Zum Inhalt der Seite




Schlagworte

Top 15

- Kurioses (24)
- Animexx (13)
- Alltag (11)
- Unikram (7)
- Vollpfosten (5)
- Abitur (4)
- Fernsehen (4)
- Katzen (4)
- Arbeit (3)
- dumm (3)
- TV (3)
- Fanfiction (2)
- Genitalimexx Hodulenztittlender 2017 (2)
- Haare (2)
- Internet (2)
Beobachtete Weblogs

Kram, den man in der Isolation macht #alltag, #corona, #zahnarzt

Autor:  Ladeniel
Hallo ihr Lieben,

Seit dem letzten Eintrag ist ein bisschen Zeit vergangen, aber ich hatte spontan Extratermine bei meinem Zahnarzt Milan. Ist vielleicht die Isolation, die das mit einem macht, aber ich bin jetzt leider verliebt. Habt ihr vielleicht gute Tipps für wie man auf einen Zentimeter Nahansicht trotz knochentrockener Peeke-Haut noch gut aussieht bzw. wie man eloquent wirkt, wenn man den Mund aufsperrt und ein Tampon in der Backe hat? Nein? Ich auch nicht. Dieser Flirtkurs könnte belastend werden.

Weiter im Text. Weil wir gerade eh nichts zu tun haben, haben mein Mitbewohner und ich beschlossen, ein bisschen Home Improvement zu machen. Wir wollten ein Schienenregal an die Wand schrauben. Es stellte sich heraus, dass unsere Wand ein Arschlicht sondersgleichen ist und wir Bohrlöcher gegen Wutausbrüche auswürfeln müssen. Es waren letztendlich mehr Bohrlöcher als Wutausbrüche, aber wir haben uns gegen Ende auch quasi in den Armen gelegen und Besserung gelobt. Das Regal steht jetzt irgendwie, aber wir haben noch nichts draufgetan und hoffen nun einfach auf verminderte Gravitation.

Die nächste Baustelle war unsere neue Spülmaschine. Nach einem dreiviertelstündigen Fußmarsch zum Real, weil wir keine Öffis benutzen wollten, fanden wir im Real auch ein Päckel mit Schellen/Muffen/die Dinger, mit denen man so einen Wasserablaufschlauch festzieht.
Mitbewohner installierte dann fachmännisch die Schläuche und wir machten einen Testlauf.

Lifehack für euch alle: Wasser läuft sehr viel besser ab, wenn man nicht den Rat des Klempners vergessen hat, der da lautet: Macht, bevor ihr neue Sachen anschließt, den Stopfen raus. Glücklicherweise war unsere Spülmaschine intelligenter als wir und flutete nicht unsere Küche. Sondern sich selbst.

Nachdem wir das Problem eruiert hatten mussten wir die Spülmaschine nur halb auf mich drauflegen, damit das ganze Wasser ablaufen konnte. Beim zweiten Testlauf ging es aber und nach dem dritten könnten wir auch endlich Geschirr spülen.

Ich hoffe, bei euch läuft es ähnlich gut. Morgen versuchen wir als zertifizierte Heim-Hasser, die Badschränke anzuschrauben und das Schlüsselbrett zu befestigen. Wünscht uns Glück, dass nichts spontan Feuer fängt.

Ladeniel
(Von LadenielPfuscher GmbH, bucht mich, wenn ihr kein Wert auf ein intaktes Heim mehr habt!)

Mein neuer Freund, der Zahnarzt Alltag, Zahnarzt

Autor:  Ladeniel
Ihr Lieben,

Neulich sitze ich in der Küche und hab richtig gute Laune. Da denke ich mir, jetzt kaufst du dir was Geiles zu Essen und renne in den nächsten Laden. Vollkornbrot mit Lachs, Gurken und Meerrettich.

Zuhause angekommen stopfe ich mich natürlich voll und aus IR-GEND-EI-NEM Grund klemmen sich wieder alle Körnchen in meine Zähne und Zahnzwischenräume.

Zahnseide hilft nicht, Pinzette hilft nicht, eine Nadel hilft nicht (da bin ich schon verzweifelt) und dieses Dreckskorn nervt mich unglaublich.

Weil ich aber bei der besten Zahnarztpraxis der Welt bin, rufe ich die den Morgen danach traurig an und bekomme tatsächlich einen Termin am selben Tag! Gott sei Dank, dann holen sie dieses Korn mit ihren Zahnarztinstrumenten heraus und ich bekomme ein schönes Wochenende.

