren vergangen in jenen Zustand der beiden, deshalb, würde es ihn nicht wundern wenn Mokuba als Erster zusammen brechen würde unter seiner Laune.
 

Unweigerlich stellte sich Tea in diesem Moment die Frage wie lange Mokuba schon diese Last auf seinen Schultern trug.

Und als er nun endlich eingeschlafen war, wich sie noch immer nicht von seiner Seite, denn schließlich hatte er sie doch darum gebeten noch ein wenig bei ihm zu bleiben, nicht wahr?

Natürlich würde sie dafür nicht bezahlt werden – oh nein, das wollte sie auch gar nicht.

Sie blieb hier, weil sie ein Freund von Mokuba war und sich um ihn sorgte, das war alles.

Als sich plötzlich leise die Tür hinter ihr öffnete, wagte Anzu vorsichtig einen Blick über ihre Schulter zurück.

In das Zimmer schlich sich kein anderer als Kaiba selbst hinein, woraufhin Tea ihren Blick auch sofort wieder von ihm abwandte.

Doch merkwürdigerweise schien er nicht hier zu sein, um sie heraus zu werfen – vermutlich würde er es aber noch tun, gewiss.

Seine Worte verwunderten sie ein wenig, denn .. wenn er sich doch solche Sorgen um seinen kleinen Bruder machte, warum kümmerte er sich dann nicht einfach um ihn.

„Nein ..“, erwiderte sie dann, ehe sie sich langsam erhob, darauf bedacht Mokuba nicht zu wecken, denn dieser hatte seinen Schlaf wirklich mehr als verdient.

„Er macht sich große Sorgen. Dinge von denen du allem Anschein nach nichts wissen willst!“, platzte es dann ungestüm aus ihrer heraus, während sie sich herum drehte, um ihre Sachen zusammen zu packen, die noch immer auf dem Tisch verteilt lagen.
 

Als die Verneinung kam seufzte er innerlich sehr schwer auf.

Natürlich nicht, er sah es ihn doch an.. seinen kleinen Bruder, wie sehr er litt.

Nachdem sie sich erhoben hatte mit Worten die tödlich hätten enden können, fragte er sich ob sie mit Absicht auf Entfernung gelaufen war damit er sie nicht hatte zu fassen bekommen.

Finster sah er ihr nach, ein Glück das sie ihre sieben Sachen packte denn er hätte keine Mühen gescheut sie eigenhändig hinaus zu schubsen um ihr anschließend jeden Stift einzeln gezielt nach werfen zu wollen.

„Verschwinde!“, knurrte er auf.

Sie bewegte sich in tiefen und sehr gefährlichem Gefilde,war ihr das eigentlich klar?

Was mischte sie sich in diese eine Angelegenheit wo es ihr absolut nichts an ging?

Würde sie nicht innerhalb weniger Augenblicke aus der Tür verschwunden sein, dann würde er dafür sorge tragen das sie schneller heraus kam als ihr lieb sein würde.

Tea musste doch erahnt haben, das es, sobald es um den jeweils anderen Bruder ging die beiden sehr sensibel wurden.

Oder bissig, weil man dem Geheimnis zu nahe kam.

Mokuba hatte auf das Thema hin mit Offenbarung und Erschöpfung reagiert, Seto jedoch wurde gefährlich ungemütlich.

Mit festen blauen Blicken taxierte er sie, musste er ihr noch sagen das sie sich beeilen sollte?

Wohl eher nicht, denn wenn sie es nicht von selbst sich einfallen lassen würde, würde er nachhelfen und das so, das sie es nicht mehr so eilig vergessen würde.
 

Oh, da hatte sie wohl offenbar ziemlich ins schwarze getroffen mit ihren Worten, denn sonst würde er nun wohl kaum so reagieren und sich dabei so unglaublich aufspielen.

Sie sollte mit ihren Worten doch recht behalten, nicht wahr? Ja, natürlich .. nur er würde den Teufel tun um es einzusehen, oder?

Wie auch immer .. es interessierte sie nicht wie er mit was genau umging, er sollte sich nur das Wohl seines kleinen Bruders ans Herz legen.

Leise wandte Tea sich zu ihm herum und bedachte ihn mit bitterbösen und vorwurfsvollen Blicken zugleich.

„Er braucht dich Kaiba. Ob du es nun von mir hören willst oder nicht! Also nimm dir gefälligst meinen gut gemeinten Rat zu Herzen .. für Mokuba. Du solltest vielleicht ein wenig öfter für ihn da sein ..“, bemerkte sie aufgebracht, wobe sie sich zum Ende ihrer Worte hin zunehmend beruhigte.

Von ihr aus konnte er sie mit seinen blauen Augen doch durchlöchern so oft er wollte.

Verdammt, irgendjemand musste ihm doch einmal die Augen öffnen, oder?

Ihr Blick fiel zurück auf Mokuba, während sie den Groll Seto Kaibas wahrlich spüren konnte.

Er machte ihr keine Angst – oh nein. Warum sollte er auch?
 

Okay..wie oft hatte er schon bis drei gezählt?

Zu oft.

Und sein Zorn? Verflog er?

Nein.

Das Resultat war denkbar einfach, er musste einfach nur den Störfaktor beseitigen nichts weiter.

Und auch wenn sie noch so verliebt zu dem schlafenden, der zufällig nichts weiter als sein kleinerer Bruder war blickte, so war es ihm doch wohl noch gestattet dessen Gast heraus zu befördern.

„Jetzt reicht´s.“, meinte er hart auf und wand sich ohne zu zögern und ohne um schweife zu ihr herum.

Auch wenn sie protestieren oder sich umwenden wollte.

Ja er glaubte ihr sogar wirklich, das sie alleine gehen konnte, wie sie behauptete nachdem sie aus dem Zimmer gegangen waren.

Mit einem festen Griff um ihren Oberarm zerrte er sie hinter sich her.

Durch das ganze gesamte Anwesen.

Und Anzu wusste wohl nun wie lang es wirklich war.

Oder bildete sie es sich nur länger ein, weil Seto es war der sie gewaltsam hinaus beförderte?

Wie dem auch war, er überhörte ihr Gezeter das lauter wurde, je weiter sie sich von dem Zimmer des schlafenden entfernten.

Das nun auch seine Beziehung den Kopf dem Lärm nach wand war natürlich nur der Gipfel es Eisbergs.

Er würde Pech haben, und seine Freundin würde fragen was los war.

Wenn er aber die größten aller Eisberge erwischt hatte, würde Mokuba wach geworden sein und ihn wohl sehr bald zur Rede stellen.

Worauf warteten sie alle noch?

Er hatte doch eh schon das dunkelste Los aller gezogen da machte ihn der kleine Aufstand relativ wenig.

Als er endlich an der Haustür auf kam, zog er sie auf, und schob Anzu heraus.

„Das nächste Mal wirst du weniger Glück haben! Mach das du verschwindest und zwar plötzlich!“, waren es Setos Worte die schneidender waren als der Wind über dem weißen Schnee.

Wütend sah er in den trotzigen Augenblick der anderen,eher er sich abwand und die Tür hinter sich fast leise ins Schloss fallen ließ.

Sie hatte das alles nicht sagen dürfen, nein Anzu hatte gar keine Berechtigung dazu gehabt..
 

Oh, dieser Mistkerl! Wer glaubte er eigentlich wer er war? Oh ja, er war der große ach so tolle Seto Kaiba persönlich!

Tea verdrehte nur entrüstet ihre Augen, ehe sie nun den imaginären Staub von ihrer Kleidung klopfte.

Er war ja so ein arroganter Scheisskerl!

Dennoch .. er würde ihr trotzallem eines nicht verbieten können:

Sie würde Mokuba weiterhin Nachhilfestunden erteilen und für ihn da sein, als guter Freund .. wenn er jemanden zum reden brauchte.

Nun, so hatte sie also ihren ersten Tag mehr oder weniger heil überstanden.

Doch diesem sollten noch weitere Tage folgen, ob sie es wirklich überleben würde, würde sie jeden Tag auf’s Neue Kaiba begegnen?

Nun ja, sie konnte nur hoffen, das sich ihre Wege nicht ständig kreuzen würden.
 

Und selbst Mokuba erwachte nach all dem Krach und Radau, welcher unüberhörbar durch das gesamte Anwesen hallte.

Als er seine Augen öffnete und sich umwandte war Tea fort. Ob sie bereits gegangen war?

Müde rieb sich der Schwarzhaarige über seine Augen, ehe er nun langsam wieder aus seinem Bett rutschte, um nach dem rechten zu sehen.

Als er mit schwankenden Schritten seine Tür erreichte und diese auch sogleich öffnete, um hinaus in den Flur zu treten, begegnete er Seto, aus dessen angespannter Mimik er sich kaum etwas machte.

„Hey .. Seto .. weißt du ob Tea schon gegangen ist?“, fragte er dann seinen großen Bruder, während er dort stand und sich verschlafen über die Augen rieb.
 

Mit eiligen und genervten Schritten trat er zurück.

Sollte sie doch verrecken!

Sie hatte nichts mit dem hier zu tun, sollte sie woanders herum schnüffeln, oder anderer Leute Leben ins Coas bringen.

Seto hatte für all dies schon lange keinen Nerv mehr vor allen aber nicht mehr jetzt wo seine Nerven lange blank lagen und am Ende ihrer Kräfte waren.

Als dann auch noch tatsächlich der tiefste aller Eisberge sich vor ihm auf tat, blieb er stehen, wand sich um und musterte den, der vollkommen erschöpft zu sein schien.

„Deine Freundin hat uns so eben verlassen. Du hast ja geschlafen, also weshalb hätte sie noch länger hier herum lungern sollen?!“

War das zu deutlich?

Vielleicht.. aber Tea konnte auch woanders die Luft zum atmen her nehmen, die selbe auf Dauer wie das nervige Mädchen ein zu atmen würde er nicht überdauern- oder sie.

Einer würde früher oder später drauf gehen und wie Seto sich kannte würde er es nicht sein.

Als Mokubas Blicke sich ins Vorwurfsvolle verzogen, wand Seto seinen Blick ab und schnaubte auf.

„Ich hab ihr nur den Ausgang gezeigt, was soll daran jetzt so verkehrt gewesen sein! Immerhin ist sie auf eigenen Beinen hinaus gelaufen, also wirf mir jetzt bitte nicht vor ich hätte sie hinaus geworfen!“, wurde er nun langsam mürrisch.

Erst Anzu, jetzt Mokuba.

Kein Wunder das er nicht zu einer Erklärung kam,die Luft um ihn herum wurde immer dünner, jeder nahm sich ein Stück sodass ihn kaum noch irgendetwas blieb außer nach Luft zu jabsen.

Er.. konnte doch auch nicht mehr als die anderen, war er doch nur ein Mensch.

Nur ein Bruder..
 

Irgendwie konnte er den Worten seines Bruder nicht so wirklich glauben. Warum? Weil er ganz genau wusste, das ihm ohnehin die Tatsache missfiel, das sie von nun an diejenige sein sollte, die ihm Nachhilfe erteilte.

Tea Gardner und niemand sonst.

„Ich habe Tea gebeten noch ein wenig zu bleiben. Ausserdem würde sie nicht einfach so irgendwo herumlungern! Deine Freundin lungert hier im Haus herum und du merkst es nicht einmal. Jeden Tag auf’s Neue kommt sie in mein Zimmer und dabei begreift sie nicht einmal, das sie mich nicht so um ihren Finger wickeln kann wie dich Seto!“, platzte es dann aus ihm heraus, während bereits die ersten Tränen über seine Wangen kullerten.

Ja, vielleicht war es wirklich alles ein wenig zu viel für ihn ..

Dennoch .. er wollte nichts mehr von seinem Bruder hören – nicht jetzt.

So wandte er sich wieder herum und lief zurück in sein Zimmer, ehe er dessen Tür mit einem lauten Knall zuschlug.

Seto mochte Tea nicht leiden, schließlich konnte er ja noch nie einen von Yugis Freunden leiden und trotzdem ..

Schließlich war sie auch gar nicht wegen ihm hier.
 

Der große Knall.

Einfach so.

Und Seto hatte nichts dagegen zu halten, als er verschwunden war mit dem zu Knallen seiner Zimmertür.

Stehen blieb er und ballte die Hände zu Fäuste.

Er konnte es nicht, nicht einfach so ihm nach laufen um ihn in den Arm zu ziehen, zu sich, dorthin wo er hingehörte verdammt.

Er war nicht besser als sein Stiefvater, kein bisschen.

Seto hatte sich nach Verständnis und um Nähe verzerrt, damals in jenen einsamen Jahren ihrer Kindheit.

Hatte er Mokuba nicht etwas besseres versprochen?

Doch was blieb am Ende, wo er sich ab wand, nicht zu artikulieren wusste gegenüber seinem einzigen Familienmitglied?

Genau die gleiche einsame Kälte von Unverständnis die ihm damals entgegen gebracht worden war.

Doch leider sah sich Seto nicht in er Lage seinem kleinen Bruder etwas zu geben was ihm zeigen konnte, wie er fühlte.

Seto konnte nicht einfach so eine Karte zeichnen mit dem Monster zu welchen Mokuba vielleicht eine starke Bindung aufgebaut hatte.

Als großer Bruder, als Älterer, und als ernster Mensch.. er konnte es nicht.

Als sich seine dämliche Beziehung nach wie vor nicht verzog, murrte er irgendetwas unmissverständliches auf das sich so ziemlich nach Familienangelegenheit anhörte.

Und dumm war etwas, was Seto Kaiba nicht wahr.

Etwas was er besonderes gut beherrschte was das jonglieren und zu stechen mit Worten, und wie er traf.

Mitten ins schwarze,als sein Blick den der anderen traf die genau verstand, nach seinem Blick wovon er gesprochen, ohne darüber ein Wort verloren zu haben.

Familienangelegenheit.. ja das war etwas wovon SIE nichts verstand, denn sie gehörte nicht dazu, in keinster Weise zu dem was er und Mokuba drohten zu verlieren.

Als das blonde Engelchen dann endlich verstand das er genau das damit aus zu drücken drohte, hörte er ihre Empörung bis hier her.

Mit einem bitteren Schmunzeln löste er die Kette, die er um seinen Hals trug und legte sie um die Türklinke.

Ja, der Jüngere sollte sie aufbewahren, für ihn,bis er sich wieder würdig erwies Bruder genannt zu werden.

Seto hoffte, das es nicht all zu lange dauern würde, denn er spürte Tag um Tag die leere in sich wachsen, je mehr sich Mokuba von ihm entfernte.

Mit einem schweren seufzen wand er sich dann ab von dem, was er zurück ließ.

Im Moment war er nicht mehr ganz er selbst.

Mit einer Hand,die er gegen seine Stirn drückte, lief auch schon die junge Frau die übrig geblieben war an ihm vorbei mit Worten, die er gekonnt überhörte- sie würde doch so wie so wieder kommen.

Nachdem die letzte Tür geknallt worden war verzog sich Seto in sein eigenes Zimmer.

Kopfschmerzen plagten ihn und Übelkeit wollte sich ebenfalls dazu gesellen.
 

Bittere Tränen rannen über sein Gesicht hinab.

Niemals hätte er geglaubt, das es je soweit zwischen ihm und seinen Bruder kommen würde .. niemals, wo sie doch schon immer ein eingespieltes Team gewesen waren, selbst damals gegen ihren Stiefvater.

Doch, Mokuba wurde schmerzlichst bewusst, das sich Zeiten offenbar schneller änderten als einem lieb sein konnte.

Was sollte er dagegen tun..? Vermutlich war es unaufhaltsam.

Dennoch, er wollte seinen großen Bruder niemals verlieren, doch offenbar hatte er dies schon lange.

Seto war nicht mehr der Mensch der er einmal gewesen war, doch hoffte er .. das er eines Tages wieder zu sich zurückfinden würde.

Sah er denn nicht, dass dies was er hatte kein wirkliches Leben war? Wie gerne würde er nur seinem Bruder zur Seite stehen, um ihm zu helfen .. doch nicht einmal ihn schien er wirklich an ihn heran zu lassen, wo er es doch immer nur gut mit ihm meinen würde.

Natürlich, schließlich war Seto der einzige geliebte Mensch, den er noch hatte ..
 

Langsam schlich er sich in sein Bett.

Verdammt, vielleicht hätte er noch viel kälter duschen müssen um das los zu werden was ihn befallen hatte seid so langer Zeit.

Das Haus war wieder leise.

Die zwei, die hier noch lebten und nicht mehr ein noch aus wussten lagen in ihren Betten, krank vor Kummer, Sorge und Sehnsucht nach dem jeweils anderen.

Weh tat es, tief in ihm und er war erschrocken so zu fühlen.

Wie lange war es her das er so etwas empfand?

Seto hatte sich ins Bett geschlichen, mit samt seiner Kleidung, lag er dort unter der Decke und hielt den kalten Ozean fest verschlossen.

Zu vielen Menschen tat er mit einem Blick unaufhaltsam weh.

So verhielt er sich lieber ruhig.

„Moki..“, jammerte er leise doch ändern würde es nichts an dem worin er sich befand.

Das wusste er nur zu gut, denn er war doch hier der Realist.

Der, der sich von Nichts und niemanden rein reden ließ.

Was für ein Idiot er in Wahrheit wahr so weit voraus zu sehen und damit die zu übersehen die ihm wichtig waren.

Doch er hatte sich geschworen dies niemals so weit kommen zu lassen, denn die eine Hand die er selbst drohte los zu lassen, würde er niemals wieder finden.

Er brauchte ihn doch.

Doch wie konnte er es ihm noch sagen?

Wie durfte er es sich noch wagen den anderen dabei in die Augen zu sehen?

Von seinem Gewissen geplagt wand er sich hin und her.

Doch nicht diese Unruhe ließ ihn aufstöhnen, irgendetwas in ihm wuchs heran und fraß ihn auf, es tat weh.
 

Mokuba hatte sich selbst zurück in sein Bett geschlichen, doch an Schlaf war für ihn kaum zu denken.

Seine Gedanken wanderten zu Tea, die ihm doch nur helfen wollte, nicht wahr?

Und was hatte Seto getan ..?

Ja, er hatte sie einfach hinaus geworfen. Oh, wie gerne würde er dies manchesmal mit seiner sogenannten Beziehung tun?

Ja, er würde es verdammt nochmal wirklich gern tun. Nicht das er eifersüchtig war – nein ..

Seto hatte nur etwas besseres verdient. Jemanden, der ihn wirklich um seinetwillen liebte und nicht etwa nur wegen einem Namen, wegen seines Geldes oder seiner Macht ..

Seto brauchte jemanden der wirklich für ihn da war und ihn liebte, doch an so etwas glaubte sein großer Bruder nicht einmal, nicht wahr?

Ja, Seto sah in seinem Leben alles viel zu ernst ..

Okay, sie hatten eine schwere Kindheit; hatten es niemals leicht, dennoch war es noch lange kein Grund sich selbst dafür aufzugeben .. und genau das tat Seto.
 

Und allmählich merkte Seto, wie es sich nicht beruhigen ließ das Ungetüm in ihm, wenn er hier lag und sich wünschte zu sterben.

Der Stress, der nicht nur heute,sondern vor Wochen angefangen hatte machten sich nun bemerkbar.

Die Auseinander Setzung mit Mokuba, diese dummen Worte von Tea, hatten wohl das Fass zum Überlaufen gebracht.

Mit einem Mal schlug er die Augen auf und kroch aus dem Bett.

Stolpernd drückte er sich eine Hand auf die bebenden Lippen, während er sich fort stoßend aus der auf klappernden Tür schubste.

Mit schrecklich weichen Beinen und kaltem Schweiß schaffte er es in das nächst gelegene Bad.

Keine Sekunde später hätte er anfangen müssen zu laufen.

Doch das was ihn auf keuchen ließ, war nicht das Würgen das nach dem Erbrechen kam, nein sondern das, was er ausgespuckt hatte.

Blutrot.

Vollkommen kraftlos ließ er sich auf den Hintern fallen, während der kalte geflieste Boden keine Begrüßung für ihn bereit hielt.

Es drehte sich alles so unheimlich schnell das er erschöpft die Augen schloss.

Ihm war schlecht, sein Kopf dröhnte und seine Kraft schien dahin.

Langsam rutschte er gen Boden und blieb eilig atmend liegen.

War das jetzt seine Buße?

War es das ihn nieder drückte damit er endlich bezahlen musste für das, was er getan hatte?

Das kalte beklemmende Gefühl, die Hitze auf seiner Stirn ließen ihn nicht wieder auf sitzen.

Vielleicht fühlte sich der Tod sogar noch besser an, als das hier.

Nicht einmal mehr nach jemanden rufen konnte er, seine Stimme versagte, in seinem Mund spürte er den Geschmack von Blut.
 

Immer wieder drehte sich Mokuba unruhig in seinem Bett hin und her.

Er war nicht müde aber doch so unendlich erschöpft.

Doch schlafen, schlafen konnte er nun gewiss nicht, ganz gleich wie gut es ihm auch tun würde.

Er konnte es einfach nicht.

Mokuba öffnete seine roten und überaus erschöpften Augen wieder, ehe er sich nun aus seinem Bett quälte, um aufzustehen.

Hätte er nur geahnt, was sein Bruder in diesem Moment durchmachte, dann wäre er natürlich schon sofort aus seinem Bett hinaus gesprungen, um nach ihm zu sehen – keine Frage.

Doch so trottete Mokuba eher langsam aus seinem Zimmer hinaus in den Flur. Und gerade als er seine Zimmertür schließen wollte, fiel sein Blick auf die dort hängende Kette an der Türklinke.

Moment mal ..

Ungläubig tastete er nach der Kette, welche um seinen Hals hing und ganz genauso aussah.

„Seto ..?“, hauchte er skeptisch, als er eben jenen Kette, die doch eigentlich sein Bruder um den Hals trug und niemals ablegen würde, an sich nahm.

Fest hielt er diese in seinen Händen und betrachtete sie, während ihn seine Schritte hin zum Badezimmer führen sollten, hinter dessen Tür ihn eine überaus böse Überraschung erwarten würde.

Als er die Tür nun erreichte und diese auch sogleich öffnete, fiel sein Blick sofort auf den dort am Boden liegenden Seto.

Was ..?

Seine Augen weiteten sich vor Schreck, ehe er sofort neben seinem großen Bruder auf die Knie fiel und dabei doch seine Kette mit dem überaus wertvollen Anhänger fest in seiner Hand hielt.

„Seto .. Seto??“, versuchte er dessen Aufmerksamkeit zu erlangen, als es so schien, als sei dieser vollkommen abwesend.

War er bereits bewusstlos? Nein, nein .. was war geschehen?

Sein Blick fiel auf den Boden auf welchem er Blut erblicken musste ..

Seine Gedanken drehten sich plötzlich unheimlich schnell im Kreis. Was war geschehen? Hatte Seto sich etwa ..?

Nein, das würde er doch niemals tun.

„Seto!Mach die Augen auf!“, rief er etwas lauter in seiner vollkommene Panik, während abermals Tränen in seine Augen stiegen.
 

Der Lärm ließ ihn gar nicht wirklich fort fallen.

Als Mokuba ihn immer wieder beim Namen rannte, dröhnte es nur lauter in seinem Kopf.

„Hn.. verdammt.“, murmelte er leise und öffnete seine Augen.

Oder auch nicht.

Das Licht tat ihm viel zu sehr weh, der Anblick deines Bruders, wessen Tränen er deutlich hören konnte wollte es sich ersparen.

Also blieb er einfach nur liegen.

Er lag doch nicht im sterben und so lange hatte Mokuba keinen Grund zu weinen.

Nein das hatte er wahrlich nicht, oder warum hörte er die Angst ganz deutlich laut in seiner Stimme zittern?

Es ging ihm nicht gut, gar nicht so wirklich gut.

Warum war Mokuba eigentlich hier?

Oder lag er schon so lange hier das der Jüngere zwangsläufig auf ihn hatte stoßen müssen?

Etwas unsicher versuchte er sich auf zu richten.

Keine gute Idee war das, denn nicht einmal seine Augen hatte er öffnen können.

Tief einatmend hielt er inne als ihn alles fürchterlich weh tat.

Aber das Drängen und das sanfte Drücken seines Bruders, ließen ihn sich langsam wieder zusammen kriegen.

Am liebsten hätte er abermals geflucht doch nicht einmal das war ihm noch gut genug.

Als Mokuba ihn viel zu laut entgegen rief er wollte einen Arzt rufen, einen Krankenwagen oder was auch immer er holen könnte, blickte Seto endlich auf.

Das Mokuba vielleicht sogar noch Tea anrufen könnte, daran dachte er nicht.

Er lag doch nicht einmal im Sterben, verdammt!

Er konnte auch hier sehr gut sich auskurieren.

Okay, nicht direkt hier auf dem kalten Badezimmerboden.. aber in seinem Bett bestimmt.

Sobald Mokuba dann auch noch bei ihm bleiben würde, ja dann würde er doch hoffentlich bald wieder top fit sein.. ja das wünschte er sich im Moment nicht mehr als alles andere.

Mokuba zurück.
 

In diesem Moment wusste Mokuba einfach nicht was er tun sollte.

Natürlich würde er schnell ein Telefon zur Hand haben, doch würde es Seto wirklich zulassen, würde er einen Krankenwagen rufen?

Aber verdammt, ob er es nun wollte oder nicht .. es ging ihm sehr schlecht – so etwas konnte er gewiss nicht einfach so in seinem Bett auskurieren.

Zuallererst musste er Seto aber in sein Bett bekommen, denn schließlich würde er ihn hier nicht einfach auf dem kalten Boden liegen lassen können.

Mokuba rief in seiner Panik schnell nach einem Angestellten, welcher ohnehin schon aufmerksam geworden war, ehe dieser ihm dabei behilflich sein konnte Seto in sein Zimmer zu tragen, ehe sie ihn dort auf seinem Bett niederlassen konnten.

Und nun .. was sollte er nun tun?

Just in dem Moment, als er schon das Telefon an sein Ohr gehalten hatte, um einen Krankenwagen zu rufen, war es Seto welcher ihn an seinem Vorhaben hindern wollte, denn er sagte es ihm nun deutlich, wenn auch mit überaus schwachen Worten:

Er wollte nicht ins Krankenhaus.

Sturkopf. Oh ja, das war in diesem Moment wirklich das Einzige was ihm zu seinem großen Bruder einfallen konnte.

Und bevor er nun sein Zimmer verlassen wollte, um nicht den Krankenwagen zu rufen, sondern um Tea anzurfuen, deren Handynummer er sich erst heute hatte geben lassen, legte er die Kette seines Bruders direkt neben ihn auf dem Nachtspint nieder.

Natürlich wollte er Seto nicht alleine lassen, doch sollte er nicht unbedingt so direkt mitbekommen, wen er nun um seine Hilfe bitten wollte, wo er selbst so überaus hilflos war.
 

Als ihr Handy klingelte war sie schnell zur Stelle und doch schockierter als je zuvor, als sie den Worten Mokubas lauschen musste, die sich schon beinahe überschlugen.

Sein Bruder war krank? So plötzlich? Irgendetwas wirklich schlimmes musste passiert sein, doch wieso so plötzlich?

In diesem Moment plagte sie selbst ein ziemlich schlechtes Gewissen. War sie vielleicht am Ende nicht ganz unschuldig an dem .. was auch immer passiert sein möge?

Natürlich würde sie schnell zur Stelle sein, denn schließlich schien auch Mokuba nun ihre Unterstützung zu benötigen, dabei war es ganz gleich was Kaiba selbst davon halten würde oder nicht.

Leider dauerte es allerdings einige Zeit bis sie nun wieder das große Anwesen der beiden Brüder erreichen konnte, doch wurde ihr schneller als zuvor die Tür zu diesem geöffnet mit den Worten Master Mokuba würde sie bereits erwarten.

Und das tat er auch ..

Eilig lief der Schwarzhaarige ihr im Flur entgegen, ehe er sie ziemlich hektisch am Handgelenk ergriff und sie hinter sich her zog zu dem Zimmer seines großen Bruders.

Oh, sie konnte nur hoffen, das Kaiba bewusstlos war, denn würde er merken, das sie schon wieder hier war, dann würde sie sein Groll wohl schlimmer denn je treffen.

Aber in diesem Moment war es unwichtig ..

Hier ging es nicht um die Abneigung, die sie beide gegenüber den jeweils anderen empfanden, sondern darum ihm, Mokubas großen Bruder zu helfen.

Als sie ihn nun in seinem Bett liegen sah, vollkommen blass in seinem Gesicht, schien sie selbst schrecklich unruhig zu werden.

Kurz ließ sie sich von Mokuba schildern was geschehen war, ehe sie sich schockiert an Mokuba wandte mit den Worten, das sie ihn dringend ins Krankenhaus bringen sollten.
 

Mokuba tat was er konnte und fast zu viel.

Ins Krankenhaus, wer kam da hin?

Die die nicht gehen konnten oder viel zu verletzt um durch die Gegend zu rennen.

Er hatte lediglich Blut gespuckt,also keine gebrochenen Knochen.

Ganz einfach war es also, das er hier blieb.

Dies ließ er Mokuba auch Wissen.

Er lag auf der zerwühlten Decke und starb.

Für sich alleine, in dem kalten und heißen Schweiß, der ihm an der Stirn entlang lief.

Oh verdammt, er wollte nicht ins Krankenhaus das würde ihn nur daran hindern bei seinem Bruder zu sein.

Auch wenn es sich furchtbar ungeschickt anhörte, aber hier war er wenigstens bei ihm..

Als er für eine Weile in den Schlaf fiel, konnte er sich daran nicht lange freuen, denn neben dem Arzt, der bei ihm stand, erblickte er auch noch Mokuba und.. Tea?

Zu wirklicher Klage kam er nicht, da der Doktor seine Arbeit begann, und das ganz ohne Unterlass, weniger noch mit Skrupel.

Tea war wohl die rettende Stimme gewesen, die den Einfall hatte den Mokuba nicht mehr hatte haben können.

Die Tränenresten die er erkennen konnte waren deutlich genug.

Während der Untersuchung schwieg er, so lange bis der Arzt endlich verschwunden war.

Verdammt, jetzt hatte er ja mehr verschieden farbige Tabletten zu schlucken, als wie man sie in einer Smartiepackung vor finden konnte!

Wenn er sich umbringen wollte, dann bitte mit weniger buntem Zeug.

Viel Farbe war nicht sein Stil.

Und genauso sah er auch aus, blass wie selten, stummer noch als jemals zuvor.

Aber er lebte, war wach und atmete, wenn auch nicht gerade besonders kraftvoll.

Wen durfte er jetzt hassen?

Wer hatte ihn denn das alles antun wollen?
 

Ihre Arbeit hier war vorerst getan, doch ließ sie Mokuba wissen, das sie draußen auf ihn warten würde, denn es würde nun das Beste sein, die beiden Brüder erst einmal alleine zulassen.

Vielleicht würde sie auch gar nicht wieder so schnell nach Hause zurückkehren. Vielleicht würde sie für eine Weile hier bleiben, bei Mokuba und auch seinem großen Bruder, wobei der Jüngere natürlich ihren Beistand mehr gebrauchen würde, als der Ältere – das war abzusehen.

Als Tea nun leise das Zimmer verließ, schloss sie ebenso leise die Tür hinter sich, ehe sie sich seufzend neben jene an die Wand lehnte.

Was war vorgefallen, das es Kaiba nun so schlecht ging ..? Der Doktor ging von keiner schweren Krankheit aus, eher von vollkommener Erschöpfung und etwas was Kaiba aus seinem inneren heraus stark belastete.

Was war es ..? Die Sache mit Mokuba vielleicht?

Wieso .. wieso ließ er seine Gefühle gegenüber seinen kleinen Bruder nicht einfach heraus und verschloss sich so ihm gegenüber?

Ja, das Ganze ging sie absolut nichts an .. trotzdem drängten sich ihr unwillkürlich eben jene Fragen auf.

Irgendwie machte sie sich wirklich große Sorgen.

Nicht nur um Mokuba, sondern auch um dessen Bruder, welchen sie zuvor noch solch harte – wenn aber gerechte – Worte an den Kopf geworfen hatte, oder ..?
 

Mokuba war Tea so überaus dankbar. Dankbarer allerdings noch darüber, das sie bleiben wollte .. und dieses mal würde Seto vorerst nicht die Möglichkeit haben sie einfach wieder hinaus zu werfen.

Seine Tränen waren allmählich versiegt, als er sich nun zu Seto an sein Bett setzte, während sein Blick auf seine Kette fiel, welche er auf den Nachtspint gelegt hatte.

„Wieso ist es nicht mehr so wie damals, Seto ..“, fragte er dann plötzlich, während sich seine Hände, welche auf seinem Schoß ruhten sehr stark verkrampften.

Sein Körper bebte, doch wollte er nicht schon wieder weinen .. nicht schon wieder ..

Wie oft hatte er schon geweint? Doch stark sein, konnte er gegenüber dieser Sache einfach nicht, ganz gleich wie Memmenhaft er vielleicht erscheinen würde.

Betrübt ruhte sein Blick auf dem Boden vor seinen Füßen.

Die Worte des Artzes sollte sich Seto wenigstens zu Herzen nehmen, auch wenn er sich seine eigenen schon nicht zu Herzen nahm ..

Wenigstens auf seinen Rat sollte er lieber besser hören ..
 

Mit leichtem Schnauben lag er dort also, ziemlich fertig mit sich und der Welt, aber wie es schien sehr viel beschäftigter mit sich selbst.

Kurz schüttelte er seinen Kopf und blickte ihn aus müden, trüben Augen an.

Etwas, was Seto Kaiba nie zur Schau trug, und eigentlich niemals zeigte.

Schwäche.

Er war geschlagen, tief in ihm tobte eine Schlacht.

Langsam hob er seinen Kopf um auf den Nachtschrank zu blicken auf dem das lag, was er verloren hatte.. nicht mehr tragen wollte.

Es tat ihm leid.

Wirklich.

Seufzend schloss er seine blauen geschlagenen Augen und streckte eine Hand herüber zu Mokuba ohne ihn an sehen zu können.

Er schaffte es im Moment nicht in die traurigen Augen zu blicken.

Nicht jetzt wo er sich selbst kaum noch im Spiegelbild begegnen konnte.

Würde Tea helfen können?

Vielleicht war es fast gut so wenn sie blieb, um nicht für ihn, nein das wollte er nicht einmal, sondern für seinen kleinen Bruder da zu sein, das wäre sehr viel besser.

Nicht das er nicht wollte, nein Seto konnte einfach nicht für Mokuba da sein.

Nicht jetzt.
 

Nun, vielleicht würde es das Beste sein, würde er seinen großen Bruder selbst alleine lassen.

Er würde seine Ruhe brauchen. Er sollte sie ihm gewähren.

„Ruh' dich aus ..“, meinte er dann schließlich nur vollkommen geknickt, als er nun aufstand, um seinen Bruder alleine zu lassen.

Er konnte nur hoffen, das er sich den Rat seines Arztes zu Herzen nehmen würde, wenn er schon nicht auf seine Meinung zählen wollte, bzw. es nicht mehr wollte.

Des weiteren konnte er nur hoffen, dass Setos so genannte Freundin die nächsten Tage nicht auftauchen würde, welche ER wiederum schon irgendwie gewillt aus dem Haus werfen würde – oh ja!

Als er nun nach draußen trat sah er dort Tea an der Wand gelehnt stehen, welche ebenso betrübt drein blickte wie er selbst.

Sie war schon ein außergewöhnlicher Mensch, wie er an diesem Tag deutlich feststellen konnte.

Es war beinahe so für ihn, als wäre sie schon immer für ihn da gewesen, und das obwohl sie sich nun schon fast 3 Jahre lang nicht mehr gesehen hatten.

Tea war wirklich ein sehr herzensguter und einfühlsamer Mensch und zudem eine sehr sehr gute Freundin.

Dann bedeutete er ihr zu folgen.

Er hatte nichts dagegen wenn sie bei ihnen bleiben würde. Nein, er würde es sich sogar wünschen, wenn sie bleiben würde.

Ob es okay für sie war?

„Ist es okay für dich .. wenn du .. wenn du vielleicht noch ein bisschen hier bleibst?“, fragte er sie dann betrübt, ehe er zu ihr aufsah.
 

Mokuba trat schneller als sie erwartet hatte aus seinem Zimmer hinaus. Ob Kaiba ihn hinaus geschickt hatte?

Nein, das konnte sie sich wirklich nicht vorstellen, ganz gleich was er auch für ein wahrhaftiges Arschloch – oh war dies noch untertrieben? - war und wohl immer sein würde.

Wenn es nach ihr ginge brauchte er sich niemals ändern .. doch sollte sich das Verhältnis zwischen ihm und seinem kleinen Bruder ändern, sie konnte es den beiden nur wünschen ..

Als sie dann Mokubas Frage vernahm, sah sie ihn aus großen überraschten Augen an.

Was für eine Frage!

„Hey, natürlich .. so lang du willst!“, erwiderte sie dann, woraufhin sie dem Schwarz haarigen auch sogleich ein glückliches Lächeln entlockte – nun immerhin konnte sie dadurch erst einmal sein Lächeln zurück gewinnen ..

Ein kleiner und doch sehr bedeutender Fortschritt ..

Alte Liebe rostet nicht [Valentinshiping I]

Alexis hatte es weit gebracht.

Eigentlich sogar sehr weit, wie kaum ein anderer.

Nicht nur, das sie damals auf ihrer alten Schule eine seh gut bezahlte Stelle bekommen hatte, oh nein, dieser Beruf machte ihr sogar richtige Freude.

Doch damit nicht genug.

Tatsache war gewesen das sie wohl so herausragende Fähigkeiten besaß und ein gewisses Talent vorbringen konnte,welches dem Besitzer der Kaiba Coporation und Gründer der Duell Akademie gefallen zu haben schien.

Kaum zu glauben aber wahr.

Jetzt war sie, Alexis Rhodes tatsächlich die Direktorin eines Versuchs.

Fort von der Insel wurde eine neue Akademie gegründet, eine nicht so sehr große und doch auffallende Höhe hatte.

Das was man nicht in die breite Bauen konnte, wurde in die Höhe gezwungen.

Die Stockwerke waren in verschiedenen Klassen eingeteilt worden und hoch droben thronten,wie nicht anderes erwartet jene, die mit den blauen Uniformen herum stolzierten.

Doch sie war dort alleine,auf einer gesamten Etage und überblickte das Coas.

Sie war wirklich die Leiterin geworden.

Die Akademie lief schon eine ganze Weile und es gab kaum noch Schwierigkeiten sie am Laufen zu halten.

Dank ihrer Arbeit und dem Arrangement des Gründers dieser ganzen Idee hatten sie es bald auf die eigenen Beine geschafft.

Überglücklich machte es sie hier zu sein.

Natürlich waren ihre Fähigkeiten ausgezeichnet und nahe zu perfektioniert worden,doch war sie nicht einer der, die damit prahlten.

Nein sie wollte den Schülern etwas bei bringen.

Die Schüler respektierten und bewunderten sie teilweise sehr, man ärgerte sie nicht auf Grund dessen das sie eine Frau war die all dies hier in den Griff bekam.

Ganz im Gegenteil die Direktorin war hübsch und groß geworden über die Zeit, sodass es den Jungs nur schwer fiel sich über sie lustig zu machen.

Nebenher hatte sie eine große Persönlichkeit entwickelt und hatte ein wenig mehr von allem bekommen.

Ihr Stolz war gewachsen und auch ihr Selbstbewusstsein.

Darüber hinaus trauten sich die meisten ihr nicht das Wasser zu reichen denn ihre Duellfähigkeiten ließen die meisten neidlos erblassen und klein und stumm werden- sobald sie gegen sie verloren hatten.

Sehr stolz war sie, auf das wozu sie es gebracht hatte.

Sie hatte sich sehr bemüht an ihrer alten Arbeitsstelle und doch war sie im stillen froh darum der Insel entfliehen zu sein.

Nicht das es ihr dort nicht gefallen hätte,doch das hier, das war eine wahre Herausforderung gewesen..die sie mit Bravour bestanden zu haben schien- immerhin war sie noch keinem Kopf kürzer und ihr Chef schien wahrlich außerordentlich begeistert von ihrer Durchsetzungsvermögen und ihren Fähigkeiten zu sein.

Ihre Haare waren länger geworden und immer noch zu keinem Zopf gezähmt worden.

Damals hatte man sie tagtäglich in ihrer Uniform gesehen, damals als Duellantin, doch heute kleidete sie sich in einem hellen grauen zugeschlossenem Oberteil ohne Ärmel.

Natürlich war sie nach wie vor bei ihren heiß geliebten ziemlich kurzen Rücken geblieben.

Diesen trug sie in weiß und unten am Rande waren die drei Symbole ihrer drei Schülerklassen eingenäht.

Ja, das hier war etwas besonderes.

Sie mochte die Schüler um sich, und jene hatten keine Schwierigkeiten mit ihr.

Ihre Persönlichkeit war außerordentlich faszinierend geworden.

War sie ein wenig stiller geworden? Vielleicht, doch nicht schwächer.

Mit einigen Unterlagen lief sie heute zwischen die vielen Etagen.

Wobei man oben stehend, auf ihrer Etage- eine die ganz alleine ihr zugeschrieben worden war- hinab blickend die drei Farben deutlich sehen konnte.

Rot waren die untersten Etagen nahe dem Erdgeschoss.

Dabei wechselte sich das Farbspiel zur Mitte hin ins gelbliche.

Und dort droben, unter ihrer Etagen lag das königliche blau.

Sie war wahrlich stolz auf das, wozu sie es gebracht hatte.

Seto Kaiba hatte sie nur sehr sehr sehr selten und nur sehr kurz erblicken dürfen dann und wann.

Persönlich gesprochen noch weniger.

Mit den Akten in den Armen also lief sie umher, wurde begrüßt und man sah ihr nach.

Natürlich.

Im kurzen Rock und hoch hackigen Schuhen, hatte sie endlos erscheinende Beine.

Heute.. Heute ging es ihr sehr gut, sie hatte ein gutes Gefühl bei dem was ihr bevor stand.

Ihre Arbeit ging besser denn je voran und die Schüler in ihrer Akademie waren in Turnieren als einer der besten hervor gegangen.

Kein Wunder.. bei der Anspornung und Leiterin.

Ein herrlicher Tag.. der doch nicht so wunderbar herrlich enden sollte.

Mit ihrer Tour an Zetteln Dokumenten traf sie sogar auf Blair.

Nicht das sie es ihr Übel nahm, aber die träumte ziemlich viel.

Das war nicht schlecht.

Träume zu träumen und welche zu behalten waren etwas gutes und schönes im Leben.

Mit einem Lächeln lief sie an ihr vorbei.

Verteilte Zettel hier, gab Anweisungen dort.

Sprach mit denen, die den Schülern wirklich etwas bei brachten.

Nun, nicht das sie nicht auch einen Teil von Unterrichtsstunden übernahm, leider aber zu wenige.

Doch dies blieb nicht aus.

Das, was sie bekam war schön und gut.

Das war ihr Job.

Nachdem sie ihre Aufgaben weiter gereicht hatte lief sie die Treppen, die es neben dem Fahrstuhl gab hinauf, zurück in ihr Büro.

Auch wenn sie der Chef der ganzen Sache hier war- lief sie verdammt jedes Mal die Treppen, die die Schüler so hassten hinauf in ihre Etage.

Dort droben hatte sie viel Glas, helles Licht und einen herrlichen Logenplatz wenn es darum ging auf Domino hinab blicken zu dürfen.

Oben angelangt strich sie sich das lange glatte Haar über die Schulter zurück und betrat mit eiligen Schritten den Flur zu ihrem Büro, an dem sich auch gleich schon die dort helfende Sekräterin an sie heran machte mit kleinen Zetteln und Nummern, Namen und Erzählungen.

Okay, sie war nicht lange unterwegs gewesen doch, da die Akademie noch in den Kinderschuhen steckte gab es eine Menge zu tun.

Doch all dies nahm sie mit einem Lächeln auf.

Es gefiel ihr und eines Tages würde es weniger anstrengend werden, das wusste sie.

So lief sie also mit Notizzettel bepackt in ihr Büro, schloss die Tür hinter sich um sich auf ihren Stuhl zu setzen der manchmal wunderbar rettend war, nachdem sie so durch die Gegend gehetzt war.

Oh, wie sehr sie trotz allen diesen fantastischen Job liebte.

Und nicht nur das~ nein dann und wann, wenn die schlimmsten aller Schüler meinten sie besiegen zu können, duellierte sie sich auch noch.

Und zwischen durch so wie so, ob nun zur Demonstration oder anderen Zwecken.

Es war einfach ein wahr gewordener Traum.
 

Lange blaue Haare hatte sie sich wachsen lassen, und weniger somit wie ein Mann aussehen wollen.

Nun, das sie zu einer Frau wurde war leider um umgänglich denn immerhin waren dort gewisse zwei schlagende Argumente die Man/n nicht so einfach übersehen konnte.

Zu guter Letzt hatte sie sich in ihrer Rolle abgefunden.

Und damit es so aussah als ob die Akademie auch sehr erfolgreich laufen würde. Was sie nun langsam von alleine auch tat- waren einige Schüler mit über gelaufen um die Klassen zu füllen, damit neue auf der Insel frei wurden.

Blair hatte immer irgendwie mit Alexis zu tun gehabt und war froh, nun in ihren eigenen letzten Schritte sie als Begleiterin bei sich zu wissen.

Die langen blauen Haare trug sie sehr oft zu zwei Zöpfen, an der Seite ihres Kopfes gebunden.

Damit verstärkte sie den Niedlichkeits Effekt nur um so mehr.

Ob es Absicht war?

Nun ja, solange der liebe Gott nichts dagegen ein zu wenden hatte durch aus.

Auch sie war eine gute Duellantin geworden doch oft, viel zu oft leider noch viel sie zurück in ihr eiliges unüberlegtes Muster sodass sie verlor, obwohl es niemals hätte sein gemusst.

Sie kämpfte sich durch und war nicht einer der schlechtesten,doch gab es.. leider sehr viel mehr bessere.

Blair gehörte ins gute Mittelfeld, welches aber niemals ganz zur Elite oder zu den schlechtesten zählen würde.

Damit gab sie sich zufrieden denn sie wusste, das es einige gab,die einfach mit dem richtigen Herz für dieses Spiel geboren worden waren.

Einmal.. Einmal hatte sie mit einigen Freundinnen Alexis bespitzt, während sie mit dem Präsident der Kaiba Coporation, Gründer der neuen Akademie etwas beredet hatte.

Und von dort an war sie verliebt.

Bis über beide Ohren, in den damaligen Begleiter Seto Kaibas.

Die neugierigen Augen hatten sie fasziniert, der aufmerksame helle Blick der alles und jeden erhaschen und bannen wollte, in ihr Herz sich eingebrannt.

Nun.. sie war nicht wirklich überzeugt von der Liebe auf den Ersten Blick doch verdammt, die wenigen Augenblicke bevor sie.. nun ja erwischt worden waren, waren es wert gewesen.

Alexis hatte zwar ärger bekommen, der wieder herum im nach hin ein auf Blair zurück gegangen war, doch das war ihr egal gewesen.

Auch als sie heraus bekommen hatte, das dieser junge kleine Mann der Bruder gewesen sein musste schreckte sie nicht zurück.

Oh nein, ihr war egal wessen Bruder er war.

Denn seine Persönlichkeit war sicherlich anderes als die des Älteren der Kaiba Brüder.

Offener und herzlicher,das hatte man sehr früh fest stellen können,selbst ohne wirkliche Konversation.

Das große hohe Gebäude windete sich hinauf zu einem Dach aus purem Glas.

Jede Etage führte zur weiten Mitte des Hochhauses.

Und in der Mitte davon befand sich nichts.

Nur Gellender das vom Fall in die Tiefe abhielt.

So konnte man nach unten und nach oben hinauf sehen.

Man erkannte die verschiedenen Klassen, an Hand der Etagenfarbe.

Und Blair stand gerne hier, auch wenn es manchmal unheimlich war hinauf zu denen zu blicken, zu denen sie hoffentlich bald gehören würde.

Den Obelisken.
 

Chazz, welcher in seiner Überheblichkeit noch immer der selbe unverkennbare Chazz Princeton geblieben war, hatte sich desweiteren kaum verändert.

Vielleicht war er ein wenig eingebildeter und stolzer geworden in seinem Auftreten, als er es ohnehin schon immer gewesen war, aber letztendlich hatte er jenes wohl seinen beiden Brüdern zu verdanken, welche ihn schon immer ein vollkommen falsches Bild von sich und auch der Welt vermittelten.

Sie waren es damals gewesen, die ihn auf die Duellakademie geschickt hatten. Sie waren es gewesen, die durch ihn – würde er erst einmal der beste Duellant der Welt sein - die Welt in den wichtigsten Kategorien beherrschen wollten.

Doch Chazz war niemals der beste Duellant der Welt geworden, nicht nachdem er bereits damals in der Duellakademie gegen seinen schlimmsten Rivalen Jaden Yuki versagt hatte.

Und obwohl seine Brüder Slade und Jagger ihn von diesem Tag an als Versager ansahen, haben sie ihn wieder bei sich aufgenommen, weil er trotzallem einen sehr guten Abschluss an der Duellakademie erhalten hatte – einen der Besten, ebenso auch wie Jaden Yuki und sein kleiner Groupie oder sogar Alexis Rhodes ..

Sein Leben verlief vielleicht nicht so wie er sich damals erträumt hatte, doch letztendlich hatte er es akzeptieren müssen.

Seine Brüder sahen ihn noch immer als Versager an, bis zu jenem Tag an dem sich alles ändern sollte. Nun ja, fast alles .. denn einige Dinge würden sich wohl niemals ändern, zum Beispiel die kleine aber überaus nervende Tatsache, das er noch immer die Duellgeister sehen konnten wie sein kleiner nerviger Freund der Gelbe Ojama.

Einige Dinge würden sich wohl eben nie ändern ..

An diesem Tag wurde Chazz in das Büro seiner Brüder gerufen, welche ihn schon lange erwarteten.

Und das, was er dort aus ihren Mündern hörte, konnte er kaum glauben. Vollkommen erstaunt stand er da und ließ sich das Gehörte noch einmal durch den Kopf gehen.

Das Slade und Jagger hinter der Kaiba Corporation her waren war unverkennbar und ausserdem wusste er es schon lange, doch das sie nun ihre Chance erhalten hatte, um endlich ihrem Ziel ein Stück näher zu kommen, hätte er sich niemals erträumen lassen.

Doch allerdings gab es an der Sache einen kleinen aber feinen Haken.

Er war dazu ausgewählt gegen Seto Kaiba in einem Duell anzutreten, da dies der einzige Weg war um ihn überhaupt – wenn überhaupt – von irgendetwas zu überzeugen, doch allerdings erklärte sich der Präsident der Kaiba Corporation erst zu einem Duell bereit, wenn er den Direktor seiner neuen Akademie im Duell schlagen würde.

Und just in diesem Moment, als Chazz davon erfuhr lachte er auf. Er sollte irgendeinen Direktor seiner neuen Akademie in einem Duell fertig machen? Das würde ihm ein Leichtes. Er würde mit diesem Kerl den Boden wischen.

Und genauso schienen es auch seine Brüder zu sehen oder zu erwarten.

Das war seine Chance! Eine Chance, die er sich nicht nehmen lassen würde, um endlich wirklich die wahre Anerkennung seiner Brüder wieder zu erlangen, nach alldem was bereits in seinem Leben schiefgelaufen war.

Doch das dieser Direktor gar kein und schon gar nicht irgendein Kerl war .. konnte Chazz nicht ahnen.

Das dieser Direktor seine schon damals längst verlorene Liebe sein würde, wusste er nicht ..

Er wusste nicht wohin das Schicksal ihn führen würde ..

Er konnte es noch immer nicht fassen.

Es war verdammt nochmal seine Chance, um das zu erhalten, was er schon so lange als verloren angesehen hatte: die Anerkennung seiner Brüder, eine wirkliche .. wahre Anerkennung, denn er wusste, ganz gleich wie trügersich gut sie ihn auch behandelten, das er in ihren Augen noch immer ein vollkommener Versager war.

Warum er sich nicht einfach von den beiden lossagte? Ganz einfach .. seine Brüder kontrollierten die Firma und würden ihm niemals einfach so ein Anteil davon überlassen.

Doch das alles spielte keine Rolle, denn er würde es seinen Brüdern beweisen. Er würde beweisen, das er ein würdiger Princeton war. Chazz Princeton und kein anderer. Und nichts und niemand würde sich ihm dabei je in den Weg stellen!

Doch ehe er in seinen Gedanken gänzlich abtriften konnte, waren es schließlich seine Brüder die ihn daran erinnerten, das er sich endlich in Bewegung setzen sollte.

Und keinen Moment später war Chazz auch schon auf dem Weg – zu seinem Unglück nicht alleine, denn die Duellgeister der Ojama Brüder ließen ihn einfach nicht in Frieden.

Immer wieder musste er sich von diesen Quälgeistern das selbe anhören. Immer wieder ging er einfach nicht darauf ein.

Seine Brüder benutzten ihn nur, so hieß es. Es würde sich für ihn rein gar nichts ändern, so hieß es .. selbst wenn er sein bevorstehendes Duell gewinnen würde.

Vielleicht, vielleicht war es so. Aber was blieb ihm letztendlich übrig?

Knurrend schritt Chazz voran.

Er würde sein Schicksal in die Hand nehmen und diesen Direktor dieser neuen Akademie zerquetschen wie eine Pflaume.

Würde er allerdings erahnen, wer sich ihm wirklich in den Weg stellen würde, so würde er gewiss nicht so mit großen Worten tönen – oh nein.

Wer hätte aber gedacht, das er Alexis Rhodes in seinem Leben noch einmal je wieder begegnen würde?

Natürlich begegnete sie ihm in seinen Träumen sehr oft, doch es waren immerhin nichts weiter als Träume gewesen ..

Chazz hatte sich selbst von seinem äusseren kaum verändert. Er war größer geworden und vielleicht sogar auch ein wenig kräftiger.

Den alten schwarzen Mantel der Nordakademie trug er schon lange nicht mehr. Dieser war einem anderen ebenso schwarzen Mantel gewichen, welcher ohnehin viel besser aussah und ihm auch ohnehin viel besser stand.

Sein nächstes Ziel?

Die neue Akademie in mitten der Stadt Domino.

Auf dem Dach der Princeton Company erwartete ihn auch bereits ein Helikopter, welcher ihn zu seinem nächsten Ziel geleiten sollte – offenbar schienen es Slade und Jagger wirklich eilig zu haben. Doch wunderte ihn das wirklich? Im Grunde nicht und doch war es ihm vollkommen gleich.

Das Einzige was zählte war sein bevorstehender Sieg. Zuerst über den Direktor der neuen Duellakademie in Domino und dann der Sieg über Seto Kaiba, welcher ihm anschließend ohnehin zu einem Profi-Duellant befördern würde.

Natürlich war er ein begnadeter Duellant. Er war einer der Besten, doch leider war er noch lange kein Profi, oder sah hier jemand seinen Manager herum laufen?

Er leider nicht.

Ha, wenn er ein eben solcher Profi-Duellant wäre, dann würde er sich gewiss nicht länger von seinen Brüdern herum schubsen lassen, doch was blieb ihm derzeit schon anderes übrig?

Wenn er erst einmal die beiden Siege in der Tasche hatte, dann war er derjenige, der die beiden herumschubsen würde – oh ja.

Nachdem er in den Helikopter gestiegen war, verging die Zeit wie im Flug und schon befand er sich auf dem Dach der neu gegründeten Akademie wieder, die bald Schauplatz für ein aussergewöhnliches Duell werden würde. Ein Duell, was er mit Leichtigkeit gewinnen würde.

Ein Fahrstuhl brachte den jüngsten der Princeton Brüder in das Innere des Gebäudes, wo er auch sogleich von einer Dame empfangen wurde, die sich als Sekretärin von ..

Ohne dabei von ihr wirklich zu erfahren wessen Sekretärin sie wirklich war – wo sie ihm doch gerade den Namen der Direktorin vorstellen wollte – brachte er die Dame mit einer einfachen Handbewegung zum schweigen, die ihr bedeuten sollte, das sie endlich ihren Mund halten sollte, ehe er nun den Weg zu seinem Gegner erfragte.

Schön. Nachdem die alter Plappertante endlich verstummt war ging er den Weg weiter, bis er schließlich die Tür des Direktor erblickte.

Kurz klopfte Chazz nach gewohnter Manier an, wartete allerdings auf keine Reaktion und platzte auch sogleich mehr oder weniger ungestüm in den Raum hinein.
 

Mit dem beendeten Gespräch das sie angefangen hatte zu führen, hob sie ihre Braue, als sie den Höhrer zurück legte.

„Herei-“, brach sie ab, denn das überaus laute deutliche Klopfen verlangte nach keine Einlassung, es war eine Ankündigung,keine Bitte eintreten zu dürfen.

Langsam setzte sie sich in ihrem Stuhl zurück um den überaus unhöflichen Besucher zu empfangen.

Mit schief gelegten Kopf musterte sie den Mann, der nicht einmal den Anstand besaß die Tür zu schließen.

Nein, nicht einmal sich vor stellen tat er.

Stattdessen war das erste was er tat, mit dem Finger direkt auf sie zu zeigen und ohne Umschweif sie zu einem Duell heraus zu fordern.

Ob sie wollte oder nicht, für einen Moment hielt sie inne und er schauderte.

Irgendetwas störte sie sehr an seinem Auftreten.

Aber sie wusste nicht was es war, was da versuchte tief in ihr eine Verbindung auf zu zeigen.

Nicht nur ihr schief gelegter Kopf zeigten ihre kurze Verwirrung, sondern der musternde Blick ihrer geweiteten Augen ließen nur all zu gut erahnen was sie dachte.

Eigentlich an gar nichts.

„Eh..“, begann sie dann, räusperte sich und sah noch einmal kurz zu den noch Unbekannten zurück.

Und da versprach es ihr doch glatt die Sprache.

Hatte sie sich das doch nicht eingebildet,diese Stimme kam ihr doch verdammt bekannt vor!

Doch eilig holte sie Luft und raffte sich zusammen.

Immerhin war sie nicht irgendwer!

Sie repräsentierte diese Akademie, war eine stolze Vertreterin und wichtige Person.

Man sollte sie nur mit Bedacht heraus fordern.

War sie ihm überlegen?

Vielleicht denn sie war nicht so trotzköpfig wie er, vielleicht nicht mehr ganz so stark wie damals, doch er hatte sich wohl kaum verändert.

Mit einer durchaus eingebildeten Kopfbewegung schüttelte sie die Haare aus ihrem Gesicht, legte die Ellbogen auf den Tisch, beugte sich nach vorn, nur um ihr Kinn auf den Handrücken ihrer gefalteten Händen zu betten.

Tiefe braune Augen hielten ihn fest in ihrem Visier.

„Ach.. wirklich? Und welcher unhöflicher Duellant fordert so eine Dame heraus?“, fragte sie keck auf und schmunzelte spitz auf.

Oh ja, er sah.. verdammt gut aus.

Selbst in diesem Mantel. Sein Auftritt, natürlich das war Chazz seine Spezialität, doch das dem immer noch so war, darauf konnte er fast stolz sein, nicht jeder besaß eine solche auffallende Präsenz wie der, der nun in ihr Büro geplatzt gewesen war, wie der eine .
 

Nie zuvor war sein Auftreten selbstgefälliger. Aber hey, er konnte es sich leisten, nicht wahr? Immerhin stand ihm Großes bevor. Ja, der Abschnitt in eine neue Zukunft stand ihm bevor – oh ja.

Nun, vielleicht hatte er wirklich recht, welche Wendung dieser Abschnitt allerdings nehmen sollte, und vorallem in welche Zukunft dieser ihn führen sollte, wagte er sich in diesem Moment vermutlich selbst noch nicht auszumalen – nein, daran dachte er auch gar nicht.

Für ihn stand eins fest: er würde zwei Siege einkassieren, die ihn ohnehin Weltberühmt machen würden.

Das sich ihm ausgerechnet ein Mädchen, welches er einst schrecklich vergötterte, in den Weg stellen würde .. daran hatte er wirklich nicht gedacht.

Als er in das Büro hinein geplatzt war, hatte er sofort bemerkt, das er ausser einer wirklich gutaussehenden jungen Dame niemanden vorfinden konnte in diesem Raum.

Schön, dann musste sie also sein Gegner sein. Und wenn schon, selbst vor solch einer bezaubernden Göttin würde er keinen Halt machen, jedenfalls nicht .. so lange es noch ‚irgendeine’ bezaubernde Göttin war ..

Chazz schwieg schon lange, während er sie einfach noch misstrauisch betrachtete.

Irgendwie .. kam sie ihm so unheimlich bekannt vor.

Irgendwie .. erinnerte sie ihn an irgendjemanden .. nein, nicht an irgendjemanden, sondern an eine für ihn ganz besondere Person.

Als sie sich plötzlich galant von ihrem Stuhl erhob und ihr langes blondes Haar abermals über ihre schmalen Schultern warf, schien sein Herz mit einem Mal auszusetzen.

Er schluckte hart, als er in die braunen Augen blickte, die er unter anderen sofort wiederkennen würde, wenn er nur genau hinsah.

Und dann .. traf ihn die Erkenntnis ..

Sie war .. es .. verdammt, sie war es wirklich. Aber um was um alles in der Welt tat sie hier?

„Lex?“, platzte es verblüfft aus ihm heraus und mit einem Mal schien jegliche Farbe aus seinem Gesicht zu weichen.

Sie .. war es wirklich.

Die große Liebe seines Lebens. Verdammt, was tat sie hier?

Moment, wie oft wollte er sich diese Frage eigentlich noch stellen?

Chazz blinzelte ungläubig, und doch schien dies vor seinen Augen kein Trugbild zu sein.

Nein, er halluzinierte nicht ..

Gott .. wem sollte er für diesen Moment danken? Er hatte sie wieder getroffen. Niemals hätte er je daran zu glauben gewagt sie je wieder zu sehen.

Natürlich war Chazz ein sehr, nein .. ein heißgeliebter Jungeselle, doch keine Einzige schaffte es Alexis das Wasser zu reichen .. keine .. absolut keine Einzige.
 

Langsam erhob sie sich.

Sein Schweigen brachte ihre Selbstsicherheit zurück die er für einen Moment zu Nichte gemacht hatte.

Mit einer Hand ließ sie ihr Haar zurück hinter die Schultern huschen.

Jene war es auch die sich gekonnt in ihre schmale Hüfte stemmte, während die andere Hand sich auf der Tischplatte abstüzte.

Oh ja, sie war hier der Boss.

Und verdammt, sie hatte es zu etwas großem,wahrlich großem gebracht- als Duellant.

Was führte sie?

Eine Akademie, nicht irgendeine, sondern die Erste die im versuch zur Auskopplung sogleich mit einem riesen Erfolg gekrönt worden war.

Und ja, sie war noch Duellantin, ganz klar.

Diese Gründung gehörte dazu nicht minder Seto Kaiba, ein weit verbreiteter Name.

Mit einem Schmunzeln, Engelsgleich und scheinbarer Unschuld besah sie ihn sich.

Oh.. oh war der etwas wirklich einer nach wie vor der selbe geblieben?

Ihre Augen funkelten Wissend auf, während sie ihn nicht aus jenen ließ.

Nein, ob sie wollte oder nicht ein solch ein plötzliches Wiedersehen brachte natürlich die gesunde Neugierde mit sich.

Fluchs und huschend waren ihre Blicke dann und wann, glitten über seinen Körper.

Und er war ein Mann geworden, was für einer.

Lang und dünn war er in die Höhe geschossen.

Der schwarze Mantel,war gar kein Vergleich zu dem, was der alte umhüllt hatte.

Er war ein hübscher starker junger Mann geworden.

Doch das Problem, das kleine aber ausschlaggebende war, das sie wusste wer er war.

Punkt um, sie schien ihn nach wie vor zu kennen, er verhielt sich nicht auffällig anderes, nicht wahr?

Sie blieben stehen in ihrer Fordernden Pose.

Und sie ihn abwartend an.

Wer wollte hier gleich noch einmal wen an die Karre fahren?!

Nun gut, Chazz war nicht schlechter als sie.. tatsächlich?

Es waren viele Moment ins junge Land gezogen und sie hatte nichts andere getan als zu kämpfen ob nun in ihrem Job,bis ganz nach oben oder auf dem Spielfeld.

Eine Kämpfernatur.

Und er? Hatte er sich noch großartig fortgebildet?

Leicht hob sie ihren Kopf an, es wirkte arrogant, aber ja, sie hatte die Macht in diesem Moment.

Nicht nur, das, wonach er verlangte hatte sie, sondern auch über ihn,wie es schien nach all den Jahren trauriger Weise immer noch.

Konnte er sich nicht abwenden oder war er nur den Moment den sie überbewertete und sogleich ins falsche Licht rücken würde?

„Na, was für eine Überraschung. Wer hätte gedacht, das ausgerechnet Chazz Princenton über motiviert wie scheinbar eh und je in mein Büro donnern würde um mich heraus zu fordern. Da meint das Schicksal es aber nicht gut mit dir, mein Liebster.“, sagte sie spitzfindig auf.

Oh..oh sie würde die Klappe halten,absolut und sich an ihren eigenen Worten verschlucken wenn sie von seinem wahren Ziel und Vorhaben wissen würde.

Dann würde sie ihn heraus fordern, und für das Kämpfen was sie sich erarbeitet hatte ohne Gnade und unerbittlich.

Nein, Alexis ahnte nicht was der wahre Bewegung Grund gewesen war.. noch ist?
 

Sie war wunderschön. Schöner als damals.

Damals .. wann hatte er sie zum letzten Mal gesehen? Verdammt, es musste 3 lange verdammte Jahre her sein.

Wieso war sie ihm nicht früher schon begegnet? Wieso musste sie ihm lediglich immer nur im Traum erscheinen?

Oh, wie sie sich bewegte .. einfach alles an ihr ließ seinen Atem in diesem Moment aussetzen und sein Herz unerbittlich höher schlagen.

Sie war hier der Boss? Oh, wie gerne hätte er es, wenn auch sie sein Boss wäre?

Dann waren es allerdings ihre Worte, die ihn schlagartig in die Realität zurücktrieben.

Und so stand Chazz mit weit hinunter gelassener Kinnlade dort und zeigte ungläubig auf sich, während er ein einziges Wort, welches er von ihr überaus deutlich vernommen zu haben glaubte, wiederholte.

„Liebster?“.

Chazz sah sich um, doch ausser ihm befand sich niemand hier in diesem Raum.

Seine Augenbraue zuckte ungläubig in die Höhe. Meinte sie etwa hin?

Himmel. In all den Jahren, die sie gemeinsam auf der Duellakademie verbracht hatten, hatte sie ihn niemals Liebster genannt, ganz gleich wie sehr er es sich auch gewünscht hatte.

„Oh Lexi ..“, begann er dann und sank nach altbekannter Manier auch sogleich vor ihr auf die Knie und ergriff ihre Hand, um diese auch sogleich zu seinen Lippen zu führen, um einen sanften Kuss auf ihren Handrücken zu hauchen, ehe er wieder hinauf in ihre Augen blickte, „..was redest du da? Das Schicksal muss es wirklich gut mit mir meinen!“

Damals hatte sie ihn und seine Gefühle niemals ernst nehmen wollen, doch wie war es heute? Ob sie vielleicht bereits einen Freund hatte? Vielleicht war sie sogar schon verheiratet?

Langsam stand Chazz wieder auf, hielt dabei allerdings noch immer ihre Hand fest.

Warum war er gleich noch hier? Ja, er hatte es doch tatsächlich vollkommen vergessen, doch ihre Worte hallten noch immer in seinem Hinterstübchen wider.

Er wollte sie herausfordern. Verdammt, ja .. das wollte er wirklich.

Seine pechschwarzen Augen ruhten auf ihr, während er sie einfach nur stumm betrachtete – eine Spur ernster als zuvor noch.

Sie war diejenige, die er schlagen musste? ..

Damals wurde ihm auf der Akademie die Augen geöffnet. Es konnte wichtigeres geben, als Macht und Ruhm .. doch was wenn einem nichts mehr im Leben blieb ausser der Wunsch danach?

Selbst seine Liebe hatte ihn einst verlassen. Sie war einfach aus seinem Leben verschwunden und plötzlich, plötzlich stand sie wieder direkt vor ihm und bildete das Hindernis, welches es zubewältigen galt.

Ha, er würde es nicht von seinen Gefühlen zu ihr abhängig machen, die allmählich wieder in ihm zu erwachen drohten, nachdem er diese vor lange Zeit auf eisgelegt hatte.

Nein, dafür stand einfach viel zu viel für ihn auf dem Spiel.

Keinen Augenblick später wandt Chazz sich von ihr ab und wandte ihr somit auch sogleich seinen Rücken zu.

„Bringen wir es hinter uns ..“, forderte er eine Spur emotionsloser als all seine Worte zuvor.
 

Selbstbewusstsein und einen große Portion von Autorität hatte sie sich angeeignet.

Denn ohne das alles wäre sie heute nicht hier.

Sie war etwas härter geworden, man nahm sie ernster.

Und das sie ihn Liebster nannte war ein Ausdruck davon.

Sie nahm es nicht mehr auf die goldene Waage.

Verdammt sollte er all die drei Jahre gewartet haben?

Verschwendete Zeit.

Vollkommen sinnlos vergeudete Zeit.

Sie hatte sich verändert.. eigentlich schon sehr.

Und er?

Sie ließ sich vorführen- niemand anderes war hier.

Der alte Schwerenöter hatte also immer noch keine Freundin?

Wieso sonst sollte er sich an sie heran wagen.

Und genau aus solchen Gründen trug sie einen Ring um ihren Ringfinger.

Nicht das sie sich mit Worten nicht zu Recht fand.

Oh nein, auch gegen Duelle hatte sie nichts ein zu wenden aber manchmal war die effektivste Waffe, vor allen gegen solche Schleimboltzen doch einfach die offensichtliche Lüge die nie eine war.

Immerhin würde sie niemals mit Absicht den Ring vor halten um zu erklären das sie bereits jemanden sich an vertraut hatte.

Manche Male sogar schon hatte ihr diese fixe Idee die Männer vom Hals gehalten, ohne das sie etwas hatte sagen müssen haben die Kerle vor ihr automatisch ihre eigenen, falschen Schlüsse gezogen und sie hatte somit ihre Ruhe.

Sein Hand war angenehm war, und in seiner Nähe konnte sie sein Parfüm wahr nehmen.

Er roch gut und sah dabei verdammt schick aus.

Ein hübscher junger Mann war er geworden.

Doch all dies sah sie auf reiner Basis einer alten Bekanntschaft.

Wenn er ihr schon so kam, sollte sie sich auf alles gefasst machen,nicht das sie nachher noch schlafende Hunde wecken wollte!

Der Blick des anderen veränderte sich leider, sodass sie ihn gerne ziehen ließ.

Mit einem milden Lächeln, das ins ernste Rutsche blickte sie ihm nach.

„Wenn du es dich traust zu wiederholen, nehme ich ..Moment Mal, was für einen Grund habe ich denn?“, fing sie an, sich zu besinnen.

Ihre Hand war in die größte Schublade gerutscht, dorthin wo ihre Duell Disk deponiert war, solange sie sie nicht gebrauchte.

Mit gehobener Braue war es nun an ihr gelegen, seinen zugewandten Rücken zu durch bohren.

„Wieso ..bist du hier Chazz? Du wusstest offensichtlich nicht einmal das ich hier bin,also sag mir deinen wahren Grund.“, sagte sie auf, plötzlich eine Spur schärfer.

Oh ja, hier war ihr Leben, es ging um ihren verdammten und geliebten Job.

Ein kühler Unterton wehte heran, während sie ihn fest fixierte.

Ja, er hatte es nicht gewusst das sie hier war.

Sie war nicht der Grund für sein erscheinen.

Darüber hinaus war sie nicht so wie er, und darüber hinaus viel beschäftigt als das sie sich einen solchen Spaß nebenher erlauben konnte.

Sie duellierte sich nicht mehr mit jedem Klein Hans der meinte ihr das Wasser reichen zu können.

Und was sie von Chazz zu erwarten hatte?

Nun..sie erwartete nichts außergewöhnliches, wenn er immer noch mit den gleichen Gedanken und Zielen kämpfte wie damals.

Mit bloßem Siegeswillen siegte man nicht.

Mit bloßer Macht und Können schon lange nicht..
 

Woher wehte plötzlich dieser eisigkalte Wind in ihrer Stimme? Nein, so kannte er sie nicht ..

Doch Moment – einmal hatte er sie damals in ihrem 2. Jahr so kennenlernen müssen und am Ende war es sogar seine Schuld gewesen, doch diese Alexis damals, war nicht die Alexis die er kannte, die alle anderen kannten.

Warum verhielt sie sich plötzlich so unheimlich kühl?

„Kein einziges freundliches Wort?“, fragte er sie nach einem Moment der Stille ohne dabei auf ihre Frage einzugehen.

Jetzt wo er hier war, oder vielmehr jetzt wo er ihr begegnet war, waren seine wahren Gründe erst einmal in den Hintergrund gerückt. Warum sollte er auch eilen .. wenn er schon einmal die Möglichkeit hatte mit Alexis zu sprechen?

Der Schwarzhaarige hielt seine Arme vor seiner Brust vekreuzt, als er sich leicht wieder zu ihr zurückdrehte.

„Hättest du dir gewünscht, das ich weiß wo ich dich finden kann?“, fragte er nun vollkommen ernst.

Er schwärmte noch immer für sie – na und? Okay, er liebte sie sogar vielleicht noch immer, aber irgendwann musste selbst er aus seinen Tagträumen erwachen.

Aber was konnte er schon dafür? Er hatte sie schon immer geliebt ..

Ein verdammt lästiges Empfinden, wie er in diesem Moment wieder feststellen musste.

Er hatte ihr schon damals die Welt zu Füßen legen wollen, doch sie hatte seine Gefühle einfach nicht ernst nehmen wollen – ein Jammer ..

„Wenn ich gewinne .. gehst du dann mit mir aus?“, wollte er dann wissen, als sich ein spitzbübisches Grinsen auf seine Lippen schlich.

Okay, okay .. sie wollte die Wahrheit und nichts als die Wahrheit erfahren, das sah er ihr genau an.

„Meine Brüder haben mich geschickt“, begann er ziemlich gleichgültig zu erklären, „..sie kommen erst an den Präsidenten der Kaiba Corporation heran, wenn ich dich in einem Duell schlage .. so war der Deal!“.

Schön, da hatte sie die Wahrheit. War sie nun zufrieden?
 

Freundliche Worte?

Oh, die waren heute leider schon alle an ihre fähigen Schüler verloren gegangen, da musste sie ihn enttäuschen.

Sie fixierten ihn aufs schärfste.

Nein, nein er war nicht hier weil er sie gefunden hatte.

Er war hier weil er etwas anderes wollte, das war die Wahrheit.

Und sie würde es nicht zu lassen das man ihr das nahm, was sie sich erarbeitet hatte.. und sie ließ nicht zu das man den Kindern hier ihre Träume nahm das, was Alexis selbst am liebsten tat.

Wollte er mit ihr plaudern?

Schön das konnte er tun aber erst dann wenn sie doch wissen würde worum es ging,sie war ziemlich ungerne nur das Mittel zum Zweck.

Und das man sie über ging war eine Sache die sie ganz und gar nicht ab konnte.

Chazz überging ihre Frage mit seinem ganz eigenen Charm- ein Jammer das dieser absolut nicht ihren Geschmack traf.

Und so wie er eben ihre Frage überging und später erst beantwortete, ließ sie auch seine Frage bezüglich des Suchens und Findes kurz um fallen~ vielleicht würde sich später noch eine Gelegenheit dazu finden sie zu beantworten.

Hatten sie noch Zeit um sich um Heute zu Sorgen?

Seine Worte weckten immer größere Vorsicht in ihr und die Hand in der Schublade schlang sich suchender um die Duell Disk, während sie ihn vollkommen im Auge behielt.

Eine eiskalte Absicht- sie hatte es gewusst.

Was sie enttäuscht?

Auf seufzend entspannte sie sich sogleich und ließ sich zurück in ihren Stuhl fallen.

Und machte ihn eines ganz klar damit deutlich:

Sie nahm ihn nicht ernst, nicht ernst als Duellant.

Nicht als Gegner für eine Sache die so viel mehr wog, als ein Spaßduell.

Und es war ihre böse vollkommene Absicht dahinter.

Verstand er nicht was er da verlangte?

Das hier ..sie war keine Schülerin mehr!

Und das würde hier garantiert kein Duell unter Freunden werden.

So war es also das sie doch der Mittel zum Zweck sein sollte, oh ein falscher Moment wie ihr schwante, das Chazz es ihr so bitter ehrlich unter die Nase gerieben hatte.

Wie schade, mit ein wenig mehr Umstand wäre es wohl noch zu einem Date gekommen.

Ein wenig rutschte sie mit dem Stuhl vom Tisch zurück und blickte zu ihm auf.

So lehnte sie sich zurück und überschlug ihre Beine nicht weniger reizvoll als damals übereinander.

Eine Sache die sie gelernt hatte gut zu Hand

haben in der kürze die ihre Röcke maßen eine sehr gekonnte Sache.

Dann legte sie einen Finger auf ihr Kinn und neigte ihr Gesicht leicht zur Seite.

„Ich erzähl dir mal was..“, begann sie langsam und ja, es hörte sich nicht nur wie eine Predigt an, es sollte gewiss eine werden.

Sie hob einen Finger mahnend und blickte ihn entschlossen an.

„Du hast mein ehrliches Mitleid das du deinen Brüdern immer noch nicht geschafft hast die Stirn zu bieten.“

Kühl. Eiskalt. Alexis sprach es aus wie es war. Nach so vielen Jahren hatte er es immer noch geschafft? Trotz ihrer so eifrigen Hilfe?

Eine Maßlose Enttäuschung die man ihr für einen Moment auch in den Augen ablesen konnte eher sie diese Schloss und den zweiten Finger hob und ihn sogleich die Gegenworte abwürgte.

„Mein lieber Chazz, tut mir Leid das ich dich enttäuschen muss, dich und deine tolle Sippschaft. Aber aus eurem schönen Plan wird nichts werden weil er hier und jetzt schon scheitern wird.“, sprach sie ruhig und belesen weiter.

Dennoch war eine warnende Strenge in ihrem Ton.

Vielleicht fand er hier eine Aleixs vor, die wusste wie man sich absolut durhc zu setzen hatte. Denn sie war nicht mehr eine der kleinen. Sie war hier die Fürhende Kraft. Sie musste mit Schülern umgehen und andere Überreden können.

Sie war eine Duellanten,mit Herz und Seele und mit Können.

Sie lächelte bitter auf und sah ihn deutlich an.

„Du wirst mich kaum zwingen können zu einem Duell gegen dich.“, meinte sie..heraus fordernd?

War da das kleine blitzen das ihn riet seine Finger von ihr zu lassen bevor sie ihn diese zusammen drücken würde wenn er sie nicht schnell genug zurück zog?

Ihr Lächeln wurde breiter und voller Selbstbewusstsein, während sie ihre zwei gehobenen Finger wieder senkte und auf ihren nackten Oberschenkel wieder nieder legte.

Ihre Worte waren mit zarten Gift gesprochen worden.

Ihr Blicke tödlich so wie verführerisch zu gleich.

Hier stand kein Fremder vor ihr und genau dies spürte sie.

Dennoch würde sie sich nicht herum schubsen lassen wie damals, so wie er es oft getan hatte wenn er etwas nicht bekam.

Sie war erwachsen geworden.. und er?
 

Was um alles in der Welt tat sie da? Ja, verdammt .. es schien so als würde sie ihn wieder einmal überhaupt nicht ernst nehmen.

Verdammt, stand es eigentlich offensichtlich auf seiner Stirn geschrieben, das man ihn bitte nicht ernst nehmen sollte?

Chazz’s Kehle entrang ein Schnauben, als sie sich auf ihren Stuhl niederließ, wobei er sich kaum von der wahren Pracht ihrer endloserscheinenden Beine ablenken ließ – oh nein, dieses mal nicht!

Die ersten Worte trafen ihn hart; sehr hart. Ob es ihr bewusst war? Wohl kaum.

Glaubte sie wirklich er spielte hier nur irgendein dummes Spiel?

Mit jedem weiteren Wort begann Alexis allmählich an seinen ziemlich gereizten und überaus sensiblen Nerven zu zerren.

Nicht mehr viel und er würde alleine wegen ihr gänzlich auf die Palme getrieben. Oh ja, sie war wahrlich drauf und dran ihn zur Weißglut zu treiben.

Wer glaubte sie eigentlich wer sie war? Schön, sie war vielleicht der Boss dieser Akademie und trotzdem hatte sie noch lange nicht das recht so mit IHM zu sprechen!

Sie hatte vielleicht leicht reden, schließlich schien es ihr gut zu gehen und offenbar hatte sie alles in ihrem Leben erreicht, was sie sich erträumt hatte.

Und er? Was hatte er? Nichts, rein gar nichts.

In den Augen seiner Familie war er noch immer ein Nichts; der Versager der er damals schon für sie gewesen war, nachdem er seine Duelle immer und immer wieder gegen Jaden verloren hatte.

Er hatte seine Brüder maßlos enttäuscht und am Ende blieb ihm nichts, ausser eine Einsicht, die er noch immer mit sich trug, sich allerdings nie gerne eingestand.

Wer würde auch schon von sich aus gerne zu geben eine vollkommene Niete zu sein und das seine Familie einen nur brauchte, weil er einer der besten Duellanten war, damit sie durch ihn das erhalten konnten wonach ihnen verlangte.

Wer .. wer zum Henker?

Was blieb ihm schon für eine verdammte Wahl? Sie hatte doch keine Ahnung.

Chazz verzog unvermittelt seine Miene, während er ihre weiteren Worte einfach auf sich niederprasseln ließ, doch dann .. dann war er am Zug und dann würde SIE IHM zu hören!

Wütend – und oh ja er war wirklich wütend – schritt er auf die Blonde zu, ergriff mit seinen Händen die beiden Armlehnen ihres Stuhles und zog diesen zu sich heran, ehe er sich nun bedrohlich zu ihr herunter beugte und sie somit bei sich gefangen hielt.

„Jetzt hörst du mir zu!“, zischte er sie an. Er war wütend und wirkte überaus verletzt, denn immerhin hatte Alexis eine unheimliche Schwachstelle getroffen – mitten ins Schwarze getroffen ..

„Ich besitze keine tolle Sippschaft! Das solltest DU am besten wissen! Ausserdem verfolge ich nicht einmal den gleichen Plan wie meine ach so tollen Brüder, ob du es mir glaubst oder nicht! Denkst du wirklich ich lasse mich immer noch von ihnen herumschubsen wie früher?“, verlangte er von ihr zu wissen, während er sich ein Stück tiefer zu ihr herab beugte, um ihr genau in die Augen blicken zu können.

Was erlaubte sie sich eigentlich?

„Denkst du ich hab eine Wahl? Ich bin kein Profi-Duellant, der einen Manager besitzt, der es mir erlauben könnte meinen Brüdern endlich den Rücken zu kehren!Schön das du dagegen alles in deinem Leben erreicht hast!!“, fuhr er sie weiter erbarmungslos an, ehe er schließlich kopfschüttelnd und mit geballten Fäusten von ihr ließ.

Sie würde ihn doch nicht verstehen. Verdammt, das alles ging sie doch auch gar nichts an, absolut nicht ..

Er hatte einfach vollkommen überreagiert. Verflucht, er würde es noch bereuen.

„Es war schön dich wieder zu sehen, Lex!“, meinte er dann mit leiser Stimme, ehe er sich nun zum gehen abwandt.

Was wollte er noch hier? Er wusste, was sie von ihm hielt .. Er wusste auch, das er so sein Ziel nicht erreichen würde endlich die Chance zu erhalten seinen Brüdern den Rücken zu kehren, also ..

„Hey, Boss .. wie kannst du das Mädchen deiner Träume jetzt einfach so sitzen lassen?“, meldete sich sein kleiner gelber Freund schließlich zu Wort, welchen er mit einem bloßen Schlag auch sogleich wieder ausser Gefecht setzte.

„Halt den Rand ..“, murrte er dem imaginären Nervtötet zu, welcher allerdings schon lange verschwunden war.
 

War er mutig?

Sie hörte ihn an und merkte, das sie sich geirrt hatte.

Nein verzweifelt.

Doch was hatte sie tun können?

Es schien als ob all die Hilfe von damals nichts gebracht hatte; Chazz hatte sich seine Fesseln nicht ablegen können und war zurück gefallen ins Netz seiner überaus netten Familie.

Leider konnte sie für ihn nicht mehr tun als damals und selbst dies schien nichts gebracht zu haben.

Leider Gottes aus ihm hätte sehr viel werden können.

Als er sie an sich zog, rutschte sie gewollt oder nicht etwas zusammen verlor für einen Moment den Halt was sich nicht ändern würde, da er sie eng an sich gezogen hatte.

Mit ihren Blick hinauf hatte sie drei Sachen deutlich spüren können.

Erstens hatte sie wahrlich absolut ins schwarze von wegen Familie getroffen.

Und das zweite war, das er sich kaum verändert hatte.

Die letzte Bemerkung war, eindeutig, das sie zu weit gegangen wahr.

Seine bösen Worte.. der Unterton in seiner Stimme, dort konnte sie lesen das er keinen Weg mehr sah.

Denn es waren Worte die sie erinnerten,auch wo es so lange hinter ihnen zu liegen schien.

Worte die sich wiederholten, irgendwie so an hörten wie damals.

Verzweifelt.

Er hatte keine Wahl, kein Entkommen.

Dennoch, seid wann tickte er so aus? Sie hatten sich eben wieder gesehen und verdammt noch mal, wer war denn hier herein gedonnert wie der Elefant in den Porzelanladen um sie so direkt heraus zu fordernd das sie gar nicht anderes reagieren hatte können?!

Seine Worte kribbelten unangenehm auf seiner Haut, seine Nähe tat ihr Übriges.

War sie eingeschüchtert? Ja.. ganz und gar für den Moment war sie es tatsächlich gewesen.

Sobald er sich von ihr abwand holte sie wieder Luft.

Sie hatte es wirklich vergessen das Atmen und Schlucken,sogar das Blinzeln welches sie überrumpelt nach holte.

Mit den kurzen Worten des Abschiedes, blieb sie sitzen, legte eine Hand auf ihren schmalen Hals und das nur um zu spüren wie deutlich eiliger ihr Herz es hatte, doch nicht um ihn nach zu hetzen?

Oh nein,das würde sie nicht verlangen können, nicht von sich selbst.

„Ich wünsche dir das auch deine Bemühungen eines Tages eine Entlohnung finden werden und du nicht noch länger im Schatten deine Geschwister stehen musst. Es war ebenfalls schön dich wieder zu sehen, mach´s gut.“, sagte sie leise.

Und sie lauschte ihren Worten, spürte das Herz an ihrer Hand, die nach wie vor um ihren Hals geschlungen lag.

Aber sie meinte ihre Worte ernst.

Ob er stehen bleiben würde um sie aus zu lachen?

Nein, sie hatte ihn nicht mit Neid besetzen wollen.

Doch auch er sollte sich endlich etwas auf bauen dürfen , ohne den Zweifel seiner Brüder.

Und ja, ganz ehrlich es war fast schön gewesen ihn wieder zu sehen,nur die Umstände ließen sie sich distanzieren denn Gutes wollte er ihr somit garantiert nicht. Nicht wo er und seine Brüder nach wie vor noch unter einer Decke steckten. Ob Chazz sich nun dagegen aussprach oder nicht am Ende.. am Ende hatte er sich doch wieder deren Willen gebeugt und war hier her gekommen und warum?

Um deren Wunsch entsprechend zu handeln- sich gegen Alexis zu stellen.

Als er ihre Worte scheinbar überhört hatte, schloss sie kurz ihre Augen und seufzte leise auf, als sie immer noch aufgeregt nach seiner Nähe sich kühlere Luft wünschte.

Sollte er gehen und erst wieder kommen wenn er ein eigenes Leben zu leben hatte und sie zu einem Date über reden wollte, das nicht auf Wunsch seiner Brüder hin entstehen sollte.

Jetzt wo er von ihr gewichen war, spürte sie das nervöse Beben tief in sich.

Ja, sie hatte es kaum für möglich gehalten doch er hatte sie sehr erschrocken mit seinem heftigen lauten Ausfall was sie nicht gewohnt war von ihm, auch damals nicht.

Stand er sehr unter dem Druck seiner Brüder? Wahrscheinlich jetzt mehr denn je.
 

Sein verdammtes Leben war kein zuckersüß schöner Ponyhof – oh nein.

Fein. Was hatte er ihrer Meinung nach tun sollen? Hätte er damals mit seinem Abschluss an der Akademie seinen Brüdern den Rücken kehren sollen? Nein, das hätte er nicht tun können, denn ausser ihnen hatte er doch sonst niemanden, aber auch dies würde sie wohl niemals verstehen.

Hätte er sich nicht bereitwillig wieder unter deren Fittiche begeben, so wäre er auf der Straße gelandet .. ja, genau dort wo er nun landen würde, würden seine Brüder herausfinden, das er abermals versagt hatte.

Ha, vielleicht hätte er Alexis zwingen sollen, doch dies wollte er widerrum nicht, denn ganz gleich wieviel nun auf dem Spiel stand .. er hatte Alexis niemals verletzen wollen.

Nachdem er nun ihr Büro verlassen hatte, trat diese nervige Dame wieder auf ihn zu, welche er allerdings ganz galant ignorierte, ehe er in den Fahrstuhl stieg, welcher in auf das Dach der Akademie bringen sollte.

Dort wartete bereits der Helikopter auf ihn, doch ..

„Willst du etwa schon aufgeben, Boss?“, meldeten sich nun alle drei Ojama Brüder zu Wort, woraufhin Chazz selbst stehen blieb und seine Augen verdrehte.

Verdammt, warum besaß er diese dämlichen Kerlchen eigentlich noch einmal in seinem Deck? Ach ja richtig, weil er so darauf stand, das sie ihm Tag für Tag gehörig auf die Nerven gingen!

„Und was schlagt ihr eurer Meinung nach vor?“.

Himmel war er eben wirklich schon so tief gesunken, um nach deren Meinung zu fragen. Halloho~ er sprach hier gerade mit Wesen die eigentlich gar nicht existierten!

„Geh gefälligst zurück und entschuldige dich bei ihr! Hey, immerhin ist das doch das Mädchen von dem du Nachts immer träumst oder, Chazzy?“, höhnten die drei nun, was er allerdings nur mit einem Schnauben kommentierte.

„Oh, Alexis~“, wagten sie sich auch sogleich weiter auf das gefährliche Terrain, welches sich Chazz Princetons überreizte Nerven nannte.

„Argh! HALTET DEN RAND!“, brüllte er, während er wild um sich schlug und dabei die kleinen Nervensägen doch nicht einfangen konnte, die fröhlich um seinen Kopf herum tänzelten.

Diese Idioten hatten vielleicht leicht reden. Natürlich würde er sich nicht so einfach bei Alexis entschuldigen können; sie würde seine Entschuldigung doch ohnehin nicht hinnehmen ..

Doch wenn er jetzt ging, dann .. würde er sie vielleicht niemals wiedersehen, nicht wahr?

Verdammt .. es würde sie aber ohnehin nicht interessieren, oder? Wohl kaum.

Als sich dann auch noch der Pilot des Helikopters zu Wort meldete, platzte ihm förmlich die Hutschnur.

„Sag Slade und Jagger das ich nicht nach Hause komme!“, blaffte er ihn auch sogleich an, ehe er ihm und somit auch dem Helikopter den Rücken zuwandte.

Schön. Von nun an würde er, Chazz Princeton also auf der Straße sitzen, nicht wahr?
 

Jetzt saß sie hier.

Sitzen.

Warum saß sie hier verdammt?!

Eilig stand sie auf, ignorierte ihr springendes Herz das plötzlich gar nicht mehr zurecht kam mit dem was passierte.

Wieso hatte der Vollidiot es so darauf anlegen können?

Was war ihm eingefallen hier auf zu tauchen nur um sie an zu blaffen wie niemals zuvor- um mit grandiosem Gang zu verschwinden.

Dieses Arschloch sollte sich aufrichtig entschuldigen nach drei Jahren Funkstille sich so abermals von ihr zu entfernen zu wollen.

Da wollte sie ihn enttäuschen so nicht mehr.. nicht mehr mit ihr!

Also lief sie ihm nach, überhörte das Klappern des Stuhles ihrer Gehilfin vor dem Büro und lief herüber zum Fahrstuhl.

Wo sie die Treppen doch immer nutzte würde es nach oben noch schneller gehen.

Und gerade als sie sich laufend auf den Knöpfen anfing zu verdrücken, noch außer Atem von seiner wahrlich atemberaubenden Nähe, zuckte sie erschrocken zusammen als die Tür plötzlich auf ging, wo sie doch eben erst gedrückt hatte!

Und er stand da, wie ein begossener Pudel?

Wieso stand er da überhaupt!

Am liebsten würde sie ihn in eine Ecke stelle und nach Strich und Faden verprügeln nur damit er endlich einsah das er so nicht mit ihr um zu gehen brauchte.

Sie war doch nicht irgendwer.. war sie doch nie gewesen!

„Ch..azz?“, fragte sie etwas ziemlich verdattert auf und schlüpfte ganz schnell in den Fahrstuhl der sich drohte zu schließen um ihn dahinter zu verschlucken.

Nein er hatte nicht den Mut gezeigt nach ihr gehen, also war sie einfach in den Fahrstuhl dazu gestiegen und stand nun hier in der Kabine und sah ihn an.

Warum eigentlich?

Sie hatte es nicht nötig von ihm oder sonst wen sich so dermaßen anpfeifen zu lassen wie eben.

Wie froh er sein konnte nicht ihr Knie zwischen den Beinen gespürt zu haben in dem Moment wo er sich getraut hatte überheblich eilig zu werden mit seiner Nähe.

Oh.. wo sie jetzt so neben ihn stand.

Er war groß geworden.

Das gefiel ihr.

„Chazz.. was hast du denn jetzt vor? Ich meine.. willst du einen der Schüler heraus fordern?“, fragte sie wirklich neugierig auf und beugte sich leicht zur Seite herüber, um an ihn heran zu kommen, sein Blick war stur gen Boden gerichtet.

Doch da sie einen Blick von ihm erhaschen wollte beugte sie sich leicht voran nach unten um in sein Gesicht blicken zu können.

Ihre Hände legte sie auf ihren Rücken,wobei ihre Haare dort ganz sicher nicht blieben.

Lang und weich vielen sie ihr über die nackte Schulter weit nach vorne.

Und für einen Moment waren sie einfach nur Chazz Princenton und Alexis Rhodes.

Drei Jahre.. drei Jahre..

Als er so vollkommen schmollend dort stand zog sie die Stirn in Falten und schnaubte kurz auf.

Dabei richtete sie sich wieder auf und legte sich die Haare wieder zu Recht mit einer lässigen Handbewegung und verschränkte ihre Arme nun vor ihrer auf gar keinen Fall kleiner gewordenen Vorbau.

Ein Bein winkelte sie leicht an.

Nach unten waren es noch über Zehn Stockwerke.

Bis dahin sollte er gesprochen haben denn wenn nicht, nun ja es gab heute zufällig einen freien Abend bei ihr~

Eine solche Chance durfte sie sich nicht entgehen lassen.

Sie würde mit ihm spielen, und ihm zeigen das alles nicht so schlimm was wie eben noch.

Sie hatten sich leider vollkommen in einem leider viel zu schrecklichen Moment erwischt.

Wie wäre denn die Idee einfach ohne Rang und Namen bei einem netten Essen und ebenso netten Trinken bei Tisch zu sitzen?

Gar nicht so unschön fand sie den Gedanken den sie äußern würden, würde er sich nicht bald mal wagen mit ihr zu sprechen.

Wer nicht will der hatte schon, nun ja vollkommen bedient hatte er sie ja wohl dort oben ..nicht sie ihn.
 

Erst einmal würde er sich irgendwie beruhigen müssen. In seinem jetzigen erhitzten Gemütszustand konnte er ohnehin keinen einzigen klaren Gedanken fassen.

Dazu kam natürlich die Tatsache, das er sich kaum beruhigen konnte, wenn diese drei nervtötenden Duellgeister noch immer um ihn herum schwirrten und ihr nahezu schadenfrohes Liedchen trällerten aus welchem er immer wieder meinte den Namen Alexis heraus hören zu können.

Das Blatt hatte sich gegen ihn gewendet. Er hatte niemals damit gerechnet ausgerechnet ihr zu begegnen. Schön, sein schöner Plan war nun dahin .. wie sollte es weitergehen? Tja, selbst davon hatte er keine Ahnung.

So ließ er den Helikopter ohne ihn abheben, während er selbst wieder in den Fahrstuhl stieg, um in das Erdgeschoss zu gelangen.

Doch ehe er überhaupt dort ankommen konnte, gesellte sich plötzlich Alexis zu ihm.

Pah, warum hätte er sich mit irgendeinem noch vollkommen unfähigen Schüler duellieren sollen? Vergeudete Zeit seiner Meinung nach ..

Sie brauchte sich keine Sorgen machen, er würde schon keinen drittklassigen Duellanten, der sich ihren Schüler nannte anrühren – nein, dies schwebte ihm nun wirklich nicht vor.

Mit jedem weiteren Versuch von ihr seine Aufmerksamkeit auf sich zu beziehen, verzog er zunehmend sein Gesicht, ehe er sich nun endlich geschlagen gab und zu ihr hinsah.

„Ich weiß es noch nicht, zufrieden?“, murrte er dann, ehe er seine Arme vor seiner Brust verkreuzte und seinen Blick wie ein kleines beleidigtes Kind wieder von ihr abwandte.

Vielleicht sollte er sich als Straßenbettler erproben ..? Nein, vielleicht sollte er erst einmal seine ‚eigentlichen’ Lieblingskarten die Ojama von geld bis schwarz einfach aus seinem Deck werfen, damit er wenigstens einmal seine Ruhe haben konnte.

Stöhnend lehnte Chazz sich mit seiner Schulter an die Wand des Fahrstuhls.

Wieso war Alexis überhaupt eingestiegen und warum war sie so interessiert daran, was er als nächstes vor hatte?

Hey, vielleicht sollte er ihr verklickern, das er einen Anschlag auf die Kaiba Corporation plante?

Ha, von wegen ..
 

Endlich eine Antwort, sogleich sie auch weniger freundlich kam.

Die Abfahrt war lang.

Und Zwischen durch kamen dann doch ein paar Schüler herein spaziert die allerdings nach oben mussten und somit erst hinab fuhren.

Mit schief gelegten Kopf bedachte sie die Rasselbande mit ihren Blicken, als diese sich zu ihr um wanden und begannen voll zu Texten- und Chazz links liegen ließen.

Mit einem kurzen Hin und Her klärten sich einige Frage.

Alexis gab sich ungewöhnlich ruhig und geduldig, selten wo man doch bedachte wie sie früher gewesen war..doch da war sie noch sehr viel mehr Kind gewesen.

Kurz bevor Chazz sich unbemerkt aus dem Staub machen konnte, sie erreichten das Erdgeschoss, löste sie sich aus der kleinen Traube von Schülern, zwängte sich durch sie hindurch und drückte sich zu Chazz.

Im Foyer, eine Art riesiger Aufenthaltsraum für die Schüler, der die gesamte untere Etage ausmachte lief sie mit ihn an ihrer Seite durch die tummelnde Schar.

Wollte sich da etwas jemand aus dem Staub machen?

„Hey, wenn du nicht weißt was du vor hast, dann ist es doch sicherlich in Ordnung wenn ich dir einen Vorschlag unterbreite, nicht wahr?“, fragte sie auf und fasste seine Hand, um ihn im Getummel der umher laufenden und schreienden Schülern nicht zu verlieren, denn es schien ihr als ob er genau darauf hinaus wollte.

Darüber hinaus.. nein sie konnte sich nicht vor stellen das er so war wie damals, denn ansonsten hätte sie es nicht getan, ihn so berührt, denn quälen,ihn zusätzlich noch treten wo er sich wohl schon am Boden befand, das war das letzte was sie wollte.

Und eher sie bemerken konnte wie er perplex langsamer wurde, war sie es, die ihn voran aus der Eingangstür zog hinaus ins Freie.

Nun schien Alexis noch mal in einem anderen Glanz zu erstrahlen, denn das helle grau ihres Oberteils und der weiße Rock schienen hier im Licht viel heller zu scheinen, als unter dem Licht im Gebäude das sie nun verlassen sollten.

Ahnte sie seine Verzweiflung?

Vielleicht, denn wieso auch nicht .. sie hatten eine verdammt lange Zeit miteinander verbracht damals und das war doch nicht vergessen, weil ein paar lange drei Jahre ohne Kontakt dazwischen gestanden waren oder?

Draußen angekommen ließ sie ihn dann auch schon wieder frei und sah blinzelnd hinauf gen Himmel.

Vielleicht.. vielleicht konnte sie sich heute etwas aus denken um nicht zurück zu müssen.

Dann blickte sie herüber zu Chazz der selbst wohl noch mit sich zu kämpfen schien ob er sie für vollkommen Lebensmüde hielt oder doch nur Liebenswürdig.

Sie kam zu ihrem Punkt.

„Komm schon, lass uns das von eben für den Rest des Tages vergessen. Lass uns einfach die sein die waren sind.. Freunde?“, fragte sie auf und zwinkerte ihm zu.

Ja sie durften das doch nicht so weg werfen.

Wie lange hatten sie einander gewartet? Wohl viel zu lange.

Es freute sie sehr, ihn bei sich zu haben, es gab viel zu erzählen- sicherlich!

Sie ging voran in der Hoffnung er würde ihr folgen.

Und wo er dabei war, würde er ihr zu Hause kennen lernen, denn wenn er wollte.. würde er auch ein paar Nächte bleiben dürfen,als ihr Gast, wenn es sein stolz denn erlauben würde.

Mit ihrer Art schien sie gänzlich gegen sich selbst zu sprechen.

Dort oben, eben noch war sie bestimmend gewesen, herrschen und anmaßen.

Hier war sie freier.

Ja, sie verteidigte das was ihr gehörte auf schärfste, denn es bedeutete ihr viel, doch sah man davon ab, wieso nicht?

Wieso sollten sie nicht ihren Spaß als alte Bekannte haben dürfen?

So ging sie vor, wollte ihn nicht gleich all zu sehr bedrängen- ob sie es schon wohl getan hatte? - und zeigte ihm den Weg, im Minirock und hohen Schuhen.

Alexis eben.

So wie es schien schien sie sich Chazz seiner Laune gar nicht an zu nehmen, nein ganz im Gegenteil sie über ging sie voller Wiedersehensfreude ganz einfach, vielleicht war das sogar der richtige Weg um an Chazz zu gelangen.

Nicht verloren doch gefunden [Valentinshipping II]

Eigentlich hatte er ja wirklich einfach verschwinden wollen, doch bewieß sich Alexis ziemlich hartnäckig darin eben dies zu verhindern.

Nun stand er noch immer vollkommen perplex auf der Straße direkt vor dem Gebäude der Akademie und starrte dem blonden Haarschopf hinterher.

M-Moment mal .. sie wollte was?

Ungläubig zog er eine Braue in die Höhe, während sie sich immer weiter von ihm entfernte.

Sein Blick fiel dabei auf ihre endlosen wunderschönen Beine, ehe er seinen Kopf eilig schüttelte, um ihr schließlich zu folgen – allerdings vorerst nur um sie aufzuhalten.

So hielt er sie am Handgelenk zurück und drehte sie schwungvoll zu sich herum, wodurch sie beinahe direkt in seinen Armen gelandet war.

Chazz hielt sie fest und sah sie dabei direkt an, während sich ihre Blicke trafen.

„Du musst dein Mitleid mir gegenüber nicht beweisen, indem du mich zu dir einlädst, Alexis!“, sagte er streng, was man so von ihm ihr gegenüber nicht kannte.

Vielleicht hatte er sich auch ein wenig in seinem Verhalten verändert, was man gewiss erst auf den zweiten Blick bemerken konnte, bzw. was sie erst auf den zweiten Blick bemerken konnte.

Er war nicht länger nur derjenige der bis über beide Ohren in sie verschossen war .. nein .. vielleicht weil ihm in den drei langen Jahren endlich bewusst geworden war, das er niemals eine Chance bei ihr gehabt hätte.

Dennoch .. er würde ihr Angebot nur zu gerne annehmen, schließlich waren sie noch immer Freunde und ausserdem wusste er ohnehin nicht wo er nun hin sollte – traurig aber wahr.

Leise Seufzend ließ Chazz sie wieder los und wandte ihren Blick von ihr zur Seite hin ab.

Damals wäre er ihr sofort ohne weitere Widerworte gefolgt, doch .. warum sollte sie ihm solch ein Angebot machen, wenn sie eben noch so unendlich enttäuscht von ihm gewesen war?
 

Wieder einmal zeigte er sich außergewöhnlich imposant.

Da hatte wer einiges an Selbstbewusstsein zusammen gesammelt!

Seine Griffe waren bestimmter, wenn er etwas wollte, seine Blicke fesselten sie wie nie zuvor.

Seine Worte waren so stark wie seine Griffe.

Vor ihr stand ein wahrlicher Traummann- mit miesem Charakterzügen.

Ihre Blicke trafen sich und als er von Mitleid sprach schnaubte sie nur auf, als er sie los ließ winkte sie ab.

„Ach was!“, maulte sie auf und stemmte eine Hand in ihre Hüfte und sah ihn beleidigt an.

„Mein Mitleid ist mir viel zu schade als das ich es dir hergeben würde..“, meinte sie dann beiläufig auf und strich sich mit der anderen Hand durch das ewig lange Haar.

Aufmerksam sah sie ihn an.

Nein wenn jemand glücklich war, sah das ganz anderes aus.

„Wenn du so weiter machst werde ich dir wirklich zeigen und auch sagen das du mich wirklich sehr enttäuscht hast in vielen der wenigen Dinge die wir bisher mit einander besprochen haben.“, meinte sie auf, ganz ehrlich und tippte ihn mit ihrem Finger die Brust, sah ihn dabei fest in die Augen,wobei bei dem, was sie fühlen und zeitgleich unter ihrem Finger erahnen konnte, das blicken gar nicht so einfach war in seine Augen.

„Mein Angebot war ehrlich gemeint. Und ich wollte dich nicht rein legen mit der Aussage das wir einmal Freunde gewesen waren.. leider war es wohl wirklich so und im Moment erscheint es mir nicht so als ob da noch etwas wie Freundschaft zwischen uns existiert.“

Ihr Blick senkte sich und somit wand auch sie sich von ihm ab.

Ja und da war sie ganz offensichtlich zu hören, die Enttäuschung.

Was war falsch daran zu versuchen ein wenig auf zu frischen was man nicht verleugnen konnte?

Sie waren eine halbe Ewigkeit auf der Duell Akademie wahre Freund gewesen, oder etwa nicht?

Wieso..sollten sie es jetzt vergessen und so tun als sei da nichts mehr?

Sie kannten sich doch viel zu gut als das sie es verschwenden sollten ihr Wissen.

Nun sie hatten sich wohl sehr verändert.. dennoch man wusste Dinge von dem anderen die niemand anderes wusste.

Sie blieb stehen, den Rücken ihm zugewandt.

Ja sie hatte Mitleid mit ihm, aber es war kein deutliches.

Sie wollte ihm helfen, denn wohl war es doch auch ihre Schuld das er plötzlich sehr viel nieder geschlagener war, als noch vor seinem unerwarteten Besuch.

Und wüsste sie,das ihre Vermutung sogar stimmte,das Chazz sich nicht 'Heim' wagte, dann würde sie ihn nur um so lieber und herzlicher auf nehmen bei sich.

Es war keine Sünde seinen eigenen Kopf zu haben und seinen eigenen Weg zu betreten.

Ja.. aber natürlich hatte es sie im nach hinein enttäuscht das er nach drei Jahren einen dämlicheren Grund nicht hatte finden können um in ihr Leben zurück zu stolpern.

Ja, als Freundin und als Frau war sie enttäuscht gewesen davon hören zu müssen.

Aber hatte sie nicht noch gesagt gehabt sie sollten das eben vergessen?

Die Gründe und das was sie waren für den einen Tag der ihnen noch weniger als zur Hälfte zur Verfügung stand?

Also würden sie sich abermals treffen,als Alexis Rhodes und Chazz Princeton.

War es verkehrt oder heuchlerisch?

Nein, denn vielleicht konnte sie ja sogar helfen,würde er es eher zulassen als damals.

Denn so viel Zeit hatten sie nicht mehr, jeder war an etwas gebunden.

Kein langes schönes Schülerleben hatte sie mehr.

Deshalb wollte sie es für den Moment auch vergessen, ihr erstes Treffen nach drei Jahren nochmals in anderen Rollen spielen. Als Freunde. Nicht als Gegner.

So stand sie vor ihm und wartet auf eine Antwort.

Sie würde gehen so oder so.

Entweder mit oder ohne dem Dickschädel.
 

Während er ihren Worten lauschte und all ihren Bewegungen mit seinen tiefen dunklen Augen aufmerksam folgte, wusste er .. das sie etwas neues an sich trug, was ihm unheimlich gefiel.

Ja, es gefiel ihm wirklich sehr.

„Wenn keine Freundschaft mehr zwischen uns existiert .. was dann .. Liebe etwa?“, wollte er sie ein klein wenig necken, während er weiterhin dort stand und sie einfach nur ansah.

Ihre ganze Art und ihre Erscheinung war schon immer wundervoll gewesen, doch nun schien sie noch viel atemberaubender als je zuvor zu sein.

Sie war enttäuscht, er konnte es deutlich hören .. wow, das hätte er nun wirklich nicht gedacht, weniger noch erwartet.

Direkt neben sich konnte er aus dem Augenwinkel heraus abermals den gelben Ojama beobachten, welcher geradewegs nach vorn deutete, vermutlich weil er ihm sagen sollte, das er ihr endlich folgen sollte, während er sein Geplapper ganz einfach überging, bzw. es überhaupt nicht hörte, wo er in diesem Moment nur Augen für eines hatte ..

Für sie.

Es war nicht ihre Schuld, das sein Plan nicht aufging, das er nun mehr oder weniger auf der Straße saß – nun vielleicht war es dies doch, aber wer von ihnen konnte schon ahnen, dass das Schicksal ihre beider Wege sich kreuzen lassen würde?

„Ich werde den Teufel tun dir nicht zu folgen, Lex ..“, sagte er dann, ehe er ihr auch schon mit schnellen Schritten nachlief, um aufzuholen.

Himmel. Genau das war die Gelegenheit. Wann hatte er schon einmal in all der Zeit die Chance bekommen mit ihr .. alleine zu sein?
 

Langsam ging sie voran, drängte ihn somit zu einer Entscheidung die je nach seiner Laune schon mal was dauern konnte.

Seine Worte ließen sie ihre hübschen Augen verdrehen.

Als er dann nach weiteren überflüssigen Geblubber folgte, blickte sie neben sich.

„Na also! Wenn ich dir einen Rat geben darf, du solltest das nächste Mal nicht mehr so lange zögern wenn dich eine Dame bittet sie zu begleiten! Natürlich ist es Liebe, was denn sonst, mein Traum meiner Schlaflosen Nächte.“, meinte sie dann und legte ihre Hände hinter ihren Rücken zusammen und schmunzelte auf.

Bis sie anfing daraus ein auf lachen zu basteln.

Sie hatte sich viel Mut angeeignet und sah ihre Worte nicht mehr so ernst wie damals.

Sie versteckte sich für ihn auch nicht mehr um ihre Worte.. hatte sie es je getan?

Eigentlich hoffte sie darauf das er sich verändert hatte, nicht mit seinem Charakter oder seinem Körper, sondern mit seinem Herz.

War er endlich glücklich geworden damit?

Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, ja das war das mindeste was sie für ihn jetzt tun konnte, ihn ein wenig zur Seite stehen für den Moment in dem er nichts vor sich hatte als den Fall.

Langsam er starb ihr Lachen als sie ihn ansah und breit grinste.

Wer dumm fragte bekam die passende Antwort und wo er es ihr schon immerzu so herrlich einfach gemacht hatte traute sie sich erst heute, mit neuem und frischen lebendigem Mut diese Dinge auf zu fassen und nicht verletzend etwas zu veralbern.

Man sah es ihr an der offenen und herzlichen Art an, sie wollte ihm nichts böses.

Nein,wenn sie ehrlich war, fühlte sie sich sehr gut und wohl in seiner Nähe.

Etwas vertrautes aus alter Zeit.

Es war schön, schöner als erwartet.

Mit einem lauten verträumten Seufzen sah sie hinauf in den Himmel um sich zeitgleich geschickt wie es die Frauenwelt sein konnte um seinen Arm zu klammern mit ihren Händen.

„'Lex'.. ich glaub du bist nach wie vor der Einzige der mich so ruft.“, meinte sie in Gedanken versunken auf und lief mit den Blick gen Himmel neben ihm her.

Sie vertraute ihm, denn ansonsten würde sie sich nicht so sehr an ihm halten und sich führen lassen während sie hinauf sah.

Sie war freier geworden, weniger verkrampft, weniger böse.

Nun ja, die Vorstellung von ihrem ersten Überraschung Wiedersehen zählten nicht wirklich mit.

Sie reagierte wohl nicht mehr mit bösen Drohungen auf Liebeserklärungen, wobei ja noch keine wahrliche Gefallen war, oder verdonnerte einen in das Reich der Schmerzen mit Beulen am Hinterkopf.

Nein sie schien es sehr viel einfacher auf zu fassen und selbst damit ihren Spaß zu haben, mit Worten zu jonglieren in einer neuen charmanten Art und Weise.

Vielleicht war das auch der Grund weshalb sie sich so vertraut mit ihm tat.

Sie kannte ihn wirklich zuvor sehr lange.

Drei Jahre und dann war er wieder da.

Ein unerwartetetes schönes Gefühl, was sie sich neidlos eingestehen musste.

Sie hätte es so nicht erwartet, aber wann hatte sie denn je damit gerechnet ihn auf jene Art und Weise wieder zu begegnen?
 

Ja, Alexis hatte sich wirklich sehr verändert. Sie war nicht nur viel hübscher geworden .. oh nein .. auch in ihrem Wesen hatte sie sich sehr verändert.

Schade nur, das er so etwas wohl kaum von sich aus behaupten konnte, oder meinte sie, das auch er selbst sich ein wenig verändert hatte? Er wusste es nicht ..

Was er allerdings um so deutlich wusste, bzw. zu spüren bekommen musste, das sich an seinen Gefühlen zu ihr wahrlich rein gar nichts verändert hatte.

Ihre Worte entlockten ihm eine leichte Schamesröte, ob er nun wollte oder nicht ..

Natürlich wusste er, das ihre Worte nicht ernst gemeint waren – vermutlich würden sie es auch niemals, dennoch ..

Als sie sich dann zu ihm herum wandte, schien es mit einem mal fast um ihn geschehen.

War .. sie wirklich schon immer so bezaubernd gewesen? In diesem Augenblick kam ihm plötzlich alles vor wie in Zeitlupe .. ihre Bewegungen, ihre äußerst perfekten Bewegungen .. einfach alles.

Verdammt. Er musste träumen.

Doch wurde Chazz auch schon im nächsten Moment wieder aus seinen Gedanken gerissen, als sie sich doch tatsächlich plötzlich an ihm klammerte.

Überrascht und überaus skeptisch zugleich blickte er zu ihr. Das .. das konnte doch alles kaum ihr ernst sein oder?

Wann verdammt nochmal hatte sie sich je ihm gegenüber zu verhalten?

Innerlich brach plötzlich eine Welt für ihn zusammen. Verdammt, warum zeigte sie sich damals nicht so ihm gegenüber ..? Ha, einfach .. denn damals schien sie offensichtlich sehr viel für Jaden übrig zu haben, oder? Ob sie noch immer zueinander Kontakt hatten? Gewiss, denn er hatte IHM doch immer irgendetwas voraus, nicht wahr?

„Ein besondere Kosename, für eine besondere Frau ..“, säuselte er dann, nachdem er ihren Worten doch ziemlich erstaunt gelauscht hatte.

Mh, vielleicht war sie krank .. oder .. nun ja, er wusste es nicht, doch schien sie schon ein wenig merkwürdig zu sein – nicht das es ihm allerdings nicht gefiel; im Gegenteil ..
 

Vielleicht.. vielleicht war neben der Freude die Euphorie dabei.

Verdammt in ihrem Leben lief es so gut, das es nicht einmal mehr besser ging.

Der Job machte ihr unheimlich viel Spaß, selbst die Schüler nervten nicht und das sie Seto Kaiba vor einigen Tagen abermals hatte persönlich gegenüber stehen dürfen war das größte Lob gewesen in diesen Wochen.

Und abgesehen von Chazz seinen Absichten.. sie hatte ihn wieder gefunden.

Oder war er es gewesen?

Immerhin sollten sie die paar Tage die sie miteinander verbringen konnten aus nutzen, nicht wahr?

Drei Jahre waren, drei Jahre zu viel ihrer Meinung nach.

Und darüber hinaus.. ja vielleicht fühlte sie sich seid langem wirklich glücklich.

Nun Gut Erfolg machte glücklich,ihr Beruf ebenso..aber das wahre Glück?

Das widerfuhr einem nur mit lieben Menschen an seiner Seite.

Und so sehr wie sie auch schuftete- so wenig Zeit hatte sie auch.

Und dann war der im schwarzen Mantel plötzlich in ihr Büro gestolpert und hatte ein Stück des größten Glücks in ihre Arme gelegt.

Sich selbst.

Chazz hatte sich mit gebracht und das nach einer so langen Zeit vollkommen unerwartet.

Und sie würde nicht lügen, würde sie sagen das sie die Zeit im nach hinein,auch mit seiner nervigen Liebesstammelei sehr genossen hatte.

Die Zeit war sehr schön gewesen,die Erinnerungen wandelten sich immer häufiger um in Sehnsucht.

War sie alleine?

Als dieser Gedanke sich in ihren Kopf breit machte verflog ihr Lächeln Stück für Stück und doch sah sie hinauf gen Himmel, hielt sich an ihm fest.

War sie alleine?

Wieder diese Frage, donnernd nicht nur mehr still in ihrem Hinterkopf.

War sie alleine?

Ihr Herz.

Jetzt war es getroffen, die Frage war weiter gekrochen wie Gift.

Ganz plötzlich wurde das helle blau des Himmel weniger hell und strahlend.

Nein, das war sie nicht.

Trotzig rief sie es sich lange wieder zurück in ihren Kopf.

Und weshalb lief sie dann so dicht an ihn?

Das fiese Lachen wurde lauter, bis sie ihn schließlich langsam und beinahe Schuldbewusst los ließ.

Auf einmal tat es ihr unheimlich leid, das sie ihn, ausgerechnet ihn! Durch ihre absolut nervende Art wohl so unheimlich nah gekommen war.

Was hatte sie sich nur dabei gedacht.

Wie hatte sie nach so langer Zeit nur so heuchlerisch reagieren können.

Einsamer Egoist!

Kurz sah sie ihn an, als das Wort schallend wie eine Ohrfeige sie zurück auf den Boden der Tatsachen holte.

Gleich so als wurde ihr plötzlich bewusst, das die Droge Namens Euphorie plötzlich über Hand genommen hatte legte sie eilig eine Hand nachdenklich auf ihre Lippen und lief nun plötzlich unheimlich still neben ihm her.

Als er natürlich nach fragte was denn los sei, winkte sie eilig ab und lächelte verlegen auf.

Doch sie schaffte es nicht ihn wirklich an zu sehen, sodass sie eilig ihre beiden Hände auf ihre Wangen legte und anfing reuevoll auf zu lächeln.

„Oh je, es tut mir Leid Chazz ich benehme mich ja genauso wie die Schüler in der Akademie.“; sagte sie dann auf lächelnd und es war eine künstlich aufgesetzte Mimik.

Eine Ausrede, eine flüchtige die schnell aus zu sprechen war, das er sich beruhigte aufs Erste und nicht nach fragte.

Nein, niemand durfte in ihr Herz sehen.

Keiner durfte jemals wahrnehmen was sie in ihrem Herzen unter Verschluss hielt, denn den Gedanken daran hatte sie versucht zu verdrängen. Darum konnte und wollte sie nicht sagen, das sie sich eigentlich.. eigentlich einsam fühlte.
 

Leider löste sie sich bereits schon wieder viel zu schnell von ihm. Schade, eigentlich .. wo er doch gerade erst begonnen hatte es erst richtig zu genießen. Wann hatte er auch sonst schon die Gelegenheit dazu? .. So etwas wie in diesem Moment hatte sich noch nie zuvor in seinem Leben geboten, so ein Mist!

Mit skeptischen Blicken betrachtete er das Verhalten Alexis’ ziemlich argwöhnisch. Irgendwas schien mit ihr wirklich nicht in Ordnung zu sein. Sie wirkte wahrlich wie ein Kleinkind, welches nach einem Tag seinen Lieblingsteddy wieder gefunden hatte?

War es das .. war genau dies der Grund? War sie glücklich, das sich ihre Wege abermals gekreuzt hatten nach all der langen Zeit?

Jene Frage quälte ihn mit einem mal sehr, viel zu sehr ..

Ihm verlangte es nach einer Antwort, doch zuerst musste er ihr die Frage stellen, die ihn wohl in diesem Moment am meisten beschäftigte.

So hielt Chazz Alexis am Arm zurück, ergriff ihre Handgelenke, um sie bei sich zu halten, während er ihr dabei tief und nahezu sehnsüchtig in die Augen blickte.

„Hast du mich vermisst, Lex ..?“.

Und er sah sie an, einfach nur an .. während sie versuchte seinen Blick auszuweichen, was sie nicht tun durfte.

Um es zu verhindern, legte er eine Hand unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht sanft zu sich zurück.

Seine innere Stimme verhöhnte ihn bereits lautstark:

Natürlich hatte sie ihn nicht vermisst. Was bildete er sich nach all der langen Zeit noch ein? Sie würde wohl kaum vor ihm auf die Knie fallen und ihre Liebe zu ihm beteuern, so wie er es immer getan hatte ..

„Ich mag es wie du dich benimmst, Lex ..“, flüsterte er dann leise, ehe sein Blick auf ihre Lippen fiel.

Gott, ob sie wusste .. das diese ihn in diesem Moment förmlich dazu einladen sie zu ..?

Oh nein, solchen Gedanken durfte er sich nicht hingeben. Oh nein, oh nein!

Und plötzlich, ehe Alexis ihm noch irgendetwas hätte anmerken können, zog er sie zu sich in eine Umarmung und hielt sie für einen kurzen Moment einfach nur fest .. und hey, er musste feststellen, das es gar kein verkehrter Gedanke gewesen war, denn es fühlte sich unbeschreiblich gut an sie so in seinen Armen zu halten ..
 

Ihren Lieblingsteddy?

Oh viele hatte sie verloren über die Jahre doch keiner war wieder gekehrt.

Keiner bis auf ihn..

Wie weh es tat sich bewusst zu werden wie sehr sie die anderen vermisste. Schmerzlich bewusst wurde es ihr aber erst jetzt.

Der heimliche Gedanke dann und wann das sie Heim weh zu ihren Freunden verspürte war schon immer da gewesen,aber das es so brutal wahr war und so sehr schmerzte erschreckte selbst sie, ziemlich.

Seine Frage warf sie aus ihrer Bahn.

Oh nein, diese Frage durfte er nicht fragen!

Niemand derer, denen sie heimlich nach trauerte durften ihr jemals jene Frage entgegen stellen!

Ziemlich in arge Bedrängnis geraten versuchte sie seiner Frage aus zu weichen indem sie zeitlich ihre Blicke unter Verschluss hielt.

Seit wann war er so Kontaktfreudig?

Damals hatte er es nicht einmal geschafft sich ihr bis auf einen halben Meter zu nähern ohne gleich neben ihr auf dem Boden zu kriechen.

Und nun?

Wie oft hatte er sie berührt..wohl aufholend der drei Jahre wegen sehr oft.

Sehr oft.

Und wie er sie fest hielt.

Chazz hatte etwas an sich was sie nicht gekannt hatte damals. Diesen zwang der nicht weh tat, ihr aber keine Wahl ließ außer zu bleiben.

Sie hatte Glück im größten Unglück das ihr passieren konnte.

Als er sich selbst einfach die Frage vergessen ließ der er zuvor gestellt hatte, sah sie ihn nicht an.

Nur schwer gelang es ihr immer zu nur flüchtig in die rabenschwarzen Augen zu blicken.

Hübsche Augen.

Doch jene befassten sich mit etwas anderem und der Moment.. der wurde ihr viel zu still und plötzlich auch selbst viel zu andächtig.

Nicht das sie eine Dummheit begann nur aus alter Sehnsucht hinaus.

Das war keine Liebe was sie verspürte,sicherlich keine Liebe.

Und als er den Zaubermoment auflöste weitete sie ihre Augen und fand sich erschrocken aufatmend an seiner Brust wieder.

Mit großen Augen die seitlich ins Nichts sahen, spürte sie seine außerordentlich feste und gewillte Umarmung um sich geschlungen.

So stand sie da..einfach nur da, ohne die Umarmung zu erwidern und starrte zur Seite fort.

Konnte er es hören?

Sie hoffte darum nicht.

Das kracksen, das knistern von ihrem Herz welches drohte plötzlich zu zerspringen.

Er durfte es nicht berühren, nicht aus Liebe heraus und weniger noch aus Freundschaft.

Es würde zerbrechen, weil es zu lange schon einsam hatte weinen müssen.

Doch sie hatte es dazu bringen können zu verstummen.

Sie hatte drei Jahre gebraucht um es zum schweigen zu bringen.

Drei lange Jahre und jetzt.. kam er.

Ihr Atem war eilig.

Das was er tat war nicht falsch und doch tat es unheimlich weh.

Wann wurde sie das letzte Mal umarmt?

Wann.. hatte das letzte Mal jemand ehrlich solche Worte an sie gerichtet?

Der verräterischer Glanz auf ihren Augen log nicht, sodass sie eilig ihre Arme um ihn legte, nur ganz sanft, das er nicht zu viel erwarten würde, und schloss ganz fest ihre Lieder um das Meer zu löschen welches drohte auf zu schwappen.

Ob sie ihn vermisst hatte? Nicht mal unbedingt das..aber sie war unheimlich glücklich.. wirklich froh ihn wieder sehen zu dürfen.

Ihre Vergangenheit.

Ihren Freund.

Ein Stück Geschichte.

Hart schluckte sie kurz auf und musste über sich selbst lachen, innerlich.

Was für ein Narr sie war.. jetzt würde sie sich selbst damit bestrafen ihn zu sich eingeladen zu haben.

Jetzt würde sie viel Stärke beweisen müssen um ihn nicht die Wahrheit zu sagen.

Ob sie es schaffen würde das falsche Bild zu wahren?

Ja.. denn er durfte nicht heraus finden was sich hinter dem Lächeln verbarg wenn es starb.

Chazz durfte nicht hören, wie ihr Herz langsam von Rissen durchzogen wurde..
 

Er antwortete nicht auf ihre Frage. Erwiderte nichts auf seine Worte. Was hatte er auch erwartet ..?

Sie erwiderte ja nicht einmal seine Umarmung ..

Was war noch einmal gleich sein Ziel an diesem Tag gewesen? Ach ja natürlich .. er hatte sie – nun eigentlich nicht sie direkt – in einem Duell schlagen wollen, um dann Seto Kaiba gegenüber treten zu können.

Doch das Schicksal machte ihn einen unheimlichen Strich durch seine Rechnung, wie schon so oft in seinem Leben.

Und dann, plötzlich .. konnte er spüren wie sie sanft und überaus vorsichtig ihre Arme um ihn legte.

Überrascht weiteten sich seine Augen, denn niemals hätte er wirklich geglaubt, das sie ihn freiwillig (!) umarmen würde.

Dennoch .. irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung, das konnte er deutlich spüren, als ihr Körper ein wenig verräterisch zu beben begann.

Langsam schmiegte er seinen Kopf an den ihren, um sie nur einen kleinen Augenblick festzuhalten. Sie schien es dringend zu brauchen .. doch warum, das wusster er nicht .. wegen ihm konnte es wohl kaum sein, doch spielte es auch keine Rolle.

Was sie nun brauchte war ein Freund. Und egal was kommen würde, er würde für immer für sie da sein wollen.

Warum waren sie sich über die Jahre eigentlich aus dem Weg gegangen? Ganz einfach, weil sie sich verloren hatten .. einfach so .. desweiteren hatte er ohnehin daran gezweifelt, das sie ihn je wirklich wiedersehen wollte.

Als er sie dann eine armlänge vorsichtig von sich schob, umfasste er ihr schmales Gesicht sanft mit seinen Händen.

Und dann, erst dann .. als sie ihre Augen öffnete erkannte er es: Tränen.

Doch warum ..?

Nachdenklich und überaus besorgt zugleich blickte er in ihre braunen wundervollen Augen, die so unheimlich traurig wirkten.

Was war nur los mit ihr? ..

Lag es am Ende doch an ihm?

Es gefiel ihm nicht sie so zu sehen, ganz und gar nicht.

„Ich es .. ehm .. tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Worten verletzt haben sollte!“, sagte er dann ziemlich unbeholfen, weil er sich den Grund ihrer Tränen einfach nicht anders erklären konnte.

Sanft ließ er seine Daumen über ihre Wangen streichen, ehe er von ihr abließ, weil er das Gefühl hatte sie irgendwie zu bedrängen.

„Vielleicht sollte ich doch .. nun ja ..“, begann er brach allerdings in dem Moment ab indem er ihr gerade sagen wollte, das er sich auch vorerst woanders aufhalten könnte, als sein Handy zu klingeln begann.

Ha, natürlich konnte er bereits erahnen wer ihn da gerade versuchte zu kontaktieren.

Seufzend wich er einige Schritte von Alexis zurück und gng an sein Handy, wo ihm die Stimme Slade’s auch sogleich entgegen polterte.

Doch Chazz ließ sich seine Predigt nicht lange über sich ergehen. Wenn sie Seto Kaiba unbedingt zu einem Duell heraus fordern wollten, dann sollten sie es gefälligst selbst tun.

Egal .. er würde die Konsequenzen für seine Entscheidung tragen .. er musste es einfach und wenn schon.

So lauschte er noch den letzten Worten seines Bruders ‚wenn du nicht das tust was wir dir sagen dann ..’, ehe er auflegte und sein Handy einfach mit voller Wucht und all der Abneigung seiner Brüder gegenüber auf den Boden warf.

Pah und dafür hatte er Alexis für einen Moment seinen Rücken zugewandt.
 

Ihr Wettlauf gegen sich selbst begann in dem Moment in dem er sie von sich drückte.

Viel zu früh, für ihren Geschmack denn er konnte sehen was doch so viel mehr zeigte.

Den Blick den er ihr stahl indem er sie zwang auf zu blicken war verloren.

Doch solange er nicht erkannte weshalb es wirklich so war, wie es war, hatte sie Nichts zu verlieren.

Er sollte sich keine Sorgen um sie machen, denn es war okay.

Irgendwann hatte sie sich damit abgefunden, nach der Akademie in ihrem Beruf ein wenig einsamer zu sein wie in ihrer Schulzeit.

Es war okay, weil sie keine Wahl hatte, denn niemand war geblieben.

Keiner war zurück gekehrt.

Das er zurück gelaufen war in ihr Leben.. Zufalle, kein Schicksal.

Ja das musste sie sich einreden denn sie fürchtete sich ihn nachher nicht mehr laufen lassen zu können, weil die Ruhe ohne ihn danach nicht mehr die selbe sein würde, wie vor seinem Besuch.

Je länger er sie zwang auf zu blicken, desto schwerer wurde es für sie, sich in Beherrschung zu üben.

Na super!

Wo war ihre Selbstbeherrschung? Wo war ihr Wille?

Auf einmal fort, eine kurze Umarmung, ein ehrlicher Blick.

Und schon hatte sie in sich selbst blicken müssen, etwas das sie seid drei Jahren versuchte zu vermeiden. Doch bevor sie ihre an haben musste um die seinigen fort zu drücken, tat er sich selbst den Gefallen sich endlich von ihr zu lösen.

Und als er sich dem Telefonat widmete rieb sie sich eilig über die Augen, wand ihm ebenfalls ihren Rücken zu, atmete einige Male tief ein und aus.

Gedanklich schallte sie sich nicht noch einmal sich einfallen zu lassen sich so vollkommen aus ihrer fest gefahrenen Schiene reißen zu lassen denn eins war sicher, er würde wieder gehen und es würde so sein wie früher..es musste einfach so sein!

Sie war stark gewesen schon immer, da konnte ein daher gelaufener ihr doch nicht einfach das nehmen wofür sie so lange gekämpft hatte.

Nein.. sie hatte lange gekämpft gegen sich selbst und es durfte nicht daran scheitern dann doch zu verlieren, weil er wieder gekehrt war.

Ob es bei Jaden auch so gewesen wäre?

Für einen Moment musste sie an all die anderen denken, was sie lange vermieden hatte.

Schwer wurde ihr Herz, doch sie weigerte sich jene an zu nehmen.

Sie war sehr glücklich mit dem wie es war, und so sollte es auch sein auch wenn er wieder gegangen war.

Als sie das fort werfen hörte, wand sie sich ohne Tränen und halbwegs gefasster Miene wieder zu ihm um, doch das sie blass geworden war konnte sie nicht so gut verstecken wie das Gefühl welches er zurück gebracht hatte.

Sie hatte es gar nicht wahr genommen Mäusschen zu spielen,so in ihren eigenen Gedanken war sie versunken gewesen.

„War..“, doch sie brach ab, sie konnte es sich doch selbst erklären.

Natürlich war es einer seiner Brüder gewesen.

Als sie seinen Ummut mehr als deutlich erkennen konnte, trat sie auf ihn zu.

Vorsichtig, vielleicht war er immer noch außerordentlich temperamentvoll wie damals, wobei er es sicherlich war nachdem Auftritt in ihrem Büro, und ergriff seine zur Faust geballte Hand.

Sanft umschloss sie mit seiner Hand, die seinige und sah ihn abwartend an.

Er hatte sicherlich hart gegen sich selbst zu kämpfen.

„Chazz.. es.. was ich vorhin zu dir gesagt habe bezüglich deiner Familie..ich hatte kein Recht dazu, bitte entschuldige.“, flüsterte sie leise denn sie merkte welch Unrecht sie ihm wirklich damit getan zu haben schien.

Etwas gewillter umschloss sie seine Hand und versuchte einen Blick zu erhaschen, der tunlichst gen Boden gerichtet gehielt wurde.

„Es ist schon in Ordnung wenn du mein Gast bleibst für eine Weile.“, sprach sie behutsam auf und hoffte, das seine Worte ihn nicht noch weiter zur Weißglut brachten denn aus seiner Haltung und seinem Schweigen konnte sie nichts mehr deuten, ein Jammer.

Früher hatte sie vielleicht etwas erahnen können, doch heute stand sie blind und hilflos bei ihm ohne lesen zu können was er dachte oder fühlte.

Beine scheu zog sie ihre Hand dann zurück, senkte ihren Blick ebenfalls und holte kurz Luft eher sie sich zum Gehen um wand.

Er war wohl immer noch so unnahbar wie damals.

Denn er befand sich immer noch, trotz ihrer Bemühungen bei seinen Brüdern.

Sie sollte sich nichts darauf einbilden das er hier her gekommen war zu ihr, ein unglücklicher Zufall hatte sie einander zurück gebracht.

Sie hoffte das er vergaß was er zu tun haben sollte, und wer sein Opfer auf seinem Weg zum Erfolg denn ansonsten könnte sie all dies wohl nicht schaffen..und er genauso wenig.

Chazz würde sich genauso wenig die Hand halten , geschweige denn reichen lassen wie sie es vor gehabt hatte um mit ihn endlich weiter zu gehen, denn ein paar Passanten waren erstaunt über den Wutausbruch des anderen stehen geblieben.

Es wäre auch zu schön gewesen plötzlich einfach sich nur noch zu gut zu verstehen.

Seine Hand würde unerreichbar bleiben für sie, genauso wie damals.
 

Als er sich herum drehte, um sie anzusehen fand er keinerlei Spuren mehr der Tränen von zuvor noch in ihren braunen Augen, doch eingebildet, das wusste er, hatte er sich diese nicht.

Dann schüttelte allerdings nur den Kopf, ehe er schließlich langsam weiter schritt in der Hoffnung sie würde ihm folgen – schließlich hatte er ja keine Ahnung in welche Richtung er gehen musste.

Sie musste ihn schließlich führen.

Verdammt, warum war er ihr nicht früher begegnet und mit diesem für ihn eigentlich harten Schlag konfrontiert worden? Ja, verdammt. Irgendwie fühlte er sich in diesem Moment wirklich gut. Schön, er mochte von nun an zwar auf der Straße sitzen, dennoch fühlte er sich gut.

„Freunde haben das Recht sich die Wahrheit zu sagen, oder?“, kommentierte er nur schlicht auf ihre Worte.

Für einen kurzen Moment musste er über sich selbst stutzen. Hatte er das soeben wirklich gesagt?

Wow, offenbar war dies soeben wirklich über seine Lippen gewichen.

Seine Brüder hatten ihn von Anfang an nur wegen seiner Duellfähigkeiten gebraucht, niemals um seinetwillen – niemals.

Von Anfang an. Dies war auch der Grund gewesen warum sie ihn damals überhaupt erst bei der Duellakademie angemeldet hatten. Tief in seinem Inneren wusste er es, doch leider wandte er sich erst viel zu spät von seinen Brüdern ab.

Immer wieder musste er sich anhören wie oft er den Namen Princeton bereits entehrt hatte. Immer wieder musste er sich anhören, was für ein vollkommener Versager er doch war.

Ha, wer hätte das gedacht .. aber es ging ihm wirklich nahe, damals wie heute, denn schließlich blieben Slade und Jagger seine Brüder und somit seine Familie, nicht wahr?

Sein Handy, welches ohnehin Schrott war, ließ er ungerührt zurück. Vielleicht auch besser so, dann blieben ihm weitere Telefonate erspart. Doch eines wusste er, wenn ihn seine Brüder finden wollten, dann würde es ihnen auch gelingen .. doch was würden sie jetzt schon noch von ihm wollen?

„Weißt du .. es war immer ‚ihr’ großes Projekt gewesen. Die Princeton Brüder, die über alles und jeden auf der Welt herrschen ..“, bemerkte er, ehe er beiläufig über sich selbst zu lachen begann wie es schien.

Er war wirklich ein Versager, weil er sich in all der Jahren immer noch nicht gegen seine Brüder hatte wenden können.

„Hey Chefchen!Lass den Kopf nicht hängen. Ich bin jetzt einfach deine neue Familie!“, meldete sich zu seinem Leidwesen der gelbe Ojama wieder zu Wort, welchen er allerdings königlich ignorierte.

Ein schweres Seufzen entrang seiner Kehle.

„Ich hätte dich gerne früher gefunden, Lex .. allerdings hätte ich ohnehin nicht gedacht, das du dich so freuen würdest mich wiederzusehen!“.
 

So trat sie also voran und ließ ihn mit sich kommen, sie hörte es, denn er war bei ihr.

Seine Worte entlockten ihr ein mildes Schmunzeln.

Keine aufgedrehten Aktionen mehr.

Sie hing sich nicht mehr an ihn, plapperte nicht mehr wild drauf los, sie zügelte sich.

Der kurze Stich der Erkenntnisse hatte ihrer Freude einen Dämpfer verpasst der sich gewaschen hatte.

Während sie mehr oder weniger voran ging legte sie die Hände hinter ihren Rücken zusammen.

Kurz schüttelte sie nur ihren Kopf.

„Du bist nicht so wie deine Brüder Chazz, du bist zu was einfach nicht geschaffen, und niemanden kann man in sein Schicksal zwingen, denke ich.“, meinte sie dann auf und wollte ihm ein wenig die Schwere seiner Last nehmen.

Das was seine Brüder vor hatten, tat keine Familie.

Seine Brüder waren keine guten Menschen, sie engten Chazz ein und wollten ihn zu etwas machen was er nicht wahr- so war es schon immer gewesen.

Das Chazz kurz um eine neue Familie an seiner Seite stehen hatte konnte sie nicht erahnen.

Sie wand sich nicht nach ihm um.

Seine Worte ließen sie leise auf schnauben.

Natürlich hatte er es gedacht- sie hatte ihn ja auch oft genug damals Gründe gegeben um genau das an zu nehmen.

„Tja, drei Jahre waren gerade lange genug um all die dumme Dinge zu vergessen zu können.“, meinte sie kurz um auf und es hörte sie beinahe tadelnd an das er sich tatsächlich ganze drei Jahre sich Zeit genommen hatte seiner Liebe nach zu laufen.

„Große Liebe~ also das glaube ich dir jetzt nicht mehr.“, meinte sie dann nickend auf und ging weiter und weiter.

Ja, eine große Liebe.. ließ man nicht drei Jahre lang alleine.

Kurz schüttelte sie ihren Kopf und strich sich wohl aus kurzer Hilflosigkeit ihrer Gedanken wegen das Haar zurecht.

Wieso sprachen sie darüber verdammt?

Sie waren Freunde.. Freunde gewesen und hoffentlich immer noch.

Natürlich war dort etwas fremdes zwischen ihnen, sie mussten sich neu kennen lernen denn es gab sicherlich einiges neues zu entdecken am jeweils anderen.

Also war sie vorsichtig. Denn es gab sicherlich einiges was Fremd erscheinen würde bei ihrer Nachforschung.

Drei Jahre lang hatten sie Zeit gehabt sich weiter zu entwickeln, sich zu verändern.

Für einen Moment sah sie über ihre Schulter zurück.

„Wenn du weiterhin so schleichst, wirst du niemals heraus finden wo ich wohne.. wäre doch schade drumm wenn ich deshalb nochmals drei Jahre auf Besuch warten müsste, meinst du nicht auch?“, meinte sie neckend auf und zwinkerte ihm zu.

Ja, heute konnte man auf ihr Wesen, anderes als damals solche Worte und Gesten erwarten.

Man sah das es ihr Spaß machte so zu sprechen.

Aber sie tat es nicht aus Boshaftigkeit heraus.

Vielleicht ahnte sie ja einfach nicht das Chazz auch noch hundert Jahre lang gewartet hätte um anschließend wieder heraus zu finden das es doch die große Liebe war, auf die er erneut getroffen war.

Drei Jahre und die Liebe war niemals ganz gegangen.
 

Plötzlich war es für ihn ziemlich merkwürdig ihren Worten lauschen zu müssen.

Offenbar schien sie noch immer an seinen Gefühlen zu ihr zu zweifeln, nahm diese nicht ernst .. genau wie damals.

Schön, wer nicht will der hatte schon .. ha, das hatte er sich früher oft versucht einzureden und was hatte er davon? Nichts, rein gar nichts, denn er hatte Alexis niemals vergessen können, selbst damals zu Zeiten der Akademie nicht.

Alexis war bislang und schon damals noch immer das einzige Mädchen, welches je sein Interesse geweckt hatte.

Und doch hatte sie sich seiner Liebe niemals annehmen wollen.

Damals hatte er es akzeptieren wollen und so hatte er mit seiner scheinbar endlosen Liebe zu ihr gänzlich aus ihrem Leben verschwinden wollen, was ihm auch gelungen war .. bis heute.

Und heute, an diesem Tag wurde ihm bewusst, wie sehr er sie vermisst hatte. Natürlich hatte er das, sonst hätte er wohl kaum Nacht um Nacht von ihr geträumt.

Und hey, das hatte er wirklich .. schließlich hatte er dafür sogar seine Zeugen – seine ziemlich nervtötenden Zeugen.

Während er so in seinen Gedanken versunken war, merkte er selbst gar nicht wie langsam er Alexis nachschlich, ehe diese es selbst war, die ihn darauf aufmerksam machte.

Mit großen Augen sah er zu ihr hin, seine Miene blieb für einen Moment ausdruckslos, ehe sich ein breites Grinsen auf seine Lippen legte.

„Du glaubst nicht an die große Liebe, nicht wahr?“, fragte er sie dann, als er ihr wieder schneller folgte, um schließlich neben ihr her zu gehen.

„Ich werde dir schon noch beweisen, dass sich an meinen Gefühlen zu dir nichts geändert hat, Alexis!“, verriet ihr dann entschlossener denn je.

Hey, und vielleicht .. ja vielleicht hatte er nun endlich seine Chance – immerhin waren sie für eine unbestimmte Zeit erst einmal vollkommen alleine~.

„Ob du mir glaubst oder nicht ..“, begann er dann leise und ungewohnt sanft, während er seinen Blick geradeaus gerichtet hielt, doch sprach er nicht weiter und schüttelte stattdessen nur seinen Kopf.

Nein, er konnte ihr jetzt einfach nicht sagen, wie sehr er sie noch immer liebte ..

Es war .. nicht der richtige Zeitpunkt. Schon merkwürdig das gerade er das sagte, denn schließlich war er doch immer derjenige gewesen, der sich zügellos vor ihr auf die Knie warf, um ihr ständig seine Liebe zu ihr zu beteuern – ja so ungefähr ..
 

„Die große Liebe?“, fragte sie sich selbst und neigte den Kopf zur Seite,als er auf schloss.

Die große Liebe war eines Tages spurlos verschwunden.

Mit einem sanften Schmunzeln sah sie ihn an.

Der große, kleine Spinner der er war.

Dann schüttelte sie nur ihren Kopf für einen Moment und ließ den Gedanken fallen.

Sollte sie so weiter machen wie bisher ohne Rücksicht auf Verluste damit sie beide besser miteinander umgehen konnten?

Oder sollte sie doch Rücksichtsvoll auf seine Aussage hin mit ihm umgehen um ihn nicht doch auf einmal ungewollt tief zu treffen?

Doch eine Frage so zu stellen war noch sehr viel taktloser wie sie fand.

Fühlte er noch wie damals?

Mitleid und Bewunderung zu gleich keimten in ihr auf.

Wie konnte ein Mensch nur so sehr lieben..und so lange, scheinbar endlos warten?

Doch zeitgleich war das Mitleid nun genau so groß.

Wie hatte er sie nur jemals so in sein Herz schließen können.

Die erste niemals unerfüllte Liebe, tat sie denn nicht weh?

Als er endlich neben ihr her ging sah sie auf, etwas was ungewohnt war, denn vor langer Zeit war der Größenunterschied nicht so ausgefallen das sie es bemerkt hätte.

Sie musterte ihn vorsichtig und das nicht auffällig oder verlegen.

Alexis blickte einfach auf zu ihm in der stillen Bewunderung die zeitgleich stilles Entsetzen mit sich brachte.

Als seine dunklen Augen ihre Blicke unterbrachen sah sie einen Moment lang, stumm weiter gehend in das hübsche tiefe schwarz.

Es war ein merkwürdiger sanfter Moment schließlich zwischen ihnen entstanden, was sie gar nicht erwartet hatte in dem Moment in dem sie nicht sofort fort sah.

Dann lächelte sie verloren auf um sich wieder auf den Weg vor sich zu konzentrieren.

Für einen Moment hob sie ihre Hand, sah wieder fort vom Weg und ließ die Gedanken kreisen.

Chazz hatte den Mut ehrlich zu sein und sie?

Den Ring musternd, der ohne Bedeutung für sie an ihrem Finger sich schmiegte, holte sie kurz tief Luft.

„Ich werde versuchen auf deine Gefühle Rücksicht zu nehmen, wenn es denn wirklich so sein soll wie du sagtest.“, meinte sie dann langsam, sich wohl erst selbst überzeugend müssen auf.

Mit einem Nicken das wohl nur ihr selbst galt, blieb sie dann stehen, an einem anderen der hohen Häuser in Mitten der Stadt.

Das der Weg so kurz war von ihrem Heim zur Akademie.. sie war verblüfft.

Zwar kannte sie den Spruch, das mit einem guten Freund an ihrer Seite jeder Weg kürzer würde, doch das da eine Wahrheit hinter steckte die brachial sich zeigte in dem Chazz neben ihr her gegangen war, ließ sie kurz schlucken.

„Wir..sind da.“, meinte sie perplex auf und drückte die Eingangstür des schmalen hohen Gebäudes auf um in den Flur hinein zu gelangen.

Zu viel Wahrheit [Valentinshipping III]

Ja, die große Liebe..

Natürlich tat es weh solch eine unerfüllte Liebe zu verspüren, wie er es schon so lange tat und wohl auch weiterhin tun würde, denn schließlich würde sie niemals das gleiche für ihn empfinden.

Er war auf ganzer Linie ein vollkommener Versager, nicht wahr?

Vielleicht war es wirklich, denn wer würde denn schon über solch lange Zeit noch immer Gefühle für ein und die selbe Person hegen?

Und er tat es .. er tat es wirklich.

Vielleicht war es damals keine wahre Liebe die er Alexis gegenüber empfand. Vielleicht wollte er ihr damals nur ganz einfach imponieren, weil sie das beliebteste Mädchen der Schule war und er ohnehin ein sehr angesehener Schüler.

Vielleicht ..

Doch auch Chazz hatte sich verändert. Seine Gefühle zu ihr haben sich verändert.

Natürlich tat es weh. Es tat ebenso weh von seinen Brüdern so unfair behandelt zu werden.

Doch Chazz war nicht dumm. Selbst wenn es für ihn vorerst ein Leben auf der Straße bedeuten würden .. er würden ihnen seinen Rücken kehren.

Woher die plötzliche Einsicht? Er lebte schon lange mit ihr, doch sich wirklich gegen seine Brüder zu stellen war alles andere als einfach.

Was sollte er auch tun, so vollkommen auf sich gestellt? Am Ende wo ihm nichts bleiben würden?

Ob Alexis ihm abermals dabei geholfen hatte ihm einen leichten Schubs in die richtige Richtung zu geben? Ja, vielleicht ..

Doch war er dumm.. weil er noch immer diese Gefühle ihr gegenüber hegte?

Damals wollte er sie nur, weil er glaubte sie sei unter anderen die Richtige für ihn, weil sie nun einmal das beliebteste Mädchen der Schule war und er so etwas wie sie nun einmal verdient hatte, was sich allerdings selbst mit den Jahren auf der Akademie geändert hatte ..

Und heute ..?

Heute wollte er sie verdammt nochmal weil sie eine einzigartige junge Frau war ..

Ja, das war sie schon immer. Sie war anders als die anderen.

Sie wollte auf seine Gefühle Rücksicht nehmen? Ha ..

Ihre Worte entlockten ihm ein vages Schmunzeln. Sie hatte es noch nie getan, ob sie sich wirklich daran halten würde?

Sie würden sehen .. ja, wie so vieles. Und dann würde sie auch begreifen, wie ernst sie seine Gefühle wirklich nehmen sollte!

Und als sie nun endlich ihr Heim erreichten, trat Chazz auch sogleich hinein, nachdem Alexis ihn gebeten hatte einzutreten.

Aufmerksam sah er sich um.

Ihre Wohnung wirkte sehr gemütlich. Und hier sollte sie also ganz alleine wohnen? Ein Jammer ..

„Lebst du alleine?“, fragte er sie dann direkt, als er sich zu ihr herum wandte.

Nun, vielleicht würde er das ja bald ändern können~.

Ein ziemlich breites unscheinbares Grinsen schlich sich auf seine Lippen.

Ob sie seine Gedanken bereits erahnen konnte?
 

Die Wohnung war nicht groß, dennoch wirkte sie alles andere als klein.

Dafür das sie eine lebte, ja dafür wirkte sie ziemlich groß.

Die Tür hinter sich schließend musterte sie ihn weiterhin, wo er sich flüchtig umsah während er hinein ging, seiner Neugierde getrieben wegen.

Seufzend schubste sie sich von der Tür, stolperte hinein, während sie sich ihre Schuhe aus zog.

Barfuß tabste sie nun durch die Wohnung zu ihm herüber.

Würde sie ihr Eigenes Versprechen halten können?

Würde sie Rücksicht nehmen können?

„Hm..bisher schon noch.“, meinte sie auf und ließ sich auf ihrem Sofa nieder fallen.

Die ganze Einrichtung war hell.

Nicht steril, nein es war eine angenehme Atmosphäre und alles schien auf Alexis zu passen.

Seufzend schloss sie kurz ihre Augen.

„Wusstest du das es anstrengend ist sich mit dir zu unterhalten?“, meinte sie dann auf und schmiegte sich mit dem Rücken zurück und legte die Hände zwischen ihre Oberschenkel.

Dabei sah sie aufmerksam zu ihm herüber und sie log nicht.

Alles was man sagte wurde herum gedreht, verändert, ob nun von ihm oder von ihr.

Es waren kleine Wortgefechte und alles worüber es sich drehte war die Liebe, anstrengend.

War sie eine gute Gastgeberin?

Nein.. oder doch?

Er sollte ihr Gast sein, konnte tun und lassen was er wollte, denn sie fühlte sich Mitschuldig für das was geschehen ist.

Außerdem wollte sie ihn nicht los werden, dafür waren sie zu lange getrennt gewesen.

Vielleicht sollte sie sich etwas anderes anziehen, etwas in dem sie seine Blicke nicht so auf sich ziehen würde?

Noch bevor er sagen konnte wie liebenswürdig sie doch geblieben war, stand sie auf um an das klingende Telefon zu huschen.

Ganz anderes als sein Telefonat waren keine bösen Worte am anderen Ende der Leitung zu hören.

Mit kurzen Zögern erklärte sie und bat.

Liebenswürdig, Zuckersüß – gewusst wie.

Als sie endlich auf legen konnte holte sie kurz Luft und schmunzelte heimlich für sich alleine auf.

Leise summte sie auf und deutete auf das Bad.

„Bad.“, anschließend wand sie sich zu ihm, um auf einen Bereich im weiten offenen Wohnzimmer zu zeigen der die Küche, die nicht im eigenen Raum lag finden zu lassen.

„Küche. Ich denke nicht das ich dir noch großartig viel sagen muss oder?“, meinte sie auf, neben ihn stehend.

Wieder musste sie auf blicken.

Es war interessant wieder einmal heraus zu finden das er gewachsen war, das er sich verändert hatte, wirklich?

Als sie abermals dieses eine, dieses furchtbar breite und selbst verliebte Lächeln erblicken musste hob sie ihre Hände abwehrend, und schüttelte ihren Kopf.

Noch ohne das er es aussprach wusste sie was er wollte- seinen Schlafplatz wissen wo sie schon dabei war ihm ihre Welt zu erklären.

„Da.. und nirgend wo anderes!“, sagte sie, ohne das er etwas sagen musste, mit einem deutlichen Zeigen auf das Sofa.

Wobei das Bett sicherlich nicht für eine Person gedacht war~

Doch was er nicht wusste würde ihn nicht heißen machen.

Bei Gott, nein sie wollten ihn nicht heiß machen, lieber kalt bevor er es würde.
 

Er wäre ihr wirklich dankbar für die kleine Aufklärung von ihr wo er was in ihrem Haus genau finden könnte, würde er es suchen, wenn er ihr doch nur wirklich genau dabei zugehört hätte – und das hatte er nicht, denn seine Gedanken schweiften vollends ab, wegen weniger Worte, die eigentlich kaum der Rede wert waren:

Sie empfand es also zu anstrengend sich mit ihm zu unterhalten? .. Nun, vielleicht sollten sie sich dann etwas anderen Dingen zu wenden? Er hätte damit jedenfalls kein Problem~.

Nahezu unschuldig sah er zu Alexis hin, ehe er sich selbst auf ein Sofa plumpsen ließ, welches allerdings genug Platz für zwei bereithalten konnte, würde man nur ein wenig näher zueinander rutschen~.

„Wir müssen uns ja nicht unbedingt unterhalten, was meinst du?“, fragte er dann vollkommen zusammenhanglos, was einzig und alleine daran lag, das er ihr eigentlich kaum wirklich zugehört hatte, wo er sich in seinen Gedanken doch mit etwas vollkommen anderen beschäftigt hatte.

Doch als Chazz die Abneigung in ihren braunen Augen lesen konnte, verkreuzte er fast beleidigt seine Arme vor seiner Brust und wandte seinen Blick von ihr ab.

„Komm schon, Lex .. dann lass uns wenigstens unser kleines Wiedersehen ein wenig feiern. Was meinst du?“, schlug er dann vor, als er aus seinen tiefen dunklen Augen zu ihr hinblickte, um sie eingehend zu betrachten.

Was sprach schon dagegen?

Nichts, rein gar nichts ..

Ein kleiner Trunk unter Freunden, nicht mehr und nicht weniger.

Nun gut, vielleicht sollte für ihn ein klein wenig mehr dabei herausspringen, denn schließlich erhielt er hier die einmalige Chance endlich einmal wirklich mit ihr alleine zu sein. Wie oft hatte er sich einen solchen Moment bereits herbei gesehnt?

Wie oft hatte er von solch einen Moment geträumt ..

Er würde eine solche Gelegenheit gewiss nicht einfach so an ihm vorbeiziehen lassen ohne dabei nicht einmal versucht zu haben sie zu ergreifen.

Nein, jetzt wo er ihr begegnet war schien vorerst sogar die Sorge seiner Brüder wegen ihr den Hintergrund gerutscht.

Er wollte sie nicht verführen oder dergleichen – nein, eigentlich nicht ..

Er wollte ihr lediglich ein wenig näher sein als jemals zuvor und vielleicht würde es endlich seine erste Chance sein seine wahren Gefühle ihr gegenüber zu beweisen oder gar preis zugeben.

Sie würde es schon noch verstehen .. sie würde es schon noch begreifen, das er außer ihr niemanden an seiner Seite wissen wollte und das nicht etwa nur, weil sie das beliebteste Mädchen der Akademie war .. nein, denn dies war sie nun schon lange nicht mehr.

Mh, vielleicht hätte er es allerdings anders formulieren sollen, denn er konnte sich vorstellen, das sie an der Akademie an der sie als Direktorin eingestellt war ebenfalls das beliebteste Mädchen der Schule war~.

Und verdammt .. wann würde sie endlich sein Mädchen?

Tief in seinem Inneren wusste er, das dieser Tag niemals kommen würde, denn er wusste .. das Alexis niemals sein würde ..

Sie waren 'nur' Freunde, nicht wahr ..? Ein Jammer ..

Aber ob er vielleicht nicht doch ein klein wenig nachhelfen konnte, um ihr Herz zu berühren?

Mit einem überaus und doch ungewohnt charmanten Lächeln sah er zu ihr, während er mit seiner linken Hand langsam auf dem Platz neben ihm klopfte, welchen man durchaus für sie schaffen konnte, welchen er durchaus für sie schaffen würde.
 

Irgendwie.. war er anders.

Hatte er sich verändert?

Nein, er war erwachsen geworden und doch hatte er dieses Etwas an sich was sie und nicht wohl auch wenig anderen Frauen ein wenig schwach werden ließ.

Verdammter Chazz Princeton, sollte er sich etwa etwas darauf einbilden das sie sich zu ihm setzte, auf -ihr- Sofa?

Seufzend schüttelte sie leicht ihren Kopf, seufzte auf und ließ die Schultern hängen.

Wenn man nicht reden musste dann etwas anderes, nicht wahr?

Wobei.. sie hatte ihn auf dem Hinweg ziemlich deutlich gezeigt wie sehr sie sich ehrlich über seine Wiederkehr gefreut hatte nicht wahr?

Also würde sie sich selbst belügen und ihn keinen Gefallen tun, sobald sie ablehnte.

„Also schön~“, meinte sie geschlagen auf und wand sich um, um zu holen was verlangt wurde.

Es war nicht so das sie die reinste Unschuld war, vielleicht war sie eine Sünderin.

Eine Sünde wert wohl für jeden Mann.

Ab und an war es nicht verkehrt etwas zu trinken, oder ein wenig mehr.

Wie viel es heute sein würde, darauf wollte sie keine Wette abschließen doch fest stand, sie würde es auf keinen Fall zu weit gehen lassen.

Wirklich.

Doch wie sehr würde sie sich wirklich daran halten, genauso wie sie versuchte sich gegenüber Chazz fair zu verhalten?

Dies waren Fragen dessen Antworten erst noch gegeben werden mussten.

Und eine würde bald ihre Erfüllung finden, als Alexis sich also mit zwei Weingläsern und einer Flasche wieder bei ihm einfand.

Zuerst platzierte sie die Sachen auf dem Glastisch, um sich danach schwer seufzend sich einfach zurück fallen zu lassen.

Neben ihn, an ihn.

Denn irgendwie.. irgendwie wollte er ihr doch nicht so viel Platz geben wie angekündigt.

Wer hätte das wohl nicht ahnen können?

Als sie also neben ihn saß, ziemlich nah neben ihm platziert war blickte sie interessiert auf.

Die Beine verschränkte sie gekonnt wie eh und je.

Jedes Mal schienen sie endloser zu werden.

„Möchtest du deinen Mantel nicht aus ziehen?“, fragte sie trocken auf und schmunzelte ein wenig.

Ja, sollte er doch, und schon wäre sie ihn wieder los.

Würde er?

Er würde selbst im Schneenazug sitzen bleiben, jetzt wo sie da war, nicht wahr?

Oh ja er würde.

Und seine Blicke verrieten es ihr.

Doch sie würde sich nicht ab drängen lassen, nicht von seiner Nähe.

Da hatten sie schon ganz andere Kandidaten kennen gelernt.

Und allen Anschein nach ging es mit dem Feier dem anderen viel zu spät los.

So entkam sie ihn für einen Moment, als er sich nach vorn beugte um ihr Wiedersehen endlich begießen zu können.

Und.. wenn sie ihn so dabei zusah hoffte sie, das er sich nicht selbst begoss, denn die Flasche und der Korkenzieher schienen ihn nicht freundlich gesinnt, ganz und gar nicht.

Alexis beugte sich wie er weiter nach vorne, sah ihn an und hob neugierig ihre Braue.

„Sollte ich dir helfen können, nur zu..“, meinte sie ungerührt und begann seinen Kampf mit aller offensichtlichen Neugierde zu beachten.

Wie lange es gut gehen würden?
 

Moment mal .. träumte er etwa oder ließ sie sich tatsächlich direkt neben ihn sinken, so wie er es sich eigentlich gewünscht und doch niemals erwartet hätte?

Verdammt, was war nur mit ihr los? Ob sie mit ihm spielen wollte..? Nun, vielleicht würde er selbst das über sich ergehen lassen, denn schließlich war sie doch die Einzige, die er ohnehin jemals gewollt hatte.

Keine andere Frau hatte es jemals geschafft sein Herz zu berühren. Keine Einzige, denn sein Herz hatte er schon damals an Alexis verloren .. einfach so..

Dann waren sie zudem ihre Worte, die ihn weiterhin stutzen ließen. Wollte sie denn unbedingt das er seinen Mantel auszog ..?

Nun darunter befand sich gewiss nichts was er verstecken musste – im Gegenteil .. und dennoch ..

War sie wirklich so gewillt es zu sehen?

Ohne eine Reaktion wandte sich Chazz der Falsche Wein zu, welche er durch seine Hand nur noch öffnen musste, was sich allerdings nicht einfach bewies, als er Alexis nächste Worte vollkommen falsch intepretierte.

„WAS?“, platzte es plötzlich einige Oktaven zu hoch aus ihm heraus, „du.. du willst mir dabei helfen?“.

Die Falsche in seinen Händen geriet gefährlich ins Schwanken, doch ehe sie hätte kippen können, warf sich Chazz ein wenig ungeschickt nach vorn, um den Fall der Flasche zu verhindern, woraufhin ihm ein Teil des Weines mitten in sein Gesicht und über seinen kostbaren Mantel schwabbte.

Na toll~.

„...“.

Er wusste nicht, das er da etwas vollkommen falsch verstanden hatte, wo seine Gedanken sich nicht um die Flasche vor ihm gedreht hatten, die sich einfach nicht öffnen lassen wollten, sondern einzig und alleine nur um sie.

Sie wollte ihm nicht dabei behilflich sein seinen Mantel von seinen Schultern zu streifen, sondern dabei die Flasche zu öffnen, was ihm allerdings noch immer nicht bewusst war.

Nun kniete Chazz mehr oder weniger auf dem Boden, während der gelbe Ojama, welcher sich mal wieder einmischen musste, so gnädig war, um ihm sein Gesicht abzuschlecken.

„Argh, Verschwinde!“, herrschte er die gelbe Nervensäge an, während er wild mit seinen Arm nach ihm schlug, woraufhin die Flasche abermals beinahe fiel, doch dieses mal konnte Chazz sie sicher fangen und somit den restlichen Inhalt der Flasche sichern, nun .. nachdem er sich gänzlich zum Affen gemacht hatte, prima!
 

Es war merkwürdig wie er sich verhielt.

Und dann geschah das Unglück auch schon.

Ein Jammer.

Doch als er so das Unheil anrichtete konnte sie doch nicht lachen.

„Ah~ pass doch auf !“, rief sie in der Hektik und schon lag er keinen Moment später umständlich irgendwie am Boden, oder doch eher auf seinen Knien ?

Eilig rutschte sie von dem Sofa herab und kniete sich neben ihn und besah sich das Unheil.

Nun, nicht viel war auf den Boden gekommen, mehr in sein Gesicht und auf seine Kleidung.

„Ach Chazz..“, meinte sie nur mit Mitleid auf und tätschelte seine Schulter mit einem leichten Grinsen, eher sie auf stand um etwas zum auf wischen zu holen.

Er hatte sich doch nicht verändert.

Zwar war er ziemlich.. schick an zu sehen und ja, er hatte etwas sehr tolles in seinem neuen alten Charakter, doch seine Tollpatschigkeit wohl hatte er nicht verlieren können.

Als sie aus der Küche nun mit einem Handtuch wieder kam um damit den Boden zu wischen, kniete er immer noch dort und besah sich seinen Mantel der neben seinem ..hübschen Gesicht einiges abbekommen hatte.

Mit dem Tuch am Boden, welches sie einfach liegen ließ zog sie ihn auf die Beine wie ein kleines Kind das nicht wusste was zu tun war.

Erst einmal musste er sich etwas trocknen bevor der Boden an die Reihe kam, das sah sie ein.

„Komm.“, meinte sie auf und zog ihm am Handgelenk hinter sich her.

Ob sie ihn verhätschelte?

Nein irgendwie überkam sie Mitleid gegenüber ihn.

Die Badtür schubste sie bloß auf, knibste das Licht an und blickte zu ihm.

„Mach was draus.“ ,meinte sie nur und würde ihn nicht begleiten eher sie sich abwand um nun endlich das mittelschwere Chaos zu säubern das entstanden war in seinem Rettungsversuch.

Von ihr aus konnte er auch duschen gehen.

Nur ihr hinterher nicht die Ohren zu Jammern er wollte irgendetwas haben um sich zu trocknen.

Sie gab ihn alles.

Außerdem wollte sie nicht, das er anfing in ihrer eigenen Wohnung sie zu kritisieren.

Den Boden wand sie sich nun zu.

Der Tisch und das was sie retten und trocknen könnte, tat sie es.

Ob er duschen gehen würde?

War es denn wichtig?

Sie hatte gar keine Kleidung für ihn..

Aber weshalb sollte sie denn?

Mit gerümpfter Nase spürte sie kaum wie sie in den Gedanken versunken immer und immer wieder die selbe Stelle schrubbte.

Mit einem genervten Schnauben setzte sie sich auf, brummte und brachte das Tuch wieder zurück in die Küche.

Dabei hatten sie nicht einmal etwas getrunken und schon kam es ihr vor, als hätte er einen im Tee gehabt.

Und das hatte er sogar, wo sie es sich recht überlegte.

Immerhin war..sie hier nicht wahr?

Mit einem schweren Seufzen trottete sie also zurück zu dem Sofa, ließ sich genervt darauf nieder und schenkte sich etwas geschickter als Chazz es vor gehabt hatte ein.

Was für ein Tag.

Seufzend lehnte sie sich mit dem Glas in der Hand zurück und nahm einige Schlücke.

Es war Zeit, das alles endlich zu klären was ihnen war, oder?

Aber was sollte es denn da zu klären geben, waren die Fronten nicht schon längst klar?
 

Und nun stand er da vollkommen Mutterseelen allein im Badezimmer Alexis` Wohnung.

Erschien ein wenig perplex. Warum hatte sie ihn auch gleich ins Bad geschleift?

Schön, sein Mantel und sein Shirt darunter hatten ebenso wie sein Gesicht ein wenig von dem klebrigen Wein abbekommen, aber trotzdem ..

Bemutterte sie ihn gerade ihn gewisser Art und Weise? Pah, er war schließlich nicht hier, nur weil er ihr Mitleid erhaschen wollte – oh nein, das hatte er nun wirklich nicht nötig.

Aber wenn sie es so wollte und wenn er schon einmal hier war, dann würde er auch gleich unter die Dusche springen können, nicht wahr?

Warum nicht.

So schlüpfte Chazz geschickt und schnell aus seinen Sachen, ehe er einige Schränke nach einem Handtuch durchsuchte – was er schließlich wirklich nicht gerne tat, denn man 'schnüffelte' nicht in den Schränken anderer, um schließlich duschen gehen zu können.

Gesagt getan.

Nachdem er fündig geworden war, schlüpfte er auch sogleich unter die Dusche und ließ das kühle Wasser über seinen Haar und seine Haut laufen.

Es war angenehm .. doch eines wusste er nur leider zu genau:

Er würde sich seine 'Probleme' niemals von sich waschen können, aber vielleicht musste er das auch gar nicht.

Er war schon immer in gewisser Art und Weise ziemlich gerissen gewesen. So würde er jene Eigenschaft ganz einfach gegen seine Brüder und vielleicht auch gegen Alexis wenden.

Ja, gerade in diesem Moment kam ihm ein Gedanke nach dem anderen – wirklich viel versprechende Gedanken.

Slade und Jagger hatten es auf die Kaiba Corporation abgesehen, nicht wahr?

Nun, vielleicht würde er das Blatt schneller wenden können als erwartet. Er war schließlich auch ein Princeton. Auch er hatte seinen Stolz und was seine Brüder konnten, konnte er schon lange, vielleicht sah er eben dies nur nicht rechtzeitig genug ein, doch damit war nun Schluss.

Er würde sein verdammtes Leben selbst in die Hand nehmen und schlagartig ändern – zu seinen Vorteilen.

Vielleicht sollte er dem Präsidenten der Kaiba Corporation einmal einen Besuch abstatten und ihm demnach einen kleinen Vorschlag unterbreiten, zu Ungunsten seiner Brüder versteht sich.

Ja, er wusste das Slade und Jagger bereits viel in der Hand hatten. Er wusste zu viel darüber, doch würden die beiden wohl niemals auf den Gedanken kommen, das er sich gegen sie wenden würde, oder?

Ha, ein Fehler .. welchen er nutzen und sie bald bereuen würden.

Verdammt, er war gut .. einfach viel zu gut! Warum war er nicht bereits früher auf die Idee gekommen? ..

Um den Willen der Familie? Pah, seine Brüder nutzten ihn ohnehin nur aus ..

Und gegenüber Alexis? Vielleicht würde es ihm gelingen auch ihr gegenüber gerissen zu handeln.

Als er aus der Dusche schlüpfte und sich kurzerhand schnell abtrocknete, schlüpfte er zurück in seine Shorts und in seine schwarze Hose, wobei sein Shirt und sein Mantel ohnehin erst einmal nicht mehr tragbar waren – im übertriebenen Sinne~.

Alexis wollte ihm schließlich ohnehin aus seinem Mantel helfen, nicht wahr?

Es würde sie dann gewiss nicht stören, wenn er ihr ganz oben ohne Gesellschaft leisten würde, oder~?

Kurz machte er sich noch die Haare zurecht, während diese allerdings so ziemlich verwuschelt in sein Gesicht fielen .. aber ..

Wenn er sich so im Spiegel betrachtete machte es ihn unheimlich sexy~

Oh ja, und sexy war er durchaus!

So gelang es Chazz nach einiger Zeit also wieder aus dem Badezimmer hinaus zu kommen, um sich wieder zu Alexis zu gesellen, die sich bereits ein Tröpfchen Wein eingegossen hatte.

Ohne ein Wort an sie zu verlieren, ließ er sich einfach wieder zurück neben sie sinken, ehe er zu ihr hinsah.

„Tut mir leid wegen eben..“, sagte er dann, während er sie mit seinen schwarzen tiefen Augen eingehend ansah.
 

War sie gernervt?

Was sie überfordert?

Eigentlich schien sie wohl nicht einmal mit Chazz ihr Problem zu haben sondern mit sich selbst.

Plötzlich war etwas lebendiges in ihr Leben getreten von dem sie niemals mehr angenommen hätte es zu finden.

Und nicht das er sie wieder so indirekt ansah, mit diesen Blicken die er es schaffte zu bringen, nein vielleicht war sie sich selbst ein Problem.

Wusste sie damit um zu gehen?

Wohl nicht, denn sonst würde sie kaum hier so sitzen oder ?

Doch wie sie erst sitzen würde, sobald Chazz in seinem Aufzug bei ihr sein würde, ahnte sie nicht.

Mit geschlossenen Augen und dummen Gedanken stöhnte sie auf, trank noch einen kräftigen Schluck und blickte anschließend auf zur Tür die sich öffnete.

Er hatte geduscht.. und vergessen sich ganz an zu ziehen !

Vielen ihr die Augen aus dem Kopf ?

Oh ja und wie sie es taten.

Verdammter Chazz !

Diese verdammten drei Jahre !

Wieso.. sah er so aus ?

Wieso sah er nach drei Jahren nicht mehr aus wie ein kleiner Schuljunge sondern so !?

Vielleicht sollte sie auf den Schock noch etwas trinken?

Ja das sollte sie lieber doch zu ihrem Bedauern musste sie feststellen das sie ihr Glas schon gelehrt hatte und vielleicht ein wenig zu schnell.

„Konntest du dir denn absolut nichts an ziehen?“, fragte sie beinahe etwas vorwurfsvoll, während sie es vermied ihn an zu sehen.

Wieso saß er so nah bei ihr?

Sie hatten sich ewig nicht mehr gesehen und .. wieso traute er sich dann in einem solchen Aufzug hier bei ihr zu sitzen?

Okay er hätte es tun können wenn sie sich ein wenig vertrauter zu einander gekommen wären, aber jetzt, sofort gleich?

Ja, vielleicht hatte er sie ein wenig damit überrannt.

Beleidigt sah sie in ihr leeren Glas und wünschte es sich voll, damit sie es sogleich wieder austrinken konnte.

Sah er gut aus?

Wollte sie das wirklich wissen?

Wobei das, was sie kurz erblicken konnte, bewusst wahr nahm aus dem Augenwinkeln, das war schon mehr als genug.

Sie war taff, keine Frage, aber sie wollte nicht ein Spiel anfangen zu spielen welches er auf jeden Fall gewinnen würde, denn gegen einen so freien und bald schon zu guten Oberkörper hatte sie keine Chance, ganz gleich wie viel sie spielen und setzen würde.

Sie würde zu hoch pokern, er wäre stärker, es würde doch reichen wenn er ihr nur ein klein wenig zu nahe kommen würde.

Hoffnungslos verloren,also ließ sie das Spiel und blieb gleich auf Abstand.. oder reizte ihn das gleich nur noch mehr?

Sie kannte ihn.. oder etwa nicht?

Unwohl fühlte sie sich in ihrer Haut und viel zu nah saß er ihr auch, also rutschte sie von ihm weg, was saß sie so nah bei ihm?

Früher hatte sie es doch auch nicht getan.

Und warum wurde ihr so schrecklich warm, in der Kleidung die doch sehr kurz war?

„Verdammt.“, murmelte sie leise auf und drückte sich zurück in die Rückenlehne ihres Sofas.

Sie mochte es Kerle bei sich zu haben und einen gewissen Spaß mit ihnen zu erleben, aber mit Chazz?

Sie ahnte, alleine bei diesem Anblick den sie versuchte sich aufs schärfste selbst zu verbieten, würde sie verlieren.. weil es Chazz war.
 

War er vielleicht ein wenig zu gerissen .. für sie?

Vielleicht.

Und doch gefiel ihm ihre Reaktion – ihre Reaktion auf ihn.

Zuvor hatte er ihren Blick deutlich wahrnehmen können, als er das Zimmer betrat, um sich wieder zu ihr zu gesellen.

Es hatte ihr doch gefallen, was sie gesehen hatte, nicht wahr?

Warum sollte er denn auch nicht mit seinen Reizen ein wenig offener umgehen? Für ihn jedenfalls war es eine unheimliche Genugtuung zu wissen, das es ihr gefiel – oh ja.

Und nun .. nun wandte sie sich von ihm ab. Warum, weil sie Angst hatte? Doch vor was mochte sie Angst haben? Nein, diese Frage vermochte er in diesen Augenblick nicht zu beantworten, denn schließlich konnte er nicht in ihren wunderhübschen Kopf blicken, auch wenn er es bereits schon so oft gerne getan hätte.

Aber .. wie sollte er sich denn noch mehr anziehen, wenn sein Shirt und sein Mantel gerade ziemlich 'unbrauchbar' waren?

„Komm schon, Lex ..“, begann er, als er ein wenig näher zu ihr heran rückte, ehe er seine Hand unter ihr Kinn legte, um ihr Gesicht sanft zu sich zu drehen, damit er sie direkt ansehen konnte, „..was soll ich mir denn anziehen?“, erinnerte er sie dann direkt an das was zuvor geschehen war.

„Stört es dich?“, fragte er dann gleich darauf, ehe sie überhaupt die Gelegenheit dazu haben konnte sich zu empören oder dergleichen.

Nein, es störte sie nicht .. er konnte es deutlich in ihren Augen erkennen.

Chazz sah tief in ihre Augen und erkannte Dinge, die sie ihn wohl mit Worten niemals freiwillig verraten hätte.

Ihn dagegen freute es natürlich sehr. Er erzielte doch also eine gewisse Wirkung auf Alexis .. doch seit wann?

Einbilden tat er es sich jedenfalls nicht – oh nein ..

Es war atemberaubend ihr so nahe sein zu dürfen und dabei in ihre wunderschönen Augen zu blicken, würde sie seinen Blick doch nur einmal wirklich erwidern!
 

Was hatte sie ihn gleich noch einmal versprochen gehabt?

Rücksicht wollte sie doch nehmen auf seine Gefühle nicht wahr?

Doch wie sollte sie das denn schaffen wo er es ihr gar nicht mal so leicht machte und scheinbar abermals, wie damals seine Gefühle vor ihr offenbarte damit sie noch viel leichter großen Schaden anrichten konnte?

So also sah sie ihn nicht an auf seine dummen Worte.

Natürlich störte es sie nicht.

Irgendwie nicht, aber ein böses Gefühl verriet ihr das es hier zwischen ihnen ungeahnt eiliger voran laufen könnte als geplant.

Und es war nicht einmal der Alkohol der sie so denken ließ.

Missmutig sah sie ihn an, und drückte seine Hand von ihrem Kinn fort.

Sie hasste es wenn er so etwas erzwang,diese Blickerwiederung.

"Ob es mich stört? Ja, es stört mich das du es mir nicht einfach machen willst mein Versprechen zu halten!", entkam es ihr.

Und was sie sagte hörte sich sogar sehr gut zu ihrer Verteidigung an, nicht wahr?

ja es war fast sehr gut sogar ihr gelungen ihn vielleicht und hoffentlich zurück zu drängen, wie es sich gehörte.

Außerdem wollte sie es sein die spielte, bedrängte und flirtete.

Seitwann schaffte es ein Kerl bei ihr?

Im Leben nicht einmal.

Und Chazz würde nicht der sein, der diese Regel brechen würde, niemals.

Kurz und flüchtig ließ sie wissend das er es sehen würde,ihren Blick über seinen Körper schweifen.

"Meinst du das ist deine Fahrkarte ins Glück, oder was? Da musst du dir schon was anderes einfallen lassen um mir etwas zu zeigen, was mir gefallen würde!"

So plapperte sie also munter drauf los um ihn jeglichen Gedanken zu berauben sie würde irgendwo etwas an ihm finden das toll sein könnte.

Dann sah sie wieder fort, rümpfte die Nase und überschlug ihre Beine eilig, eher sie sich in die Rückenlehne zurück sinken ließ.

Moment mal..hatte sie etwa gerade eine Herausforderung angepriesen?

Sie..wollte doch agr nicht das er heraus finden wollte was ihr gefiel und was nicht.

eilig schluckte sie auf.. ob er gehört hatte wovon sie gesprochen hatte?

Hatte er da etwa etwas heraus gehört was sie nie so gemeint hatte?

Irgendwie schaffte es Chazz heute sie außerordentlich schnell aus der Reserve zu locken doch warum?

Mit fluchenden Blick ohne Worte beschimpfte sie nur mit Blicken die Weinflasche.

Damit hatte alles angefangen!
 

Das Lächeln auf seinen Lippen wurde unaufhaltsam größer.

Sie hatten ihr Wiedersehen feiern wollten mit einem kleinen Schluck Wein, nicht wahr? Schade nur, das er bislang noch keinen einzigen Schluck davon getrunken hatte, was er im Grunde auch nicht misste.

Ihr fiel es also schwer ihm gegenüber ihr Versprechen zu halten? Zum Henker .. welches Versprechen?

Meinte sie etwa das, dass sie auf seine Gefühle Rücksicht nehmen sollte?

Oh, das war es also, was sie fürchtete ..?

Na, und wenn schon .. er würde da eine ganz einfache Lösung haben!

„Dann lass deinen Gefühlen doch einfach freien Lauf!“, erwiderte er dann trocken, wobei es sich beinahe so anhörte wie ein Scherz.

Er war übermütig keine Frage, das war er schon immer, vielleicht war er auch ein wenig voreingenommen, wo er doch wusste, das Alexis nicht das selbe für ihn empfand.

Aber was sprach schon gegen ein wenig Spaß ..? Spaß auf seine Kosten, auch wenn es ihm vielleicht hinter her das Herz brechen würde, was er vermutlich allerdings niemals zugeben würde, wo er doch alles für Alexis tun würde und vielleicht sogar alles tun würde, um ihr nahe sein zu können.

Machte sie sich solche Sorgen darum ihn verletzen zu können?

Nun, seine Gefühle waren ihr also schon einmal nicht vollkommen gleich .. ob sie ihn vielleicht doch ein wenig mehr mochte, als sie selbst zugab? Nun, er war gewillter denn je es herauszufinden.

Seine Fahrkarte ins Glück ..?

Ihre Worte entlocken ihr ein leichtes Schmunzeln.

„Meine Fahrkarte ins Glück? Ja, die habe ich endlich ..“, begann er dann, ehe er seinen Kopf wieder zu ihr drehte, auch wenn sie seinem Blick bewusst dabei auswich.

Er sollte sich also etwas anderes einfallen lassen, um ihr zu zeigen, was ihr gefallen würde? Da ließe sich bestimmt einiges einrichten!

„Woran denkst du denn ..?“, wollte er erst vollkommen unscheinbar von ihr wissen, während er sie weiterhin ansah.

„Würde es dir nicht gefallen, wenn ich dir dabei behilflich sein würde, nicht mehr so alleine zu sein?“, fragte er dann unendlich sanft, was man so von ihm kaum erwarten konnte.

Er wollte sie nicht aufziehen, nein .. und doch konnte sich selbst Chazz vorstellen, das sie einsam sein musste so alleine in diesem Haus, oder?

Schade .. er würde eine solche Einsamkeit gewiss begrüßen, wo er doch ohnehin niemals alleine war!
 

Eine Hand wanderte peinlich berührt auf ihre Wange, während sie sich etwas weiter von ihm ab wand in dem sie ihre ganze Körperhaltung dabei gegen ihn verwendete.

