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Wenn Zwei miteinander streiten, mischt sich immer jemand Drittes oder Viertes mit ein!

The More You're Alike, the More You Fight
von

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Ein Sadist muss tun, was ein Sadist eben tun muss.

  Langweilig.

Schule war langweilig. Stinklangweilig. Sterbenslangweilig.

Und weil das so war, wunderte es wohl auch nicht, dass Sougo Okita fast ausschließlich, und wann immer sich eine Gelegenheit dazu bot, am Pennen war.

  Wobei - was bedeutete "Gelegenheit"? Sougo schlief auch, wenn sich nicht die Gelegenheit dazu bot; was schlicht und ergreifend daran lag, dass er sich wenig daraus machte, ob sein Geschnarche irgendjemanden störte. Auch störte es ihn nicht, dass er mal wieder den Unterricht verpasste. Und den genervt klingenden Lehrer mit der silbernen Haarpracht, der schon zum dritten oder vierten Mal ein "Okita-kun? Oi, Okita-kun...? Du hörst mich doch, oder? Ich bin mir sicher, dass du mich hörst, also stell dich nicht schlafend!" von sich gab, versuchte er geflissentlich zu ignorieren.

  Die Pausenglocke erklang, und Sougo setzte sich auf, als wäre nie etwas passiert. "Ich wusste doch, dass du nicht schläfst!", ließ der Lehrer namens Ginpachi-Sensei auf seine eigentümliche Art und Weise vernehmen, doch Sougo bohrte sich nur desinteressiert im Ohr, während er so tat, als würde er ihn nicht hören.

  Tja. Das war Sougos Tag: Morgens in die Schule kommen, weil es ja irgendwie Pflicht war, zu erscheinen. Dann in allen auch nur irgendwie relevanten Schulstunden pennen. Und in der wenig vorhandenen Wachzeit? Da ging Sougo seinem liebsten Hobby nach: Leute quälen. In besonders fieser Form.

  Unauffällig ließ er seinen Blick durchs Klassenzimmer schweifen, auf der Suche nach einem potenziellen Opfer. Normalerweise würde er sich den Lehrer herauspicken, aber die nächste Stunde fand bei Matsudaira-Sensei statt, und mit dem wollte sich Sougo nicht unbedingt anlegen. Außerdem: Was hätte er schon davon? Es würde nur Sinn machen, wenn Ginpachi-Sensei die nächste Stunde unterrichten und somit Opfer eines "Zwischenfalls" werden würde, denn der war es ja, der mit seinem ständigen Gemaule Sougos Nerven strapaziert hatte.

  Dann wäre da noch Toshirou Hijikata, sein persönliches Opfer auf Lebenszeit, für jetzt und alle Ewigkeit. Sougo wurde nie müde, den Älteren zu quälen, zu dissen oder auf sonstige Art und Weise fertig zu machen. Selbst vor geplantem Mord schreckte Sougo nicht zurück.

  Beim Gedanken daran, auf welch vielfältige Möglichkeiten er bereits beim Umbringen von Hijitaka in seinen Tagträumen zurück gegriffen hatte, lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Nichts bereitete ihm eine größere Freude, als Hijikata leiden zu sehen, ihn zu erniedrigen, und nichts wünschte er sich mehr, als ihn endlich unwiderruflich aus dem Weg zu räumen.

    Nichts wünschte er sich mehr, als dass Hijikata endlich sterben würde.

  "Oi, Sougo, du ... sabberst." Das war er: Hijikata-san. Ein ätzender Typ, der immer auf cool tat. Er dachte wahrscheinlich, er wär's, weil er bei den Frauen gut ankam. Mit seinem verwegenen Blick, den Strubbelhaaren und der obligatorischen Zigarette im Mundwinkel, die er natürlich nur in geheimen Ecken des Pausenhofs im Mund hatte, und die manchmal von der Ferne her eher an einen Lutscher als an eine Zigarette erinnerte. "Sei still und verrecke. Bitte." Sougo machte sich nicht einmal die Mühe, darüber nachzudenken, was er Hijikata antworten könnte - die Antwort kam von alleine, ganz automatisch.

  Eigentlich war Hijikata Sougos erste Wahl wenn es darum ging, irgendwas auszuhecken, jemanden fertig zu machen, seiner Lieblingsbeschäftigung nachzukommen. Problem an der ganzen Sache war nur, dass Hijikata mittlerweile schwer zu treffen war. Auf Fallen und Tricks fiel er nicht mehr rein, dafür kannte er Sougo zu gut. Wenn der Junge mit den sandblondenen Haare nun ein Brötchen mit extra viel Mayonnaise besorgen würde, würde Hijikata es aus dem Fenster werfen - einfach, weil er ahnen würde, dass Sougo zuvor irgendwas reingemischt hatte. Seine Deckung war mittlerweile fast makellos. Er ließ sich nichts zu Schulden kommen, und sein Schutzwall war eine Mauer ohne Kerben.

  Der einzige Weg, mit dem man Hijikata noch schaden konnte, war auf direkte, brutale Art; mit roher, realer Gewalt.

  Doch daraus würde in diesem Moment nichts werden. Denn Kondo war da, und wo Kondo war, konnte Sougo unmöglich seine Bazooka hervor holen, um Hijikata zu Staub zu verarbeiten. Kondo würde dies niemals zulassen. Kondo glaubte, sie waren alle Freunde. Und Kondo könnte - so ganz nebenbei - verletzt werden.

    Bald war die Pause vorbei. Und Sougo hatte noch immer nichts gefunden, was er verzapfen konnte. Würde man ihn nicht kennen, könnte man vielleicht auf den Gedanken kommen, er wäre einer dieser typischen halbstarken Wichte, die immer darauf bedacht waren, Ärger anzustiften, da sie das brauchten, um sich toll zu fühlen. Aber Sougo war nicht so. Er fühlte sich nicht toll, und der einzige Grund, wieso er solche Dinge tat, war, weil es ihm eine unermessliche Freude bereitete, andere zu quälen.

  In dem Moment erhob sich das China-Girl und stürmte ohne ersichtlichen Grund aus dem Klassenzimmer. Die Chance.

    Seine Chance!
 

Das China-Girl kam zurück, den Arm voller Fressalien. Sougo hatte bereits seinen ständigen Begleiter, seine rote Schlafmaske mit den aufgemalten Augen, wieder über sein Gesicht gezogen, und den Kopf auf den Armen ablegt, um den Schlafenden zu mimen.

  Gleich...

Der gewohnte Lärm trat ein, denn wo immer China-Girl war, ging es laut her. Sie war eine Persönlichkeit - Sougo schaffte es kaum, sie mit einem Mädchen gleichzusetzen; da war "Persönlichkeit" noch die mildeste Bezeichnung, die er ihr geben konnte - mit einem abartig lauten Organ. Der Lärm verstummte jedoch, als sie anscheinend endlich Platz nahm und fast in selben Moment ein lauter, langer Ton erklang, den man nur mit einem Wort treffend beschreiben kann: Furz.

  Sougo gab sich die größte Mühe, um nicht in laut schallendes Gelächter auszubrechen. Er musste ja seine Unschuld wahren. Und wie sollte sie auch darauf kommen, dass er es war? Stattdessen hob er den Kopf, zog die Schlafmaske über seine Stirn und blinzelte gespielt träge in den Klassenraum. China-Girl hatte sich eben wie nicht anders zu erwarten mit vollem Karacho auf ihren Stuhl nieder gelassen, auf dem Sougo zuvor ganz unauffällig ein Furzkissen der besonders fiesen Sorte - nämlich eins, was neben dem ekligen Sound auch noch einen dazu passenden Geruch abließ - platziert hatte. Das Ergebnis war überwältigend: Jeder, aber wirklich jeder in der Klasse hatte das, was er zuvor getan hatte, unterbrochen und starrte nun teils geschockt, teils sogar angewidert zu dem China-Girl, welches ebenfalls mitten in der Bewegung inne gehalten hatte.

  JETZT.

Doch der Moment ... blieb, wie er war. Zumindest kurz. Das China-Girl wurde nicht rot, es fing auch nicht an zu quietschen oder zu stammeln oder gar zu weinen, und ... auch sonst war da keine Reaktion, die man in irgendeiner Weise auf Scham zurück führen konnte. Sie saß einfach in genau derselben, unbequemen Haltung da, mit der sie sich auf dem Stuhl nieder gelassen hatte.

  "Uhm ... Kagura...-chan?" Die Stimme kam von vorne, von Megane-Boy, der das China-Girl schon lange kannte und sich gern als ihr Vormund aufspielte. Aber auch jetzt blieb die gewünschte Reaktion aus. Stattdessen sah das China-Girl auf, und dann ... steckte sie sich den Finger in die Nase, wo sie zu bohren anfing, und ließ mit näselnder Stimme verlauten: "Na und? Menschlichen Bedürfnissen muss man freien Lauf lassen!"

  Im nächsten Moment brach die Hölle aus, denn jeder versuchte, so schnell wie möglich aus dem Klassenzimmer zu flüchten, wo der Gestank mittlerweile unerträglich wurde. Eins musste man ihnen lassen: Blitzmerker waren sie, allesamt. Entweder das, oder sie waren einfach nur alle unsagbar hart im Nehmen, denn Sougo selbst hätte ohne Grund nach dem Hochgehen der Furzbombe keine weitere Sekunde in dem Klassenzimmer ausgehalten.

  Gerade, als sich auch Sougo erhob, um der restlichen Belegschaft der Klasse in die sicheren Gegenden außerhalb des Klassenzimmers zu folgen, wandte sich das China-Girl um, und mit einem Male wusste er, dass sie es auch wusste.

    Er hatte sie unterschätzt. Gewaltig.
 

"Also, dieses Mädchen hat absolut keine Manieren."

  Sougo hatte sich, zusammen mit Kondo und Hijikata, aufs Dach geflüchtet. An Unterricht war jetzt eh nicht mehr zu denken. Selbst wenn er stattfinden würde, würden keine sieben Pferde sie zurück in dieses verseuchte Klassenzimmer bringen.

  "Wir von der Shinsengumi sollten eigentlich ein gutes Beispiel abgeben und zurück gehen, oder?", gab Kondo zu bedenken, doch Hijikata schüttelte nur den Kopf, ehe er sich eine obligatorische Zigarette anzündete. "Ich bezweifle, dass in der nächsten Stunde in diesem Klassenzimmer Unterricht stattfinden wird.

  Aber keine Sorge, Kondo-san. Yamazaki wird uns schon Bescheid geben, wenn der Unterricht weiter geht." Daraufhin klopfte Kondo-san ihm auf den Rücken und rief lachend, wie vorbildlich das war; dass er stolz auf Hijikata war, weil der stets auf den guten Ruf der Shinsengumi achtete. Was im Übrigen nur eine edle Umschreibung für "Ordnungsaufsicht" war.

  Sougo hörte dem nicht zu. Erstens wurde ihm schlecht davon, wenn Hijikata gelobt wurde, und zweitens konnte er an nichts anderes als seine vermeintliche Niederlage denken. Er hatte das China-Girl unterschätzt, hatte ihren Charakter falsch beurteilt. Obwohl ihm eigentlich hätte klar sein müssen, dass eine solche Attacke keinerlei Wirkung auf dieses Mannsweib haben würde.

  China-Girl - welches eigentlich Kagura hieß - war weit davon entfernt, auch nur annähernd weiblich und feminin zu wirken. Das einzig Weibliche an dem Gör war wohl die Schuluniform. Es gab jedoch Tage, da erkannte man selbst diese nicht mehr; da sie es oft genug vorzog, über beziehungsweise unter der Schuluniform einen Jogginganzug zu tragen. Dem war auch heute wieder der Fall, und so thronte auf ihren Schultern eine rote Joggingweste mit weißen Streifen, während sie unter dem Faltenrock eine passende Jogginghose in selber Farbkombi trug.

  Aber das war noch längst nicht alles. Gekrönt wurde das Ganze durch die Frisur, bestehend aus den beiden Dutts mit den chinesischen Ornamenten, und die fette Hornbrille, die mehr als die Hälfte des Gesichts einnahm und es sogar unmöglich machte, ihre Augenfarbe zu bestimmen.

  Das alles wären noch Punkte, die jemand, der weniger Wert auf Äußerlichkeiten legte als Sougo, hätte ignorieren können. Wer aber bis jetzt noch nicht abgehauen war, würde sich spätestens bei Offenbarung ihres Charakters aus dem Staub machen. Denn wo man beim Aussehen zumindest noch erahnen konnte, dass Kagura dem weiblichen Geschlecht angehörte, wäre dies allein vom Charakter her überhaupt nicht zu bestimmen. Und da zählte Sougo in der Nase oder den Ohren popeln und ihre ungesittete Art zu sprechen noch zu den kleineren Übeln.

  Nun, all dies mochte den Eindruck erwecken, als habe Sougo sie lange beobachtet. Aber in Wahrheit waren das nur die Offensichtlichkeiten, die wohl jedem auffallen würden, der mit ihr in einer Klasse war. Von ihrem übermenschlichen Appetit hatte er bisher zum Beispiel noch nicht viel mitbekommen, da Kagura die Pausen oftmals in der Mensa verbrachte, um sich dort über alles, was auch nur in irgendeiner Form essbar war, herzumachen.

  Aber das Offensichtliche reichte aus, um sie zu einem Wesen zu machen, welches von Sougo fast noch mehr Verabscheuung verdiente, als sie Hijikata zuteil wurde. Und das wollte etwas heißen.

    Vor allem hatte sich Kagura nun aber Sougos Aufmerksamkeit zugezogen. Aufmerksamkeit im Sinne eines neuen Opfers, welches man nach Beliebem qäulen konnte. "Wollen wir doch mal sehen, wer stärker ist."
 

Vielleicht gibt es an dieser Stelle Leute, die es immer noch nicht verstanden habe, deshalb hier eine Erklärung:

  Sougo war ein Sadist. Ein Sadist, den wohl keine Mutter zum Schwiegersohn haben wollte, und bei dem selbst die hartgesottensten Masochisten sich zweimal überlegen müssten, ob sie sich mit ihm einlassen. Er war keiner der Sorte "Oh, ich beiße dir in einer ungünstigen Situation ins Ohrläppchen, hahahaha, ich bin ja so sadistisch", und auch keiner der Sparte "Ich lache diese Frau aus, die hingefallen ist und nun wie eine Schildkröte auf dem Rücken liegt und nicht mehr hoch kommt - oh damn, ich bin ja so ein Sadist!", wie man sie häufig trifft. Also niemand, der ein gesundes Maß an S an den Tag legte, aber durchaus auch zu normalen Aktionen und Reaktionen fähig war; sondern wahrlich ein Vorzeige-Sadist, der durch und durch S war, in allen möglichen und unmöglichen Situationen des Lebens. Was er jedoch nicht war, war ein Bilderbuch-Sadist, denn ihn würde man in keinem Bilderbuch der Welt ablichten - es sei denn, es wäre besonders brutal und ab 18 Jahren.

  Sougo hatte kein Problem damit, Menschen zu töten. Oder sagen wir mal: In irgendeinem Paralleluniversum, in dem die Ziffer 42 "Nein" bedeutete, in dieser seltsamen Stadt namens Edo, in einer Welt, die von Aliens namens "Amanto" bevölkert war; dort hatte Sougo kein Problem damit, Menschen zu töten. Denn dort gehörte Töten zu seiner Arbeit als Captain der Ersten Division der Shinsengumi.

  Hier hingegen war Sougo nur ein normaler Schüler, der bisher niemanden getötet hatte. Aber was nicht ist, konnte noch werden. Und es verging auch keine Sekunde, in der er nicht darüber sinnierte, sein ewiges Hassobjekt Hijikata aus den Weg zu räumen, ohne in die missliche Lage zu kommen, für diese vermeintlich weltverbessernde Tat zur Rechenschaft gezogen zu werden.

  Als der anerkannte Sadist jedoch aus seinem allüblichen Schlummer erwachte, musste er feststellen, dass er dieses Mal nicht von Hijikata geträumt hatte, der da durch seine Hände gestorben war, sondern von China-Girl, das ...

  - Schweigen. Sougo klappte die Schlafmaske hoch und war der ungeteilten Aufmerksamkeit der gesamten Klasse ausgesetzt, die ihn fast ausschließlich mit mehr oder minder verdecktem Hohn und Spott anstarrte. "Oi, Sougo. Du ... du solltest dich mal wieder waschen gehen." Es war Hijikata, der dies ansprach und sich dabei ein gehässiges Grinsen nicht verkneifen konnte, während Sougo die Schlafmaske vollständig abnahm und von Kondo einen Taschenspiegel gereicht bekam. Letzterer konnte sich das Lachen nur unter Aufbietung sämtlicher Willenskraft verkneifen.

  Dort, wo die Schlafmaske das Gesicht verdeckt hatte, war seine Haut rein und makellos. Was für ein hübscher Bursche er doch war, so schön und rein, mit einem braven und lieblichen Aussehen, das im krassen Gegensatz zu seiner tiefschwarzen, blutrünstigen Seele stand. Doch...

  - Doch was war das? Dort, wo keine Schlafmaske sein Gesicht hätte schützen können, waren Schmierereien aller Art zu finden: Tränen direkt unter dem Gebiet, wo die Maske war, einen Bart über dem Mund, Sterne, sonstige Krakeleien; und dort, wo er mit dem Kopf auf den Armen gelegen hatte, war alles zu einer hässlichen schwarzen Pampa verschmiert. Als hätte er im Dreck gebadet. Er, der schöne Sougo, der einzige Bishounen hier.

  Sougo musste nicht fragen, wer dafür zuständig war. Es reichte, einen Blick zu China-Girl zu werfen, die sich als Einzige darum bemühte, ihn nicht anzustarren, und deren verzweifelte Versuche, das Gelächter zu unterdrücken, auch von hinten durch den Kopf hindurch erkennbar waren. Eigentlich konnte er sich nur fragen, wann sie das angestellt hatte, ohne dass es jemand mitbekommen hatte.

  Wortlos stand Sougo auf, und verließ das Klassenzimmer - die verwirrte Tsukuyo-Sensei ignorierend. Und während er vor dem Spiegel in der Jungentoilette stand und sich die Schmiere aus dem Gesicht wusch, schwor er, dass er sich dafür rächen würde...
 

Die nächsten Wochen werden im Zeitraffer dargestellt, denn auch Fanfiction-Autoren greifen von Zeit zu Zeit mal zu diversen Mittelchen, um Zeit zu sparen. Und wieso sollte nur Sunrise sowas erlaubt sein?

  Die Beiden also, Super Sadist Sougo und das brutale China-Girl Kagura, haben nun einander als Erzfeinde auserkoren, und sich geschworen, den jeweils anderen in Grund und Boden zu stampfen. Doch das war gar nicht so leicht; denn wie sich in einer offenen Konfrontation zeigen sollte, waren er, als der beste Schwertkämpfer der Shinsengumi aka "Eigentlich-ist-das-nur-die-Ordnungsaufsicht", und sie, als "Yato" und das stärkste Mädchen überhaupt, sich kräftemäßig nahezu ebenbürtig.

  In einem direkten Kräftemessen konnte er sie also nicht schlagen, also wählte er den Weg, der ihm sowieso am ehesten lag: Durch viele Fallen und Tricks. Aber irgendwie ... fruchtete auch das nicht sonderlich. Die Nägel, die er auf ihrem Stuhl ausgebreitet hatte, was von ihr aber nicht mehr als ein loses Schulterzucken eingebracht hatte; die Insekten in ihrem Schuhfach, was zwar für eine Menge Geschrei gesorgt hatte, bei China-Girl jedoch nur ein Gähnen hervor gerufen hatte; oder der Spind voller Nacktschnecken, den sie aber nicht einmal bemerkt hatte, da sie so gut wie nie ihren Spind aufzusuchen schien. Und als er ihr, während sie im Sport war, die Schuluniform entwendet hatte, brachte dies lediglich das Gemaule der Lehrer als Gewinn - ihr selbst machte es anscheinend nichts aus, lief sie einfach den gesamten Schultag über im Jogginganzug herum.

  Das Einzige, was ausnahmsweise zu fruchten schien, war ein wirklich fieser und gut durchdachter Plan seitens Sougo, an dem dieser eine ganze Woche über gewerkelt hatte: Als sie Megane-Boy, aka Shinpachi Shimura - teilweise so etwas wie ihr Vormund, teilweise einfach nur Opfer der chinesischen Launen - zum Essen besorgen losschickte, machte sich Sougo kurz darauf ebenfalls auf den Weg in die Mensa - rein zufällig, natürlich. Er folgte Megane-Boy unauffällig und beobachtete diesen dann dabei, wie er Unmengen an Fressalien beschaffte. Und als Shinpachi dann endlich den Rückweg antrat, um Kagura den Berg mit Lebensmitteln zu bringen, rannte Sougo in Megane-Boy hinein - auch das rein zufällig, er hatte ihn ja nicht kommen sehen oder so. Danach ging alles sehr schnell, und Sougos jahrelange Übung in ... "solchen" Dingen machte sich bemerkbar. Ohne, dass Shinpachi es merkte, schnappte sich Sougo zwei der Brötchen, löste bei einem fast geräuschlos die Plastikhülle, und schmierte aus einer kleinen Flasche Tabasco, welche er im Jackenärmel seiner Schuluniform aufbewahrt hatte, besagte Flüssigkeit auf das Brötchen. Dann ließ er es zurück in die Hülle gleiten, rieb an deren Verschlusspunkt etwas, und - tadaa - wie neu gekauft.

(Letzteres wäre natürlich nicht nötig gewesen, und zudem wäre es auch nicht möglich gewesen, aber wer achtet schon auf solche Details?)

  Er reichte Shinpachi das Brötchen, zusammen mit dem unpräparierten anderen, und lächelte sein freundlichstes, lieblichstes und gewinnendes Lächeln. Welches sich in der Sekunde, in der sich Megane-Boy umwandte und gen Klassenzimmer sprintete, in die sadistische und dämonische Fratze des "Prince S" verwandelte.

  Und als er, nur noch wenige Schritte vom Klassenzimmer entfernt, einen lauten Schrei hörte, dem kurz darauf mehrere Sätze wie "Ich bringe diesen Bastard um" oder "Wenn ich den Scheißkerl in die Finger kriege, ist er dran!" folgten, da wusste Sougo, dass er Erfolg hatte, und ein sadistisches Erfolgsgefühl machte sich in ihm breit.

    Doch auch Kagura gab nicht auf, ihm eins auswischen zu wollen, und nach dieser hinterhältigen Attacke kam es immer öfters zur offenen Konfrontation. Einmal ging sie sogar so weit, Hand an seine heißgeliebte Bazooka zu legen, was beinahe in einem Massaker geendet hätte; und ein andermal wurde Kondo-san involviert, welcher sich dann natürlich bei Sougo beschwert hatte, da ihm die Reibereien zwischen den Beiden nicht entgangen waren.
 

So ging das, wie bereits erwähnt, mehrere Wochen. Und es sah auch nicht so aus, als würde sich alsbald ein Sieger hervor tun.

