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Thread: PID - Präimplantationsdiagnostik

Eröffnet am: 29.10.2010 14:28
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PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 00:06
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 00:20
 FreitagDerDreizehnte PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 00:32
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 09:38
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 Sydney PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 00:41
 FreitagDerDreizehnte PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 00:50
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 01:03
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PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 12:16
 Sydney PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 12:27
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 12:57
 Archimedes PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 14:15
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 14:25
 Archimedes PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 14:38
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 14:51
 FreitagDerDreizehnte PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 14:54
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 15:20
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 17:36
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 17:56
 Ladeniel PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 17:49
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 17:59
 Sydney PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 18:46
 Archimedes PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 18:10
PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 20:10
 SoryuAleksi PID - Präimplantationsdiagnostik 03.11.2010, 20:20
 Azamir PID - Präimplantationsdiagnostik 04.11.2010, 20:00
 ElarionEulenschwinge PID - Präimplantationsdiagnostik 04.11.2010, 21:06
 FreitagDerDreizehnte PID - Präimplantationsdiagnostik 05.11.2010, 14:28
PID - Präimplantationsdiagnostik 05.11.2010, 16:56
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Von:   abgemeldet 03.11.2010 00:06
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Du sagst es: Du kannst dich nicht daran erinnern. Woher wißt du also, dass es dir "scheiß egal" gewesen wäre. Das ist doch eine absurde Aussage. Woher willst du wissen, wie/was du damals gefühlt hättest?
>Es ist ja gerade das Problem, dass wir es nicht wissen, weil wir dann einfach behaupten können, dass es "scheiß egal" ist.

Ich bezweifle doch mal stark das ich zu dem Zeitpunkt ein anderes Bewusstsein hatte als heute. Denn dies wäre die einzige Möglichkeit, wie man deine Theorie (?) nachvollziehen könnte.
Wenn ich, in meinem damals embryonalen Zustand, auf die Abtreibung reagiert hätte, dann sicherlich nicht mit Verzweiflung, Angst oder sonstigen emotionalen Ausbrüchen.
Da ich mich nicht an ein Bewustsein erinnern kann (weswegen ich einfach mal behaupte zu diesem zeitpunkt keines gehabt zu haben) hätte ich die Konfrontation mit dem Tod nicht verarbeiten können.
Ergo: Scheiss egal.


EDIT:
>Weißt du eigentlich, wie ätzend es ist, wenn man andauernd mit "Godwins Law" kommt? Warum soll ich kein Beispiel aus der Nazi-Zeit nennen, wenn es passt?

Genau so ätzend wie wenn jemand mit Vergleichen aus dem dritten reich ankommt die _absolut_ nicht in den Kontext der Diskussion passen.

>Ansonsten: Habe ich etwas anderes behauptet? Habe ich behauptet, dass das heute genauso ablaufen würde? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass Sterbehilfe ein SEHR komplexes und SEHR problematisches Thema ist (wie dieses hier) und dass es zu Missbrauch kam (und nicht nur im dritten Reich, ich nahm dieses Beispiel, weil es allen bekannt sein dürfte!). Und diesen Missbrauch vermute ich auch hier.

Gewagte Vermutung. Aber beim Fortschritt wird ja immer irgendwo der Pferdefuß gesucht.

>Nicht in der Form, wie im dritten Reich, aber wenn behindertes Leben von vorne herein aussortiert wird, sagt das schon etwas aus.

Und was? Aus natürlicher Selektion wird lediglich manuelle Selektion. Klar kann damit missbrauch betrieben werden, man bedenke aber den Nutzen der daraus gezogen werden kann.

>Und wo endet dieses Aussortieren dann? Ich behaupte doch nicht, dass die PID dafür geschaffen wurde oder dieses Ziel hat, ich behaupte (oder befürchte) nur, dass es zu solchem Missbrauch kommen kann und dass die Wahrscheinlichkeit nicht gerade gering ist.

Kann? Wird. So klar wie das Amen in der Kirche.
Die Frage ist, wie das Verhältnis wiegt, zwischen Missbrauch und höheren Zielen.
Lieber Herr Schäuble: In diesem Beitrag geht es nicht um Terror, Al Kaida, Selbsmordanschlag, Freiheit, Bundestrojaner, Lauschangriff oder sonstig verwerfliche Dinge.
Ich bitte Sie deshalb diesen Beitrag nicht zu löschen.
Zuletzt geändert: 03.11.2010 00:11:13



Von:   abgemeldet 03.11.2010 00:20
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Du kriegst also lieber ein Kind, dass z.B.: mehrere Herzops >braucht, zum Teil schon im Mutterleib, dann noch in den ersten >Lebensmonaten ein paar und selbst wenn es das übersteht dann >wird es sein Leben lang krank sein? Oder ein Schmetterlingskind?
>Und wie schaut's mit sowas aus:

Ja. Ich werde niemals abtreiben und wenn man mich deshalb als Unmensch darstellen will, kann man das tun. Für mich ist jedes Leben lebenswerter als der Tod. Ich habe nicht darüber zu entscheiden und werde mir das sicher nicht anmaßen und ich verstehe nicht, warum man Menschen, die dieses Verfahren für sich (!) ablehnen, gleich wieder als dumm, naiv, blöd, emotional u.s.w. runtermachen muss.
Ihr könnt doch alle selbst entscheiden. Tut, was ihr für richtig haltet, das müsst ihr mit euch ausmachen. Aber ich könnte mit sowas nicht leben und ich will mit sowas nicht leben. Da opfere ich lieber mein Leben und mein Geld für ein behindertes Kind.

Natürlich gibt es hier Vor- und Nachteile, aber für mich (!) überwiegen die Nachteile und die Gefahren.
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~



Von:    FreitagDerDreizehnte 03.11.2010 00:32
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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@ Thanatos

>Ich bezweifle doch mal stark das ich zu dem Zeitpunkt ein >anderes Bewusstsein hatte als heute. Denn dies wäre die einzige >Möglichkeit, wie man deine Theorie (?) nachvollziehen könnte.
>Wenn ich, in meinem damals embryonalen Zustand, auf die >Abtreibung reagiert hätte, dann sicherlich nicht mit >Verzweiflung, Angst oder sonstigen emotionalen Ausbrüchen.
Und mit was sonst? Wenn du ein Bewusstsein hättest, mit was würdest du denn reagieren, wenn du merkst, dass etwas nicht stimmt, dass du stirbst? Und ansonsten bleibt immer noch der Überlebenswille, der dir ähnliches vermitteln würde. Oder was würdest du denken? "Find ich ok, weil ich als erwachsener, lebender Mensch auch für Abtreibung wäre!"?

>Da ich mich nicht an ein Bewustsein erinnern kann (weswegen ich >einfach mal behaupte zu diesem zeitpunkt keines gehabt zu haben) >hätte ich die Konfrontation mit dem Tod nicht verarbeiten können.
>Ergo: Scheiss egal.
Wie gesagt: Was ist mit dem Überlebenswillen? Ich finde, du machst es dir etwas einfach...

>Genau so ätzend wie wenn jemand mit Vergleichen aus dem dritten >reich ankommt die _absolut_ nicht in den Kontext der Diskussion >passen.
Und wieso passt es nicht? Die Sterbehilfe wurde eingebracht (nicht von mir) und ich habe darauf lediglich erwähnt, dass es dort auch zu Missbrauch kam und das dritte Reich als bekanntes (!) Beispiel (!) gewählt. War das wirklich so unpassend?
Ich glaube hier auf Animexx will nur jeder irgendwann mal „Godwins Law :D“ gekreischt haben.

>Gewagte Vermutung. Aber beim Fortschritt wird ja immer irgendwo >der Pferdefuß gesucht.
Wieso ist die Vermutung gewagt? Sieh dir an, mit was alles Missbrauch getrieben wurde, warum soll es hier anders sein? Und "Pferdefuß" ist gut, das ist in meinen Augen schon ein gewaltiger "Pferdefuß" für den ich nicht die Verantwortung tragen will. Wissenschaft und Fortschritt sind begrüßenswert, aber nicht um jeden Preis.

>Und was?
Das behindertes Leben nichts wert ist.

>Aus natürlicher Selektion wird lediglich manuelle Selektion.
Nur lässt die natürliche Selektion auch kranke Menschen zu.

>Klar kann damit missbrauch betrieben werden, man bedenke aber >den Nutzen der daraus gezogen werden kann.
Und ich sage es genau umgekehrt: Klar hat es einen Nutzen, aber man bedenke den Missbrauch, der damit getrieben werden kann.
Es gibt immer zwei Seiten, mehr behaupte ich ja gar nicht.

>Kann? Wird. So klar wie das Amen in der Kirche.
>Die Frage ist, wie das Verhältnis wiegt, zwischen Missbrauch und >höheren Zielen.
Tja und das ist es mir persönlich (!) eben nicht wert. Ein einziges Leben, das wegen Missbrauch zerstört wird, wiegt hier für mich persönlich (!) mehr.

Ansonsten schließe ich mich lostvampire69 an.


twins against twincest!




Von:   abgemeldet 03.11.2010 09:38
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Und mit was sonst? Wenn du ein Bewusstsein hättest, mit was würdest du denn reagieren, wenn du merkst, dass etwas nicht stimmt, dass du stirbst?

Du brauchst kein Bewusstsein, um zu reagieren. Ich glaube du hast eine etwas verträumte Ansicht von bewustsein, zumindest kommt es mir sehr stark so rüber. Ein Zellhaufen kann nicht denken, er kann allerhöchsten, wenn überhaupt (so gut kenne ich mich da nicht aus) auf Reize reagieren. Es kann sie aber nicht verarbeiten, weil das bewusstsein, zur bewussten Verarbeitung fehlt.

>Und ansonsten bleibt immer noch der Überlebenswille, der dir ähnliches vermitteln würde. Oder was würdest du denken?

Siehe oben. Kein Bewusstsein, kein denken, und damit wiederhole ich mich erneut: Scheiss egal. Wenn ein Sachverhalt nicht durchdacht werden kann hat es logischerweise keine Relevanz.

> "Find ich ok, weil ich als erwachsener, lebender Mensch auch für Abtreibung wäre!"?