Seine Blicke waren unaufhaltsam auf sie gerichtet, wie deutlich sie es spüren konnte wollte sie gar nicht beschreiben,es war furchtbar ihm aus geliefert zu sein, in dieser einen Sache.

Sie ließ ihren Gefühlen nicht freien Lauf.

Sie wollte ihn auch nicht aus nutzen.

„Denkst du denn wirklich von mir das ich ein so herzloser Mensch bin so auf deinen Gefühlen herum zu trampeln?“, murrte sie leise und schüttelte ihren hübschen und schon ziemlich zerstreuten Kopf.

Und ob es wahre Gefühle waren galt es ja immer noch heraus zu finden, vielleicht nicht auf die Art und Weise, die Chazz sich wohl durch den Kopf gehen lassen wollte, aber auf andere.

Es gab gar keine Fahrkarte ins Glück, ha!

Was ihm verschwiegen worden war von ihr, war nämlich die Tatsache das sein Zug abgefahren war, sein Ticket also ungültig.

Doch, wie es schien nahm er das gar nicht war.

Er sollte sich doch bitte etwas anziehen, da war es doch kein Wunder das sie ihn nicht ansehen wollte.

Man wurde als Frau dazu verführt ihn zu mustern, ihn als Mann zu betrachten.

Ob er das wirklich geworden war, ein Mann?

Das er erwachsen geworden war, nun ja darüber ließ sich streiten, aber das was man nun bewundernd dufte als Frau war natürlich weit aus mehr als wie es in diesem Moment für Alexis zu ertragen war.

Als sie sich nach wie vor von ihm abgewandt hielt und seine Worte so voller Gefühl an ihr Ohr drangen weiteten sich ihre Augen für einen Moment, eher sie sich beinahe schuld bewusst etwas schloss, während sie ihren Kopf weiter nieder senkte und ziellos einen Punkt am Boden fixierte.

Es waren harte wahre Worte gewesen.

Zum Teufel mit ihm das er.. sie mit Engelszungen aus gesprochen hatte.

All dies war doch nur eine Finte, nicht wahr?

Sie wusste das sie es bereuen würde, das sie ihn in aller Öffentlichkeit ziemlich ehrlich gezeigt hatte wie einsam sie war und das sie sich gefreut hatte über sein Erscheinen.

Doch das diese Reue so bald eintreffen würde, hätte sie im Leben nicht erwartet, genauso wenig wie das er jetzt so hier saß und ihr den Atem stahl wobei er nicht einmal etwas unternahm.

„Ach, red doch keinen Unsinn!“, versuchte sie nun hochmütig ganz eilig von dem Thema fort zu lenken.

Sie war nicht einsam.. drei Jahre lang hatte sie sich in den Glauben Tag ein, Tag aus leben lassen und nun?

Oh nein, ihr lieber Freund würde sie nicht innerhalb weniger Atemzüge davon ab bringen so zu leben wie bisher.

„Und selbst wenn es so wäre, würden es andere sicherlich nicht weniger schlecht schaffen als du, also nenn mir einen Grund weshalb ich gerade dich diesen Versuch wagen lassen sollte.“, meinte sie patzig auf und wand ihr Gesicht um, wo sie nun meinte zu wissen, das er nichts lesen konnte in ihren Augen.

Ha, er sollte sich bloß nichts darauf einbilden wie ein Halbgott- ein verdammt gut aussehender- Halbgott sich auf zuführen in dem er den Frauenversteher versuchte zu miemen.

Und wie war es noch gleich?

Alexis wehrte sich unheimlich mit ihren Worten- wie damals.

Sobald sie in Bedrängnis geriet ahnte man es nicht durch ihr Verhalten, oh nein in solchen Momenten redete sie auffällig viel und immerzu gegen das, was angesprochen wurde und somit verriet sie sich, wie häufig.
 

Chazz würde die Regeln brechen, welche sie sich so scheinbar hart gegenüber jedem Mann erarbeitet und aufgebaut hätte.

Er würde sie einfach so brechen, so als hätte er diese nicht einmal wirklich wahrgenommen .. einfach so.

Sie würde schon sehen ..

Seufzend ließ Chazz all ihre Worte über sich ergehen, ohne auch nicht einmal im Traum daran zu denken sie zu unterbrechen.

Nein, sollte sie sich nur so viel rechtfertigen wie sie wollte. Es war schon okay, nur sah Chazz die ganze Sache doch ein wenig anders.

„Du bist kein herzloser Mensch, Lex. Du bist ein herzensguter Mensch .. sonst würdest du nicht auf meine Gefühle Rücksicht nehmen wollen!“, korrigierte er sie dann endlich, als er einfach so aufstand, ihr den Rücken zu wandte und sich an das große Fenster in ihrem Wohnzimmer stellte.

„Schön zu wissen, das dir so viel an mir liegt!“, neckte er sie dann, als er seinen Blick über seine Schulter kurz zu ihr wandte, um ihr frech zu zu zuwinkern.

Ja, vielleicht mochte er die besondere Gabe besitzen perfekt mit Worten zu jonglieren in den rechten Augenblicken, vielleicht war er aber auch einfach nur viel zu übermütig – wie man es sehen wollte.

Chazz glaubte allerdings mit seinen Worten immer direkt ins Schwarze getroffen zu haben – oh ja.

Und dann .. sie hatte es ja nicht anders gewollt, ja forderte es nahezu regelrecht heraus ihrer Worte wegen, war es wohl wirklich an der Zeit ihr seine wahren Gefühle noch einmal ehrlich in Worten zu gestehen, auch wenn er sich zuvor auf dem weg zu ihr nach Hause damit bewusst zurückhalten wollte.

Doch nun war es der richtige Augenblick, denn er konnte deutlich ihre Zweifel vernehmen.

Komisch, das er plötzlich glaubte Alexis so einfach durchschauen zu können .. oder bildete er sich einfach nur vielleicht ein wenig zu viel ein? Wer wusste es schon~.

„Nein, ich würde es sogar viel besser schaffen ..“, begann er dann, als er sich wieder zu ihr herumdrehte und seine Arme dabei lässig vor seiner Brust verkreuzt hielt, „.. weil ich mehr für dich empfinde, als jeder andere es je könnte!“.

Ihre Blicke trafen sich abermals – allerdings ziemlich intensiv.

„Ich würde alles für dich tun, Lexi ..“, hauchte er leise.

Glaubte er sie zu verstehen? Wohl kaum ..

Glaubte er ihre wahren Gefühle endlich erkannt zu haben? Nein ..

Warum verdammt noch mal tat er das dann hier?

Sie würde doch ohnehin nicht mehr als Freundschaft für ihn empfinden. Aber warum .. warum reagierte sie dann so wie sie es soeben und zuvor schon oft getan hatte?

Hinter alldem steckte viel mehr .. und das redete er sich nicht etwa nur ein, weil er vielleicht so eingebildet war, das er sich für den besten und tollsten hielt und eben dies der Grund war.
 

Natürlich war sie ein guter Mensch, denn ansonsten hätte sie ihn einfach auf der Straße sitzen lassen können, was sie wieder rum nicht getan hatte.

Er sollte aufhören so über sie zu reden,als ob er sie kennen würde.

Und als ob er in ihren Augen und Worten lesen konnte wie in einem offenen Buch.

Nein er hatte sich nicht verändert, denn dieser kleine arrogante und selbstgefällige Unterton in seiner Stimme war für sie das Zeichen das er all dies auch auf sich bezog.

Und wie er sich dort aufstellte, er war herrlich ins ich selbst vernarrt nicht wahr?

Von sich selbst überzeugt war er demnach nach wie vor, sie sollte sich also in Acht nehmen davor, das er ihr zu viel Honig um die Lippen schmierte die mit einem baldigen Kuss seiner Seite wohl bedroht wurden.

Natürlich war es schön einen Abend nicht alleine verbringen zu müssen, dem widersprach sie doch nicht einmal, doch musste es gleich so sein?

Musste er dieses anstrengende Spiel mit ihr spielen?

Und das wo seine Worte etwas sanfter waren als wie bei jedem anderen Kerl den sie hier gehabt hatte.

Verdammt er sollte sich einfach noch mal eine Runde ins Bad verkrümeln um sich ab zu duschen, sein egoistische Getue ging ihr langsam auf den Keks.

Wie er dort stand, am Fenster.

Halbgott hatte sie ihn geschimpft, ja?

Nein sie würde sich hüten sich korrigieren zu wollen.

Natürlich musste sie ihn betrachten,wo es von vorne viel zu offensichtlich sein würde.

Chazz sah gut aus, das was man vermuten konnte verbarg sich sichtbar tatsächlich dahinter, ein Phänomen.

Aber wie sagte man sogleich?

Alle gut aussehenden Männer waren entweder schwul oder Arschlöcher.

Wieso mussten solche Sprichworte so grausam wahr sein?

Nun als er sich wieder um wand versuchte sie seinen Blick stand zu halten um nicht eine Etage tiefer zu sinken.

Murrend stand sie also auf, wieso das wusste sie nicht, doch dann fühlte sie sich weniger hilflos.

Mit einem Fingerzeig auf ihn holte sie kurz Luft.

„Hör auf so zu tun als würdest du mich noch immer lieben Chazz. Das was damals war, hatte nie so existiert. Außerdem solltest du dich endlich mal nach wen anderen umsehen. Immerhin hattest du drei Jahre lang Zeit. Enttäuschend das du in einer solch kleinen Welt wohnst in der es scheinbar nur dich und mich gibt. Doch ich muss dich enttäuschen, du wohnst dort ziemlich alleine.“

Punkt. Satz. Und Sieg.

Da waren sie wieder die Worte, die ihn zurück halten sollten ohne Gewalt oder all zu bösen Worten.

Sie wollte ihn von sich lösen, ihn freigeben.

Hatte sie gesagt sie war enttäuscht?

Nein, keine Frau der Welt wäre um drei Jahre des Wartens enttäuscht.

Sie würde sich sehr geehrt und sich geschmeichelt fühlen, sehr sogar.

Und tief in ihrem Inneren tat sie dies auch.

Trotzig war sie nun die, die stehend ihre Arme vor der weiten Brust verschränkte, mit den Beinen im viel zu kurzem Rock, die in die Ewigkeit zu ragen drohten.

Was würde er nun tun, nachdem sie ihn selbst jetzt, wo er mit grässlich empfänglichen Engelsgeduld gesprochen hatte?

Was tat er jetzt, wo sie ihn versuchte klar zu machen das er sich selbst diesen Unfug von Wegen Liebe ihr gegenüber nicht länger glauben sollte?

Und ob er es glaubte oder nicht, sie tat es ungerne versuchen, ihn von seinem hohen Ross zu zerren, wobei der Absturtz aus Wolke Sieben ebenso wenig ein leichtes Unterfangen dar stellen sollte.
 

Doch Chazz reagierte wohl viel zu simpel auf ihre Worte, die ihn kaum verwunderten, denn schließlich hatte sie seine Gefühle ohnehin niemals ernst genommen, warum sollte es ausgerechnet jetzt anders sein und warum sollte er ihr ausgerechnet jetzt glauben, dass sie es wirklich tat?

So zog Chazz lediglich eine Braue empor, während er die empörte Schönheit vor sich nun betrachtete, welche noch immer nahezu vorwurfsvoll mit ihren Zeigefinger auf ihn deutete.

Dennoch entlockten ihre weiteren Worte ihm ein Schnauben und stimmten ihn nun ein wenig wütend.

Sie war also enttäuscht. Enttäuscht, weil er sich für keine andere interessierte?

Wo lag ihr Problem? Jede verdammte andere Frau würde sich über solche Worte freuen, oder etwa nicht ..?

Okay, Alexis war nicht 'jede andere Frau' und trotzdem hätte er so etwas aus ihrem Mund nun wirklich nicht erwartet.

„Warum sollte ich nur so tun wollen?“, verlangte er nun von ihr zu wissen und schon schien Schluss mit seiner vollkommenen Ruhe zu sein. Auch das Sanfte war aus seiner Stimme gänzlich gewichen, denn ihre Worte stimmten ihn wirklich wütend.

„Glaubst du ich habe es nötig dir meine Gefühle einfach nur vor zu heucheln? Okay, vielleicht war es damals so gewesen aber ..“, dann brach er schließlich abrupt ab, ohne sich dabei ihr gegenüber gänzlich gerechtfertigt zu haben, denn das musste er seiner Meinung nach nicht.

Was brachten bloße Worte, wenn sie ihm ohnehin nicht glauben würde? Es war so unheimlich lächerlich hier. Glaubte sie, das er sich nur aus Spaß an der Freude so unendlich bemühte oder sah sie verdammt nochmal seine Mühen ganz einfach nicht?

In den drei Jahren hatte, wie damals auch, sehr viele Schönheiten gegeben, die großes Interesse an ihm gezeigt hatten und doch hatte er dieses Interesse niemals erwidert, ob sie es nun glauben wollte oder nicht.

Vielleicht hatte es in diesen drei Jahren Momente geben in denen er das ein oder andere Frauenherz hatte höher schlagen lassen lassen, doch waren diese vollkommen bedeutungslos für ihn.

Vielleicht hatte er diese sogar nutzen wollen, um über Alexis hinweg zu kommen, doch hatte er es, wie er nicht nur heute feststellen musste, nicht geschafft .. natürlich nicht ..

Doch das alles brauchte er ihr nicht zu erzählen – sie würde es ja schließlich sowieso nicht glauben.

Und was wäre dann .. wenn er letztendlich Taten sprechen lassen würde?

Würde sie dann endlich einsehen, wie stark und ehrlich ihre Gefühle zu ihr wirklich waren? Er würde es ihr beweisen, indem er ..

Chazz trat bestimmt auf Alexis zu, während seine dunklen Augen die ihren noch immer gefangen hielten.

Dann griff er nach ihren Schulter und zog sie zu sich.

Und während sie bereits zu protestieren begann, schloss er unbekümmert seine Augen und presste seine Lippen überaus sanft auf die ihren.

Ja, dann würde er eben seine ganzen Gefühle für sie in diesen einen Kuss legen und verdammt .. er hätte es schon viel früher tun sollen.

Natürlich würde Alexis ihn jeden Moment von sich stoßen, doch die Hauptsache für ihn war, das sie endlich begriff, dass seine Gefühle für sie wahr waren.

Jeder andere würde ihn wohl mit vollkommenen Argwohn begegnen, denn war es nicht ziemlich lächerlich wie sehr er sich um eine unerfüllte Liebe bemühte?

Nein, für ihn war es nicht lächerlich ..

Er würde alles tun. Er würde kämpfen, er würde warten .. nur um ihr Herz endlich berühren zu können.
 

..aber?

Wieso sprach er nicht das aus, was er dachte, immerhin tat sie es doch auch nicht wahr?

Und da war diese Seite wieder an ihm die sie zurück weichen ließ.

Genau wie es passiert war als er in ihr Büro getreten war, wobei er sich, wie sie so eben bitterlich fest stellen musste, genauso ab servieren hatte lassen müssen wie eben.

Ihre Worte waren spitzfindig gewesen und wohl war sie abermals über das Ziel hinaus geschossen.

Woran sie es bemerkte?

An dieser plötzlichen Kühle in seiner Stimme.

Vorhin hatte er sie an ihren Stuhl gefesselt indem er einfach nur bei ihr gestanden hatte.

Doch diese Näher war anderes.

Als er auf sie zu kam, wollte sie zurück weiche, aufgeschreckt durch sein plötzliches Benehmen und seinen festen Blick den sie nicht erwidern wollte.

Doch bevor sie ihren Kopf wissend abwenden, zur Seite reißen konnte, spürte sie auch schon mit Entsetzen seinen festen Griff um ihre schmalen Schultern.

„Ab-“, doch weiter kam sie nicht als sich plötzlich gänzlich gegen ihr Erwarten der Kuss ergab.

Erschrocken weitete sie ihre Augen und wich noch in selben Moment zurück, als ihr Herz wieder an fing zu schlagen.

Keine Erwiderung in den Kuss, der gehalten wurde von ihm so lange bis sie sich widersetzen würde.

Mit dem nächsten stockendem Atemzug konnte sie deutlich seinen Duft vernehmen der sehr angenehm war.

Seine Wärme, die sie spüren konnte obwohl er unbekleidet war, berührte sie.

Voller eile und Ungeduld entzog sie sich ihm dennoch, und das mit einer schallenden Ohrfeige.

Benommen wich sie zurück und hielt die Hand die ihn getroffen hatte zur Faust geballt, während sie mit dem Handrücken der anderen über ihre geschminkten Lippen strich.

Fest sah sie ihn Vorwurfsvoll an.

Konnte er es nicht einfach sein lassen?

Obwohl sie nicht gelaufen war, jabste ihr Herz.

Und obwohl sie doch nicht einmal den Kuss erwidert hatte oder sich anstrengen hatte müssen um sich ihn zu entziehen, war ihr Atem laut und nervös.

Etwas verstörtes lag in ihrem hektischen Blick der ihm ganz alleine galt.

„Du liebst mich, na und?!“, donnerte sie los.

Aber es war ein leises Gewitter, ein heimliches und das gefährlichste von allen.

Wieder trat sie einige Schritte zurück und sah ihn an, zwischen Verblüffung und Verachtung.

„Muss ich jetzt all das hin nehmen und dich tun und machen lassen wie es dir gefällt?“, maulte sie auf und biss sich auf ihre Unterlippe, während sie ihn forschend in die Augen sah.

Wusste sie das er sie liebte?

Vielleicht.. ja verdammt man konnte es sehen und sogar hören.. spüren sogar ohne eine Berührung.

Bildete er sich ein, nur weil er halb nackt war und ein wenig Mitleid von ihr bekam, sich alles erlauben zu dürfen?

Ihr schöner Abend war nicht länger schön, er hatte ihn zu Nichte gemacht, dabei hatte sie sich.. sehr sogar hier drauf gefreut.
 

Nicht anders zu erwarten stieß Alexis zurück, allerdings ein wenig schmerzbedingter als wie er es sich ausgemalt hatte – ein Jammer für ihn, dennoch ..

Er hatte den Kuss nicht genießen können, denn er hatte es ohnehin nicht tun wollen, wo das alles hier gegen ihren Willen geschah.

Sie sollte nichts für ihn hinschmeißen, weder noch ihre Prinzipien noch sonst etwas ..

Er wollte ja noch nicht einmal, das sie seinen Kuss erwiderte, der so ohnehin nichts wert gewesen war, ganz gleich wie viel Gefühl von seiner Seite her in jenem Kuss gesteckt hatte.

Dieser Kuss war nur dazu da gewesen, um ihr deutlich zu machen, das er nicht übertrieb, weniger noch log, sondern, das seine Gefühle zu ihr ehrlich waren, egal wie merkwürdig und unglaubwürdig es auch klingen würde in mancher Ohren – vorallen in ihren!

Auf diesen Kuss konnte er sich nichts einbilden, denn er blieb von ihr unerwidert. Natürlich würde sie auch nie einen Kuss von ihm erwidern, darum ging es ihm hier auch gar nicht.

Sie sollte endlich verstehen, das ER nicht scherzte!

Und dennoch war es ein atemberaubendes Gefühl gewesen ihre Lippen zu berühren ..

Chazz hielt sich mit einem schmerzbedingten Ächzen seine rote Wange. Sie hatte einen harten Schlag – alle Achtung!

„Nein, das musst du nicht! Hab ich das von dir gefordert? Daran kann ich mich jedenfalls nicht erinnern ..“, erwiderte er viel zu ruhig und zu trocken, ehe er sich einige male über seine Wange rieb und sich schließlich von ihr abwandte.

„Das war es mir wert!Jedenfalls kann ich jetzt davon ausgehen, dass du nicht länger glaubst ich würde nur so tun!“, bemerkte er nahezu vorwurfsvoll, ehe er nun das Zimmer verließ um aus dem Badezimmer sein Shirt und seinen Mantel zu holen, welchen er unaufgefordert wieder anziehen würde.

Und als er nun wieder gänzlich angezogen aus dem Bad hinaus trat, fiel sein Blick kurz ins Wohnzimmer zu Alexis.

„Ich sollte gehen ..“, sagte er dann, denn es hatte ohnehin keinen Sinn würde er noch länger hier bleiben.

Sie gingen in einem Konflikt auseinander, vielleicht hätte er es nicht so weit kommen lassen dürfen, doch wenn ihm eines ganz gewaltig auf dein Zeiger ging, dann wann man ihm nicht glaubte .. vor allem aber wenn sie nicht endlich begann wirklich seine Gefühle zu ihr als wahr anzuerkennen.

Egal .. damals hatte er sich schon oft genug vor ihr und wegen ihr zum Narren gemacht.

Das würde ihn nun nicht mehr passieren - jedenfalls für heute nicht mehr!
 

Oh nein, natürlich hatte er nicht.

Bitte?

Das was er hier tat war das selbe.

Er versuchte sich ihr auf zu drängen immer zu, nur mit der Entschuldigung vor weg: die Liebe.

Natürlich sollte er sie lieben so viel wie er wollte, sie aber damit nicht belästigen.

Das seine Liebe auf keine Erwiderung stoß, sollte er doch endlich begriffen haben und somit war doch hoffentlich bald auch sein Herz frei für etwas anderen, für Jemand anderen.

Doch dies sah er nicht, sah er doch nur sie.

Als er mit diesen überaus dummen Worten meinte sich aus dem Staub machen zu können knurrte sie genervt auf.

Hätte sie doch irgendetwas in den Händen, dann hätte er es schon längst an den Kopf geworfen bekommen.

„Genau, nach deinen tollen Worten wird dein Abgang ja jetzt in Wunderbarer Erinnerung bleiben!“, warf sie ihm nun böse vor.

Was erlaubte er sich eigentlich?

Plötzlich platzte er ihr mir nichts dir nichts in ihr so schön geordnetes und scheinheiliges geordnetes Leben nur um danach einen Trümmerhaufen voller Lügen und Einsamkeit zurück zu lassen?

Das würde ihm vielleicht so passen- die die sich selbst wieder zurecht flicken musste darauf hin aber sicherlich nicht.

„Danke für meine verschwendete Zeit und den tollen Abend der mich jetzt erwarten wird, Idiot!“; rief sie ihm entgegen.

Endlich laute Worte, kein Lauern mehr.

Und beinahe hatte er sie so weit das sie anfing zu heulen.

Na ganz prima!

Sollte er endlich verschwinden, der Idiot vom Dienst der sie hier zurück lassen würde, geküsst, in einem Meer aus Gefühlen die hin und her gerissen erst das eine , dann das andere denken ließen.

Herrlich, diese Nacht würde mit Kopfschmerzen enden und das wohl ohne Schlaf.

So hatte sie sich das alles vorgestellt, deshalb hatte sie auch nur drei Jahre genau auf diesen Tag gewartet.

Sollte er bloß zu sehen das er endlich zurück auf der Straße landete, bevor sie ihn hinaus treten würde, würde er nach wie vor nicht genug Arsch in der Hose haben um sich zu wehren.

Mister – Ich rede niemals ganz aus – wusste ja schließlich genau was für sich wohl das Beste war.

Schade nur das er sie rein zufällig mit in den ganzen Mist zog, denn immerhin war sie die,die geliebt wurde und das so sehr das es sie zu erdrücken drohte, auf Grund dieser Unerwiderten Gefühle.

Wieso war er aufgetaucht?

Sollte er aus ihrem Leben verschwinden und diesen einen Tag streichen, der sich jetzt tief in sie fressen würde Tag für Tag, Abend um Abend.

Entweder er würde endlich zu sehen wo er Land gewinnen könnte, oder er blieb und ließ sie nicht alleine zurück in dem Gewirr der Engen Gassen, die sich in ihrem Kopf bildeten.

Verdammt, er hatte genug Kohle um sich in irgendein Hotel für Wochen ein zu nisten.

Wieso hatte sie daran nicht gedacht?

Sollte der Penner doch dort bleiben, dort wuchs der Pfeffer wohl wesentlich besser als wie bei ihr.

Wütend sah sie ihn an, doch war da auch noch etwas anderes in ihren Augen zu erkennen, während sie sich in großer Selbstbeherrschung übte, sei es nun ihn nicht in die nächste Ecke zu prügeln, oder nicht noch einmal auf zu schreien.

Ja, ihre Tränen waren versiegt vor langer Zeit.

Trotz das er jetzt hier gewesen war und sie einfach verlassen wollte, in diesem Zustand würde doch auch nichts daran ändern das sie morgen wieder alleine aufwachen würde und weiter leben wie bisher: Einsam.
 

Ihre Worte nahm er zwar noch wahr, beachtete diese allerdings kaum. Was erwartete sie auch? Eine Entschuldigung? Das er sich vor ihr auf die Knie warf und um Verzeihung winselte? Wohl kaum ..

Das hatte er noch nie getan und das würde er auch niemals tun – schließlich hatte auch er seinen Stolz und das hatten nicht einmal die Gefühle zu ihr etwas zu beeinflussen.

Schön, sie hatte ihr ihren Abend wortwörtlich versaut. Dachte sie, ihn ging es besser? Nach der 'Abfuhr' wohl kaum.

Schön, vielleicht hätte er sich ihr gegenüber ein wenig anders ausdrücken können und sollen, doch war er sich ziemlich sicher, das sie ihn dann niemals wirklich verstanden hätte.

Er wollte verdammt nochmal nicht von ihr, das sie sich gleich in seine Arme warf – was sie ja ohnehin niemals tun würde.

Er wollte doch nur, das seine wahren Gefühle einmal wirklich anerkannt und akzeptiert wurden. Nur einmal .. einem Menschen gegenüber, welcher ihm wirklich mehr als alles andere bedeutete – egal wie dämlich es auch klingen mochte.

Nur ein verdammtes mal, wo er schon in der Beziehung mit seinen Brüdern solch ein falsches Spiel treiben musste.

Und wieder hörte er die Worte Slade's und Jagger's in seinem Kopf widerhallen er sei ein verdammter Versager.

Ja, er war es. Schön. Sollte er sich dies noch auf die Stirn schreiben? Nein, das brauchte er vermutlich nicht einmal – man sah es ihm auch so an.

Es war schon eigentlich schlimm genug, das er an seiner 'Teenager liebe' noch immer hing, obwohl er ohnehin immer wieder versucht hatte sie in den drei Jahren zu vergessen, weil er wusste, das er bei ihr nie eine Chance hatte, egal wie oft er sich auch noch auf den Kopf stellen und dabei in die Hände klatschen würde.

War so etwas überhaupt verdammt nochmal möglich?

Damals wollte er sie nicht nur an seiner Seite wissen, weil er Gefühle für sie entwickelt hatte, was ohnehin erst später geschehen war und heute .. heute hatte er wirklich tiefe Gefühle für sie entwickelt – verdammt!

Gefühle, die sie Nachts in seinen Träumen erscheinen ließen. Gefühle, die er nicht einmal vergessen konnte, wenn ihn andere Weiber umgarnten. Gefühle, die ihn immer und immer wieder verfolgten, seitdem er ihr heute wider begegnet war.

Es tat ihm Leid einfach so wieder in ihr Leben geplatzt zu sein. Dazu hatte er kein Recht, weniger noch sie wieder daran zu erinnern was für Gefühle er für sie hegte.

Okay, er war vielleicht unheimlich taktlos, dämlich und .. naja .. wie auch immer.

Jedenfalls würde er jetzt verschwinden und ihr damit ohnehin offensichtlich einen sehr großen gefallen tun.

Die Tür hinter sich grob ins Schloss werfend, stampfte er die Treppen hinab aus dem Haus hinaus, doch leider hatte er dabei die Rechnung nicht ohne seinen überaus geliebten Freund gemacht~.

„Hey, Chefchen du willst doch jetzt nicht einfach gehen oder? Komm schon, willst du sie wieder 3 Jahre nicht sehen? Dann muss man sich ja Nachts wieder dein Gesülze anhören! Oh, Alexis~ Ooh~ Lexi~!“, begann der gelbe Ojama sich wahrlich köstlich über ihn zu amüsieren, was er nun wirklich NICHT gebrauchen konnte.

„Halt den Rand und verschwinde!“, blaffte er ihn an, doch ließ er sich einfach nicht von ihm vertreiben, ehe begann er noch weiter damit ihn aufzuziehen.

Während Chazz also die Treppenstufen hinab lief, schlug er immer wieder nach dem gelben Ojama, welchen er nicht treffen konnte, weil dieser einfach seinen Spaß darin fand seiner Hand auszuweichen.

Und dann .. stolperte Chazz plötzlich über die nächste Stufe und fiel der Länge nach nach vorne.

„WUAH~!“, entfloh ihm dabei sein erschrockener Aufschrei, wobei der gelbe Ojama zeitgleich mit Aufschrei wie am Spieß.

Als er dann am Boden lag, durchzog sein Fuß ein schrecklich stechender Schmerz, welcher ihn unaufhaltsam schmerzbedingt stöhnen ließ.

Na toll, das hatte ihm gerade auch noch gefehlt.
 

Das große Glück erschien scheinbar nur selten.

Nur die Hoffnung war ihr Glück des Alltages.

Und was war das Ende all ihrer Sehnsüchte?

Ihren Atem hörte hier niemand, das Herz pochte tief in ihrer Kehle.

War sie sich selbst der stärkste Gegner, der kein Erbarmen kannte?

Wenn sie doch Morgen für Morgen aus dem Fenster sah, in des Alltags starre Leere die sie auf ihren Platz verwies, spürte sie wie sie gerne wäre.

Leicht wie eine Feder, die mit dem Wind fort fliegen konnte.

Weniger Einsam.

Verzweifelt holte sie tief Luft und sah sich irritiert um.

Und jetzt, sollte das alles sein?

Was blieb ihnen am Ende?

Wenn sie Nachts durch fremde Welten strich, wo sich die schwere des Dämmerschlafes sie in seine schwarzen Tiefen riss, sah sie sich verloren.

Die Hände drückte sie verlassen auf ihr Gesicht.

Sie hatten sich kaum gesehen, kaum mit einander gesprochen und das sollte das traurige schrille Ende von ihrem Lied werden?

Nach drei Jahren also ein solcher wirklicher Abschied in einem Streit?

Aus Wut über sich selbst, aus eigener Dummheit das alles so gelaufen war, wohl wegen ihr, schrie sie leise auf.

Doch Moment, das war doch nicht nur ihre Stimme gewesen die dort gepoltert war, nicht wahr?

Ob die anderen in diesem Haus den selben Schrei aus dem Treppenhaus vernommen hatten?

Eilig lief sie, plötzlich vergessend was sie quälte, voran an die Tür die laut geschlossen worden war.

Als sie jene Aufzog konnte sie ein nicht gerade leises Klagen aufhallen hören.

Sich an das Gellender lehnend blickte sie einige Etagen dazwischen hinab und konnte sich nun mehr als deutlich aus malen was sie dort fand.

Ein, zwei andere Türen in dem hohen Haus wurden neugierig von deren Bewohnern geöffnet.

Manche Stimmen schimpften.

Eilig lief sie nun dem entgegen die Treppen hinab, um den, der Gefallen war davor zu bewahren weiteren Anschlägen mit bösen Worten ausgeliefert zu sein.

Wieso tat sie es nur?

Verdammt, wieso tat sie es nur..

Sollte er dort unten doch verrecken, der Idiot der keine Ahnung von Gefühlen hatten und wie man sie doch auch auf andere Art und Weise ausdrücken konnte.

Kopf schüttelnd kniete sie sich zu ihm nieder und blaffte die Hausbewohner an sich gefälligst um ihren eigenen Kram zu kümmern.

Türen wurden wieder geschlossen, sodass sie alleine war mit ihm, der wohl alles andere als glücklich gefallen war.

Er hätte doch einfach nur auf ihrem Sofa übernachten sollen, mehr hatte sie niemals gewollt, keinen Alkohol, keinen.. Kuss!

Als er wehklagte und sich nur langsam schaffte sich zu ihr zu wenden, verpasste sie ihm eine Kopfnuss.

„Hör auf zu jammern du Memme!“, fuhr sie ihn leise flüsternd an, immerhin befanden sie sich im hallenden Treppenhaus.

Anschließend griff sie ihn unter die Arme, auf das er auf stehen konnte.

Warum?

Warum nur tat sie sich das hier alles noch an..?!

Wo sie ihn so betrachtete, zwischen Zorn und Sorge, wobei sie sich nicht entscheiden konnte welches ihrer Empfindungen überwiegen sollte, erkannte sie noch die leicht gerötete Wange, die er trug, weil sie ihn wohl ziemlich heftig getroffen hatte mit ihrer Handfläche.
 

Diese vedammten Schmerzen.

Nun, wenigsten war der Schmerz, welcher von seiner Wange ausging nun jenem gewichen, welcher von seinem Knöchel ausging, wobei dies kaum ein Trost sein konnte.

Als er Schritte vernehmen konnte, versuchte er sich herum zu quälen, ehe sein Blick schließlich auf Alexis fiel.

Eigentlich war er froh darüber, das sie gekommen war, was sie allerdings wiederum rasch änderte, als sie ihm neue Schmerzen in Form einer Kopfnuss versetzte.

Kurz murrte der Schwarzhaarige, während er dem gelben Ojama einen bitterbösen Blick schenkte, woraufhin dieser endlich verschwand.

Und dann ließ er sich von Alexis auf die Beine helfen.

Sie hatte leicht reden. Sie war ja auch nicht die kompletten Treppenstufen herunter gestürtzt!

Schnaubend humpelte er nun neben Alexis her, zurück in ihre Wohnung, wobei er darauf bedacht war nicht zu viel seines Körpergewichtes auf sie zu verlagern und so trat her hin und wieder mit schmerzverzerrten Gesicht auf seinen Fuß, bis er sich endlich nach für ihn schier endlosen Schritten auf ihr Sofa im Wohnzimmer sinken lassen konnte.

Und ehe die Möglichkeit hatte, das Wort an Alexis zu wenden, war diese auch schon wieder aus dem Zimmer verschwunden.

Etwas perplex starrte Chazz zur Tür, aus welcher Alexis soeben verschwunden war.

Vermutlich holte sie gerade Verbandszeug, nicht wahr? Ja, natürlich .. schließlich war er bestimmt sehr schwer verletzt. Sein Knöchel musste bestimmt bandagiert werden.

Doch Chazz irrte, als Alexis kaum wenige Minuten später wieder zurück in das Wohnzimmer kam und ihm eine Decke und ein Kissen um die Ohren warf.

Chazz, welcher mehr oder weniger unter diesen Dingen vergraben wurde, kämpfte sich wild keuchend wieder an die Oberfläche.

„Wa-?“, wollte er gerade ansetzen, doch fiel Alexis ihm auch sogleich ins Wort.

Er sollte die Nacht hier verbringen und sich gefälligst nicht aber auch gar nichts mehr einfallen lassen!

Ungläubig blinzelte er ihr hinterher, als diese auch schon wieder aus dem Raum verschwunden war.

O-Okay ..

Naja, ihm schien nichts anderes übrig. Mit seinem Knöchel kam er heute jedenfalls nicht mehr weit.

Stöhnend richtete Chazz sich sein Schlafplätzchen, während er sich eher überfordert aus seinem Mantel und aus seinen Schuhen hinaus zwang.

Na, das war doch heute ein ganz wunderbarer Tag.

Das Einzige positive war wohl sein erster Schritt gegen seine Brüder .. und eben, das er Alexis wieder begegnet war, wobei er eigentlich gerade wieder – um ihr einen Gefallen zu tun – aus ihrem Leben verschwinden wollte.

K.Ein Traum [Puzzleshipping I]

Yugi hatte sich kaum verändert. Er erhielt zwar nach allem was geschehen war sehr großes Ansehen – immerhin galt er als der beste Duellant der Welt – doch sonst hatte sich sein Leben auch kaum verändert.

Er wohnte noch immer bei seinem Großvater und half diesem hin und wieder beim Geschäft, welches ohnehin sehr gut besucht war.

3 Jahre waren bereits vergangen, seitdem er sich von seinem geliebten Freund trennen musste.

3 lange Jahre in denen er immer und immer wieder an Yami denken musste.

Es war .. als würde er noch immer bei ihm sein. Ob es verrückt war? Vielleicht ..

Und seit Neuesten kam sogar noch etwas viel erschreckenderes hinzu:

Seit einigen Tagen schlief Yugi wirklich sehr schlecht. Waren es Alpträume die ihn plagten und Nachts aus den Schlaf fuhren ließen?

Er wusste es nicht, denn er konnte in seinen Träumen bislang kein festes und klares Bild erhaschen ..

Er wusste nur, das es wirklich sehr merkwürdig war ..

Der Abend nahte und mit der Abenddämmerung kehrte das unwohle Gefühl in ihm zurück.

Als Yugi nun also bereits in seinem Bett lag, betrachtete er für eine ganze Weile einfach nur seine Zimmerdecke direkt über ihn.

Diese Träume, die er selbst kaum deuten konnte .. was hatten sie zu bedeuten? Was wollten sie ihm zeigen oder sagen ..?

Als Yugi sich voller Unmut zur Seite drehte und seine Augen schloss spürte er bereits die Müdigkeit, die ihn auch bald ins Land der Träume geleiten sollte.

Ein Traum .. ein Traum wie jeder andere, in denen er schon oft seinem Freund begegnet war und doch sollte es dieses mal anders sein – anders als je zuvor.

Er konnte seine Stimme ganz deutlich hören. Sie war nahe und doch schien sie so unendlich fern.

Er rief nach ihm, doch was wollte er? Wie konnte er ihn finden? Wollte er überhaupt gefunden werden?

Unsicher sah Yugi sich in seiner Traumwelt um. Hier schien ihm alles so fremd und doch unendlich vertraut.

Das Bild lichtete sich allmählich und doch war von seinem Freund und Partner keine einzige Spur.

War er es wirklich der nach ihm rief ..?

"Wo bist du?", rief er so laut er nur konnte.

Verdammt, wo war er ..?

Warum zeigte er sich nicht?
 

Träume die ihn jagten.

Es waren furchtbare verschwommene und Wirre Dinge die er im Kopf mit sich trug, sobald er in die Traumwelt glitt. Aber es schien als ob er selbst da nicht zur Ruhe kam.

Es war viel geschehen.

Zwar hatte er zurück finden dürfen, fort gehen musste er von Yugi dafür.

Doch hier lebte er ein Leben das er vergessen zu haben schien.

Es war alles in Ordnung, wirklich.

Aber das, was weniger gut lief, so tippte er, ließ ihn so unruhig schlummern.

Zwischen Traum und Realität wanderte er in letzter Zeit viel zu häufig hin und her.

Doch was hatte das zu bedeuten?

Hatte all das eine Bedeutung?

Er wusste es nicht, vielleicht war es besser dies niemals her aus zu finden.

Doch die Bilder und wirren Silhouetten lichteten sich dann und wann, wurden etwas fester und ergaben Sinn.

Seid geraumer Zeit schon wurden die verschwommenen Bilder etwas klarer.

Mit unruhigem hin und her Wälzen wand er sich in seinem Bett, das riesig war, und doch zu klein.

Was musste er bestehen um das los zu werden was ihn hielt, immer dann wenn er einschlief?

Schlief er denn?

Er träumte oft von Yugi, doch es waren sinnlose Träume an die er sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern konnte.

Zwar vermisste er ihn , aber er wusste das es so besser war wie es nun gelaufen war.

Seufzend also wand er sich in seinem Traum zwischen Sein und Nicht sein umher, suchte einen Hinweis.

„Yugi?“, fragte er einfach heraus, vielleicht aus einem Impuls heraus der tief in ihm wach wurde.

Doch warum?
 

Das hier war nicht die Realität, das erkannte er sofort. Er befand sich wieder in einen seiner Träume.

Einem Traum, welcher sich allerdings dennoch gänzlich von seinen anderen Träumen unterschied.

Er konnte Yamis Stimme hören .. deutlicher als je zuvor.

Und dann, dann plötzlich kam jemand auf ihn zu.

Zuerst konnte er die Person nur vage erkennen, doch dann lichtete sich das Bild und er erkannte dort wirklich seinen Freund und Partner, vor welchem er vor 3 Jahren Abschied nehmen musste.

„Yami ..?“, fragte er kaum hörbar, während seine Augen immer größer und größer wurden.

Er träumte zwar oft von seinem Freund, doch war dieser Traum so vollkommen anders .. er schien trotz allem so real.

Doch was hatte das zu bedeuten? Empfand er am Ende einfach nur so? Steigerte er sich da in etwas hinein, nur weil er seinen Freund so sehr vermisste?
 

Ziellos wanderte er auf seiner Suche nach einer Antwort umher.

Was war das hier?

War das noch ein Traum?

Natürlich hatte er oft versucht Yugi zu finden, irgendwie heimlich doch nie war da wirklich etwas gewolltes dazwischen gewesen und die Träume verblassten nach dem Erwachen wieder und waren nichts mehr als ein warmes Gefühl in seiner Brust.

Als er den Ruf des anderen jedoch vernehmen konnte, deutlicher als selbst gedacht lief er dem Ruf seines Freundes entgegen.

Wahrlich?

Konnte es denn wirklich die Möglichkeit sein?

Unsicher wen oder was er sich nun einbildete in seinem Traum erblickte er den Jüngeren.

Doch er glaubte es kaum, blieb einfach stehen und besah sich den, den er gefunden hatte.

Wieder gefunden nach drei langen Jahren.

„Yugi..?“, wisperte er nur leise und glaubte seinen Augen kaum.

Das war doch nicht wahr.

Denn ..wie konnte er denn davon träumen das der andere plötzlich so ganz frei und ganz eigen sprach und reagierte?

Etwas perplex blickte er sich um, denn hier in Mitten des Nichts schien es etwas merkwürdiger zu sein als zuvor.

Denn hier war es fast so,als ob es Wirklichkeit sein würde, das was sie doch im Schlaf erlebten.

Schliefen sie denn eigentlich noch?

Doch nun,als das alles kaum noch eine Bedeutung zu haben schien näherte er sich den Jüngeren vorsichtig.

War es denn ein Traum?

Atem fürchtete sich das es hinterher nur eine schmerzliche Erinnerung sein würde, sobald er auf wachen würde.
 

Egal ob er nun träumte oder wachte:

Freute erfasste ihn, als er sich wirklich bewusst wurde wer dort vor ihm stand, um diesen auch sogleich in die Arme zu fallen.

Es fühlte sich so echt an .. es war merkwürdig.

„Träume ich ..?“, fragte er dann schließlich seinen Freund, welchen er nun unendlich fest an sich gedrückt hielt.

Er wusste es nicht.

Er würde behaupten, das es ein schöner Traum war, würde er erwachen, doch bezweifelte er, dass es wirklich ein 'normaler' Traum war.

Doch wenn es kein 'normaler' Traum war .. was hatte sie dann hier zusammengeführt?

Und vor allem ..:

Wie war das möglich?
 

Verunsichert hielt er den Jüngeren nun in seinen Armen, wie war das alles nur möglich?

Er.. es fühlte sich tatsächlich so an als ob er ihn wirklich halten würde.

Und für diesen Moment ließ er es geschehen, drückte den anderen zu sich heran.

Eine endlos lange Zeit war verstrichen mit jener Umarmung hätte er niemals mehr gerechnet, auch nicht nachdem was passiert war, schließlich war seine Geschichte doch im Licht geendet, oder etwa nicht?

Die leisen Worte des anderen ließen ihn sanft auf lächeln.

„Gute Frage..“, meinte er bloß um sich abermals um zu blicken.

Keine Hinweise, gar nichts, nur Ewigkeit.

Es war seltsam mit den anderen bewusst zu sprechen und Atem war sich sicher, dieser Traum würde nach seinem Erwachen sicherlich verblassen.

Denn dies war etwas anderes, etwas neues.. etwas gutes?

Wieso war er hier?

Damals hatte er die Hilfe von Yugi gebraucht und jetzt?

Waren sie einander gefüht worden um abermals zu helfen?

Unsicher blickte der Ältere wieder hinab und konnte die Umarmung nicht einfach vollständig lösen.

„Yugi, du bist es wirklich, nicht wahr?“, fragte er dann leiser, gleich so als müsste er sich noch mal überzeugen lassen von der Wahrheit die so abstrakt zu werden schien.
 

Es war wirklich merkwürdig.

Ein Traum .. und doch schien es vollkommen real zu sein.

Es würde nichts bringen sich weiterhin die Frage zu stellen, wie so etwas möglich war – schließlich wussten sie beide keine Antwort auf diese Frage wie es schien.

Sanft löste er sich von seinem Freund, um ihn ansehen zu können, ehe er diesem ein Lächeln schenkte.

„Ja ..“, sagte er dann und nickte noch einmal zur Bestätigung.

Er konnte es selbst kaum glauben.

„Wie .. wie geht es dir? Was .. ich .. du ..“.

Ja, Yugi war wahrlich vollkommen sprachlos, denn kaum schaffte er es seine Sätze wirklich grammatikalisch richtig auszudrücken.

Doch war es auch ein Wunder..?

Nein, denn schließlich traf ihn in diesem Augenblick in seinem 'Traum' das Glück auf ganz besondere Art und Weise.
 

Wie sagte man so schön?

Es war unglaublich aber wahr- und das in einem Traum!

Etwas sprachlos noch und benommen von dem unfassbaren was ihnen wohl beide Wiederfuhr musterte er den anderen.

"Mir geht es gut, doch wie geht es dir, Yugi?", fragte er auf und konnte den Namen kaum oft genug hören oder aussprechen.

Endlich waren sie für einen Traum lang zusammen vereint.

Es war wie ein Traum der Wahrheit geworden war.

Das Paradoxe an diesem ganzen Wunschdenken war, das es wohl keines war.

Unruhig sah er auf Yugi hinab.

Trafen sie sich aus Zufall oder gab es das Schicksal wieder, das sie einander verknüpfen wollte?

Mit schief gelegtem Kopf war er ganz leise, sah ihn an.

Immer wieder musterte er den Jungen sehr deutlich, versteckte seine Blicke nicht.

Yugi war wirklich hier, bei ihm.

Wie herrlich es war seine Nähe nicht länger missen zu müssen und sei es nur für eine Nacht.

Sie würde für neue Jahre reichen um davon zeren zu können.

Als der Jüngere selbstverständlich mit einem 'Gut' geantwortet hatte, nickte er auf.

"Ich hätte nicht gedacht das ich dich doch so sehr vermissen würde.", sagte er leiser als zuvor und es war die Wahrheit.

Er vermisste ihn immer noch und genauso hatte er seinen Satz auch formoliert.

War es falsch seine Sehnsucht, sein Fernweh kund zu tun?

Er befand dies als richtig, denn niemand wusste wann sie sich wieder sehen dürften, wenn überhaupt.

Dieser Traum der keiner war, durfte er überhaupt sein?
 

Es war unglaublich, dass sie wirklich miteinander sprechen konnten.

Es war wie damals .. als sie noch im Geist miteinander vereint waren ..

Wie es ihm ging ..? Nun ja .. irgendwie wusste er sich diese Frage selbst kaum richtig zu beantworten, doch würde er seinem Freund niemals etwas verschweigen.

„Ich vermisse dich wirklich .. ja, ich habe schon oft von dir geträumt, doch das hier ist so vollkommen anders!“, erklärte er ihn dann, wobei seine Worte auch sogleich ausdrücken sollten, wie oft er an ihn denken musste in all der Zeit und auch wie bei es ihm dabei erging, doch das musste er ihm wohl kaum so offen und direkt mitteilen ..

Nein, denn er würde es auch so verstehen.

Wie war es allerdings möglich, das er nun mit ihm sprechen konnte, wo sein Geist doch nun endlich die Wohl verdiente Ruhe erlangen durfte .. oder durfte sie dies etwa noch immer nicht?

Unschlüssig seiner Gedanken wegen blickte er Yami direkt in die violett schimmernden Augen.

Wie konnte etwas real sein, wenn es doch alles andere als real sein konnte?
 

„Wahrlich, dies ist anderes..“, murmelte er leise und drückte sich eine Hand an die Schmuck behagende Stirn.

Seufzend schloss er die Augen und legte eine Hand in die Hüfte.

Durfte das hier alles sein?

Die Augen des anderen verrieten, das er die selbe fragte still dachte.

„Ich weiß nicht wieso ich hier bin, Yugi.“, flüsterte er leise und schaute den anderen wieder an und legte dann beide Hände auf das Millenniums Puzzle welches er um seinen Hals trug.

Das Zeichen des Pharao und seiner Macht.

Darin würde er nicht mehr eingeschlossen sein müssen, nicht wahr?

Yugi hatte nicht länger sein Seelenlicht bleiben müssen.

Er hatte die Finsternis und all die Rätsel um sich lösen können, deshalb hatte er am Ende Yugi endlich sein Leben überlassen können.

Hatte es etwas gebracht?

War Yugi stark geblieben und hatte etwas von dem, was er ihm hatte beigebracht anwenden können?

Als er so in die Augen seines Gegenüber blickte, schlug sein Herz einen Moment stolpernd voran.

Es war unfassbar schön ihn vor sich stehen zu haben, mehr oder weniger 'echt'.

Wie froh er war..

„Hast du irgendwelche Sorgen die dich hier her geführt haben könnten?“, fragte er dann leise nachdenkend auf und wand seinen Blick fort.

Damals war er auch gekommen, gleich so als Erfüllung seines Wunsches nicht mehr einsam sein zu müssen und Freunde zu bekommen.

Vielleicht war etwas ähnliches der Grund für ihr Zusammenfinden?
 

Ziemlich erstaunt weiteten sich seine Augen, als er Yamis Worten lauschte.

Sollte die plötzliche Verbindung zu Yami alleine sein Verdienst sein? Nun, natürlich würde er sich sehr darüber freuen, doch .. hatte er irgendwelche Sorgen ..?

Yugi dachte einen Moment lang sehr angestrengt nach.

„Nein ..“, sagte er dann nachdenklich, während er sich mit seinem Zeigefinger nachdenklich an sein Kinn tippte.

Nein, ganz und gar nicht ..

Oder ..?

Nein, eigentlich ging es ihm wirklich gut, auch wenn der 'Verlust' bzw. die Trennung von seinem Freund wirklich sehr hart für ihn gewesen war.

Doch daran konnte es nun wirklich kaum liegen? Oder lag es am Ende doch an ihm, weil er Yami nicht los lassen konnte ..?

Nein, denn er hatte ihn doch schon längst losgelassen ..
 

Das merkwürdige war, das sie beide wohl nicht darauf kamen das Problem bei Yami zu suchen.

Sie suchten, aber würden also nicht finden.

Nachdenklich blickte er umher in dem Nichts, das sie umgab.

Es war als ob sie hier her gebracht worden wären um einander zu begegnen, abermals.. und endlich.

„Ist unsere Verbindung noch wirklich so stark das wir nach so langer Zeit wieder sehen durften? Ich kann es kaum glauben das es so sein soll.“, bemerkte er seinen abschweifenden Gedanken ebenso noch an eher er ihnen folgte, mit weiten flüchtenden Blick ohne Ziel.

Wieso war er hier?

Atem hatte das Gefühl das er sich hier darüber nicht freuen durfte.

Was auch immer der Grund gewesen sein durfte um hier her zu finden, es würde keine erfreuliche Nachricht bei herum springen nicht wahr?

Es war sehr schön Yugi wieder zu sehen doch vielleicht war es sogar besser es würde hier wirklich sich um das letzte Mal auf Ewig handeln.

Keine Probleme und Sorgen mehr wollte er mit dem Jüngeren teilen,der sicherlich heran gewachsen war und sehr viel stärker.

Aber es war genug Kummer und Leid weitergegeben worden an Leute die nur durch Schicksal an ihn gebunden worden waren.

Ein trauriger Gedanke war das, das er seinen Freunden am meisten weh getan hatte in all der Zeit.
 

Doch Yugi schüttelte nach den Worten Yamis nur seinen Kopf.

Nein, so konnte das einfach nicht sein – nicht das ihre Verbindung zueinander nicht noch immer stark wäre – aber wenn dem wirklich so wäre, dann hätten sie eine solche Begegnung doch schon viel früher erlebt, oder?

Ja, ganz klar ..

Also blieb diese Möglichkeit schon einmal aus.

„Nein, ich denke nicht .. das es der Grund ist, denn schließlich war unsere Verbindung doch immer sehr stark und würde es wohl auch immer sein, nicht wahr?“, bemerkte er dann und legte dabei sein Herz auf seine linke Brust.

Ja, hier drin war die Verbindung zueinander noch immer sehr stark .. und daran würde sich wahrlich nie etwas ändern.

Sollten sie also zu der nächsten Möglichkeit kommen ..:

„Was ist mit dir ..? Gibt es irgendwelche Probleme?“.

Möglich mochte es sein, oder? Vielleicht waren diese Träume indirekte Hilferufe .. doch dies müsste Yami wiederum wissen, oder?
 

Mit schweifenden Blick weit fort, zog er die Schultern an, während er nur langsam wieder zurück zu ihrem Gespräch fand.

Sein Blick fiel auf Yugis Hand, die sich wieder rum auf seiner Brust befand.

So tat er es ihm gleich, schloss die Augen und nickte auf.

Ja so war es, sie waren eins, hier drin, manchmal und in ihren Träumen.

So wie jetzt, nur ein wenig bewusster hatten sie zu einander gefunden.

Die Frage des anderen war mal gar nicht so verkehrt und als er sich wirklich versuchte seine Gedanken zu machen viel ihn erst jetzt etwas sehr wichtiges ein.

Langsam senkte sich seine Hand von seiner Brust, sein Blick wanderte zu den des anderen um auf ihn treffen zu können.

„Du hast Recht..“, meinte er dann langsam und schwieg während man sah wie er nach dachte wie er es wohl am Besten erklären könnte.

Behutsam legte er eine Hand auf seine Lippen während er den anderen ansah und dann tief Luft holte.

„Einer meiner Hofdiener ist.. verschwunden.“, sagte er langsam auf.

So wie er es aussprach hörte es sich fremd an.

Ja der Pharao hatte sich in seiner Welt sehr gut eingefunden.

Nicht das er sich nun über jeden Sorgen machen konnte, nein aber als Hofdiener benannte er die Träger der anderen Millenniums Gegenständen.

Diese Träger waren die Diene an seinem Hofe.

Diese Benennung war auf keinen Fall abwertend auf zu fassen.

Kurz schüttelte er seinen Kopf und zog die Schultern an.

„Aber ich wüsste nicht wieso du mir dabei helfen könntest oder solltest..“, murmelte er dann verloren auf und legte sich eine Hand an den Hinterkopf.

Das es Seth war, sein Cousin der verschwunden war, spurlos vergaß er wohl.

„Nicht einmal die Trägerin der Millenniums Kette konnte ihn aus findig machen und das bereitet mir, um ehrlich zu sein ziemliches Kopfzerbrechen..“
 

Überrascht zog er seine Stirn entfalten, während er seinen Worten lauschte.

Verschwunden .. einer seiner Hofdiener? Nun ja, er wüsste nun auch nicht wie er ihm dabei behilflich sein können würde, oder warum sie aus diesem Grund in ihren Träumen zueinander gefunden haben sollten.

Fragend legte Yugi seinen Kopf schief und sah Yami dabei nachdenklich in seine Augen.

„Ich würde dir natürlich gerne helfen, wenn ich nur wüsste wie ..“, erwiderte er dann und hob dabei seine Schultern an.

Yami wusste selbst nicht wie er ihm helfen sollte. Ob seine Hilfe dabei überhaupt nötig war ..?

Vielleicht, vielleicht würden sie es noch herausfinden .. früher oder später.

Oder galt es dies eben sogleich herauszufinden?
 

Wie viel Licht konnte er noch atmen?

Wie weit würden ihn die Strahlen führen?

Weil die Haut scheinbar des anderen aus Glas war, wagte er es wohl nur im Traum seine Hand zu berühren.

Jedes Wort hatte seid ihrer Bekanntschaft an einem dünnen Seil gehangen.. denn es war etwas gewesen was merkwürdig eng und vertraut geworden war.

Doch ahnten sie beide, wie tief sich ihre Seelen im Ozean ihrer Sehnsüchte verfangen hatte?

Wie ein Geheimnis trug er den anderen immer noch stumm in sich.

Etwas verbotenes?

Wohl kam, denn scheinbar war es richtig gewesen, hatten sie sich wieder getroffen.

Wie viel Zeit konnten sie sich nehmen um der Wahrheit zu zu hören und wie viele Sätze wollten sie sprechen um ihrer beider Hoffnung jedes Mal aufs Neue Mut zu geben?

In ihm war nichts mehr wie es mal gewesen war, zwar spürte er denn anderen.. doch er war unsichtbar.

So stand er dort als Pharao, stolzer denn je.

Es war keine Trauer mehr in ihm zu erkennen.

Seine Augen flüsterten nicht mehr diese Sehnsucht aus, nach Hause zu wollen.

Den Abgrund unter, dem Horizont vor ihm, je tiefer er in ihm versank, desto näher fühlte er sich Yugi.

Plötzlich und doch so als ob es nie anderes gewesen war.

Drei Jahre waren plötzlich zu einem Wimpernschlag geworden.

Langsam senkte er seinen Blick und schloss die Augen.

„Es ist nichts besonderes, wobei ich deine Hilfe bräuchte, mein Freund.“, meinte er entschlossen.

Es waren Rufe, kalte Nadeln die im Herzen stechen, wenn er den anderen so ansah.

Erinnerungen wurden wach.

Doch er hatte nun kein Heim weh mehr.

Würde er stattdessen nun vom Fern weh gepackt?

Mit einem milden Schmunzeln sah er den anderen aufmunternd an.

„Mach dir keine Sorge.“

Denn in der Ferne lag die Wahrheit tief über sich, sobald er seine Augen öffnen würde, würde er frei von Zweifeln etwas erkennen was er vielleicht so niemals hatte bewusst wahr genommen.

Vorsichtig sah er hinter sich.

Jemand rief ihn.

Sollte er zurück?

Was würde aus Yugi?

Für einen Moment war die Sehnsucht wieder ungebrochen.

„Ich muss gehen.“, flüsterte er leise und doch nahm er ihn nicht mehr in den Arm wie damals so oft.

Atem schien sich sehr verändert zu haben.

Es war, als ob er weniger schwach war und aufrechter stand als jemals zuvor.

Und noch bevor er die letzten Worte seines Freundes hören konnte, schlug er in seiner Welt die Augen auf.

Plötzlich war es nur ein Traum gewesen.

Ein wahrer Traum, und der andere war fort, als er sich erwacht in seinem Bett wieder fand.
 

Für Yugi ging plötzlich alles viel zu schnell.

Ehe er verstehen konnte, ehe er überhaupt etwas auf seine Worten hin erwidern konnte, fand er sich plötzlich wieder in seinem Zimmer, in seinem Bett wieder.

Er war aufgewacht .. aus seinem .. Traum?

Langsam richtete Yugi sich auf und sah sich um.

War das nun ein Traum .. oder nicht?

Nein, das war kein Traum, ganz bestimmt nicht.

Langsam ließ sich Yugi wieder zurück in sein Bett sinken und drehte sich auf die Seite.

Was hatten die Worte seines Freundes bedeuten können ..?

Er sollte ihm helfen können? Aber wie ..?

Ob er ihm am nächsten Abend in seinen Träumen wieder begegnen würde ..?

Scheinbar konnte er in diesem Moment nichts tun, als warten ..

Verändert [Azureshipping II]

Setos nächster Morgen ging so weiter, wie er vor dem Arzt Besuch hatte begonnen.

Nachdem er aus dem weniger erholsamen Schlaf erwacht war, führten ihn seine Schritte in das Bad.

Doch wohl der Medikamente wegen war es ihm vergönnt wenigstens wieder auf zu stehen.

Wie früh war es?

Seto ahnte es nicht, dennoch war es draußen schon langsam hell geworden.

Müde wand er sich zum Spülbecken und versuchte sich den Geschmack von dem rot das er wieder ausgespuckt hatte aus dem Mund zu spülen.

Aus erschöpften Augen wand er sich zur Seite, denn er war ja nicht dumm, nur etwas.. angeknackst, als das er nicht mehr bemerken würde, das sich ihn jemand näherte.

Die kleinere Person die er hofft hatte zu entdecken,war es nicht.

Die Kette trug er nach wie vor nicht, hatte sie neben seinem Bett liegen gelassen.

Tea hatte die Nacht hier verbracht, was für ein Skandal, aber er hatte keine Kraft mehr sie fort jagen zu wollen.

Er war froh das er noch stehen konnte, mehr oder weniger.

Langsam schloss er seine Augen wieder, nachdem er sie nur angesehen hatte und drückte sich eine Hand auf die Stirn hinter der es unendlich schmerzhaft begann zu Pochen.

Was war nur los mit ihm?

Seine Hand griff fester um den Rand des Spühlbeckenrands.

Sie sollte endlich verschwinden, hier hatte sie nichts verloren, doch sagen konnte er es nicht als er hart die Luft zwischen seinen Zähnen einsog.

Hatte sie auf Mokuba aufgepasst?

Hoffentlich, denn ansonsten hätte sie ja wirklich nichts mehr hier verloren gehabt.

Apropos verloren.. hatte sie nichts besseres zu tun als hier im Haus herrum zu lungern und Nanny zu spielen?
 

Tea war vor Mokuba auf den Beinen. Sie hatte in seinem Zimmer auf der Couch geschlafen.

Und während Mokuba noch immer schlief schlich Anzu sich leise hinaus.

Vielleicht sollte sie nach Kaiba sehen? Nun, sie konnte allerdings nur hoffen, das dieser auch noch schlief, was ohnehin bestimmt besser für seine Erholung war.

Doch Tea musste feststellen, das dieser eben nicht schlief, sondern sich allem Anschein nach im Badezimmer befand.

Sie hörte ihn hinter der Tür des Badezimmers husten. Ob alles in Ordnung war?

Langsam und vorsichtig öffnete sie die Tür und sah ihn dort überaus erschöpft am Waschbecken stehen.

Sofort strafte er sie mit seinem eiskalten und bitterbösen Blick, doch ehe Tea sich ihm gegenüber in irgendeiner Art und Weise empören konnte, hielt sie sich bewusst zurück, denn sie wollte ihn nicht verärgern – jedenfalls nicht in seinem derzeitigen Zustand.

So want sie sich lediglich wieder ab, wobei er sich allerdings nicht einbilden sollte sie würde immer so schnell kleinbei geben – oh nein!

Letztendlich wollte sie nicht dafür verantwortlich sein, das er sterbend am Boden lag.

So verstrich auch die Zeit in dem Anwesen der Kaiba Brüder.

Und während Kaiba offenbar wieder in sein Zimmer zurückgekehrt war und Mokuba noch immer nicht aus seinem Bett gekrochen war, versuchte Tea in der Küche Tee zu kochen, wobei es ihr egal war ob sie es nun durfte oder nicht!

Eine Tasse für Mokuba und eine Tasse für dieses Arschloch, sei es nun verdient oder nicht.

Sie wollte den beiden nur helfen, dem einen mehr, dem anderen weniger.

Und dieser Tee würde den beiden bestimmt gut tun.

Zuerst brachte Tea die erste Tasse zu Mokuba, welcher allerdings noch immer schlief.

So stellte sie die Tasse lediglich auf den Nachtspint neben seinem Bett, da sie ihn nun wirklich nicht wecken wollte.

Dann würde sie ihm eben später noch einen Tee kochen – ganz einfach.

Und schließlich war sie nun auf dem Weg zu Kaiba und dieser sollte es nicht wagen ihr gegenüber auch nur irgendein scharfes Wort an den Kopf zu werfen, denn dann .. würde sie ihm diesen verdammten Tee über den Kopf schütten!
 

Der Tag war schrecklich geworden.

Die Medikamente nahm er, damit ihn nicht einmal mehr Mokuba etwas vor zu werfen hatte.

Seto schwieg, rief nach niemanden und befand sich zwischen Schlafen und Wachen mal dann und wann in seinem Zimmer wieder.

Zum Abend hin saß er auf recht in seinem Bett und las in einem Buch.

Es war kein Buch über Daten, Zahlen oder Fakten.

Es war ein einfaches Buch.

Und über die drei Jahre benötigte Seto hin und wieder eine randlose Brille mit silbernen Bügeln um zu lesen.

Er tat es einfach, ob er sie wahrlich brauchte oder nicht würde sein Geheimnis bleiben.

Mokuba hatte man den ganzen Tag nicht im Haus gehört, nicht einmal Tea.

Ob sie gegangen war?

Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte sie es getan, denn ob Mokuba sie brauchte oder nicht wusste hinterher doch keiner so wirklich, oder?

Seto hatte viel geschlafen an diesem Tag, doch das es ihn gut ging, konnte man nicht gerade behaupten.

Er war blass wie Kreide.

Trotz das er hier lag im Bett und nur selten in das Bad hatte laufen müssen, konnte man keine Besserung vorher sagen.

Ohne etwas zu erwarten, nicht einmal mehr Mokuba nachdem was passiert war, versuchte er sich ab zu lenken von dem was in ihm gewachsen war und nun sich in seiner Brust verbissen hatte.

Ob es etwas seelisches war?

Seto Kaiba war Herzlos, besaß er denn da eine noch so gute Seele als das er hätte anfällig für so etwas wie jetzt werden können?

Damit wollte er sich auseinander setzen sobald es ihn besser gehen würde, denn zusätzliche Sorgen würden ihn, so nahm der Kranke an, jetzt kaum wirklich helfen.

Als es leise klopfte, senkte er das Buch in seinen Schoß und blickte über das Brillenglas hinauf.

„Herein.“; sagte er laut und deutlich.

Leider aber schien seine Stimme dies kaum zu unterstreichen.

Und die, die er sah hatte er ehrlich nicht erwartet.

Hatte dieses Kind etwa kein zu Hause?

Argwöhnisch betrachtete er ihren todesmutigen Gang direkt in die Höhle des Löwens.
 

Oh, würde er es nur wagen sie auch ein einziges mal ein Kind zu nennen, dann würde sie ihm schon beweisen wer hier von ihnen beiden wirklich das Kind war!

Als Tea nun das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, trat sie langsam weiter an das Bett von Kaiba heran, während sie darauf bedachte den Inhalt der Tasse nicht über ihren Rand schwappen zu lassen.

Dann streckte sie ihm die Tasse entgegen.

„Hier. Ich habe Mokuba auch einen Tee gekocht! Der wird euch bestimmt gut tun!“, sagte sie dann ungewohnt ruhig ihm gegenüber, wobei sie selbst die innere Anspannung bereits spürte, weil er keine, absolut keine Reaktion zeigte!

Vielleicht, ja vielleicht würde sie sich nun nicht zügeln können.

Das heute Morgen war eine Ausnahme gewesen.

Ja, Seto Kaiba benahm sich wirklich wie ein Kleinkind.

Und das würde sie ihn auch hören lassen, wenn er es wagen würde auch nur irgendetwas falsches zu sagen!

Sie war nicht zu ihrem Vergnügen hier! Sie war nicht hier um sich bei ihm einzuschleimen! Sie war hier um IHM ausgerechnet auch IHM zu helfen!

Gott, was für ein absurder Gedanke es doch eigentlich war.
 

Mit dem Blick auf die Tasse die sie auf den Tisch stellte, auf dem auch seine Kette nach wie vor lag die doch scheinbar nichts weiter war, als eine Duell Monsters Karte, hob er seinen Kopf an um sie an zu sehen.

Was wollte er ihr sagen?

Sie sollte sich lieber mehr um Mokuba als um ihn Sorgen.

Er sah es ihr an, ganz genau wie widerlich sie ihn fand und das sie nur hier war um sich gleichermaßen um die Brüder zu kümmern.

Und er ahnte, das er, sobald es so ausgesprochen würde, sie an die Decke gehen würde weil sie ihn nicht verstand.

Natürlich würden dann wieder böse Worte kommen, das er sich gefälligst selbst um Mokuba bemühen sollte.

Doch sie verstand das alles nicht, überhaupt nicht.

„Du bist nicht dazu verpflichtet zu bleiben, wir waren nie mit einander befreundet.“, meinte er dann auf und blickte abermals herüber zum Tee.

Natürlich war es nett von ihr, gar keine Frage.

Eine gute Seele im Haus zu haben in einer solchen schweren Zeit erleichterte sein Gewissen gegenüber Mokuba.

Nicht das Tea Ersatz spielen sollte, nein sie sollte einfach nur für Mokuba als Freundin da sein und nicht als Bruderersatz, ganz gleich wie er es ihr erklären wollte, sie würde es nicht verstehen, ihr Horizont reichte nicht weit hinaus genug, seiner Meinung nach, da sie von vorne rein schon vollkommen gegen ihn eingenommen war.

Nach wie vor konnte er es förmlich spüren wie sie sich versuchte in Beherrschung zu üben.

„Wenn du etwas tust, dann für Mokuba, aber nicht für mich, wo ich dir genau ansehen kann wie sehr du mich verachtest.“, meinte er trocken und sehr emotionslos auf.

Für ihn waren diese Worte keine Besonderheit, ganz im Gegenteil.

Wie oft sah & hörte er von seinen Gegenüber etwas ähnliches wie gegenüber dem Mädchen das bei ihm stand?

Eigentlich tagtäglich.

Niemand mochte ihn, aber ein Problem schien er damit nicht zu haben.

Ruhig und belegt war seine Stimme, gleich so als ob es ihm egal wäre, wirklich nicht gemocht zu werden.

Er war eben Seto Kaiba und demnach war er so wie so der größte kaltherzigste Egoist den Domino zu beherbergen hatte.

Denn genauso waren die Vorurteile ihm gegenüber, was nicht unbedingt störte, so würde ihn niemand niemals zu nah kommen würden.
 

Tea stand dort und hob lediglich eine Braue an, während sie seinen Worten lauschte.

Sie waren niemals Freunde. Da waren sie ausnahmsweise wohl einmal einer Meinung. Und das war auch gut so .. nicht das sie einer Meinung waren, sondern das sie niemals Freunde gewesen waren!

Und während er weiter sprach, verzog Tea nur ihr Gesicht.

Oh ja, sie hätte ihm wahrlich gerne ihre Meinung gegeigt, doch beherrschte sie sich seinetwegen, bzw. seiner Gesundheit wegen!

„Trink lieber den Tee und halt den Mund!“, murrte sie dann, als sie sich wieder von ihm abwandte.

Doch ehe sie die Tür erreichen konnte, hielt sie noch einmal inne.

Es war schon eigenartig. Je länger sie darüber nachdachte; je länger sie seine Worte durch ihren Kopf gehen ließ ..:

Es erschien ihr so, als war es ihm ohnehin vollkommen gleich, ob ihn jemand mochte oder nicht mochte.

Ha, natürlich war es ihm gleich.

Solch ein arrogantes Arschloch wie er zählte bestimmt nicht auf die Meinung anderer, weniger noch würde er sich niemals auf das Niveau herablassen einen anderen als Freund zu bezeichnen.

Und trotzdem .. irgendwie tat ihr dieses Tatsache wirklich leid.

Wie konnte ein Mensch nur so sein? Ein Leben ohne Freunde .. so unendlich gleichgültig ..

„Ich verstehe nicht wie du so Leben kannst ..“, entwich ihr Gedanke dann laut ihren Lippen, während sie noch immer im Raum stand und ihm ihren Rücken zugewandt hielt.
 

Sie war mutig, das musste er ihr lassen, ihn so an zu fahren mit dieser leisen Wut in ihrer Stimme, die davon zeugte das er ins schwarze getroffen hatte.

Mit dem Blick gen Tee, lauschte er ihren Schritten.

Und schon war sie wieder weg, was nur gesund sein würde, für sie und für ihn.

Ihre Worte waren nicht mehr gewesen als die, vieler anderer doch es schien, das ihre damaligen bezüglich Mokuba etwas ins Rollen gebracht hatten was nicht mehr weit entfernt gewesen war sich zu zeigen.

Seto war deutlich angeschlagen.

Die Farbe war nach wie vor nicht in sein hübsches Gesicht zurück gekehrt und seine Augen leuchteten kaum noch so stark auf wie sonst.

Natürlich hatten sie den Willen und die Kälte nicht verloren,aber irgendwie erschienen sie etwas trüber als sonst in die Welt zu blicken.

Seto saß auf seiner Bettdecke, hielt das Buch nach wie vor auf seinen Oberschenkeln zusammen, als er wieder aufblickte.

Ihre Worte ließen ihn ihren Rücken mustern.

Tea würde nie etwas verstehen, weil sie es nicht versuchte, wenn es um ihn ging.

Diese Frage, ließ ihn leicht auf lächeln, es war ein unechtes spöttelndes Lächeln, eher er die Schultern anzog und leicht den Kopf schüttelte.

„Als ob es dich wirklich interessieren würde..“, meinte er dann bloß belustigt auf und sah sie wieder an.

Sie sollte endlich gehen, ihr Sein hier hatte keinen Sinn.

Nicht wenn es um seine Person ging.

„Niemand will das wissen. Niemand will irgendetwas über mich wissen, du selbst hast mir das damals oft genug entgegen geworfen. Und hinterher schimpfst du mich ja doch nur wieder einen Egoist.“, meinte er dann auf und legte das Buch zur Seite, auf den Schrank wobei sein Blick dort hängen blieb an jenen Anhänger, der doch nichts weiter war als eine Duell Monsters Karte.. eigentlich.
 

Er hatte recht. Und wieder einmal schienen sie sich einer Meinung zu sein, denn ..:

ES INTERESSIERTE SIE WIRKLICH NICHT IM GERINGSTEN!

Sie bezweifelte, das sie ihm noch jedes Wort einzeln buchstabieren musste, denn er hatte es ja bereits begriffen.

Schön, das er selbst begriffen hatte, was für ein Arschloch er doch war!

„Es muss doch wirklich hart sein, wenn man durch andere nur bestätigt wird in seinem Wesen, oder?“, spöttelte sie dann übermütig, ohne sich allerdings dabei zu ihm herum zu drehen.

Sie musste ihm nicht dabei ansehen. Lieber nicht .. bevor sie ihm noch an die Kehle springen würde!

Er war verdammt von sich und seiner Person eingenommen, nicht wahr?

Und doch war da etwas, was sie irgendwie gewaltig zu stören schien ..

Seine Worte weckten in ihr so etwas wie Mitleid.

Seine Worte erklangen in ihren Ohren schon fast .. wie sollte sie sagen? Kläglich? ..

Wohl kaum, denn schließlich wollte er ohnehin nie etwas an seiner Art ändern – da war sie sich ziemlich sicher.

„Entschuldige. Ich habe vergessen deinen Tee zu vergiften!“, knurrte sie dann, ehe sie nun schließlich die Klinke der Tür ergriff, um diese zu öffnen und auch sogleich zu verschwinden.

Oh, ihr würde es gewiss nicht noch einmal einfallen auch nur irgendetwas für ihn zu tun!
 

Natürlich war sie es bald schon Leid bei ihm länger als nötig atmen zu müssen nicht wahr?

Ja, er hatte Recht behalten denn niemand konnte es länger als nötig bei ihm aushalten.

Und er wusste auch wieso, weil sie jeder blenden ließ selbst die ach so schlaue Miss Gardner.

Ja, jeder ließ sich durch seine Worte blenden und wollte sobald nicht mehr hinter die Fassade blicken wollen, denn sie schien die Wahrheit zu sein.

Der Schein konnte trügen, doch dies würde er ihr nicht auf die Nase binden wollen.

Ihre Fragen, ihre Sorgen , keine davon war jemals wahr gewesen, deshalb hielt er es nicht für nötig ihr darauf Wahrheitsgemäß antworten zu müssen- überhaupt Worte zu vergeuden.

Als sie sich endlich ab wand blickte er zu der Tür die endlich geschlossen wurde.

Hatte er etwas von ihr verlangt?

Er hatte nicht mal darum gebeten das sie für Mokuba bleiben sollte,sondern Bruder selbst war es gewesen der sie darum gebeten hatte zu bleiben, was also suchte sie dann bei ihm, wo er doch abermals heraus finden durfte wie wenig sie in Wahrheit von ihm hielt?

Mit dem zurück lehnen gegen die Wand schaute er herüber zu seinem Tee.

Langsam schmunzelte er auf, das ihr solche Ideen auch leider nur immer viel zu spät kamen, würde sie wohl noch eines Tages bedauern, wohl in jenen Moment in dem er ihr als gesunder Mensch abermals entgegen treten müsste~

Auf der anderen Seite sollte sie bloß weit genug fort gelaufen sein, sobald er wieder auf seinen Beinen war.

Sie sollte sich auf keinen Fall einbilden, das er ihre Worte und ihr Verhalten vergessen würde.

Oh nein, sie sollte für jedes Wort das sie meinte in ihrem falschen Mut ihm gegen die blasse Stirn geworfen zu haben, büßen.

Ja, in jenen Moment sollte sie einen weiten Vorsprung haben damit sie eine Chance hatte seinen Blicken und Heimzahlenden Worten zu entkommen.

Doch so wie er das naive Mädchen kannte würde sie bis dato nach wie vor Mokubas Nachhilfelehrerin spielen wollen.
 

Tea bereute es sehr Kaiba den Tee am Ende nicht einfach in sein dämliches Gesicht gekippt zu haben.

Ein Jammer. Eine Schande! Solch ein Fehler würde ihr das nächste Mal bestimmt nicht noch einmal widerfahren!

Das nächste Mal würde sie gefasster und vorallen gewappneter sein für diesen Mistkerl!

Wieso kam sie überhaupt auf die Idee ausgerechnet auch ihm eine Tasse Tee zu bringen?

Er war ihr doch vollkommen egal. Sie war hier wegen Mokuba und das nicht als seine Nachhilfelehrerin, sondern als Freundin.

Vielleicht tat sie es ganz einfach, weil sie Mokuba versichern wollte, das sein großer Bruder im Bett war und auch für ihn gesorgt war, wenn sie ihm wieder gegenüber stehen würde.

Ja, das musste es sein!

Als sie nun Mokubas Zimmer erreichte, lächelte ihr der schwarzhaarige Junge auch sogleich entgegen, welcher zufrieden ihren Tee nippte.

Fein, wenigstens einer nahm es ohne dummes Geschwätz hin, dass sie helfen wollte.

Natürlich ..

Mokuba war doch so vollkommen anders als sein großer Bruder, nicht wahr?

Von ihr aus würde sie noch eine Weile bleiben. Sie hatte ohnehin nichts zu tun und ausserdem vermisste sie zu Hause eh niemand.

Zu ihrem Glück würde sie Kaiba kaum über den Weg laufen, welcher ohnehin an sein Bett gefesselt zu sein schien~.

Perfekt!
 

Der Abend war eingetroffen, irgendwie war der Tag eilig vorüber gezogen, vielleicht auch nur weil er zwischen durch lange geschlafen hatte.

Den Tee trank er aus ohne zu Wissen wie spät es eigentlich war, ohne jegliches Zeitgefühl stand er auf, nachdem er eine Weile weiter gelesen hatte.

Und selbst wenn, Mokuba würde Tea bei sich behalten wohl aus dem guten Wissen heraus, das er auf Nichts und Niemanden gut zu sprechen sein würde.

Und wie lange hatte Tea nun vor Babysitterin zu spielen?

Würde sie ewig hier bleiben würde Seto ja niemals die Chance bekommen mit seinen kleinen Bruder zu sprechen.

Mit genervten Auf seufzen wie aufsässig Menschen sein konnten war er kaum in der Küche angekommen um seine Tasse ab zu stellen schrillte das Telefon auch schon durch das Haus.

Absolut nicht gewillt ab zu nehmen, gab er den Drang allerdings nach und fand das nächste Telefon im Wohnzimmer läuten.

Nicht das er schon wieder hätte durch die Gegend laufen sollen, doch tat er es, eben ein wenig langsamer als sonst aber nicht weniger leise.

So setzte er sich endlich hin und spürte das der Schwindel ihn bald dazu gezwungen hätte, wäre er nicht freiwillig endlich in die Polster gefallen, wobei er das schnurlose Telefon an sich nahm um ab zu nehmen.

Mit kurzen Augen drehen ließ er sich seufzend zurück fallen als er dann erfuhr wer sich da meldet:

Seine 'Beziehung'.
 

Und während die Zeit verstrich, verbrachte sie diese mit Mokuba ziemlich sinnvoll, denn schließlich musste dieser noch einige Hausaufgaben erledigen und zudem für eine ziemlich wichtige Arbeit lernen, wobei sie ihm natürlich sehr gerne behilflich war.

Über seinen großen Bruder redeten sie in der Zeit kaum, nicht einmal, nachdem Tea Mokuba gesagt hatte, das sie ihm ebenfalls einen Tee gebracht hatte und ihn des weiteren wissen ließ, das er es offenbar wirklich ernst zu nehmen schien sein Bett zu hüten.

Als der Abend anbrach entwich ihr als erstes ein ziemlich erschöpftes Gähnen.

Und nachdem Mokuba nun selbst der Meinung war, das es für diesen Tag genügte, und dieser auch schon im nächsten Moment vorschlug etwas zum Abendbrot zu essen, schien Tea selbst wieder hellwach zu sein.

Ihr Magen hing ihr nämlich bereits in den Kniekehlen.

Oh ja und wie er knurrte ..

Sie hatte wirklich einen unheimlich großen Hunger.
 

Das Wohnzimmer war nicht hell erleuchtet, kaum eine Seele schlich in ihrem Zustand durch das Haus.

Selbst jetzt wo Seto hier saß und telefonierte, war es finster im Raum.

Dort auf dem Sofa sitzend also wand er sich kurz um, um den Stimmen und Schritten zu lauschen die sich durch den Flur kämpften.

Nur noch halbherzig hörte er zu und antwortete er, voraus gesetzt er tat es überhaupt.

Seto Kaiba war kein Freund großer Worte, wohl selbst nicht in einer Beziehung noch weniger, in einem Telefonat.

Irgendwann hörte er kaum noch zu, anschließend gar nicht mehr.

War Tea etwa immer noch hier?

Der wievielte Tag beherbergten sie dieses Mädchen schon?

Oder war sie zwischen durch selbst mal da Heim gewesen?

Seto wollte keine Aufsichtspflicht oder ähnliches für sie übernehmen, weniger noch Ärger bekommen wenn es hier die Zeit verbrachte und man sich vielleicht doch irgendwo in Domino begann um sie zu Sorgen.

Seto trug nicht den großartigen Titel Wohlfahrt oder Karritas.

Nicht das er scharf auf ein solches Aushängeschild war, doch noch mehr schlechte Nachreden wollte und konnte er zur Zeit nicht tragen wollen.

Während man am anderen Ende der Leitung immer noch davon aus ging das der Kranke lauschte, blickte Seto mit neugierigen Blick hin in Richtung Wohnzimmertür, um einen Augenblick gen Flur zu erhaschen um sich zu vergewissern das er wirklich zwei Leute sah und hörte.
 

Mokuba und Tea waren bereits bis zur Küche durchgebrochen, um ihren kleinen Hunger zu stillen.

Dieser Tag schien für ihn selbst erfolgreicher verlaufen zu sein, als der Tag zuvor.

Das musste er auch, denn in wenigen Tagen stand ein unheimlich wichtiger Test für ihn an, den er unbedingt bestehen musste.

Das Seto gut versorgt war, daran zweifelte er nicht. Der Arzt kam hin und wieder ohnehin vorbei, um nach ihm zu sehen. Des weiteren glaubte er, das auch Tea sich – auch wenn sie es niemals offen zugeben würde – sich um seinen Bruder sorgte und sich auch um ihn kümmern würde, was sie mit der Sache mit dem Tee auch bereits bewießen hatte.

Schade nur, das Tea und sein großer Bruder glaubten sich nicht austehen zu können.

Sie würden bestimmt wirklich gute Freunde werden können, wenn sie es doch nur zulassen würden.

Ausserdem würde ihm der Gedanken viel besser gefallen Tea in seiner Nähe zu wissen, als irgendeine von diesen dämlichen auftakelten Weibern, die ohnehin nur das eine von Seto wollten.

Er konnte nicht verstehen, was Seto nur an solchen Frauen fand.

Er würde sich jedenfalls niemals so von einer Frau ausnutzen lassen, nicht so wie sein großer Bruder, der diesbezüglich seine Meinung wohl ohnehin niemals ändern würde.
 

Die Küche war rießig, doch hatte sie kaum etwas anderes erwartet, denn auch das Anwesen an sich war rießengroß – fast schon viel zu groß für zwei Personen.

Wow, das sie sich noch nicht verlaufen hatte war unglaublich. Na gut~, die meiste Zeit war sie ohnehin Mokuba gefolgt, bis auf wenige Ausnahmen.

Das was Mokuba und Tea schnell für sich vorbereitet hatten war köstlich und bitter nötig, denn sie hatte einen unheimlich Hunger.

Der Kühlschrank war ebenso groß und prall gefüllt.

So saßen sie also nun gemeinsam am Tisch und aßen was das Zeug hielt.

Mokuba schien es bereits ein wenig besser zu gehen, obwohl sie wusste, das Mokuba und sein Bruder sich noch immer nicht ausgesprochen hatten.

Vielleicht sollte sie die beiden alleine lassen?

Als Tea allerdings eben dies vorschlug, beäugte Mokuba sie lediglich mit skeptischen Blicken.

Sie sollte hier bleiben, selbst wenn er sich mit seinem Bruder aussprechen würde oder nicht.

Mh, eigentlich hatte sie ja nichts dagegen aber ..

Tea hob eine Braue an.

Wurde sie soeben von einer Nachhilfelehrerin zur persönlichen Nanny befördert?

Wenn sie Mokuba so offensichtlich schon.
 

Das Telefonat wurde einseitig und eher er sich versah konnte sein Gesprächspartner auch endlich einsehen wieso: Seto gab kaum noch eine Antwort, weil er dazu nicht gerade in der Stimmung zu sein schien.

Endlich konnte er auf legen und seiner gewissen Neugierde nach gehen.

Wieso denn auch nicht, denn immerhin befanden sich die Hausgeister in seinem Anwesen.

Also legte er das Telefon endlich wieder zurück auf den Wohnzimmertisch um sich auf den Weg zu machen, dorthin wo er den Stimmen lauschen konnte, aber nicht würde, denn Leute in seinen eigenen Vier Wänden zu bespitzeln musste er nicht.

So schlich er wie ein blasses Gespenst durch den Flur so lange bis er die Küche erreichen konnte.

Nicht das er Hunger verspürte, denn er wusste dass das was er essen würde nicht lange in seinem Magen ruhen durfte, dennoch wollte er eins wissen.

Wie lange hatte Tea vor zu bleiben, wo sie scheinbar so wie so nicht mehr vor hatte hier ab zu hauen.

Langsam öffnete er die Tür und trat hinein.

Seine Bewegungen waren müde und langsam, sein aufrechter Gang war nicht verloren aber man sah ihn der Erschöpfung an.

Blass sah er aus, noch wie beim ersten Arztbesuch und dünn war er ungeheuerlich zu dem geworden was er ohne hin nicht wirklich besaß.

So stand er in dem Türrahmen, weniger bedrohlich und imposant als jemals zuvor und besah sich die beiden, die er gefunden hatte.

Kurz rieb er sich mit einer Hand über die Augen, hier war es für ihn noch viel zu hell und so viel wie er in diesem Moment durch die Gegend gerannt war hätte er auch noch nicht tun sollen, das wusste er wohl, da musste ihn Mokuba nicht darauf aufmerksam machen.

„Auch wenn du annimmst wir unterhalten hier eine Pension Tea, warst du auch mal zu Hause?“, fragte er auf und sah sie direkt an.

Einen Vorwurf konnte man kaum aus der Stimme hören die in der großen Küche beinahe verloren zu gehen schien, denn sie war leise.

Seto schien an Kampfkraft verloren zu haben und dies sichtlich.

Das was er wollte, war eine einfache Antwort auf eine einfache Frage, denn wenn dem nicht so wäre wollte er es geändert haben, sobald er heraus finden würde das sie bei Jemanden lebte oder noch zu Hause lebte.

Nicht das er ihr Hausmädchen war, dennoch wollte er gewisse Gerüchte und Streit vermeiden, vor allen jetzt wo er schon bessere Zeiten gesehen zu haben schien.
 

Eigentlich freute sie sich sehr über die Worte Mokubas .. bis zu jenem Moment, als dessen großer Bruder plötzlich in der Tür stand und die Küche schließlich betrat.

Trotzig erwiderte sie seinen Blick, ehe sie ihren Stuhl nun zurückschob, um aufzustehen.

„Du scheinst nicht verstanden zu haben warum ich hier bin! Ich bin jedenfalls nicht hier um mich bei anderen in irgendeiner Art und Weise durch zu schnorren!“, erwiderte sie, während sie demonstrativ ihre Arme vor ihrer Brust verkreuzt hielt.

Zu Hause vermisste sie ohnehin niemand.

Ihre Eltern waren mit ihren Entscheidungen bislang immer einverstanden gewesen, ausserdem war sie bereits alt genug, so dass sie nicht mehr nach irgendeiner Erlaubnis fragen musste oder dergleichen.

„Schon gut. Eigentlich wollte ich euch so wie so alleine lassen!“, bemerkte sie dann, bevor Kaiba seinen Mund abermals aufklappen konnte, um etwas zu sagen.
 

Was?

Mokuba blickte zwischen Tea und Seto hin und her.

Oh nein! Er würde nicht zu lassen, das sie nun ging. Eigentlich wollte er auch gar nicht, das sie ging.

Wenn Tea in seiner Nähe war fühlte er sich irgendwie gut. Sie war eine sehr gute Freundin, vorallem jetzt in dieser schwierigeren Zeit.

Nein, er wollte nicht, das sie ging!

„Komm schon, Tea. Du bist mein Gast. Ich will nicht das du gehst und ausserdem kannst du so lange bleiben wie du willst!“, sagte er dann, als er sich auf seinem Stuhl herum drehte, um auch zu seinem großen Bruder blicken zu können.

Warum würde Tea auch nicht bleiben können? Immerhin hatten sie genügend Platz.

„Vielleicht könntet ihr beide euch endlich ‚mal anfreunden, dann wäre bestimmt vieles leichter!“, sagte er dann, besonders an seinen großen Bruder gewandt.

Die beiden sollten sich nicht so anstellen.

Seto sollte sich nicht so anstellen!
 

Setos Lippen entwich ein frustriertes Seufzen.

Weshalb um alles in der Welt glaubte eigentlich die ganze Welt das er alles und jeden nur angreifen wollte mit seinen Worten?

Wobei dies brauchte er sich gegenüber dem Mädchen kaum fragen, sie sah von vornherein nie den Sinn seiner wahren Worte, genauso wenig wie sie es bei ihrer Teeparty geschafft hatte.

Genervt drückte er sich eine Hand auf die Stirn und fauchte beinahe im nächsten Atemzug regelrecht auf und seine leise dünne Stimme schien etwas energischer zu werden.

Nicht nur das Tea ihn grundlos mit Blicken hasste, jetzt wollte Mokuba ihn genauso wenig verstehen.

Herr Gott, ja er war schon ans Bett gefesselt, sollte er etwa am besten noch stumm werden und sterben damit es ihnen besser ging?!

Setos Frustration wechselte in ein nerviges aufstöhnen.

„Ich freunde mich mit niemanden an, der so taktlos ist, Mokuba.“, murmelte er schwer genervt auf und fixierte mit seinen nächsten Worten Tea.

„Außerdem hat er Recht, du bist sein verdammter Gast und wenn er es will noch bis in zwei Wochen- mir soll es egal sein.“, meinte er nur auf und spürte den Schwindel aufkommen, je länger er hier mit stressenden Gedanken in dem hellen Schein der Küche stand.

Gut das er noch in der Tür stand, so konnte er sich mit einer Hand daran abstützen.

Was plagte er sich hier eigentlich mit dem Kindergarten herum, wobei sein Bett wieder viel zu eilig nach ihm rief?

„Du dummes kleines Mädchen.“, beschimpfte er sie nur schwach und blickte nicht zu Mokuba dessen empörtes Schnauben bis hier her zu hören war.

Kurz holte er tief Luft, raffte sich noch einmal:

„Mir steht im Moment nicht der Sinn danach, das man mich mit irgendwelchen Gerüchten oder Vorurteilen betitelt nur weil es Madame nicht schafft sich bei Leuten zu melden die auf ihre Anwesenheit warten würden. Das war einzig und alleine das was ich euch sagen wollte, aber allen Anschein nach habt ihr keinen Platz mehr bei eurer Zwei Mann Verschwörung. Entschuldigt die Störung ich bin schon wieder weg.“, murrte er dann auf ,wobei er am Ende hin immer leise wurde und das nicht aus Traurigkeit, die man ohne hin kaum aus der sehr emotionslosen Ansprache zu hören war, sondern weil seine Kraft langsam zu ende ging.

Ja, Seto hatte alles gesagt was es zu sagen gab, also wand er sich wieder um, um wie angekündigt zu verschwinden, denn gegen den Komplott der ihm galt würde er wohl niemals dazwischen treten können.

Nicht nachdem Tea wohl Mokubas Tatendrang Seto kaum an sich heran zu lassen gestärkt hatte über die Zeit.

War er enttäuscht? Er wusste nicht wie es sich an fühlen konnte enttäuscht zu sein, wenn es um Mokuba ging.

So schlich er mit einer Hand an der Wand zurück in den dunklen Flur wobei er spürte das seine Sicht drüber wurde.

Langsam sich gegen die Wand drücken rutschte er gerade eben noch in sein eigenes Schlafzimmer, wobei er kaum in das Zimmer kam.

Dort angekommen drückte er die Tür hinter sich zu und lehnte sich schwer atmend dagegen.

Ja, das Erste Mal in seinem jungen spürte er, wie es war, wenn man sich einsam fühlte.

Es war ein merkwürdiges leeres Gefühl, wobei eine Spur von Sehnsucht melancholisch dabei mit klang mit ihrem Wunsch erfüllt zu werden.
 

Zurück blieb eine sehr entrüstete Tea, die es einfach nicht fassen konnte!

Was fiel ihm eigentlich ein? Ein kleines Mädchen?? TAKTLOS?

Oh, dieser Mistkerl.

Es würde ihm schon eines Tages noch vergehen, solch unverschämte Worte auszuspucken!

Ha ..

Und während Tea sich in ihren Gedanken so über Kaiba aufregte, war es dessen kleiner Bruder, welcher sie schnell aus ihren Gedanken riss, als er vorschlug sich im Wohnzimmer niederzulassen, um ein klein wenig fernzusehen.

Schön, warum nicht? Auch wenn sie zugeben musste, das sie wirklich schon ziemlich müde war.

So begaben sich die beiden also ins Wohnzimmer und ließen sich auf einer sehr großen und bequemen Couch nieder.

Das Zimmer hier war ebenfalls rießig groß und einfach unglaublich schön eingerichtet.

Trotz das Kaiba einen solch unverschämten Charakter hatte, schien sein Geschmack sehr gut zu sein – jedenfalls was die Einrichtung eines Hauses betraf.

Und während sie nun gemeinsam dort saßen, spürte Tea wie müder sie immer wurde ..

Sie konnte kaum noch ihre Augen aufhalten und so dauerte es nicht lange bis sie tatsächlich bald eingeschlafen war.
 

Mokuba hatte mit keiner anderen Reaktion seines Bruders gerechnet ..

Schade eigentlich.

Und während sie nun im Wohnzimmer saßen und einen Film schauten, bemerkte Mokuba gar nicht, das Tea bereits eingeschlafen war.

Er bemerkte es erst, als er diese ansprach und sie daraufhin nicht reagierte.

Lädchelnd betrachtete er die Schlafende.

Dann rutschte er leise von der Couch hinab, nahm sich eine Decke und breitete diese über sie aus, damit sie nicht fror.

Und sein großer Bruder ..? Ob dieser bereits auch eingeschlafen war?

An diesem Tag hatte Mokuba noch gar nicht wirklich nach ihm gesehen, was er nun wiederum nachholen würde.

So ging Mokuba also zu dem Zimmer seines Bruders, falls er ihn denn überhaupt sehen wollte ..
 

In der Zwischenzeit hatte Seto sich zurück in sein Bett gekämpft.

Oder verkrümelt?

Dunkelheit war die Herrschende Atmosphäre in der er im Halbschlaf lag, geplagt von Gedanken und so etwas wie ein schweres Gewissen.

Unruhig wälzte er sich hin und her, wobei er meistens nach einem Sekundenschlaf aufschreckte und dabei hoffte das sich das, was er erträumt hatte nicht wiederholen würde, da sein Herz bei jedem neuen Erwachen abermals ein Wettlauf gegen seine Gedanken abverlangte.

Und in dem Moment in dem sich seine Tür abschob und einen wagen Lichtstrahl in sein stilles Zimmer warf, schreckte er heftiger auf als zuvor.

So fand er sich sitzend in seinem Bett wieder und stöhnte kurz auf, wobei er sich seine kalte nasse Hand auf die ebenso klamme Stirn presste.

Mit kurzen hastigen Atemzügen sah er aus müden Augen herüber zu der sich nun öffnenden Tür.

Der helle Schein aus dem Flur ließ ihn die Augen zusammen drücken,, nur um dann anschließend doch dem Licht nachzugeben um ins Bett sich zurück fallen zu lassen.

„Was gibt’s Mokuba?“, fragte er leise auf, während er sich unter seiner Decke klein mache und sie über seine Schultern nach oben zog.

Nach diesem Schlafen und Wachen ging es ihm noch schlechter.

Warum war er eigentlich krank geworden?

Sollte etwa das, was ihn nun auch quälte dafür verantwortlich sein das er hier lag?

Seine Augen brannten doch schlafen konnte er nicht, weniger wohl noch daran denken.

Seine Frage war leise gewesen und seine Stimme hatte gezittert.

Kalt waren seine Hände, heiß seine Stirn.

Was würde er jetzt am liebsten nur machen?

Ganz gleich wie oft er sich auch herum wälzen noch würde, der rettende Schlaf würde in weiterer Unruhe enden.

Schwer seufzend versuchte Seto sich zur Ordnung zu schallen, während er den Jüngeren dann doch wirklich neben seinem Bett erkennen konnte.

Wage bloß waren die Umrisse des gewachsenen Jungen, der die Tür seines Schlafzimmers offen hatte stehen lassen um etwas Licht zu finden in dem Zimmer der Finsternis.
 

Mokuba trat vorsichtig in das dunkle Zimmer ein und schloss leise die Tür hinter sich.

„Ich wollte dich nicht wecken ..“, sagte er dann entschuldigend, wo er kaum damit gerechnet hatte, das sein großer Bruder bereits schlief.

Er hatte nach ihm sehen wollen – nicht mehr und nicht weniger, schließlich machte er sich Sorgen um ihn.

Reden mussten sie miteinander seiner Meinung nach am besten nicht, letztendlich würden sie vermutlich ohnehin wieder einmal nicht auf ein und den selben Nenner kommen, wie es in letzter Zeit schon viel zu oft bei ihnen gewesen war.
 

„Ich habe nicht geschlafen.“, murmelte er leise und rieb sich über seine Augen, während er sich auf die Seite drehte um den anderen besser an blicken zu können.

Aus müden Augen versuchte er im dunklen Raum den anderen aus zu machen wobei er sich eingestehen musste das seine Aussichten nicht von Erfolg gekrönt wurden.

„Mokuba, Tea soll keinen Ärger wegen uns bekommen.“, meinte er müde auf und schoss langsam seine Augen während die Worte kaum noch mehr als ein flüstern waren zum Ende hin.

Ja eigentlich.. eigentlich hatte er doch genau das gesagt vorhin in der Küche, nicht wahr?

Doch niemand hatte ihm zugehört, sogar Mokuba schien es allmählich nicht mehr zu wollen, ein Jammer.

Und seine Kette?

Die sollte der Jüngere aufbewahren doch dies tat er nicht, ganz im Gegenteil, setzte er ihm seine eigene bittere Medizin vor die all dies ein klein wenig schmerzhafter werden ließ.
 

Der Schwarzhaarige ließ sich an die Bettkante seines Bruders sinken, während er seinen Worten lauschte.

„Ich glaube Tea weiß was sie tut, Seto ..“, erwiderte er dann nur mit einem Lächeln auf seinen Lippen.

Dann erstarb eben jenes Lächeln, während er sich Seto so betrachtete.

„Du solltest ein wenig schlafen. Wenn du es nicht tust, dann kann es dir auch nicht besser gehen ..“, meinte er dann als gut gemeinten Rat, welchen er doch hoffentlich annehmen würde.

Gott sei Dank war diese dämliche Frau nicht hier, die gewiss ohnehin nichts für Setos Gesundheit tun würde.

Nein, eigentlich tat sie doch ohnehin nichts für ihn ausser vielleicht ihn auszunehmen.
 

„Hm.. da bin ich mir nicht sicher.“, hauchte er dann.

Ob es nun die Antwort bezüglich Tea war, oder doch die, zum Schlaf konnte sich der Jüngere aus suchen.

Müde war er, aber was überwog war, das er sich ziemlich kraftlos und erschöpft fühlte.

„Wie geht es dir?“, fragte er leise auf und es schien das er kaum noch wirklich in der Lage war deutlich zu sprechen.

Verdammte Müdigkeit wollte ihn zu sich zerren nur um ihn in unschöne Träume zu schubsen denen Seto nach Möglichkeit noch lange entgehen wollten, denn nur deshalb versuchte er wach zu bleiben und somit war Mokubas Anwesenheit nahe zu das einzige richtige für seinen Plan.

Albträume.

Wie alt war er denn bitte, das er sich vor dem einschlafen fürchtete?

Dennoch die Träume.. sie waren nicht schön, wenn sie kamen brachten sie böse und erschreckende Bilder die sich um Mokuba und ihn handelten.

Ja, er wollte fragen wie es Mokuba ging, das hatte er.. zugegeben schon seid einer sehr langen Zeit nicht mehr getan.
 

Mokuba saß dort und überlegte einen Moment, ehe er nun zu einer Antwort ansetzte:

„Mir geht es besser. Ich bin froh, das Tea hier ist!“, erklärte er dann.

Und als sein Blick plötzlich auf die Kette seines großen Bruders auf dem Tisch fiel, konnte er ein frustriertes Seufzen einfach nicht für sich behalten.

„Noch besser würde es mir gehen, wenn du dir doch nur die Chance geben würdest so wie früher zu werden ..“,

Was würde er wohl sagen? Er konnte es sich schon fast denken.

Vermutlich würde er sagen, dass alles vergangene nun einmal der Vergangenheit angehören würde und das er so wie so nicht mehr der alte werden wollen würde.
 

Mit dem unerwarteten Worten die ihm galten blinzelte er zu ihm herüber.

Jetzt würde er sicherlich noch schlechter in den Schlaf finden.

Seto schweig eine verräterisch lange Weile und doch konnte man das auf glitzern seiner Augensterne noch deutlich erkennen sodass man sich nicht davor fürchten musste das er eingeschlafen war.

Das hier war kein einfaches Gespräch nicht wahr?

Es war das fehlende Gespräch das schon lange fällig war, oder etwa nicht?

Hier dürfte er nicht weiter auf seiner alten erbärmlichen Position von Stolz und Trotz verharren.

Nicht wenn es um Mokuba ging.

Hier ging es um viel mehr, eigentlich um alles, wenn er es sich recht überlegte war vieles kaputt gegangen in letzter Zeit zwischen ihnen und es war nicht schön sich dies bewusst zu werden, so deutlich wenn er den Jüngeren hier bei sich wusste.

Seine einfachen Antworten würden die falschen, wohl wahr.

Mokuba sprach mit ihm nicht als Präsident der Kaiba Coporation oder als einen Geschäftsmann.

Seto durfte ein wenig schwächer sein in Mokubas Nähe, doch wollte er es nie.

Der Ältere durfte auch mal Lächeln in der Nähe seines Bruders, doch fiel es ihm schwer.

Und nun?

Die ganze Zeit über blickte der Kranke in die Augen des anderen der doch nur für ihn versuchte mit zu kämpfen oder?

Langsam begriff Seto das sie hier sprechen als einfache Brüder mit einer traurigen und harten Vergangenheit die ihn wohl ein zu holen schien in jenen Tagen mehr als jemals zuvor.

Vorsichtig ließ er seine Hand unter der Bettdecke hervor rutschen und hielt sie dem am Bett hockendem entgegen.

Würde er sie nach all dem was geschehen war, hauptsächlich aus seiner Schuld heraus noch annehmen?

Mit der Kraftlosigkeit in seinen Gliedern war dort keine Aufforderung mehr in seinen Augen zu erkennen nur noch ein leises Bitten.

Seto schien dringend Hilfe zu gebrauchen auch wenn er es wohl niemals jemand anderen als Mokuba zu wispern würde und das auch nur im Notfall, wenn es danach aussah das gar nichts mehr ging und wenn, dann nur kaputt.

„Ich weiß nicht wie..“, hauchte er leise, ganz leise.

So war er am Ende doch auch nur ein Mensch.. und ein großer Bruder.
 

Natürlich ergriff Mokuba die Hand seines großen Bruders und hielt sie dabei ganz fest.

Er würde sie immer halten, er würde immer daran glauben, das Seto eines Tages wieder der werden würde, der er einst war ..

„Du hast es nur vergessen ..“, erwiderte er, während er die Hand seines großen Bruders leicht drückte.

„Du solltest vielleicht hin und wieder einfach ein wenig lächeln ..“, meinte er dann.

Ja, das wäre doch schon einmal ein guter Anfang.

Alles weitere würde sich gewiss mit der Zeit ergeben ..

Vielleicht, ja vielleicht würde Seto dann endlich wieder zu sich finden.

Vielleicht würde er auch endlich begreifen, das seine sogenannte Freundin ihn einfach nur ausnutzte.
 

Die warme Berührung des Jüngeren waren sehr viel mehr als ein einfaches Halten seiner Hand.

Mokuba berührte seine Seele so wie niemand anderes es jemals geschafft hatte und wohl würde, davon ging er fast sicher aus.

Langsam schloss er seine Lieder und seufzte tief auf.

Mokuba war bei ihm.. es würde alles wieder gut, nicht wahr?

Manchmal.. ja manchmal brauchte er einen Bruder der ihm auf die Beine half wenn er fiel. Sie hatten doch nur sich und niemand anderes der ihnen dabei helfen könnte.

Langsam und doch mit Willen kroch Seto von der Mitte des Bettes hin zum Bettrand, nahe herüber zu seinem jüngeren Bruder, dessen Hand er nicht los lassen wollte, ganz gleich wie müde er auch wurde.

Mit geschlossenen Augen blieb er liegen und sein Atem war sehr viel ruhiger als zuvor, vielleicht so angenehm wie den ganzen Tag über schon nicht.

„Deshalb brauche ich dich, ohne dich vergesse ich zu vieles..“, hauchte er und öffnete langsam die trüben Augen die kaum noch deutlich aufgeschlagen wurden.

So war es, denn ohne Mokuba schien er viel zu oft vergessen wer er war, was er konnte und für wen er doch da sein musste, für die gute Seele vor sich.

Seto brauchte Mokuba um nicht zu vergessen.

Nur der Jüngere wusste von Setos wahren Bemühungen und Absichten, nur der schwarz haarige kannte den wahren Seto der verloren gehen würde ohne seine Nähe.

Sie waren beiden Älter geworden, doch manchmal vergaß Seto jegliches Alter.

Er war dann nur der Ältere Bruder.
 

Seto hatte damals hart gekämpft .. für sie beide. Für ihre Zukunft.

Doch irgendwann .. hatte er ganz einfach vergessen was es wirklich hieß Mensch zu sein. Er hatte es vergessen .. ganz einfach vergessen, doch er würde ihn gerne daran erinnern wollen, wie auch in diesem Moment.

Und .. Seto würde es schaffen.

Er würde schon wieder zu sich selbst finden – irgendwann.

Vielleicht würde er auch dann wieder auf seine Meinungen zählen und bauen, welche er viel zu lange schon nicht annehmen wollte ..
 

Und während die Hand des anderen seine nicht los ließ schloss Seto endlich beruhigt seine Augen.

Mokuba war der Einzige dem er wahrlich vertraute.

Müsste er dem anderen sagen das er kämpfen wollte für ihn?

Vielleicht nicht, vielleicht hatten sie mit diesem Gespräch schon ein wenig hinter sich gebracht von dem was zwischen ihnen stand, das wünschte er sich sehr sogar.

Der Anfang war hoffentlich gemacht.

Das Schwierigste konnte Seto aber unter Umständen noch vor sich haben, denn er musste sich erst einmal selbst verzeihen, bevor er weiter auf Mokuba eingehen konnte und wohl auch durfte.

Und während er so lag, seine Hand in der des anderen raffte ihn der Schlaf gierig fort aus seinem Bewusstsein sodass er endlich schlafen durfte, vielleicht sogar gut in jener Dunkelheit.

Hoffend & Unklar [Valentinshipping IV]

Murrend hatte sie sich in den Schlaf gewälzt.

Und genau mit jenem erwachte sie am nächsten Morgen.

Sie hatte sie ein paar wenige Gedanken um ihn gemacht und doch viel zu lange, wie es schien.

Der Wecker schrillte viel zu früh und fühlte sich grausam an.

Müde schubste sie ihn ins Aus und setzte sich, mit zurück geschlagener Bettdecke auf.

Übernächtigt rieb sie sich die hübschen Augen und begann sich ihre sieben Sachen zurecht zu suchen.

Mit der Kleidung in den Armen und mit Morgenrock bewaffnet drückte sie sich aus dem Schlafzimmer hinein ins Wohnzimmer wo der andere wohl noch schlief.

So war es gut, so sollte es sein, auf ihren Weg ins Bad sah sie nicht zu ihm.

Dort angekommen schlüpfte sie unter die Dusche, machte sich frisch und bereit für den neuen Tag.

Fertig schminkt, perfekt gestylt und in einem nicht weniger bekleideten Dress wie am Tag zuvor trat sie heraus.

Heute zierten zusätzlich zu ihren lackierten Nägel deutlicher Lippenstift das aufwendige Bild welches sie ergab.

Ein weißes kurzes Kleid lag wie ein Hauch über ihrem Körper.

Die Tür hinter sich schließend blickte sie wieder auf die Armbanduhr.

Mit kurzen Schnauben musste sie feststellen, das es wieder viel zu spät geworden war für ein Frühstück.

Und als sie nun also an fing ein wenig herum zu Kramen und ihre Sachen zusammen zu klauben die sie benötigen würde im Büro, blinzelte sie herüber zu dem, der müde zu ihr herüber schaute.

„Ich bin jetzt gleich weg. Such´ dir n´ vernünftigen Arzt, gute Besserung und mach´s gut.“, murmelte sie auf, während sie auf einem Bein balancierend ihre roten Pumps versuchte an zu ziehen.

Vielleicht wirkte sie ein wenig zu über stylt, doch auf der anderen Art und Weise schien sie damit gerade richtig auf gezogen zu sein.

Denn immerhin war sie doch nicht irgendwer geworden, nicht wahr?

So wand sie ihm seinen Rücken um, während sie mit kurzen wedelnden Arm sich gegen die Wand stützte um den zweiten Schuh über ihren Fuß zu ziehen.

Kurz und schmerzlos, so würde es am Besten sein.

Und er sollte sich nicht einfallen lassen hier irgendetwas anstellen zu wollen, sie würde ihn garantiert wieder finden,wenn sie nur wollte um ihn Vorwürfe zu machen.

Darüber hinaus sollte er sich ebenfalls nicht einfallen lassen noch hier zu sein, sobald sie Heim kehren würde.

Und genauso hörten sich ihre Worte an.

Sie gingen von einem Abschied aus.
 

Am nächsten Morgen erwachte Chazz durch Alexis aus seinem Schlaf, welche kaum auf einen schwer Kranken wie ihn Rücksicht nahm wie es schien.

Als er verschlafen zu ihr hin blickte, nahm er ihre Worte nur vage wahr.

Sie schien auf dem Weg zur Arbeit .. nun gut.

Und kaum hatte Chazz nur einen Blick auf die im Wohnzimmer an der Wand hängende Uhr gewagt, war Alexis auch schon verschwunden, als er wieder zu der Stelle zurücksah, an der sie zuvor noch gestanden hatte.

Ein schweres Seufzen entrang seiner Kehle, während er so da saß und noch immer auf die Stelle starrte, wo sie zuvor noch gestanden hatte.

Schade, das sie nun so miteinander umgehen musste. Er hatte falsch gehandelt und vielleicht auch viel zu oft falsch reagiert, doch was konnte er tun, damit sie nicht mehr sauer auf ihn sein würde?

Würde sie nach Hause zurückkehren, würde sie ihn hinaus werfen, wenn er nicht verschwunden war, oder ..?

Abermals entrang seiner Kehle ein Seufzen.

Er wollte sich bei ihr entschuldigen, ihr für ihre Hilfe danken, wo sie ihn doch am Abend zuvor einfach in dem Treppenhaus hätte liegen lassen können ..

„Hey, Boss!“, ertönte plötzlich eine ihm vertraute Stimme neben ihm, welche ihn erschrocken zusammenzucken ließ.

„WAS?“, blaffte er, als er aufstand und dabei ganz seinen womöglich verstauchten Knöchel vergaß.

Chazz trat mit einer solchen Wucht auf den Boden auf, woraufhin der Schmerz auch sogleich zurückkehrte und ihn daran erinnerte, was die Folge nach seinem Sturz gewesen war.

Schmerzbedingte jaulte der Schwarzhaarige auf. Womit hatte er das alles nur verdient?

„Hey, Chefchen!“, versuchte es der gelbe Ojama erneut, während er die Schmerzen Chazz’ ganz einfach zu übersehen schien, „..wieso kaufst du ihr nicht ein paar Rosen oder Pralinen?“.

Chazz kommentierte seine Worte mit einem bitterbösen Knurren, während er derweil wieder auf das Sofa zurückgesunken war.

Seit wann verstand dieser Wicht etwas von Frauen? Aber ..

Er ließ sich seine Worte für einen Augenblick durch den Kopf gehen ..

Er hatte recht! Wieso nicht?

„Ha!“, entfuhr es ihm dann überglücklich, „..ich werde für das schönste Candlelightdinner auf der Welt sorgen!“.

Aber zuerst .. nun, zuerst musste er seinen verdammten Knöchel irgendwie bandagieren, auf das es ihm leichter fallen würde zulaufen, doch darin sah er wiederum auch kein Problem.

Gesagt getan:

Chazz legte sein Kissen und seine Decke zusammen und humpelte ins Badezimmer, um sich ein wenig frisch zu machen, ehe er sämtliche Schränke nach Verbandszeug durchsuchte – wie unhöflich von ihm!

Als er dann fündig wurde, verband er so gut wie er konnte – und das konnte er wirklich nicht gut – seinen Knöchel, ehe er zurück in die Küche humpelte.

Er würde mal sehen was ihr Kühlschrank so hergeben würde. Und ja, er gab wirklich viel her, wie er feststellen durfte, als er diesen öffnete.

Daraus konnte er bestimmt einiges sehr leckeres kochen. Er konnte zwar nicht kochen aber so schwer würde das auch schon nicht sein.

So verging die Zeit, während Chazz sich trotz seiner Entschlossenheit schwer damit tat aufrecht zu stehen seines Knöchels wegen.

Das Wohnzimmer hatte er in der Zeit bereits ein wenig hergerichtet, nachdem er einige Kerzen gefunden und auch den Tisch soweit gedeckt hatte.

Und während all der Zeit begannen seine Gerichte in der Küche bereits zu kochen und er musste gestehen, das es wirklich gut roch~.

Als er sich allerdings mehr oder weniger in die Küche zurückquälte, musste er mit Schrecken feststellen, dass es der gelbe Ojama sich doch tatsächlich gewagt hatte seine Kochkünste manipulieren zu wollen, denn dieser war bereits daran fleißig Salz und Pfeffer in die auf den Herd stehenden Töpfen zu schütten.

„DU NERVENSÄGE! KANNST DU DICH NICHT EINMAL IRGENDWO ‚RAUSHALTEN?“, blaffte er diesen auch sogleich an.

„Die Suppe schmeckt echt klasse, probiermal Chefchen!“, bemerkte dieser nur, während er seinen Finger in den Topf steckte, um Chazz zu demonstrieren wie lecker die Suppe schmeckte, während er seinen Finger mit hochgenuß abschleckte.

„ARGH! NA WARTE!“, drohte Chazz, welcher auch schon sogleich auf den gelben Ojama los ging.

Und während er diesen nun durch die Wohnung jagte, bemerkte er nicht, dass der Ojama auch an den Herdplatten herum gespielt hatte, welche nun eindeutig viel zu hoch eingestellt waren.

Erst als der Geruch von Verbrannten durch die Wohnung zog hielt Chazz schließlich inne und als er zurück in die Küche humpelte, war ihm all das Übel bereits bewusst.

Chazz schrie all seinen Frust hinaus.

Er hatte sich doch verdammt nochmal so eine Mühe gegeben und nun war alles vollkommen verkohkelt.

Sein Blick fiel auf die Uhr. Es war bereits spät. Alexis musste doch bestimmt irgendwann nach Hause kommen.

Wie würde er da stehen, wenn er NICHTS auf den Tisch brachte?

Verdammt!

Gott sei Dank fiel ihm gerade noch der Partyservice ein, dessen Nummer er schnell gewählt hatte, nachdem er diese im Telefonbuch heraus gesucht hatte.

Sie sollten sich etwas einfallen lassen für zwei. Geld würde er genug haben, um es am Ende zu bezahlen.

Nun blieb ihm also nichts weiter als ungeduldig auf den Partyservice zu warten.

Das Tisch war gedeckt, alles war hergerichtet, nun fehlte nur noch das Essen auf dem Tisch und Alexis ..

Und die verbrannten Töpfe?

Nun, die musste er auch noch in aller Schnelle abwaschen!
 

Alxies ihr Tag war sehr schön, wäre sie doch nicht so nieder geschlagen dabei.

Die Arbeit war sehr einfach heute, und doch fiel es ein paar Schülern auf das ihr Lächeln weniger oft erschien.

Mit kurzen flüchtigen Entschuldigungen rettete sie sich mehr oder weniger durch den Tag.

Sie hatte heute einen unschönen langen Tag hinter sich gebracht.

Und wenn sie zu Hause sein würde, wäre sie wieder alleine, denn sie hatte ihm mehr als deutlich zu verstehen geben wollen, das er verschwinden sollte aus ihrem eigentlich sehr geregelten Leben bisher.

Er hatte alles kaputt gemacht und mehr als diese eine Nacht wollte sie ihn nicht bei sich wissen, es war vorbei endgültig.

Ihr Abschied war für immer gewesen nun, es hatte drei Jahre gebraucht das sie sich so aus dem Weg gehen konnten, traurig aber wahr, es würde wohl von nun an kein Wiedersehen geben.

Seufzend trottete sie langsamer als wie am Vortag den nach Hause Weg.

Schwer betrübt, über die Leere die sie abermals vor finden würde, hielt sie sich mit einer Hand den schweren Kopf.

Und am Ende war sie es vielleicht gewesen die das Unglück besiegelt hatte, nicht wahr?

Oder hatte er es einfach nur maßlos übertrieben mit seiner egoistischen Art und Weise?

Immerhin gab es tausend Mittel und Wege jemanden bei zu bringen das Gefühle echt waren.

Aber diesen, den direktesten hätte er doch nicht gleich nach einem solchen Wiedersehen gehen müssen!

Kopf schüttelnd also kam sie an dem Haus an.

Wie lange sie heute weg gewesen war?

Bevor sie hinein trat blickte sie an der Fassade hinauf.

Lange genug als das er endlich hätte ab hauen können nicht wahr?

Schade, unter anderen Umständen hätte er vielleicht noch eine Weile länger bleiben können.

Was brachte es über verschüttetes Glück zu klagen?

So begann sie also den Aufstieg zu ihrer Wohnung, dessen Tür sie schnell erreicht hatte auch wenn sie weit oben wohnte.

Den Schlüssel heraus fingernd steckte sie ihn in das Schloss und schob leise seufzend die Tür auf, eher sie diese wieder hinter sich zu drückte.

Die Hände hinter ihren Rücken auf das Holz legend, senkte sie ihren Kopf und schloss die Augen.

Kurz lauschte sie.

Stille.

Natürlich.

Mit einem traurigen Schmunzeln, zog sie ihre Schuhe aus und stellte sie zu den anderen vielen im Flur, eher sie abermals Barfuß in das Wohnzimmer hinein schlurfte.

Etwas geschlaucht von den vielen schweren Gedanken und den langen Arbeitstag strich sie sich ihre losen Haare zurück, die allmählich aus ihrem lockeren Haarknoten sich schlängelten.

Beinahe wäre sie zurück gestolpert, als sie endlich den Anblick erhaschte der sich ihr hier bot.

Mit einer Hand, die sie sich erstaunt auf die roten Lippen blickte besah sie sich das sich vor ihr ausgebreitete Ambiente.

Kurz blinzelte sie auf und blickte vom ziemlich geschmackvoll eingerichteten Tisch auf zur halb geschlossenen Küchentür aus der sie dann doch etwas vernahm.

Das er hätte gehen sollen war für den Moment gar vergessen.

Die Kerzen winkten ihr eilig nach,als sie an dem Tisch vorbei huschte um in die Küche nach dem Rechten zu sehen.

„Bist du das?“, fragte sie nur irritiert auf, was man auch sehr gut aus ihren Worten vernehmen konnte- sie war baff.

Etwas desorientiert legte sie eine Hand auf die Klinke um forschend einen Blick in die Küche zu wagen, wobei sie nicht viel zu sehen bekam.

Als sich der angesprochene wirklich zeigte rutschte sie sofort von der Tür zurück, als er erschreckend nah in ihr erschien.

Mit kurzen erschrockenen Blick musterte sie den Hausgeist.

Eine gute Seele?

Bevor sie den Mund auf machen konnte um nach irgendetwas wie zum Beispiel einer Erklärung zu verlangen, hielt er sie auf in dem er selbst dazwischen sprach.

Nachdem er ihr gesagt hatte sie sollte sich doch einfach schon mal setzen er käme jeden Moment zu ihr, schloss er auch schon die Tür wieder.

Perplex blinzelnd blieb sie stehen und sah zu der geschlossenen Tür nun.

„Wie..du willst..“, nuschelte sie zu sich selbst und doch machte sie zuvor noch einen Abstecher ins Bad.

Ganz überrannt wollte sie nun auch nicht aussehen bei dem, wofür er sich Mühe gegeben hatte.

Wollte sie ihn belohnen?

Aber für was? Das er ihre Wohnung immer noch als Quartier einnahm?

Den Gedanken sehr merkwürdig findend, stand sie dennoch hier vor dem Spiegel und richtete all das, was zu richten galt.

Doch warum?

Sie wusste es nicht ganz genau, doch als sie hörte das der andere wohl endlich aus dem hoffentlich nicht all zu dreckigen Schlachtfeld kam, trat sie eilig aus dem Bad heraus, zurück ins Wohnzimmer.

Ja, und jetzt war ihr Zopf gar nicht mehr so untypisch locker wie eben noch gebunden.

Und auch das, was sie dezent aber doch auffallend gut in ihrem Gesicht für Farbe trug, war wieder gerichtet worden.

Langsam setzte sie sich, doch was sie beinahe träumen ließ war, das er es war der ihr den Platz anbot.

Befand sie sich hier in ihrem Wohnzimmer?

Befand sie sich hier wirklich mit Chazz Princeton in einem Raum und in keinem Traum oder schicken Restaurant?

Hatte er doch wohl mehr Schmerzen erleiden müssen als wie zuvor geahnt im Knöchel?

War er etwa nochmals gefallen und nun auf den Kopf?

Sie schwieg und sie starrte vollkommen verwirrt auf das, was sich vor ihr auf tat.
 

Gott sei Dank konnte er sie noch rechtzeitig davon abhalten die Küche zu betreten, in welcher es nicht nur noch immer ziemlich verbrannt müffelte, sondern auch noch dementsprechend so aussah, denn leider hatte er es nicht geschafft, dass Schlachtfeld ordentlich aufzuräumen – jedenfalls noch nicht.

Doch es war egal, so lange er Alexis nur davon abhalten konnte die Küche zu betreten.

Der Partyservice hatte das Essen vor weniger Zeit gebracht, passend .. und er hatte sich schon Sorgen gemacht es würde nicht rechtzeitig auf den Tisch kommen.

Und so schien am Ende doch alles perfekt – fast perfekt.

Nun mussten er und Alexis noch ihren kleinen Konflikt aus der Welt schaffen, damit würde er schon vollends zufrieden sein.

Schnell schnappte Chazz sich noch eine Flasche Wein, ehe er nun hinaus in das Wohnzimmer ging, wo Alexis bereits wartete.

Ehe Chazz näher an den Tisch heran trat, sah er sich kurz um.

Ob sie diese Atmosphäre als romantisch empfand?

Vielleicht .. vielleicht aber auch nicht.

Dann ging Chazz auf Alexis zu und senkte die bereits geöffnete Weinflasche über ihr Glas, um ihr etwas einzuschenken, ehe er nun selbst Platz nahm und sich ebenfalls etwas in sein Glas einschenkte.

Sein Knöchel schmerzte noch immer, doch dieser interessierte nun absolut gar nicht.

Er konnte Alexis fragenden Blick auf sich spüren. Er wusste genau, das er ihr eine Erklärung schuldig war und die würde er ihr auch gerne geben.

„Ich wollte dir für deine Hilfe danken .. und mich .. gleichzeitig bei dir entschuldigen!“, kam es dann über seine Lippen, während er über die Kerzen, die in der Mitte des Tisches standen zu ihr hinüber sah.

In diesem Licht .. sah sie so wunderschön aus.

Aber halt! Solchen Gedanken wollte er nun nicht nachgehen .. er wollte einfach nur mit ihr hier sitzen und sich das Essen lecker schmecken lassen .. schade nur, das es nicht sein Essen war, was er doch eigentlich so unheimlich liebevoll zubereitet hatte~.
 

So saß sie dort ziemlich wie bestellt und nicht abgeholt.

Hilflos sah sie zu ihm herüber, denn er hatte ihr all das erst eingebrockt.

Sie war nicht mehr alleine.

Obwohl sie gedacht hatte ihn unmissverständlich gezeigt zu haben das sie ihn nicht wieder sehen wollte.

Mit einem kurzen Zögern sah sie über den Tisch, anschließend zurück durch die Kerzen zu ihm.

Nun gut, er hatte den ganzen Tag wohl Zeit gehabt alles zu suchen was er gebraucht hatte, es war zwar nicht höflich aber das Chazz Dreist war, davon hatte sie sich oft genug schon selbst überzeugen können.

Ihre Hände lagen in ihrem Schoß begraben, wobei ihre Blicke zu den Kerzenlichtern wanderte.

Er wollte sich wirklich bedanken, für ihre Bemühungen wie er nun endlich heraus gefunden hatte, nicht selbstverständlich gewesen zu sein schien.

Darüber hinaus wollte er sich entschuldigend.

Ja hier mit hatte er sie sogar überzeugt, mehr als das.

„Ich hoffe das so ein dummer Tag nicht nochmals geschehen wird, unter diesen Umständen nämlich würde ich dich trotzdem raus schicken.“, meinte sie dann langsam auf und versuchte wieder in seinen schwarzen Augen eine Wahrheit zu finden.

„Wenn du noch ein paar Tage bleiben musst, dann bleib´ ruhig hier, ich habe Platz für dich.“,sprach sie langsam auf um sich selbst mit einem Nicken zu bekräftigen.

Sie hatte ihre Entschuldigung angenommen.

Ja, wirklich.. es..schien gar nicht mal so schlecht zu sein ihn hier zu haben, immerhin bemühte er sich sichtlich darum sie zu überzeugen bei dem was er ihr gesagt hatte.

War sie zu einfach zu überreden?

Wer konnte bei so etwas schon noch nein sagen?

Darüber hinaus kannte sie das schwere Los ihres Gegenüber.

Und eigentlich.. und eigentlich war er doch ein sehr lieber Kerl, sein Herz schlug auf dem rechten Fleck das hatte sie auch schon lange zuvor erkennen dürfen.

Vorsichtig legte sie eine Hand auf ihre Wange und schloss dann die Augen.

Und wenn sie in sich hin ein lauschte konnte sie hören,wie sehr sie sich freute zu wissen nicht jeden Tag in eine Leere Wohnung heim kehren zu müssen.

So hob sie ihr Glas an, als er sie indirekt mit seinem dazu aufforderte.

Natürlich tranken sie auf sie.

Natürlich..

Mit einem kurzen auf seufzen, das in einem geschmeicheltem Lächeln endete schien ihr Streit vergessen.

Chazz das Schlitzohr wusste was er anstellen musste um Frauen zu gefallen, beziehungsweise ihnen einen Schubser in die richtige Richtung zu verpassen.

Er war zu gut für die Frauenwelt, zu der sie leider Gottes auch gehören sollte..
 

Es stimmte durchaus, das er zu gut für die Welt der Frauen war, allerdings nicht für die Welt aller Frauen, denn Alexis zählte nicht dazu.

Für keine andere würde er sich je solche Mühen machen. Keine andere würde ihn jemals so viel bedeuten, doch darum ging es in diesem Augenblick gar nicht.

Es ging darum, das sie seine Entschuldigung angenommen hatte – mehr hatte er nicht gewollt, weniger noch bezwecken wollen.

Als Chazz nun sein Glas an seine Lippen führte, um ein kleinen Schluck aus diesem zu kosten, bildete sich ein ehrliches und überaus erleichtertes Lächeln auf seinen Lippen.

Wie gut das ihm diese gute Idee gekommen war. Wie gut, das er nicht kleinbei gegeben hatte, was er ohnehin niemals tun würde, nicht wenn ihm jemand so wichtig war wie Alexis.

Dann setzte er sein Glas ab, ließ ihre Worte gänzlich unkommentiert, während seine Augen die ganze Zeit über auf ihr ruhten.

„Ich hoffe es schmeckt dir!“.

Ja, schmecken würde es ihr ganz bestimmt ..

Allerdings würde er ihr verschweigen, dass er dieses Essen nicht selbst zubereitet hatte.

Er hatte es ja versucht, doch ..

Ja, am Ende lag die ganze Schuld bei seinem kleinen nervtötenden Freund, der niemals sein Freund sein würde!

Er müsste Alexis nur davon abhalten die Küche zu betreten, doch dies würde ihm gewiss auch noch gelingen – jedenfalls so lange, bis er endlich das ganze Schlachtfeld beseitigt hatte.

Ja, erst musste er die Spuren seines Misserfolges beseitigen, ehe sie vermutlich noch etwas darüber herausfinden würde, was sie niemals durfte!

Aufmerksam beobachtete er Alexis dabei wie sie sich etwas auf den Teller tat, ehe er es ihr gleich tat.

Dies hier war .. ihr erstes gemeinsames Candlelightdinner. So gesehen auch .. ihr erstes Date.

Ein Date, welches sie ihm damals niemals ermöglichen wollte.

Wow, wenn er so darüber nachdachte .. konnte er es selbst kaum glauben.

Aber wieso warf sie ihn nicht einfach dennoch heraus?

Nur zu gerne würde er die Antwort wissen, allerdings würde er sich hüten ihr diese Frage zu stellen – letztendlich wollte er es sich nicht schon wieder mit ihr verscherzen, dafür war dieser Augenblick einfach viel zu besonders ..
 

Eigentlich lag die Antwort auf der Hand, doch scheinbar schien er zu blind vor Liebe und selbst viel zu egoistisch um sich jene Fragen zu beantworten. Alexis war über die drei Jahre immer noch eine flüchtige Bekannte.

Darüber hinaus hatte sie Mitleid mit ihm, vielleicht fühlte sie sich ihm gegenüber ja auch fast verpflichtet.

Sein Sturz und sein Schicksals das ihn hier her geführt hatte ließen Alexis etwas weicher werden und somit das Angebot erneut unterbreiten sich eine Weile bei ihr aufhalten zu dürfen bis es ihm besser ging, ob nun psychisch oder physisch.

Wobei ein leichtes Schmunzeln bei jenen Gedanken sich auf ihre Lippen auftat.

Natürlich ging es ihm gut- sie war ja da, würde er sicherlich behaupten.

Und während so ihren Gedanken nach ging schmeckte sie nur all zu spät wie gut das eigentlich war, was er auf den Tisch gezaubert hatte- beziehungsweise hatte zaubern lassen.

Den Unterschied bemerkte sie nicht, denn woher sollte sie denn wissen das er gar nie wirklich hatte kochen können?

Und während sie sichtlich in ihren Gedanken begann sich zu verlaufen spürte sie gar nicht über den Schein der Kerzen hinweg die Blicke ihres Gegenübers.

So wurde es zu Anfang hin ein ruhiges Mal, welches allerdings nicht unangenehm auf ihren Schultern lastete.

Sie hing einfach nur einen Tick zu deutlich ihren Worten im Kopf nach.

Wann war es das letzte Mal gewesen, das sie nach der Arbeit nicht in die Stille eintreten hatte müssen, nachdem sie zu Hause angekommen war?

Klagend musste sie fest stellen das dies durchaus häufig passierte, doch auch nicht gerade häufig.

Wenn dann Mal jemand für eine Weile geblieben war, schien diese sich oft nach wenigen Wochen schon wieder verpufft zu haben.

Ob sie zu hohe Ansprüche stellte an die Männerwelt?

Als sie nachdenklich über den Tisch hinweg sah überlegte sie eine Weile.

War das hier wirklich zu viel verlangt?

Wohl möglich..

Und sicherlich wäre solch ein Bedanken und eine Entschuldigung hier das Einzige und Letzte Mal voller solcher Bemühungen, nicht wahr?

Männer waren doch alle gleich.

Obwohl.. wenn sie es sich recht überlegte, und sie verfluchte sich dafür es überhaupt zu tun, konnte sie sich fast vorstellen das Chazz einer der wenigen Männer wäre der sogar noch nach Wochen ab und an mit einem Strauß Blumen „Heim“ kommen würde.

Und wenn es sie nicht täuschte würde er sogar schöne rote Rosen für sie bereit halten nicht wahr?

War sie schon so verzweifelt sich in ihrer wohl durchaus viel zu bunten Phantasie Dinge aus zu malen die doch ohne hin nie eine solche Erfüllung finden würden?

Sie sprach, dachte immerhin über Chazz nach, der Chazz der doch in der Schulakademie nerviger gewesen war wie ihr Schatten, denn er war viel zu oft zu jenen geworden ob gewollt oder nicht.. und nun?

Ja sogar jetzt hatte er sie wieder eingeholt,der Schatten aus ihrer Vergangenheit.

Sollte sie sich beklagen?

Also im Moment wüsste sie nicht warum..
 

Würde Chazz nur ihre Gedanken erahnen können, so hätte er sich natürlich sofort vollends empört – schließlich waren eben nicht alle Männer gleich.

Verflucht seien die, die nicht auf die Idee kommen würden Alexis mit Rosen zu überhäufen.

Nein, verflucht seien die, die auf diese Idee kommen würden, denn nur er – er alleine! – würde je das Privileg dazu erhalten – nein .. das hatte er sogar bereits schon, was er allerdings nicht laut aussprechen würde, ehe ihr Groll ihn abermals treffen würde.

Sie würde bestimmt sogar bereit sein ihn in ihrem Groll in der Luft eigenhändig zu zerfetzen, nicht wahr?

Uh, bei ihrem Temperament konnte man sich das irgendwie schon vorstellen.

Doch Alexis zerfetzte ihn in keinsterweise, warf ihn nicht heraus, hegte nicht länger Zorn gegen ihn, sondern saß tatsächlich mit ihm an einem Tisch und schien sich das Essen wirklich lecker schmecken zu lassen.

Er konnte es – wenn er so darüber nachdachte – noch immer nicht fassen.

Wer hatte schon so ‚einfach’ die Chance erhalten mit ihr ein Candelightdinner genießen zu dürfen?

Okay, vielleicht war es kein richtiges Candelightdinner .. aber so etwas in der Art!

Damals jedenfalls hätte sie dennoch niemand je zu so etwas überreden können.

Herrlich, einfach herrlich ..

So etwas konnte er sonst nur in seinen kühnsten Träumen erleben und nun .. nun war es tatsächlich die Wirklichkeit.

Zufrieden ließ sich Chazz zurück in seinen Stuhl sinken, während er sein Glas abermals zu seinen Lippen führte um dieses zu leeren.

Alexis sah einfach atemberaubend aus, doch würde er den Teufel tun es nun laut auszusprechen.

Ein Wunder, das er wirklich einmal mit ihr alleine sein konnte und das in einer solchen Atmosphäre.

Alleine .. irgendwelche dämlichen Nieten wie zum Beispiel .. Jaden, oder dessen kleiner Groupie oder irgendein anderer Spinner.

Schön, vielleicht waren Jaden und er am Ende sogar .. nun ja, Freunde geworden – allerdings würde er den Teufel tun, um dies nun offen und ehrlich zuzugeben!
 

Wieso sollte sie nicht so bei ihm sitzen?

Immerhin hatte sich die Situation einfach ergeben... immerhin wohl aus gutem Grund.

Er hatte etwas Gut zu machen und dies schien er wohl wirklich gut gemacht zu haben.

Und da er es endlich mal unterließ an dauernd zu plappern, sich in seinen Komplimenten zu überschlagen, war es wirklich angenehm mit ihn.

Nein, sie wollte nicht sagen das er so still am liebsten zu sein schien.

Was sie aber wirklich langsam begriff war- das seine Anwesenheit angenehm war.

Wirklich überrascht war sie, das es ihr so auffiel und das sie es spürte.

Sie war nicht mehr alleine, für den Moment und dieser Gedanke war sehr angenehm.

Und es war seine Schuld.

Angenehm überrascht war sie von der Atmosphäre, zwar schien nicht wirklich viel geredet zu werden- oh Wunder und das mit ihm an einem Tisch – aber verdammt irgendwie überkam sie das Gefühl sich glücklich fühlen zu dürfen.

Sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das er seinen Dickkopf hatte durchgesetzt und nicht gegangenen war, nippte sie über den Tisch blickend zu den Kerzen die es ihr wohl angetan hatten.

Wobei es doch nicht mehr war, als Kerzenschein schien es alles perfekt zu passen.

Doch warum?

Sollte es am Ende wirklich daran legen das der, der dort saß dies alles hin bekommen hatte?

War es scheinbar perfekt, obwohl Chazz hier bei ihr saß?

In diesen merkwürdigen Gedanken wurde sie verführt, durch das Licht der Kerzen was sehr angenehm zu sein schien zu ihrem Gast herüber zu blicken.

Und kaum anderes zu erwarten, er erwiderte ihren Blick.

Und wie er es tat, als ob er schon die ganze Zeit darauf gewartet hätte.. oder hatte er sie schon die ganze Zeit an geblickt?

Der Augenblick in dem sie in sein tiefes schwarz Blicken konnte war sehr sanft und sie fühlte sich wahrlich sehr wohl in ihrer Haut.

Kaum zu glauben aber war, trotz das er hier war, trotz das er sie geküsst hatte und sie sich beide heimlich laut verflucht hatten, war es okay.

Ja, das Chazz hier saß mit ihr gemeinsam in einer Atmosphäre die sie beide geschaffen hatte, war okay.

Verlegen senkte sie ihren Blick dann doch lieber in ihr Glas, welches sie dann auch leerte, wie der Teller vor den sie schon eine Weile saß.

Ja, sie blieb sitzen, bei ihm obwohl sie schon satt zu sein schien war sie noch nicht vor ihm geflüchtet.

War es schlimm das sie kaum Worte fand, oder fürchtete sie sich davor, das Chazz auf einmal anfing zu blubbern, sobald sie ihm ein Chance dazu ließ?

„Wie geht’s es deinem Knöchel?“, fragte sie dann schließlich auf und tupfte sich mit der Serviette die lieblich roten Lippen ab ohne dabei etwas von ihrem Lippenstift zu verschmieren.
 

Ihre Blicke trafen sich und für diesen einen Moment schien Chazz kaum noch seine Umgebung wahrzunehmen, was er ohnehin kaum tat, wo seine ganze Aufmerksamkeit einzig und allein auf Alexis ruhte.

Ihre Blicke trafen sich sehr intensiv. Ein merkwürdiger Moment der Stille und doch schien es alles andere als unangenehm.

Leider, leider wich sie seinem Blick aus indem sie diesen senkte – ein Jammer.

Nun ja, er sollte auch nicht zu viel erwarten – schon gar nicht von ihr.

Als sie dann nach einiger Zeit, vermutlich um die Stille zwischen ihnen zu brechen, auf seinen Knöchel zu sprechen kam, sah er sie für einen Moment ziemlich perplex an.

Sein ..?

Ach ja. Natürlich.

Doch Chazz schüttelte nur seinen Kopf. Er empfand es nicht als der Rede wert. Es war sein Verdienst und damit musste er nun schließlich auch klar kommen .. ausserdem schien seine Bandage doch besser zu sitzen und vorallem aber zu stützen als er je angenommen hätte.

Er war eben doch ein Allaroundkünstler~.

Nein, viel mehr war er einfach nur Perfektionist und dazu ein ganz ausgezeichneter – oh ja.

„Kein Problem ..“, erwiderte er dann also doch noch auf ihre Worte, ehe ehe sich die Flasche Wein zur Hand nahm, aufstand und schließlich um den Tisch herum zu Alexis schritt, um ihr noch ein wenig Wein in ihr Glas zu füllen, ebenso wie es sich für einen Gentleman auch gehörte~.

Dann trat er zurück zu seinem Platz, ließ sich sinken und goss sich selbst noch etwas in sein Glas.

In diesem Augenblick fielen ihn so viele Dinge ein worauf sie hätten anstoßen können:

Auf die schönste Frau, die er kannte.

Auf die große Liebe seines Lebens.

Oder einfach nur auf ihr Wiedersehen ..

Aber .. er schwieg – kaum zu glauben aber wahr.

Sie wollte doch ohnehin so etwas nicht aus seinem Mund hören. Somit ersparte er es ihr ganz einfach, während er genüßlich seinen Wein trank, welcher wirklich ganz ausgezeichnet mundete.
 

Vollkommen Fremd schien ihr diese Person zu sein und doch schien sie so neu ziemlich interessant zu wirken.

Und sie schloss mit sich selbst eine Wette ab: Er war garantiert zusätzlich noch auf seinen Kopf gefallen anderes konnte sie es sich hier doch gar nicht erklären.

Verblüfft sah sie ihn dabei nach wie er erst ihr und dann sich selbst wieder etwas einschenkte.

Kaum zu glauben aber wahr, da schimmerte ein vollkommener Gentleman in den verschiedensten und hübschesten Farben durch.

Chazz hatte einige Seiten die sie scheinbar verpasst hatte kennen zu lernen, welch ein Jammer.

Oder war es gut gewesen das sie sich so lange nicht gesehen hatten damit sie erst jetzt sah was er vielleicht sogar dazu gelernt hatte?

Sollten sie persönlich werden?

Bisher war es einfach nur eine langsame Stille die sich zwischen ihnen auf schob.

Ob er viele Frauen gehabt hatte?

Wieder betrachtete sie ihn musternd.

Sie konnte sich vorstellen das er sie alle haben könnte, denn immerhin wusste wohl keine von seinem anderen Charakter, neben dem was er hier gerade dar bot.

Ja damit würde er jede herum kriegen und doch konnte er so egoistisch sein sich nur die heraus zu picken die ihn Spaß machten, nicht wahr?

Nein sie verschwendete keinen Gedanken daran im Moment einer der vielen zu sein, natürlich könnte er sich wohl um jede so bemühen.

Aber jedes Mal wenn sie ihn bisher darauf angesprochen hatte war er merkwürdig kühl geworden, nahezu verletzt von ihrem Glauben den sie laut ausgesprochen hatte.

War sie in der Tat etwas besonderes?

Beinahe verträumt auf seufzend lehnte sie sich auf ihren Stuhl zurück und blickte wahllos über den Tisch.

Sie hatte manchmal das Gefühl sehr gerne etwas besonderes zu sein, vor allen in Augen des anderen Geschlechts.

Der falsche Moment des Glückes hatte sie oft süchtig werden lassen.

Wie gerne würde sie dabei den wahren Mann begegnen, während man ihr wahre Lügen auftischte, eine unechter als die andere.

Eine Hand voll Glück reichte niemals für zwei.

Langsam griff sie, nach wie vor in stillen Gedanken, nach dem Weinglas aus welchem sie nicht viel getrunken hatte.

Hatte sie zuvor zu viel getrunken?

Leise in sich hinein murmelnd richtete sie sich unter beinahe flehenden Blicken zu bleiben auf.

„Du hast an alles gedacht, an fast alles.“, meinte sie dann auf und deutete auf den Wein während sie an ihn vorbei ging.

„Man sollte zu Wein auch Wasser reichen.“, meinte sie nicht unfreundlich, sondern nur erinnernd, auf ihren Weg hinein ins Schlachtfeld das doch eigentlich niemals gesehen werden sollte.
 

Er könnte, wenn er wollte vielleicht wirklich jede Frau haben, aber er wollte es nicht.

Warum auch? Frauen die sich leicht erobern ließen und nahezu willenlos vor einen auf die Knie sanken, nur um seine Füße zu küssen, blieben in seinen Augen vollkommen langweilig.

Damals so wie heute hatte er sich nie für eine Frau interessiert – abgesehen von Alexis.

Natürlich hatte er versucht durch andere Frauen Alexis aus seinem Gedächtnis zu streichen, weil er glaubte sie ohnehin niemals wiederzusehen, doch hatte er sich damit geirrt.

Wie dumm er doch gewesen war. Natürlich hätte er sie niemals aus seinem Gedächtnis streichen können .. einfach so wie ein Gesicht, welches ihm für einen Moment kurz entgegen gelächelt hatte.

Nein, natürlich konnte er es nicht. Alexis war dafür viel zu einzigartig und eben dies war es auch was sie so überaus interessant machte.

Und ausserdem, ausserdem .. hatte er nun einmal sein Herz an sie verloren.

Für ihn war sie etwas ganz besonderes und das würde sie auch immer bleiben, ganz gleich wie oft er auch auf ihre Ablehnung stoßen würde.

Schon merkwürdig, das er sich nicht einfach von ihr abwandt, um sich eine andere zu suchen – schließlich würde es nicht ewig so weitergehen können.

Doch für ihn schien es tatsächlich so weitergehen zu können, denn er glaubte, das Alexis mehr vor ihm verbarg, als sie sich selbst eingestehen wollte.

Doch ehe er seinen Gedanken weiterhin nachhängen konnte, musste er mit Entsetzen beobachten wie Alexis plötzlich aufstand.

Nein, nein, nein!

Sofort war auch Chazz auf seinen Beinen, stürmte an ihr gerade noch rechtzeitig vorbei und versperrte ihr den Weg in ihre Küche.

„Ehm .. ich hole dir dein Wasser! Eh .. hehe ..“, entfloh es ihm etwas unbeholfen.

Sie merkte, das er etwas vor ihr verbarg, nicht wahr?

Doch ehe Alexis hätte reagieren können war Chazz auch schon schnell in die Küche verschwunden, deren Tür er hinter sich ganz einfach ab- .. ha, wenn doch nur ein Schlüssel vorhanden wäre! So ein verdammter Mist!

„Ich hab’s gleich!“, rief er ihr nur zu, während er nur hoffen konnte, das sie der Küche fern bleiben würde.

Wasser, Wasser, Wasser .. wo fand er nun dieses dämliche Wasser?

Der Angstschweiß stand ihm wahrlich auf der Stirn, denn sie durfte nicht heraus finden, dass dieses Essen auf dem Tisch gar nicht von ihm vorbereitet war.
 

Was war gleich nochmal geschehen?

Eher sie irgendetwas tun oder hätte sagen können schloss sich die Tür vor ihrer Nase.

Perplex blinzelte sie auf und ließ sich das was geschehen war durch den Kopf gehen.

Hatte er dort eben gerade etwa versucht sie in ihrem eigenen Heim zu Maßregeln?

Murrend verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust während sie ihn hinter der Tür hin und her laufen hören konnte- ziemlich schnell mit seiner Verletzung.

Hatte er das vielleicht nur erfunden um auf der Mitleidsschiene ein paar Plus Punkte inklusive Übernachtungen sich zu zu sichern?

Von dem Gedanken gar nicht fasziniert holte sie kurz tief Luft.

„Chazz Princeton, du hast in dem Moment verloren als du dich verraten hast. Entweder du sagst mir auf der Stelle was jetzt schon wieder passiert ist, in der Küche, oder ich flüstere dir was und ich verspreche dir das dein Ohr danach nicht mehr zu gebrauchen sein wird..!“, polterte sie ungeduldig drauf los.

Wieder ein Rumpeln.

Mit dem pochendem Äderchen auf ihrer Stirn knurrte sie hörbar auf und drückte ihre Hand auf die Türklinke.

Würde sie es nicht besser wissen würde sie ja beinahe glauben das er auf der anderen Seite nun stand und nach wie vor versuchte sie davon ab zu halten hinein zu treten und sich erst einmal zu beruhigen.

Mit gehobener Braue schnaubte sie auf.

„Dein Knöchel wird deine kleinste Sorge sein wenn du mich nicht auf der Stelle hinein lässt- das hier ist meine Wohnung!“, schnarrte sie durch den feinen Ritz der sich ergab während Gast und Gastgeber um das Recht rangen die Küche zu betreten , oder eher nicht.

Was hatte er angestellt?

Und wenn sie es sich Recht überlegte- er hatte eine Menge Zeit in ihrer Abwesenheit die Küche auseinander zu nehmen,warum auch immer.
 

Und eben diese Zeit hatte er genutzt, um ihre Küche auseinander zu nehmen.

Zwar hatte er nichts kaputt gehen lassen, doch waren die Spuren offensichtlich, dass ihm der Versuch etwas zu kochen nicht geglückt war. Ja, wenn man es nicht sogar deutlich riechen konnte, denn Chazz meinte noch immer den Geruch von Verbrannten wahrnehmen zu können.

Und dabei war es einfach nur die Schuld dieses dämlichen Duellgeists.

Verdammt, Alexis durfte nicht erfahren, dass ihr Essen nicht von ihm, sondern von irgendeinem super guten Partyservice geliefert wurde.

Er würde versagen und zwar auf ganzer Linie. Vermutlich würde es sogar seine Pluspunkte zu nichte machen, die er bisher wieder bei ihr erkattern konnte.

Und so verhinderte Chazz mit den ihm möglichen Mitteln Alexis davon abzuhalten die Küche zu betreten, während er sich mit seinem Rücken gegen die Tür gelehnt hielt, um so Alexis hinein kommen zu verhindern.

Allerdings war Alexis sehr hartnäckig und offenbar auch ziemlich kräftig, was ihm erst bewusst wurde, als es ihr tatsächlich gelang die Tür immer weiter aufzuschieben.

Nun, er hätte ihr natürlich niemals unterlegen in Sachen Kraft, doch schließlich war er auch verletzt und konnte sich so schon kaum auf seinem verstauchten Knöchel halten, an welchem sich sein Verband wie es schien bereits wieder gelockert hatte.

Und dann, stolperte Chazz plötzlich nach vorn und Alexis gelang der Weg in die Küche.

Eine Schande.

Niedergeschlagen stand Chazz an der Arbeitsfläche gelehnt, an welcher sich unteranderen auch festhielt, weil der Schmerz, der von seinem Knöchel ausging einfach unglaublich war.

Und nun, nun würde sie über ihn lachen.

Na toll. Er hatte es gänzlich versaut.
 

Der Machtkampf ging zu Ende.

Der Sieg war ihrer, nicht hart erkämpft aber immerhin.

Als sie erschrocken hinein stolperte, sammelte sie sich kurz, raffte sich und blickte sie also forschend um.

Überschwemmung? Brand? Scherbenmeer?

Suchend wand sie sich zu Chazz und bei ihm erkannte sie das Übel.

Töpfe, Teller und alles andere was man zum Kochen verwenden konnte stapelte sich teilweise gewaschen, teilweise einfach nur verbrannt und verdreckt in ihrer Spüle und an dem daneben gelegenen Abtropfbecken.

Sie blinzelte, sah abermals zwischen Chazz und dem Geschirr hin und her.

Kurz öffnete sie ihren Mund, zeigte auf ihn und wand sich wortlos um.

Kurz bevor sie aus der Tür verschwunden war, richtete sie sich abermals in die Küche und sah ihn an.

Mit ebenso wenigen Worten.

Sollte, sie Lachen, weinen oder gar schreien?

Weil ihr keine Lösung einfiel ließ sie es und tabste zurück ins Wohnzimmer.

Auf halbem Weg fiel ihr ein, das sie gar nichts zu Chazz hatte gesagt der schlechten Erfahrung wegen was passierte, wenn sie ihn mit einem schlechten Gewissen alleine zurück ließ, in ihrer Wohnung.

So drehte sie sich abermals herum und blieb nun aber in der Küchentür stehen und drückte sie seufzend die Handfläche auf die Stirn während sie auf den Berg an Geschirr sah, den sie am liebsten übersehen wollte.

„Was.. was in drei Teufelsnamen hast du hier eigentlich versucht?“, fragte sie.

Wo war das von Chazz befürchtete Lachen?

Alexis würde kein Grund einfallen ihn aus zu lachen.

Nein ohne es zu wissen ließ sie ihn geradewegs in die herrlichste aller Erklärungsmöglichkeiten geraten: Die Wahrheit.

Wäre das der sicherste Weg zurück zu ihrer Ruhe, die wenn sie nicht eilig zurückkehren würde, gegen Chazz verwendet würde?

Sie lachte ihn nicht aus, schimpfte auch nicht, wohl möglich weil sie immer noch nicht fassen konnte was sie da jetzt wirklich sehen durfte, weniger noch erahnte welche Reaktion sich darauf hin am besten eigenen würde.

Und sie hatte sich Sorgen um seinen Knöchel gemacht- hätte sie das hier alles nur geahnt.

Nun viel ihr Blick vorwurfsvoll und fordernd zurück auf den, der am liebsten unsichtbar werden wollte, doch dies ließ sie nicht zu indem sie ihn mit den Augen einfach nur taxierte und förmlich zu einer Antwort drängte.

Wollte er ihr nichts sagen, oder musste er sich eine neue Lüge einfallen lassen wie so oft, wenn es ihm schwer fiel sich oder gegenüber jemand anderen, etwas unfassbares wohl, ein zu gestehen.
 

Sie riss ihm nicht den Kopf ab. Schön.

Allerdings schien sie auch nicht die Tatsache zu erfreuen, dass er sich unheimlich bemüht hatte, um für sie beide ein herrliches Essen zu herzurichten.

Ließ sie überhaupt Aufschluss über ihren Gemütszustand zu? Kaum und wenn, dann konnte er es kaum deuten, als er in ihre Augen blickte, was ihn aufmurren ließ.

„Hmpf ..“, schnaubte er, während er noch immer dort in ihrer Küche stand.

Er blieb ruhig stehen und hielt seine Arme lässig vor seiner Brust verkreuzt.

Offenbar waren alle Mühen, egal wie groß sie auch waren, gegenüber dieser Frau doch vollkommen nutzlos, sinnlos aber vorallem überflüssig.

Innerlich seufzte Chazz schwer auf.

Vielleicht wäre es doch eine bessere Entschuldigung gewesen, wäre er einfach wieder aus ihrem Leben verschwunden.

Aber nein .. er musste natürlich noch immer versuchen bei ihr zu punkten, nicht wahr?

Absolut dämlich und ohnehin nicht erfolgsversprechend.

Chazz hob abwehrend seine Hände und verdrehte seine Augen.

„Okay, Lex. Schon okay! Ich beseitige meine Spuren und verschwinde dann endlich!“, maulte er, ehe er sich empört schnaubend von Alexis abwandt, um in der Küche zu beginnen.

Es war wohl offensichtlich, das er etwas versucht hatte, was ihm allerdings nicht gelungen, sondern vollkommen in die Hose gegangen war, oder?

Allmählich sollte er es leid sein sich noch solche Bemühung wegen ihr zu machen.

Wieso wandte er sich nicht einfach von ihr ab, wo sie ohnehin schon nahezu Mitleid ihm gegenüber empfand, weil er sich in den vergangenen Jahren offenbar keiner anderen Frau zugewandt hatte?

Vielleicht war seine Zeit hier mehr als verschwendet, wenn nur diese dämlichen Empfindungen nicht wären, welche er nicht so einfach fortkicken konnte.

Ja, Chazz war ziemlich wütend, doch ließ er dies Alexis nicht in Form eines gewaltigen Wutausbruches spüren.

Es gab genug Frauen, die sich nach ihm die Finger leckten.

Alexis wollte ihn nicht. Sie hatte ihn niemals gewollt.

Er sollte auch endlich damit aufhören SIE zu wollen!
 

Dieser eine Einblick ließ ihre Gedanken kaum geordnet werden.

Was hatte der Kerl an sich das ihn das Unglück so verflucht hatte?

Er hätte sich doch einfach bedanken und entschuldigen können, wie jeder andere auch, mit bloßen Worten oder etwa nicht?

Was hatte er in seinem Schädel was ihn nicht klar werden ließ dass das, was er plante meistens daneben ging vor allen, immer dann wo er sich versuchte wirklich Mühe zu geben.

Schnaubend wand sie sich ohne weitere Worte um.

Da hatte er ja einiges vor sich, dann sollte er bloß leise die Küche auf Fordermann bringen sollte es später werden.

Und wann bitte schön hatte sie ihm einmal an den Kopf geworfen endlich zu verschwinden?

Das eine Mal in ihrem Streit, na schön aber am Ende war er es gewesen der die Treppen herunter gestürzt war, weil er Dickköpfig und ohne weitere Worte davon marschiert war.

Und wie auch jetzt wollte er wieder gehen.

Wenn er sie nicht mehr ausstehen konnte, sollte er doch gleich seine wenigen Sachen zusammen suchen und sie nicht länger belästigen!

Immer zu wollte er gehen und tat es am Ende doch nur unter anderen Vorwand.

Wollte er wirklich gehen?

Aber irgendwie schien es ihr selbst zu doof zu werden ihn immer und immer wieder zurück halten zu wollen, was würde er am Ende sich noch darauf denken wollen, wo sie es immer wieder versuchte ihn zu stoppen?

Mit schüttelndem Kopf schloss sie leise hinter sich die Küchentür und löste ihren Haarknoten.

Kurz rieb sie sich mit ihren Händen den pochenden Kopf.

Dieser Kerl trieb sie noch in den Wahnsinn.

Sollte er sich mal schön einen abbrechen.

Wieso war er nicht einmal zum Arzt gegangen?

Verlangte sie so etwas von ihm, wie Etwa einen so gedeckten Tisch?

Hatte sie irgendetwas falsches an sich das er sie immer nur so missverstand?

Seufzend schlurfte sie ins Bad.

Chazz hatte noch einiges vor sich, denn angebrannte Töpfe waren gar keine leichten Gegner und hassten Wasser und alles was mit Sauberkeit zu tun hatte.

Der Arbeitstag war anstrengend gewesen,ihre Gedanken über die Zeit schwer von Chazz belagert.

Und nun am Ende war es wieder doch nur in einem Missverständnis geendet oder?

Die Badtür angelehnt lassend ließ sie sich Wasser in die Wanne um sich nun auf den Weg ins Schlafzimmer zu machen um ihr Schlafgewand zu holen.

Und wehe es würde ihn einfallen während ihres Bades zu verduften!
 

Nicht einmal ein Zucken ihrer Mundwinkel.

Sie schien aber dafür umso entsetzter zu sein der Tatsache wegen, das er ihre Küche in einen wahrlichen Saustall verwandelt hatte.

Schön, er hatte sich vielleicht zu viel versprochen und am Ende hatte er nicht einmal ein ‚Dankeschön’ für seine Bemühungen erhalten.

Andere hätten seine Mühen – trotz misslungenen Kochversuchs – bestimmt geschätzt und als süß empfunden und sie?

Es war zum Haareraufen.

Okay, er hatte bereits begriffen, das sie nichts von ihm wollte aber trotzdem hätte sie nicht so reagieren müssen, oder?

Wenn sie allerdings glaubte ER würde IHR in irgendeiner Art und Weise noch einmal nachlaufen, dann hatte sie sich geirrt.

Das hier hatte er nicht mehr nötig.

Er würde die Küche auf Vordermann bringen, das Wohnzimmer aufräumen und dann verschwinden.

Würde er sich eben erst einmal in ein Hotel zurückziehen. Geld hatte er genug, das war nicht sein verdammtes Problem.

Und dann, dann würde er dem Präsidenten der Kaiba Corporation seine wertvollen Informationen über die Princeton Company preisgeben wollen, um seinen Brüder wahrlich in den Rücken zu fallen, womit er nicht nur einen neuen Lebesabschnitt von und für sich beginnen würde, nein .. sondern womit er auch seinen eigenen Weg in seine Zukunft glorreich pflastern würde – oh ja.

Und so tat Chazz sein Bestes, auch wenn er sich wohl niemals als perfekte Putzfrau outen dürfte.

Doch schaffte er es das Wohnzimmer auf zu räumen, das saubere Geschirr wegzuräumen und auch einige Scherben zu beseitigen, ehe er sich nun an diue härtere Arbeit machen konnte:

Das Schrubben der verbrannten Töpfe.

„Hey, Chefchen! Wieso schmollst du so? Und wo ist überhaupt dein Mädchen hin?“, musste er der nervenden Stimme lauschen, welche er nun wirklich am liebsten überhören würde.

Chazz knirschte mit den Zähnen, während das Plappermaul neben ihm einfach nicht seine dämliche Klappe halten wollte!

„ICH SCHMOLLE NICHT!“, blaffte er den gelben Ojama an, welchen er auch schon im selben Moment mit einem Schwamm abwarf.

„Und sie ist auch nicht mein Mädchen! Ich werde den Müll hier noch hinter mich bringen und dann verschwinden!“, knurrte er, während er genervt weiter schrubbte.

Er wusste nicht wieviel Zeit derweil wieder vergangen war, doch war es ihm auch vollkommen gleich.

„ARGH! Was zum Henker mache ich hier eigentlich? Ich bin ein Princeton! Ich schrubbe irgendwelche dämlichen Töpfe nur weil ich einem Mädchen eine Freude bereiten wollte und das obwohl ich noch nie in meinem Leben etwas gekocht habe! UND WOFÜR?“.

Ja, eine durchaus berechtigte Frage, nicht wahr?

Freunde .. pah, Freundschaft hin oder her. Das änderte trotzdem nichts an seinen Gefühlen für sie, die weit über Freundschaft hinaus reichten, auch wenn sie diese niemals erwidern würde.

Er sollte sein altes Leben endlich abschließen.

Sich von seinen Brüdern abwenden; Alexis und alles andere was er mit der Duellakademie verband einfach vergessen!

Er musste vollkommen verblödet sein. Alleine schon wegen der Tatsache, das er nach langen 3 Jahren immer noch solche Gefühle für sie empfand!

Und sie? Es amüsierte sie bestimmt sehr.

Doch an seinen Gefühlen würde er schon noch etwas ändern können, denn so würde es wirklich nicht weiter gehen können.

Letztendlich konnte er Alexis nicht für sich beanspruchen; sie nicht zwingen .. egal wie oft er auch schon mit dem Gedanken daran gespielt hatte.

Als er nun nach einiger Zeit seine Arbeit endlich hinter sich gebracht hatte, und die Küche verließ, stand er plötzlich wieder Alexis gegenüber, welche ihn ziemlich fassungslos anstarrte.
 

Während ihres Bads hörte sie ihn ab und an nicht gerade leise mit sich selbst reden und nebenher fluchen.

Ach, verdammt.

Nachdem sie sich ein wenig abreagiert hatte und meinte langsam wohl doch anfangen zu schrumpeln, wusch sie sich.

Aus der Wanne kletternd trocknete sie sich ihre Haare nur leicht und ließ sie lang, wie sie geworden waren über die Zeit hinter ihren Schultern liegen.

Mit dem kurzem Schlafrock aus glänzendem silbernen Samt, schlüpfte sie aus dem Bad.

Das Wohnzimmer, welches sie dann erblickte zeigte keine Spuren mehr von dem was gewesen war.

Nicht einmal mehr der Schein von Kerzen glitt ihr in die Augen.

Langsam sah sie sich um.

Absolut nichts mehr ließ erahnen was zuvor hier gestanden ist.

Ein schlechtes Gewissen, ob sie so etwas besaß?

Ja, natürlich und sie hatte es in der Badewanne bekommen in der Zeit, jedes Mal wo er ihn hatte hören können, ob fluchend oder mit sich selbst beschäftigt.

Seufzend fasste sie sich mit der Hand auf die nassen Haare und schloss einen Moment sich selbst zur Ordnung schallend die Augen.

Und als sie sich endlich selbst bedanken wollte für das, was er wohl doch Mühevoll hatte zusammen basteln wollen, fand sie ihn auch schon aus der Küche heraus tretend.

Hatte sie so lange im Bad herum gelegen, oder war er nur eifrig bei der Sache gewesen?

Blinzelnd sah sie zu ihm und hob eine Braue.

War er denn wirklich schon fertig?

Gerade als sie dazu fragend den Mund öffnete und Luft holte, schloss sie jene auch schon wieder und ließ ihren Blick schuldbewusst gen Boden gleiten.

Und sie wollte auch gar nicht fragen, sondern etwas anderes machen, sich doch für seine Mühen endlich bedanken.

Auch wenn es aus einem anderen Grund heraus entstanden war, die Mühe und alleine sein Willen sollten doch nicht unkommentiert untergehen.

Selbst wenn er noch nicht fertig war, was kümmerte sie es jetzt in diesem Moment?

Eigentlich hatte sie noch in einen Morgenmantel sich kleiden wollen, denn immerhin war das, was sie mit Spagettiträgerin an sich trug nicht gerade etwas ziemlich 'gemütliches' oder einfache Kleidung mit der Frau ins Bett ging.

Nicht das sie sich etwas erhoffte oder gar eine Absicht dahinter trug, doch sie war nicht gerade einer derer, die nicht auch für sich selbst hübsch sein wollte.

So lief sie auch mal gerne in jenen Aufzug durch ihre Wohnung, mit dem Unterschied das sie dann eigentlich alleine war, deshalb hatte sie noch ins Schlafzimmer gewollt um sich etwas über zu ziehen.

Ob es ihr einfiel das sie hier so stand?

Vielleicht vergaß sie es, in ihren anderen Gedanken.

Also blickte sie wieder auf, doch in der Zeit war er schon längst dabei wohl seine sieben Sachen zu packen.

Beziehungsweise zog er sich doch tatsächlich seinen Mantel an, und das nach einem solchen Gespräch das nicht einmal ausgesprochen zu sein schien.

Wollte er sich jetzt endgültig die Kante geben in dem er einfach nochmal die Treppen herunter fiel in seinem Gram und dabei den anderen Knöchel verletzte?

„Hey.. hey du hast doch nicht wirklich vor jetzt zu verschwinden, Chazz?!“, fragte sie etwas verwirrt auf.

Ihr Konzept ging nicht auf, wenn er ging.

Bei wem sollte sie sich denn Bedanken für sein Vorhaben, wo er doch nicht mal mehr vor hatte wohl zu zuhören.

Seine Worte ließen sie etwas erschrocken an Ort und Stelle verharren und ihn beinahe enttäuscht anblicken.

Ja, er hatte ihr gesagt das er nach dem Putzen gehen wollte und genau dies hatte er jetzt auch vor.

Langsam hob sie ihre Hände an ihre Brust und faltete sie davor, während sie ihn hilflos dabei zusah wie er doch tatsächlich zur Tür spazierte.

War sie ein wenig traurig?

Ein wenig war noch zu wenig, sie war enttäuscht, von sich selbst.

Und irgendetwas in ihr wusste, das wenn er jetzt gehen würde, sie ihn so schnell nicht wieder sehen würde- aber das wollte sie doch nicht!

Sie wollte ihn noch ein wenig bei sich haben, nicht um ihrer Einsamkeit zu entfliehen, nein sondern weil er es war, der hier war.

Die Person an sich sollte ihr Gast sein.

„Aber das kannst du doch nicht einfach wirklich machen, ich meine.. ich wollte mich doch noch bedanken..und..und entschuldigen!“, entwich es ihr ziemlich hysterisch beinahe schon.

Schnell fielen ihr die Worte ungeordnet über die hübschen Lippe, während sie versuchte ihn vorerst nur mit Worten zurück zu halten von seinem Vorhaben.

Doch endlich merkte sie ihre Beine wieder, die kalt wurden im knappen Schlafrock.

Schließlich fand sie eilig noch den Weg zur Tür hin- vor Chazz.

Mit erwartungsvollen Blick stellte sie sich mit dem Rücken zur Wohnungstür und legte eine Hand auf den Knauf, während sie auf sah, denn anscheinend wollte er wirklich gehen.

Hatte er ihr nicht zu gehört?

Er sollte bleiben verdammt!

Hatte sie es ihm gesagt? Vielleicht schon zu oft, denn er begann es wohl mit Freuden zu überhören.

Sie hatte sich entschuldigt und bedankt, ganz eilig und dennoch hatte er gehen wollen.

Kurz schluckte sie auf, als sie also auf blicken musste.

Er war so groß geworden und..!

Vorsichtig suchte sie den Blickkontakt zum anderen, dessen schwarze Augen zwar finster auf sie hinab blickten, aber das übersah sie.

Ganz gleich wie er sie auch anblicken mochte in jenen Moment, ihr wurde viel zu heiß in ihrem wenigen Stoff.

„Vielleicht hast du mich gerade nicht verstanden und ich würde es sogar verstehen wenn es so sein sollte.. Chazz ich hab mich unfair dir gegenüber verhalten!“, sagte sie dann etwas leiser auf und beinahe so als ob sie bald vergessen würde was sie noch alles vor hatte ihn zu sagen, wo sie hier vor ihm stand, den Weg versperrend seines Fluchtvorhabens wegen.

Ja, auch wenn es ihr nicht gefiel, wenn er bleiben sollte musste sie sich selbst erst einmal verzeihen um dann sich ihn gegenüber zu rechtfertigen.

Und während sie so hinauf blickte besprang ihre Wangen eine deutliche Röte.

Eilig senkte sie ihren Kopf,als ihr peinlich bewusst wurde was sie hier tat.

Bettelte sie gerade eben darum das er bleiben sollte?

War diese Aktion ähnlich peinlich wie der Heimweg am Vortag wo sie ihn offen und herzlich beinahe direkt gesagt hatte wie sehr sie sich freute über seine Anwesenheit?

Oh ja, das hier war wenn nicht noch viel ehrlicher und noch sehr viel peinlicher.

Absolut und hoffnungslos in die Verlegenheit sich verrennend hielt sie ihren Blick tief gesenkt und schallte sich zur Ordnung.

Ähnlich wie am Vortag war das, was sie hier eben tat so etwas wie eine Kurzschlussreakion und zu dem überaus störend und kindisch nicht wahr?

Überaus in ihrer Peinlichkeit versunken machte sie zwei Schritte zur Seite und gab den Weg zur Tür auf während sie sich mit ihrem Rücken an die Wand legte, während sie ihren Kopf zwischen ihren Schultern versinken ließ.

Während sie dort stand plötzlich ziemlich fertig mit sich selbst, versuchte einer ihrer dünnen Träger heraus zu finden wie weit er sich an ihrem Arm entlang nach unten schlängeln konnte, während ein Teil ihrer schweren, feuchten Haare es dem Stoff gleich tat und über ihrer Schulter sich den Weg nach unten suchte.

Er sollte gehen, wenn er wollte, ein Recht ihn hier zu behalten hatte sie noch nie gehabt und würde sie auch niemals bekommen.

Fest verschloss sie die Lieder und lauschte, versuchte das pochen in ihrer Brust dabei zu ignorieren, während sie hoffte das sie nicht mit an hören musste wie er die Tür aufzog um zu verschwinden.

Ein weiteres Mal würde sie ihm nicht ins Treppenhaus folgen, nicht in diesem Aufzug.

Sie war doch das Letzte, wo sie sich bewusst wurde sie kindisch sie sich verhielt immer dann, wenn es total unpassend wurde.

Was dachte er jetzt nur bloß von ihr?!
 

Chazz, welcher fest entschlossen war die Wohnung zu verlassen, um somit auch wieder aus Alexis Leben zu verschwinden, schritt einfach an ihr vorbei, während er ihre Worte fast ignorierte – jedenfalls ließ er jene unkommentiert.

Diese Frau verstand es wahrlich von einem Extrem ins nächste zu rutschen.

Zuerst war sie vollends empört und nun wollte sie sich auch noch bedanken und zur Krönung bei ihm für ihr Verhalten entschuldigen?

Sie beide schienen wirklich zu wissen, wie man von einem Extrem zum anderen wechseln konnte.

Als sie sich nun allerdings auch nur vor ihn schob und somit den Weg zu ihrer Haustür versperrte, blieb er vorerst regungslos stehen, während er sie mit gehobener Braue skeptisch betrachtete.

Wieso tat sie das? Für ihn war es jedenfalls vollkommen unverständlich.

Würde er ihr denn etwa keinen Gefallen tun, wenn er wieder verschwinden würde?

Nach ihrem Verhalten aber vorallem auch ihren Reaktionen zuvor ihm gegenüber würde er diese Frage ganz klar mit einem überzeugten ‚Ja!’ beantworten.

Er wurde aus ihr einfach nicht schlau.

Damals an der Duellakademie stand sie zu ihrer Meinung, die heute allerdings ständig wechselhaft zu sein schien, wenn es ihn betraf.

Damals hätte sie ihn niemals so deutlich zurückgehalten und heute? Heute tat sie es wirklich ..

Nur leider wusste er nicht .. ob er sich nun über jene Tatsache freuen sollte oder nicht.

Als sie nun zur Seite rutschte, um ihre Haustür und somit seinen Weg hinaus freizugeben, folgte er ihren Bewegungen aufmerksam mit seinen Augen.

Hatte sie begriffen, das er das alles nur wegen ihr tat? Er nahm Rücksicht auf sie, tat Dinge, die er vielleicht niemals für andere Frauen tun würde.

Zuerst versuchte er sich an ihm vollkommen fernen Kochkünsten zu erproben und nun wollte er bereitwillig wieder verschwinden, damit sie ihn nicht länger ertragen musste.

Nur für sie.

Was verdammt nochmal erwartete sie von ihm? Was wollte sie oder was versuchte sie mit ihrem Verhalten zu bezwecken?

Ja, sie hatte ihm schon oft signalisiert, das er keine Chance bei ihr hatte und vielleicht machte sie das auch so unheimlich interessant für ihn unteranderen, doch aus ihrem Verhalten nun wurde er einfach nicht schlau.

Was wollte sie? Wollte sie ihn locken?

Ha, natürlich würde er am liebsten hemmungslos über sie herfallen, doch tat er es nicht, weil er wusste, das er durch sein Verhalten nur etwas erzwingen würde.

Oder verbarg sie etwa etwas von ihm? ..

Wenn er sich ihr Gesicht so betrachtete .. ihre leicht geröteten Wangen, diesen so Boden gesenkten verlegenen Blick.

‚Nein!’, schollt er sich in seinen Gedanken selbst. Er wollte sich keinen falschen Illusionen hingeben.

Und dennoch ..

Sein Blick fiel auf den von ihrer Schulter hinab gerutschten Träger ihres Oberteils, was ihm wiederum eine leichte Röte entlockte.

Chazz musste hart schlucken, ehe er nun den Träger ergriff und diesen wieder auf ihre Schulter zog.

Dann ging er einen kleinen Schritt auf sie zu, so dass er nun direkt vor ihr stand, legte eine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht vorsichtig an, während er seine andere Hand neben ihrem Kopf an der Wand abgestützt hielt.

„Du hast gesagt, das du auf meine Gefühle rücksicht nehmen willst .. und ich sage dir jetzt, das ich auch auf deine Gefühle rücksicht nehmen will, Lex ..“, flüsterte er dann leise, vorallem aber ungewohnt sanft, während er ihr dabei tief in die Augen sah.

Nur schwer konnte er dem Drang widerstehen mit seiner Hand nicht durch ihr Haar zu streichen, während er ihr nun so unendlich nahe war.

„Lex .. du weißt ganz genau, das ich bis ans Ende meiner Tage bei dir bleiben würde. Aber ich weiß, das du so etwas niemals wollen würdest!“.

Sanft umfasste er mit seiner Hand ihr Kinn und strich mit seinem Daumen sanft über ihre weiche Haut, während er ihr Gesicht noch ein wenig weiter anhob.

„Ich dachte ich würde dir einen Gefallen tun, wenn ich gehen würde ..“, flüsterte er leise, als er sich ein wenig näher zu ihr hinab beugte.

Sie waren sich ganz nahe.

Sein Herz schlug nervös gegen seine Brust und doch schien er Perfektionist darin zu sein sich so etwas nicht anmerken zu lassen.

Sie wehrte sich nicht. Sie wehrte sich nicht gegen seine Nähe.

Warum nicht?

„Warum willst du das ich bleibe, Lex?“, wollte er dann von ihr wissen.

Natürlich erwartete er kein ‚Weil ich dich liebe!’ oder etwa ‚Weil ich dich brauche!’. Nein, er wollte einfach nur die Wahrheit aus ihrem Mund hören.

Wie damals, als sie ihn deutlich machte durch ihre Abneigung ihm gegenüber, das sie sich niemals in ihn verlieben würde!
 

Und nun?

Wie egoistisch sie beide waren, erzählten den anderen das sie versuchten sich in Rücksicht zu üben, nur um dabei im guten Gewissen den anderen zu belästigen.

Das er blieb ließ sie zögern auf zu blicken, doch er ab nicht nach und drängte sie immer weiter dazu auf zu blicken, was ihr außerordentlich schwer fiel.

So etwas durfte er doch nicht von ihr verlangen.

Normalerweise spielte sie mit Herzen und mit Männern wie es ihr gefiel doch sie setzte sich eine Regel und das schon sehr lange.

Es wurde mit keinem Herz gespielt welches liebte, so skrupellos wollte selbst sie nicht sein.

Das hatte er nicht verdient, sondern etwas besseres, doch wie sollte sie ihn etwas besseres zeigen wo er sie doch als die perfekteste aller ansah?

Schwer war ihr Herz und es pochte nervös in ihrer Brust, während sie kurz auf sah, eine andere Wahl blieb er doch kaum.

Warum? Warum? Wollte er es wirklich hören?

Ja, denn er wollte keine Lüge, sondern die Wahrheit gesagt bekommen ganz gleich wie sie auch aussehen mochte, sie konnte es ohne ein Wort in seinen Augen lesen.

Wollte er nicht mehr gehen?

Seine sanfte Art irritierte sie, denn sie kannte jene nicht von ihn, etwas was er sich angeeignet hatte über drei lange Jahre hinweg.

Sie hatte sich verändert, vielleicht in dem Gesichtspunkt etwas offener zu sein, immer dann wenn die Verzweiflung sie trieb.

Wie zum Beispiel an seinen Arm, oder an die Haustür um ihn zu hindern sie wieder zu verlassen.

Wie benahm sie sich denn eigentlich?

Wie ein Kleinkind dem man sein Lieblingsstofftier drohte zu entreißen.

Doch wenn sie nachdachte was dieses Fehlen tief in ihr auslösen würde, das die Stille noch brechender über sie hinein fallen würde, sobald er fort war, packte sie die Hysterie.

Wie unpassend sie sich doch gekleidet hatte doch hatte sie es nicht so kommen lassen wollen.

Keine Wahl hatte sie gehabt, denn hätte sie sich versucht zu verhüllen, für ihn, weil sie doch angeblich Acht nehmen wollte auf seine Gefühle, wäre er verschwunden und dieser Gedanke war kaum zu ertragen.

Seine Worte waren merkwürdig wahr.

Mit zu zerbrechend drohenden Mut blickte sie in die schwarzen Augen,als er ihr so unendlich nahm kam.

Ihr Herz drohte zu zerspringen, langsam hob sie ihre Hand wie in Trance um seine Hände von ihrer Haut zu lösen.

Dabei schloss sie die Augen und senkte ihr Haupt genauso wie sie seine Hand mit ihren beiden von ihrer Wange zog, dennoch nicht mehr los ließ sondern bei sich behielt.

„Weil ich gestern heraus gefunden habe, drei Jahre lang gewartet haben zu müssen.“, wisperte sie leise und senkte ihr Gesicht noch weiter gen Boden.

Wie nah er ihr war, sie konnte seinen Duft wieder einatmen der ihr so gut gefiel.

Ja, wäre er nicht erschienen hätte sie wohl gar nicht gemerkt das sie wirklich gewartet hatte und hätte es dumm und naiv wohl nochmals drei Jahre getan.

Sie hatte ihn vermisst, sie hatte gewartet auf ihren Freund, auf ihren Schatten und ihren heimlichen Liebhaber.

Ja, sie waren doch Freunde nicht wahr? Musste es denn gleich mehr werden?

War es so unendlich schwer für ihn sie als einfache Freundin zu behandeln?

Seufzend schloss sie fest ihre Lieder und legte seine Handfläche nun von sich auf zurück auf ihre warme Wange.

Damals war er ihr immerzu gefolgt, ein Schatten, das Lächeln in ihrem Spiegel.

Und nun? Er war lange fort gewesen, das sie jetzt erst die Sehnsucht verspürte nach einer guten Seele.

Und ihren heimlichen Geliebten,der er doch in Wirklichkeit war, oder?
 

Nach ihrem Verhalten ihm gegenüber; nachdem sie versucht hatte ihn davon abzuhalten fort zu gehen, bezweifelte er, dass sie ihn von sich stoßen würde.

Und er hatte Recht, was ihn trotzallem ein wenig verwunderte ..

Als sie seine Hände ergriff und festhielt, blickte er fragen in ihre Augen.

Ihre Worte waren merkwürdig ..

Was sollten sie bedeuten?

Er konnte den wahren Sinn hinter jenen Worten nicht verstehen.

Hatte sie etwa wirklich auf ihn gewartet? Unvorstellbar.

Und während er sich seine Gegenüber so betrachtete, wich Chazz einen Schritt zurück, um sie nicht länger mit seiner bloßen Nähe zu bedrängen.

Eine Freundschaft zu ihr, würde ihm genügen, auch wenn er weit mehr als freundschaftliche Gefühle für sie hegte.

Es würde ihm schon genügen lediglich in ihrer Nähe zu sein .. ungefähr wie damals.

Dann ließ er von ihr ab und ließ seine Hände in die Taschen seines schwarzen Mantels sinken.

„Ich gehe nicht fort ..“, sagte er dann, ehe sich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen bildete.

„Unter einer Bedingung!“, forderte er dann und sah ihr dabei vielsagend in die Augen.

Er erwartete nichts von ihr, wie sie vielleicht in jenem Moment von ihm erwarten würde; nein .. er wollte nur, das sie ihm einen kleinen Gefallen tat:

„Kannst du mich in den nächsten Tagen zu dem Präsidenten der Kaiba Corporation führen?“.

Ha, er sah es ihr nach seinen Worten genau an! Sie wollte sie wieder empören, nicht wahr?

Dummkopf.

„Ich glaube ich ihn würden einige Informationen über die Princeton Company sehr interessieren!“, meinte er dann schulterzuckend, während das Grinsen auf seinen Lippen immer breiter wurde.

Was .. hatte sie wohl gedacht?
 

Er ging nicht fort.

Wie schön, diese Nachricht ließ ihr Herz tief ein und ausatmen während die Röte endlich nach und nach abklang.

Doch wo er sie nun so ansah war sie fast der der Farbe abermals erlegen die endlich fort wich aus ihren Wangen.

Verdammt er sah gut aus, wie er dort stand.

Aber zur Hölle mit ihm, wieso hatte sie ihn zuvor schon kennen lernen müssen?

Oder gab es eine Möglichkeit einen neuen Chazz Princeton kennen zu lernen?

War es denn nun eine Chance, das zu tun?

Himmel hilf, er wäre einer der Typ von Mann den sie nicht sitzen lassen würde mit der Hoffnung ihn bei der zweiten Begegnung mit nach Hause in ihr Bett zu zerren~

Doch sie ahnte das es niemals so funktionieren könnte wo sie sich und ihn beinahe zu gut kannte.