Im Wartezimmer verbringe ich eine Stunde, dann darf ich rein. Mein Zahnarzt ist aber gar nicht mein alter Zahnarzt, sondern jemand, den ich noch nie gesehen habe: Er heißt Milan und hat einen sehr süßen Akzent. Milan lässt mich den Mund aufsperren und werkelt sich durch meine Zähne, alle sind ohne Befund. Dann werkelt er das Korn aus meinem Zahn. Ich kann's aber irgendwie immer noch fühlen. Milan werkelt ein zweites Mal. Dann guckt er nochmal. Und dann sagt er das Wort, das selbst mit seinem obersüßen Akzent nicht mehr süß klingt: "WURZELKANALBEHANDLUNG!"

Offenbar ist das Korn steckengeblieben in einem sehr kleinen, aber dafür wahnsinnig tiefen Loch.

Niemand mag Zahnärzte und ich hatte noch nie eine Wurzelbehandlung. Um ehrlich zu sein, wusste ich auch gar nicht, was da genau passiert, aber ich mochte Milan schon.

Milan prüft erstmal, ob der Zahn noch am Leben ist. Ist er leider. Milan zückt den Bohrer und ab da kriege ich Angst. Die Arzthelferin holt eine riesige futuristisch aussehende Spritze und ich fange an, etwas panisch zu wimmern und - I kid you not! - kriege Tränen in die Augen. Milan: "Ganz ruhig. Ganz ruhig. Alles gut. Alles gut."
Tatsächlich spüre ich von der Spritze kaum was, das war bei meiner letzten Betäubung vor roundabout 10 Jahren anders, das hat gezwiebelt.

Bevor es losgeht, muss ich geröntgt werden. Anhand des Bildes erklärt Milan mir, was er machen wird. Ich will das eigentlich gar nicht so genau wissen.

Dann legt er los: Bohren, Schleifen und dann rückt er meinem Zahn mit Nadeln zu Leibe. Statt Präzisionsarbeit wirkt es eher so, als würde er versuchen, eine verstopfte Toilette wieder freizukriegen. Während Milan verbissen in meinem Zahn herumstochert, um die sogenannte Pulpa (ugs. für den Zahnnerv) da rauszuzerren, denke ich ein wenig über mein Leben und meine eingerissenen Mundwinkel nach.

Nach 40 Minuten hat Milan meinen Zahn komplett ausgehöhlt und Desinfektion reingemacht. "Die Füllung machen wir am Montag", teilt er mir fröhlich mit. "Wie, und das Loch? Kommt da nichts drauf?"
Milan erklärt, dass ich alles genauso machen kann, wie bisher, Rauchen, Essen, Trinken, Schwimmen, Fahrrad fahren, hahaha. Sollte Essen in den Zahn geraten, muss ich das nur mit einem Zahnstocher wieder rausholen. Ja klar, Milan, nachdem du da gefühlte zehn Meter tiefe Löcher in meinem Zahn gegraben hast, traust du mir zu, dass ich da irgendwas wieder rausholen könnte, was reinfällt?!
Er verschreibt mir noch Schmerztabletten.

Das Wochenende verbringe ich mit einem hohlen Zahn. Immerhin, das Korn ist jetzt weg. Genau wie alles andere. Weh tut es eigentlich nicht sehr, aber ich kann nur auf der rechten Seite kauen und sehe damit dauerhaft dumm aus.

Am Montag komme ich wieder. Milan begrüßt mich fröhlich und fragt, wie es mir geht. Gut. Das will er offenbar ändern, denn als nächstes rammt er mir eine seiner Nadeln in den Zahn, was arschwehtut. Ich wimmere wütend und Milan sagt: "Ganz ruhig, ganz ruhig! Alles gut!" Offenbar ist der Zahn doch noch vital. Ich kriege wieder eine Betäubung und Milan gräbt wieder nach Gold in meinem Zahn. Dann lässt er wieder Desinfektion rein und stopft ganz am Ende Füllmaterial in den Zahn. "Fühlt sich die Füllung so gut an? Oder steht was über?" Ich fahre mit meiner Zunge über den Zahn, merke aber nichts, weil alles sowieso taub ist. Milan merkt das auch: "Ach so, naja, Betäubung." Er schleift noch was ab. "In zwei Wochen machen wir die richtige Füllung", sagt er.

Zwei Wochen?! Ich sag's mal so, ich nehme ihm nichts übel, weil ich wahrscheinlich schon in ihn verliebt bin, aber zwei Wochen in diesen Zeiten? Milan ist sehr optimistisch. Wenigstens muss ich mir Dank der provisorischen Füllung keine Sorge mehr machen, dass ich meinen Zahn versehentlich mit Speiseresten selbst fülle. Ach, was sage ich, ich liebe Milan!