Meinst du das ernst, oder ist das ein missglückter Versuch die Sache ins lächerliche zu ziehen?

>Wie gesagt: Was ist mit dem Überlebenswillen? Ich finde, du machst es dir etwas einfach...

Eine "Wille" erfordert streng genommen ein Bewusstsein. Alles andere ist instinktives handeln.
Aber woher willst du eigentlich wissen das ein kleiner Zellhaufen einen Überlebenswillen hat? Das will ich erstmal bestätigt haben, bevor ich darauf eingehe - denn sonst machst du es dir eher einfach.

> Und wieso passt es nicht? Die Sterbehilfe wurde eingebracht (nicht von mir) und ich habe darauf lediglich erwähnt, dass es dort auch zu Missbrauch kam und das dritte Reich als bekanntes (!) Beispiel (!) gewählt. War das wirklich so unpassend?

Ja, war es. Weil es im dritten reich in einem anderen Kontext praktiziert wurde.

>Ich glaube hier auf Animexx will nur jeder irgendwann mal „Godwins Law :D“ gekreischt haben.

Wo wir schon beim auf Animexx üblichen Animexler-Bash sind: Ich glaube, jeder Strömung entsteht (nicht nur hier) irgendwann eine Gegenströmung. Soll heißen, die Gegenströmung zu Godwins Law versucht ihre Intelektualität darüber zu vertreten, das sie sich auf den einsamen posten gegen Godwins Law begibt. Dadurch gewinnt man ja sooooo viel Integrität und Individualität. (Wobei, das muss ich zugeben, du hier beiweitem kein solcher Extremfall bist. Aber zumindest kommt das Grundprinzip hier gerade etwas für mich heraus.)

>Wieso ist die Vermutung gewagt? Sieh dir an, mit was alles Missbrauch getrieben wurde, warum soll es hier anders sein? Und "Pferdefuß" ist gut, das ist in meinen Augen schon ein gewaltiger "Pferdefuß" für den ich nicht die Verantwortung tragen will. Wissenschaft und Fortschritt sind begrüßenswert, aber nicht um jeden Preis.

Wie gesagt, missbraucht gibts immer. Du kannst mit nem Messer Brot schneiden und buttern, aber du kannst es auch jemdandem zwischen die Rippen jagen.
Plumpes Beispiel, zugegeben, aber es erklärt das Grundprinzip - Würden wir auf alle verzichten was eine Gefahr ist, lebten wir noch in der Steinzeit. Das Beispiel mit dem Messer habe ich desshalb gewählt weil es wirklich jedem zugänglich ist und somit jeder potentiellen Missbrauch betreiben kann. Bei der PID sieht die Sachlage etwas anders aus.
Außerdem: Definiere Preis. Hier liegt nämlich die crux, die einen sagen, ein toter Zellhaufen ist ein hoher Preis, die anderen sagen das mehr Zellen bei einem zugelassenen Niesen absterben.
Hier können wir nur abwarten, bis Bewustsein nachgewiesen werden kann - wobei ich bezweifle, das eine Zellhaufen ohne Gehirn so etwas überhaupt im Ansatz haben kann.

>Das behindertes Leben nichts wert ist.

Lege mir keine Worte in den Mund.
Leben ist etwas wert, solange es ertragbar ist und man es leben will. (Desshalb bin ich auch für gewoltte Sterbehilfe).
Hier geht es aber nicht darum "behindertes" Leben zu beenden, sondern dafür Sorge zu tragen das erst gar keines entsteht.

>Nur lässt die natürliche Selektion auch kranke Menschen zu.
Jo, und die manuelle kann es dem Menschen ersparen sich mit teilweise schmerzhaften und die Lebensqualität beschneidenden Krankheiten herumschlagen zu müssen. Wo ist das Problem?

>Und ich sage es genau umgekehrt: Klar hat es einen Nutzen, aber man bedenke den Missbrauch, der damit getrieben werden kann.
Es gibt immer zwei Seiten, mehr behaupte ich ja gar nicht.

Kommt, objektiv betrachtet, aufs gleiche heraus.
Wie gesagt, ich bezweifle garnicht das missbrauch mit so etwas betrieben wir. (Nicht kann, sondern wird.) Aber, um wieder auf mein geliebtes Messer zurückzukommen (das übrigens nur deswegen herhalten muss weil es neben mir auf meinem Frühstücksbrettchen liegt), damit werden auch Menschen umgebracht, trotzdem wird es doch eher für den kulinarischen Einsatz gebraucht. (Schweizer Messer und Macheten oder sonstiges Outdor-Werkzeug mal ausgenommen.)

>Tja und das ist es mir persönlich (!) eben nicht wert. Ein einziges Leben, das wegen Missbrauch zerstört wird, wiegt hier für mich persönlich (!) mehr.

Akzeptiere ich voll und ganz, auch wenns wohl nicht ganz so rüberkommt.
Was mich stört, sind herbeigezauberte ARgumente, mit denen diese Meinungen untermauert werden. Wer zu seiner Sentimentalität steht, okay, kann ich nicht nachvollziehen und meinen Teil denke ich mir dazu auch, aber es ist ihr Leben. Schlimm wirds nur wenn diese Sentimentalität damit gerechtfertigt wird, das man versucht Regeln zu entwerfen die sie allgemeingültig machen.
Lieber Herr Schäuble: In diesem Beitrag geht es nicht um Terror, Al Kaida, Selbsmordanschlag, Freiheit, Bundestrojaner, Lauschangriff oder sonstig verwerfliche Dinge.
Ich bitte Sie deshalb diesen Beitrag nicht zu löschen.



Von:   abgemeldet 03.11.2010 00:34
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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> Für mich ist jedes Leben lebenswerter als der Tod.

dann hast du keine Vorstellung davon wie grausam manche leben sind.



wir sind bei unseren tieren humaner als zu uns selbst, was sterbehilfe angeht - das ist doch lächerlich
menschen die verlangen das jedes "leben" auch wenn es keines ist geboren werden muss und sollte egal welches schicksal ihm bevorsteht, und am ende dürfen sie sich nicht mal aussuchen wann und wie sie diese welt wieder verlassen wollten nur wegen irgendwelchen egoistischen bildern über moral ...
DAS ist widerlich.
I live the way I type; fast, with a lot of mistakes.
Zuletzt geändert: 03.11.2010 00:36:46



Von:    Sydney 03.11.2010 00:41
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>dann hast du keine Vorstellung davon wie grausam manche leben sind.

Das Gefühl habe ich langsam auch...
Congratulations - If you are beginning to understand me your insanity is almost in the same level as mine!

Meine Fanfictions





Von:    FreitagDerDreizehnte 03.11.2010 00:50
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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@ goddi

>wir sind bei unseren tieren humaner als zu uns selbst, was sterbehilfe angeht - das ist doch >lächerlich
>menschen die verlangen das jedes "leben" auch wenn es keines ist geboren werden muss und >sollte egal welches schicksal ihm bevorsteht, und am ende dürfen sie sich nicht mal aussuchen >wann und wie sie diese welt wieder verlassen wollten nur wegen irgendwelchen egoistischen >bildern über moral ...
>DAS ist widerlich.
Es ist genauso egoistisch einen Embryo abzutreiben und zu behaupten, man mache es für das ungeborene Kind! Man KANN in diesem Moment nur egoistisch handeln – auf beiden Seiten! Denn schließlich kannst du den Embryo nunmal nicht fragen! Und davon auszugehen, dass dieser in jedem Fall lieber sterben wollen würde, ist doch auch widerlich und egoistisch!
Und woher willst du wissen, wie unsere Moral zum Thema Sterbehilfe aussieht? Moral kann in manchen Fällen schaden, aber sie kann genauso gut davor bewahren, abzustumpfen und leichtfertig über andere zu entscheiden. Das sollte man nicht vergessen, denn egal, was man hier für richtig hält, man entscheidet IMMER über andere! Und da finde ich es sehr unverschämt, nur die eine Seite als „widerlich“ oder „egoistisch“ zu bezeichnen, da man diese Kritik auf beiden Seiten gleichermaßen anbringen kann. Jeder muss hier letztendlich seine eigene persönliche Entscheidung treffen (und ich hoffe sehr, dass nie jemand von uns in so eine Situation kommt – zumindest, was ein behindertes ungeborenes Kind angeht) und da sollte niemand den anderen wegen seiner Gründe verurteilen, sei es als „naiv“, „widerlich“, „egoistisch“ o.ä.. Glaubt ihr, wir fällen diese Entscheidung leichtfertig?

twins against twincest!




Von:   abgemeldet 03.11.2010 01:03
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Jeder muss hier letztendlich seine eigene persönliche Entscheidung treffen
Ja und wo ist das dann unsere Sache da über Sterbehilfe zu entscheiden?

Und über die Abtreibung eines Föten zu entscheiden ist nicht zwangsläufig egoistisch - und selbst der "lächerliche" Grund das man das Kind nicht will reicht aus um einem Kind das Leben zur Hölle zu machen. Glaub mir das habe ich schon mehr als einmal gesehen das das ungewollte Kind bis es 14 ist schon deswegen mehr mitgemacht hat als die meisten von uns bis sie 50 sind. Die Palatte an grausamen Schicksalen, Lebenssituationen, Zuständen und Biografien die diese Welt zu bieten hat ist so unendlich groß das zu behaupten jede davon wäre besser als nicht zu Leben eine einfach widerliche und/oder naive Behauptung ist. Ich glaube nicht das ihr leichtfertig eine Entscheidung zu dem Thema trefft wohl aber eine ungenügend informierte.

Das andere ist ich bin mir 100%ig sicher das ein Fötus auch wenn er die biologische möglichkeit hätte zu sprechen nicht auf die frage willst du leben antworten könnte. ganz abgesehn davon das dieses ding noch nicht mehr lebt als irgendwelche anderen zellhaufen hat es nichtmal ein Bewusstsein - Nichtmal Neugeborene erkennen sich selbst als eigenständiges wesen. Wie kann also etwas das sogar noch von diesem Stadium weit weit entfernt ist bitte bewusstsein haben ? Man entscheidet über ein Ding, kein Wesen.
Wenn man das anderst siehst sollte man aber mal ganz fix zum Vegetarier werden, zumindest eier, milch, kalb und co sollten dann tabu sein :( naja das ist eher als scherz gemeint der letze teil, aber denkt mal über euren defakto-rassismus oder spezifismus bzg. dem recht auf leben nach :)
I live the way I type; fast, with a lot of mistakes.



