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Einzelposting: PID - Präimplantationsdiagnostik


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Von:   abgemeldet 03.11.2010 09:38
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Und mit was sonst? Wenn du ein Bewusstsein hättest, mit was würdest du denn reagieren, wenn du merkst, dass etwas nicht stimmt, dass du stirbst?

Du brauchst kein Bewusstsein, um zu reagieren. Ich glaube du hast eine etwas verträumte Ansicht von bewustsein, zumindest kommt es mir sehr stark so rüber. Ein Zellhaufen kann nicht denken, er kann allerhöchsten, wenn überhaupt (so gut kenne ich mich da nicht aus) auf Reize reagieren. Es kann sie aber nicht verarbeiten, weil das bewusstsein, zur bewussten Verarbeitung fehlt.

>Und ansonsten bleibt immer noch der Überlebenswille, der dir ähnliches vermitteln würde. Oder was würdest du denken?

Siehe oben. Kein Bewusstsein, kein denken, und damit wiederhole ich mich erneut: Scheiss egal. Wenn ein Sachverhalt nicht durchdacht werden kann hat es logischerweise keine Relevanz.

> "Find ich ok, weil ich als erwachsener, lebender Mensch auch für Abtreibung wäre!"?

Meinst du das ernst, oder ist das ein missglückter Versuch die Sache ins lächerliche zu ziehen?

>Wie gesagt: Was ist mit dem Überlebenswillen? Ich finde, du machst es dir etwas einfach...

Eine "Wille" erfordert streng genommen ein Bewusstsein. Alles andere ist instinktives handeln.
Aber woher willst du eigentlich wissen das ein kleiner Zellhaufen einen Überlebenswillen hat? Das will ich erstmal bestätigt haben, bevor ich darauf eingehe - denn sonst machst du es dir eher einfach.

> Und wieso passt es nicht? Die Sterbehilfe wurde eingebracht (nicht von mir) und ich habe darauf lediglich erwähnt, dass es dort auch zu Missbrauch kam und das dritte Reich als bekanntes (!) Beispiel (!) gewählt. War das wirklich so unpassend?

Ja, war es. Weil es im dritten reich in einem anderen Kontext praktiziert wurde.

>Ich glaube hier auf Animexx will nur jeder irgendwann mal „Godwins Law :D“ gekreischt haben.

Wo wir schon beim auf Animexx üblichen Animexler-Bash sind: Ich glaube, jeder Strömung entsteht (nicht nur hier) irgendwann eine Gegenströmung. Soll heißen, die Gegenströmung zu Godwins Law versucht ihre Intelektualität darüber zu vertreten, das sie sich auf den einsamen posten gegen Godwins Law begibt. Dadurch gewinnt man ja sooooo viel Integrität und Individualität. (Wobei, das muss ich zugeben, du hier beiweitem kein solcher Extremfall bist. Aber zumindest kommt das Grundprinzip hier gerade etwas für mich heraus.)

>Wieso ist die Vermutung gewagt? Sieh dir an, mit was alles Missbrauch getrieben wurde, warum soll es hier anders sein? Und "Pferdefuß" ist gut, das ist in meinen Augen schon ein gewaltiger "Pferdefuß" für den ich nicht die Verantwortung tragen will. Wissenschaft und Fortschritt sind begrüßenswert, aber nicht um jeden Preis.

Wie gesagt, missbraucht gibts immer. Du kannst mit nem Messer Brot schneiden und buttern, aber du kannst es auch jemdandem zwischen die Rippen jagen.
Plumpes Beispiel, zugegeben, aber es erklärt das Grundprinzip - Würden wir auf alle verzichten was eine Gefahr ist, lebten wir noch in der Steinzeit. Das Beispiel mit dem Messer habe ich desshalb gewählt weil es wirklich jedem zugänglich ist und somit jeder potentiellen Missbrauch betreiben kann. Bei der PID sieht die Sachlage etwas anders aus.
Außerdem: Definiere Preis. Hier liegt nämlich die crux, die einen sagen, ein toter Zellhaufen ist ein hoher Preis, die anderen sagen das mehr Zellen bei einem zugelassenen Niesen absterben.
Hier können wir nur abwarten, bis Bewustsein nachgewiesen werden kann - wobei ich bezweifle, das eine Zellhaufen ohne Gehirn so etwas überhaupt im Ansatz haben kann.

>Das behindertes Leben nichts wert ist.

Lege mir keine Worte in den Mund.
Leben ist etwas wert, solange es ertragbar ist und man es leben will. (Desshalb bin ich auch für gewoltte Sterbehilfe).
Hier geht es aber nicht darum "behindertes" Leben zu beenden, sondern dafür Sorge zu tragen das erst gar keines entsteht.

>Nur lässt die natürliche Selektion auch kranke Menschen zu.
Jo, und die manuelle kann es dem Menschen ersparen sich mit teilweise schmerzhaften und die Lebensqualität beschneidenden Krankheiten herumschlagen zu müssen. Wo ist das Problem?

>Und ich sage es genau umgekehrt: Klar hat es einen Nutzen, aber man bedenke den Missbrauch, der damit getrieben werden kann.
Es gibt immer zwei Seiten, mehr behaupte ich ja gar nicht.

Kommt, objektiv betrachtet, aufs gleiche heraus.
Wie gesagt, ich bezweifle garnicht das missbrauch mit so etwas betrieben wir. (Nicht kann, sondern wird.) Aber, um wieder auf mein geliebtes Messer zurückzukommen (das übrigens nur deswegen herhalten muss weil es neben mir auf meinem Frühstücksbrettchen liegt), damit werden auch Menschen umgebracht, trotzdem wird es doch eher für den kulinarischen Einsatz gebraucht. (Schweizer Messer und Macheten oder sonstiges Outdor-Werkzeug mal ausgenommen.)

>Tja und das ist es mir persönlich (!) eben nicht wert. Ein einziges Leben, das wegen Missbrauch zerstört wird, wiegt hier für mich persönlich (!) mehr.

Akzeptiere ich voll und ganz, auch wenns wohl nicht ganz so rüberkommt.
Was mich stört, sind herbeigezauberte ARgumente, mit denen diese Meinungen untermauert werden. Wer zu seiner Sentimentalität steht, okay, kann ich nicht nachvollziehen und meinen Teil denke ich mir dazu auch, aber es ist ihr Leben. Schlimm wirds nur wenn diese Sentimentalität damit gerechtfertigt wird, das man versucht Regeln zu entwerfen die sie allgemeingültig machen.
Lieber Herr Schäuble: In diesem Beitrag geht es nicht um Terror, Al Kaida, Selbsmordanschlag, Freiheit, Bundestrojaner, Lauschangriff oder sonstig verwerfliche Dinge.
Ich bitte Sie deshalb diesen Beitrag nicht zu löschen.

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