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[Rezension #284] Generation Doof

 

 

Titel: Generation Doof

Autor*in: Stefan Bonner, Anne Weiss

Erschienen in Deutschland: 2008

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Sachbuch

Preis: € 8,95 [D] | € 9,20 [A]

Seiten: 335

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-404-60596-5

Verlag: Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG

 

 

Inhalt:

Einzelfälle? Mitnichten. Eine ganze Generation scheint zu verblöden. Der Staatsanwalt von nebenan erzieht seine Kinder mit der Spielkonsole. Germanistikstudenten sind der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Eine Karriere als Popstar erscheint dem Bäckerlehrling verlockender als eine solide Ausbildung.

Wie dumm ist diese Generation wirklich? Anne Weiss und Stefan Bonner müssen es wissen. Denn sie gehören dazu.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Bevor ich meine Meinung über das Buch sage, muss ich erstmal eine Sache loswerden: Das Buch erschien vor längerer Zeit, genauer gesagt 2008 (wie ihr ja oben bei den Daten bereits gesehen habt). Zu Teilen kann ich dem Buch zustimmen, zu anderen nicht und man merkt dem Buch das Alter auch an. Manche der Kritiken, die an die Jugendlichen gerichtet werden, die die ganze Zeit vorm TV hocken und dort unrealistischen Idealen nacheifern, lässt sich in die heutige Zeit übertragen. Natürich in angepasster, aktualisierter Form. Wenn man den TV durch Social Media wie Tiktok, Youtube, Snapchat ersetzt, dann könnte so mancher Satz heute noch kommen. Beziehungsweise ich hatte das Gefühl, dass so manche Kritik auch heute noch so geäußert werden könnte.

 

Aber! Man sollte hier ins Detail reingehen und ich muss sagen, dass ich nicht komplett mit dem Buch oder der Meinung der Autoren mitgehe. Und das fängt schon bei der Definition von "Generation Doof" an. Denn welche Generation ist damit denn überhaupt gemeint? Wenn man sich mal ansieht, wann die beiden Autoren geboren sind (1974 und 1975), dann gehören die beiden zur Generation X (1965-79). Diese Generation bewegte sich altermäßig im Jahr 2008 zwischen 29 und 43 Jahren. Aus mir aber unbekannten Gründen aber entscheiden sie sich, den Definitonsbogen weiter zu spannen.

"Es ist die Generation der heute Fünfzehn- bis Fünfundvierzigjährigen." Also allen Menschen, die 2008 zwischen 1990 und 1963 geboren sind. Allerdings passt das nicht mit den Generationsbezeichnungen zusammen, die wir heute haben. Denn in dem von den Autoren gewählten Zeitrahmen ist nicht nur eine Generation vorhanden, sondern genauer gesagt drei.

Da haben wir die Babyboomer (1946 - 1964), Generation X (1965 - 1979) und Generation X aka Millennials (1980 -1994).

Und das sind drei verschiedene Generationen, die hier quasi über einen Kamm geschert werden, obwohl sie eigentlich ganz klar keine klare, homogene Masse sind.

Mal abgesehen davon, dass die beiden Autoren erstmal diese lange Zeitspanne aufgestellt haben, nur um sich dann die meiste Zeit "über die Jugend aufzuregen". Also das zu tun, was quasi schon seit den alten Griechen so eine Art Volkssport ist.

 

Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie lange das Buch auf meinem SuB liegt, woher ich es habe oder warum genau ich es mir geholt habe. Vermutlich hatte mich der Titel, wie auch die Beschreibung neugierig gemacht. Heute kann ich es nur noch vermuten. Entweder liegt es schon seit Jahren auf meinem SuB oder es war eines der vielen Bücher, die ich letztes Jahr geschenkt bekommen habe. Jedenfalls hatte ich mir das Buch dann doch anders vorgestellt.

Denn trotz der vielen berechtigten Kritik, die in dem Buch steckt: Ich hatte beim Lesen oft kein gutes Gefühl.