Von:   abgemeldet 03.11.2010 11:58
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>>dann hast du keine Vorstellung davon wie grausam manche leben sind.

>Das Gefühl habe ich langsam auch...

Mal wieder eine total dumme und anmaßende Aussage und warum? Weil ihr zwei nicht mal einen Meter über euren Tellerrand blicken könnt.
Ich kenne genug behinderte Menschen - JA, auch Schwerstbehinderte, aber das ändert nichts an meiner Meinung. Wenn ihr lieber tot wärt, okay, kann ich verstehen. Aber seid doch nicht so dreist und geht davon aus, dass JEDER Mensch hier so denkt wie ihr. Das ist ja ekelhaft.
Ich wäre lieber einen tag glücklich, als nie eine Chance bekommen zu haben.
Ja, ihr wollt vielleicht jeden Behinderten so lange mit einem Stock prügeln, bis er fiedlich entschläft und dann klopft ihr euch auf die Schulter, weil ihr mal wieder ein unwürdiges Leben beendet habt, ihr großen Helden!
Aber, ob ihr es glaubt oder nicht, nicht jeder hält behindertes (JA, auch schwerstbehindetes!) Leben für unwürdig. Da könnt ihr noch so ungläubig rumheulen und mir Links zu Krankheiten schicken, weil die dumme lostvampire sicher keine andere Behinderung kennt, außer ne Brille tragen zu müssen...
Redet euch ruhig ein, dass ich keine Ahnung habe. Das macht es euch sicher einfach.
Aber vielleicht kriegt ihr irgendwann mal das Brett vor eurem Kopf weg und kapiert, dass es Menschen gibt, die - OBWOHL sie Behinderungen kennen - FÜR behindertes Leben sind und nicht jedem gleich nen Kopfschuß verpassen wollen.
Aber ne, lieber jedem Menschen, der anderer Meinung ist, vorwerfen, er hätte keine Ahnung von Leid.

>Hier geht es aber nicht darum "behindertes" Leben zu beenden, >sondern dafür Sorge zu tragen das erst gar keines entsteht.

Und genau solche Scheiße zeigt doch, wie wenig du von behindertem Leben hältst. Hier wird niemand geheilt, hier werden behinderte, "minderwertige" Embryos in den Müll geschmissen. Und wenn das Baby dann trotzdem behindert ist, treiben wir eben im 9. Monat ab - merkt das behinderte Ding doch eh nicht und wenn doch, dann wird es mir schon dankbar sein!
Blöd nur, wenn das Kind die Behinderung erst bekommt, wenn es bereits lebt, aber dafür findet sich irgendwann sicher auch eine Lösung.

Gott, was soll man zu so viel Diskriminierung und ekelhaftem Denken noch schreiben?
Ihr wollt vielleicht nur Kinder, wenn sie perfekt sind. Ihr wollt vielleicht nur Kinder, die dann zu Supermenschen werden.
Aber nicht jeder denkt so.
Natürlich möchte auch ich ein gesundes Kind. Aber ich werde mein Kind, wenn es krank ist, nicht töten (Ja, goddi und Sydney, kommt schnell angerannt und heult rum, wie wenig ich von schlimmen Krankheiten wissen kann) sondern ihm die Liebe schenken, die es verdient hat.
Ich kann verstehen, wenn man das nicht kann. Wenn man es selbst nicht kann und auch, wenn man sein Kind nicht so sehen kann. Ich kann aber nicht verstehen, wie man behindertes Leben so wenig schätzen kann und so dermaßen dreist ist, dass man nicht einmal für eine Sekunde davon ausgehen kann, dass auch ein stark behinderter Mensch glücklich sein kann.
Und dann klopft man sich für so viel Blindheit noch gegenseitig auf die Schulter, ekelhaft.

Aber naja, das sind eben die typischen Kandidaten, was erwarte ich auch?

Zum Thema sage ich nach wie vor, dass es jeder selbst wissen muss, dass es für mich aber nicht in Frage kommt. Aber ja, besser das, als im 9. Monat noch abzutreiben - da ich das aber nie machen würde, brauche ich keine PID.

Die negativen Folgen, die so etwas haben kann, sieht man ja hier sehr schön. Behindertes Leben wird immer weniger geschätzt und man merkt nicht einmal, wie wenig man es schätzt ("Wieso, ich diskriminiere doch keine Behinderten... ich will nur nicht, dass es welche gibt O.o")
Ich kann nur jedem empfehlen, mal zu einem Tag der Begegnung zu gehen oder an einen anderen Ort, wo man auf schwer behinderte Menschen trifft. Und dann fragt sie doch mal, ob sie lieber tot wären.
Aber selbst wenn jemand so denkt(auch, wenn ich keinen kenne, aber nach goddi und Sydney kenne ich ja sowieso keine kranken Menschen): Wenn ein Mensch unbedingt sterben will, kann man das nachträglich korrigieren. Ein abgetriebener Mensch wird nie die Chance haben, selbst zu entscheiden.
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Zuletzt geändert: 03.11.2010 12:08:53



Von:   abgemeldet 03.11.2010 12:16
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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alter das mit dem "ihr wollt wohl die behinderten solange mit nem stock schlagen ..." ding ist mal so fies übel unter jeder Gürtellinie - ich bin wirklich beeindruckt
wow - alter das ist klasse wie du dich selbst ins abseits stellst


und da du wenn ich sage das du keine Vorstellung davon hast wie grausam manches leben ist dann spreche ich nicht unbedingt von behinderten oder schwerstbehinderten - aber du beweist eindeutig das du wirklich keine Vorstellung davon hast wie grausam "leben" sein kann


du hast dich mehr selbst disqualifiziert als jemand anders es könnte
I live the way I type; fast, with a lot of mistakes.



Von:    Sydney 03.11.2010 12:27
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Wenn ein Mensch unbedingt sterben will, kann man das nachträglich korrigieren. Ein abgetriebener Mensch wird nie die Chance haben, selbst zu entscheiden.

Nein, das kann man nachträglich nicht korrigieren - zumindest hierzulande.
Hat er ein körperliches Leiden, dass ihn nicht soweit einschränkt, dass es unmöglich wäre, ja dann kann er sich selbst töten - ist er geistig behindert oder körperlich so eingeschränkt, dass er es nicht schafft, dann wird er zur Not auch über Jahrzehnte am Leben erhalten, festgeschnallt, mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt, zwangsernährt,...

Weißt du wie es ist, einen Menschen zu sehen, dessen Geist so zerstört/nicht vorhanden ist, dass er die Welt um sich herum nicht begreifen kann? Dass er jeden wachen Moment nur Panik vor seiner Umwelt, vor den Menschen, die sich um ihn kümmern wollen, ja vor den singenden Vögeln vor dem Fenster hat?
Dass er festgeschnallt wird, weil er sich seiner Angst entsprechend verhält und eine Gefahr für sich und andere ist?

Oder der einfach nur körperlich so dermaßen eingeschränkt ist, dass er sein Leben nicht beenden kann, wenn er es nicht mehr aushält?

Aber klar, hier wird pauschalisiert und mit der Rassismus-Keule angerückt.
Wer nicht mit solchen Fällen im Bekanntenkreis zu tun hatte, oder zumindest mal ein paar Tage auf den entsprechenden Stationen in Krankenhäusern und Betreuungseinrichtungen verbracht hat, hat sicherlich nicht das Recht, anderen vorzuwerfen, sie würden nur perfektes Leben haben wollen/akzeptieren!
Congratulations - If you are beginning to understand me your insanity is almost in the same level as mine!

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Von:   abgemeldet 03.11.2010 12:57
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Und genau solche Scheiße zeigt doch, wie wenig du von behindertem Leben hältst.

Ach ja?
Du stellst gerade so dar als spräche ich den behinderten menschen ihr Recht zu leben ab. Ich sage allerdings nur, das zukünftige Generationen das Glück haben könnten, bestimmte Behinderungen von vornherein auszuschließen.

>Blöd nur, wenn das Kind die Behinderung erst bekommt, wenn es bereits lebt, aber dafür findet sich irgendwann sicher auch eine Lösung.

Spar dir deinen Sarkasmus.
Auch wenn erst im nachhinein eine Behinderung auftritt - zumindest hat man die erste Hürde genommen. Ich nenne so etwas Chancenmaximierung.

>Ich kann aber nicht verstehen, wie man behindertes Leben so wenig schätzen kann und so dermaßen dreist ist, dass man nicht einmal für eine Sekunde davon ausgehen kann, dass auch ein stark behinderter Mensch glücklich sein kann.

Ich wette mit dir die meisten körperlich Behinderten haben sich lediglich mit ihrer Behinderung arrangiert (wenn überhaupt). Ich habe in meinem Umkreis einen, der im Rollstuhl sitzt, die richtig üble Variante mit Pfleger in der Nähe, Schläuchen aus der Nase, etc.
Ich habe mit dem kaum ewas zu tun, habe mich aber mal mit ihm Unterhalten und ihn gefragt, wie er damit klar kommt.
Er sagte, in den Rollstuhl kam er erst mit etwa 10, und am Anfang wars verdammt schwer, aber man gewöhnt sich dran. Schöner wäre es aber definitiv, wenn diese "Umstände" anders wären. Zudem scheints dem Kerl immer schlechter zu gehen, denn die Schläuche kamen erst vor etwa einem Jahr.
Nur weil man sich mit etwas abgefunden hat, heißt das nicht, das man es anders nicht mehr schätzen würde.
Worauf ich hinauswill?
Ich spreche keinem behinderten Menschen die Lebensfreude ab, aber ich wette mit jedem, das die meisten es anders lieber hätten.

>Aber naja, das sind eben die typischen Kandidaten, was erwarte ich auch?

