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Einzelposting: PID - Präimplantationsdiagnostik


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Von:    Ai-Lin 19.01.2011 20:43
Betreff: PID - Präimplantationsdiagnostik [Antworten]
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> Ich verstehe was du meinst, aber der Vergleich hinkt.
> Es geht ja nicht darum, dass abgemeldet oder auch ich, nicht das beste für unsere potentiellen Kinder wollen und es geht auch nicht um eine "ist doch eh alles scheiß egal"-Haltung.
> Sondern schlicht darum, dass einem Kind immer etwas passieren kann. Und wenn man auf keinen Fall ein krankes Kind will, dann sollte man am besten erst gar keines zeugen.

Macht Sinn. Auch wenn ich (als jemand, der bis vor kurzem dachte, PID wär schon längst Gang und Gebe) gar nicht mal so weit gehen würde zu behaupten, dass ich "auf gar keinen Fall" ein krankes Kind haben wollen würde. Ich finde den Gedanken einfach schön, dass es heutzutage machbar ist, die Chance, ein krankes Kind zur Welt zu bringen, mit Hilfe einer gentechnischen Analyse so niedrig wie möglich zu halten.
Wenn es dann doch dazu kommen sollte - beispielsweise, wenn bei der Geburt etwas schief geht und das Kind zu lange ohne Sauerstoff war und dabei einen Hirnschaden davonträgt - okay, dann ist das eben passiert, ändert auch nichts dran, dass es mein Kind ist und ich es als solches lieben werde.
Aber das ändert nichts daran, dass ich es, wie wohl die meisten Menschen mit Kinderwunsch, vorziehen würde, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, das es einfacher hat, irgendwann zu einem gesunden, selbstständigen Menschen heranzuwachsen :)


> Das bedeutet im Umkehrschluß aber nicht, dass alle Leute, die ein behindertes Kind genauso annehmen würden, wie ein gesundes, nichts für die Gesundheit ihres Kindes tun würden - nur über Leichen gehen würde ich dafür nicht.
>
> >Ich denke, damit sollte der Großteil der Leute doch zufrieden >sein (von denen, die ein Problem wegen der Entsorgung der >ungeeigneten Embryonen haben, vielleicht mal abgesehen).
>
> Was ungefähr auf 95 % Der PID-Gegner zutreffen dürfte...
> Ich bin jedenfalls nicht gegen die PID, weil ich gewissen Leuten keine gesunden Kinder gönne oder weil ich sie einfach gerne ärgern möchte.
> Mir geht es um die Rechte und den Schutz von ungeborenem Leben und um die Diskriminierung von behindertem Leben.

Also ist der Knackpunkt dieser Diskussion dann vermutlich derselbe wie mein Thema Abtreibung - die Frage, wann genau aus einem Haufen Zellen "Leben" wird, huh?
Gut, da hat dann wirklich jeder eine eigene Auffassung, an der sich vermutlich nichts ändern wird.
Wie gesagt, für mich haben Embryonen noch nicht viel mit eigenständigem Leben zu tun, speziell die, die gerade mal aus einem noch undifferenzierten Haufen Zellen bestehen, bei denen sich noch nicht einmal sagen lässt, aus welchen sich vielleicht mal das Gehirn entwickelt ^^'

Ich kann da nicht für das Kind oder den Erwachsenen sprechen, der eventuell mal aus so einem Zellklumpen hätte werden können, wenn er sich weiterentwickelt hätte. Ich kann da nur als jemand sprechen, der irgendwann einmal Mutter, viel später vielleicht auch mal Großmutter sein möchte, und - so egoistisch das vielleicht höchstwahrscheinlich ist - es nicht allzu "schwer" als solche haben will.
Das heißt keineswegs, dass ich Behinderte generell als Belastung ansehe oder als minderwertig einstufe *schulterzuck* Ich hab jetzt keinen "Vorzeige-Kumpel mit Behinderung", den viele Leute in solchen Diskussionen ja gern mal aus dem Hut zaubern, um ihre Akzeptanz/Offenheit zu untermauern, aber ich wurde generell einfach so erzogen, dass ich andere Menschen so behandle, wie ich selbst behandelt werden möchte. Ich will nicht wegen irgendetwas nicht ernst genommen/als minderwertig abgestempelt werden, wofür ich nichts kann, also tu ich das auch nicht bei anderen.


Kurz und gut:
Letztendlich scheint es bei dieser Diskussion keine Lösung zu geben, mit der alle Parteien einverstanden sind. Also bleibt wohl bloß abzuwarten, was der Gesetzgeber entscheidet...


*nun doch mal auf Wikipedia schaut, wie es denn da nun eigentlich aussieht*

...??? Beamtendeutsch. *seufz und sich da durchzuwühlen versucht*
Scheint also so weit in Deutschland verboten zu sein. Man darf aber ins Ausland fahren, wenn man unbedingt PID durchführen lassen will.
Hab ich das richtig aufgefasst? o_o
Wer alle Tassen im Schrank hat, muß seinen Kaffee wohl aus dem Suppenteller schlürfen.

(Thomas Strobel)

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