Denn oft genug, auch wenn die beiden sagen: Wir gehören zu "dieser Generation" dazu, schreiben die beiden ziemlich oft gefühlt von oben herab und zeigten Dinge auf. Zeigten "Hey, der hat was dummes gemacht" oder "Die hat was dummes gemacht", nur, um dann sagen zu können: Wir sind besser als die. Das machte die beiden nicht gerade symphatisch in meinen Augen.

Oft genug gibt es auch Lösungsvorschläge und am Ende wird auch ein wenig zurückgerudert, aber das kommt angesichts der vielen Texte davor ein wenig schwach rüber.

 

Bei manchen Texten war mir nicht ganz klar, was das Anliegen bzw die Absicht der Autoren dahinter war, und sie waren sich offenbar auch nicht immer sicher, was sie damit sagen wollten. Oder es ist ihnen schlicht nicht gelungen, das verständlicher rüberzubringen. Das kann ich nicht so genau beurteilen.

Btw, ja, ich weiß, das war damals üblich so in den Medien, aber wenn man einfach ungefiltert die Worte "Killerspiele" und "Gewaltfilme" benutzt, ohne diese zu kritisieren (Das werden sie in dem Buch meiner Meinung nach nicht so wirklich bzw viel zu wenig), das ist dann auch nicht sehr hilfreich.

Andere Punkte, die kritisiert werden, konnte ich gar nicht nachvollziehen, wie Kosename von Pärchen. Klar, so mancher Kosename ist vllt sehr peinlich oder man denkt sich: Muss das sein? Aber am Ende dachte ich mir: Hey, wenn es den beiden gefällt, lass sie doch machen. Sich deswegen überlegen zu fühlen, weil man seinem Partner keinen "peinlichen" Spitznamen gibt, ist meiner Meinung nach absolut nicht richtig. Oft genug saß ich wegen solchen Momenten da und dachte mir: Muss das sein? Fühlten sich die beiden deswegen jetzt wie bessere Menschen?

 

 

Fazit:

Wie gesagt, das Buch hat gute Punkte, aber auch schlechte. Und in meinen Augen wurde durch diese offen verwendete Überheblichkeit so einiges an Sympathiepunkten für mich verschenkt. Klar, das Buch ist heute im Jahr 2024 nicht mehr ganz so aktuell, was früher Dieter Bohlen war, sind heute diverse Leute auf Twitch und Tiktok. Wenn man ein bisschen mehr Energie und Text in die Ursachen reingesteckt hätte, wie auch in tieferen Lösungsvorschlägen, dann hätte mir das persönlich doch viel besser gefallen. Auch ein bisschen weniger "Fingerzeigen" und "Dududu", weniger "Überheblichkeit" und "Ach, wir sind doch eh alle verloren". Das alles hätte dem Buch sicherlich gut getan.

Tja, was soll ich jetzt dazu sagen? Am Ende fand ich es eher so mittel und der Ton der beiden Autoren ging mir doch recht auf die Nerven. Ich hatte zwar gehofft, dass es sich bessern würde ... von mir bekommt das Buch insgesamt zwei Sterne. Zur damaligen Zeit war es sicherlich interessant, wenn man es gelesen hat. Aber heute muss das echt nicht mehr sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #283] City of Ashes

 

 

Titel: City of Ashes

Autor*in: Cassandra Clare

Erschienen in Deutschland: 2008

Originaltitel: The Mortal Instruments. Book Two. City of Ashes

Erschienen in den USA: 2008

Übersetzer*in: Franca Fritz und Heinrich Koop

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Action, Hetero

Preis: € 17,99 [D] | € 18,50 [A]