  Während Kagura nach einer Weile wirklich Hass auf ihn zu entwickeln schien, gewann Sougo der Sache bald einen gewissen Gehalt an ... Spaß ab. Es war interessant, sich mit einer Person zu messen, die so gegensätzlich, aber in gewissen Dingen auch so gleich war. Es kam ihm vor, als wäre er ein kleiner Junge, der zum ersten Mal jemanden zum Spielen im Sandkasten gefunden hatte. Mit Hijikata konnte er immerhin nicht "spielen", denn bei den Mordversuchen diesem gegenüber steckte wahrer Hass dahinter. Aber bei dem China-Girl ...

    Es war Samstag. Ja, die Schüler der Gintama-High mussten auch samstags in die Schule, wer auch immer sich das ausgedacht hatte. Es war Freistunde. Ein Großteil der Klasse war sonstwohin entschwunden; und wie immer, wenn er sich nicht gerade mit China-Girl oder Mayo-Baka (gleichzusetzen mit Hijikata) in den Haaren hatte, döste Sougo vor sich hin. Plötzlich ging ein Murmeln in der Klasse um, und als Sougo den Kopf hob und die Schlafmaske nach oben stülpte, hörte er Kondo leise sagen: "Es ist Mitsuba-dono." Sofort war Sougo am Fenster, um ebenfalls einen Blick zu erhaschen. Aus den Augenwinkeln bekam er noch mit, wie Hijikata eher übereilt als cool das Klassenzimmer verließ, aber das war okay. Er würde eh nicht zu ihr gehen. Nein, nicht er.

  Wortlos wandte sich auch Sougo um und verließ das Klassenzimmer. Als er beim Treppenhaus angekommen war, begann er zu rennen. Was tut sie hier? Was? Was anderes ging ihm nicht durch den Kopf. Nur, was sie hier wollte.

  Als er bei ihr ankam, schenkte sie ihm das selbe Lächeln wie immer. "Hallo Sou-chan, ich -" Doch er ließ sie erst gar nicht ausreden, sondern nahm sie an der Hand und führte sie hinters Schulgebäude, wo sie nicht jeder beobachten konnte. "Was tust du hier?", fragte er sie dann schroff. Etwas zu schroff.

  "Dich besuchen - was denn sonst?", war ihre gut gelaunte Antwort. Zumindest schien sie heute einen guten Tag zu haben. "Du hast dich schon länger nicht mehr gemeldet, da hab ich mir Sorgen gemacht."

  Er wollte etwas erwidern, da bemerkte Sougo, dass sie nicht mehr alleine waren. Jemand beobachtete sie.

    Geistesgegenwärtig holte Sougo seine Bazooka raus, die er weiß Gott wo verstaut hatte, und schoss geradewegs auf die Hauswand zu, an deren Ecke er den Beobachter vermutete. Ein paar erstickte Schreie bewiesen, dass er mit seiner Vermutung nicht daneben lag. Im nächsten Augenblick hatte er einen der Übeltäter, Yamazaki, bereits am Kragen und war bereit, ihn jeden Moment mit dem Schwert zu erstechen. "Ich bin gleich fertig hiermit."

  Doch gerade, als er zustechen wollte, ließ Mitsuba ein "Nicht, Sou-chan" verlauten. "Du sollst doch nicht so brutal zu seinen Freunden sein."

  Kurze Sekunde des absoluten Schweigens. Dann, plötzlich: "Tut mir vielmals leid, O-nee-chan!" Er ließ Yamazaki gehorsam los, ehe er sich seiner offensichtlichen Schwester wieder zuwandte. Es ging einfach nicht anders. Ihr Gegenüber konnte er nicht anders. "Geht es dir auch wirklich gut, Schwester? War die Reise nicht zu beschwerlich?"

  Kondo erschien wie aus dem Nichts auf der Bildfläche, mit seiner schallenden Lache. "Handzahm wie immer, wenn es um Mitsuba geht, was Sougo?" Er half Yamazaki auf die Beine, der eben beinahe Sougos Schwert zum Opfer gefallen wäre. "Eeeeeh? Wer ... wer ist das?", fragte dieser, verstand die Welt nicht mehr und meinte damit Sougo, der wie komplett ausgewechselt wirkte mit dieser sanften Stimme und der unterwürfigen Art, mit der er seine Sätze an Mitsuba formulierte.

  "Das ist Mitsuba-dono, Sougos Schwester", erklärte daraufhin Kondo. Weiter im Kontext hieß es da, dass sie früh ihre Eltern verloren hätten, und Mitsuba seitdem so etwas wie Sougos Ersatzmutter gewesen wäre und er deshalb sehr an ihr hing.

  Der Erwähnte wiederum ignorierte die rührselige Geschichte, die Kondo da erzählte, sondern fragte stattdessen: "Darf ich heute schwänzen und meiner Schwester die Stadt zeigen? Bitte, bitte!" Es war das erste Mal, dass seine Schwester hier war, daher wollte Sougo den Tag auf jeden Fall mit ihr verbringen, ihr die Stadt zeigen, und dergleichen.

  Daraufhin schnappte Mitsuba empört nach Luft. "Aber Sou-chan, man schwänzt nicht einfach den Unterricht!" An Kondo gewandt meinte sie: "Tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sou-chan auch samstags Schule hat, sonst wäre ich erst morgen zu Besuch gekommen." Doch der winkte nur ab. "Schon okay, schon okay. Geht schon. Ich lasse mir eine Ausrede einfallen für die letzte Stunde."

  Das ließ sich Sougo nicht zweimal sagen. "Komm, Schwester!" Diese schien erst zögerlich, doch als sie das Gesicht ihres Bruders sah, konnte sie sich dem nicht länger entziehen. Als sie außer Sicht waren, gab Yamazaki erneut seine Verwirrung zum Besten. "Ich ... ich kann nicht glauben, dass das eben der Captain war. Er wirkte wie ausgewechselt!", stammelte er schon fast hilflos.

  Aber Kondo lachte erneut nur auf. "Wie gesagt, er liebt seine Schwester wirklich abgöttisch und ist ihr gegenüber total zahm. Aber das ist gut so. Jeder braucht mal einen Moment oder einen Menschen, bei dem er seinen Schutzwall fallen lassen kann. Besonders jemand wie er, der sonst keinem vertraut und auf niemanden baut. Lassen wir ihnen den gemeinsamen Tag. Es wird ihm sicherlich gut tun.

  Und nun zurück ins Klassenzimmer, die Freistunde ist gleich um!" Die Beiden versuchten noch, die restlichen, eher unwichtigen und daher namenlosen Mitglieder der "Shinsengumi-die-eigentlich-gar-nicht-so-heißt" wieder auf die Beine zu bringen, und nach drei Minuten verschwand dann auch der Letzte um die Ecke in Richtung Haupteingang.
 

Was keiner wissen konnte: In unmittelbarer Nähe befand sich jemand, der die gesamte Szenerie mitbekommen hatte. Und dieser Jemand machte sich in just diesem Moment auf den Weg, um Sougo und seiner Schwester zu folgen...

Nicht jeder, der eine Brille trägt, braucht diese auch wirklich!

  Ätzend.

Schule war ätzend. Oberätzend. Ultraätzend.

Und weil das so war, wunderte es wohl auch nicht, dass Kagura die meiste Zeit mit anderen Dingen verbrachte, wie zum Beispiel essen, rumgröhlen, oder ihren "Kumpel" Shinpachi nerven.

  Dabei war es nicht so, als könnte sie es sich erlauben, den Unterricht auf irgendeine Art zu verpassen. Kagura war nämlich im Grunde genommen strunzdumm. Das ist aber eine Tatsache, die bei ihr selbst noch nicht angekommen zu sein schien. Daher ging sie davon aus, sie habe die Intelligenz mit Löffeln gefressen; unfähig, die Realität zu erkennen, die da sagte: "Du bist supersaudämlich, Kind."

  Neben ihrem Unwillen, am Unterricht teilzunehmen, gab es weitere Punkte, die Kagura auszeichneten. Zum Beispiel ihre übermenschliche Stärke - und "übermenschlich" war hier nicht nur ein Adjektiv zur Verschönerung, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ernst gemeint. Denn Kagura war kein Mensch, sondern eine Yato. So bezeichnete man die Stärksten Rasse unter den Amanto, und ihre Brutalität und abnormale Kraft waren im gesamten Universium bekannt.

  Genauso abnormal wie ihre Stärke war auch Kaguras Hunger. Son-Goku war ein Witz dagegen. Ein richtiger Witz. Sie konnte wohl 80 komplette Gerichte, wovon normalerweise auch 80 Leute pro Teller satt werden würden, alleine verdrücken - und war danach immer noch nicht satt.

  Etwas, was wiederum weniger auffällig und daher auch weniger bekannt war, waren Kaguras helle Haut und der Fakt, dass sie kein Sonnenlicht vertrug. Direktem Aussetzen von Sonnenlicht würde eine Vertrocknung von Innen heraus folgen. Daher musste sie sich immer reichlich bekleiden und, beziehungsweise oder, einen Sonnenschirm mit sich führen. Ein Indiz, an dem man so gut wie jeden Yato erkennen konnte. Außerdem heilten Verletzungen bei Yatos in extrem rascher Zeit. Auf eine Schussverletzung führte am nächsten Tag nicht einmal mehr eine Narbe zurück. Gebrochene Knochen konnten sich binnen eines halben Tages regenerieren. Sie konnten selbst dann noch laufen, wenn sie ein Messer in der Magengegend stecken hatten. - Gut, das konnten andere Chars in anderen Shonen-Serien auch. Aber bei Kagura gab es dafür zumindest eine plausible Erklärung.

  Ihr weiteres Aussehen bestand neben der blassen Haut aus Haare im Farbton Salmon und strahlend saphierblauen Augen.

  Man könnte nun noch erzählen, dass Kagura ihre Mutter relativ früh verloren hatte; und da ihr Vater nach einem Angriff ihres Bruders, welcher ihn umbringen wollte, mehr oder minder die Familie verlassen hatte, kam Kagura auf die Erde, um dort ein neues Leben anzufangen.

    Aber da diese Fanfiction nicht zu "Gintama" geschrieben ist, sondern zu "3-Nen Z-Gumi Ginpachi-sensei" - einem Extra aus der Ginama-Serie - braucht man auch nicht genauer auf Kaguras familiäre Verhältnisse, ihrem Vater etc. einzugehen, denn die in "Gintama" erzählten Fakten stimmen mit diesem Alternativen Universium eh nicht zwingend überein.

  Ansonsten sei noch erwähnt, dass Kagura diese fette Hornbrille nicht tragen müsste, denn ihre Augen waren kerngesund. Aber da Hornbrillen Nerds auszeichneten, und Nerds ja eine gewisse Form von Intelligenz ausstrahlten, trug Kagura ebenfalls eine. Denn sie war ja ein Genie, wie wir wissen.

  Außerdem fluchte sie gerne. Unsagbar gerne. Fast jedes zweite Wort war ein Schimpf- oder Fluchwort. Und dann gab es noch diesen "-aru"-Dialekt, was auf den Punkt gebracht bedeutete: Sie beendete ihre Sätze gern mit dem Anhängsel "-aru". - Eben so, wie manch anderer seine Sätze vielleicht mit "de yansu" oder "de gozaru" beendete. Aber da es absolut unmöglich war, diesen Dialekt in dieser Sprache und in schriftlicher Form wiederzugeben, wurde darauf völlig verzichtet.

  Und dann gab es noch die Momente, wo sie bewies, wieso sie das stärkste Mädchen an der Schule war. Denn Kagura prügelte sich gerne. Ungeachtet der Tatsache, dass sie als Yato eh im Vorteil war. Gegen wen auch immer sie antrat, sie musste dauernd ihre Kräfte unter Beweis stellen.

  Der vorletzte, erwähnenswerte Punkt wäre wohl ihre "Beziehung" zu Shinpachi. Obwohl er älter war als sie, erniedrigte sie ihn, wo es nur ging. Außerdem ließ er sich von ihr herum kommandieren, was Kagura schamlos ausnutzte. Manchmal versuchte er sich als sowas wie ihr Vormund, doch meistens hatte das keinen Sinn, da sie ihm eh nicht zuhörte. Man könnte die Beziehung der beiden als eine geschwisterliche bezeichnen, denn meistens zankten sie sich genau so, doch wenn es drauf ankam, hielten die beiden doch zusammen wie Pech und Schwefel.

  Und schlussendlich ihre Beziehung zu Ginpachi-Sensei. Sie nannte ihn, auch hier, Gin-chan, was diesen fast zur Verzweiflung brachte ("das hier ist nicht "Gintama", Kagura-chan!"). Und obwohl er ihr Lehrer war, hatte sie keinerlei Respekt vor ihm, und bewarf ihn auch in dieser Welt mit wüsten Beschimpfungen und Ferkeleien. In einem Wort ließ sich diese Beziehung allerdings nicht erklären, denn obwohl sie sich ständig zankten und mit Beschimpfungen abknallten, mochten sie einander doch irgendwie - "Vater/Tochter" passte hier wohl noch am besten. Mit viel gutem Willen.

    Eine Situation, die das bestens zeigte, ergab sich sogleich:

"Gin-chan...~"

  "Es heißt Ginpachi-Sensei, Kagura-chan."

"Gin-chan~!"

  "Nein, nein. Ginpachi. Gin-Pa-Chi. Wie Kinpachi-Sensei, nur mit der Silbe "Gin" vorne. "Gin" wie in "Silber". Du verstehst?"

"Gin-chan, ich hab Hunger!"

  "Ooooi, hörst du mir eigentlich zu, Kagura-chaaa~n?!" Die Verzweiflung stand ihm nun sichtlich ins Gesicht geschrieben - er verzweifelte schnell, wenn man ihm nicht zuhörte, und nahm dann schnell diesen jammernden, ewig langgezogenen Tonfall an.

"Aber ich hab wirklich Hunger, Gin-chan." Nein, Kagura hörte nicht zu. Und Ginpachi hatte an dieser Stelle keine Lust mehr, die Diskussion weiterzuführen. Also widmete er seine Aufmerksamkeit einem anderen unkonzentrierten Flecken der Klasse zu, der mehr Erfolg versprach: Okita. Aber auch dort sollte er nur auf taube Ohren stoßen, was ihn an den Rand eines Heulkrampfes trieb.

  All dies nahm Kagura kaum wahr. Sie hatte Hunger, und auf nichts anderes konnte sie sich konzentrieren. Daher wandte sich sich an Shinpachi: "Shinpachi, hol mir was zu essen." Doch der schüttelte nur den Kopf, was bedeuten sollte "Jetzt nicht, Kagura-chan, gleich ist Pause", was für Kagura allerdings einer Kriegserklärung gleichkam. Doch gerade, als sie sich mit einem "Du Bastard" auf den Brillenträger stürzen wollte, ertönte die Schulglocke, welche die Pause ankündigte.

  Hinter ihr kam Okita hoch, was Ginpachi die Worte "Ich wusste doch, dass du nicht schläfst!" entlockte. Kagura interessierte das nicht. Sie brauchte etwas zu essen. Jetzt. "Shinpachi, hol mir was zu Essen, ich..." Sie kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn Shinpachi schlug sich die Hände in einer entschuldigende Geste zusammen und schnitt ihr somit das Wort ab. "E-ehe. S-sorry, Kagura-chan, aber ich ... ich seh gerade, dass ich pleite bin." Wieso er sich kaum traute, dies auszusprechen, musste nicht erklärt werden.

  Sie überlegte fix, wie viel es ihr brachte, wenn sie Shinpachi nun an Ort und Stelle vermöbeln würde. Das Ergebnis war nicht berauschend. Dann wollte sie Gin-chan aka Ginpachi anbetteln, doch der nahm gerade Reißaus; wissend, dass er als Nächstes hätte herhalten müssen. "Du mieser Arsch!", rief sie ihm noch hinterher, aber natürlich erfolglos.

  Und wo nehm ich nun Geld her?, fragte sie sich. Wenn Shinpachi pleite war, war Otae bestimmt auch pleite. Außerdem würde sie ihr nur wieder erklären, dass sie weniger essen solle, und dass ein wenig hungern gut für die Figur war, und auf dieses Gespräch hatte Kagura gerade keine Lust. "Madao" Hasegawa hatte eh kein Geld, der hatte ja nicht einmal eine Wohnung.

  Egal, wie sie es auch betrachtete: Sie würde hier keinen Yen finden.

    Und nachdem sie das realisiert hatte, sprang Kagura auf. Schien, als müsse sie sich ihr Geld, beziehungsweise ihr Essen, heute durch Prügeln verdienen! Und dafür blieb ihr nicht mehr viel Zeit!
 

Was danach folgte, sollte bereits klar sein. Das Furzkissen, die aufkeimende Rivalität zwischen den beiden, die vielen Fallen und Attacken von Okita, die jedoch nur ein müdes Gähnen zur Folge hatten; dann das Tabasco-Brötchen, welches Kagura wirklich empfindlich verletzt hatte, und der wachsende Hass auf den Bastard.

  Während Sougo Okita, Mitglied der Shinsengumi aka "Damit-ist-nur-die-Ordnungsaufsicht-gemeint", mit der Zeit irgendwie "Spaß" an dem Geplänkel fand, wollte Kagura ihm alsbald nur noch weh tun. Richtig böse, und richtig schmerzhaft. Alternativ wollte sie ihn einfach nur noch loswerden.

  Natürlich bekam auch die Klasse bald mit, was sich abspielte - wäre unrealistisch gewesen, wenn nicht. Denn als Kagura es gewagt hatte, Hand an Okitas Bazooka zu legen, hätte das beinahe ein unschönes Ende für alle Klassenmitglieder der 3-Z genommen.

  Ginpachi und Otae fanden das knorke. Es wäre gut für jemanden wie Kagura, eine Person zu haben, die ihr ähnlich war und mit der sie sich verstand. Kagura bezweifelte jedoch, dass die beiden das richtig verstanden hatten. Sie hasste den Spasten, es gab kein "Verstehen" zwischen ihnen.

  Shinpachi erkannte schon eher, dass man sie auseinander halten sollte. Aber nicht, weil er dabei an Kaguras Gefühle dachte; sondern vielmehr aus dem Grund, dass er um seine und die Gesundheit aller Klassenkameraden bangte. Okita und Kagura waren alleine, jeder für sich, schon verdammt gefährlich, aber zusammen stellten sie eine Gefahr für die gesamte Menschheit dar. Zumindest war das seine unausgesprochene Sicht der Dinge.

  Hijikata von der Shinsengumi fand es offensichtlich amüsant - vor allem, da er selbst immer weniger Opfer von Okitas Attacken wurde. Kein Wunder, dass er einfach nur schmunzeln konnte. Würde ich an seiner Stelle auch, wenn ich nur knapp mit dem Leben davon gekommen wäre.

(Wenn Hijikata das nun lesen könnte, würde er wohl sein Schwert zücken und die Autorin zu Hackfleisch verarbeiten.)

  Kondo amüsierte das Ganze. Er sah das in einer gewissen Art und Weise ähnlich wie Otae, und das wundert nicht einmal. Auch er glaubte, dass jemand wie Okita einen Freund gebrauchen konnte. Dummer Gorilla, er hatte keine Ahnung von nichts. Wahrscheinlich äffte er einfach nur Otae nach, ohne überhaupt darüber nachgedacht zu haben.

  Yamazaki und der Rest der eher namenlosen Shinsengumi hatten keine Meinung zu der Sache. Wahrscheinlich fürchteten sie die Rache des "Captains".

  Und Sarutobi Ayame aka Sa-chan? - Die war der festen Überzeugung, dass Okita und Kagura ineinander verliebt sein mussten. "Wenn das keine Liebe ist, was dann?" Weiter kam sie nicht, denn im nächsten Moment hatte Kagura ihr einen Kick verpasst, der sie auf direktem Wege in den Schulhof beförderte: Aus dem Fenster hinaus, vom vierten Stock. "Blödes Maso-Weib."

  Plötzlich ging ein Raunen durch die Mitglieder der Shinsengumi, welche in dieser Klasse waren - ehe sie sich dem Fenster zuwandten, darunter auch Okita und Kondo. Kagura bekam nicht mit, um was es ging, denn sie wollte ja nicht lauschen, aber als erst Hijikata und kurz darauf der Sadistenspast das Klassenzimmer verließen, war ihre Neugier doch geweckt. In einem unbemerkten Moment schlich sie sich zur vorderen Tür des Klassenzimmers heraus und suchte dann einen der insgesamt drei Treppenflure auf, um einen anderen Weg nach unten zu nehmen als Okita. Was auch immer das hastige Verlassen des Klassenzimmers zu bedeuten hatte, es musste mit dem Schulhof zusammenhängen. Und Kagura würde heraus finden, was dahinter steckte!
 

Naja, so sah zumindest der Plan aus. Nun saß sie in einem Café und beobachtete heimlich Okita-Spast und die geheimnisvolle Fremde, die bei ihm war.

  Sie hatte zwar die gesamte Szenerie auf dem Schulhof verfolgt, aber dabei nicht verstanden, warum der Sadist erst den Badminton-Deppen aka Yamazaki abstechen wollte, es dann aber doch hatte bleiben lassen. Sie wusste nicht, wie die Fremde hieß, wusste nicht, dass sie seine Schwester war, und wusste auch nicht, wieso er sich ihr gegenüber wie ein Hündchen verhielt.

    Alles, was sie wusste, war: Er hat eine Schwachstelle. Auch dieser "super sadistic bastard" hat eine Schwachstelle!

  Gut, jetzt oder nie! Auf zum Angriff! Mit diesem Gedanken sprang sie aus ihrer Deckung, einen lauten Kampfschrei ausstoßend, und ging dazu über, Okita mit einen Kick in die ewigen Jagdgründe zu befördern! Doch Kagura hatte seine Reflexe unterschätzt. Zwar eine Sekunde zu spät, aber immer noch früh genug zog er sein Schwert und parierte damit Kaguras Kick, welche an dem Schwert abglitt und auf den Tisch krachte, der sofort unter der Wucht ihres Tritts berstete. Kagura blinzelte überrascht, doch bevor sie Zeit zum Reagieren bekam, wurde sie niedergedrückt, und im nächsten Moment gewahr sie über sich Okita, der ihr die Schwertklinge an den Hals hielt. "Bisher hatte ich ja noch Spaß an der Sache, aber mir scheint, dass du wirklich sterben willst, hm?"

  Kagura aber war niemand, der sich von einem Schwert an der Kehle aufhalten ließ, und so verpasste sie ihm einen Tritt in die Magengrube, der ihn im hohen Bogen weg schleuderte. Er war heute wohl echt nicht in Fahrt, denn normalerweise hätte er eine solche Attacke kommen sehen und wäre ausgewichen. Dies bestätigte Kagura darin, dass die Fremde seine Schwachstelle sein musste und ihn völlig aus dem Konzept brachte. Und diese ...

  ... brach in dem Moment hustend zusammen.
 

Sofort war Okita bei ihr. "Schwester, was ist los?" Nicht, dass er es nicht eh schon wüsste, die Frage war eher rhetorisch. Und das Blut auf ihrer Hand war selbst für Unwissende aussagekräftig genug.