Beide waren sie sehr dominante Persönlichkeiten und solch etwas schaffte es nicht in einer Beziehung zu überleben, niemand der beiden würde sich bewusst unterordnen können nicht war?

Langsam legte sie abwartend verlegen ihre Hände auf ihre Wangen, blickte auf und hoffte eine eventuelle Röte endlich verstecken zu können, als er so weiter sprach und sie mit seinen wundervollen Augen ansah.

Kurz bevor sie den Mund öffnen konnte, erklärte er ihr den Deal.

Kurz zögerte sie, legte sich eine Hand von der Wange auf ihre Stirn und schloss einen Moment die Augen um ihre Möglichkeiten durch zu gehen die funktionieren könnten um seinen Vorschlag auch zu einem Ziel führen zu können.

Mit einer Idee wie sie seine Vorstellung in Wirklichkeit wandeln könnte nickte sie also auf.

Kurz sah sie zur Tür, die sie zwar verlassen hatte, scheinbar aber immer noch heimlich umstellte.

Dies wollte sie ändern, immerhin wollte er nun bleiben und wand sich von der Wand was durchaus einfach war, jetzt wo er nicht mehr die selbe Nahe Luft atmete wie sie es tat.

„Aber mach dich bitte nicht Unglücklich Chazz.“, meinte sie leise aus und würde lachen wenn er dies im Bezug auf sich und ihr meinen würde.

Nein, sie wollte nur nicht das er sich nun ganz ins Verderben stürzte indem er das aller letzte was er besaß- eine Zuordnung zu Menschen die er wohle her Familie schimpfen musste- aufgab.

Ganz gleich was er vor hatte, sie ahnte nicht den genauen Grund, sie hoffte sie für ihn das er mit sich selbst im reinen bleiben könnte, was immer er auch nun wollte alleine durch ziehen.

Jetzt wo sie auf den Weg auf zum Schlafzimmer war, kam ihr, ihr Schlafgewand viel zu kurz vor, nur gut das sie endlich etwas über ziehen konnte.

Hoffentlich würde er nicht gehen, hoffentlich würde er noch da sein sobald sie wieder im Wohnzimmer stand!

Wieso sie sich das durch den Kopf gehen ließ?

Ganz einfach, es würde viel zu sehr schmerzen wenn er sie belogen hätte, denn auch sie hatte die Wahrheit versucht ihm aus zu breiten.

Die Tür allerdings schubste sie leicht hinter sich zu, im Schlafzimmer angekommen zog sie die Schranktür auf um sich den Morgenmantel über den Kleiderbügel an sich zu ziehen.

Schwarzer Samt umhüllte ihre schmale Figur nun, als sie sich auf den Weg zurück machte um ihn heute Abend noch ein wenig Gesellschaft zu leisten und vielleicht, wollte sie sich nochmal deutlicher für seine Bemühungen bedanken.

Und wenn alles, hoffentlich endlich, ohne Streit laufen würde, könnte sie sich ja noch um seinen Knöcheln kümmern.

Heute so wie gestern waren sie oft im Streitgespräch aus einander gegangen sobald sie etwas länger beieinander hatten gesessen, doch heute Abend, so nahm sie sich fest vor, würde es in einem Happy End enden, und wenn es nur ein nettes Gespräch werden sollte, so war es schon sehr viel mehr als die Gespräche zuvor.

Sehnsucht [Valentinshipping V]

Nachdem Alexis verschwunden war, versuchte Chazz selbst auch wieder den Weg zurück in ihr Wohnzimmer hinter sich zu bringen, was ihm durch seinen verstauchten Knöchel noch immer nicht so gut gelingen wollte.

Als er es nun endlich geschafft hatte und sich somit auch auf das Sofa sinken lassen konnte, legte er seinen Knöchel hoch, um sich den verrutschten Verband betrachten zu können.

Schön, selbst wenn es darum ging sich in irgendeiner Art und Weise selbst zu helfen, schien er vollkommen zu versagen.

Naja, was sollte es!?

Er würde den Abend ohnehin liegen bleiben, denn er bezweifelte, das Alexis noch einmal zurückkehren würde, nachdem sie allen Anschein nach bereits in ihr Schlafzimmer verschwunden war.

So lag er da, hielt seine Arme unter seinem Kopf verkreuzt und sah an die Zimmerdecke hinauf.

Wirklich schade~, das Alexis schon wieder gegangen war.

Und während er in seinen eigenen Gedanken versank bemerkte er nicht, wie diese wieder zurück in das Wohnzimmer trat, womit er selbst nicht einmal mehr gerechnet hatte.
 

Versucht hatte sie ihm begreiflich zu machen das er nicht bleiben sollte, das sie wusste das er blieb, nein er sollte bleiben für sie.

Alexis hatte versucht ihn zum bleiben zu bewegen damit sie etwas davon hatte und sie hatte es tatsächlich geschafft was sie so, kaum glauben konnte.

Als sie ins Wohnzimmer trat hörte ihr Herz für einen Moment auf zu schlagen so lange, bis sie ihn erblickt hatte.

Tatsächlich saß er hier, immer noch, was für ein Glück.

Langsam schlich sie zum Sofa, lehnte ihre Unterarme auf die Rückenpolster und beugte sich leicht nach vorne um ihn an blicken zu können.

Ihre Wohnung war nicht wirklich klein und das Wohnzimmer war groß und dennoch gemütlich, da es ziemlich offen wirkte, denn das Sofa stand mehr oder weniger im Raum zum Fernsehgerät ausgerichtet.

Sie konnte doch beinahe spüren wie er zusammen gezuckt war, oder hatte sie es sich nur eingebildet?

„Was ist jetzt eigentlich mit deinem Knöchel ? Ich meine, hast du dir helfen lassen?“, fragte sie wirklich interessiert auf und blickte an ihn vorüber zu seinem Fuß den er hoch gelegt hatte.

Eine dumme Frage nach diesem Bild, doch was blieb ihr anderes übrig als sich langsam und behutsam zu ihn voran zu tasten?

Sie wollte ihn nicht wieder überfallen oder über den Mund fahren wie in den letzten Gesprächen viel zu oft.

Vielleicht hatte sie in jedem Wort voreilig gehandelt und gereizt um ihn zu zeigen das sie kein kleines Mädchen mehr war.

Sie konnte sich doch genauso um ihn Sorgen wie andere auch, darüber hinaus wieso sollte sie sich denn ihm gegenüber immerzu so aggressiv verhalten?

Endlich sah sie ein, das er einen langen und schweren Weg bis hier her hinter sich hatte legen müssen, sodass sie ihn schonen wollte.

Wenn sie Glück hatte würde es ihr vielleicht sogar gelingen.

Mit neuem Mut und Vorhaben, rang sie sich dann auch endlich dazu durch sich um das Sofa zu bewegen um sich zu setzen, nicht so nah wie am Vorabend und doch weniger verkrampft.

Eine leichte Handbewegung um den weichen Mantel nicht über ihre Schulter rutschen zu lassen sah sie ihn abwartend an.

Wenn er doch nicht mehr gehen wollte.. wozu brauchte er noch seinen Mantel?

Ja sie fürchtete sich sogar fast davor das er seine Meinung so eilig änderte wie sie ihre Emotionen und ihr Wesen.

So kannte sie sich kaum, Chazz hatte sie mit seinem Auftritt total konfus werden lassen und sie versuche sich endlich wieder zu fangen, durfte er doch am Ende nicht der wirkliche Grund für ihr durcheinander im Kopf und in ihrer Brust verantwortlich sein.
 

Überrascht ruhten seine tiefen dunklen Augen auf der Blondhaarigen direkt neben ihm.

Wer hätte das gedacht? Wer hätte gedacht, das sie wirklich wollte, das er blieb?

Für ihn jedenfalls war es noch immer unvorstellbar, aber es war egal.

Warum sollte er sich noch länger über etwas den Kopf zerbrechen, was es ohnehin nicht wert war?

Er musste nicht den Grund hinterfragen. Er sollte es einfach so hinnehmen wie es war und das würde er auch tun, denn so wie es war, war es für ihn vollkommen in Ordnung – mehr als das.

Sie schien ihn vermisst zu haben. Was wollte er mehr? Nichts, denn das war schon unheimlich viel wert.

Sein Blick rutschte hinab zu seinem Knöchel, ehe er seinen Fuß wieder auf den Boden abstellte, woraufhin er eine für sich eher unbequeme Position einnahm.

Doch solch eine kleine Verstauchung war nicht der Rede wert. So etwas ähnliches wie ein kleiner Kratzer, wer würde deswegen schon herum heulen? Er jedenfalls nicht!

„Nein. Warum auch? Es ist alles in bester Ordnung!“, erwiderte er dann auf ihre Frage bezügliches seines Knöchels.

Dann stand er auf, um ihr zu demonstrieren das seine Worte der Wahrheit entsprachen, doch musste er sich selbst leider leider etwas besseren belehren lassen:

„Jautsch~!“, entfuhr es ihm, als er nun etwas fester auftrat und sich daraufhin auch sogleich des Schmerzes wegen wieder auf das Sofa hinter ihn fallen lassen musste.

Wie war das noch gleich ..? Wer würde schon deswegen herum heulen? ER tat es.

Und wie er es tat.

Jammernd hing er nun auf dem Sofa, während er sich fest auf die Unterlippe bis, um dem Schmerz standhalten zu können, welcher durch seinen Knöchel fuhr.

Verdammt, das würde ihn wohl noch eine ganze Weile ausser Gefecht setzen.

Sein Plan, seine Brüder von ihrem hohen Ross zu stoßen schien also auch noch ein wenig auf sich warten zu müssen! Verdammt, verdammt!

Sein Blick wanderte an Alexis vorbei zu den noch auf den Tisch stehenden Gläsern und der angebrochenen Flasche Wein.

Vielleicht sollte er den Schmerz mit ein wenig mehr Alkohol betäuben? Alexis würde ohnehin bald schlafen gehen – davon ging er jedenfalls aus – und er würde den Schnerz so besser ertragen können, welchen er nun schon viel zu lange ignoriert hatte.
 

Seine Demonstration ging nach hinten los, denn das was er ihr zeigte war das Gegenteil von dem was er hatte bezwecken wollen.

Als er sich nun Klagend wieder zurück fallen lassen musste wanderte ihr Blick wieder zurück auf seinen Knöchel,sodass sie die Blicke auf den Wein die von Chazz waren nicht bemerken konnte.

Kurz schloss sie die Augen und begann zu überlegen ob sie helfen könnte und wenn ja wie.

„Ich komme sofort zurück.“, meinte sie nur mit einer Handbewegung die dazu da war ihn sitzen bleiben zu lassen.

Nicht das sie nicht vor hatte zurück zu kehren, immerhin war sie doch da, oder nicht?

So verschwand sie mit hastigen Schritten in der Küche, ohne es auf etwas bestimmtes hinaus laufen lassen zu wollen.

Als sie sich suchend umsah viel ihr eines auf: Chazz hatte tatsächlich getan was von ihm verlangt worden war und das ziemlich gut.

Kramend suchte sie ihm Kühlfach ihres Kühlschranks nach Eis, welches sich schnell in Eiswürfelform finden ließ.

Nach einigem Rascheln und hin und her, kam sie mit einem Plastikbeutel voll Eis in der einen Hand und einem Küchentuch in der anderen zurück.

Sie war beinahe so weit wohl ein Eigenes Kind groß zu ziehen, denn die die ihre Schüler waren gehorchten ihr beinahe auf´s Wort und das größte Baby von allen schien sie sogar auch noch in den Griff zu bekommen!

Sich wieder neben ihn fallen lassend hielt sie ihm Beutel und Tuch entgegen.

Etwas besseres fiel ihr auf die Schnelle nicht ein und so wie es aus schien würde das schon sehr viel mehr bringen als halbe Versuche, nicht wahr?

Als er sie bloß ansah, sie konnte nicht definieren ob er nun verstand oder nicht, seufzte sie auf.

Vorsichtig zog sie den Tisch auf dem Wein und Gläser standen etwas näher ohne etwas zu Bruch gehen zu lassen um anschließend dem Invaliden zu helfen.

So konnte er sein Bein mehr oder weniger entlastend hoch legen und würde keinen Ärger bekommen, immerhin bot sie es ihm an, es so zu versuchen.

Und nachdem sie sein Bein an der Hose also hoch gezogen und auf die Tischplatte hatte legen können, wickelte sie in aller Ruhe das Eis in dem Tuch ein, eher sie das Hosenbein ungefragt etwas höher zog.

Was sie da sah ließ sie inne halten und stutzen.

Da hatte er ja schon einen Versuch der Selbsthilfe wohl gestartet, doch die Bandage lag mittlerweile alles andere als gut gebunden an der schmerzenden Stelle.

Ohne das er eine Möglichkeit gehabt hätte sich zu wehren, blickte sie zurück, und legte ihm dabei den 'Eisbeutel' in die Hände.

„Du hattest heute viel Zeit dich heute in meinem Haushalt durch zu suchen, nicht wahr?“, fragte sie auf, ohne ihn einen Vorwurf machen zu wollen, denn schließlich war es am Ende nur eine Feststellung.

Und während er sich also überlegen konnte ob er das Eis nun festhalten würde oder doch lieber wohl auf seinen weichen Kopf zu legen, begann sie sein Hosenbein ordentlich auf zu krempeln um ihn danach von dem festen Verband, der nicht einmal mehr wirkliche Spannung trug zu lösen.

Wieso sollte sie sich davor scheunen?

Sie bemühte sich nicht gerade um ihn, und dennoch im Vordergrund stand einfach nur, das sie helfen wollte, einem alten Freund..das waren sie doch immer noch, oder?

Freunde..

Ja es würde ihr sehr gefallen wenn er zustimmen würde.
 

Murrend beobachtete Chazz Alexis dabei wie sie sich um ihn kümmerte.

Es war vielleicht ja wirklich nett von ihr, aber sie musste so etwas nicht tun, denn er brauchte das nicht – schließlich ging es ihm gut, ebenso auch wie seinem Knöchel.

Morgen schon würde er ganz bestimmt wieder mit seinem Fuß auftreten können.

Als er nun ‚gezwungener Maßen’ den Eisbeutel halten musste, schob Chazz seine Unterlippe hervor und blickte zu Alexis hin.

„Schon gut! So was haut mich schon nicht um!“, murmelte er dann, ehe er trotzig seinen Blick wieder auf seinen Knöchel sinken ließ.

Ihre Worte überging er ganz einfach. Es war ein Notfall gewesen, so musste er sich ein wenig intensiver in ihrer Wohnung umblicken.

Chazz zog sein Bein wieder vom Tisch herab und stellte seinen Fuß zurück auf den Boden.

Er war doch kein verdammtes Weichei.

Den Eisbeutel trügte er Alexis wieder in die Hand, ehe er sich gemütlich zurück lehnte und dabei seine Lider sinken ließ.

Es tat .. verdammt weh. Doch zeigen würde er es nicht. Warum auch?

Vor ihr musste er nicht jammern, das wäre wohl das Schlimmste was er tun konnte.

So beugte sich Chazz im nächsten Moment wieder hervor, öffnete seine Augen und schenkte sich noch ein wenig Wein in sein Glas, welches er auch sogleich mit einem kräftigen Schluck leerte.

Das tat gut~ und würde seinen Schmerz bestimmt für diesen Abend lindern können.

Und selbst wenn er nachher ein wenig beschwippst sein würde – das machte nichts, denn Alexis würde ja nicht den ganzen Abend mit ihm verbringen wollen, wenn sie nicht bereits schon zu Bett gehen wollte.
 

Und während ihre Fürsorge einfach mit ein paar wenigen Worten in Nichts verpufften setzte sie sich zurück um im nächsten Moment unter Protest nur den Eisbeutel zurück zu bekommen.

Kurz öffnete sie den Mund, holte tief Luft und verstummte.

Nein, genauso hatte sie sich den Abend nämlich nicht vorstellen wollen.

Sie war hier um ihn anderes werden zu lassen als die letzten Auseinandersetzungen, oder Verabschiedungen.

Etwas verstimmt drückte sie die kalten Eiswürfel, die umhüllt von Stoff waren zwischen ihren Händen um daran ihren Unmut aus zu lassen.

Dabei schallte sie sich in Beherrschung und wie würde sie dies erreichen können?

Alkohol, wie Chazz es nun ohne ein Wort vor zu schlagen schien war gar keine so schlechte Idee, wobei die Idee ihn den Beutel so lange an seine dämliche und undankbare Birne zu drücken bis er erst Recht umkippen würde ebenso verlocken zu sein schien.

Missmutig besah sie sich ihren neuen Spielball und drückte langsam sich abregend ziellos auf dem Tuch herum, so lange bis ihr die Finger kalt wurden, wobei sie erst danach ihr Spielzeug auf den Tisch rutschen ließ.

Leicht genervt drückte sie ihren Rücken zurück in die Rückenlehne und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

An manchen Reaktionen erkannte sie eben wie wenig er sich wahrlich verändert zu haben schien, dieser Blödmann, dem sollte sein Fuß schon noch abfaulen.

„Ich war zugegeben, ziemlich überrascht als die gestern plötzlich im Büro standest. Das traut sich kaum einer, weil die meisten wissen wer sich hinter der Tür verbirgt.“, meinte sie mit gehobener Augenbraue und spitzer Anmerkung das er genauso dickköpfig und unnachsichtig zu sein schien wie damals.

Mit dem Kopf durch die Wand und am besten mit geschlossenen Augen,sodass er nicht merken würde das er auf Beton stoßen würde.

Mit einem kurzen Blick zur Seite musterte sie ihn.

Würde sie es schaffen wirklich diesen Kerl nach Seto Kaiba zu schaffen?

Sie war sich nicht sicher, denn so wie er sich manchmal benahm wusste sie nur das er damit nicht einmal einen Blumentopf bei ihrem Vorgesetzten gewinnen konnte.

Kurz aufseufzend, blickte sie zu dem anderen Weinglas das sie schier zu locken schien in Chazz seiner Nähe.

Bei ihm konnte man ja nicht mal mit klarem Kopf sitzen bleiben, undankbar wie er sein konnte.

Sie könnte auch schon im Bett liegen..
 

Chazz hatte eine gehörige Portion Stolz.

Er würde nicht vor ihr – ausgerechnet vor ihr – das Weichei heraus hängen lassen wollen; niemals!

Trotzdem gefiel ihm die Tatsache, dass sie sich um ihn kümmerte und sich um ihn sorgte.

Vielleicht würde ihm auch der Gedanke gefallen, würde sie es weiterhin tun ..

Und während sie abermals sein plötzliches und vollkommen unerwartetes Auftauchen ansprach, schenkte sich Chazz abermals etwas Wein ein.

„Ich wusste nicht wer sich hinter der Tür verbirgt. Aber selbst wenn ich es gewusst hätte, dann wäre ich erst recht eingetreten ..“, bemerkte er ruhig mit einem leichten Grinsen auf seinen Lippen, während er an seinem Glas nippte.

Dann sah er zu ihr und blickte ihr dabei direkt in die Augen.

Natürlich wäre er durch diese verdammte Tür getreten, hätte er gewusst, dass sie sich hinter eben jener verbergen würde.

Doch vermutlich hätte er niemals das Gebäude der Akademie betreten, hätten ihn seine Brüder nicht dazu aufgefordert.

Selbst wenn er gewusst hätte wo er Alexis finden könnte ..

Nein, vielleicht weil er eben genau wusste, bzw. geglaubt hatte, das sie ihn ohnehin niemals wiedersehen wollte.

Und dann .. dann drängte sich ihm abermals wieder eine lästige Frage auf, die ihm auch sogleich einfach über die Lippen wich.

„Wenn du mich wirklich vermisst hast, Lex .. warum hast du mich dann nicht gesucht?“.

Chazz hielt sein Glas fest in seiner Hand, während sein Blick weiterhin auf ihr ruhte.

Er liebte ihre Augen, in welchen er jedesmal aufs Neue versinken könnte, und das obwohl er wusste, das er das nicht durfte oder eher .. vielleicht nicht sollte.
 

Und wenn er Morgen früh ohne Fuß aufstehen müsste wäre es ihr nur recht, damit er einsehen konnte wohin ihn sein Dickkopf am Ende noch führen würde.

Mit verschränkten Armen und einer doch einem leichten Hand zum geschmollten blieb sie ruhig sitzen.

Wo er so erwähnte das er wohl dennoch eingetreten wäre, blieb sie mit dem Blick nicht sehr viel länger auf dem Weinglas hängen, das sie rief, sondern sah aus dem Augenwinkel zu ihm herüber und betrachtete sein Lächeln.

Ja das hätte er wohl, das war ihr tatsächlich entfallen.

Dennoch.. er hätte ihrer Meinung nach gut und gerne einen anderen Grund nennen dürfen, als das er als Spielball und kleiner Bruder immer noch um Anerkennung rang.

Wieder dieses vermissen, welches er aussprach.

Ja, vorher noch fragte er immer nur ob sie ihn vermisst hatte und nach ihrer Antwort suchte er dennoch weiter.

Warum.

Immer dieses Warum.

So wand sie sich ihm zu indem sie ihn nicht länger spitz aus ihren Augenwinkeln ansah sondern ihn direkt anblickte was sie sobald büßen sollte, da seine gesamte Aufmerksamkeit nach der für ihn wohl scheinbar wichtigen Frage vollkommen auf ihr lag.

Zum Glück konnte sie sich gerade noch rechtzeitig aus seinen hübschen Augenblick entziehen bevor diese sie angezogen hätte.

Chazz hatte sich vielleicht nicht sehr verändert, aber verdammt seine Nähe und sein Charm hauten wohl selbst sie um,was sie sich nur schwer eingestehen konnte.

Ihre Rettung und Ablenkung kam in Form des Weins, den sie sich einschenkte um somit seinen fixierenden Blick zu entkommen.

Nun tat sie es ihm also nach, stopfte sich mit einer Hand ihren leichten Mantel zwischen die Beine damit sie nicht anfangen konnte zu frieren, während sie in der anderen ihr nicht länger rufendes gefülltes Glas an die Lippen führte.

Brauchte sie zu lange für eine Antwort?

Interpretierte er vielleicht etwas nun, wo sie sich den Wein zu Gemüt führte?

Was machte sie sich überhaupt solche Gedanken?

„Frag´ so was nicht, nachher will ich das auch noch von dir wissen.“, meinte sie nach dem Schluck auf und sah ihn nur flüchtig an.

„Es ist einfach zu viel, zu schnell passiert, nachdem sich unsere Wege getrennt haben.. meine ich.“, sagte sie auf beinahe unberührt und knapp., erzählte ihm ihren Grund, was würde er für einen haben, wo sie kurz davor war ihn nun mit dieser Frage zu quälen?
 

Ein leises Seufzen entrang seiner Kehle.

Sie mochte wohl Recht haben, allerdings beantwortete das noch lange nicht seine Frage.

Doch wenn sie eine Antwort wollte, warum er nicht nach ihr in all der Zeit gesucht hatte, dann würde er sie ihr gerne geben wollen:

„Wenn du es wissen willst ..“, begann er schulterzuckend, „..ich hätte nicht gedacht, das du mich sehen willst, deswegen ..“, war nunr seine kurze knappe und schier emotionslose Antwort auf ihre unausgesprochene Frage.

Chazz wandte seinen Blick im nächsten Moment von ihr ab und streifte mit einer geschickten Bewegung seinen schwarzen Mantel von seinen Schultern.

Allmählich wurde ihm nämlich ziemlich warm, was gewiss nicht nur an der Nähe zu Alexis lag, sondern auch an dem Alkohol.

Gut, wenn dieser allmählich beginnen würde zu wirken, dann würde er erst einmal den pochenden Schmerz, welcher von seinem Knöchel ausging vergessen können.
 

Wie war das mit der großen Liebe?

Und während sie ihn... ja wirklich schon ein klein wenig enttäuscht ansah seiner mageren Antwort wegen hob sie ihre Schultern an.

Daran ändern würde sie jetzt auch nichts mehr daran können, außerdem waren die drei Jahre bisher sehr anstrengend gewesen, dennoch mit Erfolg gekrönt worden.

Sie hatte gar keinen Gedanken daran fest machen können ihn einmal ausfindig zu machen.

Sollte sie nun mit einem schlechten Gewissen Leben,weil sie es gewesen war die ihn vergessen zu haben schien und darüber hinaus ihn gar keinen Grund mehr gegeben hatte nach der Akademie den Kontakt zu ihr zu suchen?

Zugegeben, dieser Gedankengang schlug ihr auf´s Gemüt.

Kurz holte sie tief Luft während sie bemerkte wie nicht nur mehr das Glas alleine nach ihr rief, sondern mehr noch der Wein.

Wieso rief denn das verdammte Bett nicht?

Alles schrie nach ihr, nur ihre Falle nicht, was sie fast störte, dabei könnte sie danach mit ruhigen Gewissen gehen- denn immerhin war sie ja müde, ein Grund um zu verschwinden.

Doch den hörte sie im Moment nicht sodass sie sich weiter in seiner Nähe aufhielt, doch am Ende so ahnte sie, würde sie daraus nicht schlauer werden.

Denn sie wusste ja nicht einmal was der wirkliche Grund war, weshalb sie im Morgenmantel und Nachtgewand hier saß.

Es frustrierte sie mit jeden weiteren Gedanken, das er so einfach aufgegeben hatte, wo er so unermüdlich hinter ihr her gewesen zu sein schien damals.

Seine Person fing an sie ziemlich nieder zu schlagen.

Erst nahm er ihre Hilfe nicht an- sie und helfen!- nur um danach abermals zu zu schlagen mit der schier trockenen Begründung wieso er sie nicht versucht hatte zu finden.

Wie traurig das alles wurde, wenn man darüber nach dachte.

Und so tat sie sich gut an den nächsten Schlücken,die nicht gesund waren, die Gedanken aber vertreiben sollten.

Mit einem Seitenblick zu seiner Bewegung, die er tat bemerkte sie, das er wohl wirklich vor hatte zu bleiben.

Wunderbar zu Fuß hinaus spazieren war wohl auch nicht mehr drin.

Brummend stellte sie ihr geleertes Glas auf den Tisch, nein sie sollte es nicht übertreiben.

Vielleicht.. würde sie nachher noch ihr Bett überhören!

„Ich werd´ aus dir nicht schlau.“, murmelte sie laut auf und vielleicht lag ihre Absicht ja darin es ihn hören zu lassen, oder vielleicht doch nicht.
 

Chazz blickte kaum zu ihr, sondern ließ seinen Blick aus dem Fenster hinaus in die Dunkelheit gerichtet.

Sie wurde aus ihm nicht schlau?

Für einen Moment ließ sich Chazz jene Worte einmal ganz genau durch den Kopf gehen, während sich langsam ein beiläufiges Grinsen auf seine Lippen schlich.

Ob sie damit gerechnet hatte, das er ihr selbst in diesen drei Jahren nach Laufen würde?

Wohl kaum. Er hatte es nicht getan; er hatte nicht einmal mit den Gedanken daran gespielt, weil er sie vergessen wollte und sogar manchesmal glaubte es wirklich geschafft zu haben.

Leider verfolgte ihn ihr Bild in der Nacht im Traum, leider gelang es ihm nicht sie zu vergessen, indem er sich um andere Dinge zu kümmern versuchte ..

Doch was hätte er auch schon tun können? Selbst wenn es ihm niemals gelungen war sie zu vergessen, so konnte er wohl kaum weiterhin hinter ihr her laufen, um immer wieder auf Ablehnung zu stoßen.

Ja, vielleicht hatte er geglaubt sie wirklich irgendwann einmal vergessen zu können, was ihm bestimmt auch gelungen wäre, wären sie sich nun nicht wieder begegnet ..

Seit ihrer Begegnung schienen seine Gefühle zur ihr zugenommen zu haben .. es war merkwürdig, doch wissen lassen würde er es sie vorerst nicht – wenn überhaupt.

So ließ er ihre Worte unkommentiert, während er sein Glas nun abermals austrank.

Sein Blick wanderte auf die in dem Zimmer hängende Uhr, während er sich seufzend zurücklehnte.

„Vielleicht solltest du schlafen gehen.“, meinte er dann nur – schließlich würde sie morgen wieder an die Arbeit müssen, oder?

Oh nein, dabei vergaß er voll und ganz das heute Freitag und morgen Samstag war und sie somit nicht arbeiten musste.
 

Während sie sich also anschwiegen füllte sie ihr Glas abermals auf.

Vielleicht würde ihr Bett rufen sobald sie jenes endlich könnte verstummen lassen das vom Wein kam?

So hoffte und trank sie auf gut Glück.

Seine Worte ließen sie laut auf brummen.

„Vielleicht solltest du endlich mal anfangen zu denken, Chazz.“, meinte sie nett wie eh und sah ihn nun an, als er sich empörend zu sie wand.

Sein Blick war doch die Frage an sich, selbst ohne ein Wort.

„Morgen gehe ich ganz bestimmt nicht arbeiten. Aber wenn du mich los werden, dann sag es mir lieber direkt. Ich hab so wie so das Gefühl das es dir riesigen Spaß macht mir andauernd einen Schrecken ein zu jagen, indem du mir in allen paar Sätzen erzählen musst das du wieder vor hast zu verschwinden.“, erzählte sie beinahe getroffen, während sie sich zur Beruhigung das Glas abermals an die Lippen führte.

Es war wohl schon so weit, der Alkohol brachte nicht nur Chazz dazu sich etwas freier fühlen zu wollen, indem er sich seinen Mantel entledigte, nein sondern auch Alexis trug ihr Herz viel deutlicher auf der Zunge.

Nicht das sie es nie getan hätte, sie sprach leider zu oft aus was sie dachte und fühlte.

Damals so wie heute.

Oder wie würde er das nennen was sie ihn gebeichtet hatte, auf den Weg hier her, zu ihrer Wohnung am Vortag und das ganz ohne Alkoholeinfluss!

Ja, er erzählte ihr wohl einfach nur aus Spaß heraus das er gehen wollte nur damit sie ihr Herz wieder einfangen musste welches immerzu drohte fort zu galoppieren im Wissen ihn nicht mehr um sich zu haben. Und was tat sie darauf jedes Mal?

Ihn zurück halten, aus Trotz er solle doch bleiben.

Wie peinlich das alles war.

Und darauf hin, auf jene Gedanken war das Glas auch schon wieder geleert.

Bedrückt nahm sie das leere Gefäß in ihrer beider Hände und sah still auf das Glas hinab, ohne sich zu ihm zu wenden.

Ob sie gemerkt hatte was ihr eben heraus gerutscht war?

War es dem anderen aufgefallen?

Einen Moment lauschte sie.

Nichts, ihr Bett schwieg beharrlich, und wenn sie das Glas so ansah schien es auch leiser zu werden, welch ein Glück.

Seufzend ließ sie das Glas wieder zurück auf die Tischfläche wandern, wieder erhoffte sie sich dadurch den Ruf des Alkohol entziehen zu können.
 

Schön, dann hatte er eben vergessen was für ein Tag heute war. Na und?

Und während er ungewöhnlich ruhig wurde oder zumindest es verstand eben diesen Schein zu wahren, schien Alexis unheimlich gesprächiger zu werden, was er mit einem Grinsen kommentierte, während er sein Glas leerte und eben dieses schließlich auf den Tisch vor sich stellte.

Als sie endlich wieder verstummte, drehte Chazz sich zu ihr und sah sie einfach nur einen Moment an.

Ihre Wangen waren etwas gerötet. Hatte sie schon ausreichend getrunken, das ihr eben so warum wurde wie ihm selbst? Offensichtlich.

Es war schon sehr amüsant. Eigentlich hatte er nur etwas trinken wollen, um den Schmerz, welcher von seinem Knöchel ausging ein wenig zu vermindern, weil er ohnehin davon ausging Alexis würde bald zu Bett gehen und ihn somit alleine lassen, auf das er endlich ein wenig herum jammern konnte .. doch nun saß sie tatsächlich noch immer hier und schien sich selbst ein wenig betrinken zu wollen?

Warum? Weil es ihr dann leichter fiel Dinge zu sagen, die sie eigentlich niemals so aussprechen würde?

Natürlich .. so war es nun einmal, wenn man etwas Alkohol zu sich nahm. Er allerdings würde die Hilfe von Alkohol kaum benötigen, wenn es darum gehen würde, Dinge zu sagen, die sein Herz ihm flüsterte.

Dinge, die er schon kaum noch hören wollte.

„Du denkst wirklich ich will dich los werden?“, fragte er dann plötzlich, als er seine Hand ab und mit jener ihr Kinn umfasste, um ihr in die Augen blicken zu können.

Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen.

Da irrte sie aber gewaltig und sie wusste es auch. Oder wollte sie noch einmal aus seinem Mund hören, das er sie niemals los werden wollen würde?

Gerne ..

„Ich will dich ganz bestimmt nicht los werden .. auch wenn ich dich in den drei Jahren am liebsten vergessen hätte ..“, erklärte er dann, während er ihr Kinn weiterhin festhielt, womit sie gezwungen war seinem Blick standzuhalten.

„Und jetzt .. jetzt würde ich mir nichts lieber wünschen als das du hier bleibst ..“, flüsterte er leise.

Ein Moment der Stille trat ein, ehe es Chazz war, der eben diese Stille brach:

„Eigentlich wollte ich ja wirklich verschwinden. Süß zu wissen, das du das Gefühl hast ich würde es aus Spaß machen. Weil ich genau weiß, das du mich eh zurückhalten willst, mh?“, fragte er dann woraufhin seine Mundwinkel noch weiter hinauf zuckten.

Wie gerne würde er so etwas nur glauben ..

Aber er wusste ganz genau, dass er sich eben auf Alexis Verhalten nichts einbilden musste, das hatte er schon lange begriffen.

„Ich finde es sehr schön, das du den Abend mit mir verbringen willst, Lexi ..“, hauchte er dann sanft, während er seinen Daum sanft über ihre Haut streichen ließ.
 

Schmollend das genau das eintraf was sie nicht hören wollte saß sie nun also hier, neben ihm.

Wurde sie müde?

Vielleicht ein wenig aber wenn sie ehrlich war, es war viel schöner hier sich die Nacht um die Ohren zu schlagen an seiner Seite als einsam ins Bett zu kriechen.

Wann würde er wieder gehen?

Würde er verschwinden sobald sie ihn nach Kaiba gebracht hätte?

Dann wünschte sie sich das er so beschäftigt war wie eh und je das der andere noch eine Menge Zeit mit ihr verbringen müsste.

War sie egoistisch?

Wieder diese Frage und ähnlich wie auf dem Heimweg am Vortag rief die kleine Stimme gehässig in ihrem Hinterstübchen, das sie das war, weil sie sich einsam fühlte.

Doch bevor sie dem Trübsinn verfallen konnte war er wieder so herrisch wie eh und je.

Seit wann hatte er jene Berührungsängste verloren?

Seit wann bildete er sich ein sie berühren und zu sich ziehen zu können wie es ihm gerade eben gut in den Kram passte?

Sie gehörte nicht ihm, ganz und gar nicht.

Während sie sich in der Situation vollkommen und zufrieden fühlte blickte sie stur hinauf, denn eine Wahl blieb ihr kaum, trotz das sie ihre Hand an sein Handgelenk legte.

Er liebte sie also wirklich immer noch.. wirklich so sehr wie am Ersten Tag?

Sie konnte es sich kaum vorstellen denn sie selbst wäre gestorben in der Zeit, und deshalb konnte sie es kaum verstehen wie er es geschafft hatte zu lieben, ohne wahre Liebe.

Wie hatte er so lange warten können ohne jemals auf Erfüllung hoffen zu dürfen?

Dies verstand sie ganz und gar nicht, während sie hinauf sah in seine Augen die so wunderschön wirkten.

Seine Worte ließen sie versuchen den Blick aus zu weichen was sich zwar als äußerst verräterisch entpuppte, dennoch einfacher war als seinen Blick bei dieser brutalen Wahrheit zu erwidern.

Und während sein Finger über ihre Haut strich und der Unterton in seiner Stimme sehr viel sanfter wurde, schloss sie ihre Augen.

Sollte er doch bitte endlich auf hören ihre Seele auf einer solchen Art und Weise zu streicheln wie er es schaffte, mit jener Stimme und diesen Berührungen.

Für einen falschen verräterischen Moment neigte sie ihre Wange sacht zur Seite, dorthin wo er sanft über ihre Haut strich nur um im nächsten Augenblick zu versuchen ihn von sich zu lösen, wie immer.

Immer wenn er sie so berührte, sanft mit seinen Fingern berührte schloss sie die Augen um absolut nichts zu verraten was sich in ihren Seelenspiegeln in diesen Momenten hätte widerspiegeln können.

Vorsichtig drückte sie seine Hand fort von ihrer Haut.

Hatte sie nur das Gefühl oder wurde ihre Gegenwehr mit jedem neuen Angriff seiner Seite aus langsamer und weniger eilig?

Verwundert über diesen Gedanken starrte sie einen Augenblick lang zu jener Hand, die sie von sich gepflückt hatte, wieder einmal.

Ja, er war mutig geworden, seine Berührungsängste waren vollkommen verflogen und eine unbekannte Selbstsicherheit gegenüber Frauen zeigte sich ihr gegenüber.

„Ich würde es sicherlich bereuen dich jetzt schon alleine zu lassen.“, sprach sie beinahe ebenso leise auf wie er.

Seine Hand hielt sie nicht länger am Handgelenk, sondern rutschte sanft mit ihrer Hand in die seinige.

Ja sie hatte ihn wirklich vermisst.
 

Oh ja, er war schrecklich verliebt. Er war bis über beide Ohren in ein Mädchen verliebt, welches seine Gefühle niemals erwidert hatte. Er liebte ein Mädchen, welches so vollkommen anders war als die anderen. Sie war einzigartig.

Sie war für ihn die Schönste von allen, das bezaubernste was er je gesehen hatte.

Er liebte sie noch immer und vielleicht hatte er die Hoffnung niemals aufgegeben, das sie irgendwann seine Liebe ebenso erwidern würde.

Vielleicht hatte er das wirklich nicht ..

Und wenn er sich Alexis in diesen Augenblicken so betrachtete, bereute er es nicht eben jene Hoffnung noch immer zu wahren.

Sie stieß ihn nicht von sich, schien seine Nähe sogar zu genießen.

Nein, er würde die Hoffnung niemals aufgeben. Er würde um sie kämpfen, doch heute wusste er, das er sie nicht nur durch ein Duell beeindrucken konnte.

Sie war einsam und alleine .. er wusste es .. vielleicht sehnte sie sich gerade deswegen plötzlich nach seiner Nähe; vielleicht wollte sie deswegen nicht das er ging.

Doch, selbst wenn eben dies der Grund war .. dann würde er dennoch bleiben wollen.

Er würde ihr diesen Gefallen tun wollen, weil er nicht wollte, das sie sich so schrecklich einsam fühlen musste.

Er würde für sie da sein, ganz egal .. was sein Herz auch flüsterte.

Ich lasse dich nicht alleine ..“.

Sanft verhakte er seine Finger mit den ihren, während er sie weiterhin ansah.

Verdammt, er würde sich für sie selbst belügen .. und vermutlich tat er dies sogar schon in diesem Moment, denn es war ausserordentlich schwer ihr so nahe sein zu dürfen, während sein Herz dabei so unheimlich nervös gegen seine Brust klopfte.

Er würde sich einreden, dass es okay war, wenn er bei ihr war .. und doch würde er sich mehr als alles andere nach ihr sehnen und verzehren.

„Lexi .. ich werde nicht zulassen, das du länger einsam bist ..“, hauchte er sanft, während er seine freie Hand zärtlich über ihren Kopf durch ihr langes Haar streichen ließ.

Alles in ihm schrie danach sie zu küssen .. einfach alles, doch konnte er es nicht tun.

Nein, er würde es auch nicht tun, nicht wenn sie es nicht wollte.
 

Immer noch sah sie auf ihre Hand die in seiner warmen nicht länger einsam verharren musste ohne Gegenreaktion.

Als er sich auf das sanfte Spiel einließ überkam sie ein warmer sanfter Schauer.

Sie war glücklich.

Wirklich für diesen einen Moment, ganz ohne Alkohol oder Erfolg.

Einfach nur mit ihm.

Mit ihrem Chazz.

Ja sie waren Freunde, zwar hatten sie sich in ihrem jungen Leben leider doch viel zu spät für anderes kennen gelernt und doch wieder gefunden.

Und er war seiner ihrer liebsten gewesen doch gesagt hatte sie es ihm noch nie.

Das würde sie nicht nach holen, nicht heute und jetzt wo die Grenze gefährlich drohte zu verwischen zwischen dem Verbot und dem, was das Herz begann zu wispern.

Langsam sah sie auf, nachdem sie ihrer beiden Hände lange genug an geblickt hatte um in seine Augen zu schauen die sie immer an zu sehen schiene, zu jeder Zeit.

Er würde sie nicht alleine lassen?

Warum war er sich so sicher?

Würde er wirklich ewig auf sie warten? War es das, was er damit sagen wollte?

Ja, er war hier und ließ sie nicht alleine, ganz im Gegenteil er hatte sie aus der Einsamkeit geholt, denn so lange wie er bleiben würde, würde sie nicht in der Stille verharren müssen.

Wann hatte er gelernt so schöne Dinge zu sagen?

Damals hatte er viele Sachen erzählt die ähnlich klangen wie die von heute, dennoch irgendwie schienen diese Worte von Chazz ganz anderes zu klingen.

Sie waren wahr. Hatte er sich neu in sie verliebt und war auf dem Weg erwachsender geworden das er wahrlich wusste wovon er sprach?

Fasziniert von ihm blickte sie stetig auf, wich seinen herrlichen tiefen Augen nicht mehr so oft aus wie sonst.

Und während sie ihn so ansah in ihrer leichten Schwärmerei erkannte sie etwas ganz genau:

Er hatte es gesehen.

Schon lange erkannt und das wo sie seinem Blick oft aus gewichen war um es ihn nicht zu zeigen was er gefunden hatte.

Das sie einsam war.

Wie hatte er es nur sehen können? Hatte sie sich verraten, viel zu schnell in seinen Armen sich wieder gefunden?

Jener Moment war warm und außerordentlich voller schöner Gedanken.

Ja, mit ihm an ihrer Seite war das atmen etwas leichter als alleine.

Seine Berührungen waren wie sanfter Sommerregen in dem sie gerne stand weil er so selten war.

So selten waren sie, die warmen wahren Berührungen die sie so sehr misste das er es gesehen hatte.

Beinahe schon schüchtern hielt sie einen Moment inne, eher sie ihn mit einem Bittenden Ausdruck ansah, während sie näher zu ihm auf schloss.

Es war, wie ein neues Erstes Mal für sie.

Chazz war ein sehr lieber Mensch in ihrem Leben gewesen, schon immer und doch waren sie doch nur Freunde das sie sich doch noch schwer tat sich ihm an zu vertrauen.

Alexis Rhodes die doch Chazz Princenton niemals näher an sich heran gelassen hat als nötig suchte bei ihm ein wenig Wärme, ein wenig mehr Geborgenheit, weniger Einsamkeit.

Sie waren Freunde, nie hatte sie ihm viel und etwas wahres über sich erzählt und was nun?

Er hatte es gelesen, alles in ihren Augen schon..

Es musste okay sein, nur heute durfte es so sein wie es war, ja das war ihr Wunsch.

Und während er also sitzen blieb, rutschte sie näher zu ihm um sich an ihn zu setzen, ganz nah.

Herrlich nah das sie seinen Duft wieder gut wahr nehmen konnte.

Sehr zögernd hob sie eine Hand sanft auf seine breite Brust, während sie mit ihrem Kopf sich auf seine Schulter legte.

Sie brauchte ihn.. dringender als sie es sich vor gestellt hatte.

Seine Worte machten sie vielleicht noch anfälliger für die Wahrheit die doch die Einsamkeit war.

Alexis wollte nicht alleine sein und wo er so bitter süße Worte ihr entgegen brachte schien sie nur noch bedürftiger zu werden in seiner Nähe genau dem zu entfliehen wovon er sprach, bot er es ihr nicht sogar an?

Es war sehr fremd bei ihm, musste sie fest stellen als sie ziemlich schüchtern nun so nah wie niemals zuvor bei ihm saß und.. mit ihm kuschelte.
 

Ja, er bot sich ihr wirklich an. Er bot es ihr an .. seine Nähe. Er bot es ihr an, das sie für ihn da war.

Verdammt, er würde für sie mehr als nur die Sterne vom Himmel holen.

Er würde natürlich alles für sie tun. So würde er auch für sie da sein wollen, ganz gleich wie schwer es auch für ihn würde ..

Er würde vielleicht nicht ewig auf sie warten .. aber er würde vielleicht ewig um sie kämpfen.

Vielleicht war es ein glücklicher Zufall, das er ausgerechnet der gewesen war, der wieder in ihr Leben getreten war. Ja, er war wirklich froh darüber, das er es war, selbst wenn er wusste, das sie sich Jaden gegenüber nicht anders verhalten hätte ..

Das hier hatte alles nichts zu bedeuten, das wusste er ..

Und dennoch konnte er einfach nichts dagegen tun:

In ihrer Nähe wurde ihm heiß und kalt zu gleich. Sein Herz raste. Seine Kehle wurde so unendlich trocken. Es fühlte sich schon beinahe so an, als hätte er vor kurzen einen ganzen Sandkasten leer gefuttert.

Als er ihre zierliche Hand auf seiner Brust spürte musste er hart schlucken.

Sie hatte ihn noch nie so berührt – selbst wenn es eine eher belanglose Berührung war; sie war ihm noch nie so nahe gekommen.

Seine kühnsten Träume gingen in diesem Augenblick in erfüllung.

Und es war ihm egal, das sie das alles nicht aus Liebe zu ihm tat ..

Er wollte, das es ihm egal war .. doch konnte er die Sehnsucht nach ihr einfach trotzdem nicht verbergen.

Es fiel ihm schwer bei ihr zu sein .. jetzt in diesem Augenblick, wo er selbst ein wenig angetrunken war.

„Oh, Alexis ..“, hauchte er leise, als er ihr nun wieder in die Augen sah, die seiner Meinung nach verboten werden sollten ..

Sein Blick senkte sich auf ihre sündhaft schönen Lippen. Verdammt .. und er wollte diese mehr als nur küssen.

Und dann, dann stand Chazz plötzlich abrupt auf. Ob er sich davor fürchtete die Beherrschung zu verlieren wusste er nicht – jedenfalls war eine abrupte Bewegung ein wenig zu schnell für ihn gewesen und vorallem in seinem Zustand kaum empfehlenswert.

So geriet er also gefährlich ins schwanken und fiel schon den nächsten Moment zu Boden und landete auf dem weichen Teppich in Alexis Wohnzimmer.
 

Vielleicht war die Hand auf seiner Brust eine schlechte Idee gewesen.

Denn sie konnte es spüren, das schnelle nervöse Schlagen seines Herzens, darüber hinaus fühlte sich das, was sie fühlen konnte beinahe verdammt gut an.

Als sie wieder auf blickte zu ihm erkannte sie seine absolute Nähe.

Was sie hier taten?

Nichts, der Alkohol tat dies alles, diese Ausrede war die einfachste von allen und hinterher auch für sie beide.

Es würde sie beide nur retten und die Schlinge um ihrer beiden Hälse nicht all zu eng werden lassen.

Er gab sie nahm, so war es schon immer gewesen, doch heute, heute war es alles ein wenig komplizierter, ein wenig mehr von allem war dazwischen.

Und als er nach ihren Namen plötzlich die Flucht ergriff rutschte sie nur noch zur Seite und sah auf wohin er denn wollte.

Anscheinend nicht wirklich weit, denn sein nächstes Ziel wurde der Boden.

Kurz schnaubend drückte sie sich auf und das auch nicht wirklich mit Absicht, denn viel mehr rutschte sie so auf dem Sofa zurecht, das sie auf ihrem Bauch liegen konnte ohne dass das Sofa ihr zu klein dabei wurde, das jetzt mehr Platz bot, ohne ihn.

Mit den aufgestützten Ellbogen, legte sie ihr Gesicht in die offenen Handflächen und sah zu ihm hinab.

Erst sah sie ihn an, fragte nicht weiter nach, da sie wusste das er jetzt bestimmt nicht anfangen würde zu klagen, dann allerdings schmunzelte sie breit auf.

Kaum etwas dazu konnte sie, abgesehen von dem Alkohol in ihrem Blut, als sie anfing los zu prusten.

Seine Flugstunden hatten sich nicht gelohnt, denn so wie er zu Boden ging war es doch immerzu nur noch eine Bruchlandung.

So kicherte sie und lachte auf während er sich am Boden wohl aufsetzte mit der Meinung dort nicht tiefer fallen zu können indem er an Ort und Stelle sitzen blieb.

Und schon war für den Moment vergessen was eben noch gewesen war, eigentlich.

Hier auf dem Sofa lag es sich kichern sehr gut, sodass sie es bei behielt so zu verbleiben während Chazz den Boden wohl sehr viel interessanter zu mustern schien als seinen verlorenen Platz.

Nicht nur, das er ihr ein paar weniger einsame Atemzüge tun ließ, nein er brachte sie sogar zum Lachen.
 

Wow. Sein Auftauchen schien sich für Alexis ja wirklich sehr gelohnt zu haben.

Er war nicht nur überaus gewillt ihr ihre Einsamkeit zu nehmen, sondern brauchte sie auch noch zum lachen, bzw. dazu über ihn zu lachen.

Mit zu einem Schmollmund verformten Lippen setzte Chazz sich auf und fixierte beinahe hingebungsvoll und doch ziemlich verlegen einen Punkt auf dem Fußboden neben sich.

Ihr Lachen .. klang wie eine himmlische Melodie in seinen Ohren.

Seufzend sah er zu ihr und konnte einfach nicht anders, als seinem Schmollmund ein leichtes Lächeln weichen zu lassen.

Sie war so wunderschön ..

Verdammt, er wollte sie in diesem Augenblick mehr als alles andere. Dieser dämliche Alkohol war schuld. Er hätte diesen erst beginnen sollen zu trinken, nachdem sie zu Bett gegangen war.

Und dann stand Chazz schließlich wieder auf, blieb schwankend auf seinen Füßen stehen, wandte sich zu Alexis herum und trat wieder auf das Sofa zu.

Er konnte einfach nicht anders.

Er musste zu ihr .. er musste ihr ganz einfach nahe sein.

Natürlich würde er sich ein wenig mehr zurückhalten, wenn doch nur dieser dämliche Faktor des Alkohols nicht war, der alles noch schlimmer machte – besonders für ihn.

Langsam ließ er sich direkt über Alexis nieder, in dem er sich über ihr abgestützt hielt.

Sie war ihm mit ihren Blicken gefolgt, welche nun beinahe nervös zu ihm hinauf blickten.

Er verharrte direkt über ihr, und daran würde er auch vorerst nichts ändern wollen.

Oh, es war einfach viel zu schön um verdammt noch mal war zu sein.

Er hatte Alexis da, wo er sie schon immer haben wollte: bei ihm!

Wie könnte er sie je wieder ziehen lassen?
 

Während seiner Vorstellung die zwischen Schmunzeln und Schmollen sichtlich missglückte in beiden Hinsichten, blieb ihr eigens Lächeln auf ihren Lippen vorhanden.

Interessiert was er nun ausprobieren wollte blieb sie liegen und beobachtete ihn ohne scheu bei jeden seiner Schritte.

Diese jedoch führten offensichtlich zu ihr und würden dort auch enden.

So also fand sie sich, in ihrer Beobachtung die Chazz gegolten hatte auf dem Rücken liegend wieder.

Nicht weil sie es auf dem Bauch nicht bequem fand, nein sondern weil sie sich zu unsicher fühlen würde, wo er doch so nah über ihr sich platziert hatte als das sie ihm ihren Rücken zugewandt haben wollte.

Ihr Lächeln verschwand je näher er kam, denn sie wurde nervöser je näher er kam und je deutlicher sie seine Position erkennen konnte die nun dort ihr Ende fürs erste fand wo sie ihm direkt ansehen musste.

Fühlte sie sich unwohl?

Nein aber eine gewisse nervöse Unsicherheit flüsterte in ihr auf doch war sie nicht laut genug, da der Alkohol sehr viel lieber das Gegenteil dazwischen rief in ihren Gedanken liegen zu bleiben.

Da war kein Vertrauen in ihrer Zurückhaltung oder in seiner Opferbereitschaft ihr gegenüber.

Alexis blieb ziemlich still liegen, kein Lachen mehr, nur noch forschende Blicke die ihrem Gegenüber galten der direkt über ihr nun verharrte.

Er wollte sie küssen, nicht wahr?

Nicht nur in den Arm nehmen oder sich in ihrer Nähe wissen richtig?

So war es an ihr gelegen in seinen Augen zu lesen, das erste Mal seid langem konnte sie dort die Wahrheit erkennen.

Er wollte alles an ihr, genauso lieben wie er es doch heimlich oft Nachts schon getan hatte.

Leichte Unsicherheit machte sich in ihr breit.

Nicht das sie es nicht genießen würde, verdammt so begehrt wurde man nur sehr selten als Frau, aber es würde in einer Tragödie enden sobald sie sich ihm vor die Füße werfen würde.

Sie würden ihn nur sehr unglücklich machen, würde er hier bei nicht die Konsequenzen sehen wollen.

Und das war ihre erste und größte Sorge, das sie ihm weh tun würde.

So blieb sie liegen, denn wollte sie sich aufstützen würde sie noch näher an ihn heran rücken.

Ihr Herz schlug eilig obwohl sie den Atem anhielt, der Moment war behutsam und leise, ihre Blicke waren stark und wissend.

Würde es heute ein Happy End für sie geben?

Doch wie würde dies ausfallen? Zusammen in einem Bett oder jeder für sich am nächsten Morgen?

Die Gedanken jagten sich gegenseitig und ließ sie tief Luft holen, als sie behutsam, nicht aber aus Frucht oder Eile ihn eine einzige und letzte Chance diesen Abend wohl gab sich selbst zu ermahnen.

Denn das was sie tat um ihn eine letzte Rückzugsmöglichkeit zu schenken, war denkbar einfach, sie sah ihn nicht länger bittend an den Blick von ihren Lippen zu nehmen die sie doch sehen und spüren konnte. Behutsam wand sie ihren Kopf zur Seite, und hoffte das es etwas bringen würde ganz gleich was sich Chazz daraus nun basteln würde, sie hatte keine Wahl mehr, ganz gleich welche Entscheidung er auch nun treffen wollte.

Keine Hand dich sich mahnend gegen ihn hob um ihn daran zu hindern ihr zu Nahe zu kommen.

Keine fauchenden Worte.

Verdammt wo war ihr wahres Ich?
 

Oh ja, er wollte sie küssen, doch er tat es nicht.

Ganz egal, das sich der Moment sich regelrecht anbot sie zu küssen. Ganz egal, das sich ihre leicht geöffneten Lippen ihn regelrecht dazu aufforderten sie zu küssen.

Nein, er küsste sie nicht, nicht einmal als sie ihren Kopf zur Seite neigte und somit ihren schlanken Hals wunderbar freilegte und ihm somit zur Schau stellte.

„Eigentlich will ich dich mehr als alles andere, aber ich werde nichts tun .. was du nicht willst ..“, hauchte er sanft, als er sich ein Stück zu ihr herunter beugte und seine Stirn an ihren Kopf schmiegte, während er dabei die Augen geschlossen hielt.

Die bloße Nähe zu ihr war unglaublich berauschend.

Wie kam es überhaupt, das sie keinen Freund hatte? Nun, es kümmerte ihn eigentlich nicht, denn ihn interessierte nur die Tatsache, das Alexis zu haben war und er würde diese Chance schon noch irgendwann nutzen können – bestimmt.

Jedenfalls schien ihr seine Nähe schon einmal zu gefallen, nicht wahr?

Ja und ausserdem .. angetrunkene erzählten immerhin nur die Wahrheit.

Aber er kannte die Wahrheit auch so .. eine Wahrheit, die gegen seine Gefühle sprach.

Sie liebte ihn nicht. Sie wollte einfach nicht mehr einsam sein.

Etwas was ihn nicht sonderlich glücklich stimmte, aber wenigstens durfte er derjenige sein, der ihr ihre Einsamkeit nehmen konnte.

Würde er das aushalten, während auf ihrer Seite keine Gefühle für ihn existierten?

Er würde es für sie vielleicht aushalten, die Frage war nur für wie lange – doch dies interessierte ihn nun auch nicht.

Jetzt gab es etwas viel wichtigeres.
 

Ziellos suchten ihre Augen etwas im Raum in den sie nun sah, wo sie ihn nicht länger anblicken konnte und wollte.

Fürchtete sie sich?

Ein wenig.

Aber wovor?

Sie wusste es nicht.

Und wenn sie ehrlich zu sich wahr?

Dann gab es mehr als genug Gründe weshalb sie sich vor ihrer eigenen Nervosität fürchtete.

Denn die versteckte Wahrheit hinter ihren eiligen Herzschlägen würde viel zu laut über sie hin einbrechen,würde sie ihr einmal lauschen wollen.

Kurz erschrocken schloss sie die Lieder, als sie hören konnte das er sich zu ihr hinab beugte.

Doch als sie merkte was er tat und wovon er sprach sah sie aus halb geöffneten Seelenspiegeln betrübt in das Wohnzimmer.

Hatte sie Rücksicht auf ihn nehmen wollen?

Ganz sicher doch, ja.

Und wer war es der sich hinterher um sie sorgte?

Chazz, denn er versuchte sich selbst für sie zurück zu halten.

Hatte sie so etwas verdient,wo sie scheinbar die größte Heuchlerin war?

Wie gerne hätte sie Chazz in den Armen einer anderen gewusst, natürlich wäre ein wenig Neid dabei gewesen bei jenen Anblick aber bei einer anderen konnte er wenigstens Lieben wie er wollte und scheinbar musste, denn sein Herz war voll davon.

Langsam schloss sie ihre Augen wieder und spürte seine unmittelbare Nähe, was die Wärme nur noch in ihren Wangen steigerte.

Die letzte Hürde würde ein Kuss sein.

Doch diesen versuchte sie mit allen Mitteln zu verhindern, denn sie wollte sich und ihn nicht noch mehr verletzen.

Seine Augen hatten ihr schon zuvor verraten das er sich sehr bemühte sie nicht zu überfallen, obwohl das Gefühl ihn dazu riet.

Doch sein Verstand war noch nicht ganz dem Alkohol verfallen, wie es schien noch nicht.

Seine Worte stimmten sie traurig und doch zugleich ziemlich selig.

„Du hättest etwas besseres verdient, jemanden der dich liebt, Chazz.“, hauchte sie leise und das erste Mal lag in ihrer Stimme ein sanfter warmen und überaus ehrlicher Ton.

Mit jener Aussage wollte sie ihn nicht nieder machen, nein ganz und gar nicht.

Vorsichtig hob sie ihre Arme, die still dar gelegen waren um sie um seinen hübschen Körper zu legen und somit ihn bei sich zu halten.

Seine Nähe war überaus betörend und verführerisch zu gleich.

Sein Wesen war ihr Gift, denn würde er länger noch solche süßen Worte wispern, noch länger versuchen ihr die Einsamkeit zu nehmen würde sie ihn auf falsche Art und Weise vollkommen verfallen.

Sich selbst würde sie in ein dünnes Band aus Lügen und Blindheit um die Augen legen und auch um ihr Herz um nicht zu spüren was sie tun würde, eher sie sich versah.

Merkte er es?

Konnte er es spüren das es ihr schwer fiel nicht auf seine Art und Weise, so behutsam wie er mit ihr um ging, ein zu gehen?

Sanft und dennoch mit dieser Scheu wie von zu Anfang, behielt sie ihre Umarmung an ihn und schmiegte ihre Wange an die seinige.

Spielte sie mit ihm?

Oh nein, das würde sie sich ihm gegenüber niemals einfallen lassen wollen und doch hatte sie kaum eine andere Wahl als so zu reagieren.

Das ungewollte Gift seiner schönen Augen und sanften Worten, und den vielen vorsichtigen Berühungen schien langsam Wirkung auf sie zu zeigen.

Begehr [Valentinshipping VI]

Chazz konnte sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen, als Alexis plötzlich ihre Arme um ihn legte und ihn bei sich hielt.

Sie war schon ein merkwürdiges Mädchen. Sie fürchtete, er könnte verschwinden, nicht wahr?

Nein, aber das würde er nicht tun ..

Er würde bei ihr bleiben, wenn es ihr Begehr war.

„Du bist etwas Besseres. Und du wirst auch diejenige sein, die sich in mich verlieben wird, Alexis!“, sagte er leise, ohne Witz und vollkommen ernst.

Ja, das war sein vollkommener ernst. Sie würde ihr Herz schon noch an ihn verlieren, daran hatte er keine Zweifel.

Wieso sonst war sie ausgerechnet so verrückt nach seiner Nähe? Schön, sie war einsam .. aber sie würde sich doch wohl kaum jedem x-beliebigen anderen Kerl gegenüber verhalten.

Doch ehe sie Gelegenheit haben konnte seiner Worte wegen zu protiestieren, sah er ihr tief in die Augen, umschloss ihr Gesicht mit seinen Händen und beseitigte den letzten Abstand zwischen ihnen, als er ihre Lippen mit einem Kuss versiegelte.

Okay, er hatte sie nicht küssen wollen .. aber .. nun ja, er konnte nun einmal einfach nicht anders.

Und ausserdem sagte ihm irgendetwas, das sie ihn diesesmal nicht dafür ohrfeigen würde. Ja, und es war nicht das Stimmchen des gelben Ojama, die es ihm zu flüsterte – zum Glück!

Chazz senkte seine Lider und hielt Alexis bei sich, während er sich selbst dem Gefühl, welches einzig und alleine nur sie auslösen konnte, vollkommen hingab und die Berührung ihrer Lippen genoß.

Sie waren so weich, so süß ..

Sanft strich er mit seinen Lippen über die ihren; zupfte an diesen; kostete jeden Winkel.

Es war unbeschreiblich. Es war wie ein Traum; ein verdammt realer Traum.

Vielleicht würde er es bereuen, sie geküsst zu haben, doch in diesem Moment war es ihm egal.

Es war es ihm wert, auch wenn sie diesen Kuss vielleicht nicht mit Gefühlen wie Liebe erwidern würde.
 

Wenn die Lichter ausgehen würden, würde sie ihn dringend an ihrer Seite brauchen?

War sie es die dann in Wahrheit nach ihm verlangte und nicht er nach ihr?

Seine Worte waren merkwürdig denn sie hörte keinen Spott da heraus oder etwas ähnliches wie Hohn.

Was wusste er wirklich über sie, was sie noch versuchte heraus zu finden?

Zögernd löste sie die Umarmung damit er sich leicht aufrichten konnte was sie nicht hätte zugelassen, mit dem Wissen was ihr fehlte.

Als seine Hände abermals sie berührten waren sie weich und sanft.

Chazz hatte sich verändert, im Umgang mit ihr.

Er war weniger hysterisch, es schien als ob er viel Übung bekommen hätte im Umgang mit Mädchen oder mit seinen Gefühlen?

So feinfühlig hatte sie ihn selten damals erlebt, vielleicht war es auch gut so gewesen denn wohl möglich wäre sie ihn damals schon auf den Leim gegangen, so wie sie es jetzt eben zu tun drohte.

Nervös versuchte sie in seinen Augen etwas zu lesen, etwas was sie endlich zurück schrecken ließ doch sie konnte nicht.

Sie fand keinen Grund das sie ihn von sich stoßen würde, zu ihrem Leidwesen schien er dies zu wissen.

Denn als er sich endgültig näherte, alle Vorsätze alle Versprechen die sie sich gegeben hatten einfach vergaß spürte sie eine unwohle Wärme in sich aufsteigen die heiß und kalt zu gleich zu sein schien.

Die Abneigung, das Wissen um die Konsequenzen ließen ihr nicht die Augen zu fallen.

Doch die Zuneigung die zeitgleich mit dem Unmut aufschwabbte tief in ihr, ließen sie an Ort und Stelle verharren.

Ihre Hände die sie vor dem Kuss halt suchend in seinem Oberteil vergraben hatten fassten etwas fester in den Stoff, doch nicht mehr lang.

Mit halb geschlossenen Augen und rosa Wangen entspannte sich ihr Griff von Herzschlag zu Herzschlag vorsichtig.

Und als er sich löste war sie sprachlos.

Einfach nur in seine Augen schaute sie, als sie sich wieder öffnen wie hypnotisiert von dem was er getan hatte.

Ihre Lippen hatten sich berührt ohne das sie zugeschlagen hatte.

Was hatte er nur mit ihr angestellt? Woher nahm er sich die Freiheit zu behaupten sie würde sich in ihn verlieben?

Scheinbar war das Atmen und Blinzeln für den Moment unwichtig, die Wärme ließ sie vieles vergessen, seine Nähe machte alles andere unwichtig, für den Augenblick indem er bei ihr war.

Den Kuss hatte sie nicht erwidert, wie man ihn hätte erwidern können doch gänzlich untätig war sie auch nicht geblieben, hatte ihre Lippen während ihrer Berührung leicht gespitzt gehalten um es ihn nicht zu einsam werden zu lassen.

Ihre Hände vergriffen sich nun nur leicht an dem Stoff über seinem Rücken während sie einfach nur auf sah.

War sie seinem Charme bereits erlegen?

Und beinahe war sie sich sicher.

Sie würde diejenige sein, die bei erloschenem Licht nach ihm verlangen würde..
 

Chazz war seinen Gefühlen unterlegen. Und es war ihm egal, ob er es bereuen würde oder nicht.

Hier, direkt vor, bzw. unter ihm lag Alexis. Verdammt, er sollte die Chance nutzen. Seine erste und vielleicht einzige Chance!

Wie lange hatte er auf solch einen Moment gewartet? Er hatte gewartet und gewartet und niemals hatte sich so etwas zwischen ihnen ergeben können; noch nie!

Er würde nicht länger tatenlos über ihr verharren und sich lediglich in seinen Gedanken ausmalen, was er am liebsten mit ihr machen würde. Oh nein, er würde es tun!

Er würde die Konsequenzen tragen. Er wollte sie nun einmal .. mehr als alles andere.

Und selbst wenn sie ihn nur brauchte, um ihre Einsamkeit zu besiegen, dann würde er es eben hinnehmen.

Chazz sah auf Alexis hinab und strich mit seiner Zunge kurz über seine Lippen, ehe ein breites Grinsen auf seinen Lippen erschien.

„Wir sind zum ersten Mal alleine, Lex .. und ausserdem ist es auch das erste Mal, das wir uns so nahe sind ..“, hauchte er verheissungsvoll, als er sich wieder ein wenig zu ihr hinab beugte, um seine Lippen an ihr Ohr zu legen.

„Heute gehörst du mir .. mir ganz allein’ ..“, whisperte er verführerisch in ihr Ohr hinein, während er seine Hände zärtlich durch ihre Haare streichen ließ.

Nein, er würde sie nun nicht mehr gehen lassen. Er selbst würde auch nicht mehr gehen können ..

Ihre Nähe war betörend. Er wollte mehr, viel mehr davon ..

Seine Lippen berührten ihre Wange, strichen zärtlich über ihre weiche Haut, während seine Hände hinab zu ihren Hüften rutschten.

Sein Herz pochte heftig gegen seine Brust.

Das Blut rauschte ihn viel zu schnell durch seine Adern.

Natürlich war auch der Alkohol Schuld .. doch bei ihm überwog offensichtlich der Schuldige, der sich Liebe nannte ..

Oh, verdammt er konnte seine Finger einfach nicht mehr von ihr lassen.

Langsam löste er sich von ihr und setzte sich auf, um sie nun besser betrachten zu können, während er nun auf ihr thronte.

Sie war so wunderschön.

Sie sollte ihm gehören. Ihm und keinem anderen!
 

Er hatte sie vergiftet, in jenen Moment in dem er sie von ihrer Einsamkeit hatte los sagen wollen.

Ob Chazz es wusste?

Hatte er gemerkt das er einen Fehler tat?

Wo sie ihn so ansah spürte sie seine Lippen als sanften Hauch auf den ihren noch.

Sanft waren seine Berührungen gewesen und noch sehr beherrscht.

Würde es zu spät sein für sie beide den Weg zurück zu laufen?

Eilig schlug ihr Herz während er sich nach wie vor nicht wohl im entferntesten damit abgab von ihr los zu lassen.

Hastig atmete sie durch ihre leicht geöffneten kribbelnden Lippen.

Seine Nähe die er suchte bei ihr würde er nicht finden denn sie selbst war auf der Suche nach einer ganz anderen Erfüllung.

Würde es sich denn dennoch für einen Moment gleichen?

Sie durfte sich nicht verlieben, nicht in ihn, sie kannte ihn doch zu gut, als das sie es sich trauen würde.

Starr blieb sie liegen, als er ihr so nahe kam und eine Geschichte erzählte die ein falsches Ende versprach.

Langsam weiteten sich ihre Augen, als sie begriff wie weit sie schon gegangen waren- viel zu weit!

Doch seine Worte waren trotz der Gefahr viel zu verlockend, als das sie sich zurück ziehen könnte, darüber hinaus ließ er ihr wohl wahrlich keine andere Wahl mehr.

Als er sich also aufrichtete sah sie ihn an, nicht mehr mit den rosa Wangen, sondern mit tiefen rot auf ihrer Haut.

Aufblickend musterte sie das Erste Mal seinen Körper direkt, denn etwas anderes blieb ihr kaum übrig.

Seine Arme.. sein gesamter Oberkörper.

Wenn sie ihn so betrachtete wollte sie seinen Worten eine Erfüllung schenken, denn eine Sünde würde sicherlich wert sein.

Während ihrer Rangelei die keine gewesen war sondern viel mehr ein ungeahnter Überfall, war ihr Morgenmantel unmöglich verrutscht, ließ Schultern und Beine unbedeckt von Stoff auf blitzen. Genau das, was sie hatte verhindern wollen, doch scheinbar war es eh schon zu spät, Chazz brauchte nicht einmal das zu sehen was neckisch hervor blitzte, denn um ihn war es sicherlich schon geschehen.

Dann fasste sie sich ein Herz und kam endlich wieder zu sich, nachdem ihre Augen nur schwer von seinem Oberkörper hatten sich losgelöst.

Eilig hob sie ihre Hände, im Irrglauben frei zu sein, und schüttelte ihren Kopf vollkommen nervös.

Sie durfte es nicht zu lassen.. sie.. das konnte sie sich einfach nicht vorstellen, was hier passieren sollte.

„Ich..“, doch was wollte sie sagen?

Wortlos verstummte sie wieder, seine Nähe raubte ihr alles, sogar den Verstand.
 

Es war falsch. Das wussten sie beide.

Es war falsch, dass sie sich nicht wehrte. Es war falsch von ihr, dass sie ihn nicht von sich stieß, weil sie sich nach Liebe und Zärtlichkeiten sehnte; weil sie nicht länger einsam sein wollte ..

Es war falsch von ihm, dass er ihre Sehnsucht stillen wollte.

Es war falsch, dass er den Drang sie zu berühren nicht länger zügeln konnte.

Er würde es bereuen .. irgendwann ..

Vielleicht erschien ihr sein Handeln unverständlich .. vielleicht verstand er sich selbst nicht einmal mehr.

Er wollte ihr helfen. Er wollte für sie da sein. Er wollte ihre Sehnsucht stillen. Er wollte sie berühren, sie lieben .. er wollte, dass sie an diesem Abend ihm gehörte!

Sanft legte Chazz seinen ausgestreckten Zeigefinger auf ihre Lippen, um sie zum verstummen zu bringen.

„Shht! Genieß es einfach ..“, hauchte er sanft, als seine Hände leicht, kaum spürbar über den weichen Stoff ihres Morgenmantelns hinweg bis hinauf zu ihren Schultern glitten.

Sie sollte nichts sagen ..

Sie sollte nicht sagen, dass es falsch war.

Dann strich er den leichten Stoff von ihren Schultern, während er sie dabei die ganze Zeit über unentwegt anblickte.

Seine Fingerspitzen glitten überaus sanft über ihre schmalen Schultern bis hinweg über ihre Arme.

Ich Haut war so wundervoll weich ..

Es gefiel ihm sie zu berühren; so sanft .. und zart ..

Chazz wusste, das eine Rückkehr nicht mehr möglich war.

Alles in ihm verlangte nach ihr .. doch natürlich würde er sie nicht einfach nehmen – oh nein.

Hier lag nicht irgendein Mädchen, welches ihn niemals interessieren würde .. nein, hier lag Alexis, das Mädchen seiner Träume für die er alles tun würde.

Und er würde jede einzelne Sekunde in vollen Zügen genießen ..

Seine Hände wanderten zurück zu ihren Schultern, während sie sich langsam streichend voran tasteten.

Wie würde sich der Rest ihres bezaubernden Körpers anfühlen ..?

Er hoffte es bald herausfinden zu dürfen ..
 

Beherrschen tat sie sich selbst nicht mehr, denn dies schien er übernommen zu haben.

Kraftlos so wie hilflos senkte sie ihre Arme wieder und sah ihn bittend an einzu halten.

Ein Wort würde genügen und sie beide könnten aufhören, aber wollen war etwas das sie auf anderem Weg wollten.

Während er es schaffte sie auf den einfachsten seiner Möglichkeiten verstummen zu lassen schloss sie einen Moment still ihre Augen.

Er durfte nicht.. das tun was er ihr angepriesen hatte.

Sah er nicht das sie sich nicht in der Lage befand sich ihm länger noch zu entziehen?

Wie falsch war es von ihm sie zu locken mit dem, was sie ihm ausersehen hatte erkennen lassen?

Während sie ihre Augen geschlossen hielt konnte Alexis seine Hände auf Wanderschaft gehen spüren.

Es würde falsch es zu genießen und doch hatte sich kaum eine andere Wahl.

Wäre ihr jeder Recht um ihre Einsamkeit in eine Lüge zu wickeln und zu ersticke?

Nicht jeder würde es so gut können wie Chazz, da war sie sich sicher.

Eigentlich wollte sie nicht weiter gehen, eigentlich hatte sie niemals auf Chazz gehofft.

Alles kam zusammen, plötzlich und unerwartet.

Sie hatte furchtbare Angst, aber diese ging in jenen Augenblick als ihr Herz leise flüsterte das alles gut werden würde, würde sie sich einfach fallen lassen.

Für den einen Moment sollte es in Ordnung gehen, obwohl sie wussten das es niemals im Glück enden könnten- wieso eigentlich?

Als der Stoff von ihren behutsam wie selten von ihren Schultern gestrichen wurde sah sie verzweifelt auf.

Es war ein stummes Flehen.

Alexis bettelte nach dem Einhalt der nicht mehr möglich war, wobei da sehr viel mehr war als diese eine Bitte.

Er sollte niemals mehr aufhören und nicht zu lassen das sie jetzt gehen würde.

„Hnn.. Chazz.“, kam es dann flehend von ihr.

Sie hatte schon keine Wahl mehr.. vielleicht noch nie gehabt gegenüber ihn.
 

Langsam begannen seine neugierigen Hände die winzigen Träger ihres Oberteils von ihren Schultern hinab zu streichen, wobei er dabei überaus behutsam und langsam vorging.

Es gab nichts zu überstürzen, selbst wenn er allergrößte Willensanstrengung beweißen musste.

Er wollte es genießen ..

Er wollte Alexis genießen.

Vorsichtig beugte er sich hervor und ließ seine Lippen über ihre nackte Schulter wandern.

Er würde bald die Kontrolle verlieren, wenn er sich jetzt nicht selbst bremste, doch wie sollte er sich bremsen?

Natürlich. Der Gedanke an Alexis bremste ihn; ließ ihn behutsamer denn je mit jemanden umgehen.

Sie hatte einen solchen Umgang seiner Meinung nach verdient. Sie war wundervoll, einzigartig. Sie hatte es verdient bis auf’S Äußerste verwöhnt zu werden.

Und nur er allein, sollte es sein .. er würde es ihr schon beweißen.

Ihr knappes Oberteil hatte sich derweil ein wenig hochgezogen und gab einen weiteren Teil ihrer verlockender Haut frei.

Seine Hände tasteten sich zitternd nach dieser bloßen Haut vorran, während er ihre freie Schulter weiterhin mit zarten Küssen liebkoste.

Dann, als er sich von ihr löste, sah er in ihre Augen und erkannte dort wieder dieses Flehen.

Ein vages Schmunzeln umspielte seine Lippen.

Sie machte sich zu viele Sorgen gleichzeitig, nicht wahr?

Sie sollte es einfach nur genießen und ausserdem tat er dies hier gerne. Es würde ihm schon nicht sein Herz brechen.

„Hab keine Angst, Lexi .. so lange ich bei dir bin brauchst du keine Angst haben. Ich würde dir niemals weh tun ..“, hauchte er ihr sanft zu, ehe ihre Wange wieder mit seinen Lippen bedeckte.

Sanft küsste er ihre Haut; küsste ihre Mundwinkel, ehe er seine Lippen abermals auf die ihren legte.

Er würde es genießen .. in vollen Zügen ..

Und doch wurde ihm in diesem Moment wieder einmal bewusst, wie sehr er sie liebte.

Er liebte sie sehr. Er sehnte sich sehr nach ihr .. doch war es nicht seine Sehnsucht die gestillt werden sollte, sondern die von Alexis.
 

Und in jenen Augenblicken spürte sie eines deutlicher denn je:

Sie war verdammt einsam geworden über die Zeit.

Nicht das sie nicht Erfahrungen Nachts in ihrem Bett mit anderen gesammelt hätte, nein daran mangelte es ihr sicherlich nicht an Erfahrung, dennoch schien dies hier etwas falsches zu sein.

Würden sie sich hinterher anderes ansehen?

Konnte sie ihn noch in die Augen blicken wo es so offensichtlich war das sie nichts von ihm haben wollte und doch alles zu verlangen schien?

Trotz das sie ihre Gedanken verfluchte, blieb sie liegen und das war es das der Alkohol zu ließ.

Seine Berührungen waren so weich wie noch nie gespürt, seine Lippen waren nur ein zartes hinweg streichen über ihrer Haut.

Während sie seine überaus flinken und sorgsamen Händen mit einer Gänsehaut nach ging, schloss sie ihren Augen für den Moment in dem er ihre Schulter berührte, so überaus betörend das sie an sich halten musste um nicht zu zergehen, unter seinem Tun.

Seine Stimme war belegt doch alles was ihr der Unterton samt Augenblick verriet war etwas anderes, er bebte.

Es würde weiter gehen, so lange bis sie es bereuen würden.

Wobei sie es nicht unbedingt tun müsste seinem Reden nach tat er all dies für sie.. obwohl er wusste das er danach auf Ewig in sie verliebt sein müsste.

Das Erste und Letzte Mal würde es werden, denn sie liebte ihn nicht.

Alexis wollte ihn vielleicht als Jemand besonderes an sich ziehen, als Jemanden der es wert war nicht von der Bettkante gestoßen zu werden.

Was sie jetzt schon erahnen konnte war, das sie es so nicht bereuen würde.

Chazz war etwas besonderes, ein besonderer Mann den sie einmal jetzt nach so langer Zeit mit etwas anderen Augen wohl erblickt hatte.

Ein verbotenes Abenteuer ohne Gefühl sollte es von ihrer Seite her aus sein und dies war die Einzige Regel in ihrem Spiel.. die er blind vor Liebe an nahm.

Nutzte sie ihn aus?

Nein, denn sie tat ihm damit sicherlich nur einen gefallen und Leid tun musste er ihr auch nicht in seiner blinden Gier, die doch nur kam weil er eine Chance verspürte ihr so unendlich nah zu kommen wie wohl nur in seinen kühnsten und ziemlich feucht fröhlichen Träumen.

Es war alles besprochen und selbst jetzt wollte er es ihr bezeugen das er wusste, mehr oder weniger was er tat doch was danach kommen würde konnte keiner von ihnen erahnen, Gefühle waren etwas unberechenbares.

Nach den letzten Worten die schließlich an ihren Lippen endeten, winkelte sie ihr Bein ein und drückte es schamlos an seinen Körper heran, während eine Hand sich in seinem schwarzem Haar verfing.

Langsam schloss sie ihre Augen und gab auf.

Für heute Abend gab sie sich selbst auf und sie gab sich für ihn auf.

Er müsste nicht länger betteln und beteuern wie sehr er sie liebte und das er sich sogar selbst belügen würde nur um einmal mit ihr die absolute Nähe zu spüren die es sich heute Abend zu holen gab.

Ihre andere Hand fuhr über seine breite Schulter herüber zu seinem Oberarm, was sie ungeheuer tief in den Kuss ein atmen ließ.

Nein.. er sah wirklich nicht nur atemberaubend aus, er fühlte sich sicherlich nicht nur an dem was sie gefunden hatte wahnsinnig gut an.

So erwiderte sie das Erste Mal einen seiner Küssen seitdem sie sich kannten, aus einem Kompromiss heraus und aus einem Verlangen das sie beide spürten und doch vollkommen anderes.

Leidenschaft war etwas das Alexis durch aus zu kennen schien und doch in einer abgestumpften entfernten Version.

Einer Form in dem man lieben konnte ohne zu lieben, sondern nur der zu stillenden Sehnsucht wegen.

Kein Wort mehr würde sie verlieren, ihr Spiel begann mit festgelegten Regeln.
 

Natürlich nutzte sie ihn aus, doch er ließ es bereitwillig geschehen.

Sie nutzte ihn aus, weil er bereit war ihr das zugeben, was sie wollte; wonach sie sich sehnte.

Schön, vielleicht tat sie ihm damit sogar auch einen kleinen Gefallen, doch letztendlich würde es ihm ein schmerzendes Herz bescherren, was ihn immer wieder daran erinnern würde, dass sie all das nicht tat, weil sie in ihn verliebt war.

Dennoch gab er sich solch störenden Gedanken jetzt nicht hin, welche der Einfluss des Alkohols ohnehin nicht zulassen würde – Gott sei Dank!

Und dann, als sie seinen Kuss endlich zu erwidern begann, hatte er das Gefühl vollends unter Feuer zu stehen.

Langsam ließ er seine Zunge über ihre Unterlippe wandern, ehe er diese in ihre Mundhöhle führte, wobei er dabei noch immer überaus behutsam und langsam vorging, auch wenn es allmählich sehr an seiner Willenskraft und Beherrschung zerrte.

Gedanken, Zweifel waren fort geschwemmt, vielleicht auch dank der Hilfe des Alkohols, doch für diesen Augenblick bereute Chazz das alles nicht.

Chazz sorgte schnell dafür, dass ihr anfangs scheuer Kuss sich schnell zu einem leidenschaftlichen Zungenspiel entwickelte.

Eine Welle unglaublichen Verlangesn packte ihn und trieb ihn dazu, seine Hände unter ihr knappes Oberteil wandern zu lassen, wo er ihre nackte weiche und überaus zarte Haut viel besser spüren konnte.

Er spürte, wie sie leicht unter seinen Berührungen zusammenzuckte, während seine Hände sanft ihre Seiten hinauf strichen. Und es gefiel ihm sehr, es zu spüren ..

Seine Berührungen; seine Bemühungen gingen an Alexis nicht spurlos vorbei und das war es auch was er wollte.

Selbst wenn sie ihn nicht liebte, dann würde er dafür sorgen, dass sie diesen Abend niemals vergessen würde!
 

Wie würde sie jenen Abend nur vergessen können an dem sie wohl doch mit ihrem ziemlich guten Freund ein ziemlich enges Verhältnis hatte geführt?

Doch sie hoffte das am Ende mehr blieb als Scherben und Tränen aus seinem Herzen.

Würde er danach noch bei ih rbleiben können und wirklich sagen er würde sie lieben?

Sie würden sehen,doch nicht jetzt.

Ihre Augen hielt sie geschlossen und Chazz schaffte es ihre Scheu allmählich zu verbannen und sie zu locken.

Und das ließ sie sich langsam aber sicher bereitwillig.

So erwiderte sie seinen Kuss und er war ein ziemlich guter geworden.

Nicht das sie wüsste wie gut seine Küsse jemals zuvor hatten geschmeckt aber das, was er ihr bot war etwas ziemlich exquisites.

Fühlte sie sich wohl?

Nun ja, es fing langsam an etwas entspannter in ihr zu werden nun als sie anfing auf einer Schiene zu fahren die es ihr erst ermöglichte unter ihm liegen zu bleiben.

Seine Hände auf ihrer Haut hinterließen Kribbelndes Verlangen.

Aus Atemnot löste sie den heißen Kuss und sog hastig atmend die Luft zwischen ihren leuchtend roten Lippen ein.

Doch nicht das es genug wäre damit, in jenen Moment in dem sie sich löste von ihm, spürte sie seine Begierde an ihrem Hals vorüber wandern was ihr ein fallendes Säuseln entlockte.

War es nun doch gut gewesen kaum etwas zu tragen?

Nicht einmal Absicht hatte je dahinter gesteckt doch jetzt wusste sie, das ihre Idee eine gute gewesen war, denn seine Berührungen machten süchtig.

Nervös fuhr ihre Hand durch sein Haar, während sie mit nun langsam aufkeimenden Verlangen ihr angewinkeltes Bein spielerisch an ihn schmiegte.

Das was sie noch ein wenig schüchtern reagieren ließ hatte Chazz längst verloren.

Hemmungen hatte Alexis noch leichte sich wirklich gehen zu lassen, doch der andere schien diese längst schon nicht mehr zu kennen.

Sie konnte es spüren, in jedem Atemzug den sie tat.

Denn seine Hände waren eilig und dennoch versucht dabei es nicht zu übertreiben.

Doch seine Lippen verrieten die langsame Hast die ihn vorwärts trieb.

Das hatte er jetzt davon, mit seinen süßen Worten und sanften Blicken hatte er sie an ihn gefesselt.

Die Versprechen die sie gelockt hatten hielten sie fest an ihm in jenen Moment.

Und nun war sie es, die ihn ebenso mit dem bitter süßen Gift ihrer Lippen und ihrer Nähe nun nicht mehr gehen lassen wollte.

Ein merkwürdiges Geben und Nehmen stand nun zwischen ihnen und dennoch würde keiner es wahrlich schaffen auf zu hören, nicht wahr?

Gift konnte nur mit Gift alleine besiegt werden.. doch es schien als ob es zwischen ihnen noch nicht wirken würde.

Ein kurzes Ziepen an ihrem Hals ließ sie gequält aufkeuchen und den Kopf aus der Reaktion heraus zur Seite drehen.

Langsam öffnete sie ihre suchenden Augen und versuchte ihn an zu blicken.

Es schien beinahe so, als wollte er ihr zeigen das sie nicht nur hier und jetzt ihm gehören würde..sondern darüber hinaus auch ein paar Tage nach ihrem Spiel.
 

Es gab da eine Kleinigkeit, die Alexis schon noch begreifen würde. Eine bedeutende Kleinigkeit von welcher er bereits ziemlich entschlossen auszugehen schien:

Nicht jedes Gift wirkte auf Anhieb. Sie würde es schon noch begreifen .. und natürlich würde er ihr dabei gerne behilflich sein~.

Seine Lippen liebkosten ihren schmalen Hals, während er tief ihren herrlichen Duft einsog.

Sie würde ihm gehören. Sie würde diese Nacht mit ihm niemals vergessen, auch dabei würde er ihr natürlich sehr gerne behilflich sein.

Und so war es auch:

Chazz setzte seine ersten Spuren und zwar deutlich erkennbar auf ihrem Hals.

Mit einem breiten Grinsen besah er sich sein sehr gelungenes ‚Werk’, ehe er seinen Blick wieder auf ihre Augen richtete.

Und ja verdammt, er konnte es kaum noch erwarten diesen sündhaften Lippen endlich ein Ächzen, ein Keuchen und ein Stöhnen zu entlocken.

Er wusste es schon jetzt ..:

Das alles würde weit besser als Musik in seinen Ohren erklingen.

Sein Körper entflammte in hitzigem Verlangen nach ihr, so übermächtig, dass ihm das Atmen immer schwerer und schwerer viel.

Alexis gelang es leicht ihn an seine Grenzen zu treiben; so war es schon immer ..

Dennoch .. er würde nicht stürmisch vorran schreiten.

Er würde sie vollends verwöhnen, bis sie sich gänzlich auch nach ihm verzehrte.

Seine Hand legte er zurück an ihr Kinn, hob es an und senkte seinen Mund für einen Bruchteil einer Sekunde zurück auf ihre leicht geöffneten Lippen, ehe er wieder von ihren Lippen abließ, um weiter hinab zu rutschen.

Er umfasste das Ende ihres Oberteils und schob es ein wenig weiter hinauf, um noch mehr ihrer Haut entblößen zu können.

Seine Lippen bedeckten jeden neuen Teil an entblößter Haut, bis er sein Ziel endlich erreicht hatte ihr dabei ein wenig behilflich zu sein, ihr Oberteil einfach auszuziehen~.

Und tatsächlich gelang es ihm sich weiter voran zu arbeiten, während er ihren Lippen ein leises Keuchen entlockte. Einem Geräusch welchem er aus ihrem Mund wirklich gerne lauschte, weil er wusste, das es ihr gefiel ..

Alles woran er nun nur noch denken konnte war Alexis .. und er würde diese Nacht mit ihr unvergesslich werden lassen, nicht nur für sie.

Er bedeckte ihr Brustbein mit sanften Küssen, während er sich weiter hinauf wagte, bis er endlich ihr Oberteil über ihren Kopf und ihre Arme hinweg ziehen konnte und es somit achtlos auf den Boden landete.

Dann, wo er nun einmal wieder ihren Lippen so nahe war, senkte er seine Lippen auf die ihren und küsste sie so leidenschaftlich wie nie zuvor.

Seine Hände wanderten derweil langsam über ihre nackte Haut, wanderten hauchzart über ihre Brüste, und weiter hinab zu ihren Hüften.
 

Das was er dort mit ihr veranstaltete grenzte an Folter.

Jede weitere Berührungen machte süchtiger und wollte endlich zu Ende gebracht werden doch stattdessen deutete er Küsse nach denen sie sich dann verzehren musste weil er sie nicht beendete.

Seine Hände schienen schon ewig auf jene Momente gewartet zu haben, denn so perfekt wie sie über ihre weichen Haut hinweg rutschten konnte sie kaum anders als sich wohlig unter den warmen Fingern zu reckeln.

So war es nur noch eine Frage der Zeit eher Chazz sich nahm wonach es ihm sehr verlangte.

Weitere Schritte würden letztendlich zum Sieg führen, denn ihr Oberteil lag mittlerweile auch auf dem Boden, ohne das sie etwas dagegen hätte unternehmen können und auch wollen.

Auf ihren Mantel lag sie jetzt nur noch und mehr als ihren Slip hatte sie nicht mehr an.

Musste er sich aus ziehen um sie noch mehr in seinen Bann zu ziehen?

Wohl kaum, denn das was sie an ihm sah, gefiel ihr schon Recht gut und das was er tat brauchte keine zusätzliche Bestätigung.

Und doch wusste sie, das sein Anblick bei ihr die aller letzten Zweifel beseitigen würde, denn mit dem was sie dann vor sich erblicken würde konnte man nicht anderes als eine Sünderin zu werden.

Auch wenn sie vielleicht jemand war der etwas besonderes verlangte in ihrer Einsamkeit, so schaffte es Chazz mit wenigen Sachen sie hörig werden zu lassen.

Verlangend stürzte sie sich in den Kuss während sich ihr Oberkörper leicht gegen seine wandernden Hände auf bäumte und nach mehr verlangte.

Als seine Hand scheinbar endlos über ihren Körper ohne gänzlich festem Ziel über sie hinweg wanderte, überkam sie die Sehnsucht.

Wie schaffte er es nur sie so verrückt werden zu lassen nach mehr?

Dabei hatte er nicht mehr getan als sie zu Küssen und kaum etwas mehr.. und doch wusste sie es besser.

Unter seinen Berührungen zerging sie wie sie sich kaum wieder erkannte.

Dabei hatte er sich selbst nicht einmal entkleidet, weniger noch zu erkennen gegeben das er selbst kaum noch aus zu halten schien was unheimlich anwuchs.

Zwischen ihren Schenkeln kroch eine unaufhaltsame Lust die es galt zu befriedigen.. doch wieso ließ er sich nur so unsagbar fiel Zeit wo ihre Not stetig zu wachsen begann?

Auch ihre Vorsicht nahm ab von Atemzug zu Atemzug, sodass sie kaum noch länger vollkommen stumm unter ihm verharren konnte.

Im Rausch dessen was er sie spüren ließ, entzog sie sich dem heißen und eiligen Kuss während sie den Kopf gen Nacken legte und tief auf keuchte.

Ihre Beine wollte sie einander drücken um den Gefühl welches dazwischen begann auf zu keimen einen Aufschub zu gewähren doch dies wollte ihr nicht so Recht gelingen, immerhin saß Chazz störend bei ihr.

Sie zerging vor Lust und was tat er?

Ihr Atem entfloh ihr nervös über die warmen Lippen während sie ihn aus bittenden Augen ansah.
 

Sie wollte ihn. Sie wollte ihn genauso wie er sie wollte.

Er konnte es ihr ansehen. Es ließ sich an ihrem nervösen Atem, ihrem leisen Keuchen und ihren nahezu flehenden Augen feststellen.

Ja, ihre Augen flehten ihn gerade dazu auf ihre Sehnsucht endlich zu stillen.

Als sie es war, die sich von ihm löste, hielt Chazz für einen Augenblick inne, um sie einfach nur ansehen zu können.

Eine Hand legte sich in ihren Nacken, während er sich tief zu ihr hinab gebeugt hielt und ihr dabei unentwegt in die Augen sah.

Seine andere Hand wanderte über ihre weiblichen Formen hinauf zu ihren Lippen.

Sanft strich er mit seinem Zeigefinger über ihre Unterlippe, bis über ihr Kinn und hinab über ihren schlanken Hals, welchen sie ihn abermals so perfekt anbot.

„Ich werde dir geben was du willst, Lex ..“, hauchte er rau und leise gegen ihren sündhaften Lippen, ehe er mit seinen Küssen ihren Hals wieder hinab wanderte, bishin zu ihren weiblichen Formen, welche er ebenfalls mit sanftern Küssen bedeckte.

Ihre Reaktionen auf ihn und seine Berührungen bestätigten ihn durchaus und animierten ihn dazu noch viel viel weiter zu gehen~.

Oh, ja .. Alexis würde sich nach ihm die Finger lecken, ebenso auch wie andere Frauen.

Doch im Gegensatz zu eben diesen anderen Frauen würde Alexis bekommen wonach sie verlangte.

Und sie würde diese Nacht niemals mehr vergessen. Sie würde ihn niemals mehr vergessen, dafür sei gesorgt.

Seine Lippen schlossen sich um eine ihrer verlockenden Brustwarzen, an welche er schon nahezu unschuldig zu knabbern begann.

Er hatte sie genau da, wo er sie schon immer haben wollte.

Sie gehörte ihm, ihm alleine ..

Sie würde schon befreien wonach es ihr wirklich verlangte!

Seine Zunge strich erbarmungslos über ihre Brustwarze, neckte sie und entlockte Alexis somit ein geräuschloses Ächzen.

Dann löste er sich langsam von ihr, um sich selbst seines Oberteiles zu entledigen, welches eben so schnell auf den Boden fand wie auch ihr knappes Oberteil.

Dann wittmete er sich wieder einzig und alleine Alexis, indem seine nervösen Finger ihren Slip umfassten und diesen ein wenig hinab zupften.

Er küsste jeden Centimeter der entblößten Haut, küsste ihr Schambein entlang, während er ihren Slip immer weiter und weiter hinab zog.
 

Sie hatte sich gefragt wer es sein würde von ihnen der den jeweils anderen nicht mehr in die Augen blicken konnte.

Und sie wusste es... schon die ganze Zeit das sie es sein würde die ihn niemals mehr in seine wundervollen schwarzen Seelenspiegeln hätte blicken dürfen.

Natürlich erflehte sie eine Erlösung, fort von ihrer Einsamkeit doch musste es gleich so beginnen und so enden?

So hatte sie es niemals gewollt und so hatte sie es nicht einmal versucht zu drehen.. nicht gegenüber ihn.

Chazz war ihr über die fehlenden Jahre und jetzt so viel wertvoller geworden als Freund.

Ihre Freundschaft bedeutete ihr, auch wenn er es wohl immer noch nicht glauben konnte unheimlich viel.

Auch wenn sie nichts miteinander gemein hatte, sie war jedes Mal froh um seine Nähe, denn er war ihr sehr wichtig.

Alexis hatte nicht vor sich selbst und ihn so hinterhältig belügen zu lassen.

Natürlich liebte er sie verdammt, aber sie empfand nichts weiter als Freundschaft ihm gegenüber sie hätte es ihm von vorne rein klar machen müssen dass das, was hier lief niemals hätte so geschehen dürfen.

War es zu spät um zurück zu kehren?

Wahrscheinlich würde sie ihn nicht einmal mehr hier nach in die Augen blicken können.

Chazz hatte sie verführt, bis hier her hatte er sie erbarmungslos mit sich und seiner Liebe mit gezogen.

Sogar versprochen hatte er es ihr, leise hauchend das er sie nicht mehr gehen lassen würde heute Abend und sie hatte kaum etwas dagegen tun können ganz gleich ob sie es gewollt hatte oder nicht, der andere hatte sie bis hier her gelockt.

Blind war sie in seine offensichtliche Falle getappt, hatte sich in die Irreführen lassen von seinen falschen Worten.

Sie waren niemals wahr gewesen, denn die Einsamkeit die er meinte für den einen überaus falschen Moment vergessen sein zu lassen würde doch wieder kehren nachdem er gehen würde.

Seine Liebe war nicht die ihrige.. sie konnte es nicht, nicht für ihre Freundschaft die wohl jetzt oder danach zerbrochen sein würde.

Warum sie ihn wollte, und wieso sie so dermaßen nach ihm verlangte?

Diese Frage war einfach zu beantworten- er hatte sich nicht all zu dumm angestellt in dem was er getan hatte an ihrem wartenden Körper.

Sie wollte es ja, aber nicht von ihm!

Natürlich wollte sie Liebe, Zärtlichkeit und eine gestillte Sehnsucht, aber von jemanden den sie selbst über alles lieben wollte.

Lügen, nichts als Lügen würden sie beide weiterhin verfolgen, würden sie tatsächlich das beenden was sie doch beide vor gehabt hatten.. zur ihrer Schande konnte sie sich davon nicht mehr frei sprechen.

Chazz führte sie vor, zeigte das sie nicht unschuldiger war als er und gar nicht mal weniger darauf wartete endlich erlöst zu werden wie er wohl selbst.

Dies war nicht unbedingt schwer, denn seine Fingerfertigkeit war wirkte zusätzlich zu seinen Worten wie eine berauschende Droge die sie Handlungsunfähig werden ließ.

Sie wollte und konnte wohl, mit jedem, nur nicht mit ihm.

Freunde, das waren sie doch oder?

Weshalb hatten sie sich so lange nicht mehr gesehen? Nur um nach nicht einmal 48 Stunden später hier zu landen in einer falschen Wahrheit die sie sich zusammen reimten?

Trotz ihrer wilden Gedankensprünge voller Zweifel, konnte sie ihren Körper nicht verleugnen.

Psychisch war sie nie wirklich hier gewesen, bei ihm.

Doch physisch hatte er es geschafft sie an sich zu binden.

Ein gequältes auf keuchen entfleuchte ihr widerwillig als er sich an ihr satt küsste.

Es sollte auf hören in ihrem Kopf und in ihrem Herzen zu schmerzen, bei den Dingen die er tat. Aber es konnte nicht.

Sie liebte ihn viel zu sehr auf eine ganz andere Art und Weise als das sie es zulassen könnte... den größten Fehler ihres Lebens wohl.
 

Gerade als er drauf und dran war auch endlich ihren Slip von ihrem nahezu makellosen Körper zu ziehen, war sie es, die ihn plötzlich von seinem Tun hab hielt, indem sie ihre Hände um seine Handgelenke schloss, um ihn davon abzuhalten.

Chazz hielt sofort inne und sah abermals zu ihr auf.

Das breite, selbstsichere Grinsen, welches bislang seine Lippen zierte erstarb plötzlich.

Denn er erkannte etwas in ihren Augen, was er nicht verstehen konnte.

Sie schien alles andere als glücklich über das was sie gerade hier taten ..

Chazz ließ von ihr ab und ließ sich zurücksinken, um ihren Blick noch besser studieren zu können, um zu verstehen ..

War er es am Ende gewesen .. der zu weit gegangen war?

Nein, verdammt. Sie war einsam. Sie wollte von eben jener Einsamkeit erlöst werden oder warum hatte sie sich am Tag zuvor so dermaßen an ihn geklammert?

Warum hatte sie nicht gewollt, das er ging? Warum stieß sie ihn nicht einfach von sich, wo er ihr nun schon so nahe gekommen war?

Mit einem Mal war das Feuer und das Verlangen verschwunden.

Ausdruckslos betrachtete er die Blonde, ehe er seinen Kopf nun zur Seite neigte und genervt aufstöhnte.

Es würde hart klingen und vorallem aber vollkommen absurd, doch er hatte sich bereitwillig von ihr ausnutzen lassen wollen, um ihre Einsamkeit und ihre Sehnsucht zu stillen.

Er hatte es in ihren Augen erkennen können, das sie sich nach Liebe und Zärtlichkeit sehnte.

Und nun ..?

Nun bedachte sie ihn mit diesen merkwürdigen Blicken, als würde ihr irgendetwas Leid tun.

War sie zu feige ihn von sich zu stoßen, weil sie vielleicht gar nicht wollte, das er ihr auf diese Art und Weise behiflich sein wollte?

Ha, wie hätte sie gehandelt, wenn sie von seinen Gefühlen zu ihr nie etwas erfahren hätte?

Ob sie wirklich noch immer Mitleid mit ihm hatte?

Und da waren sie wieder:

Jene störenden Gedanken, die er für eine Zeitlang vergessen geglaubt hatte.

Verdammt, vielleicht hätte er einfach viel mehr Alkohol zu sich nehmen sollen.

Murrend ließ er schließlich gänzlich von Alexis ab, stand auf und kehrte ihr den Rücken, indem er an das Fenster in dem Zimmer heran trat und hinaus in die Dunkelheit blickte.

Chazz ballte seine Hände zu Fäusten, während er stark mit sich und seiner Fassung zu ringen hatte.

Sie hatte ihn niemals gewollt. Damals nicht .. und nicht einmal heute, nicht wahr?

Schön. Er hatte sich wieder einmal falschen Illusionen hingegeben.

Ein Fehler, welcher ihm so nicht noch einmal unterlaufen würde.

Er war kurz davor .. letztendlich hätte er sich Alexis einfach nehmen können wie er es wollte und doch tat er es verdammt nochmal nicht.

Und just in diesem Moment verfluchte er sich dafür gestern nich verschwunden zu sein.

Seine Gefühle ließen es nicht zu sie so einfach zu überfallen, nicht nachdem er sich schon zu viel genommen hatte.

Was für ein Versager er doch war.

Ein vollkommener Versager und das ausgerechnet vor ihren Augen.
 

Alexis atmete schwer und rang nach Mut als sie endlich den eigenen Amoklauf stoppte in dem sie ihn daran hinderte den aller letzten Weg zu gehen den sie eingeschlagen hatten.

Als er inne hielt brach es ihr das Herz ihn an sehen zu können das vollkommene Verwirrung in ihm aufkeimte.

Sie konnte nicht, sie liebte ihn viel zu sehr hier für.

Er sollte nicht als einer ihrer Bettgeschichten enden, nein Chazz durfte so nicht enden..

Dafür war er ihr viel zu kostbar aber dies, dies würde er wohl ihr niemals glauben, nicht so wie sie es in ihrem Kopf längst schon wusste und in ihrem Herzen.

Für ihm gab es nur die eine Form von Liebe nicht wahr?

Verstand er denn nicht das sie sich nicht nur auf der sexuellen Einsamkeit verstand?

Hatte er es nicht gesehen, als sie sich immerzu ihn aufgezwungen hatte?

Gestern, auf dem Heimweg war sie an seinem Arm gegangen, nicht weil sie ihn hier so auf sich wieder sehen wollte verdammt!

Endlich ließ er von ihr ab, sodass sie sich selbst wieder fühlen durfte und sie fühlte sich ziemlich schmutzig.

Am Ende war es ihre Schuld das es bis hier her hatte funktioniert, denn nicht einmal hatte sie zugeschlagen, gefaucht oder ähnliche Abwehrhaltungen von sich gegeben.

Ihr Herz raste, während sie sich aufsetzte und sich den Stoff wieder auf die Hüfte schob.

Den Mantel den sie unter sich begraben hatte legte sie eng um sich, während sie am ganzen Leib begann zu zittern.

Fest verschloss sie ihre Augen.

Er würde es nie einsehen, dass das, was sie fühlte etwas anderes ihm gegenüber war.

Wohl möglich würde er es niemals nach voll ziehen können.. das sie ihn niemals weh tun wollte auch wenn sie es gerade eben getan hatte doch nur um ihn und auch sich vor schlimmeres Seelenleid zu schützen.

Wieso war er noch hier?

Vor wenigen Stunden noch hatte er wegen jeder noch so kleinen und spitzen Bemerkung seinen Mantel gepackt um zu verschwinden und jetzt?

Was tat er noch hier, sollte er endlich gehen, fort von ihr- dorthin wo es ihm besser ging und dies war überall, solange er nicht in ihrer Nähe war, nicht wahr?

Wären sie sich doch nie begegnet, dann hätte er sie vergessen können, das wäre ihr lieber gewesen als jene Liebe die niemals ein Ende wohl finden würde solange sie ihr galt.

Es war ein wunderbares Gefühl begehrt zu werden, das würde sie niemals leugnen können, nicht einmal ihm gegenüber doch etwas tief in ihr rief das schallende Nein welches sie hier zu nun gezwungen hatte, nämlich die Sache vorzeitig zu beenden.

Ihren Blick hielt sie fest gesenkt und traute sich ihn nicht einmal mehr an zu blicken, wie er dort stand und versuchte die Fassung zu waren.

Sie sollte besser schnell verschwinden bevor ein Unglück passieren könnte oder böse Worte ins Herz trafen.

Nein, er reizte sie nicht.. hatte es niemals so getan wie sie ihn gegenüber wohl.

Sie brauchte ihn auf eine ganz andere Art und Weise bei sich, mit dem Herzen und doch ganz anderes.

Aber dies würde niemals funktionieren, selbst wenn diese Geschichte nicht geschrieben würde, es hätte niemals funktioniert und früher oder später irgendwann einmal wohl in ähnlicher Form passiert, nicht wahr?

Sie entschuldigte sich nicht, sie wollte nicht, wie man es als Frau sonst immer tat, darüber sprechen.

Alexis war die schuldige und es tat ihr unsagbar Leid.. und sie fürchtete sich vor dem was geschehen würde, sobald ein Laut über ihre Lippen weichen würde.

Sie hatte Angst vor seinen Worten, ganz klar, aber heimlich da wusste sie, das sie unheimliche Respekt vor ihm hatte ihn jenen Moment wo er gefährlich still wurde.

Zwei Mal schon während ihres neuen Kennen lernen war er ihr gefährlich nahe gekommen mit einer kalten Autorität die sie erzittern hatte lassen. Diese Seite an Chazz trieb ihr eine starre eisige Kälte mitten ins Herz die sie jetzt nicht ertragen wollte. Benommen von dem fort laufenden Herzen, und den schweren Gedanken rutschte sie vom Sofa, eilig um in ihr Schlafzimmer zu gehen.

Es drohte ein Donnerwetter über sie herein zu brechen würde sie es sich wagen sich zu äußern, nicht wahr?

Oh.. wie sehr sie ihn getroffen hatte konnte sie sich nicht einmal vorstellen und genau das wusste sie auch.

Aber so war es besser, wirklich das wusste sie ganz gleich wie sehr ihr Dolch ihn nun ins Herz gestoßen worden war, eines Tages würde er ihr sogar vielleicht dankbar sein können, für eine Liebe die er nicht sehen konnte.

Denn es war ihre eigene Art von Zuneigung die sie ihm entgegen brachte ohne das er sie als solche erkannte.
 

Alexis atmete schwer und rang nach Mut als sie endlich den eigenen Amoklauf stoppte in dem sie ihn daran hinderte den aller letzten Weg zu gehen den sie eingeschlagen hatten.

Als er inne hielt brach es ihr das Herz ihn an sehen zu können das vollkommene Verwirrung in ihm aufkeimte.

Sie konnte nicht, sie liebte ihn viel zu sehr hier für.

Er sollte nicht als einer ihrer Bettgeschichten enden, nein Chazz durfte so nicht enden..

Dafür war er ihr viel zu kostbar aber dies, dies würde er wohl ihr niemals glauben, nicht so wie sie es in ihrem Kopf längst schon wusste und in ihrem Herzen.

Für ihm gab es nur die eine Form von Liebe nicht wahr?

Verstand er denn nicht das sie sich nicht nur auf der sexuellen Einsamkeit verstand?

Hatte er es nicht gesehen, als sie sich immerzu ihn aufgezwungen hatte?

Gestern, auf dem Heimweg war sie an seinem Arm gegangen, nicht weil sie ihn hier so auf sich wieder sehen wollte verdammt!

Endlich ließ er von ihr ab, sodass sie sich selbst wieder fühlen durfte und sie fühlte sich ziemlich schmutzig.

Am Ende war es ihre Schuld das es bis hier her hatte funktioniert, denn nicht einmal hatte sie zugeschlagen, gefaucht oder ähnliche Abwehrhaltungen von sich gegeben.

Ihr Herz raste, während sie sich aufsetzte und sich den Stoff wieder auf die Hüfte schob.

Den Mantel den sie unter sich begraben hatte legte sie eng um sich, während sie am ganzen Leib begann zu zittern.

Fest verschloss sie ihre Augen.

Er würde es nie einsehen, dass das, was sie fühlte etwas anderes ihm gegenüber war.

Wohl möglich würde er es niemals nach voll ziehen können.. das sie ihn niemals weh tun wollte auch wenn sie es gerade eben getan hatte doch nur um ihn und auch sich vor schlimmeres Seelenleid zu schützen.

Wieso war er noch hier?

Vor wenigen Stunden noch hatte er wegen jeder noch so kleinen und spitzen Bemerkung seinen Mantel gepackt um zu verschwinden und jetzt?

Was tat er noch hier, sollte er endlich gehen, fort von ihr- dorthin wo es ihm besser ging und dies war überall, solange er nicht in ihrer Nähe war, nicht wahr?

Wären sie sich doch nie begegnet, dann hätte er sie vergessen können, das wäre ihr lieber gewesen als jene Liebe die niemals ein Ende wohl finden würde solange sie ihr galt.

Es war ein wunderbares Gefühl begehrt zu werden, das würde sie niemals leugnen können, nicht einmal ihm gegenüber doch etwas tief in ihr rief das schallende Nein welches sie hier zu nun gezwungen hatte, nämlich die Sache vorzeitig zu beenden.

Ihren Blick hielt sie fest gesenkt und traute sich ihn nicht einmal mehr an zu blicken, wie er dort stand und versuchte die Fassung zu waren.

Sie sollte besser schnell verschwinden bevor ein Unglück passieren könnte oder böse Worte ins Herz trafen.

Nein, er reizte sie nicht.. hatte es niemals so getan wie sie ihn gegenüber wohl.

Sie brauchte ihn auf eine ganz andere Art und Weise bei sich, mit dem Herzen und doch ganz anderes.

Aber dies würde niemals funktionieren, selbst wenn diese Geschichte nicht geschrieben würde, es hätte niemals funktioniert und früher oder später irgendwann einmal wohl in ähnlicher Form passiert, nicht wahr?

Sie entschuldigte sich nicht, sie wollte nicht, wie man es als Frau sonst immer tat, darüber sprechen.

Alexis war die schuldige und es tat ihr unsagbar Leid.. und sie fürchtete sich vor dem was geschehen würde, sobald ein Laut über ihre Lippen weichen würde.

Sie hatte Angst vor seinen Worten, ganz klar, aber heimlich da wusste sie, das sie unheimliche Respekt vor ihm hatte ihn jenen Moment wo er gefährlich still wurde.

Zwei Mal schon während ihres neuen Kennen lernen war er ihr gefährlich nahe gekommen mit einer kalten Autorität die sie erzittern hatte lassen. Diese Seite an Chazz trieb ihr eine starre eisige Kälte mitten ins Herz die sie jetzt nicht ertragen wollte. Benommen von dem fort laufenden Herzen, und den schweren Gedanken rutschte sie vom Sofa, eilig um in ihr Schlafzimmer zu gehen.

Es drohte ein Donnerwetter über sie herein zu brechen würde sie es sich wagen sich zu äußern, nicht wahr?

Oh.. wie sehr sie ihn getroffen hatte konnte sie sich nicht einmal vorstellen und genau das wusste sie auch.

Aber so war es besser, wirklich das wusste sie ganz gleich wie sehr ihr Dolch ihn nun ins Herz gestoßen worden war, eines Tages würde er ihr sogar vielleicht dankbar sein können, für eine Liebe die er nicht sehen konnte.

Denn es war ihre eigene Art von Zuneigung die sie ihm entgegen brachte ohne das er sie als solche erkannte.

Stolz

Ja in der Tat war Seto mehr oder weniger wieder auf seinen Beinen.

Und so wie er es immer tat befand er sich trotz seines eigentlich noch labilen Zustandes öfter in der Kaiba Coporation als zu Hause.

Die Tage waren furchtbar schlimm und ziemlich still gewesen in seinem Haus das er dieser Ruhe endlich entkommen wollte, war also kein Wunder. Zwar war Tea nun da und er hörte Mokuba oft kichern, dennoch galt diese Ruhe zerstörende Idylle nicht ihm.

Seine Welt schien unberührt davon und ganz still zu bleiben ganz gleich wie oft er das Lachen hören konnte von den beiden.

Mokuba zu liebe hatte er sich am Riemen gerissen und war im Bett geblieben, wichtiger aber war noch, das er Tea in Ruhe ließ.

Keine unnötigen Angriffen mehr hatte er verbal gegen sie gestellt, hatte sie nur manchmal angesehen mit seinen blauen Augen und dennoch geschwiegen.

Es schien als ob er sie dulden würde in seinen vier Wänden und doch war er alles andere als zufrieden mit ihrer Anwesenheit.

Die Kette die er ablegt hatte trug er in der Zwischenzeit wieder und er hatte versucht freundlich zu werden, beziehungsweise in er Gegenwart von Mokuba sich zu verändern.

Doch Seto konnte sich nicht von jetzt auf gleich ändern.

Eigentlich hatte er bald vor gehabt wieder Heim zu fahren, denn immerhin wusste er heute von dem Besuch seiner Beziehung, doch irgendetwas schien ihn heute dabei stören zu wollen.

Nach getaner Arbeit und eigentlich hätte er noch länger bleiben wollen, tat es aber nicht für und wegen Mokuba, richtete er sich auf um den Mantel über seine Schultern zu ziehen und mit seinem Koffer das Gebäude zu verlassen.

Mit wehendem Mantel und schwerem Koffer trat er durch das Erdgeschoss das einzig und alleine als große Eingangshalle funktionierte eher man sich orientieren konnte um dorthin zu gelangen wonach es einem verlangte.

Die große Halle war immerzu gefüllt mit Menschen doch niemand traute sich je in an zu sprechen wenn er denn mal persönlich dort unten vorbei ging um nach draußen zu gelangen.

Viel zu Autoritär war sein Auftritt und viel zu eilig seine Schritte als das es Leute gab die es sich trauen würden ihn an zu sprechen.

Alle bis auf einen, an diesem verfluchten Tag wie es schien..
 

Chazz tobte.

Es war ihm egal wie beschäftigt Seto Kaiba sein mochte oder nicht. Er hatte hier immerhin etwas in der Hand, was seine Zukunft bestimmen könnte.

Er wusste, dass die Kaiba Corporation gefährdet war. Gefährdet durch die Übernahme der Princeton Company und er würde das Verbindungsglied sein zwischen diesen zwei mächtigen Imperien, die es verhindern könnte.

Natürlich war er nicht die Wohlfahrt und erklärte sich somit nicht bereit einem Fremden zu helfen; nein .. er tat es natürlich nur seinetwillen und für seine Zukunft, die er von nun an ganz alleine bestimmen würde.

Er würde alles erreichen was er wollte und was er sich fortan in den Kopf setzen würde.

So würde er auch endlich Alexis vergessen können; sie aus seinem Herzen verbannen können und dabei würde er nicht einmal mehr von lästigen Stimmchen verfolgt werden, die ihn immer wieder davon überzeugen wollten wie schwer er in Alexis verknallt war.

Und während er weiterhin lautstark mit dieser störenden Dame diskutierte, merkte er nicht wie sich der Präsident der Kaiba Corporation nun hinter seinem Rücken an ihm vorbei schlich.

Zu seinem Glück war es die nahezu überforderte Dame, die den Präsidenten der Kaiba Corporation schließlich aufhalten musste, weil sie sich nicht mehr länger ihm gegenüber zu verteidigen wusste.

Dann, als auch endlich Chazz auf sein Zielobjekt aufmerksam geworden war – dank der äußerst kooperativen Dame~ - wandte er sich sofort zu ihm herum.

Da stand er also .. direkt ihm gegenüber.

Zum ersten Mal in seinem Leben stand er dem Gründer der Duellakademie, welche er damals besucht hatte direkt gegenüber.

Doch was kümmerte es ihn wer nun vor ihm stand und wer nicht ..

Einzig und allein die Tatsache, dass er etwas gegen seine Brüder in der Hand hatte interessierte ihn.

Chazz verkreuzte seine Arme vor seiner Brust, als es in der Halle plötzlich vollkommen ruhig geworden war.

„Ich weiß, das die Princeton Company die Kaiba Corporation bald in der Hand haben wird!“, sagte er unberührt, während ein Raunen durch die Menge der hier anwesenden Menschen und Angestellten ging.

„Dagegen hätte ich allerdings etwas einzuwenden!“, fügte er dann hinzu, als er seine Augen ein wenig zusammenkniff, während er seinen Gegenüber aus seinen dunklen Augen eingehend betrachtete.
 

Es gab tatsächlich Menschen die nicht an das Morgen dachten in ihren Wahn Seto zu belästigen.

Das er nicht gut drauf war sah man ihn deutlicher ans als jemals zuvor.

Nicht einmal mit der Wimpern würde er wohl heute zucken, wenn man vor ihm jemanden ermorden würde.

Als man ihn hin und her rief, schließlich beim Namen nannte wand er sich um, es fehlte nur noch die gerichtete Pistole und der Abschuss.

Doch leider hatte Seto keine Waffe dabei, für das Wohlergehen und Glück aller um ihn herum stehenden.

Seto kannte und wand andere Methoden an um zu verletzten oder um jemanden nieder zu machen doch beinahe fiel es selbst ihm kaum etwas ein zu dem plötzlich Posaunen des Fremden jungen Mannes den er am liebsten mit seiner imaginären Schusswaffe den gar aus gemacht hätte.

Chazz hätte bloß erwähnen müssen den Namen Princeton zu tragen und schon wäre Seto ganz Ohr gewesen doch mit der vollkommen falschen Spur seines Weges hatte Chazz ihn sich gleichzeitig in einer Sackgasse verbaut.

Missbilligend und voller Abneigung glitt sein Blick über den wohl kranken Mann hinweg der etwas erzählte was eigentlich niemand wissen konnte.

Die Ruhe machte ihn vorsichtig doch äußerlich wirkte er eisig wie eh und je.

Keine Regung, kein gar nichts, bloß ein Abwenden und weitere hallende Schritte durch die Stille in Richtung Ausgang.

Selbst wenn dieser Clown ohne rote Nase ein paar Almonse verdienen wollte, so konnte er er nicht nachträglich nach so einer Show behaupten können das er etwas dagegen zu halten hatte, vollkommen unmöglich, selbst er ging daran beinahe zu Grunde- wenn er es nicht schon getan hatte vor wenigen Tagen.

Chazz eiskalt den Rücken zuwendend hob er bloß einen Arm.

„Kann nicht endlich ein fähiger Mitarbeiter diesen Irren zurück in die Anstalt schicken?!“, kam es nur trocken und überaus gereizt von ihn und eigentlich meinte er nur zu Chazz ganz alleine:

Komm mir noch einmal mit so einer Geschichte zu Nahe und du wirst von mir höchst persönlich ins Krankenhaus geschickt mit passenden Blutspuren.

So war das Tuscheln wieder lauter geworden und Wachpersonal löste sich sichtlich aus den Besuchern und wuselnden Menschen in der Halle die Seto Schritt um Schritt zu entkommen schien.

Das es verrückte Menschen gab, das musste er nicht noch nachträglich bezeugt bekommen, er kannte Tea und er hatte auch andere merkwürdige Dinge erlebt damals, sodass es ihm zu wider war abermals daran erinnert werden zu müssen das der Schwachsinn die Welt in Dingen beherrschte die er nicht einmal geschenkt haben wollte.

Als er die große Tür verließ die den Ein – und Ausgang ausmachte konnte er das Schnauben und Protestieren des anderen hören.

Und was er auch hören konnte war der fauchende Ausruf das man so absolut nicht mit einen Princeton um zu gehen hatte.

Seto blieb nicht stehen, verlangsamte aber dennoch lauschend seine Schritte.

War es dem armen Irren nur aus Waghalsigkeit und Verzweiflung entronnen jenen Namen aus zu fluchen oder war darin sogar etwas wie Wahrheit versteckt gewesen?

Einen Moment blieb er stehen und blickte über seine Schulter nicht ganz zurück.

Es reichte mit einem Handzeichen deutlich werden zu lassen den jungen Mann den nun drei Wachbeamte fest hielten zu ihm zu bringen.

Als er sich um wand konnte er den, der gehörig in der Klemme steckte schwer atmen hören.

Ihn in die tiefen schwarzen Augen blickend senkte er seinen Blick, denn Seto war ungewöhnlich hoch gewachsen.

Mit deutlich abfälligen Blicken bestrafte er ihn alleine wohl schon seiner Atmung in seiner Gegenwart wegen,als er die Stimme zu einem Flüstern anhob, welches einem jegliche Antwort ersparte.

„Auf ein Wort in mein Büro, und wehe dir du hast keinen triftigen Grund mir meine kostbare Zeit zu stehlen.“ fauchte er leise und machte auf dem Absatz kehrt um zurück zu gehen, dorthin wo er eben her gekommen war, aus dem Fahrstuhl der dann in die oberste Etage führen sollte und zwar in sein Büro.

Seto machte sich nichts aus dem kleinen Mann der endlich schnaubend folgen konnte, wurde er endlich los gelassen vom Wachpersonal mit festen Griffen.

Der andere schien einen großen Stolz zu besitzen, doch Seto besaß wohl sehr viel mehr davon.
 

Nachdem Chazz – vollkommen empört - den imaginären Staub von seinem schwarzen Mantel geklopft hatte, folgte er dem, der ihn nun ‚freundlicherweise’ auf ein Gespräch in sein Büro einlud.

Schön, warum nicht gleich so?

Dieser Typ hier hielt sich wohl für etwas ganz tolles~.

‚So toll, das er nichts gegen die Übernahme der Princenton Company unternehmen kann!’, dachte er sarkastisch bei sich, während er dort im Fahrstuhl an der Wand gelehnt stand und seinen Gegenüber mit misstrauischen Blicken bedachte.

Dieser Typ war ihm egal. Es kümmerte nicht ob er seine Firma zu verlieren drohte oder nicht.

Er wollte lediglich seinen Brüdern eins auswischen – einen kleinen Familienkonflikt beseitigen und das erlangen, was ihm zu stand!

Schweigend erreichten sie die Etage des Büros in welchem ihr Gespräch stattfinden sollte, was ihm nur recht war.

Als er den anderen dann voran treten ließ, folgte er ihm in das Zimmer hinein, in welchem er sich aufmerksam umsah.

Ja, es erinnerte ihn an das Büro von ..

NEIN! .. nicht einmal jetzt würde er einen Gedanken an sie verschwenden!

Murrend verkreuzte er seine Arme vor seiner Brust und folgte den Bewegungen des Präsidenten der Kaiba Corporation aufmerksam mit seinen Blicken.

„Ich mach’s kurz!“, begann er dann, während er nahezu gleichgültig seine Schultern anzog.

„Ich verfüge über Informationen über die Princenton Company an die ohnehin niemals jemand heran kommen würde!“, fuhr er dann fort, während er den anderen genau mit seinen Augen fixiert hielt.

Einen Stuhl brauchte man ihm nicht anbieten; nein .. er stand gerade eigentlich ziemlich gut!

„Ich glaube sie wären für die Kaiba Corporation sehr hilfreich, wenn diese nicht übernommen werden soll~!“, flötete er dann schon nahezu unschuldig, als er eine seiner Brauen empor zog.

Ha, seine Brüder würden wohl niemals mit so etwas rechnen.

Nein, natürlich rechneten sie nicht mit so etwas .. schließlich blieb er in ihren Augen ja nur ein Versager.

„Ich erkläre mich bereit mein Wissen miteinzubringen, um diese Übernahme zu stoppen .. allerdings nicht ganz umsonst!, kam er dann endlich zur Sache, während er weiterhin ruhig dort stehen blieb.

Er wirkte überheblich und übermutig wie immer ..
 

Kein Wort verlor er die Reise nach oben herüber.

Weniger noch schenkte er den Krümel neben sich einen Blick.

Sie würden sehen, wer den höheren Hochmut besaß.

Im Büro kamen sie dann nach aggressiven Schweigen auch endlich an, wobei Seto sich nicht daran gut tat den Mantel wieder aus zu ziehen.

Seinen Koffer legte er bloß auf den breiten großen Schreibtisch, während er selbst sich zu den noch größeren Fenstern begab um hinaus zu blicken ob er es allerdings wirklich tat war eine andere Frage.

Seine Arme verschränkte er vor der Brust und ließ den anderen bei dem Versuch versagen, ihm irgendetwas mit den durchbohrenden Blicken auf seinem Rücken mit Erfolg zu krönen.

Die Worte des anderen waren kurz und einfach.

Zu einfach und zu kurz als das er es sich erlauben könnte nun noch zu prahlen oder gar zu blenden.

Den feixenden Ton in seiner Musik überhörte Seto gut und eilig, denn es gab wichtigeres als einen kleinen eingebildeten Jungen einen Sieg darüber zu geben in einer Sache die er niemals so beherrschen würde wie er:

Mit Worten gezielt um zu gehen.

Kurz schloss er seine blauen dunklen Augen und holte tief Luft, wand sich jedoch nicht gänzlich zu Chazz herum.

„Bevor ich dir irgendein Wort glauben kann- wie soll ich dem was du sagst vertrauen können?“, meinte er dann ruhig auf.

Hier ging es nicht um Macht oder etwas anderes, sondern um ein Geschäft.

Ein einfacher Deal.

Doch Seto vertraute nicht jedem daher gelaufenen Halbstarken der mit merkwürdig vertrauten Informationen durch die Gegen lief um sie laut heraus zu brüllen.

Der Präsident der Kaiba Coporation sprach es nicht aus doch forderte er den einfachsten aller ersten Schritte, den Beweis um Chazz sein Wissen.

Woher sollte er wissen das er dort tatsächlich Chazz Princeton, den Jüngsten der drei Brüder gegenüber stand?

Nein, Seto wusste nicht das der Schlüssel der Princeton Company dort vor ihm stand, der jedoch eine ganz andere Rolle plötzlich an nahm als zugedacht.

Anstatt die Rubrik des Duellanten ein zu nehmen ging dieser der drei nun den Weg des Verräters.

Langsam wand sich Seto um und stand dort, im Rücken den hohen Ausblick auf die Stadt Dominos.

Sein Blick war ruhig, doch man sah ihm nicht an was für eine schwere Zeit er hinter sich gebracht hatte in den letzten Tagen.

Chazz wollte etwas von ihm, wollte ihm dagegen etwas bieten.

Doch noch befanden sie sich noch ganz zu Anfang auf ihren Weg zu einem gemeinsamen Nenner.

Chazz hatte vielleicht zu eilig gesprochen doch nur dadurch seine Aufmerksamkeit erlangen können.
 

Allmählich war er das Stehen allerdings doch leid und so schritt Chazz unaufgefordert auf einen Ledersessel zu, welcher ganz in seiner Nähe stand und sich ihm geradezu anbot.

So ließ er sich also sinken, lehnte sich lässig zurück und legte ein Bein auf das andere, während er weiterhin den Rücken des Präsidenten der Kaiba Corporation fixiert hielt.

Er war hier um seine Brüder zu verraten. Na und? Sie hatten nie eine Träne um ihn vergossen. Warum sollte er je eine Träne um sie vergießen oder überhaupt Mitleid für sie empfinden?

Er würde sich nicht länger von ihnen herum schubsen lassen wollen; würde sein Leben in eigene Hand nehmen.

Ha, ja .. und dann würden die zwei schon sehen, war von ihnen wirklich versagt hatte!

Kurz um griff Chazz in die Innentasche seines schwarzen Mantels und holte eine kleine Chipkarte hervor.

„Das hier dürfte wohl Beweis genug sein ..“, sagte er, als er die Chipkarte zwischen seinen ausgestreckten Fingern in die Höhe hielt.

Er würde wissen wofür eine solche Karte dienlich sein konnte – gewiss.

Diese Karte war sein Schlüssel in die Princeton Company. Ein ganz besonderer Schlüssel sogar, den nur Familienmitglieder beherbergten~.

Ein breites Grinsen zierte seine Lippen.

Doch noch immer reagierte der andere nicht ..

„Soll ich vielleicht noch meinen Personalausweis oben drauf legen?“, murrte er dann seufzend, während er seine Augen verdrehte.
 

Mit starren Blick ließ er sich das gesagte noch einmal durch den Kopf gehen.

Erst danach wand er sich gänzlich zu den anderen um der ziemlich unfreundlich war.

Mit schief gelegtem Kopf musterte er den Jüngsten der Brüder nun abschätzend.

War es eine Falle?

War es einfach nur eine glückliche Fügung des Schicksals das es ihn betraf wenn es darum ging, Familienangelegenheiten zu klären?

Seto jedoch fragte nicht wieso, weshalb oder gar warum Chazz zu einem Verräter werden wollte.

Doch würde es der Jüngere tatsächlich mit einer solchen last leben können?

Nun eigentlich interessierte es ihn nicht im geringsten.

Eine Hand legte er auf den schweren großen Tisch, während die andere Hand sich in seine Hüfte stemmte.

„Ich hoffe nur das dein Weg nicht umsonst gewesen ist. Welchen Vorschlag hast du mir zu unterbreiten?“, meinte er dann auf, abwartend, ein wenig lauernd.

Das Seto bei dieser noch unsicheren Sache mit zog war nur eine Sache von vielen die er noch sichern müsste um zu bekommen was er wollte.

Würde Chazz seinen Sinn als Geschäftsmann nutzen und Seto überzeugen können?

Den Auftritt und das noch wankende Erscheinungsbild des anderen störten ihn ein wenig.

Zwar schien der andere ziemlich mit sich und vor allen nur um sich bemüht, aber er konnte ihn gegenüber nicht den wahren Schein wahren ein vollkommener Egoist ohne Herz für andere zu sein.

Dafür schien er wahrlich noch zu Jung zu sein oder Dinge erlebt zu haben die ihn nicht das geben konnte was er versuchte zu wahren:

Einsam zu sein um nur für sich zu kämpfen.

Seto verkniff sich weitere Kommentare bezüglich weinenden Geschwistern, stellte sich wieder auf und lehnte sich mit seinen Hintern an die Tischkante, während er die Hände links und rechts neben sich auf die Tischplatte setzte.

Abwartend starrten seine blauen Augen eisig zu ihm herüber.

Hier stand er, gleich so als müsste Chazz ihn um etwas bitten und nicht, das er auf etwas warten würde.

Immerhin war der Jüngste der Princeton nach Seto gekommen und nicht anderes herum, demnach erwartete Seto auch mehr als sein Gegenüber wohl.
 

Seine Arme ruhten lässig auf den Armlehnen des Sessels, während er seinen Blick kurz durch das Büro wandern ließ.

Seine Gedanken waren wieder sehr geneigt zu einer anderen Person zu wandern, doch durfte er es nicht zu lassen. Nicht wo er sie verdammt nochmal vergessen wollte!

Doch ob er es wirklich konnte ..?

Ach, verdammt .. wieso musste er sich auch schon wieder Gedanken darum machen?

Er wollte Alexis. Mehr alles andere. Er wollte sie verdammt nochmal sogar mehr als diese verdammte Firma!

Sein Gegenüber verlangte nach einem verdammten Vorschlag. Ein Deal. War es genau DAS was ihn plötzlich wieder dazu veranlagte seine Gedanken zu Alexis wandern zu lassen?

Oh, er konnte ja wohl kaum ein Date mit Alexis oder sonst etwas verlangen .. oder gar einen Job in der Akademie um ihr nahe zu sein.

Ja, wieso hatte er sich Alexis nicht einfach genommen? Sie als sein Eigentum beansprucht?

Weil er es einfach nicht konnte! Aber vielleicht sollte er das nächste Mal – wo es ohnehin niemals ein nächstes Mal geben wird – einfach auf so etwas lästiges wie Gefühle verzichten.

Murrend verwarf er die Gedanken, die ihn Augenblick wirklich mehr als störend waren.

„Ich gebe dir alles was du brauchst um die Anteile, die meine Brüder bereits an deiner Firma aufgekauft haben, wieder rückgängig zu machen .. wenn du mir hilfst meine wahren Anteile an der Company zu erhalten!“, erwiderte er dann mit festen Blick.

Ja, er wollte seine verdammten Brüder endlich auf die Straße schmeissen!!
 

Mit ruhigem Blick besah er sich die ganze Zeit über den anderen, der nicht wusste was er wollte.. oder wie er es wollte.

Seufzend schloss er seine Augen und rieb sich mit einer Hand über die Stirn.

Nun gut jetzt wusste er wenigstens auf welchem Level sie sich befanden- Chazz konnte nicht so wie er gedacht hatte.

Seto verstand das er hier der Einzige Geschäftsmann war in diesem Raum, wand sich also um und setzte sich ihm gegenüber auf seinen eigenen Stuhl.

„Und wie soll ich das anstellen? Als Gegenzug soll ich versuchen dann genügend Anteile von der Princeton Company zu kaufen um sie dir dann zu übergeben?“, fragte er auf und die Idee war einfach zu bescheuert einfach als das es funktionieren könnte nicht wahr?

Kurz holte er tief Luft, schloss die Augen und dachte an zu Hause.

Ob man dort schon auf ihn wartete?

Kurz schmunzelte er auf- selbst wenn man würde auf ihn warten aus vollkommen falschen und selbst gierigen Gründen.

Abermals öffnete er seine Augen um den anderen abwartend an zu sehen der tatsächlich meinte dass das immerhin schon einmal ein Anfang wäre.

Mit einem kurzen murren holte er tief Luft.

Seit wann waren sie eigentlich bei dem „du“ angekommen?

Der kleine drei Käse hoch machte es ihm nicht einfach wobei sie nicht einmal wirklich bei einem Plan wohl angelangt waren.

„Ich sag dir eins, ganz gleich was mir jetzt machen werden- ich bin dabei, Princeton.“, meinte er belesen, ganz ruhig und ohne eiligen Ton.

Es war sein vollkommener Ernst denn eine Wahl hatte er nicht, am Ende stand sein Eigenes Ziel: Seine Firma sollte wieder ihm gehören ohne eine bedrohende Mehrheit.

Den anderen blickte er mit jenen Worten deutlich an, musste er es ihm noch schriftlich geben?

Wusste sein gegenüber wirklich mit wem er es zu tun hatte?

Das Seto Kaiba niemals ein Versprechen brechen würde auf einer solch hohen und für ihn wichtigen Ebene?

Dies schien klar zu sein, von seiner Seite aus ohne jegliche Hinterfragung schon lange, doch wie war es um Chazz bestellt?

Würde dieser genauso weit den Weg gehen können wie Seto es manchmal tat- skrupellos und ohne Pause um sein Ziel zu erreichen?

Ja, sie schienen sich wirklich näher zu kommen in ihren Plänen, würde Chazz zwischen durch nicht merken wie ernst es Seto werden würde.. denn der mit den eisblauen Augen wusste was es hieß zu kämpfen.

Und er hatte Ziele und Durchsetzungsvermögen wie auch die Ausdauer für einen solchen langen Weg den sie beide vor sich hatten, wenn sie nicht ins Unglück laufen wollten.

„Wir brauchen nur noch eine durchführbare Idee.“, sprach er sich zurück lehnend auf und legte seine Ellbogen auf den Tisch vor sich, um sein Kinn an die Hände zu legen.
 

Slade und Jagger würden es nicht mehr länger wagen zu behaupten er hatte in seinem Leben nichts erreicht.

Er hatte sehr viel erreicht, auch wenn es lange gedauert hat, bis er endlich seine Augen öffnete ..

Letztendlich war es Alexis zu verdanken – auch wenn er es nun ungerne zugeben würde.

Seine machthungrigen Brüder würden nicht mehr lange an der Spitze der politischen Welt stehen.

Er würde sie von der Spitze vertreiben, um sie dorthin zu befördern wo sie hingehörten:

Zu Boden.

Ihre Familie mochte sehr wohlhabend und anerkannt sein, doch was seine Brüder für die Familie taten war alles andere als Ruhm bringend und ansehend.

Er würde der Familie Ruhm und Ansehen bringen. Zwar nicht wie geplant indem er der beste Duellant wurde, dennoch auf anderen Wege.

Einem Weg den seine Bruder nicht kannten.

Auf dem Weg der Ehrlichkeit .. mehr oder weniger.

Ein selbstgefälliges Grinsen zierte seine Lippen. Perfekt. Er hatte den Fisch an der Angel.

Das Glück stand auf seiner Seite. Gut, das ihm diese Gelegenheit gegeben war. Anders hätte er wohl nie die Chance gehabt es Slade und Jagger heimzuzahlen.

Und wer weiß ..?

Vielleicht würden auch diese sich irgendwann zur Schuld bekennen?

„Ich denke das dürfte kein Problem sein!“, bemerkte er dann bezüglich einer durchführbaren Idee.

Ja, er hatte bereits wirklich eine Idee. Eine ziemlich idiotische Idee .. dennoch, sie würde funktionieren, weil seine Brüder nicht den Hauch einer Ahnung hatten was er plante, bzw. mit wem er sich aus einem Zweck heraus verbündet hatte.

„Ich werde ganz einfach zurück gehen und mich an den Hauptcomputer setzen! Dann känzel ich die ganze Sache und gebe dir die nötigen Details, damit die Kaiba Corporation Anteile der Princeton Company aufkaufen kann!“, endete er dann seinen Vorschlag, welcher schon nahezu viel zu simpel klang.

Wieso konnte nicht alles so simpel sein ..?

Kurz ruhte sein Blick nachdenklich auf dem Älteren ihm gegenüber.

Ob er auch solch ein Problem hatte wie er?

Auch er hatte wohl kaum ein Problem damit eine Frau um seinen Finger zu wickeln, ebenso wenig wie Chazz.

Doch was waren schon unzählige Frauen wert .. wenn man die eine nicht erreichen konnte?

Für ihn jedenfalls zählte es noch immer – auch wenn er es nicht mehr länger zugeben würde - :

Die eine .. oder keine.

Unsinn .. verfluchte er sich in seinen Gedanken selbst.

Er wusste schon ganz genau warum er die Ojamas aus seinem Deck geworfen hatte.

Ja, er wusste es nur zu genau .. auch wenn es seine Lieblingskarten waren ..
 

Bald würde ihm der Kopf dröhnen von so viel blühender Phantasie ohne Sinn oder Verstand.

Es war zu einfach als das es funktionieren könnte, nicht wahr?

Darüber hinaus ging es hier um eine äußerst wichtige Sache: Seine Firma.

Chazz wollte nicht Mal wirklich im Ansatz etwas ähnliches wie Seto, sondern etwas vollkommen anderes.

Die Anteile der Firma und das Ansehen was ihn einer Meinung nach zustanden.

Kurz verdrehte er seine Augen und wollte so eben etwas ähnliches erläutern, als sein Handy klingelte.

So schloss er den Mund ohne Anfang und blickte auf das Display, welches er nur zu ungerne besah.

So wusste er schon wer anrief und diese Person konnte ihn in diesem Moment wohl wahrlich in Ruhe lassen.

Den Anruf fort drückend steckte er es zurück in die Hosentasche und brummte leise auf.

Das er viel beschäftigt war, stand wohl außer Frage.

Aber das er den Anruf seiner Beziehung fort drückte schien das ganze noch ein wenig herzloser erscheinen.

„Du hast keine Ahnung.“, meinte er dann nur ruhig auf und setzte sich in seinem Stuhl zurück.

Was ihm wichtiger war als seine Beziehung?

Die Kaiba Coporation.

Mit bitteren Blick beäugte er den Jungen vor sich argwöhnisch.

Er verhandelte doch nicht etwa mit einem Kind, oder?

Seto hatte andere Dinge im Sinn als seine komplette Firma an seine Brüder zu verlieren, denn allen Anschein nach hatte Chazz nicht viel zu melden dort, wo er doch eigentlich hingehörte.

„Wenn Dinge so einfach laufen würden, würde ich gerne zustimmen, doch woher kann ich wissen das du es wirklich so machst wie du es mir vorschlägst, geschweige denn es schaffen wirst? Ziemlich erfolgreich scheint die Sache ja nicht aus zu sehen die du mir versuchst zu verkaufen.“, murmelte er leise und fixierte wahllos einen Punkt an der Wand.

Der merkwürdige schien zu sein, das absolute Härte aus seiner Stimme nun Nachdenklichkeit gewichen war.

Nein er machte Chazz nicht mit jenen Worten den Erboden gleich, er dachte lediglich für sie beide laut genug nach.
 

Chazz verdrehte seine Augen, während seiner Kehle ein genervtes Stöhnen entrang.

Wenn sein Gegenüber es besser wusste, dann sollte er eben einen besseren Vorschlag ausspucken.

Schade, und dabei wäre es für ihn ein Leichtes in die Company zu gelangen, schließlich war er noch immer an dem Projekt seiner Brüder beteiligt, auch wenn er dieses schon bald verlassen würde, bzw. schon längst ohne ihr Wissen verlassen hatte.

„Dann schlag etwas besseres vor!“, murrte er, ehe er seine Arme demonstrativ vor seiner Brust verkreuzte.

„Du solltest dich beeilen. Wer weiß ob meine Brüder in diesem Moment nicht noch mehr von deiner Firma aufkaufen!“, säuselte er dann unschuldig und doch nahezu provozierend zugleich.

Er sollte endlich etwas besseres vorschlagen.

Er hatte schließlich auch keine Lust wichtige Zeit zu vertrödeln.
 

Sein gegenüber nahm den ungewaschenen Mund seiner Meinung nach viel zu voll.

Viel hatte er aus Kummer wegen Mokuba und seiner Firma schon in sich hinein gefressen sodass er, was der andere nicht wissen konnte, noch gar nicht so lange wieder auf den Beinen war.

Deshalb meinte er jetzt die ein paar Stunden oder Ideen nicht verschwenden zu müssen, weil ein gerne groß meinte ihn unter Druck setzen zu wollen.

War Chazz nicht noch eben zu ihm gekommen, oder wollte der kleine Mann den Spieß nun umdrehen und es so aussehen lassen als ob Seto etwa zu ihm gekommen wäre um um Hilfe zu bitten?

Murrend stand er also auf, er würde sich schon etwas passendes einfallen lassen, das es auch funktionieren würde, etwas derartiges Kopfloses zu starten was am Ende doch absolut nach hinten los gehen könnte, wollte er sich nicht erlauben.

Auch wenn es der andere nicht sah, hier ging es für Seto viel mehr als um nur eine 'Firma'..

Sollte der andere sich froh daran tun ihn aufgesucht zu haben, wohl aber ohne Ergebnis.

Während die Augen des anderen ihn fest im Blick behielten, ergriff der Präsident der Kaiba Coporation den Koffer und blickte den anderen finster an.

Man spielte mit jedem- aber nicht mit ihm.

„Wir werden uns wohl doch nicht einig und ich habe noch wichtigere Dinge zu erledigen als mir von einem Kind sagen zu lassen was ich tun oder lassen soll. Entschuldige, ich habe noch wichtigere Vorhaben, zum Beispiel meine Firma wirklich retten.“, endete er scharf kritisierend an Chazz seinen Vorschlag oder an seinen Talent sich nicht in eine Tätigkeit einzubringen die ja nicht nur Seto einen Vorteil schaffen würde sondern gar ihm selbst weit nach vorne bringen würde.

Wer nicht will, der hatte also schon und wie es schien hatte Chazz eine Menge von Dingen du nicht zu gebrauchen war, wie zum Beispiel viel Luft in seiner dämlichen Birne.
 

Wieso verdammt nochmal wurde er eigentlich immer mit Leuten konfrontiert die seiner Meinung nach viel zu schnell ihre verdammte Meinung wechselten?

Zuerst Alexis, die sich von ihm verführen ließ bis ihr dann schließlich irgendwann einfiel, dass es wohl für sie ein wenig zu weit ging.

Und nun dieser Kerl, der ihn allmählich wahrlich zur Weißglut trieb.

„Von mir aus! Dann sieh eben zu wie die Princenton Company die Kaiba Corporation nieder walzt!“, platzte es dann plötzlich ungestüm aus ihm heraus, als er aufstand.

Diese Firma war ihm total egal.

Er wollte sich doch nur gegen seine Brüder wenden, was ihm nicht einmal auf diese Art und Weise möglich zu sein schien.

Vielleicht würde er es ja nie schaffen sich von ihnen abzuwenden ..

Und ehe der Präsident der Kaiba Corporation auch nur irgendetwas auf seine Worte hin erwidern konnte, war Chazz auch schon aus dessen Büro verschwunden.

Und wieder stand er ganz am Anfang.

Was sollte er nun auch schon tun? Etwas anderes viel ihm einfach nicht ein.

Er konnte sich ja wohl kaum nun bei seinen Brüdern blicken lassen, die wohl immer noch darauf warteten, dass er Alexis in einem Duell schlug.

Doch Moment!

Nein ..

Ein schweres Seufzen entrang seiner Kehle, als er auf dem Weg zum Fahrstuhl war.

Was würde es ihm schließlich bringen würde er Alexis in einem Duell schlagen und sei es nur zur Schau?

Zum einen müsste er Alexis um ihre Hilfe bitten – was er nicht tun würde und zum anderen würde er dann abermals Seto Kaiba gegenüber treten müssen, wenn er nicht wollte das seine Brüder misstraisch würden ..

Und dann ..?

Wie sollte er Slade und Jagger dann von ihrem hohen Ross hinab stürzen?

Er wusste es einfach nicht ..

Ziemlich frustriert schlich Chazz mit hängenden Schultern voran.

Ihm fiel einfach absolut nichts ein .. rein gar nichts.

Ging sein Kampfgeist allmählich verloren? Vielleicht ..

Und was wäre wenn er die Duelle dennoch bestreiten würde, während seine Brüder glaubten, er würde noch immer auf ihrer Seite stehen, um dann im rechten Moment zuschlagen zu können?

Nein, da würde Seto Kaiba selbst wohl auch nicht mehr mitspielen, nachdem der Deal mit ihm nun geplatzt war.
 

Seto bleib bei seinem Wort, er würde alles versuchen seine Firma zu retten.

Mit oder ohne die Hilfe des anderen so befand er, war es noch viel zu früh dies eindeutig zu sagen.

Der andere war so verzweifelt gewesen das er zu ihm gekommen war, also war da mehr als er hatte zugeben wollen.

Nicht umsonst wäre der Jüngere gar Hilfe suchend hier her gekrochen, nicht wahr?

Das die Brüder einander so zerfleischten gefiel ihm ganz und gar, sodass er beinahe meinte bald schon wohl ohne großer Anstrengung einen Weg zwischen sie zu finden um das sich zurück zu ergattern was ihm zu stand.

Als nun der andere Hitzkopf viel zu eilig, viel zu überstürzt sich auf und davon schlich schüttelte er nur seinen Kopf und fuhr nicht mit dem Fahrstuhl, sondern nahm die Treppen hinab in die Tiefgarage, dorthin wo er schon seid langen Momenten hatte schon hin gewollt.

Sie würden noch zu einem gemeinsamen Nenner finden nicht wahr?

Chazz besaß nicht viel Handlungsvermögen, das hatte er schnell gemerkt, doch er ahnte das Chazz nicht nur untätig neben seinen Brüder wohl gesessen hatte und einiges auf geschnappt hatte was einen Geschäftsmann auszeichnete.

Seto hoffte, das der andere nur ein wenig länger brauchte als man erwartet um sich diesen erlernten Umgang mit Geben und Nehmen zu nutze zu machen und so bat er im Stillen darum, das Chazz vielleicht bald schon den passenden Gedanke hatte um zurück zu kehren.

Es gab viel zu tun für ihn.

Nebenher galt es noch seine neu gegründete und erfolgreiche Duell Akademie öffentlich vorzustellen und das in einem Turnier zwischen den verschiedensten Schulen.

Dort würden die, aus der neuen Akademie das erste Mal beweisen können das auch die Schule in Domino gute Chancen hatte Spitzen Duellanten hervor zu bringen.
 

Seine Schritte führten ihn hinaus auf die Straßen Dominos; vorallem aber ziemlich orientierungslos wie es schien.

Mit gesenkten Haupt und hängenden Schultern schritt Chazz voran, welcher sich unentwegt den Kopf darüber zerbrach wie er sein Leben endlich auf den richtigen Weg bringen konnte.

Er konnte sein Ziel ja kaum erreichen indem er mit seinen Brüdern begann tiefgründige Gespräche zu führen ..

Wohl kaum. Nicht wo sie ohnehin abermals der Meinung sein würden, er hätte dem Namen Princeton nichts als Schande gebracht.

Was Chazz wollte, was er schon immer gewollt hatte war die wahre Anerkennung seiner Brüder.

Doch diese interessierten sich doch sowieso nur für eins: Macht.

Und für eben dies würden sie alles tun, wirklich alles ..

Chazz selbst war nicht wie seine beiden älteren Brüder .. er war es niemals gewesen und würde es wohl auch niemals sein, auch wenn es von aussen her damals vielleicht oft so ausgesehen hatte.

Gelangweilt kickte er einen kleinen Stein vor seinen Füßen über die Straße, während er selbst ohne Ziel weiter ging.

In den letzten Tagen war er vieles einfach vollkommen falsch angegangen. Falsch und viel zu schnell ..

Vorallem wenn er da an die Begegnung mit Alexis dachte ..

Ob er sich bei ihr entschuldigen sollte?

Nein, das würde er nicht. Nicht nachdem er endlich begriffen hatte, dass all seine Bemühungen ohnehin vegebens waren!

Und trotzdem würde er sie gerne wiedersehen ..

Genervt lief er weiter und weiter, bis ihn plötzlich etwas hartes schmerzhaft am Hinterkopf traf.

„Autsch~“.

Knurrend fuhr Chazz herum und erblickte ein langhaariges Mädchen ihm gegenüber, welches doch wirklich mit einem Stein nach ihm geworfen hatte.

Verdammt.

Was fiel ihr eigentlich ein?

„Sag mal, hast du sie noch alle?“, motzte er auch gleich drauf los, während er sich mit einer Hand seinen Hinterkopf rieb, auf welchem er gewiss bald eine Beule spüren konnte.

Wer war dieses Mädchen? Und warum in alles in der Welt bedachte sie ihn mit solch bitterbösen Blicken?
 

Wenn er ihre Gedanken nur erahnen könnte, so würde er ihr vermutlich noch recht geben ..

Wo war all das, was sie zu vermissen schien?

Ja, ihn wurde in letzter Zeit selbst sehr bewusst, wie sehr er sich zu seinem Nachteil verändert hatte, doch dies würde er nicht mehr lange auf sich sitzen lassen.

Nicht umsonst hatte er einen neuen Weg einschlagen wollen; nicht umsonst hatte er seine Lieblingskarten aus seinem Deck geworfen, welche ihn unaufhaltsam an Alexis erinnern würden.

Bald schon würde er das haben was ihm zustand. Bald schon würde er auch Alexis nicht mehr als etwas besonderes ansehen, sondern als jemanden, der es ohnehin nicht wert war, dass man sich um ihn bemühte.

Chazz trat zur Seite um den Stein auszuweichen, welcher zum zweiten Mal nach ihm geworfen wurde.

Was bildete sich diese Göre eigentlich ein?

„Du solltest deine Klappe halten, wenn du keine Ahnung hast!“, herrschte er, während er seine Gegenüber mit bitterbösen Blicken bedachte.

Irgendwie kam ihm ihre Art bekannt vor ..

Sie erinnerte ihn an die vergangenen Zeiten an der Duellakademie. Damals, als es nur eine gewagt hatte sich ihm mit solchen Worten gegenüber zu stellen, um ihn ordentlich die Meinung zu geigen.

Aber diese Mädchen ihm gegenüber ähnelte ihr .. – Chazz sah noch einmal genauer hin - .. eigentlich kaum.

Sie trug die Uniform der Akademie; vermutlich musste sie eine Alexis Schülerinnen sein.

Doch von wem oder was plapperte sie eigentlich genau? Etwa von Alexis?

Wieso? Sie hatte sich wohl kaum bei ihren Schülern wegen ihm ausgeheult.

„Halt lieber den Rand und geh wieder mit deiner Dueldisk spielen!“, meinte er dann, während er seine Augen verdrehte.

Nein, mit solchen Beschuldigungen musste er sich nun wirklich nicht abgeben.

Sollte die Kleine doch machen was sie wollte!

Er allerdings kehrte ihr seinen Rücken zu, um seines Weges weiter zuschreiten.

Vielleicht sollte er, um das Vertrauen seiner Brüder weiterhin wirklich zu wahren – Alexis in dem geplanten Duell besiegen, ohne ihr dabei natürlich von seinem Plan zu erzählen.

So würde er den falschen Schein wahren können, sowohl seinen Brüdern gegenüber als auch gegenüber Alexis und vielleicht würde ihm dann etwas einfallen wie er seinen Brüdern einen harten Denkstoß verpassen konnte.

Ja, genau .. er würde sein Ding alleine durchziehen, so wie er es schon immer getan hatte, allerdings ohne dabei von seinen Brüdern unter Druck gesetzt zu werden.

Er würde es schaffen und dann würde er gewiss auch ein Mädchen finden, welches seine Mühen schätzen würde .. und dann, dann würde es Alexis bestimmt leid tun es je gewagt zu haben ihm einen Korb zu geben.
 

Das er sich traute nach ihren Worten und Steinen den Rücken zu zu wenden ließ sie empört aufschnauben.

Sollte er nur froh sein das sie nicht Lebensmüde war um sich auf ihn zu stürzen.

„Keine Ahnung? Zufällig bin ich jemand der für seine Freunde da ist und nicht einer der der sie hängen lässt!“, fauchte sie auf und lief ihm nun also nach.

Sollte er sich endlich dazu entscheiden etwas zu tun, entweder zu verschwinden oder Alexis ihr Lächeln zurück zu geben.

„Ich kann wohl besser mit der Duell Disk umgehen als du!“, entrutschte es ihr in ihrem waghalsigen ungesunden Mut, während sie im gesunden Abstand nun begann hinter ihm her zu gehen.

Sie hatte ihn nicht umsonst angesprochen, und bis sie nicht ihr Ziel erreichen würde, eine Entscheidung von ihm zu bekommen würde sie es nicht sein lassen ihn weiter zu beleidigen und auf zu fordern.

Mit missmutigen Blicken taxierte sie ihn unermüdlich während sie nur hoffte, das Alexis von ihrem Kamikaze Anflug nichts mitbekommen würde, denn ansonsten würde ihr wohl einiges Blühen, nicht von der Akademie Leiterin, sondern von ihrer Freundin.

„Du Idiot, wieso bist du hier in der Stadt? Was bildest du dir ein so plötzlich hier auf zu tauchen um ihr das Glück zu entreißen? Ich hab gedacht du wärst ein so großartiger Frauenversteher, Chazz!“, polterte sie weiter und sprach sich in Rage.

Vielleicht, wenn sie Glück hätte würde er sich sogar mit ihr duellieren.

Und wenn sie noch mehr Glück hatte würde er ihr sogar sagen können was er vor gehabt hatte hier und mit Alexis die , wie sie wohl zufällig hatte nur entdecken können, drei Duell Monsters Karten mit sich durch die Gegend trug die absolut nicht in ihr Deck gehörten sondern in seines.

Sie wusste zwar nicht was, aber irgendetwas war geschehen und nicht zufällig, denn die beiden hatten sich getroffen wo und wann , interessierte sie nicht einmal.

Doch die Folgen jener Fügung stimmten sie noch unglücklicher als die blonde Akademieleiterin.

Und solange er nicht einsah was für eine hohle Birne er besaß und welchs kaltblütiges Herz das von Alexis angegriffen hatte würde sie ihn nachher noch eigenhändig in die Akademie schleifen, hin zu Alexis damit sie einander aussprechen könnten.
 

Manche Dinge waren allerdings leichter gesagt als getan.

Manche Dinge würde man sich niemals einreden können, um seine wahren Gefühle zu überspielen und zu vertuschen ..

So war es auch bei seinen Gefühlen zu Alexis, ganz gleich wie oft er sich auch einzureden versuchte das sie es nicht wert war; ganz gleich wie oft er sie versuchte zu vergessen.

Er wusste, dass er sie nicht vergessen konnte.

Daher sprang auch auch sofort auf die Worte des Mädchens an, welche einfach von Alexis sprechen musste.

So blieb Chazz abrupt stehen und starrte schweigend gen Boden.

Seine Gefühle empfand er allmählich als lästig, weil diese niemals erwidert würden.

Es war nicht so einfach wie er immer geglaubt hatte, denn er würde ihr Herz niemals erobern können.

Sie wollte ihn einfach nicht ..

Eine Tatsache, die unheimlich schwer zu akzeptieren war.

Und obwohl er es wusste, ließ sich Alexis einfach nicht aus seinen Gedanken vertreiben.

Seine Gefühle zu ihr wollten einfach nicht vergehen ..

Er wartete nicht auf sie, weil er wusste, dass sie ohnehin niemals zu ihm kommen würde ..

Gefühle waren kompliziert und überaus lästig, wie er empfand.

Er hätte sie bereits für eine Nacht ins Bett bekommen können, hätten seine Gefühle zu ihr ihn selbst nicht daran gehindert viel weiter zu gehen, nachdem er darauf aufmerksam wurde, dass sie es niemals gewollt hatte ..

Er war kein Egoist, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht so aussah, denn wenn dem so wäre, dann hätte er Alexis an diesem einen Abend seinen eigenen Willen aufgezwungen.

„Welches Glück?“, verlangte er dann zu wissen, als er sich zu dem Mädchen herum wandte, welches er aus zu Schlitzen geformten Augen betrachtete.

Er hatte IHR das Glück entrissen?

Chazz lachte auf. So etwas lächerliches.

„Welches Glück soll ich ihr entrissen haben? Wir sind uns begegnet und dann bin ich wieder aus ihrem Leben verschwunden! Mehr Glück hätte sie gar nicht haben können!“, blaffte er die andere an, die seiner Meinung nach ein wenig zu weit ging.

Was mischte sie sich überhaupt ein? Freundschaft hin oder her~. Gott ihm würde gleich schlecht!

„Alexis ist für mich gestorben!“, platzte es dann aus ihm heraus, während er das Mädchen ihm gegenüber genau betrachtete.

Verdammt, wieso kam sie ihm nur so bekannt vor?

„Geh also lieber deine Freundin trösten. Ich habe besseres zu tun, als mich mit dir hier herum zu streiten!“.

Die Betonung lag auf ‚Freundin’ und das ziemlich scharf und schneiden, während er genervt seine Augen verdrehte.

Was fiel ihr überhaupt ein?

Wenn sie ihre Freundin trösten wollte, dann sollte sie es tun, wobei er bezweifelte, dass man Alexis seinetwegen hätte trösten müssen.
 

Der andere war dumm, oder doch ein ganz anderer geworden?

Blair sah ihn an, hob die Braue und versuchte etwas zu hören, wie Zweifel oder Reue.

Nichts dergleichen konnte sie fühlen in seinen wütenden Worten, bloß Lüge.

„Freundschaft ist eine andere Form der Liebe. Weißt du, anstatt alles hin zu werfen solltest du froh sein, das zu haben was man dir immer noch gibt nachdem was du ihr angetan hast. Aber allen Anschein nach ist dir nicht einmal das mehr etwas Wert. Du tust mir Leid.“, sagte sie plötzlich leise, ganz leise und wand sich um.

Oh, Alexis sollte ihn wirklich endlich vergessen.

Wieso sie so niedergeschlagen war konnte sie nun nach vollziehen, ihre Freundschaft war tatsächlich wohl beendet worden weil Chazz es nicht vertrug eine Freundschaft zu erhalten, stattdessen wollte er alles oder nichts.

Blair würde versuchen ihrer Freundin ein zureden das sie keinen Wert mehr auf eine Freundschaft geben durfte wenn der andere sie doch nicht verdient hätte in seiner Blödheit.

Lieben tat jeder, auf die eine oder andere Art und Weise.

Alexis liebte ihn vielleicht, vielleicht war sie deshalb ein wenig abgefressener, vor allen wo Chazz so temperamentvoll und energisch sich gegen sie ausgesprochen hatte ihr gegenüber.

Jedoch schien es, das die Akademie Leiterin es nicht spürte das sie den anderen sehr gerne hatte.

So ließ sie den hitzköpfigen einsamen Menschen abermals alleine zurück.

Sie hatte gehört was sie hören wollte und demnach hatte sie jetzt einen Grund Alexis helfen zu können, denn sie würde jetzt sich sicher sein können ihr von Chazz ab zu raten, nach diesen bösen Worten die der Blonden sicherlich zusätzlich das schwer gemacht hätten.

Wütend strich sie sich über die Augen.

Sie war maßlos enttäuscht und getroffen von der Aussage des anderen, das sie kaum wusste wohin damit, deshalb waren ihre Schritte noch eiliger, denn sie müsste bald zu Alexis um ihr die Trauer zu entreißen die es nicht wert war in ihrem Herzen zu verweilen.

Chazz hatte sie nicht verdient, viel zu blind war er, als das er mal an ihre Gefühle anfing zu denken.

Dachte er tatsächlich er wäre der Einzige mit Schmerzen in der Brust nun nachdem ihr Wiedersehen woll total im Chaos versunken ist?

Dachte er denn, das Alxis Frohsinn, als er sie wieder getroffen hatte bloß Fassade war?

Hatte er es einfach übersehen das ihr Glück, das sie verspürt hatte in seiner Gegenwart wahr gewesen war und überaus ehrlich gemeint?

Allen Anschein nach hatte er es wohl wirklich nicht gesehen, doch Blair hatte ihre strahlende Ausstrahlung kommen und gehen gesehen und das in der Zeit in der Chazz gekommen und gegangen war.

„Oh Alexis..“, murmelte sie nur leise und begann zurück zur Akademie zu laufen in der Hoffnung auf ein Wort zu kommen ihrer Freundin gegenüber der sie es kaum sagen wollte, oder helfen, denn es war für die andere sicherlich schwer zu zu geben das ihr Trübsinn mit Chazz zu tun hatte wobei Blair ja eigentlich nichts darüber erahnen konnte, Alexis hatte über Chazz seine Anwesenheit beharrlich geschwiegen.
 

Die Worte des Mädchens hallten in seinem Kopf wider. Sie hatte ja so recht.

Er hatte selbst die Freundschaft zu Alexis aufgegeben, weil er so maßlos enttäuscht von ihr und auch von sich selbst gewesen war.

Er wollte sie – alles oder nicht und so ließ er auch die Freundschaft zu ihr voll und ganz fallen. Was für ein Fehler ..

In letzter Zeit hatte er so vieles falsch gemacht ..

Wo war der gelbe Ojama, welcher ihn daran erinnern konnte? Wo war der, der ihn auf nervende Art und Weise immer wieder die Wahrheit zu flüsterte, um ihn daran zu erinnern?

Er hatte ihn fort geworfen, weil er die Wahrheit nicht mehr länger hören wollte ..

Er hatte es bewusst in seiner maßlosen Enttäuschung getan, um nicht weiter verletzt zu werden.

Was für ein Idiot er doch gewesen war.

Alexis bedeutete ihm alles .. würde dem nicht so sein, so hätte er sich an jenem Abend nicht mehr zusammenreissen können, was er getan hatte, um sie nicht zu überfallen.

Ob ihr dies selbst auch bewusst geworden war ..?

War das nicht ein Zeichen von wahrer Liebe?

Wenn Alexis ihn nicht liebte – so entschied er in diesem Moment – würde er ihr gegenüber nie so etwas erzwingen wollen.

Es wäre nicht fair. Nicht fair ihr gegenüber und nicht fair ihm und seiner Gefühle gegenüber.

Alexis hatte ihr Versprechen nicht gebrochen .. sie hatte auf ihn und seine Gefühle Rücksicht genommen .. ja, das hatte sie, weil sie ihn nicht verletzen wollte.

Und es hätte ihn sehr verletzt – mehr noch als jetzt – wenn sie sich in jener Nacht näher gekommen wären als jemals zuvor.

Ein schweres Seufzen entrang seiner Kehle.

Konnte er nicht einmal im Leben etwas richtig zu machen? Nein, er selbst war derjenige, der sich den richtigen Weg immer wieder selbst verbaute.

Er hatte gelogen ..

Alexis war für ihn nicht gestorben. Eine Freundschaft zu ihr würde ihm eben so viel wert sein .. wie konnte er nur?

„Argh! Warte!“, rief er dem Mädchen hinterher, ehe er dieses mit schnellen Schritten einzuholen versuchte.

Sie hatte recht.

Dennoch .. er würde sich – wenn er sich denn wirklich bei Alexis entschuldigt hatte – mit seinen Gefühlen zu ihr zurückhalten.

Vielleicht würde er den Schein irgendwann wahren können, das er nicht mehr in sie verliebt war.

Vielleicht würde das vieles zwischen ihnen einfacher machen ..

Er brauchte Alexis, das wusste er ..

Nach jener Begegnung wusste er es mehr als je zuvor ..

In den letzten Tagen hatte er sie unheimlich vermisst, mehr noch als in den vergangenen drei Jahren ..
 

Wieso lief der eine ihr nun nach, wo sie ihn doch hatte sagen hören das sie endlich verschwinden sollte?

Als sie es endlich tat lief der Irre ihr nun nach.

Mit fliegenden Zöpfen wand sie sich zurück, ohne jedoch wirklich stehen bleiben zu wollen.

Ob er es schaffen konnte von jetzt auf gleich ihren Worten eine Bedeutung geschenkt zu haben?

Sie glaubte kaum daran und nachdem sie sich nach langsameren Laufschritt wieder nach vorn wand entsprang ein erschrockener Ausruf ihrer Kehle.

Ein Passant kreuzte ihren Weg so ungeschickt und plötzlich das sie nicht anderes konnte als ihn um zu laufen und anschließend gen Boden zu fallen.

Den Fremden gefiel dies gar nicht, ließ sich aber mit einer Entschuldigung ab wimmeln.

Mit eiligen Atem richtete sie sich wieder auf und rieb sich den roten Ellbogen, wobei sie Chazz so lange vergaß bis er aufgeholt hatte.

Mit einem zu zusammengekniffenem Auge blinzelte die blau haarige hinauf zu ihm, denn er hatte gewonnen.

Mit dem spitzen dummen Worten des anderen nun wand sie sich zum weiteren Gehen.

Ob es ihr gut ging wurde gar nicht gefragt, schnaubend dachte sie bei sich, das Chazz sich doch verändert hatte, er war dümmer geworden.

Nicht einmal erkennen tat er sie wohl, obwohl sie länger als nötig bei ihm gestanden ist um ihn die Meinung zu geigen.

Ihn nun an seiner Seite klebend führte sie ihn auf den Weg, dessen Ziel die Akademie sein würde.

Es dauerte noch eine Weile her sie an das große neue Gebäude kamen und in der Zwischenzeit hatte sie kein weiteres Wort mehr an ihn verloren denn ihrer Meinung nach hatte sie ihm all ihre Wut an den Kopf geworfen in ihrem vorherigen Streitgespräch.

Als sie die weiten Glastüren des prunkvollen Gebäudes betraten richteten sich ein paar neugierige Augenpaare auf die zwei, wobei das Mädchen wohl nicht unbekannt zu sein schien.

Natürlich nicht, Blair war ein auffallender Mensch und ein Kerl an ihrer Seite der den niemand kannte und zu allem Überfluss auch noch Älter war als sie ließen leises Getuschel auf kommen.

Blair überging das Flüstern mit hochgerecktem Kinn, während sie Chazz von der Seite her mit abfälligen Blicken bestrafte.

„Ich warne dich, wehe du tust ihr wieder mit deinem Egoismus weh. Ich weiß zwar nicht was du gemacht hast, aber du solltest dir für dich wünschen das ich dich nicht nochmal in die Finger bekommen werde, falls du dich nicht aufrichtig bei ihr Entschuldigen wirst!“, entfloh es ihr leise wispernd, denn immerhin hatte selbst die Wände hier Augen und Ohren.

Was sie beide nicht wussten war, das Alexis in dem großen Saal unter dem Gebäude gerade ein Duell bestritt, denn sie unterrichtete nebenher noch einige Fächer und manchmal gab es auch Zeiten in denen sie sich gegen Schüler duellierte, nicht um sie zu strafen, sondern um ihnen etwas bei zu bringen.

Als sich Blair umwand, nachdem man sie beim Namen rief, wand sie sich um.

Eine Mitschülerin verriet ihr, das die Schulleiterin sie hatte gesucht, aber nicht finden konnte.

Mit neugierigen Blick lauschte sie den weiteren Worten und bekam mitgeteilt, das die Direktorin sich im Moment jedoch im Unterricht befand und sich wohl duellierte, was sicherlich nicht oft vor kam und wenn, immer von vielen Schülern aufmerksam verfolgt wurde.

Mit einem Nicken bedankte sie sich und ließ Chazz einfach dumm stehen, während sie zu dem Treppenhaus ging, die sie zu dem Duell bringen würden.
 

Sie hatte sich in den Nächten nicht selbst bemitleidet und nicht eine Träne vergossen.

Keinen Grund hatte sie gesehen zu weinen oder hatte sie ihn einfach übersehen in ihrer Trauer?

Ihr Lächeln war verloren gegangen.

In der Duellakademie arbeitete sie zuverlässig und fleißig wie immer doch kamen langsam selbst die Schüler auf die Idee das etwas mit ihrer eigentlich ziemlich beliebten Schulleiterin nicht stimmen konnte.

Alexis hatte nicht einmal mehr gelächelt oder gelacht, seitdem er fort gegangen war, was sie natürlich verstehen konnte.

Was sie nicht hatte verstanden war, das er seine drei Karten bei ihr mit Absicht verloren hatte.

Mit ihnen hatte er damals viel zu viel erlebt als das er sie einfach so hätte weg werfen dürfen, ob er es bereute?

Ihr Geheimnis würde niemand erfahren, denn die drei Karten trug sie jeden Tag bei sich, denn sie waren die wohl letzte feste Erinnerung die sie jemals mehr nun von ihm haben würde, weitere würden nicht folgen denn sie hatten sich endgültig getrennt.

Ja, ihre drei Jahre waren nur ein Vorgeschmack auf das was kommen würde, denn einen guten Freund hatte sie jetzt erst endgültig verloren, sie spürte es tief in ihrem Herzen das sie sich niemals wieder sehen würden.

Aus jenen Grund also trug sie die Karten jeden Tag bei sich um nicht zu vergessen.

Alexis wollte nicht den Menschen vergessen der ihr so unheimlich wichtig gewesen war.

Nein sie wartete nicht mit Blicken auf ihrer Tür das er erneut herein gestürmt kam, weniger noch betrachtete sie ihre Telefone sehnsüchtig.

Einfach, so schien es, nahm sie die Tatsache hin das es war wie es gewesen ist.

Still war ihre Trauer um das, was sie verloren hatte und doch konnten andere es ihr ansehen.

Und ihre Angst war nie unbegründet ihm gegenüber und seinen Abschied gewesen, denn sie hatte es kommen sehen:

Sobald er verschwunden war aus ihrem Leben, würde sie einsamer als je zuvor sein.

Betrübt saß sie auch wieder an jenen Tag an ihrem Schreibtisch und arbeitete still und konsequent vor sich her gleich so, als ob sie erbat endlich von schmerzenden Gedanken erlöst zu werden.

Die junge Schulleiterin tat ihre Buße für das was sie getan hatte in dem sie die Karten bei sich trug.

So lange würde sie jene bei sich tragen, bis sie eines Tages ohne schlechtem Gewissen sie an blicken könnte und sie wusste das es lange dauern könnte.

Deshalb war es auch der Grund wieso sie die drei Karten bei sich trug.

Es war schwer, keine Frage und manchmal fragte sie sich ob sie den Mut haben würde sie sogar aus zu spielen.

Würden die drei kleinen Kerlchen nicht auf eine Art und Weise sogar etwas gegen sie auf dem Spielfeld unternehmen können?

Alexis plagten keine Wahnvorstellungen denn sie besaß ein Wissen das über den Verstand hinaus ging.

Einiges hatte sie schon erlebt damals bei den vielen Spielen die sie gespielt, oder erkämpft hatten in einem Sieg.

Langsam zog sie die drei Karten hervor und legte sie auf den Schreibtisch vor sich.

Seufzend musterte sie die Habseligkeiten, das Letzte was ihr geblieben war von ihm.

Traurig aber wahr, sie vermisste den anderen.

Murmelnd schloss sie ihre Augen und seufzte auf.

Wieso hatte er diese Kostbarkeiten zurück gelassen?

Aus damaligen Erfahrungen hatte sie doch gesehen wie wichtig diese Karten waren in Chazz seinem Deck verhalfen sie ihm zum Sieg, denn immerhin bauten wichtige Strategien auf den drei Kerlchen auf, oder hatte er sein Deck über den drei Jahren doch verändert?

Mit missmutigem Gefühl starrte sie wieder auf die Duell Monster Karten.

Aber weshalb hätte er sie dann noch weiterhin bei sich tragen sollen, wo er sie in seinem eventuell neuem Deck gar nicht mehr benötigen würde?
 

Sicherlich sie und Alexis standen in der Beziehung Schüler & Lehrer miteinander, dennoch waren sie außerhalb der Schulzeit gute Freunde geblieben.

Nun, Alexis hatte nichts über Chazz seinen Aufenthalt in Domino verloren, dennoch hatte sie den Angeber gleich wieder erkannt.

Blair brauchte keine Hilfe in der Schule von Alexis, würde sie auch niemals annehmen, denn bevorzugt wollte sie nicht behandelt werden, sondern aus ganz eigener Kraft und eigenem Willen bis nach oben kommen.

So trug sie auch schon die gelbe Jacke der Uniform die den Ra Schülern zugesagt wurde.

Ihre langen zwei blauen Zöpfe reichten weit über ihre Schulter hinab.

Mit einer Hand hielt sie schon ein weiteres Steinchen zum Wurf parat, während die andere empört in ihrer schmalen Hüfte ruhte.

Die Junge Frau hatte sich äußerlich sehr gemacht, war viel weiblicher geworden und benahm sie sich- außer in Ausnahmefällen da fand sie gerne und schnell in ihre Alte Form zurück, vor allen wenn es um wichtige Menschen ging, die ihr sehr viel bedeuteten, wie zum Beispiel Alexis.

Das was mit der Schulleiterin nicht stimmte, konnten selbst die nicht befreundeten normalen Schüler fest stellen.

Einige tuschelten, einige lachten, andere trugen Mitleid in sich, das es so nicht weiter gehen durfte musste man niemanden beibringen doch schien sie hier beinahe die Wurzel allen Böses ausfindig gemacht zu haben.

Böse lächelte sie ihn an.

Chazz schien sie nicht zu erkennen, was bei ihrer Veränderung kaum ein Wunder war.

Woran sie es sah? Ganz einfach sie konnte es in seinen funkelnden Augen sehen die nicht verblüfft wieder erkannten wen er eigentlich flüchtig wenn nicht gut hatte kennen gelernt in seiner eigenen Schulzeit auf der Akademie.

„Hey, wenn dir nichts besseres einfällt als so Trübsinnig durch die Gegend zu laufen, anstatt dich bei lieben Menschen zu entschuldigen, verschwinde dort hin zurück wo der her gekommen bist, bevor du noch mehr Leuten schaden kannst, Princeton!“, fauchte sie ihn aggressiv an, was ihr leicht viel, denn er schien sie nicht wieder zu erkennen was es ihr viel angenehmer gestaltete ihre Worte an ihn zu richten.

Und wehe er würde sich trauen auf sie zu zu kommen, dann hätte er den nächsten Stein zielsicher getroffen wieder an seinem Kopf hängen.

Als er sich bloß zu ihr wand, holte sie schon auf um ihn an der Schulter zu treffen.

Mit zornigen Ausdruck musterte sie ihn.

Was für ein Looser er doch geworden war.

Wo war das schmierige Lächeln?

Wohin waren die sarkastischen Worte geflohen?

Und wo zum alles in der Welt war seine trotzige Arroganz hin gekommen?

So wie er hier durch die für ihn fremde Stadt schlich war es kaum zu glauben das der kleine Junge, in schwarz gekleidet mal ein Ego für Fünf besessen hatte.

„Pf.. aus dir ist wahrlich nichts mehr geworden, dabei gab es Mal Zeiten an dem man fast gedacht hätte, du hättest was zu erreichen!“, entfloh es ihr unermüdlich während sie ihre Arme vor der weiten Brust verschränkte.

Was Chazz durch gemacht hatte in jener Stadt interessierte sie nicht wirklich, weniger wollte sie es wissen.

Das, was sie erahnen und wissen konnte reichte ihr als Grund ihn so öffentlich anzu machen.

Kaum war er da, ging es Alexis schlecht- hätte er nicht einfach fort bleiben können, anstatt Unglück zu bringen?

Okay, Selbstbewusstsein war etwas was sie schon immer besaß, doch das es eines Tages ausreichte augenscheinlich Chazz damit in den Schatten zu drängen war etwas, was sie niemals gedacht hatte zu erreichen.

Die Akademieleiterin schlug sich nicht schlecht, eigentlich wie immer.

Sie duellierte sich nicht unfair oder übermäßig stark gegen ihre Schüler und nur selten als Strafe oder als Hohn.

Heute und hier duellierte sie sich des Unterrichts wegen mit einen ihrer Schüler.

Nur selten gab sie alles, immer dann wenn es auf Turniere ging versuchte sie hart zu kämpfen, um ihre Schüler gut vorzubereiten.

In dem tiefer gelegenem Stockwerk, welches groß und geräumig eingerichtet war, eben für Duelle stand sie einem der Schüler gegenüber der die blaue Uniform trug.

Die drei Ojama Brüder hatte sie zwar immer bei sich oben auf ihrem Deck, dort wo sie am sichersten waren, doch für Duelle legte sie jene beiseite um sie nicht zu nutzen.

Ob sie den Skrupel hätte jene zu benutzen? Sicherlich gegen jeden, nur nicht gegen ihren ehemaligen Besitzer, das wusste sie, denn fähig dazu war sie nicht, weniger durfte sie jene Benutzen.

Das wusste sie, darüber hinaus waren sie wichtige Erinnerungen die sie nicht leichtfertig benutzten würde, demnach wusste niemand das sie neue drei Karten besaß die sie jetzt in diesem Duell jedoch nicht einsetzen wollte und musste.

Seid ein paar Tagen trug sie dunkle Farben, weniger hell und freundlichere Kleidung um schmiegte ihren Körper.

Doch weshalb sie traute und in welcher Form sie dies tat, darüber würde man nur munkeln können denn verraten würde sie es niemals irgendjemanden.

Eine schwarze weite Stoffhose ergänzte sich zu einem engen ebenfalls dunklen Rollkragenpullover.

Das ein paar Schüler in ihren Freistunden hier standen, wo unterrichtet wurde war Gang und Gebe geworden, denn immerhin war Alexis beliebt und keine schlechte oder unfaire Kämpferin, sodass es einige immer wieder hier her zog sobald es sich herum sprach das die Direktorin sich duellierte, was nicht häufig vor kam.

So merkte sie nicht das zwei neue Augenpaare dazu kamen und sich dazu stellten zu den vielen die auf das Spielfeld hinab blickten.

Woher sollte sie denn wissen das ausgerechnet der, der sie in dunkle Farben gezwungen hatte dort mitten unter vielen stehen sollte und zu sah?

Alexis kämpfte sehr mit Herz und doch rang sie mehr um und gegen sich selbst , sie musste stark sein genauso stark wie sie es schon immer gewesen war, wie in jedem Duell.

Sie durfte nicht verlieren, wo sie schon den wichtigsten Menschen in ihren Leben verloren zu haben schien und am wenigstens sich selbst.

Wo sie scheinbar nicht mehr hatte durfte sie sich selbst nicht auch noch verlieren, niemals mehr aufgeben.

Der Zweifel war groß gewesen und doch berechtigt. Die Wahrheit die sich zeigte war nicht mehr das, was sie wollte.

Einsam hatte er sie zurück gelassen und das in einer Stille die größer geworden war als vor seinem überraschenden Besuch.

Doch so schwieg beharrlich darüber welche Ruhe sie nun in sich und zu Hause wieder fand, jedes Mal wenn sie auf die Karten sah oder nach Feierabend in ihren vier Wänden wieder fand.

Blair war nicht die Einzige die gesehen hatte das es der Schulleiterin nicht mehr so gut ging wie vor einigen Tagen wo sie scheinbar ihr ganzes Glück in einem permanentem Lächeln der Welt präsentieren wollte.

Der Kummer und das er gegangen war, hatte sie tief getroffen und war bis hier her noch nicht verschwunden, es war nicht sehr schwer es nicht zu sehen, sodass Blair nur einer der einigen war die sie besorgt ansahen sobald sie durch die Gänge schwebte, leiser als sonst und ernster.
 

Ob er sich bei ihr entschuldigen wollte, wusste er noch nicht .. aber vielleicht hatte auch sie ihm einiges zu sagen, würden sie sich erst einmal wieder gegenüber stehen.

In den letzten Tagen war Chazz sehr verletzt und wütend gewesen.

Enttäuscht von sich selbst .. enttäuscht von Alexis. Wütend auf sich selbst .. wütend auf Alexis.

Er verstand sie einfach nicht. Er verstand ihre ganze Art und Weise ihm gegenüber nicht.

Warum hatte sie sich so merkwürdig ihm gegenüber verhalten? Wieso hatte sie ausgerechnet ihn so sehr vermisst über all die Jahre? ..

Wieso sollte es ihr nun angäblich so schlecht wegen ihm gehen?

Er hatte sie wirklich vermisst.

Er war es, der sein Versprechen ihr gegenüber gebrochen hatte, denn er hatte sie alleine gelassen und das obwohl er derjenige sein wollte, der sie von ihrer Einsamkeit befreien wollte.

Verdammt, er wollte für sie da sein .. als Freund. Er brauchte sie und irgendwie .. schien sie auch ihn zu brauchen.

Doch würde er solch eine Freundschaft aushalten können, wo er doch so sehr in sie verliebt war ..?

Ja, er wusste es tief in seinem Inneren, das er für sie alles aushalten konnte.

Und sein Stolz? Schön, er hatte keine Freundin .. hatte sogar noch nie eine feste Freundin gehabt, vielleicht war es auch das was ihn so störte .. aber bezüglich Alexis sollte er auf seinen verdammten Stolz pfeifen.