Seiten: 476

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-401-06133-7

Verlag: Arena Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Clary wünscht sich ihr normales Leben zurück. Aber was ist schon normal, wenn man als Schattenjägerin gegen Dämonen, Werwölfe, Vampire und Feen kämpfen muss? Doch die Unterwelt ist noch nicht bereit, sie gehen zu lassen. Als Jace in Gefahr gerät, stellt sich Clary ihrem Schicksal - und wird in einen tödlichen Kampf gegen die Kreaturen der Nacht verstrickt.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Es hat ein bisschen gedauert (immerhin habe ich den ersten Teil im Dezember gelesen und rezensiert), aber dafür war die Vorfreude auf das Buch umso größer. Allein optisch hat es mir sehr gut gefallen, nicht nur, weil Rot meine Lieblingsfarbe ist, sondern auch, weil das hier die Hardcover-Version ist. Normal bin ich ja kein großer Fan von der Kombination Schutzumschlag und einfarbige Einbünde, aber hier gefallen mir diese kräftigen wie auch hellen Farben richtig gut. Ich finde es immer noch schade, dass der erste Band bei mir "nur" ein Taschenbuch ist, daher passt es nicht so gut zum Rest, den ich habe. Aber irgendwann werde ich mir noch die restlichen Bände der Reihe holen, die mir noch fehlen und da kann ich dann meine Version gegen eine Hardcover-Version austauschen.

 

Gut, bevor ich noch weiterhin alte Brötchen aufwärme, komme ich auf das Buch hier wieder zurück. Wie ich bereits beim ersten Band erzählt hatte, habe ich ja vor vielen Jahren die komplette Serie geschaut, leider kann ich mich an kaum noch was daran erinnern. Daher kann ich auch nicht sagen, wo hier der Unterschied zwischen Buch und Serie ist. Wie viel vom Buch tatsächlich in der Serie umgesetzt worden ist. Dazu müsste ich mir nochmal die Serie ansehen, allerdings sind die DVDs davon noch in irgendeiner Umzugskiste drin^^°

 

Jedenfalls, ich konzentriere mich jetzt mal auf das, was in dem Buch hier passiert ist und es ist eine Menge passiert. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich im Gegensatz zu Band 1 noch weniger Erinnerungen daran hatte, wenn es um die Handlung in der Serie geht. Maia tauchte viel früher auf, als ich mit ihr gerechnet habe, um mal ein Beispiel zu nennen. Oder auch Simons Verwandlung, aus irgendeinem Grund dachte ich, er würde sich in einen Werwolf verwandeln, aber nein, er wurde ein Vampir^^°

War dann auch ein wenig unangenehm beim Lesen, aber hey, man kann nach all den Jahren auch mal danebenliegen, nicht wahr? Sobald ich meine DVDs (bzw Blurays) wiederfinde, dann gönne ich mir die Serie nochmal und frische mal meine ganzen Erinnerungen wieder auf.

 

Woran ich mich aber erinnern konnte, bzw vielleicht kam es mir auch nur so vor, war das Geheimnis rund um Malec. In der Serie entwickelt es sich viel langsamer, klar, durch den anderen episodischen Aufbau der Serie, aber dafür bekommt man auch viel mehr von der Entwicklung des Paars mit. Hier im Buch kommt viel schneller auf, dass sich zwischen Alec und Magnus eine Beziehung aufbaut oder dass sie zumindest Gefühle füreinander haben. Aber es lebt viel mehr davon, dass sie es nur erzählen und nur in ganz wenigen Momenten zeigen. Als Malec-Fan finde ich das sehr schade. Durch die Serie bin ich auf das tolle Pairing gestoßen (teilweise war das auch der einzige Grund, weshalb ich damals weitergeschaut habe) und ich hatte damals gehofft, dass man im Buch auch genauso viel davon mitbekommt. Finde ich ein wenig schade, hoffe, der Fokus liegt dann im nächsten Band mehr darauf. Dass man merkt, wie sie sich näherkommen und auch mit den gleichen Problemen wie in der Serie zu kämpfen haben.

 

Apropos Probleme und Kämpfen, Valentin macht mal wieder das, was er am besten kann: Vielen das Leben schwer machen und mehr als fragwürdige Aktionen durchziehen. Seine Pläne sind einfach abgrundtief böse und verachtend, daher finde ich es gut, dass sie sich die Shawowhunter in den Weg stellen. Die Kämpfe waren ziemlich spannend und ich habe mich schon teilweise gefragt: Wie kommen die da jetzt wieder raus? War schon sehr spannend zu lesen.