  Doch Kagura schien immer noch nicht den Ernst der Lage zu begreifen. "Hey, was hat die denn? Wieso -" Weiter kam sie nicht, denn Okita schnitt ihr mit einer herrischen Bewegung das Wort ab, während er mit der anderen Hand sein Handy zückte und die Nummer des städtischen Krankenhauses wählte. Kurz darauf nannte er seine Namen, den seiner Schwester, was vorgefallen war und die Adresse des Cafés, in dem sie sich gerade aufhielten.

Als er aufgelegt hatte, ergriff Kagura erneut das Wort: "Kann ich helfen?"

  "Sei still und verschwinde." Seine Stimme war nur ein Flüstern, während er seine Schwester, die versuchte zu beteuern, dass es ihr gut ging, seine Schuljacke um die Schultern legte.

"Ich kann sie ins Krankenhaus bringen. Bin viel schneller als der olle Krankenwagen! Komm, lass mich sie trag... -"

  Kaguras Reaktion kam fast zu spät. Buchstäblich in der letzten Sekunde sah sie seine Bewegung kommen und wich aus. Er holte mit einer herrischen Bewegung aus, die zwar nicht als Ziel hatte, sie zu verletzten, aber auch nicht davor zurückgeschreckt hätte. "Ich hab gesagt, du sollst verschwinden!", schnauzte er sie nur mühsam beherrscht an. Und der Umstand, dass er überhaupt schnauzte, sagte schon eine ganze Menge aus. Denn immerhin galt Sougo Okita sonst immer als ein kühler und beherrschter Eisklotz, dessen einzige Emotionen aus sadistischer Freude jeglicher Art bestanden.

  Kagura verstand. - Oder besser gesagt, sie verstand nicht, denn sie konnte ja nicht ahnen, wie es um Mitsuba bestellt war. Aber sie beschloss, dass es das Beste war, ihn in Ruhe zu lassen. Dass sie seine Schwester war, hatte sie spätestens beim Anruf bemerkt. Also würde es schon Gründe haben, wieso er ihretwegen so ausflippte.

    Das "Tut mir leid", dass sie ihm widmete, hörte außer ihr niemand, denn sie sagte diese Worte nur in ihrem Kopf.
 

Weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, und weil sie überdies die Neugier plagte, beeilte sie sich, um zur Schule zurück zu kommen. Vielleicht hatte sie Glück und würde dort noch jemanden antreffen.

  Und ihr Hoffen sollte auch nicht enttäuscht werden. Bei den Fahrrädern erkannte sie Kondo aka Gori-san und Hijikata aka "Ich-wage-es-nicht-ihm-einen-dämlichen-Spitznamen-zu-geben - aber-wenn-er-nicht-da-ist-nenne-ich-ihn-Mayo-Hentai", die gerade wohl den Heimweg antreten wollten. "Nicht so schneeeee~ll, Gorilla!" Im nächsten Moment hatte der Mann einen Kick von ihr im Gesicht. Tja, so schnell kann's gehen.

  Kondo spuckte eine Ladung Blut aus, ehe er sich wieder auf die Beine rappelte. "Wie gehst du mit einer Respektsperson um, Kagura-chan?" Doch das China-Girl ignorierte ihn nur und wandte sich an Hijikata-san. "Die Schwester vom Sadisten ist zusammen gebrochen und er hat mich angeschrien. Warum?" Sie wusste nicht, wieso, aber sie hatte das Gefühl, dass der Mayo-Idiot das wissen müsste.

  Doch er antwortete nicht. Stattdessen legte auch er eine seltsame Reaktion an den Tag: Indem er ihrem Blick auswich und zur Seite starrte.

  Kondo räusperte sich. "Mitsuba-dono ist die Schwester von Sougo.", erklärte er erneut. "Die beiden sind ohne Eltern aufgewachsen, daher hängt er sehr an ihr und würde für sie fast alles tun. Sie leidet jedoch an einer Lungenkrankheit und ... könnte jeden Tag sterben." Der letzte Teil des Satzes war nur noch ein Flüstern, Kagura konnte den alten Mann kaum noch verstehen.

  Schweigen. Kagura starrte auf den Boden und versuchte zu verarbeiten, was sie eben gehört hatte. Kondo weinte innerlich darüber, dass die Autorin dieser Fanfiction ihn eben "Alten Mann" genannt hatte. Er dachte: Okay, ich mag auf die 30 zugehen und sollte eigentlich nicht mehr in der Schule sein. Aber hey, das ist doch kein Grund, mich "Alten Mann" zu nennen.

  Oi, Autorin. Hörst du mich? Hööörst du mich? - Hey, ignorier mich nicht! Ich finde es echt nicht nett, dass du mich... - Und so weiter.

    Und Hijikata war in der Hinsicht eh ein Buch mit sieben Siegeln. Durch seine Mayo-Liebe, seiner Angst vor Geistern, seiner wahren Otaku-Natur und vieler anderer, peinlicher Aktionen war er längst nicht mehr der gefürchtete Dämonen-Vize, sondern stellenweise nur noch eine Witzfigur. Aber er hatte sich trotzdem irgendwo noch einen Funken Ernsthaftigkeit bewahren können. Und seine Gedanken waren oftmals unergründlich. Nicht immer, denn es gab auch Arcs, wo seine Gedanken noch offener waren als ein aufgeschlagenes Buch; aber in ernsten Momenten, so wie dies einer war, da waren seine Gedanken für niemanden einsehbar.

  Wortlos wandte sich Kagura ab und ging. Kondo rief ihr noch ein "Alles okay, China-Girl?" hinterher, doch sie ignorierte ihn. Zu verstörend war die unzweifelhafte Erkenntnis, dass sich ...

    ... selbst hinter dem S-Prinzen Sougo Okita ein realer Mensch mit Gefühlsregungen und Emotionen verbergen sollte! Er ... er ist wirklich ein Mensch!
 

Am nächsten Tag erschien Okita nicht in der Schule. Niemand fragte. Niemand erklärte. Es war, als wäre alles normal und beim Alten, aber Kagura hatte das Gefühl, dass sich alles schlagartig verändert hatte.

  Das lag nicht einmal daran, dass sie erkannt hatte, dass auch der sadistische, toughe Okita in Wahrheit nur ein Mensch mit Verwandtschaft, Emotionen und Schwachstellen war. Nein, es lag vielmehr mit der Befürchtung zusammen, einen schrecklichen Fehler begangen zu haben. Was, wenn seine Schwester nun starb, weil sie so eine Dummheit begangen hatte?

  Ach Quatsch, sowas passiert nicht wegen einer kleinen Zankerei, versuchte sie sich in Gedanken zu beruhigen. Doch sie war im Grunde niemand, der sich selbst gut belügen konnte - einfach, weil sie für normal keinen Grund dafür hatte. Und wer sagte ihr denn, dass Menschen nicht wirklich wegen sowas starben?

  "Alles okay, Kagura-chan?", fragte Shinpachi und wagte es, ihr eine Hand auf die Schulter zu legen. Die Pausenglocke hatte schon vor einigen Minuten geklingelt, aber sie hatte bisher keine Anstalten gemacht, sich etwas zu essen zu besorgen. Und auch sonst war sie heute ungewohnt ruhig gewesen. Beste Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmte.

  Sie hatte Shinpachi nichts über den Vorfall im Café erzählt. Und auch Gin-chan gegenüber hatte sie nichts erwähnt, obwohl sie ihm schon vieles anvertraut hatte, was sonst niemand hatte wissen dürfen. Aber was hätte sie auch erzählen sollen? "Ich wollte dem Bastard eins auswischen, aber deshalb hat seine olle Schwester offensichtlich 'n Anfall bekommen, und nun hab ich Angst, dass sie sterben könnte!"?

  Kagura nahm einen Stift auf ihre Nase und balancierte ihn. Wie hoch standen die Chancen, dass die Schwester von dem Mistkerl wirklich starb? Und wie hoch standen die Chancen, dass sie danach als Mörderin verklagt werden würde? Letzteres war ziemlich unwahrscheinlich. Oder?

Und wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass Okita sie einfach umbringen würde, wenn seine Schwester sterben würde? Das war schon viel wahrscheinlicher. Sehr wahrscheinlich. Ultra wahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher als der Rest.

    Nein, Kagura machte sich nicht wirklich um diese Dinge Gedanken. Ihre eigentliche Angst war eine andere.

Aber es war in Ordnung, sich selbst zu belügen, sich mit trivialen Gedanken abzulenken. Wobei es nicht unbedingt angenehmer war, darüber nachzudenken, ob man wohl bald im Gefängnis oder tot unter der Erde sitzen würde.

  "Hey, China-Girl!" Kagura erkannte noch bevor sie zu ihm sah, dass Kondo-san es war, der sie rief. "Oi, was gibt's, Gorilla?"

  "Nenn mich nicht Gorilla, ich -" Hijikata unterbrach ihn. "Oi. Du machst dir doch hoffentlich keine Sorgen um Sougo?" Es war Pause, er saß im Klassenzimmer, und jeden Moment konnte ein Lehrer reinkommen. Aber das hinderte Hijikata nicht im Geringsten daran, gemütlich an einer Zigarette zu ziehen. Suchti.

  "So ein Schwachsinn. Wieso sollte ich? Sie wird schon nicht meinetwegen sterben." Aber konnte sie sich dessen so sicher sein? Sie hatte keine Ahnung, weshalb Menschen starben, wenn sie nicht getötet wurden, und wusste nicht, was bei einer "Lungenkrankheit" kaputt war.

  Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie die nervenden Gedanken so vertreiben. War doch abartig, was ihr da durch den Kopf ging. Obligatorisch wanderte der Finger in die Nase, um ihre Langeweile zu demonstrieren. "Kann ich jetzt gehen? Ich hab Hunger." Die Frage war jedoch eher rhetorischer Natur, denn im nächsten Moment hatte sie sich schon, ohne auf eine Antwort abzuwarten, herum gedreht und stampfte aus dem Klassenzimmer in Richtung Mensa.

  Doch als sie beim Treppenhaus ankam, blieb sie stehen. Wie könnte sie nun etwas runter schlingen, wenn da vielleicht gerade ein Mensch starb? Es war nicht ihre Schuld, das wusste sie, und trotzdem fühlte sie sich dafür verantwortlich.

    Daher wunderte es nicht direkt, als Ginpachi-Sensei, auf dem Weg ins Klassenzimmer, wo er gleich unterrichten sollte, bei einem flüchtigen Blick aus dem Fenster Kagura davon rennen sah. Und man musste ihm auch nicht erzählt haben, was vorgefallen ist, damit er verstand - er verstand auch so. "Viel Erfolg, Kagura-chan."
 

Im städtischen Krankenhaus hatte Kagura schnell heraus gefunden, wo die Schwester von Okita lag. Immerhin hatte sie ihren Namen ja mitbekommen, als er den Krankenwagen gerufen hatte. Und ihr Zustand war offensichtlich nicht so schlecht, als dass sie keine Besuche von Nicht-Verwandten empfangen könnte.

  Theoretisch könnte Kagura nun zufrieden abziehen, denn jemand, der Freunde empfangen konnte, war nicht sterbenskrank. Aber sie wollte sich mit ihren eigenen Augen vom Zustand der Sadisten-Schwester überzeugen. Sehen, dass sie lachte, oder schlief, oder einen Apfel aß - oder was man sonst so in einem Krankenhaus tat. Dabei bestand natürlich die Gefahr, dass sie Okita in die Arme rannte, denn er war ja nicht in der Schule gewesen. Möglich, dass er schon seit gestern Nachmittag bei ihr saß und keine Sekunde von ihrer Seite gewichen war. Aber das nahm Kagura in Kauf. Sie würde eh nur kurz ins Zimmer linsen und danach sofort wieder verschwinden, sobald sie Mitsuba gesehen hat. Danach würde sie sich bestimmt besser fühlen.

  Das Leben jedoch strafte sie für ihre teilweise doch sehr selbstsüchtigen Gedanken mit dem allerbesten Timing, das man sich denken kann. In dem Moment, als sie die Türe zu dem Zimmer, in dem Mitsuba stationiert war, erreichte, öffnete sich eben genau diese und Okita kam heraus.

  Im ersten Moment schien er überrascht. Dann perplex. Und dann machte sich eindeutig Missfallen auf seinem Gesicht breit. Und das alles innerhalb einer, höchstens zwei Sekunden. "Was willst du hier?"

  Der erste Impuls wäre gewesen, zusammenzuzucken. Aber Kagura, das stärkste Mädchen der Stadt, hätte nicht umsonst diesen Titel, wenn sie sich durch so eine simple Frage einschüchtern ließe. So reckte sie trotzig das Kinn vor. "Ich will wissen, ob deine Schwester noch lebt!" Das dies jedoch die wohl unglücklichste Formulierung war, zu der sie in solch einer Situation fähig war, dämmerte ihr erst, als er laut die Luft ein schnappte. "So eine Frage zu stellen - dir hat wohl jemand ins Hirn geschissen, China-Girl." Kein Sarkasmus, kein Sadismus - nein, das meinte er ernst. Und er schien erneut verdammt angepisst zu sein.

  Kagura wiederum raffte weder, was sie eben falsch gemacht hatte, noch verstand sie, wieso er schon wieder so pissig wirkte. "Lass mich sie nur kurz sehen, dann bist du mich wieder los. Muss wissen, ob ich daran Schuld trage." Doch ihr Versuch, an ihm vorbei ins Zimmer zu gelangen, endete darin, dass er sie in den Schwitzkasten nahm, blitzschnell und unheimlich routiniert. "Willst du jetzt und hier sterben, Bakarayo?!" Ihr Versuch, aus seinem Griff zu winden, blieb erfolglos. Gnadenlos hatte er sie im Schwitzkasten, und wenn er wollte, könnte er ihr wohl jeden Moment die Luft abschnüren.

  Das heißt, er könnte es - wäre Kagura kein Mitglied der Yato. Aber sie war eine Yato, und demnach hätte sie sich ganz einfach selbst befreien können. Doch ...

... Doch sie tat es nicht. Sie wollte nicht einen Heidenlärm veranstalten. Das wäre ihr im Normalfall egal gewesen, da sie andere Leute wenig kümmerten. Aber sie wollte dieser Mitsuba nicht noch mehr Scherereien bereiten, als sie es wohl eh schon getan hatte.

  Sie erschlaffte sichtlich, und als Okita sie losließ, war es wahrscheinlich mehr Glück, dass sie auf ihren Beinen landete. "Ich hasse dich", sagte sie - und meinte es so. Vielleicht zum ersten Mal richtig.

    Dann wandte sie sich um und rannte weg.
 

Man könnte nun vermuten, dass Kagura weinen würde. Aber so ein Mensch war Kagura nicht. Dazu war sie zu abgebrüht, vielleicht ein Stück weit auch zu dumm, und so schlimm war die Szene eben dann doch nicht gewesen.

    Ja, sie war sauer auf Okita, und sie hatte ihm ein ernst gemeintes "Ich hasse dich" an den Kopf geknallt. - Aber hey, das war kein Grund zum Weinen.

  Sie war eigentlich nur eingeschnappt, sauer, pissig. Sie hatte es nur gut gemeint - wieso also war dieser verdammte Bastard so ein Dreckssack? Sie hatte nur sehen wollen, ob es seiner Schwester gut ging. Und wie dankte er es ihr? Beleidigte sie und drohte ihr mit dem Tod. PAH. Als könnte er, ein dahergelaufener Schuft, sie umbringen! Sie gehörte immerhin zu den Yato, der stärksten Rasse im gesamten Universum. Wenn sie jemals Ernst gemacht hätte, wäre er längst ihrer Stärke unterlegen!

  "Idiot. Depp. Bastard. Arsch!" Wenn seine Schwester überleben würde, würde sie sich für die Szene eben im Krankenhaus rächen. Das schwor sie sich.

    Und sie nahm sich vor, dass sie gleich mit Gin-chan darüber reden würde. Aber das nur so nebenbei. Immerhin musste sie eh erklären, wohin sie verschwunden war. Sie beeilte sich also, um wieder ins Schulgebäude und ins Klassenzimmer zu kommen.
 

Sie konnte nicht wissen, dass in unmittelbarer Nähe der Schule eine Gruppe von Schülern stand, die nichts Gutes versprach. Das tat sie schon seit einigen Tagen, immerhin hatten sie ein festes Ziel hier.

Und dieses Ziel hieß Ginpachi, hatte silberne Haare und ... war in einem anderen Universum namens Gintama einer der stärksten Samurai überhaupt.

Seid bei stets lächelnden Leuten achtsam - die sind die Schlimmsten!

  Lustig.

Schule war lustig. Super lustig. Arschlustig.

Und weil das so war, wunderte es wohl auch nicht, dass Kamui gern zur Schule ging und auch gut im Unterricht aufpasste. Er war zwar nicht sonderlich schlau oder mit viel Gehirn ausgestattet, aber zumindest gab er sein Bestes.

  Aber auch, wenn er nicht so gute Noten schrieb, war das okay. Kamui hatte echt Spaß an der Schule, und der Rest war noch schlechter als er. Die "Metropolitan Yato Industrial High School" - oder kurz einfach nur "Yato-High" - war nämlich als Schule für verschlagene Yato bekannt. Kurz gesagt also eine dieser schlimmen Schulen, an denen nur Tunichtgute und Schlägertypen waren. Interessanterweise gab es an ihr nur männliche Schüler.

  Kamui war noch nicht lange an der Yato-High. Zuvor war er an der Harusame-High gewesen, war aber aus ungeklärten Gründen gewechselt. - Nun, er selbst wusste die Gründe dafür natürlich. Aber er zog vor, darüber zu schweigen.

  Wie man nun also schon heraus lesen konnte, gehörte auch Kamui zum Volk der Yato. Er wies daher auch die charakteristischen Merkmale wie blasse Haut, Sonnenschirm, abnormale Stärke und ebenfalls abnormaler Hunger auf.

  Interessanter dürfte da vielleicht der Fakt sein, dass Kamui ähnlich wie Kagura Haare in einem Salmon-Farbton hatte, und auch er hatte diese strahlenden, im Dunkeln fast schon leuchtenden blauen Augen.

    Nun, dies lag daran, dass die beiden Geschwister waren. Wieso ewig lange drumherum reden, wenn man die Katze auch gleich aus dem Sack lassen konnte?

  Also, Kamui und Kagura waren Geschwister. Nun mag sich der ein oder andere vielleicht an das vorherige Chapter erinnern, in dem erwähnt wurde, dass Kaguras Vater praktisch die Familie verlassen hatte, nachdem ihr Bruder versucht hatte, ihn umzubringen? - Jepp, richtig erkannt. Dieser Bruder war Kamui. Und dass er seinen Vater umbringen wollte, war vielleicht noch eine der harmloseren Geschichten um ihn.

  Kamui war also ein Yato, durch und durch. Er liebte das Kämpfen, und er liebte das Töten. Wenn sein Yato-Blut in Wallung geriet, konnte er es kaum unterdrücken.

- Oder so wird er zumindest in diesem Parallel-Universum namens "Gintama" beschrieben. Ich mein, kommt schon. Hier ist er einfach nur ein Schüler. Zwar aus dem Extra-Segment "Be-BOP Kamui-kun" zweckentfremdet, aber trotzdem ein Schüler. Und einem solchen Schüler möchte ich nicht andichten, er habe Menschen auf dem Gewissen.

  Belassen wir es also bei einem schlichten "Er liebt das Kämpfen." Damit fährt man auf jeden Fall die sichere Schiene.

    Nun, auf jeden Fall war er von einem ganz anderen Schlag als seine Schwester. Während diese sich gerne kloppte, aber seltenst Menschen ernsthaft verletzte und auch niemals jemanden töten könnte, gab Kamui seinem Yato-Blut einfach nach. Immer und immer wieder. Und dieses Blut schrie nach Kampf und war nie zufrieden zu stellen.

  Trotzdem bedarf es eventuell einer Erklärung, wie Kamui es, in einer Schule voll mit Yatos, schaffen konnte, innerhalb einer Woche zum Schlägertypen Nr. 1 aufzusteigen. Doch diese Erklärung ... gab es nicht. Denn es war allen - außer Kamui selbst, der nie daran gezweifelt hatte - ein Rätsel. Er war doch auch nur "ein" Yato, und doch hatte er die komplette Schule mehr oder minder im Alleingang bezwungen, und nun war er der respektierte und gefürchtete Anführer.

  Einer seiner Mitschüler hatte sein Potenzial wohl von vornherein erkannt; und sich bereits auf seine Seite geschlagen, als jeder noch dachte, Kamui wäre ein weiterer überheblicher Proll, der nicht mehr könnte außer knuffig lächeln.

    Ja, Kamui war ein durch und durch putziges Kerlchen. Er hatte ein wunderschönes Antlitz, lächelte dauerhaft, und auf den ersten Blick könnte man vermuten, ihm schien unentwegt die Sonne aus dem Arsch. Aber wehe, das Fuchsgesicht öffnete seine Augen oder setzte zu einem richtigen Grinsen an - dann Mitleid dem, der dieses Grinsen hervor gerufen hatte! Denn dies war in den meisten Fällen das beste Anzeichen dafür, dass der Grinsebacken-Psycho, wie ihn jemand einst genannt hatte, gleich eine neue Leiche zu beseitigen hatte.

  Man musste aber noch erwähnen, dass Kamui nicht so gern Frauen tötete, wenn es sich vermeiden ließ; und Kinder noch weniger. Diese echte, bewundernswerte und rührende Freundlichkeit hatte ihm den Titel "Einfach ein netter Bursche!" eingehandelt. [/Tales of]

    Wiiee~ dem auch sei. Es gab da auf jeden Fall jemanden, der offensichtlich schon von Anfang erkannt hatte, dass Kamui nicht einfach nur 'n Schwätzer war - und sich mit ihm gut stellte. Dieser jemand war Abuto. Mittlerweile zum direkten "Untergebenen" von Kamui aufgestiegen, also sowas wie seine Rechte Hand; nur weniger bedeutsam, weniger "unersetzlich" und...

  - Und außerdem war das ein mieser Wortwitz, denn in einem anderen Parallel-Universum (namens Gintama, ich hab's schon mehrfach erwähnt) war die Rechte Hand eh seine einzig verbliebene, denn dort hatte Abuto dank Kamui seinen linken Arm verloren.

  Aber was soll's. Solche Dinge passierten. Besonders, wenn man meinte, Kamuis Kampf mit dem Herr der Yatos, Hosen, unterbrechen zu müssen. Und betrachtete man es mal von der anderen Seite, könnte Abuto nun auch tot sein. Genauso, wie es nun Ungyou war. Den hatte diese gewollte Unterbrechung nämlich das Leben gekostet.

Wie das Sprichwort so schön sagt: Lieber arm dran, als Arm ab.

    Aber keine Sorge, hier in diesem "3-Nen Z-Gumi Ginpachi-sensei" x "BE-BOP Kamui-kun"-Universum hatte er seinen Arm ja Gott sei Dank noch. Und hier war Abutos Leben auch nicht so stark in Gefahr wie dort. Hier konnte es sich der hünenhafte Yato also durchaus auch mal leisten, einen Witz zu reißen oder Mist zu verzapfen. Allerdings achtete er darauf, es damit nicht zu übertreiben. Nur, weil Kamui hier keine Menschen killte, bedeutete das ja nicht, dass Abuto sicher war.