Er wollte ihr Freund sein. Er wollte für sie da sein.

Und nun hatte er um diese Freundschaft zu kämpfen.

Dennoch stimmte ihn ein kleines Missverständnis unheimlich wütend.

ER sollte egoistisch gewesen sein? Ha, das er nicht lachte! Hätte er egoistisch gehandelt, so wäre dieser Abend mit Alexis gewiss vollkommen anders geendet ..

Doch war es Alexis selbst, die ihn zur Vernunft gerufen hatte ..

Alexis war .. sein Fels in der Brandung. Schon damals war sie einer der gewesen, die ihm helfen wollte wegen seinen Brüdern ..

Und heute .. heute wollte sie ihm noch immer helfen, egal in welcher Situation.

Sie wollte ihn nicht verletzen ..

Das bedeutete wieder rum schon einmal, das er ihr nicht egal war .. nicht wahr?

Ja, Alexis bewirkte wirklich viel .. viel was er in der letzten Zeit übersah, weil er einfach zu tief verletzt gewesen war.

Als nun plötzlich der Name des Mädchens fiel, klappte seine Kinnlade ungläubig hinab gen Boden.

Blair?!

Chazz blinzelte ihr hinter her, als diese auch schon im nächsten Moment verschwand.

Er konnte es nicht fassen!

Deswegen also kam sie ihm so bekannt vor.

Schon damals hatte er sich oft mit ihr in den Haaren gehabt, zb. als sie als ein neuer Slifer Student das Haus beziehen wollte.

Daher kamen ihm also diese frechen Worte so bekannt vor.

Oh, es war zum Haare raufen. Er hätte es doch früher bemerken müssen!

Chazz zögerte nicht lange und folgte dem selben Weg, welchen Blair zuvor gefolgt war, bis er sich schließlich in einer Duellarena wieder fand.

Seine Augen sahen sich aufmerksam um, bis er Blair schließlich entdeckte, zu welcher er sich auch gleich gesellte.

„Idiotin! Wieso hast du mir nicht gesagt das du es bist?“, begann er dann auch sogleich drauf los zu motzen, ehe er ihrem Blick hinab auf das Duellfeld folgte.

Dort stand sie ..

Alexis.

Mit einem Mal lockerte sich seine zuvor angespannte Haltung, während seine Augen einzig und alleine nur auf ihr ruhten.

Wie oft hatte er sie zu Zeiten der Duellakademie bei einem Duell beobachtet?

Wie oft hatte er sie angefeuert und dabei angehimmelt? Ziemlich oft ..

Er sah es ein .. er hatte sich vollkommen falsch ihr gegenüber verhalten.

Ob sie ihm verzeihen konnte?

Chazz musste einsehen, dass es viele Dinge in seinem Leben gab, die er mit Leichtigkeit haben konnte; die er leicht besitzen konnte ..

Doch in der Liebe .. der wahren Liebe sah das alles etwas anders aus?

Er wollte sie nicht zwingen. Er wollte sie nicht zwingen an seiner Seite zu verharren, wenn sie ihn nicht liebte, denn er wollte es sehen ..

Er wollte es in ihren Augen sehen wie sehr auch sie ihn liebte, doch darauf würde er wohl ewig verzichten müssen.

Naja und ausserdem ..:

Wenn man krampfhaft etwas haben wollte, so bekam man es sowieso nicht.

Vielleicht sollte er das Ganze nun weniger ‚krampfhaft’ angehen~.

„Ja, komm schon Lex! Du gewinnst das Duell!“, rief er dann plötzlich ganz wie in alten Zeiten.

Es schoss nahezu wie ein Reflex über seine Lippen, doch schockierte es ihn nicht ..

Nein, wie gebannt stand er da und beobachtete das Duell, während er sogar Blair für einen Augenblick vergessen zu haben schien.

Neid

Tea war an diesem Morgen ein wenig in der Stadt unterwegs gewesen.

Vor wenigen Minuten noch saß sie mit Yugi in einem Café in der Stadt.

Die beiden hatten sich wirklich eine Menge zu erzählen und natürlich konnte Yugi kaum glauben, bzw. fassen, dass sie wirklich Mokubas – der übrigens gerade in der Schule war – Nachhilfelehrerin war und auch sehr viel Zeit in dem Anwesen der Kaiba Brüder verbrachte.

Allerdings konnte sie Yugi beruhigen, bzw. sich selbst beruhigen indem sie zusätzlich erwähnte, das sie Kaiba selbst Gott sei dank nicht oft über den Weg lief!

Diesem schien es allerdings wieder ein wenig besser zu gehen. Mokuba hatte ihr erzählt, das sie ein wenig miteinander gesprochen hatten, was sie natürlich sehr freute.

Auch wenn sie Kaiba kaum mochte, so war sie glücklich über jene Tatsache, dass sich zumindest die beiden wieder ein wenig besser zu verstehen schienen.

Somit ging es auch jeden einzelnen von ihnen wieder ein wenig besser – nicht das ihr etwas an Kaibas Wohlergehen lag; nein ..

Als Tea sich auf dem Weg zurück zu dem Anwesen befand, wo sie sich mit Mokuba nach der Schule treffen wollte, ging ihr allerdings eines einfach nicht aus dem Kopf.

Auch Yugi erzählte ihr viel .. viel von Yami.

Er erzählte ihr viel von seinen Träumen in der Nacht. Wirklich merkwürdigen Träumen ..

Yami brauchte seine Hilfe und das obwohl sie doch alle im Glauben waren seine Geschichte sei im Happy End geendet ..

Natürlich wollte Tea alles weitere erfahren was noch folgen würde, denn natürlich wollte auch sie Yami helfen.

Doch wie sollten sie ihm schon helfen können .. wo er doch nun nicht mehr da war?

Ein leises Seufzen entrang ihrer Kehle.

Sie würde ihn ja sehr gerne wiedersehen. Ob so etwas überhaupt möglich war?

Vielleicht auch in ihren Träumen ..?

Ha, wohl kaum ..

Als sie das Anwesen erreichte, fiel ihr Blick plötzlich auf einen schwarzen Mercedes aus welchem diese blonde Frau ausstieg, welche Kaiba seine Freundin schimpfte.

Wow, sie schien genauso arrogant wie er zu sein. Ein perfektes Paar, nicht wahr?

Tea verdrehte ihre Augen, als sie näher an das Grundstück heran trat.

Kein Wunder das Mokuba sie nicht leiden konnte wie sie wusste.

So etwas aufgetakeltes, eingebildetes ..

Zu ihrem Glück übersah die Blonde sie ganz einfach, bzw. übersah sie ganz einfach mit Absicht – natürlich~.

Tea war es ohnehin egal. Sie konnte nur froh sein, das diese eingebildete Kuh kein Wort mit ihr wechselte!

Mokuba ließ sich heute aber verdammt viel Zeit.

Seufzend stand Tea dort und wartete und wartete und wartete ..

Zu ihrem Unglück war sie nicht die Einzige, die hier wartete ..

Tea verdrehte ihre Augen, als sie die Blonde kaum einige Meter weit von sich entfernt mit ihrem Kaugummi schnaltzen hörte.

Womit hatte sie solche Gesellschaft heute nur verdient?

Sie konnte nur hoffen, das Mokuba jeden Moment erscheinen würde.

Aus dem Augenwinkel heraus betrachtete Tea die Frau, die um einiges älter zu sein schien als sie selbst.

Wie konnte sie es überhaupt mit Kaiba aushalten? Oder sollte sie sich eher fragen wie Kaiba es nur mit einer solchen Frau aushalten konnte?

Tea seufzte innerlich. Was kümmerte es sie?

Nach Mokubas Storys über sie wusste sie wie sie es mit Kaiba aushalten konnte:

Wegen Kaibas Geld.

Und so etwas sollte man als eine Beziehung bezeichnen? Ob Kaiba diese Frau liebte ..?

Viel mehr war es bestimmt eine Affäre, nicht wahr? Eine Affäre, von denen Kaiba bestimmt noch einge besaß.

Dann schüttelte Tea allerdings ihren Kopf, um jene Gedanken von sich zu werfen – schließlich wollte sie sich um so etwas derartig Unwichtiges keine Gedanken machen.

Und dann endlich .. kaum einen Augenblick später ließ sich endlich Mokuba blicken.

„Da kommt ja endlich dein kleiner Freund, Mädchen!“, drang es arrogant an ihre Ohren.

Und als sie ihren Blick zur Seite wandte, blickte sie geradewegs in diese eingebildete Fratze der Blondine.

„Gott sei Dank!“, zickte sie übermütig zurück, „.. in so einer Gesellschaft hält es ja keiner aus! Da kann man ja richtig Mitleid mit Kaiba haben!“.

Schließlich war es Mokuba, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, welchen sie auch sogleich freundlich begrüßte.

Na endlich~

Tea war das Glück an diesem Tag alles andere als Hold. Nein, sie schien wahrlich von Pech verfolgt ..

Oder sollte sie eher sagen .. Pech in Form dieses dämlichen Blondinge, welche ihr nun abermals über den Weg lief?

Kaum war Tea aus der Küche heraus getreten, nachdem sie etwas zu Trinken geholt hatte, stellte sich diese ihr in den Weg .. nein vielmehr stellte sie ihr sogar ein Bein worüber sie stolperte und der länge nach gen Boden fiel mit den beiden Gläsern und der Flasche Wasser, welche sie bei sich trug.

Die Flasche, ebenso auch die Gläster zerbrachen schellend am Boden, wobei Tea Glück haben konnte sich nicht an den vielen nun am Boden liegenden Scherben verletzt zu haben.

„Hey, was soll das?“, empörte sie sich, als sie sich zu der Blondine herum wandte, welche kichernd an der Wand gelehnt stand und sich wahrlich köstlich zu amüsieren schien.

Was verdammt nochmal hatte sie ihr getan? Oder war sie einfach nur wütend darüber, das Kaiba sie offensichtlich versetzt hatte und wusste ihrer Wut nicht besser Luft zu machen?

„Ich kann nichts dafür, dass dein Lieblings dich versetzt hat!“, zickte sie die Blonde an, welche nur selbstgefällig und breit und dämlich grinsend auf sie hinab blickte.

Sie musste sich ja wirklich sehr toll fühlen ..

Gott, ihr würde gleich schlecht ..

Tea verdrehte ihre Augen, während sie einige der Scherben auflas.

Was ihr jetzt noch fehlen würde, wären vollkommen verdrehte Tatsachen.

Doch diesem Miststück würde wohl kaum einfallen irgendjemanden gegenüber zu behaupten sie sei in ihrer Tollpatschigkeit gestolpert oder dergleichen.
 

Setos Weg wurde nicht länger durch Unsinnige Vorschläge die dann doch kein wahres Ende fanden aufgehalten.

So führten ihn seine Schritte nach doch ettlicher Verzögerung endlich zurück ins traute Heim, welches nicht sein Glück alleine mehr darstellte.

Seitdem er und sein Bruder beinahe Tagtäglich nervigen Frauenbesuch bekamen, war es alles andere als schön und still in den eigenen vier Wänden.

Zwar hatten er und Mokuba etwas miteinander geredet aber weitere ähnliche vertraute Worte nicht mehr miteinander gewechselt und das nicht, weil es Seto nicht wollte, nein sie fanden keine Zeit dafür.

Wenn nicht Tea da war um sie zu hindern, war es die blonde Schlange.

Etwas geschlaucht von der Arbeit öffnete er also die Tür, wusste mittlerweile durch den Anruf auch schon, das es Jemanden gab der wohl zu Unrecht nach Meinung vieler auf ihn schon wartete.

Just in dem Moment in dem er seinen Mantel ausgezogen und aufgehängt hatte, klirrte es furchtbar laut durch das Haus bis hier her.

Das Fauchen und den strengen Unterton in den schnatternden hohen wütenden Frauenstimmen ließ ihn auf brummen.

Nicht einmal hier hatte man seine wohlverdiente Ruhe, immerhin sollte er eigentlich doch mehr zu Hause bleiben als in seiner Firma, doch er tat es nicht.

Und wo er dann hier endlich seinen Frieden wollte gab man ihn diesen nicht einmal.

Murrend also trat er durch den Flur und das wohl ähnlich wie Mokuba der schon auf dem Weg war, um neben ihm her zu gehen.

Tea war also wohl zu einem Hausgeist mutiert, der herum geisterte wie es ihm gefiel oder wie konnte er es nennen?

Einen kurzen Blick schenkte er Mokuba der etwas verunsichert, der lauten Stimmen wohl wegen auf blickte.

Und als sie dann am Ort des Geschehens auftauchten war das wilde untereinander schon längst ausgebrochen.

Die beiden Frauen mochten sich nicht, ja jetzt sah und hörte es Seto so deutlich wie niemals zuvor.

Ein Fauchen hier, einen bissigen Kommentar hier.

Kurz verdrehte Seto die Augen und wand sich von den beiden sofort wieder ab, sollte Mokuba, wenn er es sich zutraute dazwischen stellen, er jeden Falls würde in einiger Zeit erst wieder zurück kehren um sich die Geschichten an zu hören, die man jetzt kaum vernehmen konnte.

Nein er wollte nicht von Anzu noch von seiner Beziehung irgendeine Version hören oder irgendwelche Anschuldigen bewerten.

Keinen furh er an, niemanden nahm er in Schutz, als er sich also stumm wieder abwand.
 

Mokuba half Tea auf die Beine, welche sich zum Glück nicht verletzt hatte.

Er bezweifelte, dass sie gestolpert war, doch das würde ihm Tea gewiss noch in Ruhe erklären können, wenn er sie erst einmal wieder auf sein Zimmer geführt hatte, ehe sie der Blondine – auch wenn er nichts dagegen einzuwenden haben würde – noch an den Hals springen würde.

Zum Glück teilten Mokuba und Tea nach kurzer Zeit ihre Meinung über diese Frau. So konnte er sich wenigstens bei ihr über sie auslassen.

Zu Schade, dass Seto ihr noch immer keinen Korb gegeben hatte, wo er doch selbst am besten wissen müsste, dass sie nicht um ihrer wahren Gefühle willen bei ihm war ..

Sein großer Bruder hätte jemanden verdient, der ihn wirklich aus tiefsten Herzen liebte, wenn Seto doch nur an so etwas wie die Liebe glauben würde ..

Seufzend schritt er mit Tea zurück in sein Zimmer, ließ Setos Freundin und die wenigen übrig gebliebenen Scherben zurück, während er immer wieder leise aufmurrte.

„Oh, ich hasse sie .. warum kann Seto sie nicht einfach raus schmeissen? Weißt du .. ich finde er hätte wirklich etwas viel besseres verdient ..“, gab er dann seine Gedanken gegenüber Tea preis, als sie nun sein Zimmer erreicht hatten.
 

Gott sei dank war Kaiba selbst schnell wieder verschwunden, welchen sie ohnehin niemals ihre Sichtweise erklärt hätte, wobei sie sich trotzallem noch vorstellen konnte, dass seine ach so tolle Freundin sich gehörig bei ihm über sie empören würde.

Sollte sie doch .. doch dies würde Tea nicht auf sich sitzen lassen, würde Kaiba es wagen ihr irgendwelche falschen Vorwürfe oder Beschuldigungen entgegen zu werfen!

Dann, als sie wieder in Mokubas Zimmer wahren, lauschte sie nur ziemlich ungläubig seinen Worten.

Wieso etwas besseres? Ihrer Meinung nach passten die beiden wirklich gut zusammen, was sie natürlich niemals laut aussprechen würde, jedenfalls nicht in der Anwesenheit von Mokuba selbst.
 

Der Älteste im Haus hatte sich während dessen in das Wohnzimmer verkrümelt denn immerhin hatte er nach wie vor die Bemühung ab und an zu pausieren.

Seine blonde Freundin war eingeweiht worden von ihm, nur das nötigste und auch nicht alles hatte sie nun gesagt bekommen gehabt über die Tage hinweg in der er flach gelegen war.

Still hatte er aus der großen Fensterfront geblickt die in den riesigen Garten zeigte, eher er neben sich wen spürte der sich an ihn drückte, klammerte und leise um Verzeihung schnorrte.

Seufzend schloss er die Augen, lehnte sich zurück und wand sich ab von der grünen Idylle, während sein Arm als Kuschelviech misshandelt wurde.

Natürlich war es angenehm jemanden an seiner Seite zu wissen und dessen Wärme zu fühlen, aber sollte dies alles sein?

Ab und ein, eine Geschichte im Bett, mehr nicht, keine Liebe und das wussten sie doch beide, nicht wahr?

Müde behielt er seine Augen geschlossen während er den leisen dummen Worten der anderen hörte, wie sie erzählte, das sie sich gesorgt hatte um ihn und sich kümmern würde wenn er sie doch brauchte.

Auch über Teas Missgeschick wurde sich ausgelassen nur um sich hinterher zu entschuldigen das sie wenn er nicht da wäre auch gerne auf seinen Bruder aufpassen würde, damit das tollpatschige kleine Kind nicht andauernd irgendetwas fallen lassen konnte.

Der mit den eisblauen Augen schwieg beharrlich und öffnete seine müden Lieder nicht mehr, denn er spürte wie die Anstrengung seiner Krankheit, wie er es ihr erzählt hatte obwohl es niemals eine solche war, ihn nach wie vor die Kräfte stahlen.

Es war nur ein kurzer Moment, nach weiteren leisen unermüdlichen erzählenden Worten, das er an ihrer Seite gelehnt ein schlief ohne es gewollt zu haben.

Eine Bitte unter Freunden [Valentinshipping VII]

Die blondhaarige schien ein Duell gegen ihre Schüler wahrlich ernst zu nehmen, denn jeder Duellant war eine Herausforderung ganz gleich ob Anfänger oder Profi.

So kämpfte sie mit Respekt und weniger als wahre Schulleiterin, sondern als einfache Duellantin.

Gegenüber einem Duellant mit blauer Uniform allerdings gab sie etwas mehr Gas, forderte ihren Gegenüber, denn immerhin sollte man unter Beweis stellen das man jene Farbe zu Recht trug.

Das Duell hielt schon seid einer Weile an und obwohl jeder wusste das Alexis gewinnen würde- so wie immer- sahen viele gebannt zu.

Sie gewann weil man es von ihr sicherlich zu erwarten hatte, stand sie an Erster Stelle hier in dieser Akademie und Seto Kaiba hatte sie wohl nicht aus versehen hier her versetzt.

Die junge Duellantin schien trotz der vielen Schüler um sich herum sehr einsam zu wirken.

Es schien als hätte sie ihren Glanz verloren, zwar schmunzelte sie ab und an Lobend auf, doch das Schmunzeln erreichte nie ihre Augen.

Die Spiegel der Seele zeugten von Traurigkeit.

Ziellos hob sie den Blick in die Menge und erkannte nach kurzem Zufall dann auch Blair in der Menge stehen, die sie gesucht hatte.

Noch bevor sie ihre Begleitung erkennen konnte ließ sie ein Ruf der so plötzlich kam zusammen zucken wie selten.

Für sie schien es ein lautes Gebrüll zu sein in der tiefsten Stille, doch es schien wohl nur ihr so zu gehen.

Um sie herum feuerten schon die ganze Weile Schüler und Schülerinnen abwechselnd ihren Mitschüler oder die Direktorin an.

Als sie den Blick hob und den einen erkannte, der ihr Herz gebrochen hatte auf so skurrile Art und Weise das es nicht einmal etwas mit Liebe zu tun gehabt hatte, erstarrte sie für Augenblicke.

Einfach nur auf starrend blinzelte sie auf und holte nach einer gefühlten Ewigkeit erst wieder Luft, wand sich von dem anderen ab und stellte sie ihrem Gegenüber.

Was tat er hier?!

Alexis wankte in Gedanken kurz und schloss fest die Augen.

Sie hatten sich doch nichts mehr zu sagen, verdammt.

Er hatte ihr, seine scheinbar Ewige Liebe erneut gestanden und sie hingegen hatte nichts weiter als eine Freundschaft gefordert.

Und das Ergebnis war verheerend gewesen, denn wie hatte sie auch nur so dumm sein können etwas so absurdes wie Freundschaft verlangen zu wollen, wo sie genau wusste wie er empfand?

Es ging nicht und er sollte sich endlich zum Teufel scheren, hatte sie es immer noch schwer Abends alleine in die stille Wohnung zurück zu kehren.

Er hatte sie tief verletzt, denn Chazz hatte sie alleine gelassen, gegen sein Versprechen hatte er sie in der Einsamkeit zurück gelassen wobei sie ihm doch ihre Wahrheit offenbart hatte.

Am Ende hatte sie wahrlich nicht mehr gewollt als in seinen Armen zu sein, einfach so, damit sie etwas Wärme fühlen konnte.

Das was sie sich gegenseitig angetan hatten, ließ sie nicht direkt in seine Augen blicken, sie schaffte es nicht.

Dabei hatte der andere ihr, ihren größten Fehler entlockt den sie jemals hatte getan in all der Zeit.

Er hatte es geschafft ihr wahres Ich zu entlocken, das sie sich ihm anvertraute wie sie dachte und fühlte.

Diesen Fehler würde sie niemals mehr wiederholen wollen, denn ein Spielzeug wollte sie nicht werden, nicht von ihm.

Sie straffte ihre Schultern, und schallte sich zur Ordnung während ihr Kopf wilde Gedankensprünge vollführte, während ihr Herz hoffte dem nach setzen zu können indem es wilde Hechtsprünge in den verschiedensten Emotionen nach setzte.

Stärke war es, was sie präsentieren wollte um nicht verletzlich zu wirken nach dem, was geschehen war.

Warum war er hier?

Wollte er sich danach mit ihr Duellieren so wie er es wohl immer nur hatte tun wollen seid ihrer neuen Ersten Begegnung? Wollte er etwa reden wo es nichts mehr zu bereden und zu retten gab?

Oder wollte er seine drei Karten wieder haben?

Nein, niemals würde sie ihm diese nun überreichen können, denn dann hatte er wahrlich alles von ihr genommen was er ihr gegeben hatte in der kurzen aber sehr schönen gemeinsamen Zeit.

Sie durfte nicht alles von ihm verlieren.. er durfte nicht wieder gehen wo er gekommen war, aber so weit würde sie es gar nicht mehr kommen lassen.

Chazz würde niemals wieder in ihre Welt eindringen um sich alles mit zu nehmen was er gefunden hatte auf seinen Weg in ihre Seele, denn einen weiteren so brutalen Überfall würde sie kaum verkraften können.

Kurz schüttelte sie ihren Kopf und zog eine weitere Karte, legte eine ab die wohl den baldigen Sieg bringen würde, denn die Lebenspunkte des anderen waren so gut wie auf Null.

Natürlich würde sie gewinnen.

Sie war die Beste unter denen die hier standen.

Natürlich würde sie gewinnen.

Denn er war doch hier um sie an zu feuern.

So.. wie damals, wo alles noch ganz gewesen war..
 

Blair sah den anderen an und streckte ihm die Zunge entgegen.

„Selber Idiot, Blödmann! Davon wärst du auch nicht drauf gekommen wer vor dir steht!“, maulte sie und drängelte sich zwischen den Schülern so weit voran, bis sie Alexis zu winken konnte.

Mit einem Lächeln sah sie herab und zuckte zusammen, als der plötzliche Ruf des Mannes neben ihr überraschend ehrlich kam.

Mit hoch gehobener Braue besah sie sich ihn, doch sie versäumte es nicht den Blick herab zu Alexis zu senken.

Zwar standen die Leute um sie herum wohl nun mit den Blicken überrascht Richtung Chazz gewandt, doch war sie die, die hinab blickte und erkannte.

Alexis Gesichtszüge entgleisten für einen kaum sichtbaren Moment, eher sie viel zu lange brauchte um sich wieder dem Duell zu zu wenden.

Chazz sollte und durfte nicht hier sein, nicht wahr?

Fragend sah sie neben sich und es war wohl schon abermals ein Gerücht gewesen, das der junge Mann mit schwarzem Outfit ziemlich interessiert zu sein schien an der Akademieleiterin.

Viele leise Stimmen hatten sich unter den Schülern erhoben, ab und an, sodass sie brummend aufseufzte.

Das Bild passte ja dann hier nur all zu gut zusammen!

Murrend knuffte sie ihm mit ihren Ellbogen in die Seite und blickte hinauf.

„Lass sie sich in Ruhe duellieren!“, knurrte sie auf.

Wieso sie so gereizt war?

Vielleicht, weil sie Angst um Alexis hatte in jenen und diesem Punkt ganz sicher.

Ja, sie wollte nicht das er ihr wieder weh tat, denn es schien das Chazz sehr viel mehr Temperament über die Zeit dazu gewonnen hatte als wie er damals schon besessen hatte.
 

Die Worte Blairs überging er nur ebenso knurrend, während er die leisen Stimmen um ihn herum einfach ignorierte, die sich ganz besonders auf ihn selbst und auf Alexis spezialisiert zu haben schienen.

Chazz wollte sich ganz und gar nur auf Alexis fixieren. Nein, er wollte es nicht länger .. er tat es ja bereits.

Nun stand er dort schon beinahe Fingernägel kauend vor Spannung dort und beobachtet Alexis gebannt bei ihrem Duell, welches sie ohne Frage gewinnen würde.

Sie hatte ihn gesehen, nicht wahr?

Bezüglich jener Tatsache wegen machte er sich lieber aber keine Gedanken darum ob sie sich nun freute ihn zu sehen oder nicht, denn er meinte schon fast zu wissen, dass sie sich nicht sehr über sein Erscheinen freuen würde.

Dennoch ..

Er musste sich bei ihr ganz einfach entschuldigen. Er musste ihr sagen, dass es ihm leid tat.

Doch Vorwürfe machen dürfte sie ihm nicht; sie hätte sich nicht auf ihn einlassen dürfen, sie hätte sich nicht hinreissen lassen dürfen, sie hätte sich nicht von ihm verführen lassen dürfen und sie hätte ihm keine Hoffnung daraufhin machen dürfen, bis ihr schließlich einfiel, dass sie sich ihm gegenüber an ein Versprechen zu halten hatte ..

Auch dies war nicht sehr fair. Keinen von ihnen gegenüber, ebenso wenig wie sein Verhalten keinen von ihnen gegenüber fair war ..

Nicht ihr .. und auch nicht ihm gegenüber.

Das Duell war bald beendet und natürlich hatte Alexis das Duell gewonnen.

Chazz zögerte nicht lange und kämpfte sich durch die begeisterte Menge von Studenten hindurch, bis er schließlich endlich das Duellfeld erreichen konnte, wo er Alexis abfangen wollte.

Eine Entscheidung, die er vielleicht bereuen würde, denn kaum als er sich ihr genähert hatte, erschienen die Duellgeister der Ojama Brüder ihm gegenüber, die ihn mit großen heulenden Augen vorwurfsvolle Worte an den Kopf warfen, ehe sie ihm nahezu entgegensprangen, um ihm jammernd um den Hals zu fallen.

Oh nein. In diesem Moment würde es aber kein ‚Oh, Boss wie konntest du nur?’ geben, denn er durfte nicht zulassen, dass Alexis nun die Kurve kratzte.

Schnell versuchte er die Ojamas mit wedelnden teils wild fuchtelenden Bewegungen seiner Hände und Arme zu vertreiben, ehe er auf Alexis zulaufen konnte.

Nach alt gewohnter Manier sank Chazz vor Alexis auf die Knie und beteuerte umständlich den Fehler den er begangen hatte.

„Verzeih’ mir Lex .. ich habe mich falsch dir gegenüber verhalten. Ich habe zu sehr darauf gehofft, dass ich mehr von dir bekommen würde, als Freundschaft .. ich habe mir falsche Hoffnungen gemacht. Lass uns die Sache vergessen, in Ordnung?“.

Es war ihm egal wieviele Studenten ihn hier nun hören konnten. Es war ihm egal wieviele Augenpaare nun auf ihn gerichtet waren.

Er musste sich bei ihr entschuldigen. Er war es ihr schuldig ..
 

Das Chazz erahnen konnte, mehr noch als das, das Alexis seine Karten bei sich trug wusste sie nicht.

Wie denn auch?

Das er sich so ungeniert vor ihr auf die Knie fallen ließ, schafften den Raum für jene Gedanken gar nicht.

Sie hatte gehen wollen, fort und weg von ihm, bevor er ihr zu nahe kommen konnte, doch sie hatte es verloren, das Wollen, als er bei ihr war.

Das er allerdings eine solche Show abzog, von der sie wusste, das es nicht einmal gespielt war, hielt sie inne.

Dies hier war doch nur die Spitze des Eisberges, mit überraschten Blick überkam sie Schamröte.

Was tat er da?!

Vor all den Schülern?!

„Chazz du Idiot, was machst du da?“, fragte sie einige, einige Oktaven zu hoch und ein wenig zu laut.

Leiser beugte sie sich zu ihm runter um ihm umständlich am Oberarm zu fassen mit ihrer Duelldisk um ihn weiteres zu zu stecken:

„Doch nicht vor all den Schülern!“

Etwas irritiert ließ sie ihre Blicke um her wandern, was mehr als auffallend war, anschließend ließ sie eilig seinen Arm los und blickte ihn verwirrt an.

Was tat er denn jetzt schon wieder hier?!

Sie wollte sein Gift nicht abermals schlucken, genauso wenig wie er ihres überleben würde, nicht wahr?

Blair war die treibende Kraft, die die Leute um sie herum fuchsig auseinander und aus der Nähe scheuchte.

Mit großen Augen beobachtete sie das Auseinander gehen und nach einem Augenblick waren kaum mehr Augenpaare auf sie gerichtet, sodass man einander sprechen konnte, ohne auf die Knie fallen zu müssen.

Verschämt blickte sie zu ihm herüber, eigentlich wollte sie ihm böse sein, doch konnte sie es nicht.

Ihr Herz wurde schon wieder schwer, wo sie sich den verliebten Tollpatsch so ansehen musste, Herzensgut wie er doch war, hatte er es wieder hier her geschafft, sogar bis vor ihre Knie.

Langsam schüttelte sie ihren Kopf und biss sich auf die Unterlippe.

Wo er sie so um Verzeihung bat.. konnte es sein das er auch selbst ihr verziehen hatte?

Es hörte sich beinahe so an, denn er hatte sich falsche Hoffnungen machen lassen von ihr, und doch wollte er sie um Verzeihung bitten darauf angesprungen zu sein.

Die Sache vergessen.. konnte sie das?

Würde es okay sein, ihm gegenüber ihre grobe Fahrlässigkeit seiner Person und seinen Gefühlen gegenüber einfach.. zu vergessen?

Unsicher blinzelte sie zu ihm herüber.

Es tat ihr sehr leid, das er hier her gekommen war, denn immerhin hatte er sich nicht alleine zu entschuldigen nicht wahr?

Seufzend hob sie eine Hand an ihr Gesicht und schloss mit schwerem Herzen ihre Augen.

Hatte sie sich selbst denn schon verziehen um es zu wagen seine an zu nehmen?

„Manchmal denke ich mir, du hast dich verändert nur um im nächsten Moment heraus zu finden das du noch genauso verrückt bist wie damals, du kleiner Idiot.“, murmelte sie und sah zu ihm herüber, zwischen ihren Fingern, wobei die letzten drei Worte geflüstert würden und das mit einer sanften Liebevollen Stimme.

Wann sie ihm Verziehen hatte?

In dem Moment in dem er sie angefeuert hatte, oder?

Nein.. eigentlich in dem Moment wo er vor ihr gen Boden gesunken war ohne ein Wort..

Sie liebte ihn so unendlich das es weh tat es nur als Freundschaft zu bezeichnen, oder?

Nein, sie berief sich darauf es eine sehr enge und spezielle Verbindung zu schimpfen, aber niemals wie er, mit Liebe zu bezeichnen.
 

Chazz beobachtete das Auflösen der Studentenmenge durch Blair mit belustigten Blicken.

Dann fiel sein Blick auf Alexis, über deren Worte er sich eigentlich mehr als freuen sollte.

Doch noch immer ruhte dieses breite über alle Maßen belustigte Grinsen auf seinen Lippen.

„Seit wann ist Blair dein Gehilfe für alles?“, verlangte er dann von ihr zu wissen, allerdings nur um sie ein wenig aufzuziehen und natürlich auch, um Blair gleichzeitig eins rein zu würgen, deren Worte ihm natürlich noch immer im Kopf herum geisterten.

In wenigen Minuten hatte er ziemlich viel in Erfahrung bringen können.

So wusste er zum Beispiel auch durch eine ihm – mehr oder weniger ‚besondere’- gegebene Gabe, dass sich seine Lieblingskarten in seiner unmittelbaren Nähe befinden mussten.

So konnte sie also nur Alexis bei sich tragen, was er nicht erwartet hätte. Und doch schwieg Chazz bezüglich seines Wissens, welches er in diesem Moment nicht preisgeben musste.

Dann wurde er allerdings wieder ernst, als er auf sie zu trat.

„Ich habe mich dir gegenüber unfair verhalten. Und ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du am Ende Rücksicht auf mich genommen hast, Lex ..“, sagte er und wurde zum Ende hin immer leiser.

„Ich .. hätten wir wirklich diese eine Nacht miteinander verbracht ..“, er zögerte und errötete ein wenig, während er sich ziemlich unbeholfen an der Wange kratzte, „.. dann hätte ich es nur bereuen können, weil ich weiß, das du mich niemals .. naja, du weißt schon ..“, endete er dann schließlich und blickte zur Seite.

„E-Eine Nacht mit dir sollte etwas besonderes sein. Ich will dich nicht als Besitz.. ich würde viel lieber den Glanz in deinen Augen sehen, die mir sagen, das du mich auch liebst ..“, erklärte er weiter, ehe er abwehrend die Hände hob, bevor Alexis noch sauer werden konnte, „..was sie natürlich nicht tun!“.

Kurz fiel sein Blick auf ihren Hals, welcher von ihren Haaren überdeckt wurde.

Ob man das Resultat seiner Liebkosungen noch immer sehen konnte ..?

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

„Ich will dein Freund sein, Alexis!“, sagte er dann schnell und reichte ihr seine Hand.

„Ein Freund. Dein bester Freund .. so etwas wie ein Bruder!“, sagte er mit Nachdruck, ehe sie noch meinen könnte er spiele abermals auf eine Beziehung an oder wie auch immer ..
 

„Blair..ist meine Freundin.“, sagte sie nur etwas stutzig auf.

Denn in Wahrheit wusste Alexis doch gar nicht wie sehr sie Blair am Herzen hing- so sehr das sie Chazz auf offener Straße attackierte sogar.

Manchmal merkte ihr Gegenüber nicht wann er sich um Kopf und Kragen sprach, nicht wahr?

Ab und zu waren Worte viel zu viel um auszudrücken was verschwiegen werden sollte, denn man wusste es doch schon längst, oder?

Mit den Blick auf ihre Duelldisk war sie heimlich und plötzlich im stillen froh nicht doch die drei Karten von ihm benutzt haben zu wollen in diesem Duell, nicht aus zu denken was passiert wäre, hätte Chazz erlebt wie sie jene Karten gespielt hätte.

Doch sagen musste sie es ihn ja nicht, denn das was er nicht wusste, würde ihn garantiert nicht heiß machen.

Sich mit dieser Begründung selbst beruhigend blickte sie wieder zu ihm, während seine vielen Worte nur schwer einen Sinn für sie ergaben.

Ohne das sie einmal hätte dagegen reden können, hatte er sie überredet um am Ende zu dem Resultat zu kommen endlich eine Freundschaft zu wollen, nicht mehr oder weniger.

Ja, sie hatte richtig gehandelt auch wenn es sehr weh getan hatte in ihr Schlafzimmer zu kriechen, nachdem sie ihn hatte so weit gehen lassen.

Das sich Chazz so um sie bemühte, sich entschuldigte für ihre Dummheiten bewies ihr wie ernst er es meinte.

Sie hatte ihn niemals weh tun wollen, denn seine Freundschaft war etwas, von dem sie nicht wusste das sie so stark nach drei langen Jahren nach wie vor existierte.

Ja, einen Freund hatte sie sich gewünscht und bevor sie unter ihm auf dem Sofa gelegen war, hatte sie einfach nur ein seiner starken Schulter lehnen wollen, nicht?

Mit stutzenden Blick betrachtete sie die Hand des anderen und blickte dann ein wenig verloren wieder zu ihm auf.

So errichtete man also eine neue alte Freundschaft?

Zögernd nur hob sie ihre Hand, doch noch ergriff sie seine noch nicht, war denn das was sie taten etwas das es zu schaffen galt, oder waren es wieder lose Versprechen die einem viel zu spät- zu spät- wieder einfielen?

Sie müsste nun das Letzte was sie hatte wagen um alles zu gewinnen- ihn.

So ergriff sie nicht zu fest, beinahe scheu seine Hand denn nach wie vor, so schien es noch für sie, waren Berührungen die Chazz galten ziemlich fremd und selten.

Zuvor hatte sie ihn sich immer mit Worten vom Leib gehalten aber seitdem er zurück gestolpert war in ihr Leben, zuvor in ihr Büro, hatte er sie berührt, auf ganz andere Art und Weise an sich gebannt, mit Blicken, die so tief und ehrlich waren, so wie mit Worten die ihr Herz höher schlagen ließen weil sie wirklich dachte es verstehe jemand was in ihr vorging.

Doch auch direkte Berührungen solcher Art waren immer zu fremd gewesen und nur weil sie unter ihm zum erliegen gekommen war, nur um sich wohl fast zu spät zu retten, waren seine Hände nichts bekanntes bei oder an ihr.

Sie blickte ihn nur einen Moment in die strahlenden Augen.

Nein, etwas anderes hatte sie nie gewollt, und auch nicht geben können.

Sie brauchte ihn vielleicht schon seid sehr viel längere Zeit als sie es jemals hatte angenommen.

Vielleicht hatte sie ihn schon immer gebraucht, als ihren Schatten..als ihren Freund.

„Danke Chazz.“, flüsterte sie, wobei es viel mehr ein leises hauchen war, welches es kaum schaffte gehört über ihre Lippen zu weichen.

Ja, sie entschuldigte sich für ihr Verhalten, auf das sie eingegangen war auf seine Verführung.

Nun zurück drehen konnten sie beide die Zeit nicht, so viel stand fest, dennoch sie konnten doch etwas neues versuchen, ja?

Das wünschte sie sich sehr, schon seitdem er fort gegangen war, ohne seine Karten hatte sie ihn sich zurück gewünscht an ihrer Seite, ihren Schatten.
 

Was wollte er mehr?

Was wollte er noch mehr, als sie seine Hand ergriff? Sie waren Freunde, gute Freunde .. ihre Beziehung zueinander war anders als damals.

Ob es daran lag, dass sie nicht umgeben von all den anderen Nieten waren, die er ohnehin überwiegend als störend empfunden hatte?

Er sagte ihr nicht, dass er sie sehr vermisst hatte – nicht das es etwas ‚Neues’ für sie wäre ..

Er sagte ihr aber auch nicht, dass sie seine Lieblingskarten ruhig noch einige Zeit mit sich tragen konnte, wenn sie denn wollte ..

Es machte ohnehin keinen Unterschied; schließlich waren die Duellgeister auch weiterhin in seiner Nähe, wenn Alexis es war ..

Es würde sich gewiss viel zwischen ihnen verändern. Sie konnten endlich öfter alleine sein. Damals gab es kaum Gelegenheiten dazu ..

Ehm .. aber wie sollte es nun mit seinem Plan weiter gehen?

Chazz räusperte sich verlegen, als er nun Alexis Hand wieder los ließ.

Sie musste bestimmt noch einige Zeit arbeiten, nicht wahr?

„Okay~ .. eigentlich war ich nur hier um mich bei dir zu entschuldigen ..“, begann er schließlich, während er so darüber nachdachte, wie es nun für ihn weitergehen sollte, wo er kaum einen Schritt weiter war.

Doch Moment! Just in diesem Moment kam in die Idee!

Seto Kaiba vertraute ihm nicht, nicht wahr? Was war, wenn Alexis ihn für ihn überzeugen würde ..?

Schließlich vertraute sie ihm doch, oder?

„Lex?“.

Chazz trat einen weiteren Schritt auf Alexis zu und nahm nun ihre Hände in die seinen.

„Vertraust du mir?“, fragte er sie leise, während er ihr dabei tief in die Augen sah.

Ein Moment der Stille trat ein, während Chazz Alexis einfach nur ansah.

Und ehe sie etwas auf seine Worte erwidern konnte – irgendwie schien sie auch völlig neben der Spur zu sein; war er es der die Stille zwischen ihnen brach:

„Ich brauche deine Hilfe!“.
 

Sein Überfall kam zugegeben ziemlich plötzlich und heftig ihr gegenüber sodass sie kaum eine Möglichkeit sah sich zu ordnen, sich oder ihr Herz zum Beispiel oder ein paar Gedanken.

Chazz schien sie abermals überwältigt zu haben was ihn in letzter Zeit unheimlich oft gelingen zu schien.

Oder ließ sie es zu es ihm zu einfach zu machen in seinen Versuchen sie einfach schweigen zum zu hören zu bewegen?

Und eher sie den Ersten Angriff, seine eilige Entschuldigung verdauen hätte können, kam er mit der zweiten verbalen Überraschung, die sie für einen Moment erschrocken auf schlucken ließ und vorsichtig einen Schritt zurück weichen und das, obwohl er ihre Hände hielt.

Wie machte er es, das sie sich so durcheinander vor kam wenn er so etwas und ähnliches bei ihr tat?

Seine Hände waren warm, es war angenehm wenn er sie hielt, eigentlich.. schon immer gewesen.

Dann blinzelte sie auf und erwiederte seinen Blick denn eine andere Wahl hatte sie kaum, es war faszinierend in jene hinein zu blicken die so klar und rein wirkten das es verboten werden sollte einen Wolf in einen so hübschen Schafpelz zu stecken.

Vertraute sie ihm?

Diese Frage kam ihr eher ungelegen, sie brauchte Zeit um sich selbst klar zu werden was denn immer los war mit ihr, sobald er in ihrer Nähe war, beziehungsweise ungedacht hinein platzte in ihr Leben, einfach immer dann wenn sie nicht an ihn dachte, wie eben zum Beispiel.

So wich sie seinem Blick vorerst aus und das nicht zu knapp, als er dann mit dem Grund seiner Frage endlich die Stille brach die ihr beinahe die Röte zurück in die Wangen getrieben hätte.

„Meine Hilfe?“, fragte sie auf und blickte ihn wieder an.

Damals hatte er sie um einen Gefallen gebeten, daran erinnerte sie sich dann auf einmal wieder, während sie vergaß weshalb ihre Hände in einer so angenehmen Wärme gehüllt waren.

Und wieder schien er wieder aus zwei Gründen her gekommen zu sein, oder?

Einmal wegen ihr und dann wegen einem einem Grund, der nur sie als Mittel zum Zweck ansah.

Für einen Augenblick hielt sie inne und lächelte dann schwach auf.

Es war ihr egal, denn so lange er bleiben würde, wäre sie bereit dazu ihn bei sich sein zu lassen, selbst wenn es nicht um sie direkt gehen würde.

Weit hatte er sie gebracht und nun war sie sogar so weit, um für ihn einfach nur da zu sein, vielleicht selbst dann wenn sie gar nicht wirklich als Alexis Rhodes gebraucht würde, sondern als Verbindung zu Seto Kaiba oder sonst wen auf der Welt an den Chazz, ein Princeton nicht ohne weiteres heran kommen konnte.

Dann nickte sie also auf, während ihr Lächeln erstarb.

„Die wirst du bekommen!“, sagte sie dann entschlossen mit dem Hintergedanken das ihr der Preis für seine Nähe nicht hoch genug sein konnte, doch diese Sache war etwas was er nicht wissen musste, genauso wenig wie sie ihm sagen wollte das sie drei Karten bei sich trug, die sie gen Boden hatte finden müssen nachdem er gegangen war.

So nickte bekräftigend ihrer Aussage wegen und sah ihn nun also abwartend an, ehrlich und offen.

Plötzlich war er wieder da und es ging ihr besser als ohne ihn, trotz dummer Gedanken, es war okay.. und niemals schien etwas geschehen zu sein.
 

Sie beide schienen ihre kleinen Geheimnisse zu tragen, die sich um den jeweils anderen drehten und doch nicht ausgesprochen werden sollten oder lieber nicht ausgesprochen werden konnten.

Er war allerdings nicht aus zwei Gründen hier. Er war hier her gekommen – mehr oder weniger dank Blair! – um sich endlich bei ihr zu entschuldigen.

Sie waren Freunde. Und er brauchte neben bei zudem auch ihre Hilfe. Sie konnte das nützliche Verbindungsstück zu Seto Kaiba sein, dessen Vertrauen er nicht gewinnen konnte, um seinen Plan durchzuführen, welcher sich einzig und alleine gegen seine Brüder richten sollte.

Sie waren Freunde. Und er wollte ihr ein wirklich guter Freund sein. Er wollte für sie da sein. Sie beschützen .. ihr Schatten sein auf all ihren Wegen ohne dabei seine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, die sich einzig und alleine darum drehten ihr Herz zu erobern.

Vielleicht würde er lügen, würde er behaupten, dass es ihm genügen würde nur in ihrer Nähe sein zu dürfen – als Freund.

Dennoch .. er wollte es von sich aus. Und ausserdem wollte er sie nicht dazu zwingen sich in ihn zu verlieben.

Wenn er es mit aller Macht versuchte oder erzwingen wollte, so würde es ohnehin fehlschlagen.

Vielleicht würden die Gefühle wie Liebe eines Tages in ihr geweckt .. vielleicht würde sie sich eines Tages auch in ihn verlieben.

Doch darum ging es ihm auf den ersten Blick nicht mehr.

Er würde es in ihrer Nähe aushalten, so lange er dort keinen anderen anderen an ihrer Seite wissen musste.

Und er war gerne bei ihr ..

„Ich brauche dir so zu sagen als Zeugen .. dieser Seto Kaiba denkt wahrscheinlich das ich ihn über den Tisch ziehen will!“, murrte er, als er nun wieder von ihr abließ, um seine Arme vor seiner Brust zu verkreuzen.

Es war allmählich an der Zeit sein Leben zu drehen und zu verändern.

Und hey, warum sollte es ihm nicht gelingen?

Es ging ihm gut. Vorallem weil er wusste, dass er Alexis sehr viel bedeuten musste .. als Freund natürlich.
 

Ihre Vermutung bestätigte sich, denn seine vorher gegangene Idee wurde wieder aufgegriffen, hatte sie ihn nicht zu Seto Kaiba bringen sollen?

Kurz überlegte sie und schlussfolgerte demnach, das er den, der sie hier her gebracht hatte schon getroffen hatte, leider wohl ohne ein Erfolg aufweisendes Ergebnis.

Einen Augenblick lang legte sie sich ihre Hand an die Lippen und überlegte stumm, denn sie wollte ihn immer hin doch helfen wollen.

„Hm..“, meinte sie dann und sah dann auf, als man sie rief, anderes als Chazz es tat, nämlich mit einem Respekt der nur zwischen Schüler und Lehrer bestand.

So wand sie sich aus den Gedanken gerissen um.

Eigentlich sollte sie nicht daran erinnert werden wo auf getaucht zu sein, oder?

Nun, eigentlich nicht in ihrer Position.

Verlegen nickte sie auf und wand sich zurück zu Chazz.

„Also.. eigentlich bin ich noch bei der Arbeit weißt du?“, fragte sie etwas umständlich auf und sah ihn hilflos an.

„Aber meine Unterrichtsstunde endet bald, wenn du möchtest kannst du oben im Büro auf mich warten.. oder du wartest bis ich nach Hause komme..“, meinte sie dann in den selben Gedanken auf die sie zeitgleich aussprach.

Ihr Blick senkte sich auf die Duell Disk an ihrem Arm, eher sie wieder zu ihm auf sah.

Es war an ihm gelegen, immerhin konnte er von hier unten bis zu ihrem Büro hoch fahren mit dem Fahrstuhl oder aber warten wollen in ihren eigenen Vier Wänden, wie er es schon einmal getan hatte, zwar aus anderen Gründen aber dies war jetzt nicht von Bedeutung.

Sie hatte keine Bedenken bei ihm, das er den Weg nicht finden würde oder gar ihre Wohnung verwüsten wollte..

Wobei, wo sie es sich recht überlegte wollte sie nicht abermals von dem Saustall in ihrer Küche überrannt werden sodass sie ihm die Antwort voreilig ab nahm.

So drehte sie sich um, und lief zu dem Schüler der penetrant stehen geblieben war um auf sie zu warten.

„Bitte warte im Büro auf mich, ich bin in wenigen Momenten dann auch wieder bei dir!“, meinte sie dann kurz auf winkend auf und verließ ihn.

Mit mulmigen Gefühl folgte sie dem Schüler zurück in den Unterricht der nun woanders fortgesetzt werden sollte und mit sich nahm sie auch die Duell Geister die sie selbst nicht sehen konnte, da sie an jemand anderen sich gebunden hatten, auch nachdem was passiert war.

Was hatte sie ihm denn da gerade für weiche Worte an den Kopf geworfen?

Es hörte sich ja beinahe so an, als ob sie es war die es kaum erwarten konnte wieder in seiner Nähe zu sein, wo sie doch wusste und hoffte das er wirklich im Büro bleiben würde.. nach seiner Entschuldigung jedoch nahm sie nicht an, das er wieder verschwinden würde, einfach so.

Kurz hob sie ihre Faust hoch zu ihrer linken Brust und biss sich auf die Unterlippe.

Es war eine immer noch schmerzende Erinnerung, wenn sie daran dachte das er gehen könnte, wann er wollte und wie er wollte.

Mit einem tiefen Seufzen also betrat sie das Klassenzimmer endlich und doch konnte sie es sich nicht selbst verleugnen, sie dachte zu viel an ihn, jetzt erst Recht, wo er doch wieder hier war und warten würde in ihrem Büro!

Und was machte sie?

Unterrichtete Duellanten, wo sie doch.. nur ein paar Stockwerke weiter hoch gehen musste um ihren Gedankenspuk ein Ende bereiten zu können.
 

´Ich bin in wenigen Momenten wieder bei dir ..’

Genau das waren ihre Worte gewesen, die einzig und alleine nur aus ihrem Mund so wundervoll hätten klingen können.

Etwas perplex sah er Alexis nach, ehe sich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen abzeichnete.

Ob sie seine Anwesenheit in den letzten Tagen ebenso vermisst hatte, wie er die ihre?

Nach jenen Worten aus ihrem Mund konnte er schon davon ausgehen ..

Doch Hoffnungen machen würde er sich nicht. Naja, vielleicht doch .. allerdings nicht mehr so ‚offensichtlich’ wie bisher.

So wandte er sich um und ging den gleichen Weg den er gekommen war wieder zurück.

Er würde also in ihrem Büro auf sie warten – kein Problem für ihn.

Er würde sogar die Ruhe genießen, die er wirklich haben würde, denn schließlich befanden sich die Ojama Brüder in ihrer Obhut!

Er konnte ja schon fast von Urlaub sprechen, ein Traum!

So dauerte es auch nicht lange bis er endlich ihr Büro erreicht hatte, in welchem er sich auf einen bequemen Stuhl sinken ließ.

Kurz sah Chazz sich um. Dieses Büro ähnelte dem von dem Präsidenten der Kaiba Corporation wirklich sehr – was ein Zufall wie er ironisch dachte.

Und während Chazz mehr oder weniger geduldig wartete, konnte er sich ein Gähnen kaum verkneifen.

Einige Zeit verstrich in der ihn die Müdigkeit wirklich zu übermannen drohte.

Er war insgeheim wirklich sehr müde. Wann hatte er schon in den letzten Tage wirklich viel Schlaf finden können ..?

Keinen Augenblick später war Chazz dann auch bereits tatsächlich auf dem Stuhl eingeschlafen.
 

Während Chazz also die Zeit verstreichen ließ ohne es wirklich zu merken war er eigentlich länger als gewollt alleine gelassen worden.

Alexis hatte trotz Besuch nicht weniger zu tun sodass sie eigentlich um einigeres später als geplant in ihr Büro gestolpert kam.

Der Unterricht war beendet worden und doch hatte sie hier und dort noch etwas erledigen müssen, unverhofft so hieß es kam oft, und wenn sie an Chazz dachte konnte sie nur stöhnend zustimmen.

So also schob sie die Tür auf und war froh für einen Moment eine andere gewisse Ruhe zu haben, denn die Schüler wurden Anstrengend, vor allen wenn es um sie ging und einigen dummen Gerüchten die wohl keine wahren- verdammt wie offensichtlich war denn es denn Bitte, wenn ein Junger hübscher Mann vor die Knie viel vor der Direktorin?

„Es hat etwas länger gedauert..“, murmelte sie leise entschuldigend und senkte den Kopf.

Seufzend schloss sie ihre Augen und strich sich die Haare nochmals ordentlich zurück eher sie mit der abgenommenen Duelldisk zu ihrem Schreibtisch trat um sie zurück zu legen wo sie hingehörte.

Als sie sich dann endlich auf ihren Platz hinter dem Schreibtisch setzte sah sie zu den anderen herüber, der tatsächlich trotz langer Zeit des Wartens hier geblieben war.

Gerade als sie nach forschen wollte weshalb denn so gar keine Reaktion von ihm kam, blickte sie auf und erkannte erst jetzt in ihrer eigenen Ruhe die des anderen, die sehr viel tiefer war als ihre.

Kurz blinzelte sie auf um sich zu vergewissern das sie sich nicht verguckt hatte mit ihrem Blick auf ihn.

Tatsächlich schien er eingeschlafen zu sein, nahe zu perfekt wo sie doch viel zu spät gekommen war.

Beruhigt lehnte sie sich in ihren eigenen Stuhl zurück und schloss selbst endlich für einen Augenblick ihre Augen um durch zu atmen und Gedanken zu ordnen.

Was machte er nur immer zu?

Wie schaffte er es nun das zweite Mal in ihr Leben zu platzen wo sie geglaubt hatte das sein Erstes Mal unmöglich zu überbieten war?

Langsam öffnete sie ihre müden Augen wieder und betrachtete den, der sehr erschöpft sein musste auf seiner Reise in die Selbstständigkeit die beinahe schon zu spät kam.

Konnte sie ihm helfen?

Würde sie denn wirklich etwas bewirken können um das zu schaffen was Chazz alleine wohl nicht aufgebaut bekam?

Unsicher sah sie auf ihre Hände und war sich gar nicht so sicher ob sie wahrlich ein so toller Mensch war wie wohl nur Chazz sie sehen konnte.

Doch eilig schüttelte sie ihren Kopf, wollte sich nicht zurück werfen lassen von dummen Erinnerungen die zusammen mit dem, der döste oder sogar fest schlief eine ungesunde Mischung ergaben.

So raffte sie sich und setzte sich aufrecht hin, sie war stark, für sich alleine.

Würde sie ihn ganz vertrauen können nachdem was geschehen war, wo er viel zu plötzlich wieder hatte aus ihrem Leben verschwinden wollen?

Sie würde zögernd nur auf diese erneute Freundschaft zu gehen jetzt wo sie wusste das ihr Laufschritt zuvor über den Abgrund hinaus geführt hatte.

Sich aus dem Stuhl drückend ging sie auf jenen zu in dem der andere seine viel zu kurze Ruhepause wohl hielt.

Sie konnte es sich kaum nicht dazu überreden zu lassen sein hübsches Gesicht an zu sehen bevor sie ihn wecken würde.

Einen Augenblick lang vielen ihre Augen auf seine hübschen Lippen, die so wunderbar sanft küssen konnten.. und viel zu viel falsche Wahrheit aus sprachen ihr gegenüber das sie gar keine Chance hatte dem dünnen Garn aus Lügen und geweckter Sehnsucht zu entkommen.

Alexis müsste lernen seine Worte weniger ernst zu nehmen und das wichtigste war sie weit fort von ihren Wünschen und Ängsten und allen voran ihren Herz zu lassen.

Dann drängte sie sich selbst wieder dazu auf hören weiter zu denken eher sie vorsichtig eine Hand hob um ihn dann mit einem plötzlichem Lächeln mit dem Zeigefinger in die Wange zu drücken.

Ja, so etwas brachte sie gleich auf ganz andere Gedanken und bei ihm wusste sie, das er doch hoffentlich viel zu verstimmt reagieren würde auf eine solche Methode.

Dann lächelte sie breiter auf, als sie sich daran zurück erinnern musste wie viel ihm geschehen war in ihrer gemeinsamen Schulzeit auf der Akademie.

Er war und blieb wohl ein kleiner Pechvogel mit viel zu weichem Kern.

Er war, wie er war: Einfach Chazz.
 

Die Zeit verging für ihn schnell, doch leider blieb ihm abermals keine Zeit für ein wenig mehr Erholung, als er schon bald ziemlich unsanft geweckt werden musste.

Es war nicht etwa Alexis, die ihn auf ihre Art und Weise wecken wollte, sondern etwa die Duellgeister der Ojamas, die ihn in ihrer Euphorie begrüßten und aus seinem Schlaf küssten, bzw. abschleckten.

„ARGH!“, drang es genervt über seine Lippen, als er mit seiner Hand nach den Ojamas schlug und dabei auch Alexis Hand traf.

„Haut schon ab!“, murrte er noch, ehe er nun endlich seine Augen öffnete und aus seinen verschlafenen Augen direkt Alexis vor sich stehen sah.

Ziemlich schockiert weitete er seine Augen, als er nun zu ihr aufsah.

Oh, es waren also nicht nur die Ojamas, die ihn wecken wollten, sondern auch Alexis.

Ob sie schon lange hier war ..?

„Eh .. tut mir leid.“, murmelte er, als er sich nun wieder aufrecht hinsetzte und zu ihr hinauf sah.

Er musste wohl tatsächlich eingeschlafen sein.

Innerlich seufzte Chazz schwer auf.

Kein Wunder das er so müde war .. schließlich hatte er die letzten Nächte kaum ein Auge zu bekommen, wegen den vielen Gedanken, die ihn ziemlich belasteten.

Doch all die Gedanken, die er sich um Alexis gemacht hatte, würden ihn nun nicht mehr vom Schlafen abhalten, nicht wahr?

Nein, er würde bei ihr bleiben, wenn sie es zulassen würde .. als Freund, als bester Freund, als Begleiter und Gefährte.
 

Das sie nicht lange hier war, konnte er sich an Hand seiner Duellgeister doch selbst beantworten, oder?

Als sie sich ihm genähert hatte, waren seine imaginären Freunde ebenfalls erschienen um Alexis dabei zu unterstützen ihn zu wecken.

Nicht überrascht entzog sie sich ihm und blickte auf ihn herab.

Oh, er hatte Schlaf bitter nötig, denn die verschlafenen Augen wollten kaum wirklich klar werden.

Den blonden Kopf schüttelnd war seine Tat schon vergeben und vergessen.

Sich abwendend um sich selbst wieder zu setzen, blickte sie zu ihm herüber.

Chazz sah nun, mit ein wenig Abstand ziemlich erledigt aus, ob er viel geschafft oder getan hatte in der Zeit ohne sie?

Sie selbst hatte sich zur Arbeit und überhaupt durch den Alltag bis in ihr Bett gequält mit dem Seelenkrieg tief in ihrem Kopf und Herzen.

Sie war sich sicher, das ihr nicht besser ergangen war oder ihm.. sie beide hatten darunter sicherlich jeder auf seine Art und Weise zu leiden.

So lehnte sie sich zurück und bevor sie über eine Idee philosophieren würden, begann sie die Stille mit einem anderen Vorschlag zu brechen:

„Hast du eine neue Bleibe gefunden Chazz?“, fragte sie auf, während ihr Blick durch das Zimmer wanderte, ziemlich ziellos und ohne festen Grund wie es schien, doch nach jener Frage war es schwer für sie ihn an zu sehen denn was sie denken würde nach seiner Antwort wusste sie noch nicht.

Würde er mit ja antworten, würde sie es sich sicherlich nicht erlauben so dreist zu sein ihn zurück zu sich zu locken und.. natürlich würde er mit ja antworten- wo wäre er denn sonst die Nächte untergekommen?

Doch dort wo er war schien es wohl nicht viel Schlaf zu geben.

Sie würde ihn nicht zu sich einladen wollen damit er nach seiner nächsten Hürde , dem gegenüber treten Seto Kaibas gewappnet war für seinen Auftritt.

„Vergiss meine Frage einfach sie war unüberlegt und.. nicht richtig!“, fuhr sie ihm in das noch nicht ausgesprochene Wort mit zwei eilig abwinkenden Händen und einem sich in Verlegenheit rettendem Lächeln.

Nach dem was passiert war.. wie konnte sie nur so naiv sein ihn ein solches Angebot zu unterbreiten? Sie war wirklich ein unsensibeler Trampel ihm gegenüber.

Wo war noch gleich das schwarze Loch im Boden in das man in solchen Fällen ganz eilig verschwinden konnte?
 

Eine neue Bleibe?

Chazz sah sie mit ziemlich großen ungläubigen Augen an.

Ha, er war weder nach Hause zurückgekehrt, noch hatte er sich um irgendeine andere Art von Bleibe Gedanken gemacht abgesehen von einem Hotel.

„Nein, ich hab die Tage in einem Hotel übernachtet ..“, erwiderte er dennoch, ob sie es nun hören wollte oder nicht.

Eine Bleibe ..

Er würde irgendwann nach Hause zurückkehren, nicht wahr?

Zu seinen Brüdern, von welchen er hoffte, dass sie sich zur eigenen Schuld bekennen würden, nachdem er ihnen seine Lektion erteilt hatte ..

Doch würde er seine Familie länger als ‚zu Hause’ bezeichnen können ..?

Wo war sein zu Hause ..? Er wusste es nicht.

Doch spielte es auch keine Rolle.

Eigentlich, ja eigentlich wollte er nun bei ihr bleiben .. aber er würde sich wohl kaum dazu erdreisten können sie darum zu bitten ihn wieder für eine unbestimmte Zeit bei sich einziehen zu lassen.

Er konnte doch nicht bei ihr wohnen .. oder? ..

Chazz hielt seinen Blick nachdenklich auf Alexis gerichtet. Nein, er würde sie nicht darum bitten können, weniger noch dürfte er sie darum bitten.

Das würde einfach viel zu weit gehen.

Aber warum nahm sie ihre Frage zurück ..? Sie konnte ihn doch fragen was sie wollte. Er würde ihr ohnehin jede Frage beantworten wollen.

Oder wollte sie ihm etwa von sich aus anbieten ..? Nein, wohl kaum .. oder vielleicht doch?

„Wenn du mir ein Angebot machen willst, werde ich es natürlich nicht ablehnen!“, scherzte er, wobei er sich wirklich kaum vorstellen konnte, dass sie ihn wirklich das Angebot machen wollte wieder zu ihr zu kommen.
 

Das ihre einfache Frage eine solche Gedenkflut hatte zu Folge wusste sie nicht.

Hätte sie nur geahnt das er auf einmal eine fundamentale Frage über seine wahres zu Hause stellen würde, hätte sie nicht fragen wollen, denn sie hatte nicht dazu das Recht gehabt.

Seine Antwort war in der Tat nicht wünschenswert gewesen und doch ausgesprochen worden.

Auch wenn sie es nicht hatte hören wollen, hatte er die Antwort gegeben.

Sie waren sich sehr Fremd- immer noch und nicht geworden.

Die Zeit hatte sie noch weiter verändert und auseinander getrieben und manchmal sah sie die große Schlucht zwischen ihm und ihr noch wachsen.

Sein daher geplapper ließ sei allerdings endlich wieder auf ihn zu blicken, und ihn etwas perplex ansehen.

Sein verschämtes Lächeln, und diese Halbwahrheit in seinen Worten hatten sie sofort aufhorchen lassen: Er hatte die Aussage gar nicht wirklich mit Ernst ausgesprochen weil er nicht davon aus ging das sie ihn bei sich haben wollte, nicht wahr?

Sie zögerte einen Moment, vielleicht zu lange mit ihrer Antwort.

Würde es gesünder sein für sie beide, wenn er fort bleiben würde- Natürlich! Schrie es in ihrem Kopf und jeglicher Gedanke erfüllte sie mit Vernunft.

Würde es denn schöner sein für sie beide, abermals einander vorsichtiger kennen zu lernen- Sicherlich! War dort das Flüstern, viel lauter aus ihrem Herzen.

Kurz hielt sie sich eine Hand auf die Stirn und lächelte geschlagen auf- sie musste verrückt sein und doch hörte sie sich endlich die Worte ihrer Lippen entweichen die keinen Gedanken brauchten, denn ihr Herz diktierte sie gedankenlos.

„Ah, bin ich doch besser als jedes Hotel?“, fragte sie dann lächelnd auf und senkte sich zurück in den Stuhl und legte die Hände auf ihren Schoß.

„Du scheinst dort wo du bist, kaum Ruhe gefunden zu haben..“, unterbrach sie sich dann und holte kurz tief Luft als ob ihr eingefallen wäre, das da eine Art `Trennung` zwischen ihnen einen brauchbaren Grund geliefert hätte wieso er so fix und fertig zu sein schien.

Irritiert versuchte sie aus zu weichen und seufzte sprechend auf, während sie versuchte die Naivität aus ihren Worten zu nehmen:

„Ich meine.. also.“, endete sie dann schließlich erfolglos und schloss geschlagen ihre Augen.

Wo war sie denn heute nur mit ihrem Kopf und wozu verdammt legte sich ihr Herz heute so oft auf ihre Zunge?

Unangenehm war es für sie geworden zu sprechen, denn das was gewesen war schien nicht spurlos an ihr vorbei gegangen zu sein, ganz im Gegenteil es schien sie noch immer ziemlich zu beschäftigen, viel zu oft korrigierte sie sich selbst heute ihm gegenüber.

Was war eigentlich nur los mit ihr?

Die ganzen Tage war sie unglücklich und gebrochen gewesen, dennoch sehr viel geordneter trotz schmerzen in der Brust als jetzt.

Waren Gefühle schon immer so plötzlich so mächtig in ihren Worten eingedrungen?

Sie erkannte sich abermals ihm gegenüber kaum wieder, wieso war sie manchmal nur so klein obwohl er doch niemals ein böses Wort ihr gegenüber verlor?

Warum hatte sie ungewohnt oft in ihren eigenen Worten ihm gegenüber falsch zu liegen?

Chazz war ziemlich lieb ihr gegenüber und hatte sie bisher nicht einmal gemaßregelt, doch wieso fühlte sie sich ein wenig schuldig ihrer unbekümmerten und dummen Worte?

Vielleicht weil es ihr unangenehm war, das sie eine solche wahre gemeinsame Erinnerung teilten?

Verloren senkte sie den Blick auf ihren Tisch und schien plötzlich ganz weit fort zu sein, während sich eine Hand auf ihre warm werdende Wange erhob.
 

Es war untypisch von ihm nicht auf ihre Frage zu antworten.

Es war noch viel untypischer für ihn ihr nicht zu beteuern, dass sie viel viel besser war als jedes Hotel; viel besser als alles andere.

Er schwieg beharrlich, bis er schließlich langsam aufstand.

Er wusste es schon so lange tief in seinem Inneren, das er keine Ruhe finden würde ..

„Ich werde keine Ruhe finden, egal wo ich bin ..“, erwiderte er nur knapp, als sein Blick gedankenverloren aus dem Fenster hinter ihr hinaus wanderte.

Es lag nicht länger nur an ihr, sondern auch an seinen Brüdern.

Er würde mit ihnen auf Kriegsfuß stehen, würde er seinen Plan wirklich in die Tat umsetzen.

Wahrscheinlich war bei ihnen ohnehin jegliche Hoffnung verloren. Sie waren viel zu machthungrig, um sich je einzugestehen, dass ihr Handeln falsch war ..

Er war da anders, nicht wahr?

Natürlich zählten auch für ihn Ansehen und Reichtum, doch nicht so sehr wie für seine Brüder ..

Wirklicher Reichtum ..

Er hatte ihn nun gefunden.

Ja, dieser stand kaum weit von ihm entfernt, auch wenn er immer unerreichbar für ihn sein würde.

Aus der Nähe würde er ihn dennoch weiterhin betrachten und beschützen dürfen.

„Lex?“, fragte er dann plötzlich, als er sich nun wieder zu ihr wandte.

„Gehen wir zu ihm!“, drang es dann plötzlich entschlossen über seine Lippen.

Ja, sie mochte überrascht sein, doch er wollte es endlich hinter sich bringen.

Er war nicht ungeduldig .. naja, vielleicht doch .. aber er wollte seinen Plan endlich in die Tat umsetzen.
 

Während er selbst seiner Idee nach hing um erst viel später sie aus ihren eigenen Kopf zu retten sah sie perplex auf.

„Jetzt.. jetzt sofort?“, fragte sie etwas überrascht auf, doch sein energisches Nicken und sein fester Blick brauchten keine weitere Unterstützung.

Langsam nur erhob sich die junge Frau und sah etwas nachdenklich zu ihm, musterte ihn abschätzend.

„Ja, wir könnten es versuchen..“, meinte sie langsam beginnend und hob dann allerdings eine Hand um ihn zu stoppen, bevor er abermals mit dem Kopf durch die Wand gehen wollte.

„Chazz, sogar ich bräuchte eigentlich eine Anmeldung um.. nun ja zu ihm zu gelangen, aber einen Versuch ist es immerhin doch wert, nicht wahr?“, fragte sie dann Schulter zuckend auf und hatte ihn nicht noch vor dem Anfang die Hoffnung nehmen wollen, sie aber nicht zu hoch schrauben wollen.

Dann nickte sie auf und senkte ihre Hand um zur Tür zu gehen.

Sie selbst mochte Seto Kaiba ziemlich auch wenn er so kalt und unnahbar zu sein schien, es machte ihr nichts aus von eis blauen Augen durchbohrt zu werden.. denn er war einer der größten in jenen Fähigkeiten die sie lehrte.

Darüber hinaus war es tiefe Dankbarkeit welche sie dem Präsidenten der Kaiba Coporation entgegen brachte für das was er ihr ermöglicht hatte: Ihren Traum zu leben.

Sie musste sich endlich lernen zu benehmen und nicht immer zu offen zu denken oder zu zeigen wie sie sich gerade fühlte.

Eigentlich hatte sie lernen müssen stärker zu werden und das würde sie auch noch, sie hoffte nur das es ziemlich bald sein würde.

„Komm schon, worauf wartest du noch?“, fragte sie auf als sie in der Tür stand um sie für den auf zu halten der, wie sie sehen musste noch an Ort und Stelle stand um sie an zu sehen wie ein Auto.

Mit gehobener Braue und einer weiteren Aufforderung durch ein Kopfnicken hinaus verschwand sie auf ihren weiteren Weg.

Kurz darauf konnte sie seine hastigen Schritte hinter sich vernehmen und auch wo sie doch eigentlich endlich anfangen musste ein wenig, weniger offen zu leben, so zierte ein ziemlich zufriedenes Lächeln ihre Lippen, als ein Stück Glückseligkeit in ihr zurück kehrte, während sie auf dem Fahrstuhl wartete der sie hinab führen würde aus der obesteren Etage.

Chazz war wieder hier.. bei ihr.
 

Chazz folgte ihr schnell, bis er nun schließlich direkt neben ihr in dem Fahrstuhl stand, welcher sie ins Erdgeschoss geleiten sollte.

„Der Kerl weiß doch ganz genau was auf dem Spiel steht! Meine Brüder sind drauf und dran seine Firma platt zu machen .. aber wenn er dagegen nichts unternehmen will!“, bemerkte er nahezu gleichgültig, als er nun dort stand und mit seinen Schultern zuckte.

Er wollte Seto Kaiba nicht helfen. Er kannte diesen Kerl ja nicht einmal. Nein, er war bereit mit ihm eine Zweckgemeinschaft zu bilden, doch leider schien der Präsident der Kaiba Corporation zu glauben, dass er ihm nicht vertrauen konnte.

Natürlich .. sicherlich würde er sich an seiner Stelle auch nicht glauben.

Doch nun hatte er Alexis an seiner Seite, die sein Zeuge sein würde, dass er sich wahrlich gegen seine Brüder auflehnen wollte.

Ihr würde er wohl glauben schenken oder? Schließlich war sie eine seiner Angestellten, welchen er gewiss großes Vertrauen entgegen brachte.

„Hey, Boss! Du solltest uns dankbar sein, dass wir auf deine Schnecke aufgepasst haben, obwohl du uns einfach weg geworfen hast!“, drang die weinerliche Stimme des gelben Ojama an sein Ohr, woraufhin er genervt die Augen verdrehte.

Chazz murrte kurz auf, ehe er seinen Blick auf Alexis richtete.

Doch gerade als Chazz etwas sagen wollte, klappte er seinen Mund einfach wieder zu.

Nein, er wollte Alexis nicht sagen, dass er seine Karten wieder haben wollte ..

Sie würde ihm diese schon freiwillig wieder geben. Himmel, wenn sie doch nur wüsste, was für Quälgeister sie mit sich herum trug.

Und apropo Quälsgeist ..:

Gerade als sie aus den Fahrstuhl hinaus traten, nachdem sie nun das Erdgeschoss erreicht hatten fiel sein Blick auf Blair, deren Augenpaare auf ihm gerichtet waren.

„Kommt dein kleiner Bodyguard auch mit?“, spöttelte er dann laut genug, damit auch Blair seine Worte verstehen konnte, um sie ein wenig aufzuziehen.
 

Die Worte des anderen ließen sie hellhörig werden.

So war das also zwischen ihm und Seto Kaiba bestellt?

Nun.. ob sie da wirklich viel ausrichten konnte oder anstellen durfte war ihr schleierhaft aber sie wollte es zumindest für ihn versucht haben, denn sie wusste wie kaum ein anderer wie lange und vor allen wie sehr Chazz unter der Tyrannei seiner Brüder zu leiden hatte.

Sie hatte es erneut erfahren müssen, an ihrem ersten neuen Wiedersehen, denn dort hatte er ihr unmissverständlich klar gemacht dass das Thema nach wie vor aktuell zu sein schien.

Als sie nun aus dem Fahrstuhl traten- und nein sie wusste nichts von den imaginären Freunden von Chazz – blickte sie auf Blair die mit dem passenden Kommentar begrüßt wurde.

Seufzen verdrehte sie die Augen und wollte gerade verneinen als sich Blair auch schon zwischen den Älteren sich auf drängte und Alexis auf ein paar Schritte fort von Chazz drängte um so mit jenen Abstand aus dem Gebäude zu maschieren.

Alexis sah über Blair- sie war nach wie vor klein geblieben- hinweg zu Chazz herüber von dem sie fort gedrängt wurde.

„Aber.. !“, entwich es ihr protestierend als sie nun den Blick hinab zu Blair senkte , die sich an ihrem Arm hing wie eine Klette um sie nicht zurück nach Chazz kommen zu lassen.

„Blair wegen euch komme ich noch in Teufelsküche ich kann doch.. ich kann doch keine Party bei Seto Kaiba starten!“, entwich es ihr beinahe ziemlich verzweifelt während sie zwischen Blair und Chazz nun auf und ab sah.

Verdammt hatte sie da gerade eben eine Kamikaze Angriff auf ihren Chef vor ?!

Vielleicht stand ihr Job sogar auf dem Spiel?

Etwas sehr nieder geschlagen von jenen Gedanken schluckte sie hart auf, vergaß jedoch den Trübsal als sie ein ganz kleines Flüstern neben sich vernahm von einer ebenso winzigen Person.

Überrascht sah sie hinab zu Blair die sie ohne ein Lächeln ansah, dann an der Hand fasste und mit sich aus dem großen Gebäude zog, sodass sie nur verloren zurück nach Chazz sehen konnte der grummelnd nach kam.

„Blair!“, entwich es ihr dann etwas strenger, denn ob das alles so funktionieren würde, war die eine Frage, ob sie danach noch heil nach Hause kommen würde, oder von ihrem Vorgesetzten in der Luft zerfetzt würde eine andere.

Doch bevor sie eine Standpauke hätte abhalten können, die wohl Blair und Chazz betreffen würde von wegen Benimm Regeln, waren die beiden sich unheimlich einig, indem sie das nächste Taxi an die weite Straße zu sich wunken, denn wie es schien waren ihre Sorgen den anderen langsam bekannt- sie wollte vielleicht sogar einen Rückzieher machen wenn die beiden ihren Traum als Lehrerin an der Akademie auf´s Spiel setzten.
 

Natürlich war sie ein Bodyguard!

Solange Chazz an Alexis ihrer gebrochenen Seite verweilen würde, würde sie es auch, so gut es in ihre Freizeit eben ging und zwar genau!

Sie hatte nicht vor ihre Freundin abermals ins offene Messer rennen zu lassen, auch wenn sie nicht wusste was genau zwischen ihnen gelaufen war- oh bitte nicht wirklich all zu viel! - musste sie die junge Frau zu ihrem Glück zwingen und dies würde ihr nur gelingen, wenn sie ohne Chazz wäre.

So quetschte sie sich frech zwischen die beiden, die ihrer Meinung nach schon wieder viel zu vertraut mit einander umgingen und angelte sich Alexis ihren schlanken Arm um sie von den mit dem fiesen Ausdruck weg zu drücken.

Während Alexis ihr Glück wohl kaum fassen konnte, und sich nicht bedankte für ihre Rettung die Blair nur im guten meinte, zupfte sie an dem schwarzen Stoff des langen Oberteiles und blickte auf, wispernd ganz leise und ernst, ermahnte sie die andere.

„Du darfst du nicht wieder weh tun lassen- nicht von ihm, okay Alexis?“, murmelte sie ganz leise und schon schlossen sie auf die helle Straße auf.

Chazz seine Miene war ihr ziemlich egal, für sie sah er immer fruchtbar angespannt und unfreundlich aus.

Ihre zwei langen blauen Zöpfe baumelten munter wie ihr quirliges Wesen mit jedem Schritt auf und ab.

Der kurze Rock ließ ihre Beine ziemlich lang wirken, die offene gelbe Jacke zeigte das Bauchfreie Top welches sie trug.

Oh ja, Blair war wahrlich Mädchen geworden, wenn man überlegte wie sie zuvor ihren Freunden unter die Augen getreten war.

Als schließlich die blinde anfangen wollte zu protestieren, schaltete Blair wohl genauso unbewusst eilig wie Chazz, sodass sie beide ihre Arme hoben um das nächste Taxi an die Seite zu winken.

„Keine Angst, ich bin doch bei dir!“, meinte sie voller Zuversicht und natürlich war dieser zuversichtliche Aufmunterung Vorschlag für Alexis und gegen Chazz gemeint.

Mit einem kurzen Seitenblick der dem Unheil galt streckte sie ihm die Zunge raus, als Alexis nun vor ihnen in das Taxi gedrängt wurde.

Das sie nun mit Chazz dort im Taxi sich die Fahrt prügeln müsste, davon ging sie nicht aus, sollte er doch seine Kräfte ruhig sparen um Alexis an zu baggern, dann würde es leichter für sie dazwischen zu gehen.

Das sie vielleicht den jüngeren Bruder wiedersehen konnte, von dem sie manchmal noch zufällig träumte, vergaß sie dabei vollkommen doch dem würde kaum so bleiben, würden sich ihre Wege endlich abermals kreuzen.

Und als Alexis sich endlich auch beruhigt hatte, naja ins Auto sich zu setzen war keine Kunst ,fuhren sie auch schon los, vielleicht in ihr Verderben, vielleicht aber auch in ihr Glück.
 

Warum mischte sich diese kleine Kröte abermals ein?

Oh, sie war im Grunde noch viel ätzender und lästiger als die Duellgeister, die das Talent dazu aufwießen zu wahrlich ungünstigen Zeitpunkten aufzukreuzen.

Doch auch der Zeitpunkt von Blair war seiner Meinung nach ungünstig gewählt.

Sie wollte ihre Freundin schützen, nicht?

Ein leises Knurren drang über seine Lippen, während er dem Mädchen und Alexis nachblickte, ehe er den beiden nur murrend folgte.

Schön, er wollte sie auch beschützen, da war der Schutz, den sie Alexis bieten wollte vollkommen überflüssig, doch das würde er ihr schon noch verklickern können.

Und dann, nach ihren Worten und vorallem aber nachdem sie ihm die Zunge herausgestreckt hatte, konnte er nur mühevoll dem Drang widerstehen dieser Göre nicht einfach den Hals herum zu drehen!

Sie wollte ihn nicht in Alexis Nähe wissen. Ha, schließlich zwang er sie aber nicht dazu bei ihm zu sein. Es war ganz alleine ihre Entscheidung, etwas was Blair offensichtlich ganz und gar nicht zu passen schien.

War die Kleine etwa eifersüchtig ..? Och wie niedlich.

Chazz saß nun neben Blair und blickte murrend zu ihr hin.

„Bist du eifersüchtig, Blair?“, spöttelte er dann, um ihr ihr Verhalten ihm gegenüber wieder zurück zu zahlen.

Sie ging ihm wahrlich auf den Kecks, vorallem weil sie die ach so tolle Beschützerin heraus hängen ließ.

Pah ..

Chazz verkreuzte seine Arme vor der Brust und bedachte Blair mit bitter bösen Blicken.

Natürlich würde ein Streit zwischen ihnen entfachen aber sie hatte es ja schließlich drauf angelegt!
 

Okay, er hatte einen Kampf angefangen den er nicht gewinnen konnte.

So hieß es also auf ins Gefecht, welches sie vor hatte unter allen Umständen zu gewinnen und Alexis.. nun ja die würde wohl taktisch überhört werden.

Während sie beide auf der Rückbank saßen, hatte Alexis vorne Platz genommen, was gar nicht so ungünstig war, auch wenn sie nun alleine mit dem Schmierlappen hier sitzen musste, immerhin war sie es und nicht Alexis.

Wieder einen Punk an sie.

„Auf was denn bitte schön?“, fragte sie und rümpfte die Nase.

„Ich versuche sie nur darauf hin zu weisen das eine Frau gar nicht so sehr unter Geschmacksverirrung leiden kann wie Alexis es tatsächlich versucht mir weiß machen zu wollen!“, entkam es ihr schnippisch während sie ihre Beine verschränkte und demonstrativ aus dem Fenster neben sich anfing zu blicken, auf das ihre Zöpfe in der eiligen Kopfbewegung mühevoll folgten.

Natürlich,alles war interessanter als er!

Da hatte er es also doch zurück gefunden, seine Haltung, sein dummes Grinsen und seine eigene Achtung und sie hatte sich fast schon Sorgen um ihn gemacht!

Als Alexis leise vorne meinte zu sagen, das man sich über Geschmack bekanntlich streiten konnte, plusterte sie ihre Wangen auf.

„Alexis!“, peipste sie einige Oktaven viel zu hoch auf und sah beinahe fassungslos nach vorne.

Sie sollte es nicht wagen Chazz auch noch Komplimente zu machen, denn das würde sie nicht verkraften, da wäre es ihr schon lieber, wenn die blonde ihr in den Rücken fallen würde.. aber bitte doch nicht um den Schutz gegenüber Chazz.

Empört schnaubte sie auf.

Alexis sollte sich ihre Worte zu Herzen nehmen bevor Chazz es wieder.. fortreißen konnte.
 

Gerade als er sich gegenüber Blair empören wollte – nein am liebsten hätte er sie wirklich umgebracht! – schnitt ihm Alexis das Wort ab, was er kaum beklagen konnte, denn ihre Worte waren eine unheimlich Genugtuung für ihn gewesen, vorallem weil das Gesicht, welches Blair nun zog überaus amüsant zu betrachten war.

„Siehst du? Wo ist dein verdammtes Problem? Such dir eine andere Beschäftigung als Alexis zu bemuttern! Geh’ spielen oder so ..!“, meinte er dann arrogant wie eh und je, während ein breites selbstgefälliges Grinsen seine Lippen zierte.

Dann wandte er seinen Blick von der Nervensäge ab und sah hinaus aus dem Fenster, als der Wagen schließlich hielt.

Sein Blick fiel auf ein großes Anwesen, welches nur Seto Kaiba gehören konnte.

Offenbar waren sie am Ziel.

Während er Blair weiterhin meckern ließ, ignorierte er sie dabei ganz einfach, als er ausstieg und Alexis zuvorkommenderweise die Tür öffnete, ehe sein Blick auf das große Gartentor fiel, hinter welchem sich ein großer Garten erstreckte.

Schönes Tor ..

Schöner Garten.

Ihr Tor und ihr Garten war allerdings viel größer – oh ja!
 

Tatsache war, sie lebten noch, doch für wie lange?

Alexis schlug ihr Herz auch ganz ohne Chazz sein Tun bis zum Hals.

Sie schwärmte heimlich für Seto Kaiba und das wusste sie schon längst, nicht als Mann an sich.. obwohl?

Nun seine Fähigkeiten als Duellant waren herausragend , darüber hinaus liebte sie diese abartig kühle Ausstrahlung auch wenn es wohl vollkommen masochistisch war sie liebte die eisige Kälte in seiner Nähe zu atmen.

Darüber hinaus- er war ihr Boss, was sollte sie denn sonst von ihm halten wollen?

Zögernd nur trat sie durch Tor und Garten, während sie sich ungeduldig um sah.

Sie wollte sterben, oder einfach tot umfallen.. am besten beides!

Denn mit den beiden Streithähnen an ihrer Seite würde sie sicherlich nur noch in Stücken hier heraus geworfen werden!

So holte sie tief Luft und besah sich erst Blair und dann aber auch den anderen auf schärfste.

„Wehe ihr vermasselt es mir, dann wünsche ich euch viel Vorsprung bevor ich euch in die Finger bekommen, haben wir uns verstanden?“, fragte sie überaus gereizt auf, ganz anderes als eben noch lag da ein absoluter Ernst in ihrer Stimme, sie war sehr nervös, denn nun ja Seto Kaiba war ein Zeitgenosse den man am besten niemals besuchte.. denn ein Besuch kündigte Probleme an, oder?

Und nun an der Tür und Tor verweilend wurde ihnen kurz nach ihrer Standpauke die Tür geöffnet.

Das Herz rutschte ihr in die schwarze Hose, als sie dann doch nicht Seto Kaiba sondern dessen jüngeren Bruder vor sich stehen sah, sie kannten sie, wenn auch nur flüchtig.

Verlegen strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und bildete den Kopf des Trios.

„Guten Abend, Entschuldigen Sie die Störung.. könnten wir wohl auf ein Wort mit Seto Kaiba herein kommen? Es ist wichtig..“, sagte sie dann etwas leiser und blickte den Jüngeren an, den sie dennoch Siezte.

Es klang zwar merkwürdig, doch sie wollten ihren Guten Eindruck wahren und sie wusste, das sie jenen hatte , ganz gewiss denn ansonsten wäre sie nie dort hin gekommen wie sie nun war.

Okay, ihre Fähigkeiten in Duell Monsters hatten sie weiter gebracht als geahnt.

Als der Jüngere dann nur etwas drucksend meinte, das es schon wohl okay sei wenn es so wichtig wäre, nickte sie auf und trat vorne herein in das Haus blickte dennoch zurück, kurz und ermahnend nach Chazz der hinter ihr ging und an ihm zu Blair.

Sie würden hoffentlich niemals erfahren müssen wie schnell und weit sie davon laufen müssten vor ihr, würden sie es sich nur auch in Gedanken wagen auf mucken zu wollen, und genau jener Blick sagte dies in aller Deutlichkeit, ganz ohne Worte.

Es ging für sie hier um sehr viel..

Sie folgte Mokuba, der sie voran durch das riesige Haus führte in dem sie sogar schon ein paar Mal gewesen war.

Es faszinierte sie dennoch nicht minder als zuvor.

Alexis warte ihre Haltung, die aufrecht war, stolz und stark zu sein schien.

Sie schien beinahe vor Selbstbewusstsein zu strotzen und ja, das musste sie auch denn immerhin wusste sie, welchem Mann sie gegenüber treten zu hatte. Darüber hinaus warte sie einen wichtigen Ruf- ihren.

Als sie in ein leeres Zimmer geführt wurden, sagte der jüngere Bruder bloß verdutzt auf, das er wohl eben schnell nach gucken geht wo denn der Ältere von ihnen sich versteckt hatte, sollten sie doch bitte im Wohnzimmer einen Moment Platz nehmen.

Alexis nickte auf und sah sich unsicher um, als Mokuba sie alleine zurück ließ brauchten sie nicht all zu lange um das Fernsehgerät laufen zu hören dem sie nun still folgten.

Im Wohnzimmer angekommen erkannte sie dort Tea auf dem Sofa sitzen, welches schwarz und elegant war.

Sie liebte diese Einrichtung.

Sie liebte alles hier.

„Guten Abend..“, sagte sie dann leise auf und trat mit ihren zwei Leuten in das große Wohnzimmer mit ein.

Ob das wohl die Freundin von Seto Kaiba sein würde?

Nicht so klein wie vielleicht zuvor gegenüber Chazz gab sie sich hier in dem fremden Palast, oh nein gewiss nicht klein und scheu..

Unerwarteter Besuch

Der Präsident der Kaiba Coporation hatte kein langes Nickerchen gehalten.

Mokuba und Tea waren, je länger Tea hier ein und aus ging, lauter als am Tag zuvor.

Was er auch bemerken konnte war.. das Teas Lachen immer freier und unbekümmerter wurde je besser sie lernten mit der dünnen Luft zu atmen die er ließ.

Wieso er es bemerkte?

Er konnte es kaum selbst beantworten.

Mit den zwei jungen Frauen im Haus war es nun schwer geworden im Stillen Haus wirklich eine ruhige Ecke zu finden.

Was er nicht wusste war, das eine dritte folgen sollte und dann würde er wahrlich zwei Frauen aus unterschiedlichen Interesse bei sich haben, die einzig und alleine an ihn interessiert waren die eine aus solchen, die andere aus jenen Gründen.

Den Kerl würde er außen vor lassen- wenn er ihn denn überhaupt in seine Nähe lassen würde.

In der Kaiba Coporation wäre er heute nicht mehr auf zu finden.

Den Akademie Leitern war es erlaubt ihn zu kontaktieren sobald es etwas wichtiges geben würde was durch seine Hilfe geregelt werden müsste, doch das die junge und neue eigentlich fähige und durchdachte Leiterin so blind handeln würde, wusste er nicht.

Das bald noch mehr Seelen seine Zeit und Nerven an nagen würden erahnte er nicht im geringsten, weniger noch das Frauen die unterschiedlichsten Gedanken pflegen konnten, würde es gerade um ihn, Seto Kaiba gehen.

Der mit den blauen Augen saß in seinem Büro und arbeitete, nun ja er versuchte es während seine Beziehung durch das Zimmer schwirrte und versuchte alles zu tun um ihn ab zu lenken.

Ziemlich genervt und doch still in seiner wachsenden Ungeduld- dabei war er ein außergewöhnlich geduldiger Mensch – ließ er sie weiter geistern.
 

Tea und Mokuba hatten ihren Spaß für sich.

Mokuba hatte eine wirklich sehr gute Arbeit geschrieben, was natürlich auch ihr Verdienst gewesen war, denn schließlich hatte sie lange und hart vorallem aber ausdauernd mit ihm gelernt.

Sie tat es gerne für ihn ..

Zum einen, weil es nun einmal ihr Job war und zum anderen, weil er ihm gerne half, weil er ihr wirklich sehr wichtig war .. schließlich waren sie Freunde.

Der Abend war angebrochen und Tea und Mokuba saßen im Wohnzimmer und schauten sich gemeinsam einen ziemlich lustigen Film im Fernsehen an.

Es tat gut mit ihm zu lachen, vorallem aber ihn so lachen zu hören.

Sein großer Bruder könnte sich an ihm wahrlich ein Beispiel nehmen aber offenbar war er sich viel zu fein dafür ein wenig zu lächeln, während lachen natürlich bereits viel zu viel verlangt war.

Das Kaiba allerdings nicht viel zu lachen hatte konnte sie sich durchaus vorstellen bei der Schnepfe, die er seine Freundin nannte .. aber im Grunde war es ihr ja egal. Es war sein Ding und ausserdem war sie nicht erpicht darauf ausgerechnet ihn lachen zu hören oder gar lächeln zu sehen.

Aber apropo Kaiba ..

War es nicht langsam einmal an der Zeit das er ihr ein wenig Lohn herausrückte?

Schließlich tat sie ihre Arbeit nicht ganz umsonst, nicht wahr? ..
 

Seto würde niemanden irgendetwas bezahlen, denn hieß es nicht noch von ihr selbst an ihrem Wiedersehen an der Tür, durch die er sie nicht ohne Mokuba hatte eintreten lassen, das sie nichts von ihm wollte, keine Almosen, sondern von Mokuba ihren Lohn erwarten würde?

Das Gekicher und Gelacht nervte ihn nicht wirklich, doch die Tatsache das ein weiterer Störfaktor ihn ziemlich an die Grenzen trieb ließ ihn murren inne halten.

So bat er die anderen mit Engelszungen bitte ins Wohnzimmer zu gehen für ihn, um die beiden daran zu erinnern das es auch leiser gehen durfte.

Darüber hinaus interessierte es Seto nicht was die Uhr sagte, für ihn gab es keinen Arbeitstop.

Das die blonde nicht gerne gesehen werden würde gegenüber Tea und Mokuba mit einer solchen Nachricht konnte er sich vorstellen, aber im Moment so war es ihm sehr egal was wer wie denken oder zerfetzen würde.

Und eigentlichen konnten Tea und sein Bruder nur froh sein das die anderen geschickt wurde um sie um etwas weniger Lärm zu bitten- denn würde Seto dort ankommen würde Tea wohl aus dem Haus verschwinden müssen und der Streit mit Mokuba wäre vorprogrammiert.

Wie war das gewesen? Er sollte ein wenig mehr Lächeln?

Wie denn?

Wo konnte er die Zeit dazu finden.. sein jüngerer Burder wusste doch sicherlich noch ganz genau, das Seto dazu viel Zeit und vertrauen brauchte um zu Lächeln.

Doch leider schien niemand ihm jene zu geben, denn entweder war Tea andauernd da, und er würde sich lieber selbst dafür die Kugel geben vor ihr zu lächeln, oder seine Beziehung die doch kaum mehr eine war als ein unfaires Geben und Nehmen.

Ob Mokuba erahnen konnte in seinem Gelächter, das sich für ihn zugegeben im Moment ziemlich als nerviges Geräusch erwies, das Seto die blonde aus gutem Grund vor geschickt hatte um nicht selbst darum zu 'bitten'?

Nachdem die andere es missmutig und hinterher doch mit einem Lächeln tat schlug er die Hände über den Kopf zusammen, als die Tür hinter der Frau ins Schloss gezogen wurde.

Das war doch keine Stille mehr hier, das war eine Irrenanstalt in der er hauste zur Zeit!

Doch Seto hatte wohl vor den Tag noch vor den anbeginnenden Abend zu loben.

Schlimmer ging es nicht mehr?

Nun da sollte er aber lieber noch einmal drüber nachdenken, denn wenn er wissen würde welche Horde ihn noch die Tür einrennen würde, wäre er schon längst in die Kaiba Coporation gezogen um dort sein Lager auf zu schlagen für jene Zeit in der seine vier Wände zu einem Zirkus mutierten.
 

Das Lachen der beiden erstarb, als schon bald die blonde Freundin seines Bruders mitten im Raum stand, um sie daran zu erinnern, dass sie ihre Lautstärke ein wenig zügeln sollten.

Auf Teas empörtes Schnauben hin, verdrehte er nur dem Blondchen gegenüber seine Augen.

Wer war sie ..?

Sie hatte weder ihm, noch Tea als seinen Gast irgendetwas vorzuschreiben, weder noch hatte SIE das Recht dazu sie an irgendwelche Regeln in diesem Haus zu halten.

Sie gehörte in seinen Augen nun einmal nicht dazu und würde auch niemals für ihn dazu gehören.

Er mochte sie nicht.

Umso mehr verstimmte ihn die Tatsache, dass ausgerechnet sie ihr auftauchte, um sie daran zu erinnern ein wenig leiser sein zu müssen.

Doch Mokuba ließ ihre Worte unkommentiert, schenkte ihr nicht einmal mehr einen weiteren Blick.

Sollte sie doch heulend zu seinem großen Bruder zurückrennen und sich darüber beklagen, das ihr offenbar niemand zu hörte.

Diese Frau konnte ihn buchstäblich wirklich einmal!
 

Nun ja, ob die Idee mit dem 'petzen' wahrlich süße Früchte tragen würde, konnte man bezweifeln.

Würden Tea und Mokuba weiterhin rücksichtslos Lärmen und seine blonde Freundin scheitern, wäre Seto gewillt den beiden im Wohnzimmer einen Besuch ab zu statten.

Oh ja, heute war wahrlich ein schöner beginnender Abend um zu töten.

Und seine nächsten drei Opfer würden niemals her kommen, wenn sie denn erahnten wie gut es ihnen gehen würde auf Seto Kaiba zu treffen vor allen heute Abend noch.

Seine Arbeit ließ er einen Moment liegen, eher er sich erhob im sich einen Kaffee zu machen.

Ganz gleich wie spät oder früh es war, Seto hatte bald die Schnauze voll, von allen drei Hausgeistern, zu denen auch Mokuba sich entpuppt hatte.

Würde er in die Kaoba Coporation ziehen um zu kapitulieren, würde er Mokubas Standpauke noch drei Mal am Telefon zuhören bekommen, er sollte sie nach wie vor pflegen.

Aber was sollte er denn tun?

Sich zu ihnen setzten und über primitive und absolut nicht witzigen Unfug lachen?
 

Endlich, als die Freundin seines großen Bruders endlich aus dem Zimmer verschwunden war, ließ sich Mokuba tiefer in den Sessel zurück sinken.

Er konnte einfach nicht verstehen wie Seto es mit ihr aushalten konnte ..

Wieso suchte er sich nicht eine anständige Freundin ..?

Eine Freundin wie Tea zum Beispiel.

Sie war lieb, nett, führsorglich und überaus einfühlsam und hilfsbereit und ausserdem sah sie doch auch sehr hübsch aus.

Aber bevor er seinem Bruder oder gar Tea den jeweils anderen als Kandidat für die große Liebe vorschlagen konnte, würden die beiden wohl lieber aus einem ziemlichen hohen Fenster hinaus springen wollen ..

Innerlich seufzte Mokuba schwer auf.

Schade eigentlich.

Kaum wenige Augenblicke später schellte es plötzlich an der Tür.

Wer mochte das sein?

Schnell war Mokuba auf seinen Beinen und lief zu Tür, nachdem er Tea gebeten hatte hier auf ihn zu warten.

Als er den Flur hinab zur Tür lief, und diese schließlich öffnete musste er stutzen, als sein Blick plötzlich auf die Direktorin der Duellakademie fiel.

Dann sah er zu den anderen beiden ..

Und wer waren sie ..?

Nein, viel mehr .. was wollten sie hier?!

Fehl am Platz

In der Küche stand er gut, auch alleine musste er zugeben.

Da gab es etwas das ihn Störte, die Stille nach dem Klingeln nämlich.

Seufzend schloss er die Augen.. der nächste der ihm dumm kommen würde, würde dieses Gebäude verlassen und das in einem persönlichem Tiefflug!

Einige Schritte konnte er vernehmen, traute sich Mokuba nun etwa mit Tea eine Party zu feiern ohne in eingeladen zu haben?

Neugierig und doch ziemlich misstrauisch sah er den Jüngeren an, der nun ankam in die Küche und ihn wohl gesucht zu haben schien.

War es also doch kein Besuch für den Suchenden der Gefunden zu haben schien?

Perplex blinzelte er auf, als Mokuba meinte das Besuch für ihn gekommen wäre.

„Ach.. tatsächlich?“, fragte er nur müde auf und schloss einen Moment tief durchatmend die Augen.

Seto hatte denkbar besseres vor, als Leute aus seinen vier Wänden zu werfen.

Das Mokuba sie hinein gelassen hatte was schon merkwürdig, doch sehr viel merkwürdiger war die Neuankündigung des Jüngeren es handle sich bei der jungen Frau um die Leiterin an der Akademie die in Domino aufgemacht hatte.

„... ah.“, meinte er nur auf und konnte doch seinen Kaffee wohl nicht austrinken und ging mit Mokuba nun also ins Wohnzimmer um seinen unangekündigten Besuch zu empfangen.

Auf dem Weg ins Wohnzimmer kam ihn seine blonde Beziehung entgegen die den Besuch nur gehört, aber noch nicht gesehen hatte nachdem sie aus dem Wohnzimmer gegangen war nach ihrem erfolglosen Versuch, schloss sie nun an den Brüdern auf.

So betrat der Präsident der Kaiba Coporation also das Wohnzimmer, während Mokuba sich an ihn vorbei nach Tea zurück auf das Sofa drückte, wobei das ungleiche Trio welches hin ein geplatzt kam dort im weiten Raum ziemlich einsam zu stehen schien.

Nicht das er nicht gut aussah- nein er trug noch den Anzug von heut Mittag in einem tief dunklen Blau. Kein eisiges kaltes blau wie es das Eis in seinen Augen trug.

Die blonde Junge Frau die nicht von seiner Seite wich, schob sich etwas näher an ihn heran, er spürte es ganz deutlich, während er Tea kam ansah.

Er begrüßte sie nur selten, denn sie schien ja schon hier her gezogen zu sein.

Mit gehobener Braue musterte er Alexis, wobei sein Blick anschließend über Blair huschte die kaum der Grund zu sein schien für das plötzliche aufkreuzen der jungen Leute.

Seine Miene verfinsterte sich, als er Chazz wieder erkannte.

„Wie dreist kann Mann eigentlich noch sein?“, fragte er forsch auf und blickte den jungen Mann dabei grimmig in die dunklen Augen.

Seto ließ Alexis gar nicht zu einer Erklärung kommen wie es schien, sondern war auf dem Besten Wege sie ohne eine weitere flüchtige Erläuterung raus zu schmeißen.. und die Akademie Leiterin würde er nachträglich zur Tür hinaus schubsen wenn er mit ihr fertig sein würde..

Ja, Mokuba hatte es tatsächlich geschafft, es schien eine Party zu steigen, genug Leute waren auf jeden Fall schon hier- in seinem Haus!
 

Die scharfen Worte von Alexis machten ihr nichts aus, dennoch wollte sie die blonde nicht in Bedrängnis zwingen,sodass sie lieber für einen Moment schwieg nur um Chazz hinter her noch eins rein zu würgen.

Ihr hatte man natürlich die Tür nicht auf gehalten.

Hinter der Leiterin der Akademie stehend besah sie sich den Rücken jener, die nervös zu sein schien, denn die blau haarige hatte es hören können aus den bebenden Unterton.

Merkwürdig war, das er wich sobald sie anfing mit den hier Ansässigen zu sprechen, da sie klein war und Alexis gut die Sicht versperrte auf den, der die Tür aufgezogen hatte, konnte sie nur erahnen.

Und eher sie den jüngsten der Kaiba Brüder erblicken hatte dürfen, als letztes Laufend, war er schon wieder fort.

Kurz hüpfte ihr Herz ein wenig höher.

Das hatte sie ja.. fast vergessen!

Chazz der Idiot hatte sie so aus dem Konzept gebracht und dazu gezwungen Alexis bei zu stehen das sie ihr eigenes Herz fast überhört hatte.

Sie hatte die Chance ihn wieder zu sehen, Mokuba Kaiba.

Der Junge für den sie jede Anfuhr und jede Strafe gerne auf sich nehmen würde, so wie damals als sie Alexis und den Brüdern nach geschlichen war heimlich.

Mit einem kurzem Lächeln sah sie den anderen nach, wie er sich leicht verdutzt über Setos Verschwinden auf die Suche nach dem Verschollenen begann.

Ob er sie gesehen hatte?

Oder hatte Mokuba sie übersehen?

Neugierig sah sie den Verschwindenden nach so lange wie möglich, bis sie auf schloss um ins Wohnzimmer zu gelangen.

Alexis war nicht plötzlich 'komisch' oder ähnliches, nein Blair konnte ihre Art nun gut verstehen, Seto Kaiba war ein schwerer Zeitgenossen und Alexis hatte sicherlich einen harten Weg bis an die Spitze gehabt, Blair gönnte es ihr auch, wirklich, sodass sie nichts tat oder sagte gegen die stramme Ausstrahlung ihrer Freundin die ihr zugegeben, sehr gefiel.

Ja.. Alexis war eine stärkere Frau als sie wohl selbst wusste.

Mit einem Nicken begrüßte sie die braun haarige auf dem Sofa, die etwas überrascht war von ihrem Besuch zu später Stunde wohl.

Sie war still und artig, selbst neben Chazz schien sie sich außerordentlich gut verhalten zu können.

Als sie zurück in die Tür sah, konnte sie endlich den ersten Blick auf den einen hübschen der Brüder lenken, der sie kaum beachtend durch das Zimmer auf das Sofa schlüpfte.

Das Seto nun auch hier war, störte sie kaum, denn sie sah aus den Augenwinkeln herüber zu den, mit den schönen dunklen langen Haaren.

Und das sich neben Seto eine aufgetackelte blonde Frau aufspielte interessierte sie nicht, denn es gab doch wichtigeres, nicht wahr?

Ob Seto Kaiba ein Harem besaß oder gar keine Frau an seiner Seite duldete, war einer der ihr unwichtigsten Fragen.

Doch die Stille die gebrochen wurde von den schneidenden Worten des Ältesten hier im Raum, ließ sie sehen was sie etwas stutzig werden ließ.

Was tuschelten die beiden auf dem Sofa denn so nah einander heimlich und ganz leise sodass sie selbst mit gespitzten Ohren kein Wort verstand?

Einen Augenblick lang sah sie eifrig musternd herüber zu Tea, wand sich dann aber ab von den beiden als sie meinte viel zu offensichtlich zu beobachten.

Oder war die junge Frau auf dem Sofa sogar gar nicht Setos.. sondern Mokubas Freundin?!

Was für ein grausamer Gedanke!
 

Uh ..? Wer kam da denn nun in das Zimmer gestolpert?

Ihre Blicke ruhten aufmerksam auf den drei Gästen, die Mokuba nun herein gelassen hatte.

Der Kleidung des Mädchens nach zu urteilen schien sie von der Akademie für Duellanten in Domino zu sein.

Und die anderen beiden? Nun, sie würde es wohl schon bald erfahren.

„Hallo!“, begrüßte sie die drei, während sie die Blonde musterte, die eine gehörige Portion Benehmen zu besitzen schien.

Oh, sie mochte solche Leute ja nun überhaupt nicht ..

Offensichtlich war jeder in diesem Haus, ob Bewohner oder Gast kaum auszuhalten abgesehen natürlich von Mokuba und einigen Angestellten.

Als sich nun Mokuba auch wieder in den Raum gesellte – zu ihrem Leid gefolgt von seinem großen Bruder und dessen toller Freundin – war sie ziemlich erleichtert, als sich dieser neben sie sinken ließ.

Kurz beugte sich Tea zu ihm herüber, um ihm etwas ins Ohr flüstern zu können.

„Wer sind denn die drei ..?“, fragte sie neugierig, während ihre Augen weiterhin aufmerksam auf den Gästen ruhten, die kaum willkommen schienen, jedenfalls nicht von Kaiba.

Kaiba schien wohl absolut niemanden willkommen zu heißen. Einen solchen Ton hatte sie bereits aus seinem Mund erwartet.

Oh, ging dieser Kerl sich nicht irgendwann selbst auf den Zeiger?

Doch was ihr in diesem Moment noch viel mehr auf den Zeiger ging war das Blondchen, welches sich so an Kaibas Seite drängte.

Gott, bei diesem Anblick konnte einem ja schon beinahe schlecht werden!
 

Unmut plagte ihn, als er sich nun neben Tea auf die Couch sinken ließ.

Seto war nicht bester Laune. Aber woher kannte er diesen Schwarzhaarigen?

Er kannte ihn jedenfalls nicht .. weniger noch hatte Seto von ihm erzählt.

Mokubas Blicke wanderten zwischen Seto und dem Schwarzhaarigen hin und her, ehe er zu der Direktorin blickte und anschließend zu dem Mädchen, welches direkt an ihrer Seite stand.

Mokuba blinzelte einige Male, ehe Tea seine Aufmerksamkeit für sich bestimmte.

„Ehm .. das ist die Direktorin der Duellakademie und eine ihrer Schülerinnen .. und ihren anderen Begleiter kenne ich selbst nicht ..“, flüsterte er dann zurück, als er Tea nun direkt ansah, welche ihn gar nicht mehr ansah, sondern direkt an ihm vorbei schielte.

Nun gut. So wanderte auch Mokubas Blick zu dem Mädchen zurück, welches er meinte schon einmal flüchtig gesehen zu haben.

Sie war irgendwie .. - er hätte niemals gedacht das jemals über ein Mädchen seines Alters zu denken aber .. sie war wirklich sehr hübsch.
 

Würden sie es vermasseln würde Alexis sie umbringen, nicht wahr?

Naja, warum sollte er es nicht von der positiven Seite betrachten:

Was wäre schöner als in ihren Armen zu sterben?

Als sie nun das Haus betraten konnte es Chazz selbst kaum abwarten dem Präsidenten der Kaiba Corporation endlich wieder gegenüber zu stehen.

Auf dem Weg betrachtete er den feinen Flur, welcher ihn allerdings kaum beeindruckte, ebenso wenig wie alles weitere hier.

Und als sie nun das Wohnzimmer erreichten – welches ihn ebenfalls kaum beeindruckte – fiel sein Blick auf die Braunhaarige, die offenbar zu den Kaiba Brüdern gehören musste.

Vermutlich war sie die Freundin von Seto Kaiba – die Ärmste.

Als dieser selbst nun schließlich nach einiger Zeit den Raum betrat, bemerkte er die andere Frau an seiner Seite.

Moment. Hatte er etwa zwei Frauen? Oh, dieser Kerl war ja wirklich erbärmlich.

Von wahrer Liebe schien er jedenfalls nichts zu verstehen! Ein Jammer für ihn.

Sein Blick fiel kurz auf Alexis, deren Nervosität er förmlich spüren konnte.

Am liebsten hätte er nun ihre Hand ergriffen, um sie zum Beistand zu halten, doch vermutlich würde ihm Blair daraufhin gleich an die Kehle springen worauf er durchaus verzichten konnte.

Als ihn die worte Seto Kaibas nun trafen, sah er unbeeindruckt zu eben diesen hin.

Er war dreist .. ha!

Nein, viel eher war ER vollkommen blind. Doch was sollte er schon von einem Mann erwarten, welcher zwei Frauen an seiner Seite hatte und sich vermutlich dazu noch überaus toll fühlte?

Chazz war hier um ihm dabei behilflich zu sein seine Firma zu retten, aber offenbar wollte man ihn noch immer nicht ernst nehmen.

„Dreist? Pah .. Meine Firma ist es ja nicht, die vor dem drohenden Untergang steht!“, platzte es dann frei und ungestüm aus ihm heraus.

Und selbst wenn er damit eine ziemlich sensibele Stelle Seto Kaibas traf, so war es ihm doch egal ..

Er konnte nicht ahnen, dass sein kleiner Bruder keine Ahnung von einer feindlichen Übernahme wusste.

Er konnte ja auch nicht ahnene, dass die Blonde aufgetakelte Frau neben ihm das Interesse an ihm zu verlieren drohte würde seine Firma tatsächlich dem Bach herunter gehen.

Nein, das wusste er nicht .. weniger noch interessierte es ihn.

Er bat seine Hilfe an, weil er das passende Verbindungsstück war zu seinen Brüdern, die hinter all dem steckten, doch wenn dieser Kerl sich nicht helfen lassen wollte, dann sollte er eben zu sehen wie seine Firma unterging.
 

Alexis sah zu Seto hin, dessen Kälte so viel eisiger zu sein schien als jemals zuvor.

Okay, Chazz hatte seinen Ersten Eindruck vermasselt- in der Tat und das wohl so grandios das Alexis sich gerade sehr verloren vorkam, auch wenn man es nicht sah.

Seto und er hatten einander schon gesprochen, das wusste sie, aber das Chazz seinen ersten Start SO dermaßen vergeigt hatte konnte sie nicht ahnen, bis jetzt wo sie Setos Art und Weise mehr als deutlich deuten konnte.

Mahnend sah sie herüber zu Chazz, sollte er jetzt bloß nicht noch seine zweite Chance versemmeln, es stand zu viel auf dem Spiel wobei..

Wenn sie zurück zu Seto sah konnte sie sich vorstellen in welchem Wortgefecht es enden würde, denn .. wenn sie sich Seto und Chazz im gedanklichen Vergleich zurecht zog waren sie beide sehr stolz und sie waren ziemlich eigen und sehr unnachgiebig.

Chazz seine Haltung war beinahe Bewundernswert Seot Kaiba über und doch wusste sie es besser: Chazz hatte alle Mittel dazu in der Hand ein solches Auftreten hin zu legen.

Einen Augenblick sah sie hinab zu Blair, die das hier alles ziemlich locker zu sehen schien, das Lächeln der blau haarigen, so kurz es auch war, ließ ihr etwas leichter werden um das Herz.

Als sie nun die andere Frau sah an Setos Seite hob sie die Braue, anschließend sah sie flüchtig über ihre Schulter zurück.

Wo war sie denn hier gelandet?

Etwas misstrauisch musterte sie die eine, die an Setos Nähe sehr unnatürlich zu sein schien.

Chazz konnte doch auch etwas weniger deutlich und aggressiv reden ,oder?

Sie bat im stillen darum, ja er sollte bloß zu sehen das hier alles auf die sichere Seite zu ziehen, aber bitte etwas sanfter!

Alexis jedoch schwieg wie nie und beließ es dabei hier zu sein, denn es würde falsch sein sich hier ein zu mischen nicht wahr?

Als sie die Reaktion von Seto nicht versuchte ab zu schätzen entwich hinter ihr ein leises Protest Geräusch und eher sie sich versah war der jüngere Bruder vom Sofa gerutscht und stand nun um seinen Blick auf Seto Kaiba zu richten.

Oh .. oh nein, das lief doch alles ganz anderes als geplant oder?

Denn als sie Mokuba ganz leise, ganz spitz die Hinterfragung auf sprechen hören konnte was denn mit der Firma war, hielt sie die Luft an.

Wehe Chazz würde jetzt noch in der Wunde herum bohren, dann würde er gleich schon beginnen können zu rennen und würde wohl doch nicht entkommen.

Wohl zu Recht hegte sie den Gedanken daran das Chazz wahrlich noch dreister werden konnte denn als er den Mund öffnen wollte um Salz in die Wunde zu streuen, drückte sie unsanft ihren Ellbogen in seine Seite um ihn vorzeitig verstummen zu lassen.

Und noch bevor er abermals ausholen konnte zu bösen Worten drängte sie sich verbal zwischen die Stille der Brüder und blickte direkt in Setos Augen auf das es ihr einen Moment den Atem raubte und sie inne halten ließ.

Welche Frau könnte ihm nicht verfallen?, fragte sie sich einen Moment lang auf eher sie nun kurz Luft holte, sie musste wahnsinnig sein, was tat sie hier überhaupt?

Da konnte sie doch gleich alles an den Nagel hängen was sie hatte, wenn sie hier fertig sein würde.. wünschte sie sich nur nach Hause, die Spannung die nicht mal ganz aufgebaut zu sein schien war zum zerreißen gespannt und dabei hatten sie nicht einmal wahrlich los gelegt, nicht wahr?

„Chazz hat wirklich vor Ihnen zu helfen.“, begann sie dann mit dem wozu sie doch hier her gekommen war, nicht wahr?

Fest also richtete sie ihren Blick auf den anderen, der sie nun fixierte und drohte mit bloßen Blicken aus Eis zu ermorden.

Als die scharfe Frage kam woher denn ausgerechnet sie das wissen sollte entwich sie seinen Augen nicht.

Sie durfte jetzt nicht zurück weichen, weniger noch sich die Versicherung holen von Chazz wirklich das aus zu sprechen was vielleicht weniger geplant war, dennoch sie hoffte im stillen darum das er ihr erst hinterher die Meinung geigen würde.

Sie also sah sie nicht zu Chazz, holte sich eine Absicherung für ihren nächsten Worte:

„Er steht schon seid Jahren auf Kriegsfuß mit seinen Brüdern, ich muss es wissen immerhin waren wir einige Jahre lang Klassenkameraden und damals wie heute ist es nicht anderes. Es wird Ihnen und auch Chazz nur Vorteile bringen wenn sie sich gemeinsam etwas einfallen lassen, wirklich er spielt kein falsches Spiel.“, meinte sie dann auf und holte innerlich tief gebannt Luft.

War es okay gewesen etwas solches zu erwähnen, auch wenn es niemanden wohl etwas anging?

Vielleicht ja.. vielleicht hatte so etwas wirklich von Alexis kommen müssen damit man dem glauben konnte was auf dem Spiel stand.

Erst jetzt schloss sie ihre Augen und sah zu Mokuba herüber der nach wie vor da stand und sie erkannte das er die Hände zu Fäusten geballt hatte.

Nein, Alexis konnte nicht wissen das Seto wegen der ganzen Geschichte ziemlich lange und kraftlos ans Bett gefesselt gewesen war..aber vielleicht schien es Mokuba eben klar zu werden?

Dann hob sie ihren Blick wieder und betrachtete die Tussi neben Seto.

Was hatte sie eigentlich an dessen Seite zu suchen? Viel zu schade war der hübsche Mann für eine solche unechte Liebe die sie bis hier her sehen konnte.
 

Der Gründer der Duell Akademie blieb stehen, drückte die Blonde an seiner Seite nicht fort, es war ihm relativ und das zeigte er auch. Seine Gleichgültigkeit war erschreckend gut zu deuten.

Mit verschränkten Armen besah er sich die ganze Zeit über den jüngsten der drei Brüder die ihn seine Firma ab luchsen wollten.

Seine Miene verfinsterte sich, man konnte es kaum glauben, abermals beträchtlich als der Grund viel weshalb sie versuchten erneut einander zu verhandeln.

Die Reaktion seiner Beziehung an seiner Seite ignorierte er gekonnt, was ihn allerdings sehr zu stören schien, war das Mokubas Blick sich verfinsterte und nun fixierend auf ihm ruhte.

Nein, Mokuba hatte nichts von dem gewusst, weil Seto es ihm verschwiegen hatte, denn hatten sie nicht schon genug Stress gehabt auch ohne jene Tatsache?

Mokuba hatte Probleme in der Schule gehabt, und die Firma sollte ihn in einer so schweren Zeit nicht noch zusätzlich belasten, sodass Seto alles auf sich genommen hatte zu dem Ärger zwischen ihm und Mokuba.

Der mit den eis blauen Augen erwiderte die fragenden und ernsten Blicke seines Bruders nur zögernd und ungerne.

Mokuba sollte nur zu hören und es würde sich alles ergeben, wo sie schon so weit waren musste er es nicht mehr verschweigen.

Als die Stille anschwall war es die, der er etwas derartiges nicht zugetraut hatte.

Alexis, die junge blonde Frau trat ihn nun also als nächstes entgegen, mit Worten die ihn eigentlich nicht sehr interessierten.

Was ihn nur nervte war, das Tea, Mokuba und die nervige Klette noch hier waren und von Dingen Wind bekamen die eigentlich niemals zu einem Sturm hatten heran wachsen sollten.

Absolut genervt blieb er stehen und betrachtete die junge Akademie Leiterin so strafend das er doch hoffte sie würde freiwillig den Blick senken, was sie zu seiner Überraschung nicht tat.

Ihre Worte waren merkwürdig erfüllt von einem Unterton der die Wahrheit unterstrich.. doch es war eine merkwürdige Wärme in ihren Worten und wie sie den anderen in Schutz nahm und auch wie sie dessen Namen aussprach, ließen ihn gequält aufstöhnen.

Also gut, wie viel Geld hatte der junge Princeton der jungen Frau, die zufällig seine Anschrift kannte so wie in seiner Akademie arbeitete, angeboten das sie so sprach über ihn?

Oder war es am Ende gar kein Geld sondern eine versprochene Nacht?

Außerordentlich gereizt hob er den Blick und es schien das sich Chazz so wie Seto kaum einen Angriff an nahmen und stolz dort standen, als seien sie doch so wie so am gewinnen, jeder für sich.

„Selbst wenn es so wäre, das ändert nichts daran das ich und Ihr so scheinbar über alles geliebter Chazz Princeton keine passende und funktionierende Möglichkeit gefunden haben daran etwas zu ändern das es so ist wie es ist.“, meinte Seto kaltherzig auf und funkelte Alexis an, die endlich den Blick geschlagen gesenkt hielt, vielleicht auch weil seine Worte ziemlich hart gewesen waren.

So blickte er kurz zu Chazz der endlich wohl nach Alexis Einhalt anfangen wollte zu protestieren was Seto zu unterbinden wusste denn sein Blick galt Mokuba:

„Die Princeton Company hat einige Teile der Kaiba Coporation zwischen die Finger bekommen. Noch ist unsere Firma zu retten aber es wird nur noch eine Frage der Zeit sein für wie lange und bisher haben wir keinen Gedanken gehabt der uns weiter helfen könnte die Übernahme zu verhindern.“, sprach er nun Klartext wohl für Alexs und abermals zusammen fassend für Chazz auf doch in Wahrheit erklärte es nur für Mokuba den er fest dabei ansah und ein klein wenig Reue steckte dahinter die er versteckt hielt.. aber nicht gegenüber seinem Bruder.

Chazz konnte gut und gerne hier her kommen und ihn sonst was gegen den Kopf werfen, doch solange sie keine Idee hatten, konnte Seto nichts machen, genauso wenig wie Chazz gegen seine Brüder gewinnen würde.

Das, womit er absolut nicht gerechnet hatte traf ein.

Das Stimmchen neben ihn meldete sich entrüstet neben ihn, etwas piepsig und endlich wohl verstehend worum es hier wirklich ging- um eine ganze Menge Geld.

Ein hektisches hin und ein hysterisches her waren zusammen mit Wirren Worten nicht viel sinnvolles.

Mit gehobener Braue und unveränderter starrer Mimik besah er sich das Geschnatter der anderen die ihnen allen den einen Gefallen tat und endlich ging- endlich!

Mit einem kurzen deutlichen drehen seiner Augen fühlte er sich schon viel freier hier, denn er hatte deutlich mehr Platz zum atmen bekommen.

Es war grausam vielleicht zu sehen wie wenig Notiz Seto von dem verschwinden seiner wohl Ex- Beziehung nahm.

Die Firma war wichtiger als jede Beziehung und das zeigte er hier Chazz sehr deutlich abermals, das Leben war keine rosa rote Ponyranch.

„So nachdem wir das dann auch endlich geklärt haben..“, meinte er Schulter zuckend zu seiner knallenden Haustür, „.. können wir endlich anfangen.“, beendete er seinen Satz und steckte die Hände in die Hosentaschen und betrachtete Chazz mit schief gelegtem Kopf.

Das der junge Princeton da wirklich eine Idee hatte konnte er beim besten Willen nicht sehen oder spüren- der Junge schien absolut Hirnlos durch die Gegend zu laufen und war mit mehr Glück als Verstand abermals vor ihm gelandet.

Das Alexis selbst, die nur helfen wollte und viel riskierte, hinterher zum Spielball werden müsste um den Plan realisieren zu können würde wohl nicht nur ihn sondern die junge Frau selbst schocken.

Denn immerhin, so wusste er nun nach wenigen Worten, das die junge Duellatin viel von den anderen zu halten schien- wunderbar darauf würde er sie gerne noch mal auf ein Wort zu sich zerren.
 

Alexis stand neben ihr und neben ihrer Freundin stand Chazz.

Vorsichtig blickte sie an der Akademie Leiterin vorbei zu dem schwarz haarigem der gar kein gutes Bild ab zu geben schien.

Nicht das sie nicht schon seid Ewigkeiten meinte Chazz konnte sich nicht benehmen, aber wenigstens hier könnte er doch Alexis ein bisschen weniger ins Verderben schubsen, oder?

Etwas langsamer dann blickte sie auf zu der, die nun sprach und abermals, was selbst sie wieder hören konnte viel zu sehr an Chazz haltend.

Konnte sie nicht mal ihre Gefühle vergessen und die Freundschaft aus dem Spiel lassen?

Seufzend schloss sie die Augen, das Seto Kaiba allerdings so böse darauf reagierte versetzte selbst ihr einen Stich in die Brust.

Was ging es dem blöden Macho eigentlich an wie Chazz und Alexis zu einander standen?!

Grimmig hob sie den Blick und fixierte den Ältesten im Raum mit bitter bösen Blicken.

Es ging sie hier nicht um sie, das wusste sie, deshalb schwieg sie beharrlich während sie merkte wie die grässlichen Worte des sprechenden Alexis beinahe betrübt den Kopf senken ließen.

Doch ihre Hand würde sie jetzt nicht ergreifen, sie mussten jetzt dran bleiben, ohne Schwäche zu zeigen die Seto Kaiba ihn scheinbar entlocken wollte um sie sofort aus dem Haus zu jagen, doch so weit würden sie es nicht kommen lassen, nicht wahr?

Nachdem nun allerdings das blonde Etwas los geschnattert hatte viel zu eilig als das sie ein Wort hätte verstehen können, weiteten sich verblüfft ihre Augen, nachdem das Knallen der Haustür ertönt war mit nicht weniger kalten Worten.

Fassungslos und mit fast offenem Mund sah sie zu Seto herüber der doch so eben beinahe eine Beziehung verloren hatte, oder irrte sie sich?

Oder war dieser Mensch genauso wie man immer zu lesen konnte und hören?

Seto Kaiba, einer der Menschen in Domino dessen Herzlosigkeit nur durch das gefrorene Eisblau in seinen Augen noch übertroffen werden konnte.

Es fröstelte ihr zu sehnlichst bei der Vorstellung einen so Gefühls kalten Menschen wahrlich begegnet zu sein.

Dieser Mann dort vor ihnen war ihr unheimlich, denn sie hatte eine solche Kälte noch nie erlebt und niemals sehen wollen, es war gruselig.

Und noch gruseliger war, das ihr da ja noch Chazz um einigeres lieber war mit seinen Über Gefühlen.

Ihre Hände ballten sich leicht zu Fäusten, um dem was sie dort erlebte stand halten zu können, zwar besaß sie ein loses Mundwerk doch sie wollte es nicht gegen Alexis oder gar Chazz richten, ausnahmsweise heute und hier nicht, denn so wie es zu sein schien, hing von dem Erfolg jenes Gespräches sogar die Zukunft der Schulakademie ab.

Würde Chazz das alles nun retten können, den wie es schien war er nun nach Alexis und Seto an der Reihe sie weiter zu bringen und zwar plötzlich- mit einer Idee!

Ob der jüngste der Princenton für einen Moment sein bisschen Gehirn finden und nützen könnte?

Blair hoffte es nur für ihn, denn ähnlich wie Alexis es schon herauf beschworen hatte würde er sein blaues Wunder erleben wenn er es hier nicht endlich schaffen würde, sich von den Ketten zu entfesseln die ihn schon so lange quälten.

Seine Zweite Chance würde seine letzte sein, das spürte sie ganz deutlich und er dürfte jetzt nicht den falschen Weg gehen dürfen, denn die zweite Chance hatte bei einem Versagen fatale Wirkungen , vielleicht nicht auf ihn, aber auf sie und ihrer blonden Freundin.

Für einen Moment sah sie zurück zu dem Sofa.

Oder war jene Frau dort doch Seto Kaibs Freundin?
 

Mokuba verstand nicht.

Die Kaiba Corporation sollte gefährdet sein? Warum hatte Seto nie auch nur ein sterbens Wörtchen davon erzählt ..?

Wieso hatte er kein einziges Wort darüber verloren? Er war sein kleiner Bruder. Er war auch der Vizepräsident der Kaiba Corporation. Er hätte ihm doch davon erzählen müssen.

Er hätte ihm davon erzählen müssen, damit nicht zu viel Last auf seinen Schultern lastete.

Warum nahm Seto alle ‚Probleme’ nur auf sich? Sie waren doch eine Familie und eine Familie hielt nun einmal zusammen ..

Mit gar vorwurfsvollen Blicken bedachte er seinen Bruder, der nun endlich zu erklären begann.

Er hätte ihm doch von alldem erzählen können ..

Es war doch viel leichter so etwas gemeinsam zu überstehen als alleine ..

Innerlich seufzte Mokuba schwer auf.

Nun gut, etwas positives hatte das Ganze letztendlich wenigstens doch:

Die blonde Schnepfe verzog sich endlich, wodurch die Augen seines großen Bruders endlich geöffnet werden sollten.

Sie hatte es von Anfang an nur auf sein Geld abgesehen. Sah Seto dies nun endlich ein? Das was zwischen ihnen in ihrer angäblichen Beziehung lag, war alles andere als wahre Liebe ..

Sie nutzte ihn doch nur aus, was Mokuba wiederum niemals begreifen konnte.

Er konnte niemals begreifen wie Seto sich so hatte ausnutzen lassen können, wo er doch viel mehr verdient hatte.

Mokuba schwieg, denn er wusste in diesem Augenblick nicht was er sagen sollte.

Was hätte er auch sagen sollen?

Sein Bruder wusste es doch selbst sehr genau was ihm in diesem Moment auf der Zunge lag.

War er enttäuscht? Vielleicht ein wenig, weil Seto vergessen hatte was wirklich wichtig war.

Er war sein Bruder. Er wollte ihm doch nur helfen. Er wollte ihm auch mit seiner Meinung gegenüber seiner Freundin helfen, weil er nicht zulassen wollte, das sich Seto zu ausnutzen ließ.

Ein Mensch sollte ihn nicht seines Geldes wegen mögen oder gar lieben, sondern um seinetwillen ..
 

Ein empörtes Schnauben entwich seinen Lippen.

Er mochte diesen Kerl einfach nicht. Doch dies änderte nichts daran, dass er ihm dabei behilflich sein konnte, bzw. musste, um seinen Brüdern endlich einen Strich durch ihre ach so geliebte Rechnung zu ziehen.

Sie würden eine Zweckgemeinschaft bilden, deren Ziel einfach zu wichtig war, um es an diversen ‚Kleinigkeiten’ scheitern zu lassen.

„Ich habe meine Idee bereits geäußert!“, erwiderte er nur von sich und seiner Idee vollkommen überzeugt.

Natürlich war es für ihn einfach an seine Brüder heran zu kommen. Es war für ihn einfach sich in die Company hinein zu schleichen, weil seine Brüder nicht den Hauch einer Ahnung von seinem Plan hatten, welcher sich voll und ganz gegen sie richten sollte.

So stand Chazz also da und hielt demonstrativ seine Arme vor seiner Brust verkreuzt.

Er würde seine Meinung auch nicht so schnell ändern. Warum auch?

Wenn dem Präsidenten der Kaiba Corporation etwas nicht an seinem Plan passte, dann sollte er eben etwas Besseres äußern. Oder war er etwa nicht so ein Perfektionist wie er vorgab zu sein?

Als die Blondine sich schließlich verzog huschte ein Grinsen über seine Lippen.

Offenbar hatte er einen Wundenpunkt getroffen. Liebten ihn die Frauen etwa nur seines Geldes wegen? Der Ärmste ..

Ihm jedenfalls würde es niemals so ergehen. Er ließ eben jene Frauen gar nicht an ihn heran, weil er bereits die Frau seiner Träume gefunden hatte, ob sie ihn nun wollte oder nicht..

Sein Blick fiel wieder auf Alexis, die etwas unbeholfen hier im Raum stand.

So ließ er es sich nicht nehmen schließlich ihre Hand zu ergreifen – einfach weil er sie wissen lassen wollte, das er für sie da war und das er sie nicht hängen lassen würde; schon gar nicht, das er ihr durch all das hier etwas böses wollte.

Ob Blair nun dazwischen gehen würde oder nicht interessierte ihn in diesem Augenblick überhaupt gar nicht.
 

Zwischen den beiden Brüdern schienen merh Probleme zu liegen als sie je angenommen hatte.

So drängte sich auch ihr unweigerlich die Frage auf, warum Kaiba seinem kleinen Bruder von all dem nichts erzählt hatte.

Wollte er ihn schützen ..?

War er zu stolz ..?

Sie wusste es nicht.

Kurz ruhte ihr Blick eingehend auf ihm, während sie für einen Augenblick kaum wahrnahm das sich seine Freundin verzog.

Erst dann, als sie registrierte, dass sie Blondine endlich verschwunden war, schien sie ein wenig zufriedener zu sein.

Es war ja kaum noch auszuhalten wie sie ständig an ihm klebte. Wie konnte er das nur aushalten? Vor allem weil es doch offensichtlich war, dass sie nur auf sein Geld aus war.

Oder stand Kaiba auf kleine bedeutungslose Bettgeschichten und One Night Stands ..?

Zu zutrauen wäre es ihm alle Mal.

Es gab bestimmt eine Menge Frauen die sich nach ihm die Finger leckten.

Doch wer würde ihm schon verfallen? Entpuppte er sich als ein Macho ..?

Ha, was machte sie sich überhaupt Gedanken darum?
 

Also hielten sie nach wie vor an dem einfachen wie stumpfsinnigen Plan nach wie vor fest ja?

Genervt blickte Seto hinaus zu der großen Glasfront die in den Dämmernden und beginnenden Abend sein Augenmerk lenkte.

Hatte er eine Wahl?

Er würde alles verlieren, wenn er nichts unternehmen würde das war ihm bewusst geworden und deshalb war es ihm auch so schlecht ergangen.

Seto hatte die Last nicht teilen wollen, nicht auf die jungen Schulter Mokubas legen wollen, der doch nicht wie er enden sollte, sondern leben sollte so wie er es jetzt tat- lachend.

Doch er ahnte das jene Gedanken niemand erahnen würde, denn für außen stehende schien er das verschlossene und gefühlloseste Herz von allen zu besitzen.

Seine Augen gaben keine Auskunft über seine Gefühle, de doch eigentlich kommen sollten wenn man verlassen wurde von seiner Beziehung nicht wahr?

Nein keine Veränderung glitzerte auf in dem Eisblau, weniger noch zeigten sie Aufschlüsse über seinen Gemütszustand hinsichtlich ihrer Zweckgemeinschaft.

Würde Chazz versagen hätte er genauso wenig wie jetzt, oder?

Kaum eine andere Wahl ließ ihn dann wieder zu Mokuba herüber blicken, dessen traurige und leicht wütenden Blicke ihm galten zu Recht und nur deshalb hielt er den anderen stand, denn besser verdient hatte er es nicht.

Am Ende würde Mokuba ihm doch helfen müssen, und eine Entscheidung mit ihm treffen sollen die ihrer beider Zukunft entweder gut oder schlecht beeinflussen würde.

Seto wusste das Mokuba einen gewissen Geschäftssinn hatte sodass der Jüngere nicht vor den Augen der anderen anfing ihn nieder zu machen oder mit Vorwürfen zu belagern die noch folgen würden, was er ihm nicht verbieten würde nachdem was er seinem Bruder hatte angetan mit seinem Schweigen.

Vielleicht wäre es nicht all zu gut jetzt von Bruder zu Bruder zu sprechen und dennoch waren sie auf eine andere Art und Weise Geschäftspartner, nicht wahr?

„Mokuba, folge mir bitte.“, sagte er leise auf und seine Bitte war wirklich eine Bitte.

Seto sah vielleicht nicht danach aus, doch er hoffte darauf das sein kleiner Bruder ein wenig genauer hin hörte als die anderen und spüren so wie lauschen konnte, das in seinen Worten gegenüber den Jüngeren so etwas wie all zu späte Reue aufkam.

Mit einem Blick zu Alexis und ihren Freunden wich er herüber zu Tea, die er so gut wie nie ansah, geschweige denn ansprach.

„Ihr drei könnt Tea für einen Moment Gesellschaft leisten.“, meinte er dann nur ungezwungen auf und fixierte die braun haarige für einen gefährlich langen und unfreundlichen Moment.

Jetzt wusste das kleine Mädchen viel zu viel und eigentlich noch sehr viel mehr als er ihr jemals hatte zu Teil kommen lassen.

Seitdem sie hier war, war viel passiert und eigentlich waren es Geschichten die niemand anderes sollte erfahren.

Murrend wand er den anderen nun seinen Rücken zu um in das Arbeitszimmer zu gehen, so leise wie immer mit dem dumpfen Gefühl Mokuba nicht direkt um Verzeihung bitten zu müssen, denn der Zeitpunkt war denkbar schlecht, dennoch um eine Meinung zu bitten zu dem, was sie nun tun sollten.

Er würde den Jüngeren lieber unter Vier Augen von dem Plan des Jüngsten der Princeton Brüder erzählen, denn so umging er die schnorrenden Kommentare des eingebildeten und schwächsten der drei Brüder.

Ja, Seto Kaiba war, wenn er wollte ein außerordentlich schlechter Gastgeber, aber wieso auch nicht, immerhin hatte er nie welche in Empfang genommen..

Und das es Leute gab die in seiner Gegenwart sich Gedanken über seine Beziehungsfähigkeiten machte konnte er kaum nach voll ziehen, denn so etwas wie Liebe exisiterte nicht wenn man zeitgleich wohl sehr viel mehr Geld besaß als Gefühle.
 

Mit gemischten Gefühlen ließ sie die schneidende Bemerkung des anderen kommentarlos über sich ergehen.

War es so offensichtlich das sie Chazz als einen guten Freund bezeichnete?

Seufzend ließ sie die zähe Diskussion über Pläne und Ideen verstreichen bis er ihre Hand ergriff.

Aufblicken tat sie deshalb nicht doch drückte sie für einen kurzen Moment ohne zu Zögern seine Hand.

Es tat gut zu wissen nicht alleine hier zu stehen und das.. jemand bei ihr war, der sie ermutigen wollte.

Das ihr Bild vielleicht erbärmlich in den Augen ihren Gegenüber aussah, blieb für einen Moment ganz egal.

Denn was hatte der andere nun schon vor zu weisen außer.. ganz alleine vor ihnen zu stehen nachdem seine Flamme nun wohl erloschen zu sein schien?

Vorsichtig sah sie auf, als Seto sich nun von ihnen ab wand und der Bruder der in ihren Reihen stand nur langsam und wohl gar nicht wirklich gewollt begann zu folgen.

Als sie nun zu viert alleine gelassen wurden löste sich ihre Hand etwas entspannter aus der von Chazz, während sie sich langsam nach Tea umwand die mit ihnen alleine gelassen wurde.

In welcher Beziehung sie wohl zu den Brüdern stand?

Es schien so, als sei sie mit dem Jüngsten befreundet, oder?

Ihr Blick galt Blair, die stammelnd begann zu murmeln das sie mal auf die Toilette müsste.

Alexis angespannte Haltung wich dem etwas nervösen Schmunzeln.

„Du bist unmöglich Blair.“, sagte sie etwas leiser auf, eher sich die Unbekannte braun haarige seufzend erhob um die blau haarige nun mit sich zu nehmen um ihr die Toilette zu zeigen.

Alexis konnte sich gut vorstellen das man sich alleine hier sehr gut verlaufen könnte, denn das Anwesen war alles andere als klein.

Kopf schüttelnd sah sie ihrer Schülerin nach die sich nur mit einem entschuldigendem Lächeln nochmals zu den beiden verbliebenen umwand eher sie mit dem jungen Mädchen vor sich im dunklen Flur verschwand.

Nun also waren Chazz und Alexis alleine zurück geblieben, schneller und ungeahnter als erwartet.

Erst jetzt spürte sie die nervöse Anspannung in sich brodeln, sodass sie tief ein und ausatmete, in der Hoffnung sich etwas zu beruhigen.

Danach sah sie zu Chazz herüber der ziemlich .. gelangweilt dort stand im Gegensatz zu ihr wie ihr schien, war es ihm bald egal wie sie aus der Sache hinaus gehen würden.

Unsicher war sie sich ihrer eigenen Auffassung wegen.. nein es würde ihm sicherlich nicht egal sein endlich sich von seinen Brüdern zu lösen, nicht wahr?

Und wie es denn nun weiter gehen würde, und welchen Plan Chazz, Seto wohl schon zu unterbreitet zu haben schien, wollte sie nicht wissen, am Ende war doch nur das Ergebnis von Wichtigkeit.

Auch wenn sie es für sich behielt, so fand sie einige Ähnlichkeiten um Vergleich der beiden egoistischen Menschen wieder, die sie jedoch nicht laut aufzählen wollte.

Als der schwarz haarige neben ihr sie leise fragte ob alles in Ordnung bei ihr war, sah sie ihn etwas überrascht an und schmunzelte mit nervöser Handbewegung auf.

„Wieso denn nicht?“, fragte sie dann auf, während sich ihre Augen ziellos im Zimmer auf Wanderschaft begaben.

Was war schlimmer?

Zu wissen das Seto Kaiba wirklich verschlossen war wie man es immer zu hören konnte, oder das er seine Beziehung ohne zu Zögern hatte aufgegeben für die Firma?

Mit einer Hand strich sie über den gegenüber liegenden Oberarm, es war eine grausame Vorstellung so einsam zu sein wie, wie sie empfand.
 

Und als sich die Geschichte begann zu entspannen, und das merkwürdige war das es erst eintraf als Seto ging, kam ihre Not zurück.

Alexis und Chazz waren so schnell im Gebäude auf dem Weg nach Seto Kaiba gewesen das sie gar keine Zeit gehabt hatte eigentlich auf die Toilette zu gehen wie sie es vor gehabt hatte.

Nachdem sie sich endlich entspannen konnte und durch atmen, sah sie auf zu Alexis während sie das Händchen haltend mit großer Mühe nur über ging.

„Ich muss auf´s Klo!“, murmelte sie leise und drückte die Beine an einander.

Doch die Rettung kam schneller als gedacht, denn die braun haarige schien sich zu erbarmen und anstatt ihr den Weg zu erklären hieß es, sie würde sie zu dem Raum bringen, da man sich leicht verlaufen könnte.

Die blaur haarige hob die Braue und folgte sogleich der jungen Frau die in diesem Haus selbst ziemlich Fehl am Platz zu sein schien.

Mit einem kurzen Blick zurück verließ sie Chazz und Alexis, zugegeben, nur un gerne.

Auch wenn es ein schlechter Zeitpunkt wäre für ihre Eiversucht, wie Chazz sie genannt hatte, so war sie doch wohl begründet.

Das Halten ihrer Hände hatte sie doch wohl nicht deutlicher deuten können!

Der Flur schien endlos zu sein, und leider war es Tea und nicht Mokuba der ihr den Weg zur Toilette zeigen wollte.

Ob es ein guter Augenblick war deutlich zu werden?

Das junge Mädchen schien weniger versnobbt wie die blonde nun verschwundene Frau zu sein und eigentlich auch gar nicht der Typ auf den Seto zu stehen schien.

„Tea..“ meinte sie unverschämt auf, da sie sie gleich beim Namen nannte, „.. was hast du mit den Kaiba Brüdern gemein? Ich meine, du scheinst in dieses Haus gar nicht rein zu passen, die bist.. nicht so.“, meinte sie dann am Ende auf, denn es war schwer zu beschreiben weshalb sie empfand das Tea hier vollkommen im falschen Haus zu sein schien.

Die vorher gehende gehörte hier nicht her, war nicht eingebildet und schien mit offenen und klaren Augen in die Welt zu blicken und viel lachen zu können.

Zu Seto passte sie ganz und gar nicht.. und zu Mokuba?

Davon wollte sie gar nichts wissen, denn auch dort schienen sich die Geister zu scheiden.

Tea schien zwar jung zu sein, aber definitiv zu alt für Mokuba an dessen Seite sie gar nichts zu suchen hatte ihrer Meinung nach.

Kompromiss [Childshipping I]

Viele Dinge gingen ihm durch den Kopf. Sehr viele Dinge, die er ihm Gegensatz zu seinem großen Bruder allerdings frei heraus aussprechen würde.

Als sie sich nun in Setos Arbeitszimmer wieder fanden, sah Mokuba seinen großen Bruder für einen Augenblick einfach nur schweigend an, doch wollte er nicht darauf warten, dass er derjenige war, der zuerst das Wort ergriff.

„Du hättest mir das mit der Firma doch sagen können, Seto .. wieso machst du es dir selbst nur so schwer?“, begann er dann, als er aus großen Augen zu seinem großen Bruder hinauf blickte.

Sein Blick war traurig, denn es war einfach schade, dass sein Bruder noch immer nicht gelernt hatte über gewisse Dinge zu sprechen.

Es war doch in Ordnung.

Nichts auf der Welt konnte perfekt sein, auch nicht ihr Leben, welches auch dann und wann ein paar Probleme aufweisen konnte so wie in diesem Moment.

„Wir kriegen das schon wieder hin. Und ich glaube auch nicht, dass man uns in eine Art Falle locken will!“, fügte er noch hinzu, während er Seto ein leichtes Lächeln schenkte.

Und ehe Seto etwas auf seine Worte erwidern konnte, war es Mokuba, der ihm auch sogleich wieder das Wort abschnitt:

„Ich bin jedenfalls froh, dass diese Schnepfe sich endlich verzogen hat, nachdem sie Wind bekommen hat wie es um die Firma steht! Wie konntest du dich nur von ihr so ausnutzen lassen? Es war doch offensichtlich, dass sie nur auf Geld aus ist!“, empörte er sich schließlich mit verkreuzten Armen vor seiner Brust.

Ja, er war wirklich froh darüber.

Hoffentlich würde sie sich nie wieder hier blicken lassen. Und für die Zukunft würde Mokuba schon dafür sorgen, dass man Seto nicht wieder so derart ausnutzte, das hatte er nämlich nicht verdient!
 

Mit Mokuba um Schlepptau erreichten sie also endlich das Arbeitszimmer.

Das der andere vergaß die Tür richtig zu schließen wusste er nicht, darüber Gedanken machte er sich keine denn die Worte des anderen machten ihn ganz andere Sorgen.

Dann seufzte er bloß auf und setzte sich auf den schweren alten Schreibtisch während er mit gesenkten Blick einfach dort saß während der Jüngere ihm wohl eine Standpauke zu halten schien.

„Du hattest genug andere Probleme!“, meinte er dann gestresst und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Nase entlang zwischen die Augen.

„Außerdem wollte ich dich nicht in deiner momentane Situation noch zusätzlich belasten, auch wenn ich weiß.. das du es gewollt hättest.“, sprach er dann am Ende hin immer langsamer werdend.

Als er aufblickte war sein Blick betrübt und gar nicht mehr eisig wie zuvor noch.

Mokuba alleine kannte Seto so und wusste auch das Seto seine Maske perfekt trug und nur ab nahm wenn es wirklich wichtig war, zum Beispiel Mokuba gegenüber immer und zu jeder Zeit.

„Ich wollte dich Fragen was wir jetzt machen sollen, immerhin ist das mit der Firma unsere und nicht meine Sache, aber wenn du denkst es wäre okay, dann habe ich nichts dagegen zu halten.“, nickte er dann auf, während er kurz den Mund verzog gleich so als hätte man ihn eine viel zu bittere Medizin verabreicht.

Und in der Tat das Thema von wegen Geld und Liebe war ein bitter süßes Thema.

„Natürlich ist sie nur auf das Geld aus gewesen.“, murrte er dann und winkte ab.

Der Jüngere verstand nicht worum es am Ende ging, oder?

Natürlich Seto war alleine und Seto schien es selbst nicht anderes zu wollen dennoch, er war doch auch nur ein Mensch.

Und selbst für falsche Liebe war er sich scheinbar nicht zu schade, welches er nicht bestreiten wollte, aber solange diese Lüge auf Gegenseitigkeit beruhen würde, würde Seto die andere mehr ausnutzen als selbst benutzt zu werden.

Und wenn das falsche Etikett hielt, sollte es ihm genügen.

Doch das würde er Mokuba nicht sagen können, ein solch falsches Spiel um Liebe, Geld und gehorchelte Gefühle würden ihn noch schlechter dar stehen lassen, als er gerade so noch gegenüber dem Jüngeren stand.

Nicht das er blasser und magerer geworden war seit seinem gesundheitlichen Absturz, nein er hatte ihm auch noch das mit der Firma vorenthalten und ihm diesen blonden Teufel auf den Hals gehetzt.

In dem Moment in dem er sich entschuldigen wollte für den schlimmen Vorenthalt, den Mund öffnete hielt er inne, sah Mokuba abwartend an, während er doch begann zu Lauschen.

Ein lautes nervöses Aufsagen erklang bis hier her und Seto hatte gelernt zu erkennen wenn es Teas Stimme war die lauter wurde.

Dann hob er gemeinsam wohl mit Mokuba den Blick zur Tür, an die er selbst nicht ging, dennoch Mokuba nicht zurück hielt gerade jene sanft ein wenig vorsichtiger auf zu ziehen damit sie genauer hinhören konnten, denn offensichtlich ging es um niemand geringeren als Seto.. wobei Mokubas Name gut und gerne genauso oft zu fallen schien.
 

„Ja, ich vertraue ihnen ..“, begann Mokuba, als er plötzlich auf zwei Stimmen aufmerksam wurde, die ziemlich lautstark durch den Flur in das Zimmer hinein hallten.

Es war die Stimme von Tea ..

Doch mit wem unterhielt sie sich da? Es wurde über seinen großen Bruder und auch über ihn gesprochen, was ihn neugierig werden ließ und selbst Seto schien nicht davon abgeneigt zu sein noch mehr Worten zu lauschen.

Leise stand Mokuba auf und schlich zur Tür hin, welche einen Spalt offen stand.

Er öffnete die Tür noch ein wenig, so dass sie den Worten besser lauschen konnten, doch was er da hörte, trieb ihm unaufhaltsam die Schamesröte ins Gesicht.

Er konnte die Worte mit aller Deutlichkeit verstehen; viel zu gut verstehen ..

Allerdings nahm er die Worte von Tea bezüglich Seto kaum wahr, weil er plötzlich ziemlich neben sich zu stehen schien, bezüglich Teas Vermutung.

Dieses Mädchen aus der Akademie ..

Ja, sie musste es sein, die Tea gerade begleitete.
 

Das man ihn nicht mochte, war ihm bekannt.

Das Tea ihn ganz und gar nicht liebte war ihn schon seid jeher bewusst, denn auch damals hatte sie ihm oft die Pest an den Hals gewünscht wenn nicht gleich den Tod.

So ließ es ihn ziemlich unberührt was man über ihn sagte und doch würde er sich bei passender Zeit noch für ihre Worte gebührend bedanken- das wäre doch gelacht!

Die Worte bezüglich seinen kleinen Bruder kommentierte er mit einem sanften Schmunzeln.

Dann drückte er sich vom Schreibtisch und trat auf Mokuba zu, der mit der leicht geöffneten Tür sie noch verraten würden, denn scheinbar schienen die beiden jungen Frauen auf den Rückweg der an ihrer Tür vorbei gehen sollte.

Langsam schloss er die Tür, die nun ihre Anwesenheit nur noch durch den Lichtschein unter der Tür hindurch verraten würde.

Skeptisch sah er zu den Jüngeren herab der nicht wahrlich hier zu sein schien.

„Alles in Ordnung?“, fragte er bloß auf und hoffte bloß, das die Kleine, mit den blauen Haaren sich in Zukunft zurück halten würde mit ihrer freien Art, denn seiner Meinung nach war sie ein wenig zu sehr direkt und auf der anderen Seite wollte er Mokuba auch nicht gegenüber einem solchen Mädchen wissen.

Ob sein Bruder nun noch zurück gehen könnte ins Wohnzimmer?

Seto hatte kein Problem damit Tea ein wenig mehr noch töten zu wollen durch seine Anwesenheit die ihre kreuzen sollte.

Das sie sich jedoch so vollkommen leicht darüber begann auf zu regen, nur weil eine Fremde Schlüsse zog die für Tea gänzlich nicht nach zu vollziehen waren, ließen ihn weiterhin ein Schmunzeln wahren.

Frauen, waren sie nicht alle gleich, mehr oder weniger?

Und wenn er es sich genauer überlegte.. sogar die Leiterin der Duell Akademie schiene twas für ihn übrig zu haben, oder bildete er es sich bloß ein?

Als der kleine so gar nicht reagieren wollte, lächelte er breiter auf und legte sanft eine Hand auf die Schulter des anderen.

„Mokuba, können wir?“
 

Er hatte also eine Verehrerin ..

Ein komisches Gefühl. Wie sollte er sich diesem Mädchen nun gegenüber verhalten ..?

Naja, vor etwas drücken konnte er sich nun schließlich nicht, denn schließlich musste er seinem großen Bruder zur Seite stehen, damit sie die Firma endlich retten konnten.

So nickte er seinem großen Bruder zu und verließ mit diesem auch sogleich das Arbeitszimmer auf dem Weg zurück in das Wohnzimmer, in welchem sich auch Tea und das Mädchen wieder eingefunden hatten.

Seine Wangen schimmerten ein wenig rosa, als er sich nun wieder auf ein Sofa sinken ließ, während er seinen Blick unauffällig auffällig nahezu hingebungsvoll gen Boden gerichtet hielt.
 


 

Eh?

Verwundert richtete Tea ihren Blick auf das neben ihr herlaufende Mädchen.

Wie kam sie plötzlich darauf ..?

Welcher wahre Hintergrund verbarg sich wirklich hinter ihrer Frage?

Tea blickte Blair für einen Augenblick einfach nur ziemlich skeptisch an, ehe sie nun zu einer Antwort ansetzte:

„Wenn ich etwas mit jemanden gemein habe, dann nur mit Mokuba! Ich kann seinen Bruder nicht ausstehen.“.

Als tea sah wie die Gesichtszüge des Mädcheln ein wenig zu entgleisen drohten, hob sie ihre Braue an, ehe sie nun fortfuhr.

„Ich bin eine Freundin von Mokuba und gleichzeitig auch seine Nachhilfelehrerin!“, endete sie nun ihre Erklärung, während die Augen des Mädchens weiterhin neugierig auf ihr ruhten.

Und im nächsten Moment war es an Tea plötzlich ziemlich blass zu werden ..

Moment mal .. wollte sie mit ihrer Frage etwa auf etwas vollkommen anderes anspielen?

Glaubte sie etwa .. das ..?

„OH MEIN GOTT!“, quietschte sie plötzlich vor entsetzen, „.. du hast doch nicht gedacht ich hätte etwas mit Kaiba, oder?“.

Oh, offenbar schien das Mädchen ähnliche Gedanken gehegt zu haben, wie es schien ..

„Oh nein. Nie im Leben! An so einem Kerl wie er es ist hätte ich niemals Interesse! Er ist ein versnobbter Angeber! Und wie du siehst ‚hatte’ er bereits ja eine Freundin, wobei ich bezweifel, dass er nicht noch mehr Verhältnisse hat!“, prappelte sie in ihrer Empörung immer weiter und weiter.

Oh nein. Tea gehörte nicht hier her. Sie war nur eine Freundin und Mokubas Nachhilfelehrerin – nicht mehr und nicht weniger.
 

Sie war nicht auf den Mund gefallen und Tea gegenüber nahm sie kein Blatt vor den Mund, wieso?

Ganz einfach Tea schien genauso wenig zu der Sache zu können wie sie selbst, deshalb konnte sie es sich mit der braun haarigen wohl nicht verscherzen.

Immerhin ging es hier um die eine Frage: Hatte Mokuba nun eine Freundin oder hatte er etwa keine.

Diese Frage schien sehr wichtig für sie zu sein, denn sie wollte die eine Antwort sein.

So bohrte sie immer offensichtlicher nach, auf dem Weg hin zur Toilette, wobei sich der Weg länger als geahnt zog, bleiben sie in ihrem Gespräch nun stehen.

Mit schief gelegten Kopf und neugierigen Blicken die ziemlich fixierend wirkten besah sie sich die andere fest die ziemlich einfach aus zu plappern schien, was sie brennend interessierte.

„Du bist eine Freundin von Mokuba und nicht zufällige seine, ja?“, fragte sie auf und stützte die Hände in ihre Hüfte während sie auf sah, denn Größe war etwas was sie körperlich wohl nicht besaß.

Blair war keine verliebte und blinde Närrin, es war ihr schon bewusst das Mokuba sie wohl nicht wieder erkannt hatte, beziehungsweise jemals Notiz von ihr genommen hatte.

Natürlich kannte der jüngere der Brüder sie wohl nicht einmal, was ihr nicht viel ausmachte denn immerhin war sie ja die die es versuchen würde und ihn dazu bringen sie nicht so schnell wieder zu vergessen, nicht wahr?

Überheblichkeit besaß sie wohl zu Hauf, wie sonst würde sie es schaffen sich gegen Chazz zu stellen um Alexis an sich zu zerren?

Dann hob sie den Blick zur Decke auf und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

Eine gelbe Weste trug sie stolzer als die rote von damals, doch in einer blauen würde sie sich doch ein wenig größer wohl vor kommen als sie ohne hin schon war.

„Wenn du dir so viele Gedanken um Seto Kaibas Beziehungen macht warum soll es dir dann doch so egal sein?“, stocherte sie unverblümt weiter, denn Tea schien zwar entsetzte jedoch nicht abgeneigt zu klingen.

Wenn sich jemand solche Gedanken über einen Menschen machte in einer oder mehreren Beziehungen, lag da nicht mehr dahinter?

Vielleicht fragte sie auch nur einfach so dreist auf um von ihrer eigenen Frage ab zu lenken, sie ab zu schwächen, denn immerhin hatte jene ganz klar darauf verwiesen auf was Blair hatte vor hinaus zu gehen.

Das Mann Mäuschen spielte, davon konnte Tea und Blair doch nichts ahnen, denn ansonsten wären sie sich wohl unverhofft eilig einig geworden und wären hoch rot im Erdboden versunken, die einer wohl schneller die andere eher langsamer.
 

Wie kam dieses Mädchen nur auf solche Ideen?

Tea lachte auf. Wenigstens brachte sie das Mädchen nun zum lachen, somit blieb es ihr erspart sich weiterhin aufzuregen.

„Natürlich bin ich nur eine Freundin von ihm!“, erklärte sie dann, ehe sie nun mit einem verheissungsvollen Lächeln auf ihren Lippen zu der Blauhaarigen hinab blickte.

Na?! Da steckte wohl noch viel mehr hinter ihrer Frage, nicht wahr?

Hatte die Kleine etwa Interesse an Mokuba?

„Du stehst auf ihn, richtig?“, sagte sie dann, doch blieb ihr kaum die Gelegenheit sich darüber ein wenig zu amüsieren, als sie die Worte Blairs realisierte, die sie erschreckend hart trafen und zudem unheimlich empörten.

„Moment! Was willst du damit andeuten? Denkst du etwa ich würde mich für ihn seine Beziehungen oder sonst etwas interessieren? Pah, dieser Schnösel hat doch gar keine Ahnung! Vermutlich glaubt er er kann alles haben was er will!Pff, die Frauen an seiner Seite wollen doch eh nur sein Geld und nicht ihn, kein Wunder!“, empörte sie sich weiter, während sie sich allmählich wahrlich in rage redete.

Unvorstellbar. Vollkommen absurd.

Das Mädchen quatschte vollkommen absurde Dinge daher.

Zu ihrem Glück war das Badezimmer endlich erreicht und Blair konnte endlich eintreten, wodruch Tea nun vorerst von ihrem Gerede verschohnt blieb.

Doch ob Mokuba wirklich eine heimliche Verehrerin hatte? Wie niedlich ..
 

Blair ließ die Worte von Tea gelassen an sich vorbei ziehen.

„Ja, ich will was von ihm, na und?“, meinte sie ziemlich ungeniert auf, denn nun ja sie fühlten sich eben unter sich.

Und als sich Tea gut ablenken ließ, endlich dabei das Zimmer erreichten das sie wahrlich nicht alleine gefunden hätte, verschwand sie ohne ein weiteres Wort hinter der Tür.

Sollte Tea doch reden wie sie wollte, Seto war ihr vollkommen Schnuppe.

Und jetzt, wo sie schwieg spürte sie ihre Not ganz deutlich, einen Gürtel oder eine Hose wären sicherlich ein schwer wiegender Fehler gewesen heute, sodass sie froh war ihren Rock zu tragen der doch zur Uniform gehörte.

Sie ließ sich Zeit, wobei sie beinahe vom Klo fiel, als ihr selbst einffiel das sie Chazz und Alexis viel zu lange schon alleine ließ.

„Lass bloß die Finger von ihr!“, murrte sie auf, während sie in ihrem Spiegelbild ihre Zöpfe kontrollierte.

Die Tür aufziehend, viel zu plötzlich wohl für die alte Frau mit braunen Haaren, blickte sie nur kurz auf.

„Schnell zurück, ich hab doch eine Mission!“, meinte sie dann eilig auf und schien ihr Gespräch von eben nicht fortsetzen zu wollen.

Blair sprach wie es ihr in den Sinn kam und ja, sie stand wahrlich in einer wichtigen Mission, denn neben ihrem Herzen wollte sie noch das der anderen retten.

Den Weg zurück hatte sie nicht gehen können, denn ihre Blicke hatten die ganzen Schritte über Tea gegolten.

Mit einer Hand strich sie sich durch die blauen Haare und zog die Zöpfe wieder straffer.

Vielleicht war es auch nur Absicht mit ihren zwei Zöpfen ein Stück Unschuld zu wahren die sie zwar besaß, jedoch gegenüber Leuten die sie nicht kannte, oder die sie nicht leiden konnte wie Chazz, gerne mal über ging in ihren direkten Worten, wie auch Tea sie hatte zu spüren bekommen hatte.
 

Oh nein. Tea würde eine der Frauen, wenn nicht sogar die Einzige sein, die nie etwas für ihn übrig haben würde.

Unvorstellbar und gar widerwertig!

Doch Tea verlor allmählich die Lust daran sich weiterhin über so jemanden wie ihn aufzuregen, weil er es ganz einfach nun einmal nicht wert war.

Als nun auch Blair keinen Augenblick später endlich wieder aus dem Badezimmer heraus trat und ankündigte, sie hätte eine Mission, sah sie ihr mit ziemlich skeptischen Blicken nach, ehe sie ihr nun selbst zurück in das Wohnzimmer folgte.

Dieses Mädchen war taff. Wirklich taff. Ob sie sich mit Mokuba anfreunden wollte ..?

Irgendetwas störte sie bei dem Gedanken daran.

Würde er sie dann noch brauchen, würde dieses Mädchen an seiner Seite sein ..?

Als Nachhilfelehrerin gewiss, doch als Freundin?

Tea war in letzter Zeit immer für Mokuba da gewesen. Sie war sein einziger Freund, der wirklich für ihn da gewesen war .. ob dieses Mädchen ihren Rang ablaufen würde ..?

Sie wusste nicht genau warum .. aber irgendwie .. nun ja .. war sie ein wenig eifersüchtig, doch würde sie es so niemals offen zugeben.
 

Eilig huschte sie also zurück ins Wohnzimmer.

Leider sah sie Chazz und Alexis nicht eng umschlungen auf dem Sofa rum knutschen, schade eigentlich denn dann wäre Chazz wohl nur mit den Krankenwagen von hier fort gekommen.

Flüchtig checkte sie die Lage, und natürlich war ihr Blick besonderes grimmig als er Chazz galt dessen Grinsen sie ihn am liebsten verboten hätte, so widerlich wie es war.

Das Mokuba nun von ihrem süßen Geheimnis wusste konnte sie nicht wissen, sodass sie sich um wand als sie hinter sich Schritte vernahm.

Mokuba und Seto waren wohl pünktlich, genauso wie sie.

Flüchtig verfolgte sie mit ihren Augen bloß den Jüngeren wie er zurück wanderte auf seinen Platz, ob er Ärger bekommen hätte von seinem Bruder, weil er plötzlich so klein wirkte?

Neugierig sah sie nun auf zu den Ältesten im Raum und dessen Worte ließen sie ungehalten vor plötzlicher Euphorie leise auf juchzen.

Nun ja.. leise war etwas anderes.

Denn neben Alexis stehend ergriff sie deren Hand und hüpfte einmal auf.

Der mit den eisblauen Augen hatte also vor mit Chazz zu versuchen einen gemeinsamen Weg versuchen zu gehen?

Das war ja wohl das beste Ziel das sie erreichen wollten, denn auch wenn es noch lange kein Erfolg sein musste, so war es ein wichtiger Schritt denn:

„Hast du gehört Alexis? Die Akademie muss nicht geschlossen werden!“, froh lockte sie ziemlich übereifrig.

Denn ob Chazz und Seto wirklich mit einem Weg zum Erfolg kommen würden, war absolut undurchsichtig, Blair jedoch schien daran keine Zweifel zu hegen.

So merkte sie nicht, das selbst Seto ziemlich perplex drein blickte und sie musterte während sie gar nicht wirklich merkte das sie gerade ihre so schwer versuchte Stille zu brechen begann und Alexis eine ziemliche Schamröte ins Gesicht trieb, denn immerhin war auch ihr Arbeitsplatz und ihr Traum vorerst noch gesichert, nicht wahr?

So ließ sie wohl viel zu spät die Hände ihrer Freundin los, so quirlig wie sie war grinste sie auch breit auf, während sie dann auf sah auf die roten Wangen, die sie nicht verstand.

Dann blickte sie etwas des orientiert herüber zu Chazz, anschließend herüber zu Seto, weil sie nicht verstand wieso sich denn niemand so freute wie sie.. und sicherlich auch heimlich Alexis.

„Was denn? Haben wir etwa noch nicht gewonnen?“, fragte sie ziemlich verwirrt auf und sah dann herüber zu Chazz an dem es am Ende nachher doch hängen zu bleiben schien, oder?

Oh weh, würde dem so sein, wäre ihre Euphorie ja viel zu früh gekommen!
 


 

Ein leichtes Lächeln ruhte auf seinen Lippen nach ihrer Aussage. So ganz konnte er ihr ihre Worte nämlich nicht abkaufen.

Sein Blick wanderte kurz zur Tür, ehe er seinen Blick nun wieder auf Alexis richtete.

Das Blair sie beide freiwillig alleine ließ war ja ein Phänomen!

„Du brauchst dir keine Sorgen machen, Lex .. du hast mit der ganzen Sache doch nichts am Hut. Wenn etwas schief gehen sollte, dann werde ich derjenige sein, der dafür bezahlen wird!“, sagte er dann, als er sich mit seinem Rücken lässig gegen die Wand lehnte.

Er konnte jedenfalls nur hoffen, dass der Präsident der Kaiba Corporation sich selbst schnell einig werden würde.

Dann konnten sie diese ganze Sache nämlich schnell hinter sich bringen.

Chazz wollte ohnehin nicht länger als nötig mit ihm zusammenarbeiten, denn er mochte ihn nun wirklich ganz und gar nicht.

„Ich hoffe wir können das Ganze schnell hinter uns bringen. Ich kann diesen Kerl nicht leiden. Er ist arrogant und hat zudem keine Ahnung wie man wirklich mit Frauen umgeht!“, empörte er sich, ehe sein kleiner gelber Freund auf seiner Schulter erschien, der sich natürlich abermals einmischen musste.

„Du hast auch keine Ahnung wie man mit Frauen umgeht, Boss!“, spöttelte er, als er ihn unsanft in seine Wange kniff.

Chazz verzog augenblicklich sein Gesicht und begann nach dem gelben Ojama zu schlagen auf das dieser endlich wieder verschwand.

„Ich locke Frauen wenigstens nicht mit meinem Geld!“, beschwerte er sich lautstark, ehe sein Blick zur Alexis wanderte, welche ihn ziemlich perplex betrachtete.

Für einen Moment hielt Chazz inne und starrte sie einfach nur an. Sie musste ihn für verrückt halten, nicht wahr?

„Oder?“, fragte er sie dann, ehe er sich nun wieder entspannt an die Wand zurücklehnte.

„Dieser Kerl kennt bestimmt keine anderen Mittel und Wege ohne sein Geld ein Frauenherz zu erobern!“, bemerkte er nun spitz, während er seinen Blick auf die ihm gegenüberliegende Wand gerichtet hielt.
 

Alexis sah sie ziellos um, während sie meinte ihre Beine weich werden zu spüren.

Oh ihr war heiß und kalt zu gleich, Seto Kaiba machte sie wirklich fertig, dabei wollte sie ihm nichts und doch schien als ob er ihr mit seinen Blicken alleine nach dem Leben trachten wollte.

Stärke hin oder her, auch Alexis war in ihrem Auftritt bestrebt mehr Schein als Sein zu wahren.

So also ließ sie sich auf den Platz fallen den eben noch Tea besetzt gehalten hatte.

Fallend strich sie sich mit beiden Händen kurz über ihr Gesicht, während Chazz seine plötzliche und energische Aussage sie ihn anblicken ließ.

Ja, Chazz hatte Recht, das hoffte sie zumindest, denn wenn etwas schief gehen sollte, so fürchtete sie nicht nur Chazz als Sündenbock sondern auch sich und Blair dar stehen zu sehen.

Dann hob sie ihre Braue und musterte ihn spitz und auffällig lange.

„Glaubst du denn das du es anders machen würdest, würdest du mich nicht kennen Chazz?“, fragte sie nur leise auf, lehnte sich zurück und sah auf ihre gefalteten Hände.

Sie wollte ihn keinen Vorwurf machen, noch Seto schützen.

Aber die Wahrheit war leider oft traurig und so würde er doch sicherlich genauso viele blonde Frauen neben sich stehen haben wie Seto es könnte, wenn er nur wollte den Geld, so war sie sich sicher, spielten bei Seto und auch bei Chazz keine Rolle.

Langsam schloss sie die Augen um mit gesenkten Blick einen Punkt gen Boden zu fixieren, während sie ihr Haupt leicht senkte, sodass einige blonde lange Haarsträhnen über ihre Schultern fielen und sanft ihr Gesicht bedeckten.

Langsam hob sie ihre Hände, legte sie auf ihre Wangen und blickte wieder auf zu dem, der sie wohl empört an blickte.

„Vielleicht.. hat Seto Kaiba irgendwann einmal vergessen wie man Gefühle zeigt.“, meinte sie dann leise auf und schloss die Augen wieder und seufzte auf.

Eigentlich konnte ihr doch das mit Chazz und Seto ganz gleich sein!

Doch sie glaubte nach wie vor, nach dem ersten Schock nun ganz sicher, das hinter dem dicken Eis sicherlich ein sehr liebenswerter Mensch stecken konnte.

Leider konnte sie sich wohl nicht anderes helfen, nach wie vor, trotz des gefühlten Erstechen seiner blauen Augen wegen, trug sie Sympathie im gegenüber.

Doch sie war sich fast sicher:

Chazz würde nicht anderes Leben als Seto wenn er wahre Liebe nie erfahren hatte.. vielleicht ähnlich wie bei Seto.

Dann nickte sie nur kurz auf und wusste doch nicht das die Aussage von wegen käuflicher Liebe Chazz nur entrutscht war auf Grund einer der Ojama Brüder- die sie heimlich, wie sie dachte, mit sich trug.

Langsam ging ihr Blick zur geöffneten Tür, niemand schien zurück kommen zu wollen.
 

Chazz lauschte den Worten Alexis’ nur argwöhnisch.

„Pff ..“, entfuhr es ihm, als er ihr kopfschüttelnd seinen Rücken zuwandte, ehe er seinen Blick hinaus in den Garten wandern ließ.

Wenigstens einer von ihnen schien diesen Kerl wirklich zu mögen. Okay, dank ihm hatte sie nun ihren Traumjob gefunden, doch .. ob sie ihn wirklich .. mochte? So richtig?

Pah, sie stand doch nicht etwa auf ihn oder?

Und ob Chazz es nun wollte oder nicht: er war tatsächlich ein wenig eifersüchtig, doch zeigen würde er es ihr nicht.

„Keine Ahnung aber immerhin muss ich mir darüber ja auch keine Gedanken machen!“, murrte er dann, um ihre Frage zu beantworten ob er es anders machen würde als Seto Kaiba, hätte er sein Herz nicht an sie verloren ..

Kurz ließ er sich Alexis Worte noch einmal durch den Kopf gehen.

Dieser Kerl sollte vergessen haben wie man Gefühle zeigt ..? Nun manchmal wünschte er sich auch ihm würde es nicht gelingen, dass hätte ihm gewiss schon sehr viele Schwierigkeiten erspart ..

Im Grunde war es ihm egal. Seto Kaiba war ihm egal.

Was ihn allerdings etwas wurmte war die Tatsache, dass sich Alexis ziemlich viele Gedanken um ihn zu machen schien.

Schnaubend fiel sein Blick auf die an der Wand hängende Uhr.

Blair ließ sich aber auch ziemlich lange Zeit auf dem Töpfchen – nicht das ihn ihre Abwesenheit störte .. im Gegenteil.

Gelangweilt verdrehte Chazz seine Augen.

Die anderen sollten sich endlich beeilen, damit sie die ganze Sache hinter sich bringen konnten.

Und dann konnten sie auch endlich aus diesem Haus hier heraus ..
 

Langsam verschränkte sie ihre Arme vor der Brust, während Chazz sich selbst wohl nicht all zu wohl in seiner Haut zu fühlen schien.

Das jedoch das Ende ihrer Reise hier her sehr viel mehr Erleichterung als gedacht über sie bringen würde, wusste sie nicht.

Alexis wusste ja bis hier her nicht einmal wie angespannt sie wirklich hier atmete und stand, geschweige denn saß.

Die Last und die Haltung waren nicht zu spüren, denn sie waren schon zu lange hier, eigentlich in jenen Moment in dem sie den Raum betreten hatte, darüber hinaus schien die braun haarige sie auch nicht gerade zu mögen.

Langsam seufzte sie auf und sah zu ihm herüber, sein bitterer Ausdruck machten es ihr nicht leichter ein wenig Entspannung zu finden.

Ungenaue laute Worte hatte sie bis eben noch durch den Flur wabern hören können, doch genau hatte sie gar nicht zugehört beziehungsweise gar nicht hören wollen.

Das Blair sich allerdings so viel Zeit ließ, ließ sie stutzig zur Uhr einen Blick werfen.

Hatte die blau haarige nichts dagegen das sie und Chazz so lange alleine blieben?

War sie nervös?

Sicherlich über den Ausgang ihres Versuchs Seto Kaiba zu überrennen und zu überreden endlich zu handeln.

Sie war ungeduldig und nervös sodass sie sich unentschlossen doch wieder auf die Beine stellte, eher sie gen Garten hinaus blicke über dem der Himmel in dunkle Farben begrüßte.

In jenen Grün würde sie auch gerne sitzen für ein paar Augenblicke.

Wieso war es so schwer für sie hier zu sein, wo es doch bei Chazz sicherlich doch um sehr viel mehr ging oder?

„Meinst du, dein Plan geht auf?“, fragte sie ziemlich unsicher über eine jetzige Antwort dennoch auf um die Stille die sich zwischen sie gelegt hatte auf Grund ihres Meinungsunterschiedes.

War er wohl beleidigt, weil sie Seto nicht wie er auch als einen schlechten Mensch verurteilte?

Etwas skeptisch sah sie ihn sich genauer an, wie er dort stand, ziemlich verschwiegen und eigen.. so wie immer.

Wie konnte man sich in einen solchen eingebildeten Kerl nur verlieben können?

Diese Frage drang sich ihr plötzlich auf, Chazz schien genug Liebe für sich selbst zu hegen, wieso also sollte er da zusätzlich noch mehr verlangen wollen?

Seufzend fuhr sie sich mit einer Hand über den Kopf.

Was für dumme Fragen manchmal einen belästigen konnten..
 

Sein Plan ..? Ach ja.

„Natürlich geht er auf. Slade und Jagger würden wohl niemals auf die Idee kommen, dass ich mich gegen sie wende. Sie glauben vermutlich, das ich nicht den nötigen Mumm dazu besitzen .. doch da haben sie sich allerdings getäuscht ..“, murrte er, ehe er sich nun wieder herum drehte.

Im nächsten Moment platzte Blair ziemlich stürmisch in das Zimmer hinein, was er mit dem verdrehen seiner Augen kommentierte.

Sie musste ja wirklich unheimlich Angst um Alexis haben. Pah .. Blair könnte ihnen dennoch nicht überall hin folgen, ob sie nun wollte oder nicht.

Ob sie in den letzten Tagen den Knutschfleck an Alexis Hals bemerkt hatte, welcher einzig und alleine nur von ihm stammte?

Dieser Gedanke zauberte ihm ein ziemlich breites Grinsen ins Gesicht.

Oh, wie gerne hätte er nur ihr Gesicht gesehen.

Sein Blick wanderte von Blair zu Alexis und wieder zurück.

Tse, die Kleine hatte doch keine Ahnung ..

So dauerte es auch nicht lange bis sich schließlich endlich die beiden Kaiba Brüder wieder blicken ließen – endlich!

Und ..? Chazz konnte nur hoffen, dass sich der Ältere der beiden endlich einig geworden war.
 

Nachdem Chazz nur voller Zuversicht meinte beweisen zu müssen das am Ende doch nur der Sieg blieb ließ sie weniger den Kopf hängen, alleine schon weil Blair, ihr Bodyguard suchend zwischen ihnen auf und ab blickte.

Als dann die anderen beiden die Runde wieder komplett werden ließen, hob sie ihre Braue.

Die blau haarige stellte sich wieder brav an ihre Seite, wogegen sie den Bruder Setos neugierig nach sah.

Was hatten sie beredet, vielleicht doch eine Entscheidung gegen Chazz wo gegen dann auch all seine Zuversicht nichts wert war?

Als der, mit dem gefrorenem Meer dann meinte das sie beide zum Entschluss gekommen waren das es wohl die Einzige und Beste Lösung werden würde, freute sich Alexis zwar, dennoch nicht so euphorisch wie Blair.

Doch dagegen tun konnte sie wohl nichts, denn das Energiebündel ergriff ihre Hände so plötzlich das sie keine andere Wahl hatte als sich mit einem verlegenem auf Lächeln in ihr Unheil zu stürtzen.

Auch das leise auf flüstern, ihres Namens tat Blairs plötzliche Freude keinen Abbruch.

So spürte sie die missbilligte Hitze in ihre Wangen steigen- doch nicht hier!

Blair nahm sie es nicht übel, dennoch war es ihr peinlich direkt vor ihrem Direktor einen solchen Zirkus zeigen zu müssen.

Als sich die Schülerin endlich abreagierte und verstand das sie gerade am Anfang ihres Triumphzuges waren, wurde sie endlich wieder frei gelassen.

Peinlich berührt senkte sie tief ihren Blick, sodass ein paar blonde Strähnen ihr ins Gesicht fallen konnte um zu verdecken was nicht gesehen werden sollte.

Langsam biss sie sich auf die Unterlippe.

Das Loch im Erdboden, schien immer dort zu sein wo sie nicht stand, ein Jammer.

Als sie scheu auf blickte konnte sie fast ein Schmunzeln auf Setos gelockerten Gesicht erkennen.

Für einen Moment vergaß sie, das sie ihn direkt ansah, und das fast fasziniert.

Sie hatte es gewusst, Seto Kaiba war kein schlechter Mensch!

Und als Blair dann auch noch im nach hinein gemeint hatte das auch sie ihren Job noch für eine Weile behalten durfte schlug ihr Herz ein wenig höher.

Ja auf der einen und anderen Art und Weise hatte Blair sogar Recht..
 

Nachdem sie nun den beiden laut sprechenden Frauen in das Wohnzimmer zurück folgten.

Als Mokuba ein ziemlich zu klein zurück auf das Sofa nach Tea rutschte holte er kaum merklich tiefer Luft.

Nun ja, solange das Mädchen keinen Verdacht schöpfte das Mokubas Verhalten herauf beschworen hatte sollte es ihm egal sein, oder?

Mit verschränkten Armen vor der Brust blickte er herüber zu Chazz dessen verschlossene Mimik genauso undurchdringlich zu sein schien wie die seinige.

„Okay, wir sind uns dann am Ende doch wohl einig geworden. Wir schließen uns deinen Plan an.“,meinte Seto ziemlich trocken und siehe da, der Geschäftsmann war schneller zurück gekehrt als wohl eben noch Mokuba hätte vermuten können.

Und kaum, das er ausgesprochen hatte, natürlich mit einer ordentlichen Priese Erwartung, schien das kleine Mädchen mit den zwei Zöpfen ungehalten ihre Freude Ausdruck zu verleihen.

Hing von seiner Entscheidung wahrlich so viel ab das es andere so sehr störte wie ihn und Chazz und Mokuba?

Wohl schon, denn der hüpfende Flummi, schien selbst viel zu spät zu merken das ihre Freude ein wenig unangebracht und zu verfrüht gewesen zu sein schien.

Mit gehobener Braue blickte er zu dem jungen Mädchen das wahrlich nichts dazu konnte und sehr viel später merkte das es falsch war sich so offen zu freuen, dennoch war es ziemlich plötzlich gewesen, sodass selbst er kaum ein vages zu erahnenden auf schmunzeln verstecken konnte.

Die Blicke des Opfers jedoch entgingen ihn ebenso wenig wie die Verstörtheit der Schülerin wohl.

Die Röte auf den Wangen der anderen ließen ihn zur Seite weg blicken, wieso?

Ganz einfach, es war eine Sache Mokubas Bitte, etwas mehr zu Lächeln nach zu kommen in seiner Nähe, eine andere es beinahe vor so vielen Menschen zu gleich zu tun.

Mit kurz hervor gehaltener Hand entging er den forschendem Blick der Schulleiterin, die ihre rote Wangen wohl ziemlich erfolglos nur versteckt halten konnte.
 

Das auch die Akademie gefährdet war, schien Chazz vollkommen aus den Augen gelassen zu haben.

Er hatte daran gar nicht gedacht. Umso verblüffter zeigte er sich schließlich, als Blair eben jene Worte ausspuckte, die Alexis beruhigen und aufbauen sollten.

Natürlich .. warum hatte er nicht früher daran gedacht?

Seine Brüder hatten es schon einmal auf die Schließung der Duellakademie abgesehen, sie würden es wieder versuchen .. und dieses mal schienen sie ihrem Ziel näher als je zuvor.

Deswegen war Alexis also auch so besorgt ..

‚Trottel ..’, schimpfte er sich in seinen Gedanken selbst, ehe er seinen Blick auf den Präsidenten der Kaiba Corporation richtete.

Er nickte lediglich und schien entschlossener denn je die Party endlich steigen zu lassen.

Es würde kein Problem für ihn darstellen. Er würde sich heute Nacht ganz einfach in die Company hinein schleichen, um von da aus unbemerkt an den Hauptcomputer zugelangen.

„Schön, dann lassen wir die Party heute noch steigen!“, bemerkte er dann entschlossen, ehe er zu Alexis hin blickte, deren Anblick ihm ganz und gar nicht gefiel.

Sie war so unheimlich rot ..

Es gefiel ihm nicht sie so peinlich berührt zu sehen, jedenfalls nicht, wenn er nicht für ihr Verhalten verantwortlich war.

Wieso wurde sie diesem Kerl gegenüber rot? Und das obwohl er nicht einmal den Anlass dazu geben hatte, um sie erröten zu lassen ..

Wieso wurde sie nicht rot, wenn sie ihn einfach nur ansah?

Hmpf, stand sie am Ende etwa auf den Präsidenten der Kaiba Corporation? ..

Was sollte dieser Kerl nur so tolles und anziehendes an sich haben? Er konnte es sich jedenfalls nicht vorstellen, dass er seine Freundin – würde er denn wirklich eine richtige Freundin haben – gut behandeln würde.

Er würde dem Mädchen, welches er liebte gewiss niemals die Sterne vom Himmel holen wollen.

„Pff~ ..“, entfuhr es ihm nahezu beleidigt seiner Gedanken wegen.

Er hatte hier nichts mehr länger verloren.

Der Plan stand nun musste dieser nur noch in die Tat umgesetzt werden, doch bevor er nun verschwinden würde wandte er sich noch einmal an Alexis in der Hoffnung er könnte ihre Aufmerksamkeit erhaschen.

So ging er auf sie zu und beugte sich zu ihrem Ohr hinab, um ihr leise etwas in ihr Ohr hinein flüstern zu können:

„Keine Angst, Lex .. du wirst deinen Job nicht verlieren. Das lasse ich nicht zu!“.