 

Was mir auch gefallen hat, waren die Beschreibungen der Orte, wie das merkwürdige schwarze Schiff von Valentin, die Stille Stadt, der Friedhof - manches davon sagte mir noch ganz, ganz entfernt etwas in meiner Erinnerung, anderes dagegen baute sich eher in meinem Kopfkino auf.

 

 

Fazit:

Was soll ich sagen, ich hatte wie auch schon beim ersten Band sehr viel Spaß beim Lesen. Zwar habe ich wie gesagt nur noch ganz wenige und wage Erinnerungen an die Serie, aber das macht nichts. Ich habe trotzdem viel Spaß beim Lesen. Und das ist für mich die Hauptsache. Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne, würde aber empfehlen, mit dem ersten Band der Reihe "City of Bones" anzufangen, da das hier bereits der zweite Band der Reihe handelt. Das Buch hier wird auf jeden Fall zum anderen Band in mein Bücherregal wandern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #282] Die Widerspenstige

 

 

Titel: Die Widerspenstige

Autor*in: Iny Lorentz

Erschienen in Deutschland: 2017

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch, Action, Hetero

Preis: € 10,99 [D] | € 11,30 [A]

Seiten: 677

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-50412-3

Verlag: Knaur Verlag

 

 

Inhalt:

Johanna van Allersheim kann nur als Mann verkleidet einer erzwungenen Ehe entfliehen. Anstatt Sicherheit bei ihren Verwandten in Polen zu finden, gerät sie in gefährliche Abenteuer, die sie zwingen, ihre Rolle weiterzuspielen. Als dann der Befehl an alle Männer ergeht, sich dem königlichen Heer anzuschließen, ist es zu spät, ihre Tarnung aufzugeben. Die Truppen des Osmanischen Reiches ziehen gegen Wien, und Johanna muss sich ihren Platz im Leben und ihr Glück unter widrigsten Umständen erkämpfen.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch habe ich mir irgendwann gekauft, allerdings kann ich nicht mehr genau sagen, wann und wo ich es mir geholt habe. Es war wohl im Angebot, wegen ein paar leichten Schäden, daher vermute ich mal, entweder in irgendeinem Supermarkt oder in einem normalen Buchladen. Aber das spielt ja auch keine Rolle. Wäre nur interessant zu wissen gewesen, wie lange das Buch auf meinem SuB gelegen ist, einfach, um meine Neugierde zu befriedigen.

 

Apropos Neugierde, ich war schon ziemlich neugierig, wie sie die Idee bei diesem Buch umsetzen würden. Immerhin hatten sie eine ähnliche Idee bereits in einem anderen Roman, genauer gesagt bei "Die Kastratin", ein Buch aus dem Jahr 2003. Dort musste sich eine junge Frau ebenfalls als Mann verkleiden, da sie als männlicher Kastrat durchgehen musste. Denn ihr Geheimnis durfte auch nicht aufgedeckt werden, da es sonst zu sehr starken Schwierigkeiten geführt hätte. Klar, es kann einem beim Schreiben passieren, dass man eine Idee nochmal verwendet, solange es nicht ganz 1:1 die gleiche Kopie ist. Und ich muss sagen, allein schon der Unterschied zwischen dem Alltag eines Sängers und dem eines Kämpfers ist sehr groß.

Daher kann man sagen, dass die gleiche Idee bei zwei verschiedenen Umständen und Charakteren ein ganz anderes Endergebnis haben kann, wie auch eine andere Umsetzung.

Allerdings muss ich sagen, dass mich die Idee hier nicht so gut überzeugt hat.

 

Das liegt vor allem an drei Dingen. Der erste Punkt ist die Seitenhandlung der, ich sag mal, Bösewichte der Geschichte. Bei Iny Lorentz Büchern ist in den ersten Seiten sehr schnell klar, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Das habe ich ja bereits bei vielen anderen Büchern des Autorenpaars angesprochen. Klar, manchen könnte das zu simpel sein, aber ich find das irgendwie entspannend. Das ist halt bei diesen Büchern so und stört mich ehrlich gesagt nur selten. Wenn ich es etwas komplexer haben will, lese ich eben was anderes.