Drei Stunden später als die Betäubung nachgelassen hat: Ich hasse Milan!! Wieso tut das so weh?? Es fühlt sich an, als hätte Milan meinen Zahn einen Zentimeter tiefer in mein Zahnfleisch gepresst als er sein möchte. Übler Druckschmerz, der tatsächlich gefühlt die ganze linke Seite einnimmt.
Ich nehme Schmerztabletten und verwünsche Milan. Dann google ich Wurzelkanalbehandlung.

Offenbar ist mein Zahnnerv unrettbar entzündet. Milan ermordet jetzt alles Lebendige in meinem Zahn, um seine kalte, töte Hülle am Ende zu bewahren, damit ich keinen Zahnersatz brauche. Nett von ihm (und der Krankenkasse, die das zählt). Dafür entfernt er alles an Pulpa aus dem Zahn (deswegen muss er ihn auch überall aufbohren), desinfiziert dann alles gründlich und füllt dann schön alles wieder auf. Der Zahn ist dann zwar tot, das sieht man aber nicht sofort und er macht keinen Ärger mehr.

Milan ist quasi eine Art Auftragskiller mit sehr gründlicher und effizienter Arbeitsweise, aber für die Guten.

Und dieser Akzent hat mich ja eh ergriffen! Ich hab was übrig, wenn Leute, deren Muttersprache eine slavische ist, Deutsch reden. Außerdem hab ich eine Historie mit Ärzt*innen aus Osteuropa. Als ich ein Triefauge hatte, musste ich in die Notfallsprechstunde mit Miklos, meinem georgischen Augenarzt, der mir sehr goldig und für Laien erklärt hat, wie eine Bindehautentzündung abläuft, bei meinen tauben Zehen schickte mich die resolute Olga aus der Ukraine mit einem "Sie sind jung und stark!" weiter an die Neurologin Katya aus Russland, die obschon sie nur ca. 1,60 war, auf mir herumdrückte, wie ein MMA-Fighter - und die besten Erinnerung ist definitiv seit jetzt Milan.

Es mag nicht Jedermanns Fall sein, aber da ich noch nie etwas Ernstes hatte und dementsprechend nur das allgemeine Unwohlsein beim Arzt habe, mag ich dieses resolute "Ach, da passiert nichts, ist gleich vorbei!" sehr gerne.

Jetzt hoffen wir mal, dass weder Milan noch ich in den nächsten vierzehn Tagen in Quarantäne müssen, denn dieser Klumpen Provisorium muss aus meinem Zahn raus, sonst drehe ich noch durch.

Grüße,

Ladeniel

[TW: transfeindlich]How to talk about trans kids? LGBT issues, LGBTIIQ, Trans

Autor:  Ladeniel
+++ TRIGGER: TRANSFEINDLICHKEIT +++

+++ Der Post ist nur eine Beschreibung, es gibt am Ende keine Lösung, Auflösung, etc. +++


Hey ihr Lieben,

Ich arbeite in einer Wohngruppe für Mädchen. Ihr könnt euch vorstellen, dass die nicht da wohnen, weil ihnen Zuhause die Tapete nicht gefallen hat.

Aber was anderes. Bei uns sind, soweit ich das mitgeschnitten habe, alle cis. (Für Nichtverstehende: cis ist, was nicht trans ist.)

Sie haben allerdings trans Freund*innen. Erstmal so, so what? Können sie ja. Aber wie sieht das aus?

(Alle Namen geändert, ich bin ja nicht verdöddelt.)

Sibbi, 17: (zeigt mir ihre Snapchats) Das ist Thea... Das ist Alia... Das ist Alex...
Ich: Oh, du hast ja hübsche Freundinnen. Aber die Hundefilter find ich trotzdem blöd.
Sibbi: Im letzten, das ist ein trans Boy.
Ich: Oh, sorry. Finde ich aber trotzdem hübsch.
Sibbi: Ja, sie hieß früher x, aber dann hat sie gemerkt, dass er ein Junge sein will.
Ich: Ja, aber ist doch voll cool, wenn er da soviel Respekt kriegt, dass er sich geoutet hat und auf Snapchat postet.
Sibbi: Ja, kann ja jeder, wie er will.