Also, mal Klartext: Bisher hielt ich all deinen Posts in den meisten Themenbereichen für sehr durchdacht und aufgeklärt, aber hier hast gerade du nicht das Recht anderen Vorzuwerfen, sie könnten nicht über den Tellerrand ihrer eigenen Voorstellung blicken.
Ich zumindest bin es nicht, der anderen unterstellt, sie wollten behinderten Menschen das Recht zu leben absprechen.
Und wenn du jetzt meinst, ich könne nicht entscheiden wie das spätere Kind denn leben wolle, entgegne ich dir genau das gleiche, denn niemand hat die hellseherische Gabe zu wissen, ob das Kind lieber mit Behinderung geboren werden möchte oder ob es lieber aufs Leben verzichtet. In dieser Hinsicht sind wir alle egoistisch, weil wir dem Zellhaufen, das ein Kind werden kann, die Entscheidung abnehmen.

>Behindertes Leben wird immer weniger geschätzt und man merkt nicht einmal, wie wenig man es schätzt

Diese Argumentation geht frei nach dem Schema "denn sie wissen nicht was sie tun".
Sry, aber es ist nicht an dir zu beurteilen wie sehr ich was schätze.
Zudem ist es nicht verkehrt, wenn man weniger Leiden begrüßt, oder etwa doch? Denn wir reden hier nicht nur von "Arm ab, aber ich arrangier mich damit", sondern auch von beeinträchtigungen, die ich mir nicht ausmalen kann und auch nicht möchte, weil ich persönlich hoffe davon verschont zu bleiben.

>Und dann fragt sie doch mal, ob sie lieber tot wären.
Schwarz-weiß? Wie gesagt, ich kenne so jemanden, wenn auch nicht all zu gut, und nur weil er nicht tot sein will, heißt das nicht, das ers nicht gern besser hätte.

>Ein abgetriebener Mensch wird nie die Chance haben, selbst zu entscheiden.

Und mal ganz zynisch entgegnet: Der einzige, der es bereut, das diese werdene Wesen nicht entscheiden konnte, sind die Abtreibungsgegner.


@ Sydney
>Aber klar, hier wird pauschalisiert und mit der Rassismus-Keule angerückt.
*auf die Schulter klopf*



EDIT:
@Freitag
>Man KANN in diesem Moment nur egoistisch handeln – auf beiden Seiten!

Aber es ist nicht egoistisch dem Kind die Entscheidung abzunehmen und einfach mal zu unterstellen das mit ein paar Streicheleinheiten und elterlicher Liebe alles wieder Gut wird? Egoistisch ist es, wie weiter oben von mir gesagt, sowohl von den Beführwortern als auch von gegnern.
Lieber Herr Schäuble: In diesem Beitrag geht es nicht um Terror, Al Kaida, Selbsmordanschlag, Freiheit, Bundestrojaner, Lauschangriff oder sonstig verwerfliche Dinge.
Ich bitte Sie deshalb diesen Beitrag nicht zu löschen.
Zuletzt geändert: 03.11.2010 13:05:32



Von:    Archimedes 03.11.2010 14:15
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Ich wette mit dir die meisten körperlich Behinderten haben sich lediglich mit ihrer Behinderung arrangiert (wenn überhaupt).

Hier kommt es aber stark darauf an, ob ein Mensch mit einer Behinderung geboren wird oder er sie erst im späteren Leben erfährt (und selbst hier ist das Alter wieder entscheidend).

Bei Menschen, die behindert geboren werden, würdest du diese Wette fast immer verlieren. Ich habe in einer Behinderteneinrichtung gearbeitet und dort eine weit größere Lebensfreude erfahren als bei Menschen, die gesund sind. Ich wage zu behaupten, dass Behinderte die Kleinigkeiten im Leben, wie etwa Spazieren zu gehen, ein freundliches Wort, ein ehrliches Lächeln eine sMitmenschen oder ähnliches, mehr zu schätzen wissen, als Menschen, die sich um nichts Gedanken machen müssen, körperlich und geistig unversehrt sind. Gesunde Menschen (oder auch Menschen, die sonst alles haben, z.B materielle Güter oder genug Geld) neigen dazu, ihre Gesundheit und alles andere Gute in ihrem Leben als Selbstverständlichkeit, als Status quo, zu betrachten und es nicht mehr wertzuschätzen.
Mein endliches Bewusstsein hat Augenbrauen!



Von:   abgemeldet 03.11.2010 14:25
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Gesunde Menschen (oder auch Menschen, die sonst alles haben, z.B materielle Güter oder genug Geld) neigen dazu, ihre Gesundheit und alles andere Gute in ihrem Leben als Selbstverständlichkeit, als Status quo, zu betrachten und es nicht mehr wertzuschätzen.

Da kannst du Recht haben.
Aber, und das ist einfach meine subjektive Meinung, die keine Grundlage hat und einfach auf der Grundlage meines Charakters basiert, der sich ohne Behinderungen geformt hat, ich kann man nicht vorstellen keinen Neid oder zumindest Unbehagen zu entwickeln wenn ich Von der Hüfte abwärts gelähmt bin und sehe wie andere einfach viel mehr mit ihrem Körper anstellen können, als ich.
Oder wenn mir eine Hand fehlt, und ich etwas am PC oder an ner Konsole zocken möchte, oder wenn ich einfach kein Tennis mehr spielen könnte. (Wobei ich die Erfahrung mit Tennis wohl unter diesen Umstnden nie gemacht hätte, auch wenn es theoretisch möglich ist, mit nur einer Hand gut zu spielen.

Aber hier kommt es auf die Ideologie an: Auf die Chance vertrauen, das ein Kind, von dem man im Vornherein weiß, das es behindert sein wird, sich mit seiner Situation arrangiert, oder selbst bei der Selektion eingreifen?

Alle Fragen kommen auf den gleichen Kern zurück: Darf ich einem Lebewesen seine Entscheidungsfreiheit absprechen?
Und dies kann man noch weiter zerhackstückeln: Ab wann kann ich ruhigen Gewissens sagen, das ich nicht gegen den Willen des Embryos oder des Zellhäufchen handle, weil es noch gar keinen hat?
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Zuletzt geändert: 03.11.2010 14:32:31



Von:    Archimedes 03.11.2010 14:38
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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Dass Neid vorkommt, eine unbändige Sehnsucht und sehr oft der Wunsch, doch zu sein wie alle anderen, das halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich halte es sogar für unmöglich, dass dies nicht vorkommt. Das ist aber eine grundsätzliche Eigenschaft jedes Menschen, sich manchmal zu wünschen anders zu sein, um besser in eine Gruppe hinein zu passen. Schlanker und hübscher zu sein, wenger Pickel zu haben, sportlicher und beliebter zu sein, intelligenter, redegewandter, leistungsfähiger im Job oder ganz einfach "besser".
Dieser Wunsch oder dieses Sehnen entscheidet aber nicht zwangsläufig darüber, ob ein Mensch unglücklich ist.
Und darum ging es ja, dass du glaubst, dass ein behinderter Mensch wenn überhaupt sein Schicksal akzeptieren, aber keinesfalls mit seiner Behinderung glücklich ein kann. Und dem widerspreche ich vehement, weil ich es mehrfach anders erlebt habe.

[Edit]:
>Alle Fragen kommen auf den gleichen Kern zurück: Darf ich einem Lebewesen seine Entscheidungsfreiheit absprechen?

Ich komme noch auf einen anderen Kern zurück. Es geht mir nicht um den Zeitpunkt, wann eine Existenz auch tatsächlich Leben ist. Mir ging es vor allem darum:
Darf der Mensch grundsätzlich darüber entscheiden, welches Leben lebenswert ist und ab wann es das nicht mehr ist. Darf der Mensch grundsätzlich irgendein Leben als unwert oder minderwertiger ansehen als ein anderes?
Mein endliches Bewusstsein hat Augenbrauen!
Zuletzt geändert: 03.11.2010 14:43:49



Von:   abgemeldet 03.11.2010 14:51
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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die frage was leben ist steht davor, ein zellhaufen der noch jahrtausende davon entfernt ist ein bewusstsein zu haben das auch nur entfernt in der lage ist sich slebst zu begreifen ist etwas anderes als einfach nur leben - würde das die menschheit im allgemeinen anders sehen würde wir fast alles anders machen

leben ist immer gleichwertig, und es gibt kein höheres und niederes leben - das ist Schwachsinn
aber etwas zu verhindern bevor man sich über lebenswertes leben Gedanken machen muss, bevor es lebt - das ist sinnvoll - das erspart unnötiges leid
und ich wiederhole mich gerne das hier einige nicht den geringsten schimmer haben wie grausam das leben sein kann ... dafür braucht es nichtmal behinderte oder sowas. arbeitet mal beim ASD oder JuAmt und ihr werdet in kurzer zeit soviel sehen was euer weltbild einfach nur erschüttert das ich euch dann auslachen werde mit der behauptung alles ist besser als nicht zu leben weil es immernoch schlimmer geht :(
I live the way I type; fast, with a lot of mistakes.



Von:    FreitagDerDreizehnte 03.11.2010 14:54
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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@ Thanatos

>Du brauchst kein Bewusstsein, um zu reagieren. Ich glaube du >hast eine etwas verträumte Ansicht von bewustsein, zumindest >kommt es mir sehr stark so rüber.
entschuldige, aber ich glaube, du musst nochmal lesen. Denn schließlich schrieb ich genau das... O.o

>Siehe oben. Kein Bewusstsein, kein denken, und damit wiederhole >ich mich erneut: Scheiss egal. Wenn ein Sachverhalt nicht >durchdacht werden kann hat es logischerweise keine Relevanz.
Hier stimme ich dir schlicht nicht zu. Wissen wir, ob ein Tier Sachverhalte durchdenken kann? Können bzw. sollen wir deshalb einfach Tiere töten, weil es keine Relevanz hat?

>Meinst du das ernst, oder ist das ein missglückter Versuch die >Sache ins lächerliche zu ziehen?
Ich versuche nur, zu verstehen, was du mir sagen willst.

>Eine "Wille" erfordert streng genommen ein Bewusstsein. Alles >andere ist instinktives handeln.
>Aber woher willst du eigentlich wissen das ein kleiner >Zellhaufen einen Überlebenswillen hat? Das will ich erstmal >bestätigt haben, bevor ich darauf eingehe - denn sonst machst du >es dir eher einfach.
Aber genau das ist doch das Problem. Wir wissen es nicht und deshalb nehme ich mir nicht heraus, festzulegen, was der Embryo/ der Fötus mitbekommt bzw. welchen Instinkten er folgt usw.

