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Die 4 ist arrogant und die 5 ist blau.

Autor:  Ladeniel
Hallo ihr Lieben,

Heute haben meine Schwester Mondbär und ihr Freund, der Boy, eine Runde gekniffelt. Mondbär musste in der letzten Runde nur noch einen Kniffel schaffen, würfelte aber zwei Fünfer und drei Zweier. Der Boy wollte sie trösten, aber Mondbär meinte: "Ist egal, ich finde sowieso, dass die 5 und die 2 gut zusammenpassen."

Darauf ich: "Krass, hast du das auch, dass Zahlen so bestimmte Farben und Eigenschaften haben?"

Mondbär: "Ja, 5 und 2 finde ich nett."

Wir quatschen also über Synästhesie - wenn man Dinge mit dem "falschen" Sinnesorgan wahrzunehmen glaubt (echte Erklärung bitte googlen, bin nebenberuflich Definitionswissenschaftler!).

Nachdem Mondbär und ich uns darauf geeinigt hatten, dass die 4 ziemlich arrogant und eine von den "coolen Kids" ist, wollten wir testen, ob wir noch bei anderen Zahlen übereinstimmen.

Mondbär: "Okay, lass gleichzeitig sagen."
Ich: "Welche Farbe hat 5?"
Beide: "Blau!"

Ich: "Und die 2 ist...?"
Beide: "Gelb!"

Es gab aber auch Unterschiede:
Mondbär: "Ungerade Zahlen sind eher unsmpathisch."
Ich: "Kommt drauf an, 5 ist ziemlich zuverlässig und 3 ist harmlos."
Mondbär: "Neiiin, 3 ist richtig fies und hinterhältig!"
Ich: "Ich finde 7 ein bisschen... Shady, so hintenrum halt."

Weiterhin gab es gemeine Wörter ("durchatmen") und helle Wörter ("Brindisi").

Vor einer Weile habe ich eine Doku über Synästhesie gesehen und da ging es um einen kleinen Jungen. In den Kommentaren sprachen ganz viele Leute davon, dass sie das Prinzip Zahlen = Farben, etc. kennen. Es gab auch viele, die Gerüche hörten, Gerichten Farben zuordneten oder geometrischen Formen Eigenschaften zuschrieben.

Ich bin kein Psychologe, aber ich glaube, mehr Leute als erwartet haben diese Konzepte im Kopf. Aber man redet da nicht drüber, weil es einem einfach nicht auffällt. Die 5 ist einfach blau, das hinterfragt man nicht.

Woher kommt sowas? Ein guter Teil bestimmt durch frühe Assoziationen: Vielleicht hat man in der Schule das A gelernt und mit einem roten Stift gemalt. Und die Aversion von Mondbär gegen ungerade Zahlen kommt vielleicht daher, dass es sich mit ihnen schlechter rechnen lässt. Vielleicht konnte ich als Kind eine Person mit einem Namen wie Gaby oder Gisela nicht leiden und mag daher das große G nicht.
Und es ist meiner Meinung kein Zufall, dass zwei Schwestern ähnliche Assoziationen haben.

Ich finde das Ganze aber recht interessant und auch irgendwie drollig. Da kann man doch gut Mal drüber quatschen.

Übrigens, vielen Dank für die rege Diskussion unter meinem Perioden-Blog, war echt überrascht.

Ladde
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Datum: 14.09.2019 06:35
So was kenn ich auch ein bisschen. Weniger mit Farben und Zahlen, aber dieses "Zahlen haben Eigenschaften" ist bei mir auch so.

Ich mag die 5, sie ist unkompliziert und ich verbinde mit Zahlen wie 15 und 25 gute Gedanken. Die 5 ist ungerade, aber trotzdem leicht zu rechnen. Und wenn es um so einfache Prozentrechnung wie Halbe und Viertel und so geht, ist die 5 immer irgendwie mit dabei.
Die 2 ist klein und nett.
Die 7 mag ich am wenigsten, weil sie so blöd zu rechnen ist. Sie ist ungleichmäßig, ein bisschen zickig und launisch.
Und größere Primzahlen kann ich sowieso nicht leiden.

Das Ganze hat bei mir aber auch sicher mit meiner Dyskalkulie zu tun. Ich bin einfach nicht besonders schnell mit Zahlen, deshalb finde ich die, die man leicht rechnen kann, halt angenehm und nett, und die, wo ich im Alltag, zB beim Einkaufen, Schwierigkeiten habe, halt unangenehm.


Abgesehen von Zahlen und so hab ich, wenn ich Musik höre, sich verändernde Formen vor dem inneren Auge. Ein bisschen so wie diesen sich zur Musik bewegenden Grafiken, die manche Musicplayer so haben.
Bei manchen Sängern, die ich oft höre, nehme ich die Stimme als ein individuelles Formenmuster wahr. Ich kann das ganz schlecht beschreiben, aber ich mag tendenziell Sänger gern, deren "Stimmmuster" eher rund ist und in sich vielfältig.
Visual Kei is not dead!!
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If Genki is happy now, I can be too.
Datum: 14.09.2019 07:00
Zahlen sind für mich alle gleich irgendwie.
Das einzige, was mir bislang bewusst aufgefallen ist, war, dass meine "Sicht" bei geschlossenen Augen kurz ganz hell wird, wenn ich ein lautes Geräusch höre. Wie ein Blitzlicht.
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Datum: 14.09.2019 19:10
Interessanter Beitrag. Die meisten Menschen haben eine Lieblingszahl und Lieblingsfarbe. Ich hab das aber bisher auf Assoziationen zurückgeführt, wie am 5. hab ich Geburtstag und sowas. An Synästhesie hab ich da nie gedacht. Denkwürdiger Gedanke ;)

[[🐄]] Lies meinen Finanzblog https://www.animexx.de/weblog/442279/813106/ denn Twixer empfieht: "uninteressante blogs vom selben Autor, ohne nennenswerten Mehrwert für irgendwen".
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Datum: 15.09.2019 14:42
Es gibt so etwas wie das "Blue-Seven-Phänomen", dass auffallend viele Menschen die Sieben als Lieblingszahl und Blau als Lieblingsfarbe angeben.
Beste Freunde sorgen sich um dich wie Eltern,
verstehen dich wie Geschwister
und verhalten sich mit dir wie Gestörte.
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Datum: 15.09.2019 14:56
Ja, sowas in der Art kenne ich.

Es gibt bestimmte Töne und Klangfarben, die bei mir Reize auslösen. Sry, bissl komisch formuliert, aber ich weiß gerade nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.
Z.B. habe ich bei rauen Stimmen das Gefühl, jemand würde von innen mit Sandpapier an meiner Haut reiben. Bei quietschigeren Tönen, fühlt es sich an als ob sich mein ganzer Körper zusammen zieht, bei sanften Stimmen ist es teilweise so, als ob jemand meinen Kopf streichelt. Klingt jemand trocken oder heiser, ist mein Hals plötzlich auch trocken.

Habe das immer auf meine starke Vorstellungskraft zurückgeführt, da ich ja auch immer sehr reges Kopfkino habe. xD
With blood and rage of crimson red,
ripped from a corpse so freshly dead,
together with our hellish hate,
we'll burn you all, that is your Fate!


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