+++

Sibbi und ich sind einkaufen, Sibbi grüßt jemanden.
Sibbi: Das war meine Ex.
Ich: Oh, echt, dachte kurz, das war ein Junge.
Sibbi: Ist er ja auch, jetzt. Aber damals war er noch ein Mädchen.
Ich: Also trans?
Sibbi: Ja. Er heißt jetzt Momo.
Ich: Seid ihr immer noch befreundet?
Sibbi: Ja, auf jeden Fall.
Ich: Na, ist doch top.
Sibbi: Trotzdem, mein Rat an dich: Date nie eine Frau, die sind super kompliziert.
Ich: Können Männer auch genauso, mein Rat an dich! (Lache)
Sibbi: Nee, wirklich!

+++

Sibbi und Momo hatten eine kurzzeitig wieder auflebende Beziehung. Ich höre Geschrei und komme zu ihrem Zimmer, Momo liegt halb auf Sibbi.
Ich: Hallo, ich hab Schreie gehört, geht es allen gut?
Sibbi: (kichernd) Ja, alles okay.
Ich: (lachend) Wollte nur sicherstellen, dass keiner ausversehen schwanger wird!
Momo: Nee, dafür fehlt mir untenrum was!

+++

Sibbi und Momo sind getrennt, böse Nachrichten werden verschickt.
Sibbi: Ist mir auch egal, was sie tut.
Ich: Du meinst Momo?
Sibbi: Nee, sie heißt xx. Solange das im Perso steht sage ich nichts anderes.
Ich: Na, aber er stellt sich mit Momo vor und du hast mir gesagt, er ist ein er.
Sibbi: Solange das Gesetz sagt, dass sie ein Mädchen ist, nenne ich sie nicht so.
Ich: Find ich komisch. Sonst nimmst du das Gesetz doch auch nicht immer hundertprozentig ernst, oder?
Sibbi: Er ändert seinen Namen fünf Mal pro Jahr. Das kann ich nicht ernst nehmen.

+++

Während der Pause auf einer Seminarsitzung, wo Mitarbeiter von insgesamt drei Häusern zusammenkommen.

Teleri, 24: Von uns geht bald jemand. Wenn sie jemand von euch kennt, dann als Miella, aber er hat sich gerade als Tarik geoutet. ... Ich war ein bisschen überfordert, aber ich kenn mich da auch kaum aus. Ich hab ihm halt gesagt, dass ich das total mutig und wichtig finde und ich glaub, das hat ihn überfordert, dann hat er erstmal total geheult. Ich find's total schwierig, ich kenn ihn halt als eine sie und ich muss mich echt anstrengen, um das mit den Pronomen und dem Namen so hinzukriegen. Das tut mir auch leid, aber ich hab da echt Schwierigkeiten mit.

+++

Kalin, 12: Hey, es gibt eine neue in Haus 2 (andere WG unter unserem Träger). Die müsstet ihr kennen. In unsere darf sie nicht, weil sie ist jetzt ein Junge. Sie will jetzt Tarik sein, vorher war sie Miella.
Lovi, 15: DIE KENN ICH. Gut, dass sie nicht herkommt. Sie war voll die (--).
Kalin: Die dürfen sie jetzt nur noch Tarik nennen.
Lovi: Die war schon immer komisch, stinkt sie noch so? Ich hasse sie eh, ist mir egal.


So, das war's erstmal von mir. Ein recht authentisches Gedächtnisprotokoll. Ich geh mal davon aus, dass ich vieles auch nicht gut und richtig formuliert hab, aber ich lass jetzt alles so stehen, wie es passiert ist und hoffe, jemand interessiert sich für diesen kleinen Teil.

Die 4 ist arrogant und die 5 ist blau.

Autor:  Ladeniel
Hallo ihr Lieben,

Heute haben meine Schwester Mondbär und ihr Freund, der Boy, eine Runde gekniffelt. Mondbär musste in der letzten Runde nur noch einen Kniffel schaffen, würfelte aber zwei Fünfer und drei Zweier. Der Boy wollte sie trösten, aber Mondbär meinte: "Ist egal, ich finde sowieso, dass die 5 und die 2 gut zusammenpassen."

Darauf ich: "Krass, hast du das auch, dass Zahlen so bestimmte Farben und Eigenschaften haben?"

Mondbär: "Ja, 5 und 2 finde ich nett."

Wir quatschen also über Synästhesie - wenn man Dinge mit dem "falschen" Sinnesorgan wahrzunehmen glaubt (echte Erklärung bitte googlen, bin nebenberuflich Definitionswissenschaftler!).

Nachdem Mondbär und ich uns darauf geeinigt hatten, dass die 4 ziemlich arrogant und eine von den "coolen Kids" ist, wollten wir testen, ob wir noch bei anderen Zahlen übereinstimmen.

Mondbär: "Okay, lass gleichzeitig sagen."
Ich: "Welche Farbe hat 5?"
Beide: "Blau!"