  Dieser Kamui, ein wahnsinnig netter Bursche, aber nach Blut und Kampf süchtig wie vielleicht kein zweiter, war nun also das neue Oberhaupt an der Yato High. Und seitdem er das war, machte ihm die Schule gleich noch mehr Spaß. - Nicht, dass es großartig eine Zeit gegeben hätte, in der er nicht das Oberhaupt war.

Schule machte also Spaß, und überhaupt gefiel ihm das Leben auf der Erde einfach nur verdammt gut. Die Menschen waren ein lustiges Volk - wenn auch unheimlich schwach und leicht zu beseitigen. Das Essen schmeckte im Vergleich dazu über alle Maßen, und die Einstellung der Erdlinge amüsierte ihn jedes Mal aufs Neue. Seine Laune ließ er sich nur selten verderben, meistens trug er die Maske des ewig lächelnden Fuchsgesichtes.

  Aber er war auch nicht "nur" aus Spaß der neue Anführer der Yato-High geworden. Und seine erste "Amtshandlung" bestand aus dem Plan, die ...
 

"Wir werden die Gintama-High platt machen.", rief er selig lächelnd in den Raum. Keiner wagte es zu reagieren. Ehrlich gesagt wagten es manche nicht einmal zu atmen.

  "Glotzt nicht wie ein taubstummer Stamm wilder Affen - ich sagte, wir plätten die Gintama-High." Er lächelte immer noch seelenruhig. Einzig Abuto schien zu erkennen, dass es nicht mehr das selbe Lächeln wie noch eine Sekunde zuvor sein konnte. Er kannte Kamui mittlerweile schon recht gut, zwei Monate waren genug Zeit, jemanden genauer kennen zu lernen.

"Diese verrückte Schule mit den ganzen Freaks und der Ordnungsaufsicht "Shinsengumi" und den verrückten Lehrern und dem Alienhund?!"

  "Japp, genau die." Als würde es etwas bringen, Kamui solche Dinge aufzuzählen.

"Aber da sollen lauter irre starke Typen rumrennen.", rief einer der namenlosen Yato. Nach ihrer Niederlage gegen einen Sonnyboy wie Kamui war das Selbstbewusstsein einfach im Eimer. "Ein Lehrer mit silbernen Haaren. Ein Typ mit Augenklappe. Ein Terrorist mit erstklassischer Bombenausstattung. Ein Yato-Mädchen. Die Shinsengumi mit ihrem...-"

  Weiter kam er nicht. "Ein Yato-Mädchen, sagst du?" Das hörte man selten. Nicht, dass Yato-Mädchen selten wären, aber sie ... waren nicht ganz so verschlagen wie ihre männlichen Gegenstücke.

  Der angesprochene Yato schluckte. Er hoffte, dass er nichts Falsches gesagt hatte. "J-ja. Ein verdammt starkes Mädchen, das Stärkste an der Schule. Sie soll oft in seltsamen Jogginganzügen rumrennen, hat einen Riesenhund als Haustier und einen unermesslichen Appetit. Trägt eine Brille und hat pinke Haare, außerdem...-"

  "Salmon." Es war nur ein einziges Wort, aber dieses Wort durchdrang den Raum beziehungsweise die herrschende Atmosphäre wie ein fast spürbarer Schwertstreich. "Wenn mich nicht alles täuscht, müsste man ihren Haarton mit 'salmon' beschreiben." Er lächelte immer noch, aber nun war es ein fieses, grausames Lächeln. Konnte es sein, dass sie dort zur Schule ging? Langsam kam ihm eine Idee dessen, was der Leser schon ab dem Punkt wusste, als bekannt wurde, dass die zwei Geschwister waren. "Soso, das hört sich interessant an. Interessant und lustig. Ich mag lustige Dinge."

  Abuto seufzte. Ihm schwante Übles.
 

Die nächsten Wochen sind wieder einmal im Zeitraffer dargestellt, denn der Autorin tut die rechte Hand entsetzlich weh, und nichts wünscht sie sich gerade mehr als einen Ausflug ins Onsen.

  Nein, das ist natürlich keine Ref. auf Episode 47, in der Gintoki nach einem Albtraum gefangen in einem "Kanashibari", einer Art Paralyse-Gefühl - angeblich ausgelöst durch den Fluch eines Geistes - aufwacht und sich keinen Zentimeter mehr rühren kann; und wo am Ende dann rauskommt, dass das nur ein Trick des Animation-Staffs war, um sich einen Tag frei zu nehmen und ins Onsen zu fahren. Die Autorin würde niemals wissentlich solche Refs und Hints streuen!

... Aber so ein Ausflug ins Onsen wäre schon toll ...

    Nun, aber auch ausführlich beschrieben gäbe es bezüglich der nächsten Wochen nicht viel zu berichten. Kamui hatte sich felsenfest vorgenommen, die Gintama-High anzugreifen - nun noch mehr, wo er dort seine Schwester vermutete. Um dieses Vorhaben in die erfolgreiche (!) Tat umzusetzen, war es wichtig, so viel wie möglich über die gegnerische Schule heraus zu finden. Also beauftragte er diverse Mitschüler, dort Schmiere zu stehen und alles, wirklich alles dort zu untersuchen. Kamui wollte so gut wie alles wissen, was es zu wissen gab: Wann die Lehrer in der Schule erschienen, wann ein Großteil der Schüler erschien, wann das Schultor schloss, wie der Pausengong klang, wann es in der Mensa welches Essen gab, wie die Schule aufgebaut war, in welchem Flügel welche Spezialfächer waren, wer was unterrichtete ... und so weiter, und so fort.

  Kamui selbst war bei diesen Erkundungsstreifzügen nicht dabei. Stattdessen füllte er in der Mensa oder in der Stadt auf die ein oder andere Art und Weise genüsslich seinen Magen. Aber wozu hätte er auch dabei sein sollen? Wer eine ganze Schar Schüler unter sich stehen hatte, musste sich ja nicht selbst zur Arbeit bequemen. Und wenn er nicht gerade am Schlemmen war, turnte er mit Abuto durch die Spielhallen der Stadt, immer darauf aus, neue Rekorde aufzustellen.

  Abuto machte ihm Spaß. Er war ein lustiger Geselle, nicht so scheu und ängstlich wie die anderen an der Schule, oder die anderen an der letzten Schule. Er war witzig, bot Kamui von Zeit zu Zeit auch mal die Stirn, und obwohl er schon ein alter Mann war, legte er manchmal Kommentare an den Tag, für die sich Kamui fast im Dreck wälzte vor Lachen.

  Des weiteren war er schon acht Mal sitzen geblieben, aber was machte das schon? Klar, er war nun wie bereits erwähnt ein alter Mann, der schon längst nicht mehr in der Schule hätte sein sollen, und wahrscheinlich weinte er in einer heimlichen Ecke oftmals darüber, aber HEY, das war okay. - Also, dass er sitzen geblieben war, nicht, dass er deshalb weinte.

  Während Abuto sich kurz auf die Toilette verzog, um über das eben über ihn Geschriebene zu weinen, stopfte sich Kamui wieder Unmengen an Nahrungsmitteln in den Mund. Man konnte froh sein, dass das eine Comedy-FF war, sonst müsste man erklären, woher Kamui das ganze Geld nahm, um seinen unmenschlichen Hunger zu stillen. Eine Frage, deren Antwort ich mir nicht einmal aus den Fingern zu saugen wagen würde.

  Als Abuto zurück kam, beendete Kamui gerade den letzten der 20 "Mittagssnack"-Teller, und rülpste ungeniert. "Ah, tat das gut." Er streckte sich und seufzte. Das Leben konnte so schön sein.

  Der hünenhafte Yato ließ sich wieder auf den Platz neben Kamui fallen. Da er das Thema Sitzenbleiben unter gar keinen Umständen mehr hören wollte, zog er es vor, was anderes anzusprechen: "Wieso eigentlich die Gintama-High, wenn ich fragen darf?"

  "Du darfst aber nicht fragen.", gab Kamui zurück. Bei jedem anderen hätte man das für einen Scherz halten können, aber bei Kamui musste man in Betracht ziehen, dass er das ernst meinte.

  Dieses Mal war es aber tatsächlich ein Scherz, denn für eine Sekunde verzog sich sein Gesicht zu einer fiesen, gnadenlose Fratze, dann aber hellten sich seine Züge auf und der lachte. "Scherz", warf er locker ein, und Abuto entkrampfte sich wieder. Kamui war ... wahrscheinlich nicht besonders gut für den etwas "älteren" Yato. Schon möglich, dass sich Abutos Lebensspanne durch die Gegenwart von Kamui um je eine Minute für jeden dieser "OH-GOTT-GLEICH-TÖTET-ER-MICH!"-Momente verkürzte.

  "Hm." Er lehnte sich noch weiter in seinem Stuhl am Tresen zurück, und beobachtete die Decke, als gäbe es dort etwas furchtbar Interessantes zu beobachten. "Hm, warum wohl...?"

  "Doch wohl nicht nur, weil sie sich im selben Distrikt befindet, oder?" Wenn Kamui nicht von sich aus sprach, dann konnte das in den meisten Fällen darauf hinweisen, dass er einfach wollte, dass die anderen von sich aus auf die Antwort kamen. Und es schien, als habe Abuto mit seiner Vermutung nicht so ganz unrecht, denn in dem Moment ließ sich Kamui zurück nach vorne sausen und lachte. "Bingo!

  Aber das allein ist es auch nicht. - Nein, nein, ich hab gehört, dort sollen ein paar mächtige Samurai sein." Der Strohhalm aus dem Glas wanderte auf seine Nase. Er konnte es nicht wissen, aber zumindest in dieser Hinsicht waren sich die beiden Geschwister Kamui und Kagura ähnlicher, als sie es beide wohl für möglich hielten.

  "Samurai?"

  "Starke Kämpfer. Unglaublich starke Kämpfer. Ein Typ mit silbernen Haaren. Einer mit einer Augenklappe. Einer mit dem langen Haar eines Weibs. Das sollen alles großartige Kämpfer sein." Der Strohhalm wanderte von der Nasenspitze auf seine Lippen, wo er es weiter balancierte. "Und dann hatte vorhin dieser eine Random-Typ ja noch von einem Alienhund gesprochen. Und von dieser "Ordnungsaufsicht", das klingt auch interessant. Und dann noch diese Yato..."

  "Kennst du sie?" Keine Ahnung, warum, aber Abuto hätte Kamui doch gerade beinahe mit "Kennt Ihr sie?" angesprochen.

  "..." Schweigen. Dann ein verschmitztes: "Vielleicht." Geheimnisvoll wie immer.

  "Du willst nicht darüber reden, hab ich Recht?" - Da, schon wieder, dieses "Ihr". Abuto schüttelte verwirrt den Kopf. Seit wann betitelte man Mitschüler mit "Ihr"? Er war doch kein Kaiser oder Gott oder sowas.

    Manchmal - nicht oft, aber manchmal - fragte sich Abuto, was in seiner Birne wohl vor sich ging.

  "Du hast es erfasst." Er grinste, aber es war zur Abwechslung mal ein harmloses Grinsen. Ein Umstand, der zeigte, dass er Abuto durchaus wohlgesonnen war - bis zu einem gewissen Punkt, versteht sich.

  Abuto wollte noch etwas sagen, überlegte sogar, ob er das seltsame "Ihr", mit welchem er Kamui seit eben betiteln wollte, ansprechen soll, doch der Pinkhaarige - pardon - Salmonhaarige stand in diesem Moment auf und wandte sich zum Gehen. "Lass uns noch irgendwo hingehen. Mir ist schon wieder langweilig."

Und wenn er das sagte, meinte er für gewöhnlich, irgendwo herumlungern und wehrlose Schüler aufmischen.

  Abuto seufzte. Und das war bereits der zweite Absatz, an dessen Ende er seufzte.
 

Unterdessen, in nicht vielen Worten erklärt, standen eine Handvoll Yato vor der Gintama-High und beobachtete diese. Viele fragten sich, wieso sie das taten, aber dann fiel ihnen der Psycho mit dem augenscheinlich ewig währenden Grinsen ein, und die Frage verschwand in den ewigen Abgründen des Vergessens. Niemand wollte der Erste sein, der Kamui diese Frage stellte und bei dem Kamui sein Lächeln verlor.

  Allerdings hinderte das die Meisten nicht daran, hinter seinem Rücken abzulästern. Ihr wisst schon. Dinge wie "Der kann doch eh nichts" und "Denkt, er sähe gut aus, mit diesem dummen Grinsen", und so weiter.

    Und das wiederum hinderte Kamui nicht daran, entsprechende Personen, als er das heraus fand, zu ... na, ihr wisst schon ... "einen Kopf kürzer zu machen", wenn ihr versteht.

  Nachdem diese Warnung dann angekommen war und jeder sie verstanden hatte, lästerte niemand mehr über Kamui. Aber zumindest sich fragen, woher er kam und was er hier wollte, das traute man sich noch.

  Genauso beliebt war das Thema, ob dieses seltsame Yato-Mädchen nun in irgendeiner Art und Weise mit "dem Leader" verwandt war oder nicht. Auffallend war ja schonmal die fast identische Haarfarbe, die sich wohl nur um eine oder zwei Nuancen unterschied. Außerdem war sie eine Yato, und zumindest an ihrer Schule eine der Stärksten.

  Nähere Beschattungen zeigten dann, dass sie auch Kamuis unendlichen Appetit teilte. Allerdings schien sie weniger blutrünstig zu sein als er, was der Frage nach eventueller Verwandtschaft doch ein wenig widersprach. Sie hatte in der Zeit der Beobachtungen immerhin kein einziges Mal versucht, jemanden umzubringen, obwohl sie sich öfters mit irgendwelchen Klassenkameraden geprügelt hatte. Darunter besonders oft ein Typ mit sandbraunem Haar und roten Augen, der in seiner Art zumindest aus sicherer Entfernung betrachtet ein wenig an Kamui erinnerte.
 

Eine weitere Woche zog ins Land. Dann endlich befand Kamui, dass er nun genug über die Gintama-High wusste, und beendete die Beschattungen.

  Der nächste Schritt ging schnell über die Bühne: Waffenbeschaffung. Yato konnten mit ihren bloßen Händen Menschen in zwei Hälften reißen, daher waren Waffen prinzipiell eher unbrauchbar. Aber erstens wollte hier ja niemand Menschen in zwei Hälften zerrupfen, und zweitens machten Waffen die ganze Sache zumindest ein wenig ... handlicher.

    Und nachdem der vorletzte Schritt der Waffenbeschaffung, in Form von nagelbeschwerten Baseballschlägern, Knüppeln, Brechstangen und ähnlichem "Schlag ZU!"-Gedöns, wie bereits erwähnt schnell vonstatten ging - was einfach daran lag, dass die als Schlägerschule verrufene Unterrichtsstätte in dieser Hinsicht bereits gut ausgestattet war -, kam der Tag des "Letzten Schrittes", also der Tag, an dem die versammelte Yato-High vor den Türen der Gintama-High stand und nur auf ein Zeichen Kamuis wartete.
 

Dieser "Letzte Schritt" fand knapp eineinhalb Wochen nach den Ereignis zwischen Okita und Kagura im Krankenhaus statt.

Der Schlag kam vollkommen unvorbereitet.

  Keiner hatte damit gerechnet.

    Keiner war vorbereitet.

Und ein paar waren nicht einmal bereit, beziehungsweise dazu fähig, richtig und mit aller Stärke zu kämpfen, obwohl sie in ähnlichen Fällen doch bisher immer ganz vorne an der "Front" standen.

  Und wenn ich "ein paar" sage, dann meine ich das auch so...

Obacht vor "Bösewichten" mit bemitleidenswerter Vergangenheit!

Nein, dieses Mal gibt es kein Adjektiv, mit dem das Leben an der Schule beschrieben wird. Dieses Mal gibt es auch keine ausführliche Charaktereinführung, denn die Hauptakteure wurden bereits vorgestellt.

  Nein, dieses Mal fangen wir gleich mit der Story an, und diese beginnt mit der Woche vor dem Angriff der Yato-High...
 

Okita war bereits den fünften Tag in Folge abwesend. Auch jetzt stellte niemand Fragen, obwohl es in der Klasse doch bestimmt einige gab, die keine Ahnung hatten. Gin-chan erklärte es aber nicht, empfand es vielleicht nicht als wichtig, die Klassenkameraden aufzuklären, oder ging davon aus, dass sich sowieso keiner für den Sadisten interessierte, oder was-auch-immer.

    Und Kagura? Die war immer noch stinkig. Jeden Tag ein Stückchen mehr.

  Dabei wusste sie mittlerweile, dass es ihre Schuld gewesen war. Also, die Sache im Krankenhaus. Sie hatte sich dämlich ausgedrückt. Gin-chan hatte es ihr erklärt. Und obwohl sie beinahe ausgerastet war bei der Unterstellung, sie wäre ein Gefühlstrampel, war er ruhig geblieben und hatte ihr in einem sanften Ton erklärt, dass man so nicht mit anderen Leuten umgehen konnte.

Wenn es um sowas ging, konnte Gin-chan unheimlich erwachsen sein.

  Sie wusste also nun, dass sie sich falsch ausgedrückt hatte. So, wie sie den Satz formuliert hatte, klang es, als könne sie es gar nicht abwarten, dass diese Mitsuba endlich stirbt. Aber so war das natürlich nicht gemeint, und irgendwo musste Okita das auch wissen.

Und trotzdem war er sauer geworden.

  Und das machte wiederum Kagura sauer.

    Immerhin hätte er doch wissen müssen, dass Kagura es nicht so mit dem Satzbau hatte, dass sie es nicht so mit der korrekten Formulierung hatte, und dass sie niemals einem eher fremden Menschen so mir-nichts, dir-nichts den Tod wünschen würde. Dazu gehörten auch die Schwestern von Sadoschweinen, die sie in gewisser Form hasste.

Am meisten versetzte sie aber in Rage, dass sie nicht einmal mehr die Chance bekam, diesen "Fehler auszubügeln".

  Als sie nämlich das nächste Mal im Krankenhaus aufschlagen wollte, wurde ihr Weg bereits am Eingang von Kondo, Yamazaki und weiteren "Wir-nennen-uns-Shinsengumi-weil-das-cooler-klingt - aber-eigentlich-sind-wir-nur-die-Ordnungsaufsicht"-Mitgliedern versperrt. Auf eine Frage hin wurde ihr nur gesagt, dass es Sougos Wunsch gewesen wäre.

Er wollte sie nicht sehen. Und dafür nutzte er sogar die Ordnungsaufsicht, um dies durchzusetzen.

    "DIESER ARSCH!" Die Wand mochte man in diesem Moment nicht sein. Der Hausmeister, der das tellergroße Loch in der Wand wieder ausbessern musste, ebenfalls nicht.

Aber das war Kagura egal. Sie war so geladen, dass sie fast heulen könnte vor Wut.

  Es war so unfair. Und was er da abzog, war schon gar kein "S" mehr, sondern "A-SS-hole", Doppel-S gepaart mit einer riesigen Prise von Arschloch, und vielen anderen Schimpfwörtern mehr.
 

HATSCHI!

  "Gesundheit, Sou-chan!" Mitsuba reichte Sougo ein Taschentuch, was dieser dankbar annahm. In letzter Zeit musste er echt häufig niesen. Ob er sich eine Erkältung zugezogen hatte? Oder lästerte nur jemand verdammt oft über ihn?

  Bevor er diesen Gedanken weiterspinnen konnte, bemerkte er den Blick seiner Schwester. "Alles in bester Ordnung!", versicherte er.

  "Dann bin ich aber beruhigt", gab sie lächelnd zurück, ehe sie sich wieder ihren Snacks zuwandte.

  Der Anfall war kein besonders schlimmer gewesen. Zumindest nicht im Vergleich zu manch anderen, die sie schon hatte. Und sie war auch jetzt, einen Tag danach, wieder relativ fit, und mittlerweile könnte sie eigentlich problemlos das Krankenhaus verlassen.

  Aber die Ärzte wollten sie noch hier behalten. Sie hatten eine neue Art der Behandlung gefunden, und diese wollten sie an Mitsuba ausprobieren. Es schmeckte Sougo nicht sonderlich, dass seine über alles geliebte Schwester sprichwörtlich als Versuchskaninchen herhalten sollte. Aber es war ihre eigene Entscheidung gewesen, sich dem hinzugeben. Und die Chance, dass sie vielleicht geheilt werden könnte, ließen seine Überredungsversuche verstummen.

  Trotzdem wich er nicht von ihrer Seite. Es ging ihr zwar gut, und sie beteuerte auch stets, dass er nicht bei ihr bleiben müsse, aber sie war immerhin in einem Krankenhaus. Er wollte sie hier in dieser sterilen Umgebung einfach nicht alleine lassen.

  Nach einem kurzen Klopfen und einem "Herein" seitens Mitsuba kam Kondo herein. "Na, wie geht's uns denn heute, Mitsuba-dono?" Er sah mal wieder so aus, als würde ihm die Sonne aus dem Arsch strahlen, aber Sougo kannte den Chef mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass es heute nur eine Farce war.

  Nach einem Geplänkel gingen die beiden vor die Tür. "Das China-Girl war heute wieder da. Wir haben sie eben nach Hause geschickt."

Sougo machte sich nicht einmal die Mühe, diese Info zu verarbeiten.

  "Sie ist wirklich hartnäckig, und anscheinend sehr besorgt."

Keine Reaktion.

  "Und sie beteuert immer wieder, dass sie es nicht böse gemeint hat."

Erneut keine Reaktion. Was wollte Canada bloß von ihm?

  "Du solltest vielleicht mal mit ihr reden. Sie gibt danach bestimmt auch auf."

Die Luft war heute aber nervig. "Was ist mit Hijikata-san?", fragte Sougo - eigentlich nur, damit der Gorilla mal von was anderem sprach.

  "Der ... der hat auch heute nichts verlauten lassen. Er bleibt dem Krankenhaus fern, auch wenn man ihn angeblich öfters mal hier in der näheren Umgebung gesehen hat; und wenn ich ihm von Mitsuba-dono erzähle, wechselt er das Thema oder flüchtet."

Das verwunderte Sougo nicht im Geringsten. "Feiger Sack", murmelte er. Hijikata würde sich nie seiner Vergangenheit stellen, da war er sich sicher.

    Und genau dafür hasste Sougo ihn. Dafür, und für vieles mehr.

  Sougo wandte sich um und wollte zurück ins Zimmer. Es war alles gesagt.

  "Ah, eine Sache noch, Sougo." Dieser hielt inne. "Hm?"

"Komm wieder zur Schule. Ich werde dafür sorgen, dass deine Schwester nicht allein ist." Sougo wollte etwas erwidern, aber Kondo schnitt ihm das Wort ab. "Keine Widerrede. Das ist ein Befehl, Sougo."

Und dem Befehl eines Gori- äh, eines Shinsengumi-Kommandanten widersprach man nicht.
 

"Tja, und deshalb bin ich nun wieder da und werde wieder regelmäßig am Unterricht teilnehmen.", beendete Okita seinen Bericht.

  "Also", fing Kondo neben ihm an, "ich freu mich ja, dass du wieder da bist, aber ...