Dann ließ er von ihr ab und ergriff ihr Handgelenk, um sie hinter sich her zu ziehen; schließlich wollte er nicht, dass sie noch länger hier verweilte.
 

Ihr Blick ruhte auf Mokuba, welcher sich plötzlich so auffällig ruhig verhielt.

Und ausserdem .. warum war er so rot?

Mit gehobener Braue betrachtete sie den schwarzhaarigen Jungen neben sich, welcher verlegen gen Boden blickte.

Merkwürdig .. was hatte er mit seinem Bruder noch besprochen, dass er plötzlich so merkwürdig war?

Dann, als die Rettung der Kaiba Corporation endlich zwischen den Fronten geplant schien, blickte sie dem Schwarzhaarigen nach, welcher die Blonde hinter sich her zog.

Offenbar schien dieser es plötzlich ziemlich eilig zu haben. Und das Mädchen?

Tea blickte zur ihr hin. Dieses stand noch immer hier herum.

Ha, ob sie Mokuba jeden Moment auf eine kleine Verabredung ansprechen wollte? Oder worauf wartete sie ..?

Nun ja, sie hätte jedenfalls nichts mehr länger hier verloren, wenn nun allgemein große Aufbruchstimmung zu sein schien.

Sie würde ihren Lohn noch von Kaiba verlangen wollen und dann selbst nach Hause gehen.
 

Er fühlte sich irgendwie beobachtet. Das alles hier war im auf einmal wirklich unangenehm.

Verlegen starrte er eine Weile zu Boden, ehe er seinen Blick nun vorsichtig hob, um zu dem Mädchen hin zu blicken, deren Namen er nicht einmal kannte.

Ihre Blicke trafen sich, woraufhin Mokuba noch intensiver errötete und sofort seinen Blick wieder senkte.

Oh, nein. Hätte er es sich doch lieber nicht gewagt zu ihr zu blicken.

Sie mochte ihn also wirklich ..?

Aber sie kannten sich doch überhaupt nicht ..?

Merkwürdig, das er sich ausgerechnet jetzt so viele Gedanken darüber machte, wo es doch nun viel wichtigeres gab ..
 

Nun das Chazz und Alexis sich eilig auf und davon machen wollten, das passte ihr absolut nicht in den Kram, wieso?

Ganz einfach, Erstens konnte sie nicht so schnell mit kommen und zweitens, sie gingen viel zu eng einander fort und drittens, hatte sie doch selbst eine Herzensangelegenheit zu äußern!

Eilig sah sie zurück, die Zeit drängte und alleine hier stehen bleiben wollte sie auch nicht, aber..!

Dann schloss sie fest die Augen, ganz fest eher sie direkt auf Mokuba zu ging der ziemlich verschämt auf dem Sofa neben Tea saß.

Das sie und Seto auch noch hier waren, war schwer zu übersehen aber für sie schon machbar.

Wie lange hatte sie denn auch jene erneute Begegnung warten müssen?

Wie ewig waren ihre Träume auch wenn sie ihn kaum direkt gesehen hatte?

So ergriff sie eine seiner Hände, während ihre blauen langen Zöpfe nervös auf und ab wippten.

„Mokuba, du musst mich unbedingt besuchen kommen in der Akademie!“, piepste sie etwas zu hoch und fing an nervös auf zu lächeln.

„Dann geh nach Alexis und frag nach Blair, ja?“, fragte sie dann noch hibbeliger auf und wand sich nervös um.

Sie senkte ihren Blick dann und stürmte an Seto vorbei, in den Flur in dem auch Chazz und Alexis verschwunden waren.

„Hey wartet auf mich! Chazz!“, rief sie ihm nach, und mit voller Absicht, denn immerhin sollte er es sich nicht wagen ihre Alexis zu entführen.

Ihr Herz schlug schnell gegen ihre Brust und ihre Wangen waren ganz warm, aber es war okay, denn ihr eiliges Laufen wurde von einem zufriedenen Lächeln voran getrieben.

Das sie es sich vor den anderen getraut hatte, machte sie stolz und vielleicht.. ganz.. vielleicht würde er ja wirklich eines Tages vor bei schauen und bis dahin würde sie noch weiterhin heimlich von ihn schwärmen.

Unstimmigkeiten [Azureshipping III]

Seto Kaiba sah dem Liebesgeständnis absolut verblüfft auf.

Seine abwehrende Haltung gab er vollkommen auf, während er aus großen Augen dem Mädchen lauschte.

So viel Courage hatte er ihr nicht zugemutet, wie Mokuba auf den Überfall reagierte?

Wohl ganz leise und stock steif.

Kein Wunder, er selbst wüsste selbst ja kaum anderes sich zu geben.

Als das Mädchen voller Energie dann mit roten Wangen und gesenkten Blick an ihm in den Flur huschte blinzelte er erschrocken auf, sah dann aber wieder herüber zu den beiden Gesellen auf dem Sofa.

Sprachlosigkeit war etwas, was Seto kaum kannte, nun aber ganz genau wusste zu gebrauchen, in dem er schwieg.

Was war das eben gewesen, und was war wirklich passiert?

Das ungleiche Paar, das die Leiterin der Akademie und dieser Princeton abgaben waren ja schon ziemlich zu viel des guten, die Spitze allerdings des Zirkus bildete das quirlige Mädchen mit viel zu vielen losen Worten.

Dann holte er tief Luft und setzte sich selbst in einen weiten Lederstuhl der genauso schwarz war wie die Garnitur.

Es war selten das Seto sich freiwillig setzte wo doch Tea mit ihm in einen Raum zu bleiben schien.

Nicht nur Mokuba schien nun ziemlich rot zu sein, nein auch der Ältere Bruder schien wohl ebenso wie Tea einfach nur überrannt zu sein von der Tatsache, das es tatsächlich Leute gab die so waren wie Blair, vollkommen neben der Spur, oder einfach nur mutig zu sich und ihren Gefühlen gegenüber?
 

Ziemlich sprachlos saß Tea dort und sah dem Mädchen nach, welches wirklich unheimlich viel mut bewiesen hatte in jenem Moment, als sie Mokuba dazu eingeladen hatte sie einmal besuchen zu kommen.

Wow~ ..

Ein amüsiertes Grinsen huschte über ihre Lippen, als sie nun zu Mokuba hinab blickte, welchen sie kurz mit ihren Ellenbogen in die Seite stieß, um ihn ein klein wenig aufzuziehen.

„Hey, Casanova. Ich wusste ja gar nicht, dass du so beliebt bei den Mädchen bist!“, witzelte sie kichernd, obgleich sie sich mit dem Gedanken selbst kaum anfreunden konnte ..

Ja, ehrlich gesagt war sie wirklich ein kleines bisschen eifersüchtig ..

Ihr Kichern erstarb recht zügig, als sie ihren Blick nun nachdenklich gen Boden richtete, während sie Kaiba selbst kaum beachtete.

Wenn Mokuba wirklich eine Freundin hätte, dann würde er sie nicht mehr brauchen oder ..?

Sie war wirklich sehr gerne für ihn da .. unheimlich gerne.

Irgendwie war er wie ein kleiner Bruder für sie und sie wollte ihn nun wirklich nicht verlieren ..
 

Blair war also ihr Name.

Peinlich berührt sah Mokuba zu der Tür, aus welcher sie soeben verschwunden war.

Es war ihm wirklich unangenehm .. gerade vor seinem großen Bruder und vor Tea, welche ihn auch sogleich begann aufzuziehen, was ihn nur noch mehr in Verlegenheit stürzte.

Das war das erste Mal, das ein Mädchen ihn eingeladen hatte ..

Es war auch das erste Mal, das ein Mädchen interesse an ihm zeigte .. oder hatte er es zuvor nur immer nicht wahrgenommen, weil er ohnehin kaum interesse gegenüber Mädchen gezeigt hatte?

Vielleicht ..

Oh, warum war er nur so schrecklich nervös?

Er konnte nichts auf Teas Bemerkung erwidern, weil er seinen ganz eigenen Gedanken nachhing.

Gedanken, die sich um das Mädchen drehten, die er wirklich gerne wiedersehen wollte ..
 

Der Ältere blieb sitzen und beobachtete das vertraute Spiel zwischen Tea und Mokuba.

Und es fiel ihm auf, das er etwas verpasst hatte, die ganze Entwicklung derer Freundschaft hatte er vollkommen übersehen.

Viel zu beschäftigt war er dazu gewesen als das er das Schauspiel nun als normal befand.

Es war merkwürdig mit an zu sehen wie vertraut die beiden mit einander doch um zu gehen schienen.

Teas Worte fanden viel zu leicht und viel zu eilig Stille.

Kurz musterte er Mokuba, dann jedoch viel sein Blick musternd und forschend auf die verstummte.

Was war da denn zu erkennen?

Plötzlich einkehrende Einsicht oder war da Jemand am Trauern?

Langsam lehnte er sich auf dem Sessel zurück und stemmte ein Ellbogen auf die Sessel lehne, beugte sich mit seinem Gesicht zur auf gestemmten Faust und betrachtete das Stille Paar als Beobachter.

Zwischen den beiden die er sich nun besah war eine richtige Freundschaft entstanden nicht wahr?

Es war merkwürdig und dennoch beruhigte es ihn ungemein das es so gekommen war wie es nun zu sein schien.

Tea hatte verraten das sie nicht wusste wie leicht es Mokuba zu haben schien gegenüber Mädchen und verriet sich selbst dabei.

Mokuba hatte es scheinbar verdammt einfach sogar ihr gegenüber gehabt, denn langsam schien Seto dahinter zu blicken.

Tea war so still weil Mokuba es so einfach hatte und gehabt hatte ihr gegenüber Sympathiepunkte zu sammeln.

Verrückt war die Welt, ihn schien sie zu hassen und seinem jüngeren Bruder lag sie zu Füßen.

Das er freiwillig länger als nötig bei Mokuba und auch, oh Wunder, bei Tea blieb war in den vielen Wochen ihrer Anwesenheit wahrlich noch nie einmal vorgekommen.
 

Als Mokuba aufsah, traf er auf dein Blick seines großen Bruders, was ihn abermals erröten ließ.

Er fühlte sich ganz und gar nicht Wohl in seiner Haut .. jedenfalls nicht hier vor Tea und Seto.

Er hatte noch nie eine Freundin gehabt. Es war merkwürdig zu wissen, dass ein Mädchen plötzlich so großes Interesse an ihm hatte ..

Noch merkwürdiger war dieses Gefühl in ihm, welches ihm zuflüsterte sie bald wiedersehen zu müssen.

Er kannte es nicht .. es war im fremd und doch fürchtete er sich nicht davor.

Nein, er wollte Blair wirklich gerne wiedersehen.

Sie schien nett zu sein und ausserdem .. ausserdem war sie wirklich hübsch.

Ohne ein Wort an Seto oder Tea zu verlieren stand Mokuba plötzlich gedankenverloren auf und verließ das Zimmer.

Er konnte in diesem Augenblick irgendwie nur noch an das Mädchen denken ..

Schon verrückt ..

Ob sie sich wohl darüber freuen würde, würde er sie schon bald besuchen kommen?

Bestimmt ..

Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen.

Ja, er freute sich auch schon .. wirklich ..
 

Viele Gedanken schossen durch ihren Kopf. Gedanken die sich nur um Mokuba drehten.

Wenn sie das Problem beim Namen nennen müsste, dann war es Angst, nicht wahr ..?

Angst Mokuba als Freund zu verlieren ..?

Vielleicht ..

Aus dem Augenwinkel heraus sah sie wie Mokuba aufstand und schließlich das Zimmer verließ.

Nun gut, er war ein Teenanger. Sein Verhalten war bestimmt vollkommen normal ..

Leise Seufzend stand auch Tea kaum einen Augenblick später auf, ehe sie ihren Blick nun auf Kaiba richtete, welcher vollkommen ruhig – ihrer Meinung nach schon fast viel zu ruhig – dort in seinem Sessel saß.

„Hör mal, Kaiba .. Ich wollte heute gerne meinen Lohn haben!“, drang es dann plötzlich über ihre Lippen, während sie ihn dabei selbst kaum ansah.

Danach würde sie nach Hause gehen .. oder?

Es würde ja wohl kaum einen Sinn machen noch länger hier zu bleiben .. schon gar nicht wo Mokuba gewisse Dinge erst einmal selbst verarbeiten musste.
 

Nachdem Mokuba mit Schamröte sich von dannen gemacht hatte blieben er und Tea alleine zurück.

Es war selten und eher unnatürlich das sie einander nicht gleich sofort aus dem Weg gingen und wie er fest stellte hatte Tea einen festen Grund dazu.

Und am Ende hatte ihr Bleiben sogar einen Grund, es ging wie immer nur um das Geld nicht wahr?

Sollte Tea am Ende wohl genauso 'Tussi' sein wie all die anderen die sie hasste, die sich doch nur dem Geld wegen anderen an den Hals hingen?

Mit blauen Augen musterte er sie gelangweilt, ihr gewollter Ausdruck und ihre fordernde Stimme ließen ihn absolut unbeeindruckt.

„Du vergisst wohl, das ich nicht Mokubas Vater bin, sondern lediglich sein Bruder. Mein kleiner Bruder ist sicherlich alt genug um seine Finanzen selbst zu regeln, meinst du nicht auch?“, fragte er dann eisig auf eher er sich aufrichtete.

Der Größenunterschied zwischen ihnen war gewaltig.

Unermüdlich sah er zu ihr herüber und verminderte den großen Abstand noch nicht, vorerst blieb er auf Distanz.

Das er ihren Worten von vor hin hatte lauschen können, wusste sie nicht und doch hatte sie nahe zu panisch Allergisch auf ihn oder einen Zusammenhang reagiert sobald es um etwas ging das sie beide betraf.

Ob er ihre ungesunde Allergie nutzen sollte um sich ihrer Worte wegen zu rächen?

Seto war kein Spielkind in dem Sinne, doch liebte er es wohl auf seine eigene Art und Weise und seinen Spielregeln sich zu amüsieren.

Sollte er ihr beweisen wie widerlich er war?

Sollte er ihren dummen Vorurteilen ihn gegenüber noch mehr Gründe geben aufrecht erhalten zu bleiben?

Sollte er ihr zeigen wie sehr sie doch Recht hatte, als sie ihn einen arroganten und versnobbten Mistkerl schimpfte?

Rache würde er so oder so aus üben, wieso also nicht jetzt gleich bei der Erst Besten Möglichkeit die sich dazu anbot?

Wie war es gewesen ihrer Meinung nach spielte er doch nur mit den Frauen?

Vielleicht würde er sich ja nicht einmal zu schade sein selbst den letzten und nötigsten Notgroschen zu nehmen, selbst wenn es Tea wäre?

Wie würde sie denn überhaupt darauf reagieren, wenn er sich so gab wie sie ihn beschrieb?

Denn all diese Vorurteile und weiterhin fest gesetzten Ideen die seiner Person galten waren nicht wirklich er, sondern bloß eine Phantasie ihrerseids.

Sollte er versuchen ihre erdachte Figur die ihm galt zu personifizieren?

Sollte er ihr zeigen das all ihre Vorurteile mit einem schlag eine neue Wahrheit finden würden und nicht gegenüber irgendeiner Frau sonder ihr?

Ja, vielleicht hatte er sich einen solchen Spaß heute Abend redlich verdient nach dem was man mit ihn nicht schon alles angestellt hatte würde es ihm gut tun, und Tea würde ihn endlich vollkommen in Ruhe lassen!

Nicht sehr langsam trat er auf sie zu, dennoch wirkte er in diesem Moment nicht bedrohlich als er vor ihr halt machte und sie ansah mit schief gelegtem Kopf und der deutlichen Arroganz im Blick der einzig und alleine ihr galt.

„Ich glaube das ich bald dazu geneigt bin dir einmal zu zu stimmen.“, sagte er leise auf und ein gebannter Unterton ließ sie sich kaum befreien vom zu hören.

Für einen Moment trafen sich ihre Blicke und Seto betrachtete zum Ersten Mal überhaupt das freie blau in ihren Seelen spiegeln die leicht irritiert in sein gefrorenes Meer begannen zu blicken.

Langsam hob er eine Hand, während die andere sich in seine Hüfte stemmte.

Tea stand nicht gänzlich mit dem Rücken zur wand, aber hinter ihr lag nur das Sofa auf welchen sie auf gestanden war um ihren Lohn zu fordern.

So konnte er seine Hand unter ihr Kinn legen und sie weiterhin wortlos dazu auffordern auf zu blicken.

„Am Ende bleiben die Frauen nur bei mir stehen, um an das Geld zu kommen... ganz genauso wie du es schon immer behauptet hast.“, sprach er nicht mehr so laut auf wie er es sonst immer tat.

Dennoch tat diese Haltung, die belegte ruhige und langsame Stimme seiner Dominanz keinen Abbruch, ganz im Gegenteil so gefährlich nahe war er ihr in seinem Leben wohl noch nie freiwillig gekommen.. und sie kannten sich eigentlich und zu seiner Schande schon viel zu lang.

Langsam löste er seine Hand von ihrem weichen Kinn zeigte ihr ein schmunzeln (!?) welches bittersüß und nicht wirklich wahr zu sein schien.

„Und selbst du scheinst nicht die Ausnahme zu sein, die die Regel bestätigt.. wieso sonst bist du das Erste mal länger als nötig mit mit in einem Raum und das alleine?“, fragte er auf, mit leichter Frage die seine blauen Augen nicht länger in ihren Augen verharren ließ, sondern umher wandern auf ihrem Gesicht.

Seto richtete sich, nachdem er sich sanft vor gebeugt hatte wieder auf und der Größenunterschied nun im direkten Vergleich war gespenstisch.

Ja, Tea sollte es sich Mal durch den Kopf gehen lassen, am Ende hatte sie selbst nicht einmal vor besser zu sein als die anderen oder es anderes zu versuchen ihn gegenüber.

Am Ende war sie wie alle anderen Frauen auch nur auf sein Geld aus, dies alleine reichte als Grund aus das sie so lange wie selten mit ihm die selbe Luft zu atmen begann.

Tea war naiv und dumm und würde in seinen Augen immer ein kleines Mädchen bleiben.

Würde er ihr die Tatsache ausgeredet haben, mit wenigen Worten das es nicht einmal um ihn ging sondern wirklich nur um Mokuba?

Hatte seine Nähe auf sie diese fundamentale Sache Auswirkungen auf das sie sich seinen Worten einzig und alleine so wie gesagt annehmen würde?

Seto spielte mit Frauen- gerne er bewies es ihr solange sie daran glauben wollte.

Der Präsident der Kiaba Coporation würde nur mit Geld an Frauen kommen – abermals würde Seto ihr gerne genau dieses Hirngespinst verfestigen.

Ein arrogantes Arschloch war er, was er ihr am liebsten bestätigen wollte in dem was er tat.

Auf das seine makellos sitzende Maske niemals verrutschen sollte..
 

Ihren Lippen entwich ein Laut der Empörung, als er es wagte solche Worte ihr gegenüber in den Mund zu nehmen.

Er .. er wagte es .. er wagte es sie mit anderen Frauen zu vergleichen, die nur auf das eine aus waren: nämlich auf sein Geld?

Tea war so wütend und empört über seine Worte, dass sie kaum realisierte, woher er nur wissen konnte wie sie über ihn dachte.

Sie dachte in diesem Moment nicht daran, das er ihren Worten im Flur lauschen konnte.

Sie dachte einfach nicht daran, weil sie in diesem Augenblick nur an eines dachte und zwar wie sie ihm am besten den Hals herum drehen konnte!

„Ich soll keine Ausnahme sein? Ha! Ich würde bestimmt niemals wie eine Klette an der kleben, um dir falsche Liebe vorzusäuseln, die mich näher an den Geld bringt!“, empörte sie sich, während sie standhaft stehen blieb und ihre Hände zu Fäusten ballte.

Er sollte sich nicht wagen noch näher zu kommen!

Er sollte sich nicht wagen noch einmal so etwas zu behaupten!

„Du vergisst wohl, dass ich nicht wegen dir hier bin! Ich bin Mokubas Nachhilfelehrerin also vergleich mich nicht mit deinen dämlichen Betthasen!“, platzte es überaus fassungslos aus ihr heraus, während sie ihn mit schrecklichen Todesblicken bedachte.

Dieser Macho. Dieser Angeber. Dieser .. dieser ..!

Was glaubte er eigentlich wer er war?

„Bah, du spinnst ja wohl total!“, knurrte sie, ehe sie nun geschickt an ihm vorbei huschte, damit sie nun auf Distanz neben ihm stehen konnte und nicht länger direkt vor ihm, während sie das Sofa gefährlich Nahe in ihrem Rücken wissen musste.

„Im Gegensatz zu deinen Betthasen habe ich es nicht nötig mich an so Kerle wie dich heran zu schmeissen, um an Geld zu kommen!“, zickte sie ungestüm, während sie eine Faust bedrohlich in die Höhe gestreckt hielt.

Und in diesem Moment huschten ihr die Worte des Mädchens durch den Kopf ..

Sie glaubte, dass er und seine Beziehungen nicht egal waren, weil sie sich fast ständig Gedanken darüber machte, nicht wahr ..?

Ha, lächerlich. Vollkommen lächerlich.

Sie würde diesem Kerl nicht einmal für eine Millionen zu Nahe kommen wollen!

SIE war nämlich nicht käuflich – oh nein!
 

Tea war und blieb wohl naiv, egal wie alt sie sein würde, egal wie lange sie sich nicht sehen würden.

Mit funkelnden Blick bedachte er ihre Aggressivität.

War sie Lebensmüde?

Nicht nur das ihre Worte außerordentlich angriffslustig ihm galten, nein ihre Gebärden ließen quasi eine Einladung sinnlos werden das er sie aus dem Haus werfen sollte nachdem er ihr den Hals umgedreht hatte.

Schade, seine Idee hatte keine Lösung gefunden, am Ende war sie doch wieder mit dem Namen seines Bruder rechtzeitig in Sicherheit gesprungen- für´s Erste.

Jedoch wollte er sie ihrer harten Worte wegen nicht unbestraft gehen lassen, ob sie schon genug Rache erhalten hatte?

Noch lange nicht und wenn er sie verschieben oder an einem anderen Tag fortsetzen musste, sie würde noch lange ihrer doch gehörten Worte leiden müssen und sei es durch seine eigenen persönliche und bloße Anwesenheit.

Der Abstand war nicht gewaltig den sie sich bewahrte nun, und mit der rohen Geste um ihrer Worte Ausdruck zu verleihen war er abermals geschrumpft.

Seto tat sich nicht lange daran um zu überlegen was er hier eigentlich tat, vielleicht brauchte sogar er ab und ein wenig 'Spaß'.. oder Ablenkung?

Tea war dumm wie mutig, denn sie sagte was sie dachte, ein Wunder das sie mit jener Einstellung in seiner Nähe sich noch traute zu bewegen.

Mit einem Handschlag hielt er sie am Handgelenk fest und abermals verringerte er durch einen einfachen Schritt ihre kleine sichere Welt.

Fest blickte er herab zu ihr und zog den Arm sanft aber mit Zwang näher zu sich heran sodass sie gar nicht die Chance bekam zurück zu weichen, sondern im Gegenteil bleiben musste und aushalten das er sich wieder zu ihr herab beugte um ihr zu zeigen wie klein sie war, auf jegliche Art und Weise sobald sie sich versuchte ihm gegenüber zu behaupten.

Seine eisblauen Augen, seiner absolut makellose Maske, all dies warte er für sie- warum?

Damit sie noch mehr Gründe hatte ihn zu hassen um ihn endlich in Ruhe zu lassen.

Sie wollte dumm herum palavern und meinen ihn damit nur gut zu kennen?

Bitte er würde ihr jeden dummen Gedanken untermauern auf dass sie sich in ihren eigenen Worten irgendwann einmal verlaufen würde ihm gegenüber.

Woher nahm sie sich die Frechheit überhaupt so über ihn zu urteilen?

„Jetzt halt Mal die Luft an, sonst muss ich dir noch an den Kopf werfen das du in all den Jahren noch schlimmer geworden bist mit deinen Vorurteilen als zuvor!“, giftete er zurück, leise.

Mokuba sollte dieses Mal sich aus allen raus halten, was er nicht mal hoffen musste, da der Jüngere nun ziemlich mit sich zu tun haben schien.
 

Es war merkwürdig. Je länger sie mit ihm in diesem Raum verweilte umso schneller schien die zuvor noch in ihr aufgekeimte Wut und Empörung ihm gegenüber an Ausdruck zu verlieren.

Er hielt sie fest, doch Tea hielt ihren Blick zur Seite gerichtet, um nicht in seine Augen sehen zu müssen.

Er war ein solcher Idiot ..

Er redete davon, dass sie keine Ausnahme sei und doch machte auch er keine Anstalten diesen Raum zu verlassen.

Warum tat er es nicht einfach, wenn ihr seine Anwesenheit so auf den Keks ging?

Ihr Blick veränderte sich schnell.

Etwas merkwürdiges lag in ihrem Blick ..

„Wenn dich das alles so stört, warum reitest du dann weiter auf dem Thema herum? Du hättest mir auch einfach sagen können, dass wenn ich die Bezahlung für meinen Job will mich an Mokuba selbst zu wenden habe!“, begann sie leiser als zuvor, als sie ihn nun wieder fest und nahezu vorwurfsvoll ansah.

„Stattdessen ziehst du mir gegenüber irgendwelche falschen Schlüsse!“, fügte sie noch stur hinzu, während sie sich versuchte aus seinem Griff zu lösen.

Er war stark .. und zudem hielt er sie zu ihrem Pech einfach viel zu geschickt fest.

„Wenn das alles so wäre wie du sagst, dann habe ich dir deinen dämlichen Tee damals natürlich auch nur gebracht, weil ich mir Zusatzlohn erhofft habe, ja?“, murrte sie dann und blickte wieder zur Seite.

Was tat sie nun ..?

Das was sie eben gesagt hatte, hätte sie sich verdammt nochmal verkneifen sollen.

Nicht das er nun noch auf die noch absurdere Idee kommen würde, sie hätte es getan, weil sie sich um ihn gesorgt hatte oder dergleichen.

Oh, Zwickmühle. Das nächste Mal sollte sie doch besser ihre Klappe halten!
 

Mit festen Blick malträtierte er sie und das wohl mit Erfolg, denn immerhin konnte sie seinen Blicken kaum stand halten und sah nur manchmal in einem neuen Aufschwung von Mut mit unpassenderen Worten als zuvor auf.

Was plapperte sie für wirres Zeug?

Hatte das Mädchen mit den blauen Haaren da im Flur doch sehr viel mehr Wahrheit heraus gelockt als Tea es selbst geahnt hatte Preis zu geben?

Als sie sich erfolglos lösen wollte und anschließen Worte sagte für die sie eigentlich gar nicht mehr hier stehen bleiben dürfte, ließ er ihre Hand eilig los und ging freiwillig einige Schritte zurück, gleich so als hätte er erst jetzt gespürt das ihre Nähe Gift für ihn zu sein schien.

Sie Widersprach sich innerhalb weniger Atemzüge so oft selbst das es Seto schlecht dabei werden konnte.

Was wollte sie ihm eigentlich sagen?

Das sie ihn absolut nicht ausstehen konnte und am liebsten bis in alle Ewigkeit verfluchen wollte, oder das so etwas wie Mitleid in ihrem Unterton mit schwang?

Als sie sich so gar nicht mehr aufraffen konnte ihn an zu sehen musterte er sie skeptisch und schwieg für einen Moment um sich neu zu sammeln.

War sie noch ganz bei sich das sie sich so ihm gegenüber äußerte gleich so als wollte sie, das er all dies Missverstand?

„Du bist vollkommen verrückt.“, sagte er dann leise, beinahe Fassungslos auf und war nun der, der den Abstand warte.

„Hör dir doch mal zu! Erst regst du dich über meine Frauengeschichten auf- die dich im Grunde genommen einen feuchten Dreck angehen – und dann meinst du dich auch noch in jene einmischen zu wollen.“, meinte er forschend, während er sie bei sich behielt mit bloßen Blicken.

Ja, erst regte sie sich vollkommen zu Unrecht ihm gegenüber auf, was er denn mit den Frauen dieser Welt sich traute zu treiben, nur um anschließend selbst zu jene gehören zu wollen.

Dann schüttelte er leicht den Kopf, vielleicht hatte er die Worte aus dem Flur doch nicht hören dürfen, denn selbst dort hatte sie sich über Dinge angefangen zu beschweren die ihr doch so offensichtlich ganz egal waren, das es weh tat zu hören zu müssen wie sie plötzlich vom Gegenteil sprach.

Was tat sie eigentlich die ganzen Wochen schon hier im Haus?

War Mokuba nicht in zwischen in spitzen Schüler, so sehr wie sie hier ihre Zeit vergeudete?
 

Wo waren doch gleich die Freiwilligen, die sie umbringen wollten ..? Hoffentlich waren sie in der Nähe, dann würde sie sich nicht die Hände schmutzig machen, würde sie es selbst erledigen müssen.

Oder sollte sie es am Ende doch Kaiba überlassen, der ihr ohnehin schon viel zu lange den Hals herum drehen wollte?

Als er plötzlich – zu ihrem Glück! – von ihr abließ und zurück wich, hob sie ihren Blick und sah ihn aus großen Augen nahezu erschrocken an.

Jetzt war sie schon beinahe dazu geneigt mit ihm eine Meinung zu teilen, denn er hatte recht ..

„Ja, ich bin verrückt!“, sagte sie, als sie ihre Hände in ihre Hüften stemmte.

„Verrückt, weil ich immer noch hier bin!“, endete sie dann, als sie nun an ihm vorbei lief, um diesen Raum endlich zu verlassen.

Warum hatte sie das gesagt ..?

Es war doch nicht wirklich am Ende so, dass sie sich nur so darüber geärgert hatte, weil es ihr vielleicht ganz und gar nicht passte wie es war ..?

Hatte dieses Mädchen etwa recht ..?

Nein, sie teilte nur mit Mokuba die Meinung, die „Ex-Freundin“ von seinem Bruder nicht ausstehen zu können, nicht mehr und nicht weniger.

Eigentlich war es ihr doch egal ..

Aber warum plapperte sie dann solche Dinge daher ..?

Allmählich wurde Tea wirklich nervös. Nervös, weil sie ihre Gedanken dies bezüglich einfach nicht ordnen konnte ..

Nervös, weil sie das Schlimmste befürchtete ..?

Doch was sollte sie schon befürchten müssen ..? Sie war nicht eifersüchtig auf Kaibas Betthasen, weniger noch machte sie sich um ihn Sorgen oder Gedanken, bis schließlich eine leise Stimme tief in ihrem Inneren sie lautstark als Lügnerin bezeichnete.

Sie hatte sich sogar sehr viele Gedanken gemacht und am Ende hatte sie sich sogar um ihn gesorgt, wobei sie sich natürlich zurecht einredete, dass sie dies alles nur Mokuba zu Liebe getan hatte, weil er auch unter der Krankheit seines Bruders und der Sorge um ihn zu leiden hatte ..
 

Als sie sich plötzlich so in ihrem einzigen Fluchtweg davon laufen sah hob er die Braue, sah ihr nach und zum Teufel mit ihm er folgte er bis er selbst sich in der Wohnzimmertür stehend wieder fand um ihr dabei nach zu gehen wie sie durch den Flur ging, auf und davon ohne Lohn.

Seto Kaiba war wirklich perplex.

Beinahe getroffen von ihrer Sprunghaftigkeit die sogar ihn, den Jongleur der Worte gänzlich ohne auskommen ließ.

Kopf schüttelnd hielt er sich diesen.

Plötzlich kamen ein paar Worte zurück und als die Haustür schwer ins Schloss krachte zuckte er zusammen.

Eiversucht.

Das eine Wort kam, während sie ging.

Dann öffnete er langsam seine Augen die er geschlossen hatte und ließ die Hand von seinem Haar rutschen eher er ziellos auf seine Handfläche starrte, die zuvor noch ihr Handgelenk fest gehalten hatte und ihr Kinn berührt.

Das konnte doch nicht nur das eine Wort sein das ihm jetzt dazu einfallen sollte oder?

Mit leicht erschrockenem Blick starrte er in den dunklen Flur der keine Tea mehr versteckt hielt.

Oh nein..was hatte er sich da jetzt nur ein gebrockt, beziehungsweise tat sie sich selbst jetzt an damit?

Keiner der beiden konnte den anderen länger als nötig in seiner Nähe aus halten ohne an zu fangen bissig zu werden.. war das etwa schon eines der Anzeichen für ihr Verhalten?

Eilig wand er sich zurück ins Wohnzimmer um sich zu setzen.

Jetzt wo Tea fort war, hinterließ sie den bleibestens Eindruck, unglaublich aber wahr.

Kaum traute er sich nachdenklich die Augen zu schließen denn auf einmal ergaben die kleinen seltenen Momente einen Sinn.

Wieso sonst hatte sie versucht mit ihm zu reden als sie ihm Tee gebracht hatte- ausgerechnet ihm!

Eilig öffnete er seine Augen wieder, denn er wollte gar nicht weiter anfgangen mit bunten Farben das vorerst noch weiße Blatt zu bemalen.. oh nein.
 

Endlich entwich ihren Lippen ein erleichtertes Seufzen.

Endlich, als sie aus dem Haus hinaus getreten war ..

Es war schon spät und ein wenig kühl, doch tat die frische Luft plötzlich unheimlich gut.

Vielleicht half es ihr auch dabei ihr Gemüt ein wenig abzukühlen ..

Sie wusste nicht warum sie sich so verhalten hatte wie sie sich verhalten hatte.

Sie hatte keine Erklärung darauf.

Sie wusste aber, dass dieses Mädchen sich irrte. Sie interessierte sich nicht an Kaiba. Sie war nicht eifersüchtig, noch kümmerten sie seine Affären etwas ..

Nein, es ging ihr immer nur um Mokuba, dessen Wohlergehen ihr wirklich am Herzen lag.

Tea schritt schnell nach Hause, um sich endlich in ihrem Bett verkriechen zu können; dort wo sie gott sei dank alleine war!

Nachdenken wollte sie nicht mehr ..

Nein, am besten sie würde das alles einfach vergessen.

Vielleicht sollte sie sich auch den nächsten Tag einfach nicht bei Mokuba und seinem Bruder blicken lassen.

Oh ja, das war keine so schlechte Idee. Sie würde Mokuba einfach sagen, dass es ihr nicht so gut ging und somit würde sie auch einen Tag Zeit haben die Geschehenisse des Abends einfach zu vergessen.

Genau, perfekt!

Und dann würde alles wieder in geregelten Bahnen laufen ..

Sie würde Kaiba aus dem Weg gehen. Sie würden sich keines Blickes würdigen. Sie würde einfach da weiter machen wo sie aufgehört hatte!

Karten [Valentinshipping VIII]

Nachdem sich Chazz mit aufmunternden Worten an sie richtete, blickte sie ihn verdattert an, doch nicht all zu lange hatte sie Gelegenheit dazu.

Als er ihr Handgelenk ergriff stolperte sie ihm überrascht nach, woher hatte er denn plötzliche diese Gedanken genommen?

Heiß und Kalt wurde ihr hier in dem Haus, oder war es bloß weil sie zwischen Seto Kaiba und Chazz Princenton hatte atmen müssen?

Mit kalten Hände folgte sie ihm und blickte zurück, wo blieb Blair?

Nervös sah sie zu dem, der sie unermüdlich voran zog gleich so, als ob es ihm schwer fallen würde in diesem Anwesen weiterhin Luft zu holen.

„Aber Blair..“, meinte sie nur sterbend auf während sie begann zu spüren das es Chazz nicht egal war, aber so sehr ignorierte das der Weg nach draußen wichtiger zu sein schien als ihre Freundin und Bodyguard.

Was hatte der vorher gehende denn auf einmal, oder bildete sie sich seine Art nur ein?

Langsam kamen seine Worte zurück in ihr Gedächtnis, während sie voran gezogen wurde.

Chazz würde versuchen zu gewinnen, nicht wahr?

Er wollte endlich gegenüber seinen Brüdern nicht länger als Verlierer dar stehen, und auch Seto Kaiba wollte er sicherlich beweisen das er keine Niete war wie zu Anfang an gedacht, oder?

Und.. am Ende wollte er sogar ihr vielleicht beweisen das er es schaffen würde, nicht wahr?

Als sich Blair endlich zur Wort meldete traten sie und der andere schon aus der Haustür die sie erstaunlich sicher gefunden hatten.

Und als Chazz sich wohl gar nicht an den Gedanken gewöhnen wollte ihr Handgelenk los zu lassen, spürte Alexis nicht nur seine Hand, sondern auch Blairs nass kalte Hand um die freie sich schließen.

Perplex sah sie herab zu der blau haarigen dessen Atem schnell und nervös ging, dennoch schien sie auf einmal ziemlich erleichtert zu sein.

Natürlich,sicherlich weil sie endlich aus dem großen kalten Haus gekommen war, nicht wahr?

So also hielt sie den einen an der linken und die andere an der rechten Seite.

Okay, zwischen den beiden würde sie wohl leider das Letzte Wort haben.

Seufzend gab sie sich geschlagen, gehörte sie eben zu beiden , mehr oder weniger gewollt.

Dann jedoch, Blair nicht von sich weisend, genauso wenig wie Chazz sah sie ihn wieder an.

Dunkelheit hatte sich wie ein schweres Sternenloses Tuch über die Stadt gelegt und ließen den jungen Mann wie ein mysteriöser Schatten erscheinen.

Für einen Moment schluckte sie und sprach leise ihre Gedanken aus.

„Wie kommst du denn nach Hause, Chazz?“, fragte sie dann bekümmert und wartete ungeduldig auf seine Antwort.

Immerhin wohnte er nicht in Domini sonst hätten sich ihre Wege sehr viel eher gekreuzt..
 

So ein verdammter Mist aber auch. Warum konnte er diese kleine Kröte nicht einfach abhängen? Sie würde ihn wohl weiterhin bis in alle Ewigkeit genau beobachten, wenn er in Alexis Nähe war.

Sie hätte Angst, dass er Alexis verletzte, nicht wahr ..?

Im Grunde sprach doch jene Tatsache voll und ganz für sich, denn dies musste bedeuten, dass Alexis sehr viel an ihm lag, was selbst Blair Wind bekommen haben musste.

Zu seinem Unglück holte Blair sie ziemlich schnell ein. Zu seinem Glück allerdings waren sie ebenso schnell endlich aus diesem Anwesen heraus.

Sein Plan würde beginnen .. und er würde Früchte tragen. Zu viel stand einfach auf dem Spiel um eben jenen scheitern lassen zu können.

Zum einen würde er sich endlich an seinen Brüdern rächen können, in der Hoffnung sie würden dadurch ihre Fehler lernen und zum anderen würde er auch Alexis helfen können, was ihm unheimlich wichtig war.

Die Kaiba Corporation an sich kümmerte ihn gar nicht.

Wie er nach Hause kommen würde ..? Nun, ganz einfach ..

„Leihst du mir mal kurz dein Handy?“, fragte er sie, ehe er ihr ein verheissungsvolles Lächeln schenkte, als sie ihn so verblüfft ansah.

Sein Handy hatte er nun leider zerstört, was er kaum bekümmerte.

Als er nun das Handy von Alexis in seinen Händen hielt wählte er rasch eine Nummer, die ihn sein persönliches Taxi nach Hause bringen würde.

Natürlich würde er nicht sofort in die Company spazieren können ..

Er musste erst nach Hause, damit seine Brüder keinen Verdacht schöpften und dann .. irgendwann in der Nacht würde er sich an den Hauptcomputer schleichen, um gewisse Daten zu knacken, die Seto Kaiba benötigen würde, um Plan B anlaufen lassen zu können.

Das Gespräch dauerte nicht lange und so reichte Chazz Alexis ihr Handy auch sogleich wieder zurück, ehe er sie für einen Moment nachdenklich ansah.

Er wollte sie ungerne hier zurück lassen ..

Oder viel mehr wollte er ungerne ohne sie gehen, ganz ohne Hintergedanken ..

Doch diese kleine Kröte neben ihr würde dies wohl kaum zu lassen und mitnehmen würde er sie nicht, das würde erst recht merkwürdig gegenüber seinen Brüdern wirken.

„Alexis ..?“, begann er dann vorsichtig, während er Blair voll und ganz ignorierte, „..willst du mit mir kommen?“.
 

Nun gut, sein Handy hatte er Film reif damals vor ihren Augen den Erboden gleich gemacht.

Ohne Widerrede kramte sie aus der Hosentasche ihr Hände und ließ dazu endlich die beiden Hände los.

Kurz kreuzten sich ihre und Blairs Blicke besorgt, wäre es wirklich so einfach wie Chazz es vor ihnen großspurig behauptete?

Sie war sich dem nicht so sicher, nicht das sie an Chazz zweifeln wollte, nein aber es war doch bekannt das sein Pech dem Glück immer ein Schnäppchen schlug und seine Brüder waren auch nicht weniger gerissen, nicht wahr?

Sollte sie ihm seine Karten als Glücksbringer wieder geben?

Unsicher sah sie zu ihm auf, als er sie ungeniert und offen fragte ob sie nicht mit wollte.

Noch bevor sie hatte nachdenken können schüttelte sie verwirrt ihren Kopf.

„Das kann ich doch nicht!“, entwich es ihr eilig noch bevor Blair dazwischen schnattern konnte das Alexis Morgen wieder als Leiterin der Akademie tätig werden musste.

Dankbar sah sie einen Moment zu Blair herab die Chazz wie ein Pitbull fixierte.

„Chazz ich denke nicht, das es eine gute Idee ist, wenn ich mit kommen würde, das hätte gar keinen Sinn. Nicht das ich nach her die bin, die deinen Plan zum scheitern bringt!“ rechtfertigte sie eilig ihren unüberlegten dennoch scheinbar festen Entschluss.

Blairs Hand spürte sie an ihrem schwarzen Pulloverärmel zupfen, und sie wusste auch warum.

Nein Alexis hatte nichts damit zu tun, viel weniger noch dahinten zu suchen es sei denn, sie wäre ein Teil seines unbekannten Planes.

Ob sie es war? Oh nein, das wollte sie sich gar nicht einbilden oder vorstellen.. nachher müsste sie sogar noch Blair mit sich nehmen!

Sie wollte dem schwarz haarigen nicht weh tun mit ihrer Verneinung, nein sie wollte ihn nur helfen, denn immerhin hing zu viel hier von ab, nicht für sie, oder Seto Kaiba oder sonst wen auf der Welt.

Hier würde es um viel zu viel für Chazz gehen.

So versuchte sie mit versuchenden und erklärenden Blick in seine leuchtenden Augen die ähnlich dunkel waren wie die stetige Finsternis zu blicken.

„Chazz.. ich kann doch nicht.“, murmelte sie dann leise, etwas weniger energisch, dennoch ruhig und bittend sie zu verstehen. Solange keine Notwenigkeit darin bestand würde und müsste sie hier bleiben.

Dann senkte sie ihren Blick nachdenklich.

Oder war das hier ein Leb' Wohl?

Würde er, wenn der Plan aufgehen würde zurück kehren, eigentlich doch nicht, nicht wahr?

Weshalb sollte er denn auch wieder kommen, oder?

So also packte sie ein wenig Panik als sie wieder auf sah und versuchte seine dunklen Augen zu finden.

Er hatte keinen Grund, nicht wahr?! Nicht wahr!?

Doch sie verschwieg ihre Panik die in Hysterie um schlug und war froh das ihre eilig suchenden Augen wohl kaum aus zu machen waren in der Dunkelheit denn die nächste Laterne stand um einiges entfernt von ihnen.

Seine Karten könnte sie ihm nicht wieder geben, würde er jetzt wieder aus ihrem Leben endgültig verschwinden wollen, nicht wenn er nicht wieder kommen würde.
 

Die blau haarige vergaß endlich das laufende eigene Herz, denn sie versuchte ein anderes genauso langsam werden zu lassen.

Als Chazz so mir nichts dir nichts auf cool machte, gleich so als würde er jetzt, nach seinem Verschwinden in den Tod gehen, hielt sie Alexis am Ärmel ihres schwarzen Pullovers zurück eine Dummheit zu begehen.

„Alexis hat hier einen Job, schon vergessen?!“, fragte sie blöffend auf und raffte den Stoff zwischen ihren Fingern zusammen.

Wie gut das sie hier war, am Ende wäre Alexis noch mit gegangen!

„Und wieso sollte sie mit kommen das würde nicht passen, das musst du ganz alleine machen und kein anderer!“, meinte sie dann schnaubend auf, als Alexis endlich ein zu sehen schien, das die Schnapsidee des anderen vorne und hinten nicht hin hauen würde, nicht wahr?

Natürlich hörte ihr wohl keiner der beiden richtig zu, was sie relativ wenig störte, noch hörte sie sich selbst gern sprechen, es würde ihr schon genügen zu stören oder als alarmierende Stimme nebenher zu fungieren.

Sie wollte Alexis nicht den armen Irren in die Arme laufen lassen, nicht nachdem was er ihr angetan zu haben schien.. nicht nochmal wollte sie Alexis so unglaublich unglücklich erleben das es ihr selbst beinahe das Herz hatte gebrochen.

Die Stille die aufkam ließ sie auf schlucken. Nein, sie durfte nicht gehen, das durfte sie einfach nicht...
 

Warum wollte er Alexis bei sich wissen ..? Als Beistand ..? Damit sie ihn daran erinnern konnte, was wirklich zählte bei seinem Vorhaben ..?

Ob er nun wollte oder nicht .. er musste Blair Recht geben, auch wenn er ihre Worte nur murrend hinnahm.

Sie war wirklich lästig. Hätte sie sie beide nicht wenigstens für einen kleinen Moment alleine lassen können?

Offenbar war das zu viel verlangt. Er würde Alexis schon nicht gegen ihren Willen entführen ..

Er würde nichts tun wollen, was sie ohnehin nicht wollte ..

Er hatte nicht vor lange fort zu bleiben; eigentlich ..

Er wollte nach Hause zurückkehren, um des Nachts in die Firma schleichen zu können, um über den Hauptcomputer die wichtigen Daten und Informationen an Seto Kaiba senden zu können, der für alles weitere sorgen würde ..

Vor ihm lag gewiss kein leichter Weg aber wie Blair bereits erwähnt hatte, musste er es alleine machen ..

Er musste den Weg alleine bewältigen, auch wenn er Alexis nun wirklich ungerne zurückließ, auch wenn er vielleicht bald – vielleicht sogar schon am nächsten Tag – zurückkehren würde.

Trotzalldem konnte sich Chazz ein ziemlich frustriertes Seufzen nicht verkneifen.

Aber hey, dies hier war kein Abschied für immer.

Doch wenn er in Alexis Augen sah, erkannte er trotz der Dunkelheit ein wenig mehr als Worte je hätten ausdrücken können.

Ob Blair es nun wollte oder nicht:

Er zog Alexis im nächsten Moment in seine Arme und hielt sie für einen Moment einfach nur fest.

Er wollte sie noch einmal spüren, ehe er nun seinen Weg gehen würde, auf welchem er nicht scheitern durfte.

„Behalte meine Karten .. okay? Pass gut darauf auf bis ich wieder zurück komme.“, flüsterte er ihr leise ins Ohr und ließ sie somit wissen, was er schon so lange wusste .. nämlich, dass sie seine Lieblingskarten bei sich trug.

Fürchtete er sich ein wenig ..? Vielleicht, denn es würde nicht einfach werden seinen Brüdern wieder unter die Augen zu treten, doch da musste er durch ..

Und er würde es schaffen.
 

Blair war die Stimme der Vernunft die sie beide nicht einander näher kommen ließ oder dumme Dinge anstellen, richtig?

Ob sie wollten oder nicht, es war wie es war.

Als sie dann beide wohl aufgaben sich etwas vor zu spielen was nie sein würde, oder hatten, schloss sie kurz ihre Augen.

Es war schon okay, er musste gehen, denn eigentlich gehörte er nicht hier her, nicht nach Domino oder in ihr Leben.

Doch im nächsten Moment lachte ihr Herz ihren Verstand lauter denn je aus.

Die Umarmung von ihm ließ ihre Gedanken plötzlich ganz und gar dumm erscheinen.

Er gehörte nach Domino, denn er gehörte in ihr Leben.

Nur zögernd hob sie ihre Arme und doch zwang sie sich dazu nicht ihre Augen zu schließen.

Seine Worte ließen sie inne halten, dann aber verlegen auf lächeln.

Woher er es wusste war ihr schleierhaft, aber es schien kein Zufall zu sein das er es ihr ins Ohr geflüstert hatte.

Wieder so nah wie selten zuvor waren sie sich und seine Wärme tat gut, seinen Duft würde sie vermissen.

Dann war sie es, die sich von ihm löste und verlegen auf lächelte.

Nicht wegen Blair sondern um es nicht unnötig lang werden zu lassen, das was sie taten.

Es würde nicht gut enden, das hatten sie bereits heraus gefunden.

Er wollte wieder kommen.

Ein weiches Lächeln zierte ihre Lippen, und wie sie warten würde und Acht geben auf seine Karten!

„Bitte pass auf dich auf.“, sagte sie dann leise und hob eine Hand besorgt an ihre Brust.

Ja, denn das was er vor hatte würde sicherlich nicht einfach, weniger noch ungefährlich sein.

Dann sah sie herunter zu Blair die brummend meinte, das er sich ja melden sollte- denn sonst würde Alexis wohl vor Sorge zergehen.

Mit einem kurzen nervösen auf kichern, knuffte sie Blair in die Seite die begann zu schmollen.

„Du etwa nicht?“, fragte sie leise lachend auf und erhielt eine quietschende und absolute Verneinung auf ihre Frage.

Dann schüttelte sie nur leicht ihren Kopf und holte kurz tief Luft.

Dennoch hatte Blair recht, sie würden sich wohl beide um ihn Sorgen machen.. nicht um seinen Erfolg wegen sondern um seinetwegen.
 

Wem fiel der Abschied wohl schwerer ..?

Ja, den Ojama Brüdern, welche im nächsten Moment erschienen und sich heulend und jammernd an seinen Hals warfen.

„Wir versprechen dir auf deine Schnecke hier aufzupassen, Boss!“, jammerte der gelbe Ojama, was Chazz nur mit einem Lächeln kommentierte.

Ja, die drei sollten gefälligst auf sie aufpassen, denn schließlich würde er es vorerst einmal nicht können.

Und dennoch .. ein Teil von ihm war bei ihr, wenn nicht in ihrem Herzen, dann eben in ihrem Deck.

„Passt auf euch auf ..“, korrigierte er sie, während er zwischen Alexis hin und her blickte.

Dann legte er seine Hände auf die Schultern von Alexis und beugte sich noch ein letztes Mal zu ihr hervor, um ihr einen sanften Abschiedskuss auf ihre Wange zu hauchen.

Es war an der Zeit .. bevor er wirklich noch auf die Idee kommen würde sie zu knebeln und zu entführen.

Das empörte Schnauben Blairs ignorierte er, während er sich von Alexis löste und ihr und somit auch Blair schließlich den Rücken zu wandte, um seinen Weg alleine weiter fort zu setzen.

Der Helikopter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen und dann würde er endlich wieder nach Hause zurückkehren .. wobei er wusste, dass sein wahres zu Hause bei Alexis lag.
 

Die blau haarige fasste nach Alexis Hand und zog sie dann eilig an sich heran.

„Natürlich passen wir auf uns auf. Und ich pass noch besser auf auf sie als du es je könntest, also sieh zu das du zurück kommst!“, meinte sie frech, mit heraus gestreckter Zunge.

Ja, Chazz sollte nicht vergessen das sie tatsächlich auf ihn warten würde, auch wenn sie es nicht wissen wollte.

Bevor Chazz ihr allerdings endlich den Hals umdrehen würde, zog sie die blonde endlich mit sich mit und lief von dannen.

Chazz würde jetzt seinen eigenen Weg gehen müssen.

Ob er daran glaubte das der Druck auf seinen Schultern wachsen würde je länger er sich Zeit lassen würde sich bei Alexis zu melden?

Die andere mit sich mit ziehend zog sie der Blonden an ein paar langen Haarsträhnen.

„Du liebst ihn, hm?“, fragte sie dann auf, ganz plötzlich während sie auf ihren nach Hause weg nun waren,alleine und ohne Chazz.

Als die andere bloß meinte das es niemals etwas werden würde als eine gute Freundschaft zwischen ihnen schüttelte sie leicht ihren Kopf.

Es schien als ob jeder es sehen und spüren konnte, bis auf die Verliebte selbst das ihr Herz leise flüsterte jemanden sehr zu mögen.

„Nun gut, ich werde dir keinen Vorwurf machen falls etwas zwischen dir und Chazz sein sollte, aber..!“, meinte sie dann scharf auf und blieb nicht stehen, zog aber weiter munter an den Haaren in ihrer Hand.

„Wird er dir weh tun.. oder lässt du dir weh tun, dann hat nicht nur Chazz einen guten Grund sich gut vor mir zu verstecken, verstanden?“, fragte sie spitz auf und sah die anderen abwartend an.

Okay, das Alexis und Chazz etwas am Laufen hatten, konnte sie nicht verneinen, von wem sonst hatte sie sich je so umgarnen lassen und an der Hand herum führen lassen?

Das es ihr nicht gefiel, war klar und so lange Alexis ihr nicht ausdrücklich sagen würde, das sie es unterlassen sollte Bodyguard zu spielen würde sie sich freiwillig und gerne immer zwischen sie stellen, so lange bis Alexis es stoppen wollte um Chazz näher zu kommen.

Dann lächelte sie auf, als die andere nur matt auf nickte und das stumm.

Spiel. Satz und Sieg.

Chazz sollte sich warm anziehen~ wenn er sich denn nicht melden sollte erst Recht!
 

Als er einige Zeit später in dem Helikopter saß, welcher ihn nach Hause bringen würde, erfuhr er auch sogleich, dass seine Brüder ihn bereits erwarteten.

Natürlich taten sie das ..

Sie glaubten vermutlich er wäre abgehauen, nicht wahr? Natürlich wussten sie, dass er die Direktorin der Akademie nicht geschlagen hatte, was wiederum auch für sie seine Unerreichbarkeit erklären würde, nachdem er nun sein Handy eigenhändig geschrottet hatte.

Er konnte sich schon genau denken was sie ihm an den Kopf werfen würden ..

Das selbe wie jedes Mal ..

Und er würde den geprügelten Hund spielen müssen, der nach seinem Versagen wieder nach Hause zurückkehrte, doch das war es ihm wert, wenn sein Plan dadurch gelingen würde und das würde er ganz bestimmt.

Während des Fluges sah er nachdenklich aus dem Fenster hinaus.

Nun, Alexis war nicht mit ihm gekommen .. ein Grund für ihn um wiederzukehren. Letztendlich würde vielleicht nicht nur sie auf ihn warten, sondern auch die Ojama Brüder, deren Aufgabe es nun war an seiner Stelle auf sie aufzupassen.

Ein Glück für sie, dass sie diese Quälgeister nicht sehen konnte. Gott sei Dank (!) konnte sie keine Duellgeister sehen. Nicht auszudenken, was sie ihr alles über ihn verraten könnten, vorallem an Dinge die sie betrafen ..

Eines stand jedenfalls für ihn fest – Ojamas hin Ojamas her .. – er wollte sie wiedersehen. Er wollte wieder zu ihr zurückkehren .. von ihm aus auch nur als Freund.

Wie hatte er es nur drei Jahre lang ausgehalten ..? Wie hatte er nur niemals keinen Kontakt zu ihr aufnehmen können?

Nun ja, er hatte immer geglaubt, sie war froh ihn nach ihrer gemeinsamen Schulzeit los zu sein ..

Und nun war alles ganz anders.

Doch eine Frage drängte sich ihn dennoch ungewollt immer wieder auf:

Würde sie sich ganz genauso Jaden und seinen anderen kleinen Groupies gegenüber verhalten wie ihm gegenüber, wenn diese an seiner Stelle wieder in ihr Leben getreten wären ..?

Seufzend saß er da und konnte doch an nichts anderes Denken, als wie an sie ..

Er musste sich beeilen und die ganze Sache schnell hinter sich bringen, damit er nach Domino zurückkehren konnte.

Doch wenn es ihm gelingen würde, die Kontrolle über die Princeton Company zu erhalten, wäre es ihm dann überhaupt noch möglich in ihrer Nähe sein zu können ..?

Nun, darüber sollte er sich nun keine Gedanken machen ..

Und ausserdem ..

Was waren schon Macht und Reichtum, wenn er nicht an ihrer Seite sein durfte ..?

Ob er all das für sie aufgeben würde ..?

Warum die Mühe dann erst ..?

Ja, weil er am Ende versuchen wollte selbst seinen Brüdern die Augen zu öffnen, wenn es ihm tatsächlich gelingen würde ..

Er wusste es .. die größte Hyrde war nicht etwa , die die er glaubte vor sich zu haben, um wichtige Informationen zu knacken, die verhindern konnte, dass seine Brüder die Kaiba Corporation übernahmen, sondern eine ganz andere ..

Die Last der Gefühle [Valentinshipping IX]

Ihr Boss war fort.

Was für ein Jammer ..

Doch für Trübsal blasen blieb kaum Zeit, denn schließlich hatten sie zur Aufgabe, auf die Schnecke von ihrem Boss aufzupassen.

Er würde wieder kommen. Natürlich würde er wieder kommen, nicht wahr ..?

Er konnte sie doch nicht einfach zurücklassen.

Weniger noch konnte er sein Püppchen zurücklassen, welches ihm doch schon so viele schlaflose Nächte gebracht hatte und noch so viel mehr.

„Ist sie nicht süüü~ß?“, schwärmte der gelbe Ojama, als er mit seinen winzigen gelben Händchen durch Alexis langes Haar strich und sich dabei an ihren Kopf heran kuschelte.

Ja, ihr Boss hatte wirklich einen ausgezeichneten Fang gemacht.

Und während die Brüder so offensichtlich von Alexis schwärmten, die derweil noch immer in ihrem Bettchen schlief, ahnten sie selbst nicht, dass sie die seltene Gabe besitzen würde sie ebenfalls wirklich mit ihren hübschen Augen zu sehen, sobald sie diese öffnen würde.

„Guckt euch doch nur ‚mal ihr Gesicht an. Sie ist soo~ hübsch und unheimlich sexy~!“, säuselte der gelbe Ojama weiter, bis ihm auffiel, dass seine beiden Brüder ziemlich traurig drein blickten und seine Worte kaum wahrzunehmen schienen.

Und dann brach das große Heulen aus, in welches der gelbe Ojama auch bald einstimmte.

Sie vermissten ihren Boss, von welchem sie schon viieel zu lange getrennt waren.

Ausserdem machten sie sich wirklich große Sorgen um ihn, nachdem er nun ganz alleine nach Hause zurückgekehrt war ..

Und während sie heulten und jammerten, bemerkten sie nicht, wie sich Alexis hinter ihnen allmählich zu regen begann.
 

Nachdem sie müde ins Bett gekrochen war und vor Sorgen nur viel zu spät eingeschlafen war, weckte nicht ihr Wecker sie sondern ein unschöner Lärm aus nächster Nähe.

Das sie bald die selben imaginären Freunde haben würde wie Chazz hätte sie wohl als schlechten Witz kommentiert.

Doch dem sollte nicht so sein.

Sie hatte damals von Jaden gehört das er so etwas wie ein Duellgeist hatte.

Doch das auch Chazz einen.. nun ja mehrere besaß wusste sie nicht,woher denn auch immerhin schien er so was nur als Lächerlich ab zu stempeln und als Hirngespinst zu verhöhnen.

Das es sich allerdings ganz und gar nicht als schlechten Scherz oder dummen Witz entpuppen würde, würde sie noch früh genug heraus finden, nach ihrem Geschmack zu früh.

Die Fummelei die vorher gegangen war hatte sie nicht wecken können denn so ganz war sie ja nicht wach gewesen, beziehungsweise wusste überhaupt von ihren neuen Gästen.

Müde blinzelte sie auf und rieb sich die Augen während sie sich auf den Rücken herum drehte um anschließend ein Auge zu schließen, da der Lärm nicht besonderes angenehm war zu einer solchen Uhrzeit.

„Was ist denn..los?“, fragte sie auf und setzte sich müde und aus verschlafenen Augen langsam auf und sah zu den Quälgeistern.

Einmal.

Sie schlief wohl nicht.

Der Lärm jedoch nahm nicht ab, und die Kreaturen wandten sich zu ihr herum.

Zweimal.

Sie träumte also nicht?

Blinzelnd öffnete sie ihre verschlafenden Augen Stück für Stück weiter, je wacher sie wurde und begriff das dies hier kein Traum war.

Und noch eher die drei sich Jammernd an sie wenden konnten schrie sie erschrocken auf, viel zu grell als das es normal hatte sich angehört, während sie mit einem Rückwärtssalto ohne Absicht aus dem Bett fiel und dabei die Bettdecke im hohen Bogen mit sich zerrte.

Alexis war viel zu erschrocken, als das es ihr in den Sinn kommen könnte dort drei Duell Monster Geister auf ihrem Bett hocken zu haben, sie erkannte die Traumfiguren nicht auf den zweiten Blick der erst noch klarer werden musste.

Das die kleinen Heulsusen nur hier sein konnten, weil sie die Karten unablässig bei sich trug, beziehungsweise an ihrem Bett hatte wenn sie sich in jenes legte würde ihr wohl zu spät einfallen- würde ihr denn einfallen das dort die drei Ojama Brüder ihr nun das Leben schwer machen würden.
 

Sie blinzelten und blinzelten und blinzelten.

Erst dann schienen auch die Ojama Brüder zu realisieren und das unheimlich laut:

„AAAAAAAAAAAAAAHH!!!!“, stimmten sie in Alexis Schrei ein, während sie fassungslos ihre Hände in ihr Gesicht schlugen.

Dann warfen sie abwehrend ihre Arme in die Höhe und begannen wild mit ihren Armen herum fuchtelnd auf dem Bett herum zu rennen, aus welchem Alexis soeben hinaus geplumst war.

Die Tränen waren getrocknet. Die Trauer wich dem Entsetzen darüber, dass die Puppe sie nun ebenfalls sehen zu können schien.

Und dann hielten sie plötzlich abrupt inne und standen vollkommen still, während ihr Blick auf der erschrockenen Alexis ruhte.

Sie konnte sie also tatsächlich sehen ..?

„Oh, natürlich kann sie uns sehen. Immerhin ist sie die Schnecke vom Boss!“,bemerkte der grüne Ojama plötzlich, während der schwarze Ojama ihm lachend zustimmte.

„Oh, ihr meint die Macht der Liebe hat das möglich gemacht?“, hakte der gelbe Ojama nun nach, während das Grinsen auf seinen Lippen unheimlich breit und immer breiter wurde.

Dann begannen die drei lauthals zu lachen.

Was der Boss wohl sagen würde, wenn er dies erfahren würde ..?

Bestimmt würde er überglücklich sein – oh ja!

Der Boss ..

Der Boss ...

„...“.

Dann erstarb das Lachen und das Geheul ging von Neuem los und das lauter und kräftiger als zuvor.

„Wir vermissen unseren Boss!“, jammerten sie zeitgleich, während sie sich heulend und schluchzend in den Armen lagen.

Chazz hatte sich noch nicht gemeldet. Was war wenn ihm etwas zugestoßen war?

Nicht auszudenken, wenn ihrem Boss wirklich etwas passier wäre!
 

Ihre Haare standen zu allen unmöglichen Richtungen ab, der dünne Träger ihrers Schlafrocks war von ihrer Schulter gerutscht während die Bettdecke kaum gebräuchlich ihre blanken Beine bedeckte.

Auf blickte sie zu den drei Ungetümen, mit großen weiten Augen und offen stehendem Mund.

Sie schaute hinauf, einfach so, ohne einen Gedanken denn diese wichen dem stummen Entsetzen tief in ihrem Kopf.

Nur allmählich kam sie zu klaren Worten und richtete sich auf die Knie, um zurück zum Bett zu krabbeln an dessen Kante sie jedoch sitzen blieb um auf ihre Matratze zu schauen die zu einer aus Wasser wohl mutieren sollte.

Mit gehobener Braue besah sie sich das ungleiche Trio und lauschte dessen Worte die nur dann einen Sinn ergaben, wenn sie jene auf Chazz bezog.

Dann griff sie mit den Händen an die Kante der Matratze und blinzelte überrascht auf, eher sie sich aufstellte und zu ihrem Nachtschrank sich wand.

Ja, dort lagen die drei Karten die er in seiner Wut achtlos fort geworfen hatte.

Als sie jene in die Hand nahm und zurück auf ihr Bett sah schmunzelte sie verwirrt auf.

Wie hatte sie jene nur nicht erkennen können?

Wie oft waren ihr die drei bunten Gestalten damals in Chazz seinen Duellen doch über den Weg gelaufen?!

Viel zu oft als das sie so lange hätte nach denken dürfen.

Das Heulen und dessen Lärm drang nur langsam zurück in ihr Bewusstsein und mit wenigen Atemzügen kam sie zurück ins hier und jetzt.

Langsam setzte sie sich auf das Bett zurück, nach wie vor fasziniert und angeeckelt zu gleich von dem, was sich hier auf tat.

War sie einfach nur übermüdet?

Für einen Moment suchte sie nach passenden Worten eher sie Luft holte und versuchte den Lärm zu übertönen.

„Eh.. aber es geht ihm sicherlich gut! Und er wird doch bestimmt bald zurück kehren.. denn sonst hätte er auch nicht bei mir gelassen, richtig?“, fragte sie etwas entsetzte auf denn irgendwie hörte sich das doch alles eher danach an, als ob sie sich selbst mit jenen Worten beruhigen wollte.

Er würde zurück kehren.. er musste einfach denn immerhin konnte sie mit einem Blick zu ihrer Hand die drei Gründe erkennen.

Die Ojama Brüder..die sie plötzlich 'sehen' konnte.

Langsam sah sie hinab zu den kleinen Jammernden Haufen die nicht mehr all zu laut zu weinen schienen.

Sie hatte es fast geschafft- was eigentlich? Ihre imaginären neue Freunde zu trösten?

Ja, dieser Tag versprach reichlich interessant zu werden, wenn es so weiter gehen würde.

Sie musterte die drei kleinen Gestalten aufmerksam und langsam verflog die Angst vor dem Unbekannten, mehr jedoch auch nicht.

Was tat sie hier eigentlich?!

Zu den Karten in ihrer Hand blickend stand sie nun auf, sie musste doch zur Arbeit!
 

Doch die Ojama Brüder ließen Alexis kaum die Gelegenheit dazu sich gänzlich aufzurichten, um endlich ihren Weg zur Arbeit anzutreten, als sie sich ihr plötzlich an den Hals warfen .

Sie überhäuften sie in ihre Euphorie mit stürmischen Küssen, ebenso auch wie Chazz oft darunter zu leiden hatte.

„Ob er von uns auch träumt, wenn wir nicht bei ihm sind?“, wollte dann plötzlich der grüne Ojama wissen.

„Ganz bestimmt. Wenn er schon von seinem Püppchen träumt, dann träumt er bestimmt auch von uns. Er liebt uns doch auch!“, erwiderte dann der gelbe Ojama überzeugt, woraufhin die drei Brüder zu lachen begannen.

„Natürlich wird er zurück kommen. Schließlich kann er sie ja nicht alleine lassen und ausserdem hat er uns auch nicht ohne Grund bei ihr gelassen!“, warf dann der schwarze Ojama ein, während die drei Alexis für einen kleinen Augenblick gänzlich vergessen zu haben schienen.

In diesem Augenblick mochten sie fiel über ihren geliebten Boss preisgeben, gegenüber der Frau seiner Träume, doch dies war ihnen einfach nicht bewusst.

Und ausserdem schien es ihnen vollkommen gleich zu sein, was sie schon im nächsten Moment bewiesen.

Ihre Blicken fielen plötzlich wieder auf Alexis, welche sie mit einem breiten Grinsen bedachten.

„Der Boss finden dich echt süß!“, sagte der gelbe Ojama.

„Er findet dich echt sexy“, fuhr der grüne Ojama fort.

„.. und scharf!“, endete der schwarze Ojama, ehe die drei Alexis mit einem zuckersüßen verträumen Lächeln betrachteten.
 

Zwischen Sitzen und Stehen also verharrte sie etwas unsicher im Hier und Jetzt.

Irgendwie konnte sie das Gefühl nicht los werden dass das was hier geschah gar nicht mal so verrückt erschien.

In ihrer Schule gab es Schüler mit Talent, keine Frage und dennoch die Generation die sie betreute waren anderes als die, aus ihrer eigenen Schulzeit.

Duellgeister oder ähnliches, nun ja, so etwas schien es nicht mehr zu geben, oder man verschwieg es wie Chazz auf Grund seines Stolzes?

Dennoch wollte sie diesen Fluch los werden, vielleicht hatte sie die Nacht zu viel nach gedacht und als Resultat einen Wachtraum erhalten- dachte sie.

Die Worte die sie zurück holten ließen sie perplex aufblicken.

Drei kleine Erwartungsvolle Gesichter sahen sie interessiert an und warteten auf irgendetwas das sie ihnen wohl geben sollte.

Eine Bedankung das sie viel zu viel redeten?

Nun allerdings schrillte auch ihr Wecker, der sie aufforderte sich endlich zu sputen.

Dennoch waren die Worte der anderen, ganz gleich wie unbedacht sie fielen fest in ihrem Kopf verankert.

Ob Chazz 'auch' von ihnen träumen würde, wo er schon von ihr, Alexis wohl träumen musste?

Mit leicht roter Nase nahm sie die Worte viel zu spät war, denn es war etwas anderes die gewussten Worte aus Münder zu hören die es, nun ja, wissen mussten.

Endlich rang sie sich dazu durch sich zu erheben und somit verscheuchte sie mit einer Handbewegung die drei Gestalten die ihr ungeheuer nah gekommen waren in ihrem Warten.

Mit roten Wangen wand sie sich um, denn die Augen der anderen spürte sie deutlich in ihrem Rücken nun stechen.

„Glaubt ihr drei denn nicht daran, großen Ärger zu bekommen, wenn Chazz zurück ist und heraus bekommt was ihr da verratet?“, fragte sie unwissend auf und wand sich zu ihrem Kleiderschrank um.

Ob sie heute die drei Quälgeister den ganzen Tag um sich haben müsste?

Kaum aus zu denken, was geschehen würde wenn doch, sie war doch keine Irre mit Selbstgesprächen.. oder doch?
 

Die Ojamas hielten ihre Luft an, ehe sie sich vollkommen schockiert und ihn Panik versetzt anstarrten.

Natürlich. Der Boss würde sie vermutlich umbringen. Oder würde er ihnen am Ende vielleicht sogar dankbar sein, weil sie ein wenig mehr seiner Gefühle für sie preisgegeben haben für ihn ..?

Vielleicht sollten sie das Thema lieber erst einmal dabei belassen ohne weiter darauf einzugehen.

„Haha~, ich frage mich ob unser Romeo schon auf den Weg zu uns ist!“, plapperte dann der grüne Ojama vollkommen zusammenhangslos daher, ehe die drei Brüder wieder anfingen zu lachen, ehe sie dann nach einiger Zeit wieder verschwanden und das ganz ohne – typischerweise - verjagt zu werden.
 

Nun ja, würde Alexis wissen das Chazz seine Methode gefunden hatte um die Nervensägen zu verjagen, hätte sie jene vielleicht auch angewendet.

Doch da bestand wieder ein großer Unterschied zwischen ihr und Chazz im Umgang mit jenen Hirngespinsten.

Noch hielt Alexis das Geplapper aus, welches ihre Neugierde durchaus geweckt hatte.

Auf der anderen Seite hatte sie noch gar nicht vorgehabt die drei kleinen Quälgeister fort zu schicken denn siehe da- sie schafften es ganz von selbst sich aus dem Staub zu machen.

Angezogen, mit viel zu wenig Zeit und einem Frühstück das aus Luft und Liebe bestand, lief sie nun aus ihrer Wohnung.

Ja, es ging ihr wahrlich besser als die Tage noch zuvor.

Ihr Deck beinhaltete nämlich nun drei kleine unsichtbare Gestalten, welche sie zwar oben auf ihre eigenen Karten auf legte, jedoch bei jedem Duell rechtzeitig entfernte.

Sicherlich schienen die drei 'Freunde' oftmals der Grund gewesen zu sein für Chazz seine Zwiegespräche die am Ende, wie sie nun heraus gefunden hatte, niemals wirklich welche gewesen waren.

Mit offenen Haaren und endlich wieder hellen, freundlicher Kleidung lief sie mit ihren heiß geliebten Pumps ihrer Arbeit nach die sie schon rufen hören konnte.

Nun ja, wie gut es doch war sein eigener Herr zu sein, denn ansonsten hätte sie heute Morgen wohl ordentlich Ärger bekommen.. der Grund für ihre Verspätung würde sicherlich niemand glauben.

Stolpernd und ächzend, mit viel zu engem Rock um wirklich weite Schritte hin zu bekommen stand sie nun etwas außer Atem nun vor der großen Glasflügeltür, die sie nun auf schubste und mit gerufener Ordnung und Ruhe hinein zu treten.

Sie liebte ihren Job, nach wie vor und immer noch!

Nicht lange musste sie durch das volle Erdgeschoss voll von Schülern gehen bis ihr einige einen guten Morgen wünschten.
 

Alexis kam dann endlich auch in ihr Büro in dem schon ein paar Duellanten auf sie warteten- samt Lehrerin.

Mit wenigen Worten waren die Schüler im blauen Aufzug nun alleine hier in ihrem Büro indem es ordentlich poltern sollte.

Maßreglungen wurden selten nur von ihr vorgenommen doch wenn es denn so weit war, das jemand persönlich bei ihr vorbei schauen musste, wusste man das sie sich zusammen stauchen lassen musste wie selten.

Und Alexis konnte wüten, und wie sie es konnte, sodass selbst die Obelisken schlucken mussten sobald es hieß hoch zum Direktor zu müssen.

Einige laute Worte polterten durch das Büro und die Standpauke dauerte lange.

Auch wenn sie gute Laune hatte, so war es doch kein Grund ihren Schülern zu verzeihen.

Es war noch früh an jenen Tag und auch wenn sie erst wach geworden war, so war sie stets wach genug für das hier.

Nach dem lauten Donnern und den Androhungen und Strafen, holte sie tief Luft.

Nachdem der letzte kleine Mensch nun die Tür hinter sich geschlossen hatte, stellte sie sich an die großen weiten Fenster und blickte über Domino hinweg.

Sie fühlte sich dennoch gut, denn etwas persönliches hatte sie ja eben nicht lösen müssen.

Auch wenn sie wenig geschlafen hatte, einen hektischen und kurzen Morgen hinter sich gebracht hatte ging es ihr, trotz bösen Worten ziemlich gut.

Woran dies wohl lag brauchte sie kaum noch zu hinter fragen nicht wahr?
 

Keiner. Keiner sollte es sich wagen sich an Alexis heran zu machen!

Niemand. Absolut Niemand!

Nicht einmal dieser Seto Kaiba, welcher sie ohnehin niemals gut behandeln würde.

Er mochte eifersüchtig sein, vielleicht ..

Doch konnte er den Gedanken einfach nicht ertragen, dass Alexis vielleicht einen anderen lieben könnte.

Natürlich liebte sie ihn nicht, das wusste er und trotzdem machte er sich trotzallem noch immer ein wenig Hoffnung.

Er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben eines Tages vielleicht ihr Herz für sich zu gewinnen ..

Er wollte ihr Freund sein. Er wollte immer für sie da sein, doch bezweifelte er dies zu können, würde er je erfahren, dass sie in jemanden verliebt war .. das sie einen anderen liebte.

Vielleicht war auch das der Grund warum er am liebsten keinen Schritt von ihr weichen würde .. eben weil er sich noch immer solche Hoffnungen machte, was er allerdings so niemals mehr zugeben oder ihr gegenüber zeigen würde.

Wütend schritt Chazz schnellen Schrittes voran.

Ob er Alexis wirklich Fragen konnte ..? Traute er sich das wirklich ..?

Was wäre, würde sie etwas sagen, was er nicht hören wollte oder nicht verkraftete zu hören ..?

Natürlich ertrug er es aus ihrem Mund zu hören, dass sie ihn nicht liebte, doch was er niemals ertragen würde war wenn sie sagen würde, dass sie einen anderen liebte ..

Den Weg zur Akademie kannte er bereits, welchen er eilig hinter sich ließ.

Das Alexis sofort Zeit für ihn finden würde bezweifelte er, doch er würde warten .. und dieses Mal würde er gewiss nicht wieder einschlafen!
 

Alexis war ein wenig zu sehr in Gedanken versunken und die Traumgestalten am Morgen waren es nicht die sie weckten.

Als sie sich umsah hörte sie nur die lauten Worte der Frau die vor ihrem Büro sich befand um ungebetene Gäste ab zu halten ein zu dringen.

Eine andere ebenso eifrige Stimme erkannte sie wieder, noch bevor die Tür auf geschoben wurde ohne das man anklopfte.

„Chazz?“, fragte sie irritiert auf und ließ die Entschuldigung der vor der Tür verharrenden Frau mit einem Handwink fallen.

Die Tür hinter Chazz viel plötzlich ins Schloss und etwas verblüfft sah sie ihn an.

Das dritte Mal platzte er unangekündigt in ihr Leben.

Wie machte er es nur, so plötzlich das sie jedes Mal das Gefühl hatte ihn nach einer Ewigkeit endlich wieder zu sehen?

Doch irgendetwas schien anderes an ihm.

Wieso freute er sich nicht deutlich hier zu sein?

Wenn er so früh hier war, war dann alles so verlaufen wie geplant?

Unsicherheit kämpfte sich in ihrer Freude hoch und verschlang den letzten Rest ihres wagen Schmunzeln.

Sie blieb dort hinter ihrem Schreibtsich an den Fenstern stehen und sah ihn an, wie eine Unruhe ihn zu plagen schien wie sie diese nur selten hatte sehen können in letzter Zeit.

Und ja, würde sie seine Worte hören, könnte sie beinahe blind auf Eifersucht tippen.

Doch von dem war sie noch weit entfernt, ihr Herz schlug zwischen Freude und Sorge wild auf und ab.

„Ist denn alles in Ordnung?“, fragte sie dann vorsichtig auf.

War sie zu naiv mit jener Frage in seine Ruhe eingedrungen?

Sie wusste es nicht, Chazz war ein merkwürdiger Kauz manchmal ließ er sie fühlen als sei sie nichts und ziemlich klein nur um ihr manchmal wieder zu zeigen wie einzigartig und groß sie in Wirklichkeit war.
 

Als Alexis an ihm vorbei zog, blieb er vorerst im Raum stehen, was er schon im nächsten Moment bereuen sollte, als ihn die Ojama Brüder – welche Alexis nun auch sehen konnte! – wild und ungehemmt anfielen, wodurch er beinahe sein Gleichgewicht verlor.

„Boss, Boss, Boss! Duu~ bist wieder da! Wir haben gut auf dein Schätzchen aufgepasst!“, lärmte der gelbe Ojama, während er die linke Gesichtshälfte seines geliebten Bosses abschleckte.

Angewidert schlug Chazz mit seiner Hand nach den Duellgeistern, welche augenblicklich wieder verschwanden, während er sich mit seinem Handrücken über seine linke Wange wischte.

Ekelhaft~.

Erst dann fiel sein Blick ausdruckslos auf Alexis, welcher er kaum ein Lächeln schenken konnte.

Eigentlich hätte er wirklich allen Grund zur Freude, denn schließlich konnte er ihr auch mitteilen, dass sie keine Angst um ihren Job haben musste, aber irgendwie konnte er das Wiedersehen nicht mehr so freudig gestalten, wie er es eigentlich geplant hatte, nach alldem was ihm im Kopf herum schwirrte nach seinem Besuch bei Seto Kaiba.

„Ich hab’s geschafft ..!“, murmelte er dann nur ziemlich gezwungen, während er keine Anstalten machte platz nehmen zu wollen.

Und Alexis?

Diese schien ihm das alles kaum abkaufen zu wollen. Offenbar ahnte sie bereits, dass etwas unheimlich an ihm nagte ..

Erst als sie abermals fragte, ob wirklich alles in Ordnung sei, verdrehte er genervt seine Augen.

Sie wollte es also wirklich unbedingt wissen ..?

Aber wollte er unbedingt ihre Antwort auf seine Frage wissen ..?

„Also schön .. ich muss dich etwas fragen ..“, begann er dann, als er ihrem Blick auswich, „.. du .. ich meine .. Seto Kaiba .. gefällt er dir?“.

Und schon war es ‚raus.

Eigentlich war es ziemlich einfach .. dennoch wollte er nicht unbedingt eine Antwort von ihr hören ..
 

Und eher sie sich versah waren die drei merkwürdigen Freunde von Chazz wieder Anwesend.

Dennoch nicht lange und mit der Art und Weise mit der sie verjagt wurden konnte sie sich nicht gänzlich anfreunden, aber nun ja.. sie schwieg lieber.

Als er sich dann so plötzlich die Worte einfallen ließ die sie erst als einen Witz aufgefasst hatte, konnte sie nicht lachen, denn der Witz war gar niemals einer gewesen.

Etwas überrascht blickte sie zu dem stehenden herüber, denn sie selbst schaffte es nun auch nicht mehr sich ihm gegenüber setzen zu wollen sodass sie hinter dem Schreibtisch stehen blieb.

Dann sah sie ihn einfach nur an.

Was sollte sie fühlen?

Irgendwie war da ziemliche Leere in ihr.

Seufzend schloss sie ihre Augen.

„Welche Laus ist dir denn jetzt schon wieder über die Leber gelaufen? Wie kommst du bloß auf solche Geschichten? Ganz ehrlich mal Chazz, manchmal denke ich ich sollte mir Sorgen um deinen Verstand machen.“, meinte sie sehr sehr ruhig auf, während sie eine Hand über ihre Stirn streichen ließ.

Dann öffnete sie ernst wieder ihre Augen und sah ihn genauso ausdruckslos an wie er sie.

Er wartete immer noch auf eine Antwort, sie las es deutlich in seinen dunklen Augen, die versuchten in ihren Seelenspiegeln eine Antwort zu erhalten die sie ihn darüber nicht geben wollte.

„Seto Kaiba ist meiner Ansicht nach ein netter Mensch. Aber ich weiß das ich mit meiner Meinung ziemlich auf verlorenen Posten dar stehe.“, meinte sie dann Achsel zuckend und sah ihn nüchtern an, während sie eine Hand in ihre Hüfte stemmte.

Noch ein paar weite so dumme Geschichten und er würde das Fliegen von ihr beigebracht bekommen und zwar hinter ihr heraus aus den Fenster aus dem höchsten Stockwerk jenes Gebäudes.

Wieso war er hier?

Damit sie sich aufregte?!
 

Es war nicht sein Ziel gewesen sie zu verärgern .. im Gegenteil.

Er wollte nur eine Antwort auf eine Frage, die ihn unheimlich zu belasten schien.

Eine Frage, die er selbst kaum ertragen konnte ..

Die Frage, ob Alexis ihr Herz bereits an einen anderen verloren hatte. Vielleicht hatte sie es ihm bislang ja sogar tatsächlich verschwiegen ..?

Als sie sich nun ein wenig verstimmt zeigte, hob er abwehrend seine Hände, als er nun wieder zu ihr hinblickte.

„Nein .. ich meine ob da etwas .. ob du in ihn verliebt bist!“, hakte er nun genauer nach.

Ein schweres Seufzen entwich seinen Lippen.

Ob sie etwas falsches von ihm denken würde ..?

Eigentlich wäre doch nichts dabei, wenn man einem Freund eine solche oder ähnliche Frage stellte, nicht wahr ..?

Nun wobei, man bei ihm natürlich sofort davon ausgehen konnte, dass er eifersüchtig war, was er in diesem Moment kaum zu beachten schien.

Vielleicht war es ihm auch nur egal. Er musste es einfach wissen, um seinen Seelenfrieden wieder zu erlangen, denn so würde er es kaum ertragen können ..

Chazz verkreuzte seine Arme vor seiner Brust und blickte nahezu beleidigt zur Seite.

Er sorgte sich um ihr Wohl wie er es so schön ausgedrückt hatte ..

Pah .. hatte irgendjemand einmal schnell einen Eimer für ihn griffbereit?
 

Sie blickte ihn an, einfach so, und ziemlich stumm , selbst nach seiner erneuten Frage.

Eifersucht.

Da war dieses Wort wieder, ziemlich plötzlich und ungeahnt klopfte es gegen ihre Schläfe.

„Weißt du, wenn ich es nicht besser wüsste würde ich behaupten- natürlich jeder andere Kerl neben dir ist mit Recht!“, meinte sie scharf auf und sah ihn an, wie er tief die Luft zwischen den Zähnen ein sog, denn sie wusste wie hart es sich für ihn anhören musste.

Als er selbst nun beginnen konnte die Beherrschung zu verlieren auf Grund seiner Gefühle die ihr galten hob sie die Hand stoppend und sprach ungehalten weiter.

„Aber ich weiß es ja besser und nehme Rücksicht auf dich.“, meinte sie dann wesentlich sanfter, blieb jedoch an Ort und Stelle stehen während sie ihn einfach nur betrachtete.

„Ich schätze Seto Kaiba als Person sehr, mehr nicht.“, meinte sie dann auf bevor er gleich noch anfing zu heulen und wenn sie es sich so vorstellte.. würden seine drei kleinen Freunde es ihm gleich tun?

Für einen Moment sah sie ihn an, ohne ihn an zu sehen.

Ja, heute Morgen erst war sie schreiend aufgewacht wegen ihm, denn seine Freunde, die ihre Bodyguards geworden waren hatten ihr einen heiden Schrecken eingejagt.

Dann dachte sie an die drei Karten die sie bei sich trug.

Wie würde es aussehen, wenn sie jene ihn jetzt gleich zurück geben wollte?

Schien es dann so zu sein, als ob er nun in Frieden gehen konnte wo sie ihn und seine Karten endlich los werden wollte?

Dann drehte sie Chazz ihren Rücken zu, während sie ihre Arme vor der Brust verkreuzte und den Blick aus den Fenster über die Stadt wagte.

„Du bist Eifersüchtig auf Seto Kaiba.“, meinte sie dann nur, klipp und klar und ohne Wiederrede zu dulden.

Sie legte ihren Kopf bloß schief, wie sollte sie denn das nun finden?

Auf eine gewisse Art und Weise schmeichelte es sie schon sehr, doch auf der anderen Seite gehörte sie ihm ja nicht einmal, sollte sie also jetzt für jede ihrer Männer Bekanntschaften ihm gegenüber Rechenschaft ablegen?
 

Unruhig stand er da und er wurde immer unruhiger und unruhiger ..

Schön, dann war er eben eifersüchtig auf diesen Schnösel!

„Hmpf .. du hättest hören sollen wie er über dich gesprochen hat .. mir hat es jedenfalls nicht gefallen, vorallem nicht aus dem Mund von einem Kerl, der nebenher gleich zwei Frauen an der Angel hat!“, empörte er sich leise, während er noch immer dort stand und demonstrativ seine Arme vor seiner Brust verkreuzt hielt.

Schön .. und würde sie ihn nun heraus werfen ..?

Was konnte er schon dafür, wenn ihn eben jene Frage so sehr belastet hatte ..

Er hatte es einfach wissen müssen und am Ende wollte er sie doch auch nur schützen ..

Schützen vor einem Kerl, welcher es nicht zu verstehen schien eine Frau wirklich zu lieben ..

Dann ließ Chazz sich schließlich geschlagen auf den bequemen Sessel fallen, in welchem er sogar schon einmal eingeschlafen war.

„Ich .. bin nicht eifersüchtig! Ich mache mir einfach nur Sorgen um dich!“, korrigierte er sie dann, wobei er selbst kaum glaubwürdig genug klang und weniger noch von seinem Verhalten her erschien.

Doch nun war es allmählich an der Zeit für einen Themenwechsel, nicht wahr ..?

Schließlich war seine Frage beantwortet – mehr oder weniger.

„Trotzdem ist dein Job gerettet! Die Company gehört zu gut wie mir und nicht mehr länger meinen Brüdern!“, erwähnte er dann beiläufig, wobei er kaum eine Reaktion von ihr erwartete, wo er ursprünlich nur das Thema hatte wechseln wollen ..
 

Chazz hatte erwähnt das Seto über sie gesprochen hatte?

Beinahe hatte sie nachfragen wollen was er denn so gesagt hätte, doch das konnte sie nicht auch noch von ihm verlangen Preis zu geben.

Es schien ja eher so das es kein böses Wort gewesen war wenn es Chazz nicht wütend hatte werden lassen der Wut wegen, sondern der Eifersucht nicht wahr?

Sie hielt ihm nach wie vor ihren Rücken zugewandt.

Das Erste was er gesagt hatte war, das sein Plan ein Erfolg geworden war.

Und nun wiederholte er sich.

Und sie schmunzelte, was er nicht sehen konnte.

Seto Kaiba war kein schlechter Mensch, das hatte sie doch als Einzige aus Domino wohl schon sehr früh erkannt.

Nun ja, vielleicht würde sie anderes über ihn denken, hätte er ihr niemals die Stelle als Lehrerin, anschließend als Leiterin zugeteilt nicht wahr?

Jetzt wo er doch da war ergab sich erneut die Frage was mit seinen Karten sein würde, nicht wahr?

Am liebsten würde sie jene behalten, gleich so als ob es ihre Sicherheitsleine wäre für den Fall der Fälle er wollte wieder verduften.

Denn mit den Karten schien es ihr, als ob er doch niemals ganz Ort gehen könnte, welch kindischer und eigennütziger Gedanke.

Dennoch ergab es einen Sinn, er war wieder gekommen und seine Karten waren bei ihr.

Würde er irgendwann durch irgendetwas wieder von ihr gedrängt werden, dann hatte sie nichts mehr das sie an ihn erinnern könnte und das machte ihr, wenn sie ehrlich war Angst.

Konnte er ihr nicht etwas geben woran sie sich auch selbst in seiner Abwesenheit an ihn erinnern könnte?

Selbst wenn er eines Tages wahrlich auf Ewig gehen wollte, sie würde noch lange brauchen ihn dann endlich los zu lassen, das wusste sie, da brauchte sie sich nicht mehr belügen denn sie hatte es gemerkt.

„Du hast noch nicht gewonnen Chazz“, wisperte sie leise und wand sich jetzt endlich um und sah ihn ernst an, „denn du bist deinen Brüdern noch nicht wieder unter die Augen getreten und eigentlich.. eigentlich bist du doch immer noch nicht frei. So lange nicht bis du es ihnen gezeigt hast was du getan hast, nicht wahr?“, sagte sie dann etwas stockend auf.

Es war ein heikles Thema, wenn sie sich auf das dünne Eis wagte das viel zu schnell schmolz sobald sie ihn mit ihren Worten verstimmte, was bei ihrem Talent mit jenen Thema mehr als schnell genug passieren konnte.

Dennoch sie bezweifelte nicht seinen Erfolg, nur würde er noch etwas warten müssen, zumindest so lange bis Chazz abermals Mut und Kraft geschöpft hatte den aller letzten Schritt zu machen und der führte ihn direkt gegenüber sein eigen Fleisch und Blut.

Dann schmunzelte sie sanft auf und sah wieder hinaus.

„Aber das schaffst du auch noch nur mach es bald bevor dich irgendwann einmal der Mut verlässt oder deine Kraft.“, sagte sie aufmunternd auf und sah gen Himmel.

Er musste nicht jetzt schon zurück rennen, nicht weil sie es nicht wollte,nein sondern weil Chazz es tun musste sobald er es für richtig hielt.
 

Mut ..? Kraft ..?

Besaß er dies wirklich um sich seinen Brüdern zu Stellen? Genügte ihm das was er bereits besaß, um seinen Brüdern gegenüber zu treten?

Er wusste es nicht ..

Und doch wollte er nicht schon wieder darüber nachdenken .. er hatte es am Tag zuvor viel zu oft getan – lange und ausgiebig.

Und als Chazz den Kopf hängen zu lassen schien, erschien plötzlich abermals der gelbe Ojama, welcher ihm mehr als nur Mut zu sprach.

„Hey, Boss. Lass den Kopf nicht hängen. Soll ich dir was verraten?“, begann die gelbe Nervensäge, während er nur gelangweilt seinen Blick zu ihm hob, „.. deine Kleine kann uns auch sehen!“.

Jene Worte hallten in seinem Kopf wider und wider ..

Sie konnte .. was?

Sein Blick fiel nahezu fassungslos auf Alexis, die nicht minder erschrocken drein zu blicken schien.

„Du .. WAS?“, entfloh es dann empört seinen Lippen, als er plötzlich den Drang dazu verspürte dem gelben Ojama seinen Hals herum zu drehen.

Das .. konnte nichts Gutes bedeuten!

„Woher ..?“, verlangte er dann nur zu wissen, als er drauf und dran war von seinem Sessel zu springen, um dem gelben Ojama hinterher zu jagen.

„Die Liebe, Boss~“, hörte er ihn säuseln.

Gut.

Und nun war das Maß wirklich voll – viel zu voll!

Es war Chazz vollkommen klar, dass die Ojama Brüder aus dem Nähkästchen ihr gegenüber gewiss geplaudert hatten!

Und wenn Alexis sie tatsächlich sehen konnte, dann hatten die drei wahrlich etwas zu erleben!
 

Nun wand sie sich nur langsam wieder herum, als sie nicht Chazz seine Stimme vernahm sondern die des gelben Knirpses.

Wieso.. flüsterte er Chazz das sie jene auch sehen konnte?

Kurz holte sie tief Luft und hielt jene an, als sich ihre mit den Blicken von Chazz kreuzten wusste er selbst ohne ein Wort bescheid.

Der kleine imaginäre Freund den auch Alexis sehen konnte sprach die Wahrheit.

Sie hätte Chazz nicht verraten das die drei ihr vieles erzählt hatten innerhalb weniger Atemzüge, doch das war nun wohl ein unausgesprochenes Versprechen geworden.

Der andere ahnte von dem grausamen Schicksalsschlag.. und wohl kannte er die drei sehr viel länger und besser als Alexis auf das er wissen musste wie schnell und wie eilig sie reden und verraten konnten.

Und mit der selben Antwort wie ihr begegnete der gelbe kleine Geist, das es die Liebe sein musste.

Mit warmen Wangen weiteten sich ihre Augen, sie schwieg selbst noch, als Chazz nun auf sprang wie von der Tarantel gestochen um sich noch zusätzlich zu verraten.

Also hatten die drei ihr ebenfalls die Wahrheit zugeflüstert, na ja eher zu geschrien heute Morgen, nicht wahr?

Chazz liebte sie sehr, genauso das war die Kernaussage gewesen der drei Ojamas und jene untermauerte Chazz nun mit seiner Fassungslosigkeit und dem Wissen das genau das an sie weiter gegeben worden war.

Kurz legte sie ihre Hand auf die Lippen und kicherte leise auf, als sie das bunte treiben so besah.

Und während der gelbe Ojama sich jagen ließ, wohl auch noch mit einem lauten Lachen und Chazz hinter sich her zog, erschienen seine Brüder jeweils an ihrer Seite und stimmten dem Lachen mit ein.

Alle bis auf Chazz schienen leise amüsiert zu sein von der Tatsache das es nun so war wie es wahr.

Nun denn, Alexis würde wohl nicht mehr so kichern würde sie wie Chazz wissen wie nervig die drei sein konnten,nicht wahr?

Und eher sie sich versah wuselte der dritte, von Chazz gejagte zu seinen Brüdern um sich in Sicherheit zu bringen.

Leider jedoch versteckte er sich nicht bei seinen Brüdern, sondern bei ihr und somit fanden sich alle drei Ojamas hinter ihrem Rücken wieder.

Nun ja, im Ersten Moment war es okay, im weiteren Augenblick jedoch nicht, da Chazz nicht so flink zu sein schien wie seine Duellgeister.

Und im zweiten Augenblick waren ihr die kleinen Nervensägen nicht als Einziges nah, sondern auch Chazz der stolpernd und doch noch viel zu schnell in sie hinein polterte, auf der Hetzjagd die ein schmerzhaftes Ende für sie nahm und in einen überraschten Aufschrei ihrer Seite her enden sollte.
 

Er würde sie kriegen! Jeden einzelnen von ihnen! Er würde ihnen eigehändig den Hals herum drehen, weil er sich schon ganz genau denken konnte, was diese Quälgeister Alexis gesteckt haben. Oh ja, er konnte es sich wirklich ganz genau vorstellen!

Wild entschlossen sie büßen zu lassen jagte er den Brüdern hinterher, bis es besonders für Alexis und ihn ein ziemlich schmerzhaftes Ende nahm, nachdem die drei Ojama Brüder sich hinter ihrem Rücken vor ihm versteckten und er sich selbat kaum halten, bzw. stoppten konnte und demnach geradewegs ins sie hinein lief, wodurch sie beide zu Boden krachten.

Alexis begrub Chazz unter sich, was er allerdings schnell realisierte.

Mit stammelnden Entschuldigungen setzte er sich schnell auf, um sie nicht mit seinem Gewicht zu belasten, während er ihr allerdings noch immer nicht die Möglichkeit gab aufzustehen, weil er nun auf ihr thronte.

Natürlich waren die Duellgeister nun verschwunden .. Typisch~ ..

Mit geröteten Wangen blickte Chazz erschrocken auf Alexis hinab, welche ihn ebenso erschrocken betrachtete.

„Ich .. es .. du .. hätte .. ich das nur gewusst, dann hätte ich sie dir natürlich wieder abgenommen ..“, stammelte er dann etwas unbeholfen, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte.

So ein verdammter Mist aber auch ..

Warum musste er auch von dem einem Unglück geradewegs in das nächste schlittern ..?

Und während er so auf ihr thronte schlug sein Herz unheimlich schnell gegen seine Brust.

Viel zu schnell kehrten die Erinnerungen in dieser anzüglichen Position an jenen Abend zurück, an welchem sie in ähnlicher Position beiander verharrt hatten, woraufhin Chazz zunehmend errötete ..
 

Mit einem kurzen auf ächzen holte sie Luft nachdem sie endlich wieder durfte.

Kurz blinzelte sie auf und vergaß den Schmerz in ihren Schulterblättern.

Die drei kleinen Rabauken hatten sich also aus dem Staub gemacht, so lief das Spiel also?

Seufzend schloss sie die Augen und vergaß den Versuch sich auf ihren Unterarmen aufstützen zu wollen.

Also blieb sie auf ihren Rücken liegen und legte ihre Hände auf ihren Bauch.

Ihre Haare lagen weit gefächert über den Boden neben ihr, während sie nur langsam die Augen wieder öffnete und seine Nähe wahr nahm.

„Das hätte nichts gebracht wobei ich heute Morgen ihnen das Erste Mal begegnet bin..“, sagte sie leise auf und blickte auf zu ihn und jagte ihn einmal mehr nicht fort von sich.

Aus einem einfachen Grund sie fühlte sich nicht bedroht oder beengt von ihm, es war okay, so langes für sie beide okay war, nicht wahr?

Dann schmunzelte sie sacht auf und verschwieg ihm das die drei Ojama Brüder sich über ihn ausgelassen hatten, stattdessen wollte sie vielleicht sogar die drei kleinen Duellgeister in Schutz nehmen, so lange bis ihr wieder ein Grund bekannt würde wieso sie es lieber lassen sollte.

„Sie haben mich heute Morgen vorzeitig geweckt.“, sagte sie auf und schmunzelte immer weiter auf, als seine Gesichtszüge ihm drohten zu entgleisen.

„Sie haben laut geweint, weil sie dich vermisst haben. Die drei hatten Angst du würdest sie nicht mehr abholen kommen.“, meinte sie dann leise lachend und sah ihn dann an.

Wenn er sie so verfluchte, wieso behielt er sie dann noch?

Nach wie vor verharrte sie anstandslos unter ihm, nur das sie langsam anfing zu kichern, wo ihr die Erinnerungen an heute Morgen zurück ins Gedächtnis gerufen wurden.

Sie musste ihm ja nicht alles erzählen nicht wahr?

Ja es ging ihr gut, Chazz war wieder hier, ihr Job war nicht länger bedroht und sie kannte nun das Geheimnis von Chazz seinen Zwiegesprächen die nicht länger als solche von ihr angesehen würden.

Und trotz das sie ihm unter ihm lag hatte sie keinen Grund zur Panik, es war ein ehrliches und freies Kichern welches zu hören war von ihr.
 

Mit gehobener Braue sah Chazz auf die blonde Schönheit unter ihm hinab.

Wie bitte ..?

„Die drei hatten Angst, dass ich sie nicht mehr abholen komme ..?“, fragte er skeptisch, während er seinen Kopf ein wenig schief legte.

Ein leichtes Grinsen erschien auf seinen Lippen, während er dem Kichern, welches über ihre wunderschönen Lippen wich nur allzu gerne lauschte.

„Die drei wissen doch ganz genau, das ich alleine schon aus einem Grund wieder zurückgekommen wäre!, bemerkte er dann verheißungsvoll, während er Alexis dabei eingehend betrachtete.

Und natürlich war sie der eine Grund ..

Sie war der Grund ..

Sie war so unheimlich wertvoll, dass sie Ojama Brüder für ihn an seiner Stelle auf sie hatten aufpassen müssen.

Wenn nicht sie .. wer dann?

Die drei waren seine Lieblingsmonster. Wem vertraute er mehr, als ihnen? Niemanden.

Die drei mochten vielleicht wirklich sehr nervig sein und doch waren sie nun einmal seine Lieblinge und daran würde sich wohl auch nie etwas ändern.

Und nun, während er wirklich bewusst wahrnahm, wie nah er Alexis in diesem Moment eigentlich war, wollte er sich kaum von ihr lösen ..

Natürlich würde er nicht weit gehen dürfen .. nicht etwa so wie an jenem Abend .. denn das wäre unfair ihnen beiden gegenüber .. und davon würden sie beide nie etwas haben ..

Und trotzdem konnte er seine Augen kaum von ihr lösen, während seine Hand gewillt war mit ihrem seidigen Haar zu spielen, was sie auch schon im nächsten Moment tat.

Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass er den Gedanken wahrlich nicht ertragen könnte, würde sie einen anderen lieben, doch verschwieg er ihr dies lieber, wo er doch genau wusste, wie sie ihm und seinen Gefühlen ihr gegenüber stand ..
 

Die letzten Worte seiner Erklärung ließen ihr Kichern beinahe viel zu eilig sterben.

Blinzelnd sah sie auf, nur um im nächsten Augenblick still zur Seite fort zu sehen.

Wurde sie Rot? Oh nein, bitte nicht, das war der schlimmste Fehler den sie als Reaktion ihm gegenüber zeigen konnte.

Seufzend hob sie ihre Hände und legte sie fort von ihrem Magen auf ihre Wangen und schloss für einen Augenblick ihre Augen.

Die spielende Hand in ihrem Haar ließ sie wieder auf blicken, die Hände von ihrer warmen Haut zurück sich auf den Boden legen.

Sie setzte sich nicht mit Gewalt auf oder wollte ihn nun von sich werfen- solange es okay war.

Mit den Unterarmen nun stützte sie sich leicht auf um vielleicht einen weniger, nun ja, gewollten Eindruck zu erzeugen, als das sie sich nun willig immerzu unter ihm begeben wollte, denn auch ihr kamen so langsam die Erinnerungen eines bestimmten Abends in den Sinn.

Eine peinliche Stille brach zwischen den beiden herein.

Und genau diese Stillen Momente waren die gefährlichsten bei ihm und leider verdammt auch bei ihr.

Denn jene Momente waren dazu verdammt entweder so oder so unterbrochen zu werden oder fort geführt- was sie allerdings nicht wollte.

Deshalb löste sie sich ungerne und doch mit Absicht von der angenehmen Ruhe in dem sie aufblickte und den Kopf leicht schief legte.

Mit ein paar Wimpernschläge schallte sie sich zur Ordnung, denn so ganz plötzlich kam ihr ein Gedanken entgegen gelaufen den sie so nicht erwartet hatte, nicht jetzt wo sie sich von ihm lösen hatte wollen.

Damals hatte sie ihn zwar ohne sein Oberteil gesehen, aber auch wenn es verboten klang, viel zu kurz.

Wieso kam ihr gerade jetzt sein nackter Oberkörper in den Sinne?!

Vielleicht waren die drei Ojama Brüder ja doch nicht gut für ihre Gesundheit?

Mit einem unangenehmen auf murmeln und peinlichen Seitenblick hob sie nun eine Hand auf seinen Oberschenkel um mit leichten Druck auf jenen an zu deuten, das er sich bitte erheben sollte.

Denn im Moment, nun ja fehlten ihr die Worte und die Kraft nach oben zu blicken, wer weiß was sie noch vor hatte plötzlich wieder sehen zu wollen in Gedanken?
 

Sie wurde rot. Dies konnte sie vor ihm nicht verbergen. Doch warum verdammt nochmal wurde sie rot ..? Wieso .. wo sie ihm doch immerzu mehr als deutlich gemacht hatte, dass sie niemals mehr als Freunde sein würden?

Er wusste es nicht ..

Während er seinen eigenen Gedanken nachhing und Alexis derweil einfach nur unendlich verträumt ansah, war sie es selbst, die ihn wieder zurück in die Realität beförderte, als er ihre Hand auf seinem Oberschenkel spürte.

Chazz räusperte sich verlegen, ehe er nun schnell auf stand, um ihr schließlich eine Hand entgegen zu strecken, welche er ihr anbot, damit er ihr aufhelfen konnte.

„Wo ist eigentlich dein kleiner Bodyguard? Sie kommt doch bestimmt jeden Moment aus ihrem Versteck gesprungen, um mir den Hals herum zu drehen!“, spöttelte Chazz, als Alexis sich nun endlich von ihm aufhelfen ließ.

Er hielt ihre Hand und strich mit seinem Daumen zärtlich über ihre Finger, bis er mit seinem Daumen über einen Ring an ihrem Ringfinger fuhr, was iohn fast schon automatisch auf ihre Hand blicken ließ, an welcher sie tatsächlich einen Ring an ihrem Ringfinger trug.

Chazz blinzelte einige Male, als er nun – ob sie wollte oder nicht – ihre Hand hob, um sich jenen Ring noch ein wenig eingehender betrachten zu können.

Dieser Ring .. Moment .. war das etwa ..?

Misstrauisch blickte Chazz über ihren Handrücken direkt in ihre Augen.

Er konnte nichts sagen.

Er konnte nicht denken.

Was hatte das zu bedeuten ..?

War sie .. etwa ..?

Nein, das konnte nicht sein. Warum sollte sie es ihm verschwiegen haben? Weil sie Rücksicht auf seine Gefühle nahm ..?

Sein Ausdruck veränderte sich ..

Er wirkte mit einem Mal unendlich enttäuscht und verletzt, woraufhin er abrupt ihre Hand los ließ und einige Schritte von ihr zurück wich.
 

Wo ihr Bodyguard war?

Sie verschluckte die Antwort für einen Augenblick als er sich ihrer Hand an nahm.

Das darüber hinweg streicheln mit seinem Daumen ließ sie sich noch so gefallen, das Resultat daraus eher weniger.

Unsicher verfolgte sie sein Tun und erkannte danach was er entdeckt hatte.

Den Ring ohne Bedeutung.

Als sich ihre Blicke über ihren Handrücken hinweg trafen holte sie kurz Luft, als er sich dann so eilig von ihr entfernte als ob er sich verbrannt hatte, hielt sie jene gebannt an.

Sein Ausdruck veränderte sich von einen Schlag auf den anderen so extrem das sie dachte niemals wieder einen Herzschlag spüren zu können.

Schnell schüttelte sie ihren Kopf und blickte selbst auf ihre Hand.

Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder nur um ihn an zu sehen.

Er dachte so viel über sie und es war.. nun ja jedes Mal ein wenig schlimmer als zuvor enttäuscht zu werden von ihm.

Einmal kam er, mit dem Vorwurf er hatte sie nicht gesucht in all den drei Jahren weil er dachte sie würde ihn von sich aus nicht sehen wollen.

Danach hatte er sie fast dazu gebracht ihr versprechen Abends und unter Einfluss von Alkohol zu brechen.

Dann kam er mit den Vorwürfen das sie Seto Kaiba oder sonst wen heiraten wollte um viele Kinder zu bekommen.

Und jetzt kam dieser stumme und wortlose Vorwurf sie hätte ihm etwas verschwiegen.

Hätte sie ihn denn wirklich so sehr an der Nase herum führen können und zeitgleich seufzend meinen das sie ihn niemals weh tun wollte?

Nicht nur er sah sie enttäuscht an, tief in ihr keimte Trauer auf, denn er schien sie wahrlich nicht mehr zu kennen nicht wahr?

Er hatte vergessen wer sie war und wie sie nach wie vor zu sein schien, ehrlich und ihren Versprechen gegenüber treu.

So viel hatte er ihr schon vor den Kopf geworfen und jedes Mal sich dabei abartig weit verschätzt in seinen Behauptungen die ihr immer wieder ins Herz gefallen waren.

Wollte er einen Grund haben das sie ihn endlich vollkommen Kraftlos von sich schubste weil er immerzu mit neuen Vorwürfen um die Ecke lief?

Wirklich nachdenklich sah sie in ihrer Stille herab.

Wollte er einen Grund hören? Sollte sie extra für ihn und seinen Frieden einen erfinden?

Sie lächelte bitter auf und blickte zu ihm.

„Jetzt sag mir was du denkst und danach gebe ich dir die passende Antwort, Chazz.“, flüsterte sie auf.

Tonlos waren ihre Worte und mit Absicht hielt sie ihm ihre Hand entgegen damit er hin sehen musste auf den Ring, den sie trug um sich Typen vom Hals zu halten wie er doch auch einer war.

Sie bat heimlich darum das er ehrlich antworten würde, aus seinem Herzen heraus, verdammt darin wusste er es doch.. oder hatte er.. hatte er sie wirklich selbst darin vergessen?

Würde er nur die halbe Wahrheit sagen, sollte er gehen, endlich und seine Karten mit nehmen.

Chazz vertraute ihr nicht, kein Stück, sie hatte es erahnt, würde sie jetzt die Bestätigung bekommen für ihre Vermutung die grausam schmerzhaft werden würde, sobald er sie beantwortete?

In ihren Augen lag etwas forderndes, und er sollte es sich gut überlegen was er nun von sich geben sollte.

Ihretwegen sollte er dann auf seinem Heimweg sogar noch den Ring mit nehmen der ihn grausam genau an seinen letzten Fehler ihr gegenüber erinnern sollte- würde sie in den nächsten Laden gehen und sich einen neuen genauso Erinnerungslosen Ring zu legen.

Es war bloß Schmuck, aber Chazz.. sah darin immer in allem so viel mehr, es war schwer aber sie gehörte ihm nicht, hatte es auch niemals getan als das er solch Dinge fordern konnte, wie die Wahrheit.

Etwas das sie jetzt haben wollte, seine Eingebung, seine Gedanken, seine Wahrheit.

Sie erzählte ihm alles seitdem er wieder hier war, doch scheinbar reichte ihm nicht einmal das um ihr zu vertrauen, aus dem Herzen heraus wie damals.
 

Was er dachte ..? Nun im Grunde wusste er ja selbst nicht einmal was er denken sollte.

Seine Liebe zu ihr war erschreckend groß, so dass er selbst nicht mehr wusste, was er denken sollte und was nicht.

„Es tut mir leid, Alexis ..“, begann er, als er ihr nun seinen Rücken zuwandte.

„Ich habe dir versprochen dich nicht mehr alleine zu lassen. Ich wollte dein Freund sein .. ich würde alles dafür tun, damit es dir gut geht .. aber vielleicht bin ich die Person, die dir wirklich schadet ..“, bemerkte er schuldig, als ihm nun auch Seto Kaibas Worte wieder in den Sinn kamen.

Verdammt ..

„Ich weiß nicht ob ich die Kriterien zu einer wahren Freunschaft wirklich erfüllen kann, auch wenn ich bei dir bleiben will .. ich würde es niemals tolerieren können, wenn du dich einmal verlieben solltest .. das wissen wir beide ..“, fuhr er seufzend mit hängenden Schultern fort.

Er war kein Freund. So wie er sich verhielt würde sich niemals ein guter Freund verhalten.

Würde sie sich verlieben; würde sie jemanden finden der zu ihr passte, so würde er nur eifersüchtig werden und sich niemals für sie freuen können ..

So würde sich niemals ein Freund verhalten ..

Er war kein Freund ..

Er war ein verliebter Egoist, welcher etwas wollte, was er niemals bekommen würde ..

Und am Ende würde ihm gar nichts bleiben, weil er damit nicht umgehen konnte.

Die Liebe und auch die Freundschaft würde in Scherben liegen ..

Dieser Ring .. er war ein Fake? Wenn dem wirklich so sein sollte, dann konnte er es absolut nicht verstehen ..

Sie beklagte sich über ihn, dass er in den vergangenen drei Jahren noch immer nicht über sie hinweg kommen konnte und selbst trug sie einen Fake Ring, welcher eine Verlobung oder eine Ehe vorgaukeln sollte?

Hier half keine Entschuldigung mehr. Es war nun einmal wie es war und daran würde sich nie etwas ändern ..

Er hatte versucht ihr Freund zu sein .. doch hatten sie beide bemerkt, dass er es nicht konnte, weil er sie dafür viel zu sehr liebte und es nicht ertragen konnte sie in den Armen eines anderen zu wissen.

Er wollte bei ihr bleiben, doch würde sie seine Nähe wohl kaum weiterhin aushalten können, nicht wenn er sich so derart verhielt ..

Und dann ..?

Dann würde ihm wohl eine Entscheidung erspart bleiben, denn dann würde er gänzlich zurück nach Hause kehren können, ohne dabei weitere Gedanken an die Zukunft der Princeton Company unter seiner Führung zu verschwenden.

„Ich weiß, das du mich niemals lieben wirst .. und trotzdem scheine ich mir immer noch ein wenig Hoffnung zu machen ..“, gestand er schließlich und wahrheitsgemäß.

Er trug keine Schuld .. denn er konnte gegen seine Gefühle nichts ausrichten ..

Ob sie einen Kompromiss finden könnten ..?

Ha, vielleicht sollten sie gemeinsam für ihn auf Partnersuche gehen mit dem selben Ziel, dass er seine Alexis endlich vergaß ..? Lächerlich ..
 

Seine Worte waren Dolchstiche, hart und unfair trafen sie immer zu direkt in ihr rotes Herz.

So schmerzhaft süß das ihr nach seinen Worten für einen Moment das Atmen schwer fiel und jeglicher Gedanke zusammenbrach der sich formen wollte.

Als sie endlich wieder ihr Herz schlagen spüren konnte holte sie kurz tief Luft.

Nein sie wollte nicht plötzlich beginnen laut auf zu lachen seiner Worte wegen, und weinen um jene noch weniger.

Dann schüttelte sie ihren Kopf und ging langsam an ihn vorbei, ohne zurück zu sehen wand sie sich zu der großen Tür die sie leicht öffnete.

Ihr Kopf wand sich zwar über ihrer Schulter zurück zu ihm, jedoch war es kein Blick der ihm galt.

„Bitte warte einen Augenblick hier, ich werde gleich wieder da sein.“, sagte sie ruhig auf, ziemlich monoton, emotionslos.

Langsam holte sie abermals Luft und schloss die Tür hinter sich, dann lief sie eilig los und verschwand auf der nächsten Damentoilette.

Wie kindisch sie doch war!

Die Tür hinter sich schließend den Deckel knallen lassend setzte sie sich und fuhr sich mit einer Hand eilig durch ihr langes Haar.

Plötzlich freute sie sich gar nicht mehr so ihn so eilig wieder gesehen zu haben.

Er war viel zu oft in kurzer Zeit schon gegangen um wieder zu kehren.

Viel zu oft war er verschwunden und hatte immerzu ein Stück aus ihrem Herzen mit genommen, ob er es wusste?

Bald würde sie ihm nichts mehr mit geben können, noch viele weitere Male würde sie ihn nicht gehen lassen können, denn sie wusste nie wann er zurück kehren würde und ob er es danach jemals vor hatte.

Wusste er das er mit jedem Verschwinden einen Schnitt in ihr Leben vornahm und tief in ihrer Brust?

Er sollte bleiben, endlich oder gehen, aber dieses andauernde Bangen, diese hoffnungsvolle Warten zerbrach sie von innen heraus.

Traurig lächelte sie auf, wie egoistisch sie doch war von ihm wirklich eine Freundschaft hatte verlangen wollen!

Dabei wussten sie es doch beide, das es ein Vorwand war sich zu belügen.

Er wollte gehen, das wusste Chazz ganz sicher.

Er konnte gehen, das wusste Alexis genauso gut.

Er musste gehen, das wussten sie beide ziemlich ungeschönt.

Chazz sollte endlich verschwinden und sie würde ihm dafür sogar die Karten wieder geben, denn somit hätte er keinen Grund bleiben zu müssen und sie hatte nicht die idiotischen Gedanken etwas in der Hand zu haben um ihn an sich zu zwingen.

Die unsichtbare Kette war nie fest gezogen worden von ihrer Seite aus, dies konnte sie gar nicht.

Erwartete sie Hilfe?

Nein keiner hatte ihr jemals geholfen und die drei Jahre hätte sie lieber so fort gesetzt als jetzt die letzten Wochen wo er doch niemals hatte wissen können das sie sich gefreut hatte über seine endlich Wiederkehr.

Langsam zog sie die drei Karten von ihm aus ihrem Deck und sah zu den drei Bildern, eher sie sich jene geschlagen auf ihre Beine legte und fest die Augen verschloss um nicht zu weinen.

Denn sie musste ihn doch noch sagen das es in Ordnung war und sicherlich das Beste für ihn,wenn er sie endlich verlassen würde.

Sicherlich es war in Ordnung, voll und ganz denn nicht einmal eine Freundschaft brachte ihnen etwas.

Eine Träne fiel dennoch schwer auf eine der drei Karten, sie musste los lassen um zu gewinnen.

Ihr Eigenes Leben bestimmte nur noch er, seine Erscheinung ließ sie sogar lachen und weinen zu gleich.

Hinterher, wenn er weg war, würde er ihre Tränen nicht mehr sehen können und nicht einmal mehr trocknen.

Ja, so war es gut, so sollte es sein.

Sie war ein starkes großes Mädchen.

Die Stärke wich mit dem Schmerz in ihrer Brust und klein wurde sie in jene Gedanken daran alleine bleiben zu müssen.

Wäre er doch niemals wieder in ihr Leben zurück gekehrt, dann ginge es ihr jetzt ziemlich gut, da war sie sich sicher.

Chazz durfte nicht noch so oft kommen und gehen wie er wollte, denn sehr viel länger würde sie es nicht mehr schaffen ihn gehen zu lassen um anschließend zu warten.

Sie biss sich fest auf die Unterlippe und unterdrückte ein auf Schluchzen.

Alexis konnte sich doch nicht mit aller Gewalt in ihn verlieben nur damit er blieb!

Verdammt, was hatte er nur angestellt, dieser Vollidiot.

In ihrer Kehle steckte eine Kugel überseht voll von Stacheln, vielleicht würde er sich nachdem sie Chazz endlich hatte fort jagen können auch reuevoll in ihrer Brust fest setzen.

Die Blonde junge Frau wollte nicht das er ging und doch wusste sie, das es eigentlich schon seid Ewig die Beste und Einzige Möglichkeit für ihn gewesen war etwas weniger Unglück zu Lächeln als wie in ihrer Nähe.
 

Sprachlos sah Chazz ihr hinterher. Er wusste, dass sie seine Worte getroffen hatten. Doch warum ging sie jetzt ..? Wohin ging sie jetzt aufeinmal ..?

Ein unheimlich schlechtes Gewissen begann ihn zu plagen und doch wusste er, dass seine Worte ihr gegenüber richtig gewählt waren.

Er hatte die Wahrheit erzählt ..

Konnte sie diese Wahrheit nicht ertragen ..?

Was dachte sie nun von ihm ..?

Ob sie ihn nicht mehr sehen wollte? Vermutlich machte sie sich nun Gedanken darüber, wie sie reagieren oder gar handeln würde.

Er wollte sie nicht verlassen, doch letztendlich war es ihre Entscheidung, denn wenn sie nicht mit seiner Art leben konnte und diese ebenso wenig tolerieren konnte wie er den Gedanken, dass sie einen anderen liebte, dann würde er wohl wirklich gehen müssen ..

Er hatte doch versucht ihr ein guter Freund zu sein, doch daran war er wirklich sehr gescheitert und es tat ihm unheimlich leid.

Natürlich hatte er mit ihr lachen und weinen wollen. Er hatte ihr immer zur Seite stehen wollen, doch er empfand ihr gegenüber nun einmal keine Freundschaft.

Es war schwierig damit umzugehen, wenn solch starke Gefühle für sie hegte.

Er hatte geglaubt sie wären stark genug, damit er sich für sie selbst belügen konnte, doch er schaffte es einfach nicht wie er an diesem Tag schon zwei Mal grandios selbst bewiesen hatte ..

„So ein verdammter Mist ..“, fluchte er leise, als er sich niedergeschlagen an den Kopf fasste.

War es das was dieser Kerl von Seto Kaiba gemeint hatte ..? Auch wenn er es ungerne zugab, so schien er seinen Rat doch sehr zu beherzigen, denn er wollte Alexis nicht verletzen und doch tat er es; er würde es vermutlich immer tun ..

Sie hatte Angst einen Freund zu verlieren, nicht wahr ..?

Er würde einen besseren Freund finden als ihn .. denn er war nun einmal kein guter Freund, nicht wenn er so viel Liebe für sie in seinen Herzen trug.

Alexis ließ sich seiner Meinung nach ein wenig zu viel Zeit und so verließ er nun selbst ihr Büro, um von der Empfangsdame vor ihrem Büro eine Antwort darauf zu verlangen wohin sie gegangen war.

Als er dann von ihr erfuhr, dass sie geradeaus in die Damentoilette verschwunden war, lief er ohne lange darüber nachzudenken auch sogleich darauf zu, um diese nun selbst zu betreten – Damentoilette hin oder her ..

Und dann hörte er auch schon ihr leises Schluchzen, ebenso dies der Ojama Brüder, die sie auf ihre Art und Weise zu trösten versuchten.

„Lex ..?“, fragte er vorsichtig, als er nun an die verschlossene Toilettentür heran trat, hinter welcher er das leise Schluchzen vernehmen konnte.

„Was .. ist los ..?“.

Verdammt, sie weinte tatsächlich wegen ihm. Doch warum ..?

„Wenn ich etwas falsches gesagt haben sollte, dann tut es mir leid .. aber ich dachte nur, dass es das Beste wäre, wenn du es weißt ..“, begann er dann reuevoll, während er sich frustriert gegen die Tür lehnte und gen Boden blickte.

Er ertrug es nicht si weinen zu hören ..

„W-Willst du das ich gehe ..?“, fragte er dann leise, während man deutlich seine Furcht vor einer Antwort aus seiner Tonlage heraus entnehmen konnte ..

Ja, er fürchtete sich wirklich vor einer Antwort .. eine Antwort, die es ihm deutlich machen würde, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte.

„Ich wäre so gerne dein Freund .. aber ich weiß nicht ob ich das schaffe .. ich würde wirklich alles für dich tun, aber ich glaube, dass du mit mir als deinen Freund niemals glücklich werden würdest ..“, whisperte er dann leise und senkte seine Lider.

Verdammt, was tat er hier eigentlich ..?

Er war noch immer ein vollkommener Versager und obendrein ein vollkommenew Weichei.

Aber er glaubte zurecht zu handeln, denn Alexis bedeutete ihm nun einmal sehr fiel.

„Ich will nicht gehen ..“, sagte er dann und biss sich dabei fest auf seine Unterlippe.

Doch würde er bleiben. Würden sie dann beide so weiter leben können wie zuvor?

Wie stellte sie sich das selbst vor?

Wenn sie eines Tages wirklich einen Mann finden würde, welchen sie lieben würde .. was sollte dann aus ihm werden?

Für ihn wäre dann ohnehin kein Platz mehr in ihrem Leben, welches sie dann nicht mehr jede freie Minute miteinander verbringen konnte wie sie es auch vielleicht vor einigen Tagen getan hatten.

Es gab Dinge .. die konnte er einfach nicht verstehen, wenn er an Alexis dachte.

Warum war sie nu immer so traurig? Sei es in seiner Abwesen- oder seiner Anwesenheit.

Warum trug sie diesen Schein-Ehe-Verlobungsring? ..

Chazz biss sich fest auf seiner Unterlippe, als seine Augen verräterisch zu brennen begannen.

Er wollte sie nicht verlieren, doch halten konnte er sie allem Anschein nach wirklich nicht.

Er wollte ja nicht einmal, dass sie sich in ihn verliebte .. er wusste doch, dass sie ihn nicht liebte ..
 

Eigentlich hatte sie gar nicht weinen wollen, doch am Ende hin hatte sie es nicht einmal mehr geschafft sich selbst gegenüber stark zu bleiben.

Als die drei Ojama Brüder, die Karten die sie in zitternden Händen hielt dann auch noch versuchten sie zu trösten brachen all ihre Dämme.

Die Karten ließ sie achtlos und doch ungewollt nieder regnen, damit sie sich ihre Hände auf die Augen legen konnte.

Jeder war eigentlich sehr lieb zu ihr und doch ertrug sie es nicht.

Es war schwer für sie die Lügen hin zu nehmen die sie sich vorsichtig nahe legten in der Hoffnung das man sie nicht erkennen würde.

Als sich die Tür von außen erneut öffnete lauschte sie ungewollt und tatsächlich ließ er sie nicht in Ruhe.

Er hatte keine Tränen sollen und was jetzt? Jetzt hörte er sie sogar!

Tief hielt sie ihren Kopf gesenkt sodass ihre Haare eilig über ihre Schultern fielen.

Als er einfach anfing zu reden und das, trotz seiner Fragen die sie gar nicht beantworten wollte und im Moment konnte, hörte sie angestrengt zu.

Es war alles andere als leicht für sie, und wie musst es nur für Chazz sein?

Leise schluchzend biss sie sich auf die Zunge um sich nicht all zu laut vor ihm die Blöße zu geben.

Wenn er nicht gehen wollte, wieso sagte er dann andauernd solche Sachen die ihr Herz in Zwei reißen konnte?

Wo er doch so gerne bei ihr bleiben wollte, wieso weinte sie dann so sehr als er ihr abermals nahe legen wollte zu verschwinden?

„Sei still!“, hauchte sie auf und doch hob sie ihren Kopf und legte die Hände fest auf ihre Knie.

Alles bebte und ihr Herz, ihr Herz drohte zu zerspringen.

„Sei einfach leise.“, flüsterte sie dann verständlicher und rieb sich dann ihre Augen langsam.

Ihre Worte waren nicht böse, oder aggressiv.

Ganz im Gegenteil sie waren leise und schwach, kaum wahrlich laut genug um sie ernst zu nehmen.

Frustriert senkte sie ihr Haupt und blickte auf den Boden, wo zwischen ihren Füßen die drei Karten lagen.

Langsam beugte sie sich hinab und schob diese dann unter die Tür hin durch, dort wo er stehen musste, denn sie konnte seinen Schatten sehen.

Tief holte sie Luft, während sie nun die letzte Karte so weit von sich schob das sie sie nicht mehr sehen konnte.

Wieder tropften Tränen, nun aber ganz leise über ihre Wange.

Jetzt hatte sie ihn los gelassen.

Nichts mehr das ihn halten würde.

Sie war ein dummes Mädchen und er ein genauso dummer Junge.

Sie träumten sich ein Leben vor, das ihres eigentlich überstieg, so führten sie sich in die Irre blind und glücklich ohne gleichen, bis eines Nachts der Regen ihnen eine schlecht endende gute Nacht Geschichte bringen würde.

Seine letzten Worte hatten Sinn, denn sie wusste das er bleiben wollte, am liebsten auf Ewig bei einer dummen Jungen Frau mit Tränen in den Augen die ihn nicht lieben konnte, beziehungsweise es nicht geschafft hatte ihn lieben zu lernen.

Alexis hatte ihn ohne Frage ziemlich lieb gewonnen in der neuen kurzen Zeit in der sie sich nicht einmal wirklich, wie sie fand nach und nach, erneut kennen gelernt hatten.

Wenn sie ihm jetzt die Karten zu schob, wollte sie ihm jetzt damit den Todesstoß versetzen?

Wollte sie mit der Rückgabe seiner Karten ihn endlich zum Schweigen bringen auf das er endlich gehen würde mit ihrem Herz und niemals mehr wieder kommen würde?

Einmal würde auch dann nur noch eine verblassende Erinnerung werden, Nachts wenn Albträume sich in ihren Kopf fressen wollten.

Das sie leise weinte konnte er nicht hören, denn sie holte kaum Luft um sich zu verraten, presste die Lippen aufeinander um sich nicht selbst zu verpetzen.

Die Tränen liefen eiliger als eben noch, doch sie zeigte es ihm nicht, ließ es ihn nicht hören wie zuvor geplant.

Chazz hatte ohne es zu wollen viel zu viel von ihr gefordert und sie war so töricht gewesen es ihm zu geben, ihr Herz ohne wahrliche Liebe und nun nahm er sich sogar ihren Verstand.

Die Akademie Leiterin wusste nicht mehr wohin sie sollte, wo er immer wieder kam und ging.

Dann wollte er bleiben im Versuch nur ihre Hand zu halten, weniger sie zu umarmen nur um im nächsten Moment sie gar nicht mehr zu halten, sondern los zu lassen mit der Begründung niemals etwas der beiden Dinge tun zu wollen oder zu können.

Fest drückte sie sich eine Hand auf die bebenden Lippen und kniete sich in den schmalen Bereich zwischen Toilette und Tür.

Verloren, sie hatte verloren.

Sich selbst und ihn und ihr Herz.

Die Blonde hatte es nicht geschafft ihn zu sagen das er gehen sollte, lediglich um Ruhe bat sie seiner vielen Worte wegen.

So schloss sie nur ihre brennenden Augen und wusste weder ein noch aus.

Er sollte bleiben, bitte und endlich für länger als nur einen Abend in ihrer Wohnung.

Niemals mehr dürfte er gehen, doch schaffen konnten sie es nicht, nicht wahr?

Alexis wollte ihn nicht wieder ihre Bitte auf zwingen, sie hatte ihn schon zu viel Last auf die Schultern gelegt.

Chazz konnte nicht das sein, was sie von ihm gewollt hatte, ein guter Freund.

„Wenn du nicht gehen willst, dann bleib´ doch.“, sprach sie auf und plötzlich konnte man ihre Stimme beben hören und ihre Tränen die dazwischen über ihre Lippen hinweg tropften.
 

Da sein Blick noch immer auf den Boden zu seinen Füßen gerichtet war, bemerkte er natürlich sofort die drei Karten, die er in Alexis Obhut gelassen hatte, damit die Ojama Brüder über sie wachen konnten.

Langsam beugte sich Chazz zu seinen Karten hinab und hob diese auf, um sie nachdenklich zu betrachten.

Warum gab sie ihm diese Karten ausgerechnet jetzt wieder zurück ..?

Wieso drückte sie ihm die Karten nicht persönlich in die Hand ..?

Fragen über Fragen ..

Und hinter der verschlossenen Tür der Damentoilette verharrte noch immer eine Alexis, welche er so einfach nicht verstehen konnte ..

Doch Chazz schwieg.

Er wusste ohnehin nicht mehr was er sagen sollte, bzw. was sie aus seinem Mund hören wollte.

Wollte sie nun das er blieb .. oder das er ging?

Hierbei ging es doch nicht darum was er wollte oder nicht ..

Seufzend lehnte Chazz sich an die Wand neben der verschlossenen Tür und wartete bis Alexis bereit sein würde die Tür wieder zu öffnen.

Sie weinte, weil sie ihn als Freund nicht verlieren wollte ..?

Schön zu wissen, dass er ihr so wichtig war .. aber ..

Was sollte er tun?

Sollte er versuchen sich ihr seiner Gefühle wegen zu verschließen? Vielleicht sollte er ihr fortan nicht mehr zeigen, dass er sie liebte .. oder das er eifersüchtig war ..

Das war es was sie wollte, nicht wahr?

Würde es ihr dann besser gehen?

Er würde es versuchen – für sie ..

Selbst wenn sie ihn eines Tages auf eine Verabredung hinaus schleifen wollte mit dem Ziel für ihn eine Freundin zu finden würde er vielleicht sogar versuchen dies über sich ergehen zu lassen ..

Trotzdem war es überaus lächerlich.

Er .. ließ sich von ihr das Herz brechen.

Alexis schien nicht zu wissen was sie wollte und er ließ es über sich ergehen.

Doch verschwinden konnte er nicht so einfach. Weniger noch konnte er so tun als würde ihn das Ganze vollkommen kalt lassen ..

Sein Stolz war ihr gegenüber gebrochen ..
 

Was sie so unheimlich bitter weinen ließ war, die Tatsache, das sie wohl wirklich nicht für sich selbst beantworten konnte was sie eigentlich wollte.

Sie wollte das er blieb, das war schon lange keine Frage mehr, sondern eine feste Tatsache.

Doch das große Aber stand am Ende.

Alexis wusste das er bleiben sollte genauso gut jedoch erkannte sie auch das Problem in ihrem Wunsch.

Es ging einfach nicht.

Dieser Wunsch würde niemals in Erfüllung gehen können, sollen und auch nicht dürfen, denn es war viel zu kompliziert der eigentlich so einfachen Bitte von ihr in Chazz seiner Position und seinen Gefühlen nach zu kommen.

Die Blonde wollte ihn nicht gehen lassen und gerade das tat so weh wo sie es doch so viel besser zu wissen schien.

Würde sie ihn fragen,wieso er nicht endlich gehen würde um sich zu retten, wusste sie die Antwort darauf, weil er sie liebte.

Und was wäre wenn sie ihm sagen würde, das sie ihn aber nicht so leiden sehen wollte nur weil er ihren Wunsch erfüllen wollte und an ihrer Seite bleiben, dann würde er doch wie zuvor schon antworten, das er es gerne in kauf nahm, so lange sie glücklich wäre.

Ihre Augen brannten und ihre Wangen glänzten nass.

Und was war mit seinem Glück?

Sah er nicht das es ihr weh tat wenn er sich so zwang für sie sich selbst etwas vor zu machen?

Sie war doch kein Monster, sie wollte doch selbst nur das Beste für ihn und darin bestand ihr Konflikt.

Ihr Wunsch würde keine Erfüllung finden, solange sie wusste was das Beste für Chazz sein würde und zwar sein Eigenes Leben ohne ihrer Nähe.

Es sollte nicht so Enden das er zu ihrem Spielzeug wurde, welches sie an sich zog sobald es gebraucht würde und weg schubste, wenn sich doch bessere Möglichkeiten für sie ergaben in jemandes Arme genommen zu werden.

Wie könnte sie es ihm nur sagen, wo es ihr schwer fiel sich dies begreiflich zu machen?

Beide würden sich im Kreis drehen und sich darauf berufen den anderen bloß helfen zu wollen mit ihrem Tun.

Dieser Moment, würde der sein der über ihr weiteres Zusammensein entscheiden würde, nicht wahr?

Ja, denn er hatte gehört das sie weinte, und somit hatte sie sich selbst verraten.

Er war ihr wichtig, so sehr das es ihr weh tat.

Sie musste es versuchen, für den einen Moment bevor er niemals wieder kommen würde:

„Es ist unerträglich für mich dich jedes Mal kommen und gehen zu sehen. Immer wenn du fort bist, habe ich Angst das du nicht mehr wieder kommen möchtest und wenn du dann endlich wieder hier bist muss ich mir Sorgen darüber machen für wie lange.“, begann sie mit zitternder Stimme die in schweren zittrigen Atem endete.

Langsam drückte sie sich zurück auf die Beine und lehnte sich mit ihren Rücken gegen die Tür.

Ob er genauso hinter ihr stand?

Langsam schloss sie die Augen und sie brauchte einen Moment um die heißen Tränen über ihren Wangen stumm werden zu lassen um weiter zu reden:

„Von mir aus solltest du nicht mehr gehen, aber.. aber wie könnte ich es etwas nur von dir verlangen? Wenn ich dir in die Augen sehe, dann weiß ich das du nicht bei mir sein dürftest.“

Ja, genau das waren ihre verzweifelten Gedanken.

Sie war egoistisch mehr auch nicht und dennoch wie würde ihre Geschichte jetzt enden?

Würde sie hier und jetzt schon vorbei sein?

Zögernd wand sie ihre Hand zur Seite hin zum Schloss welches sie leise nun auf drehte, dennoch blieb sie mit dem Rücken vorerst an der Tür stehen.

Nervös strich sie sich die Haare zurück hinter die Schultern und rieb sich mit den Händen über das traurige Gesicht.
 

Alexis war am Ende doch genauso egoistisch wie er es immer gewesen war.

Doch was noch immer am schlimmsten war, dass er sie einfach nicht verstand.

Wieso verhielt sie sich so ihm gegenüber, wenn sie ihn doch nicht liebte?

Wieso sagte sie solche Dinge? Gab es da am Ende doch etwas tief in ihrem Herzen was sie ihm verheimlichte?

Das konnte er sich doch alles nicht einbilden! Oder etwa doch?

Verdammt, nein.

Sie sollte ihn direkt in die Augen sehen und ihm sagen das sie ihn nicht liebte und niemals lieben würde!

Sie sollte es ihm endlich direkt sagen und ihm dabei in die Augen sehen, denn so glaubte er es ihr ganz und gar nicht, schon gar nicht nach alldem was zwischen ihnen vorgefallen war.

Als er sah wie sie das Schloss der Tür nun langsam öffnen wollte, sah er seine Chance!

Sofort ergriff er das Schloss von seiner Seite und öffnete mit einem schnellen Ruck die Tür, woraufhin Alexis ihm geradewegs entgegen stolperte.

Vielleicht hatte sie damit nicht gerechnet, vielleicht ging er ein wenig zu schnell vor, doch er musste es einfach wissen!

Ehe sie ihm nun geradewegs in die Arme stolpern konnte, ergriff er sie bei ihren schmalen Schultern und drückte sie geschickt an die Wand neben der soeben geöffneten Tür und hielt sie fest, während er ihr dabei fest in die Augen blickte.

„Alexis!“, forderte er, „..sag mir das du mich nicht liebst!“.

Sie sollte es ihm endlich direkt sagen!

Als sie versuchte seinem Blick auszuweichen indem sie ihren Kopf zur Seite zu neigen versuchte, ergriff er mit seiner Hand ihr Kinn und zwang sie dabei weiterhin dazu ihn anzublicken.

Das was da zwischen ihnen lag war doch viel mehr als nur eine einfache Freundschaft, oder?
 

Vielleicht hatte sie geahnt das er so eilig reagieren würde, nachdem sie ihn nun zu sich lassen würde, deshalb hatte sie versucht zu retten was nicht mehr zu schaffen war, ohne Wasser und Spiegel.

Das er allerdings so über eilig war, hatte sie kaum erwartet denn ansonsten wäre sie niemals so an der Tür gestanden, das sie ihn entgegen fallen konnte,niemals.

Die Hast war schneller als sie hatte reagieren können.

Die vielen schweren Tränen hatten ihre Wangen gerötet und nicht nur jene.

Wann hatte sie das letzte Mal so sehr geweint?

Daran erinnern konnte sie sich wirklich nicht und nun spürte sie auch wieder wie ihr alles weh tat und schwer wurde nach so vielen Tränen, die aus ihrer Seele gekommen waren und sogar aus ihrer Brust.

Chazz allerdings schien sich der Situation die so schnell von der Bühne ging bewusster zu sein als sie.

Und so kam es wie sie es nicht vor hatte Enden zu lassen.

Mit dem Rücken an der Wand und keiner Möglichkeit einen Ausweg zu laufen, stand er vor ihr und forderte nach viel zu langem Warten diese eine Antwort ein.

Wie konnte sie es ihm nur sagen, dass das was da war etwas sein konnte was sie selbst nicht verstand?

Nachdem er sie zwang in seine Augen zu blicken, fiel ihr das atmen schwer.

Nun als sich ihre Blicke trafen, setzte selbst das Denken für einen Augenblick lang aus.

Als sie endlich wieder zu sich kam, ergriff sie mit beiden Händen seinen Unterarm um sich die haltende Hand von ihrem Kinn zu ziehen, was ihr sicherlich auch gelang.

Und während sie ihre Hände fest um ihm gehalten hielt, blickte sie ihn an:

„Ich liebe dich nicht!“, schallte sie es ihm entgegen, nicht laut, aber direkt und mit allen Ernst den sie aufbringen konnte.

Dann ließ sie ihn los und sah ihn nicht länger an, fuhr sich mit einem Handrücken über die Augen und holte tief Luft.

Er sollte es endlich einsehen.

Sie liebte ihn nicht.. nicht jetzt und sie hatte es damals schon nicht getan!

Aber die letzte Möglichkeit.. auf die würde sie nicht so antworten können und das wusste sie,sodass sie froh war das er wohl für ihre nun gegebenen Antwort das Atmen und weiter sprechen vergessen haben zu schien.

Sie hatte ihn niemals geliebt.

Sie liebte ihn nicht.

Sie würde ihn lieben.

Und das war es, was ihr Angst machte. Denn wieso sollte sie denn so sehr um ihn weinen wenn ihr nichts an ihm lag? Es war keine Liebe, noch nicht.

Aber wie es tief in ihr aus zu sehen schien, war sie dabei sich seiner immer mehr bewusst zu werden.

Wieso sonst hatte sie seine Karten neben sich am Bett liegen gehabt sobald sie sich schlafen legte?

Warum war sie so betrübt wenn er fort war?

Sie wolle sich nicht in ihn verlieben, dafür waren sie sich gegenüber zu Fremd und zu unterschiedlich.

Ihrer Meinung nach wäre Chazz nicht der richtige für eine Beziehung die ihr gelten sollte.

Niedergeschlagen blieb sie an der Wand stehen, während ihr Kopf der vielen Tränen wegen unheimlich schmerzte.

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals während die eine kleine Furcht gehässig lachend in ihrer Brust dröhnte.

Eine weitere, richtige Frage und sie hätte verloren und er vielleicht gewonnen.

Sie selbst verbat es sich die letzte Möglichkeit aus zu sprechen denn sie wollte ihn nicht noch länger an sich binden.. sollte er doch gehen und sie alleine lassen, dann würde alles gut für ihn werden!

Was mit ihr geschehen würde war doch egal.. denn drei Jahre lang hatte sie auch zuvor ohne ihn leben können, dann würden sie weitere auch nicht mehr umbringen können.
 

Er hatte eine andere Antwort erwartet – eigentlich ..

Doch sie schien überzeugt, dass sie nichts für ihn empfand, was er nicht verstehen konnte.

Wenn sie ihn wirklich nicht liebte .. warum dann - ?

Pah. Chazz schallte sich selbst zur Ordnung. Schluß mit diesen Gedanken. Dann würde er es eben so hin nehmen. Warum konnte es ihm nicht einfach egal sein?

Er wollte Alexis ja nicht einmal mehr zwingen sich in ihn zu verlieben ..

Er wollte doch nur verstehen ..

Chazz ließ von ihr ab, verkreuzte seine Arme vor seiner Brust und wandte ihr seinen Rücken zu.

Was sollte er tun?

Was wollte sie?

Wollte sie, dass er sein eigenes Leben weiter zu leben begann ..? Ein Leben ohne sie?

Eigentlich wollte er nicht mehr ohne sie, doch miteinander würden sie allem Anschein nach nicht zusammen leben können.

Dafür waren ihre Meinungen über den jeweils anderen zu verschieden, vorallem was ihre Gefühle betraf.

Vielleicht sollte er gehen, dann hatte sie eine Sorge weniger in ihrem Leben, bzw. die größte Sorge würde endlich aus ihrem Leben verschwinden.

„Egal für was wir uns entscheiden. Es wird vermutlich beides falsch sein .. ich denke aber, dass wenn ich gehe du ein besseres Leben führen wirst .. du brauchst keine Rücksicht mehr auf mich nehmen und dir endlich jemanden suchen, der zu dir passt .. in deinem Leben ist kein Platz für mich und ich will dir dein Leben nicht unnötig schwer machen.“, sagte er mit gesenkten Haupt.

Seine Worte schmerzten ihn sehr, doch hatte er doch Recht, nicht wahr?

Es würde ihr ohne ihn doch viel besser gehen ..

Und er? .. Er würde vermutlich da weiter machen wo er aufgehört hatte ohne die bessere Hälfte seines Lebens ..
 

Die Stille die ihn sich abwenden ließ war ihre falsche Erleichterung.

Würde er bleiben hätte er die ungeahnte Chance sie weiter um den Finger zu wickeln auf das sie sich gar nicht mehr freiwillig von ihm lösen wollte.

Die Worte die dann endlich kamen, während sie erschöpft an der Wand stehen blieb ließen sie auf lächeln und ihren Kopf niedergeschlagen tief sich senken.

Er musste es ja nicht sehen.

Es wäre falsch würde er bleiben.

Es wäre genauso wenig richtig, wenn er gehen wollte, genau das war die Verzweiflung die ihr die Tränen in die Augen getrieben hatte eben noch, jetzt nicht mehr.

„Ja, ich werde ein besseres Leben ohne dich führen und jemanden finden der mich lieben wird.“, sagte sie auf, ganz ruhig.

Am liebsten wollte sie lachen und genauso laut weinen.

Es wäre einfacher wenn sie ihm einfach den Spiegel vor das Gesicht halten würde um seine Worte zu reflektieren nicht wahr?

Ja, dann würde er genau das hören was er dachte und somit wäre es weniger schwer sich endlich von ihr zu lösen, ohne schlechtes Gewissen ohne zurück haltenden Gedanken.

Ihre Meinung zählte nicht, denn ansonsten würde sie wieder am Anfang stehen.

Ihre Haare verdeckten ihr gen Boden geneigtes Gesicht.

Ihre Augen hielt sie verschlossen, während sie ihre Hände hinter ihren Rücken schob.

Er dachte nicht einmal daran das es vielleicht doch gar nicht so schwer war für sie Rücksicht auf ihn zu nehmen,das sie es unter trotz schweren Umständen gerne tat, nicht wahr? Und was wäre mit den Gedanken das er in ihrer Nähe vielleicht irgendwann zu jenen werden würde, der zu ihr passen würde?

Dachte er denn wirklich das er keinen Platz mehr hatte in ihrem Leben?

Woher konnte er sich dem allen so sicher sein oder wollte er das sie all dies schnaubend und empört wieder legte

Das sie wie damals verwirrt sich ihm in den Weg stellte um ihn auf zu halten zu gehen?

Nein, hier und jetzt, würde es Enden, anderes als sonst und das, weil sie bei einer Meinung blieben.

Weil sie sich die selben Worte sagten ohne einen Zweifel, das es vielleicht doch anderes war.

Wie wäre es denn, wenn er daran dachte das es ihm leichter fallen würde alleine weiter zu leben?

All diese Dinge waren auch heimlich schon in ihrem Kopf gewesen.

Er brauchte Jemanden der ihn wahrlich lieben könnte, doch Chazz hatte sein Herz jeglichen Frauen gegenüber verschlossen, allen bis auf ihr gegenüber.

Alexis hob ihren Blick und starrte auf ihn, wie er dort stand genauso wenig glücklich wie sie.

Und würden sie sich einander zu wenden würden sie nicht glücklich werden, genauso wenig wie jetzt, ja?

Langsam strich sie sich durch das Haar und wand sich von der Wand drückend zum Waschbecken und zu dem dort hängenden Spiegel um ein wenig Ordnung zu errichten dort, wo Seelentränen gewütet hatten.

Während er dort stand und sie kurz tief Luft holte, zierte ein unechtes Schmunzeln ihre Lippen.

„Wäre es doch alles nur so einfach wie damals. Man hatte sich duelliert und danach war der Gewinner der Gewinner.“, sagte sie im Scherz auf auch wenn es hier ganz und gar nicht lustig werden würde, ihr weniger zu Lachen zu mute war.

Für einen Moment betrachtete sie sich im Spiegel, dessen Bild grässlich war.

Und was wäre wenn sie sich duellieren würden?

Was wäre, wenn sie es wirklich täten und er bei seinem Sieg bleiben würde ohne das sie etwas sagen würde?

Ihr Gewinn wäre Chazz sein Verlust und er sollte endlich von dannen ziehen.

Was wäre..wenn?

Miss-Erfolg

Merkwürdig.

Als er sich an diesem Morgen in dem Spiegel in seinem Zimmer betrachtete, und das ziemlich ausgiebig! .. wurde er plötzlich irgendwie ziemlich nervös.

Heute hatte er sich vorgenommen die Akademie zu besuchen, um sich mit Blair zu treffen ..

Was sprach schon gegen ein Treffen ..?

Vielleicht könnten sie sich ein wenig kennenlernen und ein wenig Spaß miteinander haben ..?

Ja, er hatte wirklich Lust sie wiederzusehen ..

Ob das sein erstes richtiges ‚Date’ werden würde ..?

Jener Gedanke zauberte ihm eine leichte Schamesröte auf seine Wangen.

Sein großer Bruder wusste noch nichts davon, dass er heute ausgehen würde ..

Selbst Tea wusste noch nicht, dass er heute keine Zeit, weniger noch Lust dazu haben würde auch nur irgendetwas zu lernen ..

Tea hatte ihm am Tag zuvor eine ziemlich komische SMS geschrieben in der sie ihn wissen ließ, das es ihr nicht so gut ging.

Ob es ihr nun wieder besser ging? An diesem Tag hatte sie sich jedenfalls noch nicht gemeldet.

Vielleicht war sie krank ..?

Ein wenig Sorgen machte er sich ja schon, trotzdem .. er war sich sicher, dass Tea sich schon bald wieder melden würde.
 

Mokuba, dessen Weg sich mit keiner Menschenseele in diesem Haus kreuzte, verließ

Sein Zimmer mit klopfenden Herzen, auf dem Weg zu der Akademie, um Blair zu treffen, wie sie es ihm vor zwei Tage angeboten hatte ..

Doch bevor er das Haus verließ, wollte er noch eben seinem großen Bruder sagen, dass er nun gehen würde, welchen er – wie er wusste – in seinem Arbeitszimmer finden würde, in welchem er schon seit gestern stundenlang verharrte.

Noch wusste er nicht, dass ihre Firma gerettet war und das dies einer der Gründe war, warum Seto sich kaum aus seinem Arbeitszimmer entfernte.

„Seto? Ich .. eh .. gehe in die Stadt. Du weißt schon .. ich wollte kurz zur Akademie ..“, erklärte er seinem großen Bruder, als er nun vorsichtig in das Zimmer hinein blickte.

Eigentlich wollte er es ihn nur kurz wissen lassen, denn es war ihm noch immer unsagbar peinlich.

Zu seinem Blick reagierte Seto nicht sofort, so dass, nachdem er noch einmal schnell gewunken hatte, wieder hinaus in den Flur trat und die Tür hinter sich schloss.

Er war wirklich unheimlich nervös .. und zudem war es ihm ein wenig peinlich seinen Bruder wissen zu lassen, dass er nun so etwas wie eine Verabredung haben würde ..

So machte sich Mokuba also auf den Weg in die Akademie und dabei vergaß er vollkommen Tea bescheid zu geben, dass sie an diesem Tag nicht zu ihm kommen musste, da er ohnehin keine Zeit für Nachhilfe finden würde.
 

Als Tea an diesem Morgen ihren Briefkasten öffnete, entdeckte sie dort etwas worauf sie schon so lange gewartet hatte.

Ein Brief. Ein Brief! Doch nicht irgendein Brief. Es war ein Brief von der Tanzschule aus New York.

Schnell rannte Tea zurück in die Wohnung, während sie auf dem Weg den Brief mit nervösen Fingern aufriss und es kaum abwarten konnte diesen endlich zu lesen.

Und dann, dann stieß sie plötzlich einen lauten Freudenschrei aus.

Sie konnte es einfach nicht fassen!

Sie wurde an dieser Schule angenommen. Das war einfach großartig!

Sie musste einfach sofort allen davon erzählen. Ihren Freunden, ihren Eltern, Yugi ..

Und auch Mokuba sollte davon erfahren, was sie wiederum persönlich erledigen konnte, denn schließlich würde er sie an diesem Tag bestimmt wieder erwarten, nachdem sie sich nun gestern erfolgreich darum hatte drücken können einzig und alleine um seinem Bruder aus dem Weg gehen zu können ..

Ausserdem .. gab es da noch einen weiteren Grund warum sie Mokuba unbedingt sehen musste.

In diesem Brief stand geschrieben, dass die Schule eine Anzahlung verlangte.

Eine Anzahlung, die Tea so ohne weiteres nicht erfüllen konnte, da ihr ein wenig Geld fehlte.

Und so machte Tea sich auf den Weg. Sie ahnte ja nicht, dass Mokuba gar nicht zu Hause sein würde, sondern das ein Date mit diesem Mädchen der Akademie vor ihm lag ..
 

Das er abermals an diesen Morgen gestört werden sollte erahnte er nicht.

Was für ein Unglückswurm er war, wurde er nun täglich heim gesucht von irgendwelchen Leuten die ihn irgendetwas ab – oder anschwätzen wollten?

Das Mokuba verschwunden war hatte er schon mit bekommen und wohin er hatte gehen wollten ebenso.

Doch Seto war kein Bruder der mit einem schmierigem Lächeln den anderen in Verlegenheit bringen wollte indem er dumme Wünsche hinter rief oder ihn mit ähnlichem versuchte auf zu ziehen.

So sah er den anderen einfach nur stumm nickend an, etwas anderes wollte er gar nicht machen, denn selbst wenn er es gewollt hätte, eine Möglichkeit dem Ausdruck zu verliehen hätte er doch so wie so nicht gefunden.

Als Mokuba mit leicht verschämten Blick und noch leiseren Worten sich verabschiedete, war Seto um seinen Abgang froh.

Denn endlich konnte er selbst ein wenig Ruhe finden in dem er genauso still alleine arbeiten könnte.

Ja, tatsächlich war er so ein trauriger Mensch das er seine Ruhe in der Arbeit fand und nicht wie andere bei seinen Freunden, denn etwas derartiges besaß er nicht und wollte er doch niemals besitzen.

Kopf schüttelnd also und mit der Freude darauf endlich alleine sein zu dürfen, ohne eine lachende Anzu oder einen viel zu giggelnden Mokuba machte er sich daran seine Aufgaben fort zu führen, denn einer musste die Dinge erledigen die sich um die Kaiba Coporation drehten und dieser war immerhin er.

Als er sich an den Labtop setzte um sich zu erkundigen ob er sich nun einen Verräter oder Versager in die Arme geworfen hatte stockte sein Atem einen Augenblick an, als sich keiner der beiden Vermutungen bestätigte sondern sich ins Gegenteil kehrten.

Chazz hatte es tatsächlich geschafft seinen Versuch erfolgreich durch zu führen.

Und Mokuba? Der war fort, sodass er es ihm nicht einmal mehr sagen konnte, ob er ihn jene Tatsache am Handy nun erzählen sollte?

Vielleicht war es eine gute Idee, jedoch nicht auf den Weg den Mokuba vor sich hatte.

Hin und her gerissen starrte er auf den Bildschirm der ihn höchst zufrieden stimmte.

Mit wenigen weiteren Schritten waren die nötigen Maßnahmen ergriffen, auf das ihr Plan nach Chazz seiner Einleitung nun nur noch eine Frage der Zeit war bis die Transaktionen vollbracht waren.

An Seto lag es nicht mehr und eigentlich, ja eigentlich hatten sie in dem Moment begonnen indem Seto die letzte bestätigende Taste gedrückt hatte.

Ja, und nachdem er sogar mit bekommen hatte wie sehr das Mädchen mit den zwei Zöpfen und auch die Leiterin der Akademie heimlich um den Erfolg haben gebangt, würde er der blonden Schönheit sicherlich auch noch Bescheid geben, würde es der Jüngste der drei Brüder nicht schon vor ihr geschafft haben.

Ob das Glück bleiben würde?

Nun ja, das würde sich mit dem nächsten Türleuten zeigen..
 

Als Tea sich vor dem Tor des Anwesens befand, in welchem sie schon sehr viel Zeit verbracht hatte, hielt sie für einen Moment inne, um einmal tief ein- und auszuatmen.

Dann öffnete sie das Tor und trat den langen Weg durch den Garten zur Tür des Anwesens, um an deren Tür zu klopfen, in der Hoffnung Mokuba selbst oder einer der Bediensteten würden ihr die Tür öffnen.

Und so kam es, dass einer der Bediensteten ihr die Tür öffnete und sie auch sogleich hinein bat – offenbar wusste selbst der Bedienstete nichts von Mokubas Abwesenheit.

So trat Tea wie immer voran zu Mokubas Zimmer, welches allerdings leer war.

Er war nicht hier ..

Doch wenn er nicht hier war, wo war er dann ..?

Für gewöhnlich wartete er doch immer hier auf sie?

Nun, vielleicht würde er jeden Moment kommen und zu entschied sich Tea einige Momente hier auf ihn zu warten.

Nach ungefähr 20 Minuten, in denen Mokuba noch immer nicht aufgetaucht war, vernahm sie vom Flur her aus plötzlich eine ihr bekannte Stimme.

Neugierig erhob sich die Braunhaarige und steckte ihren Kopf aus Mokubas Zimmer heraus.

Ihr Blick fiel auf den Schwarzhaarigen, welcher vor zwei Tagen in der Begleitung des Mädchens der Akademie und deren Leiterin gewesen war.

Etwas perplex sah sie ihn an, dessen Blicke auf ihr ruhten, nachdem er auch sie entdeckt zu haben schien.

„He! Führ mich zu deinem Freund. Ich habe nicht ewig Zeit!“, drang es aus seinem Mund, woraufhin Tea nur skeptisch ihre Augenbraue hob.

Und dann ..

Moment .. was sagte er da gerade? Für WEN hielt er SIE gerade?

„M-Mein Freund??“, empörte sie sich, als sie nun mit weit geöffneten sprachlosen Mund dort stand und den Schwarzhaarigen einfach nur anstarrte.

Und just in diesem Moment wurde Tea ungewollt rot; ziemlich rot sogar ..

„Wenn du Seto Kaiba meinst, dann muss ich dich leider enttäuschen! Ich habe mit diesem Kerl überhaupt nichts zu tun!“, korrigierte sie ihn hochmütig, während sie beleidigt ihre Wangen aufplusterte.

Wieso lief er alleine hier herum ..?

Und wo war eigentlich Mokuba?

Und wieso hatte sie plötzlich das Gefühl, dass sie besser lieber schnell verschwinden sollte?
 

Seto hörte es einmal an der Tür läuten, so ging er davon aus das es sich nicht um Mokuba handelte, der eben erst gegangen war und sonst doch einen Schlüssel bei sich trug.

Als danach Stille im Haus zurück kehrte machte er sich gar keine Gedanken über einen möglichen Gast der doch Mokuba immerzu Heim gesucht hatte.

Weiter arbeitend hob er den Blick als dann erneut geschellt wurde, murrte er nur leise.

Als man ihn nicht rief, arbeitete er in Ruhe weiter, aber nicht all zu lang da einer der Angestellten Todesmutig anklopfte um den Kopf durch die Tür zu stecken nur um mit warnendem Blick zum schnellen Reden aufgefordert wurde.

Mokuba war bis jetzt der Einzige der ihn hier stören durfte oder sich gar ganz durch die Tür wagen durfte, wenn er arbeitete.

Als man nach ihm verlangte da er einen Gast bekommen hätte, stand er knurrend auf.

War er über Nacht zum beliebtesten Bewohner Dominos gewählt worden, oder weshalb begannen die Leute ihm die Bude ein zu rennen?

Verdammt, das hier waren seine vier Wände, etwas heiliges, etwas privates, was wohl den Rest der Welt nicht im entferntesten zu interessieren schien.

Als er sich dann erhob und aus der Tür trat konnte er das Unheil fast schon erahnen.

Die eine Stimme erkannte er mittlerweile, leider wohl selbst im Schlaf.

Tea war hier und sie war sicherlich nicht seinetwegen hier, wie sie ihm wohl garantiert wieder vor hatte gegen den Kopf zu donnern.

Schon jetzt überkamen ihn Kopfschmerzen wenn er daran dachte wie schwer es war ihr zu zu hören, wieso schenkte er ihr gleich nochmal Gehör?

Die Zweite Stimme war bekannt, doch zu ordnen konnte er sie lange noch nicht, dafür war ihn jene Person zu Fremd und egal.

Als er das Gezanke bei jedem Schritt besser verstehen konnte, schließlich dann auch bei den beiden laut sprechenden stand, verschränkte er die Arme vor seiner Brust und sah sie beide an.

Was zum Geier brachte die beiden dazu hier auf zu kreuzen?

Stand an seinem Eingang irgendetwas von verschenkten Freikarten zu einem rosa Ponyhof?

Bei Tea konnte er sich beinahe noch vorstellen das sie deshalb gerne kommen würde, und je länger er den Jüngsten der Princeton vor sich her hampeln sah, musste er beinahe zugeben das sogar den Jungen Mann ein solches Angebot wahrlich locken könnte.

„Wenn ich äußerst sozial engagiert wäre, würde ich Fragen wie ich euch helfen kann, aber leider muss ich euch zu eurem Unglück sagen, das ich dies in keinster Weise sein kann. Dennoch stellt sich mir langsam eine Frage: Kann man euch überhaupt noch helfen? Habt ihr nichts besseres zu tun als mir tagtäglich die Haustür ein zurennen? Schon einmal was von Privatsphäre gehört?!“, wurde er zum Ende hin immer ungemütlicher und leiser, während sein arroganter hoch erhobener Blick die beiden gen Erdboden versuchte gleich zu machen.

Wenn sie nicht innerhalb weniger Momente dazu kamen eine gut durchdachte Erklärung bei ihm ab zu liefern, sollten sie sich gleich schon umdrehen und verschwinden bevor er ihnen Nachhilfe geben würde in ihren Flugstunden die sie bald anfangen sollten zu nehmen, so oft wie sie mittlerweile hier her kamen.

Wohnten sie etwa schon hier?

Hatte Seto irgendetwas in seinem Haus verpasst?

Allen Anschein nach würde er bald der sein, der nur noch auf der Zwischenreise hier anwesend sein würde.
 

Die Beiden erhielten kaum die Gelegenheit dazu weiter miteinander zu diskutieren, als Kaiba selbst im nächsten Moment direkt neben ihnen auftauchte.

Allerdings wurden Tea und Chazz erst durch seine Worte auf ihn aufmerksam und so bedachte die Braunhaarige Mokubas geliebten großen Bruder mit ziemlich gelangweilten Blicken.

Bla, Bla, Bla .. wenn es nach ihm gehen würde, würde ihm die Welt gehören, nicht wahr?

Tea verdrehte nur ihre Augen, als sie ihre Hände in ihre Hüften stemmte.

„Red doch was du willst. Ich bin jedenfalls nicht hier um dir aus Spaß die Haustür einzurennen!“, meckerte Tea, während sie es nicht mehr länger für nötig sah ihn anzusehen.

Was ließ sie sich überhaupt noch von ihm auf die Palme treiben? Von IHM sollte sie sich nicht zur Weißglut treiben lassen.

„Ich bin immerhin aus einem bestimmten Grund hier!“, erwähnte sie dann hochmütig, als sie den beiden anwesenden Herren nun ihren schmalen Rücken zu wandte.

Jener ‚Grund’ schien allerdings nicht zu Hause zu sein ..

In Ordnung. Und um ihre Worte schließlich glaubwürdig erscheinen zu lassen, machte sie auf ihrem Absatz kehrt, um das Haus wieder zu verlassen – schließlich hatte sie nichts mehr hier verloren so lange Mokuba nicht im Haus war.

Als sich der Schwarzhaarige schließlich ebenfalls gegenüber Kaiba zu empören begann, spitzte sie ihre Öhrchen und ging ein wenig langsamer voran ..
 

Er hatte es nicht leicht.

Vor ihm stand eine sehr wichtige Entscheidung ..

Er näherte sich einem Weg, den er ganz alleine gehen musste.

Einen Weg auf welchen ihn letztendlich Alexis geführt hatte.

Seine Brüder maßregelten ihn, doch hatte er nichts anderes erwartet.

Er musste zugeben – auch wenn es nur eine Notlüge war – das er gegen die Direktorin der Akademie versagt hatte.

Und somit galt er in den Augen seiner Brüder wieder als der größte Verlierer – nicht das sie ihn einmal als etwas anderes angesehen hätten - , der der Familie Princeton nichts als Schande brachte ..

Gut, damit musste er leben, dennoch war es für ihn nicht leicht, dieses einfach so weg zu stecken.

Und bald .. bald würde er seine Brüder verraten. Seine eigene Familie verraten.

Ob es noch immer richtig war?

Was blieb ihm für eine andere Wahl?

Vielleicht würden seine Brüder endlich begreifen .. was sie niemals tun würden, würde er mit ihnen sprechen.

Ja, würde er es auf anderen Wege versuchen, würden sie ihn womöglich noch auslachen, was ohnehin bereits ihre Lieblingsbeschäftigung war.

Und so kam es das er es des Nachts tatsächlich an den Hauptcomputer der Company geschafft hatte, was ihm nicht sehr schwer fiel, denn schließlich besaß auch er eine nötige ID-Card, die ihn zu diesem hinführen konnte und welche es ihm sogar noch ermöglichte ihn zu benutzen.

Und in der gebotenen Eile, gelang es ihm sich die nötigen Daten zu beschaffen, welche er an die Kaiba Corporation schicken musste, damit es an dessen Präsidenten sein konnte, den Spieß herum zu drehen, indem er – als Gegenleistung – die Princeton Company aufkaufte.

Gesagt getan ..

Und nun ..?

Chazz saß lange auf dem Stuhl vor dem Hauptcomputer und dachte viel und lange über seine nächsten Schritte nach.

Sollte er gleich zu seinen Brüdern gehen und ihnen die freudige Mitteilung machen, dass ihre Company bald von der Kaiba Corporation aufgekauft werden würde?

Wie würden sich seine Brüder wohl verhalten, würden sie vor dem nahen Bankrott stehen?

Sie würden vermutlich untergehen, weil ihnen nichts im Leben geblieben war. Nichts ausser Ruhm und Macht ..

Und ihm ..?

Ihm war so viel mehr geblieben.

Ob er wirklich richtig gehandelt hatte?

Eigentlich konnte er stolz auf sich sein. Seinen Brüdern wart bewiesen, wieviel er wirklich auf den Kasten hatte und wieviel Mumm er wirklich besaß, nicht wahr ..?

Wieso sollte er sich ihnen nicht ebenso großkotzig entgegen stellen ..?

Und genau dies tat er auch am nächsten Tag.

Er stellte sich seinen Brüdern mit den Worten, dass ihre Company nicht mehr länger ihre Company sein würde.

Sie glaubten ihn nicht, lachten über ihn, doch schon bald würden sie nichts mehr zu lachen haben und dann würden sie es sein, die um Vergebung betteln würden, wenn ihnen gar nichts mehr blieb ..

Unberührt verließ Chazz das Büro seiner Brüder, welche ihn schon bald glauben würden, auf dem Weg zurück nach Domino.

Er musste zurück. Er brauchte ein wenig Ablenkung. Hier würde er nicht länger verharren können, nicht bis sein Plan endlich Früchte getragen hatte.

Die Führung der Princeton Company würde nicht mehr länger in den Händen seiner machthungrigen Brüder liegen.

Bald schon würde ihm – ihm ganz alleine – die Company gehören und dann hätte er die Berechtigung dazu seine Brüder hinaus zu werfen.

Ob er es nun wirklich tun würde oder nicht .. war eine vollkommen andere Frage.

Er wusste nicht, ob er es wirklich übers Herz bringen würde. Es ging ihm hierbei nicht um Ruhm oder Macht.

Hierbei ging es ihm noch immer darum seinen Brüdern zu beweisen, dass sie sich über all die Jahre ihm gegenüber und auch der Welt gegenüber geirrt hatten.

Doch ob sie sich wirklich jemals ändern würden ..?

Er wollte der Princeton Familie ihr wahres Ansehen wieder zurückbringen ..

Er wollte alles dafür tun ..

Er wollte die Company dennoch nicht leiten und führen, denn es verlangte ihm nicht mehr nach Macht und Ruhm, weniger noch nach Reichtum ..

Schon gar nicht, wenn er nicht dem Menschen nahe sein konnte, welchen er über alles in der Welt liebte .. selbst wenn diese seine Liebe niemals erwidern würde.

Sein Weg sollte ihn zuerst zurück zu dem Anwesen der Kaibas führen, dort wo er das Ende seines Plans besiegeln würde.

Erst dann würde das Schicksal den Rest erledigen ..

Erst dann würden seine Brüder erfahren, was er wirklich getan und aus eigener Kraft geschafft hatte.

Derweil ahnte er nicht, dass die Duellgeister der Ojama Brüder nun auch sichtbar gegenüber Alexis geworden waren.

Würde er es nur ahnen können, so wäre er vermutlich sofort zu der Akademie hin gestürmt, um das Schlimmste zu verhindern, doch ahnen konnte er es nicht ..

Ebenso wenig ahnte er nicht, dass sein Leben nach einem steilen bergauf stieg, wieder rapide fallen würde, wenn er bemerken würde, was für einen Ring Alexis um ihren Ringfinger trug.

Doch all dies ahnte er nicht auf seinem Weg zurück zu dem Anwesen der Kaibas.

Auch Chazz verdrehte nur seine Augen.

„Deine Privatsphäre ist mir egal, ebenso auch wie alles andere also halt die Luft an! Ich bin schließlich nur hier um den Lohn für meine Mühen einzufordern, schon vergessen?“, erklärte er sich dann, während er den Präsidenten der Kaiba Corporation ziemlich desinteressiert betrachtete.

Kurz wandte er seinen Blick herum um der Braunhaarigen nachzublicken.

Frauen waren sich in vieler Hinsicht schon ziemlich ähnlich, nicht wahr ..?

Apropo Frauen ..

Wenn er das hier erledigt hatte, sollte er Alexis schnell einen Besuch abstatten. Einmal natürlich um ihr die freudige Nachricht zu bringen und zum anderem weil er sie unbedingt wiedersehen musste.

Er wollte bei ihr sein; hielt es kaum ohne sie aus .. und das obwohl sie sich vor zwei Tagen erst für kurze Zeit getrennt hatten.

Anschließend würde er sich um die Company gedanken machen, die fortan ihm gehören würde, denn dies war jetzt erst einmal noch vollkommen unwichtig.
 

Welcher Kindergarten hatte sich überlegt heute einen Wandertag in sein Haus zu veranstalten?

Oder sollte er sich lieber fragen welche Irrenanstalt zwei Personen vermisste?

Als Tea sich das erste Mal gütig ihn gegenüber zeigte und ohne weitere Worte verschwand, seufzte er heimlich auf.

Eine Sorge weniger, blieb nur noch eine!

Und während die beiden sich genauso genervt von den jeweils anderen gaben wie er, blickte er herüber nach Chazz der wohl garantiert nicht ohne Grund hier sein sollte, nicht wahr?

Ein Schulterblick verriet ihn das Tea es plötzlich gar nicht mehr so eilig zu haben schien wie angedeutet.

Dennoch wand er sich Chazz wieder zu und deutete ihn mit einem Wink ihm zu folgen.

Sollte Chazz sich das Resultat und den gelungenen Deal in seinem Arbeitszimmer selbst auf dem Bildschirm seines Labtops ansehen.

„Ich denke nicht dass das Fräulein Gardner noch den Weg zurück gezeigt bekommen muss.“, meinte er trocken auf und es war beinahe ein Schlag gen Nacken.

Sollte sie ihm doch nach laufen wenn sie nicht an Neugierde sterben wollte.

Den Jüngeren hinter sich her laufen, die arrogante Zicke hinter sich lassend also ließ er den anderen mit einigen Schritten nun ihr beider gelungenes Werk begutachten.

Die Tür schloss er mit Absicht hinter sich, hatte er doch nicht auf die nächsten polternden Worte der anderen hören wollen.

Ihre Stimme war viel zu laut für das stille Haus, dies hatte er schon immer so empfunden und so würde es mit Sicherheit auch bleiben.

Als er sich dann auf den Stuhl setzte und einige Tasten flink mit den schmalen Fingern drückte, drehte er den Labtop einmal herum, sodass Chazz, der vor dem dunklen schweren Schreibtisch ungeduldig abgewartet hatte sich ansehen konnte, was geschehen war in ihrer Nacht und Nebel Aktion, in der nur noch der Nebel hatte gefehlt.

Das Ergebnis war eindeutig und sogar für Chazz überschaubar.

Die Anteil der Kaiba Company sprachen wieder deutlich für ihn, sodass er seine Firma endlich zurück bekommen hatte, wobei sich nebenher die Anteile einer anderen Firma beinahe genauso deutlich hervorhoben.

Durch Chazz sein Geschick und Glück hatte Seto demnach nicht nur sich selbst sondern auch seinem Gegenüber einen großen Gefallen getan.

Im Moment gehörte also scheinbar die Firma des anderen ihn, Seto Kaiba.

Doch er hatte keine Lust seine Konkurrenz genauso hinterhältig zu Fall zu bringen wie es dessen Brüder hatten vorgehabt, nein Seto war ein ehrlicher und harter Geschäftsmann, er kannte andere Mittel und Wege um jemand anderen aus dem Geschäft zu drücken.

Seto sah auf und erkannte die Erleichterung in den Augen des anderen.

„Keine Angst, ich habe nicht vor mein Versprechen zu brechen. In dieser Hinsicht kann man mir vertrauen auch wenn es sich wohl schwer ein zu gestehen ist.“, meinte er mit belegten Ton auf und wand den Bildschirm wieder sich selbst zu.

Es war schon merkwürdig zu sehen wie Brüder einander so zerstritten sein konnte, dabei hoffte Seto nur das Mokuba, sein kleiner Bruder ihn nicht eines Tages genauso einen Seitenhieb verpassen würde wie es Chazz nun getan hatte.

Wobei sich Seto selbst fest vornahm Mokuba niemals einen Grund dazu geben zu wollen..
 

Ertappt.

Tea zuckte kurz zusammen, als die Worte Kaibas sie unheimlich hart und direkt trafen.

‚Idiot!’, murrte sie in ihren Gedanken auf dem Weg das Anwesen zu verlassen.

Schön, so war ihr Weg also so ziemlich umsonst gewesen ..

Doch wo war Mokuba ..?

Als sie das Haus nun verließ, blieb sie auf dem Weg durch den großen Garten plötzlich stehen, als sie ihr Handy aus ihrer Tasche heraus kramte, um Mokuba ganz einfach einmal anzurufen.

Doch während sie nur dem Freizeichen lauschen konnte, wurde ihr bewusst, dass er sein Handy vermutlich gar nichts bei sich trug – wo immer er auch war ..

Seufzend schritt Tea weiter, nur um sich schließlich – nachdem sie das Anwesen verlassen hatte – auf eine Bank fallen zu lassen.

Wieso hatte Mokuba ihr nicht für heute abgesagt? ..

Ob er vielleicht sauer auf sie war?

Nein, eigentlich konnte sie sich dies kaum vorstellen ..

Abermals entrang ihrer Kehle ein Seufzen.

Ob ihm vielleicht etwas zugestoßen war? Auch vollkommen unmöglich, oder ..?
 

Chazz schien zwar ungemein erleichtert zu sein, doch hatte er nichts anderes erwartet.

Er wusste, dass er Erfolg auf ganzer Linie haben würde.

Er wusste, dass er es schaffen würde!

So ersparte er es sich selbst jubelnd und von Freude erfasst von seinem Stuhl zu springen, auf welchem er platzt genommen hatte, oder sich gar selbst auf die Schulter zu klopfen.

Für ihn war es klar – schon lange.

Was ihm fehlte war die Bestätigung, dass die Princeton Company fortan ihm gehören würde.

Und dann .. sprang Chazz trotzdem von seinem Stuhl, um von Freude erfasst seine zur Faust geballte Hand in die Luft zu werfen.

„Das muss ich unbedingt Alexis erzählen!“, platzte es euphorisch aus ihm heraus, während seine Augen auch sogleich einen vollkommen anderen Ausdruck annahmen.

Das der andere mit Frauen nicht unbedingt viel am Hut hatte, ausser vielleicht die ein oder andere Affäre interessierte ihn nicht.

Vielleicht sollte er Alexis an diesem Abend ausführen ..?

Mh, aber ob das wirklich eine so gute Idee war ..? Am Ende würde ihnen Blair auch noch an der Backe kleben ..
 

Seto würde dann also noch eine Weile mit der Transaktion warten, zumindest so lange bis Chazz ihm nicht deutlich zu verstehen geben würde das alles geklärt wäre.

Würde Seto jetzt die Anteile zurück geben an die Firma des anderen hätte seine Aktion nicht wirklich viel für sie beide gebracht, sodass er lieber auf Nummer sicher gehen wollte, bevor sich ein Fehler auf tun würde.

„Viel Spaß.“, meinte er dann nur trocken auf und sah den anderen gelangweilt dabei zu wie er sich wohl den tollsten Wahnvorstellung rund um seiner Zukünftige hingab.

Dann jedoch holte er kurz tief Luft und sah den anderen mit festem Blick an.

Okay, er konnte Chazz vertrauen, so weit er ihn im Auge behalten konnte sicherlich.

Würde der andere versuchen irgendwann einmal den Größenwahn zu verfallen so wäre Seto der Erste der ihn von seinem Höhenflug herunter holen würde.

„Aber bevor du gehst will ich dir noch etwas sagen: Tu was du nicht lassen kannst, aber lass meine Akademie Leiterin mit deinen Problemen in Ruhe. Sie ist nicht ohne Grund oder fehlenden Leistungen so weit gekommen. Alexis Rhodes hat es weit geschafft und ich gebe dir einen gut gemeinten Rat mit auf deinen gefährlichen Weg.. lass sie den hohen Berg ihres Erfolges nicht all zu schnell herunter fallen lassen. Ich wäre wirklich enttäuscht von ihr wenn sie sich von dir abhalten lassen würde weiter so gute Leistung zu zeigen wie bisher. Versperr ihr ihren Weg nicht, es geht nicht einmal um mich und meine Akademie.. ja es liegt wohl uns beiden wahrlich etwas an dem Wohl der Jungen Frau, also pass auf sie auf und das sehr gut.“, meinte er dann langsam nachdenklich auf und blieb sitzen, während der andere mit immer fassungsloserer Miene ihn entgegen zu starren schien.

Aus dessen Augen schrie beinahe der Hohn und der Übermut.

Es würde Enden wie die Diskussion mit Tea, die ihn an den Kopf geworfen hatte nicht zu wissen wie man mit Frauen um zu gehen hatte nicht wahr?

Doch bevor der andere lachen konnte oder ihn mit Worten erklären das er mal schön leise sein sollte, hob er die Braue und ein wages Schmunzeln zeichnete sich argwöhnisch über seine Lippen.

„Ich weiß das du viel auf dich hältst und das ich deiner Meinung nach wohl nicht viel von Frauen verstehe oder nicht gut genug mit ihnen um gehe.. aber weißt du, es muss doch nicht immer alles wahr sein müssen was der Schein vorgibt zu sein, nicht wahr?“, fragte er beinahe schon amüsiert auf.

Vielleicht, ganz vielleicht sogar würde sein Gegenüber sich seine Worte zu Herzen nehmen und Achtsam mit Alexis umgehen die doch glücklich zu sein schien mit ihrer Arbeit und selbst Seto war es.

So würde er alleine ein Grund für ihr plötzliches Versagen sein müssen, dessen sollte er sich bewusst sein und nun, wie es schien, hatte Chazz auf eine gewisse Art und Weise einen Konkurrenten neben sich stehen.

Denn Seto versprach ihn, zwischen den Zeilen ganz deutlich, das er mächtigen Ärger bekommen würde von ihm, würde er Alexis weh tun, oder sie fallen lassen in seinem Spiel.
 

Wie war das zuvor zum Thema ‚Privatsphäre’ ..?

Nur ungläubig lauschte er den Worten des Präsidenten der Kaiba Corporation, welcher ihm doch tatsächlich einen Tipp im Umgang mit Alexis geben wollte.

IHM lag etwas an ihrem Wohl? Pah, er hatte doch gar keine Ahnung. Ausserdem .. ausserdem war ER doch der jenige, der sie wohl am längsten von ihnen kannte.

Er sollte sich nicht wagen sich irgendwie in ihre Angelegenheiten einzumischen.

Er war um das Wohl Alexis’ besorgt. Und er würde alles dafür tun, damit es ihr gut ging!

Die nächsten Worte nahm Chazz kaum noch war, während er viel zu bemüht darum war nicht von jetzt auf gleich auf die wohl höchste Palme der Welt zu steigen.

Wagte dieser Kerl es sich am Ende selbst auch noch an Alexis heran zu schmeissen?

Und just in diesem Moment erinnerte er sich an Alexis Verhalten in der Gegenwart ihres Bosses, was ihm nun voll und ganz missfiel.

„Ha, du hast doch keine Ahnung. Im Gegensatz zu dir interessiere ich mich wirklich um das Wohl einer Frau. Ich liebe Alexis. Ich würde alles für sie tun!“, spie er dann in seinem Zorn und all seiner Abneigung gegenüber dem Präsidenten der Kaiba Corporation, der sich seiner Meinung nach ein wenig zu viel heraus genommen hatte für seinen Geschmack, vorallem wenn es um das Thema Alexis ging.

„Keine Sorge. Du brauchst dir keine Sorgen um Alexis machen, ich würde sie nie wieder unglücklich machen! Kümmer du dich lieber um deinen Kram und lass die Finger von ihr! Kümmer dich lieber um deine ZWEI Freundinnen, wobei ich allmählich wirklich bezweifel, dass du dich je auf eine fixieren könntest. Ha, vermutlich bist du ja nicht einmal in der Lage eine richtige Beziehung zu führen!“, platzte es dann ungestümt aus seinem Mund heraus.

Ob es vielleicht schon zu spät war ..?

Ob sich da zwischen Alexis und diesem Kerl etwas abspielte ..? Nun er würde es herausfinden ..

Trotzdem gefiel ihm der Gedanke daran ganz und gar nicht ..

Er war .. nun ja, er war wirklich eifersüchtig, auch wenn er es wohl niemals offen zugeben würde.

So stampfte Chazz aus dem Zimmer heraus, durch den Flur, um anschließend das Haus zu verlassen.

Nun musste er erst recht mit Alexis sprechen ..

Ob sie ihm seine Frage beantworten würde ..? Ob sie am Ende doch etwas für diesen Kerl empfand ..?
 

War die höchste Palme der Welt hoch genug?

Allen Anschein nach zu urteilen nicht wirklich, denn die Worte des anderen ließen Seto es schwer werden nicht auf zu lachen.

So verbarg er das Lachen hinter einem spitzen Schmunzeln welches den anderen wohl nur noch hastiger über seine eigenen Worte stolpern ließ.

Sollte er doch nur behaupten nicht Eifersüchtig zu sein, würde Seto wohl kein Halten mehr finden.

Mit schief gelegtem Kopf ließ er sich die Worte des anderen schmecken, denn so wirklich wahr sollte es sich am Ende hin doch nicht anhören.

Nicht wieder verletzten?

Also hatte es der junge Princeton doch wohl schon geschafft seiner treuen Mitarbeiterin das Herz zu brechen, wie leicht es war ein Frauenherz zerschellen zu lassen.

Als der andere sich dann endlich dazu gab ihn zu verlassen setzte er sich zurück in seinem Sessel und sah auf die geschlossene Tür.