Ich: "Und die 2 ist...?"
Beide: "Gelb!"

Es gab aber auch Unterschiede:
Mondbär: "Ungerade Zahlen sind eher unsmpathisch."
Ich: "Kommt drauf an, 5 ist ziemlich zuverlässig und 3 ist harmlos."
Mondbär: "Neiiin, 3 ist richtig fies und hinterhältig!"
Ich: "Ich finde 7 ein bisschen... Shady, so hintenrum halt."

Weiterhin gab es gemeine Wörter ("durchatmen") und helle Wörter ("Brindisi").

Vor einer Weile habe ich eine Doku über Synästhesie gesehen und da ging es um einen kleinen Jungen. In den Kommentaren sprachen ganz viele Leute davon, dass sie das Prinzip Zahlen = Farben, etc. kennen. Es gab auch viele, die Gerüche hörten, Gerichten Farben zuordneten oder geometrischen Formen Eigenschaften zuschrieben.

Ich bin kein Psychologe, aber ich glaube, mehr Leute als erwartet haben diese Konzepte im Kopf. Aber man redet da nicht drüber, weil es einem einfach nicht auffällt. Die 5 ist einfach blau, das hinterfragt man nicht.

Woher kommt sowas? Ein guter Teil bestimmt durch frühe Assoziationen: Vielleicht hat man in der Schule das A gelernt und mit einem roten Stift gemalt. Und die Aversion von Mondbär gegen ungerade Zahlen kommt vielleicht daher, dass es sich mit ihnen schlechter rechnen lässt. Vielleicht konnte ich als Kind eine Person mit einem Namen wie Gaby oder Gisela nicht leiden und mag daher das große G nicht.
Und es ist meiner Meinung kein Zufall, dass zwei Schwestern ähnliche Assoziationen haben.

Ich finde das Ganze aber recht interessant und auch irgendwie drollig. Da kann man doch gut Mal drüber quatschen.

Übrigens, vielen Dank für die rege Diskussion unter meinem Perioden-Blog, war echt überrascht.

Ladde

Warum Menstruation voll gar nicht ekelhaft ist. Menstruation, Sexualität

Autor:  Ladeniel
Kürzlich bekam ich auf Facebook einen Post von Rossmann in die Timeline gespült, weil eine Bekannte von mir diesen kommentiert hatte. (Ich habe Facebook seit 2009, poste da wenig, aber fürs Tagesgeschehen ist es manchmal sehr nützlich.)

In dem Post warb Rossmann für eine neue umweltfreundliche Binde und eine Menstruationstasse. Beigefügt war ein Bild mit einer Binde mit Blut drauf und eine Menstasse mit silbernem Konfetti.

Der Beitrag hatte sehr viele Wut-Emojis. Wer das Facebooksymbol nicht kennt: Man kann auf mehrere verschiedene Arten einen Post "liken", unter anderem mit einem Daumen hoch, einem traurigen Emoji, einem wütenden, einem Herzaugen-Emoji, einem lachenden, ihr erkennt das Prinzip. Die drei meistgewählten Emojis sind direkt unter dem Post sichtbar.

In meiner Naivität dachte ich, der Wut-Emoji hätte den Hintergrund, dass Rossmann in dem Werbepost nur Frauen angesprochen hat und es ja durchaus auch Männer gibt, die die Menstruation bekommen.
Draufgeklickt und eines Besseren belehrt.

Sehr viele User*innen beschwerten sich darüber, dass die Binde mit Blut bekleckert fotografiert war und dass ekelhaft sei. Ein paar Kommentare und etwas Ranzoomen später bemerkte ich (hauptberuflich Genie), dass das "Blut" lediglich roter Glitzer ist.

Auch nach der Aufklärung waren viele User*innen gegen eine solche Darstellung - man müsse ja niemandem auf die Nase kleben, was da rauskommt.

Ich persönlich war echt zufrieden. Ich finde meine Menstruation jetzt nicht so hammer, weil tut weh und ich muss Tampons, Tassen oder Binden benutzen, aber es zeckt mich sehr, dass in der Werbung immer nur blaue Flüssigkeit rieselt.

eXcUsE mE, aber ein nicht geringer Anteil der Weltbevölkerung bekommt regelmäßig die Menstruation. Das hat sogar biologischen Sinn, die Gebärmutter will nicht das Abendland vernichten, die putzt hier nur! Okay, Pipi und Pupu machen ist auch nichts, was ich mit der Öffentlichkeit unbedingt teilen will, aber können wir bitte darüber reden, dass es das gibt und dass niemand mit Menstruationshintergrund (bin nebenberuflich Witzeexperte) sich verschämt inne Ecke stellen muss weil wegen "die hat doch gerade ihre Tage"?