WAS ERZÄÄÄÄÄHLST DU DENN DA?! Wann hab ich mich denn ausgezogen und auf Knien darum gebettelt, dass du wieder in die Schule kommst?"

  "Na, gestern, im Krankenhaus, als -" Weiter kam er nicht, denn Kondo schrie, mit Tränen in den Augen: "Glaubt ihm nicht, er lügt, ich würde so etwas niemals tun!" Otae schnalzte daraufhin mit der Zunge, was bedeuten sollte "Wer's glaubt", und woraufhin der übliche Tumult ausbrach. Daher fiel auch niemandem auf, dass Kagura entrüstet aufsprang; mit der Absicht, Okita zur Rede zur stellen. Aber Ginpachi schüttelte nur den Kopf. Nicht jetzt, Kagura-chan, wollte er ihr vermitteln. Warte bis zur Pause. Und Kagura ließ sich widerwillig wieder zurückfallen; denn zumindest in dieser Hinsicht hatte der Silberhaarige bewiesen, dass er von etwas Ahnung zu haben schien.

  An Unterricht war bei dem Chaos-Haufen eh nicht zu denken, und die Pause ließ auch nicht lange auf sich warten. Sie trat umgehend ein. Und sofort stand Kagura vor Okita. "Oi, ich muss mit dir reden, Bastard."

  Doch wieder würdigte er sie keines Blickes. "Sprich mich nicht an, du Wurm, und entferne dich von mir - ich will nicht die selbe Luft wie du atmen."

  Nein, das ließ sich Kagura natürlich nicht gefallen. Hat auch niemand von ihr verlangt. Ihre Reaktion darauf war aber trotzdem nicht die allerhellste: Noch bevor der Spast angewidert den Kopf abwenden konnte, hatte Kagura ihm einem Kick verpasst, welcher ihn an die Rückwand des Klassenzimmers beförderte, wo er vergleichsweise wie ein Meteor einkrachte. "Verdammter Sadoyarou, verrecke!", schrie sie, ehe sie aus dem Klassenzimmer stürmte.

  Ginpachi-Sensei seufzte. "Yare yare." Zwischenmenschliche Beziehungen waren einfach nicht ihr Ding, egal welcher Art.

Und der Hausmeister weinte bestimmt schon jetzt irgendwo.
 

Tja. Ein Satz mit X: Das war wohl nix. Das ging gehörig in die Hose.

(Und nein, kein versteckter Hint auf Hosen, den König der Yato.)

  Aber das war okay. Kagura hatte eigentlich eh nicht damit gerechnet, dass er ihr zuhören würde. Er war ein Arschloch, ein Bastard, ein Spastenarsch, ein Kellerkind, ein Sadoyarou, ein Sadotard, ein S-Tard, ein Spacken, ein Emo, ein ...

    WUMMS - Und da hatte die Wand bei der Treppe eine erneute Delle. Wahrscheinlich gab sich der Hausmeister gerade irgendwo die Kugel.

  Kagura wollte sich doch nur ... entschuldigen. Sie hatte sich bisher noch nicht oft entschuldigen wollen, denn sie war kein Mensch, der oft seine eigene Schuld eingestand, selbst wenn sie eindeutig Schuld trug. Aber es war das erste Mal, dass der Wunsch danach so stark war. Und es war das erste Mal, dass sie es einfach nicht konnte, weil sie nicht durfte. Kraftlos hieb sie gegen die Wand.

Nein, sie weinte nicht. Aber sie war so sauer wie noch nie. Und das auf eine andere, schwer zu beschreibende Art und Weise. Die Aggressionen, die sie schon oft genug gegen Shinpachi oder Gin-chan gehegt hatten, waren ein Witz dagegen.

  "Verreck doch, du verdammter Sadotard! Du Arsch! KELLERKIND!"

    "Da muss ich dich leider enttäuschen, ich wohne nicht im Keller." Jeder, der ihn kannte, hätte an dieser Stelle gewusst, dass es Okita war. Der Leser wohl auch, hat er doch insgeheim bestimmt mit solch einer Wendung gerechnet oder darauf gehofft.

Silly me. Als könnte ich den Leser austricksen.

  "Halts Maul und verreck.", war ihre fast schon monotone Antwort. Solch eine Aussage war schon fast Sougo-Style, aber sie wollte nicht mit ihm reden. Nicht mehr. Es war ihr gerade eben, vor just vier Sekunden, egal geworden, ob sie sich bei ihm entschuldigen konnte oder nicht, ob er sie anhören würde oder nicht. Wer war sie, dass ihr die Meinung dieses Spackens wichtig war?

- Eben. Sie war Kagura. Und jeder, der Kagura kannte, wusste, dass es nur zwei Menschen in ihrem Leben hier auf der Erde gab, die ihr wichtig waren. Darunter fiel kein dummer Sadoprinz, der eh nichts anderes konnte als Menschen quälen. Sollte er doch zur Hölle fahren, Satan würde sich sicher über einen S-Kommandanten wie ihn freuen.

  "Weinst du?"

    "Hättest du wohl gern, König S!", gab sie motzend zurück.

  "Prinz. Zum König bin ich noch nicht aufgestiegen.", erwiderte er trocken. "Wenn du nicht weinst, kannst du dich auch umdrehen und dich mit mir unterhalten, wie es erwachsene, gesittene Menschen tun. Immerhin willst du doch schon die ganze Zeit, dass ich dir zuhöre, oder etwa nicht?"

  Aber sie drehte sich nicht um. Wieso sollte sie dem nachkommen? "Kommandier mich nicht rum, Blödmann!" Wer war er, dass er meinte, ihr Befehle erteilen zu können? "Und tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin weder erwachsen, noch bin ich gesittet; und deine Visage will ich erst recht nicht sehen. Hau ab, buddel dir ein Loch, setz dich rein und ertrink beim nächsten Regen!"

    "Oh, das ist aber nicht gerade lobend, was du da von dir sagst." Es fiel Kagura erst jetzt auf, aber er sprach wieder mit diesem immerzu gelangweilt wirkenden Tonfall, den er eigentlich seit jeher drauf hatte. Er klang nicht so sauer wie im Café oder im Krankenhaus. "Du willst mir also nicht verraten, was dein Problem ist?"

  Weil Kagura nicht wusste, was sie sagen sollte, steckte sie sich den Finger in die Nase. Was ihr Problem war? Dass er irgendwann angefangen hatte, sie zu seinem persönlichen Opfer zu machen und dementsprechend mit ihr umzugehen. Aber das hatte noch irgendwie Spaß gemacht, musste sie gestehen. Sie war einfach ein Kind, welches sich gern mit anderen Leuten zankte. Sei es nun Gin-chan, Shinpachi oder sonst jemand.

  Doch nun war er ein richtiges Charakterschwein, richtig abstoßend und ätzend. Keins der Sorte, die man mit viel Geschmacksverirrung vielleicht noch sympathisch finden konnte. Sondern so ein richtig ekliges.

  War sie vielleicht von seinem Verhalten verletzt gewesen? - Kagura kam dieser Gedanke nicht einmal. Sie war verwirrt von ihren eigenen Gefühlen und verstand von diesen noch weniger, als ein normaler Mensch mit normalen Gedankengängen es tat.

    Endlich wandte sie sich um. Aber als sie seine emotionslose, ruhige Fresse sah, kam ihr wieder das Fluchen und das Wüten und das Kotzen hoch. "Was mein Problem ist? Du bist mein Problem! Also tu mir den Gefallen und krepier, ich will dich nicht -"

  Weiter kam sie nicht. Sougo verging die Lust, ihr zuzuhören. Deshalb küsste er sie. Weil's schneller ging als ihr irgendetwas Fieses an den Kopf zu knallen, oder einfach zu gehen. War um ein Vielfaches effizienter. Er war einfach ein Sadist. Auch - oder besser gesagt vor allem - in solchen Dingen.

    Die Szenerie war zwar ziemlich kitschig, aber die Atmosphäre war weit entfernt davon, besonders romantisch zu sein. Als sie anfing, sich zu wehren, schaffte er es, mit seiner Rechten ihre Arme zu fassen zu bekommen und diese fest zu halten. Sie heulte zwar nicht, aber das machte die Sache auch nicht soo viel besser. Ihre Lippen waren kratzig. Er bemerkte, dass sie ihre fette Hornbrille nicht trug und er zum ersten Mal ihre Augenfarbe sah: Saphirblau. Außerdem schienen ihre Augen gesund genug zu sein; denn sie wirkte in diesem Moment nicht wie einer dieser Blindfische, die ohne Nasenrad nichts erkannten.

Naja. Er hatte ohnehin immer daran gezweifelt, dass sie die Brille wirklich brauchte. Dafür machte sie sie auch zu selten sauber.

  Als er endlich von ihr abließ und sie nach Luft schnaubte, setzte er ein verspätestes "Nimm Luft und sei still" hinten an. Vielleicht hatte er nie gelernt, dass man eine Warnung vor derartigen Aktionen aussprach. Es war, wie jemanden zu ohrfeigen, und ihm erst danach zu sagen: "Wenn du nicht gleich still bist, fängst du dir eine!"

  Aber natürlich brachte das nicht viel. Wie richtig eingeschätzt war Kagura kein Mensch, dem man mit bloßen Worten den Mund verbieten konnte. "Ich glaub, es hackt! W-was ... WAS FÄLLT DIR EIN?!"

    "Schnauze, oder ich küss dich erneut." Das wirkte. Warum auch immer.

Und Sougo wandte sich zum Gehen.

  Gerade, als sie aber nach Luft schnappte und ihm wohl wieder irgendwas an den Kopf werfen wollte, blieb er stehen. "Sei still und hör zu: Ich hab gerafft, was du mir die ganze Zeit sagen wolltest. Ich hab geschnallt, dass du es nicht so gemeint hast. Also lass gut sein und mach nicht so ein Drama draus. Okay?"

Er wartete erst gar nicht auf eine Antwort, sondern ging.
 

Und eine Ecke weiter kam ihm ein fremder Schüler in einer fremden Schuluniform entgegen; mit Haare in einer Farbe ähnlich der von Kagura. Aber Sougo war in Gedanken. Er musste sich erstmal fragen, seit wann sein Sadismus so weit ging, dass er sich selbst damit schadete, und woher diese Aktion eben gekommen sein mochte. Er hatte extra den Weg in die entgegengesetzte Richtung vom Klassenzimmer eingeschlagen, wollte zunächst zu den Getränkeautomaten und sich dort irgendwas Koffeinhaltiges besorgen, um sich den seltsamen Geschmack aus dem Mund zu spülen.

    Wer auch immer sagte, Küsse wären etwas wahnsinnig romantisches und wunderschön, hatte wohl noch nie probiert, das Fell eines Borstenschweins zu küssen.

  Sougo bemerkte den fremden Schüler nicht, auch nicht, als er grinsend vorbei ging. Immer wieder ging ihm die Frage durch den Kopf, ob er nun etwa zum Maso mutiert war. Wie sonst sollte man dieses Verhalten von eben erklären? Nun, sie hatte genervt, und sie zu küssen war wirklich der schnellste Weg gewesen, sie zum Schweigen zu bringen. Aber das war doch noch lange kein Grund, es deshalb auch in die Tat umzusetzen! Aus dem Fenster zu springen war immerhin auch 'n Weg, um schneller unten anzukommen, als die Treppen runter zu gehen - aber deshalb sah man doch nicht massenhaft Leute aus dem Fenster springen!

  Und am schlimmsten war die Befürchtung vor Herpes oder spröden Lippen. - Auch wenn man erwähnen musste, dass China-Girl im Endeffekt gepflegter war, als es von Weitem den Eindruck erweckt hatte.

    Lärm ertönte aus unbekannter Richtung. Langsam drehte sich Sougo um. Ob das China-Girl nun vor lauter Wut die halbe Schuleinrichtung zerstörte? Als Ordnungsaufsicht müsste er sich darum kümmern, aber er beschloss einfach, dass er heute dienstfrei hatte. Problem erkannt - Problem aus dem Weg gegangen.

  Doch der Lärm wiederholte sich, und nun mischte sich auch das spitze Geschrei einiger Mädchen darunter. Hm. Die Wahrscheinlichkeit, dass China-Girl wütete, sank. Sie war jemand, der anderen Mädchen nur in äußersten Notfällen etwas antat. Und besonders die in ihrer Klasse gehörten zu jenen, denen Kagura niemals ein Haar krümmen würde.

  Aber Sougo hatte sich eben erst kurzerhand frei genommen. Also drauf geschissen. Sollte sich doch Hijikata oder der silberne Sensei darum kümmern.

    Er kam bei den Getränkeautomaten an. Wie immer saß dort eine kleine Gruppe von Leuten: Ein blondes Mädchen, welches sofort aufsprang und Sougo bedrohte. Ein viel zu alt aussehender Kerl, den man einfach "Senpai" nannte - ungeachtet der Klasse. Ein noch älter aussehender Typ mit einer peinlichen Haartolle. Ein Typ mit Gitarrentasche und Kopfhörern. Und angeführt wurde das ganze von dem irren Psycho mit der Augenklappe. "Oh, die Shinsengumi wagt sich hierher? Hierher, wo die Kiheitai ihren Sitz hat?", fragte dieser scheinheilig.

  Matako Kijima. Henpeita Takechi-Senpai. Nizou Okada. Bansai Kawakami. Und ihr Anführer, Shinsuke Takasugi. "Oh, ich wusste gar nicht, dass ihr auch in dieser FF auftaucht.", war Sougos Reaktion darauf.

  "Wie wagst du es, mit Shinsuke-sama zu sprechen?" Die Bitch Matako erhöhte ihre Drohgebärden, aber das juckte den Braunhaarigen nicht im Geringsten. Er fixierte Takasugi; versuchte in dessem Blick zu lesen, ob die Kiheitai hinter dem Lärm steckte, der noch immer zunahm, konnte aber weder Indizien dafür, noch dagegen entdecken. "Ich hatte Durst, und der Getränkeautomat in der Haupthalle war mir zu weit entfernt.", antwortete er schließlich.

  "Soso", war Takasugis einsilbige Antwort, ehe er sich wieder zurück lehnte und an einer Dose unbekannten Getränks nippte. Sougo nahm das als Erlaubnis und trat an den Getränkeautomat heran, vor dem Bansai saß und unbeweglich Musik hörte - gefolgt von den misstrauischen Blicken Matakos und Nizous.

  Es gab einen weiteren Schlag, und nun ertönte auch von draußen Lärm. Das von Sougo gewollte Getränk krachte aus dem Automaten. Und Takasugi kicherte verrückt. "Scheint, als hätte jemand die Absicht, die Schule zu zerstören. Jemand Fremdes." Und an der Art, wie dieser irgendwie Wahnsinnige das sagte, war etwas dermaßen beunruhigend, dass Sougo kurzerhand die Dose zurück stellte, auf dem Absatz kehrt machte und den Flur zurück rannte. Der freie Tag, den er sich eh unerlaubterweise genommen hatte, war vergessen. War er vorhin nicht an jemanden vorbei gekommen, der fremd wirkte? Und wusste er nicht bereits, woher der Lärm kam?
 

"GIN-SAN!" - Und daneben einige Rufe, die "Ginpachi-Sensei" beinhalteten.

  "Oi, oi, oi." Diese Worte stammten von Gin beziehungsweise Ginpachi-Sensei, der sich den Arm hielt, während er überlegte, wie er sich aus dieser unglücklichen Situation und Position winden konnte. "Hat man dir nicht beigebracht, dass man Lehrer nicht einfach so angreift? Und kenn ich dich überhaupt?"

  Nicht gut. Das war echt nicht gut. Dieser komische Typ hatte ihn volle Kanne erwischt. Gin hatte nicht damit gerechnet, plötzlich von hinten angegriffen zu werden. Zumal außer Okita und Kagura-chan alle in der Klasse gewesen waren.

  Der Fremde lächelte unentwegt. Das hatte er auch getan, als er Gin hinterrücks angegriffen hatte, und sein Lächeln war ihm keine Sekunde lang von den Lippen gewichen. "Tut mir leid, Sensei. Ist nichts persönliches - nur Spaß am Blutvergießen." Damit sprintete er erneut los, direkt auf Gin-san zu, der mit seinem verletzten Arm eine Sekunde zu spät reagierte, eine Sekunde, die ihm gerade das Leben hätte kosten können.

- Können, wohlgemerkt. Aber erstens war Gin nicht ein Mensch, der einfach so starb, und zweitens verhinderte der Schuss aus einer Bazooka, dass Kamui den silberhaarigen Lehrer erreichte.

  Sougo bewies zum zweiten Mal an diesem Tag, dass er ein perfektes, nahezu vorhersehbares Timing hatte - die Leser wussten bestimmt, dass er nun auftauchen würde. Aber das ist okay. Etwas zu schreiben, was der Leser nicht erwartet, ist heutzutage eh unterschätzt schwierig geworden.

Und viel wichtiger ist an der Stelle auch, dass Gin nichts passiert ist. Ich meine, keiner hätte gern gesehen, dass Gin etwas zustößt, oder? - Na also.

    Sougo also kam mit dem besten Timing der Welt. "Oi, du bist spät, Sougo." Hijikata nahm die Zigarette aus dem Mund (wieso zum Teufel rauchte er im Klassenzimmer?!) ehe er sein Schwert zückte. Kondo und Yamazaki taten es ihm gleich. Als Ordnungsaufsicht war es ihre Aufgabe, diesen "Zwischenfall" aus dem Weg zu räumen. "Sorry, Fukuchou, ich hatte ... Dinge zu erledigen." Auch Sougo zog sein Schwert. Wer auch immer das war: Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit zu China-Girl. Außerdem hatte er ihm seinen ungenehmigten, freien Tag verdorben. Das allein reichte schon, um sich den Ärger des miesgelaunten Sadisten zuzuziehen.

  Doch es sollte ... etwas anders kommen als erwartet.

Die Shinsengumi machte sich gerade zum Angriff bereit, als eine Horde weiterer Yato-Schüler in der Tür erschien. "Fu...-" Doch das böse Schimpfwort fand noch nicht mal vollständig seinen Weg in die Freiheit, als auch schon klar wurde, dass das keine Verbündete von dem fremden Angreifer mit den pinken Haaren waren. Der Erstbeste, der hinter Kamui erschienen war, nutzte die Gunst der Stunde und zog diesem eins mit der Brechstange über. Blut spritzte, der pinkhaarige Dauergrinser ging immer noch lächelnd zu Boden, und Otae ließ einen spitzen Schrei los.

  Schweigen. Die Yatos waren anscheinend viel zu überrascht davon, Kamui mit nur einem Schlag niedergestreckt zu haben, während die Kampffähigen der 3-Z einfach nur ungläubig den in einer Blutlache liegenden ehemaligen Angreifer anstarrten. "H-hey, nicht dein Ernst...", stammelte der, der Kamui nieder gestreckt hatte. "Na bitte, so stark war er doch gar ni-"

  In diesem Moment ging ein Ruck durch Kamuis Körer, und kurz darauf ging seine Hand zum Hinterkopf, und drei Sekunden später kam er wieder auf die Beine. "Das war aber nicht nett.", sagte er lächelnd.

  - Und im nächsten Moment verwandelte sich dieses Lächeln in das allseits gefürchtete Grinsen, und in einer fließenden Bewegung wirbelte er herum, packte den Kopf des Angreifers, und smashte ihn gegen die Wand. "Das war aber gar nicht nett.", wiederholte er erneut, ehe er sich mit der Zunge über die blutbedeckte Hand leckte.

  "Oi, oi, oi ... Was ist das denn für'n Irrer?" Ginpachi-Sensei stand auf. Otae und Shinpachi, die sich bis eben um seinen verletzten Arm gekümmert hatten, wichen zurück. "D-du willst doch nicht etwa kämpfen, Gin-san?", kam es fast wie aus einem Mund.

  Doch der Silberhaarige lachte nur. "Nicht Gin-san - Ginpachi-Sensei, das ist mein Name."

    Im nächsten Moment brach die Hölle aus. Die Shinsengumi attackierten die Schüler mit der fremden Schuluniform. Die Yatos versuchten abwechselnd, erst die Shinsengumi und dann Kamui anzugreifen, hatten aber bei beiden Fraktionen keinen sonderlichen Erfolg. Und Kamui streckte einfach alles nieder, was ihm vor die Augen kam - darunter Kyuubei-san. Auch wenn er diese, im Gegensatz zu den Yato-Mitgliedern, mit einem vergleichsweise barmherzigen Magentritt zur Ruhe schickte.

- Wie bereits einmal erwähnt versuchte er, Frauen und Kinder zu verschonen, wenn es ging. "Was für ein netter Bursche" er doch war.

  Den Angriff von Ginpachi parierte er trotzdem ausgezeichnet - und zwar mit dem bloßen Arm. "Oh, der Samurai mit der silbernen Haarpracht - ich fühle mich geehrt, gegen dich kämpfen zu dürfen." Er lächelte wieder, jedoch musste ma ihn nur ansehen, um zu erkennen, dass er seinem Yato-Blut bereits zum Opfer gefallen war und sich kaum noch beherrschen konnte.

  "Samurai? Ehre? - Keinen Schimmer, was du laberst." Seine Worte wurden aber allein durch das verräterische Holzschwert in seiner Hand, mit dem er Kamui erneut attacktierte, Lüge gestraft. Eine schnelle Abfolge kompliziert wirkender Angriffe - nein, Ginpachi war kein Amateur, das würde man spätestens jetzt merken.

  "Ich habe gehört, dass du im Joui-Krieg gekämpft hast. - Natürlich nicht hier, sondern ... wo anders. Ich bin ein großer Fan von dir!" Und wie er lächelte, während er mühelos den Angriffen Ginpachis auswich. Als wolle er ihn verspotten!

  Eine angedeutete Finte auf Kamuis rechte Hüfte. "Wenn du mein Fan bist, wieso greifst du mich und meine Schüler dann an?" In der letzten Sekunde ließ Ginpachi allerdings das Schwert fallen, fing es mit der linken Hand auf und setzte einen Hieb gegen Kamuis linke Hüfte - mit Erfolg!

  Dieser sprang zurück und hielt sich die Seite. Etwas musste gebrochen sein, denn Ginpachi hatte nicht gerade zimperlich zugeschlagen. Aber ihm war mittlerweile längst gedämmert, was vor allem der Leser schon lange wusste: "Du gehörst zu den Yato, nicht wahr? Und diese Haarfarbe -"

  Weiter kam er nicht, denn Kamui brauchte keine Verschnaufpause. Er schien sich bereits von dem Schlag wieder erholt zu haben, und dieses Mal war es an ihm, den Lehrer mit einer komplexen Reihenfolge aus Tritten, Hieben und stellenweise gar beidem auf einmal zurück zu drängen. "Das haben Sie gut erkannt, Sensei." Er lachte dabei, als würde er gerade über einer einfachen Hausaufgabe sitzen, und nicht inmitten eines Schlachtfeldes auf jemanden eindreschen.

  Für Ginpachi wurde es langsam immer schwieriger, die Attacken des unverschämt grinsenden Jünglings abzuwehren. Da bemerkte er plötzlich einen Farbklecks, bestehend aus viel blau, rot und etwas pink, an der Tür. "Nicht, Kagu...-", rief er, aber es war bereits zu spät: Sein Gegenüber hatte sie bemerkt, und sie hatte auch ihn bemerkt.