>Ja, war es. Weil es im dritten reich in einem anderen Kontext >praktiziert wurde.
Merkwürdig nur, dass es in jedem Seminar über Sterbehilfe, das ich besucht habe, angesprochen wurde. Mal ehrlich, das dritte Reich ist keine unnahbare Größe, die nie wieder erreicht werden kann. Ich wünschte es wäre so. Und wie viele Leute gibt es heute, die genau die gleiche Meinung über Behinderte vertreten? Da sollte man sich nicht vertun. Außerdem ist ein Beispiel über Missbrauch - um schlicht zu zeigen, dass es Missbrauch gab - in diesem Kontext sehr wohl legitim, auch, wenn du zwanghaft etwas anderes behauptest. Denn es sagt nur etwas über den Missbrauch aus, über den Kontext habe ich gar keine Parallelen gezogen.

>>Ich glaube hier auf Animexx will nur jeder irgendwann mal „Godwins Law :D“ gekreischt haben.

>Wo wir schon beim auf Animexx üblichen Animexler-Bash sind: Ich >glaube, jeder Strömung entsteht (nicht nur hier) irgendwann eine >Gegenströmung. Soll heißen, die Gegenströmung zu Godwins Law >versucht ihre Intelektualität darüber zu vertreten, das sie sich >auf den einsamen posten gegen Godwins Law begibt. Dadurch >gewinnt man ja sooooo viel Integrität und Individualität. (>Wobei, das muss ich zugeben, du hier beiweitem kein solcher >Extremfall bist. Aber zumindest kommt das Grundprinzip hier >gerade etwas für mich heraus.)
Mag sein, dass es so eine Entwicklung gibt, nur würde ich mich nicht dazu zählen. Ich gebe "Godwins Law" in soweit durchaus Recht, dass man in sehr vielen Fällen eine Diskussion mit der Nazi-Keule sofort zerstören kann, weswegen ich versuche, sie zu vermeiden. Nur wehre ich mich auch dagegen, nie (!) mit Nazi-Beispielen kommen zu dürfen, wenn sie passen. Ich habe weder Menschen, die für die PID oder für Abtreibung sind, noch Menschen, die behinderte Kinder nicht austragen würden, als Nazis bezeichnet oder sie mit diesen auf eine Stufe gestellt o.ä.. Es hat die Diskussion auch in meinen Augen in keinster Weise gestört. Es war lediglich ein Hinweis darauf, was alles furchtbares passieren KANN (!), obwohl der Grundgedanke gut sein mag --> Sterbehilfe. Natürlich hätte ich nicht die Nazis nennen brauchen, ich tat es, weil ich dachte, dass jeder damit etwas anfangen kann und keine langen Erklärungen nötig sind. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich jemand von diesem kleinen Beispiel so gestört fühlt. Aber meinetwegen kann man für die Sterbehilfe auch die Sterbehilfe für Demenzkranke als Beispiel nehmen. Diese Leute können nicht mehr selbst entscheiden und man weiß nicht, ob man ihnen helfen würde, weil sie auf der einen Seite den Wunsch äußern zu sterben und im nächsten Moment wieder total glücklich erscheinen (habe mich sehr mit dem Thema beschäftigt, da wir leider Demenzkranke in der Familie haben). Hier fängt die Frage schon an, ab wann man demjenigen hilft und ab wann man sich selber hilft. Ich lehne Sterbehilfe auf keinen Fall konsequent ab, nur ist der Missbrauchfaktor hier leider auch sehr hoch und sehr schnell gegeben, da meist über Leben entschieden wird, wo derjenige, um den es geht, nicht mitreden kann. Genauso ist es bei Abtreibung oder PID.

>Wie gesagt, missbraucht gibts immer. Du kannst mit nem Messer >Brot schneiden und buttern, aber du kannst es auch jemdandem >zwischen die Rippen jagen.
Da gebe ich dir ja auch vollkommen recht und deshalb habe ich mich ja auch nie allgemein gegen die PID ausgesprochen, nur ich persönlich will sie nicht für mich nutzen.
Ich erkenne doch durchaus die guten Seiten, nur finde ich, dass auch mal die schlechten genannt werden müssen.

>Außerdem: Definiere Preis. Hier liegt nämlich die crux, die >einen sagen, ein toter Zellhaufen ist ein hoher Preis, die >anderen sagen das mehr Zellen bei einem zugelassenen Niesen >absterben.
>Hier können wir nur abwarten, bis Bewustsein nachgewiesen werden >kann - wobei ich bezweifle, das eine Zellhaufen ohne Gehirn so >etwas überhaupt im Ansatz haben kann.
Auch hier gebe ich dir Recht. Nur wird meine Definition vom "Menschen" immer die gleiche bleiben, egal, ob ein Bewusstsein schon da ist oder nicht, einfach, weil ich weiß, dass sich daraus ein Mensch entwickeln wird. Diese Definition muss man nicht mit mir teilen, aber ich behalte mir vor, für mich, danach zu urteilen.

>>Das behindertes Leben nichts wert ist.

>Lege mir keine Worte in den Mund.
Wieso habe ich das DIR in den Mund gelegt? Ich lege es denjenigen in den Mund, die alles behinderte Leben aussortieren würden. Wie DU persönlich vorgehen würdest, weiß ich nicht.

>Hier geht es aber nicht darum "behindertes" Leben zu beenden, >sondern dafür Sorge zu tragen das erst gar keines entsteht.
Aber nun sind wir wieder bei der oben beschriebenen Crux. Für manche Menschen, wie mich, fängt das Leben nunmal vor der Geburt an. Und das ist es ja: Wenn man die Embryos heilen könnte: Super! Aber man sortiert sie einfach aus. Das kann ich mit mir nicht vereinbaren.

>Nur lässt die natürliche Selektion auch kranke Menschen zu.
>Jo, und die manuelle kann es dem Menschen ersparen sich mit >teilweise schmerzhaften und die Lebensqualität beschneidenden >Krankheiten herumschlagen zu müssen. Wo ist das Problem?
Das Problem ist, dass dieser Embryo nicht die Wahl hat zwischen: Behinderung und Ersparung dieses Leidens, sondern zwischen Behinderung und Tod. Das klingt beides nicht verlockend.

>>Und ich sage es genau umgekehrt: Klar hat es einen Nutzen, aber man bedenke den Missbrauch, der damit getrieben werden kann.
Es gibt immer zwei Seiten, mehr behaupte ich ja gar nicht.

>Kommt, objektiv betrachtet, aufs gleiche heraus.
Ja, natürlich. Nur bin ich in dieser Diskussion um an die Nachteile zu erinnern und du, um an die Vorteile zu erinnern.

>Akzeptiere ich voll und ganz, auch wenns wohl nicht ganz so >rüberkommt.
Ich denke, die Lage hat sich hier mal wieder aufgehitzt <.< Aber ich kann die Gegenseite wie gesagt auch verstehen und respektiere diese Meinung.

>Was mich stört, sind herbeigezauberte ARgumente, mit denen diese >Meinungen untermauert werden. Wer zu seiner Sentimentalität >steht, okay, kann ich nicht nachvollziehen und meinen Teil denke >ich mir dazu auch, aber es ist ihr Leben. Schlimm wirds nur wenn >diese Sentimentalität damit gerechtfertigt wird, das man >versucht Regeln zu entwerfen die sie allgemeingültig machen.
Den Spieß kann man aber auch wieder umdrehen. Und Sentimentalität finde ich als Begriff immer noch unangebracht, weil es nicht sachlich ist und die andere Seite als naiv hinstellt. Das wäre so, wie wenn ich deiner Meinung Kaltherzigkeit o.ä. unterstellen würde. Das Problem ist, dass man sich nie einigen wird, aber eine gesetzliche Grundlage braucht. Da wird immer eine Seite unzufrieden sein.

>>Man KANN in diesem Moment nur egoistisch handeln – auf beiden Seiten!

>Aber es ist nicht egoistisch dem Kind die Entscheidung >abzunehmen und einfach mal zu unterstellen das mit ein paar >Streicheleinheiten und elterlicher Liebe alles wieder Gut wird? >Egoistisch ist es, wie weiter oben von mir gesagt, sowohl von >den Beführwortern als auch von gegnern.
Entschuldige, aber jetzt bin ich doch etwas angefressen... Habe ich nicht genau DAS in dem von dir zitierten Teil geschrieben? O.o

@ goddi

>Und über die Abtreibung eines Föten zu entscheiden ist nicht >zwangsläufig egoistisch - und selbst der "lächerliche" Grund das >man das Kind nicht will reicht aus um einem Kind das Leben zur >Hölle zu machen. Glaub mir das habe ich schon mehr als einmal >gesehen das das ungewollte Kind bis es 14 ist schon deswegen >mehr mitgemacht hat als die meisten von uns bis sie 50 sind. Die >Palatte an grausamen Schicksalen, Lebenssituationen, Zuständen >und Biografien die diese Welt zu bieten hat ist so unendlich >groß das zu behaupten jede davon wäre besser als nicht zu Leben >eine einfach widerliche und/oder naive Behauptung ist. Ich >glaube nicht das ihr leichtfertig eine Entscheidung zu dem Thema >trefft wohl aber eine ungenügend informierte.
Auch hier goddi: Ich verstehe deine Meinung, nur kann man all das, was du uns hier vorwirfst, auch wieder umdrehen. Natürlich KANN das Kind ein furchtbares Leben haben, was es selbst lieber beenden will bzw. was später sagt, dass es sich wünscht, es wäre nie geboren worden. Aber genausogut KANN das Kind auch total glücklich werden und hat durch eine Abtreibung nie die Chance dazu bekommen. Und nein, da habe ich mich nicht ungenügend informiert, wir haben nur unterschiedliche Erfahrungen gemacht, um zu unserem Standpunkt zu gelangen.