Man bekommt aber auch oft nicht nur die Seite der Guten zu lesen, sondern auch die der Bösen, ihren Werdegang während der Geschichte, was sie so erleben, ob und wie ihr Plan aufgeht und mit welchen Schwierigkeiten sie sich konfrontiert sehen. Denn in den Geschichten haben nicht nur die Guten Hochs und Tiefs, sondern auch die Bösen. Es ist toll zu sehen, wie sich am Ende alles gegen sie wendet und sie die Konsequenzen ihrer bösen Taten zu spüren bekommen.

Hier ist es allerdings nicht wirklich der Fall. Man verfolgt die Bösen für eine kurze Zeit, dann bekommen sie kaum noch Screentime und manchmal passiert doch viel zu viel Zeit, bis man da mal wieder was von ihnen sieht. Auch deswegen wirkt die Bestrafung am Ende nicht so befriedigend. Manchmal kam es mir sogar so vor, als hätte das Autorenpaar vergessen, dass die auch noch existieren. Zumal die Bösen auch mit kaum bis keinen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Das hat mir dann doch ein bisschen gefehlt.

 

Der zweite Punkt ist der Teil mit den Kämpfen, da kam ich oft durcheinander, wer jetzt nun grad gegen wen kämpft. Auch kam ich oft bei den Namen durcheinander, was aber auch daran liegen könnte, dass ich bisher nur ganz wenig mit polnischen Namen zu tun hatte. Dazu noch mein schlechtes Namensgedächtnis ... da war es auch beispielsweise nicht hilfreich, dass es in der gesamten Geschichte zwei oder ich glaub sogar drei verschiedene Jans gab. Da kam ich dann auch immer mal wieder ein wenig durcheinander. Das rechne ich jetzt dem Buch auch nicht negativ an, ist wie gesagt eher ein Ich-Problem, als eins des Buches.

Allerdings wirkten auch die Kämpfe total gleich für mich und damit nicht sonderlich aufregend. Sie kämpfen gegen irgendwelche Gegner, "Jan" macht einen auf Ein-Mann-Armee und beeindruckt damit den Rest der Mannschaft. Achja, "Jan" ist der männliche Tarnname, den sich Johanna verpasst hat.

Dadurch wirkte das Buch leider stellenweise jetzt nicht so interessant zu lesen, was eigentlich schade ist. Aber ich bin ehrlich, ich war froh, wenn ich auch mal was anderes als Schlachten zu lesen bekam. Klar, das gehört halt nun mal zum Krieg dazu, aber wenn die Kämpfe sich alle gleich lesen ... nicht sehr hilfreich. Dadurch wird das Buch unnötig gestreckt.

 

Der letzte Punkt, der mich ein wenig gestört hat, war Johannas Geheimnis und wie damit umgegangen wird. Es gab in der Gruppe einen älteren Charakter, der recht schnell kapiert hat, dass "Jan" eigentlich weiblich ist, dachte sich aber: Sie wird wohl iher Gründe gehabt haben, daher verrate ich sie nicht. Irgendwann aber kommt dann bei einem anderen Charakter aus dem Nichts heraus: Er wusste es auch die ganze Zeit, aber er hat es sich ebenfalls nicht anmerken lassen. Für mich fühlte sich das allerdings wie gesagt an, als käme es aus dem Nichts. Zwar kommt später seine POV dazu, aber meiner Meinung nach kam die doch ein wenig viel zu spät. Außerdem sagt er irgendwann, dass er sich in sie verliebt hat, kam für mich ebenfalls aus dem Nichts. Dass sie dann auf einmal diese Gefühle erwidert, ohne vorherige Andeutungen, wie man es sonst aus anderen Büchern des Autorenpaars kennt, fand ich ebenfalls ein wenig verwirrend.