Nein, Alexis war ihm teuer und wichtig geworden, auch wenn es dem anderen ganz und gar nicht so zu gefallen schien.

Der andere liebte sie?

Nun das würden sie ja wohl noch sehen, denn eines Tages würde er sie wohl mit seiner ungestümen Art zereißen.

Ganz gleich wie leidenschaftlich seine Sehnsucht auch sein konnte, würde er sich nicht zurück halten können, würde er sie noch erdrücken.

Seufzend schloss er seine Augen.

Er schaffte es keine Beziehung zu halten?

Etwas langsam lächelte er breit und traurig auf.

Oh nein, niemand wollte ihn wirklich Lieben, das war der kleine aber feine Unterschied denn mit dem was er hinter sich stehen hatte war er nicht nur ein einfacher Mann.

Dessen hatte er sich früh genug bewusst werden müssen.

Wie viele Frauen hatte er seiner Meinung nach? Zwei.

Nicht einmal eine war an seiner Seite.

Nach Anzus Meinung wohl zu urteilen besaß er weit aus mehr als Finger an einer Hand.

Aus müden Augen blickte er nach wie vor starr vor sich her.

Trübsal blasen war ihm etwas fremdes und dennoch, selbst gegenüber Mokuba hatte er es noch nie aussprechen können weshalb er wirklich mit den Frauen zusammen war, die doch oft gingen ohne wahrlich geliebt zu haben.

Manchmal konnte ein Herz sehr einsam sein..

Und manchmal, manchmal war seines sogar das, welches sich nach Sehnsucht verzehrte und irgendwann einmal war es sogar egal gewesen ob wahre oder geheuchelte Liebe.

Denn er hatte bald schon heraus gefunden das man ihn niemals als Person, der der er war interessant fand.

Zu beneiden war der, der hinaus gelaufen war auf jeden Fall.

So dumm und verliebt war es wohl ein Fehler zu atmen, dennoch, Seto hätte für einige Momente gerne mit ihn getauscht.
 

Tea, welche noch immer mit hängenden Haupt dort auf einer Bank an der Straße saß, bemerkte plötzlich den an sich vorbei stampfenden Schwarzhaarigen, welcher vor wenigen Augenblicken noch mit ihr in dem Anwesen der Kaibas gewesen war.

Etwas verblüfft sah sie ihm nach.

Er schien wirklich unheimlich wütend zu sein. Kein Wunder – immerhin hatte er ein Gespräch mit dem wohl unerträglichsten Kerl in ganz Domino geführt.

Seufzend lehnte Tea sich zurück und blickte gedankenverloren auf ihr Handy.

Ob Mokuba sein Handy wohl zu Hause vergessen hatte?

Kaiba war wirklich ein vollkommener Idiot. Anstatt ihr wieder einmal so typische Worte an den Kopf zu knallen, hätte er ihr auch gleich mitteilen können, dass Mokuba ausser Haus war oder wie auch immer, denn schließlich wusste er doch ganz genau warum sie da gewesen war.

Doch offenbar war er sich dafür einfach viel zu fein ..

An diesem Tag schien sie vom Unglück verfolgt zu sein.

Was sollte sie denn nun tun? Eigentlich hatte sie Mokuba um ihren Lohn bitten wollen, wo ihr doch noch ein wenig Geld fehlte, um die erste Anzahlung für die Schule in New York überweisen zu können ..
 

Seto hatte noch einiges vor an diesem Tag und den ganzen Tag zu Hause zu sitzen brachte ihn nicht weit.

So also machte er sich fertig um hinaus zu gehen, um endlich wieder ein wenig Zeit in seine Firma zu stecken.

Mit weißen wehendem Mantel und silbernen Koffer betrat er einige Augenblicke nach Chazz seinem ungestümen Fortlaufen das Anwesen.

Und nachdem die Tür geschlossen wurde waren auch die Worte des Jüngeren vergessen, denn er wusste doch rein gar nichts.

Nicht über ihn.

Niemand bis auf seinen Bruder kannte ihn, absolut niemand, deshalb brauchte er sich auch keine weiteren Gedanken über falsche Aussagen zu machen und nur deshalb schien er immerzu kalt zu wirken.

Er machte sich nichts aus Worten der anderen die ihn nicht kannten und versuchten mit Vorurteilen zu Ködern oder zu locken.

Den Weg hinab gehend durch das Tor des großen Grundstückes sah er kurz auf und erkannte nicht weit von sich einen Schluck Wasser in der Kurve auf der Bank sitzend.

Mit weiteren Schritten ging er weiter zu einen der nicht wenigen Autos angrenzend des Gebäudes.

Hatte er sich jetzt selbst rein gelegt?

Oder hatte er gerade wirklich einen Moment inne gehalten und mit gemischten Gefühl zwischen Mitleid und Selbstgefälligkeit nach Tea Garnder geblickt?

Nein er war nicht stehen geblieben, nicht wirklich.. oder doch?

Seto machte sich nichts daraus, nicht mehr denn so lange man ihn in Ruhe ließ war er genießbar bis zu einem gewissen Punkt.

Doch sobald sich Blicke anfingen zu kreuzen war er selbst ohne ein Wort mit gefährlicher Vorsicht zu genießen.
 

Als sie das nächste Mal ihren Blick hob, viel dieser eher ungewollt auf jemanden, welchen sie nun so gar nicht wiedersehen wollte.

War heute eigentlich Tag des Arschlochs?

Stöhnend fasste sich Tea an ihren Kopf, welcher allmählich ziemlich zu schmerzen begann.

Doch Moment!

Wieso nutzte sie nicht die Gelegenheit, um endlich herauszufinden, wo Mokuba steckte?

Schließlich würde man von Kaiba als großen Bruder erwarten können, dass er ihr diese Frage durchaus beantworten könnte, nicht wahr?

Ob er allerdings gewillt war dies zu tun war eine ganz andere Frage ..

So sprang Tea schon im nächsten Moment von der Bank auf, um mit schnellen Schritten hinter Kaiba her zu laufen, welcher gerade drauf und dran war in einen Wagen einzusteigen.

„Hey, willst du mir nicht verraten wo Mokuba steckt?“, rief sie ihm dann zu, während sie auf der gegenüberliegenden Seite der Straße stehen blieb.

Eine Antwort auf diese einfache Frage würde wohl nicht zu viel verlangt sein ..

Oder würde er etwa etwas entschiedenes dagegen haben, wenn man sich darüber den Kopf zerbrach wo sein kleiner Bruder steckte?

Oder wusste er es am Ende selbst nicht einmal?

Mokuba & Blair [Childshipping II]

Der Unterricht war so gut wie begonnen, selbst ohne Schulleitung konnte die Akademie laufen, wäre ja schlimm wenn dem nicht so wäre.

Blair hatte an diesen Morgen verschlafen und der Grund war absurd wie auch einfach.

Die halbe Nacht hatte sie mit hoch rotem Kopf auf dem Rücken gelegen und zur dunklen Decke hinauf gestarrt während sie dem Lied ihres Herzens lauschte.

Sie hatte es geschafft!

Sie hatte tatsächlich Mokuba Kaiba wieder sehen dürfen und hatte wirklich ihre Chance genutzt.

Hatte sie es verpatzt mit ihrer hastigem Bitte?

Oder hatte sie bei Mokuba hoffentlich für ein klein wenig Aufmerksamkeit gesorgt und sogar für einen bleibenden Eindruck?

Nun hier im Unterricht hing sie genauso mit trüben Blicken auf der Schulbank wie sie zuvor es im Bett getan hatte.

Sie war verliebt, erneut auf den ersten Blick der zum Zweiten Mal hatte folgen dürfen.

Ob er überhaupt gewusst hatte das sie diejenige gewesen war die ihm damals verfolgt hatte, während die beiden Kaiba Brüder das Erste Mal mit Alexis gesprochen hatten?

Erinnerte er sich daran das Alexis mit Not nur es geschafft hatte ihre Scham und ihre Wut auf Blair und dessen Freundin zu zügeln?

Wie lange müsste sie dieses Mal auf ihn oder einen Blick warten und hoffen müssen?

Das verliebte Mädchen zählte nach und fand heraus das sie über ein Jahr gewartet hatte auf die gestrige Chance.

So ewig schien sie nur am Schwärmen gewesen zu sein doch gestern hatte sie es abermals gemerkt, der Blick damals war die Liebe auf den Ersten gewesen den sie auf ihn geworfen hatte.

Ganz deutlich sogar war sie sich dessen, als sie ihn endlich (!) hatte wieder sehen dürfen.

Seufzend schloss sie die Augen und kam beinahe der Versuchung gleich den Schlaf nach zu holen den sie in der Nacht verjagt hatte mit den vielen wirren Gedanken im Kopf und der vielen Liebe in ihrer Brust.
 

Er hatte Tea vollkommen vergessen. Natürlich hätte er ihr Bescheid gesagt, doch vermutlich hatte er es ganz vergessen, weil er einfach viel zu aufgeregt war.

Als er sich nach einiger Zeit vor der Akademie wieder fand, hielt er einen Moment inne, ehe er nun entschlossen, die Akademie betrat auf der Suche nach diesem Mädchen ..

Ob er sie wirklich schnell und leicht finden würde ..?

Als er die Eingangshalle betrat konnte er einige Blicke sofort und in aller Deutlichkeit auf ihn spüren, doch achtete er nicht weiter darauf.

Hauptsache man hielt ihn nicht für einen neuen Schüler .. oder dergleichen ..

„Eh .. ich suche eine gewisse Blair ..“, wandte er sich dann an einen Schüler, welcher ihn mit ziemlich großen Augen betrachtete.

Und dann, dann erhielt er endlich eine Antwort. Eine Antwort, die ihm kaum weiterhelfen konnte, jedenfalls nicht jetzt in diesem Moment, denn Blair schien sich nach den Worten des Junges zu folge mitten im Unttericht zu befinden ..

Nun gut, dann würde er eben noch einige Zeit warten müssen, nicht wahr ..?

Vielleicht war es auch besser so ..

Er war ohnehin vollkommen nervös und ausserdem musste er sich noch einige Worte zurecht legen ..
 

Der Unterricht setzte auch trotz ihres Durchhängers sich weiter fort, sodass sie sich bald darauf in der Halle wieder fand in der sich vor wenigen Tagen noch Alexis duelliert hatte.

Müde gähnte sie auf, rieb sich ihre Augen und stach sich eines davon fast aus, als sie sich plötzlich aufgerufen hören konnte.

Mit blinzelnden braunen Augen starrte sie zu der Lehrerin die sie aufforderte die Duell Disk, die ihr ungeduldig entgegen gehalten wurde, entgegen zu nehmen um sich endlich aktiv am Unterricht zu beteiligen.

Etwas ertappt huschte sie zu der Lehrerin ohne sie genau an zu sehen und schob sich die Geräteschaft um ihren linken Arm, denn Linkshänder waren definitiv nicht bedacht worden bei der neuen Technik.

Sie würde sich gegen ein anderes Mädchen duellieren müssen, doch das war ihr ziemlich egal, denn sie war in ihrer eigenen Klasse nicht sehr beliebt unter ihres gleichen denn über die Zeit hatte sie sich in den Augen der anderen zu einer wahren Konkurrentin entwickelt, nicht nur Duelltechnisch sondern in Dingen die das andere Geschlecht angingen war sie heiß begehrt und wohl bekannt geworden.

Nicht nur ihre Fähigkeiten hatten sich gebessert, sodass ihr ein baldiger Aufstieg zu den Obelisken bevor stand, nein auch unter den Jungen kannte man sie mittlerweile schon, denn Stil hatte sie wohl doch nachträglich noch gelernt zu haben.

Sich aufstellend, nach dem Zeichen der Lehrerin also sollte ihr Duell beginnen.

Vielleicht würde das sie endlich wach kriegen an diesem müden Tag, denn wie lange sie noch warten könnte auf Mokuba, dieser Gedanke machte sie beinahe Wahnsinnig.

Sie wusste wie lange sie einmal hatte warten müssen, nun nachdem sie wirklich bestätigt bekommen hatte das es keine falsche Schwärmerei ihm gegenüber gewesen ist, was sie verspürt hatte damals, war ein erneutes Warten nach ihrem Treffen etwas qualvolleres, als wie mit Chazz zusammen in einem Taxi sitzen zu müssen.

Die Karten wurden eilig gezogen, das Gezicke blieb von ihrer Seite her aus, denn immerhin gab es im Moment für sie die Möglichkeit anderes zurück zu schlagen und zwar mit einer guten Taktik und einem besseren Timing.

Das man sie bereits nach ihrer Bitte begann zu Suchen, hätte sie wohl vor lauter Freude auf jubeln lassen, doch nun ohne jenes Wissen schien sie sich allen hin zu geben, was nach Ablenkung schrie.

Alles was sich nicht um Mokuba Kaiba drehte war gerade gut genug um sie von sich selbst und ihren Gedanken ab zu lenken.
 

Und Mokuba wartete und wartete ..

Erst dann, als ihn plötzlich ein Mädchen ansprach, hob er seinen Kopf, welchen er zuvor nachdenklich gesenkt gehalten hatte, um sie anzusehen.

„Ich suche eine gewisse Blair ..“, begann er zu erklären, nach der Frage worauf oder warum er denn hier saß und wartete.

Nun das Mädchen selbst schien für einen Augenblick nicht gewillt zu sein, ihm eine Antwort darauf zu geben, ehe sie Mokuba auf seine Beine zog und ihm bedeutete ihm zu folgen.

Und so folgte Mokuba dem Mädchen, welches sie einige Treppen hinab in eine Arena führte, welche ihm natürlich nur allzu bekannt erschien.

Und dort unten duellierten sich zwei weitere Mädchen.

Doch es waren nicht irgendwelche Mädchen ..

Er erblickte Blair, welche sich gerade mitten in einem Duell befand.

Ob sie wohl damit gerechnet hätte, dass er ihre Einladung tatsächlich annahm..?

Er würde es vielleicht schon bald heraus finden.

Doch bis dahin würde er hier warten und dem Duell geduldig und doch etwas nervös zu sehen.
 

Das eine Lehrkraft an Ort und Stelle war, war wohl der Einzige Grund weshalb man sich nicht auch mit Worten gegenseitig versuchte den Garr aus zu machen.

Blair strotzte vor Selbstbewusstsein und Energie, ganz gleich wie einsam sie dort stehen würde und nein, Alexis war nicht der Grund weshalb sie sich groß und stark fühlte- jeden Tag.

Genauso wenig war es Mokuba in ihren Gedanken der ihr auf den Tripp voll von Hochmut dieses Duell bestreiten ließ, sie war wie sie eben war.

Die Lebenspunkte sprachen für sie, und das, ganz deutlich gegen sie.

Das hochnäsige gehässige Grinsen der anderen ließ sie nicht nervös werden und dennoch wollte sie nicht verlieren, auch wenn es bald so scheinen würde das sie es tun müsste.

Doch Blair wäre nicht Blair wenn sie nicht genau wie ihre Freunde versuchen würde noch mit wenigen Lebenspunkten den Sieg an sich zu reißen.

Sie hatte viel gelernt von den anderen damals und dies hatte sie so weit kommen lassen und es würde sie noch einige Stockwerke höher bringen und eine neue schöne blaue Uniform bescheren, oh ja dessen war sie sich sehr sicher.

Das man sie beobachtete war ihr schon klar, das allerdings kein Mitschüler sondern eher ein Besucher mit unter den anderen sich gemischt hatte erahnte sie nicht.

Hatte sie einen Verehrer gewonnen zu den zusätzlichen anderen die jedoch nur Idioten waren?

Sie hatte versucht sich ab zu lenken mit einem gewollten Sieg der jedoch in weite Ferne gerückt zu sein schien..
 

Es war nicht das erste Mal, dass er ein Duell mit großen Interesse beobachtete.

Schon oft hatte Mokuba in seinem Leben Duelle aufmerksam beobachtet, ganz besonders mit Vorliebe, wenn sein großer Bruder in eben jenem Duell beteiligt war.

Doch nun sah er einem Mädchen dabei zu wie sie sich duellierte, welches er wirklich sympathisch fand, was für seine Verhältnisse schon sehr untypisch war gegenüber Mädchen in seinem Alter.

Doch für Blair schien das Duell nicht sehr gut zu stehen ..

Ob sie das Blatt wenden könnte, um am Ende noch zu siegen ..?

Er konnte es nicht sagen, dazu kannte er sie nun absolut gar nicht.

Dennoch war es ihm gleich ob sie nun gewinnen oder verlieren würde ..

Es ging ihm nicht um ihre Begabung in einem Duell, sondern einzig und alleine um ihre Person, wenn er sie kennenlernen wollte ..
 

Blair Niederlage war noch nicht endgültig.

Und doch schien sie das Blatt nicht herum reizen zu können, denn ihre Karten waren nicht im Moment das, was sie benötigte um ihre Strategie zu vollenden.

Traurig aber war, am Ende war sie tatsächlich die Verliererin, was ein leises Gelächter zwischen den Reihen laut werden ließ natürlich von denen, die ihr niemals einen Sieg gegönnt hatten.

Der Unterricht endete also auf ihrer Niederlage hin.

Die Duell Disks löste sie frustriert von ihren Arm und war kurz davor der Versuchung zu erliegen sie in die nächste Ecke zu pfeffern.

Blair war nicht sehr beliebt in ihrer Klasse, doch Freunde besaß sie ein paar und jene waren wie man es kaum anderes erwarten konnte sogar aus dem Haus der Slyfer.

Bedrückt ließ sie die Mädchen vorbei ziehen, die lachend dort standen und sie noch verhöhnten, wispernd sodass die sich entfernende Lehrerin nichts mit bekommen konnte.

Als sie ihr Deck zurück in ihre Gürteltasche schieben wollte, schlug man es ihr aus der Hand, sodass die Karten sich über den Boden verteilten wie bunte Blätter denen man zu früh das Leben genommen hatte.

Empört rief und wütete sie auf, doch das Lachen nahm nicht ab, während sich nun ausnahmslos alle davon machten und sie alleine ließen dabei die Karten auf zu sammeln.

Mit betrübten Blick kniete sie sich also nieder um sich an die Arbeit zu machen ihr Deck zusammen zu sammeln, welches verteilt um sie herum am Boden lag.

Sie weinte nicht, wieso denn auch?

Sie würde es denn anderen noch Heim zahlen, gewöhnt war sie es nicht und es kratzte schon an ihrem großen Ego, dennoch ließ sie sich nicht entmutigen und sprach leise zu jeder Karte die sie auf las und in ihrer Hand hielt, das sie das nächste Mal schon wieder gewinnen würden. Ja, es war okay gewesen zu verlieren, man konnte schließlich nicht immer gewinnen nicht wahr? Sie war nicht sauer oder ähnliches, es war nur mies von den anderen sie zusätzlich nieder machen zu wollen, was nicht funktionierte, nicht bei Blair Flannigan.
 

Gerade als Mokuba los stürmen wollte, um zu Blair zu gelangen, blieb er stehen, als sich einige begannen sich über sie lustig zu machen.

Sie verhöhnten sie, verspotteten sie und schlugen ihr sogar ihr Deck aus ihren Händen, was ihn wirklich ein wenig wütend stimmte.

Mokuba entschied sich schnell dazu ihr zu helfen, und so eilte er zu ihr, bis er schließlich direkt vor ihr auf die Knie ging, um ihr zu helfen ihre Karten am Boden aufzulesen.

Offenbar schien sie ihn noch nicht bemerkt, was er ihr kaum verübelte ..

Erst als sich ihre Hände plötzlich unbeabsichtigt berührten, als sie beide nach der selben Karte griffen, trafen sich ihre Blicke, woraufhin nicht nur Blair ein wenig errötete.

Ein wirklich peinlicher Moment, doch schaffte es Mokuba kaum irgendetwas zu sagen ..

Was sollte er nun auch sagen ..?

„Hey .. du .. hast dich wirklich gut geschlagen!“, plapperte er dann schließlich drauf los, wobei er sich im nächsten Moment am liebsten jener Worte wegen gegen den Kopf geschlagen hätte.

Noch dämlicher konnten Worte im Grunde doch gar nicht sein.
 

Blair liebte ihr Deck, auch wenn es heute nicht ganz so gewollt hatte wie sie.

Mit ruhigem Ausdruck las sie eine Karte nach der anderen auf bis sie erst jetzt bemerkte das einer geblieben war.

Und es war niemand geringerer als :

„Mokuba?!“

Seine Worte hatte sie fast überhört, ihr Herz war ein wenig nervös geworden jetzt, wo er auch noch meinte ihr Duell verfolgt zu haben.

Dann lächelte sie leicht auf und das ziemlich unbeschwert.

Keine Spur von Traurigkeit lag in ihrem Blick, kein bisschen Schwermut trübte ihr ehrliches Lächeln.

Es schien einfach an ihr vorbei zu gehen und nun ja, dem war doch so.

„Man kann halt nicht immer gewinnen.“, meinte sie Schulter zuckend und ahnte auf Grund seiner Geste das er sich seiner Worte nicht sicher gewesen war.

Er hatte es also gesehen nicht wahr?

Ihr Duell war ihr viel wichtiger als das, was danach geschehen war und sie nun mit ihm hier hocken ließ.

Vielleicht sollte sie dem Neid der anderen sogar dankbar sein, denn ohne jene Hassgestalt säße sie doch nie mit ihm hier.

Und wenn sie sich so umsah waren sie sogar alleine, nicht wahr?

Mit verlegenem Blick sammelte sie weiter ihre Karten auf.

Sie hatte nicht verloren, jetzt in diesem Moment hatte sie den schönsten Sieg aller eingefahren.

„Du.. bist wirklich gekommen!“, sagte sie dann leise auf und man hörte das nervöse und freudige Zittern in ihrer hohen Stimme dazwischen kommen.

Dann lachte sie auf, ganz einfach so und leise, weil sie glücklich war.

Sie hatte ihn gar nicht verjagt! Er hatte sich an ihre Worte gehalten, was für ein Glückspilz sie trotz Niederlage doch heute war.

Und nun hatte sie sich die Nacht ganz umsonst wohl um die Ohren geschlagen.

Als Mokuba ihr die restlichen Karten wohl etwas irritiert und nicht weniger nervös als sie selbst es war entgegen hielt sah sie auf und ergriff sie,mit Absicht so das sie seine Hand berührte.. und für einen Moment hielt.

Konnte es sein, das man sich drei Mal in die ein und die selbe Person verlieben konnte nur weil man sie ansah?

Das aller Erste Mal und ihr Herz schlug zum platzen eilig, sah sie ihm direkt in die Augen.

Sie hatte nicht gewusst das seine so wundervoll waren..
 

Verlegen kratzte sich Mokuba an seinem Hinterkopf, während er ihr peinlich berührt zu nickte.

Natürlich war er gekommen .. nun ja, eigentlich war es nun ja doch kaum eine Selbstverständlichkeit.

Nachdem alle Karten wieder in ihrer Obhut lagen, stand Mokuba als Erstes auf, um ihr anschließend seine Hand zu reichen, damit er ihr aufhelfen konnte.

Er mochte ihre Einstellung ..

Man konnte nicht immer gewinnen .. da hatte sie vollkommen recht.

Nur ungerne erinnerte sich Mokuba an die Duelle die sein großer Bruder bestritten hatte und welche er immer krampfhaft gewinnen wollte.

Seufzend schüttelte er also nur seinen Kopf, um sämtliche Gedanken daran zu verdrängen, ehe er sich nun wieder Blair zuwandt.

„Ist dein Unterricht schon zu Ende ..?“, fragte er sie dann, als er ihre Hand los ließ, nachdem er ihr nun aufgeholfen hatte.

Nun, vielleicht würden sie ein wenig gemeinsam durch die Stadt ziehen können ..?
 

Gerne ließ sie sich nun auf die Beine ziehen, ordnete ihr Deck endlich in ihren Gürtel ein und strich sich über die zwei Zöpfe.

Mit einem kurzen schweifenden Blick zog sie ihre Schultern an.

„Eigentlich.. für den Moment schon.“, sagte Blair lang gezogen auf und log.

Natürlich war ihr Unterricht so eben geendet doch es lag nur eine Freistunde dazwischen bis sie wieder in die nächste Stunde gezwungen würde.

Es gab einige Zimmer hier in den langen Gängen in dem weiten Gebäudekomplex. Unter anderen hauste sie hier in der Akademie zusammen mit anderen Schülerinnen.

Mit kurzem Zögern schüttelte sie leicht den Kopf und nickte allerdings ihn entgegen offen auf.

„Lass uns was unternehmen!“, sagte sie dann mit einer wankelmütigen Freude in der Stimme die beängstigend wirkte.

Dann räusperte sie sich und sah ihn unsicher an.

Sie benahm sich doch nicht zu schräg für ihn, oder?

Nicht das er seine schnelle Entscheidung sie wieder zu sehen bereuen würde um hinter her niemals mehr zurück zu kommen!

Dieser Gedanken war mit Entsetzen verbunden sodass sie eilig schluckte und ihn fast bittend ansah, während sie weiter sprach:

„..also wenn du möchtest.“, meinte sie die dann etwas leiser hinzu und bat innerlich ihre Chance nicht schon lange getäuscht zu haben.

Zu lange hatte sie auf ihn gewartet und doch hatte es sich tatsächlich wohl gelohnt.

Sie schlief nicht.. der etwa doch?

Fast panisch sah sie sich um, nein das wollte sie nicht träumen und wenn sie es doch tat, sollte sie niemals wieder auf wachen.
 

Mokuba freute sich wirklich über ihre Worte und zeigte sich vollends erleichtert, doch vielleicht .. vielleicht sollten sie warten, bis der Unterricht wirklich beendet war ..?

Er wollte ihr nicht unterstellen, dass sie log oder dergleichen ..

Er konnte sich nur irgendwie nicht vorstellen, dass ihr Unterricht nun wirklich schon beendet war.

„Uhm .. soll ich dich vielleicht später abholen .. oder so ..?“, versuchte er es dann auf eher umständliche Art und Weise.

Also eines war jedensfalls sicher:

Er wusste ganz und gar nicht wie er sich bei einer Verabredung verhalten sollte. Vorallem bei einer Verabredung mit einem Mädchen!

Vielleicht hätte er sich vorher noch den einen oder anderen Hilfreichen Tipp einholen sollen ..

Mokuba räusperte sich verlegen, als er hingebungsvoll zur Seite starrte.

Er war wirklich nicht der Typ der den ‚Durchblick’ hatte, wenn es um ein Date mit einem Mädchen ging ..
 

Mit kurzen Blick bedachte sie ihn nachdenklich.

„Ich habe eine Freistunde!“, verkündete sie eilig und sah ihn abwartend an und begann nur langsam zu verstehen was er wohl schon längst entdeckt hatte, sie wollte mit ihm zusammen sein auch gegen den Lehrplan der sie in den Unterricht zwingen wollte.

Für einen Moment senkte sie ihren Blick und drückte die Hände faltend zusammen das es weh tat.

„Wirst du.. wirst du denn später auch noch da sein?“, fragte sie dann ganz leise auf und schloss die Augen fest um ihn nicht an sehen zu müssen.

Ihre Worte waren aus ihren Mund gepurtzelt als sie eilig ihren Kopf senkte um ihn nicht die Wahrheit vielleicht aus den Augen lesen zu können die genau das Gegenteil behaupten wollten.

Hatte sie ihn schon vergrault das er sich heraus reden wollte um endlich von ihr gehen zu können?

Oder war es die Wahrheit und er würde tatsächlich auf sie warten?

Warten.. das hatte sie schon so lange getan.

Viel zu lange als das sie es wieder machen wollte.

Doch all das waren Worte die sie niemals aussprechen würde und könnte.

Sie war mutig und stark und vor allen hatte sie viele lose Worte auf den Lippen, diese jedoch würden viel zu viel Selbstbewusstsein verlangen.

Es war ihr sehr wichtig, das er blieb und ihren Eindruck zu wahren doch nicht so schlimm zu sein wie er vielleicht es schon von ihr dachte.
 

Und Mokuba lächelte.

„Natürlich werde ich später noch da sein, wenn du willst!“, erklärte er dann plötzlich fröhlich, als er ein wenig zu kichern begann.

„Wir können uns in der Stadt treffen oder ich warte hier auf dich .. wie du willst!“, sagte er, während das Lächeln auf seinen Lippen blieb.

Und plötzlich schien er kaum noch so nervös und verlegen wie vor einigen Augenblicken noch.

Er würde auf sie warten .. schließlich freute er sich selbst sehr darauf sie ein wenig näher kennen zu lernen, denn sie war wirklich sehr nett.

Er hatte zwar noch nie eine Freunding gehabt, weniger noch hatte er sich je an einem Mädchen in seinem Alter interessiert, doch für alles auf der Welt würde es vielleicht einmal ein erstes Mal geben, nicht wahr?
 

Blair Wangen fingen an zu leuchten wie selten und ihre Augen begannen mit einem furchtbar fröhlichem Lächeln ihren weißen Zähnen Konkurrenz zu machen.

Aufblickend sah sie ihn an und sie wollte endlich sich trauen das zu tun was sie schon lange hatte vorgehabt, wenn auch etwas anderes.

In ihren Träumen, die so zahlreich war hatte sie es nur ganz selten geschafft ihn zu Küssen oder nur einen Kuss auf die Wange zu Hauchen.

Doch eine Umarmung war doch ein leichtes, nicht wahr?

Nun für sie schon, denn anderes als Mokuba schien sie ihn schon ewig zu kennen, beziehungsweise schon ewig zu lieben.

So lange hatte sie gewartet und so aufgeschlossen wie sie war, war sie leider auch Mokuba gegenüber, selbst mit Gefühlen, oder gerade deshalb?

Ungestüm schlangen sich ihre Arme um seinen Hals, während ihre blauen Zöpfe lustig anfingen mit zu baumeln.

Kurz drückte sie ihn und wiederstand dem Drang ihre Lippen auf seine roten Wangen zu drücken.

Dann löste sie sich auf Wolke sieben hinauf gleitend und erschien ihm so, wie an jenen Abend, durch den Wind und doch überglücklich.

Sie liebte ihn, ja das war doch sehr viel mehr als Freundschaft.

Das er hier war, ließ ihre kühnsten Träume in Erfüllung gehen, doch selbst wenn er nur eine Freundschaft wollte, sie würde selbst jene haben wollen.

„In der Stadt, heute Mittag!“, piepste sie freudig erregt auf und ließ ihn erst jetzt los.

Heiß und kalt war ihr, trotz roter Wangen sah sie ihn begeistert an.

Es war ihr egal, denn sie hatte ein Date mit ihrem Date!

Mit kurzen hastigen Worten verriet sie ihm die Uhrzeit an einer Eisdiele nicht fern von hier.

Und schon läutete es zur nächsten Unterrichtsstunde.

„Oh, ich muss los nicht das ich nach sitzen muss!“, rief sie erschrocken auf und ohne das er etwas sagen konnte hatte das flippige Mädchen ihn überrannt mit ihrer Liebe und Freude.

Wenige Augenblicke lief sie lachend an ihm vorbei, nicht weil sie ihn auslachte, sondern für Glück, auch wenn sie in den Unterricht lief, was nicht so toll war, konnte es ihrer Freude keinen Abbruch tun.
 

Vollkommen perplex und auch ein wenig überrannt stand Mokuba da und konnte sich noch immer nicht rühren ..

Sie war .. nun, irgendwie fehlte ihm der passende Ausdruck dafür, um sie passend beschreiben zu können.

Ausserdem .. kannte er sie nicht, um sie wirklich passend beschreiben zu können.

Auf den ersten Blick schien sie zu sein wie sie war .. und zudem schien sie ihn wirklich sehr zu mögen ..

Die Farbe seines Gesichts nahm derweil die Farbe einer überreifen Tomate an, während er noch immer nicht fähig war sich zu rühren.

So stand er mutterseelen alleine in der Duellarena der Akademie und starrte dorthin, wo das Mädchen zuvor verschwunden war.

Heute Mittag also ..

Sein Herz tat einen ungewöhnlich freudigen Sprung, als er daran dachte.

Also gut. Er würde da sein und den Teufel tun, um die Verabredung mit ihr zu verpassen!
 

Das Alexis ihre Hilfe benötigte wusste sie nicht.

Weniger noch das es Tränen zu trocknen galt die der dümmste Vollidiot von allen wohl herauf beschworen hatte.

Der Unterricht war anstrengend und viel zu lang ihrer Meinung nach.

Ihre Gedanken waren überall bloß nicht hier und am meisten hingen sie Mokuba nach.

Es war schön sich so zu freuen, das es selbst ihr Herz kaum aus zu halten schien noch ewig zu warten.

Dabei würde sie ihn heute wieder sehen, jetzt gleich schon um zweiten Mal!

Unwahrscheinlich war es, das er sie versetzen würde, oder?

Die Zweifel kamen so wie die Euphorie, warm und kalt wurde ihr je nach Gedanke.

Als es endlich schellte, lief sie als Erstes hinaus, überhörte welche Hausaufgaben sie auf bekamen und stürmte in ihr Zimmer.

Dort angekommen sah sie nur kurz in den Spiegel um ihre zwei Zöpfe zu richten, die sie über alles liebte, und ihre Tasche mit ihrer Geldbörse zu schnappen.

Und so schnell wie sie hinein gestürmt war, so eilig war sie schon wieder heraus gelaufen.

Mit einem freudigem Lächeln stürmte sie fast schon jetzt außer Atem durch das Gebäude, rempelte andere an und entschuldigte sich nicht dafür.

Es gab doch so viel wichtigeres heute.. und jetzt.

Mokuba würde auf sie warten, auf sie ganz alleine, und es fühlte sich besser an als wie in ihrer träumen.

Endlich nach draußen gelangend sah sie hinauf.

Sogar der blaue Himmel schien und die Sonne kitzelte ihre Nase.

Oh ja, heute war wohl der schönste Tag in ihrem Leben!

Nun ja, Blair konnte ja nicht wissend das zwei andere junge Frauen die sie sogar kannten sich lieber Regen und grauen Himmel wünschen würden zu ihren Tränen..
 

Und während er es kaum noch abwarten konnte Blair endlich wieder zu sehen, ahnte er nicht, dass Tea, die ja nun wirklich eine sehr gute Freundin von ihm war, mit den Gedanken spielte ihren Job als Nachhilfelehrerin an den Haken zu hängen.

Er ahnte nicht was sie so sehr zu beschäftigen und zu quälen begann ..

Er machte sich ganz andere Gedanken und zwar um Blair und darum was sie wohl gemeinsam unternehmen könnten.

Er wartete und wartete, denn er war einfach viel zu früh, vielleicht weil er befürchtet hatte, dass er zu spät kommen würde.

Es war die erste Verabredung in seinem Leben und er war wirklich schrecklich nervös ..
 

Mokuba so wie auch Blair würden sicherlich nicht mehr lachen oder einander suchen wenn sie doch nur wissen würden wie sehr ihre Freunde litten.

Doch der Tag verriet ihnen nichts, die Sonne lachte als ob es kein Übel mehr geben würde für heute.

So lief Blair unbeschwert und frei durch Domino und kam endlich dort an wo sie Mokuba beauftragt hatte auf sie zu warten.

Und als sie nun dort ankam erkannte sie den anderen beinahe auf Anhieb.

Am liebsten wäre sie stürmisch herüber gerannt zu ihm und hätte sich an ihn geworfen doch so bremste sie mit schweren Atem genau bei ihm ab und fasste sich mit einer Hand an die pochende Brust die nicht nur vor Liebe drohte auseinander zu reizen sondern auch dem Sauerstoffmangel wegen.

Sie war verrückt.

Und doch liebenswert auf ihre durchgeknallte Art und Weise.

Sie lebte wie sie es für richtig hielt und ließ sich von niemanden etwas sagen.

Blair war einfach wie sie war: Blair.

Außer Atem stand sie dann in seiner Nähe, lächelte erschöpft aber glücklich und kam gar nicht dazu ihn mit Worten zu begrüßen so eilig wie sie hier her gerannt war, schaffte sie es nicht.
 

Lächelnd fuhr er herum, als er auf das erschöpfte Atmen hinter ihm aufmerksam wurde.

„Hallo Blair!“, begrüßte er das Mädchen ihm gegenüber und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Okay. Nun hatten sie sich also getroffen, doch wie sollte es nun weiter gehen?

„Ehm .. was wollen wir unternehmen?“, fragte er sie dann, während er sich selbst umsah.

Ob sie ein Eis essen sollten. Oder ob sie ins Kino gehen sollten. Vielleicht ein Spaziergang durch den Park? Oder vielleicht sollte sie zu sich nach Hause einladen?

Mh, er würde die Entscheidung wohl ganz ihr überlassen, weil er auch einfach keine Vorstellung davon hatte, was man bei seinem aller ersten Date so unternehmen konnte.
 

Eine Verschnaufpause später richtete sie sich wieder auf und sah ihn schmunzelnd an.

„Worauf wir Lust haben!“, entkam es ihr fröhlich während sie ihn ansah.

Dann musterte sie ihn einen Augenblick und bemerkte das er unwesentlich größer war als sie, was sie nicht stören sollte, ganz im Gegenteil.

„Wir beide und nicht nur ich, okay?“, hinterfragte sie dann mit einem kurzen Wink mit dem ziemlich spitz aus zusehenden Zahnpfahl.

Ja, Blair war kein Mädchen das man ausführen sollte oder das Gefühl vermittelnd die Einzige und Tollste zu sein.

Sie wollte gemeinsam mit Mokuba Spaß haben und etwas schönes aus dem Tag machen, mehr stand nicht dahinter.

Dann zwinkerte sie ihn an und deutete auf die Eisdiele hinter ihm.

Ein Eis an einem solchen Tag jedoch wäre doch wohl für sie beide etwas sinnvolles, nicht wahr?

„Wir holen uns ein Eis und gehen dann in den Park, ja? Ich sitze lieber dort wo es grün ist, als hier.“, verriet sie ihm und doch war dort keine Forderung oder eine Bitte in ihren Worten.

Es war ein Abwartend, wie er es wohl finden würde am Anfang einen solchen Plan auf zu fassen.

Sie gab sich ziemlich ehrlich und offen ihm gegenüber, wie eigentlich jedes Mal während ihren Begegnungen.
 

„Einverstanden!“, sagte er, ehe sie gemeinsam zu der kleinen Eisdiele liefen, um sich am Straßenverkauf ein leckeres Eis zu holen.

Natürlich lud er Blair ein. Er sah es als eine Selbstverständlichkeit an.

Anschließend liefen sie nun also gemeinsam zu dem großen Park in Mitten der Stadt, während sie beide genüßlich ihr Eis schleckten.

Und dann fiel ihm plötzlich auf einmal ein, dass er ganz vergessen hatte Tea für heute abzusagen.

„Oh nein!“, entfuhr es ihm ziemlich schockiert, während er schnell nach seinem Handy zu tasten versuchte, welches er wohl zu Hause vergessen haben musste.

„Ich habe Tea ganz vergessen zu sagen, dass wir die Nachhilfe für heute verschieben!“, bemerkte er dann, als er sich mit seiner freien Hand an die Stirn schlug.

Oh, wie hatte er so etwas Wichtiges nur vergessen können? Tea musste nun sicherlich wirklich sauer auf ihn sein.
 

Tea.

Dieser Name in ihr verriet ihr etwas, was sie doch nicht mehr nerven sollte.

Mokuba war bei ihr, und nicht bei der anderen, dennoch war sie wohl wirklich seine Nachhilfelehrerin gewesen.. oder war noch jene.

Mit dem Eis in der Hand, welches spendiert sogar ein wenig besser schmeckte, hob sie ihre Schultern an und sah entschuldigend zu ihm.

„Tut mir Leid, mein Handy hat den Geist auf gegeben.“, meinte sie, während sie das Gerät anblickend zu dem Entschluss kommen musste mal endlich den Ladekabel zu finden.

Dann blickte sie wieder zu ihm herüber, wohl schien es wirklich wichtig zu sein der anderen einen unnötigen Weg nach Seto Kaiba zu ersparen was sie sogar verstehen konnte, denn gerne würde niemand freiwillig bei ihm verharren wollen bis auf wohl Mokuba selbst.

„Dann lass und zu ihr gehen, dann brauchst du sie nicht anrufen!“, meinte sie mit einer sehr logischen Erklärung die ihr nichts ausmachte.

Sie hatte ein Date mit Mokuba, weshalb sollte sie Eifersüchtig werden sollen auf jemanden der 'nur' seine Nachhilfelehrerin war?

Darüber hinaus schien die braun haarige ja wohl mehr Gefallen an Seto Kaiba finden als an seinen kleinen Bruder, der nämlich viel besser zu ihr passte, jawohl!

Abwartend, ihr Eis weiter verzerrend blickte sie ihn an.

Es schien ihr wahrlich nichts aus zu machen was sie ihn deutlich zeigte in einem ehrlichen Blick, der auf seine Antwort nun wartete.
 

Mokuba sah erstaunt zu Blair hinüber.

„Wirklich? Und es macht dir gar nichts aus?“, fragte er, woraufhin Blair lächelnd ihren Kopf schüttelte.

„Super!“, jubelte er fröhlich, ehe er nun den Weg einschlug, um Tea einen kleinen Besuch zu Hause abzustatten.

Er wollte ihr den unnötigen Weg zu sich nach Hause wirklich ersparen und ausserdem würde sein großer Bruder wohl kaum auf ihren unerwünschten Besuch gut zu sprechen sein, wo er in letzter Zeit wieder so beschäftigt gewesen war.

Er konnte ja nicht ahnen, dass Tea und Seto sich bereits begegnet waren und das jene Begegnung bei Tea mehr Eindruck hinterlassen hatte, als je zuvor.

Es gab noch so viele Dinge, die er nicht wusste, weniger noch erahnen konnte, darunter auch die Tatsache, dass die Kaiba Corporation gerettet war.

Auf dem Weg zu Tea, blickte Mokuba immer wieder zu Blair.

Er wollte sie gerne etwas fragen, doch wusste er einfach nicht was er sie fragen sollte.

Zu dumm ..
 

Mit den neuem Ziel nun, war es gar nicht zu schlimm nach Tea zu gehen, denn Mokuba war ja bei ihr und würde es wohl hoffentlich auch noch sein sobald sie wieder die Wohnung des Mädchens verlassen würden.

Mit bald gegessenem Eis sah sie zu Mokuba.

„Weißt du, es ist okay, weil ich weiß das es okay ist.“; sagte sie dann schmunzelnd auf und sprach allen Anschein nache twas Wirr.

Doch dem war nicht so.

Blair konnte ihm ja schlecht zu stecken das sie und Tea ein klärendes Gespräch gehabt hatten und das mitten in dem Haus in dem er wohnte.

Das Mokuba vielleicht sogar erahnen konnte das Blair indirekt ein Gespräch mit Tea gehabt hatte konnte sie nicht wissen, denn woher hatte sie auch erahnen sollen das er dieses klärende Gespräch sogar mit gelauscht hatte?

Ja, und Tea hatten definitiv nicht das selbe für Mokuba Kaiba übrig gehabt wie sie und es war von ihrer Seite aus definitiv mehr als Freundschaft, etwas auf das Tea verharre würde.. wohl aber nicht nur Mokuba sondern auch Seto Kaiba gegenüber, vielleicht sogar am Ende ein wenig mehr?

Der Weg war schon zugegebenermaßen ein wenig länger als geplant sodass sie etwas auf seufzend ihren Weg an seiner Seite tapfer fort setzte.

Der Tag war zwar schön, aber zu schön und warm als das sie einen halben Lauf durch Domino hatte planen wollen.

Ob sie etwas zu trinken angeboten bekommen würden? Sie war am verdursten!
 

Aus ihren Worten wurde er zwar nicht wirklich sehr schlau, doch nahm er sie gerne an, denn es war ja schließlich okay, nicht wahr?

Nach einem ziemlich langen Fußmarsch hatten sie endlich das Haus erreicht, in welchem Tea zu Hause war.

Mokuba ließ es sich natürlich nicht nehmen sofort zu klingeln. Er konnte nur hoffen, dass Tea auch wirklich zu Hause war.

Es dauerte eine Weile bis man ihnen endlich die Tür öffnete und siehe da:

Tea war Gott sei Dank also doch zu Hause!

„Hallo, Tea! Es tut mir leid, ich habe vollkommen vergessen zu sagen, dass ich heute gar keine Zeit für Nachhilfe habe!“, plapperte er auch sogleich drauf los, ehe er plötzlich inne hielt, als ihm auffiel, dass Tea gar nicht so glücklich aussah.

War sie etwa doch sauer auf ihn, weil er ihr nicht früher bescheid gesagt hatte?

„Oh, Tea. Es tut mir wirklich leid ..“, entschuldigte er sich abermals, bis Tea schließlich ihren Kopf schüttelte.

Dann lag es also gar nicht an ihm ..?

Was war denn los?

Unsicher blickte Mokuba zu Blair, ehe er wieder zu Tea sah, welche sie im nächsten Moment hinein bat.
 

Mit einem Besuch von Mokuba hätte sie kaum gerechnet. Weniger noch das er in Begleitung war ..

Als sie die Tür öffnete, sah sie ziemlich überrascht auf die Beiden hinab, während Mokuba sich für etwas zu entschuldigen versuchte was kaum der Rede wert war.

„Schon in Ordnung ..“, sagte sie, als sie die beiden herein bat und anschließend hinter ihnen die Tür schloss.

Sie war ja gar nicht sauer auf ihn .. nein, überhaupt nicht ..

„Wegen der Nachhilfe .. Mokuba ich muss dir etwas sagen ..“, begann sie ziemlich zögernd, als sie die beiden nun in die Küche führte, wo sie sich erst einmal gemeinsam an den Tisch setzen konnten.

Vielleicht war es sogar gut, dass Mokuba hier her gekommen war, denn so ersparte sie sich einen Weg zu ihm nach Hause, wo sie vielleicht wieder mit seinem Bruder hätte konfrontiert werden können ..

Es war ja nicht so, dass sie sich vor Kaiba fürchtete .. nein, sie empfand es nur für besser, wenn sie ihm ganz einfach aus dem Weg ging.

„Ich glaube es ist besser, wenn ich mir einen anderen Job suche ..“.
 

Nachdem sie endlich hinein gebeten wurden, und doch kein Trinken vor gesetzte bekamen, setzte sie sich schwer seufzend.

Flüchtig sah sie sich um, während ihr die Worte der anderen beinahe den Tag vermissen würden.

Sie wusste das die Freundschaft zwischen Mokuba und Tea wahrlich groß war und würde sie nun Mokuba sagen nicht mehr kommen zu wollen würde Mokuba heute wohl den Tag nicht mehr so glücklich sein können, wie sie es gerne wollte und somit würde auch ihr Tag weniger lustig werden.

Das hatte sie sich vielleicht so gedacht!

„Hey, wehe du hängst deinen Job an den Nagel wegen diesem Seto Kaiba! Zugegeben er ist nicht gerade der tollste Gastgeber den ich kenne, aber immerhin gibt’s du Mokuba und nicht seinem Bruder Nachhilfe!“,sagte sie erst leise auf eher sie immer trotziger wurde und ihre Worte immer sicherer wurden.

Auch wenn sie gar keinen Plan hatte um was es wahrlich ging, so hatte ihre erste Eingebung ihr schon gereicht.

Sie sollte es sich nicht wagen heute zu kündigen, konnte sie es denn nicht Morgen machen?

Heute hatte sie es sich dann doch viel netter vorgestellt als wie mit einem betrübten Mokuba Domini zu erkunden.

Langsam drückte sie die Hände auf ihren Schoß zu Fäusten zusammen und betrachtete Tea, die heute ziemlich.. nun ja krank aus zu sehen schien.

Waren ihre Worte zu hart gewesen auf ihr ohne hin schon schwaches Gemüt?
 

Sie wollte .. was?

Mokuba verstand nicht. Wieso sagte sie plötzlich so etwas? Sie hatte doch gar keinen Grund dies zu tun ..

Als Blair plötzlich gegenüber Tea so direkt wurde, sah er ungläubig zu Tea hin.

Es ging um Seto?

Wenn er sich an das Gespräch zwischen Tea und Blair erinnerte, welches er und auch sein großer Bruder belauscht hatte, schien das Ganze sogar ziemlich schnell einen durchsichtigen Sinn zu ergeben.

Aber .. warum wollte Tea ausgerechnet wegen Seto seine Nachhilfe saußen lassen?

Die beiden hatten doch kaum etwas miteinander zu tun, und ausserdem gingen sie sich doch ohnehin immer aus dem Weg.

Oder .. war etwa etwas vorgefallen, was er nicht wusste, oder was er nicht erahnen konnte?

„Stimmt etwas nicht, Tea?“, fragte Mokuba nun sehr besorgt.

Tea war seine Freundin. Er machte sich Sorgen um sie, doch konnte er kaum glauben, dass Seto wirklich der Grund für all das sein sollte.

Warum auch?

Er hatte sich niemals in ihre Angelegenheiten eingemischt, also was war der wahre Grund?
 

Ein schweres Seufzen entrang ihrer Kehle.

Konnte dieser verdammte Tag eigentlich noch schlimmer werden ..?

Zu ihrem Unglück schien Blair bereits einfach viel zu viel zu wissen, woraufhin natürlich auch Mokuba eine Erklärung verlangte ..

„Ihr versteht das nicht .. ich kann das einfach nicht mehr!“, erklärte sie dann ein wenig umständlich ohne weiter groß auf das Thema eingehen zu wollen.

Nein, sie wollte nicht das Mokuba erfuhr, was tief in ihrem Inneren vorging.

Es war nicht weil sie Kaiba nicht leiden konnte, oder weil sie ihn einfach nicht ausstehen konnte, oder weil sie sich vor ihm fürchtete .. oder dergleichen, denn all dies stimmte nicht.

Trotzdem ersparte sie sich lieber weitere Erklärungen, bevor sie sich selbst noch eine Grube grub, in welche sie gewiss schnell hinein fallen würde.
 

Als Mokuba Tea so direkt und besorgt fragte schnitt ein feiner Stich der Eifersucht seinen Namen in ihre Brust.

Dennoch schallte sie sich zur Ordnung es gab nichts worüber es sich Sorgen zu machen galt, nicht wahr?

So also stand sie auf und sah zu Tea.

Das sie absolut ins schwarze getroffen hatte war ihr nicht bewusst.

„Ich muss mal auf die Toilette!“, entkam es ihr dann, als sie zu Tea blickte die ihr doch nur den Weg dieses Mal erklären sollte.

Das sie dieses Mal auf Klo musste war eine Notlüge, denn sonst hätten die beiden ihr Problem morgen noch nicht aus der Welt, was sie allerdings so schnell wie möglich geregelt bekommen sollten, denn heute war sie mit Mokuba verabredet.

Sich umwendend ging sie eilig hinaus und verkroch sich dann wirklich in das Bad um sich ein wenig frisch zu machen.

Sie würde sich Unmengen von zeit lassen vielleicht sogar so lange bis man sie suchen würde.

Solange danach zwischen Mokuba und Tea alles geregelt war, wäre es in Ordnung hier im Bad zu verharren,hier war es wenigstens schön kühl.

Für einen Moment, als sie so in den Spiegel sah dachte sie an Alexis.

Heute hatte sie sie alleine gelassen, ob sie es bereuen würde?

Immerhin konnte man ja nie ahnen wann dieser Chazz wieder auf tauchen würde, wobei sie sich fast sicher war das selbst er nicht so schnell sein konnte, oder?

Was wäre wenn er doch schneller als geplant zurück gekehrt wäre und nun.. nun sogar vielleicht an Alexis ihrer Seite hängen würde?

Nachdenklich rieb sie sich ihre Stirn, nein das war sicherlich so schlimm auch wieder nicht..oder?

Und selbst wenn doch,sie sollte nur heute ein wenig Stärker sein als sonst, dann würde sie Morgen wieder an ihrer Seite sein können und Chazz von ihr verjagen.
 

Mokuba blickte Blair mit einem unguten Gefühl nach. So war das alles wirklich nicht geplant gewesen und es tat ihm wirklich sehr leid, doch er würde es wieder gut machen, das würde er ihr versprechen!

„Hör mal, Tea .. Ich weiß das Seto oft ziemlich anstregend sein kann .. aber er ist trotzallem kein schlechter Mensch. Bitte überleg es dir noch einmal und nimm dir ein wenig Zeit etwas genauer hinzusehen, wenn du Seto ansiehst ..“, sagte er ziemlich niedergeschlagen.

Er wollte Tea nicht verlieren. Nicht als Freundin und auch nicht als Nachhilfelehrerin ..

Ihre Nähe tat ihm gut und hatte ihm bereits schon einmal sehr geholfen. Das konnte doch nun nicht einfach alles vorbei sein.

„Ich bin mir sicher, dass Seto und du gut miteinander auskommen würdet, würdet ihr euch selbst nur die Gelegenheit dazu geben!“, sagte er dann lächelnd.

Nun ja. Jetzt wo diese Blonde Ziege nicht mehr Tag ein Tag aus in ihrem Haus herum spazierte hatte Seto vielleicht auch wieder ein wenig mehr Zeit ..

Vielleicht würde er es ja tatsächlich zulassen Tea eine Chance zu geben, schließlich mussten sie ja nicht sofort die besten Freunde werden ..
 

Allem Anschein nach hatte sie das kleine Date von Mokuba und Blair erfolgreich verpatzt. Es tat ihr wirklich leid und das alles obwohl sie sich nicht einmal weiter über das Thema hatte auslassen wollen.

Doch sie merkte schnell, dass es Mokuba wirklich sehr wichtig war, das sie blieb ..

Aber ..

Seufzend gab Tea sich geschlagen und nickte Mokuba zu. In Ordnung. Dann würde sie eben seine Nachhilfelehrerin bleiben, wenn es ihm denn so wichtig war .. aber mit seinem großen Bruder auskommen? ..

Ja, vielleicht war es das was sie wirklich immer gewollt hatte, doch konnte sie sich kaum vorstellen, dass er gewillt dazu sein würde, nachdem was sie sich so erfolgreich an diesem Tag geleistet hatte.

Alles weitere würde sie nicht analysieren wollen .. oh nein, niemals.

Hinterher würde sie womöglich noch heraus finden, dass sie seinen großen Bruder im Grunde wirklich sehr mochte und nur ein wenig mehr Aufmerksamkeit von ihm erhaschen wollte.

Oh nein, oh nein!

So gab Tea sich also geschlagen, ehe sie Mokuba auch schon im nächsten Moment dazu aufforderte Blair zu folgen, denn schließlich sollte er seine Verabredung nicht aus den Augen lassen.

Offenbar hatte sie sich getäuscht. Selbst wenn Mokuba mit diesem Mädchen viel Zeit verbringen würde zukünftigt, so schien er sie dennoch in seiner Nähe wissen zu wollen, was sie unheimlich glücklich stimmte.
 

Blair saß ihre Runde ab, und zwar auf dem geschlossenen Toilettendeckel.

So saß sie unbequem auf ihren Stuhl und machte sich so allerlei Gedanken,weniger um sich und Mokuba,was ihr nur Kopfschmerzen bereitet hätte und Eifersucht hervor gebracht hatte sondern viel eher über Alexis drehten sich ihre Gedanken.

Hätte sie doch nur geahnt um was es eben bei einem Duell ging.. wäre sie doch nur dort um es zu verhindern, doch das konnte sie sich nicht vorwerfen denn sie wusste es nicht besser zu Gunsten von Chazz, sogar vielleicht Alexis gegenüber?

Ja, sie war bemüht darum Alexis Gefühle nicht weiter Chazz gegenüber wachsen zu lassen denn es würde in einer unglücklichen Ehe enden so wie sie die beiden kannte!

Als es nun an der Tür klopfte sprang Blair auf noch bevor man seinen Namen sagen konnte.

Nachdem es sich nun bewahrheitete das sie auf den richtigen getippt hatte sah sie Mokuba abwartend an.

Musste er selbst auf die Toilette oder hatten sie nun wieder den Weg in den Park vor sich..oder war nichts geklärt worden und sie sollte gehen?
 

Vielleicht sollte er auch einmal mit Seto darüber reden. Er konnte ja nicht ahnen, dass sich seine Gedanken um Tea und Seto ziemlich schnell von selbst – nun ja fast – erledigen würden, mit dem Plan seines großen Bruders, welchen er nicht erahnen konnte und von welchem er wohl auch niemals erfahren würde.

Als Blair nun endlich die Tür öffnete, sah er sie entschuldigend an.

„Tut mir Leid. Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte er sie dann und schenkte ihr ein leichtes Lächeln.

Sie wollten in den Park, richtig? Worauf warteten sie dann eigentlich noch ..?

Tea würde schon zurecht kommen so glaubte er und so verabschiedete er sich von Tea, damit er nun endlich mit Blair in den Stadtpark gehen konnte.

Sie sollten die Sonne noch ein wenig ausnutzen, so lange diese hoch oben am Himmel stand.
 

Als Mokuba sich sichtlich erfreut zeigte, schien das Gespräch also erfolgreich sogar geendet zu sein,welch ein Glück- für Mokuba und auch Tea.

Blair wäre sonst ungemütlich und ziemlich ehrlich geworden,was sie ja nun zum Glück aller nicht werden musste.

So also nickte sie auf und lächelte leicht.

„Schon in Ordnung, der Park läuft uns ja nicht weg.“, sprach sie beruhigend auf und fasste ihren Plan also erneut an.

Mit einem kurzen Winken verabschiedeten sie sich von Tea die dennoch nicht sehr viel glücklich geworden zu sein schien.

Hoffentlich würde sich die Geschichte zwischen Tea und Mokuba Bruder nicht auch auf Mokuba selbst und sich vermischen, denn sie wollte doch eine ganz eigene zusammen mit Setos Bruder aufbauen.

Neben ihn her gehen setzten sie ihre Reise also durch Domini fort die sie dann endlich an das große Tor des Stadtparkes brachte.

Das Wetter war schön gewesen und der Park nicht all zu voll, und für einen Spaziergang mit Mokuba konnte es selbst regnen- solange er dabei war, war es ihr egal ob die Welt unterging oder nicht.
 

Trotzallem drehten sich seine Gedanken noch immer um Seto und Tea. Irgendetwas musste sie unheimlich verunsichert haben, nicht wahr?

Schade das er mit Blair nicht darüber sprechen konnte, denn somit würde er schließlich auch verraten, dass Seto und er ihrem Gespräch hatten lauschen können und letztendlich wollte er Blair nicht in Verlegenheit stürzen.

Als sie den Park erreichten, sah Mokuba sich aufmerksam um.

Hier waren .. uh, hier waren wirklich unheimlich viele Päärchen, nicht wahr?

Ein leichter rosa Schimmer schmiegte sich auf seine Wangen, als er peinlich berührt zu Blair hin blickte.

Ob man sie auch als Paar betrachtete? Nein, bestimmt nicht oder ..?

Es war ein merkwürdiges Gefühl, gerade jetzt wo er sich aufeinmal so beobachtet fühlte.

Ob sie genauso fühlte? ..
 

Nachdem sie das selbe sah wie Mokuba trafen sich verunsichert ihre Blicke.

„Oder wollen wir wo anderes hin?“, fragte sie mit einem scheuen Lächeln auf während sie ihn weiterhin betrachtete.

Es würde ihr gefallen ein wenig verliebt zu sein, sicherlich, doch was brachte es ihr wenn Mokuba nichts weiter als eine versuchte Freundschaft erproben wollte, nicht viel.

Als er jedoch meinte das es okay wäre einmal hindurch zu gehen durch die Anlage um anschließend heraus zu finden ob sie eine Fehlentscheidung getroffen hätte,nickte sie auf.

Denn wer nicht wagte, der gewann nicht, und diese Einstellung teilte sie mit ihm.

Vielleicht würden sie es gar nicht mehr so schlimm finden, wenn es ihnen egal wäre wie man sie ansah, nicht wahr?

Und am Ende,so erhoffte sie sich sogar einen schönen Platz in der Sonne den sie mit Mokuba teilen könnte um ein wenig mehr von ihn kennen zu lernen, denn das was er ihr gezeigt hatte gefiel ihr schon sehr gut.

Stolz & Vorurteil [Azureshipping IV]

Seto setzte sich dann doch endlich in den Wagen, doch zu einer zügigen Fahrt kam er nicht, aufgehalten wurde Mann natürlich wieder.

Vielleicht würden ja bald endlich die Leute mit weißen Kitteln ihn von den nervigen Kindern erlösen.

Mit kurzem Blick legte er seine Hand an die Tür um sie bald zu ziehen, jedoch nicht um mit einem gewollten bösen Lächeln sie an zu sehen.

Ja, heute war wohl tatsächlich der Tag des Arschlochs, so ein Pech für sie aber auch, das sie gerade an eines der größten gelangen musste.

„Nun ich bin wohl gewillt es dir zu sagen, aber ob du es wirklich hören willst bezweifle ich, ich möchte dir ja gerne dein kleines Herz brechen, aber Mokuba hätte sicherlich etwas dagegen, also einen schönen Tag noch!“, sagte er dann mit nicht wirklich ernst gemeinten Unterton der eher in Spott und Hohn endete.

So zog er die Tür endlich zu und startete den Wagen.

Eigentlich hätte er seine Zeit auch einfach verschenken können, so viel wie man ihn heute Morgen schon davon genommen hatte war dies die nervenschonendere Variante, mit Sicherheit.

Ja, er könnte es Tea sagen, doch sie würde es nicht hören wollen, nicht wahr?

Und wehe die Amokläuferin würde sich in einem Selbstmordversuch gegen seinen Wagen verwerfen, dann hätte er allen Grund noch drei mal über sie zu fahren.. wobei er nur ungerne den Leuten mit den weißen Jacken die Arbeit nehmen wollte..
 

Und dann stand sie da mit herunter gefallener Kinnlade und überaus empörten Ausdruck.

WAS FIEL IHM EIGENTLICH EIN?

„Du Idiot!!“, rief sie, als er den Motor des Wagens gestartet hatte, was ihre Worte zu ihrem Unglück wohl eher ziemlich schnell verpuffen ließ.

Doch DAS würde sie kaum auf sich sitzen lassen wollen.

Ohne lange darüber nachzudenken ergriff Tea nach einer aus einem Mülleimer herausstechenden Flasche, welche sie mit Schwung kraftvoll direkt hinter dem ausparkenden Wagen Kaibas her warf.

Und siehe da~ .. sie traf mitten ins Schwarze!

Zuerst schliderte die Flasche über die Heckscheibe des Wagens, ehe diese über das Dach des Wagens flog, bis diese nach einer vollführten Vollbremsung mitten auf der Straße landete.

Doch .. eigentlich sollte ein Lächeln erzeugt von Genugtuung auf ihren Lippen ruhen, nicht wahr ..?

Im Gegenteil .. Tea wurde mit einem Mal unheimlich blass.

Vielleicht, hatte sie in ihrer Abneigung ihm gegenüber ein wenig zu unüberlegt gehandelt ..

„Ups ..“, entfloh es nur leise ihren Lippen, während ihre Füße nicht das taten, was sie eigentlich augenblicklich lieber hätten tun sollen: davon türmen.
 

Der Wagen stand.

Und das ziemlich gut, mitten auf der Straße.

Weniger gut war das eine Person nun stand.

Also für ihn sollte sie es nicht ändern, dennoch wäre es für ihre Gesundheit nun entscheidend und vielleicht sogar für ihre Tanzkarriere.

Nun gut, ihn sollte es nicht stören, sie jedoch schon eher.

Und Seto ließ das Auto geparkt mitten auf der Straße eher er aus stieg.

Sein Auto stand verdammt nochmal gut so wie es stand und da konnte das Hupkonzert hinter ihm auch nichts daran ändern!

Lauf!“, spie er ihr entgegen, über all das Getöse an Hupen und bremsenden Wagen hinweg.

Und ja, man konnte seine Wut deutlich hören denn dies eine Wort bestand nur aus dieser einen Forderung.

Mit wehendem Mantel, geparkten Auto und wohl einer verlorenen zersplitterten Pfandflasche auf der Straße trat er in Eile er zwischen den Wagen hin durch.

„Bete das ich dich nicht zwischen die Finger bekomme Gardner.“, fauchte er leiser noch und nun ja, Tea brauchte keine Fähigkeiten besitzen um zu erahnen was er dort in sich hinein gemurmelt hatte.

Er würde sie Maßregeln, heimlich in dem dunkelsten aller Räume dort, wo sie niemand hören würde.

Und es wäre ihm ganz gleich ob sie nun eine Frau war oder nicht.

Verdammt, war er denn hier für alles und jeden nur ein Arschloch?

Es hieß nicht das wenn er jemanden weniger nett ansah, man ihn, ihn Seto Kaiba niemals mit Respekt entgegen zu treten hatte.

Tea hatte die eine Regel vergessen, übergangen und würde nun dafür bezahlen und wenn es mit Blut sein müsste.

Er hatte es satt, er war es leid.

Ihre dummen Worte, ihr blöderes Aussahen ihr unausstehliches lautes Lachen in seinen vier Wänden.

Viel zu lange hatte er sich das Rotz Gör aus der Ferne her angesehen, jetzt würde er sie nicht länger tun und lassen wollen wie es ihr gefiel, nun war er an der Reihe und er konnte ihr hoch und heilig versprechen, das was ihm gefiel würde ihr nachts Albträume bescheren.

Und sie lief- viel zu spät.

Seto hatte keine große Mühe sie am Handgelenk zu sich zurück zu ziehen, fest und mit Absicht, schmerzhaft und mit Gewalt holte er sie sich mitten in ihrem Laufen zu sich.

Fest drückte er ihr Handgelenk in seiner Hand, während er die junge Frau mit aller Macht an seine Brust zerrte.

Ja, heute war ein schöner Tag zum sterben, fand sie nicht auch?

Sicherlich sonst wäre ihr Amoklauf nicht so geendet.

„Ich hoffe für dich dein Testament ist geschrieben!“, raunte er leise und sah sie erbarmungslos an, während er sie haltend mit sich zurück zum Wagen zog.

Das Hupen und das Schimpfen, nun auch ihr panischer Versuch sich zu erklären oder ähnliches ließen ihn kalt, eiskalt.

Sie hatte es nicht anderes gewollt, er wäre der, der ihr all ihre Todessehnsüchte erfüllen würde, mit Genuss!

Und er schaffte es, sie in sein Auto zu zerren, unsanft schubste er sie hinein und verriegelte die Türen von innen.

Sie sollte schon einmal beten, ob sie noch in den Himmel käme? Nun ja, sie würde es sich wünschen denn Seto würde ihr bereitwillig die Hölle auf Erden offenbaren, gerne sogar.

Er war ruhig, ganz leise, kein lautes wütendes Wort mehr.

Und dann fuhr er auch schon wieder los, mit quietschenden Reifen und ebenso lauter Tea.
 

Sie sollte laufen. Hallo?

L-A-U-F-E-N!

Da gab man ihr schon einmal einen mehr oder weniger gut gemeinten Tipp und sie nahm diesen ganz einfach nicht an.

Laufen! Was war so schwer daran?

Ja, diese Frage sollten man einmal ihren Beinen stellen, die sie einfach nicht fort tragen wollten.

Sie konnte sich einfach nicht rühren!

Erst viel zu spät gelang es ihr nun endlich aus ihrer ‚Starre’ zu erwachen, um zu türmen, doch leider war es für sie bereits zu spät.

Sie hatte keine Chance zu entkommen, als sie schon im nächsten Moment eingeholt wurde und ihr Untergang besiegelt zu sein schien.

All das Winden, Treten und Schreien brachte in ihrem Fall gar nichts, als sie sich im nächsten Atemzug plötzlich in seinem Wagen wieder finden musste.

Was hatte er vor?

Wollte er etwa in den tiefen Wald fahren, um sie dort kaltblütig zu ermorden, um anschließend ihre Leiche unter der Erde zu verscharren ..?

N-Nein .. das würde er nicht tun ..

Eigentlich hatte sie doch zu recht gehandelt .. oder nicht? Immerhin war auch er der jenige gewesen, der sie durch seine Worte provoziert hatte ..

Er hätte ihr auch von Anfang an einfach sagen können wo Mokuba war .. mehr hatte sie doch niemals verlangt.

„H-Hey, wo willst du hin? Lass mich gefälligst wieder raus!“, verlangte sie, allerdings nicht mehr so lautstark und kraftvoll wie all ihre Worte zuvor ..

Vielleicht hatte sie wirklich ein wenig Angst – schließlich wusste sie auch nicht was sie erwarten würde.

Ihr Herz schlug nervös gegen ihre Brust, während er noch immer schwieg.

Verdammt, warum konnte er seinen Mund nicht einfach wieder aufmachen? Er war doch sonst nicht so maulfaul!

„I-Ich warne dich ..!“, stammelte sie eher weniger überzeugend und vorallem einige Oktaven zu hoch, um wirklich glaubwürdig zu klingen ..
 

Nun ja, um zu einen Wald zu gelangen müsste er zu lange fahren.

Wieso sollte er erst noch eine Spritztour mit ihr unternehmen wo man sie doch gleich ein paar Hausblocks weiter ermorden konnte?

Nun ja, Seto war nie ein großer Fan von Worten es sei denn, man konnte andere Leute schikanieren.

Vielleicht würde sie sich selbst den Gefallen tun und einfach aus Angst verrecken, wäre ihnen dann beiden nicht geholfen, mit großer Wahrscheinlichkeit schon.

Konnte sie nicht endlich einmal ihren Mund halten?

Andauernd und immerzu schien die kleine nervige Person neben ihn nur reden zu können.

Immer und überall hörte er ihre schreckliche nervige Stimme durch die Räume hallen, zum kotzen.

„Ich lass dich schon noch raus, keine Panik und deine Warnung kannst du dir sonst wohin schmieren.“, meinte er nur ruhig und bretterte durch Domino das man wohl sich in Erinnerung rufen sollte wieso man einen Sicherheitsgurt gebrauchen sollte.

Sein Fahrstil war nicht ohne, seine Stunteinlagen ziemlich schrecklich echt.

Die Fahrt dauerte nicht lange doch fühlte sie sich mit Tea und der Wut im Magen unendlich lange an.

Wünschte sie sich tatsächlich das er anhielt?

Nun, jetzt wo er es tat standen sie ziemlich außerhalb der Stadt mit dem Wagen.

Die Straßen schienen von hier aus in die Unendlichkeit und über den Horizont hinaus zu führen.

Wenn Tea jetzt laufen wollte, dann nur in die eine Richtung.

Den Wagen ließ er versperrt, der Lärm des lauten Straßenverkehres war gestorben.

Kaum zu glauben aber wahr das er selbst hier sich aus zu kennen schien, außerhalb der gesunden und Luftverpesstenden und Geld ausgebenden Zivilisation.

Es gab ländliche Gegenden hier in Domino, wenn man wusste wie man sie zu finden hatte.

Entweder ließ er sie jetzt hier verrecken oder er war es, der sie ins Sterben schicken würde.

Machte er ihr Angst?

Wenn nicht, wäre es nicht schlimm denn er würde sich Zeit nehmen, einzig und alleine für sie, war er nicht sozial?

Die Spannung in dem Auto war kaum aus zu halten und doch schien es Seto nichts aus zu machen, gerade er war es der jene doch erzeugte durch sein Verhalten.

Eisblaue Augen.

Stilles Schweigen.

Eine kurze Handbewegung an den Beifahrersitz ließ jenen viel zu schnell abrupt nach hinten fallen und mit ihr auch die nervös aufschreiende Anzu.

Wieso konnte sie nicht ihren Mund einfach mal halten?

Wieso hatte mein keinen breiten Klebestreifen zur Hand wenn man ihn benötigte?

Seto Kaiba war ein ziemlich zivilisierter Mensch, ohne Frage aber manchmal wünschte er sich in die Steinzeit zurück bei Menschen wie jene, eine ganz besonders.

Sich nicht abschnallend müssen- er war niemals angeschnallt gewesen, wand er sich ziemlich flink und elegant trotz seiner Größe und dem relativ kleinen Auto herum zu seiner Beifahrerin.

„Wer nicht hören will muss fühlen und allen Anschein nach verstehst du gar nichts anderes!“, sagte er auf, laut und wieder mit dieser kalten Wut in der Stimme während er sich zu ihr herüber lehnte um die halb sitzende , halb liegende Person mit Blicken zu durch bohren.
 

Von Sekunde zu Sekunde schien sie immer nervöser zu werden.

Wollte er sie etwa wirklich umbringen und ihre Leiche irgendwo in der Pampa ausserhalb von Domino verbuddeln ..?

Als ihr Sitz plötzlich nach hinten fiel und somit auch sie selbst, stieß sie einen erschrockenen Schrei aus.

Teas Herz raste.

Als sie versuchte die Tür zu ihrer Seite zu öffnen, bemerkte sie schnell, dass ihr Versuch vergebens war, denn die Tür ließ sich nicht öffnen.

Sie hatte wirklich butterweiche Knie – Gott sei Dank saß, bzw. lag sie, wobei sie nicht wusste was sie in jener Situation lieber täte: stehen, sitzen oder liegen ..

Doch, sie wusste es! Stehen natürlich und gleich daraufhin abhauen.

„Hör gefälligst damit auf! Glaubst du .. du kannst dir alles erlauben?“, spie sie trotzig als sie ihn aus zusammengekniffenen Augen heraus ansah.

Dennoch konnte sie das Zittern ihrer zur Faust geballten Hand nicht verbergen, die sie ihm mutig entgegengestreckt hatte.

Was auch immer er für ein Spiel mit ihr spielen wollte .. sie würde nicht mitspielen – oh nein!

Wollte er ihr Angst machen ..? Schön, es wäre gelogen würde sie behaupten sie stünde ihm furchtlos gegenüber .. aber was wollte er schon damit bezwecken?

Das sie sich nie wieder in seinem Haus blicken ließ?

Pah, was störte er sich überhaupt an ihrer Anwesenheit, wo er diese ohnehin kaum mitbekam, weil sie sich immerhin nur bei seinem kleinen Bruder aufhielt.

Und trotzallem schien ihre Flucht nicht möglich zu sein, woraufhin sich Tea ein wenig versuchte aufzusetzen, um sich schließlich gegen ihre Tür zu pressen, um sich ein wenig von Kaiba distanziert halten zu können.
 

Mit gehobener Braue sah er sie an und musste sich beherrschen nicht voller Hohn auf zu lachen.

„Ja, das fragt mich doch die richtige!“, fauchte er ihr laut und furchtbar plötzlich entgegen.

Nachdem sie es geschafft hatte sich auf zu setzen war es für ihn ein Kinderspiel sie noch weiter zurück zu drängen als er es ohne hin schon geschafft hatte.

Die Faust die sich ihn mit immer weniger Mut entgegen gehalten wurde, ergriff er mit ungeahnter Schnelligkeit.

Zeitgleich stützte sich die andere Hand nur leicht und dennoch ausreichend fest gegen ihren Kopf und somit an die Fensterscheibe der Beifahrertür.

Selbst wenn es hier klein und eng werden sollte für sie beide so nahm er einmal diesen Preis in Kauf um ihr gehörig den Marsch zu blasen was er schon seit sehr viel längerer Zeit hätte tun sollen.

Sich weit zu ihr herüber beugend nahm er ihr immer mehr Platz von dem was sie ohne hin kaum besaß.

So unendlich nah war er ihr selbst nicht in dieser bedrohenden Position an jenen Abend gekommen.

Ihre Faust hielt er in ihrer Hand , während er ihr direkt in die suchenden und verwirrten Augen starrte, ohne Zweifel und mit Sicherheit, ganz anderes als wie die ihrigen sah er sie an.

„Glaubst du denn wirklich das ich mir alles gefallen lassen?“, fragte er auf, hauchend, ganz leise und seine Worte waren aus purem Eis.

„Denkst du denn das ich mir von einem kleinen Mädchen so auf der Nase herum tanzen lassen? Bist du wirklich so dumm und denkst du kommst ungeschoren davon wenn du mir eine Flasche hinter her wirfst? Tea, sag mir, glaubst du wirklich du hättest mich ewig so vor führen können auf das ich mich nicht rächen würde?“, wisperte er mit lautlosen Worten, während er ihr näher und näher kam.

Sie war so töricht zu denken seine Nähe überleben zu dürfen, niemand tat dies ungeschoren und dies wäre nun eine von vielen Lektionen die er vor hatte ihr zu lehren.
 

Tea hielt die Luft an, welche ihr ohnehin beinahe zu fehlen schien, um wirklich noch atmen zu können, während er ihr immer näher und näher kam.

Er kam ihr wirklich sehr nahe. Viel zu nahe!

Tea versuchte sich noch fester gegen die Tür hinter sich zu pressen, doch gelang es ihr nicht die Distanz, welche kaum noch zwischen ihnen lag, wieder zu vergrößern.

Die Braunhaarige versuchte seinem Blick standzuhalten, doch gelang es ihr nicht.

So presste sie ihre Lieder aufeinander, während eine vereinzelte Träne über ihre Wange hinab kullerte.

Sie wollte nicht weinen. Beherrschte sich wirklich sehr, weil sie nicht vor ihm weinen wollte – auf keinen Fall!

Doch es fiel ihr so unsagbar schwer, vorallem wo sich ihre Kehle immer fester und fester zu zuschnüren schien.

Tea hielt ihre Augen geschlossen, während sie ihr Gesicht zur Seite fort neigte.

Ihr Herz schlug immer schneller und schneller, während sie das Gefühl hatte jeden Moment wahrlich zu krepieren.

„Vorführen ..? Pah, vor wem habe ich dich jemals vorgeführt? Heute zum Beispiel wollte ich doch nichts weiter von dir als eine Antwort wo ich Mokuba finden kann ..“, whisperte sie leise mit zittriger Stimme, als sie vorsichtig ihre Augen öffnete, um ihn ansehen zu können.

Was hatte sie schon je ihm gegenüber falsches getan? Sie hatte ihm seine Worte ihr gegenüber doch auch immer nur durch ihre Worte zurückgezahlt, oder ..?

Tea biss sich auf ihre Unterlippe und wusste kaum noch etwas zu ihrer Verteidigung zu erklären..
 

Ihre Reaktion war das was er gewollt hatte.

Diese Ohnmacht und verlorene Kraft war das was er ihr vor Augen führen wollte.

Sie war Nichts ihm gegenüber und verdammt sie war nicht einmal mehr als er wert.

Solte sie ihn doch beschimpfen, doch sollte sie jeder Zeit mit den Konsequenzen rechnen.

Nun beglich er die Rechnung die viel zu lange schon offen dar lag.

Und sie? Ihr fiel darauf hin wohl doch nicht mehr so viel ein, vielleicht sollte sie ja noch einmal eine Flasche werfen?

Kein Mokuba war hier, der ihren Rücken stärken konnte, keine Tür die zugeworfen sein würde in ihrem letzten Ausweg ihm zu entgehen.

Die Maus war gefangen in ihrem kleinen engen Mauseloch, schade nur das die Katze mit hinein gekrochen gekommen war~

Nun, er hatte ihr nur gesagt was sie hören wollte, immerzu hatte er die Rolle gespielt die sie versucht hatte ihm zu geben.

Das arrogante eingebildete Arschloch das Frauen noch und nöcher besaß.

Sie wollte es so sehen, er zeigte es ihr, der Deal war einfach wie simpel.

Aber mit bösen Worten um sich zu werfen ihn nach und nach immer noch schlechter sehen zu wollen passte ihn gar nicht in den Kram und da ließ er sie auch noch Tag ein, Tag aus kommen und gehen wie sie wollte so wie Lärmen und so etwas wie Dankbarkeit schien sie dennoch nicht zu kennen.

Er hatte sich oft verkrümelt um ihr nicht an den Hals zu springen und was tat sie? Fiel lauthals in dem lauten Flur über ihn her als ob sie nichts besseres kannte um sich ihr Maul zu zerreißen über jemanden den sie nachher noch im Geld bitten wollte, das er nicht lachte.

Lange hatte er sie geduldet, spürte sie es nicht?

Und das mit der Flasche war der letzte Tropfen gewesen der sein Fass zum Überlaufen gebracht hatte.

Wie würde sie es finden in ihrem eigenen Heim so tyrannisiert und beschimpft zu werden,sicherlich genauso gut wie ihn, nämlich gar nicht.

Ihre Worte überging er und sein Blick blieb eisig, selbst nach ihrer Träne die er verpasst hatte zu kommentieren.

Aber durch die unheimlich drückende Stille ließ er die zweite nicht so einfach davon kullern.

Während er sie eng gegen die Tür drückte und ihr den letzten Platz zum atmen nahm, beugte er sich zu ihr herüber, ganz gleich ob sie wollte oder nicht.

Als sie ihr Gesicht ab wand von ihm, wohl in der Angst um eine Berührung, ließ er es nicht zu sie gewinnen zu lassen, nicht hier und jetzt wo er sie tatsächlich fühlen lassen wollte nach ihrem ungehorsamen weg hören.

Die ihm zugewandte Wange reichte ihn voll und ganz denn das was er berührte war das salzige Wasser auf ihrer geröteten Haut, die nach Furcht schmeckte.

Sie sollte sich bloß in Acht nehmen vor ihm und sich hüten abermals sich einen solchen Fehltritt zu erlauben, doch wie es schien würde diese eine Lektion nicht mehr so schnell zu vergessen sein nicht wahr?

Ihre Faust ließ er los, jedoch nur um mit jener freien Hand nun ihr Gesicht zu erfassen, welches sich nicht länger abwenden sollte.

Ihre Lippen berührten sich beinahe und er konnte in den wirr glänzenden wässrigen Augen ihre Irritation ihn gegenüber deutlich sehen.

Noch deutlicher spüren konnte er hingegen ihren nervösen und zittrigen Atem gegen seine eigenen Lippen.

"Du kennst mich nicht.. und ich verspreche dir das es niemals wirklichen wollen wirst.", hauchte er ihr bedrohlich entgegen ohne Rücksicht auf ihr eilig schlagendes Herz. Er war nicht ihr kleiner dummer Junge mit den sie spielen konnte wie sie wollten, nein das war er sicherlich nicht.

Er würde ihr alles nehmen.. und danach noch sehr viel mehr.
 

Tea war ihm unterlegen und sie war sich dieser Unterlegenheit mit jeder Faser ihres Körpers bewusst.

Sie konnte sich nicht gegen ihn und seine Nähe wehren, dafür war er einfach viel zu stark.

Das Einzige was ihr blieb war zu hoffen, dass er ihr nichts antun würde ..

Ein geräuschloses Ächzen entfloh ihren Lippen, als sie plötzlich seine Lippen auf ihrer Haut spürte.

Wieso .. wieso tat er das ..?

Wollte er ihr so beweisen und deutlich machen, wie unterlegen sie ihm wirklich war, wenn er nur wollte ..?

Als er sie zwang ihn anzublicken, biss sie sich abermals fest auf ihre Unterlippe, um ein Schluchzen zu verhindern.

Sie konnte seinen Atem auf ihren Lippen spüren .. es war alles andere als ein schönes Gefühl ..

„Wieso .. tust du das ..? Ist das der einzige Weg den du kennst, um deine Abneigung mir gegenüber auszudrücken ..?“, fragte sie leise, kaum hörbar, während sie aus tränenverschleierten Augen in die seinen blickte.

Oh, bitte .. er sollte ihr nicht so unendlich nahe sein. Weniger noch sollte er sie küssen, sie mit seinen Lippen berühren ..

„Bitte .. hör auf .. ich wusste doch nicht .. ich .. meine .. es tut mir leid ..“, stammelte sie, während sie versuchte ihr Gesicht wieder zur Seite zu neigen.

Sie war immer sehr aufmüpfig ihm gegenüber gewesen, das stimmte ..

Ihr passte seine Art und Weise ihr gegenüber ganz und gar nicht ..

Doch warum ..?

Würde sie ihn wirklich so sehr hassen, dann hätte sie sich doch damals als er krank war keine Sorgen um ihn gemacht.

Und das was seine ‚Freundin’ betraf ..? .. Ob sie am Ende eifersüchtig gewesen war?

Nein, nein .. unmöglich!

Wieso musste sie ausgerechnet in diesem Moment wieder daran denken? Versuchte sie nun verzweifelt eine Erklärung zu finden ..?

Ihre Herz drohte jeden Moment aus ihrer Brust zu springen.

„Ich .. ich ..“, stammelte sie erneut, doch schaffte sie es kaum weitere Worte zu finden, geschweigedenn Sätze zu formen ..
 

Ihre Tränenglanz war nicht genug um ihn sich zurück ziehen zu lassen.

Er tat ihr nichts- eigentlich.. oder noch nicht?

Sie sollte sich nicht darauf berufen eine Frau zu sein, denn das wäre die schlechteste Ausrede die sie hätte jetzt finden können.

Das stottern ihrer unsinnigen Sätze ließen ihn unberührt.

Im Gegensatz zu ihr war er nicht nur wohl da Heim so skrupellos, nein er bewahrte sich seine Form nach wie vor selbst in jenen skurrilen Situationen wie eh und je.

„Nichts tut dir Leid.“, flüsterte er ungehalten weiter ohne Rücksicht auf ihre Verluste.

Seine Nähe blieb, eng und bedrückend nah an ihr gehalten.

Fest sah er sie an, behielt seine Hand neben ihrem Kopf an der nun warm gewordenen Autoscheibe.

Seine Hand löste sich nicht von ihrem Gesicht.

„Es ist eine Sache sich der Vorurteile mir gegenüber an zu schließen, aber eine anderen wenn man dann auch noch meint in diesen eine Wahrheit über mich meinen zu kennen die es nicht gibt!“, zischte er aggressiv und es tat ihm nicht einmal Leid sie in ihrer Furcht weiterhin zu bestärken denn allen Anschein nach erhielt ihr Märtyrium noch kein sichtbares Ende für sie bereit.

Seto Kaiba schien wohl seinen Ruf, einem weiteren Vorurteil näher als ihr lieb war gerecht zu werden, denn er marschierte skrupellos und kaltblütig voran, tiefer in ihre Ohnmacht.

„Werde ich hier und jetzt deiner Wahrheit gerecht..? Ist es jetzt gut genug für dich?“, knurrte er leise und sah nicht im entferntesten ein, weshalb er sich auch nur einen Atemzug lang von ihr Distanzieren sollte.

Sie sollte ihn spüren, durch und durch sich bewusst werden das sie über einen Menschen angefangen hatte zu urteilen den sie nicht im entferntesten kannte und doch gab vorzugeben zu erkennen.

Nun bewies er ihr, das er nicht nur mit Worten und Blicken Leute einschüchtern konnte.

Denn nur dem alleine hatte er seinen Ruf nicht zu verdanken das zu sein was man ihm nach rief.

Was ihr Angst machte waren nicht nur bloße Worte oder Blicke, nein hier im Auto zeigte sich ihr gegenüber auch der Seto Kaiba der mit seinem Erscheinen, seiner Autorität und seinem Wesen präsenter war als sie ihn jemals zuvor hatte wahr nehmen können.

Seine ganze Person an sich brachte erst seine Worte und seine Blicke so weit, das man sich vor ihnen in Acht nehmen konnte.. Tea in diesem Fall musste.

Seto hatte nicht einmal vor sie zu küssen- im Leben niemals auch nur einmal wollte er dies tun.

Er hatte nicht vor hier einen Kampf zwischen den Geschlechtern hervor zu rufen, nein dies wollte er nicht, denn so grausam und taktlos war selbst er nicht und wollte er niemals werden.

Dies hier war ein Machtkampf auf einer ganz anderen Ebene.
 

Schluchzend biss sie sich fester auf ihre Unterlippe.

Ihr Körper zitterte und bebte, während seine Worte sie so unheimlich hart trafen.

Sie verstand, doch was wollte er mit seinen Worten wirklich ausdrücken ..?

Etwa das er niemals so war, wie sie immer von ihm glaubte, dass er es war ..?

Sie kannte ihn nicht, das stimmte ..

Die Wahrheit .. wo lag diese ..?

Etwa darin, dass sie immer nur so tat, als würde sie ihn als der größte Arschloch der Welt empfinden ..? Wohl kaum, oder etwa doch ..?

Nein, das konnte nicht sein.

Weniger noch versuchte sie durch ihre Vorurteile ihm gegenüber seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, welche ihr nie zuvor gebührt hatte.

Nein, so armselig war selbst Tea nicht .. oder?

Oder ..?

Weitere Tränen rannen über ihre Wangen, während sie sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich aus diesem schrecklichen Alptraum zu erwachen.

Die Worte des Mädchens der Akademie, spukten noch immer in ihrem Kopf herum ..

Sie konnten nicht stimmen. Das konnte nicht wahr sein – auf keinen Fall.

Er .. er interessierte sie doch nicht die Bohne ..

Doch das genau dies eine Lüge war, wusste sie .. auch wenn sie es niemals offen zugeben würde.

Würde es nicht so sein, so hätte sie sich niemals über gewisse Dinge im Bezug auf ihn aufgeregt.

Nein, würde dem so sein, so hätten sie gewisse Dinge doch vollkommen kalt gelassen, so wie er es sich immer gewünscht hatte ..

Doch sie würde den Teufel tun um ihm dies nun zu erklären. Er würde ihr ohnehin vermutlich nicht glauben und ausserdem wollte sie es sich ersparen, dass er sie auslachte ..

Tea schwieg. Sie konnte nichts sagen. Sie konnte nichts auf seine Worte erwidern ..

Er fragte sie ob ‚ihre Wahrheit’ gut genug für sie war .. woraufhin sie schließlich nur mühevoll ihren Kopf schütteln konnte.

Nicht etwa, weil es ihr nicht ausreichte, sondern weil es nicht ‚ihre Wahrheit’ war, die sie gerne gehabt hätte ..

Was wollte sie ..? Das sie miteinander so umgehen konnten, wie sie und Mokuba ..?

Das hätte er doch ohnehin niemals gewollt ..
 

Endlich.

Ruhe.

Endgültige Ruhe lag zwischen ihnen, wie lange er dazu gebraucht hatte?

Viel zu lange hatte er gebraucht um sie endlich einmal verstummen zu lassen.

Ein Glück das es ihm endlich gelungen war, sodass er sich endlich wichtigeren Dingen als diesem Kindergarten hier zuwenden konnte.

Ihre Tränen würden vielleicht hinterher, nach und nach ein Stück Reue in ihm wecken doch bis dahin war es ihm gänzlich gleich, denn immerhin interessierte sie sich wohl genauso wenig für seine Gefühle die er nun einmal nicht so offen wie Tea zeigen konnte.

Nein er würde nicht besiegt und sie würde es sein das nachsehen hatte, nachdem er all diese Lügen endlich hatte von sich weisen können.

Eigentlich.. ja eigentlich hatte er hier nicht mehr geführt als ein Gespräch unter vier Augen ohne ihr eine Fluchtmöglichkeit zu lassen, nicht wahr?

Wozu nun um alles in der Welt fürchtete sie sich?

Dies hätte er sie gerne gefragt doch er beließ es dabei ihr wohl nun weitere Lügen in den Kopf gesetzt zu haben, wie egoistisch und kalt er doch war.

Das sie sich gar nicht fürchten musste war klar, doch sehen tat sie dies wohl nicht.

Das er nicht mehr getan hatte als mit ihr zu reden, würde sie wohl so wie alles andere auch einfach vergessen haben im nach hinein.

Nachdem sie leise und lautloser noch mit Tränen im Gesicht den Kopf leicht schüttelte ließ er endlich von ihr ab.

Seine Hand stützte sich nicht länger mahnend neben ihrem Kopf, ihr Gesicht ließ er los, dennoch blieb er nahe bei ihr sitzen.

Für einen langen Moment sah er sie musternd an, sah ihr dabei zu wie sie Mühe hatte mit ihren bebenden Händen über ihr Gesicht zu fahren um sich hinter ihren Fingern zu verstecken.

„Tea, hör auf zu weinen, du hast doch gar keinen Grund dazu.“, sagte er dann weniger scharf, aber genauso leise.

Ruhig war seine Stimme nun nachdem er endlich erreicht hatte was er sie wissen lassen wollte.

Nun ja, es würde kaum etwas bringen mit ihr zu reden, denn sie würde es nicht verstehen, wohl immer noch nicht.. leider mal wieder.

Sie brauchte nicht weinen, er hatte ihr nicht einmal angedroht etwas zu tun!

Er hatte sie nicht einmal unsittlich berührt oder ihr weh getan.. es war einzig und alleine die Furcht und die Aussichtslosigkeit die ihr die Tränen über die Wangen trieb, oder etwa nicht?

Sie hätte ihn nur mit ein wenig mehr Respekt behandeln müssen seit damals, dann wäre die Furcht nicht gekommen wenn er so nahe bei ihr war um sie zu Maßregeln.

Und was würde am Ende bleiben?

Nichts, er hatte bloß mit ihr gesprochen..

Ob sie wusste wie er es gemeint hatte?

Sie brauchte nicht mehr weiter weinen, sie hatte wahrlich keinen Grund dazu, sie hatte einen anderen Grund bekommen und zwar vielleicht das nächste Mal zu versuchen ihn aus eigenen Augen zu betrachten, wenn auch weniger laut und forsch.

Vielleicht würde sie dann auch heraus finden das Seto sie genauso behandeln würde wie sie ihn gegenüber sich gab.

Dann drückte er sich fort von ihrer Seite und schob den Sitz wieder zurück, sodass sie nicht unbedingt liegend mit ihn zurück nach Domino fahren musste.

Und die Türen blieben verriegelt, denn hier in der Pampa wollte er sie garantiert nicht los werden, oder raus werfen wollen.

Würde er die Türen entriegeln so ahnte er nur, das sie auf der Stelle ohne Gedanken hinaus poltern würde, kein Wunder, wenn er es sich so überlegte, aber nun gut eine andere Wahl war ihm kaum geblieben, denn selbst mit einer Flasche zu werfen war ihm zu wider.
 

Aufhören zu weinen ..?

Leichter gesagt als getan.

Tea fühlte sich schlecht – unheimlich schlecht. Ausserdem war da noch diese Hilflosigkeit und ... was noch?

Sie wollte in diesem Moment nur noch nach Hause. Vielleicht hätte sie an diesem Morgen einfach in ihrem Bett bleiben sollen.

Verflucht sei die Idee Mokuba zu treffen, um schließlich auch ihren Lohn von ihm zu erhalten, die ihr nichts als Ärger bereitet hatte ..

Es war ihre Schuld, nicht wahr ..?

Das alles war ihre Schuld gewesen. Und immer hatte sie versucht ihre Schuld Kaiba in die Schuhe zu schieben.

Sie würde sich nicht abermals bei ihm entschuldigen. Vielleicht wollte er es nicht hören, vielleicht würde er ihr ohnehin nicht glauben ..

Tea mochte eine Kämpfernatur sein .. Sie mochte sehr vernünftig und mutig sein, doch vielleicht würde es das Beste sein, würde sie den Nachhilfejob ganz einfach an den Nagel hängen ..

Vielleicht sollte sie sich einen anderen Job suchen .. einen Job wo sie nicht drohte mit Kaiba konfrontiert zu werden.

Ob sie wirklich Angst vor ihm hatte ..? Sie wusste selbst nicht was sie fürchtete ..

Sie wusste es nicht.

In all der Zeit, die sie in dem Haus der Kaiba Brüder verbracht hatte, hatte sie nur eines gewollt:

Sie wollte das es ihnen beiden gut ging. Nicht umsonst hatte sie sich damals in ihren Konflikt eingemischt .. nicht umsonst teilte sie die gleiche Meinung über Kaibas ‚Freundin’ wie Mokuba ..

Doch all dies würde sie ihm niemals sagen.

Sie schwieg.

Sie schwieg und vergaß weitere bittere Tränen, während sie ihren Blick starr aus dem Fenster hinaus gerichtet hielt.

In die Augen blicken würde sie ihm niemals wieder können, weniger noch würde sie sich freiwillig in seiner Nähe aufhalten wollen, was für sie beide ohnehin vollkommen schlecht zu sein schien, was ihre kleine Lektion doch deutlich bewießen hatte ..

Sie würde aufgeben. Doch was würde sie aufgeben ..?

Sie hatte Kaiba niemals verändern wollen, weniger noch hatte sie auf sich aufmerksam machen wollen ..

Was würde sie aufgeben ..? Was wollte sie überhaupt ..?

Sie hatte doch immer nur eins gewollt: Sie wollte für Mokuba da sein.

Seinen großen Bruder hatte sie dabei immer ausser acht lassen wollen, was sie aber niemals getan hatte.

Ein Fehler von ihr .. ein Fehler, der ihr nie wieder unterlaufen würde.
 

Die fahrt zurück war sehr leise und jeder für sich war einsam geblieben.

Zurück im Straßenverkehr war es jedoch schon weniger leise zwischen ihnen, denn der Lärm von außen drang herein.

Eigentlich hatte er doch nun zur Firma fahren wollen, ja verdammt er wollte tatsächlich nach dem hier weiter arbeiten als ob doch nie etwas gewesen war, denn in Wahrheit war es ja auch so.

Als er jedoch an nahm das er Tea so garantiert nicht auf die Straße schicken konnte, geschweige denn zu Fuß zurück nach ihr zu Hause laufen lassen konnte- ein Gewissen besaß er nun doch schon noch.

Und bei sich selbst zu Hause wollte er sie nicht haben, denn sie war ja nach wie vor nur ein Gast, oder ein Freund Mokubas, je nachdem wie man es drehen und wenden wollte.

Seto besaß Takt – und Ehrgefühl vor allen ran aber war er Verantwortungsbewusst auch wenn sie es ihm niemals mehr glauben wollte.

„Wo wohnst du?“, fragte er dann schließlich auf während er noch in die Stadt hinein fuhr, wobei er ja nicht einmal wusste ob er nicht schon längst an ihrem Heim vorbei gepest war.

Als sie so gar nicht antworten wollte verzog er das Gesicht und schnaubte kurz auf, blieb jedoch ruhig in seinen Worten ihr gegenüber.

„Keine Angst ich hab´s nicht nötig Nachts bei dir ein zu steigen!“, meinte er dann forsch auf.

War sie wirklich so erbärmlich in ihrem Glauben er hätte es nötig sie besuchen zu kommen, wo es doch im Auto, wie er ihr eben beweisen konnte, sicherlich noch netter war als in irgendeinem Bett.

Sein klärendes Gespräch hatte er beendet und das zu seiner größten Zufriedenheit, demnach sah er keinen Grund sie irgendwann einmal besuchen zu kommen, was er wohl nicht musste so oft wie sie ihm wohl noch vor hatte die Bude auf Grund Mokuba ein zu rennen.
 

Nach einer langen Zeit des Schweigens, schien sie endlich gewillt auf seine Frage zu antworten, denn dann würde sie schließlich auch umso schneller nach Hause kommen, um sich in ihrem Bett zu verkriechen.

Sie wollte all die Geschehenisse vergessen. Wollte die fetten Lügen vergessen, welche sie gegenüber Kaiba hatte wahren wollen ..

Es war nicht etwa die Abneigung, die sie ihm gegenüber verspürte, die sie zu all den Worten und Vorurteilen gegenüber getrieben hatte, doch mehr wollte sie dazu gar nicht sagen, weniger noch preisgeben.

Und während sie noch immer aus dem Fenster ihrer Beifahrertür hinaus starrte, erkläre sie ihm nun den Weg, damit sie endlich aus diesem Auto verschwinden konnte.

Doch damit war noch nicht genug .. denn da gab es noch etwas was sie los werden musste.

Doch wie sollte sie es sagen ..? Vielleicht sollte sie es einfach frei heraus aussprechen, denn kümmern würde sich Kaiba wohl kaum darum. Er würde sich wohl eher sogar noch über ihre Worte freuen, nicht wahr?

„Hör mal .. ich .. ich glaube ich sollte mir einen anderen Job suchen. Vielleicht ist der Job als Nachhilfelehrerin eh nicht mehr nötig, wo sich Mokuba so stark verbessert hat ..“, begann sie dann schließlich.

Tea saß stock steif da und traute sich kaum woanders hinzublicken.

Nahezu hingebungsvoll starrte sie aus ihrem Fenster heraus.

Ihre Hände waren schweißnass ..

Sie musste endlich hier heraus ..

Ob Mokuba ihre Entscheidung jemals nachvollziehen könnte ..?
 

Den Weg fahrend, ihren Worten nach wie vor lauschend, er hatte ihr niemals nicht zu gehört, hob er die Braue, sah für einen Moment zu ihr.

Verblüfft schüttelte er nur seinen Kopf.

„Du lernst es wohl nie.. tu was du nicht lassen kannst. Aber wenn du dann endlich etwas auf die Beine stellen willst dann zieh´es auch durch. Was du machst ist mir egal, du kommst wegen Mokuba und nicht wegen mir. Du solltest ihn und nicht mich fragen ob du noch länger zu uns kommen solltest.“, sagte er ruhig auf, ganz sachlich.

Keine Kälte, ein einfaches Gespräch.

Seto gab sie wie man sich ihm gegenüber gab, nicht wahr?

Ja, er schien beinahe schon fürsorglich mit ihr zu sprechen,gleich so als wollte er sie in ihrer Entscheidung, welche sie auch schon für sich getroffen zu haben schien, zu bekräftigen.

Und es war doch wahr, wenn man etwas tat sollte man dahinter stehen denn ohne diese Absicht würde man nie weiter kommen, würde er singen können, hätte er mehr als ein Lied darauf hin dichten können, sein Leben war niemals einfach gewesen.

Nachdem ihr Weg geendet ist, hielt er den Wagen an, blickte zu ihr herüber auch wenn sie seinen Blick wohl niemals wieder versuchen wollte starrköpfig zu erwidern, so schien es am Ende sogar so, das Seto selbst den letzten seiner 'Gegner' besiegt haben zu schien.

Die Türen ließ er mit einem Knopfdruck sich entriegeln und doch hoffte er für die nächsten Worte ihr Gehör zu bekommen:

„Wenn du das Geld dann endlich haben willst, dann solltest du es deutlich sagen.“, meinte er nur auf und wurde dieses dumme Gefühl nicht los, das mehr dahinter steckte als die bloße Kohle.

Denn nach diesem Job schien sie weiter arbeiten zu wollen, oder gar zu müssen?

Doch dazu fehlte Seto der persönliche Drang zu ihr und auch das Feinfühlige würde ihn für weitere engere Fragen fehlen sodass er sie unausgesprochen zwischen ihnen stehen ließ.

Dann wartete er also nur noch darauf das sie endlich flüchten würde, denn das würde sie doch nun,nachdem sie wohl für die nächsten Wochen schlecht und von ihm träumen müsste, nicht wahr?

Es tat ihm nicht wirklich Leid denn manchmal mussten Leute so aus ihren Träumen gerissen werden damit sie sahen wie die Realität aussah.

Und Seto war ein Mensch der jene nur all zu schmerzhaft hatte viel zu früh kennen lernen müssen.
 

Geld .. Geld .. Geld ..

Ihr ging es doch gar nicht um das Geld, doch leider war es wichtig für sie, damit sie sich ihren Studienplatz an der Tanzschule in New York sichern konnte.

„Ich brauche das Geld, sonst werde ich niemals den Platz an der Tanzschule in New York bekommen ..“, erklärte sie schließlich.

Sie wollte ihm nicht ihre halbe Lebensstory erzählen, trotzdem wollte sie ihn wissen lassen, warum es ihr so unheimlich wichtig war ..

Sie brauchte das Geld, um ihren Traum verwirklichen zu können ..

Doch das Geld, welches sie von Mokuba erhalten würde, würde gewiss niemals ausreichen, so dass sie ohnehin gezwungen sein müsste sich noch einen anderen Job zu suchen und eine Art ‚Gehaltserhöhung’ würde sie wohl kaum von Mokuba oder dessen großen Bruder verlangen können.

Wieso saß sie eigentlich noch immer hier..?

Sie wollte doch endlich verschwinden.

Schließlich öffnete Tea ihre Tür und stieg aus.

Was war eigentlich mit ihr los..?

Diese kleine ‚Lektion’ von Kaiba würde sie wohl so schnell wirklich nicht mehr vergessen.

Ob sie sich bei ihm entschuldigen sollte, weil ihr Verhalten ihm gegenüber immerzu falsch gewesen war?

Nein. Er würde eine Entschuldigung aus ihrem Mund doch sowieso nicht hören wollen.

Tea warf die Autotür zu und maschiert um den Wagen herum, ohne dabei noch einmal zurückzublicken.

Kaiaba war ein Mensch, welcher sie ständig zur Weißglut treiben konnte. Sie war ein Mensch, der sein Temperament ihm gegenüber nicht zügeln konnte .. na und?

Manchmal musste man sich einfach gegen seine Worte wehren.

Und gerade sie war ein Mensch, der nicht einfach alles so hinnehmen konnte ..

Doch .. was dachte sie wirklich über ihn?

Darüber sollte sie sich besser nun wirklich keine Gedanken machen.
 

Wieso er es gemerkt hatte das dort ein großer Grund dahinter stand?

Ganz einfach, denn nicht einmal die Freundschaft zu Mokuba hätte sie das hier aushalten lassen und auch zuvor nur schwer seine Anwesenheit ertragen lassen.

Seto hatte es genau gemerkt, hinter all der Anstrengung stand nicht das Geld, sondern ein großer Traum der für sie , nach ihrer Stimme nach zu urteilen entweder zu unerreichbar geworden war oder bald enden würde.

Als sie nun endlich aus ihrem Albtraum geflüchtet zu sein schien, blickte er für einen Moment ihr nach wie sie dann in der Haustür verschwand ohne sich nochmals zurück zu drehen.

Er wollte ihr nicht nach laufen um ihr unwichtige Dinge zu zu stecken, nein vielleicht würde er sich bald die passenden Gedanken um sie machen und, wie er ihr helfen könnte.

Nun, damals hatte er keine ähnlichen Möglichkeiten besessen oder Chancen bekommen die ihn hatten helfen können, doch irgendetwas in ihrer wohl misslichen Lage erinnerten ihn an sich selbst und an damals.

Das traurige dabei war, das sie zwar nicht alleine war, denn ihre Freunde waren ja und dennoch, Seto wusste das sie in dieser Geschichte einsamer dar stand als er selbst.

Sie träumte einen viel zu schweren Traum.

Deshalb war sie sicherlich noch nicht fort und immer noch hier in Domino.

Drei Jahre kämpfte sie dafür schon?

Seto wusste nicht das sie es eigentlich seid schon sehr viel längerer Zeit tat und jetzt am Ende ihrer Bemühungen vielleicht doch versagen sollte.

So fuhr er schließlich endlich wieder los, denn die Arbeit rief und hinterher, konnte er sich immer noch Gedanken um seine Hilfe machen ihr gegenüber.

Vielleicht könnte er sie ja dazu bringen seiner Hilfe zu zu sagen ohne das sie merkte das er ihr helfen wollte, weil sie es wohl niemals für möglich halten könnte?

Ja, eine solche Idee gefiel ihm sicherlich, denn nun ja, er war nicht gerade dafür bekannt anderen zu helfen wenn für ihn nichts raus springen konnte.
 

Und ob sie es nun wollte oder nicht ..:

Sie machte sich Gedanken über ihn .. Sie machte sich tatsächlich viel mehr Gedanken über Seto Kaiba, als eigentlich gut für sie war.

Es war schon merkwürdig.

Anfangs missfiel ihr die Tatsache, dass Kaiba eine Freundin hatte wegen seinem kleinen Bruder Mokuba und dann gefiel es ihr irgendwann absolut nicht, als es schien, dass er sich von dieser blonden Schnepfe vollkommen ausbeuten und ausnutzen ließ und dabei .. ging es sie doch niemals etwas an und dennoch hatte sie sich viel zu oft einmischen wollen.

Es war schon verrückt ..

Mokuba würde sie dies alles allerdings niemals wissen lassen, bevor dieser noch auf dumme Gedanken kommen würde, oder gar vollkommen falsche Schlüssel aus der ganzen Geschichte ziehen würde.

Seufzend betrat Anzu ihr Schlafzimmer und warf sich überaus frustriert auf ihr Bett.

Sie hätte an diesem Morgen wirklich einfach im Bett bleiben sollen ..

Bittere Niederlage [Valentineshipping X]

Seine Augen weiteten sich, als er ihren absurden Worten zu lauschen begann.

Von was redete sie da ..?

Spielte sie da gerade etwa auf etwas an?

Ein Duell. Ha, wie damals?

Damals hatte er sie zu einem Duell herausgefordert, weil ihr geliebter Bruder ihn auf diese Idee gebracht hatte, um ihr Herz zu erobern.

Hätte er damals dieses Duell gewonnen, hätte sie mit ihm ausgehen müssen und noch so viel mehr. Ja, er konnte sich wohl daran genauso gut erinnern wie sie selbst.

Und nun?

Im Grunde war es keine schlechte Idee. Ein Duell würde ihnen viele Entscheidungen abnehmen.

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er sich wieder zu ihr herum drehte und sie ausdruckslos betrachtete.

„Du willst ein Duell?“, fragte er sie dann direkt.

Also schön. Er würde sich darauf einlassen, dass würde ihnen vielleicht viele unnötige Gedanken ersparen und somit noch viel mehr Arbeit abnehmen.

„Also schön. Wenn ich gewinne werde ich bei dir bleiben und wenn du gewinnst, werden sich unsere Wege sofort trennen!“, sagte er dann entschlossen und doch begann in seinem Inneren ein unheimlich Sturm zu wüten.

Es war genau wie damals. Er forderte als Gewinn etwas was er immer schon haben wollte, doch ob es richtig war ..?

Vielleicht sollte er einfach aufhören sich so viele Gedanken um sie zu machen.

Entweder er nahm sich endlich was er begehrte, oder er begann endlich diese Gefühle für sie zu verdrängen.

Dieses Duell würde alles entscheiden. Eine Entscheidung für die Ewigkeit? Vielleicht ..

Weder er noch Alexis würden sich allerdings je wieder Gedanken darum machen müssen, ob es nicht besser wäre, wenn sich ihre Wege endlich trennten.

Und er würde um seinen Sieg kämpfen, denn schließlich wollte er Alexis nicht verlassen.

Er wollte bei ihr bleiben und vielleicht würde er eines Tages auch endlich ihr Verhalten verstehen können ihm gegenüber, doch bis dahin ..

Nun galt es erst einmal ein wichtiges Duell zu bestreiten!
 

Ihre lauten Gedanken hatte eine absurde Realität angenommen.

Nachdem sie sich endlich halbwegs gefasst hatte und mit ihrer nassen Hand durch ihr Gesicht gefahren war, blickte sie zu ihm herüber.

Sie dürfte ihn nicht gewinnen lassen, denn würde sie sich nicht ehrlich und mit all ihrem Talent duellieren, würde sie sich nicht nur selbst verraten sondern auch ihn für immer und endlich verlieren.

Seine Worte ließen keinen Witz heraus hören den es zu erkennen gab, also meinten sie es beide am Ende ernst nicht wahr?

Kurz überlegte sie, dennoch nickte sie schon.

Es war keine Sache mehr ein Duell zu bestreiten, die Möglichkeiten waren ihnen gegeben und am Ende sogar würden sich ihre Entscheidungen viel einfacher fällen lassen denn wie es damals schon gewesen war gab es am Ende nichts mehr dagegen zu sagen, gewonnen war gewonnen nicht wahr?

Wie oft hatte man so in der Vergangenheit Konflikte gelöst?

Weitere Worte musste sie also nicht mehr an ihn richten und vielleicht sogar ging sie mit dem auffordernden Handwink an ihm vorbei er sollte ihr folgen.

Eben noch hatte sie sich die Augen aus dem Kopf geweint, nicht das dies schon peinlich genug war, nein am Ende hatte er sie dabei auch noch erwischt.

Ihr Herz schlug unruhig, ihre Augen schmerzten, doch all dies waren keine Gründe um sich nicht dem Kampf zu stellen.

Unüberlegt hatte sie ihm seine Karten zurück gegeben und es war beinahe so, als ob all dies hier am Ende sogar hier her hatte führen müssen.

Nachdem sie aus ihrem Büro nun ihre Duell Disk geholt hatte, führten sie ihrer beide Wege hinab in das Untergeschoss über welches die Akademie verfügte.

Anderes als Seto Kaiba lief Chazz nicht jeder Zeit bereit für ein Duell mit einem Koffer durch die Landschaft sodass sie ihm bloß noch eine Duell Disk zur Verfügung stellen musste da er sein Deck genauso wenig wie sie wohl aus der Hand legte oder gar vergaß bei sich zu führen.

Das ein Paar Schüler sie und den anderen folgend hinab gehen haben gesehen wusste sie nicht, doch es würde sich sicherlich bald zeigen.

So wusste Alexis nicht das sich ihr Duell bald zu einem Ereignis steigern sollte welches eine Menge an Zuschauern bekommen sollte, denn immerhin duellierte sich die Leiterin der Akademie nur sehr selten und wenn, dann immer sehr erfolgreich.

Doch noch war niemand hier, bis auf Chazz der mit ihr gemeinsam nun die leere und einsame, ruhige Halle füllte.

Als sie ihm die Disk in die Hände drückte, sah sie ihn direkt an.

„Ich werde es dir nicht einfach machen.“, sagte sie dann ruhig auf und doch war dort kein Funken an verlorenem Ernst zu erkennen.

Sie wollte nicht verlieren und das, was dahinter stand, das er verschwinden sollte wollte sie wahrlich.

Und er würde genau das Gegenteil erreichen wollen.

Danach wand sie sich um, um an das andere Ende der Arena sich zu stellen und holte tief Luft, wand sich danach erst zu ihm herum.

„Wer weiß, vielleicht hat mein Bruder ja damals doch mehr Recht gehabt als wir alle gedacht haben.“, flüsterte sie sich selbst zu und musste bitter auf lächeln.

Ein Duell um ihre Liebe.. und verdammt ja sein Sieg würde den Worten von damals genau die Erfüllung bringen die damals ausgeblieben war, denn immerhin hatte sie gewonnen und somit war sie ihn los geworfen- für ein paar Momente.

Doch heute, heute würde er bleiben, wenn er siegte, nicht wahr?

Nun, als sie das Deck in ihre Disk schob und auch ihr Gegenüber wohl genauso eingenommen war von seinem Sieg wie sie spürte sie eine irrwitzige Nervosität in sich auf kribbeln.

Wie lange war es her, das sie einem wahren Duellanten gegenüber gestanden hatte? Nun es gab viele Siege, auch starke Gegner, aber hier.. ging es um mehr als wie nur um einen Sieg und Alexis duellierte sich für ihr Leben gerne, sonst wäre sie heute nicht hier wo sie stand.

Ja, es war wohl endlich mal wieder Zeit für ein Duell.

Wie dumm sie doch waren und doch taten sie sich um ihre Antwort duellieren, vielleicht der einzige richtige Weg ohne sich zu sehr selbst und den anderen zu verletzten.

Was damals doch geholfen hatte konnte heute nicht so viel schlechter sein oder?
 

Ha. Sie hatte es ihm noch nie einfach gemacht. So kommentierte er ihre Worte lediglich mit einem breiten Grinsen.

Sie wollte also ebenso gewinnen wie er selbst, nicht wahr? Wollte sie das Duell nur spannend machen, oder wollte sie tatsächlich, das er ging?

Allmählich gab er nichts mehr auf seine Gedanken. Wenn man etwas wollte, dann sollte man es sich gefälligst nehmen.

Und er wollte nun eben einmal bei Alexis bleiben und so würde es auch entschieden, denn er würde das Duell gewinnen.

Es würde ein spannendes Duell und insgeheim freute er sich wirklich sehr darauf, vorallem weil er sich schon sehr lange nicht mehr mit ihr duelliert hatte.

Es würde nicht leicht .. aber wenn es zu einfacher wäre, so würde es schließlich auch keinen Spaß machen.

Mit einem breiten selbstgefälligen Grinsen stand Chazz da und sah zu Alexis herüber.

Merkwürdig war nur, dass Blair nicht in der Nähe war. Nun, ihn sollte es nicht stören, doch verwunderlich war es schon wo sie doch in letzter Zeit jeden einzelnen seiner Schritte genau und überaus misstrauisch beobachtet hatte.

Würde er das Duell gewinnen, würde sie allerdings auch nichts mehr ändern können, denn dann war endlich entschieden, dass er Alexis niemals mehr verlassen würde.

Vielleicht würden sie kein Paar .. vielleicht waren sie auch keine guten Freunde – über die Definition ihrer Beziehung zueinander konnten sie sich später auch noch Gedanken machen – aber er hatte das was er wollte:

Er war bei ihr und sie würde nicht mehr alleine sein. Das war es doch was sie fürchtete, oder?

Ungeduldig wie er nun einmal war begann Chazz den ersten Zug und spielte sein erstes Monster im Angriffsmodus.

Pech für Alexis, dass dieses Monster auch sogleich seine besondere Fähigkeit nutzen konnte um sie direkt anzugreifen und somit auch ihren Lebenspunkten zu schaden.
 

Noch standen sie am Anfang ihres Kampfes sodass der Erste und zugegebener Maßen etwas schmerzhafte Angriff sich noch verschmerzen ließ.

Noch tat es ihr nicht sichtlich weh, ihre Lebenspunkte zeigten noch vor dem wahren Beginn einen Rückschlag, doch das würde sie nicht zurück werfen.

Ganz im Gegenteil und vielleicht.. vielleicht hatte er sie ja doch nicht vergessen.

In manchen Momenten hatte sie sich fürchten müssen das Chazz vergessen hatte wie sie wahrlich war, an manchen seiner Anschuldigungen hatte sie sehr enttäuscht gezweifelt.

Chazz schien ebenso wie sie in seinem Element zu sein denn wenn es um das Duellieren ging konnte man ihnen nur schwer noch etwas vor machen.

Nein, Alexis hatte sich nie etwas darauf eingebildet die Direktorin jener Akademie zu sein die auch unter ihrer Führung nur gute Duellanten nach Turnieren schicken konnte.

Sie war keine Akademie Leiterin wenn sie sich duellierte sondern ein genauso einfacher Duellant wie ihr gegenüber.

Ausruhen tat sie sich nicht auf ihren Job hin, denn das wäre genau das was sie niemals hatte gewollt.

Doch er Unterschied ihrer Lebenspunkte würde mit Sicherheit nicht lange mehr so sichtbar bleiben.

Zu ihrem Glück und Chazz sein Pech erhielt sie ziemlich gute Karten sodass ihre angestrebte Strategie schon ziemlich früh beginnen könnte auf zu gehen.

Mit seinem nächsten Angriff würde er genügend Lebenspunkte verlieren auf das sie sein breites Lächeln ein wenig weniger arrogant wirken lassen konnte.

Denn ob er nun auf ihr verdecktes Monster anspringen würde oder nicht. Ihre verdeckten Zauber und auch Fallenkarten würde ihn schon nicht weniger erheblich werden lassen.

Er freute sich zu früh, ihrer Meinung nach viel zu früh.

Wenn sie gewinnen würde wäre es okay für sie beide, denn es war durch ein Duell so entschieden worden.

Würde er gewinnen wäre es genauso in Ordnung denn sie hatten sich beide unter den selben Bedingungen nun hier gegenüber gestellt um es aus zu fechten was sie zusammen begonnen hatten.

Ein Spiel um den jeweils anderen.

Das bereits ein paar leise und versteckte Augenpaare sich hinein geschlichen hatte bemerkten sie beide wohl nicht, denn es ging um zu viel als das man sich hätte ablenken lassen sollen.

Das Blair nicht hier war, war leider nur zum Vorteil für Chazz, denn mit ihr wäre es wohl nie so weit gekommen.
 

Der viel zu überhebliche Chazz zeigte sich von ihrem Zug eher weniger beeindruckt, denn dieser war wirklich unheimlich mickrig gewesen in seinen Augen.

Als nächstes rief er den gelben Ojama auf’s Feld, was er schon im nächsten Moment bereute, als dieser seine Klappe wieder einmal fiel zu weit aufriss.

„Hee, wieso gebt ihr beide euch nicht einfach die Hand und fangt noch einmal ganz vorn vorne an?“, erklang es nahezu vorwurfsvoll aus seinen Mund, ehe er sich zu Chazz herum wandte.

„Komm schon Boss. Du musst dieses Duell gewinnen. Für deine Liebe und für unseren Seelenfrieden, bevor du Nachts wieder wegen ihr zu heulen anfängst!“.

Was .. WAS??

Chazz Ausdruck verfinsterte sich, als er nur schwer dem Drang widerstehen konnte, dem gelben Quälgeist dein Hals herum zu drehen.

Es war ja noch nicht genug, dass er sich immer und immer wieder einmischte. Nein, denn nun konnte auch Alexis seinen Worten lauschen!

„Ich geb dir gleich deinen Seelenfrieden und ausserdem heule ich nicht!!“, warf er scharf zu seiner eigenen Verteidigung ein, ehe er nun sein anderes Monster abermals angreifen ließ und zwar auch um diesem peinlichen Moment in Vergessenheit geraten zu lassen.

Doch auch dies war ein Fehler, welcher er schnell bereuen sollte.

Alexis gewährte ihn viel zu schnell einen Einblick was sich hinter ihrer verdeckten Karte verbarg, was ihn nicht nur sein Monster kostete, sondern auch sehr viele Lebenspunkte.

„Argh, verdammt ..“, fluchte er leise, während er dem gelben Ojama mit seinen tödlichen Blicken androhte bloß seine dämliche Klappe weiterhin zu halten.
 

Nachdem Chazz für sie überraschender Weise den gelben Ojama auf das Feld rief war es nicht wegen dem schwachen Monster, sondern weil er wohl wirklich hören wollte was es zu sagen gab.

Die Worte des anderen ließen sie auf schmunzeln, denn so lange der kleine gelbe Kerl Chazz am Rockzipfel hin und nicht ihr, fand sie die drei wohl schon ziemlich interessant.

Und als dann des Thema herüber zu den nächtlichen Heulattacken kam, ließ jenes Thema Chazz einen weiteren Fehler begehen.

Ihre Falle aktivierte sich und vorbei war es mit Chazz seiner Überlegenheit.

Alexis stemmte eine Hand in die Seite und schüttelte leicht ihren Kopf.

„Das kommt davon!“, bemerkte sie trocken und blickte zu den kleinen gelben Knirps der nun Dank des Streitgesprächs mit seinem 'Boss' ziemlich einsam dort stand.

Keine Karten im Hintergrund die einen Angriff auf den Ojama hätten verhindern können oder sie in eine Falle locken.

Darüber hinaus schienen sich für einen Moment die Gemüter zu scheiden, denn nun war sie es die mit einem sicheren Lächeln dort stand und ihn ansah.

„Wenn ihr dann endlich fertig seid über euer Seelenleid zu diskutieren bin ich dann endlich mal wieder an der Reihe und selbst wenn nicht, macht euch frisch.“, kündigte sie ihren nächsten Zug er den sie auch tat.

Und gänzlich überhören tat sie das Gejammer des so eben aufgerufenen Duellgeistes als sie jenen angriff.

Vielleicht würde er ihr das niemals verzeihen können, aber das es mit dem Hand geben wohl nicht ihr beider Ding war, hatte sie keine andere Möglichkeit.

Nun stand Chazz so dort, wie sie zu Anfang ihres Duelles, gänzlich ohne Karten vor sich die ihn irgendwie helfen hatten können.

Sie hatte es ihm versprochen, sie würde kämpfen um ihre Liebe und ihre Freiheit.

Und würde sie verlieren, nun ja es wäre zu verkraften denn heimlich konnte sie dann auch nur gewinnen,selbst bei einer Niederlage.

Eine weitere Monsterkarte wurde beschworen.

Da ihr erstes Monster angegriffen hatte und diesen an den Ojama verschwendet hatte musste sie ihre Reserven lockern um einen direkten Angriff auf seine Lebenspunkte starten zu können.

Sollte sie am Ende sogar schneller gesiegt haben als gedacht?
 

Fassungslos stand er Alexis gegenüber, die seiner Meinung nach allmählich auch ein wenig zu überheblich wurde.

Er fand schnell seine Fassung wieder, während das Grinsen auf seinen Lippen gänzlich für sich sprach.

Sie wollte ihn mit einem direkten Angriff schaden? Falsch gedacht!

„Nicht so voreilig, Lexi!“, drang es lässig über seine Lippen, als er rasch den Ring der Verteidigung beschwörte, welcher den direkten Angriff sofort verpuffen ließ.

Und nun war er wieder an der Reihe und zwar galt es nun Monster Reanimation zu spielen, welchen ihn den gelben Ojama wieder zurück auf’s Feld zauberte, welcher wirklich tod unglücklich schien, weil er durch Alexis Monster vom Feld gepustet wurde.

Doch damit war sein Zug noch lange nicht beendet, denn ebenso galt es den grünen und auch den schwarzen Ojama auf das Feld zu rufen, womit sein Zug allmählich zu Ende war.

Und bald schon würde Ojama King das Feld aufmischen und Alexis und ihren Lebenspunkten erheblich schaden.

Sie würde es ihm nicht einfach machen?

Na und? Er machte es ihr ebenso wenig leicht.

Bei diesem Duell ging es um so viel mehr. Er durfte einfach nicht verlieren. Es ging hier nicht mehr länger um Sieg oder Niederlage, denn für ihn ging es um eine wichtige Entscheidung.

Sein Sieg war wichtig, damit er weiterhin bei Alexis bleiben durfte ..

Er musste ganz einfach gewinnen, weil er sie nicht verlassen wollte – niemals!
 

Warum hatte sie nicht ein wenig mehr nachgedacht?

Auf der einen Seite wollte sie gewinnen und dazu noch so schnell wie möglich, denn immerhin wussten sie beide das je länger sie sich duellierten die Züge mehr Glück brachten als wie zu Anfang um stärkere Monster auf das Feld zu rufen.

Als plötzlich Aufrufe durch die eigentlich leere Arena ertönten senkte sie die Arme, die sie schützend vor ihr Gesicht gehalten hatte und blickte hinter sich.

Dort standen eine Hand voll Schüler die ihrer Empörung Luft machten gegenüber Chazz.

Etwas überrascht blieb sie mit dem Rücken Chazz zugewandt und starrte hinauf.

Nun ja, früher hatte sie ein paar Lehrer gehabt mit denen man sich einigermaßen arrangieren konnte und heute war sie selbst einer der, die den Schülern das Leben nicht leicht machten.

Doch irgendetwas in ihr war gerührt von den Rufen der dort oben stehenden und nicht länger sitzenden.

War sie.. so bliebt in dem Sinne weil sie keine Lehrerin als solche war sondern am Ende genauso eine Duellantin wie ihre Schüler?

Als Chazz hinter ihr mit Ungeduld meinte dass dieses Verzögern sie auch nicht zum Sieg bringen würde, wachte sie auf und drehte sich wieder zu ihm herum.

Sie schimpfte nicht mit denen die nun hinter ihrem Rücken das Duell beobachteten.

Irgendwie.. tat es gut so gelobt zu werden auf eine ganz andere Art und Weise von ihren Schülern.

Und ja, sie hatte ihnen viel beigebracht und weshalb sollte sie verlieren?

Sie müsste einfach nur so kämpfen wie sie es von ihren Schülern erwartete.. und ein wenig Glück in ihren Karten haben die sie zog, dann wäre auch jede noch so brenzlige Lage zu meistern.

Es dauerte einen Moment eher sie mit schief gelegenem Kopf seine drei Monster ansah die er gespielt hatte.

Mit merkwürdigen Gefühlen besah sie sich die drei Quälgeister, denn irgendwie waren sie ein wenig etwas besonderes nicht wahr?

Es sollte sie allerdings nun nicht mehr stören denn sie waren Monster auf der Seite ihres Gegenüber und somit nur um Weg um an seine Lebenspunkte gelangen.

Die verdeckte Karte hinter den drei Ojamas ließ sie unschlüssig auf ihre Karte sehen die sie in der Hand hielt.

Wenn sie angreifen würde, hätte sie wohl kein Monster mehr zu ihrem eigenen Schutz vor sich stehen, denn seine verdeckte Karte würde ihr sicherlich ihr Monster vernichten.

Sie wollte nicht jetzt schon die groben Fehler begehen und am Ende als Folge ohne Schutz dort stehen, sodass sie es dabei beließ nicht an zu greifen.

Doch ein paar verdeckte Fallenkarten und ein weiteres verdecktes Monster sollten für den nächsten Zug ausreichen um ihre Lebenspunkte in Sicherheit vor ihm zu wissen und somit war ihr Zug leider ziemlich verschenkt geendet doch würde es ausreichen?
 

Ihm gegenüber sollte sich empören wer wollte, denn es kümmerte ihn ohnehin nicht im geringsten.

Das alles um sie herum spielte für ihn keine so große Rolle wie vielleicht für Alexis, denn er konzentrierte sich voll und ganz auf ihr Duell, aus welchen er als Sieger hervor gehen würde.

Etwas war anders, als bei all den Duellen die er zuvor bestritten hatte. Er duellierte sich hier nicht um zwanghaft zu gewinnen, denn in all der Zeit hatte er gelernt, dass er mit ‚Zwang’ nichts erreichen konnte und schon gar nicht erlangen konnte und so duellierte er sich mit Herz und für seine Gefühle für Alexis, die sich zwar oft als lästig bewießen, welche er allerdings nicht vergessen wollte ..

Die Ojamas opferte er in seinem nächsten Zug um endlich Ojama King auf sein Feld zu rufen, während er selbst noch die ein oder andere Fallenkarte spielte, ehe er Ojama King nun endlich zu einem Angriff aufforderte.

Alexis war durchaus eine sehr gute und begabte Duellantin, doch würde er ihr diesen Sieg niemals schenken wollen, um anschließend aus ihrem Leben verschwinden zu müssen.

Egal welche Fallenkarte sie auch aufdecken würde, es würde ihr nichts nützen, denn auch er hatte die ein oder andere Karte verdeckt auf dem Spielfeld liegen, die ihre Abwehr zerschmettern würde wenn nötig.
 

Ihr war kein Fehler unterlaufen, denn das er es bis zu jenem Monster geschafft hatte war nicht ihre Schuld.

Ihr Blatt war nicht gut genug gewesen um es zu verhindern, die stärkeren Karten schienen heute ziemlich weit unten zu liegen.

Schicksal?

Sie hoffte nicht, denn am Ende schien es sich für Chazz seinen Sieg zu entscheiden.

Als sie der starken Monsterkarte nun gegenüber stand, wollte sie doch noch nicht all zu schnell ihre Monster aufgeben die sie unter Umständen noch für das eine oder andere Opfer benötigte, sodass sie lieber eine Fallenkarte aufdeckte um ihre Monster zu schützen.

Jene sollte eigentlich jeglichen Angriff und die Kampfphase des anderen auf der Stelle beenden.

Doch als sich ihr Erstes Monster in Verteidigungsposition in Luft auflöste sah sie verdutzt über das Feld hinweg zu Chazz der Einzig und alleine dafür verantwortlich sein musste das ihre eigene Falle nicht hatte sich aktivieren können.

Tatsache war, das sie Recht behalten sollte denn die Karte, die sie aufgedeckt vor ihm sah hatte ihr Monster zerstört und ihre Fallenkarte vollkommen umsonst aktivieren lassen.

Jetzt hatte sie nicht nur eine Karte in diesem Kampf verloren sondern zwei.

Einen Schritt näher zu einem leeren Feld auf ihrer Spielfeldseite.

Meinte sie es sich nur ein zu bilden oder drängte dieser verdammte Chazz sie verdammt eilig in die Enge?

Noch stand sie nicht mit dem Rücken gegen der Wand, noch hatte sie ein verdecktes Monster und einige Karten parat die verdeckt vor ihr lagen.

Jetzt hatte er zwar ihre Verteidigung nicht brechen können, doch ihr sollte schleunigst etwas einfallen um zurück zu schlagen sonst wäre es das gewesen.

Mit gemischten Gefühlen blickte sie auf zu dem großen Monster welches ihre Lebenspunkte bei einem gutem Schlag ziemlich dezimieren könnte.

Fester wurde der Griff um ihr Blatt in ihrer Hand, dem beinahe übermächtigem Gegner gegenüber.

Doch jedes Monster war dazu da zerstört zu werden so wie auch dieses früher oder später fallen würde- es müsste einfach!

Kein Wort wich über ihre Lippen welche ihm gelten sollte, doch ihr Blick verfinsterte sich, so schaffte sie es ihn ganz ohne ein Wort zu verfluchen.

Das verdeckte Monster opferte sie gegen ein neues verdecktes Monster, welches hoffentlich nicht in der nächsten Runde zerstört werden sollte.

Zwar hatte sie Fallen- so wie auch Zauberkarten um sich noch ein oder zwei Runden zu schützen, dennoch wären Monster beinahe dazu verdammt in der nächsten Runde nachdem sie aufgerufen wurden vernichtet zu werden.

Sie war keine scheue Maus die sich hinter einer Verteidigung verstecken wollte bis sie einbrach, sie selbst war es die angreifen wollte.

Das neue verdeckte Monster war stark, keine Frage doch es würde zerstört.. sollte dies der Fall sein würde Chazz von der besondere Fähigkeit noch ein paar Runden lang etwas zu spüren haben.
 

Seine dunklen Augen blitzten verheißungsvoll auf, als er sich ihrem neuen Monster gegenüber sah.

Ha, worauf wartete sie? Sie wollte das Ojama King ihr Monter angriff, nicht wahr?

Was für ein einfacher billiger Trick und er würde darauf ganz bestimmt nicht herein fallen.

Mit einem geheimnisvollen Lächeln, beobachtete er ihre Haltung und Reaktion genau.

Na? Wurde da jemand etwa allmählich nervös?

Schade eigentlich, dass sie seinen Sieg nicht herbei jubelte. So schien es also wirklich, als wollte sie das er ging ..

Ein Jammer für sie, wenn dem wirklich so war, denn er würde nirgendwo hingehen und wenn doch, dann würde er sie eben mitnehmen.

Chazz deckte eine Zauberkarte auf, welche es ihm ermöglichte die drei Ojama Brüder wieder zurück auf das Feld zu rufen.

Anschließend deckte er die nächste noch immer vor ihm liegende Karte auf, die Alexis Untergang allmählich besiegeln sollte.

Sie hatte keine Chance.

Bei diesem Duell wollte er etwas von ganzen Herzen und nichts und niemand würde ihn aufhalten können.

„Sag deinen Lebenspunkten auf wiedersehen, Lex ..“, spöttelte er, als sich die Zauberkarte Ojama Delta Hurricane offenbarte, die es den Brüdern sofort ermöglichte sämtliche Karten von Alexis vom Feld hinab zu pusten.

Und dann .. dann würde sie mit leeren Händen da stehen und Ojama King würde endlich die Gelegenheit erhalten ihre Lebenspunkte direkt anzugreifen und zu vernichten.

Oh, er konnte es kaum abwarten.

Vielleicht sollte er heute Abend mit Alexis ausgehen, damit sie seinen Sieg feiern konnten? Er sollte die Chance nutzen wo Blair abwesend zu sein schien zu seinem Glück.
 

Ah verdammt!

Ihre ganze Strategie war nun auf und davon.

Sie hatte so mühevoll sich die Fallen- Zauber- und Monsterkarten zusammen gesammelt auf das ihre Lebenspunkte sicher waren ob mit oder ohne Monster und nun?

Nun stand sie gänzlich ohne jegliche Karte dort.

Seine Worte ließ sie unkommentiert, denn ansonsten wäre sie wohl noch in die Luft gegangen, die Buh Rufe hinter sich überhörte sie gekonnt.

Auch wenn sich nun noch mehr Schüler hier her eingefunden hatten so änderte es nichts an ihrer Einstellung die sie zuvor schon mit ins Duell getragen hatte, sie wollte gewinnen.

Mit oder ohne Zuschauer, es war ihr sehr egal gewesen.

Die anderen, all die Zuschauer wussten nicht worum es wirklich ging und dies war sehr viel mehr als wie auf dem ersten Blick erkannt.. vielleicht würde es Blair noch bemerken doch wohl zu ihrer Schande erschien die blau haarige nicht.

Was sie so wurmte war nicht einmal Chazz sein Hohn der ihr galt, nein sondern das sie auf irgendeine Art und Weise gar keine Möglichkeit bekam zurück zu schlagen,gleich so als ob ihr Deck sie gerade jetzt in Stich lassen wollte.

Sie zog einfach nicht das, was sie so dringend brauchte.. sollte sie verlieren?

Was würde das Schicksal ihr damit geben wollen?

Sie war keine schlechte Duellantin, und ihr Deck war sicherlich mit dem von Chazz ebenbürtig nur schien ihr Glück heute Pause zu haben oder es war auf Chazz seine Seite gewechselt.

Galt ihr gegenüber heute etwa eine Verschwörung?!

Blair war fort, ihr Glück wechselte die Seiten und selbst ihr Deck wollte heute ihr nicht helfen, von ihrem Schicksal ganz zu schweigen.

Als sie auf die Karten in ihrer Hand sah bemerkte sie, das leichte zittern.

Das was sie in der Hand hielt brachte ihr rein gar nichts! Sollte sie sich ängstlich ein Monster nach und nach auf das Feld holen, nur auf das es im nächsten Zug vernichtet würde?

Dies war nicht ihr Stil und Sinn ergab es keinen, denn es würde wohl so Enden das sie keine passende Karten ziehen würde, ganz gleich was sie versuchen wollte.

Das was sie aufgebaut hatte hatte von vorne rein auf wackligen Beinen gestanden und doch nur eine schwache Strategie gewesen.

Na klasse, sollte sie jetzt also verlieren, wo es so wichtig war zu gewinnen um ihn endlich die Fahrkarte nach Hause zu geben?

In ihrem Zug nun zog sie die nächste Karte und wusste nun eins ganz genau:

Sie hatte verloren.

Nicht weil Chazz es so wollte, nein sondern weil ihre Karte genauso wenig brachte wie die in ihrer Hand.

Ihre Mimik veränderte sich nicht, die Genugtuung gab sie ihm nicht, stattdessen spielte sie zwei Karten verdeckt und keine davon.. nun keine davon war eine Monsterkarte.

Sie hatte keine mehr auf der Hand gehabt und auch keine mehr gezogen.

Das was sie hier tat war die Hoffnung das er auf ihren Bluff rein fiel und den nächsten Zug aussetzte, doch.. nun ja so nah am Sieg würde er es wohl riskieren nicht wahr?

Sie würde sehen und würde er sich trauen alles zu setzen, hätte er gewonnen da die verdeckten Karten rein gar nichts gegen ihn ausrichten konnten bei einem nächsten Angriff wäre sie erledigt.

Alexis war dem Duell gegenüber immer stiller geworden und sprach gar nicht mehr, sondern schwieg.
 

Sie hatte verloren. War es nicht das, was sie sich wenn auch nur heimlich gewünscht hatte?

Alexis konnte ihm ja wirklich alles erzählen, allerdings konnte sie ihm nicht erzählen, dass sie wollte, das er ging. Das wollte sie nämlich nicht und das wusste er nur zu genau!

Mit gehobener Braue beobachtete er entzückt ihren letzten Versuch ihrer Niederlage zu entgehen.

Glaubte sie ihn noch länger hinhalten zu können wo sein Ziel und somit auch sein Sieg zum greifen nahe war?

Er ließ sich durch die Karten auf dem Feld nicht beirren und so ließ er Ojama King auf direkten Weg ihre Lebenspunkte attakieren, woraufhin diese auch sogleich auf Null sanken.

Und mit ihren Lebenspunkten sank auch Alexis gen Boden.

Wie mochte sie sich jetzt fühlen ..?

Würde sie sich besser fühlen, wenn sie gewonnen hätte? Ihrem Ego hätte es gewiss besser getan, hätte sie gewonnen, doch was hätte ihr Herz dann zu ihrem Sieg gesagt ..?

Chazz lachte nicht über sie, weniger noch verhöhnte er sie – den Teufel würde er tun.

Die Ojama Brüder verschwanden jubelnd vom Feld, während es nun an ihm war dieses zu überqueren, um zu ihr zu gelangen.

Langsam ging er vor ihr auf die Knie und legte eine Hand unter ihr Kinn, um ihr Gesicht sanft zu ihm anheben zu können, damit er in ihre Augen blicken konnte.

„Das war mehr als ein einfaches Duell, Lex .. von jetzt an werde ich mein Versprechen halten, und dich nie wieder alleine lassen ..“, flüsterte er leise, während sein Herz vor Freude beinahe aus seiner Brust zu springen drohte.

„Du hast dich gut geschlagen .. aber mein Wunsch bei dir zu bleiben war größer als dein Können ..“, whisperte er noch und zog sie einfach in seine Arme, um sie zu halten.

Ein Raunen ging durch die Menge der sich hier angesammelten Schüler.

Einige klatschten, einige pfiffen .. doch unter alldem fehlte die wütende Stimme Blairs, die ihn womöglich zu rufen würde, dass er gefälligst die Finger von Alexis lassen sollte.

Dann löste er sich langsam von ihr, stand auf und reicht ihr seine Hand, um auch ihr aufhelfen zu können.
 

Verloren hatte sie am Ende wirklich.

Keine Chance hatte er ihr gelassen den Spieß noch herum zu drehen, sodass sie am Ende mit ihren Lebenspunkten in die Knie ging.

Würde sie nur einmal auf die nächste Karte schauen die sie hätte gezogen, wäre er auf ihren Bluff herein gefallen, wäre sie wohl alles andere als fröhlich gewesen, denn jene Karte hätte er den Sieg gebracht.

Doch sie sahen es nicht und würden es niemals sehen.

Mit gesenktem Haupt ließ sie das Raunen über sich ergehen, das entsetzte anhalten der Luft, das Jubeln und das Schimpfen.

Als er auf sie zu kam hob sie nur den Blick weil sie es musste.

Sie hatte verloren, und somit war seine Forderung nun daran erfüllt zu werden.

Ihrer Meinung nach hätte er sich die letzte Bemerkung sparen können, wo war Blair wo sie doch das Erste Mal wirklich gebraucht wurde?

Die Umarmung erwiderte sie nicht denn noch lag ihr die beinahe vernichtende Niederlage schwer im Magen.

Das was sich als Resultat daraus ziehen würde, war irrelevant.

Nachdem sie sich nun auf die Beine zurück ziehen ließ nahm sie ihr Deck aus der Duell Disk und steckte es kommentarlos zurück in die kleine Tasche die sie bei sich trug an ihrem Gürtel.

Sie würde sich darüber später noch Gedanken machen müssen und können, wie es kam das sie so verlieren hatte können mit eigentlich sehr guten Karten.

Und jetzt?

Jetzt würde sie ihn nicht einmal fort jagen können, weil es ihr in gewisser Hinsicht gar nicht mehr zu stand verdammt!

Missmutig zwang sie mit einer Kopfbewegung die langen Haare wieder zurück hinter ihre Schultern und aus ihrem Gesicht.

Auch wenn es nicht zu Recht war brodelte es leicht in ihr, denn sie hasste es nach wie vor zu verlieren und vielleicht war es sogar ein wenig schlimmer gegenüber Chazz versagt zu haben.

„Da verlässt mich einmal mein Spielerglück.. wer hätte gedacht das es dann auch noch zu dir läuft?“, fragte sie leise auf und holte tief Luft, strafte die Schultern.

Als ihr Blick umher wanderte erkannte sie,das die Arena beinahe gefüllt war von Schülern die das Duell hatten sehen wollen.. und wohl das Erste Mal hatten eine Niederlage von Alexis erlebt.

Leider war sie auch nur ein Mensch, sodass es ihr nicht peinlich war, denn ohne sich entschuldigen zu müssen wand sie sich vom weiten Spielfeld um die Arena zu verlassen immerhin war sie kein dummes Tier welches man begaffen konnte wie man wollte.

Für diesen einen Moment war sie sich fast sicher, das sie ähnlich wie Chazz die Ojama Brüder in diesem Moment verfluchen würde, würden sie sich trauen sich blicken zu lassen.

Natürlich folgte Chazz ihr.. was sollte er denn nun auch anderes machen wollen?

Nun auch nach dieser Niederlage würde die Arbeit heute weiter gehen für sie, oder hatte sie die Zeit vergessen und ihr Feierabend stand an?

Ein wenig Liebe [Childshipping III]

Mokuba war froh sehr froh ..

Zum einen war Tea geblieben .. und zum anderen .. nun ja, wie sollte er es sagen ..?

Er .. naja .. er hatte sich verliebt.

Ja, er hatte sich wirklich verliebt, doch traute er es kaum jemanden wissen zu lassen, wo er mit diesen Gefühlen kaum umzugehen wusste.

Es schien sich eine Menge verändert zu haben, auch zwischen ihm und Seto, welcher allerdings schnell von seinen Gefühlen zu Blair erfahren hatte – offenbar hatte er so etwas wie einen 7.Sinn für solche Dinge.

Seto schien seinen Rat von damals auch endlich beherzigt zu haben, denn er schien sich von keiner Frau der Welt länger Geld aus seiner Tasche ziehen zu lassen, oder hatte er ganz einfach das Interesse daran verloren oder verheimlichte er ihm am Ende die Tatsache, dass es heimlich geschah?

Heimlich .. apropo:

Auch Tea schien ihm irgendetwas zu verheimlichen, doch kam er noch immer nicht dahinter was genau es war.

Doch irgendwann würde er es schon noch heraus finden!

Heute würde er sich jedenfalls keine weiteren Gedanken mehr darum machen, denn heute war er mit Blair im Park verabredet.

Und er konnte es kaum noch abwarten zu ihr zu gelangen.

Somit verließ Mokuba ziemlich eilig das Haus und eilte los.

Es schneite noch immer ..

Das Wetter war einfach ganz herrlich, auch wenn es vielleicht ein wenig kalt war.
 

Die Weihnachtsferien begannen endlich und somit hatte sie eine Menge Zeit nun Mokuba Rund um die Uhr zu nerven.

Nun ja, es war ein gewolltes Nerven nicht wahr, weshalb also sonst würde er sich schon so lange mit ihr treffen?

Blair hatte einen rosa Schal um ihren Hals gezogen der bis zu ihrem Kinn gewickelt war.

Vielleicht biss sich das rosa mit dem dunklen weiten Mantel den sie trug aber es war ihr egal denn die Mantel Farbe war neu und somit trug sie jene mit stolz.

Tatsache war, das sie es endlich kurz vor den Ferien Bescheid bekommen hatte ein paar Etagen weiter nach oben zu ziehen und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Vielleicht würde sie es sogar Mokuba verraten können und er würde sich darunter etwas vorstellen können.

Ihre Schritte führten sie eilig durch den Schnee, es schneite noch nicht lange aber es war schon ordentlich kalt geworden.

Hatte sie mit Absicht ihre Handschuhe vergessen?

Ihre Wangen wurden rot und es war gar nicht mal so schlimm, denn es war ja immerhin auch kalt genug dazu.

Schmunzelnd also ging sie weiter zum Park herüber um ihn hoffentlich rechtzeitig zu treffen denn wenn sie ehrlich war, war sie heute ein wenig zu spät los gegangen..
 

Mokuba war vor Blair im Park eingetroffen.

Sie war noch nicht da. Vermutlich würde sie sich ein wenig verspäten ..?

Der Winter war endlich angebrochen und demnach würde bald auch Weihnachten vor der Tür stehen.

Weihnachten, das Fest der Liebe, nicht wahr ..?

Ob er bis zu diesem Fest Blair einen Wunsch entlocken konnte? Vielleicht ..

Mokuba hielt seine Hände in den Taschen seiner warmen Jacke versteckt, während er hier auf Blair wartete.

Er nahm es ihr kaum übel, wenn sie einmal zu spät kam. Warum auch?

Die Hauptsache war doch noch immer, das sie wirklich kam.

Ob er ihr jemals wirklich sagen könnte was er für sie empfand?

Vielleicht. Im Moment traute er sich allerdings noch nicht dies zu tun.
 

Mit roten Wangen und wolkigem Atem schaffte sie es endlich zum Park.

Feine weiße Flocken fanden sich in ihrem offenen langen Haar wieder welches sie nur sehr sehr selten so trug.

Wenn sie keine Zöpfe gebunden hatte waren ihre Haare ziemlich lang und wunderbar glatt.

Als sie nun endlich den anderen erblicken konnte, ging sie zu ihm hin und entschuldigte sich mit einer leichten Verbeugung.

Sie hatten gemeinsam schon oft den Park erkundet und es war ihnen sogar egal geworden wie man sie dabei ansah.

Oft hatten sie noch ein Eis gegessen und manchmal waren sie sogar Tea besuchen gegangen- wenn sie nicht am arbeiten war.

Manchmal hatte Mokuba sie auch in der Akademie besucht und nur einmal erst war sie bei ihm zu Hause gewesen.

Ihr Lieblingsort blieb wohl der Park, ganz gleich zu welcher Jahreszeit sie hatten um jede neue etwas andere schönes hier entdecken dürfen.

Geküsst hatten sie sich so wahrlich noch nie, selten nur war es vor gekommen, sehr sehr selten, das man sich einen nervösen Kuss auf die Wange hatte gedrückt als Abschied, wenn ein tag besonderes schön gewesen war.

Und die Hände einander zu strecken tat man auch nicht, nur wenn es in der Stadt eng und voll war, dann hatten sie einander fest gehalten um nicht zu verlieren und manchmal war es vor gekommen das sie beide vergessen hatten sich wieder los zu lassen.

„Ich bin endlich da.“, sagte sie dann mit schief gelegtem Kopf und dick eingepackt war sie wohl genauso wie Mokuba.

Ob er Handschuhe dabei hatte?
 

Der Park war wahrlich ihr Lieblingsort gewesen. Warum auch nicht? Hier war es einfach wundervoll.

Doch nachdem sie nun ein wenig Zeit in der Kälte verbracht hatten, würde er sie auch gerne zu sich nach Hause einladen, um dort mit ihr den einen oder anderen warmen Kakao zu schlürfen, was optimal war, um sich endlich wieder aufzuwärmen.

Doch nun waren sie erst einmal hier und warum sollte sie den Schnee nicht ausnutzen?

Lächelnd lief Mokuba um Blair herum, beugte sich zu Boden und formte mit seinen Händen schnell einen Schneeball, welchen er ihr auch sogleich entgegen warf.

Gegen eine kleine Schneeballschlacht würde bestimmt nichts sprechen, nicht wahr?

Kichernd beugte er sich wieder zu Boden, um den nächsten Schneeball zu formen.

Und auch an diesem Tag würden sie gemeinsam wieder sehr viel Spaß haben – ganz bestimmt.
 

Nachdem ihr ein Schneeball knapp über die Schulter geworfen wurde wand sie sich überrascht um.

Als sie nun jedoch Mokuba als Täter aus machen konnte, war es weniger schlimm.

Nachdem er sich aber deutlich zeigte erneut einen werfen zu wollen, reagierte sie eilig und formte ebenfalls mit handschuhlosen Händen einen Ball aus gefrorenen Wasser.

Der weiße Ball von Mokuba war eher fertig geformt worden und traf sie fast.

Als sie nun warf, lag es an ihr den ersten Punkt auf ihr Konto zu verbuchen.

„Getroffen!?“, sagte sie lachend und eher überrascht auf.

Es wäre nicht schlimm wenn sie kalte Finger bekommen würde, nicht wahr?

Mokuba.. Mokuba würde sicherlich ihre kalten Finger in seine Hände nehmen oder?

Bei den warmen Gedanken wurde es ihr unter dem rosa Schal beinahe viel zu heiß.

Wie gut nur das der nächste Schneeball von Mokuba sie ablenkte bevor sie sich wie in der Sauna fühlte.
 

Und ja, sie hatte getroffen, doch as würde er ihr heimzahlen – oh ja!

„Na warte~!“, rief er, als er seinen fertig geformten Schneeball warf.

Sie waren noch nicht lange an diesem Tag zusammen und doch machte es jetzt schon unheimlich Spaß.

Er hatte lange schon keinen solchen Spaß gehabt.

Seto sollte auch einmal wieder solchen Spaß haben; es würde ihm bestimmt nicht schaden.

Auch Tea würde könnte es nichts schaden, denn ihm war schon sehr aufgefallen, dass sie in letzter Zeit weniger lachte als früher.

Er wusste von ihren zwei weiteren Jobs. Er wusste auch, dass sie sehr erschöpft war ..

Schade, das er für sie nichts tun konnte ..

Vielleicht würde er ihr helfen können, indem er ihr mehr Lohn gab? Allerdings würde dies nicht mehr in seiner Macht stehen, wo ihm selbst nicht mehr Geld zur Verfügung stand.

Vielleicht würde er Seto darum bitten können, ihr ein wenig Geld zu kommen zu lassen, dann würde ihr vielleicht ein Job erspart bleiben, welcher unheimlich an ihrer Kraft zu zerren schien.

Die Zeit verstrich schnell, während Mokuba und Blair ausgelassen im Park herum tollten wie zwei Kinder.

Und schließlich, als auch ihm sehr kalt geworden war, sah er zu ihr hin und ergab sich, bevor sie ihm einen weiteren Schneeball an den Kopf werfen konnte.

„Komm wir gehen zu mir und wärmen uns auf!“, schlug er dann vor.
 

Die zwei frisch verliebten die sich es ja doch nicht eingestehen konnten, machten sich mit kalten Fingern endlich auf den Weg in die Wärme.

Der Weg war Gott sei Dank nicht all zu weit und dennoch waren ihre Hände schmerzhaft kalt geworden.

„Ich glaub, ich merke meine Finger nicht mehr..“, murmelte sie mit einem Blick auf ihre roten Finger.

Es tat weh sie zu biegen und doch tat sie es, und ließ es doch lieber schnell wieder sein.

Auf dem Weg nach Mokuba nun erhoffte sie sich die eine bewusste Chance.

Vielleicht ein wenig mehr Nähe?

Sie liebte ihn, wirklich und hatte es jeden Tag ein wenig mehr getan.

Jedes Mal wenn sie gemeinsam einen Tag verbracht hatten war er schön gewesen und Mokuba schien ihr gegenüber immer sicherer zu werden, was sie nur begrüßen konnte.

Ob er sie auch.. so sehr mochte wie sie ihn?

Seine Nähe war immer schön und sie freute sich wirklich jedes Mal auf ihn.. aber die Hoffnung auf ein wenig mehr war mittlerweile bei jedem neuen Weg zu ihm mit dabei.

Verlangte sie schon zu viel?

Brüder

Tea war nach wie vor Mokubas Nachhilfelehrerin geblieben ..

Doch während all dieser Zeit versuchte sie Kaiba so gut wie es ihr nur möglich war aus dem Weg zu gehen.

Sie hatte geglaubt, dass sie das was geschehen war mit der Zeit, die verstrich vergessen würde, doch hatte sie sich geirrt.

Ihre Gedanken begannen sich zu häufen und sie wusste, dass sie dringend etwas dagegen unternehmen musste.

Vielleicht .. vielleicht würde es sie entlasten würde sie sich bei ihm endlich entschuldigen?

Nun vielleicht würde er ihre Entschuldigung sogar annehmen, wo sie sich in einem langen halben Jahr sogar kaum bis gar nicht gegenseitig angezickt hatten!

Sie stand in Mokubas Zimmer und blickte nachdenklich auf die schneeweiße Pracht hinaus.

Es schneite noch immer und irgendwie beruhigte sie dieser Anblick wirklich ungemein.

Mokuba war wirklich sehr gut in der Schule geworden und heute .. heute war er wieder mit Blair verabredet.

Sie wusste, das Mokuba sie wirklich sehr mochte. Es war offensichtlich, denn wenn er von ihr sprach wurde er rot bis über beide Ohren.

Es schien sich alles ein wenig verändert zu haben, dennoch gab es Dinge, die sich eben nicht verändert hatten ..

Seufzend stand sie da und sah Mokuba gerade noch hinter her, als dieser sich von ihr verabschiedete und aus seinem Zimmer hinaus lief.

Ihr Geld reichte noch immer nicht, um den Studienplatz an der Tanzschule in New York bezahlen zu können ..

Zwar hatte sie die erste Anzahlung tätigen können, doch reichte es für alles weitere kaum ..

Doch was sollte sie schon tun? Mehr als arbeiten konnte sie schließlich nicht .. und dabei hatte sie schon zwei weitere Nebenjobs zusätzlich, welche ihr unheimlich viel Kraft raubten – kein Wunder.

Ein letztes Mal atmete Tea tief durch, ehe sie nun selbst Mokubas Zimmer verließ.

Wo sie seinen großen Bruder wohl finden konnte? Natürlich ganz bestimmt in seinem Arbeitszimmer.

In letzter Zeit hatte sie für sich auch kaum einen Grund gefunden, warum sie sich aufregen sollte, denn aus irgendeinem Grund schien Kaiba es nicht mehr vorzusehen seine Freundin oder Freundinnen mit nach Hause zu nehmen, wenn er denn überhaupt so etwas wie eine Beziehung führte ..

Mit langsamen Schritten lief sie voran, bis sie schließlich die Tür erreichte.

Sie klopfte an und wartete nur darauf, dass er mit einem genervten Murren wissen ließ, das sie eintreten konnte.

Unsicher trat sie ein und schloss auch sogleich die Tür hinter sich, an welcher sie auch sogleich stehen blieb.

„Ehm ..“, begann sie umständlich, als sie kurz zu ihm sah, es dann aber lieber doch vorsah ihren Blick gen Boden zu richten.

„Weißt du .. ich hab’ mir viele Gedanken gemacht und ich wollte mich wegen damals wirklich bei dir entschuldigen ..“, sagte sie etwas kleinlaut, als sie für einen Moment kurz ihre Augen schloss.

Bitte, er sollte sich nur ein einziges Mal ein schnippisches Kommentar ihr gegenüber verkneifen ..

Eigentlich hätte das alles natürlich spurlos an ihr vorbei ziehen können, doch das tat es nicht ..
 

Mokuba traf sich in letzter Zeit oft mit Blair und das erstaunliche war, das er dennoch seine Leistungen verbessert hatte in der Schule und das Dank Tea.

Zwar lächelte er wohl genauso wenig wie vor seinem Versprechen und dennoch beließ er es nun dabei einfach zu erscheinen und zu verstummen wenn er auf Tea traf.

Leider war es dadurch wohl ziemlich ruhig geworden in dem Anwesen, als Mokuba nun verschwunden war nahm er an, das Tea ebenfalls gegangen wäre, doch er irrte sich da sie einige Momente später tatsächlich in seinem Arbeitszimmer stand.

Langsam hob er seinen Blick was er bisher unterlassen hatte, nachdem ihre Worte zu ihm durchgedrungenen war.

Und tatsächlich ließ er seine Finger von seinem Labtop und Stift weichen und sah sie an, mit seinen eisblauen verschlossenen Seelenspiegeln.

Eigentlich hatte er gedacht sich verhört zu haben und wollte hinterfragen ob das, was er gehört hatte wirklich wahr gewesen ist, doch er verkniff es sich als er sie ansah.

Denn nun sah er ihr es an, er hatte sich absolut in keiner Silbe verhören können.

Hatte sie ihre Auto- Geschichte wirklich so ewig verfolgt? Bis hier her und heute hatte sie gebraucht sich damit ab zu finden?

Nun Seto hatte nie auf etwas warten wollen von ihrer Seite ihr und doch hatte er ihre Veränderung ihm gegenüber deutlich gemerkt.

Tea war sehr still ihm gegenüber geworden und er hatte das selbe getan für sie, wegen ihr.. und für Mokuba.

Für einen Moment sah er nochmals auf den Bildschirm, überflog die Zettel die quer über den Tisch lagen und richtete sich auf.

So ließ er alles stehen und liegen, was er bisher nur für Mokuba getan hatte und fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar.

Die damalige Angelegenheit schien für sie wohl nicht so schnell vorbei gewesen zu sein wie für ihn.

Und er wollte nicht Taktlos erscheinen indem er ihre Entschuldigung nach so langer Zeit nicht an nahm, denn es schien sie wahrlich zu belasten, was er so extrem nicht hatte beabsichtigt.

„In Ordnung, ich nehme deine Entschuldigung an.“, sagte er ruhig und blickte weiterhin auf sie, die die sich eigenhändig den Weg versperrte.

Wieso tat sie das?

War abermals ein anderer Gedanke der Beweggrund für das was sie hier tat?

Es dauerte eine Weile und doch schwieg sie und blieb.

Seufzend blickte er sie noch weiterhin an und stemmte eine Hand in die Seite, ohne sich von ihr ab zu wenden, ja er nahm sie wahr, ganz deutlich und sprach mit ihr, bisher noch ziemlich ruhig und ernsthaft.

Und abermals zeigte er ihr eins: Er konnte mit anderen ziemlich behutsam umgehen, etwas von dem Tea wohl niemals aus gegangen wäre nicht wahr?

Natürlich nicht, sie machte sich ja nicht einmal die Mühe ein wenig genauer hin u sehen, eine Sache um die selbst Mokuba sie einmal gebeten hatte.

„Was ist los Tea?“, sprach er dann auf, nicht mehr so laut wie eben.

Er fragte leise und behutsam, denn so wie sie dort stand gab es noch mehr- niemals würde sie länger als nötig bei ihm bleiben wollen, nicht nachdem was er ihr angetan hatte damals.
 

Für einen langen Moment starrte Tea ihn einfach nur vollkommen fassungslos an.

Er .. nahm ihre Entschuldigung tatsächlich an.

Tea blinzelte ungläubig, ehe sich allmählich und ganz langsam ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen schlich.

Und siehe da: Sie fühlte sich mit einem Mal viel leichter und freier, als die ganze Zeit über zuvor.

Sie schien ihren verlorenen Mut ihm gegenüber endlich wieder erlangt zu haben, doch nicht etwa, um ihm sofort wieder harte Worte und Vorurteile an den Kopf zu werfen – oh nein.

Doch er irrte, wenn er glaubte, sie war aus einem weiteren Grund hier ..

Er irrte, wenn er glaubte, sie würde nicht länger als nötig mit ihm in einem Raum verharren wollen oder können.

Tea sah ihn an und das sehr lange und irgendwie fühlte sie sich mit einem Mal wirklich sehr stolz.

In den letzten Monaten hatte sie sich nicht gewagt mit ihm zu sprechen, weniger noch in anzusehen und nun viel es ihr sogar sehr leicht.

Noch immer stand sie hier und rührte sich nicht.

Seine Stimme war es schließlich welche sie aus ihren Gedanken riss. Oh ja, eigentlich .. war das doch alles was sie gewollt hatte, oder?

Oder konnte sie noch einen kleinen Schritt weiter gehen?

„Mokuba glaubt, das wir .. also das wir bestimmt gut miteinander umgehen würden .. und da frage ich mich .. also .. nun ja ..“, stammelte sie dennoch ein wenig unbeholfen daher.

Was wollte sie tun? Ihn ein indirektes Freundschaftsangebot unterbreiten?

Woher der plötzliche Sinneswandel? .. Er rührte nirgendwo her, denn es war nicht notwendig gewesen .. aber vielleicht hatte er ihr ihm gegenüber die Augen geöffnet und ihr sehr bewusst gemacht, dass ihr Verhalten ihm gegenüber immer falsch gewesen war.
 

Stehen blieb er nun also und sah sie etwas perplex an.

Was wollte sie da gerade versuchen?

Seto war kein Unmensch sodass er gemerkt hatte das nach ihren Worten die Last groß gewesen war auf das er sie ihr endlich nehmen wollte, wo er denn endlich konnte.

Doch das was sie jetzt vor hatte war etwas unbegreifliches für ihn.

Langsam sah er wieder auf seine Unterlagen und fragte sich was er hier tat.. und langsam kam ihn der Gedanke das er hier seine Zeit verschwenden würde, würde er ihr weiter sein Gehör schenken.

„Reicht dir nicht das, was du schon hast?“, fragte er etwas gelangweilt auf.

Und nein er wollte sie nicht provozieren,wirklich nicht aber nun ja, er war nach wie vor kein Mensch für freundliche Worte weniger noch fuhr er auf einer ähnlich sozialen Schiene wie Tea es im Moment wieder gerne tat.

Für einen Atemzug lang hielt er inne, schloss seine Augen um sich wieder zu ihr zu wenden.

War es denn nicht in Ordnung so wie es war?

Er konnte nicht mehr geben als jetzt, wollte sie es nicht sehen oder konnte sie nicht?

Seto hielt sich zurück für sie, darauf.. ja darauf sollte sie sich fast schon etwas einbilden dürfen, denn wer konnte schon ähnliches behaupten?

Seine hellen blauen Augen hielten sie fest.

Das ihre Augen ein andere viel freies Blau zeigen konnten viel ihm erst jetzt wieder ein, denn damals im Auto hatte er erst erkannt das sie eine Gemeinsamkeit mit ihm teilte.

Azurblaue Augen.
 

Tea sah ihn perplex an.

Ob es ihr nicht reichte, was sie bereits hatte ..? Wieso stellte er ihr so eine dumme Frage?

Was hatte sie denn bereits? Okay, sie ging in diesem Haus sehr oft ein und aus, um bei Mokuba zu sein, als Freundin und auch als Nachhilfelehrerin. Des weiteren tat sie sich offensichtlich gut daran seinem großen Bruder aus dem Weg zu gehen, in welchem sie sich allen Anschein nach nicht getäuscht zu haben schien.

Tea zeigte sich ein wenig beleidigt, als sie seinem Blick auswich.

Schön, dann eben nicht!

„Pah .. entschuldige, das ich deine Zeit verschwendet habe!“, zickte sie und zum ersten Mal zeigte sie ihm gegenüber endlich wieder die gewohnte Empörung, welche allerdings sehr berechtigt war.

Manchmal konnte er wirklich ein wenig netter sein, oder?

Doch daran würde sich wohl nie etwas ändern und genau das war es im Grunde auch, was sie dann und wann ein wenig ärgerte.

Was hatte sie ihm schon getan? Nun wo sie versuchen wollte wirklich mit ihm klar zu kommen, wollte er es einfach nicht zulassen.

Ja, natürlich .. sie vergaß .. offenbar brauchte er keine Freunde.

Idiot!

Tea machte auf ihrem Absatz kehrt, um schließlich wieder das Zimmer zu verlassen, damit er endlich seine Ruhe haben konnte, die er haben wollte.

Er sollte sich bloß nichts auf ihr Erscheinen einbilden ..

Am Ende verfluchte sie sich heimlich dafür, dass sie tatsächlich hier her gekommen war, um sich bei ihm zu entschuldigen, denn es hatte doch ohnehin kaum etwas gebracht.
 

„In der Tat.“, meinte er nur all zu trocken auf und hochnäsig wie eh und je besah er sich ihren Abgang.

Nachdem sie dann endlich ihn wieder alleine ließ, setzte er sich auf seinen Platz und blickte abermals zur Tür auf.

Sie durfte atmen, ein höheres Privileg durfte sich kaum jemand so unfreundliches wie sie in seiner Nähe nicht erhoffen.

Darüber hinaus legte er sie nicht um, für jedes dumme Wort ihrer überflüssigen Empörung,was wollte sie noch?

Das er hinter ihr her rannte mit Rosen und all dem Schwachsinn?

Seto hob seine beiden Brauen auf und lehnte sich um Stuhl zurück.

Dieser eine Gedanke eben.. würde er passen?

War es ein Stück vom Ganzen welches ein absurdes Bild schaffen würde welches er bisher so nie in Betracht gezogen hatte?

Sie empörte sich gegenüber Frauen in seiner Nähe und ähnliches.

Das was er ihr damals im Auto entgegen gezischt hatte, all dies waren einige die sie im Grunde nichts angingen und doch schien sie, wie seine harten Worte von damals ernst zu nehmen und eine Bedeutung zu schenken.

Langsam hob er eine Hand an seine Stirn und schloss die Augen.

Wollte sie am Ende doch eine von seinen nett geschimpften Betthasen werden?

Ein nervöses Lächeln fuhr über seine Lippen.

Welch amüsanter Gedanke..
 

Gut, das Kaiba seine absurden Gedanken für sich behielt, sonst hätte sie ihm vielleicht wieder eine Flasche oder etwas vollkommen anderes nach geworfen in der Hoffnung es würde ihn hart und schmerzhaft treffen.

Ziemlich gereizt maschierte Tea durch den großen und langen Flur, damit sie nun endlich den Weg zu ihrem nächsten Job antreten konnte, auch wenn sie nun wirklich keine sehr große Lust hatte, denn sie war unheimlich erschöpft ..

Doch ihr blieb nun einmal nichts anderes übrig, denn sie brauchte das Geld nun einmal, um ihren Traum finanzieren zu können.

Und sie würde einfach alles tun, um sich ihren Traum zu erfüllen .. einfach alles.

Ein leises Gähnen entrang ihrer Kehle, als sie das Grundstück des Anwesens nun verließ.

Heute war es wirklich ziemlich kalt und am liebsten wäre sie einfach nach Hause gegangen, um sich in ihr warmes Bett zu kuscheln ..
 


 

Wäre er doch nur nicht so schüchtern, so hätte er sich vielleicht Blair gegenüber bereits ein wenig mehr zugetraut, doch er wusste einfach nicht wie er es anstellen sollte.

Er traute sich ganz einfach nicht .. ob sie deswegen vielleicht sogar ein wenig enttäuscht war? ..

Hart schluckend sah er zu ihr und gleich daraufhin auf ihre roten Hände.

Das war die Gelegenheit! Verdammt, das war seine Chance!

Nervös ergriff er ihre Hand mit der seinen und hielt sie ganz fest.

Vielleicht sollten sie sich ein wenig beeilen und schneller voran laufen, dann würde sich Blair bei ihm zu Hause endlich wärmen können ..

Sein Herz schlug nervös gegen seine Brust, während er ihre Hand ganz fest hielt ..

Als sie endlich sein zu Hause erreichten, traten sie beide schnell ein und Mokuba führte Blair in sein Zimmer.

Und während sie ihre warme Winterkleidung auszogen, fiel sein Blick auf seinen Tisch auf welchem er Teas Handy entdeckte. Offenbar hatte sie es vergessen ..

Mokuba nahm das Handy an sich und bat Blair darum einen Moment auf ihn zu warten, während er warmen Kakao für sie kochen würde.

Auf den Weg zur Küche fiel sein Blick auf das Handy von Tea, welches er in der Küche vorerst auf den Tisch legte, damit er sich zuerst um den Kakao kümmern konnte.

Es dauerte seine Zeit und während er wartete, sah er aus dem Augenwinkel plötzlich seinen großen Bruder die Küche betreten, welchen er auch sogleich freundlich begrüßte.
 

Nachdem er endlich für einen Moment pausieren wollte hatte er zwar die Tür gehört die wieder zurück ins Schloss gefallen war, doch Mokuba hatte er nicht erwartet.

Denn er hatte Blair gehört die leider viel zu selten nur hier her kam.

Dem Mädchen gegenüber empfand er merkwürdiger Weise keinen Funken von Abweisung und er behandelte sie beinahe für seine Verhältnisse sehr freundlich.

Sie meinte es gut mit Mokuba und sie war sehr herzlich,wieso also sollte er sie weg jagen wollen?

„Alles in Ordnung bei euch?“,fragte er nur kurz auf und musterte Mokuba der lächelnd darauf hin nickte.

Nun wenn er es ihm sagte würde er es ihn mal glauben, nicht das plötzlich das große Liebesleben geplatzt war.

Das es so lange dauerte bis sie einander näher kommen würde, hatte er nicht wirklich geglaubt und doch sah er es.

Mokuba und Blair ließen sich sehr viel Zeit, doch war es jedem auf eine andere Art und Weise lieber.

Als er sich am Kühlschrank nun ein paar Leckerein zusammen suchte und zur Seite stellte konnte Mokuba erahnen auf was es hinaus laufen würde und zwar einem gut duftendem Haus welches den Hunger voran treiben würde.

Und während er also anfing vor zu bereiten was wohl nicht alleine gegessen werden würde, sobald Mokuba sich und Blair dazu bringen könnte nicht nur von Luft und Liebe zu leben, sah er auf und hielt inne als sein kleiner Bruder begann zu erklären was ihm in seinen Kopf herum geisterte.

Seto wand sich gänzlich von seinen Vorhaben ab und sah den Jüngeren deutlich überrascht an.

Eine Lohnerhöhung?

„Wieso sollten wir das tun, Mokuba?“,fragte er dann auf und meinte es wirklich ernst- also hieß es das er nicht von vorne herein dagegen zu sein schien.
 

Mokuba kam schnell auf Tea zu sprechen, welche seiner Meinung nach eine Lohnerhöhung wirklich nötig hatte, denn die drei Jobs, die sie im Moment insgesamt hatte, schienen sie wirklich sehr fertig zu machen.

„Tea braucht das Geld und ausserdem glaube ich das sie vor lauter Erschöpfung keine drei Jobs nachgehen kann .. wenn sie mir Geld bekommt, dann muss sie vielleicht nicht mehr so viel arbeiten, verstehst du?“, erklärte er dann mit besorgter Stimme, als er zu seinem großen Bruder aufblickte.

Ja, Teas Wohl lag ihm wirklich sehr am Herzen und schließlich wollte er nicht das sie sich tod schuftete ..

Sie hatte schon so viel für ihn getan .. so war es an der Zeit, das er auch etwas für sie tat.

Sie waren Freunde und er würde ihr wirklich sehr gerne helfen, weil er es einfach nicht mehr mit ansehen konnte sie so zu sehen wie sie sich in letzter Zeit gab.
 

Tief holte er Luft, rieb sich mit einer Hand die Stirn und schloss geschlagen seine Augen.

Tatsächlich schien er über Mokubas Vorschlag nach zu denken, denn sein heimlicher Versuch vor einem halben Jahr sich selbst zu gesprochen hatte er nicht aufgegeben.

„Arbeitet sie immer noch um das Geld für die Tanzschule zusammen zu bekommen?“, fragte er auf und blickte ihn dann endlich wieder an.

Gehört hatte er es damals so deutlich das er es bis heute nicht vergessen hatte können:

Dahinter stand ihr Lebenstraum.

Würde es nach wie vor um ihren Traum gehen würde er ihr sogar helfen wollen, und das gute daran war, er konnte Mokuba als Vorwand benutzen auf das niemand darauf kommen würde, das Seto selbst es war der damit einverstanden zu sein schien.

Der Ältere ging davon aus das Mokuba es einfach wissen musste denn so lange wie sie schon aufeinander gluckten war bestimmt das ein oder andere Mal etwas über Teas Zukunftspläne gefallen, nicht wahr?

Als Mokuba nun etwas irritiert wohl durch Setos Wissen auf nickte erwiderte er jenes.

Diese eine Bedingung sollte Tea erfüllen, nichts weiter würde er von ihr verlangen.

Sie sollte all ihre Energie weiterhin für ihr Ziel gebrauchen, dann wäre Seto mit dabei ihr die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.

Vielleicht würde man noch die ein oder andere Bedingung mit hin zu fügen, aber das musste ja im Moment noch niemanden stören~

Nachdem die Sache jetzt geklärt zu sein schien krempelte Seto seine Hemdärmel nach oben, während sein Seitenblick dem Jüngeren galt.

„Und was hattest du vor?“, fragte er mit einer gehobenen Braue und wollte ihn daran erinnern ja wohl nicht nur dem Gespräch wegen hier her gekommen zu sein, immerhin wartete ja noch ein Gast auf Mokuba.
 

Woher wusste Seto von ihrem Traum ..?

Etwas irritiert blinzelte er seinen großen Bruder mit schief gelegten Kopf an, denn er konnte es sich einfach nicht erklären. Von ihm hatte er jedenfalls noch nie etwas über ihren Traum erfahren.

Ob er es von Tea erfahren hatte? .. Unmöglich wo sich die beiden doch noch immer aus dem Weg gingen, oder?

Oder hatten sie in all der Zeit ein wenig mehr Kontakt zu den jeweils anderen? Wenn dem so war, so würde er sich natürlich sehr darüber freuen, allerdings konnte er es sich kaum vorstellen.

Erst als Seto in aus seinen Gedanken riss, wanderten seine Gedanken wieder zu Blair.

Mit hochroten Kopf rief er ein „Oh nein!“’ heraus und schnappte sich schnell die zwei Tassen Kakao, die er vorbereitet hatte.

Dann ging er mit dem warmen Kakao zurück in sein Zimmer, in welchem Blair auf ihn wartete.

Das hatte nun doch etwas länger gedauert, als gedacht ..

Und in all der Eile hatte er Teas Handy auf dem Küchentisch liegen lassen, obwohl er sie doch zu Hause anrufen wollte, um ihr Bescheid zu geben, dass sie ihr Handy bei ihnen vergessen hatte.

„Entschuldige ..“, sagte er, als er nun sein Zimmer betrat und Blair eine Tasse reichte, ehe er sich nun neben sie nieder ließ.

Der Kakao würde ihr ganz bestimmt gut tun ..
 

Die mit den blauen Haaren hatte ihren Mantel in der Zwischenzeit fort gehangen und spielte nun wartend mit ihrem Schal den sie noch um ihren Hals trug, weil sie es liebte den weichen Stoff um ihr Gesicht zu spüren.

Mit einem dicken schwarzen Pulli und einer blauen Jeans, dessen Saum nass war bis zu den Kniekehlen saß sie auf dem Sofa, welches in Mokubas nicht zu kleinem Zimmer stand.

Als er endlich wieder kam, schmunzelte sie auf.

Sie war in seiner Nähe absolut nur mit einem Honigkuchenpferd zu vergleichen, denn dort wo er war, musste sie lächeln.

Sie konnte gar nicht anderes als glücklich sein in seiner Nähe sodass sie den Kakao dankend an nahm, als er sich neben sie setzte.

„Hauptsache du bist da!“, meinte sie auf und nickte, während sie an dem dampfenden Kakao schüffelte.

Das Getränk roch lecker und sah genauso aus, würde es doch nicht so heiß sein..
 

Verlegen kratzte Mokuba sich an der Wange, als er nun in seine warme dampfende Tasse blickte.

Blair war wirklich sehr süß .. und obendrein auch noch unheimlich nett.

„Es hat ein wenig länger gedauert, ich hab’ mit Seto noch über Tea gesprochen, weißt du?“, erklärte er dann, als er nun wieder zu ihr hinblickte.

„Sie arbeitet in letzter Zeit so viel ..“, fuhr er noch fort, als er nachdenklich seinen Blick auf die ihm gegenüberliegende Wand richtete.

Schön, Seto mochte auch viel und hart arbeiten, doch selbst dieser schien allmählich seine Grenzen zu kennen, nachdem er dieses Jahr so schrecklich krank geworden war.

Er hatte Setos Einverständnis, nicht wahr? Zum Glück, dann würde Tea nicht länger weiteren Jobs nachlaufen müssen, um an Geld zu kommen, was ihr doch nur so wichtig war, um ihren Traum endlich leben zu können.

Welcome back [Valentinshipping XI]

Als es an der Tür läutete kam es ihr gar nicht gelegen.

Eigentlich hatte sie heute Abend noch etwas vorgehabt und war drei Stunden vorher endlich dabei sich dementsprechend zurecht zu machen.

Oder war es wieder dieser eine Irre der sich an ihrer Schelle vergriff?

Ihr Kleid lag schon über ihrem Bett, ihre Mantel hing schon außen am Schrank ihres Schlafzimmers.

Auch sie hatte endlich Urlaub und das wollte sie feiern.

Mit unordentlich aufgestecktem Haar die nach allen Seiten versuchten aus dem Knoten zu entfliehen, und Barfuß tabste sie eilig vom Schlafzimmer zurück ins Wohnzimmer um wieder im Bad zu verduften.

Trotz alledem war sie schon angefangen in ihren Vorbereitungen was man deutlich sah.

Ganz gleich wie unordentlich ihr Haar war, egal das sie nur in Unterwäsche durch ihre Wohnung stürmte, geschminkt war sie schon.

Rote Lippen, rote Nägel und betonte Augen blickten sie an, als sie in den Spiegel sah.

Und es schellte immer noch!

Genervt verdrehte sie ihre Augen und ging zu ihrer Haustür um den Knopf zu drücken der die Haustür unten im Treppenhaus öffnete.

Sie wohnte nicht im Erdgeschoss sodass ihr nervender Gast erst einmal die Treppen hinauf gehen musste um an ihre Wohnungstür zu gelangen.

„Na warte!“, murmelte sie nur, während sie sich ihren Morgenmantel über warf und nun mit einem roten Stöckelschuh bewaffnet sich an die Tür begab.

Wenn sie etwas nicht ab konnte, waren es nervende Männer.

Weniger noch konnte sie es dulden, wenn man sie in ihren Vorbereitungen für einen wundervollen Abend nerven wollte.

Als es dann endlich so weit war, das der Unbekannte Bekannte an ihrer eigenen Wohnungstür stand und klopfte, stand sie doch schon längst davor.

Sie hatte Urlaub, und einen schönen Abend vor sich, der Unglückswurm vor der Tür sollte sich bloß warm anziehen, oder besser schon mal den Krankenwagen für sich bestellen.

So riss sie über eilig die Wohnungstür auf und stand mit den Waffen einer Frau in ihrer Tür, tief Luft holend polterte sie durch das Treppenhaus welches ziemlich laut und genauso patzig mit dem Echo spielte wie sie es hinein warf.

„Du widerlicher kleiner schmieriger Wurm, wenn ich dich noch einmal hier wische dann ruf ich die Po-“, hielt sie inne und sah erschrocken zu dem Strauß voll von roter Rosen.

Überrascht weiteten sich ihre Augen und als sie nun hinter die Blumen sah, während ihr Echo immer noch die unausgesprochene Morddrohung durch das gesamte Haus schallen ließ, senkte sie ihre 'Waffe'.

Doch fallen lassen tat sie jene nicht, doch eilig nach Fassung ringend lächelte sie im Versuch zu retten auf.

„Cha- Chazz!“, sagte sie nur und versuchte nun etwas hilflos und in kommender Verlegenheit ihre fliehenden Haare zu ordnen.

Und langsam kam ihr ihr Spiegelbild zurück in den Sinn.

Dann sah sie ihn wieder an und trat erst jetzt zur Seite damit er hinein kommen konnte.

Nun, man sah ihr an, das sie noch gar nicht realisiert hatte das er wirklich wieder bei ihr stand.

Mit fliehenden Händen zog sie den Mantel enger um sich während sie die Tür hinter ihn wieder schloss und ihren Schuh leise zurück zu den anderen zig Paaren warf.

Sie sah ihn einfach an, wie er dort hinein trat.. in ihr Leben und war sprachlos.

Was..wieso?

Er war hier!
 

Als er ihre Wohnungstür erreicht hatte, klopfte er mit wild pochenden Herz an und schon im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen und Alexis begrüßte ihn mit wahrlich harten Worten, die allerdings nicht gegen ihn gerichtet zu sein schienen.

Da schien er aber noch einmal Glück gehabt zu haben, denn hätte sie ihn nicht rechtzeitig erkannt, so hätte er vermutlich ihren Schuh abbekommen und das mitten ins Gesicht!

Als er nun eintrat und darauf wartete, das sie die Tür hinter sich schloss, wandte er sich zu ihr herum um zu betrachten zu können.

Mit einem sanften Lächeln betrachtete er die Blonde ihm gegenüber, welcher er ungewollt viel zu lange seiner Meinung nach alleine gelassen hatte ..

Was war ihr in der Zeit widerfahren? Was hatte sie erlebt ..?

Und während er sie sich so ansah, vergaß er schon fast ihr den Straß Rosen zu überreichen.

Sie schien sich gerade her zu richten. Ob sie an diesem Abend bereits eine Verabredung hatte?

„Wen wolltest du da eben verjagen?“, brach er dann die Stille zwischen ihnen, welche sich unheimlich schnell aufgebaut hatte.

Dann ging er einen Schritt auf sie zu und reichte ihr die Rosen, deren Schönheit Alexis in nichts nach stand.

„Tut mir leid .. das ich so lange weg war ..“, entschuldigte er sich dann voll reue.

Ob sie wütend auf ihn war ..? Oder ob sie sich freute ..?

Oder hatte sie noch nicht wirklich realisiert, dass er wirklich wieder vor ihr stand?

Nun jedenfalls warf sie sich ihm nicht vor Freude in die Arme, oder stand ihm dies noch bevor ..? Schön wäre es jedenfalls ..