Menstruation kann scheiße unangenehm sein - für die Betroffenen. Schmerzen, dir so weit gehen, dass man weder Haus noch Wohnung noch Klo verlassen kann.

Was nicht unangenehm sein sollte: Jemanden nach einem Tampon oder einer Binde fragen - ging es nur mir so oder waren Tamponaustausche ähnlich zwielichtig wie Drogendeals?? - jemandem zu sagen, dass es heute bisschen schlecht ist, weil ich meine Menstruation habe und gerne ein wenig kotzheulen will - weil sonst ist man ja die, die gerade Menstruation hat lolyolohehe. Simpel die Menstruation zu haben ohne dass Leute auf einmal denken, ih bah, ist ja unrein und ekelig.

Wenn mir auf der Arbeit wer begegnet, die*der sich gerade spektakulär in den Finger geschnitten hat, und ich nicht gerade kein Blut sehen kann, häcksle ich die*den ja auch nicht nieder und winsele, dass austretende Körperflüssigkeiten sauekelhaft sind.

In dem Sinne,

Ladeniel

Wasser für Tiere Hitze, Insekten, Tiere, Tierquälerei, Tierschutz, Tränke, Vögel

Autor:  Ladeniel
Ihr Lieben, wer die Möglichkeit hat: Stellt doch bitte Tränken für die Tiere, die auf Grund der üblen Hitze keine Wasserquellen mehr haben, auf. Für Vögel eignen sich Plätze, die für Jäger schwer zugänglich sind, am besten. Insekten brauchen Tränken, aus denen sie auch wieder herausklettern können (zB eine “Treppe“ aus Steinchen in einer flachen Schale).
Es ist zZ wirklich unheimlich heiß und trocken.
Unsere (= im Haus meiner Eltern) Katze Supercat, die eigentlich sehr ortskundig ist und schattige Plätze sowie die meisten Nachbarn kennt, kam heute sehr erschöpft und mit hängender Zunge nach Hause.
Es ist kein großer Aufwand, rettet aber Tierleben.
(Katze geht es wieder besser, morgen natürlich erstmal Arztbesuch.)
Und wie immer - man kann es leider nicht oft genug sagen, wie die Nachrichten zeigen - gilt: Keine Lebewesen im Auto einsperren, auch nicht, wenn man nur kurz Kippen holen geht.

Nachtrag zu Supercat: Sie ist Freigängerin, hat einen großen Radius, kennt sich eigentlich gut aus und kommt im Sommer eher selten heim. Ihre Schwester Miso ist schüchterner, regelt die Hitzewelle aber sehr gut, indem sie in der Nähe des Hauses bleibt und kommt, sobald wir wieder da sind.
(ANM.: Die letzten paar Tage waren meine Eltern den ganzen Tag weg, um mir beim Umzug zu helfen. Frische Wassertränken waren ums Haus verteilt, kühle Schattenplätze gibt es hier auch, die temperaturmäßig so sind, wie unser Keller. Miso scheint das kapiert zu haben und gestern kam auch Supercat putzmunter vorbei, aber heute hat es sie wohl ausgeknockt. Sie hat jetzt erstmal Hausarrest, wir fragen morgen mal den Tierarzt, wie es weitergeht.)

Kellnerstories IV - Blaubarsch an Honigbär!!! Alltag, Arbeit, Kellner

Autor:  Ladeniel
Hey, meine Schätze.
Warum nenn ich euch so, wir kennen uns nicht. JA, KEINE AHNUNG, WARUM MAN SICH SCHATZ ODER LIEBLING NENNT, WENN MAN SICH KAUM ODER GAR NICHT KENNT!
Es ist wieder mal Zeit für Kellnerstories.

Es waren knapp dreißig Grad, ich war knapp verschwitzt (Dimension: hab nach zweimal Augenbrauenzupfen ausgesehen wie nach einem Marathon) und stiefelte herum, um Getränkewünsche aufzunehmen.
Kommt ein Typ ausm Nichts auf mich zu. Fasst meine Hand. Ich erschaudere ob der zusätzlichen Wärme. Der Typ so: “Liebling. Sag Zitrone Wolf Bombe.“
(Nehme vorweg, er sagte nicht genau das. Ich verfälsche das wahre Geschehen, weil ich Persönlichkeitsrechte wahren und Wiedererkennungswert minimieren will. Aber im Prinzip sagte er das.)