    Es war das erste Mal nach Jahren, dass die beiden einander sahen. Aber es lag keine rührselige Wiedervereinigung in der Luft. Keine Tränen. Keine Freude.

  Plötzlich, und das kann Ginpachi sogar über die Entfernung hinweg erkennen, verwandelt sich ihr Gesicht in eine Fratze. "ANIKI?!", schrie sie, und es klang nicht besonders erfreut.

  Dieser ließ von Ginpachi ab und nutzte den Moment, um sich den Schweiß und das Blut vom Gesicht zu wischen - was es jedoch nicht besser machte, sondern die zwei Komponenten stellenweise nur verschmieren ließ. "Kagura, kleine Schwester. Schlecht siehst du aus." Und damit hatte er recht: Einer ihrer Haardutts war weg, auf der Seite hingen ihre Haare ungebändigt über ihre Schulter. Die Jogginghose war zerrissen, und das rechte Hosenbein fehlte fast komplett. Die dazu passende Weste war komplett verschwunden, und das Oberteil ihrer Seifuku-Uniform wies Kratzer und Löcher auf. Ihre Brille fehlte ebenfalls, und überdies hatte sie einige Blutspritzer im Gesicht. Es war klar zu erkennen, dass Kagura auf den Weg hierher selbst mehrere Kämpfe durchgestanden haben musste, und im Gegensatz zu den üblichen Schlägereien waren das hier richtige, wo es darum ging, sein Gegenüber so sehr zu verletzen, dass es für die nächsten Wochen nicht mehr aufstehen konnte. Zu dem eh schon ramponierten Aussehen kam dann aber bei Erblicken ihres Bruders noch eine Fratze des Hasses hinzu, welche ihr im Gesamtbild einen irren Eindruck verlieh. "VERRECKE!", schrie sie, ehe sie auf Kamui zusprang.

  "Oh, ich hab dich auch lieb, Schwesterherz", erwiderte dieser, ehe er dazu ansetzte, sich ihr zu stellen.

    Ein ekliger und grausamer Kampf entbrannte. Und von der ersten Sekunde an war klar, dass Kagura verlieren würde. Denn sie war keine "Kämpferin", keine "Killerin", die dem Blut ihres Volkes gänzlich nachgab.

  Sie schrie bei jedem Angriff, schrie bei jedem seiner Angriffe - vor Wut, teilweise vor Schmerzen, vor Trauer. Irgendwo tief in sich drinnen fragte sie sich, wieso es soweit gekommen war. Wieso er ihren gemeinsamen Vater hatte angreifen müssen. Wieso dieser wegen Kamui seinen Arm verloren hatte. Wieso sie beide die Familie verlassen hatten. Und wieso sie nun gegeneinander kämpfen mussten. Sie waren doch so fern von ihrer ursprünglichen Welt, hier hätte alles so friedlich sein können. Stattdessen standen sie in diesem Klassenzimmer, in dem Gin-chan normalerweise völlig unnötigen und schwachsinnigen Unterricht abhielt, und kämpften gegeneinander. Der eine, weil er seine Schwester für ihre Schwäche verabscheute, und weil sie ein Hindernis darstellte. Und die andere, weil sie ihren Bruder für seine Schwäche dem Yato-Blut gegenüber hasste.

  Das Blut pochte in Kaguras Ohren. Sie hörte kaum noch, was um sie herum passierte. Dabei wusste sie nicht, ob das mit dem Schlag zusammen lag, den sie vorhin auf die Birne bekommen hatte. Sie merkte aber auch, dass ihre Sinne immer weiter schwanden.

  "Wieso kämpfst du dagegen an? Lass deinen Instinkten freien Lauf, und du wirst dich besser fühlen." Obwohl sie gerade gegeneinander kämpften und Kagura ihre gesamte Kraft in die Tritte und Schläge, die sie austeilte, steckte, schaffte es ihr Bruder noch, mit diesem lächelnden und fast schon warmen Tonfall zu reden. Dummerweise klang seine Stimme so hypnotisierend, so...

  - NEIN! Das durfte nicht geschehen! Sie hatte gesehen, wozu das Yato-Blut führen konnte. Hatte gesehen, wie aufgrund dessen ihre Familie auseinander gebrochen war. Hatte gesehen, wie ihr Vater auch vor Kagura Angst bekam - Angst, sie könnte genauso werden wie ihr Bruder.

  Deshalb hatte sie sich geschworen, niemals die Kontrolle zu verlieren.

  "Doch diese Kontrolle macht dich schwach", sagte Kamui da, als könne er ihre Gedanken lesen.

  Sie schrie. Er lachte. Lachte sie aus. Und sie schrie noch mehr, und dann ...

    ... - ging etwas in ihr kaputt. Es. Die Blockade. Das, was sie bisher davor bewahrt hatte, dem Yato-Blut zu erlegen. Dabei gab es dafür nicht einmal einen Grund. Es war nicht die Angst, Shinpachi zu verlieren. Es war auch nicht die Angst, sonst jemanden zu verlieren.

  Nein, es war ... - Es war einfach Kamuis irres Gelächter, dass sie innerlich bersten ließ.

    Sie schrie erneut, und dieses Mal so laut, dass alle sich im Klassenraum befindliche Personen das, was sie gerade taten, unterbrachen und erschrocken zu ihr starrten. Sie bemerkte es nicht. Holte nur aus. Schlug. Und traf.

  Und Kamui sah den Schlag kommen, unterschätzte aber die Wucht dahinter; erkannte zu spät, dass er ihm das Gebiss zerstrümmern konnte und hob den Arm. Der Arm nahm dem Schlag ein wenig an Wucht, aber es reichte immer noch, um ihn im hohen Bogen davon zu schleudern. Noch im Flug spürte er, dass der Knochen im Arm mindestens zwei Brüche davon getragen hatte, an Stellen, die nur unweit auseinander lagen.

  Doch der am Boden liegende Kamui besänftigte Kagura, die vollkommen von Sinnen war, nicht. Wo sie früher spätestens jetzt aufgehört hätte, stachelte sie der Anblick ihres Bruders, der am Boden lag und zur Abwechslung mal sichtlich Schmerzen erlitt, nur noch an, weiter zu machen. Sie wollte ihn zerstören. Komplett.

  Sie verstand nicht, dass sie ihm trotz allem haushoch unterlegen war. Und hatte er bisher nur vorgehabt, ihr richtig böse weh zu tun, so war er nun bereit, sie zu töten. Plötzlich machte ihm der Kampf Spaß, denn Kagura hatte ein interessantes Potenzial gezeigt. Es würde ihm eine Freude bereiten, ihr beim Ausatmen ihres letzten Atemzugs beizuwohnen!

  In dem Moment, wo sie über ihm war, sprang Kamui auf, war in einer blitzschnellen Bewegung über sie, und beförderte sie mit einem Kick zu Boden. Dort angekommen trat er immer wieder auf sie ein, dabei eine wahnsinnige Lache von sich gebend. "Meintest du echt, du könntest mich umbringen, Schwesterherz?"

    Der Schuss einer Bazooka sollte den Kampf der beiden, der wahrscheinlich mit dem Tod oder zumindest einem ähnlich schlimmen Schicksal seitens Kaguras ausgegangen wäre, beenden. "Oi, was seid ihr für missratene Geschwister." Sich dessen bewusst, dass er sich damit nun die Aufmerksamkeit dieses kranken Grinsekerls zuzog, seufzte Sougo übertrieben und zuckte mit den Schultern. "Aber wundert mich nicht, dass sie so einen Dreckscharakter hat, bei so einem Bruder."

  Kamuis "harmloses" Lächeln kehrte dorthin zurück, wo es bis zu Kaguras Berserker-Aktion gewesen war, und schien dort festzuwachsen. "Misch dich nicht ein - das ist ein Streit unter Geschwistern." Er drehte sich um und wollte sich wieder Kagura widmen, aber dann fiel ihm Abuto ein. Jepp, Abuto. Urplötzlich. Abuto hatte es mal abgelehnt, jemanden "kalt" zu machen, und das danach damit begründet, dass er seinem eigenem Blute nichts antun könne. Außerdem "wäre es doch schade, so junges Potenzial zu verschwenden, in dem man es tötet. Viel schöner ist es doch zu warten, bis daraus ein potenzieller Gegner geworden ist und ihn erst dann zu crashen." - Tja, oder irgendsowas in der Art, so recht erinnern konnte sich Kamui nicht mehr.

  Er zuckte mit den Schultern, dann wandte er sich um - gerade rechtzeitig, um den Schwertangriff von Sougo zu parieren. "Magst du sie, oder wieso beschützt du sie?", fragte er mit realer Neugier in der Stimme.

  "Sei nicht albern, Aniki-san. Ich will nur keine Leichen in dem Klassenzimmer, wo wir demnächst wieder unterrichtet werden sollen. Außerdem" - eine blitzschnelle Schlagabfolge mit dem Schwert, ehe Kamui dessen Klinge an seiner Kehle gewahrte - "missfällt es mir als Ordnungsaufsicht irgendwie, wenn Fremde unsere Schüler aufmischen."

  Plötzlich kam jemand ins Klassenzimmer gestürmt. Das an sich war jetzt noch kein Grund, um diesem Ereignis Aufmerksamkeit zu schenken. Aber derjenige brüllte laut ein "Mein erster Auftritt in dieser Fanfiction!", und hatte zudem ein riesiges, weißes ... Enten-Etwas bei sich, was eine Bombe im Flur hinterließ, die kurz darauf detonierte und einige Yatos, die dort draußen verharrte, weil im Klassenzimmer kein Platz mehr war, zu Boden warf.

    Leider war die Explosion dieser Bombe so gewaltig, dass Elizabeth, das weiße Bettlacken-Entchen und zudem Zuras "Haustier", davon weggeschleudert wurde. "Sie" landete gegen Zura, welcher gerade zu seiner Catchphrase "Zura janai, Katsura da! (*)" gegen die Autorin, die es gewagt hatte, ihn mit "Zura" einzuführen, ansetzte, riss ihn mit sich mit und ...

  - im nächsten Moment sah man die beiden aus dem Fenster fallen. Leb wohl, Zura, und mögest du in Frieden ruhen.

    Als hätte es diesen Zwischenfall nie gegeben, ging Sougo wieder dazu über, China-Boy anzustarren. "So, darf ich dich nun hierfür foltern? Mir kommt da etwas mit Kerker, Ketten, verkehrt herum an einem Kreuz in den Sinn. Interessiert?" Seine Miene wandelte sich kein Stück, als Kamui lachend zurück sprang und meinte, eher würde er sterben, als sich von ihm foltern zu lassen. Allerdings hatte Sougo auch nicht vor, den Yato einfach so davon kommen zu lassen.

  Abuto kam in den Raum gestolpert. Weniger aufmerksamsgeil als zuvor Zura aka Katsura, und daher auch weniger bemerkt. Aber Kamui bemerkte seine rechte Hand und sprang zurück. "Wir sollten uns zurück ziehen, Boss."

  Kamui überlegte kurz. "Ich denke, du hast Recht." Keine Frage nach dem Warum. Abuto erklärte es aber trotzdem: "Nicht alle sind dir in den Rücken gefallen, aber die wenigen, die am ursprünglichen Plan festgehalten haben, wurden von einer Gruppe namens Kiheitai nieder gemacht. Unter ihnen war jemand, den du wahrscheinlich als "Samurai" bezeichnen würdest. Er war unvergleichlich stark. ... - Naja, eigentlich hat er gar nichts getan, außer zuzuschauen, wie seine Leute die Arbeit verrichteten. Aber seine Ausstrahlung war stark, und unter seiner Führung war -"

  "Abuto?" Kamui lächelte wieder, wie fast die ganze Zeit, aber es hatte sich ein gefährlicher Ton in seine Stimme geschlichen. Abuto sagte nichts mehr. Er verstand auch ohne Worte - nicht immer, aber immer öfters.

    Kamui wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Klassenzimmer zu. Die für ihn namenlosen Leute hier mit Namen beschriftet: Hijikata hatte einen wahren Berg an "Leichen" - welche keine waren, keine Sorge - um sich versammelt. Kondo und Yamazaki kämpften ebenfalls verbissen, wenn auch mit weniger offensichtlichen Erfolg - um sie herum lagen nur wenige. Okita hatte das Schwert sinken lassen. Ein fataler Fehler, sollte man meinen, aber Kamui hatte bereits erkannt, dass es bei den Reflexen dieses Teufelskerls kein Problem darstellte, sich kurz zu entspannen. Shinpachi, Otae, Kyubei und Sa-chan hatten das Klassenzimmer verlassen. - Halt, nein, Shinpachi war wieder da und kümmerte sich um den Verband an Ginpachis Arm. Dieser hatte sich nach Kamuis Angriff mit diversen anderen Schlägern rumprügeln dürfen. Und Kagura lag hinter Kamui und war offensichtlich bewusstlos - sonst wäre sie ihm wohl schon längst an den Hals gegangen.

  Die letzten Kämpfe gingen gerade zu Ende, und dann wandten sich alle Blicke zu dem pinkhaarigen Yato. Dieser lachte. "Meine Damen und Herren, Herr Lehrer - ich verabschiede mich. War äußerst nett, Eure Bekanntschaft gemacht zu haben!" Und an Ginpachi gewandt rief er: "Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Herr Samurai!" Dann machten er und Abuto kehrt, und Stille trat ein.

    Keiner sagte was. Aber warum auch? Was hätte man schon sagen sollen?

  Hijikata trat ans Fenster, um einen Blick zu erhaschen. Draußen sah es wie auf einem wahren Schlachtfeld aus: Überall lagen teilweise zuckende, teilweise regungslose Körper herum. Keiner von den feindlich gesinnten Schülern stand noch auf den Beinen. Die einzigen, die noch standen, war die Gruppe der Kiheitai. "Scheint, als wären sie dieses Mal auf unserer Seite gewesen." Keiner erwiderte was darauf. Aber jedem schien klar zu sein, dass sie diese Schlacht wohl ohne die Kiheitai verloren hätten.
 

Zurück an der vielmehr menschenleeren Yato-High leckte Kamui sich sprichwörtlich die Wunden.

  "Ganz schön dreist, mir einfach in den Rücken zu fallen." Er lächelte, aber es bedarf keines Kenners um zu erahnen, dass er in Wahrheit ganz miese Laune hatte.

  Abuto seufzte. Er hatte eh kein gutes Gefühl bei der Sache gehabt. Aber dies jetzt zu sagen, wäre wie Salz in eine offene Wunde zu streuen - nur weniger hilfreich.

    "Aber...", fing er an und ließ sich rücklings niederfallen, "... das ist okay. Ich hab dafür etwas anderes interessantes entdeckt. Ich freu mich darauf, meinen nächsten Plan in die Tat umzusetzen."

  Was? Von diesen lebensmüden Plänen gab es noch mehr? - Abuto war so klug, das nur zu denken. Laut sagte er: "Und der wäre?"

  Kamui lächelte nur geheimnisvoll. "Wenn ich dir das jetzt schon verraten würde, würde das doch gar keinen Spaß mehr machen."
 

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"Zura janai, Katsura da!" (*)

= "Nicht Zura, sondern Katsura." Manche Catchphrases lassen sich unmöglich in eine andere Sprache übersetzen, ohne dass der Witz verloren geht.

Aber Katsura-Fans wussten eh bereits, was der Satz bedeutet, vermute ich mal.

Sowas wie ein "Happy End" gibt es nicht. Es gibt nur das Ende der Sendezeit!

"Oh Gott, Sou-chan! Wie siehst du denn aus?"

- Nein, die Autorin hat Mitsuba nicht vergessen. Und um das zu beweisen, ist ihr nun ein ganzer Abschnitt gewidmet!

  Sougo war direkt nach der "Schlacht" an der Schule hergekommen, um zu sehen, ob alles okay war. War es auch. Hier war alles friedlich geblieben. "Du ... du weißt doch, dass ich ein Teil der Shinsengumi bin, Schwester." Nicht zu erwähnen, dass der Name irreführend war. "Wir hatten eine Auseinandersetzung mit einer anderen Schule." Auf ihre Frage hin, ob er sehr verletzt war, schüttelte er den Kopf. "So leicht verletzt man mich schon nicht, Schwester."

  "U-und ... was ist mit Toshirou-san?" Diese Frage kam ihr nur zögernd über die Lippen.

  Sougo hätte gern geantwortet, dass er den am liebsten über den Jordan geschickt hätte; dort, wo er hingehörte. Doch das konnte er seiner Schwester gegenüber nicht sagen. Und obwohl sie wusste, wie sehr er das Thema hasste, hatte sie es angesprochen.

Trotzdem.

  "Keine Ahnung. Tut mir leid, Schwester."

Er wollte nicht über den feigen Sack reden. Nicht mit ihr.
 

Soviel dazu, dass Mitsuba 'n ganzer Abschnitt gewidmet sei. ... Sorry dafür.
 

Shinpachi räusperte sich. Sein erster, eigener Auftritt in dieser FF, der mehr als nur ein paar Sätze beinhaltete. Das durfte er nicht verpatzen.

Jedoch...

  "KANN MIR DAS JEMAND MAL ERLÄREN?!" Als er nur verständnislose Blicke erntete, räusperte er sich erneut und zwang sich zur Ruhe. "Der Angriff der Yato-High ist jetzt vier Tage her, oder? Also, vier Tage, und heute ist der fünfte Tag seit dem Angriff, nicht wahr? Eine Woche also, ja?" Als er allgemeines, zustimmendes Gemurmel erntete, nickte er zufrieden. "Stimmt also. Okay. Dann frage ich mich jedoch:

  WARUM IST HIER ALLES WIEDER BEIM ALTEN?!" Und meinte damit die Schule, die so aussah, als wäre nie etwas passiert. Keine Explosionsspuren auf dem Flur, keine kaputten Tische, ja selbst die Löcher an der Stelle, wo Kagura die Wand massakriert hatte - all das war verschwunden. Es sah alles normal aus.

  Ginpachi-Sensei räusperte sich. Er hatte das Gefühl, nun wäre ein guter Zeitpunkt, um die Wahrheit zu verkünden. "Weißt du, unser Hausmeister ist Sailor Moon, und mit der Macht der Liebe hat er alles wieder geheilt."

  "KEIN MENSCH WÜRDE DAS GLAUBEN!"

  Ginpachi kratzte sich nur am Hinterkopf. Er fand die Erklärung einleuchtend. Auch wenn er nicht einmal wusste, wer eigentlich dieser geheimnisvolle "Hausmeister" war.

  Und damit endete Shinpachis Solo-Auftritt. Keine tiefgründigen Gedanken. Keine dramatischen Action-Szenen. Nur das übliche Geschrei, das man von ihn kennt.

    Kagura ging es am Allerwertesten vorbei. Shinpachi war eh immer der, dem solche Dinge auffielen und der versuchte, Normalität in die Show zu bringen - mit zweifelhaftem Erfolg.

    Nein, Kagura gingen andere Dinge im Kopf herum. Zum Beispiel Okita, der heute fehlte.

  Kagura hatte nicht mehr mitbekommen, was passiert war; denn unter Kamuis Trittlawine hatte sie irgendwann das Bewusstsein verloren. Aber später hatte man ihr erzählt, Okita habe sie unter Einsatz seines Lebens beschützt.

  Natürlich glaubte Kagura das nicht. Der war kein Mensch, der sein Leben für jemand anderes opferte. Aber vielleicht ... war zumindest ein Körnchen Wahrheit darin enthalten. War doch schön daran zu glauben.

  Dazu kam der ... Kuss des Sado-Prinzen, zu dem Kagura in dieser FF noch keinen Gedanken verlauten lassen konnte, weil der Auftritt von ihrem Bruder die Szene gestört hatte.

    Also, er hatte sie geküsst. Und darüber musste sich Kagura nun Gedanken machen, denn wie es sich für diese Art von Storys gehört, trägt ein solcher Kuss ja maßgeblich an der Entwicklung des Gefühls namens "Liebe" bei.

  Aber warum? Wieso hatte er das getan? Empfand er vielleicht auch was für sie, oder bereitete es ihm einfach nur eine sadistische Freude, sie zu quälen? - Wie auch immer sie auf den letzten Gedanken kam, der war ja gar nicht einleuchtend oder so.

  Und wieso hatte sie sich nicht wehren können? Sie war immerhin eine Yato, es hätte ihr also ein Leichtes sein sollen, ihn mit einem einfachen Kick in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Aber sie hatte es nicht getan, hatte es sogar irgendwann zugelassen.

Sie seufzte, während sie gedankenverloren nach draußen starrte. Wenn das kein eindeutiges Zeichen war.
 

"... und überhaupt... Oi, hörst du mir eigentlich zu, Kagura-chan?"

  Langsam wandte das pinkhaarige Mädchen den Kopf. Nein, sie hatte absolut nicht zugehört, war total in Gedanken versunken gewesen. "Nicht die Bohne", gab sie lahm zurück.

  Shinpachi seufzte. Das ging bereits seit dem Angriff so. - Naja, eigentlich schon vorher, aber seit dieser hinterhältigen Attacke war es besonders schlimm geworden. "Geht es um deinen Bruder?"

  "Was?" Kagura starrte ihn wie einen Fremden an. "Meinen Bruder?"

Pause.

  "Warte, ich hab einen Bruder?"

"KAGURA-CHAN!" Typischer Schreianfall © by Shinpachi.

  Kagura schüttelte den Kopf. "Nein, den Idioten von einem Aniki hatte ich eigentlich bis eben wieder komplett verdrängt gehabt. Es ist ... was anderes."

  "Sag aber jetzt bitte nicht, dass du in Okita-san verliebt bist." Ein Scherz. Shinpachi ging bereits in Deckung, denn er wusste, dass ihn dieser Scherz teuer zu stehen kommen würde. Aber das war es ihm wert, wenn es das Mädchen damit wieder aufheiterte.

    Doch der Tritt, der Schlag, irgendwas, was Shinpachi weh tun würde, blieb aus. Kagura seufzte nur, während sie weiter gedankenverloren in den Himmel starrte.

  "NICHT DEIN ERNST, KAGURA-CHAAAAAN!"

So, und weil Shinpachi zuviel schreit, gibt es nun einen Szenenwechsel.
 

Ja, man könnte fast meinen, Kagura wäre verliebt. Wie sonst konnte man erklären, dass sie ständig an den S-Lord denken musste, an seine bestialische Fratze, seine emotionslose, unerotische Stimme, seinen verdammten Sadismus beziehungsweise Sarkasmus ... und so weiter.

Dass er heute nicht da gewesen war, lastete ihr daher besonders schwer auf dem Gemüt.

  Doch wie sollte sie in Zukunft mit ihm und ihren eigenen Gefühlen umgehen? Sicher war, dass es niemals wieder wie vorher sein würde. Sie könnten nicht einfach mehr das "Sado-Gespann" sein wie bisher. Er würde sie nicht mehr quälen können, ohne, dass sie dabei mehr empfand. Und sie würde ihn nicht mehr verprügeln können, ohne all ihre Liebe in die Schläge zu stecken.