>Das andere ist ich bin mir 100%ig sicher das ein Fötus auch wenn >er die biologische möglichkeit hätte zu sprechen nicht auf die >frage willst du leben antworten könnte.
Natürlich könnte es nicht antworten, das ist klar. Das war eine rein hypothetische Annahme. Allerdings ist deine Definition von "Ding" falsch, auch wenn der Embryo kein Bewusstsein hat, so lebt er doch, schließlich wächst er und entwickelt sich. Ein Ding kann so etwas nicht.

>Wenn man das anderst siehst sollte man aber mal ganz fix zum >Vegetarier werden, zumindest eier, milch, kalb und co sollten >dann tabu sein :( naja das ist eher als scherz gemeint der letze >teil, aber denkt mal über euren defakto-rassismus oder >spezifismus bzg. dem recht auf leben nach :)
Nun, hier geht es aber um MEIN Kind, das macht den Unterschied. Ich schreibe dir nicht vor, was du mit deinem machen sollst, aber mein Kind ist - auch als Embryo/Fötus - mir persönlich mehr wert, als Eier und Milch ;) Und dass das in irgendeiner Form rassistisch sein soll, bezweifle ich mal.



twins against twincest!




Von:   abgemeldet 03.11.2010 15:20
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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Da wir wohl weitgehend alles geklärt haben, gehe ich nur mal auf die zwei missverstädnlcihkeiten ein, die einer von uns entweder falsch verstanden oder missverständlich beantwortet hat.

>>>Du brauchst kein Bewusstsein, um zu reagieren. Ich glaube du >>hast eine etwas verträumte Ansicht von bewustsein, zumindest >>kommt es mir sehr stark so rüber.
>entschuldige, aber ich glaube, du musst nochmal lesen. Denn schließlich schrieb ich genau das... O.o

Das Problem das ich mit deiner Aussage vorher hatte war, das du dem Zellhaufen ein Bewusstsein zusagst, ein Bewusstsein über die Lage in der es sich befindet. Dem habe ich widersprochen und gesagt, etwas das noch nichtmal ein ausgereiftes Gehirn hat kann sich seiner Lage nicht bewusst sein.

>>>Man KANN in diesem Moment nur egoistisch handeln – auf beiden Seiten!

>>Aber es ist nicht egoistisch dem Kind die Entscheidung >>abzunehmen und einfach mal zu unterstellen das mit ein paar >>Streicheleinheiten und elterlicher Liebe alles wieder Gut wird? >>Egoistisch ist es, wie weiter oben von mir gesagt, sowohl von >>den Beführwortern als auch von gegnern.
>Entschuldige, aber jetzt bin ich doch etwas angefressen... Habe ich nicht genau DAS in dem von dir zitierten Teil geschrieben? O.o

Sry, das habe ich einfach irgendwie falsch verstanden oder in den falschen Rachen bekommen. Hast natürlich Recht, das hattest du schon gesagt.

Lieber Herr Schäuble: In diesem Beitrag geht es nicht um Terror, Al Kaida, Selbsmordanschlag, Freiheit, Bundestrojaner, Lauschangriff oder sonstig verwerfliche Dinge.
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Zuletzt geändert: 03.11.2010 15:20:57



Von:   abgemeldet 03.11.2010 17:36
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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@goddi

>alter das mit dem "ihr wollt wohl die behinderten solange mit nem stock schlagen ..." ding ist >mal so fies übel unter jeder Gürtellinie - ich bin wirklich beeindruckt

Weißt du, was wirklich unter der Gürtellinie ist?
Zu behaupten, ein behinderter Mensch könnte nicht glücklich sein. Das ist so dermaßen anmaßend und pervers, schlimmer geht es kaum noch. Es ist ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die behindert sind und ebenso für alle, die ihr Leben aufopfern um ihren behinderten Kindern / Freunden / Verwandten ein schönes Leben zu ermöglichen.

Aber ja, behinderte Embryos in den Müll zu kippen ist voll knorke und man ist sentimental und dumm, wenn man das nicht gutheißt und natürlich muss ich einsehen, dass KEIN behinderter Mensch jemals glücklich werden kann, das ist überhaupt nicht unter der Gürtellinie, nein. Aber lebende Behinderte „von ihren Qualen zu erlösen“, da sie nach euch ja eh nicht glücklich werden können, ist unter der Gürtellinie.
Gott, die Heuchelei ist ja nicht mehr auszuhalten.

>du hast dich mehr selbst disqualifiziert als jemand anders es könnte

Das schreibt sich immer so schön, wenn man keine Argumente hat.
Gerade du, goddi, der dafür bekannt ist, sich so dermaßen schlecht auszudrücken, dass man seine Postings oft nicht entziffern kann.
Aber es hat sowieso keinen Sinn mit dir.
Ich schrieb mehrfach, dass ich nichts dagegen habe, wenn man sich für die PDI entscheidet und ich will auch Abtreibung nicht verbieten. Was mich ankotzt, ist diese Arroganz, diese Überheblichkeit, mit der man angeblich wissen will, wie glücklich alle möglichen Menschen sind und ob diese lieber tot wären.
Das ist ekelhaft, nicht die Ironie in meinem Posting.

@Sydney

>ist er geistig behindert

Einem geistig behinderten Menschen nützt auch Sterbehilfe gar nichts.

>Aber klar, hier wird pauschalisiert

Du bist diejenige, die pauschalisiert. Wie oft noch? Ja, ich kenne behinderte Menschen und auch solche, die wirklich schwer behindert sind.
Und von denen will keiner sterben. ICH streite nicht ab, dass es behinderte Menschen gibt, die lieber tot wären. Aber hier wird abgestritten, dass man als schwer behinderter Mensch glücklich sein kann und das finde ich ekelhaft.

@Thanatos

>Ich sage allerdings nur, das zukünftige Generationen das Glück haben könnten, bestimmte >Behinderungen von vornherein auszuschließen.

Und wodurch? Durch Eliminierung von behindertem Leben. Verstehst du das wirklich nicht?


>Ich wette mit dir die meisten körperlich Behinderten haben sich lediglich mit ihrer >Behinderung arrangiert

Das ist schön, dass du das wettest.
Glaubst du nicht, Menschen, die dick sind, wären auch lieber dünn? Haben sie sich deshalb nur arrangiert?
Glaubst du nicht, Menschen, die eine Brille tragen müssen, würden auch manchmal lieber darauf verzichten?
Ich kenne genug behinderte Menschen und ja, natürlich haben sie manchmal den Wunsch gesund zu sein – oft stellt sich diese Frage aber gar nicht mehr, weil sie eben nicht gesund sind. Sie leben trotzdem sehr glücklich und vergessen ihre Behinderung auch oft genug. Aber leider werden sie dank Menschen wie dir immer wieder als minderwertig hingestellt.

>Ich spreche keinem behinderten Menschen die Lebensfreude ab, aber ich wette mit jedem, >das die meisten es anders lieber hätten.

Und was hat das eine mit dem anderen zutun? Ich wäre auch lieber schneller und reicher und in allem besser. Jeder Mensch strebt danach, es besser zu haben.

>Ich zumindest bin es nicht, der anderen unterstellt, sie wollten behinderten Menschen das >Recht zu leben absprechen.

Nein, du bist derjenige, der behinderten Menschen unterstellt, dass sie sich nur arrangieren können.

>Zudem ist es nicht verkehrt, wenn man weniger Leiden begrüßt, oder etwa doch?

Du scheinst nicht zu verstehen, dass es die Alternative „entweder das Kind wird behindert oder genau das gleiche Kind wird gesund“ nicht gibt. Entweder du beseitigst das behinderte Kind oder du bekommst es. Beides hängt mit Leid zusammen. Was hat es mit weniger Leid zutun, wenn man Behinderte ausmerzt, anstatt sie in unsere Gesellschaft zu integrieren?
Der Unterschied ist, dass du, ich und andere gesunde Menschen nicht mehr mit ihnen konfrontiert werden.
Das mag für dich ein Fortschritt sein, für mich ist es das sicher nicht.

>Wie gesagt, ich kenne so jemanden, wenn auch nicht all zu gut, und nur weil er nicht tot sein >will, heißt das nicht, das ers nicht gern besser hätte.

Nochmal: Die Alternative „besser“ gibt es hier nicht!
Gegen HEILUNG habe ich nichts, aber um die geht es hier nicht.

>Der einzige, der es bereut, das diese werdene Wesen nicht entscheiden konnte, sind die >Abtreibungsgegner.

Und die Frauen, die später unter psychischen Schäden leiden...? Und, für mich, als Gläubige, durchaus auch die Kinder (eventuell), aber das ist natürlich Glaubenssache.
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~



Von:   abgemeldet 03.11.2010 17:56
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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Ich glaube meine Ansichten mit nur einem Zitat und meiner Antwort darauf vertreten zu können.

>Und was hat das eine mit dem anderen zutun? Ich wäre auch lieber schneller und reicher und in allem besser. Jeder Mensch strebt danach, es besser zu haben.

Und mithilfe der Technologie ist es in manchen Bereichen sogar machbar.


Der rest, mit "Leben" töten und den einen Zellhaufen dem anderen bevorzugen ist, gemeinsam mit der einhergehenden Gewichtung dieses Tatbestandes, wie du so schön sagtest, Glaubenssache.
Bis die Technik soweit ist einen von uns Lügen zu strafen können wir uns noch so lange die Köpfe einrennen, dem anderen Naivität oder Lebensverachtung vorwerfen, aber bringen wirds eh nix.
Und da diese Technik zu unseren Lebzeiten sehr wahrscheinlich ohnehin nicht existieren wird, sollte man präventiv Abtreibungsgegner (und damit beziehe ich auch alle Gegner der Stammzellenforschung und der PID ein) und Beführworter voneinander fern halten.


Ich denke mal ich habe soweit alles gesagt, sofern nicht nochwas kommt worauf ich einzugehen Gedenke noch ein kleines Schlusswort:
Es ist immerhin hoch Anstädnig das keine der beiden Gegner-Damen hier die "Du bist ein Mann, du hast davon keine Ahnung!"-Keule geschwungen hat.
Im Prinzip hätten sie damit aber sogar Recht, denn ein Mann kann sich schlecht in so eine Situation hineinversetzen. Höchstens solange, wie es für beide Seiten (Männlein und Weiblein) um graue Theorie geht, die zur Zeit niemanden des Diskussionsteilnehmer betreffen.