Im ersten Moment kam ich mir vor wie im Spionagethriller. “Rotes Meerschwein an fetten Delfin. Die Taube ist im Sandkasten. Over.“
Dann dechiffrierte ich den Code mithilfe einuger Mitarbeiter. “Hallo, liebe Servicekraft. Mein Name ist Wolf, ich möchte bitte ein Spezialgetränk, das ich selbst “Bombe“ nenne, erhalten. Frage bitte den Kollegen “Zitrone“ danach, er weiß, was das ist.“
Okay, Leute, okay. Ich bin der Sherlock neben der Zapfe. Der Wolf bekam natürlich sein Getränk, obwohl er um die 80% weniger Worte nutzte, die man sonst braucht. Find ich das etwas unhöflich? Ja. War ich trotzdem zufrieden? Jaaaa - und zwar ganz heimtückisch. Ich habe geschwitzt wie ein Schwein, habe mir zwischendurch den Schweiß vom Gesicht gewischt, wollte meine nasse Pfote gerade an der Schürze trockenwischen (um danach ordentlich Hände zu waschen, ich bin kein Ekel), aber da packte der Wolf schon ungefragt meine Hand.

Der hätte mir wahrscheinlich Telekomaktien aufschwatzen können, ich dachte die ganze Zeit nur... nein... nicht anfassen, ich bin voller Schweiß.
Zum Fass-uns-nicht-an-Problem: im Gastrobereich kommen wir Serviceleute euch Gästen oft recht nah, wir reichen Essen, beugen uns über den Tisch, um Geschirr abzuräumen, wenn die Musik laut ist, kommen wir euch näher, um was akustisch zu verstehen. Dazu reden wir mit euch oft locker-lässig. Dennoch möchten wir nicht angefasst werden, das tun wir ja schließlich auch nicht (absichtlich) bei euch.

Eine damit zusammenhängende Sache: bitte fragt uns nicht nach unserem Namen. Wir haben mit euch schon einige “intime“ Grenzen überschritten - dass ihr unseren Namen nicht wisst, ist eine der letzten Möglichkeiten, wie wir uns professionell distanzieren können. Ja, wir sind nett, wir lachen über eure Witze, wir kommen euch nah - fast wie Freunde. Wir sind aber keine Freunde. Wir arbeiten hier und für euch.

In den USA ist es recht üblich, dass sich Servicekräfte mit Namen vorstellen, leider leben diese wirklich vom Trinkgeld und müssen daher eine pseudoemotionale Bindung zum Gast herstellen. (Wir könnten natürlich falsche Namen sagen, aber sobald eine Kollegin zu mir rüberbrüllt “Ladeeeeniel, komm mal her!“ wäre das unangenehm.)

Ich spreche mal nur für mich, aber mir persönlich ist es echt lieber, dass ihr versehentlich Gläser kaputthaut, auf den Boden kotzt oder besoffen am Tisch einpennt, als dass ihr mich oder meine Kollegen auf zu persönliche oder gar widerliche Weise ansprecht. Hinweis: niemand von uns mag Kommentare über Körperteile, so nett ihr das auch verpackt glaubt. Gilt übrigens auch für meine männlichen Kollegen, eine Bemerkung über vermutete Länge und Größe sowie Haarwachstum ist auch nicht netter dadurch, dass sich die Verursacher als Teil des Beuteschemas des Kollegen vermuten.

An die lieben Menschen, die freundlich und respektvoll mit ihren Serviceleuten umgehen: Danke euch! Ihr seid für mich der Grund, dass ich den Job seit fünf Jahren immer noch mag. Und ich präferiere immer noch Leute wie euch gegenüber respektlosen Lappen, die am Ende versuchen, ihre Blödheit mit dicken Scheinen zu rechtfertigen.

Nichtsdestotrotz ist die Gastro für mich echt die beste Ecke gewesen, die ich mir Nebenjob-mäßig hätte vorstellen können - hatte immer das Glück, tolle Kollegen zu haben. War gut.

In dem Sinne, seid freundlich!

Ladeniel

PS: Es gibt das Gerücht, dass Kellner, zu denen ihr unfreundlich wart, euch ins Essen spucken. Hab ich noch nie erlebt. Erstmal haben wir keine Zeit dafür, zweitens wäre es total sinnlos, weil der Gast es eh nicht mitkriegen würde. Drittens würden sich die Köche SEHR verarscht vorkommen, wenn der Service ihr Essen versaut.