  Vielleicht sage ich es ihm einfach, ging es ihr durch den Kopf. Wie sollte es sonst weiter gehen? Sie hatte das Gefühl, bald zu platzen, wenn sie nicht mit jemandem darüber sprach.

  Nein. Besser nicht. Erstmal mit Leuten darüber reden, die mehr Erfahrung auf dem Gebiet hatten als sie. Sie wollte immerhin keinen unverbesserlichen Fehler begehen.
 

"Soso, du bist also nun verliebt, Kagura-chan? Und das Objekt deiner Liebe ist dieser Okita-san von der Shinsengumi, hm?"

  Die beiden saßen im Zimmer des Vertrauenslehrers. Otae schenkte Kagura eine Tasse grünen Tee ein. Diese nickte. "Glaube schon."

  Sie seufzte. "Ich hab immer gehofft, dass du dich mal verlieben würdest, und dann etwas ruhiger werden würdest, aber das kommt dann doch etwas plötzlich. Und dann noch dieser kleine Satansbraten von der Shinsengumi. Wieso so plötzlich?"

Wenn Kagura das wüsste. Aber sie konnte ja nicht in sich hinein schauen, und wenn sie ihre Gefühle nach dem "Wieso?" fragte, bekam sie auch keine Antwort.

  "Und was wirst du nun tun?"

Schulterzucken seitens Kagura. "Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht hier.", gab sie pampig zurück.

  "Aber aber, sei nicht so. Wir werden gemeinsam eine Lösung finden."

Schweigen. Was sollte Kagura dazu schon sagen? Dann kam ihr jedoch eine Frage in den Sinn: "Bist du eigentlich verliebt, Boss?" Ja, sie nannte Otae gerne Boss. Eigentlich "Boss-Sister", aber ich will ja nicht noch mehr mit Japan-Lingu um mich werfen, deshalb einfach nur "Boss".

  Otae errötete. Dann begann sie, verlegen zu stammeln: "Oh du... nein, nein. Bin ich nicht."

"Also doch verliebt." Sehr romantisch, mit dem Finger in der Nase. Hachja, Kagura war in diesen Dingen ja ein solches Glanzstück.

  Otae wollte etwas erwidern; wollte versichern, dass es in ihrem Leben absolut niemanden gab, der ihr Herz erobert hatte und so weiter, als von draußen Kondos Stimme herein wehte. Sie erbleichte.

    Und dann wollte Kagura noch etwas sagen, aber sie brach ab, als von draußen kurz darauf auch die Stimme von Okita zu hören war.
 

"Sougo! Du bist wieder in der Schule, wunderbar!" Kondo ließ es sich nicht nehmen, es über den gesamten Flur zu schreien.

  Sougo hielt sich nur die Hände auf die Ohren. "Zu laut, Gori-sa- ich meine Kondo-san."

  "Wolltest du gerade Gori-san sagen? Du wolltest Gori-san sagen, gib's zu! Wieso bezeichnet mich hier jeder als -" Er wurde von einem lauten Piepton unterbrochen. Ein Piepton, welcher keine andere Ursache hatte als jene, Kondo-san zu unterbrechen.

  "Oi, Sougo." Hijikata erschien hinter Sougo wie dorthin teleportiert. Ein Indiz dafür, dass er nun total OoC werden würde? "Ich weiß nicht, was Sache ist, aber ich warn dich lieber: Gib acht vor dem China-Girl."

  "Oh ja, stimmt." Kondo-san stellte sein Gejammer ein. "Scheint, als hättest du ihr den Kopf verdreht."

    Sougo wollte stumm verneinen; wollte erwidern, dass das ausgemachter Schwachsinn war, wollte erwähnen, dass sie ihn doch eh nur umbringen wollte. Aber dann fiel ihm der Kuss ein. Dieser schreckliche, unromantische, dumme Kuss.

Und er schwieg. Es gab nichts zu sagen.

  Wie auf Kommando kam in dem Moment China-Girl aus dem Zimmer des Vertrauenslehrer. TIMINGUUUH.

  Doch statt ihn mit einem Tritt oder zumindest etwas, was ähnlich schmerzvoll war, zu begrüßen, starrte sie nur Sougo an und Sougo starrte zurück.

And she looks at him.

And he looks at her.

And she looks at him.

And he looks at her.

Und. So. Weiter.

  Und dann wurde sie rot. Und wandte den Blick ab. Einfach so. Ohne Grund.

    Hijikata spuckte seine Zigarette aus, und dazu ein wenig Blut in der Farbe von Mayonnaise, während in seinem Kopf die BGM "Mayonnaise Kitchen" abspielte. ÜBERHAUPT NICHT AUFFÄLLIG!, schrien seine Gedanken.

  Dann begann Kagura mit den Füßen zu scharren. WIESO SCHARRT SIE NUN MIT DEN FÜßEN?!

  Als Nächstes murmelte sie ein "Es ist nicht so, als würde ich die selbe Luft atmen wie du oder so." UND WARUM NUN DIESE WANNABE TSUNDERE REAKTION?!

    Und dann fiel der Autorin auf, dass Hijikata in solchen Szenen kein besserer Kommentator war als Shinpachi. Er hatte zwar die angenehmere Stimme, aber da dies hier kein Anime, sondern nur eine Fanfiction war, sah sein Geschrei schlussendlich genauso aus wie das von Shinpachi: In Capslock. Und da Leser es nicht so gern haben, wenn sie dauernd mit Capslock erschlagen werden, beschloss die Autorin an diesem Punkt, dass ... es Zeit für eine Werbung wurde.
 

Ein rothaariges Mädchen mit einem gewaltigen Vorbau und langen, zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren, rennt im Bikini über einen Strand.

Das Meer glitzert im Licht der untergehenden Sonne. Sie hinterlässt Fußspuren im Sand.

- Kamerawechsel -

Man sieht sie vom Horizont aus auf die Kamera zurennen.

Vor der Kamera bleibt sie stehen und beugt sich hinunter, damit man ihr Gesicht sieht. Sie hat eine Totenkopfspange am Pony und goldene Augen. Außerdem lässt diese Haltung ihren Vorbau noch gewaltiger erscheinen.

Dann ruft sie "Gurren-Coke - es gibt keine bessere!" und hält eine Dose TT-Gurren-Coke in die Kamera.
 

Ende.
 

Und nun zurück zum Eingemachten:
 

Sougo war im Geräteraum der Turnhalle.

Warum er da war, wusste er nicht. Aber es war egal. Es war okay, hier zu sein, ohne zu wissen, wieso. Wirklich. Es würde schon irgendeinen Sinn ergeben. Und wenn dieser Sinn noch so abgrundtief unsinnig war. Besser ein sinnloser Sinn, als gar kein Sinn.

  Plötzlich wusste er, dass er nicht mehr alleine war. Und er musste sich auch nicht umdrehen, um zu wissen, wer da in der Tür stand. "Was willst du?"

  "Mit dir reden", antwortete die weibliche Stimme. Sie betrat den Geräteraum und schloss die Tür hinter sich. Dunkelheit flutete den Raum. Sougos Augen brauchten eine Weile, bis sie sich an das Dämmerlicht gewöhnten.

  "Ich weiß. Aber ich muss dich leider enttäuschen. Aus uns wird nichts." Das war hart. Das wusste Sougo. Aber es ging nun einmal nicht anders. Ein Sadist zu sein war etwas anderes als ... das. Hier ging es um mehr als nur seinen persönlichen Spaß.

  "Was? Ich verstehe nicht." Aber ihre Stimme stockte, als ob sie die Worte Lüge strafen wollte.

  "Du verstehst sehr wohl. Zwischen dir und mir, das ... das wird nichts. Ich steh auf hübsche Frauen. Bishoujos. Mit einem "Nice Body", wenn du verstehst." Aber er wusste, dass er ihr Unrecht tat. Sie war ja erst 14; auch wenn sie in der selben Stufe waren, und hässlich war sie auch nicht. Im Gegenteil: Als er sie am Tag des Angriffs geküsst hatte, war ihm aufgefallen, dass sie eigentlich doch ganz hübsch war. Die Hornbrille trug sie wohl nur zum Scherz. Die unordentlich wirkenden Haare sahen aus der Nähe betrachtet verdammt zart und wohlgepflegt aus. Ihre Pausbäckchen wirkten eigentlich knuffig. Und ihre blauen Augen waren das schönste, was er je gesehen hatte.

  "Ehm ... mir ist sowas von egal, auf welche Frauen du stehst." Ihre Stimmlage nahm fast schon den rauen Ton an, mit dem sie immer sprach. Er seufzte. Gehörte sie zu der Fraktion von Mädchen, die es selbst beim 100. Korb weiter probierten; in der wahnwitzigen Hoffnung, dass es vielleicht beim 101. Mal klappen würde?

  "Und überhaupt weiß ich gar nicht, was du von mir willst. Was laberst du?" Und nun versucht sie, die Toughe zu spielen. Die Tsundere. "E-es ist nicht so, wie du denkst - ich e-e-empfinde gar nichts für dich, o-okay?!"

  Er wagte es, sich umzudrehen.

    Und dann setzte er seine Sadistenfratze auf. "Spiel nicht die Unschuldige. Die FF ist gleich zu Ende, und am Ende einer solchen Story kommt das Liebesgeständnis der Heldin, die sich im Laufe der Geschichte in den Helden verliebt hat.

Da die FF etwas kurz geworden ist, kommt das für den Leser vielleicht etwas überraschend, aber Pech gehabt, und du hattest eh schon so viele OoC-Momente hinter dir in diesen fünf Kapiteln, dass es darauf jetzt auch nicht mehr ankommt. Und Happy End ist gleich Happy End.

  Also zieh's jetzt nicht so ewig in die Länge, sondern sag einfach "Ich liebe dich" oder sowas in der Art. Das wird mich dann so sehr berühren, dass mein Herz einen plötzlichen Gefühlswandel durchmacht, ich dich in die Arme schließen werde, wenn du weinend wegrennen willst, dann küss ich dich, und dann kann es heißen:

'Ende gut, alles gut.'

    Verstanden? Okay? Gut, dann zurück auf die Plätze, und wieder die dramatische BGM von eben. Ihr wisst schon, dieses Stück, "Omae no Daiji na Renchuu Nara Iru daro Omae no Naka ni" - immerhin geb ich ihr ja erstmal eine Abfuhr, deshalb muss die BGM traurig sein. Und dämmert das Licht noch etwas, damit man mein Gesicht nicht sieht. Und -"

    Plötzlich brach Kagura in schallendes Gelächter aus. Es fing eigentlich schon schon mit "Lol" an, als Sougo seine Wall of Text angefangen hatte, ging dann über in dieses laute, ausspuckende Gelächter, mit dem man die Sahara bewässern könnte, und das Schlussstadium erreichte es, als Kagura im wahrsten Sinne des Wortes "Rofl" betrieb: Sie war irgendwann umgekippt und rollte sich auf dem Boden hin und her, konnte das Lachen aber selbst da noch nicht einstellen.

  "Ehm ... Staff? Alles okay bei der?" Doch der Staff blieb still. Sougo hatte für einen Moment vergessen, dass das eine Fanfiction war.

  Irgendwann kam Kagura wieder auf die Beine. So nach ... zehn Minuten oder so. "Boah eh, selten so gelacht!", gab sie schnaufend von sich. Sie hatte Bauchweh.

  Dann wandte sie sich an Sougo. "Ich bin eigentlich hergekommen um dir Folgendes auszurichten: Sadaharu hat vor den Eingang der Shinsengumi gekackt, und ich bin zu faul, es wegzumachen." Dummer Blick. Die eine Hand kratzte obligatorisch den Hinterkopf. Ein Finger der anderen Hand in die Nase.

- Perfekt, Kagura. So sehen wahre Sieger aus.

  Sougo fiel nicht auf, wie perfekt Kagura sich gerade in Szene setzte. Er war zu beschäftigt damit, seine Kinnlade wieder einzusammeln. "B-bitte ... bitte was?" Er versuchte, seine emotionslose Stimme zu wahren, aber den leicht hysterischen Ton darin konnte er nicht ganz verbergen.

  "Du hast schon richtig gehört, Sadoyarou." Und weggeschnippt, der Popel. Finger ging trotzdem nochmal in die Nase, vielleicht war da ja noch was zu holen.

  Dann stahl sich aber ein fettes Grinsen auf ihr Gesicht. "Och, sag bloß du dachtest, ich wollte dir meine Liebe gestehen. Nicht dein Ernst!

  Doch, dein Ernst?! Du dachtest das wirklich?!

    HA. Wie kommst du nur auf so einen Schwachsinn? Ich, und in dich verliebt, PAH!"

  "A-aber ... dieses ganze Chapter ... dein Geseufze, deine Gespräche mit den anderen Charas, deine Gedanken, das..."

    Und das Grinsen wurde breiter. Und noch bevor Kagura es aussprach, dämmerte es dem Sadisten. "War alles gespielt. Von vorne bis nach hinten. Um den Lesern ihre wohlverdiente Show zu liefern und um ihre Erwartungen zu erfüllen." Und um dir eins auszuwischen. Letzteres sagte sie zwar nicht, aber sie dachte es. Sougo war sich dem zu 100% sicher!

  "Bäääh, du bist voll drauf reingefallen. Dabei hättest du doch wissen müssen, dass das nur gespielt war. Und deine eigenen Gedanken eben, häh? Wenn du nicht wusstest, dass ich das alles inszeniert habe, waren die dann -"

  Kagura reagierte eine Sekunde zu spät. Aber das reichte Sougo aus, um sie quasi an die Tür des Geräteraums festzunageln. Und noch ehe sie die Worte "Verreck doch, du saudummer Sadist" ausspucken konnte, küsste er sie erneut.

Einfach, weil sie ihm gehörig auf den Arsch ging.
 

Und Kagura musste damit leben.

- Oder auch nicht.
 

ENDE.

- Beziehungsweise, eigentlich nicht, denn das Leben hat ja kein "Ende", es sei denn, man stirbt.

Wobei man dieses Ende nun auch mit dem Tod irgendeines Chars gleichsetzen könnte. Zum Beispiel Sougo, in dessen Inneren nun bestimmt wieder irgendwas gestorben ist, oder Kagura, die ja vielleicht doch nicht damit leben kann, oder Hijikata, der offscreen eines qualvollen Mayonnaise-Todes gestorben ist, oder Yamazaki, der... ... - Moment, wieso liest das hier keiner mehr?

Hallo?

HALLO?!

Ignoriert doch nicht einfach eure Autorin, die das hier mit viel Trol... ich meine Liebe geschrieben hat!

... Hallo? ... H-h-h-hallo? Ist das nun Episode 47 und ich bin in einem "Kanashibari" gefangen, oder was?

OI, SO HÖRT MICH DOCH.

...

Okay, ich geb's auf. Ich lass euch in Ruhe. Und ich schreib nie wieder was für euch.

Werdet schon sehen, was ihr davon habt.

Pah.

PAH.

...

+schnief+
 

Oh.

Moment. Wenn das hier keiner mehr liest, ist das jetzt der perfekte Zeitpunkt für eine letzte Troll-Attacke. +trollface.jpg+

Es gibt da nämlich noch eine wichtige Sache, die erwähnt werden muss.

Das letzte I-Tüpfelchen, sozusagen.

Dafür ist es aber besser, wenn wir wieder in den typischen "Uuuuh, du liest eine FF / einen Roman!"-Schreibstil gehen.

Also:
 

Elizabeth-Sensei stand vor "ihrer" Klasse. Dann hob "sie" ein Schild hoch. Auf dem Schild stand:

"Wir haben einen neuen Schüler.

- Komm bitte rein."

  Aber da man von vor der Tür aus schlecht sehen konnte, was Elizabeth-Sensei auf dem Schild stehen hatte, musste "sie" schlussendlich selbst zur Tür und den neuen Schüler hinein lassen.

Auf dem nächsten Schild stand:

"Das hier ist Kamui. Er ist von der Yato-High hierher gewechselt.

Seid nett zu ihm."

Und in ganz klein stand darunter:

"Es könnte euch sonst teuer zu stehen kommen."

  Takasugi sah gelangweilt auf.

    Und Kamui lächelte wie immer. "Freut mich, euch kennen zu lernen. Auf dass wir viel Spaß miteinander haben werden!", rief er vergnügt.

Und irgendwo, in einer der andere 3. Klassen der Gintama-High, seufzte just in diesem Moment Abuto. Na, das kann ja heiter werden.
 


 

ZA ENDO(U).



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)
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Von:  MitsuruSenpaii
2012-06-12T11:18:51+00:00 12.06.2012 13:18
Also erstmal: VIELEN VIELEN VIELEN LIEBEN DANK für diesen Kommentar und dafür, dass du die FF bis zum Ende durchgelesen hast, Fufuzaki!
Es würde mich wahnsinnig freuen, wenn du und auch abgemeldet und alle anderen, die das hier lesen, auch beim Bonus-Chapter hierzu namens "Nach dem Essen 'n Spaziergang zu machen ist schlecht für den Kreislauf!" und bei meiner nächsten FF namens "Die Wurzel aus "Leck mich am Arsch" bedeutet in Wahrheit "Vielleicht"!" wieder mit von der Partie wären. :D

So, davon ab~
Freut mich, wenn das Ende auch wirklich so reingehauen hat, wie ich es mir erhofft habe. xD" Und eigentlich dachte ich schon, das ist SO offensichtlich gespielt, dass es auffallen muss, aber wenn nicht, ist mir das auch Recht. /D
Oh, apropo Kagura & Chap. 2 - nun, da die FF abgeschlossen ist, kann ich es ja sagen: Kagura hat bereits von Anfang an mehr geschauspielert, als es zunächst den Anschein hatte. /D Die 4th-Wall Witze wurden zwar immer mehr, aber dass Kagura da schon übertriebenes Drama aufsetzt um die Leser zu fesseln war von Anfang an geplant.
Hab's nur nich in der FF erwähnt, weil ich den Lesern nicht immer potenzielle Punkte für einen Kommentar vorweg nehmen will, denn die Erfahrung hat gezeigt: Je mehr man vorab schon alle Fragen beantwortet, desto geringer die Leserbeteiligung!
( Wenn es aufgefallen ist: Ich hab z.B. auch nicht erwähnt, was in diesem Universum mit Ungyou ist - obwohl er ja erwähnt wurde. ;) +pfeif+ )

Versprechen kann ich für das Extra und die kommende FF folgendes: Ginpachi-Sensei wird wieder auftauchen, und mit ihm jemand ganz besonderes; Okita wird seltsame Dinge tun, sich darüber wundern und sich dafür verfluchen; Kagura wird extrem OoC werden, aber dafür wird es Gründe geben; die Mauer wird so übel durchbrochen wie noch nie; und Yamazaki wird keinen Auftritt bekommen.

Lalalala. :D"
Danke für's Aufmerksam machen, das ist mir natürlich bewusst! XD""
Ich meinte irgendwas anderes, hab mich dann aber im Eifer des Gefechts verschrieben, und nun weiß ich eh nicht mehr, was ich da ursprünglich hatte stehen haben wollen. Also weg, muss nicht sein.
Von:  MitsuruSenpaii
2012-05-28T09:20:32+00:00 28.05.2012 11:20
So, dann antworte ich mal wieder für jeden, der danach eventuell kommt, auf das "Wichtigste" per Kommentar. :D

Also erstmal danke an euch beide für euer Lob!
Ich hatte wirklich ein paar Bedenken nach dem Chap, denn ich les sie zwar am laufenden Band, hab aber selbst noch nie eine Kampfszene beschrieben, die länger als 4 Zeilen war. Demnach hatte ich die Sorge, dass es mir nicht so liegt oder ich dafür eigentlich nicht geeignet wäre.
Da ich aber für meinen Berufswunsch auch Kampfszenen schreiben können sollte, werden weitere in Zukunft folgen. Die werden dann vielleicht nicht immer so gut werden wie diese, denn ich hab bereits bemerkt, dass mir da noch viel Übung und Routine fehlt, um abwechslungsreiche und interessante Kämpfe darzustellen, aber nur Übung macht den Meister. :D

Gut, dann @ Fufu:
Freut mich, dass ich dich erwischt habe. * _ *
Das war mal wieder so eine Schlüsselszene, die von Anfang an geplant war - daher freut es mich umso mehr, wenn sie trotzdem nicht vorhersehbar wirkte, sondern genauso abrupt, wie sie für die Charas kam!
Genauso Okitas Timing. XD Ich musste da an mich denken, und wie ich eine Zeile vorher gesagt hätte "Wetten, gleich kommt Okita?", nur um mich selbst dann mit einem "Mitsu wusste es" belohnen zu können. 8D
Freut mich auch hier total, wenn der Effekt eingeschlagen ist - auch wenn mich das zugleich ein wenig verwundert.

Was Kamui betrifft freut es mich natürlich ungemein, wenn ich ihn getroffen habe. Kamui macht mir stellenweise sogar mehr Spaß zu beschreiben als Sougo, einfach weil er so eine gespaltene Persönlichkeit hat und ich sowas total liebe!
Kagura macht mir btw auch Spaß zu beschreiben, aber meistens wäre es für die FF kontraproduktiv, es aus ihrer Sicht zu beschreiben, da sie ja nicht die klassische Heldin ist, die eine solche Geschichte für normal brauchen würde.
Und zu Okita muss ich eh nichts sagen, er geht mir ein kleines bisschen schwieriger von der Hand als Kamui, aber das bedeutet im Endeffekt nichts, denn trotzdem krieg ich ihn fast aus dem Schlaf hin. Sich in den Sadisten hinein zu versetzen fällt mir also nicht wirklich schwer. 8D

Und @ abgemeldet:
Dann danke ich dir für den Kommentar, über den ich mich riesig gefreut habe!
Da ihr beiden meine bisher einzigen Leser sind und ich in naher Zukunft nicht mit mehreren rechne, bin ich natürlich besonders auf eure Kommentare angewiesen, denn nur so kann ich eventuelle Fehler oder Kritikpunkte ausmerzen und beim nächsten Mal dem vorbeugen.
Also, keep the good work up, ich freue mich tierisch über euren Support, aber auch über Kritik! >D

Ich hab bei dem Chap getrollt? Weiß gar nicht was du meinst. °3°~
DU KANNST DIESE SZENE AUCH BEIM NAMEN NENNEN! XD Ich dachte erst, du meinst irgendeine Random-Szene mit den beiden, weil das Schlüsselwort fehlt. /D~
Das hab ich leider nicht so ganz in Twitter mitbekommen. D:
UND WIESO IST MEIN KOPP NUN FÜR DIESE SZENE KRANK?! Nani? Naaaani? Geht es Ihnen gut, Hijikata-san? Sie reden wirr.
D:

Tja, ich steh zwar auf Kamui x Kagura oder auf rein geschwisterliche Love zwischen den beiden, aber ich hab nie behauptet, dass ich es nicht mag, wenn sie sich bis auf's Blut bekämpfen. Ich liebe diese Dramatik zwischen den beiden einfach, boah eh. All those Feels.
Danke. xDD Gut, wenn man mir nicht anmerkt, dass mir Kamui sogar noch ein Ticken besser von der Hand geht, aber ja, Okita ist halt die gaile Sau und so. XD

Und was Ginpachi und Katsura betrifft: Ich bau die beiden halt ein, wenn es passt. Ginpachi wird in der nächsten FF wieder einen größeren Auftritt haben, Katsura allerdings nicht, denn so ein gelungener Coup kann man schlecht 'n zweites Mal bringen, und Katsura ist ja nicht in der 3-Nen Z-Gumi, zumindest nicht in dieser FF~. D:

Gibt es eigentlich noch Wünsche bezüglich Chars, die ich mal mit einbauen könnte? Nicht, dass ich es versprechen kann, aber ich kann ja mal drauf achten.
Von: abgemeldet
2012-05-27T21:32:35+00:00 27.05.2012 23:32
AAAAAAAAAAALSO ~ nun kommt endlich der langersehnte Kommi! W0HOOO!