Lieber Herr Schäuble: In diesem Beitrag geht es nicht um Terror, Al Kaida, Selbsmordanschlag, Freiheit, Bundestrojaner, Lauschangriff oder sonstig verwerfliche Dinge.
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Von:    Ladeniel 03.11.2010 17:49
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Zwei Sachen mal... mithilfe dieser PID wird doch nur festgestellt, ob das Kind behindert sein KÖNNTE, oder? Nicht völlig sicher, oder ist das unterschiedlich?

Und noch was... es wird dadurch die Behinderung ja nicht direkt verhindert, lediglich das Kind an sich wird verhindert. Deswegen würde ich sagen, dass wir nicht direkt sagen können, dass Behinderungen dadurch verhindert oder vermieden werden.

Wir haben Aids ja auch nicht geheilt, wenn wir jeden Aids-Infizierten plattmachen. (Und bevor mir einer mit yadda yadda kommt, ich weiß, ist ein krasses Beispiel, nicht direkt zu verknüpfen, war halt etwas hochgegriffen. Wer ein Besseres findet, möge es posten.)

Zu der Fragestellung... graaah... jetzt hab ich mir hier wieder mal die neusten Sachen angelesen und bin schon wieder in der Zwickmühle... was würde ich machen...
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.



Von:   abgemeldet 03.11.2010 17:59
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>jetzt hab ich mir hier wieder mal die neusten Sachen angelesen und bin schon wieder in der Zwickmühle... was würde ich machen...

Kann man wohl schwer im vorhinein entscheiden. Ist man erst einmal in so einer Situation, sieht die Welt gleich ganz anders aus.
Ich und meine Freundin haben auch keine Lust, uns unsere Zukunft durch nen Schreihals zu versauen, sollte daher mal, durch was auch immer, die Verhütung fehl schlagen, haben wir uns auf Abtreibung geeinigt.
Ich bin aber nicht so naiv zu glauben das sie das Ganze im Fall der Fälle immernoch so distanziert betrachten kann.
Lieber Herr Schäuble: In diesem Beitrag geht es nicht um Terror, Al Kaida, Selbsmordanschlag, Freiheit, Bundestrojaner, Lauschangriff oder sonstig verwerfliche Dinge.
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Von:    Sydney 03.11.2010 18:46
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>Zwei Sachen mal... mithilfe dieser PID wird doch nur festgestellt, ob das Kind behindert sein KÖNNTE, oder? Nicht völlig sicher, oder ist das unterschiedlich?

Genetische Krankheiten, deren "Code" wir kennen kann man damit sicher erkennen. Man muss halt die Gensequenz, ob autosomal oder gonosomal, dominant oder rezessiv, wissen.
Alles andere, im Mutterleib erworbene Behinderungen, Infektionskrankheiten,... erkennt man natürlich nicht damit.
Congratulations - If you are beginning to understand me your insanity is almost in the same level as mine!

Meine Fanfictions





Von:    Archimedes 03.11.2010 18:10
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>die frage was leben ist steht davor,

Diese Frage steht nicht voran, sie steht gleichwertig daneben.

>ein zellhaufen der noch jahrtausende davon entfernt ist ein bewusstsein zu haben das auch nur entfernt in der lage ist sich slebst zu begreifen ist etwas anderes als einfach nur leben

Wenn du das Ich-Bewusstsein (ich zitiere dich: "sich selbst begreifen") als Maß und Definition für Leben (ungleich Existenz) ansiehst, müsstest du auch die Tötung eines Kindes bis zu zwei Jahren befürworten, da Babys bis zu diesem Alter laut Wissenschaft keines haben.
Ebenso fallen alle Menschen darunter, die hirntot sind oder einfach nur im Koma (auch medizinisch indiziertes!) oder Wachkoma liegen oder einfach nur durch eine Narkose schlafen.
Und bevor du über mich herfällst: Das sage nicht ich, das sagen Neurologen.

Ein Ich-Bewusstsein ist nicht allein ausschlaggebend für die Definition, dass ein Organismus lebt oder nicht. Jede Pflanze lebt und existiert nicht nur, obwohl sie kein Bewusstsein hat.

> und ich wiederhole mich gerne das hier einige nicht den geringsten schimmer haben wie grausam das leben sein kann

Selbstverständlich ist das Leben grausam. Es würde etwas entscheidendes fehlen, wäre es das nicht. Wie könntest du sonst dein Leben schätzen und an ihm hängen, wie könntest du sonst nach Verbesserung streben, wie nach Weiterentwicklung? Das Leid gehört zum Leben dazu. Und gerade weil das so ist, sollte man das Leben wertschätzen, in welcher Form auch immer es sich einem präsentiert.
Mein endliches Bewusstsein hat Augenbrauen!
Zuletzt geändert: 03.11.2010 19:26:33



Von:   abgemeldet 03.11.2010 20:10
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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@Thanatos

In dem Fall geht es mir gar nicht mal um Abtreibung an sich und ich bin auch kein absoluter Gegner von Abtreibung. Für mich käme sie nie in Frage, aber ich würde es nie jemandem verbieten.
Mir geht es hier in erster Linie um das Thema "Behinderung" und das hat ja auch nicht viel mit "Mann vs. Frau" zutun.
Wie gesagt, kann ich verstehen, wenn man sich selbst ein behindertes Kind nicht zutraut.
Und ich glaube auch, dass es behinderte Menschen gibt, die lieber tot wären.
Für mich ist hier gerade das Aussortieren das Problem. Wie Ladeniel so schön schrieb: Wir heilen Aids nicht, indem wir alle Babys, die infiziert sind, abtreiben. Wir merzen es aus. Und da liegt für mich der gravierende Unterschied.
Man heilt keine Behinderungen, indem man behindertes Leben / Zellen vernichtet.
Würde man also mit einem Behinderten darüber sprechen, wäre die Frage nicht "wärst du nicht lieber gesund?" sondern "wärst du nicht lieber aussortiert worden?" - und dass es hier einen Unterschied gibt, wird man wohl nicht abstreiten können.
Es ist ein schwieriges Thema, aber ich sage ganz klar, dass das jeder selbst entscheiden muss und für die Eltern, die behindertes Leben sowieso abtreiben, ist es sicher keine schlechte Sache.
Aber für mich käme es nicht in Frage und ich finde es einfach etwas hart, dass ich mir daraufhin anhören muss, wie wenig Ahnung ich von Leid haben kann.
Kann es nicht vielleicht doch sein (und das richte ich jetzt nicht nur an dich), dass man wirklich überzeugt davon ist, obwohl man Leid kennt und sich informiert hat?
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~



Von:    SoryuAleksi 03.11.2010 20:20
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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Hmm... schwierige Frage. Ich denke, ich bin eher auf der Seite der Menschen, die es eher kritisch betrachten und befürchten, dass man dadurch irgendwann das Aussortieren potentieller Kinder nach ganz bestimmten Kriterien für selbstverständlich und salonfähig hält. Auf der anderen Seite kann ich es SEHR gut verstehen, dass Paare mit Erbkrankheiten in der Familie ihrem Kind die Krankheit ersparen wollen und vor allem die nachfolgenden Generationen davor bewahren. Siehe Chorea Huntington oder Ähnliches. Ich finde es MEHR als verständlich, wenn man verhindern will, dass man seinen Kindern und jedem ihrer Nachkommen das vererbt. Ich denke also, man sollte differenzieren... Das Thema erfordert wohl eine Fall-zu-Fall-Unterscheidung.
Love is not about species.



Von:    Azamir 04.11.2010 20:00
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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Ich finde es im Sinne dieser Eltern gut und sinnvoll, eine realistischere Chance für ein lebendes Kind zu ermöglichen, durch die selektion.

die Leute, die zur künstichen Befruchtung übergehen, wo das ganze ja überhaupt erst akut wird, haben oft schon genug der Stresssituation hinter sich - wer auf natürlichem Wege schnell und sicher schwanger wird, braucht das nicht.

"Kranke" Embryonen werden vom Körper oft sowieso abgestoßen. Das bedeutet dann, wenn er erstmal eingepflanzt wurde, für die Frau letztlich, dass sie nochmal eine Fehlgeburt erleidet - wie sie sie in den meisten Fällen schon zuvor durchmachen musste. Allein schon diesen emotionalen Stress der potentiellen Mutter fände ich die Auswahl von ein paar 8-zellern wert.

Dann kommt dazu, dass insbesondere Erbkrankheiten unheilbar sind und oft langweirige, unangenehme Symptombehandlungen brauchen - und ist es wirklich ein LEBEN wenn das Kind die ersten drei Lebensjahre 20 Operationen mitmachen muss, nur um am Leben erhalten zu werden? Auch die mit "lebensfähigsten" Kinder mit Trisomie 21, haben als "Nebeneffekt" oft Herzfehler u.ä., was operativ behoben werden muss. Jahrelang im Krankenhaus leben, ist keine Kindheit, und macht keinen Spaß.

Danach kommen dann wie von tentakel gesagt die weiteren Probleme, die das Leben begrenzt lebenswert machen. Erbkrankheiten gehen nicht weg, sie müssen lebenslang symptomatisch behandelt werden. also ein Leben lang Ärzte, medikamente, eventuell Operationen. Prothesen, Hilfsmittel, Pfleger. Das alles kostet Geld, und die öffentliche Hand leistet primär das, was mindestnotwendig ist. Wer mehr will... der braucht eigenes Geld. Und das ist dann wiederum ein stressiger, zermürbender Kampf - entweder mit den Ämtern, dass bestimmte Dinge doch notwendig sind, oder anderweitig an das Geld zu kommen.

Gesund auf die Welt zu kommen, macht nicht automatisch glücklicher - aber es nimmt eine ganze Menge möglicher Stressfaktoren heraus, die unglücklich machen würden.