Eines stand für ihn jedenfalls fest. Wenn er das nächste Mal gehen musste, dann würde er Alexis erst einmal mitnehmen, denn ohne sie war sein Sein unerträglich ..
 

Als er ihr die Rosen reichte nahm sie diese etwas verblüfft entgegen.

Langsam senkte sie ihren Blick darauf und roch daran, wie herrlich sie dufteten!

Anschließend sah sie ihn an und nickte sacht auf, während sie an ihm vorbei in die Küche huschte um eine Vase zurecht zu machen.

Die Wohnung war unverändert groß und doch standen die Möbel unauffällig anderes gestellt.

Man sagte doch das man nach einer gescheiterten Beziehung seine Umgebung verändern sollte um keine all zu großen Erinnerungen daran zu haben was verloren war.

Während sie also die Vase suchte um den Rosen etwas Gutes zu tun, antwortete sie dem Wartendem:

„Ach, ist nicht so wichtig..ich verjage alles und jeden der mir zu nah kommt, mach dir keine Sorgen!“, sagte sie laut aus der Küche heraus und stellte die Blumen erst einmal auf den Küchentisch.

Wie schön sie waren!

Als sie dann endlich wieder zurück ins Wohnzimmer schwebte lächelte sie leicht auf.

Als wäre er nie fort gewesen.

Doch sie würde es noch früh genug erfahren wie sehr sie sich irrte, denn sobald gewisse Momente wieder zwischen ihnen sich ergeben würden, würde sie merken wie sehr die Sehnsucht sie hatte belogen.

Würde sie ein paar Blicke über seinen hübschen Körper riskieren, würde sie sehen was sie vermisst hatte.

Könnte sie in einem ruhigen Moment in seine Augen blicken, wäre alles in ihr in heller Aufruhr doch da sie im Moment wahrlich ganz woanders zu sein schien sah sie es nicht, ihre Freude.

„Dir sollte es lieber Leid tun dich kaum gemeldet zu haben, mein Hübscher!“, entkam es ihr auf dem Weg zwischen Tür und Angel.

So kam sie aus der Küche um kurz im Wohnzimmer zu verharren.

Flüchtig nickte sie ihm zu:

„Willst du dich nicht setzen?“, fragte sie dann auf und deutete auf das Sofa, das er seinen Mantel ausziehen sollte, würde sie ihn nicht mehr nahe legen, denn diese Geschichte hatten sie schon einmal erzählt.

Dann strich sie sich wieder die fliehenden Haare zurück, während sie nun dann endlich wieder auf dem Weg in das Schlafzimmer sich machte.

Die Tür hinter sich schließend holte sie kurz tief Luft.

Dann stürzte sie sich auf ihren Kleiderschrank und wühlte für das nächste Staffel laufen durch ihre Wohnung geeignete Dinge aus ihren Sachen heraus.

Hose und Pullover waren fluchs angezogen wobei sie beinahe um fiel.

Für den nächsten Moment hielt sie inne.

Chazz war wieder da.. und das nach so langer Zeit.. was machte sie hier verdammt?!!

So stolperte sie sich den Fuß stoßend an ihrem Bett vorbei wieder hinaus ins Wohnzimmer, sie schien wahrlich in Aufruhr zu sein und nun, jetzt endlich wohl wegen ihm.

Mit einem leichten Lächeln und einem verlorenen Kampf mit ihren noch ungestylten Haaren hüpfte sie dem Sofa entgegen auf dem sich der andere ja dann doch endlich gesetzt hatte.

Und da sie eben jegliche Dinge gen Boden geworfen hatte die sie nicht gebraucht hatte für ihre Zeremonie heute rutschte sie auf einen der Gegenstände aus und fiel erschrocken auf rufend dort hin, wo der andere eben noch Platz genommen hatte.

„Uwah~!“

Okay,sie hatte ihn begrüßen und endlich empfangen wollen,aber doch nicht so direkt und stürmisch!
 

Etwas verdattert stand er da und sah ihr einfach nur nach, während sie hier herum wuselte und da herum wuselte.

Sie verjagte alles und jeden der ihr zu nahe kam ..? Sollte er sich dieser Aussage wegen nur freuen, oder sich lieber schnell Sorgen machen?

Als er sie schließlich auch noch mein Hübscher nannte, schien es gänzlich um ihn geschehen.

Er war .. ihr Hübscher ..?

Ob er nun wollte oder nicht: er wurde ein wenig rot. Und kaum das sie ihm darum gebeten hatte sich zu setzen, hüstelte er verlegen und betrat nun endlich selbst das Wohnzimmer, um sich auf die Couch sinken zu lassen, während er langsam seinen Mantel auszog.

Und schon wieder war Alexis verschwunden. Nun, eigentlich wollte er sie durch seine Wiederkehr nicht verjagen, was er offensichtlich tat ..

Als sie dann allerdings endlich wieder zurückkehrte, schenkte er ihr ein Lächeln, ehe er erschrocken mit ansehen musste, wie sie plötzlich ausrutschte und ins Stolpern geriet.

Und ehe sie fallen konnte – und zwar mitten auf ihn! – stand er schnell auf, um sie noch rechtzeitig auffangen zu können.

So landete sie also geradewegs in seinen Armen und Chazz konnte kaum den Drang widerstehen sie nicht fester in seine Arme zu ziehen.

So hielt er sie fest und schloss sanft seine Arme um ihren Körper, während er sein Kinn auf ihre Schulter bettete und dabei seine Augen schloss.

Oh, er hatte sie so sehr vermisst ..

Es fühlte sich einfach viel zu gut an, so dass er sie kaum wieder los lassen wollte.

Sie schien nahezu perfekt in seine Arme zu passen.

„Ich hoffe, das du mich nicht auch verjagen willst ..“, flüsterte er leise nahe ihrem Ohr, während er den Moment sichtlich zu genießen begann, während er ihren Duft einatmente, welchen er ebenso sehr vermisst hatte.
 

Die Umarmung geschah, aber von seiner Seite aus was nicht geplant gewesen war.

Etwas verblüfft über seine Reaktion hing sie in seinen Armen und brauchte einen Moment um sich auf zu richten.

Nun also konnte sie sich aufrichten aber nicht verschwinden denn sie wurde fest gehalten.

Langsam hob sie ihre Arme und umschloss seinen Körper.

Es war merkwürdig, das er wirklich hier war, denn eigentlich hatte er sie viel zu lange alleine gelassen.

Mit schwerem Herzen schloss sie die Lieder und holte kurz, leise sehr tief Luft.

Ihre Schwärmerei ihm gegenüber war verflogen und sie hatten beinahe dort weiter gemacht wo sie vor seiner Ankunft damals aufgehört hatte.

Zwar hatte sie nicht mehr all zu viele One Night Stands gehabt und doch hatte sie einige erlebt.

Chazz sollte keines werden, deshalb hatte sie ihn immer wieder von sich gejagt gehabt damals.

Ihre leichte Verliebtheit war wohl gegangen, die die sie damals hatte weinen gelassen wegen ihm.

Und Chazz würde eine Zeit brauchen um sie daran zu erinnern weshalb sie um ihn geweint hatte und warum sie sich duelliert hatten.

Und deshalb war er hier, weil er gewonnen hatte was sie nach so langer Zeit jedoch nicht mehr stören sollte.

Es war merkwürdig das er hier war und das sie sich in den Armen lagen so wie so.. und er liebte sie immer noch.

„Nein, du kannst ganz prima von alleine auftauchen und verschwinden.“, sagte sie leise wie er, doch nicht so nah an sein Ohr auf.

Es war etwas beklemmend ihn so nah an sich zu spüren, er war zu lange fort gewesen für das, was sie taten.

Und sie merkte, das ihre Verliebtheit erst wieder kehren müsste auf das sie es genießen würde mit roten Wangen.

Aber Chazz wäre nicht Chazz wenn er doch immer um sie kämpfen würde, oder?

Langsam löste sie sich von ihm und nahm sein Gesicht in ihre Hände.

Ihre Nasenspitze legte sie an die seine und sah ihm in die Augen.

„Aber im Moment bist du ja wieder da~“, flüsterte sie dann gegen seine Lippen und löste sich elegant wie auch Dreist wieder von ihm.

Wenn er wollte sollte er versuchen sie wieder ein zu fangen, er müsste es nicht gleich versuchen denn wenn er vor hatte länger zu bleiben würde er doch noch oft genug die Chance bekommen, nicht wahr?
 

Nichts hatte sich ihr gegenüber verändert. Er liebte sie noch immer. Er hatte in den letzten Monat sehr oft an sie denken müssen; er hatte sie wirklich sehr vermisst.

Und sie?

Würde er wissen, wie sie die letzten Monate verbracht hatte und das es ihr im Gegensatz zu ihm sehr leicht gefallen war sich von ihm abzulenken, so hätte er sich seine nächste Frage lieber doch gespart:

„Wie hast du die letzten Monate verbracht ..?“, fragte er sie, als sie sich voneinander lösten.

Erst dann ließ er sich zurück auf die Couch sinken, um ihre Worte zu kommentieren.

Er hatte nicht nur vor länger zu bleiben .. er würde für immer bleiben!

„Im Moment bin ich wieder da .. und dabei wird es auch bleiben!“, sagte er dann mit einem leichten Grinsen auf seinen Lippen.

Ja, dies war sein ‚Preis’ gewesen, nachdem er sie vor einem halben Jahr in ihrem Duell besiegt hatte.

Er würde den Teufel tun und wieder verschwinden – jedenfalls nicht ohne sie.

Verdammt, er war verrückt nach ihr, das wurde ihm in jenem Moment wieder sehr bewusst, in dem sie ihm so nahe kam.

Mit leicht geröteten Wangen saß er nun also da und sah sich in ihrem Wohnzimmer um.

Es waren gerade Ferien, nicht wahr?

Was ein Glück für ihn. Dann blieb ihm die Anwesenheit von Blair wohl erspart und er könnte die Zeit mit Alexis endlich in vollen Zügen genießen ohne dabei den Worten des nervigen Mädchens lauschen zu müssen.
 

Tja, wie sie die Monate verbracht hatte?

Häufig sehr einsam.. manchmal auch gemeinsam in ihrem Bett.

Den Teufel würde sie tun ihn jetzt, wo er endlich wieder zurück gekehrt war es zu beichten.

Dabei gab es nicht einmal Reue, denn verlobt oder ähnliches waren sie nicht, und darüber hinaus.. nicht nur das seine Reise eine ohne Ende gewesen war, er hatte sich kaum bei ihr gemeldet, eigentlich so gut wie gar nicht.

Da rief ja eher ihre Mutter an, als das Chazz Zeit gefunden hätte sich zu melden.

Und was sie heute Abend vor gehabt hatte?

Der gestrige Elternabend wäre eine schlechte Ausrede gewesen, denn alleine ihrem Make- Up nach zu urteilen hatte sie ganz andere Ziele im Sinn als die Eltern ihrer Schüler zu begrüßen.

Dabei stand sie nicht einmal mit gestylten Haaren nun bei ihm, weniger noch wusste er von dem Kleid auf ihrem Bett.

Und da, wo er dann erwähnte bleiben zu wollen fiel ihr dann doch ein, jemanden Absagen zu müssen.

Etwas stockend erst nickte sie auf und wand sich von ihm, um ihr Telefon zu suchen welches praktischer Weise nicht in der Ladestation stand.

Nachdem sie es gefunden hatte musterte sie ihn noch mal für einen Moment.

Und ob sie es nun wollte oder nicht, das er wirklich hier war sah sie zwar, aber spüren konnte sie es noch nicht, vielleicht hatte er sie zu lange warten lassen?

Seine Worte kommentierte sie lediglich mit einem fast betrübten Schmunzeln.

Damals.. hatte er ihr mehr als einmal das selbe versprochen es war schwer es ihm jetzt noch zu glauben wo er doch so eben nach so vielen Wochen zurück gekehrt war.

Mit einem kurzen Telefonat, welches sie zwischen Wohnzimmer und Bad führte, sagte sie ihren Freundinnen ab, mit denen sie eigentlich hatte den Urlaub hinein feiern wollen.

Als man fragte was denn auf einmal dazwischen gekommen sei, holte sie kurz tief und streng Luft.

Und als weitere Frage kam dann, welcher ihrer Schätze denn einen Nachschlag suchen wollte bei ihr, auf das sie ihn denn gewähren lassen wollte.

Verlegen lachte sie auf.

Nachschlag? Chazz?! Da passte etwas ganz und gar nicht einander und doch sah sie den anderen, der dort ahnungslos saß einen Moment an.

Aber es stimmte leider, denn er war hier, kam immer wieder obwohl er niemals etwas bekommen hatte der arme Prinz..

„Jemand wichtiges!“, sagte sie dann nur auf und legte anschließend auf, denn wer es am Ende war, war doch egal oder? Auf jeden Fall sollte es niemanden etwas angehen.

Im Bad nun verharrend betrachtete sie sich im Spiegel und noch war ihr gewissen ohne Schuld.

Als sie sich dann zurück ins Wohnzimmer begab setzte sie sich auf die Arm lehne der Sitzgelegenheit auf der Chazz weiterhin ruhte.

Und hey, er hatte sogar freiwillig und ganz von alleine seinen Mantel aus ziehen können.

Als sie ihn nun so ansah, sah sie ihn etwas skeptisch an.

Mit gehobener Braue musterte sie ihn nun offensichtlich und ohne Charm.

Was trug er denn nun auf einmal?

Das was ihn nun kleidete war nicht wirklich das, was sie kannte oder erwartet hätte.

Ein leichter dennoch nicht viel zu steifer oder arroganter Anzug schmückte ihn.

So wie Chazz ihn trug nahm es ein wenig die Schärfe aus dem Ernst heraus die einem Mann ein Anzug nun Mal verlieh.

Lief er jetzt immer so herum, weil er nun seinen gerechten Anteil erhalten hatte an Respekt und Firma?

Ihr Abend würde heute wohl hier enden, denn sie wusste nichts von Chazz Einfall sie aus führen zu wollen.

Auf jeden Fall war sie schon einmal geschminkt während ihre Haar unmöglich wirr versuchten aus dem losen Zopf zu flüchten.
 

Chazz mochte sie sehr lange alleine gelassen haben, doch schließlich war er nicht einfach so verschwunden.

Er hatte sie wie schon einmal gefragt, ob sie nicht mit ihm kommen wollte, doch wollte sie es nicht, was er nicht anders erwartet hätte – leider.

So saß er also nun hier und beobachtete sie einfach nur eine Weile, während er allmählich zu erahnen begann, dass sie an diesem Abend bereits ausgehen wollte.

Doch mit wem ..?

Nun wer auch immer es sein sollte .. diese Person schien durch ihn ersetzt zu werden, was ihn sehr erleichterte.

Und als sie sich nach einiger Zeit endlich wieder zu ihm gesellte, konnte er ihren eingehenden Blick deutlich auf sich spüren.

Als er zu ihr hinauf blickte, trafen sich ihre Blicke und er lächelte sie abermals an.

Ungewohnt ihn so oft lächeln zu sehen, doch schließlich war er unendlich froh endlich wieder bei ihr sein zu dürfen.

Und dann war es endlich an der Zeit ihr von seinen Plänen zu berichten, nicht wahr?

„Darf ich dich heute Abend ausführen, Lex?“, fragte er dann, als er sie ansah.

Ein schöner Abend .. nur sie alleine und das ganz ohne Blair.

Er hatte es damals schon tun wollen, doch hatte sich einfach nicht mehr die Gelegenheit dazu ergeben, ehe er nach Hause zurückkehren musste.
 

Die Blonde saß einfach dort und sah ihn schweigend an während sie sich fragte wie lange es wohl dauern würde bis sie wirklich begriff das Chazz Princeton wieder bei ihr war und es wohl auch wollte.

Sein Lächeln wirkte fremd, die Erinnerung daran war leider fast verblasst über die Zeit sodass sie es gerne wieder sah um sich daran zu erinnern wie hübsch es sein konnte wenn er für sie lächelte.

„Ich denke nicht das ich heute Abend etwas anderes vor haben werde.“, meinte sie dann Schulter zuckend auf und begann den Zopf zu lösen auf dass ihre Widerspenstigen Haare endlich frei über ihre Schultern sich fallen lassen durften.

Dann sah sie an sich herab und seufzte theatralisch auf.

„Dann muss ich mich ja richtig ins Zeug legen, sonst stiehlst du mir ja noch die Schau mit deinem Aussehen~“, säuselte sie scheinbar geschlagen auf während sie sich nun wieder aufstellte und an sich herab sah.

Gewöhnlicher Pulli, gewöhnliche Hose.

Und ihr Kleid im Schlafzimmer?

Nun eigentlich war es für einen anderen Grund gedacht doch würde sie mit jenen nun ausgehen können?

Niemals dazu war es viel zu.. offensichtlich.

Sie brauchte keinen anderen Mann heute Nacht mehr neben sich wissen müssen, auf das sie sich etwas anderes aus dem Kleiderschrank zusammen suchen wollte.

Um seiner wenigstens Ebenbürtig zu sein wo es kaum zu schaffen war ihn zu übertreffen und das als Frau!

Hatte sie ihm so eben ein Kompliment gemacht? Vielleicht, würde sie ihn allerdings noch spitzfindig mit einem Cosenamen rufen, wäre Chazz ihr wohl schneller und enger zurück an den Rockzipfel gefolgt als beabsichtigt.

Als sie zu ihm sah, bemerkte sie das sie so eben ihn doch gelobt hatte für sein Aussehen.

„Aber ob du dann wirklich für immer bleiben kannst muss ich mir noch überlegen, neben deinem Glanz werde ich ja dann niemals ankommen können, das könnte ich nicht verkraften.“, setzte sie dann nach und nun war kein Kompliment darin zu erkennen, sondern ein klein wenig Stichelei kam hinzu.

So wand sie sich ab, bevor er nicht nur neben Worten sondern auch mit taten zurück schlagen würde.

So spazierte sie zurück ins Schlafzimmer dessen Tür sie allerdings offensichtlich offen stehen ließ, nicht um ihn dazu zu bringen zu spannen, nein sie zog sich gar nicht mal um.

Denn sie würde sicherlich eine halbe Ewigkeit brauchen um ihre Kleidung zurecht zu finden für heute und als sie dann im Schlafzimmer stand hing sie eilig ihr lockendes Kleid zurück in den Schrank, nicht das er es noch an ihr sehen wollte..
 

Chazz kommentierte ihre Bemerkungen lediglich mit dem rollen seiner Augen.

Offenbar hatte sie sich heute Morgen eine ordentliche Portion Sarkasmus auf ihr Butterbrot geschmiert.

Lustig fand er ihre ‚Witze’ allerdings nicht.

Dann würde er also hier auf sie warten, bis sie schließlich wieder zurückkehren würde, wobei er ihr nachsah und sogar von seinem Sitzplatz aus in ihr Schlafzimmer hinein schielen konnte.

Er konnte nicht genau erkennen was die da nun eigentlich tat, dafür war ihm die Tür zu ihrem Zimmer im Weg, doch er konnte erkennen, dass sie nachdenklich ihren Kleiderschrank zu betrachten schien.

Wusste sie etwa nicht was sie anziehen sollte? Wenn sie an diesem Abend ohnehin ausgehen wollte, hatte sie sich dann nicht bereits etwas zurecht gelegt, was sie anziehen wollte?

Eigentlich hatte er gedacht, dass Frauen da immer ein wenig mehr Sturktur in ihre Planung einbrachten, um am Ende nicht überfordert vor ihrem Kleiderschrank zu stehen.

Vielleicht konnte er ihr ja helfen?

Langsam stand Chazz also auf und folgte Alexis in ihr Schlafzimmer.

Und ehe sie sich hötte empören können, warf er auch schon einen Blick über ihre Schulter in ihren Kleiderschrank.

„Wieso ziehst du kein Kleid an? Du würdest darin bestimmt traumhaft aussehen!“, bemerkte er dann, als er nun zu ihr hinblickte.

Dort in ihrem Kleiderschrank hing mehr als nur ein Kleid, doch er konnte ja nicht ahnen, dass sie gar kein Kleid anziehen wollte.

Sie zögerte ..

Okay, er hatte ihr einen kleinen Tipp gegeben und nun würde er sich wieder zurückziehen, um sie alleine mit ihrer Entscheidung zu lassen, nicht wahr?

So ging er also wieder zurück ins Wohnzimmer und entschied sich dort auf sie zu warten und er wartete wirklich lange ..

Nun ja, sie hatten Zeit .. der Abend hatte noch nicht wirklich begonnen und ausserdem hatten sie doch auch die ganze Nacht Zeit.

Dennoch konnte er es kaum noch abwarten.

Dieser Abend würde bestimmt wundervoll werden und er würde ihn in vollen Zügen genießen.
 

Jetzt hatte sie einen Rat bekommen was die Sache kaum einfacher machte, denn welches Kleid war denn Kleid genug?

Sollte er doch warten, am Ende würde ihm dann wohl doch das Ergebnis zu sagen,hoffte sie.

Das er nun warten musste war seine Entscheidung gewesen und mit einem schwerem Herz griff sie dann nach einigem Hin und noch mehr Her in den Schrank um sich ein dunkles Kirschrotes Kleid endlich zu ziehen.

Wo sie schon Make Up in einem ähnlichen Ton trug konnte sie sich dazu überreden denn ansonsten würden sie heute sicherlich nicht mehr aus dem Haus kommen.

Eine schwarze blick dichte Strumpfhose jedoch verdeckte ihre makellosen Beine.

Wie spät es wohl mittlerweile geworden war?

Endlich kam sie wieder aus dem Schlafzimmer und als er sich um wand um sie zu begutachten, winkte sie eilig ab und mit den Worten:

„Noch nicht!“, hüpfte sie eilig ins Bad.

Nein, wenn er schon so geduldig, was sie verwunderte, warten konnte sollte er es gefälligst auch ganz schaffen sich darin zu üben.

Nun musste sie nur noch ihre Haare ein wenig auf Vordermann bringen was nicht das größte Problem war.

Und noch eher sie sich im klaren war ob es ihm gefallen würde oder nicht, stand sie am Ende ihres gelungenen Experimentes wie sie fand dort vorm Spiegel und hatte große weite Locken, weit über ihre Schultern fallen.

Sie waren nicht zu extrem oder auffällig, dennoch sah es ziemlich nett aus.

Ob es ihm gefallen würde?

Nachdem sie nun an sich hinab sah und ein wenig hier und dort in ihrem Gesicht versuchte zu erneuern nickte sie sich selbst zu.

Ja, so würde sie doch prima an seine Seite passen.

Mächtig stolz auf ihr Wunderwerk innerhalb kürzester Zeit schloss sie das Bad wieder auf und kam endlich hinaus.

War es okay das er wieder da war?

Vielleicht müsste sie es gar nicht mehr heraus finden und wusste es schon?

Nun was sie wusste war, das er ihr leider wie ein Fremder vor kam, aber vielleicht und so hoffte sie, war es nur am Anfang so.

Drei Jahre waren lange gewesen, ein halbes Jahr hatte sich beinahe genauso ewig nach seiner Anwesenheit an gefühlt.

Ja, sie hoffte inständig darauf das sie bald wieder sich seiner Bewusst werden konnte denn sie hatte ihn vermisst, sie wusste es, dennoch das fühlen blieb im Moment noch aus.
 

Gelangweilt saß er da und starrte Löcher in die Luft, bis Alexis endlich das Zimmer betrat.

Natürlich gelang es ihr sofort seine Aufmerksamkeit für sich zu bestimmen.

Chazz stand sofort auf und besah sich die Schönheit von oben bis unten.

Sie war wirklich hübsch .. ihr Anblick war Atemberaubend, doch eine Kleinigkeit fehlte da irgendwie noch ..

Nachdenklich betrachtete er Alexis mit schief gelegten Kopf, ehe ihm die passende Idee einfiel – natürlich!

Kurz wandte er sich um und nahm einer der roten Rosen aus der Vase auf dem Tisch hinter ihm.

Er kürzte den Stängel der Rose mit seinen Händen, woraufhin er sich sogar beinahe in den Finger stach, ehe er nun mit jener Rose in seiner Hand auf Alexis zu trat.

„Das macht es perfekt ..“, sagte er leise, als er ihr die Rose behutsam hinter ihr Ohr steckte.

Oh ja, wirklich perfekt!

Lächelnd besah er sich die Schönheit direkt vor ihm, ehe er ihr nun seinen Arm anbot.

„Wollen wir dann?“, fragte er schließlich und konnte es selbst kaum erwarten ihren gemeinsamen Abend endlich beginnen zu lassen.
 

Nachdem die Blonde nun auch seinen Maßstäben gerecht wurde, schmunzelte sie leicht auf und schüttelte leicht den Kopf.

Chazz war wie er war und daran würde sie nichts ändern wollen denn es war gut so wie er sich gab.

Und wenn er dann selten genug begann ein wenig sein Benehmen auf Vordermann zu bringen, ließ es sich noch ein wenig besser an fühlen neben ihm zu stehen.

Auch wenn es nur sehr selten war, so hatte sie doch das Wissen um seine gute Schule ab und an erkennen dürfen und welche Frau ließ sich so etwas nicht gerne gefallen?

Einen Mann mit Anstand fand man nicht mehr all zu häufig und doch schien Chazz einer der seltenen Glücksgriffe zu sein der zumindest wusste wann es auf was an zu kommen schien.

Nachdem sie sich ihren Mantel über gezogen hatte, den Schal und die Handschuhe vergaß und in ihre hohen geliebten Schuhe geschlüpft war, kam sie endlich dazu ihn zu begleiten.

Nachdem sie ihre Haustür abgeschlossen hatten und nach dem hinab wandern im Treppenhaus nach draußen kamen, zog sie sich den Mantel, den sie schon zugeknöpft hatte, etwas enger um sich herum.

Der Wind an ihren Beinen ließ sie auf frösteln, die Strumpfhose war nun leider doch kein Hosenersatz.

So kam es, das sie sich ein wenig enger an seinen Arm zu ihn heran zog.

Zu einem um vielleicht nicht all zu sehr zu frieren und zum anderen keinen Fall zu riskieren der bald drohte durch Glätte und den wohl unpassendsten Schuhe die Frau tragen konnte.

Wer schön sein wollte musste eben leiden und vielleicht wollte sie heute Abend besonders für ihn gelitten haben, denn immerhin war er tatsächlich zurück gekehrt nach all zu langer Zeit wieder in ihr Leben geplatzt.

Auch wenn es abgemacht gewesen war, das zurück kehren sollte, so wollte sie ihn doch belohnen das er tatsächlich hier stand, wieder in ihrem Leben.

Den Blick gen Boden um auch ja nicht zu fallen, wand sie sich fest an seinen Arm und an seiner Seite.

„Oh je~ oh je!“, jammerte sie nur als sie bemerkte wie glatt der Bürgerteig doch noch geworden war über den kalten Tag.

Kleine Atemwolken entstiegen den Menschen die sich noch nach draußen wagten, besonders jenen ohne Schal.

Wohin wollten sie denn nun eigentlich? Kannte Chazz sich hier etwa aus?

Doch sie würde schweigen, frieren und weiter stolpern denn alleine ein kleiner Spaziergang, so zusammen konnte doch beinahe genauso herrlich sein wie ein gemeinsamen Dinieren oder?

Ihrer Meinung nach war das hier schon viel wert, vor allen wenn sie nicht fallen würde, wäre ihr Abend doch schon gerettet.

Vielleicht sollten sie sich auch einfach ein Taxi nehmen, doch als Chazz ihrer Meinung nach beinahe zielbewusst einen für sie noch unergründlichen Weg anstrebte ging sie davon aus, das er beinahe wüsste wohin er sie denn heute ausführen wollte.
 

Chazz teilte ihre Meinung, doch verraten würde er es ihr nicht.

Konnte es nicht unheimlich romantisch sein gemeinsam durch einen verschneiten Abend zu spazieren?

Kurz sah Chazz zu ihr hin, nachdem sie den glatten Boden unter ihren Füßen zu kommentieren begann.

„Keine Angst. Wenn wir ausrutschen und fallen, dann wenigstens gemeinsam!“, witzelte er mit einem Grinsen auf seinen Lippen.

Er hatte ein feines Restaurant in der Nähe ausgesucht. Zwar war er noch niemals in einen der vielen Restaurants in Domino gewesen, doch sich zu inforimieren war natürlich nicht schwer.

Es dauerte nicht lange bis sie die Innenstadt und somit auch das Restaurant erreichten.

Dort wurden sie freundlich begrüßt und zu ihren Plätzen gebeten, die er natürlich zuvor reserviert hatte.

Ehe Alexis sich aber setzen konnte, ging er um den Tisch herum, nahm ihr ihren Mantel ab und rückte ihr den Stuhl zurecht, so wie es sich eben nun einmal gehörte.

Ja, er mochte ein überheblicher Geselle sein, dennoch hatte er so etwas wie Anstand niemals verlernt.

Und ausserdem war er ein Gentleman – durch und durch.

Erst nachdem Alexis nun Platz genommen hatte, ließ sich Chazz auf seinen Stuhl sinken.

Die Atmosphäre gefiel ihm sehr, noch schöner war allerdings zu wissen, dass Alexis ihm gegenüber saß ..

Das war das erste Mal .. das sie so miteinander ausgingen ..

Freundschaft auf Pump [Azureshipping V]

Das er selbst die Tür nicht öffnete lag nicht etwas daran das er noch arbeitet oder verschnaufen wollte, sondern einfach daran das er sich selbst lieber bekochte als das er es jemand anderes überließ.

Neben der Wärme und dem beinahe schon gemütlichen Ambiente welches sich Abends hier in dem stilvoll eingerichteten Anwesen ergab, mischte sich noch ein Hunger treibender Geruch.

Der Schnee war gefallen und nur hier und da sah man etwas glitzerndes im Haus stehen oder hängen.

Nicht das Seto sich als Weihnachtsfreak entpuppte es waren eher die Anstellten und das drängen von Mokuba die es etwas festlicher haben wollten.

Einen Tannenbaum hatten sie hier nicht stehen.

Dafür stand jedoch eine solche draußen auf der Terrasse, die sich hinter der großen Fensterfront ergab die im Wohnzimmer sich finden ließ.

Bald müsste er wohl Mokuba und Blair dazu bringen sich draußen hin zu stellen und diesen zu schmücken, auf das es ihnen gelingen möge.

Ob sie ihren Weihnachtsschmuck nachträglich auch noch in der Wohnung verteilen wollten?

Während er sich so seine Gedanken machte verbrannte ihm beinahe sein Essen, das es ihn auf fluchen ließ.

Als sich dann auch noch einer der Bediensteten in die Küche traute flog ihn beinahe treffend der Kochlöffel aus der Hand.

Es gab eine einzige Regel in diesem Haus und die war, das man sich niemals dort aufhalten sollte mit Worten, wo der Hausherr sich aufhielt, denn das endete nur in bösen Worten.

Nachdem sich die Angestellte dann auch eilig, ihrer Gesundheit wegen verzog schnaubte er bloß empört auf und war froh doch noch gerettet zu haben was beinahe missraten.

Als dann auch noch die Dreistigkeit bestand abermals zu nerven wand sich Seto gereizter um und erkannte jemanden unerwartetes in der Küchentür.

„Was willst du denn nochmal hier? Mokuba hat Besuch.“; meinte er knapp auf und das an Tea gewandt die ziemlich zu frieren schien mit ihren roten Wangen, die ihn nicht entgangen waren.
 

Ein entnervtes Stöhnen entrang ihrer Kehle, als sie die Haustür hinter sich zu schlug und hinaus auf die Straße stampfte.

Zu Hause konnte sie ihr Handy nicht finden; an der Arbeit hatte sie es auch nicht liegen lassen ..

So kam nur noch ein Ort in Frage, doch warum musste sie heute schon wieder dorthin kriechen?

Nicht das sie gerne dort war .. aber ..

Seufzend schritt Tea durch den Schnee heran. Es war bereits dunkel geworden und sehr sehr kalt.

Ziemlich durchgefroren erreichte sie das Anwesen, in welchem sie nur schnell ihr Handy suchen wollte, um anschließend auch gleich wieder zu verschwinden.

Das ein merkwürdiges und doch verlockendes Angebot auf sie warten würde ahnte sie nicht..

Als sie an der Tür schellte, öffnete ein Bediensteter ihr die Tür und bat sie anschließend hinein, nachdem sie sagte sie wolle nur kurz zu Mokuba, um ihr Handy zu suchen ..

Hier war es wundervoll warm; richtig angenehm im Gegensatz zu der Kälte dort draußen.
 

Tea stand dort und hielt ihre Arme fest um ihren Körper geschlungen, denn sie fror immer noch ein wenig, wobei sie Gott sei Dank endlich ein wenig aufzutauen schien.

„Ich weiß, das er mit Blair verabredet ist ..“, erwiderte sie ungewohnt ruhig auf seine Worte und hob auch schon im nächsten Moment abwehrend ihre Hand, um ihm die nächsten Worte abzuschneiden, die gewiss folgen würden in der Art wie:

‚Was hast du hier dann verloren?’ oder ‚Verschwinde gefälligst!’.

„Ich glaube ich habe mein Handy hier verloren ..“, erklärte sie dann, als ihr Blick durch die Küche wanderte.

Als sie nur knapp den Küchentisch überflog, entdeckte sie auch schon das Objekt ihrer Begierde.

„Ah, da ist es ja! Zum Glück!“, freute sich Tea, als sie einige Schritte in die Küche hinein schritt, um ihr Handy erreichen zu können.

Somit hatte sie sich also nicht geirrt. Sie hatte es ihr vergessen ..

Und bisher war der Weg zurück in dieses Haus auch gar nicht so schlimm gewesen, denn Kaiba schien bislang noch nicht die notwendigkeit darin zu sehen sie mit seinen Worten erschlagen zu wollen.
 

Mit Worten erschlagen konnte er sie noch oft genug und sie sollte sich bloß nicht einbilden das er es gegen der Zeit um Weihnachten vernachlässigen würde nur weil es nach Weihnachten ging.

Während ihre Kampfkraft wohl geschwächt war von dem Wetter heute schob er sein endlich beendetes Gericht vom Herd und stellte es, wie sollte es auch anderes sein, zufällig auf den Tisch, dorthin wo Tea doch gerade ihr Handy ergriff.

Seto war kein Mensch großer Worte, doch der Gedanke an den dümmsten aller Sprüche, ob sie sich nicht noch einen Moment aufwärmen wollte bevor sie zurück in die Kälte musste, ließ selbst ihn müde auf schmunzeln.

Wie eindeutig zweideutig und überaus bescheuert dieser Spruch doch sein konnte.

Und als er sich dann zu Tea gesellte, ja es gab wohl noch Wunder, vielleicht sogar an Weihnachten, blickte er neben sich zu ihr.

So nahe waren sie sich seid einer halben Ewigkeit nicht mehr gewesen und bis heute Mittag hatte er den Grund auch erfahren gehabt.

„Hast du noch einen Moment Zeit um zu bleiben?“, fragte er kurz interessiert auf und begann nun nachdem er seine Pfanne auf den Tisch gestellt hatte diesen zu decken, eindeutig für eine Person.

Sollte er vielleicht auch noch für eine zweite decken um ihr die Entscheidung ab zu nehmen?

Ein Versuch war es wert und zur Not hätte er sich mit Mokuba aus der Affäre ziehen können, wenn sie nicht wollte.

So stand der Tisch nun gedeckt für zwei Personen dort und schien nicht nur noch auf Seto sondern auch auf Tea zu warten.

Der Spruch von wegen auf wärmen würde jetzt nicht fallen, dennoch hatte er ihr ansehen können an den roten Wangen und den ebenso verfärbten Fingern das es kalt sein musste auf ihren Weg.

So also wartete er noch stehend ab auf was sie sich nun einlassen würde, auf die Kälte die schon gierig wartete sie erneut zu küssen oder, auf ein warmes Essen, vielleicht sogar einen warmen Kinder Kakao, der seiner Meinung nach nicht nur Blair und Mokuba glücklich machen konnte sondern auch prima die braun haarige.

All dem stand jedoch etwas zuvor, was er Mokuba abnehmen würde und zwar die frohe Kunde einer Gehaltserhöhung und nach Seto würde es um viel mehr gehen, nämlich ihren Traum.
 

Tea blinzelte einige male. H-Hatte sie sich da soeben verhört oder hatte er sie tatsächlich gefragt ob sie noch bleiben wollte?

Moment mal .. wer stand hier gerade noch einmal neben ihr?

Ungläubig sah Tea ihm nach, während er ein nein zwei Teller und Bestecke auf den Tisch deckte.

Seto Kaiba fragte ausgerechnet sie, ob sie noch etwas bleiben wollte?

Sie konnte es nicht glauben, weniger noch fassen!

Hatte er heute seinen sozialen Tag an welchem sie sich nicht anhören musste, dass sie seine Zeit vergeudete? Oh, diesen Tag musste sie sich später unbedingt im Kalender ankreuzen!

Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen.

Das alles kam ihr unheimlich gelegen. Zum einen würde sie sich noch ein wenig aufwärmen können und zum anderen war sie ohnehin sehr hungrig, nach diesem langen Tag und der noch härteren Arbeit heute ..

„Gerne!“, erwiderte sie dann endlich, als sie sich gewillt zeigte endlich aus ihren warmen Mantel zu schlüpfen und ihren warmen Schal abzunehmen.

Anschließend ließ sich Tea seufzend auf den für sie vorgesehenen Stuhl sinken.

Sie war schon ziemlich müde, doch noch viel viel hungriger ..
 

Spiel. Satz. Und vorläufiger Sieg.

Nun ja, allen Anschein nach war er doch kein so schlechter Kerl mehr in ihren Augen wo sie es abermals dazu brachte länger als nötig in seiner Nähe zu bleiben.

Sah sie ein, das die Frauen, die an seiner Seite geblieben waren eine ähnliche scheinbar Fremde Seite an Seto gesehen hatten wie sie nun?

Mit jener Einstellung ließ es sich gewiss an seiner Seite aushalten,wieso sonst wäre sie noch hier?

Dabei hatte er noch ganz andere Wesenszüge die sich Tea wohl nur unter unheimlicher Anstrengung vorstellen konnte, nachdem was sie ja jetzt kaum schon zu verstehen schien.

So ließ er sie dann doch endlich Platz nehmen um es ihr gleich zu tun.

Sie sah müde aus und somit gab er Mokuba Recht, die viele Arbeit war nicht für jeden gedacht.

Sollte er sie zuvor noch in Sicherheit wiegen auf das sie nicht gleich sofort fort stürmen würde ohne etwas gegessen zu haben?

Etwas abschätzend sah er auf seinen Teller, als er etwas perplex sichtlich überrascht auf sah zu ihr, nachdem sie es war die erst ihm, dann sich selbst etwas auf den Teller legte.

Sollte er nun denken sie sei viel zu hungrig um zu warten, oder war sie einfach so wie sie war in dem was sie Tat?

Wollte sie sich dankbar zeigen?

Seto konnte sich vor erschlagenden Fragen kaum retten sodass sich seine weiteren zerstreuten.

Nun ja, sie würde wohl noch einen Moment länger bleiben,sodass er doch dann immer noch sagen konnte, was Mokuba nur mit einer halben Wahrheit verlangt hatte.

„Danke.“, sagte er dann leicht verblüfft aus und sah ihr dabei zu wie sie wirklich begann zu essen.

Tea war ein merkwürdiges Mädchen- erst hielt sie ihm vor in seiner Nähe den Tod zu spüren nur um dann selig bei ihm zu sitzen um zu essen.

Sogar Seto Kaiba schienen manche Dinge uneinsichtig zu sein sodass er fast vergaß selbst sein Abendessen zu verspeisen.
 

Schon merkwürdig, dass es für ihn in Ordnung schien, dass sie länger als nötig blieb.

Es war erst recht ziemlich merkwürdig, das er sie selbst gefragt hatte, um sie noch einen Moment bleiben wollte.

Sie war ihm wirklich sehr dankbar dafür, denn ihr war wirklich schrecklich kalt und zudem schien sie überaus ausgehungert.

Und eigentlich .. eigentlich war er in ihren Augen nie ein schlechter Kerl gewesen, doch würde sie den Teufel tun um es ihn wissen zu lassen oder es ihm gar zu erklären, denn hinter alldem steckte zu ihrem Leid noch ein wenig mehr, was sie sich selbst allerdings niemals eingestehen, weder noch zugeben würde!

Nachdem sie beide nun etwas auf ihren Tellern vor sich hatten, begann Tea auch sogleich zu essen. Sie hatte wirklich schrecklichen Hunger.

„Mhh, echt lecker!“, kommentierte sie schlicht den Geschmack, während sie einfach weiter aß, wobei ihr aus dem Augenwinkel bereits aufgefallen war, dass er nicht so hungrig zu sein schien wie sie.

Erst als sie ihn mit einem fragenden Blick bedachte, schien er gewillt seine erste Gabel in seinen Mund zu schieben.

Über was er sich Gedanken machte konnte sie nicht ahnen, wobei sie ohnehin niemals auf die Idee kommen würde, dass er sich überhaupt Gedanken um sie machte.
 

Tea schien ja gerade so, als ob sie das Wort Essen heute ganz vergessen bis jetzt.

Bei ihrem Hunger fühlte er sich fast schon schlecht ihr nicht alles gegeben zu haben.

Als ihr Kompliment dann an seine Ohren gelang nickte er bloß kurz auf.

Wüsste er nur was Mokuba und Blair gerade trieben, würde er nicht wissen wie er reagieren sollte.

Während sie sich also die Bäuche voll schlugen holte Seto kurz Luft, tief um endlich zu beginnen bevor sie sich nach dem Essen schneller als nötig vor hatte aus dem Staub zu machen.

„Hör Mal, Mokuba hat mir erzählt das du eigentlich viel zu viel arbeitest und deshalb so gut wie keine Freizeit mehr hast.“, meinte er vielleicht etwas ungewohnt ungeschickt auf.

Mit der Gabel auf seinem Teller überlegte er wie er es ihr am Besten beibringen könnte, das Mokuba zwar um eine Gehaltserhöhung hat gebeten, aber nicht um das was er nachträglich würde an hängen, nämlich eine Bedingung.

Wenn er ihr schon Geld gab, musste er sich sicher sein das sie es auch ausnutzte, das sie weiter kämpfte denn würde sie aufgeben, ja dann wäre Tea das Letzte in seinen Augen was sie bisher noch nie einmal gewesen war.

Seto hatte keine ähnliche Unterstützung bekommen damals und er war wesentlich Jünger gewesen als wie sie jetzt und dennoch war er vielleicht einer der wenigen in Teas Umkreis der wahrlich wusste was sie gerade durch zu machen schien in ihrem jungen Leben.

Und er wollte sie anspornen jetzt nicht mehr auf zu geben, ihr Weg war schon viel zu weit vom Anfang fort geführt als das sie jetzt mit dem baldigen Ziel aufgeben durfte.

Als Tea nun noch weiter aß, wenn auch ein wenig hellhöriger als eben wusste er, das sie also mit sich sprechen ließ, sein Glück!

So setzte er erneut an und blickte zu ihr herüber.

Das er hier eben mit Tea Gardner an einem Tisch saß und zu Abend aß.. hätte er sich auch nie träumen lassen.

„Und Mokuba ist zu dem Entschluss gekommen das du mit ein wenig mehr Geld zumindest einen Job weniger hättest und somit mal wieder ein wenig mehr Zeit für dich.“, sagte er dann ruhig weiterhin auf, sachlich und ohne das er versuchen wollte sie durch den Dreck zu ziehen.

Jedermann wusste das Seto Arbeit zu schätzen wusste und da er sogar wusste weshalb Tea so dringend das Geld benötigte würdigte er ihre Bemühungen noch ein wenig mehr, was allerdings nicht einmal sie selbst zu wissen schien.
 

Teas Tempo zu essen schien aussergewöhnlich, doch kein Wunder bei diesem schrecklichen Hunger, der sie vorran trieb und im Grunde war ihr das Ganze vielleicht sogar ein wenig peinlich.

Als er dann aber zu sprechen begann, schob sie nur noch langsam Gabel um Gabel in ihren Mund hinein.

Was wollte er ihr sagen ..? Das er sich um sie und ihre Freizeit sorgte ..?

Aufgeben würde sie niemals, denn dafür war ihr ihr Traum viel zu wichtig und zu bedeutend.

Aufgeben würde sie wahrlich nie. Auf diesen Gedanken würde sie selbst nicht einmal kommen, denn wenn, dann würde sie sich nicht mit drei kleinen Jobs gleichzeitig herum schlagen, um an ein wenig mehr Geld zu gelangen ..

Als er nun weiter sprach, hob sie ihren Blick und sah ihn fragend und ziemlich überrascht an.

Das hatte Mokuba ihm also gesagt ..? Na prima. Sie wusste kaum ob sie sich darüber nun freuen sollte oder nicht ..

„Vielleicht .. ich muss zugeben, dass es vielleicht ein wenig viel ist aber ich brauche das Geld, damit ich die Schule wirklich finanzieren kann ..“, gab sie dann offen zu, als sie wieder auf ihren Teller hinab sah, nachdem sie die Gabel nun neben sich gelegt hatte.

Ihr war schon ein wenig Unwohl dabei so offen darüber zu reden .. aber .. warum interessierte er sich überhaupt dafür?

„Will Mokuba mir etwa mehr Geld anbieten ..?“, fragte sie dann, als sie ziemlich perplex wieder zu ihm aufblickte.

„Das ist ja wirklich nett gemeint, aber ich .. schaffe das so bestimmt auch alleine!“, fuhr sie dann fort, während sie sich unsicher durch ihr braunes Haar strich.

Sie wollte nicht um Geld betteln. Das wäre das Letzte was sie tun würde ..

Es mochte wirklich gut gemeint sein und zudem sehr nett aber .. so etwas konnte sie doch nicht annehmen ..
 

Sie hörte ihm wirklich zu, was ihn ehrlich gesagt überraschte.

Nun nachdem sie zugab das es sich um ihren Traum handelte war alles klar.

Das Geld, die harte Arbeit für einen Wunsch, den er von nun an vor hatte zu unterstützen.

Mit ihrer Begründung hatte sie ihm die Möglichkeit gegeben wirklich dahinter zu stehen zu dem was er sagen würde.

„Nicht das du es nicht alleine schaffen würdest, aber Mokuba will dir nicht sagen das du zu schwach bist für das, was du dir da vorgenommen hast..“, schüttelte er nur ernst gemeint den Kopf und sah sie nun ernst an.

Keine klare Kälte, sondern normaler Ernst der hinter der ganzen Sache gewiss stecken musste sonst wäre sie schon lange zurück gekehrt auf ihrem harten Weg ins Ziel.

„Er will dir nur helfen und es dir anbieten, wieso nimmst du sein Angebot nicht an? Es würde ihn sicherlich freuen.“, meinte er dann ruhiger auf und sah sich seinem Ziel schon ein wenig näher.

Selbst Seto sagte keine ungewöhnlichen bösen Worte mehr im Moment ihr gegenüber, weniger noch behauptete er sie sei unfähig für das was sie plante.

Nein, all dies war gar nicht hier in ihrem Gespräch vorhanden, es war ihm wirklich ernst.. nun Mokubas Einwurf hatte ihn den Weg hier her erleichtert und erst wirklich ermöglicht aber immerhin hatte er endlich einen Anfang gefunden.

Aufgegessen hatte er nicht, nun ja seine Figur ließ nichts anderes erwarten nachdem Seto so unheimlich krank geworden war hatte er lange noch nicht sein altes Gewicht zurück erlangt.

Zwar war die Firma gerettet, dennoch hatten andere Dinge über die Zeit an ihn genagt.

Zurück gelehnt also verschränkte er seine Arme vor der breiten Brust und musterte sie kurz.

„Und wenn du es nicht von dir aus an nehmen kannst, dann lass uns ein Kompromiss eingehen das es dir leichter fällt~“, summte er amüsiert auf und sah sie nun herausfordernd an.

Er spielte nur in gewisser Weise mit ihr, niemals aber hatte er vor mit ihren Traum zu spielen.

Das würde ihn im Traum nicht einfallen gerade wo er nun dabei war ihr zu helfen gerade jenen zu verwirklichen.

Konnte sie es nicht einfach annehmen würde er schon Mittel und Wege finden es ihr zu erleichtern, einfach indem sie für die Lohnerhöhung eine gewisse Gegenleistung vollbrachte die nicht mal dem Wohltäter Mokuba galt sondern seinen größerem Bruder.

Wo sie sich schon tot zu arbeiten schien wäre doch sein Vorschlag nur ein kleines Hindernis, nicht wahr?

Immerhin würde sie einen Job los werden und hinterher wenn nicht sogar mehr Geld am Ende des Monats zur Verfügung stehen haben denn ob gewollt oder nicht, die beiden Brüder besaßen wohl Geld wie Heu.

Die traurige Ironie des Schicksals war, das selbst Tea am Ende mit Geld zu locken war wie seine nett genannten 'Betthasen' doch der Zusammenhang wäre ein anderer..wirklich?
 

Tea zögerte und betrachte nach wie vor nachdenklich ihren Teller, während sie ganz zu vergessen schien diesen endlich zu leeren.

Es war ja wirklich sehr nett und aufmerksam von Mokuba, vorallem aber auch, weil er sich solche Sorgen um sie machte, aber sie konnte dieses Angebot doch nicht einfach so annehmen.

Sie mochte zwar neben der Nachhilfe immer für Mokuba da sein, doch tat sie es gerne und nicht etwa weil sie mehr Lohn für ihre Bemühungen erhalten wollte ..

Als allerdings seine nächsten Worte an ihre Ohren drangen hob sie abermals verwundert ihren Blick und sah ihn dabei direkt an.

„Einen Kompromiss?“, fragte sie und hob dabei eine Augenbraue an.

Was meinte er damit ..?

Vielleicht hatte er ja recht .. schließlich konnte sie eine ‚Lohnerhöhung’ nicht einfach so annehmen, weil man ihr einfach nur helfen wollte.

Nein, das konnte sie nun wirklich nicht einfach so annehmen .. so dreist würde sie niemals sein.

„Was für einen?“, verlangte sie dann von ihm zu wissen. Sie war wirklich gespannt was für einen Vorschlag er ihr unterbreiten wollte.

Gut das sie bereits vergessen hatte weiter zu essen, denn würde sie seinen zugenannten Kompromiss lauschen, so wäre sie vermutlich gleich darauf an dem leckeren Essen erstickt.
 

Na, an dem Essen sollte sie nicht ersticken zumal es doch schade darum wäre das Essen zu vergeuden.

Auf der anderen Seite wäre es ja auch noch schade für ihn, dann hätte er ja hinterher keine Chance mehr seinen Spaß an ihr zu haben, nicht mit ihr.

Allen Anschein nach schien sie ihm heute sehr aufmerksam zu lauschen, was ihn allerdings nun mehr als gelegen kam.

Was noch besser war, schien das sie sogar gewillt war auf seinen Vorschlag ein zu gehen noch bevor sie wusste worum es überhaupt ging.

Langsam lehnte er sich zurück an den Tisch, legte einen Ellbogen auf die Platte um sich mit seiner Wange in die aufgestützte Handfläche zu legen, dabei sah er sie mit einem gefährlich netten Blick an, den man so nur mit Vorsicht zu genießen hatte, gleich so als ob er jeden Moment fragen wollte ob sie denn nicht das Gift in ihres Essen hatte heraus geschmeckt.

Seto schwieg eine beharrliche lange Weile und als er dann endlich ihre drückende Nervosität und Frage deutlich merken konnte, holte er Luft um weiter zu antworten.

„Nun als Gegenleistung verlange ich von dir mich besser kennen zu lernen~“, sagte er auf, ein wenig leise, ein wenig spitz, ein wenig gehässig.

Den Schelm im Nacken sitzen habend musterte er sie ganz deutlich und wollte ihren Gesichtsausdruck studieren.

Das wäre das, was er von ihr verlangte nachdem sie ihm damals in dem Wagen so sehr hatte neu kennen gelernt das sie nach einem halben Jahr erst darüber hinweg gekommen war auch jene Seite an ihn zu akzeptieren.

Langsam zeichnete sich ein spitzbübisches Grinsen auf seinen Lippen ab als sie verstand.

Und als sie die Worte 'Freundin auf Zeit' benutzte lag es an ihm, fast auf zu lachen.

Diese Bezeichnung war schon Recht gut gewählt also schien sie eine gut gefundene Definition gewählt zu haben.

Man konnte immerhin unter kennen lernen die verschiedensten und angenäherten Möglichkeiten wählen, aber die, die Tea sich nun selbst eingebrockt hatte war natürlich das optimale gewesen.

Sein Plan war aufgegangen und Tea hatte nicht einmal gemerkt wie sie mit ihrer eigenen Definition nun sich in das wohl tiefste Grab hatte gelegt welches sie sich selbst hatte ausheben dürfen.

Langsam lehnte sich Seto zurück, und hob abwehrend die Hände.

Hätte sie jetzt auch noch ihn den 'Betthasen' um die Ohren gehauen wäre er wohl lachend vom Stuhl gefallen, es war so herrlich einfach Leute zu manipulieren, leichter jedoch war es wohl Tea Gardner dazu zu bringen in ihr Eigenes tiefes Verderben rennen zu lassen.
 

Ihr Blick ruhte auf ihm und während sie ihn so ansah, beschlich sie ein ziemlich ungutes Gefühl.

Sie wurde nervös, vorallem weil er sie so merkwürdig ansah, bis er endlich gewillt zu sein schien ihre Frage zu beantworten.

Ihre Augen weiteten sich abrupt, als sie seinen Worten lauschte, welche sie zuerst kaum realisieren konnte.

Man konnte ihr deutlich ansehen, wie es hinter ihrer Stirn zu arbeiten begann ..

Er .. wollte was?

Tea kräuselte skeptisch ihr Näschen, bis es ihr dann plötzlich wie Schuppen von den Augen zu fallen schien.

Wollte er das sie ..? Unmöglich. Oder doch?

„W-Was willst du? Das ich deine Freundin spiele?“, fragte sie ungläubig, woraufhin sie ungewollt ein wenig errötete.

Tea blickte ihn vollkommen perplex an und wusste kaum was sie denken sollte und was nicht.

Wollte er das wirklich? ..

Warum, weil ihm allmählich seine anderen ‚Freundinnen’ ausgegangen waren?

Tea wandte ihren Blick von ihm ab und sah fassungslos zurück auf ihren Teller.

Noch immer schien sie seinen Kompromiss kaum begriffen zu haben ..

War er deswegen plötzlich so nett zu ihr gewesen? ..

Kaum einige Sekunden später blickte Tea auch schon wieder zu ihm hin.

Er konnte ihr ihre ganzen Fragen doch bestimmt ansehen, oder? Wieso erbarmte er sich dann nicht einfach, um sie diese von sich aus zu beantworten, wo sie ohnehin gerade keine Worte finden konnte.
 

Nachdem Tea aus allen Wolken zu fallen schien musste er sich ein Lachen verkneifen- er und lachen?!

Und nun, als sie so ziemlich schwer sich tat zu artikulieren nahm er ihr die schwere Stille ab in dem er nun auf stand um den Tisch ab zu räumen.

Vielleicht würde sie ja irgendwann wieder zu Worten kommen oder gar dazu ihre Beine zu bewegen.

Doch selbst, als der Tisch nun leer war, saß sie immer noch ziemlich verwirrt dort.

War er ein Macho? Vielleicht.. laut Tea doch so wie so mehr als dies, nicht wahr?

Sollte er es ihr beweisen? Sollte er ihr zeigen weshalb es manche Frauen schafften sich beinahe wohl zu fühlen in seiner Nähe ob nun mit oder ohne Geld?

Vielleicht sollte er ihr einmal eine Kostprobe geben von dem, was vielleicht gar nicht so schlecht sein würde für einige Momente.

Eine Freundin für Zwischendurch und sie würde beinahe nicht für ewig bleiben müssen,war das nicht ein Angebot?

Und wo er es ihr doch so Leid zu tun schien ihn fälschlicher Weise mit so vielen Vorurteilen überhäuft zu haben,war es nicht ihr Chance also zu versuchen ihn kennen zu lernen?

Mit einem leichten Schmunzeln stellte er sich hinter sie, legte seine Hände auf ihre Schultern und beugte sich an ihr vorbei, sodass ihre Wangen sich beinahe berührten.

„Vielleicht nicht nur lang genug spielen?“, fragte er auf und löste sich dann aus ihrer Nähe mit seinem Gesicht, blieb bloß noch hinter ihr stehen und sah sie an.

„Nun eigentlich habe ich ja um nichts mehr gebeten als eine vielleicht etwas bessere Bekanntschaft, aber wenn du gleich darauf bestehst etwas mehr zu wollen, kann ich dir ja leider kaum das Angebot abschlagen!“, sagte er amüsiert auf und verdammt er hatte seinen Spaß auf ihre Kosten.

Vielleicht sogar hatte er so viel Glück, sie im Moment so überrannt zu haben das ihr kaum eine Gegenwehr möglich zu sein schien die sie schien ungewöhnlich stumm zu werden. Hatte er da etwa richtig gelegen?

Damals im Flur, jenes Gespräch, niemals könnte er es vergessen, hatte sie fast viel zu hektisch verneint in einigermaßen nett zu finden, wie verräterisch~
 

Für sie ging das alles plötzlich viel zu schnell. Sie kam kaum hinterher, weniger noch erhielt sie wirklich die Chance dazu zu begreifen.

Viel zu viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher, so dass sie kaum die Möglichkeit hatte diese rechtzeitig ordnen zu können, um endlich verstehen zu können.

Als er dann plötzlich hinter sie trat, seine Hände auf ihre Schultern legte und sich zu ihr hervor beugte, kam ihr Atem ungewollt zum stillstand.

Erst als er sich zu ihrem Glück wieder von ihr löste, gelang es ihr beinahe erleichtert aufzuatmen, während ihr Herz ungewohnt viel zu schnell gegen ihre Brust klopfte.

„Oh .. warte .. nein!“, versuchte sie plötzlich zu erklären, als sie von ihrem Stuhl aufsprang und sich auch sogleich schnell zu ihm herum drehte.

Er stand ihr direkt gegenüber, doch glücklicherweise lag der Stuhl noch zwischen ihnen und hinter ihr direkt der Tisch.

„Ich wollte .. nicht .. also ich habe doch gar nicht gesagt, das ich mehr will!“, stürzte sie sich zunehmend selbst in Verlegenheit, während das Grinsen auf seinen Lippen wohl immer breiter zu werden schien.

Eine bessere Bekanntschaft ..?

Natürlich, das hatte sie doch auch gewollt, sonst wäre sie doch heute nicht in sein Arbeitszimmer geplatzt, um sich bei ihm zu entschuldigen .. eigentlich hatte sie ihn dort schon darum bitten wollen.

„Aber .. aber du hast mich doch heute selbst gefragt, ob es mir nicht schon reicht was ich bis jetzt besitze!“, bemerkte sie dann, als sie mit ziemlich ungesunder Gesichtsfarbe zu ihm aufsah.

Sie konnte es nicht so ganz verstehen ..

Er wollte eine bessere Bekanntschaft mit ihr? Und das sollte sogar ihr Kompromiss sein?

W-Wieso ..?
 

„Nun man sollte das unangenehme immer mit dem angenehme verbinden nicht wahr?“, fragte er ungerührt auf und fixierte sie fest mit seinem Blick.

Wie sie dort stand, als hätte er ihr etwas getan.

Wie sie sich rechtfertigte,als ob er jemals etwas anderes behauptet hätte.

Mit schief gelegtem Kopf schmunzelte er breiter auf je tiefer sie in die Sackgasse rannte so offensichtlich das selbst Seto nicht mehr ohne Mimik bleiben konnte.

Es war schon merkwürdig wie eilig sie in Verlegenheit kam, wo er kaum etwas getan hatte oder doch schon zu viel?

„Du weißt auf was sich das Angebot bezog, auf nicht mehr oder weniger. Und wieso sollte ich nicht mal einmal falsch gelegen haben? Hinterher ärgere ich mich noch was verpasst zu haben nur weil ich nicht auf dein Angebot eingegangenen bin~“, flüsterte er immer leiser werdend und mit einem Blick der andere eigentlich zum nieder schmelzen brachte.

Ja, vielleicht.. vielleicht versuchte Seto etwas zu viel Nettigkeit aus zu tauschen aber wie weit er am Ende gehen dürfte entschied ganz alleine Tea.

Sie alleine würde ihn zeigen wo seine Grenzen waren.

„Immerhin.. es ist bald Weihnachten.“, hauchte er nun beendend und ließ den Stuhl also zwischen ihnen stehen um ihr die Sicherheit zu geben die sie brauchte um bei ihn zu bleiben.

Mit einem leichten Lächeln sah er sie an.

Würde sie darauf hereinfallen

Seto war es egal ob es Weihnachten war oder Hochsommer, aber das musste er ihr ja nicht erzählen,immerhin war sie doch genauso einsam wie er, wenn auch anderes..
 

Vermutlich hatte es keinen Sinn sich weiter mit ihren eigenen Worten zu verennen ..

Sie wusste ja ohnehin kaum was sie sagen, bzw. was sie denken sollte.

Sein Vorschlag hatte sie einfach vollkommen aus der Bahn geworfen, weil sie mit so etwas derartigen aus seinem Mund niemals gerechnet hätte.

Am Ende war es doch wirklich ziemlich traurig, vorallem weil er ihr nun mehr Geld versprach für eine bessere Bekanntschaft zwischen ihnen.

Und nun schien sie wohl wirklich die erste Frau zu sein, die er dafür bezahlen musste.

Die anderen Frauen mochten immer nur bei ihm gewesen sein, weil sie ihm das Geld aus der Tasche ziehen wollten und sie sollte nun hier sein, um bereitwillig ein wenig mehr Geld von ihm zu erhalten, um ihren Traum verwirklichen zu können ..

Aber ..

„Ist das denn wirklich .. okay?“, fragte sie dann mit einigen Bedenken, weil sie es mit ihrem Gewissen kaum vereinbaren konnte.

Doch vielleicht war es für sie besser zu schweigen, was sie allerdings nicht konnte, egal wie fest sie es sich auch vornehmen würde ..

„Weihnachten?“, fragte sie dann und legte dabei ihren Kopf schief, während sie nun einen Schritt zur Seite tat, um sich nicht weiterhin zwischen Stuhl und Tisch eingesperrt fühlen zu müssen.

„Weihnachten ist das Fest der Liebe und mit deinem Kompromiss überhaupt nicht zu vergleichen ..“, korrigierte sie ihn dann hochmütig.

Sie war bereit darauf einzugehen und doch .. es fühlte sich nicht gut an .. wie so vieles tief in ihr, gerade jetzt wo er ihr so gegenüber stand.
 

„Tea..“, begann er beinahe mit einem Anflug von Ungeduld.

Hörte sie sich denn niemals zu?

Konnte sie nicht selbst erahnen wie sehr sie sich abermals widersprach?

Dann ließ er den Stuhl los und wand sich zur Küchentür, nicht etwa um ihr den Weg zu versperren sondern um sich für einen Moment lauschen gen Flur an den Rahmen zu lehnen.

So wand er sich, leider doch im Türrahmen stehend zurück zu seiner eingeschlossenen Mausi Maus.

„.. du willst das Geld nicht so haben, dann mach ich dir einen Vorschlag und das reicht dir auch wieder nicht. Was willst du eigentlich?“, fragte er sie dann vielleicht schon ein wenig zu barsch auf, denn je fuchsiger sie wurde, desto arroganter wurde sein eigener Tonfall wieder und wie es aussah schaffte es Seto gänzlich ohne Anstrengung zurück in sein altes, ihr bekanntes Ich zu fallen.

Sie wollte das Geld nicht so annehmen, nun gut dann gab er ihr einen Grund der am Ende genauso schlecht sein würde?

Er hatte ihr wirklich helfen wollen, aber ganz gleich was man auch tun würde es wäre nicht richtig.. oder kam es nur weil er es war?

Waren seine Dinge von Grund aus verkehrt solange sie ihr galten?

Missmutig hob er den Blick an und sah zu ihr herüber.

„Sei ehrlich zu mir, abgesehen von allen anderen. Sag mir was dir dein Traum wert ist?“, fragte er dann auf, mit einer Stimme die lauernd war.

Sie sollte es sich nun nur gut überlegen was sie antworten wollte, ganz abgesehen von dem lösenden Problem eben.

War es ihr Wert alles zu geben,dann sollte sie sich verdammt nochmal nicht so anstellen nicht für ihn, sondern sich selbst gegenüber.

Konnte sie nicht sehen das hinter all dem wahrlich kaum großer Ernst steckte?

Dachte sie wahrlich daran das er sie hinterher doch nur in die Kiste zerren wollte?!

Mit immer weiter verlorener Achtung sah er sie nun also abwartend an.

Ihr Traum, sie sollte es sich gut überlegen was er ihr wert war, denn er wollte nicht das er ihr am Ende viel zu früh seine versteckte Hilfe anbieten hatte müssen.
 

Die Braunhaarige schloss für einen Augenblick seufzend ihre Augen.

Sie würden einander wohl niemals verstehen, nicht wahr ..?

Er war wirklich ein vollkommener Idiot ..

„Was ich will ..?“, fragte sie, als sie zu ihm sah und für einen kurzen Moment betrübt auflächelte, ehe sie ihren Blick abwandte und ihr Lächeln daraufhin erstarb.

„Ich will nicht nur, das du mich für eine bessere Bekanntschaft bezahlst, Kaiba. Ich nehme das Angebot wirklich gerne an .. doch nehme mir die Bekannschaft lieber zu Herzen, als das Geld!“, erwiderte sie dann in der Hoffnung er würde verstehen ..

Natürlich war sie dankbar um all das Geld was ihr angeboten würde, doch bei dem Geld von Mokuba und seinem Bruder war es etwas anderes, weil sie die beiden nicht einfach so ausnehmen wollte, um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen.

Glaubte er es lag an ihm, weil sie sich so unsicher dies bezüglich zeigte ..?

Wenn dem so war, dann würde sie eben jenes Missverständnis durch ihre eigenen Worte wohl aus der Welt geschafft haben, nicht wahr?

Sie hätte ihn schon viel früher besser kennenlernen wollen .. ob er ihr nun glaubte oder nicht.

Und in diesem Moment wünschte sie sich nichts mehr, all das er sie nur ein einziges Mal verstehen würde ohne ihr dabei wieder irgendetwas an den Kopf zu werfen ..

„Mein Traum ist mir alles wert ..“, sagte sie dann, als sie auf ihn zu trat, um ihm schließlich ihre Hand zu reichen, damit er auf ihren ‚Deal’ einschlagen konnte um diesen endlich zu besiegeln.

„Ich hoffe du verstehst mich auch einmal ..“, begann sie dann, als sie ihr Haupt etwas gesenkt hielt, während sie ihm noch immer erwartungsvoll ihre Hand entgegengestreckt hielt.

„Geld interessiert mich kaum .. aber leider ist es für meinen Traum unheimlich wichtig .. aber trotzdem will ich dir sagen, dass es bei mir nicht im Vordergrund steht, wenn wir eine bessere Bekanntschaft zu pflegen beginnen!“, erklärte sie dann, während sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen legte.
 

Das Geld war ihr weniger Welt als seine Freundschaft?

So etwas würde er niemals wollen.

Nun nachdem sie versuchte sich endlich etwas weniger nervös zu artikulieren und zu richten was falsch verstanden worden war sah er auf die kleine Person vor sich herab.

Die Hand nahm er nicht, stattdessen legte er seine Finger sacht unter ihr Kinn und sah sie abwartend an.

Sollte er es ihr sagen.. wollte er es?

Er wollte ihr helfen,wirklich näher an ihren Traum zu kommen als bisher und seine Hilfe, wäre nun in diesem Spiel leider das Geld, etwas fundamentales etwas.. worum sich die Welt leider wohl drehte auch in ihren Leben.

„Ich habe nicht nur vor dir durch finanzielle Mittel zu helfen.“, sagte er dann leise auf und das etwas ruhiger als zuvor.

Sein Ernst lag nicht mehr ganz so streng in seinen Worten, viel mehr aber in seinem Blick der ihren traf.

„Ob du es willst oder nicht, Mokuba und ich können dir damit aushelfen den Rest musst du allerdings ganz alleine schaffen.“, meinte er dann sanft auf und ließ sie ja doch nicht durch.

Ihre Hand nahm er nicht an, stieß sie jedoch auch nicht weg.

So lehnte er sich gänzlich füllend in den Rahmen und hatte nicht vor sie durch zu lassen bis sie einander aufgeklärt waren.

Seto wollte ihr helfen, für den einen Wunsch und danach wäre doch alles vergessen und vergeben nicht wahr?

Bis sie allerdings so weit sein würde, würden sie noch eine Menge miteinander zu tun haben müssen, ob nun durch Mokuba oder Setos andere Art und Weise an Hilfe.

Abwartend musterte er sie.

Nun da hatten sie wohl beide einander vollkommen falsch verstanden nicht wahr?

Sie glaubte das er sie mit dem Geld an sich binden wollte.

Das hatte er niemals beabsichtigt, denn seine Hilfe stand im Vordergrund die sie allerdings ja nur durch die Bedingung angenommen hätte was sie am Ende doch nicht mehr so sagen ließ.

Ja und er meinte wirklich mit eigenen Worten ihr helfen zu wollen, er Seto Kaiba sprach es beinahe direkt aus.. war es tatsächlich bald Weihnachten?
 

Mit großen Augen blickte er in die seinen.

Sie schien ihn gänzlich falsch verstanden zu haben, umso glücklicher stimmte es sie allerdings, als sie diverse Missverständnisse endlich aus der Welt zu räumen begannen.

So wie er sich nun ihr gegenüber gab .. hatte sie ihn noch nie erlebt. Und wenn sie ehrlich zu sich war konnte sie es noch immer nicht glauben.

„Ich danke dir .. wirklich ..“, sagte sie dann, als sie ihm ein leichtes Lächeln schenkte.

Aber warum wollte er ihr helfen, wo sie doch immer diese schrecklichen Vorwürfe ihm gegenüber versucht hatte zu wahren? ..

Weil er wusste, dass sie sich sehr um seinen kleinen Bruder bemühte?

Sie würde sich diese Frage ihm gegenüber verkneifen, denn vielleicht war es auch gar nicht wichtig .. jedenfalls nicht für sie.

Sie war froh, das er ihr helfen wollte .. nicht etwa weil sie Hilfe so dringend benötigte, sondern weil sie dadurch ihre Bekanntschaft vielleicht wirklich ein wenig aufbessern konnten.

Einige Zeit verharrten die beiden im Schweigen, bis Kaiba endlich gewillt zu sein schien ihre den Durchgang zu gewähren, doch eigentlich wollte sie noch gar nicht gehen ..

Okay, Mokuba würde für sie keine Zeit haben aber das sollte er auch gar nicht~.

„Eh .. darf ich noch ein wenig bleiben?“, fragte sie dann, ehe sie witzelnd fortfuhr allerdings nicht etwa weil sie ihn verärgern oder gar aufziehen wollte:

„Für eine bessere Bekanntschaft?“.
 

Nachdem sich das endlich wohl geklärt hatte was doch ewig wie ein Messer zwischen ihnen gestanden zu haben schien, seufzte er leise auf.

Wieso bedankte sie sich denn jetzt auf einmal? Sie wusste sicherlich selbst nicht einmal genau den Grund dazu.

Nachdem sie sich einander endlich ausgesprochen hatten gab er ihr den Weg frei, jedoch wohl gänzlich umsonst, da ihre Frage ihn mit gehobener Braue für einen Moment nachdenken ließ.

Sollten sie es also jetzt schon wagen?

Sein Blick fiel kurz nach oben über ihre Köpfe, das Rumpeln und Poltern hörte er schon die ganze Zeit, was machten Blair und Mokuba bloß dort oben?

Seufzend wand er sich dann zurück nach Tea.

„Ich kann dich ja schlecht hinaus in die Kälte schicken.“meinte er mit einer Umgehung zu einem offenen Ja.

Dann wand er sich wortlos von ihr ab, nicht etwa um sie dumm stehen zu lassen sondern dort hin zu gehen wo er den offenen Durchgang zum Dachboden vermutete.

Angekommen an der offen gezogenen Leiter blickte er hinauf.

„Was treibt ihr beiden da oben eigentlich schon die ganze Zeit?“, fragte er laut auf und man konnte ein klein wenig Ärger in seiner Stimme mit schwingen hören.

Als die beiden oben lachten, seufzte er bloß auf, ob sie ihn überhaupt gehört hatten?

Als Blair es jedoch war, die zu seiner Überraschung antwortete ein Geschenk vor zu bereiten gab er sich geschlagen.

„Aber bitte kein zu großes!“, sagte er bloß auf und zog seufzend die Schultern an, nachdem er sich nun fort wand und in das Wohnzimmer sich begab in dem auch schon Tea saß und sich wohl bald wie zu Hause fühlte.

„Ist dir noch kalt?“, fragte er auf und setzte sich auf das Sofa.

Nun wenn sie einander kennen lernen wollten musste er auch leider sein eisernes Schweigen brechen nicht wahr?

Und nun ja, er hatte Tea damals schon beibringen wollen ihn nicht zu kennen, denn Seto Kaiba war eigentlich ein sehr fürsorglicher Mensch.
 

Und während Tea sich schon einmal in das Wohnzimmer hinein schlich, dessen Weg sie bereits alleine finden konnte, setzte sie sich vorerst alleine auf das Sofa, wodurch ihr einige Zeit gegeben war um sich noch einmal über die ganze Sache Gedanken zu machen.

Er und Mokuba wollten ihr helfen .. trotzdem fand sie noch immer keinen wirklichen Zusammenhang mit der Tatsache, dass Kaiba wollte, bzw. sich wünschte, das sie ihn besser kennenlernte ..

Vielleicht tat er das alles nur als Vorwand, damit sie bedenkenlos das Geld von ihm annahm?

Oder glaubte er, dass sie nur durch Bezahlung gewillt war in näher kennen zu lernen? Nein, wohl kaum ..

Doch warum war es für ihn so wichtig, das sie ihn besser kennenlernte? Unglaublich, das er überhaupt zulassen wollte, das ein Mensch ihne besser kennenlernte.

Warum dann ausgerechnet sie? Weil sie einen ganz hervorragenden Draht zu seinem kleinen Bruder hatte?

Als er nun selbst das Wohnzimmer betrat sah sie zu ihm auf, während sie lächelnd seiner Frage lauschte.

Nun war sie nicht Mokubas Gast, nicht wahr? Schon merkwürdig ..

„Ja, ein wenig ..“, sagte sie dann, als sie zu ihm hinsah.

Er war heute wirklich nett zu ihr. Kaum zu glauben .. warum hatten sie sich nicht schon früher zu verhalten können? ..

Als er dann aufstand, um ihr eine Decke zu holen und anschließend auch zu reichen, nahm sie diese dankend an.

Sie war wirklich überwältigt .. überwältigt und verblüfft ..
 

Nachdem er ihr nun eine Decke dazu gelegt hatte, wanderte er durch das Wohnzimmer um das Licht an der Decke zu löschen.

Es war dunkel dennoch gab es hier und dort ein paar Interessante Farbspiele an verschiedenen Ecken die eine angenehme und entspannte Atmosphäre hervor brachten bei einer Dunkelheit die ziemlich einladend wirkte ein wenig näher zusammen zu rutschen.

Sich endlich wieder setzend sah er hinaus aus der weiten Fensterfront die in den Garten zeigte und dort eine weiche dicke Schneedecke zeigte.

Konnte er sie eigentlich als Frau alleine so nach Hause schicken?

Immerhin wurde es nur später und der Schnee ,die Kälte und die Dunkelheit wären doch alles andere als gesund für sie, nicht wahr?

Zu Fuß würde er sicherlich nicht durch Domino laufen wollen, jedoch konnte er sie fahren lassen oder selbst sogar nach Hause bringen, sie war sein Gast nicht länger der von Mokuba.

„Die beiden haben nichts als Unsinn im Kopf.“, sagte er dann schließlich unvermittelt auf und legte einen Ellbogen auf die Seite an die Armpolster nur um seine Handfläche auf seine Wange zu legen, während seine blauen Augen hinaus sahen zu dem fallenden Schnee.
 

Tea war wirklich froh, das er auf sie zugegangen war und das nicht etwa weil er mit Mokuba ihre finanziellen Probleme lösen wollte, sondern weil er ihr endlich das ermöglicht hatte, was sie schon lange wollte: ihn wirklich kennen lernen.

Wahrscheinlich würde sich nie etwas an der Tatsache ändern, dass er ein Idiot war .. aber allen Anschein nach schien er ein sehr liebenswerter Idiot zu sein, was sie ihm so allerdings vorerst verschweigen würde.

Als sie die warme Decke um ihren Körper geschlungen hatte, stand sie auf und trat auf die großte Fensterfornt zu, aus welcher sie hinaus in den wundervollen Garten blicken konnte, welcher so schneebedeckt noch viel schöner und traumhafter aussah.

„Die beiden sind wirklich süß .. obwohl ich zugeben muss, das ich Anfangs ein wenig eifersüchtig auf Blair war ..“, kommentierte sie dann seine Worte offen und ehrlich, als sie sich wieder ein wenig zu ihm wandte, um kurz zu ihm blicken zu können, ehe sie ihren Blick wieder verträumt hinaus wandern ließ.

Sie hatte damals darum bangen müssen, das es Mokuba nicht mehr so wichtig war, wenn sie zu ihm kam, sei es wegen der Nachhilfe oder etwa als freundschaftlicher Besuch.

Ob es ihm dabei ähnlich ergangen war..?

Vielleicht war es auch einfach nur kindisch von ihr .. schließlich hatte sich doch nie etwas zwischen ihr und Mokuba geändert – im Gegenteil.

Und trotzdem hatte sie befürchten müssen, das er vielleicht nicht mehr so viel Zeit für sie hatte, wenn er erst einmal immer mit Blair zusammen sein wollte.
 

„Weshalb?“, fragte er nur gelangweilt auf und spürte wie der Tag ihm heute wohl schon zu lang geworden war.

Nachdem er einen solch psychisch und physischen Rückschlag damals erlitten hatte, war er nach wie vor etwas geschwächt.

Langsam lehnte er sich nun in dem Sofa zurück und gähnte leise auf.

„Wenn das so weiter schneit muss Blair wohl heute das Erste Mal bei ihrer großen Liebe übernachten, ich bin gespannt ob sie dann immer noch voller Begeisterung durch das Haus rennt wie sonst auch.“, meinte er dann ohne auf eine wirkliche Antwort von ihr zu warten denn er konnte sich die Eifersucht schon wohl erklären, war immerhin sie und nicht Blair immer bei seinem Bruder gewesen um zu helfen.

Das Rumpeln wurde nur etwas leiser, also hieß es das die beiden wohl runter kommen würden, nicht wahr?

Seto wusste zwar wo Tea lebte, doch ob der Weg, der nicht zu kurz jedoch auch nicht zu lang war, ebenso verschneit würde wie der Heimweg Blairs war ihm noch Schleierhaft.

Am Ende hätten sie sogar zwei Gäste heute Abend bei sich im Haus, vorausgesetzt die beiden Gäste würden sich darauf einlassen hier zu übernachten.

Seto nahm die Beziehung zwischen Mokuba und Blair gewiss und verantwortungsbewusst war, keinen der beiden zog er damit auf.

Er nahm die Sache wirklich ernst denn wie es schien fielen sie beide in einen gewissen Einklang sobald sie zusammen waren, und das bewies ihn das es von Blairs Seite aus wirkliche Freundschaft, wenn auch ein wenig mehr sein musste die sie bei seinem Jüngeren Bruder hielt.

Ja, diese Liebe war eine etwas andere als die, die er geschimpft hatte sobald eine Frau an seiner Seite stand.
 

Tea klappte ihren Mund auf und wieder zu. Es war wohl nicht mehr länger nötig überhaupt auf seine Frage zu antworten, als er sie dazu brachte ihren Blick wieder nachdenklich hinaus in die verschneite Dunkelheit zu richten.

Ob sie nicht vielleicht bald nach Hause gehen sollte ..?

Ihr Blick fiel kurz auf die an der Wand hängende Uhr, ehe sie sich nun wieder umwandte, um wieder auf dem Sofa platz zu nehmen, während sie die Decke wieder eng um ihren Körper schlang und sich in diese hinein kuschelte.

Eigentlich wollte sie noch gar nicht Heim. Würde sie schon Heim gehen, wäre es vielleicht eine verschenkte Gelegenheit für sie, wo sie mit ihm schon einmal alleine war um ein wenig mit ihm zu plaudern.

„Wieso sollte sie nicht? Schließlich würd wohl keiner davon umkommen, nur weil er eine Nacht hier übernachtet, oder?“, fragte sie dann ziemlich skeptisch seiner eigenen Worte wegen.

Was war so schlimm daran?

Tea zog ihre Beine zu sich heran und kuschelte sich noch ein wenig tiefer in die warme Decke, während ihr Blick dabei ruhig auf ihm ruhte.

Heute sah sie ihn wohl länger an als jemals zuvor ..

Kein Wunder, denn schließlich hatten sie beide auch noch nie so gemeinsam ihre Zeit miteinander verbracht ..

Seltsames Vertrauen [Azureshipping VI]

Als sie sich nach der Uhr zu ihm wand, meinte er wohl heraus gefunden zu haben das sie länger bleiben wollte.

Nun gut sie war ein großes Mädchen, weshalb sollte er noch länger versuchen sie zu bevormunden?

Seto wand sich müde zu ihr und schüttelte leicht den Kopf eher er mit seiner Hand erst auf seine linke Brust deutete, dann auf seine Stirn.

„Mir macht es nichts aus, aber sie würde das Erste Mal hier übernachten und ich denke doch schon bei Mokuba im Zimmer, was hätte sie im Gästezimmer verloren, wenn Mokuba ihr dort nur Gesellschaft leisten würde die Nacht über?“, sagte er dann leicht neckend auf und schmunzelte sogar.

In den Köpfen der beiden ergab sich viel, und in ihren Herzen war eine gemeinsame Sprache entstanden die selbst er nicht lange hatte übersehen können.

Zwar würden sie sich von ihren Köpfen her dagegen wehren wollen einander das Erste Mal so nah zu sein, doch in ihren Herzen wäre es wohl ein kleiner Grund zur Freude, nicht das er dachte das die beiden gleich das Ultimatum aus reißen würden, aber sie würden sich vielleicht endlich näher kommen, denn so wie Seto die Sache sah, hielten sie nicht einmal ihre Hände einander fest, weniger küssten sie sich.

Sie waren in seinen Augen und wohl offensichtlich nur 'Freunde'.

„Mokuba und Blair sind nicht zusammen.“, sagte er dann wieder zu ihr blickend auf und musterte die eingehüllte Frostbeule.

„Was wäre dir lieber ein Kakao oder meine Wenigkeit~?“, fragte er geschickt auf und sah sie mit einem Ernst an der einen das Frauenherz höher schlagen lassen konnte.

Seto besaß viel zu viel Mut und absolutes Selbstbewusstsein denn ansonsten könnte er nicht so gelassen, so vollkommen einfach jene Frage fragen die wohl wirklich mehr als ernst gemeint war.

Nun Seto hatte Mokuba wohl einiges verraus~
 

Mokuba war ziemlich schüchtern, nicht wahr?

Und selbst wenn .. es war doch unheimlich süß. Jedenfalls empfand sie es als unheimlich süß.

Manch einer sollte sich an Mokubas Verhalten Mädchen gegenüber wohl einmal ein Beispiel nehmen und eben dieser Jemand saß gerade mit ihr hier auf dem Sofa.

Kaum als sie etwas bezüglich Mokuba und Blair erwidern wollte, fiel sie schon wieder aus allen Wolken, als seine Frage an ihre Ohren drang.

Was dachte er sich eigentlich? Besaß er denn überhaupt keinen Anstand oder gefiel es ihm noch einfach sie ein wenig zu necken mit seinen Worten?

Macho! Idiot!

Glaubte er wirklich jede Frau würde ihm gleich um den Hals fallen? Tea würde ihm jedenfalls das Gegenteil beweisen. Oh ja, sie würde ihn sogar mit Freuden davon überzeugen wollen, wenn es nötig sein würde.

„Du-!!!“, wollte sie sich empören, doch kam sie nicht weiter dazu, als sie aufsprang, einen Schritt zu schnell und unbedacht nach vorne trat und ins Stolpern geriet der Decke wegen, welche sie bis zum Boden fest um ihren Körper geschlungen hatte.

Wie war das doch noch gleich ..?

Sie würde die Ausnahme sein, die die Regeln bestätigte und ihm nicht um den Hals fallen?

Oh .. leider tat sie es in diesem Moment allerdings bereits, bzw. war sie auf dem besten Weg dorthin dies zu tun – zu ihrem Unglück im wortwörtlich gemeinten Sinne ..
 

Wie schön das ihr während ihres Fallen nicht mehr einfiel weiter zu sprechen sodass die Beschimpfungen aus blieben was er ziemlich praktisch fand, denn er selbst war nicht gerade fit genug um sich ihr Gemecker an zu tun.

Darüber hinaus hatte sie ihn in der Vergangenheit mehr als genug versucht zurecht zu weisen, bis heute wohl erfolglos.

Hatte er es kommen sehen?

Vielleicht, vielleicht aber auch war er ziemlich geschickt auf das er sich nach vorn beugte um sie nicht an sich vorbei mehr oder weniger am Boden landen zu lassen als auf sich selbst.

Und das er sicherlich, davon ging er mal dreist aus, bequemer war als der harte Boden, zog er sie sich herüber in ihrem Fall, welcher zwar nun etwas schmerzhaft auf ihn endete, aber immerhin: auf ihn.

Seto verschluckte ein auf ächzen, während er seine Arme um sie hielt.

Einen Moment schloss er kurz und fest die Augen, überging den Schmerz und atmete wieder ein.

Nun die Augen öffnend sah er zu ihr die, die umständlicher nicht hatten fallen und nun landen können.

Mit gehobener Braue fing er an gekonnt auf zu Schmunzeln, was er gerne tat wenn es keines aus Freude war sondern aus Schadenfreude.

„Du hättest mir doch ruhigen sagen können das du etwas gegen den wärmenden Kakao hast!“, sagte er feixend auf und musste ein Lachen unterdrücken, als sie sich versuchte aus ihrem Kokon frei zu kämpfen was ihr zu sehnlichst nicht gelingen wollte.

Warum, ließ sich aus seiner sitzenden Position leicht erkennen, nicht nur das sie selbst sich auf die Möglichkeit legte ihrem weichen Gefängnis zu entkommen, nein er selbst hielt beinahe wortwörtlich die Fäden in der Hand, in dem er die rettenden Enden fest hielt mit seinen Händen, sodass sie sich nicht aus der Decke befreien konnte.

Manchmal, so merkte er es jetzt wieder, war es gar nicht mal so schlecht der zu sein der die Fäden in der Hand hielt, nein ganz und gar nicht.
 

Kalt würde ihr definitiv nun gewiss vorerst nicht mehr sein, doch hätte es denn so Enden müssen?

An diesem Tag schien das Schicksals es nicht gerade gut mit ihr gemeint zu haben, trotz der ‚Lohnerhöhung’, welche für sie wirklich sehr hilfreich war ..

Alles weitere war demnach aber nicht so hilfreich ..

Vor allem nicht ihr Fall, welcher in seinen Armen endete.

Beschämt und ein wenig verärgert hielt die Braunhaarige ihre Augen geschlossen, während sie sich nun seine Schadenfreude über sich ergehen lassen musste.

Klar, dieser Grund war nahezu perfekt, um sie aufzuziehen und sie dies wohl nie wieder vergessen zu lassen.

Seinen Kakao sollte er sich sonst wohin stecken ..!

Sie brauchte ihn ohnehin nicht mehr, jedenfalls nicht mehr um sich zu wärmen, denn ob sie es wollte oder nicht:

Ihr wurde mit einem Mal unheimlich heiß. Kein Wunder allerdings, denn schließlich war es ihr am Ende doch unheimlich peinlich.

Ihre Hände ruhten auf seinen Schultern, welche sich kaum von ihm lösen wollten, als sie nun ihren Blick hob um ihn anzusehen.

Ihre Lippen formten unvermittelt einen Schmollmund, als sie aus beleidigten Augen in seine blickte.

„Toll .. und bei meinem Glück wird jeden Moment noch jemand ins Zimmer stürmen und sich eine vollkommen falsche Meinung über das Bild von uns machen ..“, murrte sie ziemlich gelangweilt, während sie nicht wild kämpfend und keuchend versuchte sich aus seinen Armen zu befreien.

Er würde sie schon irgendwann wieder los lassen. Er würde sie schon bald wieder los lassen, da war sie sich ziemlich sicher, warum sollte er sie auch länger als nötig in seinen Armen halten?

Warum sollte sie sich also selbst schwer ächzend darum bemühen?
 

Als sie sich also getrost meinte aus ruhen zu dürfen, ließ er sie in dem Glauben der nach ihren Worten sogleich vertrieben wurde.

Nicht das es ihn etwas aus machte, jedoch war es schon anstrengend den beiden nach zu sehen und Tea bei Laune zu halten ihn nicht gleich zu erschlagen.

Denn nachdem Mokuba und Blair so eilig hin ein und wieder hinaus gestürmt waren aus dem Wohnzimmer, erahnte Tea das sich ihre folgende Erklärung ungehört verhallen ließ in dem großen Haus.

Und wer würde der Grund sein? Er.

So also tat sich Seto gut daran sie also eilig los zu lassen, gleich so als hätte e sich an ihrem trotzköpfigem Temperament die Hände verbrannt.

Auf das sie dann auch gleich zur Seite neben ihn auf dem Sofa rutschte, mit hoch rotem Kopf und noch deutlicherem Schmollmund als zuvor.

Ob er sich denn keiner Sache wegen verlegen war?

Vielleicht, doch auch an ihn gingen die Blicke der beiden Teenager nicht spurlos vorbei.

Was sie dachten war ihm egal, aber..doch nicht wegen einem solchen Missverständnis!

Als sie nun begann leise vor sich her zu murren das er Schuld an der Sache wäre, holte er kurz tief Luft und überlegte welche seiner zwei Möglichkeiten am Besten wäre.

Entweder er stimmte ihr zu und somit würde er in Ruhe gelassen und sie hätte einen Scheinsieg zu verbuchen..oder , er widersprach ihr.

Und das in einer Art und Weise die sie wohl gleich aus dem Haus spazieren lassen würde, mit knallenden Türen verstand sich.

Denn was wäre denn, wenn er ihr dann anbieten würde das schon ohne hin falsch verstandene Dilemma gleich fort zu führen, auf das er sie weiterhin wärmen sollte?

Was wäre, wenn er ihr sagen würde, das sie sich mit ihrem Eigentor nicht so anstellen sollte sondern nun es hin nehmen musste?

Da sie diejenige gewesen war die sich auf seinem Schoß hatte bemüht um Geduld, hatte das Bild kaum anderes zu deuten sein können.

Hatte sie ruhig auf seinen Oberschenkel gesessen oder hatte sie es nicht?

Natürlich hatte sie und das nur weil sie einmal die Überlegene gewesen sein wollte und ihn zeigen,das er nicht so toll war und sie gehen lassen würde, wenn sie sich nicht zu Wehr setzen wollte.

Also war sie am Ende Schuld hieran?

Mit einem stechenden Seitenblick begutachtete er das brummende Mädchen neben sich.

„Dann stirb´ halt daran. Meine Güte, wenn ich so giftig wäre, dann wärst du schon vor einem halben Jahr nicht mehr zum atmen gekommen!“, entkam es ihm giftig und leise maulend, beinahe genauso gekonnt wie von ihrer Seite aus er es nur immer zu hören bekam.
 

Was hatte sie eigentlich getan ..?

Was hatte sie getan, dass das Schicksal sie an diesem Tag ständig vom Gegenteil überzeugen wollte?

Nicht genug, das sie nun direkt in seine Arme gefallen war .. nein .. viel schlimmer noch war die Tatsache, das sie nun beide wirklich in einer Position entdeckt worden waren, die man zu ihren beider Pech viel zu missverständlich hatte deuten können ..

Doch egal wie sehr sie auch versuchte sich zu erklären oder gar zu verteidigen .. ihre Worte blieben jedenfalls Mokuba und Blair gegenüber ungehört.

Oh nein ..

Blair wusste mehr als Mokuba selbst was sie über seinen großen Bruder dachte und das obwohl sie nicht einmal darüber gesprochen hatten.

Tea blieb nur zu hoffen, dass sie sich auf ihre Entdeckung nichts einbilden würden ..

Dennoch ..

Es war mehr als eindeutig, nicht wahr?

Am Ende war es wirklich nicht seine Schuld, sondern ihre, denn sie war nicht sogleich wieder voller Empörung von seinem Schoß aufgesprungen, sondern sah es von sich aus vor weiterhin bei ihm zu verharren.

Oh, am liebsten wäre sie sofort im Erdboden versunken..

„Oh, Hilfe ..“, jammerte sie, als sie nun dort saß mit hochroten Kopf, welchen sie hinter ihren Händen verbarg.

Als es nun an Kaiba war sich ihr gegenüber zu empören, zeigte sie sich geschlagen indem sie betrübt ihren Kopf schüttelte.

„Halt den Mund. Ich habe nie behauptet das du gifitig bist ..!“, nuschelte sie hinter ihren hervorgehaltenen Händen hervor, während sie wie das letzte Jammertröpfchen dort saß.

„Wenn ich dich wirklich nicht leiden könnte und dich so sehr hassen würde, wäre ich wohl kaum hier in der Nähe!“, murrte sie dann zu ihrer Verteidigung, während er wohl zu glauben schien, dass das alles hier überaus unerträglich für sie war ..

Verständlich .. denn sie tat wirklich so, als wäre das Schlimmste in ihrem Leben soeben geschehen ..

Nun, vielleicht war es das auch tatsächlich ..

Und wo letztendlich ihr Problem in der ganzen Sache war ..?

Nun ganz einfach: ..

Nein, eigentlich wusste sie es ja selbst nicht.

Letztendlich musste es ja nicht so aussehen, als hätte es ihr gefallen auf seinem Schoß zu sitzen ..
 

Seufzend hob Seto die Schultern und schüttelte mit seinem Kopf.

Dann beugte er sich voran und wand seinen Blick zu der, die vergeblich das Loch im Erdboden zu suchen schien um ihre Pein zu verstecken.

Es war sehr anstrengend manchmal mit ihr, denn ihre Worte, und ja er hörte ihr wirklich zu, waren widersprüchlich.

Sie war nicht ungerne bei ihm, jedoch war es noch weit entfernt von einer angenehmen Nähe, nicht wahr?

„Lügnerin.“, sagte er leise auf und sofort war es ihr Blick der strafend und auch hinterfragend auf ihm ruhte.

Er nannte sie nicht ganz ohne Grund so, sodass er sich wieder zurück lehnte und sich zu ihr herüber wand, wahrscheinlich brauchte sie nicht einmal mehr die Decke, wo ein kurzer Moment in seinen Armen schon genügte~

„Du hast ein halbes Jahr gebraucht um dich wieder in meine Nähe zu wagen, also erzähl mir nichts von ertragbarer Nähe.“, sprach er leise und sah sie ziemlich genau an.

Meinte sie denn wirklich er hatte es nicht gemerkt?

Dachte sie, er hätte nicht gemerkt wie die Kalenderblätter umgeschlagen worden waren ohne das es so war wie zuvor?

Hatte sie wahrhaftig angenommen er hatte sie einfach übersehen und nicht weiter darüber nachgedacht weshalb sie so plötzlich, zufälliger Weise nach seinem 'klärendem' Gespräch im Wagen sich hatte abgewendet von ihm?

Es war selbst schwer für Seto sie als Person zu übersehen wo sie beinahe tagtäglich hier ein und aus ging.

Seine eis blauen Augen funkelten in dem diffusem Licht welches sich im Wohnzimmer als einzige Lichtquelle neben den schimmernden weißen Schnee draußen in der kommenden Nacht lag.

Das sie nebeneinander saßen musste zwangsläufig nichts bedeuten, denn der Abstand zwischen ihnen war gewahrt, nicht mehr länger.

Langsam schob er eine Hand hervor die sich auf den Weg zu ihr hin machte, während seine Augen nach wie vor ungerührt in die ihrigen blickte.

Und nicht nur bei der Hand sollte es bleiben die sich zu ihr bewegte, langsam folgte Seto mit seinem Oberkörper.

„Du widersprichst dir nach wie vor noch viel zu oft, Tea.“, sprach er dann ungewohnt leise auf, keine Drohung, kein hauch an Kälte in seiner Stimme.

Mit sanften Worten sah er sie nach wie vor an und sie schaffte es nicht sich von seiner Nähe zu lösen, ein merkwürdiges Mädchen saß mit ihm hier auf dem Sofa.

Die Decke jeden Falls, weniger noch er hinderten sie eigentlich daran die Flucht zu ergreifen.

Sie blieb sitzen.

„Oder tust du das nur in meiner Nähe?“, kam nun ein vorsichtiges Wispern von ihm, das ihr galt während er es schaffte nun ungeniert sich neben sie zu ziehen.
 

Lügnerin ..?

Tea senkte ihre Hände auf ihren Schoß, auf welchem noch immer die Decke ruhte und blickte ihn aus großen ungläubigen Augen an.

Er .. hatte doch keine Ahnung.

Sie mochte sich widersprechen okay, doch das machte sie noch lange zu keiner Lügnerin.

Als er es für nötig hielt nun näher an sie heran zu rutschten, wandte sie ihren Blick von ihm ab, indem sie ihren Kopf zur Seite drehte.

„Du hast doch keine Ahnung ..“, erwiderte sie nur auf seine Worte, während sie zu Boden blickte.

Die Wahrheit? Die würde sie ihm verschweigen. Sie würde ihm nichts erklären wollen, was am Ende zu ihrem eigenem Nachteil sein konnte ..

Sie war im ein halbes Jahr aus dem Weg gegangen, ja .. doch aber nicht weil sie seine Nähe als unerträglich empfand.

Immer dann, wenn sie ihn schwere Vorwürfe und Worte an den Kopf warf, tat sie es doch nicht weil sie ihn nicht ausstehen konnte ..

Ob er es verstehen würde ..?

In seinen Augen schien es so, als würde sie ihn nicht ausstehen können, was sie ihm letztendlich nicht übel nehmen konnte, weil sie ihm auch nie etwas anderes gezeigt hatte.

Tea hob ihren Blick und so ihn ruhig an. Sie war nicht nervös, weniger noch unsicher, während sie einfach weiterhin dort saß und ihn einfach nur ansah.
 

Heute war sie wirklich sehr seltsam drauf.

Und das nicht einmal Dank ihn, denn sie brachte sich ganz alleine dazu sitzen zu bleiben, gänzlich ohne seine Hilfe was ja schon mehr als merkwürdig war.

Als er nun also an sie heran gerutscht war und ihren wechselnden Blick zwischen Fußboden und seiner Wenigkeit ausmachen konnte, blickte er sie wieder ganz deutlich und unverfroren wartend an, nachdem sie sich ihn wieder zugewandt hatte.

Heute schien sie seine Nähe nicht zu fürchten oder ihn jene ab zu schlagen.

Was er auch nicht vergessen würde, war diese merkwürdige Stille die sie gehabt hatte nachdem sie sich auf seinem Schoß wieder gefunden hatte.

Was war heute bloß los mit ihr?

Kannte er sie schon so gut, das er sich dies fragen konnte?

Ganz nah war er ihr nun, hob seine Hand und legte sie unter ihr Kinn obwohl sie ihn schon ansah, mit merkwürdigen Blicken.

War es, weil es tatsächlich auf Weihnachten zu ging?

Konnte es das sein was in den Frauen vor ging auf das sie so merkwürdige Dinge taten?

„Dann klär mich auf.“, hauchte er ziemlich leise sodass es fast so schien, als sei der langsam fallende wenige Schnee draußen noch lauter als sein Wispern.

Mit direkten Augenkontakt musterte er das leuchtende Blau in ihren Augen die anderes funkelten, als wie mit Tränen gefüllt.

Irgendetwas in ihr war anderes, wenn er in ihre Augen blicken konnte sah er dort keine Frucht sondern etwas anderes, bloß was war es das er nicht benennen konnte?

Musternd ließ er seine Hand ab von ihrem Gesicht und senkte die Hand wider gen Sofa, wobei es dort kaum Platz gab, saß er direkt an ihr und der Decke die sie umständlich um sich gewickelt hielt.

Ob er sie vielleicht nochmal in den Arm nehmen sollte das sie sie freiwillig fort warf?
 

Ihn aufklären ..?

Das würde bedeuten, das sie ihn mit der Wahrheit konfrontieren musste. Das würde bedeuten, das sie sich selbst mit der Wahrheit konfrontieren musste!

Die Wahrheit .. worin lag sie?

Sie wusste es ja selbst nicht einmal.

Sollte sie wirklich ehrlich zu ihm sein? Würde er über sie lachen, sie verspotten?

Sie würde es wohl erst erfahren, wenn sie es versucht hatte herauszufinden ..

„Ich weiß, ich habe dir immer einen Grund gegeben zu glauben, das ich dich nicht ausstehen könnte aber ..“, begann sie, als sie ziemlich verzweifelt ihre Augen schloss, „..eigentlich war dem nie so und vielleicht hab ich mir schon damals ein wenig mehr Aufmerksamkeit von dir erhofft ..“.

War sie nun vollkommen übergeschnappt? Wie konnte sie ihm nur so etwas sagen?

Es war erbärmlich zu versuchen durch Streit mehr Aufmerksamkeit zu erlangen, so wie sie es vielleicht wirklich oft versucht hatte ..

Was würde er nun denken?

Oh, er sollte bitte nichts falsches denken.

Ob ihm ihre Worten einiges erklärten ..?

Allmählich wurde sie nun doch nervös, während sie dich selbst kaum noch traute in seine Augen zu blicken.

So wandt sie ihren Blick wieder ab und sah nahzu hingebungsvoll überall hin nur nicht zu ihm.
 

Ihre Worte machten Sinn.

Das Erste Mal wohl seid langem konnte er etwas von ihren Worten abgewinnen und warum?

Weil sie endlich zu dem standen was sie zuvor schon so oft hatte angedeutet.

Auch damals.

Damals hatte sie sofort panisch reagiert sobald man sie zusammen mit Seto in einem Satz in Verbindung brachte.

Und jetzt? Jetzt war sie es selbst die ohne Zwang etwas ähnliches tat nur nicht so auffällig nervös.

Langsam legte Seto einen Ellbogen an die Rückenlehne des Sofas und ballte seine Hand kaum ernst gemeint zur Faust um sich seitlich zu ihr sitzend, seine Wange daran zu stützen.

Interessiert begutachtete er sein neustes Fundstück.

Gänzlich gegen all ihren Worten hatte er wohl ohne es jemals zu wollen doch einen Charme der sogar ihr etwas an haben konnte.

Leicht schmunzelte er auf, während sie überall hinsah nur nicht zu ihm, verständlich nach diesem umständlichen Worten.

„Ein wenig Freundschaft?“, fragte er ruhig nach, kein Sticheln.. vielleicht noch nicht.

Ein wenig Freundschaft oder erhoffte sie sich sogar doch ein wenig mehr?

Dort war Eifersucht damals gewesen, immer wenn sie über die Frauen schimpfte die an seiner Seite standen.. immer wenn er meinte sie nicht beachten zu müssen.

Sein Schmunzeln klang nicht ab, so wie sie sich gab, hatte er sie am liebsten, scheu und schüchtern, nicht aufgebracht und schimpfend wie ein Rohrspatz.

Am Ende war er nur ein Mann und sie eben nur eine Frau, ganz gleich in welchen Gesellschaftlichen Ebenen sie um das Existierend kämpften, ganz gleich für welche Träume sie auch lebten.

Vielleicht aber mochte er nicht einmal diese ruhige Art und Weise von Tea an sich, sondern mochte das Nebenprodukt von einer solchen Stillen Reaktion einer Frau.

Das er sich dabei überlegen fühlte und interessiert lauschen konnte ob sich dort Jemand noch heraus retten könnte oder nicht, ließ ihn sitzen bleiben.

Diese kleine erhabene Macht die er immer dann besaß, wenn es ganz gleich wen gegenüber auch hier raus hinaus lief, faszinierten ihn.

Und am Ende hatte sogar Tea keine Möglichkeit sich ihm zu entziehen, denn sie schien vielleicht sogar gar nicht so gegen ihn zu wettern wie sonst immer.

Sie blieb sitzen, genauso wie er.
 

Er saß immer noch hier.

SIE saß immer noch hier – unglaublich aber wahr.

Als sie seine Worte vernahm, die sie so gar nicht aufzogen oder gar neckten, sah sie überrascht in seine Augen.

Er hatte bisher noch nicht über sie gelacht. Sparte er es sich für einen besonderen Zeitpunkt auf? Irgendwie zweifelte sie plötzlich daran ..

„Ja ..“, erwiderte sie dann knapp, als sich ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen zeigte, ehe sie ihren Blick nun wieder senkte.

Wieso sollten sie nicht auch aus einer besseren Bekanntschaft nicht eine Freundschaft werden lassen ..?

Was war schon falsch daran?

Vermisste er es nicht manchmal? Vermisste er nicht manchmal einen Freund, wenn er einsam war?

Jeder Mensch war irgendwann einmal einsam .. umso besser war es doch, wenn es dort noch jemanden geben würde, der nicht zulassen würde, das der jeweils andere sich einsam fühlte.

Dann blickte Tea wieder zu ihm auf und sah in seine Augen.

Sie ruhten ruhig auf ihr.

Er bedachte sie nicht mit eisigen Blicken .. weniger noch sah er sie vorwurfsvoll oder gar belustigt an ..

Er schien sie einfach nur anzusehen ..
 

Tea war ein anstrengendes Mädchen in seinen Augen.

Auch wenn er gerne mit ihr spielte, vielleicht ein wenig lieber mit ihr als wie mit Jemand anderen, so vermasselte sie es ihm oft, denn sie war sehr temperamentvoll, ließ es kaum zu ein Spiel zu spielen in dem sie unterlegen sein würde.

Als sie ihn so verlegen, ganz vorsichtig an schmunzelte und ihm in seine blauen hellen Augen sah, konnte er in den ihrigen erkennen das ihr die ganze Angelegenheit sehr fremd zu sein schien und dennoch war da keine Furcht- nicht mehr.

Würde sie zu mutig werden, je mehr er sie an sich heran lassen würde?

Er hoffte nicht denn am Ende, ja am Ende hatte er nicht einmal mehr gewollt als sie, wenn noch weniger.

Keine Freundschaft, eine flüchtige Bekanntschaft ohne viel Streit würde vielleicht sein Ziel sein, da eine Freundschaft sehr viel mehr persönlicheres werden würde.

Erst warte sie ihm gegenüber den Schein ihn nicht zu mögen nur um eines Abends all ihre Bemühungen zu Nichte zu machen und das von ganz von alleine.

Ein Blick hinter die Fassade, hatte sie keine Angst das er sie jetzt noch sehr viel direkter angreifen könnte?

„Du solltest heute Abend nicht mehr nach Hause gehen.“, sprach er leise auf, sah sie dabei unentwegt an.

Nun vielleicht würde sie ja daran gefallen finden ein wenig, netter behandelt zu werden von ihm?

Es gab immerhin nicht nur immer das Geld das den Frauen an ihnen gefallen zu haben schienen.

Seto konnte auch anderes, wenn auch weniger ernst gemeint, aber immerhin hatte er wohl etwas an sich das vielen Frauen das Gefühl gab etwas besonderes zu sein.

Würde er es schaffen auch Tea so fühlen zu lassen?

Sie sollte nicht nach Hause, weil er keine Lust hatte ihren Chauffeur zu spielen, oder jemanden anderes diese Aufgabe zu Teil kommen zu lassen.

Als sie ihn skeptisch ansah gleich so, als dachte sie dann doch wieder er sei ein Arschloch hob er leicht den Blick, übermütig.

„Nicht das dir noch was passiert auf dem Heimweg, immerhin ist es spät und draußen nicht sehr gemütlich.“, sagte er frei heraus auf und vielleicht war dort diese sichere Lüge, die er benutzte um sie hier zu halten, damit sie davon aus ging das es wirklich der eine Grund war- das er sich um sie sorgte.
 

Letztendlich blieb es ihm überlassen was er von ihr dachte oder nicht.

Am Ende sollte es ihr sogar egal sein, jedenfalls würde sie so tun als sei es ihr egal, nicht das er am Ende noch glauben würde, sie würde sich von ihm so leicht um den Finger wickeln lassen können wie manch andere Frau.

Oh nein. Sie wollte sich von ihm auch gar nicht um den Finger wickeln lassen.

Sie hatte kein Interesse an ihm. Jedenfalls hatte sie kein Interesse sich in ihn zu verlieben oder gar mit ihm ins Bett zu gehen oder dergleichen ..

Sie wollte ihn einfach nur ein wenig näher kennenlernen und sein Freund werden – nicht mehr und nicht weniger.

Als er dann plötzlich jene Worte an sie richtete, sah sie ihn für einen Moment mit großen Augen an.

Sie sollte heute Nacht hier bleiben? Er erlaubte ihr von sich aus heute Nacht hier zu bleiben?

Nun seine übertriebene Sorge ihr gegenüber hätte er sich dennoch sparen können, welche Tea mit dem verdrehen ihrer blauen Augen kommentierte, während sie die Decke wieder etwas höher zog und ihm ein leichtes Lächeln schenkte.

„Danke. Ich glaube ich bin ohnehin viel zu müde um noch nach Hause zu gehen ..“, sagte sie dann, während sie nicht davon ausging, das er ihr Chauffeur sein wollte oder gar jemanden dazu beauftragen wollte sie nach Hause zu fahren.
 

„Na wie gut das ich dir zuvor gekommen bin.“, sagte er dann endlich auf und richtete sich nun endlich wieder auf und verließ die Nähe zu ihr.

Um Mokuba und Blair war es außergewöhnlich ruhig geworden, vielleicht waren sie endlich eingeschlafen?

Doch er wollte es sich nun nicht mehr erlauben nach zu sehen, wer weiß wie peinlich es am Ende noch werden würde für sie.

So also sah er zu ihr herab und nickte auf.

„Komm, ich zeige dir dein Zimmer für heute Nacht.“, meinte er dann auf und ging ohne Widerrede wohl zu erlauben voran.

Da sie sagte das sie wohl jetzt schon müde war, wollte er sie nicht länger dazu quälen die Augen offen zu halten.

An der Tür stehend blickte er zu der, die wohl nicht von der Decke lassen konnte und damit zu ihm geisterte.

Kurz schüttelte er leicht seinen Kopf, würde sie erfrieren ohne Decke?

Frauen..
 

Die Decke war doch so schön weich und warm. Warum sollte sie also von ihr lassen?

Ohne weitere Umschweife folgte Tea ihm aus dem Wohnzimmer hinaus in den Flur.

Kaiba schlenderte direkt vor ihr vorran, während sie nachdenklich seinen Rücken betrachtete.

So wie sie nun miteinander umgingen war es beinahe schon gespenstisch, oder?

Es störte sie nicht, im Gegenteil .. es war nur so fremd, so neu .. und doch annehmbar, ebenso wie sie es auch gewollt hatte.

Wer hätte aber gedacht, das er so gewillt sein würde auch eine bessere Bekanntschaft zu ihr aufzubauen und zu pflegen? Sie jedenfalls nicht ..

Er wollte ihr sogar helfen und sie unterstützen .. und heute war er wirklich sehr nett zu ihr gewesen.

War dies die Ruhe vor dem Sturm? Kurz hob Tea ihre Augenbraue und musterte den vor ihr herlaufenden mit misstrauischen Blicken.

Sie wusste nicht woher auf einmal seine ‚Einsicht’ kam Kontakt zu anderen zu pflegen, aber sie würde es so hinnehmen in der Hoffnung er würde sich am Ende keinen blöden Scherz mit ihr erlauben, denn dann würde er sie ebenfalls noch kennenlernen!

Aber irgendwie bezweifelte sie, dass er sich einen dummen Scherz mit ihr erlauben wollte, oder ..?

So nötig hatte selbst er es nicht ..

Und am Ende hoffte sie vielleicht auch nicht von ihm enttäuscht zu werden.

Als sie nun das Zimmer erreichten, in welchem sie die Nacht schlafen sollte, trat sie an Kaiba vorbei in das Zimmer hinein.

Ihr Blick fiel auf das Bett, welches größer war als ihr Bett zu Hause.

„Himmlisch~“, summte Tea verträumt, ehe sie sich wieder zu ihm herum wandte, um sich leicht vor ihm zu verbeugen aus ihrem Dank heraus.
 

Ihre Augenblicke ließ er unkommentiert an sich vorbei ziehen,beziehungsweise auf seinen Rücken teffen.

Nun nachdem er sie in einen vielleicht noch sehr viel ruhigen Teil des großes Hauses geführt hatte, öffnete er ihr die Tür um sie hinein treten zu lassen in das helle Zimmer, in welchem das Licht nun angeknipst worden war.

Als sie nun an ihn vorbei geisterte mit ihrer Decke, von der er immer noch nicht wusste was so toll an ihr war, sah er sie abwartend an.

Madame war also zufrieden, wie schön dann müsste er ja nicht mit einer Gewitterhexe rechnen die ihn selbst aus dem Bett schubsen würde.

Obwohl sie kaum viel gesehen hatte in dem Haus ließ sie sich schnell beeindrucken dabei gab es noch einige Zimmer die sicherlich nicht weniger 'himmlisch' aus zu sehen hatten.

„Dann ist ja alles in Ordnung.“, sagte er dann kurz auf und sah sie musternd an.

Brauchte er ihr noch zu sagen wo das Bad ist?

Musste er sie wirklich noch dazu auffordern zu tun was sie nicht lassen konnte?

Wohl nicht denn sie tat es schon seid einiger Zeit, sodass er es sich verkniff ihr dies zusätzlich anbieten zu müssen, nachher dachte sie wohl wirklich noch von ihm er wäre so etwas wie nett oder gar.. sympathisch!

Mit kurz gesenkten Blick wand er sich dann also zum Gehen um, auf das sie hoffentlich dann Morgen früh gehen würde.

Nicht das er jetzt zum Ersatz degradiert wurde, nachdem Mokuba vergeben zu sein schien und weit aus mehr Zeit mit Blair verbringen wollte als wie mit ihr.
 

Tea ließ ihn mit einem Lächeln auf ihren Lippen ziehen.

Und nachdem nun endlich die Tür hinter ihm geschlossen wurde, warf sie sich auf das Bett, welches wahrlich sehr bequem war.

Wow. Wer würde so eine Nacht nicht genießen? Sie würde es jedenfalls sehr genießen und vielleicht würde es ihr geliegen ein wenig Schlaf nach zu holen, was sie bitter nötig hatte in letzter Zeit.

Dank Kaiba würden ihre Jobs nun nicht mehr so unendlich an ihrer Kraft zerren, denn diese hatten sich rapide schnell vermindert – zu ihrem Glück, welches sie noch immer kaum fassen konnte.

Ob Mokuba seinen Bruder am Ende ein wenig mehr darum gebeten hatte ihr zu helfen? Mh .. sie konnte sich kaum vorstellen, dass das alles ‚einfach so’ aus Kaibas Mist gewachsen sein sollte, denn warum sollte er ausgerechnet ihr helfen wollen?

Schon merkwürdig .. wirklich ..

Doch so wie es war, war es in Ordnung.

Tea ahnte ja nicht, das am nächsten Tag schon bald rein gar nichts mehr in Ordnung sein würde .. schon gar nicht das, was sie sich an diesem Tag so wunderbar aufgebaut hatte.

Sie konnte nicht ahnen, das eine solch dämliche Tradition in der Weihnachtszeit bald ihr gesamtes Weltbild und noch so viel mehr zerstören würde ..

Nun dachte sie allerdings nur daran endlich zu schlafen und so zog sie rasch ihre Hose und ihren warmen Pullover aus, unter welchem sie noch ein knappes T-Shirt trug, ehe sie nun unter die nächste Bettdecke schlüpfte, um endlich ein schlafen zu können, was sie auch bald tat .. mit einem sehr zufriedenen Lächeln auf ihren Lippen.

Weihnachtsvorfreude [Childshipping IV]

Blair hatte Tea mittlerweile mehr oder weniger gut kennen gelernt und sah die bloße Freundschaft zwischen ihnen.

Das ein wenig gesunde Eifersucht dazwischen stand konnte sie nicht verleugnen und dennoch war es nicht so schlimm wie noch zu Anfang.

Es war nicht immer schön über Tea zu sprechen doch sie wusste nicht wie sie es deutlich sagen konnte,sodass sie es jedes Mal auf´s neue geschlagen hin nahm sobald Mokuba anfing über die andere zu sprechen, wobei sie doch da war..

Seto Kaiba hatte sie nur sehr flüchtig kennen gelernt doch er schien gar kein so schlimmer Mensch zu sein wie ihr damaliger Erster Eindruck hinterlassen hatte.

Man grüßte sich flüchtig und ebenso verabschiedete man sich.

Wenn er arbeitete, ließ sie eine Begrüßung aus, das hatte sie beachten müssen laut Mokuba um mit den Älteren aus zu kommen.

Manchmal sprach man auch sacht miteinander und seine blauen Augen waren nicht mehr so unsensibel wenn er sie ansah als wie damals.

Es beruhigte sie ungemein hier mehr oder weniger in Ruhe atmen zu dürfen.

„Hm.. und was hat dein Bruder gesagt?“, fragte sie mehr oder weniger interessiert während sie an dem warmen Getränk nippte und sich prompt die Zunge dran verbrannte das es ihr Tränchen in die Augen trieb und fast den Kakao verschütten.

„Nah~!“, jammerte sie auf und öffnete weit ihren Mund um sich kühlende Luft ein zu ziehen.
 

Und gerade als er zu einer Antwort ansetzen wollte, klappte er seinen zu und wieder auf, als Blair sich offensichtlich verbrannt haben musste.

„Oh, pass auf!“, entfloh es besorgt seinen Lippen und doch konnte er sich bald darauf ein Kichern einfach nicht verkneifen, denn es sah einfach viel zu süß aus, wie sie dort saß und versuchte ihre Zunge ein wenig zu kühlen. Ihr Anblick war wirklich amüsant, obwohl er sich kaum über sie lustig machen wollte.

„Tut mir leid!“, meinte er weiter kichernd, als er ihren fast schon vorwurfsvollen Blick auf sich spürte.

Die Frage was sein Bruder gesagt hatte war vergessen ..
 

„Uh~“, jammerte sie auf und fächerte sich mit einer Hand Luft in den geöffneten Mund während sie versuchte mit der anderen Hand die Übervolle Tasse nicht dazu zu bringen sich mit ihrem Inhalt über ihre ohne hin schon nasse Hose zu ergießen.

Als er dann auch noch kicherte schaffte sie es kaum ihn irgendetwas zu sagen, denn während sie sich um wand musste sie versuchen die Tasse gerade zu halten, was sich weitaus schwerer ergab als das Kühlen ihrer Zungenspitze.

Etwas nervös also schloss sie ihre Hände um die Tasse, dessen Inhalt sich leicht hin und her bewegte, wobei sie sich nun auch noch begann ihre Finger zu verbrennen.

Mit einem leichten lauten Jammern also stellte sie die Tasse eilig auf den Boden und lutschte sich den heißen Kakao von jeder Fingerspitze.

„Ah~ aua.“, murmelte sie während sie ihre Finger nacheinander nun befreit hatte von den heißen Getränk, welches sich wohl mit allen Mitteln dagegen wehrte getrunken zu werden.
 

Oh Blair schien an diesem Tag wahrlich ein Unglücksrabe zu sein.

Während er ihr Leid ungern beobachtete, nahm er zuerst ihre Tasse vom Boden und stellte sie auf den Tisch, ehe er nun ihre Hand in die seine nahm, um diese für einen kurzen Moment zu betrachten, ehe er ihre Hand dann hob und zu seinen Lippen führte.

Kurz blickte Mokuba Blair in die Augen und bließ dann sacht gegen ihren verbrannten Finger in der Hoffnung es könnte ihren Schmerz ein wenig lindern.

Natürlich tat er das Ganze nicht ohne dabei rot zu werden ..
 

Mit den roten Fingern,die nicht mehr kalt waren sondern vor Hitze solch eine Farbe behielten sah sie seufzend hinab zu den Schmerz.

Als Mokuba sich so lieb um sie kümmerte, dachte sie sich nichts weiter dabei.

Doch während sie die Wanderung ihrer Hände zu seinen Lippen bemerkte wusste sie gar nicht mehr weshalb ihr ihre Fingerspitzen weh tun sollten- in ihrer Brust schmerzte es noch sehr viel mehr denn ihr Herz wusste sich gar nicht mehr zu beruhigen.

Mit roten Wangen, nicht weniger verschämt als Mokuba sah sie ihn an mit großen Augen.

Kein Wort.

Kein Wort entwich der sonst so trotzigen Blair elegant, sie schwiegen einfach beide und sahen sich an.

Mokuba mochte sie doch auch sehr, oder?

Sie auf jeden Fall mochte ihn absolut, und wohl war da mehr als Freundschaft..auch bei ihm?

Nervös rutschte sie hin und her, senkte den Blick und schloss leicht die Augen, als sie dann auch noch merkte das er seine Lippen gegen ihre Fingernspitzen drückte waren es andere Küsse als wie auf ihrer Wange bisher gewesen.

Gleich würde sie weg fliegen, einfach so und das nur wegen den vielen plötzlichen Schmetterlingen in ihrem Bauch.
 

Die ganze Zeit über blickte er ihr unentwegt in die Augen, ehe er sogar im nächsten Moment ihre Fingerspitzen mit seinen Lippen berührte.

Woher er plötzlich diesen Mut nahm wusste er nicht .. die Situation hatte es ihn einfach möglich gemacht und ohne länger darüber nach zu denken, hatte er einfach gehandelt ..

Gehandelt, weil er auf sein Herz gehört hatte ..

„Ich hoffe es ist nicht so schlimm ..“, sagte er dann, als er ihre Hand langsam sinken ließ ohne sie dabei allerdings los zu lassen.

Noch immer hielt er ihre Hand und sah sie dabei einfach nur an.

Natürlich war da auch bei ihm mehr als Freundschaft, doch wie sollte er es ihr denn sagen ..?

Er traute sich einfach nicht.

Und er er langsam ihre Hand los ließ, kratzte er sich verlegen am Hinterkopf und versuchte nun selbst seinen warmen Kakao zu trinken, welcher bestimmt schon ein wenig abgekühlt war.

Das sein großer Bruder und Tea gerade zusammen zu Abend aßen ahnte er nicht und vermutlich hätte er auch niemals damit gerechnet, wo sich die beiden ohnehin immer so gut wie aus dem Weg gegangen waren.

Mokuba hatte sich immer so eine Freundin für Seto gewünscht wie Tea. Jemanden, der sich wirklich um ihn sorgte. Einen herzensguten Menschen ..

Doch er hatte die Möglichkeit schon ausgeschlossen, dass die beiden vielleicht einmal zusammenfinden würden oder sogar Freunde werden würden.
 

Seine Hände hielten ihre ewig nicht wahr?

Kaum fähig ihren Kopf zu schütteln deutete sie ihm, das es okay war was er tat.

Denn wenn er sie doch eigentlich gut kannte, müsste er wissen das er doch schon längst gesagt bekommen hätte wie wenig sie von der doch tollen Idee gehalten hätte bei missfallen.

Als er sie dann jedoch doch los ließ schien es ihr gar nicht kurz genug gewesen zu sein das er sie gehalten hatte.

Alles kribbelte tief in ihr, vor allen aber die berührte Stelle an ihrer Hand.

Mit nervöser Verlegenheit holte sie sich ihren Kakao zurück den er in weiser Voraussicht fort gestellt hatte.

Doch sie setzte sich nicht zurück, blieb mit ihrem Rücken zu ihm gewandt stehen und blickte aus einem der Fenster in die Dunkelheit die ein wenig fallenden Schnee ihnen zeigten.

Es schneite und schneite, einfach immer weiter.

Seufzend sah sie hinaus und konnte endlich den Kakao besiegen der sich partout nicht hatte trinken lassen wollen von ihr.
 

Der Kakao war derweil ein wenig abgekühlt und schmeckte wirklich sehr gut.

Sein Blick wanderte zu dem Fenster aus welchem er, wenn er hinaus in die Dunkelheit blickte, erkennen konnte, das es draußen noch immer schneite.

Ja, bald war Weihnachten, nicht wahr?

Doch wie würde er herausfinden, was er Blair schenken könnte oder was sie wirklich gerne mochte ..?

Und just in diesem Moment kam ihm plötzlich die Idee.

Wieso befasste er sich nicht ein wenig mit ihr mit diesem Thema? Ja, und er wusste auch schon ganz genau wie.

Ihr Haus war noch lange nicht sehr reichlich zu diesem Fest geschmückt und vielleicht würde Blair sich darüber freuen ihm zu helfen? Ja, vielleicht würden sie dann darüber ein wenig ins Gespräch kommen und er hatte die Antwort, die er schon sehr lange suchte.

„Hör mal .. hast du Lust mir morgen dabei zu helfen, das Haus ein wenig festlicher zu schmücken?“, fragte er dann plötzlich, als er sie lächelnd ansah.
 

Nachdem der stumme Fall der Flocken durch Mokubas Frage für sie unterbrochen wurde, wand sie sich um, den leckeren Kakao besiegt habend.

Für einen Moment schwieg sie, sah in ihre Tasse und neigte ihren Kopf zur Seite.

Würde Seto es denn gut heißen? Immerhin wollte sie keinen Streit hervorrufen und sie, nun ja wusste von Seto Kaiba das er ein sehr merkwürdiger Zeitgenosse sein konnte und auf Dinge geradezu allergisch reagierte von denen man es niemals so hätte angenommen.

Dann setzte sie sich wieder zu ihm,weniger rot und sichtlich entspannter.

„Meinst du es geht in Ordnung? Ich meine.also dein Bruder Seto..“, sagte sie nur etwas leiser auf.

Weihnachten sollte es keinen Streit geben, ihrer Meinung nach.
 

Schön. Seto schien nicht gerade der Typ zu sein der mit sehr großer Freude das Fest der Liebe empfangen wollte, aber das spielte doch absolut keine Rolle.

„Ach, natürlich geht das in Ordnung!“, erwiderte er dann sofort auf ihre Bedenken hin und legte ihr dabei eine Hand auf ihre schmale Schulter.

Was würde auch schon dabei sein, würden sie das Haus ein wenig festlicher schmücken?

Schließlich gehörte es zu der Tradition dazu. Noch passender und schöner war es allerdings, wenn Blair ihm tatsächlich dabei helfen würde.

Zum einen konnte er mit ihr zusammen sein und die Tradition leben und zum anderen würde er darüber vielleicht mit ihr ins Gespräch kommen können, damit er etwas für ihn wichtiges erfahren konnte ..

„Mhh .. ich muss nur nachsehen wo wir den ganzen Schmuck verstaut haben!“, gestand er dann, während er sich nachdenklich an sein Kinn tippte.
 

Nun nachdem er sie kurz berührt hatte mit einer Aufmunterung die ihr ihren quirligen Mut zurück brachten, nickte sie auf.

„Okay, lass uns suchen gehen!“, meinte sie nickend auf und voller Tatendrang.

Sie hatten Ferien, von ihr aus könnten sie die gesamte Nacht durch suchen wenn sie lustig warne- und Seto lange genug entkommen könnten.

„Ihr habt so ein großes Haus, da müssen wir sicherlich lang suchen, also los!“, sagte sie dann auffordernd und griff ihn an der Hand um ihn aus seinem Zimmer zu zerren.

Seine Hand haltend bog sie wahllos in einen der kleinen Flure ein und vor allen ging sie nun in eines der Zimmer die sie nur verschlossen sah, vielleicht aus Neugierde, vielleicht um ihren Instinkt zu folgen,denn Zimmer die man lange nicht betrat versteckten oft das, was man suchte.
 

Wer wusste schon was sie in den Kisten finden könnten, die diversen Weihnachtsschmuck versteckten? ..

Während er sich von Blair durch den Flur ziehen ließ, überlegte er ob der Weg den sie gerade gemeinsam eingeschlagen hatten wirklich der Richtige war.

Erst dann blieb er stehen und hielt somit auch Blair zurück.

„Lass uns zuerst auf dem Dachboden nachsehen!“, sagte er dann entschlossen und übernahm dann selbst die Führung, während er nun Blair durch das Haus hinter sich her zog.

Der Dachboden war schnell erreicht, doch hier würden sie wohl ein wenig genauer hinschauen müssen, denn hier standen viel mehr Kisten, als er selbst geglaubt hatte.

„Irgendwo hier werden wir bestimmt etwas finden!“, sagte er dann und löste sich von ihrer Hand, um die erste Kiste genauer unter die Lupe zu nehmen.

Alte Bücher ..

Unheimlich viel Zeug war hier oben verstaut, bis er schließlich die erste Kiste fand, in welcher er ein wenig Schmuck für einen Tannenbaum fand.
 

Nun nachdem sie in einer diffusen Dunkelheit begannen zu suchen war es Mokuba der sehr viel mehr Trefferglück besaß als sie wohl.

Langsam suchte sie sich ihren Weg herüber zu ihm während sie sich danach neben ihn beugte um in den Karton zu schielen.

„Tatsächlich~“, sagte sie auf und hob zusammen mit ihn den Fund zurück zu der Leiter die nach unten führen sollte.

„Aber ihr habt ein so schönes großes Haus, da brauchen wir noch viel mehr!“, sagte sie amüsiert auf und stürzte sich gleich danach wieder in den Haufen Kartons.

Sie war nicht eifersüchtig auf das große Haus oder das viele Geld, ganz im Gegenteil sie fand es nur spannend und aufregend und außerdem mochte sie Mokuba und nicht dessen Geld.

Sie hatten doch im Park, ganz ohne Geld bisher eine Menge Spaß gehabt nicht wahr? Also war dies wohl der beste Beweis dazu das es gar nicht so schlecht war das sie einander so gut verstanden nicht wahr?
 

Blair hatte recht. Ihr Haus war einfach viel zu groß. Sie würden noch einiges mehr finden müssen, um wirklich jeden Winkel des Hauses ein wenig festlicher aussehen zu lassen.

Vielleicht würden sie ja an diesem Abend schon anfangen können zu schmücken, dann würde Seto kaum etwas davon mitbekommen, würde dieser schon in sein Bett gekrochen sein.

Und am nächsten Morgen, wenn er erwachen würde, hätte er gleich doppelten Grund um sich zu freuen~.

„Komm, suchen wir noch mehr!“, forderte er dann Blair mit auf, ehe er nun wieder hinter unzähligen alten Kisten verschwand, von deren Hälfte er selbst kaum beurteilen konnte, was in diesen zu finden war.
 

„Au ja~“, sagte sie leise auf und wühlte sich nun durch den Berg den sie ja in Tagen nicht durch haben würden.

Dennoch gaben sie zusammen wohl einen ziemlich guten Suchtrupp ab denn es dauerte gar nicht mal so lange wie gedacht da standen bereits ein paar Kartons am Rand der Leiter hinab.

Sie würden genügend Zeit haben in der Nacht sogar zu schmücken, das Haus war groß und ihr Spaß würde sicherlich genauso riesig werden, nicht wahr?

„Ich freu mich jetzt schon.“, sagte sie mit fröhlicher Stimme und wühlte herum, vorsichtig denn immerhin wären es nicht ihre Dinge die sie kaputt kramen würde wenn denn dann..

Als sie dann auch wieder eine Kiste voll von Schmuck zur Weihnachtszeit fand hob sie ein wenig Lametta davon heraus und setzte es sich auf das lange blaue Haar.

Danach wand sie sich zu ihrem Freund herum der doch nur ihr Freund war und bat ihn einmal seinen Blick zu ihr herüber zu wenden auf das sie danach beide in Gelächter fielen.
 

Als Mokuba sich zu Blair herum wandte, konnte er sich bei ihrem Anblick ein Lachen kaum verkneifen.

Dann trat er auf sie zu und richtete das Lametta in ihren Haaren noch ein wenig mehr, damit sie sich damit wirklich sehen lassen konnte~.

Okay, sie hatten bereits einige Kisten gefunden, doch würden sie in diesen wirklich etwas Brauchbares finden? Nun, sie würden es herausfinden und vielleicht sogar auch sogleich verwenden können.
 

Nachdem sie nach ihrem Lachen die Stimme Setos von unten vernehmen konnte holte sie eilig Luft, nicht das Mokuba sich verplapperte und sie umsonst Weihnachtsglanz gesucht hatten.

„Eine Geschenk!“, rief sie bloß herunter und sah zu Mokuba der mit hoch gehobener Braue sie musterte.

Als sie nun lauschen konnten das der Ältere wieder fort gegangen war legte sie ihren Zeigefinger auf ihre Lippen.

„Ein Geschenk.. könnte man doch fast zu sagen oder? Wir bringen Weihnachten ins Haus,das ist doch ein Geschenk nicht wahr?“, fragte sie nur flüchtig auf, denn eine Überraschung hätte Seto sehr viel schneller verneinen oder hinter fragen können als ein Geschenk.

Dann sahen sie beide gemeinsam zu den Dingen die sie gefunden hatten und sie beide waren sich einig: Damit hätten sie erst einmal genug Schmuck um die ganze Nacht wohl durch zu schmücken.

Das Lametta hing gut auf ihrem Kopf sodass sie es noch eine Weile mit sich tragen wollte.
 

Früher oder später hätte Seto natürlich auf sie aufmerksam werden müssen – ganz klar.

Zu ihrem Glück bekam dieser allerdings nicht mehr viel mehr von ihrem Vorhaben mit, nachdem er sich nun mit der Antwort von Blair gänzlich zu Frieden zu geben schien – mehr oder weniger.

Mokuba öffnete die ein und die andere Kiste und er musste zugeben, dass er wirklich brauchbare Dinge finden konnte.

„Mal sehen ob sich Seto wirklich über unser Geschenk freuen wird ..“, bemerkte er dann kichernd, als er in einer Kiste zu kramen begann.

Und siehe da .. hier fand er etwas wirklich interessantes ..

Ob er es Blair zeigen sollte?

Diese beantwortete ihm die Frage selbst, indem sie sich neugierig über seine Schulter beugte, um seinen Fund zu betrachten, welchen er nun schon einige ganze Zeit schweigend anstarrte wie es schien.
 

Mit ihrer tollen Perücke besah sie sich an Mokubas Schulter hängend sein Fundstück.

Grinsend legte sie hinter ihm stehend ihre Hände auf seine Schultern.

„Damit kann man viele Dinge anstellen!“, kicherte sie leise an sein Ohr und meinte ja nicht einmal sich und Mokuba, denn diese Idee kam ihr im Ersten und auch wohl nicht im Zweiten Moment in den Sinn.

Viel mehr erinnerte sie sich gerne daran wie es in der Akademie zu ging sobald man zwei Leute unter einem Mistelzweig stehen sah.

Es gab um diese Zeit immer etwas zu Lachen und einiges um sich zu verlieben.

Doch im Moment dachte Blair an Mokuba älteren Bruder Seto, es sähe zu lustig aus ihn darunter mit einem Mädchen stehen zu sehen.

„Aufhängen~ unbedingt!“, entkam es ihr dann mit einer gewissen Vorfreude, gleich so als würde sie wissen das sie Seto damit dran kriegen könnten.
 

Hatte er bereits befürchtet, das es ihr Wunsch war diesen aufzuhängen ..?

Im Grunde hatte er ja nichts dagegen einzuwenden, doch was wäre, wenn er plötzlich mit ihr darunter stehen würde?

Sie würden sich küssen müssen ..

Nicht das er sie nicht küssen wollte .. aber .. aber ..

Mokuba errötete bei dem Gedanken daran und räusperte sich verlegen, ehe er nun geschlagen nickte.

An Seto dachte er eigentlich kaum, denn mit wem sollte er zufällig plötzlich unter einem Miselzweig stehen?

Ihm fiel jedenfalls niemand ein.

Also schön .. er würde sich den Ort dann unbedingt merken müssen, damit er nicht mit Blair unter den Mistelzweig geriet oder sollte er sich diesen merken, damit er es als Vorwand nutzen konnte, um sie zum ersten Mal zu küssen ..?

Verzwickte Angelegenheit ..
 

So trennten sich ihre Gedanken auf den einen Weg.

Blair sowie Mokuba schienen die Zeit vergessen zu haben und auch den Schneefall der sie heute Abend hier fest sitzen lassen würde, was sie in wie weit nicht stören würde, hatte sie Ferien.

Jedoch hatte sie keine einzige Umziehmöglichkeit mit gebracht, weniger noch um Erlaubnis gefragt.

Das Seto selbst es sein würde der den beiden sogar den wichtigen Schubs in die richtige Richtung geben würde, ahnte sie ja nicht, die, die doch nur die eine Variante nun in den Händen hielten, nämlich den Mistelzweig.

Was würde geschehen, sobald sie mit Mokuba darunter stünde?

Würden sie es beide ganz eilig übersehen?

Mit glühenden Wangen wand sie sich von Mokuba ab und sah zu den Kisten die es nun galt hinab zu tragen.

Vielleicht könnten sich auf dem Weg hinab ihre Wangen ein wenig abkühlen..
 

Eine peinliche Stille trat plötzlich ein. Eine peinliche Stille, die er unbedingt brechen musste ..:

„Ich glaube das reicht erst einmal .. Komm wir tragen die Kisten hinunter!“, sagte er dann verlegen, als er nun zu Blair hinsah, welche er bedeutete voran zu gehen, um ihm schließlich die erste Kiste abzunehmen.

So trug Mokuba die Kiste auf seinem Arm bis zu der Leiter, die sie hinab führen konnte.

Das alles mochte eine sehr wackelige Angelegenheit sein, dennoch schien er geschickt daran mit der Kiste auf seinen Armen die ersten Treppenstufen zu bewältigen, ehe er Blair nun die Kiste reichen konnte.

Doch zu früh gefreut!

Kurz bevor sie die Kiste annehmen konnte, geriet er plötzlich ins schwanken, bis er gänzlich sein Gleichgewicht verlor und noch vorne fiel.

„Uwah~!“, drang es schockiert über seine Lippen, als er fiel. Es wäre nicht schlimm würde er nun auf dem Boden landen .. viel schlimmer würde es sein würde er Blair direkt unter sich begraben und das tat er auch im nächsten Moment bereits.
 

Mit ihrem Umstand ließ es sich schließlich nur auf eine Weise zu Ende bringen und zwar so wie es für beide wohl am schmerzhaften Ende müsste.

Nicht nur, das der Karton ihr entgegen segelte, nein auch Mokuba beteiligte sich rege an der unfreiwilligen Flugstunde was sie erschrocken auf keuchen ließ, mehr auch nicht denn im nächsten Moment landete sie rücklings gen Boden.

Ein leises auf Piepsen entglitt ihr und mit geschlossenen Augen spürte sie im nächsten Moment auch die Schmerzwelle über sich zusammen brechen die kam, wenn der Atem weiter ging.

Trotz das Mokuba eilig von ihr herunter gekrabbelt war, blieb sie vorerst liegen und rieb sich mit einer Hand fest den Hinterkopf auf den wohl bald eine große Beule entstehen würde.

Wie gut nur das sie einen solchen Dickkopf besaß.

"Aua, aua...aua.", jammerte sie und wand sich auf dem Boden liegend zur Seite und drückte sich nun mit beiden Händen auf den Hinterkopf.

Doch schimpfen tat sie nicht mit ihm, wobei Mokuba wohl auch die etwas härten Worte kennen gelernt hatte mit der Zeit, die vielleich tnicht ihm gegolten ware, jedoch anderen Mitschülern oder Neugierigen Personen die sie angefangen hatten damit zu nerven, in ihrer Zweisamkeit zu atmen.
 

Oh, wieso musste er auch ausgerechnet jetzt so tollpatschig sein?

Schnell rapelte er sich auf und ging von ihr herunter, während er sich ihr Leid gen Boden mit ansehen musste.

„Oh, tut mir leid ..!“, entschuldigte er sich, als er sich nun zu ihr hinab beugte, um ihre eine Hand zu reichen, die ihr aufhelfen sollte.

So ein Mist aber auch ..

Als sie nun wieder neben ihm auf ihren Beinen stand, hielt er ihre Hand noch immer fest.

„Geht’s ..?“, fragte er dann ein wenig besorgt, während er seinen Kopf ein wenig schief legte.

Das nächste Mal sollte er vielleicht die nächsten Kisten entgegen nehmen, die noch immer oben auf dem Dachboden auf sie warteten ..

Aber vielleicht sollten sie die anderen Kisten erst einmal ausser acht lassen, wo es ohnehin schon ziemlich spät geworden war, oder?
 

„Ich mag nicht mehr~“, jammerte sie dann klagend und hielt seine Hand fest in der ihren.

Würde sie eine Uhr an der Hand haben, würde sie auch wissen wieso sie sich ein wenig müde fühlte, heute schon, denn es war tatsächlich nicht mehr früh.

Langsam nur ließ sie die andere Hand von ihrer Beule sich senken, während sie ihn dann nur einsah.

Seine Entschuldigung war doch so wie so angenommen, also brauchte sie jene kaum noch kommentieren,das er ihre Hand hielt, ließ jeden Schmerz vergessen.

„Wie spät ist es eigentlich? Ich glaube ich sollte bald zurück, oder?“, fragte sie dann schon etwas weniger schmerzbedingt auf und neigte ihren Kopf, ähnlich wie Mokuba zur Seite.

Nachdem sie ihren Blick nun jedoch suchend von Mokuba, nach einer Uhr gerichtet fort ziehen ließ, seufzte sie auf.

Ein so großes Haus und doch wo waren die Uhren?

Das sie heute Abend ihre Erste Nacht gemeinsam mit Mokuba verbringen würde, wusste sie nicht,weniger noch wie es enden würde.

Und so kam es also, das sie gemeinsam, nicht mehr achtend auf gepolterten und gelagerten Kartons sich von dannen machten, dorthin wo die Stimmen erklangen, um auf eine Uhr schauen zu können und vielleicht sich zu verabschieden von heute- dachte sie.

Und für den nächsten Moment dachte sie gar nichts, denn als sie ins Wohnzimmer beide getigert kamen standen ihn beiden die Münder offen.

Gut das sie jetzt nicht hier so Alexis und Chazz aufeinander sitzen sah, sonst hätte Mokuba sie aber ganz neu kennen lernen müssen.

Mit leicht geröteten Wangen ihrerseits auf weiteten sich ihre Augen.

Und eher Mokuba etwas sagen konnte, oder noch die anderen sich erklären, zog sie ihren Freund weiter um auf sein Zimmer zu gelangen.

So eine Stimmung! So etwas vor Weihnachten! Also hingen die Mistelzweige am Ende nur noch für sie und Mokuba an den verschiedensten Stellen im Haus verteilt,nicht wahr?

Als sie sich dann, Dank Blairs voreiliger Führung und nicht gehörter Erklärung Teas, in Mokubas Zimmer wieder fanden wand sie sich mit glitzernden Augen zu ihm um.

„Hast du das gesehen!?“, fragte sie vollkommen überflüssiger Weise und mit einem hauch von Begeisterung.
 

Mokuba selbst benötigte einen Augenblick, um wirklich das zu begreifen, was er soeben mit eigenen Augen gesehen hatte.

Noch immer schien er gänzlich sprachlos zu sein, als er zu Blair hinblickte.

Tea .. und Seto ..?

Mokuba blinzelte einige male ziemlich ungläubig, als er nun leicht zu Schmunzeln begann.

Waren die beiden sich etwa heimlich näher gekommen ..? Und er hatte von alldem nichts mitbekommen? Unglaublich.

Doch das würde wiederum auch erklären warum Seto von Teas Traum wusste.

„Ich hätte nicht gedacht .. das ..“, begann er, endete allerdings auch sogleich, um in einen kleinen Freudenjubel seine Beigesterung kund zu tun.

„Das ist ja fantastisch!“, sagte er dann und klatschte einmal in seine Hände.

Wenn er Tea in der Nähe seines großen Bruders wusste, ging es ihm doch gleich viel besser und allem Anschein nach würde er sie öfter in seiner Nähe wissen fortan, nicht wahr?

Sie würde Seto jedenfalls niemals ausnutzen und ihn im Gegensatz zu allen anderen Frauen von Herzen lieben, da war er sich ziemlich sicher – oh ja.

Das er für den Geschmack von Tea und seinen Bruder ein wenig zu weit in die Zukunft blickte wusste er ja nicht~.

Erst dann viel sein Blick schließlich auf die Uhr, welche ihm verriet wie spät es eigentlich bereits geworden war ..

„Oh, es ist spät geworden ..“, begann er, als er nun wieder zu Blair blickte.

Ungerne wollte er sie nun hinaus in die Nacht schicken. Nun, sie könnte zurück zur Akademie gefahren werden aber ..

„W-Willst du für heute hier bleiben ..?“, fragte er sie dann mit einem leicht verlegenen Lächeln auf seinen Lippen.
 

Etwas überrumpelt blickte sie zu ihm herüber, neigte ihren Kopf zur Seite und musterte ihn vorläufig stumm.

Nach einer kurzen Weile holte sie dann überlegend Luft und sah sich in seinem Zimmer um.

„Wäre es denn okay?“, widersprach sie ungeschickt seiner Frage und wusste ja doch nicht ob es richtig war?

Okay, Mokuba bot es ihr an, dennoch berechnete Blair immer zu Seto mit ein, denn sie achtete den Älteren sehr nur an ihm lag es doch ob sie hier hinein kommen durfte oder nicht, richtig?

Nachdem Mokuba aber nun leise drängend meinte das Seto wohl genauso wenig dagegen haben würde wie er, vor allen jetzt wo er Tea doch hatte nickte sie leicht bekümmert auf.

Natürlich wollte sie hier schlafen.. das Erste Mal.

„Ich habe aber nichts mit, das weißt du..“, meinte sie dann zäh auf um den Blick wieder auf ihn zu richten, wusste er doch das sie nur mit dem Mantel her gekommen war und den Schal, den sie noch trug.

Denn abgemacht war das, was kommen sollte noch nie.

Blair wusste von den vielen Räumen hier im Haus.. würde sie in einem der Zimmer übernachten heute oder dürfte sie wohl bei Mokuba um Raum bleiben?
 

Mokuba lächelte.

„Na und? Dann gebe ich dir eben so lange etwas von meinen Sachen!“, bemerkte er dann, während die ganze Angelegenheit dann auch schon für ihn gegessen war.

Und für ihn schien es bereits festzustehen, das sie in seinem Zimmer übernachtete, denn schließlich war nichts dabei .. oder?

So fragte er sie auch gar nicht wie sie dazu stand und wartete einfach nur auf ihre Reaktion, während er zum Kleiderschrank hin maschierte, um sich Sachen für sie heraus zu suchen, ehe er selbst etwas für sich heraus nahm.
 

Ach.. sollten sie jetzt schon ins Bett hüpfen?

Überrascht sah sie ihm bei seinem Spaziergang zum Kleiderschrank zu.

Doch irgendwie war die Idee gar nicht einmal so schlecht denn meistens war es, im Bett liegend noch lustiger mit dem anderen Dinge zu recht zu reimen.

Viel lachen tat man da sicherlich auch.

So schummelte sie sich also neben ihn und bemerkte das sein Kleiderschrank eine herrliche Ordnung warte,was sie kaum glauben konnte, so wie manchmal sein Zimmer aussehen konnte und das, wenn sie nicht einmal hier gewesen war.

Als er ihr dann eine Jogginghose und ein weites T-shirt entgegen hielt mit der Begründung sie sollte nicht all zu sehr heute Nacht frieren sollen, nickte sie auf und nahm die Kleidungsstücke an sich.

„Danke schön.“, sagte sie dann auf und besah sich ihr neues Outfit.

Ja, sie würde gerne schon ins Bett kriechen wollen, denn sie würden doch so wie so noch lange nicht die Augen schließen, richtig?

Während sie daran denken musste schmunzelte sie sacht auf, ja sie freute sich auf ihre Erste gemeinsame Nacht mit Mokuba.
 

Seine Gedanken wanderten zurück zu Seto und Tea. Was sie wohl gerade taten ..?

Wow, er konnte noch immer nicht glauben, was er da vorhin gesehen hatte ..

Wer hätte das gedacht?

Vielleicht sollten sie doch einige Mistelzweige in dem Haus aufhängen in der Hoffnung Tea und Seto würden unter einem dieser verharren müssen, um sich anschließend zu küssen.

Würden sie es tun?

Würde Seto sie tatsächlich geküssen ..?

Ein leichtes Schmunzeln schlich sich bei dem Gedanken daran auf seine Lippen.

Das wäre ja wundervoll.

Vielleicht sollten Blair und er sich dann ganz in der Nähe verstecken und die beiden dabei beobachten, damit er auch wirklich sicher sein konnte, dass dort mehr zwischen den beiden geschah~.
 

Blair konnte erahnen wie wichtig es Mokuba war das Seto Jemanden gefunden zu haben schien, der ihn etwas spezielles geben konnte.

Doch das er jetzt daran denken musste wie sich Tea und Seto einander wohl verstehen würden passte ihr nicht ganz in den Kram.

Sie war doch da.. und würde sogar bleiben, das Erste Mal!

War sie unwichtig?

Etwas murrend wand sie sich um mit der Ankündigung, sich um ziehen zu gehen.

Würde er bei ihrer Wiederkehr immer noch von der anderen Schwärme wollen.. würde sie vielleicht doch nicht länger bleiben wollen.

So also zog sie die Zimmertür hinter sich zu und machte sich auf dem Weg in eines der Badezimmer, denn nicht nur eins besaßen die Kaiba Brüder in dem großen Haus.

Ob sie heute einen schönen Abend erleben würden?
 

Mokuba dachte sich nichts dabei, denn schließlich konnte er ihre Gedanken nicht erahnen, weniger noch würde er davon ausgehen, das Blair schon wieder auf Tea eifersüchtig war.

So zog auch er sich langsam um, ehe er sich auf sein Bett setzte, um auf Blair zu warten.

Ob sie gleich schon schlafen wollte ..?

Nun es war bereits spät, dennoch würden sie sich wohl noch eine Weile unterhalten können ..

Und morgen früh – er freute sich bereits darauf – würden sie das Haus schmücken und hier und dort einen Mistelzweig aufhängen.
 

Umgezogen betrat sie wenig später wieder Mokubas Zimmer, schmiss ihre Sachen auf das Sofa und hüpfte sich setzend neben ihn auf das Bett.

Ob sie zusammen hier schlafen würden?

So sah sie ihn abwartend an und spielte nebenher mit den Zopfbändern um ihren Handgelenk, denn ihre Haare trug sie nun offen.

„Wir schmücken morgen euer Haus, richtig schön wird es dann werden!“, meinte sie dann etwas zusammenhanglos auf und wusste nicht das sie Mokubas Gedanken laut hatte ausgesprochen.

Als sie wieder auf stand, wohl etwas nervös wegen diesen kommenden Abend und auch Nacht, wanderte sie auf das freie zu, aus welchem sie noch hinaus blicken konnte.

Der große Garten war weiß und sie liebte es wenn es so schön aussah wie hier.

Weihnachten würde hier in diesem Haus wirklich schön sein müssen.

Blair wusste nicht wirklich viel über Setos Kälte und das der Schmuck oben am Dachboden lagen dort verschlossen geblieben war.
 

Der Schwarzhaarige blickte ihr nach und konnte sich ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen.

Ja, vielleicht sollten sie Morgen sogar schon etwas früher aufstehen, um rechtzeitig zu beginnen.

Das Haus würde wundervoll aussehen – ganz bestimmt!

„Ich freu mich schon ..“, sagte er, während er Blair die ganze Zeit über ruhig betrachtete.

Ob es ihr unangenehm sein würde heute Nacht hier zu schlafen?

„Wenn es für dich in Ordnung ist, kannst du ruhig neben mir schlafen ..“, sagte er dann, als er nun neben sich auf sein Bett blickte.

Sein Bett war ohne Frage groß genug .. doch ob sie es wirklich wollte?
 

Nach einer langen Minute wand sie sich endlich zurück zu ihm und sah auf das große Bett.

„O..kay.“, sagte sie erst überlegend, dann aber mit einem festen Nicken.

Ja, sie wollte mit ihm zusammen in einem großen Bett schlafen, sie waren doch Freunde,richtig?

Hm.. das waren sie.

Aber sie waren doch auch Junge und Mädchen, war es dann auch noch okay?

Andere würden sie vielleicht auslachen oder sich wild tuschelnd die buntesten Geschichten ausmalen,dabei war es doch nur die Geschichte von Mokuba und Blair und von niemanden anderen.

Kurz schloss sie ihre Augen.

Bald müsste sie Alexis einen Besuch abstatten, denn sie wollte ihre Freundin ungerne über Weihnachten so ganz alleine bleiben lassen.

Das Chazz sich allerdings um sie kümmern würde zum Fest der allgemeinen Nächstenliebe konnte sie ja nicht einmal erahnen.. würde sie es können, säße sie wohl sicherlich nicht hier, bei Mokuba.
 

Er konnte nicht leugnen, das er nicht nervös war aber am Ende war es doch in Ordnung, oder?

Sie waren doch nur Freunde ..

Nun, eigentlich könnte er so denken, doch er wusste, das zwischen ihnen mehr lag.

Er wusste um Blairs Gefühle und er wusste auch was er für sie empfand.

Ob er ihr irgendwann einmal sagen sollte, das Seto und er ihr Gespräch mit Tea auf dem Flur hatten lauschen können?

Nein, das würde Blair wahrscheinlich nur unnötig in Verlegenheit stürzen und das wollte er nun wirklich nicht.

„Lass uns schlafen .. morgen liegt bestimmt ein langer Tag vor uns!“, sagte er dann leise, als er als Erstes unter seine Bettdecke krabbelte.

Sein Herz schlug nervös gegen seine Brust.

Das war das erste Mal, das er mit einem Mädchen in einem Bett lag und obendrein war es auch noch das Mädchen in welches er verliebt war ..
 

Die blau haarige löschte erst noch das große Deckenlicht nachdem sie nun also beide wirklich hier bleiben würden, in diesem Bett, jene Nacht.

Blair sah zu ihm herüber und machte sich nun selbst ziemlich umständlich daran zu schaffen unter die Decke zu kriechen tunlichst darauf bedacht ihn bloß nicht zu berühren,was sich gar nicht so einfach versuchen ließ, denn das Bett schien plötzlich gar nicht mehr so wunderbar groß zu sein, wenn man zu zweit darin lag.

Mit leicht roten Wangen und den Blick zur Decke gerichtet, lag sie auf ihrem Rücken.

„Ja, Morgen haben wir einiges vor uns!“, sagte sie mit einem leichten Nicken welches er doch so wie so nicht sehen konnte.

..hier war es ganz schön warm geworden.
 

Das Licht war endlich gelöscht. Nur der Schein des Mondes fiel durch das Zimmer hinein, welches Mokuba allerdings kaum beachtete, während er seinen Blick selbst gen Decke hinauf gerichtet hielt.

Blair balancierte nicht auf der Bettkante. Sie lag genau neben ihm, was ihn selbst erröten ließ.

Es war merkwürdig und doch unheimlich schön zugleich so neben ihr zu liegen ..

Er wusste, das er ihr bald sagen müsste, was er für sie empfand, oder?

Nun, aber es war irgendwie leichter gesagt als getan.

Innerlich seufzte Mokuba schwer auf.

Er brauchte keine Angst vor einer Zurückweisung haben, dennoch war es so unheimlich schwer so etwas einem anderen Menschen zu sagen, nicht wahr?

Schön, er hatte es noch nie einem Mädchen gesagt, dennoch stellte er es sich schrecklich schwierig vor ..

Mokuba drehte sich zur Seite und wandte Blair seinen Rücken zu, als er ihr leise eine gute Nacht wünschte.

Er freute sich schon auf den nächsten Morgen.

Vielleicht, vielleicht .. sollte er zuerst aus dem Bett kriechen und schon einmal beginnen das Haus zu schmücken? Vielleicht würde er dann auch einen Mistelzweig aufhängen können an einen Ort den Blair nicht erahnte und vielleicht .. vielleicht würde er sie dort hin locken können, doch ob er sich das wirklich trauen würde?
 

Es brauchte seine Zeit, eher sie es schaffte ein zu schlafen.

Mit warmen Wangen und kribbelnder Brust und ruhigen Händen blieb sie ruhig liegen.

Es war schön hier zu liegen, schöner als in ihren Träumen wie es schon so oft war.

Sie musste feststellen das Mokuba und seine Taten so viel schöner waren als wie in ihren Künsten Vorstellungen.

Fasziniert von jener Vorstellung schloss sie langsam die Augen und damit ließ es sich schon gleich viel ruhiger atmen, und viel einfacher ein schlafen.

Würde sie am nächsten Morgen noch neben ihm liegen oder war es einfach nur ein Traum geworden was sie hier erlebte der zerplatzte sobald der nächste Morgen anbrach?

Ringe Dinner [Valentinshipping XII]

Nun ja, seine Worte ermutigten sie einfach weiter zu stolpern, denn wenn es okay sein würde zu fallen war sie mutiger.

Als sie dann das Restaurant erreichten war sie schon ein wenig verblüfft, immerhin kannte sie sich mittlerweile hier aus und wusste was es hieß hier oder dort mal essen gegangen zu sein.

Nachdem sie also empfangen worden waren und sie sich zusammen reißen musste Chazz seiner charmanten Art wegen zu Herzen, setzte sie sich.

Oh ja verdammt ihr eigentliches Kleid das nun gut behütet und versteckt in ihrem Schrank zurück gehangen worden war, hätte hier nicht hin gepasst.

Mit wachen Blick sah sie sich um, wobei ihr Blick aus dem Fenster fiel, welches trotz Dunkelheit ein paar leichte Schneeflocken zeigen konnte.

Wie schön es hier doch war!

Und wenn sie sich ihren Gegenüber so ansah konnte sie j fast wahrlich behaupten das alles stimmte, das Gefühl, der der sie ausführte und das Wetter draußen.

Sie begann sie selig zu schmunzeln, denn die Idee war wahrlich auf ihr Gefallen gestoßen.

„Da hat sich aber jemand bemüht ~!“, sprach sie etwas leiser auf und lächelte ihn sanft an, ohne Spott oder Hohn sollte ihm das ernst gemeinte Kompliment gelten.

Nein, sie wollte nichts hören von wegen besonderen Anlässen oder besonderen Personen, sie wollte das Kompliment nicht geschönt zurück bekommen.

Wo er wohl vor hatte die nächsten Nächte zu bleiben?

Hatte er sein Timing bewusst auf die Weihnachtsferien gelegt oder war es ihm nicht einmal bewusst das er Alexis nun rund um die Uhr nerven konnte, zumindest für die nächsten zwei Wochen?

Für einen Moment musterte sie ihn nachdenklich.

Damals hatte sie beinahe angenommen er hätte sich verändert nach drei Jahren, doch wie war s jetzt wo er beinahe allen Grund dazu hatte?

Immerhin war er doch jetzt endlich so etwas wie ein geachteter Geschäftsmann geworden nicht wahr?

Würde sie es an seinem Verhalten merken?

Oder war er genau so geblieben wie bisher?

Ja, wenn sie ihn so betrachtete fing in ihr an die Neugierde leise kichernd und nervös, wie ein wartendes Kind in der Vordergrund sich zu stellen.

Gab es Dinge die es zu erkunden galt an seiner Person oder würde sie beinahe enttäuscht werden,würde sie nichts neues erhaschen dürfen?
 

Chazz hatte sich in kürzester Zeit sehr verändert, bzw. er war schon damals auf dem besten Weg dieser Veränderung nachzugehen.

Er hatte – fast alles – was er wollte und er war mächtig stolz auf sich, dass er seine Brüder durch sein Verhalten hatte bekehren können.

Er hatte etwas geschafft, wovon er selbst kaum überzeugt gewesen war. Und nun ging es der Familie Princeton und der Princeton Company besser als jemals zuvor.

Ein Versager würde er jedenfalls in den Augen seiner Brüder nie wieder sein.

„Natürlich, damals habe ich dich nicht ausführen können und heute hätte ich mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen!“, erklärte er dann, als er sich umsah, um einen Kellner zu sich zu winken, der ihnen einen feinen Wein bringen sollte.

An diesem Abend verfolgte er kein besonderes Ziel. Er wollte einfach nur mit ihr zusammen sein ohne weitere Hintergedanken, denn aus Zwang heraus konnte nichts entstehen, weniger noch wachsen.

„Hast du schon ein Zimmer für mich eingerichtet?“, fragte er witzelnd, als er sie mit einem schelmischen Grinsen auf seinen Lippen betrachtete.

So eine Frage ließ er sich nicht nehmen, schon gar nicht, weil er viel zu gespannt auf ihr Gesicht gewesen war.

Wie war ihr Deal noch gleich gewesen? Ihr musste er es wohl kaum zurück in Erinnerung rufen~.

Und dennoch war seine Frage eigentlich aus bloßen Spaß heraus gewählt.
 

Mit schief gelegten Kopf und gelocktem Haar betrachtete sie ihn.

Nach seinem Bewusstsein nach zu urteilen war er nur noch einmal um drei Zentimeter gewachsen zu sein.

Mehr nicht?

Okay, es war noch ein wenig zu früh um etwas heraus zu finden was sie noch gar nicht hatte sehen können in der kurzen Zeit.

Gespannt also was Chazz alles für sie noch so bereithalten würde, hob sie ihre Braue und legte ihre Hände auf den Tisch und besah sich jene.

„Das wäre sicherlich schon verstaubt, solange wie es unbenutzt gewesen ist!“ schoss sie zurück und das nicht im Bösen.

Als sie wieder auf sah erkannte sie seine Reue in den dunklen Augen auf blitzen.

Doch daran würde sich jetzt auch nichts mehr ändern, sie war wieder eine Menge Zeit alleine gewesen, er war nicht wieder gekommen nach ein paar Tagen wie zuvor.

Er war auch nicht nach wenigen Wochen zurück gekehrt.. nein einige Kalenderblätter hatte sie zurück geschlagen bis sie irgendwann aufgegeben hatte wirklich zu warten, da herüber hinaus seine Anrufe immer weiter abgenommen hatten und irgendwann einmal mehr gar nichts mehr sagen konnten zu einer Zeit an der er zurück kehren wollte.

Darüber hinaus hatte sie ja nicht einmal mehr ein weiteres Zimmer für einen Gast.

Dann schmunzelte sie belegt auf und strich mit einer Hand sanft über die Tischdecke.

„Aber das Sofa ist jeder Zeit Einsatz bereit für unerwarteten Besuch.“, meine sie dann nur leiser auf und sah wieder auf, wobei ihr Schmunzeln zu einem neckischem Lächeln heran wuchs.

Das ihr Schlafzimmer auch noch zur Auswahl stand verschwieg sie ihm, entweder er würde von alleine darauf kommen oder er würde es lassen.

Wenn er die selbe Einstellung und den selben Willen wie bei ihrem damaligen Duell mit gebracht hätte, in dem es hieß sich nehmen was einem zustand, dann würde sie ihn wohl heute Nacht noch neben sich in ihrem Bettchen noch wieder finden, nicht wahr?

Abschätzend sah sie ihn an, ob er so dreist wäre?

Hatte er überhaupt irgendetwas mitgebracht außer sich selbst, wo er doch scheinbar.. bei ihr einziehen wollte?
 

Chazz kommentierte ihre Worte mit einem ziemlich empörten Schnauben.

Okay, was sollte er tun? Er hatte es ja selbst nicht erwartet so lange fort zu sein ..

Dennoch ..

Was hieß hier unerwarteter Besuch?

Chazz hob seine Braue und betrachtete die ihm gegenübersitzende Schönheit mit misstrauischen Blicken.

„Was heißt hier unerwarteter Besuch?“, empörte er sich dann ihr gegenüber, woraufhin er nahezu fassungslos seinen Kopf schüttelte.

„Du erinnerst dich bestimmt an unseren Deal und mein Versprechen, oder?“, verlangte er dann vollkommen ernst von ihr zu wissen, als er ihr dabei direkt in die Augen sah.

Ja, damit war nicht zu scherzen und er meinte es vollkommen ernst. Auch wenn er in letzter Zeit vielleicht ziemlich falsch gehandelt hatte, so würde er sein Wort doch niemals wieder brechen, doch es zu glauben war ihre Entscheidung .. mehr konnte er schließlich auch nicht mehr tun.

Das Sofa würde er gerne annehmen. So hatte er doch schon einmal eine Nacht darauf verbracht – warum auch nicht?

Wenn sie ihn nicht einladen würde mit ihr ein Bett zu teilen, so würde er sich nicht dazu erdreisten sich einfach in ihr Bett zu schleichen.

Nein, würde sie etwas von ihm denken, da dachte sie vollkommen falsch, denn so dreist war selbst er nicht.

Ausserdem wollte er ihre Meinung akzeptieren und ihr nichts aufzwingen, sie weniger noch zu etwas drängen.

Sie hatten es beide schon einmal zu spüren bekommen: Mit Zwang kamen sie beide keinen Schritt weiter.

Sie liebte ihn vielleicht noch immer nicht und es war für ihn okay. Würde dem nicht so sein, so wäre er nicht hier.

Dann nahm er sich schließlich die Karte zur Hand, ehe er Alexis auch eine reichte.

Das Essen hörte sich sehr köstlich an.

Seine Wahl schien also doch gut gewesen zu sein.
 

„Wie könnte ich mich es auch nur wagen ihn zu vergessen?“,fragte sie Schulter zuckend auf und seufzte geschlagen.

Sein Sieg über sie damals würde sie wohl noch bis in alle Ewigkeit verfolgen..

Nachdem seine Worte, ihrer Meinung nach ein wenig zu argwöhnisch klangen nahm sie die Karte an die man ihr reichte.

Während sie nur sacht überflog was man ihr bringen konnte vertiefte sie sich in ihre Gedanken.

Was konnte man denn so plötzlich voneinander wissen wollen?

Nun gut,nach den drei Jahren waren sie kaum dazu gekommen großartig miteinander zu sprechen weil immer irgendetwas anderes dazwischen gekommen war, doch nun?

Nun saßen sie in einer kaum gekannten Ruhe beieinander nach einem weiteren halben Jahr Trennung und sollten miteinander reden, nicht wahr?

Doch was wollte sie wissen?

Sie wusste doch ja sonst nichts über ihn drei Jahre lang und nun nochmals ein halbes Jahr war er fort gewesen, sie hatten sich aus den Augen verloren oder?

Verloren sah sie auf die Karte die sie gar nicht mehr durch las während ihr Blick sich über den Rand erhob um ihn an zu sehen.

War es wirklich sein Ernst nun plötzlich seinen Platz in ihrem Leben zurück- beziehungsweise ein zu fordern?

Es war merkwürdig nun sollte er also wieder ein Teil ihres Lebens bestimmen ja?

Würde es so einfach sein wie nach den drei Jahren?

Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, das es dieses Mal für Chazz gar nicht mal mehr so einfach werden würde sie an seine Seite zu locken, mit oder ohne Zwang dieses Mal würde sie sich nicht so leicht um den Finger wickeln lassen nicht wahr?

Doch wieso machte sie sich denn solche Gedanken wo ohnehin keine Liebe mehr zwischen ihnen stand von ihrer Seite her?

Vielleicht weil sie damals dabei gewesen war für ihn Gefühle zu entwickeln und er seine Chance verpasst hatte als er dann doch vorzeitig ging, noch bevor sie heraus finden hatte können wie es weiter gegen wäre mit ihrer Zuneigung ihm gegenüber?

Sie hatte ihn vielleicht lieben gelernt doch sicher hatte sie sich nie werden dürfen, da er einfach verschwunden war.

Waren es kalte alte Narben die sie nun vorsichtiger werden ließen wo er scheinbar nach zig Versprechen immer wieder davon lief um sie zurück zu lassen in einer Liebe die niemals gefunden werden durfte?

Wenn sie so weiter denken würde, würde sie gleich keinen Appetit mehr haben sodass sie frustriert seufzend die Karte zur Seite legte und die Stirn in Falten legte.

„Ich habe keine Ahnung was ich nehmen soll, such du für mich aus.“, meinte sie dann und setzte sich in ihrem Stuhl zurück.
 

Gedanken sollten seinen Abend nicht bestimmen. Einmal nur wollte er sich um Alexis nicht zu viele Gedanken machen, die sich ohnehin nur als lästig erweißen würden ..

Abermals wollte er versuchen ihr Freund zu sein, wobei er seine Einstellung gegenüber diesem Thema nicht hatte ändern können, denn dafür liebte er sie einfach nach wie vor viel zu sehr.

Ob sie es nun verstand oder nicht .. ob es sie bekümmerte oder nicht ..

Es war nun einmal so wie es war und Chazz konnte den Gedanken daran einfach nicht ertragen, dass sie nicht für ihn bestimmt sein sollte.

Zwar wollte er sie zu nichts mehr zwingen, wie damals schon viel zu oft, doch wusste er ganz genau, dass er ohne sie nicht mehr leben konnte.

Ihr mochte es dabei vielleicht anders ergehen, doch Chazz blieb nach wie vor bei seiner Meinung, dass Alexis etwas vor ihm verbarg.

Sie mochte ihn nicht lieben, was wiedeurm nicht bedeutete, dass sie sich niemals in ihn verlieben würde und er wusste, dass dort mehr verborgen lag als bloße Freundschaft.

Er sollte für sie wählen? Also schön.

Als er den Kellner abermals zu ihrem Tisch rief ließ er seine Bestellung aufnehmen. Ein herrliches Gericht für ihn und ein ebenso herrliches Gericht für Alexis. Oder nein .. Moment!

Chazz überflog noch einmal die Zeilen der Karte, bis er etwas ganz Neues entdeckte.

Er sollte für sie aussuchen, nicht wahr?

Dann würde er es tun. Am Ende sollte sie sich allerdings nicht beklagen!

Kaum zu glauben aber war: Es gab doch wirklich einen großen Teller für Päärchen in diesem Restaurant.

Ein leichtes Schmunzeln huschte auf seine Lippen.

Also gut.

Chazz ließ den Kellner die gewünschte Nummer des Gerichts wissen, während er Alexis im Unwissenden darüber ließ was er nun eigentlich für sie bestellt hatte~.
 

So warteten sie hinterher also gemeinsam.. auf was denn eigentlich?

Kurz überlegte sie ob Chazz wohl wieder so viel Glück hatte wie eh und gerade das Gericht ausgewählt hatte was wohl möglich für sie ungenießbar sein würde.

Mit einem Seufzen sah sie dem Kellner nach der wohl eine ganze Weile brauchen würde um zurück zu kehren.

„Hast du viel erlebt? Bist du gereist?“, fragte sie auf und ließ ihre Augenblicke wieder ihn ganz und gar gelten.

Ob er wirklich viel zu tun gehabt hatte?

Wenn sie ihn sich, wie viel zu oft an diesen Abend, in Gedanken ansah konnte sie sich kaum vorstellen das er jetzt etwas besser in den Finanziellen Dingen war als zuvor.

Hatten seine Brüder ihn wahrlich und endgültig aufgenommen im Kreis der Familie Princeton?

Es war etwas unmögliches ihrer Meinung nach denn er hatte so lange darunter gelitten das es doch fast schon zu schön sein sollte endlich Erlösung gefunden zu haben oder?

Wieder viel zu viele Fragen,sie solle endlich lernen zu warten denn Chazz würde vielleicht sehr viel schneller Antworten und somit etliche Fragen überflüssig erscheinen lassen.

Vielleicht jedoch fragte sie sich so viel auf einmal über ihn, sich selbst, eben weil sie irgendwann in den vielen Monaten aufgehört hatte über ihn nach zu denken weil es zu sehr weh getan hatte..

Und nun wo er wieder bei ihr war schien es ihr, als ob all die ungefragten fragen gedanklich zurück kamen, eifrig um sie zu bestrafen sie vergessen zu haben.
 

Oh, er hatte sich bei der Wahl des Gerichts ganz bestimmt nicht vertan.

Er würde seine Hand dafür ins Feuer legen, dass es für sie sogar sehr genießbar sein würde und wenn nicht .. dann würde er ihr eben ein wenig dabei behilflich sein es als genießbar zu empfinden~.

Schmunzelnd blickte er dem Kellner nach. Er konnte es kaum abwarten bis dieser mit dem Gericht wiederkehrte. Umso gespannter war er dabei auf Alexis Reaktion.

Erst als sie seine Aufmerksamkeit mit ihren Fragen wieder für sich bestimmte, lehnte er sich lässig zurück und erwiderte dabei ihren Blick, der an diesem Abend häufiger auf ihn gerichtet zu sein schien als je zuvor, was ihn ganz und gar nicht störte.

„Ich hätte selbst nicht gedacht, dass alles so einfach wird, nachdem mir die Anteile der Princeton Company zugesprochen worden waren ..“, begann er dann seine kleine Geschichte über all das Erlebte in dem vergangenen halben Jahr.

„Slade und Jagger waren doch sehr viel einsichtiger als ich geglaubt habe .. ich habe es selbst kaum glauben können ..“, sagte er dann und schloss für einen kurzen Augenblick seufzend seine Augen.

„Und ja, ich habe sehr viel erlebt und wir mussten auch sehr viel reisen .. dabei ist mir auch klar geworden, dass ich meinen Brüdern offenbar wirklich vertrauen kann ..“.

Chazz schwieg einen Moment, ehe er wieder lächelnd zu Alexis hinsah.

„Ich hab’s geschafft ..“, endete er, wobei es ihm bei seinem Ruhm und Erfolg nicht einmal um Macht oder Geld ging ..

Als der Kellner endlich den Wein brachte und dieser ebenso schnell geöffnet und eingeschenkt war, hob er sein Glas um mit Alexis anstoßen zu können.

„Auf einen schönen Abend, Lex!“, sagte er dann und blickte ihr dabei direkt in die Augen, die ihm Schein der Kerzen wundervoll glänzten.
 

Nun, nachdem sie endlich dazu kamen etwas zu tun was man für gewöhnlich neben Warten in einem Restaurant tat hob sie das Glas leicht an und erwiderte seinen Blick.

„..das es nicht der einzige bleibt.“, meinte sie leiser auf und schmunzelte sanft.

Nicht das sie noch mehr davon so erleben wollte, vielleicht schon, jedoch wollte sie eher darauf anspielen das er sich nicht mehr einfallen sollte nun weg zu laufen, denn beim nächsten Mal würde sie ihn wohl wirklich mit dem Pumps vermöbeln.

Einen Schluck später sah sie schon den roten Lippenstift am Glasrand.

Seine Geschichte klang in ihren Ohren wie ein Traum.

Aber er schien sehr zufrieden zu sein, also war alles wirklich okay..

Es war merkwürdig doch nun,nachdem sie es aus seinen Mund gehört hatte freute sie sich wirklich für ihn, denn verdient hatte er diesen Sieg schon viel länger, ihrer Meinung nach.

Was sich nun fragte war, ob sie die drei Ojama Brüder noch sehen könnte, könnte sie?

Ob sie es wollte, oder würde sie beinahe betrübt sein wenn die Antwort negativ ausfallen würde?

Wollte sie wissen was sie gleich vor sich finden würde?

Mit knurrendem Magen seufzte sie auf. Der Tag heute war ziemlich turbulent gewesen was nicht zu Letzt an ihrem Gegenüber gelegen ist.

Wenn er brav war und sie würde warten wie lange er denn dann dieses Mal wirklich bleiben würde.. würde er sogar wenn es besonderes kalt würde im Schlafzimmer mit in ihrem Bett schlafen dürfen.

Natürlich nur damit es wärmer würde, das sprach doch für sich nicht wahr?

Bei jene Gedanken sah sie zu den Kerzen die hier und dort standen und auch auf ihren Tisch friedlich vor sich her flackerten.

Es würde Weihnachten.. hatte er mit Absicht endlich hier her gefunden um genauso wie sie dann nicht mehr alleine sein zu müssen?
 

Oh nein es würde gewiss nicht der einzige Abend bleiben, denn er würde nicht mehr so schnell verschwinden.

Vielleicht würde er es ihr sogar schriftlich geben, wenn sie es ihm so nicht glauben wollte.

Er hatte es an diesem Abend schon oft aus ihrem Mund gehört. Es hatte ihr nicht gefallen, dass er so lange fort gewesen war, nicht wahr?

Er wusste, dass ihr mehr an ihm lag als sie zu gab .. und offenbar hatte sie ihn auch wirklich sehr vermisst.

Doch was sollte er sagen? Er war wieder da und daran sollte sich vorerst auch nichts mehr ändern.

In ihren Augen konnte er noch so viel mehr unausgesprochene Fragen erkennen. Machte sie sich wirklich so viele Gedanken um ihn ..? Vielleicht.

Chazz nahm noch einen weiteren Schluck aus seinem Glas, als er seinen Blick kurz aus dem Fenster hinaus in die Dunkelheit wandern ließ.

Dann sah er aber auch gleich wieder zu Alexis, von welcher er seinen Blick ohnehin kaum abwenden konnte.

Es mochte ungewöhnlich sein, doch Chazz verkniff sich jegliche Fragen wie ob sie ihn vermisst hatte, oder ob sie bereits jemanden gefunden hatte, welchen sie ihr Herz schenken wollte ..

Er wusste, dass es ohnehin zu nichts führen würde, würde er ihr solche Fragen stellen und so unterließ er es auch ganz einfach.

Nach einer Weile kehrte der Kellner wieder zu ihnen zurück und zwar mit einem großen Teller leckerer Nudeln mit herrlicher Soße nur für sie beide~.

Alexis schien überrascht, ob nun positiv oder negativ konnte er noch nicht sagen.

Okay, vielleicht war es nicht gerade ‚das Essen’ was sie erwartet hatte, aber immerhin würden sie es gemeinsam genießen dürfen und zwar sogar von einem gemeinsamen Tellerchen!
 

Das er so viel sah, das sie ihm so viel verriet ganz ohne Worte konnte sie nicht nach voll ziehen denn ansonsten hätte sie einfach nur mit einer dunklen Sonnenbrille ihm gegenüber gesessen.

Langsam wand sie sich dann zu dem Kellner der aber etwas ziemlich unerwartetes nun vor sie beide stellte.

Erst einmal nun musste sie sich zurück setzten,legte ihre Hände auf ihren Schoß und starrte erst einmal nur auf das relativ einfache,aber wohl sehr leckere Essen.

Dann musste sie eilig eine Hand heben und sie auf ihre herrlich roten Lippen legen, als sie begann auf zu lachen, was sie nun so unterdrücken konnte und das sogar erfolgreich.

Als ihr Gegenüber nur leicht begann auf zu lächeln auf ihre Reaktion schüttelte sie bemüht leise zu kichern ihren Lockenkopf.

„Du bist doch verrückt.“, sagte sie leise auf und sah auf die herrlich gut duftenden Nudeln und wie lecker sie nun so aussahen.

Der Teller war riesig und Alexis fragte sich ob sie wohl nicht platzen müsste wenn sie danach satt war.

Wie froh sie war kein weißes Kleid zu tragen konnte sie ihn nicht sagen.

Mit musternden Blicken sah sie von dem Teller zurück zu Chazz und konnte ein erneutes Lächeln nicht verkneifen.

So war er doch immer für eine Überraschung gut und vor allen hier, wo sie fast erwartet hätte exquisit ausgeführt zu werden kam er mit 'einfachen' Nudeln um die Ecke.

Doch sie würde sich nicht dagegen wehren und nahm die Herausforderung also an.

Mit der Gabel bewaffnet sah sie ihn also an.

Also sollten sie ihr Essen genießen, wenn auch mit einem kleinen Witz dahinter, aber es war okay und wie sie fand eine wertvolle weitere Erinnerung an ihn, die sie gerne behielt.
 

Es schien ihr zumindest schon einmal zu gefallen, also war seine Wahl demnach kein Griff ins Klo gewesen, nicht wahr?

Auch er bewaffnete sich nun mit seiner Gabel, ehe er gemeinsam mit Alexis zu essen begann, nachdem er ihr einen guten Appetit gewünscht hatte.

Oh ja, er hatte wirklich Appetit .. doch nicht nur auf das leckere Essen vor ihm~.

Gut, das er auf der Karte diesen Möglichkeit noch entdecken konnte, denn dies war wohl die beste Möglichkeit, um sich ihr ein wenig unauffälliger zu nähern, oder?

Und während er also dort saß, aß und sie dabei anblickte, versank er gänzlich im Land seiner Träume, während er schon davon träumte, dass sie rein zufällig vielleicht mit ihren Gabeln die selbe Nudel aufspießten~ ..

So merkte er gar nicht wie er selbst allmählich gänzlich die Realität zu verlassen schien, während sein Blick verträumt auf Alexis ruhte.

Doch sein Traum sollte gestört werden .. durch wen? Nun, es war mehr als offensichtlich.

Der gelbe und grüne Ojama erschien plötzlich aus heiteren Himmel direkt neben den Teller und ergriffen kichernd die selbe Nudel, ehe sie diese lautstark und mit Genuss zu schlürfen begannen, während sich die Distanz zwischen ihnen immer mehr verringerte und sie sich schließlich gegenseitig küssen konnten.

Erst als das ihm nur allzu bekannte Kichern an sein Gehör drang, platzte sein Traum und er kehrte rasch zurück in die Realität, als sein Blick auf die beiden Brüder fiel, die sich einen Spaß daraus zu machen schienen ihm und Alexis zu zeigen wie man es richtig machte.

„Oh, ihr verdammten kleinen ..!!“, knurrte er, während er die beiden mit seiner Gabel am liebsten aufgespießt hätte.
 

Nun jeder war am Ende mit seinen Gedanken um den anderen mehr als bedient nicht wahr?

Während sie einander ansahen, ein wenig oder mehr beschäftigt mit den riesigem Teller Nudeln war sie die Erste die auf die zwei kleinen Duellgeister aufmerksam wurde, was ihren Herz einen Moment einen freudigen Hüpfer erlaubte.

Mit einem kurzen zu sehen erkannte sie ziemlich schnell die dahinter steckende Andeutung der beiden.

Kurz hustete sie auf, als sie sich nun verschluckte an ihren letzten Bissen als sich die kleinen Plagegeister dem Ende näherten.

Mit wedelnder Hand schnappte sie nach Luft, während ihr Gegenüber endlich auch dazu kam sich der anderen beiden bewusst zu werden.

Mit ein paar Schlücken aus dem Glas holte sie seufzend tief Luft und spürte doch noch das nachträgliche Kratzen im Hals.

Mit roten Wangen, dem Anfall wegen holte sie erschöpft Luft und sah den kämpfenden an, der bloß mit Gabel in den Krieg gezogen war.

„Chazz!“, flüsterte sie leise und dennoch scharf genug um ihn daran zu erinnern das sie in einem Restaurant saßen in dem man eigentlich die Gabel für das Essen benutzte und nicht um imaginäre Freunde zu erstechen.

Einen Moment schloss sie ihre Augen und holte tief Luft.

Sie konnte die Geister also wirklich immer noch sehen?

Hieß es denn noch immer es war wegen dem Band der Liebe?

Dabei besaß sie die Karten ja nicht einmal mehr.. also musste es quasi so sein?

Fast war es ihr peinlich wenn dies wahrlich der Grund sein musste.

Als Chazz seine kleine Kindergartenhorde nun sich gezeigt hatte machten sie keinen Hehl darum zu zeigen wie sehr sie sich freuten auch Alexis wohl endlich wieder sehen zu dürfen.

Bekam Chazz da etwa Konkurrenz von seinen drei Duellgeistern?

Mit einem etwas verlegenem Lächeln nahm sie die Freude der anderen zur Kenntnisse, die jedoch viel schnell wieder zurück auf das Thema kamen wie man denn 'richtig' solch ein Gericht vor allen zu Zweit verspeisen sollte.