Lange musstest du warten, huh? /D" Boar, nimms mir nicht übel aber wie rund 95% der reizenden User-chans bin ich auch einfach knallhart KOMMIFAUL. Nur selten finde ich die nötige Motivation zu schreiben und das auch dann wenn ich wirklich gerade "geistig" fiitter bin (das klingt so LÄCHERLICH aber es ist so. Ich habe meine geistigen Hochphasen D< [s]einmal im Schaltjahr[/s])
Wie dem auch sei, schreibe ich nun SO GUT es geht deinen Kommi. Denn meine Schreiblust hat nichts mit der Qualität deiner FF zu tun, um es nochmal zu erwähnen D:

Okay, zuersteinmal die Frage:

Warum?

Warum musste ich so eine Achterbahn der Gefühle während des Lesens durchmachen? Voll mit herzerwärmenden Momenten, lustigen Gageinlagen und TROLL (wie bei jeder Geisterbahnfahrt, wo du du ganz am Schluss ge"UGA-BUGAH"t wirst D"<)
Das war stellenweise so heftig ich meine....DIESE "SZENE" MIT KAGURA & OKITA - ABER HALLO!
Du hast das auch sicherlich in Twitter mitbekommen. Ich war fertig. Fertig mit allem. Mit den Nerven. VORALLEM mit den Nerven.
Das hate "Death-Game-Arc"-Potential und ich fühlte mich so Hijikata weil ich mir iwo nicht sicher war...WAS IN DEINEN KRANKEN KOPP VORSICH GEHT AAAH - ich war jederzeit bereit aber das war...ABER HALLO.
(ja und ich spreche ainzig und allein von der OkiKagu-Szene D//:<)

ALL HAIL KAMUI!!!
Besser geht's nicht!! Ich habe sooo gefeiert als dann der Showdown eingeleitet wurde. >*D
Und ich finde, dass du gut Actionszenen beschreiben kannst ò 3 o Ich hatte jedenfalls klar alles vor Auge und war daher mehr als zufrieden mit dem was ich bisher gelesen habe.
Irgendwo hatte ich auch MITLEID (ja aber richtig gemeintes Mitleid!) mit Kagura gehabt weil Kamui sie ja ÜBELST massakriert hat D"=< Where's the Geschwisterlove die ich auf gut 90% aller Fanarts sehe? WAS SOLL DAS?
Aber super dass du es so am Original gelassen hast. Alles wirkte sehr "InCharacter" und daher hatte ich auch großen Spaß daran gehabt, es zu lesen. >:3
Und auch hier kann ich das auch bestätigen : OKITA LIEGT DIR AM BESTEN! >"D (Obligatorische M-Opfer Mayonträne gooooo~)
Und ich bin ein großer Fan von deinen Ginpachi-Sensei! T//A//T Meine Mundwinkeln wandern da besonders nach oben wenn ich seinen Namen lese >/D
UND FUCK KATSURA! XDDDDDD ICH HABE WIRKLICH TRÄNEN GELACHT! Ich weiß nicht aber das war wieder sooooo Gintama, mann! Und ich will auch mal iwann von ihn ange"zura-janai"t werden. >;//1
Aber Nunz bekommt seine Rolle als Katsura eh mehr als gut hin >xD Du brauchst nur "ZURA" aus dem Fenster zu schreien und er "zura-janai"t dich an >xD Das gefällt mir total!
Okay ansontsen kann ich nichts weiter hinzufügen außer: TOP!
Im Moment ist dir die FF wirklich mehr als nur gut gelungen! Alle Achtung! >:3
Von:  Fufu
2012-05-19T17:16:32+00:00 19.05.2012 19:16
BESTES!! Okay, an das Action-Romance-Kapitel vom letzten Mal mit sehr viel Breaking 4th Wall kommt es nicht ran, aber... allein der HausmeisterXD
Oder eben die 4th Wall-Witze, die hier von allen Kapiteln, wie ich finde am besten waren! Ich weiß jetzt gerade kein Beispiel und hab auch keine Lust nachzugucken... Auch wenn ich es im Endeffekt wohl doch tun werde... Und weil ich das auch getan hab, ein Beispiel... DIE WERBUNG!! Das war so... NEIN! Okay, es war nicht nein, es war einfach nur genialXD Who's that? Oh, it's Yoko <-- meine Gedanken~
Und... "Blut in der Farbe von Mayonnaise"... "Mayonnaise Kitchen als BGM"... Und diese Tsundere-Reaktion von Kagura...

Und Mitsu, ich liebe dich für dieses Ende, ganz ganz ganz ganz doll! Besser gings nichtXD Da war Kagura im ganzen Kapitel so OoC und alles deutete darauf hin... okay "darauf hindeuten" ist hier etwas untertrieben... , dass es zu einem Kitsch-Ende kommt. Ich mein Okita im Geräteraum, Kagura auch, dieses Setting, perfekt für die anstehende Liebeserklärung und dann BAM, GETROLLT!
Okitas Monolog über den gewöhnlichen Ablauf so einer FF und seine Anweisungen wegen BGM und Lichteinstellungen und... ach, so herrlichXD
Und dann Kagura wieder voll In Character, wie wir sie alle lieben, mit dummen Gesichtsausdruck in der Nase popelnd und sich mit einer sehr unweiblichen Lache über Okita lustig machendXD
Der Kuss am Ende auch perfekt, genauso unromantisch und mit genauso wenig Liebe wie der erste! Und Kagura muss damit leben - oder auch nicht. DIESES ZITAT WIRD MICH ÜBERALL FERTIG MACHEN! ÜBERALL!!

Dann... als wäre dieser sinnlose Kommentar nicht schon lang genug... kommt noch das After-Ende und WIE ZUM TEUFEL WÄRE ICH... WÄRE YAMAZAKI GESTORBEN?!! Hijikata erleidet einen Mayo-Tod, Kagura lebt damit eben doch nicht, Okitas Innereien hassen ihn und WIE STIRBT YAMAZAKI?! DU HAST MIR GENAU AN DER INTERESSANTESTEN STELLE VORGEWORFEN, ICH WÜRDE NICHT WEITERLESEN!! GIBS ZU, DU HATTEST NUR KEINE IDEE FÜR MEINEN... SEINEN TOD!!
Und wieso Troll? Wieso ist der letzte Absatz ein Troll? oO Ich mein KAMUI!! <3<3 Das war echt noch so ein I-Tüpfelchen~
Und ich kann jetzt mit gutem Gewissen sagen, dass ich die FF toll fand. Kapitel 2 war das einzige, was mir nicht soo gut gefallen hat, aber die anderen haben mich wortwörtlich vom Hocker (okay, wortwörtlich wäre Stuhl richtig) gerissen^o^
Also, wenn du erlaubst, ich hab alles gesagt und... Achja, eins noch:

Ich weiß nicht, ob du das bei Twitter gelesen hast oder ka, deswegen hier nochmal: Otae benutzt glaub nicht sowas wie "Yare Yare" °x° Otae spricht eigentlich immer sehr weiblich und "Yare Yare" wird soweit ich weiß nur von Männern benutzt... Schlag mich, wenn ich Unrecht hab, aber da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher °_°"
Von:  MitsuruSenpaii
2012-05-19T11:30:34+00:00 19.05.2012 13:30
Okay, dann kurz zum Wichtigsten @ Fufu:
> Aber... sind die Yatos nicht in Gintama halb ausgestorben, weil die sich alle gegenseitig umbringen? oO Hast du das vergessen oder extra so gemacht, weils ja eh ein Paralleluniversum ist?

Eben, es ist ja ein AU, und da in diesem keine Menschen sterben +hust+, gibt es natürlich noch genügend Yatos. XD
Außerdem musste ich halt an BE-BOP Kamui-kun mit der Klasse voll von dem einen Typen denken, dessen Namen ich bereits wieder vergessen habe. xD"

> Dass du Abuto so fertig gemacht hast, ging ja aber wohl mal gar nicht ;___; Armer "älterer" Kerl, jetzt hast du der ganzen Öffentlichkeit verraten, dass er 8mal sitzen geblieben ist... Ich fühle mit ihm...

Genial, wie sich eure Meinungen unterscheiden. xD
Aber ich hab Abuto doch lieb. Das weiß er irgendwo in seinem Herzen bestimmt - auch, wenn ich ihn einen alten Mann nenne. 8D"

& abgemeldet:
> Hehe, yoah ich musst auch direkt an Kamui denken, als ich die Überschrift zu dem Titel las. Zudem war ich auch überrascht weil ich mit seinem Auftauchen erstmal garnicht gerechnet habe. |D" (Anfangs dachte ich wirklich, es wäre eine KaguSougo-FF ;u;")

War klar, dass der Titel es verraten würde, aber naja.
Zumindest ist mir aber die Überraschung geglückt, dass er ÜBERHAUPT vorkommt, denn ich hab es extra so aussehen lassen, als wäre es eine OkiKagu-FF. Kamui war aber schon von Anfang an geplant, und auch die Ereignisse aus dem nächsten Chap waren von Anfang an geplant. :3

Und keine FF mit oder über Kamui ohne den Titel "Was für ein netter Bursche!" Wenn er den Titel einsetzt, wirkt er noch freundlicher und kindergerechter - der Traum einer jeden Großmutter!
Allerdings steigen auch seine Verschlagenheitswerte um einiges, und wenn er aus diesem Mode in den Berseker-Mode geht, sterben doppelt so viele Menschen wie sonst - auch Frauen und Kinder.
Hat also seine Nachteile, dieser Titel.
[/Random-Stuss]

Und danke erneut für eure Kommis, sie machen mich so glücklich wie ein neues Spielzeug und geben mir die Kraft, meine nächste Story zu schreiben!
[/Kitsch]
Von: abgemeldet
2012-05-19T11:20:00+00:00 19.05.2012 13:20
Okay, dieses Kommi wird nun wirklich kein Roman.

Hehe, yoah ich musst auch direkt an Kamui denken, als ich die Überschrift zu dem Titel las. Zudem war ich auch überrascht weil ich mit seinem Auftauchen erstmal garnicht gerechnet habe. |D" (Anfangs dachte ich wirklich, es wäre eine KaguSougo-FF ;u;")
Jedenfalls ging auch diesemal das Lesen wie geschmiert. Vorallem als du die Yato High beschrieben hattest, musste ich direkt an die Schule von Beelzebub denken. xD (Was du sicherlich aus meinen Reaktionen von Twitter lesen konntest) und IIIYES : NETTER BURSCHE AHEAD! Meine Mundwinkel wandern jedes mal nach oben wenn ich nur diesen Namen lese!
Außerdem finde ich es mehr als "sympatsisch" wie sehr du Abuto miteingebaut hast und wie "gut" er mit Kamui interagiert. Das kommt dem Original wirklich sehr Nahe und vorallem SAUGEIL finde ich, wie gut du seine Reaktionen auf Kamui's Mimiken beschreibst. Nicht selten bekam ich dezent Gänsehaut als der nette Bursche ihn Kamui-mäsßig anlächelte. Nichts desto trotz hast du auch Kamui super getroffen. Vorallem seine ungebendigte Fressattacken sind Dinge die ich an Mr. Nice Guy so liebe =//u//= und daher hatte ich ich auch Freude ihn dabei "zuzulesen". xD
Der Humor war zwar zwar etwas weniger vertreten als in den beiden Kapitel davor, jedoch waren diese äußerst witzig wenn sie dann kamen. >3
Mein absoluter Lieblingspart war demnach:
"Während Abuto sich kurz auf die Toilette verzog, um über das eben über ihn Geschriebene zu weinen, stopfte sich Kamui wieder Unmengen an Nahrungsmitteln in den Mund. Man konnte froh sein, dass das eine Comedy-FF war, sonst müsste man erklären, woher Kamui das ganze Geld nahm, um seinen unmenschlichen Hunger zu stillen. Eine Frage, deren Antwort ich mir nicht einmal aus den Fingern zu saugen wagen würde."
"Breaking the fourth wall" - du hast es drauf! >:3
Sprache bzw. Wortwahl fand ich hier hervorragend und kann da auch überhaubt nichts aussetzen. =u=
Ich brenne schon zu erfahren, wie es weitergeht und wie genau das Zusammentreffen der beiden Geschwister aussehen wird!
ICH LIEBE DIESE FF! >///U<9
Von:  Fufu
2012-05-18T12:55:29+00:00 18.05.2012 14:55
OMG, WO SOLL ICH ANFANGEN?!!!
EHRLICH, MITSU! Dieses Chap ist definitiv das BESTE bisher der FF! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... Erst diese leichte Pairing-Action zwischen Okita und Kagura und HELL, DIESER KUSS MANN!! Du hast mich damit eiskalt erwischt! Auch, dass Okita überhaupt im richtigen Augenblick da aufgetaucht ist. Es war eigentlich offensichtlich und im Normalfall hätte ich es natürlich gewusst (genau wie später, als er genau im richtigen Augenblick beim Klassenzimmer ist), aber iwie ist das komplett an mir vorbeigegangenXD Aber mann, dieser Kuss ey... Und die Reaktionen! BEIDE Reaktionen!! Wobei ich Okitas noch besser fand, dieser Unglaube, was er gerade getan hat und der Vergleich mit dem Aus-dem-Fenster-springenXD Außerdem sowieso wie vorhin bei Twitter schon... Diese Sache mit der Kiheitai "Ich wusste gar nicht, dass ihr auch in dieser FF auftaucht" oder was das nochmal war, ich hatte sonen Lachflash... Kamui sowieso! Ey, PERFEKT getroffen! Noch besser als in Chap 3! + halt noch Action, das ist sowieso immer 5fach Pluspunkt! Und auch da wieder "Du warst im Joui-Krieg beteiligt! Nicht hier natürlich, sondern... woanders..." Lachflash pur zum ZweitenXD Bei Action-Szenen in FFs bin ich oft kritisch, weil ich die halt extrem gern mag und wenn die nicht interessant geschrieben sind... Meh... Aber das hier lies sich echt schon fast wie im Manga lesen! Glaub einmal (vllt auch zweimal) war ich kurz draußen, aber das war, weil ich rechts und links verwechselt hab und mir die Szene zweimal im Kopf abspielen musste... Sprich meine eigene SchuldXD Kaguras Ausraster, der Kampf von ihr gegen Kamui, ihre Rettung durch Okita, genial. Katsuras spontaner vollkommen unvorhergesehener Auftritt, NOCH genialer! Übelst genial! Ich dachte erst, wer kommt denn jetzt, wer kam denn noch nicht vor und dann DAS! + "Zura janai, Katsura da!" Ich weiß ich eigne mir gerade voll deinen Wortschatz an, aber ICH HAB SO GEFEIERT, EY!!! Und dann isser wieder wegXD Ich konnte nicht mehr, taucht er da einfach spontan auf, sagt an, dass er da ist, tut nichts und wird dann aus dem Fenster geschleudertXD
Dann ist ja auch fast schon Schluss....
Aber echt, dieses Chap kann ich ca so beschreiben: Lachen, Aww, Lachen, nfiawnrowrnewk*____*, BOAH IST DAS GEIL!!, LACHFLASH PUR! und Was? Es ist schon vorbei?! TAT
Soviel zu meiner nichts als konstruktiven Kritik. WANT NEXT CHAPTER!
Von:  Fufu
2012-05-18T05:47:26+00:00 18.05.2012 07:47
Ein Wort: KAMUI!!!! *q*
Allein als ich den Titel des Chaps schon gelesen hab, war ich hin und weg, weil klar war, um wen es gehen würdeXD
Ich fands lustig, dass Kamui von der Harusame High auf die Yato High gewechselt ist... Warum wohlXDXD
Aber dass es ne ganze Schule voller Yatos gibt, alter Schwede, denen will ich nicht über den Weg laufenXD Aber... sind die Yatos nicht in Gintama halb ausgestorben, weil die sich alle gegenseitig umbringen? oO Hast du das vergessen oder extra so gemacht, weils ja eh ein Paralleluniversum ist?
Dass du Abuto so fertig gemacht hast, ging ja aber wohl mal gar nicht ;___; Armer "älterer" Kerl, jetzt hast du der ganzen Öffentlichkeit verraten, dass er 8mal sitzen geblieben ist... Ich fühle mit ihm...
Und ich rede gerade nur Scheiße, weil ich gerade erst aufgestanden bin und mit meinen Gedanken sowieso iwie voll woanders un ich weiß eh nicht, was ich schreiben sollXD Hab diesmal iwie nix auszusetzen, die guten Punkte hab ich schon beim ersten Kapitel geschrieben (4th Wall-Witze) und... achja, eins noch! Du hast Kamui gut getroffen!
Ansonsten negativ dieses Chap iwie... nichts... nichts, woran ich mich gerade erinnern würde zumindest...
Von:  MitsuruSenpaii
2012-05-17T13:34:21+00:00 17.05.2012 15:34
Leute, ihr müsst mir keine Romane als Kommentar schreiben - weniger ist manchmal mehr, und es kommt auf den Inhalt an. xD

Also, wieder das Wichtigste per Kommentar, alles andere dann eventuell per ENS:

@ Kagura: Naja, wie gesagt. Ich hätte das besser beschreiben können, wenn ich der FF mehr als nur 5 Chapters gegeben hätte. Aber ich hatte für sie nunmal nur dieses eine Chapter, und musste in dem gleichzeitig auch die Story voran treiben.
Ist im Nachinein vielleicht etwas unglücklich, aber ich wollte halt dieses Mal auch nicht zu viel schreiben.
Lieber etwas weniger, aber dafür knackiger.

> Es ist zwar eine Gintama FF und vulgäre Slangs gehören da zum Alltag aber gerade in dieser etwas ernsteren Thematik wie in die Mitsuba-Probematik, finde ich, dass du durchaus auch harmlosere Adjektive benutzen könntest :3 Statt pissig wäre also auch "wütend" durchaus in Ordnung.

Ich verstehe, was du damit sagen willst, aber ... ich hab es schon etwas ausgebessert. xD Und es herrscht dort nunmal ein rauer Ton, den ich nicht zu verschönigen vermochte. Und er ist halt nicht einfach nur "wütend", sondern pissig. Pissig ist hier eine höhere Form des Wütend-seins. ( Oder so. +hust+ )
Hey, Spast ist meine Lieblingsbetitelung für den Arsch, lass mich. /D - Nee, ist irgendwie echt nicht so einfach, ständig neue Beschimpfungen zu finden. In der Hinsicht bin ich halt nicht so ideenreich wie du. :/

> JA UND MACH HIJIKATA NICHT ZU ARG DUMM! D:< (Und das sag ich auch nicht aus Prinzip! Denn der Kerl hat auch einiges mehr drauf als nur ein Todesfeind von Okita zu sein!)

Das hörst du jetzt vielleicht nicht gern, aber Hijikata ist hier kein MC, er ist nur ein "unwichtiger" Nebenchar.
Und da ich die FF nunmal aus der Sicht von Personen schreiben, die keine hohe Meinung über Hijikata haben, wird er halt dumm gemacht.
Also dichte mir da keinen persönlichen Groll an, du solltest doch selbst wissen, wie toll ich Hijikata finde. Aber ich kann ja schlecht Okita oder Kagura plötzlich voll die tolle Meinung von ihm haben lassen, wenn er hier nicht einmal eine wichtige Rolle spielt und es kein Stück zum Voranschreiten der FF beitragen würde.
Nun verstanden? :x

Danke also für deinen Kommentar, und alles weitere dann per ENS.
( Ich antworte auf solche Dinge per Kommentar, damit eventuelle weitere Leser das dann lesen können und die selben Sachen nicht nochmal fragen. xD )
Von: abgemeldet
2012-05-17T13:22:38+00:00 17.05.2012 15:22
Ich sag schonmal vorab, dass der Kommentar nicht länger als der letzte wird. |D
Aber schau mal wie fleißig ich dir Feeback schreibe. Yipp Yipp!

Okay, zuersteinmal finde ich es gut, wie du Kagura größtenteils beschreiben hast. Das kommt dem Original sehr Nahe und hatte auch an den ein oder anderen Stellen sehr oft schmunzeln müssen. xD

Nichts desto trotz hab ich doch etwas zu kritiesieren.
Wie Fufu bereits erwähnt hatte, sind Kagura's Schuldgefühle zumindest umittelbar nach dem Vorfall doch zu übertrieben.
Meiner Meinung nach, hätte ich sie noch ein wenig "sorgloser" gemacht. Die Erkentniss dass sie am Tod eines Menschen schuldig sein könnte, hätte ich demnach etwas später eingebaut. (z.B als sie bemerkte, dass Okita nicht mehr zur Schule erschien) Aber das war lediglich der einzige Punkt bei dem ich Schwierigkeiten hatte, ihre Gefühle nachzuvvollziehen. Ansonsten hast du sie auch gut getroffen. Ja und vorallem Okita's Verhalten + Perspektive sind hervorragend. :3 Vorallem seine Beziehung zwischen seiner Schwester hast du sehr gut hinbekommen.

Ah und noch etwas! Achte ein bisschen auf deine Wortwahl |D" Mir ist aufgefallen, dass du gerne Wörter wie "Spast" und (vorallem!!) "pissig" sehr oft benutzt. Ich würde es besser finden, wenn du wenigere vulgäre Wörter anwenden würdest. Es ist zwar eine Gintama FF und vulgäre Slangs gehören da zum Alltag aber gerade in dieser etwas ernsteren Thematik wie in die Mitsuba-Probematik, finde ich, dass du durchaus auch harmlosere Adjektive benutzen könntest :3 Statt pissig wäre also auch "wütend" durchaus in Ordnung.

Nichts desto trotz finde ich die Geschichte super. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht und ob Okita doch merkt, dass Kagura ein Mensch(?) mit Gefühlen (?xD) ist und in wie fern sich ihre "Beziehung" sich entwickelt.
Darüber hinaus freue ich mich auch auf weitere "Wandausbrüche" und viel Ginpachi-Sensei. Behalte diesen Sinn für Humor weil der passt perfekt zu Gintama.

JA UND MACH HIJIKATA NICHT ZU ARG DUMM! D:< (Und das sag ich auch nicht aus Prinzip! Denn der Kerl hat auch einiges mehr drauf als nur ein Todesfeind von Okita zu sein!)

Okay, ich glaube ich habe es doch geschafft, mehr zu schreiben. xDDD Ich hoffe du kannst was mit meiner Kritik anfangen.
Immerhin macht es mir wirklich SEHR VIEL SPASS diese FF zu lesen und daher bin ich sehr dzu bemüht, dich da in jedem Belangen zu verbessern und zu motivieren. >:3



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