Wenn man ein Leben voller Schmerzen und Leid wegen Nebeneffekten der Erbkrankheit dadurch verhindern kann, dass man jenes Material, dass ein funktionierender Körper sowieso abtöten würde, vorher aussortiert... sehe ich darin mehr Gewinn als Verlust.
Animexx bietet dir zu wenig, als Lolita, J-Music-Fan oder anderweitiger Fan eines japanischen Kulturphänomens jenseits von Manga und Anime?
http://www.animexx.de/weblog/48439/378250/ <-- DEIN Vorschlag um es zu ändern! Sag ihn mir!
Zuletzt geändert: 04.11.2010 20:06:08



Von:    ElarionEulenschwinge 04.11.2010 21:06
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
Jede Frau entscheidet jeden Monat, ob die Eizelle die gerade reif ist, unwertes Leben ist oder ob sie es verdient hat, geboren zu werden.
Macht es die Sache irgendwie besser, wenn man das nur aus Gründen der eigenen Bequemlichkeit heraus entscheidet und nicht weiß, ob das Kind behindert wäre oder nicht?

Wenn sich einige dabei besser fühlen, es dem Zufall zu überlassen, welches Kind nie geboren wird, bitte.


Aber dieses ganze Gelaber über Behindertenfeindlichkeit ist doch Quatsch. Ich bin als kurzsichtiger Mensch vielleicht nicht signifikant unglücklicher als normalsichtige Leute, und halte mich auch bestimmt nicht für minderwertig, aber wenn ichs mir aussuchen könnte, hätte ich bessere Augen.

Bei einigen hier habe ich das Gefühl, es gefällt ihnen, dass es Behinderte gibt an denen sie zeigen können wie tolerant und gottergeben sie doch sind.
Und das finde ich ziemlich übelst diskriminierend.
Menschen, auch Arme und Behinderte, sind in erster Linie immer noch Menschen, deren Daseinszweck nicht ist, anderen zu ermöglichen barmherzig und tolerant zu sein.


Die Abtreibung in einem Stadium in dem der Embryo schon Schmerz empfinden kann (Ist es dann noch ein Embryo? Ich kenn mich mit der Terminologie nicht so aus) ist eine andere Sache.
Aber zu entscheiden, welcher von zwei Zellhaufen nie eingepflanzt wird (und bitte denkt dran: Ein paar trifft es so oder so)...Leute die ihr aus Gottesfürchtigkeit dagegen seid, ich hoffe SEHR, dass ihr so konsequent seid, auch gentechnische Veränderung von Pflanzen abzulehnen.
“This is not a novel to be tossed aside lightly. It should be thrown with great force.”

(Dorothy Parker)
Zuletzt geändert: 04.11.2010 21:12:49



Von:    FreitagDerDreizehnte 05.11.2010 14:28
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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@ ElarionEulenschwinge

>Jede Frau entscheidet jeden Monat, ob die Eizelle die gerade >reif ist, unwertes Leben ist oder ob sie es verdient hat, >geboren zu werden.
>Macht es die Sache irgendwie besser, wenn man das nur aus >Gründen der eigenen Bequemlichkeit heraus entscheidet und nicht >weiß, ob das Kind behindert wäre oder nicht?
Das ist doch Unsinn. Eine unbefruchtete Eizelle ist nicht das Gleiche, wie ein Embryo.

>Wenn sich einige dabei besser fühlen, es dem Zufall zu >überlassen, welches Kind nie geboren wird, bitte.
Auch das ist Unsinn, da wir auf der einen Seite von unbefruchteten Eizellen und Spermien, auf der anderen Seite von Embryonen sprechen. Hier hat die Befruchtung schon stattgefunden und es beginnt sich ein Mensch zu entwickeln..

>Aber dieses ganze Gelaber über Behindertenfeindlichkeit ist doch >Quatsch. Ich bin als kurzsichtiger Mensch vielleicht nicht >signifikant unglücklicher als normalsichtige Leute, und halte >mich auch bestimmt nicht für minderwertig, aber wenn ichs mir >aussuchen könnte, hätte ich bessere Augen.
Und das was du hier schreibst, ist kein Quatsch? Ich hätte auch gerne gesunde Augen, aber (wie oft noch?) die Frage ist nicht: Willst du behindert oder gesund sein? Das Kind, was krank ist, wird nicht geheilt, es wird aussortiert. Das heißt, DU hättest jetzt keine besseren Augen, DU wärst aussortiert worden. Würdest du dir das auch aussuchen?
Ich kann wie gesagt verstehen, wenn man für die PID ist, aber man sollte auch bitte den Tatsachen ins Auge sehen und nicht überromantisch an das Thema herangehen...

>Bei einigen hier habe ich das Gefühl, es gefällt ihnen, dass es >Behinderte gibt an denen sie zeigen können wie tolerant und >gottergeben sie doch sind.
Und was soll das nun? Ist ja toll, dass du so ein "Gefühl" hast, ich habe das "Gefühl", dass du die PID überromantisierst und sie nicht als das verstehst, was sie ist. Hier wird aussortiert, nicht geheilt.
Und nein, es gefällt mir nicht, dass es Behinderte gibt, ich wünschte, alle Menschen wären gesund. Aber es gefällt mir noch weniger, dass Behinderte in unserer Gesellschaft oft nicht geduldet sind und dass sie vor der Geburt abgetrieben oder eben aussortiert werden. Hier wurde ein gutes Beispiel genannt, nämlich AIDS, ich heile AIDS nicht, indem ich alle Menschen, die AIDS haben, "aussortiere". Du kannst eine andere Meinung haben, bitte, aber stell die Leute, die gegen die PID sind (oder zumindest Bedenken äußern) nicht als Menschen hin, die sich durch Behinderte für was besseres halten.

>Und das finde ich ziemlich übelst diskriminierend.
Du findest es diskriminierend, dass wir Behinderte tolerieren und möchten, dass sie in die Gesellschaft eingegliedert werden, aber nicht, dass sie "aussortiert" werden? Entschuldige bitte, aber ich glaube, du reimst dir gerade ziemlichen Quark zusammen, denn das, was du hier unterstellst, hat niemand hier geschrieben und diese Meinung hat auch sicher niemand von uns. (Aber ja, ich bin so intolerant, weil ich mein behindertes Kind bekommen würde <.<'')

>Menschen, auch Arme und Behinderte, sind in erster Linie immer >noch Menschen, deren Daseinszweck nicht ist, anderen zu >ermöglichen barmherzig und tolerant zu sein.
Also diskriminiere ich andere Menschen jetzt, weil ich sie toleriere? Es tut mir sehr Leid für dich, wenn DU andere Menschen nur deinetwegen tolerierst und ob du das glaubst oder nicht, ich sehe Behinderte wirklich als ganz normale Menschen an, die ich so behandle, wie jeden anderen auch.
Kannst du mir mal verraten, wie du auf das gekommen bist, was du dir da gerade zusammen gereimt hast?

>Die Abtreibung in einem Stadium in dem der Embryo schon Schmerz >empfinden kann (Ist es dann noch ein Embryo? Ich kenn mich mit >der Terminologie nicht so aus) ist eine andere Sache.
>Aber zu entscheiden, welcher von zwei Zellhaufen nie >eingepflanzt wird (und bitte denkt dran: Ein paar trifft es so >oder so)...Leute die ihr aus Gottesfürchtigkeit dagegen seid, >ich hoffe SEHR, dass ihr so konsequent seid, auch gentechnische >Veränderung von Pflanzen abzulehnen.
Ich finde es ist wirklich das Letzte, dass du nun auf den gläubigen Menschen herumhacken musst. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Es ist einfach erschreckend, mit was für einer Selbstgefälligkeit und Arroganz du deine Meinung hier als die einzig Wahre hinstellst. Dafür kannst du dir wirklich auf die Schulter klopfen...


twins against twincest!




Von:   abgemeldet 05.11.2010 16:56
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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>Bei einigen hier habe ich das Gefühl, es gefällt ihnen, dass es >Behinderte gibt an denen sie zeigen können wie tolerant und >gottergeben sie doch sind.

Ich habe viel eher das Gefühl, dass manche hier behinderte Menschen einfach weghaben wollen. „Aus den Augen aus dem Sinn“.
Du kapierst offenbar, wie viele andere, nicht, dass es hier nicht um HEILUNG geht, sondern darum, auszusortieren. Und nun sind die, die Behinderte lieber integrieren und wie normale Menschen behandeln, also böse Menschen, die Behinderte diskriminieren, während die, die Behinderte ausrotten wollen, super tolerante Obergutmenschen sind?
Geht es eigentlich noch heuchlerischer?!
Wenn man keine behinderten Kinder will, bitte, aber sich deshalb als Held aufzuspielen, ist einfach nur total daneben.

Nochmal: Es geht hier nicht um die Wahl „behindert zu leben“ oder „gesund zu leben“, sondern um die Wahl „behindert zu leben“ oder „GAR NICHT zu leben“. Tu doch nicht so, als würde durch dieses Verfahren ein behinderter Mensch geheilt werden, denn dem ist einfach nicht so!
Ich bin wirklich glücklich, wenn es keine Behinderten mehr gibt, weil alle geheilt werden konnten.
Wenn es aber nur keine mehr gibt, weil sie alle ausgerottet wurden, ist das für mich kein toller Zustand.

>Menschen, auch Arme und Behinderte, sind in erster Linie immer >noch Menschen, deren >Daseinszweck nicht ist, anderen zu >ermöglichen barmherzig und tolerant zu sein.

DU bist doch diejenige, die diese perversen Gedanken überhaupt ausgeheckt hat.
Aber ja, rotten wir dir Behinderten lieber aus, damit sie bloß von den dummen Gläubigen nicht toleriert werden können.
Kann es nicht einfach sein, dass Menschen wirklich aus tiefer Überzeugung, behinderte Menschen genauso schätzen, wie alle anderen und sich einfach gerne für diese einsetzen?

Ich sehe Behinderte als normale Menschen an, die in unsere Gesellschaft integriert werden sollten. ICH spreche ihnen nicht die Lebensfreude ab, wie es hier manch anderer tat (und DAS ist wirklich diskriminierend).

Wenn du für die PID bist, okay, aber unterstell anderen Leuten gefälligst nicht so eine kranke Scheiße, nur weil du ein persönliches Problem mit Religionen hast und deshalb auf so eine perverse Idee kommst.
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~
Zuletzt geändert: 05.11.2010 16:58:32


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