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Gedichtesammlung

deutsch
von

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des Nachts

es ist dunkel, es ist nacht,

sie fürchtet sich, hätt nie gedacht,

was sie einst gesehen habe,

dunkle welten, dunkle gabe.

ein schwarzes ritual,

es war grausam, war brutal
 

hoffte das sie friedlich schlief,

als man ihren namen rief
 

sah einen dolch vor ihr'm gesicht,

ihr atem stand, ihr herz schlug nicht
 

mädchen komm zu uns und dann,

sehen wir dich einmal an
 

hatte eine böse gabe,

war das ende aller tage
 

hatte hoffnung das sie schlief,

als man ihren namen rief
 

mädchen komm zu uns und dann,

wenden wir die waffe an
 

blick uns eisern ins gesicht,

dachten schon du hörst uns nicht
 

sie war standhaft, eisern, still,

bis sie ihre schmerzen schrill,

durch die tiefe senke rief,

der dolch saß fest, die wunde tief
 

tief in ihrem reinen leib,

erfuhr sie kälte, erfuhr sie neid
 

geopfert wurde sie brutal,

bei diesem dunklen ritual



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Isamenot
2009-03-16T11:11:59+00:00 16.03.2009 12:11
So, dann wollen wir uns mal das nächste Gedicht ansehen.
Ähnlich wie bei Sonnentod muss ich sagen, dass es mir gefallen hat. Und es erinnert mich schon wieder an ein mythologisches Thema: Polyxena (irgendwie musste ich dann beim Lesen an sie denken. Da sie nun keine so bekannte Figur ist, geb ich dir mal kurz einen Abriss ihrer Geschichte:
Sie war eine der Töchter von Priamus und Hekuba/Hekabe von Troja und eine der Überlebenden. Nachdem die Stadt eingenommen und geplündert worden war, wurden die Frauen als Sklaven nach Griechenland verschleppt, so auch Hekuba und Polyxena, eines ihrer beiden noch lebenden Kinder [die anderen sind alle während des Krieges gestorben und am Ende waren sie alle tot]. Je nach Version hatten die Schiffe schon abgelegt oder lagen noch vor Troja, auf jeden Fall war Achilles Geist noch immer beleidigt und forderte ein Versöhnungsopfer und was wäre da besser gewesen als eine Jungfrau aus königlichem Blute. Deswegen habe die Griechen sie zum Grab des Achilles gebracht, wo sie von dessen Sohn geopfert wurde. Und nach der Darstellung in Ovids Metamorphosen ertrug sie das „mannhaft“ und ehrenvoll, was auch in deiner Darstellung anklingt.)

Insgesamt hältst du dich mit Beschreibungen zurück, was dem Gedicht eine gewisse Zeitlosigkeit verleiht. Es könnte nach meiner Assoziation sowohl in der griechischen Antike spielen, aber auch andere Zeiten und Orte wären durchaus denkbar (z.B. Maya/Azteken). Das finde ich für das Thema eine gute Umsetzung.

Bevor ich weiter mit einer Analyse mache, kurz die etwas negativeren Punkte.
Ähnlich wie Yu_B_Su sehe ich dieses Mal auch nicht unbedingt den Sinn in der durchgezogenen Kleinschreibung¬. Andererseits ist das hier Lyrik und keine Prosa, so dass die Regeln dies bezüglich nicht so streng gesehen werden sollten. In diesem Genre kann so was durch aus in den Bereich Stil fallen. ^^
Trotzdem finde ich dann die Schreibung des Titels etwas eigenartig. Dort sagt mir die Mischung aus Groß- und Kleinschreibung überhaupt nicht zu. Besser wäre es, beide Worte groß zu schreiben (also wie es bei Titeln häufig üblich ist; groß: das erste Wort und Substantive/Namen) oder beides klein zu schreiben (bereits in Anlehnung an den Stil des Gedichtes).

Des Weiteren muss ich dies Mal, auch wirklich die Zeichensetzung, etwas kritisieren. Bei Sonnentod hast du sie völlig ausgelassen, was vollkommen in Ordnung war. Hier hast du dich entschlossen sie zu setzen. Leider ist sie nicht ganz vollständig an einigen Stellen.

Gut, kommen wir dann mal zu den Reimen. Die sind hier viel besser geworden und wirkten zumindest meiner Ansicht nach nicht gequetscht oder gezwungen. Der einzige Reim der mich irritiert hat, war „was sie einst gesehen habe,“. Aber es ist weniger der Reim an sich als die Tatsache, dass du hier auf den Konjunktiv wechselst. Warum? Und wenn wir schon dabei sind: Warum wechselst du die Zeitform?
Ansonsten fand ich das Reimschema gut und passend gewählt und umgesetzt. Man könnte, wenn man wollte, sogar soweit gehen und behaupten, dass der Ritualcharakter in eben diesem rüberkommt. Schließlich liegt dort der Ursprung der Gedichte und Reime. In der Magie oder äquivalenten Tätigkeiten, die durch Formeln begleitet wurden und das Reimen war ein Mittel zum leichteren Memorieren.
Gut eingearbeitet, fand ich in diesem Zusammenhang auch die sich wiederholenden Phrasen. Teilweise haben die mich, speziell die Lockungen, ein wenig an den „Erlkönig“ erinnert. Vor allem, da sie auch noch durch ein halbes Zwiegespräch mit fließenden, nicht gesondert abgesetzten Übergänge von „Beschreibung“ und verbal Handlung (das erzeugt etwas Geisterhaftes) unterstützt werden. Das alles, sowie die Kürze der Strophen, die ein gewisses Tempo erzeugt (ähnlich einem schnell schlagendem Herzen), trägt sehr zur Übertragung der Stimmung auf den Leser bei. Die Drohung ist für ihn spürbar.

Kurz um: Du hast die Stimmung in diesem Gedicht sehr gut umgesetzt zu einem passenden Thema. Hat mir viel Spaß gemacht, es zu lesen und etwas genauer zu betrachten.

Liebe Grüße
Isamenot
Von:  Yu_B_Su
2009-02-15T17:58:59+00:00 15.02.2009 18:58
Oh, noch keien kommy? Dabei ist das Gedicht doch sehr interessant...

Stören tut mich zwar wieder dei Groß und Kleinschreibung aber naja. Inhaltich isses gut, es fließt von der dunklen Vorahnung zum Ende, es ist auch besser verständlich als das andere Gedicht, klarer, wenngliech noch immer etwas kryptisch. Hier wirken die Reime nicht ganz so reingezwängt, teilweise noch immer. Der Paarreim ist zwar ok, eine Wechsel wäre aber besser gewesn, weil er immer etwas fröhliches, schnelles hat und ob man die Ahnung und die Ausführung im gleichen Tempo machen sollte.. finde ich nicht.

Allgemein frage ich mich, wieso du dieses Thema gewählt hast, du beschreibst nur ein Ritaul, und das stellelnweise - aber nur an wenigen Stellen - im huckelnden Metrum...

Alles in allem: Schönes Thema, nett gemacht.


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