Oh..in diesem Moment wünschte sie sich Chazz alleine mit seiner Fähigkeit die drei zu sehen, denn das sie mit hören und lauschen konnte war es ihr beinahe schon etwas peinlich..und es war doch so eindeutig was die Ojama Brüder da von sich gaben.
 

Ihm war es allerdings viel zu eindeutig und zudem war es ihm in diesem Augenblick vollkommen egal wo sie sich befanden.

Wenn er seine imaginären Freunde erstechen wollte, dann würde er es auch tun, ganz egal wo er auch gerade war und sei die Tatwaffe eine Gabel!

Als den Ojama Brüdern auch noch einfiel sich so umständlich vor Alexis zu verbeugen, um sie zu begrüßen wurde ihm nahezu schlecht!

Allmählich war es genug. Allerdings nicht für sie, als die drei schon wieder diverse Andeutungen machten, die ihm ganz und gar nicht gefielen.

„Verschwindet endlich!“, murrte er, als er abermals mit seiner Gabel nach den Ojama Brüdern stach, welche zu seinem Glück daraufhin endlich verschwanden.

Es war ihm egal wenn die Blicke einiger Gäste auf ihm ruhten .. die Hauptsache war, das er nun endlich seine Ruhe hatte .. und auch Alexis, die die drei allen Anschein nach noch immer sehen konnte.

Seufzend schüttelte Chazz nur seinen Kopf, während er selbst ziemlich rot geworden war, nachder kleinen ‚Show, bzw. Lehreinlage’ der Ojama Brüder.

Die drei hatten gut reden .. natürlich hätte er nichts dagegen eben dies mit Alexis auch zu erleben, doch solch ein Zufall würde ihm wohl verwehrt bleiben.

Oder ..?

Ziemlich gelangweilt und nahezu betrübt piekte Chazz nun mit seiner Gabel in den Nudeln herum.

Diese dämlichen Quälgeister .. sie nahmen auch wirklich auf nichts und niemanden Rücksicht!

Und er musste sich von ihnen nun wirklich nicht zeigen lassen, wie er hier richtig mit diesem Gericht umzugehen hatte, so lange Alexis ebenfalls noch am essen war ..
 

„Ich glaube das ich selbst deine Freunde vermisst habe.“, sagte sie leicht schmunzelnd obwohl sie genau wusste das er es absolut nicht hören wollte.

Sein etwas pikierter Ausdruck stimmte sie mit einem schief gelegten Kopf etwas neugierig.

Ob Chazz Nachhilfe in jener Form benötigte, nein oder?

Vielleicht war es gerade der Grund weshalb er sich so gab, eben weil seine Phantasie der, der Ojamas Entsprach?

„Nun lass den Kopf doch nicht so hängen.“, sagte sie dann in einem Versuch von Aufmunterung, auch wenn sie ihm wohl nicht das geben konnte was er dort gerne selbst ausprobiert hätte anstatt sich vor führen zu lassen.

Ein solcher Zufall wäre sicherlich Film reif doch sie war vielleicht sogar etwas froh das es wohl nicht so enden würde.

Und was wäre wenn doch?

Als Chazz sich mit einem leichten brummen ab wand von ihrem Versuch ihn wieder ein wenig bei Laune zu halten, aß sie also ruhiger weiter als zuvor.

Wie er doch Schmollen konnte!

Während sie ihre Nudeln weite aß betrachtete sie ihn, wie er nun eher lustlos weiter aß und die Nudeln mit seinen Blicken versuchte zu hypnotisieren.

Dieser Chazz war einfach wieder nun zum Schmunzeln dar, oder vielleicht sogar zum Knuddeln, doch er sollte sich nicht so anstellen immerhin hatte er einen Abend den er so lange hatte missen müssen mit ihr.

Was sollte es denn schon mehr geben? Und wenn sie noch fit genug wären und beide auf dem Heimweg nicht fallen würden, würde sicherlich noch ein gemütlicher Abend auf dem Sofa die beiden locken.
 

Er schmollte seiner Meinung nach nun einmal zu recht. Es war einfach nicht akzeptabel für ihn, dass diese kleinen Kröten es vor seinen und ihren Augen bewießen mehr Ahnung zu haben als er.

Ein kurzer Schnauben entrang seiner Kehle.

Pah, wie auch immer .. jedenfalls hatte sie gesehen wie sehr er sich bemüht hatte ein wenig Eindruck zu schinden an diesem Abend.

Trotzdem schmeckten ihm die Nudeln nicht mehr so gut wie zuvor noch, während er davon träumte .. – okay, er würde ganz einfach ab jetzt an etwas anderes denken!

Die eine oder andere Nudel verspeiste er noch, ehe er sich nun satt zurück in seinen Stuhl sinken ließ.

Der Abend war noch lange nicht vorbei und vielleicht würde er eine andere Chance wittern können ohne sich dabei anschließend gewissen Vorwürfen aus Alexis Mund stellen zu müssen, wie schon so oft.

Wie auch immer ..

Bisher war es doch ein sehr gelungener Abend – seiner Meinung nach.

Und während er Alexis dabei beobachtete wie sie ebenfalls ihre letzten Nudeln zu sich nahm, trank er sein Glas aus und stellte es vor ihn auf den Tisch.
 

Nun nachdem sich ihr ziemlich üppiges Mal wohl viel zu schnell dem Ende zugewandt hatte erhob sie sich mit der einfachen Ausrede sich einmal 'frisch machen zu müssen'.

Was er dagegen tun konnte? Gar nichts und so wand sie sich von ihm um für einen Moment zu verschwinden.

Während sie also vor dem großen schönen Spiegel stand und sich darin betrachtete viel ihr die Rose in die Hände die Chazz ihr zuvor noch in das Haar gesteckt hatte.

Mit kurzen leichten Seufzen drehte sie jene zwischen zwei Fingern.

Er würde einfach bleiben wollen jetzt, nicht wahr?

Ihr Blick fiel auf ihre Hand, dort wo nach wie vor dieser eine Ring steckte.

Wenn sie ihn ausgerechnet jetzt von sich ziehen würde, würde sie damit Chazz einen Gefallen tun oder ihn damit nur in den Rücken fallen?

Denn immerhin hatte Chazz durch den Ring an ihrem Finger nur Vorteile,niemand würde sich so schnell an sie heran wagen und für ihn wäre das Spiel eröffnet denn nur er wusste von der Lüge die sie trug.

Würde sie ihn nun fort legen wäre sie scheinbar frei für alles und jeden, ja?

Oder sollte sie ihm jenen schenken als Zeichen dafür das es nichts gab das sie hielt?

Das wenn er.. wenn er wider gehen würde es jemanden gab an den er sich erinnern sollte manchmal?

Sie brauchte nicht lange und kam kurz darauf auch schon wieder aus der Damentoilette zurück, mit der Rosen in ihrer Hand und setzte sich wieder an den Tisch zurück, etwas nachdenklich.

Sollte sie vielleicht Chazz einfach um eine Antwort bezüglich ihres lügenden Ringes bitten?

Sie wollte ihn nicht nochmals so weh tun und vielleicht tat sie es ja doch einfach indem sie den Ring immer noch trug..
 

Er ließ sie bereitwillig ziehen, woraufhin zu seinem Unglück allerdings die kleinen nervenden Ojama Brüder wieder auftauchten, die meinten ihm weitere gut gemeinte Ratschläge stecken zu müssen.

„Komm schon Boss .. mach dich endlich an sie heran bevor sie dir noch ein anderer wegschnappt!“, riet ihm der gelbe Ojama, dessen Worte er zwar vernahm, allerdings unkommentiert ließ, weil er die drei einfach nicht beachten wollte.

Nein, er würde sie nicht beachten, was unheimlich schwer war, denn die drei waren überaus hartnäckig, vorallem wenn es darum ging seine Aufmerksamkeit zu erkämpfen.

Er Kellner kam und nahm den Teller mit sich und auch Alexis kehrte zurück, woraufhin die Ojama Brüder zu ihrem aller Glück endlich wieder verschwanden.

Als er zu Alexis hinsah, bemerkte er das irgendetwas nicht sitmmte ..

Hatte er sich irgendwie falsch verhalten oder warum sah sie plötzlich so nachdenklich und betrübt aus?

„Ehm, Lex? Stimmt etwas nicht?“, fragte er dann besorgt, als er sich ein wenig vorbeugte.

Was bedrückte sie ..?

Ob er etwas falsch gemacht hatte?

Egal was es auch war: Er wollte sie wieder auf andere Gedanken bringen und lächeln sehen, doch bevor er dies tun konnte, musste er erst einmal den Grund kennen.
 

Nun nachdem sie sich setzte und sah das der Teller weg war, musste sie zwangsläufig daran denken das der Plan und die Idee der Ojama Brüder wohl nicht auf zu gehen schien.

Nachdem sich Chazz nach ihrem Wohl erkundigte legte sie sich eine Hand auf die Wange und seufzte mit geschlossenen Augen kurz auf.

Dann schob sie sacht die Hand mit dem Ring ohne Sinn auf die Mitte des Tisches und somit zu ihm, wo er sich leicht zu ihr herüber gebeugt hatte.

Erst jetzt öffnete sie ihre braunen Augen wieder und sah zu ihm.

„Ich frage mich was ich jetzt mit den Ring machen soll.“, sagte sie leise auf und sah ihn dabei mit einem Entschuldigendem betrübten Schmunzeln an.

Die Hand hielt sie ihm auf den Tisch nach wie vor entgegen, damit er sehen konnte um was es ging.

„Eigentlich wollte ich ihn jetzt abnehmen, weil.. er dir damals so zugesetzt hat.“, begann sie mit der Wahrheit sich zu erklären während sie ihn kaum ansah sondern eher zu dem wertlosen Schmuck sah den sie an ihrem dünnen Finger trug.

„Aber wenn ich ihn abnehme .. dann nun ja.“, sagte sie dann ehrlicher noch auf und hob die Schultern an und blickte ihn nun wieder an, direkt und ehrlich und auf der Suche nach Verständnis.

Verstand er was ihre eigentliche Frage war die ihr beinahe unangenehm war zu stellen?

'Gehörte' sie denn jetzt nicht in gewisser Weise ihm, jetzt wo er endlich wieder da war mit dem Willen einfach nicht mehr zu verschwinden?

Der Ring hatte nichts als Ärger ihnen beiden bereitet sodass es besser wäre ihn fort zu legen, doch würde sie das tun hätten sie am Ende genauso einen Streit wie damals.

Etwas unsicher versuchte sie ihn ohne viele Worte etwas zu sagen was ihr so vielleicht schwer von den Lippen ging.

Konnte sie denn einfach so behaupten jetzt 'ihn zu gehören'?

Dabei wussten sie beide das dem nicht so war, doch sie wussten beide das Chazz ein Problem damit hatte würde sie nachher noch so tun als wären ihr alle Männer recht, bis auf den einen der zu Hause bei ihr wohnte während sie sich mit jeden anderen begann zu vergnügen.

Das wäre ihm gegenüber nicht fair, nicht wo er.. endlich und tatsächlich hier saß.

Darüber hinaus, hatte sie lange genug weiterhin ihren Spaß haben dürfen und doch hatte sich nichts ergeben, wieso also musste sie denn dann noch weiter suchen wo es endlich einen Jemand gab der ihr sogar die Sterne vom Himmel holen wollte, selbst wenn Wolken davor lagen?
 

Chazz senkte seinen Blick auf die ihm dargebotene Hand von ihr, welche nun in der Mitte des Tisches ruhte.

Was ..?

Als er seinen Blick hob trafen sich ihre Blicke und das sehr intensiv.

Sie fragte sich was sie nun mit diesem Ring machen sollte ..? Er verstand nicht ganz.

Diesen Ring trug sie um einen Schein .. eine Lüge zu wahren, was hatte das nun mit ihm zu tun?

Nur weil dieser Ring ihn damals tief getroffen hatte, weil er glaubte in seiner blinden Eifersucht, dass sie bereits tatsächlich einem anderen versprochen war?

Ihre Worte, ihr Kummer, ihre Sorgen entlockten ihm ein sachtes Schmunzeln.

Was wäre, wenn sie ihren Ring abnahm? Warum wollte sie ihn überhaupt abnehmen?

Damit er sich ‚besser’ fühlen konnte in ihrer Nähe? Unsinn, denn er wusste doch nun, das dieser Rings nichts zu bedeuten hatte .. oder wollte sie ihn abnehmen, weil er nun hier war um sein Versprechen ihr gegenüber einzulösen und auch zu halten?

„Warum willst du den Ring abnehmen, Alexis?“, fragte er dann ernst, als er ihre Hand in die seine nahm und sie auf Augenhöhe hob, damit er nachdenklich den Ring an ihrem Finger betrachten konnte.

„Ich weiß doch das er nichts zu bedeuten hat .. oder was ist deine Sorge?“, verlangte er von ihr zu wissen, als er von jenem Ring wieder in ihre Augen blickte.

Vielleicht hatte der gelbe Ojama ja recht .. vielleicht sollte er endlich etwas unternehmen bevor ein anderer kommen würde, der es wagte das Herz von Alexis zu erobern.

Wenn sie diesen Ring wirklich nicht mehr wollte, dann ..

Chazz senkte seinen Blick wieder auf den Ring an ihrem Finger, ehe er ihre Hand zu seinen Lippen führte, um den Ring mit seinen Lippen für einen Bruchteil einer Sekunde zu berühren.

„Willst du ihn durch einen Ring von mir ersetzen ..?“, fragte er sie dann, während er ihre Hand nahe an seinen Lippen hielt und sie dabei unentwegt ansah.

Ob sie das wirklich wollte ..?

Wie hatte er schon einmal so schön gesagt? Aus ihr wurde er wirklich nicht schlau.

Dieser Ring an ihrem Finger schien sie in seiner Nähe zu belasten, doch was wäre, wenn sie einen Ring von ihm an ihrem Finger wusste? Würde dieser sie dann nicht auch belasten ..?

Es war ihre Entscheidung .. er wollte nur versuchen ihr zu helfen.

Aber ein solcher Ring würde eine gewisse Bindung zwischen ihnen darstellen, nicht wahr?

Er wollte es keine Frage, doch wollte sie es auch wo sie sich doch immer mit Händen und Füßen dagegen wehrte, wenn es um die Frage ging ob sie Gefühle für ihn hegte.
 

Mit dieser Antwort hatte sie nicht gerechnet und jene Reaktion sah man ihr deutlich an.

Sich fast zurück lehnenden blickte sie ihn beinahe fassungslos an, doch beugte sich sanft wieder zu ihm vor, damit er ihre Hand nicht vollkommen los lassen musste.

Denn endlich hielt er sie wieder, ihre Hand.

Etwas irritiert sah sie auf den Ring, und ihre Hand die seinen Lippen so nah war das sie seinen Atem an ihrer Haut spüren konnte.

Ihr Herz pochte nervös gegen ihre Brust.

„Du meinst es wieder nur viel zu gut mit mir..“, sagte sie dann endlich auf und schloss die Augen während sie langsam ihren Kopf verneinend schüttelte.

Dabei hatte sie bloß wissen wollen ob sie den Ring nun tragen sollte oder nicht.

Mit musternden Augen besah sie sich das Schmuckstück welchem jeglichen Glanz fehlte, denn es lag keine Erinnerung daran wie es sonst so oft war bei wichtigen Dingen die man bei sich trug.

„Darüber hinaus könnte ich so etwas niemals von dir annehmen.“, sagte sie dann noch etwas leiser und sah vorsichtig zurück in seine schwarzen Augen die sie so anderes ansahen als sonst, oder bildete sie sich das bloß ein?

Ihre Worte bezogen sich bloß auf das Materielle, denn er würde sich garantiert wieder in Unkosten stürzen für sie, wo ihrer Meinung nach ein Ring aus dem Kaugummi Automaten für sie genauso viel wert sein würde- solange er von ihn und von Herzen kommen würde.

Sie würde ihn nicht annehmen können, nicht weil sie keinen von ihn wollte, denn sie hatte schon einen.

Das sie dann in gewisser Weise heimlich auf eine andere Art ihm 'gehören' würde daran dachte sie nun gar nicht, denn sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und das, wegen so dummer weniger Worte.

Seine Worte waren schon ganz richtig, diese Gegenstand war ohne jegliche Bedeutung.. immer noch?

Aus seinen Augen weichend blickte sie zurück auf ihre Hand die er immer noch hielt, was sie nicht verleugnen konnte beinahe zu genießen.

Vielleicht gewann der Ring an Bedeutung wo er so lange hatte darauf warten müssen weil es nun jemanden gab den er schützen würde, einfach weil sie ihn trug.

Und indem sie dies tat würde sie Chazz nicht weh tun können, richtig?

Wieder einmal seufzte sie auf, er war viel zu gut für sie.

Würde sie fragen ob er nicht in ihrer Trennung eine nette Frau kennen gelernt hätte, wäre es doch eine böse verbale Ohrfeige denn wieso sollte er suchen, wo er doch gefunden zu haben schien?

Aber.. es gab sicherlich doch Frauen die seine Liebe viel liebevoller zu erwidern wussten wie sie, denn ihre Erwiderung war eine Freundschaft, nicht mehr.

Warum wusste sie nicht was sie sagen sollte, wo sie ganz genau wusste das es eine einfache Frage war die eine einfache Antwort verlangte?

Zu viele Gedanken waren der Grund um ihr Zögern eher sie ihn wieder ansah.

Die ganze Zeit über spürte sie seine Blicke schon auf sich ruhen, es war.. gespenstisch und doch konnte sie sich kaum dagegen wehren.

„Nein.. ich behalte den, den ich habe.“, sagte sie dann endlich auf und wusste von nun an auch warum.

Der Ring würde nicht länger ohne Nutzen sein und ohne Grund getragen von heute Abend an, würde der Ring sie an Chazz denken lassen ohne das er es wissen würde..
 

Er wusste ohnehin nicht warum sie von ihm zu wissen verlangte ob sie diesen bedeutungslosen Ring nun abnehmen sollte oder nicht.

Am Ende blieb es doch ihre Entscheidung, denn er wusste, wie bedeutungslos dieser Ring war, obwohl er noch immer nicht verstehen konnte, warum sie diesen Ring überhaupt zum Schein trug.

Sie wollte eine Lüge wahren anderen Männern gegenüber – schön und gut, doch war das überhaupt nötig? Hatte sie denn keine andere Möglichkeit Männer von sich fern zu halten? In seinen Augen erschien es jedenfalls ziemlich lächerlich, auch wenn er selbst auf diese Lüge am Anfang hinein gefallen war.

Eine Lüge, die ihn zudem sehr verletzt hatte ..

War Alexis wirklich so schwach, dass sie es nötig hatte einen so flaschen Eindruck zu erwecken?

Seine Augen ruhten die ganze Zeit über auf ihr, während er ihre Worte unkommentiert ließ.

Egal was er auch sagen würde, es würde doch ohnehin belanglos sein und ausserdem war es ihre Entscheidung und seine Meinung sollte nicht weiter gefragt sein.

Dennoch drängte sich ihm eine Frage unweigerlich auf, so dass er diese einfach stellen musste.

„Ich verstehe einfach nicht, warum du ihn überhaupt trägst .. ich meine, siehst du keine andere Möglichkeit Männer von dir fern zu halten?“, fragte er sie dann mit gehobener Braue, als er ihre Hand los ließ und sich wieder zurück in seinen Stuhl fallen ließ.

Merkwürdig oder ..?

Ihm gegenüber hatte sie es doch auch immer mit Worten geschafft.

„Du musst ihn wegen mir nicht tragen. Wieso hast du mich das überhaupt gefragt?“, bohrte er dann weiter, während er sie eingehend betrachtete.

Nein, aus diesem Verhalten wurde er nun wirklich nicht schlau.

„Du willst, ihn mir zu liebe weiterhin tragen, damit ich nicht mit ansehen muss, wie dich andere Kerle anmachen, nicht wahr?“, gab er dann seine Vermutung preis, woraufhin er schließlich nur seine Augen verdrehte.

Und was sollte das bringen? Schön das sie auf ihn und seine Gefühle Rücksicht nehmen wollte, doch warum wollte sie das tun? Warum wollte sie den Ring wirklich weiterhin tragen?

„Oder willst du wirklich den Glauben erwecken, dass du vergeben bist?“.

Auch möglich ..

Wollte sie das man glaubte, dass sie bereits ihm gehörte? Zu schade nur, dass sie dann schließlich keinen Ring von ihm annehmen wollte.
 

Ah~ wie leicht war sie eigentlich zu durch schauen.

Seine Frage jedoch nach dem wieso, weshalb und sogar nachdem warum ließ sie geschlagen auf seufzen.

Sollten sie wirklich ehrlich miteinander umgehen? Natürlich denn am Ende würde das Ergebnis nur Frustration bringen.. wen nicht sogar die Wahrheit.

„Lass mich ehrlich zu dir sein..“, begann sie langsam, jedoch nicht eingeschüchtert.

Chazz sollte und konnte die Wahrheit vertragen denn er wusste das sie ihn nicht liebte, nicht wahr?

Würde es ihn also noch wundern, wenn sie ihm verraten würde was sie so getrieben hatte in den letzten Monaten?

Nun dies galt es heraus zu finden.

„.. ich habe in den Ersten Wochen sogar noch auf dich gewartet. Wirklich.. auf einen Anruf oder das du endlich wieder zurück gekehrt wärst nach Domini.. zurück zu mir.“, sagte sie auf und sprach ziemlich ehrlich dabei.

Ihr Blicke ergaben sich und wie er dort saß, verhielt auch sie sich, wenn auch ein wenig Damenhafter.

Mit aufrechtem Sitz saß sie hinten in ihrem Stuhl, legte ruhig die Hände in ihren Schoß und blickte ihn offen an, während ihre Stimme nun eine gewisse Festigkeit bekam die Chazz ihr durch seine Blicke alleine nicht zu nehmen schien.

„Aber irgendwann war ich des Wartens müde. Und wir wissen beide das du vor deiner langen Reise unschön oft fort gewesen warst um wieder zu kommen und um .. wieder zu gehen.“, begann sie leise und legte eine Hand auf ihre Wange, seufzte leise auf.

Die Gedanken daran, wieso taten sie manchmal noch weh?

„Irgendwann einmal habe ich mir den Ring aufgesteckt um nicht mehr all zu sehr belästigt zu werden. Es gibt Männer die nicht so sind wie du..“, sagte sie dann etwas vorsichtiger auf und blickte ihn wieder an.

Er würde verstehen was sie meinte, oder?

Chazz .. nun ja er besaß doch noch weit aus mehr Anstand als manch anderer Kauz, immerhin war sie eine Frau, was hatte sie dem entgegen zu setzen?

„.. und manchmal war es einfacher mit dem Ring.“, gestand sie ein und nickte an Erinnerungen die ihr nur un gerne zurück in das Gedächtnis drangen.

„Ich möchte dir nicht mehr weh tun, da muss ich dir Recht geben.. vielleicht trage ich ihn deshalb noch. Und wenn ich vielleicht mit Jemanden anderes auf einmal in meiner Wohnung stehen würde, würde es ja doch den Anschein machen als wäre ich vergeben, immerhin würdest du es wohl sicherlich mit ein wenig Eifersucht kommentieren.“, meinte sie abermals nickend auf und malte sich für einen Moment aus das es mehr als ein Kommentar geben würde von ihm.. weit aus mehr.

Also war sie ja doch vergeben, oder?

„Und.. nun ja. Der Ring hat mir um ehrlich zu sein schon eine Menge Ärger mir vom Hals halten können, bis vor wenigen Wochen.“, sagte sie dann etwas leiser auf und ziemlich bedrückt.

Manchmal sah sie auf ihre Hände, die in ihrem Schoß lagen, dann wieder auf in seine Augen, denn sie wollte ihn wirklich das Gefühl geben ihn Ernst zu nehmen und ihn einfach nur zu erzählen was er wissen wollte und das mit möglichst viel Wahrheit dahinter.

Das Ende jedoch war dann ein anderer Anfang, einer anderen Geschichte.

Nun wusste Chazz schon sehr viel genauer wieso sie den Ring wirklich trug, nicht um sich selbst zu belügen, sondern um sich zu schützen vor denen die anderes Benehmen zeigen konnten als Chazz und weniger Einsicht.

Dieser Ring hatte damals Chazz ziemlich weh getan und genauso hatte er jemand anderen verletzt, der sie jedoch nur belästigt hatte, mit dem sie selbst niemals etwas hatte gehabt an irgendeinen Abend.

Nachdem sie diesen Aufmüpfigen Mann dann ihren Ring entgegen gehalten hatte.. hatte sie ihn um ihr Haus schleichen.
 

Allmählich ging ihm das ganze wirklich auf den Keks.

Sie erklärte ihm viel, doch erklärte es noch lange nicht das was er wirklich wissen wollte.

Was wollte sie eigentlich wirklich von ihm hören?

Das es ihm verdammt nochmal egal war mit wem sie herum machte, oder das er es nicht ertragen konnte?

Er wollte jedenfalls nicht der Grund dafür sein, dass sie sich von der Männerwelt distanzierte, um keine Beziehung mehr einzugehen ..

Rücksicht hin oder her ..

Das war eine vollkommen andere Sache. Wenn sie sich je verlieben sollte, dann würde er es eben akzeptieren müssen, ob es ihm nun gefallen würde oder nicht – was sollte sie es kümmern?

„Hör mal, ich bin nicht hier, um dich davon abzuhalten dich in irgendjemanden zu verlieben. Es würde mir zwar nicht gefallen, doch schließlich verfüge ich nicht über dich ..“, murrte er dann, als er seinen Blick ziemlich genervt zur Seite richtete.

War es das was sie hören wollte?

Sie schien die ganze Zeit über bereits um den heißen Brei herum zu reden.

Oder wollte sie etwas anderes hören ..? Verdammt, was wollte sie denn?

Allmählich begann sie ihn wirklich wahnsinnig zu machen.

Sie sagte ihm oft, dass sie ihn nicht liebte. Warum dann all das Gezeter?

So wie sie sich oft ihm gegenüber verhielt, verhielt man sich keinem gewöhnlichen Freund, auch wenn er von Freundschaft selbst kaum die Bohne interessierte.

Es war wortwörtlich zum kotzen.

Wie er es tat schien es falsch zu sein ..

Wenn er über sie herfallen wollte war es falsch und ebenso falsch schien es wenn er sich rücksichtsvoll zeigte!

Und als sie ehrlich ihr gegenüber war, begann sie aufeinmal zu heulen, nur weil er ihr offenbart hatte, dass er nicht in der Lage sein würde eine wahre Freundschaft mit ihr zu führen.

Chazz stieß ein Schnauben aus, während er sie die ganze Zeit über nicht mehr ansah.

Er war nicht sauer oder so .. er wollte weniger noch mit ihr einen Streit beginnen.

Er war es nur allmählich leid, weil ihm schon damals aufgefallen war, das sie einfach nicht zu wissen schien was sie verdammt nochmal wollte!

Sie wollte nicht das er ging .. wenn er blieb schien es sie ebenso zu belasten ..

Es war zum verrückt werden.

Doch er schwieg. Er hatte keine Lust darüber zu sprechen, weniger noch ihr irgendetwas an den Kopf zu werfen.

Auf ihren ‚Stalker’, welchen sie noch nicht direkt erwähnt hatte ging er ebenso wenig ein.

Was musste er auch noch dazu sagen?

Er hielt sich zurück, ehe er wirklich noch einen Streit herauf beschwören würde, was ihm schon oft gelungen war .. wenn er ehrlich zu ihr war ..
 

Wollte sie ihm um Helfe beten?

Nein, als sie ihn so sprechen hören musste war sie sich sicher, irgendetwas vertrautes war nicht zurück gekehrt mit ihm.

Irgendetwas fehlte, irgendetwas war nicht da, eine fremde Kälte schlich sich dazwischen.

„Alles klar.“, sagte sie dann auf und nickte.

Etwas zurück gestoßen fühlte sie sich doch sie wusste auch warum, er war nicht ihr Spielball weniger noch ihr Spielzeug und so wie sie sich manchmal aufführte war es sicherlich schwer für ihn sie weiterhin an zu sehen.

Kurz holte sie tief Luft, es gab hier keine Möglichkeit sich ihm zu entziehen, und auf der Toilette war sie schon gewesen, eine unheimliche Strafe.

„Können wir gehen?“, fragte sie dann langsam auf und fühlte sich unwohl in ihrer Haut und vielleicht auch ihm gegenüber so direkt.

Kurz fiel ihr Blick heraus aus dem Fenster, der Schnee lag immer noch und nicht weniger war er geworden.

Es schneite nur noch ein wenig, letzte Flocken die versuchten durch die Dunkelheit zu irren.

All ihr Lächeln war gestorben.

Wenn er bei ihr war, da spürte sie das sie ihm kaum noch wollte doch wenn er weg war, war das Warten unerträglich.

Egal was sie wie auch versuchte sich selbst aus zu reden, der Egoismus war unschön groß in ihr gegenüber Chazz nicht wahr?

Noch bevor er irgendeine Antwort geben konnte, stand sie dann endlich von selbst auf und sah ihn auffordernd an, denn es sehe sicherlich nicht hübsch aus wenn er sie stolz hinein, aber nicht mehr auf eine andere Art und Weise hinaus führen würde.

So band sie ihn mit dem kleinen Zwang an sich und wand sich herum zur Garderobe, denn so würden sie dann endlich auch den grässlichen Abend beenden können.

Erschöpft holte sie kurz tief Luft während sie nun vor den vielen Kleidungsstücken stand und ihren Mantel suchte.
 

Auf was hatten sie gleich noch einmal angestoßen? Auf einen wundervollen und unvergesslichen Abend? Ha, sie schienen die reinste Katastrophe herauf beschwört zu haben.

Er war wahrlich nicht Alexis Spielball und würde es auch niemals sein. Er würde nicht mehr auf jede Kleinigkeit von ihr anspringen, die er vielleicht früher unheimlich geschätzt hatte.

Er mochte sie noch immer lieben, doch konnte sie nicht jedes Mal zwei vollkommen unterschiedliche Meinungen vertreten.

Sie sollte sich endlich entscheiden was sie wollte.

Sie konnte nicht sagen, dass er gehen sollte, wenn sie insgeheim darum flehte das er blieb ..

Sie konnte nicht sagen, das sie ihn nicht liebte, wenn sie jedes Mal in seiner unsagbaren Nähe errötete ..

Sie sollte verdammt nochmal aufhören zu behaupten sie wollte auf ihn Rücksicht nehmen, wo er doch sich ihr und ihrer Zukunft niemals in den Weg stellen wollte, wenn es darum ging einen Mann für’s Leben zu finden.

Sie sollte endlich sagen was sie wollte!

Und das klar und deutlich ..!

Vielleicht war sie allerdings noch nicht so weit. Er würde sie nicht mit seinen Gedanken konfrontieren. Er würde sie nicht bedrängen, sie weniger noch dazu auffordern endlich zu sagen was sie wollte.

Er würde schweigen und es hinnehmen, doch eines sei ihr gewiss ..:

Sie konnte mit ihm nicht länger machen was sie wollte.

Er mochte jedes Mal wie ein treuer Hund wieder zu ihr zurückgekrochen gekommen sein, doch irgendwann würde er dies nicht mehr schaffen, weniger noch wollen.

Als sie nun das Restaraunt verlassen hatten, zog er ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.

Er schien verstimmt, doch was sollte er tun?

Alexis vertrat mehrere Meinungen, wenn es um ihn ging, nicht wahr? Viele unterschiedliche und gar widersprüchliche Meinungen ..

Vielleicht sollte er den Spieß einmal herum drehen ..?

Eigentlich wollte er nicht so unfair sein .. doch wie sollte er sonst .. wie sollte sie sonst herausfinden, was sie wirklich wollte?

Er würde sich ihr gegenüber jedenfalls fortan sehr zurückhalten, vielleicht war es auch besser so ..

Vielleicht war es besser er würde einfach nur irgendeinen Freund von ihr spielen ..

Oder aber .. er würde sich den Rat des gelben Ojamas zu Herzen nehmen, was er wenn allerdings nicht jetzt und sofort tun würde ..
 

Nachdem sie ziemlich wortkarg nun einander her gingen und sich an schwiegen, drückte Alexis ihre Hände fest in die Manteltaschen.

Erst hatte sie sich kaum freuen können und als sie es wollte hatte ihr irgendetwas die Freude verwehrt und Trübsal war über sie hinein gebrochen.

In seiner Nähe fand sie sich selbst unheimlich anstrengend, wie mochte es nur für ihn sein?

Sie verkniff sich ein Seufzen, denn sie wollte nicht alle paar Minuten gefragt werden wie es ihr ging oder was sie dachte.

Was ihr jedoch in den Sinn kam war der schleichende Schatten der hoffentlich so spät Abends nicht mehr um das eine Haus schleichen würde.

Was würde sein, würde der durchgeknallte Kerl Chazz für den halten, zu dem der Ring passen könnte?

Nicht das sie dem, der neben ihr her ging, zu trauen würde sich nicht zur Wehr setzen zu können, jedoch versetzte es ihr ein drückendes Gefühl bei dem Gedanken daran das es doch sein könnte das..

Trotz ihrer vielen Gedanken lief sie erhobenen Hauptes und mit geradem Schritt voran, vielleicht hatte sie gelernt einfach immer und überall so auf zu treten, durch ihren Beruf hatte sie gelernt stark sein zu müssen, nach außen hin immer.

Hatte sie sich nicht so eben noch gefragt ob sie merken würde wie sehr er sich eventuell verändert hätte?

Manchmal schimpfte sie sich selbst ein Idiot zu sein, denn vieles was sie wissen wollte, wollte sie am Ende gar nie erkannt haben.

Es schneite kaum noch und doch war kaum das gefallene weiß zur Seite geschoben worden.

Das durchgehen war keine Qual in wie fern man Vorsicht walten ließ.

Es war kalt..auch ihr beider Schweigen.

Leider zog es sich bis herüber zu dem Haus in welchem sie eine Wohnung mietete.

Als sie dort ankamen schloss sie ohne sich um zu sehen die Wohnungstür auf und drückte sie eilig auf, nur um der Kälte zu entkommen?

Nein, natürlich nicht.

Nachdem sich Chazz auch endlich in das Treppenhaus bemüht hatte schloss sie mit leicht verunsichertem Blick nach draußen die Tür wieder leise um nun den Aufstieg zu ihrer Etage sich vor zu nehmen.

Auch hier schwiegen sie und das Einzige was man hören konnte waren ihre Absätze auf den harten Boden.

Wir töricht von ihr es doch gewesen war im Restaurant glauben zu müssen nicht mehr fort laufen zu können.. dabei war es selbst hier bei sich in der Wohnung zu klein um sich eine Auszeit zu gönnen.

Chazz war nun hier und sie würde kaum Zeit finden sich selbst wieder zu finden nach harten Worten oder auch ihren Verwirrten Sätzen.

Nun in der Wohnung angekommen schob sie den Mantel von ihren Schultern, hängte ihn in der Garderobe auf, nachdem auch ihre Schuhe endlich die kalten Füße nicht länger umschließen mussten und sie tatsächlich etwas kleiner wirkte nun.

Langsam rieb sie sich über die geschminkten Augen und wanderte in ihr Schlafzimmer um Chazz Decke und Kissen für die Nacht bereit zu legen, denn auch wenn der Tag nicht sehr lang gewesen war, nachdem Chazz aufgetaucht war, war er sehr anstrengend geworden und sie war müde.

Vielleicht auch nur so viel, das sie sich in ihr Schlafzimmer verkrümeln konnte um nicht länger dieses unangenehme Schweigen an ihrer Haut zu spüren, auf dass ihre Gänsehaut endlich verschwinden würde.

Wenn sie so daran dachte das sie heute Abend eigentlich bis spät in die Nacht hinein vorgehabt hatte zu feiern, kam ihr das hier wie eine traurige Ehe vor.

Während sie bei angelehnter Schlafzimmertür nun begann die eigentlich dünne Bettdecke zu beziehen und das Kissen in das Lacken zu stopfen, fühlte sie sich weniger hübsch als wie sie vielleicht aussah äußerlich.

Sie machte es ihm nicht leicht indem sie sich selbst es so unheimlich schwer machte,als ob sie es nicht wissen würde.
 

Für einen kurzen Augenblick verweilte Chazz in ihrem Wohnzimmer, ehe er sich auf die Suche nach ihr begab und sie schließlich auch in ihrem Schlafzimmer fand, wo sie seine Bettsachen für die Nacht zu richten zu schien, ehe sie ihm diese in die Hand drücken würde.

Ruhig stand er am Türrahmen gelehnt und sah sie einfach nur an.

Am liebsten hätte er sie doch sofort gefragt was sie wollte, doch er konnte es nicht, wo er sie weder in Verlegenheit stürzen oder sie gar bedrängen oder zu etwas zwingen wollte ..

Er nahm viel mehr Rücksicht auf sie, als wie sie es je tun würde, doch auch dies verschwieg er ihr.

Nun wo er hier stand hätte er dennoch gerne etwas zu ihr gesagt, doch wusste er einfach nicht was er sagen wollte, nachdem sie sich so lange angeschwiegen hatten ..

Als er schließlich seine Bettsachen von ihr annahm, blickte er kurz in ihre Augen, die ihm verrieten, dass sie zögerte ..

Warum? ..

Chazz wandte sich jedenfalls ab, um zurück ins Wohnzimmer zu gehen, wo er die Nacht verbringen würde.

„Gute Nacht, Lexi ..“, sagte er dann leise und überaus sanft, als er noch einmal über seine Schulter zu ihr hinblickte.
 

Die Bettsachen waren schnell hergerichtet, auch mit stummen Zuschauer.

Als sie ihm jene dann endlich überreichen konnte trafen sich ihre Blicke erst, als er ihr eine gute Nacht wünschte.

Was wollte sie lieber tun, lachen oder weinen?

Gab es auch die Option hinaus aus dem Fenster zu springen?

„Du hast doch keine Klamotten mit, richtig? Ich könnte dir wenigstens für heute Nacht etwas geben.“, sagte sie dann auf, mit ruhiger Stimme und zusammen gelegten Händen die sie vor sich hielt.

Nichts von irgendwelchen Verflossenen würde sie ihn andrehen, darüber hinaus besaß sie solche Kleider gar nicht.

Doch ein weites Männer T-shirt und eine Boxershorts waren niemals verkehrt in einem Frauenschrank immerhin waren jene Kleidungsstück herrlich bequem, wenn man alleine im Sommer durch die Bude tanzte und laut seinen Lieblingssong aus dem Radio mit brüllte.

Als er nach kurzem Überleben dann doch nur verneinten mit dem Kopf schüttelte senkte sie ihren Blick kurz zur Seite.

„Oh.. okay, aber die nimmst du bitte noch mit, ja?“, fragte sie dann fürsorglich auf, als sie die Wolldecke vom ihren Bett zog und sie ihn noch auf die voll gepackten Arme legte, denn die Bettwäsche die sie ihm gab war nicht gerade dick oder ziemlich warm, was es doch eigentlich sein sollte um diese Jahreszeit.

Wenn sie ihn so ansah, vorsichtig, dann konnte sie das Gefühl nicht los werden als ob zwischen ihnen viele Dinge standen die unausgesprochen noch schlimmer waren als wie mit Worten genannt.

Hatte sie ein schlechtes Gewissen?

Jenes würde ihr noch bevor stehen, doch wissen konnte sie es nicht.

Den einen Cosenamen benutzte auch nur er, ganz gleich auf wie viele Leute sie gestoßen war, nur von ihm hatte sie ihren Namen je so ausgesprochen gehört.

Irgendetwas in ihr tat weh, wenn sie ihn so sehen musste doch was es war konnte sie noch nicht begreifen.

Jetzt noch nicht aber bald würde sie sehen was es war, das sie zwischen ihren Emotionen so brutal hin und her riss das selbst wohl bald Chazz nicht mehr genügend Kräfte besitzen würde um ihr von einem ins nächste Extrem zu folgen.

„Schlaf gut.“; sagte sie dann leise als er sich um wand um beladen ins Wohnzimmer zu verschwinden.

Zögernd folgte sie ihm, jedoch nur um hinter ihn die Tür zu schließen, nicht aber zu verschließen, denn sie vertraute ihm, sehr sogar.

Langsam schloss sie ihre Augen und legte ihre Stirn an die nun geschlossene Tür, seufzte leise auf.

Wie schwer es geworden war mit sich selbst zu leben.
 

Innerlich seufzte Chazz schwer auf, als er nun ins Wohnzimmer zurücktrat, um dort zuerst seine Bettsachen auf das Sofa zu werfen, auf welchem er die Nacht verbringen würde.

Am Ende schlief er auch nicht einmal ohne Grund hier, nicht wahr ..?

Kurz hielt er inne und blickte noch einmal zurück gen Schlafzimmer, in welchem das Licht schließlich erlosch.

Hatte sie Angst, wenn er neben ihr schlief? Angst, dass sie ihre Finger nicht von ihm lassen konnte?

Ein bedauernswertes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sich nun aus seinem Anzug schälte, welchen er für diesen Abend ausgewählt hatte.

Am Ende trug er also nur noch eine Boxershorts und ein nicht gerade nennenswertes weißes Unterhemd.

Zugegeben .. wenn er wirklich für immer bleiben sollte, dann würde er vorerst noch ein wenig shoppen gehen müssen, weil er für sich nichts mitgebracht hatte, beinahe so, als wollte er erst herausfinden was geschehen würde, wenn er wieder für Alexis stehen würde und so war es am Ende auch ..

Er konnte sich ja kaum vollbepackt mit seinen Klamotten vor ihre Haustür stellen und ausserdem .. ausserdem wollte er gar nicht für immer bei ihr einziehen.

Nennen wir es lieber übernächtigen für eine unbestimmte Zeit.

Nachdem er sich nun allmählich auf das Sofa legte und sich dort unter seine Decken kuschelte, musste er feststellen das es hier in diesem Zimmer trotzallem unheimlich kalt war ..

Was hieß hier kalt? Es war schon beinahe eiskalt!

Fröstelnd legte er sich auf die Seite und schloss seine Augen.

Er dachte noch einen Moment lang nach, ehe er nun in das Land seiner Träume abschweifte ..

In dieser Nacht stand ihm wohl noch einiges bevor .. was er nicht ahnene konnte.

Würde er ahnen können, das er für gewöhnlich wieder von Alexis träumte und abermals zu reden begann, so würde er seinen Mund mit extra stabilen Panzertape zu kleben, würden die Ojamas es mitbekommen, um es Alexis schließlich persönlich zu flüstern, damit sie darauf aufmerksam würde!

Die Wahrheit [Valentinshipping XIII]

Und kurz nachdem Chazz endlich eingeschlafen war, erschienen die drei Ojama Brüder direkt hinter ihm auf der Lehne des Sofas, um ihn mit besorgten Blicken zu betrachten.

Wenn er nicht bald etwas unternehmen würde, dann würden sie es eben tun!

Das alles war ja nicht mehr mit anzusehen!

Und sie? Sie waren die Boten der Liebe. Die Experten in jeder Lebenslage und vorallem wenn es um die Liebe ging! Sie würden es beweißen .. aber leider hatte man zuvor nie großen Wert auf ihre Meinungen genommen ..

Pah ..

Kichernd schienen sie sich schnell einer Meinung zu sein, als Chazz nach einer Weile auch bereits zu murmeln begann.

Es wunderte sie nicht, denn .. er tat es fast jede Nacht.

Wenn er schlief waren sie seine Augen und seine Ohren. Er würde nicht leugnen können, das er im Schlaf von seiner großen Liebe sprach.

Ob sie es wusste?

Ihr Blick wanderte zeitgleich zurück zu dem Schlafzimmer in welchem sie Alexis wussten.

Sie würden sie bestimmt darauf aufmerksam machen können.

So huschten sie also nun schnell in das nächste Zimmer, in welchem sie Alexis auch schon fanden.

Sie lag da süß in ihrem Bettchen, doch ob sie wirklich tief und fest schlief?

„Hey.. hey!“, versuchten sie ihre Aufmersamkeit zu erhaschen, als sie nun direkt vor ihrem Gesicht verharrten und energisch gegen ihre Nase stupsten.
 

Alexis war dann auch wirklich müde geworden und hatte sich in ihr Bett gelegt, denn es würde nichts bringen sich vor dem zu Bett gehen noch einmal ordentlich die Gedankenwelt auf den Kopf zu stellen.

Selbst war sie umgezogen und trog einen für sie eher untypischen Schlafanzug.

Mit Ärmeln und langen Hosenbeinen lag sie unter ihrer Bettdecke und musste des Nachts nicht frieren, anderes wie Chazz.

Doch der Schlaf war nie wirklich tief geworden, vielleicht weil sie nicht ruhig schlafen durfte bei dem, was sie sich dort eingebrockt hatte?

Langsam und doch fast versunken im Land der Träume öffnete sie ihre schweren Lieder und drehte sich noch mal um, wieso wusste sie nicht, doch es schien ihr zu stören was vor ihrer Nase hin und her huschte und sie ärgern wollte.

Als sie mitbekam, das es kein Insekt war, da sich die Ojama Brüder energisch nun daran machten sie wach zu bekommen, setzte sie sich, die Augen reibend auf.

Ihre Haare standen unmöglich ab zu allen Himmelsrichtungen, ihre weiten Locken waren mutiert.

Man gab nichts zu der Meinung der drei?

Nun Alexis hatte ihnen immer schon zugehört und tat es nun auch wieder, wenn auch sehr müde.

Als die drei sie dann dazu aufforderten endlich aus dem Bett zu gehen damit sie ihr etwas zeigen konnte, was sie vielleicht wusste aber so niemals hatte beweist bekommen, stand sie also erschöpft auf.

„Also schön..“, seufzte sie flüsternd auf und schlich mit nun kalten Füßen zu ihrer Tür, die sie auf zog denn immerhin schien die Tatsache, für die sie sogar geweckt wurde!, sich im Wohnzimmer zu befinden.

Mit winzigen Augen stand sie dort im Türrahmen und sah zu den drei Geistern die lautlos aber sich einigend auf das Sofa deuteten, auf welchem Chazz doch ruhte- oder war er fort?

Unmöglich, denn die drei Duellgeister konnte sie noch sehen, dennoch ging sie mit leicht besorgter und schon wacherer Miene herüber zu dem vorläufigem Bett.

Und noch während sie dort hin schlich, konnte sie ein leises Murmeln vernehmen.

Als sie nun sich vor dem Sofa stehend wieder fand und Chazz doch noch dort liegend erkannte, lauschte sie gebannt und merkte nicht wie die drei Brüder sie nun alleine ließen mitsamt Chazz denn ihre Mission hatte wohl doch Erfolg.

Mit einer Hand an ihren Lippen sah sie den schlafenden an und bemerkte, das seine Aussprache manchmal erstaunlich gut war, sodass sie mehr als einmal sogar ihren Namen hören konnte.

Ihr Herz setzte einen Moment lang aus, während sie gebannt auf ihn hinab blickte, in einer Dunkelheit die nur von schwachen Licht durchbrochen wurde.

Seine Umrisse erkannte sie, denn das Licht, welches sie im Schlafzimmer für ihre Nachtwanderung hatte angeknipst erhellte sanft den Raum in welchem sie sich nun befand.

Traurig wurde sie, während sie ihn ansah, denn er schien nicht wirklich glücklich zu sein, selbst nicht in seinen Träumen die wohl tatsächlich über sie gehen sollten.

Sie hatte es oft gehört von den drei kleinen Freunden, die Chazz bei sich trug, doch es zu hören, selbst hier zu stehen und zu lauschen war etwas anderes.. und es tat ihr in der Seele weh.

Konnte der dumme Narr nicht gehen?

Oder war sie am Ende die Dumme, weil sie ihn wenn schon nicht in der Nacht, wenigstens am Tag etwas Gutes konnte?

Besorgt musterte sie ihn und fragte sich, was sie ihn angetan hatte irgendwann einmal ohne es gemerkt zu haben.

Er war ihr Freund.. doch sie hatte sich auch zuvor nicht wie ein solcher ihm gegenüber verhalten.

Verdammt so wie sie es tat, ging man doch mit keinen Menschen um den man so schätzte wie sie.

Manchmal konnte sie es spüren, das er verzweifelte an ihren Launen, an ihren Gedanken und Worten wenn sie ihm galten so zwiespältig das sie selbst am liebsten einfach nur noch sich schämend in die Ecke stellen wollte um alleine gelassen zu werden.

Er war ihr wichtig, sehr sogar und doch.. sie hatte es nicht geschafft ihm es heute zu zeigen.

Nicht einmal bedankt hatte sie sich, das er doch endlich zurück gekehrt war, zu ihr ohne Wissen ob sie überhaupt ihn noch bei sich wissen wollte oder schon längst verlobt war und das in einer Schwangerschaft.

Schwer holte sie Luft und spürte den stachligen Ball tief in ihrer Kehle, auf das es ihr bei weiteren so schlechten Gedanken die Tränen in die Augen treiben würde.

Langsam senkte sie sich an das Sofa und ergriff seine Hand, die nicht warm war um sie in ihre zu schließen.

„Es tut mir Leid.“, hauchte sie gegen seine Finger und schloss vorsichtig die Augen und wusste, das es ungehört nicht viel bringen würde.

Doch sie brauchte noch ein wenig Zeit und sie hoffte, das er diese noch finden würde bei ihr, um sich selbst zu zu gestehen was dort in ihr war.

Alexis liebte ihn nicht und doch tat sie es wie nichts anderes auf der Welt.

Er schien zu leiden, während er liebte und jene würde keine wahre sein können und wenn doch, dann nur ein zerstörendes Gefühl sein.

Vorsichtig öffnete sie wieder ihre Augen und musste sich eingestehen sich viel besser um ihn kümmern zu müssen als wie sie es bisher getan hatte.

Chazz war ein sehr lieber Mensch und wollte ihr nie etwas Böses sondern nur Gutes.

Jetzt war er hier und bekam nicht einmal ein Dankeschön für all seine Bemühungen.

Als er sich unruhig anderes platzierte schluckte sie betrübt auf und spürte endlich das schlechte Gewissen ihn gegenüber.

Seine Hand in einer ihrer halten, hob sie leise die andere und fuhr damit über sein angespanntes Gesicht.

„Ich..“, flüsterte sie leise und brauchte einen Moment um weiter zu sprechen.

Wollte er es überhaupt noch hören, wo sie doch der schwere Grund war für seinen unruhigen Schlaf und seine unglücklichen Blicke sobald er wach war?

Es konnte kaum anderes sein..

„.. bin doch da.“, hauchte sie besorgt und hoffte den unruhigen Schlaf etwas mildern zu können.

Und es schien, als ob die drei Ojama Brüder alles richtig gemacht hätten für das eine Mal.

Sie hatten Alexis vielleicht schon viel zu spät die Augen geöffnet ob nun mit oder ohne Absicht spielte hinter her wohl kaum eine Rolle mehr.

Die Blonde würde sich bemühen.. nicht um seine Liebe sondern erst einmal wieder um ihre Freundschaft.

War es die Stille die ihre Schuld war weil sie jene kaum noch wahr genommen hatte?

Was sie am Ende der Grund gewesen für diese Kälte die sie gespürt hatte?

Wie konnte er ein wenig auf Liebe hoffen wo sie es nicht einmal mehr schaffte zu sehen das die Freundschaft kaum noch vorhanden war auf Grund ihrer Abneigung seiner nur einfachen Nähe wegen?

Erst einmal musste sie die Freundschaft reparieren.. und hoffen das sie sein Vertrauen zurück erobern könnte und dann würde sie schon sehen was sie davon hatte.

Jetzt durfte sie sich nicht in ihn verlieben, nicht wo sie ihn so weh getan hatte, erst einmal musste die Wunden verheilt sein auf das sie sich darauf etwas neues auf bauen durfte.

Das war sie ihm schuldig nachdem was sie ihm angetan hatte.
 

Würde er je herausfinden, das die Ojama Brüder Alexis an seine Seite gelockt hatten, so würde er diese sofort umbringen, was leider ohnehin nicht möglich war .. es sei denn er würde ihre Karten zerreissen, was er selbst allerdings niemals tun würde.

Etwas riss ihn langsam aus dem Schlaf.

Er hatte das Gefühl nicht alleine zu sein, als er sich nun langsam aufsetzte und sich seine Augen rieb.

Seine Hand hatte sich eben noch merkwürdig warm angefühtl, beinahe so als würde diese soeben noch von jemanden gehalten worden sein.

Die Ojamas hielten sich jedenfalls nicht in seiner Nähe auf, denn dafür war es um ihn herum viel zu ruhig.

Als er seine Augen öffnete, blickte er nun geradewegs aus müden Augen in das Gesicht von Alexis, woraufhin er sofort wieder hellwach war.

„Alexis!“, bemerkte er überaus verblüfft.

Was war los? Wieso war sie hier?

„W-Was machst du hier?“, fragte er sie, als er sich nun ganz zu ihr wandte, während die Decken von seinem Körper hinab rutschten, was ihn spüren ließ, wie kühl es noch immer in diesem Raum war, was er mit einem kurzen frösteln seinerseits kommentierte.

Hatte sie schlechte geschlafen und suchte nun Nähe?

Das die Ojamas sie nun zu ihm gelockt hatten, weil sie wollten, das sie einmal miterlebte wie er selbst im Schlaf in seinen Träumen nicht von ihr lassen konnte, konnte er so ja gar nicht ahnene.

Viel mehr dachte er so weit auch erst gar nicht ..

In ihren Blick lag etwas merkwürdiges ..

Sie schien besorgt und unheimlich traurig zu sein?

„Was .. ist los ..?“, fragte er leise, als er sie selbst besorgt zu mustern begann.
 

Die Unruhe hatte ihn dann doch irgendwann wecken können sodass sie sich von ihm löste, als er sich noch müde aufsetzte was sich jedoch ändern sollte sobald er ihre Anwesenheit erblickt hatte.

Langsam stand sie auf und musterte ihn mit betrübten Blicken und schmunzelte kraftlos auf.

Selbst jetzt, ganz gleich was auch zwischen ihnen schon gelegen war, liebte er sie noch wie wohl am Ersten Tag. Das sie irrte, erahnte sie nicht, nein er liebte sie weit aus mehr, denn ansonsten würde er nicht immer noch hier sein, bei ihr.

Der kalte Raum hatte auch sie ein wenig umarmt sodass sie sich gut vorstellen konnte das es unter seiner Decke nicht gerade sonderlich warm geworden war.

War es also der fahrlässige Grund weshalb sie hier stand?

Vielleicht war er ja doch noch zu müde um sich einen anderen zu erfinden, sodass sie es immerhin versuchen wollte.

Langsam strich sie sich die wirren Haare aus dem Gesicht und nickte herüber zu der Schlafzimmer Tür die ihnen ein wenig Licht ins Wohnzimmer einfallen ließ.

„Du hast wohl schlecht geschlafen, da bin ich wach geworden.“, sagte sie leise und verriet nichts von dem, was sie eigentlich hier her gelockt hatte.

Selbst wenn er im Schlaf gesprochen hätte, so ließ sie sich nichts davon ansehen, ganz im Gegenteil wenn er nun doch gesprochen hätte, dann nur unverständliches Zeug denn immerhin behauptete sie ja, das er schlecht geschlafen hätte..

.. was er ihrer Meinung nach auch getan hätte und das sogar, weil er selbst Nachts in seinen Träumen wohl von ihr heim gesucht wurde.

„Hier ist es wirklich ziemlich kalt geworden, soll ich dir eine Wärmflasche machen, oder möchtest du mit ins Schlafzimmer kommen?“, fragte sie leise und doch ernst auf.

Ja, sie sagte es ganz neutral, ohne Furcht oder Nervosität.

Das sie nicht nur mit dem Vorschlag zu ihm kam, in ihrem Bett zu schlafen ergab sich, denn er hatte sich merkwürdig ihr gegenüber verhalten sodass sie beinahe davon ausgehen konnte, das er sogar hin zur Wärmflasche tendieren könnte unter dem, was vorgefallen war wohl erst Recht.

Sie konnte ihn doch nicht hier frieren lassen, er war doch kein Hund den sie strafen wollte bei Tag so wohl als auch bei Nacht.

Langsam rieb sie sich ihre müden Augen und gähnte einmal kurz auf, sie war schrecklich müde geworden und ihr Plan hatte endlich Gestalt angenommen, bisher nur in ihrem Kopf aber für Chazz würde es sicherlich eine Menge verändern.

Das er sie liebte hieß ja nicht, das sie ihn von sich weisen musste, denn sie waren doch Freunde und genau dies wollte er für sie sein.. sie doch auch endlich wieder.
 

Er war also derjenige der schlecht geträumt hatte und deswegen war sie hier!?

Leider wusste er nicht, ob er ihr recht geben konnte oder nicht, denn schließlich konnte er sich an seinen Traum nicht mehr erinnern.

Letztendlich war es aber auch egal ..

Ihr Angebot ließ ihn schließlich stutzen.

Ins Schlafzimmer? Mit gehobener Braue sah Chazz Alexis nachdenklich an.

So ein Angebot aus ihrem Mund? Unglaublich.

Das Angebot mit der Wärmflasche nahm er so selbst kaum wahr, denn das andere schien für ihn weit aus besser als irgendeine dämliche Wärmflasche.

Ha, wenn er sich zu ihr in ihr Bett legen würde, dann würde er ihr wenigstens auch sogleich beweißen können, dass er die Finger von ihr lassen würde und sie nicht einfach plump befummeln würde!

Ob sie ihre eigenen Bedenken nun darin sah oder nicht war ihm egal.

„Wenn du mich schon so fragst, dann ziehe ich doch das Schlafzimmer lieber vor~!“, sagte er leise, als er sich nun aufrichtete, um seine Bettsachen zu packen, damit er Alexis folgen konnte.

Sie sollte ihren Mund halten und sich diverse Warnungen sparen, denn er würde schon nichts tun.

Zu seinem Glück schien er seine Gedanken telephathisch an Alexis gesendet zu haben, denn diese sprach tatsächlich keine Warnung ihm gegenüber aus, als sie sich nun gemeinsam in ihr Bett legten.

In diesem Zimmer war es doch gleich viel wärmen und ausserdem war das Bett weit bequemer, als das Sofa im Wohnzimmer.

Sofort drehte Chazz sich wieder auf die Seite und Alexis somit seinen Rücken zu, um zu versuchen wieder einzuschlafen, was gar nicht so einfach war, wo er sie direkt neben sich liegend wusste.

Er hielt sich wirklich sehr für sie zurück. Er nahm unheimlich viel Rücksicht auf sie.

Nicht jeder würde das für eine Frau tun, die ihn immer und immer wieder abblitzen ließ.

Warum tat er es eigentlich weiterhin ..? Keine Frau der Welt war es in den Augen anderer gewiss wert .. in seinen leider schon.

Doch auch Chazz wusste, das es so nicht weitergehen durfte.

Vielleicht sollte er sich doch mit der ein oder anderen Frau verabreden und vielleicht hatte er die Chance sich neu zu verlieben, selbst wenn er es kaum wollte und weniger noch konnte.

Am Ende würde er aber endlich die Freundschaft hergeben können, die Alexis sich von ihm wünschte, wenn nicht mehr diese störenden Gefühle in seinem Weg lagen.

Sollte er es wirklich tun? Vielleicht sollte er es tun, um Alexis endlich die Augen zu öffnen?

Er wusste, dass sie ihre Gefühle ihm gegenüber nichts wahrheitsgemäß benennen konnte, doch was sollte er tun, um ihr endlich die Wahrheit zu entlocken ..?
 

Müde war ihr Gang und als sie endlich zusammen im Schlafzimmer waren, legte sie sich sogleich erschöpft in ihr Bett zurück, viel oder erholsam hatte sie wohl genauso wenig geschlafen wie der andere.

So legte sie sich unter ihre Decke und schloss langsam die Augen.

Keine Angst, keine Nervosität.

Sie verhielt sich ganz ruhig und schwieg auch, wollte ihn nicht wieder vorsätzlich Dinge unterstellen die er doch so wie so niemals machen würde.

Alexis hatte sich ihm gegenüber eindeutig als schlechten Freund erwiesen und sie hoffte das er noch etwas Geduld auf bringen könnte, ein wenig mehr noch als jetzt schon damit er vielleicht bald schon merken könnte das sie versuchte etwas an ihrem Verhalten ihm gegenüber zu ändern.

Mit geschlossenen Augen lag sie auf dem Rücken, war er noch wach?

Langsam drehte sie sich zur Seite- hin zu ihm und blinzelte aus müden Augen auf seinen Hinterkopf.

Wenn er nicht wach würde, würde er einfach nicht mehr antworten und sie würde ihre Frage Morgen früh gerne wiederholen, so schwer war das doch alles nicht wie sie es sich immer machte.

„Wollen wir morgen Weihnachtsplätzchen backen?“, fragte sie leise und es brauchte auch nicht lauter sein, sie lagen im stillen Zimmer ruhig zusammen in ihrem Bett.

Eigentlich war sie viel zu müde, für ein Gespräch aber wenigstens die Frage, die ihr spontan in den Sinn gekommen war musste sie noch aussprechen.

Erledigt gähnte sie auf und fragte sich im stillen, ob die Ojama Brüder kamen und gingen wie sie es wollten, denn sie war sich sicher, das sie ihnen Danken musste für das, was sie ihr gezeigt hatten in dieser Nacht.

Klein machte sie sich unter ihrer Bettdecke und schloss langsam ihre Augen und holte kurz tief Luft.

Selbst wenn er wach war, so konnte sie seine mögliche Antwort nicht mehr hören, denn der Schlaf holte sie eilig ein, nun wo sie ihre Lieder gesenkt hatte um zu verweilen.
 

Weihnachtsplätzchen? ..

Ihre Frage entlockte ihm ein leichtes Schmunzeln.

Doch als Chazz sich nun langsam zu Alexis herum wandte musste er feststellen, dass sie bereits eingeschlafen war.

Er konnte ihrem langsamen und ruhigen Atem lauschen ..

Und ganz langsam hob er seine Hand und führte sie zu ihrem Gesicht, um sanft ihre Wange zu streicheln.

„Gerne ..“, hauchte er dann leise und das obwohl er wusste, das sie seiner Antwort nicht mehr lauschen würde.

Doch das machte nichts ..

Sanft strich seine Hand durch ihr Gesicht, über ihr langes Haar, ehe er vorsichtig ihre Hand ergriff, um sie zu halten, welche neben ihrem Gesicht auf ihrem Kopfkissen ruhte.

Er hielt ihre Hand fest und würde sich wünschen es die ganze Nacht über zu tun ..

Und vielleicht, würden sie, wenn sie am nächsten Morgen erwachten, noch immer einander an den Händen halten.

Weihnachtsplätzchen [Valentinshipping XIV]

Chazz wurde an diesem Morgen ziemlich unsanft geweckt. Wodurch? ..

„Boss, Boo~oss!“, drang es leise an seine Ohren, während man zeitgleich an eben jenem zog.

Murrend öffnete er seine Augen und wandte sich herum, ehe er verschlafen seine Augen öffnete.

„Was denn, verdammt ..?“, murrte er, als er sich nun aufsetzte und die drei Ojama Brüder vor sich auf seinem Schoß herum tänzeln sah.

„Bo~oss .. hast du es etwa schon vergessen? Heute ist Plätzchen backen angesagt! Lass uns schon ‚mal alles vorbereiten!“, erinnerte ihn der gelbe Ojama mit seiner quietschenden Stimme daran.

Natürlich!

Und sofort war Chazz auch schon hellwach.

Plätzchen backen. Alexis. Ihr Bett. Ihr Schlafzimmer.

Die Erinnerungen an den letzten Abend kehrten schnell zurück und schon fiel sein Blick auf die noch neben ihm schlummernde Alexis.

Sie war so wunderschön ..

Ein leises nahezu verträumtes Seufzen entfloh seinen Lippen, als er sich leicht zu ihr beugte, um ihr einige Haarsträhnen aus ihrem Gesicht zu streichen.

Wie schade, das sie selbst noch immer nicht wusste was sie wirklich wollte ..

Sein Blick fiel wieder auf die Ojamas.

„Seid nur froh, das ihr sie nicht geweckt habt!“, sagte er dann, ehe er nun vorsichtig aus dem Bett hinaus kletterte.

„Kommt schon, fangen wir an!“, forderte er die drei dann auf, welche ihm auch sogleich jubelnd folgten.

„Pssst~!“, zischte er genervt, als er sich zu den Ojamas herum wandte, welche gefälligst ihre Klappe halten sollten so lange sie sich noch immer im Schlafzimmer aufhielten.

Leise schlichen sie hinaus in den Flur und schlossen ebenso leise die Tür hinter sich, ehe sie in die Küche maschierten.

Er trug zwar noch immer nur seine Boxershorts und sein Unterhemd, doch wollte er schließlich nur alles vorbereiten bevor Alexis endlich aus ihrem Schlaf erwachte.

Wenn er, bzw. sie sich gemeinsam beeilten, dann könnte er vielleicht sogar noch ein Frühstück für sie zaubern, welches er sogar persönlich an ihr Bett bringen würde.

Im Bett zu frühstücken. Wer träumte nicht manchmal davon? Okay, für ihn mochte das keine neue Erfahrung sein, denn er erhielt ‚oft’ das was er wollte, doch ob Alexis auch schon einmal in ihrem Bett in aller Ruhe gefrühstückt hatte, nachdem man es ihr von Herzen zubereitet hatte?

Die Küche war mit der Hilfe der Ojama Brüder schnell vorbereitet, denn ob sie nun nervten oder nicht .. sie waren auch sehr hiflreich.

So machte sich Chazz also schnell an das Frühstück, welches er auf einem Tablett zubereitete, um es schließlich Alexis ans Bett zu bringen.

Gesagt getan:

Leise schlich Chazz zurück in das Schlafzimmer in welchem Alexis noch immer schlief, um vorsichtig mit dem Tablett bewaffnet zurück in ihr Bett zu kriechen.
 

Viel zu müde war sie die Nacht gewesen als das sie sich von den kleinen lauten Worten hatte wecken lassen.

Viel zu erschöpft war sie von dem Seelenkrieg den sie in sich selbst aus gefochten hatte.

Das bisschen Klirren hier und das leise Schimpfen dort waren kaum der Rede wert doch war ihr Schlaf schon lange nicht mehr so fest wie vor den leisen Lärm.

Als man sich dann in dem Bett wieder fand öffnete sie verschlafen die Augen, denn Chazz seine Anwesenheit war nun neben seinen leisen Worten das richtige um sie friedlich die Augen auf schlagen zu lassen.

Wann würde ihr, ihre Seele sagen was sie dachte?

Auf das Glatteis sich zu wagen und das Glück endlich zu fassen müsste sie sich endlich durch ringen. Denn der blasse Wintermond forderte, das Feigheit noch nie gesiegt hatte also man also noch nie kampflos gesiegt den ob lieben oder hassen, würde sich in der Entscheidung zeigen.

Blinzelnd setzte sie sich auf, rieb sich müde und langsam die Augen.

Haare wurden zurück gelegt, der Morgen konnte kommen.

„Hm..?“, murmelte sie höchst verschlafen aus und blinzelte zu ihm, so wie sie war, eben Alexis.

Dort war keine falsche Nervosität mehr, da war nicht einmal mehr Eitelkeit sie war selbst auch nur ein Mensch und auch nicht nur geschminkt.

Als sie dann neben sich sah was er dort zwischen sie schob war sie schon ein wenig munterer.

Dabei hatte sie doch etwas ähnliches vor gehabt heute früh!

Etwas verblüfft sah sie wieder auf zu den Lächelnden.

Und er liebte sie ja immer noch.

Sanft erwiderte sie es und wusste ja nicht einmal was in der Küche auf sie warten würde, ausnahmsweise mal kein Khaos.

„Da musst du aber schon etwas länger auf den Beinen sein.“, sagte sie dann wieder mit den Blick auf das Tablett.

Ob er schon gegessen hatte?

Nach der Menge nach zu urteilen nicht.

„Isst du mit mir?“, fragte sie dann auf und spürte den Hunger tatsächlich auf sie zu kriechen.

So etwas Liebes.. wann war ihr das Letzte Mal etwas solches wieder fahren?

Nachdenklich sah sie aus dem Fenster heraus, wieder rieselte leise der Schnee.

Ob er ihr das Schweigen von Gestern schon verziehen hatte?

Nun, nachdem Chazz schon mal hier war, sollte er mit essen, selbst wenn er schon etwas zu sich genommen hatte.

„Danke!“, sagte sie dann endlich auf.

Ein Wort, das so selten von ihr kam.

Und es galt ihm ganz alleine, denn sie wusste ja nicht das seine drei kleinen Freunde geholfen hatte.

Sie hatte sich vorgenommen sich zu ändern, und sie wollte damit wirklich anfangen und das versuchte die Blonde auch sogleich in dem sie sich einfach bedankte.
 

Die Hauptsache war, das es ihr gefiel und dem schien tatsächlich auch so zu sein.

„Ein schönes Frühstück -..“, begann Chazz, biss sich dann allerdings im nächsten Moment auf die Zunge, um nicht weiter zu sprechen.

Nein, er wollte ihr fortan keinen unnötigen Honig mehr um ihr Maul schmieren. Es würde für sie beide das Beste sein. Und vielleicht würde sie dann auch endlich herausfinden was ihr fehlen möge, würde er aufhören sie mit Komplimenten zu überhäufen.

Chazz räusperte sich verlegen, als er nun von Alexis wieder zu dem Tablett blickte.

Eigentlich hatte er das Frühstück für sie alleine hergerichtet, doch wenn sie es wollte, so würde er es gerne mit ihr teilen.

„Gerne!“, sagte er nur, als er wieder zu ihr aufsah.

Ihr Haar war vollkommen durcheinander, doch so wie sie nun aussah gefiel sie ihm doch am Besten.

Es wirkte irgendwie unheimlich sexy, vorallem in ihrem netten Nachtgewand~.

Doch er würde den Teufel tun und seine Gedanken laut aussprechen.

Es war gut, das sie beide sich noch nicht umgekleidet hatten, denn so konnten sie wenigstens noch gemütlich im Bett sitzen und gemeinsam frühstücken, nicht wahr?

Und selbst die Ojamas schienen sie beide für einen Moment noch alleine zu lassen – perfekt!
 

Die Bettdecke schob sie nun auf ihren Beinen zu recht und rutschte ein wenig mehr zur Mitte hin, auf das sie nicht noch unter Anstrengungen ein eigentlich einfaches so wie schönes Frühstück teilen konnten.

Als der andere sich nun auch unter die Decke zurück schob saßen sie einander, mit einem Tablett auf ihren Beinen.

Dann schmunzelte sie abermals auf, ja so eine Überraschung auch.

Mit ihm wurde es wahrlich nicht so schnell langweilig, ein Glück auch.

„Hast du denn noch schlafen können?“, fragte sie auf und sah ihn etwas besorgt an.

Denn wenn er so früh wach war um ihr ein Frühstück am Bett- ein Frühstück am Bett! - her zu richten, hieß es doch das er schon etwas länger auf den Beinen sein musste.

Ob er überhaupt noch geschlafen hatte?

Sie ging nicht davon aus, das er mit Herzrasen ihrer Nähe wegen kaum noch zu Schlaf gekommen war, viel mehr, weil sie ihn sogar nicht in seinen Gedanken in Ruhe lassen konnte wo sie doch schon sein Träume beherrschen zu schien.

Als er dann aber ihre Sorge keine mehr bleiben ließ, nickte sie nur auf.

Es hatte doch noch gut geschlafen, welch ein Glück und wenn nicht.. würden es ihr dann die drei Ojamas verraten?

Doch nun endlich vom Hunger angetrieben das Frühstück, ein gemeinsames~, Frühstück beginnend blickte sie, ungeschminkt und verpennt wie selten zu ihm.

„Wir sollten uns etwas einfallen lassen, sonst erfrierst du mir vielleicht sogar noch.“, meinte sie ihr Brot kauend und sah zu der decke unter der er nun saß und die Nacht zuvor hatte schlafen dürfen.

„Ich kann zwar kalt sein, aber so herzlos bin nun sogar ich wieder nicht.“, sagte sie murmelnd auf und sah ihn doch nicht an um eine nickende Reaktion ab zu warten.

Das er vielleicht doch ganz anderes dachte, vielleicht gar keine so dumme Idee, denn sie hatte ihn gestern sicherlich ganz schön ab serviert.

Würde eine Entschuldigung noch etwas bringen?

Sie musste lernen ihn gegenüber ehrlicher zu sein und weniger verschlossen, vielleicht sogar direkter.

Und was sie nun versuchte war, sich öfters zu bedanken und zu entschuldigen bei Fehlern die sie wirklich sah und sogar mit Absicht getan hatte.

Vieles was Chazz tat schien ihr mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden zu sein, was es aber nicht war, niemals-

Das versuchte sie neu zu lernen, zu entdecken und sich bewusst zu werden.

Das er hier war.. nein das war keine Selbstverständlichkeit, und deshalb musste sie dankbar dafür sein das er doch bei ihr blieb.

Vielleicht wäre der Zeitpunkt unpassend aber er sollte es wissen, ganz gleich was er sich auch unter einem harmonischen Morgen vor stellte, sie musste sich entschuldigen denn nur so würde sie heute ohne schlechtes Gewissen einen Neuanfang wagen.. ob er es merken würde?

„Wegen gestern Abend.. ich möchte mich für mein verhalten dir gegenüber wirklich entschuldigen. Du hast dir so viel Mühe gegeben und bist nach so langer Zeit dann doch zurück gekommen und ich habe nichts besseres zu tun als dir deine Ankunft mies zu machen..“, sagte sie seufzend auf und man spürte das es ihr ernst war.

Die Bekümmernis in ihren Worten war deutlich zu hören, denn sie hatte erkannt dass das was er tat doch nicht ganz natürlich war.

Nun, vielleicht schon aber es war etwas besonderes, denn es galt ihr.
 

Er lauschte ihren Worten, während er ruhig sein Brot kaute und es sich dabei doch nicht entgehen ließ seine Augen zu verdrehen ihrer Worte wegen.

„Oh, Lex. Hör schon auf in Selbstmitleid zu zerfließen, wenn du es vorher schon nicht für nötig erachtet hast!“, sagte er dann, als er sie aus seinen dunklen Augen heraus ernst ansah.

Seine Worten waren sein vollkommener ernst, egal wie fassungslos oder gar empört sie auch drein schauen würde.

Er würde seine Worte auch nicht mehr zurücknehmen, egal ob er sie nun hart mit jenen getroffen hatte oder nicht.

Ruhig und ziemlich lässig kaute Chazz sein Brot zu Ende, als er nun wieder zu Alexis blickte, die nur fassungslos ihren Mund öffnete.

Er kam ihr allerdings zuvor und legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, um sie noch rechtzeitig verstummen zu lassen, während er mit seiner anderen Hand ihr Kinn sanft festhielt.

„Aber schön das du es endlich eingesehen hast, das ich der Einzige bin, der dir je die Sterne vom Himmel holen würde!“, sagte er dann mit einem schelmischen Grinsen auf seinen Lippen, während er seinen Zeigefinger noch immer auf ihren Lippen ruhen ließ.

Und schon schien er wieder in seine alte Rolle gefunden. Schon schien er wieder der alte überhebliche und ein wenig~ arrogante Chazz Princeton zu sein wie ihn jeder kannte und liebte.

Das Grinsen auf seinen Lippen nahm nicht ab, während er ihr weiterhin tief in die Augen sah.

Sein Zeigefinger wanderte derweil über ihre Lippen, ehe er nun gänzlich von ihr ließ und sich unbekümmert weiter dem Frühstück zuwandte.

Er würde sie noch nicht direkt damit konfrontieren was er wollte. Denn er wollte von ihr endlich die Wahrheit hören, doch für diese ließ er ihr bereitwillig noch ein wenig mehr Bedenkzeit.
 

In der Tat seine Worte waren ähnlich erschreckend ehrlich wie die am Abend zuvor, die er ihr ohne Maske entgegen gebracht hatte im Restaurant.

Als sie sich nun empört ihr Herz aus schütten wollte, wie ernst es ihr war und wie schwer sie sich tat damit sich ihm gegenüber zu entschuldigen, kam sie ja doch nie zu einem Anfang.

Nicht nur das er sie verstummen ließ, nein sie hob den Blick an weil er es wollte.

Mit bedrohlichen Augen hielt sie ihre Lippen verschlossen, blickte auf zu seinen erklärenden Worten die ihrer Meinung nach gar keine Erklärung waren, keine wirklich überzeugende.

Mit einem gemischten Bauchgefühl welches zwischen Wut und Zustimmung in ihr wütete ließ sie dann wortlos von ihm ab und ließ sich gefrustet an ihrem Brot aus.

„Hmpf..!“

Und manchmal.. manchmal würde sie sich wünschen das er doch Nachts fror!

Es ihn also ohne Worte wünschend müsste sie sich wohl noch mal überlegen ob sie ihn diese Nacht nicht doch wieder auf dem Sofa schlafen lassen wollte, denn so cool wie er doch scheinbar war, könnte er selbst ohne Decke im Wohnzimmer in der Nacht den tiefsten Schlaf finden.

Vielleicht sollte sie ihm heute beim Plätzchen backen sich die Pfoten verbrennen lassen, auf das er sich von ihr bei alles und jedem helfen lassen müsste.

Sie war doch nicht abhängig von ihm.. nein das war sie wirklich nicht.

Ja, Frühstück konnte sie sich auch selbst machen, dachte sie sich bedrückt und doch saß sie hier und aß.

Hatte er nichts besseres zu tun als ihren Mut ins wanken zu bringen oder weshalb saß er noch hier?

Mit einem verstohlenen Blick der ihm galt fiel es ihr doch leider wieder ein, sie selbst hatte ihn neben sich gebeten, wie dumm von ihr.

Dann verschluckte sie sich fast noch an ihrem Brot was sie kurz auf husten ließ.

Doch nicht genug zu ihrem Hüsteln, Chazz traf es weit aus schlimmer nachdem sie ihn folgende Frage gestellt hatte:

„Deine drei kleinen Freunden kommen sie auch nicht nur, wann sie es wollen?“

Denn sie hatte vor sich wahrhaftig bei ihnen zu bedanken und vielleicht.. vielleicht könnte sie sogar verbündete finden nicht gänzlich im Bösen gegen ihn, aber man wusste ja nie für was man die drei kleinen Kartengeister noch so alles gebrauchen könnte.

Denn sie empfand sie im Gegensatz zu Chazz weitaus netter als nerviger.

Nachdem sie ihn nicht gerade sanft auf den Rücken klopfte um ihn von seiner Not, warum eigentlich? , zu erretten sah sie ihn abwartend an.

Ja.. sie sprach über die Ojamas in seiner Nähe beim Frühstück, na und?
 

Sie mochte vielleicht wissen, das er ihr noch immer die verdammte Welt zu Füßen legen würde, doch warum sollte er es weiterhin tun, wo doch ohnehin in ihrer unmittelbaren Nähe bislang alles falsch gewesen war was er tat oder eben nicht tat.

Wenn er sich selbst endlich ihr gegenüber zurückhalten würde, würde sie sich vielleicht selbst die Frage beantworten können was sie wollte oder gar was ihr fehlte.

Vielleicht .. vielleicht aber auch nicht.

Als er denn ihre Frage vernahm, verschluckte er sich bedrohlich und schien drauf und dran zu krepieren, was er vermutlich auch geschafft hätte, hätte sie nicht versucht ihn zu retten.

Nachdem er nun endlich wieder richtig durchatmen konnte, betrachtete er sie skeptisch und schien ihr mit bloßen Blicken sagen zu wollen, das sie vollkommen durchgedreht sein musste ihm eine solche Frage zu stellen.

„Die drei erscheinen ausschließlich nur dann wenn sie wollen!“, erklärte er mit gehobener Braue.

Hatte Alexis etwa gefallen an den Ojama Brüdern gefunden? Wer hätte das gedacht?

Lange würde ihre Freude gewiss nicht wehren, wenn sie diese erst einmal ‚richtig’ kennengelernt hätte.

Doch wenn sie glaubte, sie würde in den Duellgeistern Verbündete ihm gegenüber finden, so würde sie sich leider täuschen müssen, denn immerhin taten die drei etwas, was Alexis niemals tun würde, oder was sie ihr um längen nach vorraus hatten:

Sie liebten und vergötterten ihn!
 

Nun ja, einfache Liebe würde sie noch verkraften, aber den anderen zu vergöttern war selbst für sie ein Ding der Unmöglichkeit.

Das die drei ihrem 'Boss' nur helfen wollten, hatte sie schon lange heraus gekriegt denn sie dachte nicht einen Moment daran das sie ihr etwas Gutes wollten mit all ihren schnelle Worten und verratenden Geheimnissen.

Denn all diese Dinge drehten sich einschließlich nur um Chazz und dessen Wohlbefinden wie sie heraus bekommen hatte.. jetzt in der letzten Nacht nur ganz deutlich.

Ob er wusste das er sich glücklich schätzen sollte solche Nervensägen an seiner Seite zu wissen?

Dies zu hinterfragen würde sie sich nicht wagen denn nach so langer Zeit wusste er es sicherlich schon lange.

So zog sie also nur ihre Schultern an, dann war sie nun also etwas schlauer geworden.

„Kann ich ja nicht wissen.“, meinte sie dann nur und blickte kurz zu ihm herüber.

Wenn er sie so ansah konnte sie nicht essen.

Und außerdem, sah das Brot nun leider immer weniger lecker aus.

Somit zupfte sie sich lieblos an ihren strohigem blonden Haar herum mit einer Hand, während sie in der anderen das bald vergessene Brot hielt.

Auf blickend verfolgte sie die abstehende Strähne seufzend.. sie sah wohl sicherlich aus wie eine Wilde die so eben zurück in die Zivilisation gefunden hatte.

Das Bad war ihr nächstes Ziel und sollten die Plätzchen noch so laut aus der Küche rufen wollen.

Apropos Plätzchen- hatte er ihre Frage eigentlich gehört?

Das er sie sogar beantwortet hatte, konnte sie genauso wenig wissen wie das mit seinen drei imaginären Freunden.

Somit wand sie sich wieder, langsamer kauend zu ihm.

„Ich weiß gar nicht ob du mich noch fragen gehört hast in der Nacht: Wollen wir heute gemeinsam backen?“, fragte sie erneut auf doch würde wohl nicht mehr so einfach einschlafen wie sie es auf seine Antwort hin getan hatte.

Auf sein Nicken hin dann mümmelte sie ihr nicht mehr so leckeres Brot zu ende und seufzte kurz auf.

„So schön es auch sein kann mit dir..“, sagte sie mit einem leicht ironischen Ton während sie umständlich das Tablett von ihren Beinen auf seine schob, „muss ich ins Bad.. ich seh furchtbar aus.“, entkam es ihr beinahe mehr fluchend als fest stellend und das obwohl sie heute noch nicht einmal in einen Spiegel hatte blicken können.

Sich schubsend, die Bettdecke fort drückend an den Bettrand hüpfend fiel sie auch noch beinahe aus dem großen Bett heraus nachdem die Decke sie kaum wirklich hatte wohl aus Chazz seiner Nähe sich befreien lassen wollen.

Mit den Händen auf dem Kopf, und in ihren Schlafsachen sah sie sich nun suchend um nach ihrer Kleidung, denn so wollte sie bestimmt nicht heute herum laufen, waren diese Sachen doch eigentlich nur für gelöschtes Licht gedacht.
 

Der Schwarzhaarige folgte ihr aufmerksam mit seinen Augen, ehe sein Blick nun auf das Tablett fiel, welchen in all der Zeit – seiner Meinung nach viel zu kurzen Zeit! – nicht viel entnommen worden war.

Doch leider schien Alexis sich mehr um ihr Äußeres zu sorgen, was sie seiner Meinung nach gar nicht nötig hatte wo dieser ‚Out of Bed Look’ wirklich unheimlich sexy war .. oder flüchtete sie etwa vor seiner Nähe?

Diese Frage würde er wohl niemals beantwortet bekommen und so stieß er lediglich ein ziemlich frustriertes Seufzen aus, als er nun selbst wieder aus dem Bett hinaus rutschte.

Das Tablett nahm er mit sich, ehe er nun an Alexis, die eifrig in ihrem Kleiderschrank herum kramte, vorbei aus ihrem Zimmer hinaus spazierte.

Zuerst ging er in die Küche, um dort das Tablett hin zu stellen, ehe er sich nun ins Wohnzimmer begab, wo er den Rest seiner Kleidung wusste, in welche er wieder hinein schlüpfen wollte.

In den nächsten Tagen würde er neue Klamotten brauchen – so viel stand fest.

Wie wäre es mit einer kleinen Shoppingtour? Vielleicht würde er sogar dafür Alexis begeistern können.

Nachdem er nun wieder in seine Hose und in sein Shirt geschlüpft war, lief er zurück in die Küche.

Im Gegensatz zu Alexis schien er im Moment keinen sehr großen Wert auf sein Äußeres zu legen, denn er stand zu seinem unheimlich sexy ‚Out of Bed Look’ – oh ja.

In der Küche angekommen, sah er sich um.

Okay. Das was man zum Plätzchen backen brauchte hatte er bereit gestellt, nicht wahr?

Ha, Alexis würde Augen machen! Er war eben immer einen Schritt voraus.

Aber .. da fehlte im Moment doch noch etwas was er in diesem Moment sofort ins Auge fasste!

Perfekt.

Er legte das schützende Stück Stoff um seinen Körper und band es hinter seinem Nacken und seinem Rücken auch sogleich zu.

Sah so nicht der perfekte Hausmann aus?

Leider schien ihn in seiner Eile – wo er doch Alexis überraschen wollte – gänzlich die Farbe der Schürze entgangen zu sein, die nun um seinen Körper hing.

Sie war rosa. Und rosa passte ja nun so gar nicht zu ihm.

Doch als auch schon die Tür hinter ihm auf ging, und er erst zu spät realisierte wie dämlich er eigentlich aussah, war es schließlich zu spät.
 

Alexis verabschiedete sich wortlos dann endlich ins Bad in dem sie sich gekonnt und eilig zurecht gemacht hatte.

Mit einem Zopf zähmte sie die blonden Schlangen auf ihren Kopf an dem wirren wachsen.

Alexis hatte sich nicht in all zu enge Kleidung gedrückt.

Und sie trug auch keinen Rock wie sonst immer.

Eine einfache hübsche Jeans um schmiegte ihre endlos Beine, während ein dunkel farbender weicher, dicker Wollkragen Pullover sie vor der Kälte schützen sollte, wobei Chazz seine Aufgabe heute als Heizung wohl nicht nach kommen könnte.

Nun hergerichtet und schon weitaus humaner aussehend, wuselte sie dorthin wo sie ihn hören konnte.

Nachdem sie die Küchentür nun auf schubste um ihr neues altes Aussehen kund zu tun, sah sie etwas vorsichtiger hinein.

Nun ja wenn er doch so außerordentlich cool war, konnte er doch alles tragen, nicht wahr?

Ja, tatsächlich alles- bis auf rosa.

Mit weit geöffneten Augen und schief gelegtem Kopf sah sie ihn an.. eine Weile.

Dann prustete sie leise los und drückte sich eine Hand auf ihren Mund, drehte ihm ihren Rücken zu auch wenn es schon lange zu spät war für ein heimliches Gelächter.

Nun denn ein Hausmann sah.. ein wenig männlicher aus und weniger rosa oder?

Während sie ihn leise fluchen hören konnte, bei dem wohl viel zu ungeordneten Versuch sich zu befreien von der falschen Farbe lachte sie sich ins Fäustchen.

Ob er so etwas dann auch mit kühler Berechnung tat? Sie zum lachen zu bringen?

Auch wenn es ihn irgendwo schon stören würde das seine wunderbaren Pläne immer einen hacken zu haben schienen an den er sich auf hing, so war es doch in Ordnung denn sein Wille zählte.

Nachdem sie sich wieder um wand und das nur noch mit einem weiten Lächeln auf den hübschen Lippen bekam sie die Schürze entgegen geworfen die wohl doch eher zu der Hausfrau, als zum Hausmann passte.

Mit umher schweifenden Blicken verstand sie nun auch, weshalb sie nun die rosa Schürze in den Händen hielt.

Er hatte wirklich eine tolle Voraussicht das musste sie ihn neidlos zugeben.

Und während sie überflog was er auf gestellt hatte lag es an ihr, sich die Schürze um zu binden, nur das es ihr sichtlich besser zu stehen schien.

„Hör auf zu schmollen, nur weil du heraus finden musstest das dir wohl doch nicht alles steht!“, sagte sie neckend auf und musste sich ein liebevolles Kneifen in seine Wange streng selbst verbieten.

Also konnte ihre Backstunde wohl schon ziemlich früh beginnen, was sie gar nicht einmal so schlecht fand, dann hätten sie noch etwas mehr vom heutigen Tag zu erwarten als bloß in der Küche zu stehen.
 

Nachdem er diesen rosa Fummel endlich von sich geworfen hatte, stand er beleidigt da und hielt seine Arme vor seiner Brust verkreuzt.

Verdammt. Warum musste ihm auch immer irgendetwas dazwischen geraten und das wo sein Vorhaben doch immer so gut durchdacht und geplant schien.

Nun, jedenfalls Alexis hatte ihren Spaß – wenigstens einer von ihnen.

Chazz kommentierte ihre Worte mit einem genervten Stöhnen, als er sich nun zu ihr herum drehte.

Als er sie nun in der allzu verhassten Schürze erblickte, fiel ihm dich glatt die Kinnlade herunter, denn sie sah darin wirklich unheimlich süß und zum anbeißen gut aus.

Seine Augen weiteten sich, während er dort stand und sie schon regelrecht anstarrte.

Und beinahe hätte er sich doch an seiner eigenen Spucke verschluckt, verdammt ..

Ihr stand dieser Ding wirklich viel besser, als ihm .. keine Schande im Gegenteil!

S-Sollte .. sie es nur weiterhin tragen, es wäre ihm nur recht, wenn er sie dabei weiterhin betrachten dürfte.

‚Okay, genug geklotzt. Nun aber zur arbeit!’, schallte er sich in seinen Gedanken selbst, als er ihr räuspernd seinen Rücken zuwandte.

Er hatte in seinem Leben noch nie Plätzchen gebacken, was sie gewiss schon bald bemerken würde.

Doch irgendwann war bekanntlich immer das erste Mal, nicht wahr?

„Also .. fangen wir an?“, fragte er dann ein wenig ungeduldig, als er sich nun wieder zu ihr herum wandte, um sie anzusehen, während seine Blicke sie nahezu dazu aufforderten endlich los zu legen.
 

Während sie sich die Zutaten besah die er so aufgestellt hatte bemerkte sie das ein paar Dinge fehlten, andere überflüssiger Weise hier ihren Platz gefunden hatten.

Doch sie verschwieg ihm ihre Ahnung und blickte dann zurück zu ihm, wie er dort stand ungeduldig und nur schwer wartend.

Wie ein kleines Kind.

Doch sie wollte ihm nichts böses und nickte somit gleich auf.

Da er sich wohl langsam aber sicher in ihrer Küche aus zu kennen schien, schnappte sie sich die Schüssel in der ihre Bemühungen also den Anfang finden sollten.

Danach zog sie sich die Zutaten zu Recht und zog ihn sich an ihre Seite.

Mit einem kurzem erklären, das er doch bitte die Eier und die anderen nötigen Dinge zusammen in das Behältnis geben sollte, drehte sie sich zum Ofen herum, aus dem sie nun die Bleche zog und die Temperatur einstellte damit er genügen Zeit hatte um vor zu heißen.

Anschließend kramte sie noch aus der passenden Schublade die Stechformen heraus und legte sie bereit zum benutzen auf die Arbeitsfläche.

Das sie in der Schürze seiner Meinung nach wohl beinahe noch toller zu betrachten war als wie in einem Kleid konnte sie nicht wissen, denn er riss sich ziemlich gut am Riemen.

Nachdem sie dies erledigt hatte huschte sie schon wieder zurück an seine Seite und betrachtete mit gehobener Braue seinen Fortschritt.

Nun ja, er gab sich doch immerhin wohl schon Mühe.

Sie musste abermals auf schmunzeln als er ein wenig unbegabt begann die Eier auf zu schlagen, was bei seinem ersten Versuch damit endete, das mehr Ei außerhalb der Schüssel fiel als hinein.

Leise lachte sie auf, sie war eine geduldige Frau, denn sie war wohl nicht ohne Grund Lehrerin geworden.

„Oh, das sollten wir aber noch mal üben.“, sagte sie amüsiert auf und lachte nicht über ihn, sondern sie freute sich über seine Anstrengungen zu helfen sehr sogar.

Das er sich kaum etwas gefallen, weniger noch sagen oder gar beibringen ließ war ihr wohl bewusst, dennoch versuchte sie es geduldig und mit Ruhe.

So nahm sie also eines der nötigen Eier zur Hand und schaffte es gekonnter und weitaus geschickter als er zu schaffen was ihm verwehrt geblieben ist.

Abwartend sah sie zu ihm, auf das sein zweiter Versuch etwas mehr in Erfolg enden würde, nicht das er deprimiert jetzt schon das Handtuch werfen würde.
 

Nicht gerade Begeistert beobachtete er Alexis bei ihrem Versuch das Ei aufzuschlagen, wo er sich als vollkommene Niete bewiesen hatte.

Und wenn schon? Wer musste schon Eier in seinem Leben aufschlagen? Er hatte sich jedenfalls in solchen Dingen noch nie üben müssen.

Und während er ihr so dabei zu sah verdrehte er abermals seine Augen, was er neuerdings in ihrer Nähe wirklich sehr gerne zu tun schien.

Als sie ihn dann auch noch so auffordernd ansah und ihm schon das nächste Ei entgegen hielt, schnaubte er lediglich, ehe er sich abermals daran versuchte das dämliche Ei aufzuschlagen – schließlich konnte es wohl kaum so schwer sein.

Doch das war es wie er abermals bewieß, als das Ei nun nicht nur neben der Schüssel, sondern auch direkt auf dem Boden landete.

„Na toll~“, murrte er sichtlich genervt, während er seine Lippen zu einem Schmollmund verformte.

Okay, vielleicht besaß er nicht – auch wenn er es nicht gerne zugab – das nötige .. feingefühl? .. um sich diesen Dingen zu stellen.

Vielleicht sollte er es also lieber doch ganz Alexis überlassen.

Murrend schnappte er sich einen Lappen um das dämliche Ei vom Boden aufzuwischen, welches dank ihm unglücklicherweise dort gelandet war.

Am Ende würde er sich hier mehr blamieren als alles andere, oder?

Okay, er hatte nie zugegeben backen zu können .. aber am Ende versuchte er sich ‚noch’ Mühe zu geben .. irgendwie ..
 

Nachdem sich Chazz als Pechvogel und untalentierter Schürzenjäger entpuppte hob sie bloß die Braue und kratzte sich am Hinterkopf.

Also nur gut das er niemals hatte Koch werden wollen.

Nachdem er sich nun an das eine Tat was hilfreich war, spazierte sie währenddessen an ihm vorbei und holte die wenigen letzten Eier aus dem Kühlschrank um diese nun geschickter als der andere in die Schüssel fallen zu lassen.

Als er sich dann nun wieder erhob, sagte sie nichts zu seinen zwei linken Händen und blickte kurz auf seine Schürze, die er bei seinem weiteren Glück wohl dringender gebrauchen könnte als sie.

Nachdem sie also nun in die gefüllte Schüssel blickte fiel ihr etwas auf, denn das was doch wichtig war fehlte.

„Wir haben fast alles dabei, das wichtigste fehlt uns aber.“, sagte sie milde Schmunzelnd auf und machte ihn nur darauf aufmerksam, nicht jedoch nieder.

Langsam hob sie ihren Zeigefinger auf zeigend und sah ihn abwartend an, doch nachdem er nicht zu wissen schien was sie nun von ihm hören wollte hob sie seufzend die Schultern an.

„Mehl! Ohne Mehl kann man kaum Plätzchen backen!“, verriet sie ihm also mit der Ahnung das er es ja natürlich wusste, nur eben vergessen zu haben schien.

Mit einem kurzen Blick, der ihm galt wanderte sie einmal mehr an ihn vorbei um die letzte Zutat zu holen die sich brauchten für den Teig, so oder so.

Denn ohne Mehl ließ es sich nur sehr unschön nachher mit dem Teig auf der Arbeitsplatte rum hantieren.

Erst einmal öffnete sie die Schublade in dem sie das Mehl für gewöhnlich bereit hielt.

Doch zu ihrem bald führendem Unglück war hier kein Mehl zu finden sodass sie sich an ihre Reserve wand.

Die Hängeschranktür öffnend sah sie den geöffneten Schrank nun hinauf und erblickte leider ziemlich weit oben die andere Art von weißem Schnee.

Auf Zehenspitzen sich stellend und sich vorerst nicht helfen lassen wollend, sah sie über ihre Schulter zurück nachdem Chazz ihr, seine Hilfe anbot weil sie ja bekanntermaßen nicht zu den größten Menschen zu zählen schien.

Mit den Fingerspitzen suchend, mit dem Blick zurück wollte sie ihn zu stimmen, und ihn wirklich, wirklich helfen lassen, doch dazu kam sie nicht.

Nach oben blickend wusste sie auch warum er nicht mehr helfen musste, denn das weiße Pullover kam ihr sogar entgegen, ganz freiwillig und gänzlich gegen ihren Willen.

„Uwah~!“, entfleuchte es ihr atemlos, nachdem sich nun die Mehlexplosion ergeben hatte ohne ihr wirklich gewolltes zu tun.

Hustend, nach Luft schnappend wedelte sie mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht herum und traute sich kaum ihre Augen zu öffnen, denn das was sie sehen würde, würde Chazz wohl nicht so einfach wie das Ei mit einem Lappen weg bekommen..
 

Was zum Geier wollte sie eigentlich gerade von ihm hören?

Mit gehobener Braue blickte Chazz in die vor ihm stehende Schüssel, während er einfach nicht wusste, welche verdammte Zutat noch fehlen sollte.

Fehlte denn überhaupt noch irgendetwas? Das was er da in der Schüssel vor ihm erblicken konnte sah doch ganz gut aus, oder etwa nicht?

Als er nun zu seiner großen Lehrerin hinblickte, stieß er abermals ein Stöhnen aus, als diese ihm so fröhlich vergündete welche Zutat noch fehlte.

Ach ja, das Mehl. Natürlich~. Und wieder verdrehte Chazz seine Augen. Wie konnte ihm nur so etwas wichtiges entgangen sein?

Okay, er machte sich hier vermutlich gerade wirklich zum Affen, aber was sollte es schon wenn es zu der allgemeinen Belustigung beitrug?

Er hatte verdammt nochmal wirkliche keine Ahnung vom Plätzchen backen aber offensichtlich schien er noch einmal mit einigen blauen Augen davon zu kommen.

Und während sie sich nun auf die Suche nach der letzten Zutat begab, folgte er ihr mit gelangweilten Blicken.

Zuerst die Schublade, in welcher sie nicht fündig zu werden schien und schließlich der Schrank, in welchem sie das Mehl nicht zu erreichen schien.

Und gerade als er ihr nun endlich zur Hilfe eilen wollte – Alexis bewieß aber auch keine Geduld um zu warten – war es bereits zu spät, als das Mehl hinab fiel und nicht nur die Küche selbst in ein Winterwunderland verwandelte, sondern auch Alexis ihn einen kleinen süßen Schneeman mit rosa Schürzchen.

Ihr Anblick und vorallem ihr noch viel süßeres fluchen entlockten ihm ein leichtes Schmunzeln, doch lachen tat er nicht über sie, denn dies würde er niemals tun.

Sie war wirklich süß, beinahe schon viel zu süß für seinen Geschmack.

Aber okay. Wer nicht warten konnte, musste demnach also auch fühlen, nicht wahr?

Chazz wandte sich herum und nahm sich einen neuen Lappen zur Hand, welchen er kurz unter laufenden Wasser etwas feucht werden ließ, ehe er sich nun Alexis zu wandte.

„Warte ..“, sagte er, als er nun ihr Handgelenk ergriff, um sie etwas zu ihm zu ziehen.

Um die Ordnung in der Küche würden sie sich später immer noch Gedanken machen können.

Und schließlich waren sie auch zu zweit und gemeinsam würden sie die Arbeit schon bewältigen können, auch wenn er dabei absolut keine Ahnung vom putzen hatte – was er ihr natürlich auch verschweigen würde.

Langsam und überaus sanft trupfte er mit dem feuchten Lappen ihr Gesicht ab, um es ein wenig von dem Mehl zu befreien.

Zu seinem Glück ließ sie es ohne zu protestieren vorerst noch geschehen.

So wischte er hier und dort zärtlich ein wenig mehr Mehl aus ihrem hübschen Gesicht, während er sich dabei unwahrscheinlich viel Zeit ließ.

Sanft fuhr er mit dem Lappen über ihre süße Stupsnase, bis hin zu ihren Lippen, während er ihr dabei die ganze Zeit über in die Augen blickte, welche sie allerdings nun schloss, damit er auch sanft um diese herum das Mehl abtupfen konnte.
 

Fluchend stand sie dort wie ein begossener Pudel mit über weißem Fell.

Mit den Händen von sich und gesenkten Haupt ließ sie den Mehl langsam von ihrem Kopf rieseln.

„Ach nö~“, murmelte sie auf und stammelte irgendwelche leisen Verwünschungen auf.

Als sie sich dann bei dem geduldigen und hilfsbereiten Kochstudent wieder fand hielt sie außergewöhnlich still.

Eigentlich wollte sie auf seufzen doch dazu müsste sie tief Luft holen, was sie nicht wollte bei dem vielen Weiß auf sich und auch um sich.

Dabei konnte sie genau spüren wie vorsichtig er versuchte ihr zu helfen, was wirklich lieb von ihm war.

Was er ebenso lieb getan hatte war, das er schwieg.. er lachte nicht über sie und sah sie die ganze Zeit an.

Mit einem unaufhörlichen Blinzeln erwiderte sie seinen hypnotisierenden Blick während sie sich die Katzenwäsche gefallen ließ.

Die Vorsicht auf ihrer Nase, und über ihren Lippen schlussendlich auch über ihre Lieder ließ sie geduldig über sich ergehen.

Als sie aus einem Augen angestrengt zu ihm herüber sah, womit er verkündete vielleicht schon fertig zu sein, stieß sie erschöpft die angehaltene Luft aus.

Ihr Nässchen rümpfte sie umständlich und holte kurz tief Luft während sie dann doch auf niesen musste.

Als ihr gegenüber ihr höflicher Weise den üblichen Wunsch aussprach sah sie ihn wieder an.

„Und wenn schon, es sind Ferien und du bist doch da!“, sagte sie dann und sah sich dann leicht lachend um und doch war es nur ein schweres.

Ja, wenn er nicht hier wäre würde sie wohl ziemlich lange für die Schneebeseitigung brauchen.

So wand sie sich ab von ihm und schüttelte eilig ihren Kopf und es waren keine übermäßigen Schuppen die dort rieselten.

Als sie sich wieder aufrichtete lag es nun an Chazz zu niesen.

Ihr Wunsch galt ihm genauso wie der ihrige zuvor noch ihr.

„Ach herrje, was für ein Dreck.“, sagte sie dann, mit einer Hand in ihrer Hüfte, während die andere sich über die nun stumpfen Haare strich.

Es fühlte sich nicht schön an sodass sie es auch sein ließ über ihre nun weißen Haare zu streichen.

Sich um blickend erblickte sie ihre Schüssel mit fehlender Zutat.

Was für ein Reinfall sich doch ergeben hatte und das nur wegen ihr.

Langsam hob sie die Arme von sich und blickte an sich herab.

Naja, wenigstens die Schürze schien noch ihre deutliche Farbe zu tragen..
 

Seine Augen folgten all ihren Bewegungen äußerst wachsam, ehe er den Lappen nun achtlos direkt hinter sich in das Spülbecken warf.

„Lex?“, verlangte er dann nach ihrer Aufmersamkeit, bis sie sich endlich zu ihm herum wandte und ihn fragend ansah.

„Wir müssen hier später so wie so aufräumen, oder?“, wollte er dann von ihr wissen, bis sie endlich nickte, wenn auch ziemlich zögernd.

Ein breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen, ehe er sich nun gen Boden beugte, um ein wenig Mehl in seine Hände zu nehmen, welches er auch schon im nächsten Moment – Alexis Warnung ignorierend – entgegen warf.

Seine Mühen ihr Gesicht zu säubern mochten dahin sein, doch ein noch viel größerer Spaß würde auf sie warten, nicht wahr?

Eine Mehlschlacht in der Küche.

Wer träumte nicht davon? Vorallem wenn man an das anschließende Sauber machen denken würde~.

Und die Kekse?

Was waren schon Kekse? Am Ende würde er Alexis so viele Kekse kaufen wie sie wollte, wenn es ihnen heute nicht mehr gelingen würde ihre geliebten Plätzchen zu backen.
 

Seufzend nickte sie dann doch, als sie sich überlegte das er Recht hatte.

Es würde keiner zufällig ihre Küche sauber machen wollen, richtig?

Und nachdem er seine wohl erwartete Antwort bekommen hatte sah sie ihn beinahe schockiert nach in dem was er dort tat.

Trotz das sie ihre Hände abwehrend hob und ihn warnte, brachte es nicht viel, der feine Mehlstaub hatte sie wieder bedeckt.

Als sie sich empören wollte, sah sie, das sie dazu wohl keine Zeit bekommen würde denn Chazz sah es wohl wirklich vor den Ernst der Lage zu nehmen und ihn in das Gegenteil zu wenden.

Mit Worten kam sie hier also nicht weit?

Also schön, dann würde er schon sehen was er davon hatte!

Während andere Leute unter Mistelzweige um Beherrschung kämpfen musste, kämpften Chazz und Alexis in einer anderen Schlacht.

Sich bückend griff sie etwas Mehl auf und warf ihn ihre Hand voll entgegen, ähnlich wie er es wieder versuchte.

Ihr Lachen war erst zurück haltend, gedrungen.

Doch je weiter sie tollten, je weiter sie vergaßen was hinterher auf sie warten sollte, desto lauter wurde ihr beider Gelächter wohl.

Eine Schneeballschlacht in der Wohnung und das gänzlich ohne Schnee, das hatte sie auch noch nie jemanden erzählen hören.

Dann würde sie eben die Erste sein die eine solche Geschichte zu erzählen hatte.

Laut lachend ließen sie den anderen nun ein schneien, mehr oder weniger in unechten Schnee.

Und am Ende war sogar nicht einmal mehr ihre Schürze wirklich rosafarben.

Zwar musste sie oft niesen und man sah nicht mehr wirklich viel, aber es war okay , denn es war ein gemeinsames Spiel welches sie spielten.

Es war schon seltsam was er ihr zeigen konnte, wenn sie nur ein wenig mutiger neben ihrem gewohnten Weg versuchte her zu balancieren.

Nein an seiner Seite würde sicherlich selbst dieser Weg gar nicht so unheimlich enden, richtig?
 

Auch Chazz war allmählich gänzlich mit Mehl bedeckt, was bei ihm noch ein wenig deutlicher auffiel, als wie bei Alexis, durch seine schwarzen Haare und seine schwarze Hose, die er trug.

Er würde sie in ihrer Mehl schlag vernichtend schlagen, denn sie hatte einfach keine Chance.

Als sie nun durch ihre Küche ‚jagten’, schienen sie zu ihrem Unglück ein wenig zu schnell, was sie schon im nächsten Moment büßen sollten, als Chazz sie versuchte an ihren Schultern zu ergreifen, woraufhin er ins Stolpern geriet und geradewegs direkt auf sie zu stolperte, ehe er sie nun mit sich zu Boden riss.

Alexis ruhte nun direkt unter ihm, was er so noch gar nicht realisierte, wegen dem unglaublichen Mehlnebel, welchen sie durch ihren Fall aufgewirbelt hatten.

Husten und niesend saß er nun direkt auf ihr, was ihm erst bewusst wurde, als sich seine Sicht allmählich verbesserte.

Und so fiel sein Blick auf die unter ihm liegende Alexis, die er ziemlich überrascht anstarrte.

Oh, das hatte er so gar nicht beabsichtigt und ehe von ihr hinab zu rutschen, blieb er einfach ruhig und vollkommen bewegungsunfähig auf ihrem Schoß ruhen, während er sie einfach nur ansah.
 

In ihrem Hin und ihrem her artete ihre Kebbelei ein klein wenig zu sehr aus, sodass sie beide verloren.

Beide lagen sie stolpernd im Mehl, hustend und niesend gab sie dies kund.

Nachdem sich der Staub nun aber endlich doch wieder legte blinzelte sie vorsichtig auf.

Wenigstens war dieser Schnee nicht kalt und sie spürte ihre Hände noch.

Sich kurz mit der Hand über die trockenen mehligen Lippen fahrend spürte sie erst jetzt, das dort Jemand auf ihrem Schoß saß, denn die angenehme Wärme eines anderen konnte sie nicht einfach übergehen.

Etwas verwirrt drückte sie sich mit ihren Unterarmen nur sanft auf um nicht einfach nur dort so hilflos unter ihm zu liegen, was sie eigentlich immer noch tat nur etwas erhobener.

Vorsichtig pustete sie sich ein paar Haarsträhnen aus dem weißem Gesicht, was ihr nicht ganz gelingen wollte, doch wieso hätte es auch.

Sollte sie ihn fort jagen um sich an ihren guten Vorsatz zu halten?

Aber es war doch okay hier, so wie es war, denn es war einfach Nichts und so war es gut.

Langsam drückte sie sich umständlich mit ihren trockenen Mehlhänden sich die Haare aus dem Gesicht und blickte abwartend hinauf, unschuldig, kein Warten, keine Nervosität.

Sie blickte einfach auf, so wie er es hinab tat.

Dann zeichnete sich ein vorsichtiges Lächeln auf ihren weißen Lippen ab die wohl nicht mehr süß schmeckten.

So hob sie eine Hand und tippte mit ihrem Zeigefinger gegen seine Nasenspitze.

Ganz einfach so.

„Gewonnen.“, schmunzelte sie sanft auf und grinste dann, als sie sich wieder mit beiden Händen neben sich vom Boden drückte um eben nicht auf jenen liegen zu bleiben.

Und er blieb, einfach sitzen... und sie einfach liegen.

Es war viel angenehmer ohne Nervosität, viel ruhiger in ihr, wenn sie nicht viel zu viele Gedanken machte.

Es war schön, es war eine Freundschaft.

Diese innerliche Ruhe hatte sie ihm gegenüber vermisst, tief in sich hatte sie sie finden müssen und nun galt es jene Stille zu halten.

Keine vielen Gedanken.

Ohne viele Worte.
 

Chazz hob seine Braue und sah Alexis einfach nur überaus skeptisch an.

„Gewonnen?“, fragte er ungläubig, während er seinen Kopf ein wenig schräg legte.

Ha, von wegen!

„Ach, meinst du wirklich?“, fragte er sie dann mit einem breiten Grinsen auf seinen Lippen, ehe er nun neben sich in den mehligen Schnee griff, um diesen mit seiner Hand aufzunehmen, ehe sie seine Hand, die nun zu einer Faust geballt wart, bedrohlich direkt über ihrem Gesicht verharrte.

Wenn er seine Faust nun öffnen würde, würde es abermals schneien und zwar wieder einmal direkt in ihr Gesicht~.

Sein Grinsen wurde immer breiter und überheblicher.

Und, was hatte sie nun zu ihrer Verteidigung einzuwenden? Er war gespannt und so lange würde er sich noch in Geduld üben, ehe er es persönlich direkt über ihr abermals schneien lassen würde.
 

Natürlich konnte keiner gewinnen und doch beide verlieren.

Etwas skeptisch versuchte sie nach zu voll ziehen was er seinen Worten an Taten folgen lassen würde doch brauchte sie nicht einmal großartig nach denken.

Als sie den Blick hob und auf blickte zu seiner geschlossenen Hand voller Mehl, schaute sie zurück in seine dunklen Augen.

Würde..er es wagen?

Alexis hatte dem leider kaum etwas entgegen zu setzen und selbst wenn doch, er würde in seiner Position sehr viel schneller es schneien lassen können auf sie, als gewollt.

Vorsichtig legte sie sich dann doch mit dem Rücken auf den Boden und hob ihre nun freigewordenen Hände vorsichtig über ihren Gesicht und schaute darunter hinweg auf , zu ihm.

Während sie mit erhobenen Händen und Unterarmen versuchte die Möglichkeit wenn auf zu halten würde sie eintreten, rieselte etwas Mehl welches an ihrer Kleidung hing auf sie herab, was immer noch besser war als eine ganze Hand voll.

„Ich bin mir plötzlich nicht mehr so sicher...“, murmelte sie und blinzelte nun auf ihre Hände auf um zwischen den weißen Fingern hinauf zu blicken auf seine bedrohlich geschlossene Hand über sich.

„Das ist nicht fair, Chazz..“, nuschelte sie leise auf und war sich nicht mehr so sicher ob sie hier ohne eine zusätzliche Portion Mehl auf stehen dürfte, denn er blieb nach wie vor sitzen was jetzt wohl noch ihr kleinsten Problem dar stellte, wenn es denn überhaupt eins sein sollte.

Sie hatte ihn schon auf sich thronen lassen, das er dennoch zu so unfairen Mitteln greifen würde und das Wort wörtlich war ihr wohl entgangen.

„..ich werd dich nicht ins Bad lassen!“, sagte sie dann verteidigend auf und lenkte ihren Blick fort von der Hand, die sie zwischen den gespreizten Fingern aus machen konnte zurück auf ihn.

Was für ein unausgeglichener Machtkampf..
 

Chazz konnte dieser Drohung wegen nur Schmunzeln. Und wenn schon. Dann würde er eben nicht ins Bad gehen und somit am Ende ihre gesamte Wohnung schmutzig machen wegen dem ganzen Mehl, das nicht nur an seinen Klamotten klebte.

Doch zu ihrem Glück sah er es nicht vor sie noch länger leiden oder gar im Mehl untergehen zu lassen, so dass er schließlich aufstand, das Mehl aus seiner Hand fallen ließ, um ihr schließlich aufzuhelfen.

Es war ohnehin nur ein kleiner Scherz gewesen wo er nicht vorgehabt hatte sie unnötig zu verärgern.

Als er ihr nun auf ihre Beine half, sah er sie an, während er ihre Hand noch immer hielt.

„Und was willst du jetzt tun? Sollen wir backen oder lieber gleich das Schlachtfeld beseitigen?“, fragte er sie dann, während er sie mit einem Grinsen auf seinen Lippen bedachte.

Der Tag hatte wirklich spaßig begonnen, doch wie sollte es fortan weiter gehen?

Und just in dem Moment, als er den Tag als gut empfunden hatte, tauchten über ihren Köpfen die Ojama Brüder auf, welche Mehl über ihre Köpfe streuten und dabei einen Hochzeitsmarsch summten.

„Argh. Was fällt euch ein?“, knurrte er, als er von Alexis abließ, um sich den Duellgeistern zu zuwenden, die alles andere als je Trauzeugen oder gar Blumenkinder sein würden, schon gar nicht wenn sie mit Mehl herum streuten!
 

Nachdem sie sich ihr Misstrauen doch umsonst hatte zu Recht gelegt, galt es wieder auf die Beine zurück zu kommen.

Mit seiner Hilfe und ohne weiteren Schnee gelang es ihr dann auch.

Als sie ihn dann antworten wollte duckte sie sich kurz und hob die Hände über sich als es doch zu schneien begann.

Eine ziemlich unpassende Melodie erklang und als sie über sich holte sie hustend Luft.

„Das macht man mit Reis!“, meinte sie dann nur auf und reagierte wie schon bisher immer ganz anderes als Chazz auf seine drei Witzfiguren.

Als der schwarz haarige, der gar nicht mehr so viel dunkles Haar zu zeigen hatte beinahe empört auf schnaubte sie sollte die drei nicht noch auf weitere dumme Gedanken bringen lächelte sie nur Schulter zuckend auf.

Mit Chazz seinem eiligen hin und her wirbelte er zusammen mit den drei Duellgeistern abermals eine Menge Mehl auf, was sie auf niesen ließ.

Eine Hand auf Mund und Nase legend sah sie den Raufbolden dabei zu wie sie immer mehr Mehl auf wirbelten und das Schlachtfeld immer wilder aussehen ließen.

Als weitere kleine Hände voll von Mehl auf ihr landeten zog sie den Kopf ein und schloss fest die Augen.

Langsam hatte sie aber genug.

Nicht nur das die drei kleinen Strolche hier juchzend ihren eigenen Polterabend am Morgen veranstalten wollten, nein Chazz machte seine Ein- Mann Party auch nicht gerade ziemlich einsam.

Als er sie nicht bekam, entschloss er sich die Mehlschlacht wieder auf zu nehmen, in welcher sie leider ziemlich zwischen den Fronten stand.

„Macht das doch draußen.. mit Schnee!“, stöhnte sie genervt auf und sah hin und wieder her um sich vor den nächsten Mehlbeschüssen in Acht zu nehmen.

Als jedoch keiner der beiden Seiten auf geben wollte, und Chazz es nicht hin bekam sie zu erwischen trat sie auf ihn zu und ergriff mit beiden Händen sein eben erhobenes Handgelenk um ihn daran zu hindern sie nachher noch zu treffen.

„Chazz~“, quängelte sie auf und blickte bittend zu ihm, auf das er sie doch beachten sollte.
 

Sein Blick traf auf den ihren und für einen Moment sah er sie einfach nur stumm an, ehe er sein Handgelenk von ihren Händen los riss, um daraufhin demonstrativ seine Arme vor seiner Brust zu verkreuzen.

„Hmpf ..“, entfloh ihm lediglich ein beleidigtes Geräusch, ehe er einen bitterbösen Blick zu den Ojama Brüdern hinwarf, welche auch gleich daraufhin verschwanden.

Stöhnend fuhr Chazz durch sein Haar, was demnach noch mehr an ursprünglicher Farbe verlor, während er es zunehmend mit Mehl bedeckte, was er in diesem Moment selbst kaum wahrnahm.

„Räumen wir auf ..“, murrte er dann leise, als er zu Boden blickte.

Okay, die ganze Küche hatte wohl eine Grundreinigung bitternötig, nicht wahr?

Also schön.

Sichtlich genervt fuhr Chazz herum, um wieder zu Alexis blicken zu können, die wohl ziemlich traurig über die Tatsache zu sein schien, dass aus ihren selbstgebackenen Plätzchen vorerst nichts würde, was er an ihrem Blick erkennen konnte, welcher betrübt auf die Schüssel auf der Arbeitsfläche gerichtet war.

War sie sehr enttäuscht ..?

„Hm, Lex .. wir könnten Plätzchen kaufen gehen, wenn du willst?“, versuchte er sie dann wieder ein wenig aufzumuntern, denn so wie sie nun drein blickte gefiel sie ihm ganz und gar nicht.
 

Nachdem er sich so grob von ihr ab wand seufzte sie innerlich schwer auf.

Also schön, dann eben nicht.

Zerstreut sah sie sich um.

Alles war weiß, es würde wohl doch nichts werden mit einem schönen längeren Tag mit Freizeit, da ihre freie Zeit sich nun hier ran die Zähne aus beißen würde.

Betrübt sah sie zu der Schüssel an der das Unheil seinen Lauf genommen hatte.

Nun wo Chazz so eine unheimlich dumme Idee laut werden ließ war ihr klar, das er nicht verstanden hatte was sie eigentlich hier mit erreichen wollte.

Leider.

Damit sie ihn nicht hinterher noch traurig an sehen musste weil er scheinbar blind links an einen schönen Abenteuer namens Plätzchen backen vorbei gelaufen war.

Dann holte sie tief Luft und fasste sich mit einer Hand auf das filzige mehlige Haar.

„Hm, nein, nein schon in Ordnung... war doch so wie so nur eine fluchse Idee“, meinte sie dann bedrückt auf und sah das Khaos erst jetzt in seinem vollkommenen Ausmaß.

Nun da er wohl nicht begriff das Plätzchen backen nicht gleich Plätzchen backen bedeuten musste nahm sie ihn also das nach denken darüber ab.

Oh, hier würden sie also den guten lieben langen Tag verbringen, nicht wahr?

Danach hatte sie ein Bad aber dringend nötig.

Jetzt hatte sie nicht einmal mehr Mehl im Haus.

Also würde es dies Weihnachten keine eigenen Plätzchen geben, schade eigentlich.

Vielleicht hätte sie ja gerne mit ihm gebacken, ja das hätte sie wirklich gerne.. ohne Mehlschlacht, vielleicht ja doch mit einer etwas kleineren?

Hilflos sah sie sich um, wo sollten sie denn nun anfangen mit sauber machen?

Alles..war weiß.
 

Chazz konnte sich ein Grinsen trotzallem nicht verkneifen, während er ihren betrübten Blicken durch die vollkommen ‚versaute’ Küche folgte.

„Na ja. Immerhin hatten wir kurz unseren Spaß!“, bemerkte er dann, während er gleichgültig seine Schultern hob und senkte.

So war es doch oder? Ja, sie hatten ein klein wenig Spaß gehabt und das war am Ende auch die Hauptsache, gelungener Plätzchen hin oder her~.

So trat er einen Schritt auf Alexis zu und fuhr mit seiner Hand kurz über ihre langen Haare, um diese ein wenig zu ‚entmehlen’, ehe er sich nun selbst mit seinen Händen durch seine prachtvollen Haare strubbelte, woraufhin er wieder ein wenig mehr Mehl aufwirbelte, was ihn aufhusten ließ.

„Ahh .. wieso bestellen wir nicht einfach eine Putzkollone, dann sparen wir uns die Arbeit!?“, fragte er sie dann sichtlich genervt des ganzen Mehls wegen.

So was dämliches aber auch – Spaß hin oder her.

Er würde sich bestimmt keine Stunden hier hin stellen und die Küche sauber machen.

Somit meinte es Chazz also todernst. Warum auch nicht?

Während sie Herrschaften hier ihre Arbeit verrichteten, könnten sie sich wenigsten schon einmal sauber machen.
 

Mit weniger staubigen Haaren als Chazz, die Dank seiner Hilfe weniger stumpf sich nun an fühlten.

Mit beiden Händen auf ihren mehr oder weniger weißen Kopf sah sie ihn an.

Kurz sah sie ihn von oben bis unten an.

Sie musste wohl wirklich nicht besser aussehen als er und das sie keinen Spaß gehabt hatte, hatte sie niemals behaupten wollen.

Immerhin hatte sie ja selbst mit gelacht während ihrer Schneeballschlacht mit falschem Schnee.

Langsam schüttelte sie ihren Kopf.

„So einfach ist das nicht..!“, meinte sie dann streng auf und .. nun ja war sie Lehrerin durch und durch?

Sich umblickend gefiel ihr die Idee zwar nicht hier sauber machen zu müssen, aber sie konnte sich mit den Gedanken nicht anfreunden andere ihren Dreck weg machen zu lassen.

Das waren doch ihr Vier Wände voller Mehl, aber immerhin ihre.

So schüttelte sie bloß ihren Kopf und blickte über ihre Schulter zurück zu ihm.

Sie hatten es mutwillig verstaubt und somit hatten sie auch die Aufgabe es wieder sauber zu machen.

Darüber hinaus war ihr gar nicht wohl dabei mit Geld zu protzen welches sie nicht besaß.

So sah sie ihn also nicht mehr streng an oder wütend, das er sich seiner Verantwortung entziehen wollte, nein sie sah ihn bittend an.

„Komm schon~“, lockte sie ihn mit einem versuchtem aufmunternden Lächeln.

Vielleicht, auch wenn er es nicht verdient hatte, würde sie ihn dafür früher oder später entlohnen.

Dabei hatten sie ja eigentlich beide den Saustall verrichtet sodass eine Belohnung nicht angebracht wäre.

Aber sie kannte Chazz und seinen stolz, beziehungsweise seinen falschen Dickkopf.
 

Nicht so einfach?

Ungläubig betrachtete er die Blonde, ehe er abermals seine Arme vor seiner Brust verkreuzte.

„Wieso sollte das nicht einfach sein? Also ich sehe da kein Prob- ..“, endete er abrupt, als er auf ihren etwas strengeren Blick traf, welcher fortan keine Widerworte mehr dulden wollte, wie es schien.

Seufzend ergab sich Chazz also schließlich:

„Also schön ..“.

Murrend überließ er es also nun Alexis die nötigen Materialien wie Eimer und weitere Putzsachen heraus zu kramen, damit sie nun endlich mit ihrer Seifenschlacht, bzw. Aufräumtour beginnen konnten.

Und er .. war wirklich alles andere als begeistert.

Er und .. putzen ..?

Oh, so etwas war ihm wirklich noch niemals untergekommen!
 

Nachdem sie ihn nun mit Worten und Blicken, Gott sei Dank nicht auch noch mit Händen und Füßen hatte dazu überreden können zu helfen verschwand sie auch schon.

Auf ihren Weg sah sie zurück und seufzte geschlagen auf.

Hier würde sie dann alleine wohl am Ende auch noch sitzen müssen.

Ihre Spuren waren nicht zu übersehen.

Mit Eimer, Mob & Co. Kam sie also zurück, voll beladen und doch nicht zu übertrieben wenn man es an dem Schlachtfeld messen würde welches sie hinterlassen hatten in ihrem Kampf.

Das sie sich alles andere als frei fühlte selbst als Schnee/Mehlfrau brauchte sie Chazz nicht erzählen er selbst schien sich zu mindest genauso frisch und fröhlich zu fühlen in seinem Mehlbad wie sie.

Nun ja, eigentlich hatte sie das Plätzchen backen als schöne Erinnerung empfunden, das was am Ende daraus entstanden war würde sie hinterher wohl genauso nett erinnern wie das eigentlich nun missglückte Ziel nicht wahr?

„Stell dich nicht so an!“, meinte sie auf und drückte ihn nun erst einmal Kehrbesen und Schaufel in die Hand, während sie mit dem Besen das gröbste auf kehren wollte.

Sie verkniff sich den Kommentar das man nicht alles auf andere schieben sollte und das man ohne Geld eben etwas anderes lebte.

Vielleicht würde er es selbst bemerken wollen, was sie jedoch bezweifelte nachdem er ihren Sinn von Weihnachten und den verbundenen Plätzchen nicht heraus gefunden zu haben schien.

Da schienen die drei Ojama Brüder ja doch noch einigeres mehr Sinn an Romantik zu besitzen als der Oberguru!

Würde er sie hinter her hier mit der Arbeit alleine stehen lassen konnte er ja bei den Nachbarn gegenüber in die Wanne steigen.

Auch wenn er sich schwer tat, immer hin tat er etwas, nämlich ihr helfen.

Das Mehl war bald schon auf geschoben und fort gefegt sodass sich schon etwas sicherer fest stellen ließ wie viel Arbeit wirklich auf sie warten würde nachdem der grobe Dreck beseitigt war.

Etwas unbeholfen versuchte sie nun ein wenig Ordnung in das Khaos zu bringen in dem sie schon einmal die Backzutaten wollte fort räumen, während der schwarz haarige gleichzeitig versuchte einen Eimer Wasser zu füllen mit Spühlmittel.

Als sie sich um wand hob sie verblüfft ihre Braue.

Sollte sie vielleicht ganz um ziehen?

Nicht das er hier irgendwie alles in eine Mehllandschaft verwandelt hatte mit ihrer Hilfe, nein er wollte alles auch noch, nicht unbedingt unter Wasser bringen, sondern es mit einer Schaumwolke überdecken.

„Was tust du da?!“, fragte sie beinahe entsetzt auf und drehte das Wasser eilig ab, als die Schaumwolke schon mächtig weit angeschwollen war.
 

Schön, dann würde er eben zuerst das Gröbste mit diesem dämlichen Besen zusammen kehren, ehe er es daraufhin mit Wohl wollen in den Müll schmeißen würde – oh ja!

Weg mit diesem dämlichen Zeug!

Und schließlich schnappte er sich Eimer und Spülmittel, um endlich den Boden zu wischen.

So war es doch richtig, oder?

Ihm machte der Schaum kaum etwas wie es schien, der immer größer und größer wurde, bis er selbst sogar über den Rand des Eimers hinweg ragte.

Etwas genervt sah er schließlich zu Alexis hinüber, die ihm nun das Wasser abgedreht hatte.

Was war denn nun schon wieder falsch?

Seufzend besah er sich den Schaumberg vor sich und zuckte nur mit seinen Schultern.

Na und? Was war schon dabei.

Sie sollte einmal aufhören sich so anzustellen!

Chazz schöpfte ein wenig Schaum mit seiner Hand auf und pustete es Alexis mitten ins Gesicht.

„Beruhig dich. Das geht schon in Ordnung!“, sagte er dann ruhig, als er nun den Eimer an sich nahm, während ein ziemlich breites Grinsen dabei seine Lippen zierte.

Es machte irgendwie Spaß sie ein klein wenig zu provozieren aber auch zu necken~ und das war ihm an diesem Tag sogar mehr als einmal gelungen.
 

Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los das er sie aus ihren eigenen Wohnheim vertreiben wollte.

Wollte er sie so lange nerven bis sie sich geschlagen gab mit den flehenden Worten zu ihm zu ziehen wo immer das auch sein möge?

Am Ende der Welt hatte sie jedoch nur ihn um sich herum und da war sie sich verdammt sicher, es würde sie irre machen.

So wie er im Haushalt half, war es doch lieber ihn in eine Ecke zu stellen bis man selbst fertig war mit dem was es zu erledigen galt, denn wirkliche Erfahrung schien er kaum welche zu besitzen.

Sicherlich kam er nicht auf die Idee das nicht nur Schaum sondern auch bald Wasser aus dem Eimer glucksen würde, nicht wahr?

Als er sich dann jedoch so sicher gab mit seiner Schaumidee schloss sie aus Reaktion heraus ihre Augen.

Mit einer kurzen Handbewegung über ihre Nasenspitze jagte sie die weißen Glitzerkugeln von sich und sah ihm nach wie er den Eimer nun mit sich trug.

Naja, vielleicht würde sie ihn doch erziehen können?

„Na..wenn du das sagst.“, meinte sie dennoch etwas skeptisch auf, ließ ihn nichts desto trotz gewähren.

Irgendwann musste jeder Mal aus seinen eigenen Fehlern lernen, doch so hoffte nicht all zu oft mehr in Mitleidenschaft gezogen werden zu müssen.

Während er nun hier wuselte, wischte sie mit einem nassen Tuch dort über die Anrichte und durch offene Regale.

Naja, vielleicht waren sie ja doch gar nicht einmal so ein schlechtes Team?

Alexis hob sich auf die Arbeitsplatte um dort knienden besser an die oben gelegenen Bereiche zu kommen, denn nur durch ihre nicht vorhandene Größe war es überhaupt zu dem Schneehaufen gekommen den es nun zu beseitigen galt.
 

So machte er sich nun endlich daran den Boden zu säubern, während Alexis sich um die etwas höheren gelegenen Etagen kümmerte, was er nur skeptisch beobachtete.

Hoffentlich würde sie nicht ebenso von dort oben herunter fallen wie das Päckchen Mehl zuvor. Er wollte ja nichts herauf beschwören~.

Dennoch würde er sie mit seinen Armen schon auffangen, würde sie wirklich stürzen ..

Und während er sich nun auf den Boden kniete – was er wirklich ungerne tat – ruinierte er sich seine schwarze Hose gänzlich, die dringend eine Waschmaschine nötig hatte.

Nun, vielleicht würde er sogar heute noch seine kleine Shoppingtour beginnen müssen, um sich neue Klamotten zu zulegen ..

Würde Chazz das Sprichwort ‚Das bisschen Haushalt macht sich von alleine kennen’ so würde er demjenigen, der dies erfunden hatte, wohl liebend gern persönlich den Vogel zeigen.

Es machte keinen Spaß und außerdem war das auf dem Boden herum kriechen hier ziemlich anstrengend.

Und was würde am Ende die Belohnung sein? Immerhin war er nicht nur alleine Schuld an dem Schlamassel hier, denn schließlich hatte Alexis das Mehl erst fallen lassen.
 

Vielleicht traute sich Alexis in höhere Gefilde weil sie wusste oder darum bat gefangen zu werden?

Auf der anderen Seite jedoch hatte sie niemals eine Wahl gehabt denn wenn sie doch alleine so etwas wie den Hausputz erledigte hatte sie niemanden der ihr half, denn sie lebte alleine.

Das er nun nach anfänglichem herum gezicke doch so artig dabei war hier mit zu helfen verblüffte sie schon ein wenig und sie wollte ihm ja doch erst nach Beendigung ihrer Arbeit verraten das sie sich dafür etwas nettes einfallen lassen würde, als Dankeschön für seine Bemühungen die nicht selbstverständlich waren!

Wer bekam denn schon von einen der Princeton Brüder den Küchenboden gekehrt und geschrubbt~?

Mit einem leichten Lächeln befand sie auch das letzte der höher gelegenen Flächen als sauber an und wand sich herum sodass sie nun auf der Arbeitsfläche saß, nicht das sie ihn hinter her noch wirklich in die Arme springen wollte.

Für einen Moment verharrte sie und sah ihn dort am Boden zu bei dem Küchenputz.

Okay, vielleicht konnte er nicht wirklich backen, aber putzen konnte am Ende er sogar, nicht wahr?

Ohne das es ihn großartig auffallen sollte beobachtet zu werden rutschte sie auf ihre Füße zurück und sah sich um.

Es war zwar noch nicht alles so sauber wie noch vor dem Beginn ihres Krieges, aber es würde sich mit der Zeit noch geben,mit einer solch fleißigen Hilfe, so war sie sich sicher, war das alles nur eine frage der Zeit.

Ob sie sich selbst auch überraschen sollte?

Vielleicht sollten sie heute Abend nicht fein ausgehen sondern nach harter Abend und kurzen Tag sich eine schöne dick machende Pizza bestellen und sich vor dem Sofa ihres Lebens freuen.

Die Idee gefiel ihr sogar Recht gut und wenn nichts am Fernsehen laufen würde, so würden sie sich sicherlich schon etwas einfallen lassen.

Kurz rieb sie sich mit ihrem Handrücken über die spröde Stirn.

Nein, eine wirkliche Hausputze in anderer ihr Heim wollte sie niemals werden, das hier reichte ihr mindestens für drei Leben.

So also begab sie sich zu ihn gen Boden um dort ein wenig zu helfen.
 

Es würde ihm nie wieder freiwillig einfallen irgendeinen Boden zu schrubben.

Gott sei Dank beobachtete ihn niemand dabei – außer Alexis, die darüber allerdings bloß kein Wort verlieren sollte!

Er war ein Princeton und ein Princeton kroch gewiss nicht auf dem Boden herum um diesen zu schrubben, schon gar nicht wenn dieser mit Mehl bedeckt war.

So setzte er murrend seine Arbeit fort, während Alexis ihm dabei eine große Unterstützung war.

Es dauerte seine Zeit, doch schon bald war auch der letzte Mehlhaufen auf dem Boden beseitigt.

Seufzend ließ Chazz sich zurück sinken und wischte sich über seine Stirn.

Nein, so etwas würde er ganz bestimmt nicht noch einmal machen, lieber würde er 20 Putzfrauen einstellen, die eine solche Arbeit für ihn erledigten – oh ja.
 

Es dauerte tatsächlich gar nicht einmal so lange wie geahnt denn sie verkannte Chazz sein wohl verborgenes Talent all zu sehr.

Als sie dann doch endlich am Ende waren wohl auch ihrer Ausdauer und Lust setzte sie sich gen Boden und holte kurz tief seufzend Luft.

„Keine Mehlschlacht mehr in meiner Wohnung..abgemacht?“, fragte sie nur, weniger ernst gemeint auf denn es war nun zu einem Gesetz ernannt worden es nicht einmal wieder holen zu müssen.

Doch nun richtete sie sich auf und das auch nur um sich neben Chazz in die Hocke zu begeben.

Mit einem ehrlichen und aufmunterndem Lächeln sah sie in sein grimmiges Gesicht.

Doch es störte sie nicht, Chazz blickte in letzter Zeit oft so drein, doch abschrecken konnte er sie damit nicht mehr, hatte er damals auch schon nicht.

„Danke mein Hübscher, ich werde mich revanchieren.“, nickte sie dann auf um sich auf zu richten.

Als sie sich abermals umsah konnte sie es kaum glauben, sie waren fertig.

Ja so nannte sie ihn nur sehr, sehr selten meistens um ihn zu necken, aber jetzt war es wohl wahrlich ernst gemeint. Auch mit dem Mehl in seinen Haaren, seinem Gesicht und sonst noch so war er ja doch der selbe hübsche Junge Mann.

Nachdem sich der kleine Griesgram dann auch endlich wieder auf stellte blickte sie ihn zufrieden an.

„Geh´ duschn. Wir sind jetzt hier fertig.“, meinte sie beschwichtigend und musste ihn ja nicht sagen das sie den Rest hier und da und die Spuren im Wohnzimmer noch zu beseitigen hatte, denn was sie ihn deutlich ansah war, das er keine Lust mehr hatte.

Und was sie noch wusste war, das er doch eigentlich auch sie nicht alleine den Rest machen lassen würde.. und als erstes Duschen.

Als er sie schon so ansah als ob er darauf bestehen würde ihr den Vortritt zu lassen, was sie doch wusste weil Chazz eben Chazz war, schüttelte sie leicht den staubigen Kopf.

„Ich will dich ja nicht zu lange warten lassen, ich steig´ dann nämlich in die Wanne ~♥“, juchzte sie mit einem schelmischen Lächeln auf, während sie ihn doch nur die Dusche anbot, denn sonst wäre der Witz des Wartens ja gar keiner mehr.

Immerhin musste er ja dann nicht auf sie warten und könnte sich ein Paar Sachen zusammen suchen die er doch brauchte, wenn er nicht länger in gemischten schwarz und weiß durch die Gegend laufen wollte.

Und während sie in der Wanne sitzen würde, konnte sie sich in Ruhe überlegen wie sie es ihn denn Danken könnte auf eine ganz natürliche Art und Weise ohne das er sich jetzt daraus eine Weltbeherrschende Gedankenwelt basteln würde.

Einfach so, ein Dankeschön, nicht mehr und nicht weniger.
 

Das sie ihn so nannte, passte ihm im Grunde ganz und gar nicht, denn er wusste, das sie ihn nur so nannte, um ihn zu necken, was ihr auch sogar zu seinem missfallen gelang.

Murrend wandte er sich also ab, um dann endlich aus der Küche zu verschwinden, um also als Erster das Bad zu betreten.

Doch was sollte er nach dem Duschen anziehen? Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich wieder in seine schmutzige Hose zu schmeissen, ehe er nun neue Klamotten zur Hand hatte.

Als er sich nun also zuerst seiner Klamotten entledigte, stieg er schnell unter die Dusche.

Während Alexis in der Badewanne war, würde er sich in der Stadt schnell nach einem Klamottenladen umsehen können, oder? Ja, genau so würde er es machen.

Nachdem er nun also die nötige Dusche hinter sich gebracht hatte, trocknete er sich schnell ab, rubbelte sein Haar ein wenig trockener und schlüpfte nun wieder zurück in seine dreckigen mehligen Sachen.

Sein Haar stand nicht gerade perfekt, doch auch dies kümmerte ihn in diesem Moment nicht unbedingt, als er das Badezimmer nun verließ.

„Lex?“, fragte er dann, ehe sie den Kopf aus der Küche hinaus zu ihm streckte.

„Ich gehe mich kurz in der Gegend nach einen Klamottenladen umsehen, okay?“, fragte er sie dann, ehe er auf eine Reaktion von ihr wartete.

Im Grunde wollte er keine große Shoppingtour starten; dies lag ihm gänzlich fern ..
 

Nachdem er nun im Bad verschwunden war wischte sie nicht eilig, aber gut in der Zeit liegend ihre beider Fußstapfen fort.

Jetzt waren sie endlich fertig.

Nachdem sie alles fort geräumt hatte und das Wasser weg schüttete, horchte sie auf und huschte zur Badezimmertür damit sie herüber blicken konnte zu ihm.

„Du musst nicht weit laufen, wenn du links die Straße runter gehst kommt dir der ein oder andere Laden schon entgegen.“, meinte sie hilfsbereit und ging nun von der Küche, durch das Wohnzimmer herüber zu ihrem Zimmer um sich, im Gegensatz zu ihm neue Kleidung heraus zu holen die sie nach dem Bad anziehen würde.

Als er dann meinte das er kein Kleinkind war und auch sicherlich zurück nach Hause zu Mami finden würde lachte sie leise auf.

„Und pass' auf die bösen Männer auf kleiner Chazz~“, frohlockte sie während er brummend zur Tür schlich um sich ihre Mutterrolle nicht länger zu Herzen nehmen zu müssen.

Als er dann endlich verschwunden war, lenkte sie lachend in das kleine Bad ein.

Ja, so ehrlich, so frei war es für sie sehr viel einfacher mit ihm um zugehen,sie spürte es, ihr Atmen war weniger bedrückt und in ihrem Kopf war es nicht mehr so anstrengend Worte zu finden.

Nachdem sie sich dann nach einer kurzen Zeit endlich ins warme Wasser hinab gleiten ließ seufzte sie wohlig auf.

Ob er nach Hause finden würde?

An den Gedanken musste sie leise für sich selbst auf lachen, denn das Bild des suchendes war einfach nur in ihrem Kopf eine sehr amüsante Szene.

Während sie sich im warmen Wasser fast den Hintern verbrannte sah sie nachdenklich auf zur Decke.

So.. und was wäre nun der Dank seiner Mühe?
 

Kleiner Chazz .. pah, das er nicht lachte! Als ob ihm etwas zu stoßen würde.

Sie sollte das Unglück lieber nicht herauf beschwören, was sie leider tat, wie sich später herausstellen sollte.

So verließ er also ihre Wohnung, nicht aber ohne dabei ihren Wohnungsschlüssel mitgehen zu lassen~, ehe er nun schließlich ihrer Beschreibung folgte, welche ihn in einen Laden führen sollten, in welchem er fündig würde.

Es dauerte also nicht lange, und er erreichte den Laden, was auch gut so war.

Es war gut, das er ihre Wohnung verlassen hatte, denn wie könnte er sich bei ihr schon ruhig verhalten, wenn er wusste, das sie derweil in Ruhe ihr Bad nahm ..?

Oh nein. Seine Gedanken wären gewiss unheimlich auf Wanderschaft gegangen~ ..

So lag es also an ihr zu baden und an ihm sich erst einmal neue Klamotten zu beschaffen.

Er ahnte ja nicht, was ihn erwarten würde .. würde er wieder zurück zu ihrer Wohnung kehren.

Würde er es wissen, so hätte er diese natürlich niemals ohne sie verlassen ..

Schlechter Morgen [Azureshipping VII]

Nachdem Seto beinahe relativ gut eingeschlafen war freute er sich fast schon auf einen wohl gelungenen Tag.

Denn was sollte jetzt noch schief gehen wo Tea und Mokuba sich ausgesprochen hatte und sie einander nicht mehr suchend vorbei liefen nur weil Jemand sein Handy vergessen hatte oder der anderen sogar eine Verabredung ab zu sagen?

Nachdem das Kriegsbeil nicht mehr so hoch erhoben Tea und auch ihm gegenüber stehen würde, war es schon sehr viel einfacher in ihrer Nähe.

Nun mal sollte jedoch en Tag nicht vor den Abend loben und Seto, der eben erst erwachte wusste es nur all zu gut.

Langsam setzte er sich mit zerzaustem Haar auf, gähnte einmal kurz und meinte schon seid einiger Zeit etwas durch das Haus wuseln zu hören, sollte es am Ende Tea sein von der er eben noch angenommen hatte sie würde ihn weniger ärgern wollen?

Der Älteste hier im Haus ahnte ja nicht was die Jüngeren ihn und Tea gegenüber hatten vor, vor zu bereiten.

Mit Boxershorts bewaffnet schlug er die warme Decke zur Seite, merkte das es Winter war und fröstelte.

Eine heiße Dusche würde ihn wohl stärken für den heutigen Tag, denn nicht nur dass das quirlige Mädchen mit blauen Haaren ihn heute Morgen schon auf den Zeiger gehen könnte, nein Tea Gardner höchst persönlich würde ihn wohl oder übel an diesen jungen Tag noch über den Weg laufen.

Ob er wusste das nicht einmal mehr eine heiße Dusche helfen würde ihn gegen die heutigen Gefahren zu bestehen?

Nun, er würde es noch früh heraus finden, was es mit dem Sprichwort auf sich hatte, von wegen Lob.

Das würde man sich heute wohl sparen.

So zog er seine Tür auf und meinte doch, es riskieren zu dürfen beinahe so wie Gott ihn schuf durch das Haus zu schleichen, denn wen sollte er schon weibliches begegnen um einer solch brutalen Uhrzeit?
 

Tea schlummerte tief und fest und erwachte überglücklich am nächsten Morgen in diesem wunderbar weichen und bequemen Bett, welches sie plötzlich wie eine Prinzessin empfinden ließ.

Traumhaft~.

Langsam rutschte sie aus dem Bett hinaus und streckte sich erst einmal ausgiebig, ehe sie zum Fenster hin wanderte, um einen Blick hinaus zu werfen.

Draußen war es wunderschön. Der Tag würde gewiss ebenso wunderschön beginnen. Ja, da war sie sich ziemlich sicher.

Mit bester Laune maschierte Tea erst einmal zur Tür, um zu dem Badezimmer zu gelangen, ohne sich selbst dabei anzukleiden, was sie hinther noch erledigen konnte, nicht wahr?

So schlenderte sie mit nackten Beinen fröstelnd durch den Flur, während sie noch immer glaubte das ihr nichts und niemand ihr den Tag vermiesen könnte.

Während sie schnell voran huschte, hielt sie ihre Arme um ihren Körper geschlungen und ihren Blick auf ihre nackten Füße gerichtet.

Es war doch kälter, als sie bereits befürchtet hatte. Vielleicht hätte sie ihre Lieblingsdecke mit auf ihre Wanderung nehmen sollen~.

Und gerade als Tea ohnehin meinte niemanden hier auf dem Flur zu begegnen, tat sich nicht weit von ihr entfernt die nächste Tür auf und ein frisch aus dem Bett geschlüpfter Seto Kaiba trat aus der Tür hinaus.

Verdammt! Was tat er nun ausgerechnet hier, wo es doch noch andere Zeitpunkte gab, um aus seinem Zimmer hinaus zu schleichen? Warum ausgerechnet zu dem Zeitpunkt wo auch sie hier herum schlich?
 

Nichts ahnend also wuselte er gen Flur.

Also die Absicht ins Bad hatte er ja schon, aber nicht die, sich der einen gegenüber stehen zu sehen.

Als er den Blick hob um zu sehen wer ihn denn so früh am Morgen dann doch geweckt zu haben schien, tippte er auf Mokuba und Blair, doch dem war nicht so.

Keine Blair.. nicht einmal seinen jüngeren Bruder sah er dort nicht unweit von sich stehen.

Und schon war er hell wach.

Was tat sie denn schon hier?

Und.. warum hatte sie bis auf ihrer Unterwäsche und ihrem Oberteil nichts an?!

Das er bloß in Shorts bekleidet durch die Welt lief sollte hier in diesem Gebäude ja schon in Ordnung gehen, aber.. was um alles in der Welt hatte es ihr erlaubt?

Es war noch viel zu früh, sodass er wirklich davon ausgegangen war bloß Mokuba zu begegnen, dessen eifriges herum laufen er wohl schon mit bekommen hatte um diese Uhrzeit.

Seto hielt seinen Blick auf sie gerichtet und ließ ihn keinen Moment zögernd an ihren..langen Beinen hinab gleiten.

Nein ihre Beine waren nicht lang , denn er sah ja nicht einmal genauer hin um heraus zu finden das sie scheinbar endlos waren.

Dann schluckte er auf, fasste sich ein Herz und ging weiter, auf sie zu.

Allen Anschein nach war sie auf keinen Spaziergang aus, sondern war auf dem Weg ins Bad, nicht wahr?

Nicht das er es nötig hatte jetzt das selbe zu benutzen, sodass er auf sie zugehend in eines der anderen verschwinden würde, denn Höflichkeit schien er selbst jetzt zu besitzen.

„Kein Wort!“, entschied er sich ihr zu zu murmeln, während er mit Eile wohl an ihr vorbei huschte.

Nicht einmal mehr ansehen tat er sie und nachdem er sie passiert hatte schaute er auch nicht mehr heimlich über seine Schulter zurück nach ihr- sie sollte sich bloß nichts einbilden!

Mit zerstrubbelten Haaren wanderte er weiter ohne daran zu denken, das er seine Kleidung vergessen hatte die er doch eigentlich nach einer heißen Dusche anziehen sollte um ihr nicht eventuell erneut mit freien Oberkörper über den Weg laufen zu müssen.

Er besaß Höflichkeit, seinen Anstand hatte er für einen Moment im Bett liegen gelassen denn in einer solchen Situation selbst schien es sogar Seto zu vergessen der anderen einen guten Morgen zu wünschen.
 

Tea nahm in diesem Augenblick sehr viel mehr wahr, als sie eigentlich wollte oder je beabsichtigt hatte.

Er .. er .. trug nur .. nur .. seine Boxershorts und ..

Just in jenem Moment der gar erschreckenden Erkenntnis lief Tea knallrot an.

Nein, sie würde den Teufel tun und sich eingestehen, das er wirklich gut aussah. Was hieß hier ‚gut’ ..? Das er unheimlich gut aussah! Nein, so etwas würde sie niemals zugeben, weder noch sich selbst eingestehen!

Und als er an ihr vorbei zog, schaffte sie es lediglich nur ihren Mund auf und wieder zu zu klappen, denn kein Wort der Empörung floh über ihre Lippen.

Sie stand da .. vollkommen angewurzelt und sah ihm einfach nur nach.

Hallo? Sie sollten endlich umdrehen und weiter gehen, denn schließlich war sie nicht hier um diesem Kerl nachzugaffen, was sie allen Anschein allerdings gerade viel zu offensichtlich tat.

Nicht einmal auf ihre innere Stimme schien Tea zu hören, die ihr immer und immer wieder sagte, sie solle sich endlich in die andere Richtung bewegen.

Eigentlich wollte sie ihm nachbrüllen, das sie ihm auch einen wunderschönen guten Morgen wünschte doch .. sie schaffte es einfach nicht, aus ihr unerklärlichen Gründen.

Erst dann, als er sich ausgerechnet wieder plötzlich herum wandte – warum auch immer, so wusste sie ja nicht das er etwas vergessen hatte – wandte sich auch Tea herum und lief schnellen Schritten den Flur hinab, während sie selbst beinahe über ihre eigenen Füße stolperte.
 

Auf halben Weg, den er doch nun als länger wahr nahm als zu vor viel ihn ein wieso er so fror.

Nicht etwa wegen ihrer stummen Blicke die er doch noch spüren konnte, nein sondern weil er nichts am Leib trug.

Schlussendlich kam er darauf zurück das er nach der Dusche ebenso wenig tragen könnte.

So wand er sich also wieder auf den Rückweg , der noch schwieriger zu werden schien als der Weg bis hier her.

Teas kurzes aufgeschrecktes Mustern, welches ihm galt und ihre plötzliche Idee doch nicht all zu sehr fest gefroren zu sein, ließen ihn nachdenklich über seinen Hinterkopf streichen.

Wie merkwürdig sie doch war und nicht nur wenn sie müde war, sondern wohl auch zu wenig Schlaf hinter sich gebracht hatte.

Nachdem sie sich nun dann endlich hinter der Badezimmertür verbarrikadiert hatte, machte er sich zurück auf den Weg in sein Zimmer, doch ließ er es sich nicht nehmen zuvor noch an die nun geschlossene Tür zu klopfen.

Mit einem gemeinem Lächeln blieb er stehen, selbst wenn er fror diese Genugtuung konnte er sich einfach nicht nehmen lassen, sie bot es ihn doch auf einem bald goldenem Tablett an und das, wobei sie doch kaum Geld für so etwas besitzen zu schien.

„Vergiss' nicht ab zu schließen!“, sagte er auf und hörte sie von der anderen Seite auch schon poltern, was ihn dann doch auf lachen ließ.

Der Weg in sein Zimmer war schnell getan denn selbst wenn er wollte, manchmal war der braun haarige Gast unberechenbar, nicht das sie noch in Unterwäsche hinter ihm her laufen würde..würde sie?

Nachdem er seine Sieben Sachen zusammen gerafft hatte tabste er leise, so wie immer doch, zurück in das andere Bad wo er sich nun langsam bibbernd daran gut tat die Türe zu zu schließen, nicht das sie nachher noch auf die Idee kam heraus zu finden ob er es am Ende sein würde, der sie vergaß zu zu schließen.

Sie hatte wirklich lange Beine..
 

Dieser Idiot! Idiot! Idiot!

Sie würde ihm gewiss nirgendwohin nachlaufen. Weniger noch würde sie herausfinden wollen, ob er seine Badezimmertür abgeschlossen hatte oder nicht!

Alles was sie wollte war an diesem Morgen sich einfach nur ein wenig frisch zu machen.

Schön, und nun war der zuvor noch wundervoll begonnene Morgen .. durch sein Erscheinen einfach zerstört worden.

Wieso sah das Schicksal es auch ausgerechnet vor sie ständig auf ihn treffen zu lassen?

So toll waren die Momente in denen sie sich trafen nun auch wieder nicht, das sie ständig nach einer Wiederholung schrien!

Und während sich Tea nachdenklich im Spiegel betrachtete und hin und wieder etwas kaltes Wasser in ihr Gesicht warf, musste sie – ob sie wollte oder nicht – an ihre Begegnung ihm Flur denken ..

Sie sah ihn wieder genau vor sich und das verdammt nochmal nur in seiner Boxershorts bekleidet.

Stöhnend fasste Tea sich an ihre Stirn und schüttelte fassungslos ihren Kopf.

Sie würde ihn doch nicht etwas als gut aussehend oder gar attraktiv ansehen ..?

Oh nein. Das würde ihr gerade noch fehlen.

Nein, nein.

Die Frauen, die er immer zu sich in sein Bett gelockt hatte, die sollten von ihr aus so über ihn denken, doch nicht sie!
 

In der heißen duschen, war es ihm.. zu warm.

Verdammter Morgen.

Verdammte Tea!

So drehte er das Wasser energisch kälter.

Viel zu kalt.

Viel zu kalt!

Erschrocken hüpfte er zur Seite und drückte sich an die noch eisigeren Fliesen.

Scharf zog er die Luft zischen die Zähne ein und fluchte nicht leise auf, schloss das laufende Wasser und stand dort, noch erbärmlicher frierend als eben noch unter der nicht mehr laufenden Dusche.

Mit tropfendem braunen Haar schloss er seine Augen und drückte sich endlich von den widerlichen Fliesen.

Mit einer Hand strich er sich die nassen Haare aus dem Gesicht und sah wütend aus eis blauen Augen an die Wand.

Niemals mehr würde er sie hier schlafen lassen und da konnte sich selbst Mokuba auf den Kopf stellen, so ein verdammter Mist.

Sein Spiel.. ging irgendwie nicht auf doch wieso war es nur so?

Wieso schaffte es Tea ihn mit bitter bösen Blicken zu begegnen wo er doch nicht minder mehr versuchte an sie heran zu kommen?

Würde sie am Ende selbst die sein die das Spiel beherrschte?

So wusste er nichts von ihren eigenen Flüchen, die sie ihrem Spiegelbild zu wisperte.

Langsam sah er wieder auf zum Brausekopf, während er die Augen schloss um sich erneut eine Chance zu geben nicht zu heiß, und auch nicht zu kalt ab zu duschen.

So ein verdammter Mist..

Murrend senkte er seinen Kopf dann wieder und öffnete nicht ernst gemeint seine Seelenspiegel und blickte hinab.

Wieso war er nicht giftig? Hatte sie irgendein Gegengift bei sich das es ihr erlaubte in seiner Nähe weiter zu atmen und seine tödlichen Blicke zu überleben?
 

Tea verharrte bereits viel zu lange im Badezimmer und das obwohl sie sich doch eigentlich nur kurz frisch machen wollte an diesem eigentlich so wundervollen Morgen.

An diesem doch so verdammten Morgen wagte er es ihre Gedanken zu beherrschen und das nur, weil sie ihm ausgerechnet im Flur über den Weg laufen musste und das ausgerechnet dann wo sie dachte um diese Uhrzeit ohnehin niemanden über den Weg zu laufen.

Das Schicksal schien es wirklich nicht gut mit ihr zu meinen ..

Gut, das Mokuba und Blair sie nicht abermals auf nahezu frischer Tat ertappt hatten wo sie schon beide beinahe halb nackt auf dem Flur miteinander flirteten~.

Ha, was ein ironischer Gedanke, denn flirten würde sie mit ihm ohnehin niemals aber wer wusste schon was in den Köpfen von Mokuba und Blair derweil vorging?

Nachdem sie nun aber ihre kleine ‚Nachdenkerei’ über ohnehin viel zu überflüssige Dinge leid war, verließ sie wieder schnell das Badezimmer und huschte mit ebenso eiligen Schritten über den Flur.

Es war noch immer schrecklich kalt – doch kein Wunder, denn immerhin trug sie noch immer nichts wärmeres an ihrem Körper, was sie ändern wollte.

Ja, eigentlich hatte sie sich noch für ein paar Minütchen zurück in das Bett verkrümeln wollen, welches so herrlich warm und bequem gewesen war, doch zu diesem Vergnügen würde sie wohl nicht mehr kommen ..
 

Der braun haarige brauchte eine Weile eher er dazu kam endlich angezogen , gut duftend und weniger frierend aus dem Bad zu kommen.

Doch bevor er gänzlich sich in den Flur drückte sah er sich etwas verunsichert um.

Nachher rief man ihn noch so etwas wie Perversität nach wobei er doch in seinen eigenen Vier Wänden herum lief wie es ihm doch gefallen sollte.

Nun wo keine Tea auf ihn wartete um ihn nach zu stalken, huschte er gen Flur und sogleich erst einmal endlich in die Küche in der er sich Gott sei Dank genauso einsam wieder fand wie im Flur.

Diese Ruhe.. wobei wenn er sich überlegte war es sogar im Flur ruhig gewesen.

Nicht nur eben, auf dem Hinweg zur Küche sondern als sie sich getroffen hatten, ziemlich frierend und karg bekleidet.

Geschwiegen hatte sie.

Seto hielt inne in dem was er tat und senkte nachdenklich seine Blicke.

Wann war Tea mal freiwillig und von sich aus stumm und ohne Worte gewesen?

Etwas überrascht über die späte Erkenntnisse sah er warten gen Flur.

Er hatte in all der vielen lange Zeit noch nie so eine stille von ihr vernommen wie gerade eben.

Man konnte ja beinahe behaupten das er ihr alle Worte beraubte und das, ja das musste schon etwas großes bedeuten.

War er es wirklich ganz alleine gewesen der sie so hatte verstummen lassen ohne dabei großartig getan zu haben?

Langsamer als sonst versuchte er nun die Ursache ergründend den Kaffee, den er so dringen nötig zu haben schien wie wohl auch Tea an diesen Morgen zusammen zu stellen.

Sie war ein ziemlich merkwürdiges Mädchen.. mit langen Beinen.

Warum um alles in der Welt hatte er sie auch angesehen wo er sich so darum bemüht hatte sie nicht so in Erinnerung zu behalten wie sie es nun vor zog in seine Gedanken ein zu ziehen.

Oh hätte er sie doch nur in dem Schnee des Nachts nach Hause geschickt..dann wüsste er jetzt nicht wie endlos ihre Beine zu sein schienen was ihn auch niemals interessiert hatte!
 

Als sie schließlich endlich ohne weitere ‚Zwischenfälle’ das Zimmer erreichte in welchem sie die Nacht verbracht hatte und es ihr derweil noch immer nicht gelungen war diverse Gedanken um einen gewissen jemand aus ihrem Denkapparat zu kehren, entschied sie sich nicht dafür in ihre warme Kleidung zuschlüpfen, die noch immer auf dem Boden verteilt herum lag, sondern noch für einen kurzen Augenblick zurück in das kuschelige Bett in der Hoffnung sie würde ihren Kopf endlich frei bekommen, würde sie diesen noch eine Weile unter dem Kopfkissen versenken.

Oder vielleicht sollte sie einfach einmal ganz laut in das Kopfkissen hinein schreien?

Ja, das war die Idee und half für gewöhnlich auch, wenn es darum ging ein wenig Frust abzulassen, nicht wahr?

So schlüpfte Tea zuerst unter die Bettdecke, ehe sie sich nun hin kniete, um gehörig und kräftig in das Kopfkissen hinein zu schreien.

Und ..?

Ging es ihr nun besser?

Sie bemerkte noch keine Veränderung, ausser das sie vollkommen aus der Puste war ..
 

Seto musste nicht ins Kissen schreien, dafür hatte er die Dusche schon viel zu sehr verflucht.

Mit dem Kaffee nun in seiner Hand sah er gen Flur in dem er Mokuba dann endlich sah, der doch sicherlich den Morgen schon durch die Gegend gerannt war wie ein Marathonläufer.

Was die beiden vor hatten, und wie viel Müll dabei schon Morgends daraus entstehen sollte ahnte er nicht.

Als Mokuba dann aber mit einem Karton an ihm vorbei zog und ins Wohnzimmer abbog, hob er nun endlich misstrauisch die Braue und war nun dabei ihn zu folgen.

„Was habt ihr beiden jetzt schon wieder vor?“, fragte er er ziemlich deutlich das, sobald Mokuba etwas erzählen würde was ihm nicht gefallen würde, er es gleich lassen sollte.

Seitdem er mit Blair zusammen den Tag verbrachte schien er noch ein wenig aufgedrehter als sonst, nicht das er zuvor nicht merkwürdige Ideen gesponnen hatte doch gemeinsam hatten sie nicht sals Unsinn im Kopf und ja, Seto hatte so Recht..

Doch wusste er es?

Nein, genau so wenig wie Jemand im Haus begann seinen Frust in Kissen zu brüllen.

Langsam setzte er sich auf das Sofa und lauschte Mokubas Erklärung, das sie vor hatten mit dem Schmuck vom Dachboden die Wohnung ein wenig festlicher zu gestalten, was Seto nur die Augen verdrehen ließ aber, oh Wunder wortlos dahin gestellt sein.

Als Blair dann ziemlich verschlafen aber wach nun zu ihnen stieß wusste er doch, das sie die Nacht hier geblieben war.

Gut geschlafen und aus geruht schienen sie beide, denn nachdem sie und er sich kurze Blicke aus getauscht hatten kramten sie schon ziemlich in ihrem Spaß in dem Karton herum, während er bloß dort saß und nicht verstand wie man an so etwas Spaß haben konnte.

Wie gut das er keinen Karton brauchte oder ein Kissen sondern einfach nur seine Kaffeetasse..
 


 


 


 

Mokuba hatte in der Nacht noch lange nachgedacht ..

Vielleicht sollte er es wagen .. und selbst wenn sie sich zusammen unter einem Mistelzweig wieder finden sollten, dann würde er es immer noch auf diese Tradition zur Weihnachtszeit schienen können, nicht wahr? ..

Vielleicht .. wenn er sich nicht trauen würde ihr endlich zu sagen, das er in sie verliebt war.

Er selbst war schon lange auf seinen Beinen, während er Blair in Ruhe schlafen ließ, denn schließlich wollte er bevor sie erwachte einige Mistelzweige unter verschiedenen Türrahmen anbringen, denn sonst würde sein Plan so gar nicht aufgehen können, wenn sie ihm auf seine ‚Tour’ durch das Haus begleitete.
 

Blair lag, das ganze Bett nutzend auf ihrem Bauch.

Hände und Füße von sich gestreckt lag sie oben auf der Decke und fror, was ihr allerdings wohl keinen Anlass dazu gab auf zu wachen.

Frierend thronend im großen weichen Bett, welches durchaus mit Decke wärmen konnte, schlief sie weiter.

Unbeeindruckt wohl von Mokubas morgendlichen Tätigkeiten ruhte sie dort im dunklen Zimmer.

Würde sie von seinen Plan wissen der ihrem zwar ähnlich war, im Grunde jedoch peinlich andere Ziele verfolgte, hätte sie sich wohl an seine Fersen geheftet um ja keinen Standort der Mistelzweige zu verpassen.

Sich wälzend klammerte sie sich dann an die Decke, die eigentlich nicht in ihren Armen liegen sollte sondern über ihr, die Gänsehaut an ihren freien Armen zeigte deutlich das draußen der Schnee lag.

Wüsste sie doch nur ein wenig mehr~
 

Das auch Tea und Seto bereits auf ihren Beinen waren wusste er nicht, denn er war viel zu beschäftigt, um alles weitere in seiner Umgebung wahrzunehmen und seien es nur Stimmen oder Schritte.

Hier und dort hängte er einige Mistelzweige unter die verschiedensten Türrahmen, ehe er sein Werk als vollbracht ansah, denn alle Mistelzweige waren aufgehängt.

Den Rest würde er mit Blair erledigen~.

Doch ob diese bereits schon auf ihren Beinen war ..?

Langsam schlich Mokuba zurück zu seinem Zimmer, um selbst einmal nachzuschauen.

Und wenn sie nicht wach war, sollte er sie dann vielleicht wecken ..?

Mh, er wusste es eigentlich nicht so recht ..
 

Ob sie geweckt werden wollte?

Als das Rollo vorsichtig, dennoch für sie viel zu laut hochgezogen wurde vergaß sie, wo sie sich befand.

Langsam kroch sie unter die abgekühlte Bettdecke, zog sie über ihren Kopf und verschwand darunter, klein und frierend zog sie die Beine noch enger an sich.

„Ah.. Ferien!“, murrte sie mit geschlossenen Augen auf und war wohl wirklich in ihren Gedanken in ihrem Zimmer, welches sie in der Akademie mit Mitschülerinnen teilen musste.

Sie wollte noch weiter schlafen und sie fror.. ob Mokuba eine gute Chance hatte den Morgen unbeschadet zu überstehen?
 

Nachdem nun ein wenig mehr Licht in sein Zimmer fiel, konnte er auch Blair besser erkennen, die fröhlich murmelnd sich näher an seine Bettdecke heran kuschelte.

„Blair ..?“, versuchte er dann ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, indem er sie vorsichtig ansprach.

Er wusste nicht wie sie reagieren würde .. ob sie nun ein Morgenmuffel war oder nicht.

Es war allerdings trotzdem allmählich an der Zeit aufzustehen, nicht wahr?

Schließlich hatten sie noch einiges vor und selbst Tea und sein großer Bruder waren schon auf den Beinen.
 

Unter der Bettdecke sich verkrümelnd wollte sie dem Licht sich entziehen.

Gähnend drückte sie ihre Augen fester zusammen um auch dem Licht unter der Bettdecke noch zu entgehen.

„Hn..“, murmelte sie nur leise und man wusste nicht so recht ob es jetzt ein ja oder ein nein war oder doch irgendwie gar nichts.

Murmelnd hob sie den zerzausten Kopf unter der Bettdecke hervor und blinzelte aus kleinen Augen zu ihm herüber wie er dort im Zimmer stand und zu der Schlafmaus sah, abwartend und noch etwas unsicher.

Mokuba.. warum war er hier in ihrem Zimmer?

Als sie sich verwirrt um sah und langsam nachher wurde kam ihr die Idee, vielleicht gar nicht in ihrem sondern in seinem Zimmer geschlafen zu haben.

Gut, sie wusste wo sie war.. doch wenn sie nicht bei sich war, warum war sie bei Mokuba nun aufgewacht?

„Mokuba?“, fragte sie sichtlich verwirrt und setzte sich auf und nicht nur sie schien verwirrt zu sein.

Ihre Haare waren genauso munter wie sie, waren sie nicht so aalglatt wie doch sonst so bekannt.
 

Mokuba kratzte sich verlegen am Hinterkopf und entschuldigte sich umständlich bei ihr. Vielleicht war es doch nicht der rechte Zeitpunkt gewesen um sie zu wecken?

Es tat ihm wirklich leid.

„Entschuldige. Ich dachte nur wir sollten rechtzeitig beginnen ..“, sagte er dann und blickte Blair dabei reuevoll an.

Das es ihr nicht einmal darum ging, sondern um die Frage was sie hier eigentlich tat wusste er nicht, denn schließlich ging er nicht davon aus, das sie es vergessen hatte, so hatte sie am Abend zuvor doch keinen Alkohol getrunken.

Doch als Blair ihn immernoch so vollkommen verwirrt betrachtete, war es an Mokuba ebenso verwirrt dreinzublicken.

„Eh ..“.

Hatte er irgendetwas falsches gesagt oder getan?
 

Nachdem sie sich aufgesetzt hatte und die Bettdecke zurück geworfen, rutschte sie gen Bettrand.

Ihn musternd rieb sie sich die Augen, holte kurz tief Luft und überlegte angestrengt.

Als sie den Schnee draußen sah viel es ihr wieder ein weshalb sie hier saß.

Langsam richtete sie sich auf und musterte ihn.

Mokuba schien schon ziemlich lang auf den Beinen zu sein, ganz im Gegensatz zu ihr.

Verlegen lag es nun an ihr sich am Hinterkopf zu kratzen.

„Ah.. guten Morgen.“, entkam es ihr nervös auf lachend während sie sich zurück unter die Decke wünschte.

„Ja, wir.. sollten dann wohl wirklich anfangen zu schmücken!“, fiel es ihr Wort für Wort wieder ein.

Ja, jetzt ergab Mokuba in seinem Zimmer auch wieder einen Sinn.

Sich streckend hob sich das T-shirt, welches nicht zu groß zu sein schien bei ihrer etwa gleich großen Körpergröße über den Hosenbund.

Wie das möglich war?

Nun ihre Hose musste ja genauso wenig perfekt sitzen wie ihr T-shirt.

Gähnend reckte sie sich und gab sich wie sie war, und es war einfach denn Mokuba blieb schon eine ganz lange Weile in ihrer Nähe sodass sie wusste das es okay war, das sie so war, wie sie war.
 

Ein leises Kichern entfloh seinen Lippen, als Blair nun endlich ein wenig ‚wacher’ zu sein schien als eben noch für einigen Augenblicken.

„Okay. Wie wär’s wenn du dich erst einmal umziehst und ich hole die anderen Kisten vom Dachboden. Was meinst du?“, fragte er sie dann, während er gänzlich vergaß sie zu fragen ob sie hungrig war in seinem Tatendrang.

Als sie allerdings nickte war es für ihn okay und so verließ er das Zimmer, um sich zum Dachboden zu begeben, wo noch einige Kisten auf ihn warteten, die er nun alleine hinab tragen würde in der Zeit in der Blair sich umzog, ehe sie schließlich zu ihm stoßen würde.
 

Nachdem sie ihren Tagesablauf nun also geplant hatten zog sich Blair eilig um, denn ein so großes Haus brauchte sicherlich viel Zeit um schön zu werden.

Zu Zweit würde es auf Dauer etwas mühselig werden oder?

Vielleicht würden sie ja irgendwann Seto oder sogar Tea dazu bringen können zu helfen, wobei Blair nicht wissen konnte das die braun haarige noch immer im Haus war und am Abend jenes auch nicht vorgehabt hatte zu verlassen.

Nachdem sie Seto, der frisch geduscht dort auf dem Sofa saß begrüßt hatte mit einem kurzem Blick, kniete sie sich neben Mokuba um mit in den gebrachten Karton zu blicken.

Sie kannte es kaum von Seto das er in bequemeren oder weiten Klamotten durch das Haus tigerte, so war sie also nicht überrascht der der Präsidien der Kaiba Coporation geschniegelt wie eh und je, ein wenig ziemlich gut duftend dort saß und seinen Kaffee trank und sie sogar machen ließ.

Es freute sie sehr das sie in Setos Nähe geduldig wurde und sie bemühte sich unheimlich das sich daran auch nichts änderte, sie mochte Mokuba dazu viel zu sehr als das sie es riskieren würde..
 

Nun gut. Seto hatte ihn also auf frischer Tat ertappt, doch das sollte ihn von ihrem Vorhaben gewiss nicht abhalten, oder?

Nein, denn auch wenn sein großer Bruder nicht gerade angetan von der ganzen Sache zu sein schien, so verlangte er nicht von ihnen es zu unterlassen – welch ein Glück.

Und während Mokuba und Blair heiter in der Kiste zu kramen begannen, betrat Tea plötzlich dein Raum, welche sich doch tatsächlich von ihnen verabschieden wollte.

Sofort blickte Mokuba auf, in welchem schon beinahe die Alarmglocken zu leuten begannen.

Sie durfte jetzt nicht gehen, schon gar nicht wo er und Blair doch nur zu gespannt darauf waren zu sehen wie sie und sein großer Bruder sich unter einem Mistelzweig verhalten würden, nicht wahr?

„Hey, Tea. Komm schon. Willst du uns nicht helfen? Was willst du denn zu Hause?“, flehte er sie nun indirekt direkt an zu bleiben.
 

Nachdem sie nun all ihren Frust und ihre Verzweiflung an dem Kissen ausgelassen hatte, legte sie es wieder zurück und rutschte nun mit mehr oder weniger neuer Energie zurück aus dem Bett, um sich nun endlich anzuziehen ..

Sie sollte nun endlich nach Hause gehen, nicht wahr?

Vielleicht würde sie später ohnehin wieder kommen, wenn .. Moment! Musste sie Mokuba selbst in den Ferien überhaupt Nachhilfe geben? Wohl kaum.

Es waren Weihnachtsferien, das hätte sie ja beinahe vergessen.

Gab es dann überhaupt einen Grund für sie wieder zu kommen vorerst?

Wegen Kaiba, vielleicht? Wohl kaum.

Dieser würde es wohl kaum vorsehen jeden Tag bei einem Tässchen Tee einen gemütlichen Plausch mit ihr zu halten um ihre Bekanntschaft ein wenig zu pflegen, als Kompromiss ihrer Lohnerhöhung wegen.

Nein, auch sie würde es nicht vorsehen wollen.

Seufzend schlenderte Tea aus dem Zimmer heraus und schloss die Tür hinter sich. Sie sollte sich verabschieden und dann verschwinden ..

Und so machte sie schnell die Stimmen aus, die sie gewiss zu Mokuba und Blair führen könnten und selbst zu Mokubas großen Bruder, von welchem sie an diesem Tag bereits schon genug gesehen hatte für ihren Geschmack.

Als Tea das Zimmer betrat, fiel ihr Blick zuerst auf Mokuba und Blair, ehe sie zu Kaiba hinblickte, welche ruhig auf dem Sofa saß und seinen Kaffee schlürfte.

„Ich .. eh .. ich wollte mich nur verabschieden!“, sagte sie, als sie nun zu Mokuba hin blickte, welche ganz andere Pläne mit ihr zu haben schien.

..?

Mit gehobener Braue lauschte sie seinen Worten ..

Okay, am Ende hatte er recht .. wo zu Hause doch ohnehin kaum jemand auf sie wartete, doch ob es okay war? Schließlich wollte sie dem frisch verliebten Päärchen nicht ihre Zweisamkeit rauben.

Tea sah wieder zu Kaiba zurück, ehe sie ihre Augen verdrehte. Okay, so viel zum Thema Zweisamkeit~.
 

Nun als der Morgen ein wenig voller zu werden schien als geplant erhob er sich.

Nachdem Tea nun abermals einen Grund gefunden zu haben schien ihn weiterhin auf den Wecker zu gehen erhob er sich und schob sich an Tea vorbei in den Flur um seine Tasse zurück in die Küche zu bringen.

Seto wusste genauso wenig wie alle anderen das sein kleiner Bruder heute Morgen schon mehr als fleißig gewesen war.

Das der Jüngere ihn jedoch genauso böses wollte wie Tea ahnte doch niemand, denn die beiden kleinen Menschen erahnten ja nicht dass das, was sie gesehen hatten am Abends nur in ihrer Fantasie eine Wahrheit gefunden hatte.

Tea und Seto mochten sich nach wie vor genauso wenig leiden.

Während er also sie an sich vorbei ins Wohnzimmer schob und nicht in den Flur drängte auf das sie endlich verschwinden sollte wand er sich kurz zu ihr um.

Würde sie nicht bleiben, würde Mokuba ihr ewig damit in den Ohren hängen, ob sie es wusste?

Doch bevor er ihr erklären konnte weshalb er sie nicht länger in dem Türrahmen stehen sehen wollte, duckte er sich unverhofft nachdem er an etwas raschelndes gestoßen war.

Irritiert legte er sich die Hand auf seinen Kopf und sah verwirrt nach oben, hob den Blick.

„Ah~ was macht das Unkraut da?!“, fragte er auf und sah mit mahnenden Blicken zu Mokuba und Blair.

Das Tea sich nun mit großen Augen über das vermeintliche Grünzeug keine Gedanken mehr machen musste weil ihr klar wurde unter was sie dort eigentlich stand, konnte er nicht sehen.

Doch das Mokuba mit einem breiten Lächeln ihm als erster eine Antwort gab gefiel ihm ganz und gar nicht.. nein überhaupt nicht!

Als Blair dann allerdings noch klein laut jubelnd mit in Mokubas Drängend einstimmte sah er nochmals verfluchend nach oben über seinen Kopf.

Einen Mistelzweig?

Wo hatten sie diesen Unsinn her und..seit wann wuchs so etwas über Nacht in diesem Gebäude?!

Seto wusste sehr wohl um viel Unsinn auch wenn er es für schwachsinnig hielt.

Als Blairs und Mokubas Worte endlich zu ihm durchdrangen sah er perplex zu Tea herüber die genauso bald sterbend seinen Blick erwiderte.

Das Tea eher verstanden hatte unter was sie sich befanden als er, konnte er ihr jetzt ansehen- warum war sie nicht einfach fort gerannt?

Steckte sie hinterher noch mit den anderen beiden unter einer Decke wo sie ihn schon heute Morgen vielleicht gar nicht so zufällig wie gedacht über den Weg gelaufen war?

Das er sich keinen Millimeter bewegte ähnlich wie Tea gefiel wohl der blau haarigen ganz und gar nicht.

Als sie ihrem vermeidlichen Un- Glück einen Schubs in die 'richtige' Richtung vorgab fand sich Tea überrascht taumelnd in Setos Armen wieder.

Was sollte er denn jetzt nur anstellen?

Die braun haarige mehr oder weniger auffangend in ihren eiligen geschubsten Schritten zu ihm, fand er sich unter dem Grün nun mit einer Frau wieder.

Er und eine Frau.

Und ein Kuss?

Das war ja kaum aus zu halten und danach würde er sie alle aus sperren, in den tiefsten Schnee schubsen und vergraben auf das sie erst im Frühling wieder gefunden würden!

Das die braun haarige genauso sprachlos so wie tatenlos war wie er vernahm er genauso wie das immer penetranter Drängen dazu endlich das zu tun was der Brauch vorgab in einer solchen speziellen Situation.

Vor den Kindern?!

Seto war ein Mensch der sich wenig ansehen ließ, das er jedoch hier bei ziemlich überrannt worden war, sah man ihn deutlich an, genauso wie der, in seinen Armen die er kaum los lassen konnte, da er sonst wohl befürchten müsste das Mokuba und Blair ihn an Tea fest kleben würden bis sie bekamen was sie sehen wollten.

Das würden sie wieder heimgezahlt bekommen mehr als einmal..

Und während er also mit sich selbst ringend zu ihr herab sah, beugte er sich schließlich genervt von den Anfeuerungsrufe der beiden Zuschauer zu der wohl immer noch nicht ganz klaren Tea herab.

Eine Hand in ihrem Rücken, die andere auf ihren Hinterkopf zog er sie enger zu sich heran, während er sie ansah und keine Chance gab sich ihm zu entziehen.

Sollten sie es endlich hinter sich bringen auf das der Frühling noch lange auf sich warten lassen möge!

Das Tea vielleicht die ganze Sache überschauen hatte war ihm ziemlich gleich, denn schon im nächsten Moment blickte er ziemlich genau in ihre glänzenden blauen Augen, die er doch kannte, denn genauso hübsch war ein klarer Himmel.

Doch dem nicht genug, blickte er sie weiterhin an, selbst nachdem sich ihre Lippen nun endlich berührten, ohne ein Protest ihrer Seite aus.

Tea schien heute ziemlich wortkarg zu sein..



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  SenseiSasuNaru
2017-04-24T17:25:57+00:00 24.04.2017 19:25
Schade das sie abgebrochen wurde. Lg war interessant bis jetzt
Von:  Lunata79
2012-05-06T18:59:30+00:00 06.05.2012 20:59
Schade, dass du schon so lange nicht mehr weitergeschrieben hast.

Hab das Valentinshipping ganz übersprungen, weil mir am liebsten überhaupt das Azureshipping war.

Gemein ist es vor allem, weil du genau dort beendet hast, mit dem letzten Schreiben, wo es unter dem Mistelzweig zum Kuss kommen soll.
Ich wäre ja so neugierig, was passiert, wenn sie sich wirklich küssen sollten, Seto und Tea. Gott, ich liebe dieses Paaring. Gibts leider zuwenige FFs davon.

Bitte gib dir einen Ruck und schreib wieder weiter.

Lg
Lunata79
Von: abgemeldet
2011-06-08T10:07:01+00:00 08.06.2011 12:07
Klasse Story bisher
bin ein riesiger Azureshipping-fan
glg Pumpkinlady
Von: abgemeldet
2011-03-11T12:09:52+00:00 11.03.2011 13:09
Ich finde Azureshipping voll niedlich und bin begeistert von der FF

LG Wolfslady85
Von:  Cam-chan
2009-10-28T00:55:34+00:00 28.10.2009 01:55
NEEEIIINN!!! Wie kannst du denn jetzt aufhören?! Wo es doch grad so schön spannend wird...T-T Bitte beeil dich mit dem nächsten Kapitel *gespannt sei* GGLG Cam-chan
Von:  Cam-chan
2009-10-27T18:29:14+00:00 27.10.2009 19:29
Dieses Kapitel ist mal wieder klasse, genau wie die anderen^o^ GGLG Cam-chan
Von:  neona
2009-05-20T17:28:53+00:00 20.05.2009 19:28
Ein tolles kapitel ; )
Besonders gut fande ich an dem Kapitel die Szehne wo Tea und Seto sich halb nackt erblickt haben ^^
Beide wahren so "überfordert" XD
Auch gut fande ich die Idee vomn Mokuba die ja schlieslich funktioniert hat : )
Das gesamte kapietel war mal wieder spannend zu lesen und ich bin super gespannt was aus dieser Situation endsteht ^ - ^
Mach weiter so ; D
neona
Von:  neona
2009-04-12T20:49:45+00:00 12.04.2009 22:49
Zwei sehr schöne kapitel die du verfast hast : )
Die bezihung zwieschen den beiden entwickelt sich ziemlich interesant.
Setos idee mit Tea eine bessere Beziehung aufzubauen,dieses kleine missgeschick das tea pasiert ist und das gesamte kleine näherkommen der beiden,ist wirklich gut beschrieben und eine sehr gute idee zugleich ^^
Du beschreibst wirklich sehr gut die beiden unterschiedlichen charaktere und man kann sich gut in sie hineinversetzen.
Bin schön gespant wie sich diese beziehung von den beiden weiterentwickelt und auch,was den so am nächsten tag auf tea sowie seto zukommt : D
Mach weiter so ; )
grüße neona
Von:  Ice_Angel_Kara
2009-04-02T16:42:07+00:00 02.04.2009 18:42
KAWAI!!!!
*-*
das ist sooooo sweet! =)
wieter so!!

lg
Von:  Ice_Angel_Kara
2009-04-02T16:14:19+00:00 02.04.2009 18:14
Jetzt darf Lex Krankenschwester spielen?
XDDD
Genial!! Weiter so""
^.^

lg


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