PPS: ich habe außerdem öfter mal gehört, dass manche Kellner statt einer bestellten Cola light eine normale Cola bringen - zum Teil, um sich zu “rächen“, wenn der Gast irgendwie unangenehm schien. Auch mit dem Argument, dass der Gast dann halt ruhig fett werden solle. Ich sag es mal so, ich hab auch schon eine Menge Gäste echt scheiße gefunden. Aber Zucker und Süßstoff gegen den Willen des Gastes zu vertauschen geht einfach mal gar nicht. Kein vernünftiger Kellner würde euch normale Cola bringen, wenn ihr light bestellt habt. Wir wissen, dass es Dinge wie Diabetes gibt. Und dass es kein Spaß ist. Körperverletzung als Rache ist bescheuert.
Falls ihr euch übrigens mal gefragt habt, wie die Servicekraft bei drei normalen Colas und einer light, die alle gleich aussehen, noch weiß, welche welche ist - wir haben alle sehr ausgeklügelte Merksysteme auf dem Tablett. Wenn die light nicht mit einer Zitrone o.ä. gekennzeichnet ist, wissen wir definitiv trotzdem, was wir wo hingestellt haben. Trust us!

[ZU VERSCHENKEN] Ankh-Trilogie, Point&Click für PC

Autor:  Ladeniel
Hey, ihr Lieben,

Ich habe vor Kurzem ein Spiel gekauft, das mich aber nicht so sehr begeistert hat. Es wurde mir empfohlen, als ich nach Point&Click-Adventures gesucht habe, aber zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, dass ich eher auf düsteren Stuff stehe.

Ich hab an dem Spiel noch nicht so krass rumgespielt, aber wir beide können nicht so recht Freunde werden.

Ergo, hat wer Lust, das zu haben?

Es ist für den PC. Meldet euch per ENS oder Kommentar. :)

Versand etc. übernehm ich, alles kein Ding. Hauptsache, jemand hat Spaß! :)

Ladeniel

https://www.amazon.de/bhv-Distribution-ANKH-Trilogie/dp/3828761682 Das ist es.

Wie geht eigentlich Perfektion?

Autor:  Ladeniel
Mir wurde zugetragen, dass Perfektion allgegenwärtig sei. Selfies, Zeichnungen, Cosplays - jeder scheint Perfektion anzustreben.

Ich hab diesen Eindruck eigentlich gar nicht, im Gegensatz, viele Leute zeigen mir, dass Perfektion für sie unerheblich ist.

1) ich würde Perfektion mit folgenden drei Wörtern beschreiben:

2) ich würde Perfektion mit folgenden drei Wörtern bewerten:

3) wie perfekt bist du?

4) was ist für dich unperfekt?

5) Findest du Perfektion gut? Schlecht? Anders?

6) für was würdest du Perfektion eintauschen?

7) unter welchen Voraussetzungen würdest du Perfektion verbieten?

8) wie würdest du Perfektion künstlerisch darstellen?

9) gibt es einen Menschen, der für dich Perfektion ist?

10) Wenn die ganze Welt perfekt wäre, wie wäre sie dann für dich?

10 ranzige Fragen an jeden Fragen, Meme

Autor:  Ladeniel
Hey, ihr Lieben,

weil ich in der Blogsektion mehrere Frage/Antwort-Dinger gesehen habe, wollte ich rein aus Interesse mal ein paar Fragen an alle stellen. Wer Lust hat, kann sie ja beantworten.

1) Welche Frage(n) hast du dir schon mal gestellt, sie aber nie offen gefragt, weil sie dir irgendwie peinlich waren?

2) Wenn du dich selbst irgendwo als Charakter einbauen könntest, wo wäre das und was wären deine mary-sue-igsten Eigenschaften?

3) Dich hat sicher im Internet schon mal jemand richtig krass aufgeregt, was hat er*sie gemacht, was dich richtig genervt hat?

4) Fühlst du dich manchmal so, als wärst du der einzig normal und schlau denkende Mensch auf der Welt?

5) Was macht einen anderen Menschen beim ersten Eindruck richtig hässlich?

6) Was ist der gemeinste, unreifste und/oder fieseste Gedanke, den du jemals hattest?

7) Wenn du eine von diesen drei Superkräften auswählen könntest, wärst du lieber a) vorurteilsfrei, b) angstfrei oder c) unangreifbar gegenüber Beleidigungen oder Anfeindungen?

8) Welche schlimmen Sachen hast du schonmal jemandem gewünscht, auf den du sauer warst?

9) Wer ist dein wichtigstes, fiktives Idol? Und was würde das Idol wohl von dir halten, wenn es dich heute im Fahrstuhl anträfe?

10) Du bist schwer verliebt. Womit könnte dein Schwarm es trotzdem sofort verkacken?

Auslassen und überspringen ist natürlich drin.

[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10]
/ 10