 

Das waren alles Punkte, weshalb ich das Buch nicht durchgehend genießen konnte und weshalb ich mit dem Buch nicht so viel Spaß hatte, wie es sonst bisher bei anderen Büchern von Iny Lorentz der Fall war. Was ein wenig schade ist, aber auch vollkommen normal, finde ich. Ich denke, es gibt niemanden, der bei einem seiner Lieblingsautoren sagen kann: Ja, ich mag all seine/ihre Bücher! Ohne Ausnahme!

 

 

Fazit:

Das Buch hat eine tolle Idee, die zwar bereits mal in einem anderen Roman ganz grob schon mal vorkam, aber von der Umsetzung her ganz, ganz anders war. Und ich will die beiden Bücher auch nicht ganz genau miteinander vergleichen, kann man auch gar nicht. Was ich aber sagen kann, ist, dass die Umsetzung hier leider nicht so gut gelungen ist, wie sie es hätte sein können. Warum, habe ich ja bereits erwähnt. Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #281] Darling Rose Gold

 

 

Titel: Darling Rose Gold

Autor*in: Stephanie Wrobel

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: The Recovery of Rose Gold

Erschienen in England: 2020

Übersetzer*in: Marie Rahn

 

Weitere Informationen:

Genre: Gen, Thriller, Drama

Preis: € 19,99[D] | € 20,60 [A]

Seiten: 409

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-36028-6

Verlag: List Verlag

 

 

Inhalt:

Rose Gold ist schwer krank. Das denkt sie zumindest achtzehn Jahre lang. Dann findet sie heraus, dass Patty, ihre Mutter, einfach nur eine verdammt gute Lügnerin ist. Als Patty nach fünf Jahren aus dem Gefängnis kommt, will sie nur eines: sich wieder mit Rose Gold versöhnen. Das behauptet sie zumindest. Aber Rose Gold weiß, was Patty plant. Und sie ist nicht länger die kleine schwache Tochter. Sondern eine gefährliche Gegnerin.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Auch das hier ist eine Rezension, die mir nicht ganz leicht fällt. Denn das Buch hat ein paar gute, aber auch ein paar schlechte Punkte. Aber gut, dann trösle ich meine Gedanken hier mal auf, vielleicht wird es mir dann etwas klarer.

 

Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, und gleichzeitig nicht, sind die beiden Charaktere. Und ja, das gilt für beide. Dass Patty egoistisch, wenn nicht sogar narzistisch ist, ist so klar wie die Sonne. Sie täuscht die ganze Zeit vor, dass ihre Tochter krank ist und das nur, damit sie dann Zeit mit den Ärzten und Pflegern haben kann. Damit sie mit ihrem Wissen glänzen kann und gelobt wird. Dafür riskiert sie das Leben ihrer Tochter und sorgt dafür, dass es ihr nicht gut geht, indem sie ihr beispielsweise was ins Essen mischt, das dafür sorgt, dass sie sich sofort übergeben muss.

 

Und der "Witz" an der Sache? Sie merkt nicht, ob und was daran falsch ist. Sie sieht sich als Opfer und im Recht, sie meint: Hey, behauptet doch nicht so einen Müll, ich habe mich doch für meine Tochter aufgeopfert! Ich habe mich um sie gekümmert, habe sämtliche Körpersäfte etc von ihr weggeräumt, ihre Hand in sämtlichen Nächten gehalten etc.

Ja, ok das mag sein, ist aber nicht die ganze Wahrheit. Außerdem denkt sie in Absoluten, entweder ist jemand auf ihrer Seite oder ein Gegner. Jemand, der ihr schaden möchte. Das sieht man wundervoll z.B in der Supermarkt-Szene. Lauter "Vipern" die gegen sie sind, aber ein bisschen Selbstreflektion? Ne, sowas gibt es bei Patty nicht.

 

Jetzt könnte man wie ich bei der Beschreibung naiv denken: Ah, ok, Rose Gold leidet an der Aufmerksamkeitssucht, an dem sogenannten "Münchhausen-Stellvertretersyndrom" ihrer Mutter leiden muss und dass sie froh sein kann, dass sie ihre Mutter nun los ist. Oder dass sie sich jetzt endlich wehrt und dafür sorgt, dass ihre Mutter ihr nichts mehr tun kann. Nun, gut, im Prinzip stimmt es auch.

Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass Rose Gold das Gleiche in Grün ist, was die Persönlichkeit angeht. Erinnert mich an den Krimi, den ich vor längerer Zeit gelesen habe, da war die Tochter einer Betrügerin mit Hang zum Lügen genau das: Eine Betrügerin mit Hang zum Lügen.

 

Rose Gold sieht zwar ein, dass ihre Mutter was falsch gemacht hat, leider ist der Schaden hier bereits getan. Das Kind ist nicht nur in den Brunnen gefallen, es ist bereits ertrunken und skelettiert. Denn sie greift auf die gleichen Methoden wie ihre Mutter und hat auch die gleiche Denkweise wie sie drauf. Dabei sollte doch grad sie es besser wissen und versuchen an sich zu arbeiten. Machen aber beide nicht. Beide sehen nicht, was sie mit anderen Leuten machen und sind nur an ihrem eigenen Profit interessiert, was auch irgendwo ein wenig traurig ist. Und damit komme ich auch zur Story, denn die beiden machen Dinge, bei denen ich mir schon dachte: "WTF? Warum machst du das?"

 

Da waren schon ein paar sehr kranke und fragwürdige Nummern dabei. In diesem Buch gibt es keine gute Person, zumindest bei den Hauptcharakteren und das ist auch eines der Dinge, die ich dem Buch hoch anrechne. Natürlich könnte man es sich einfach machen und sagen: Ich mag die Charaktere nicht, also mag ich das Buch nicht. Gut, so denke ich auch oft, da bin ich natürlich keine Ausnahme.

Aber! Genau das ist hier ja genau die Absicht! Und das ist meiner Meinung nach echt gut gelungen.

 

Jetzt könnte man natürlich sagen: Hey, Kira, aber was denkst du denn nun über das Buch? Naja, die Story war an manchen Teilen ziemlich aufregend, oder oft zum Kopfschütteln. Allerdings gab es leider auch Szenen, die ich eher tröge und langweilig fand. Zusätzlich fand ich auch das Ende ein wenig unbefriedigend, da nicht alle Leute die Strafe für ihr Verhalten bekommen, dass sie verdient haben. Ob nun vom Gesetz, Schicksal, Karma oder was anderem ... Hier hätte ich es gerne gesehen, wenn beide nicht so gut weggekommen wären und nicht nur eine von ihnen.

 

 

Fazit:

Tja, das hier herunterzuschreiben hat mir jetzt doch ein wenig geholfen zu sehen, was ich über das Buch denke. Es gibt gute Punkte, die ich dem Buch hoch anrechne. Aber es gibt auch Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben. Dennoch, im Großen und Ganzen fühlte ich mich unterhalten, obwohl ich innerlich sehr oft mit dem Kopf schütteln musste. Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne. Ja, doch, das passt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #280] Winterwunderglitzern

 

 

Titel: Winterwunderglitzern

Autor*in: Georgia Toffolo

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: Meet me in London

Erschienen in England: 2021

Übersetzer*in: Carina Obster

 

Weitere Informationen:

Genre: Hetero, Romantik, Drama, Slice of Life

Preis: € 11,00 [D] | € 11,40 [A]

Seiten: 382

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7499-0224-8

Verlag: HarperCollins

 

 

Inhalt:

Victoria liebt die gemütliche Straße voller kleiner Geschäfte und Restaurants, die ihr Zuhause sind. Irgendwann wird auch sie hier ihre selbst entworfenen Kleider verkaufen. Bis dahin arbeitet sie in einer kleinen Weinbar und spart, wo sie nur kann. Doch jetzt soll ausgerechnet hier ein Kaufhaus eröffnen, das alle Ladenbesitzer in Existenzangst versetzt - so kurz vor Weihnachten! Was sie brauchen, ist ein Wunder, das ist allen klar. Und dann begegnet Victoria Oliver Russell, und er macht ihr dann ein ungewöhnliches Angebot ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Kennt ihr das, wenn ihr euch nicht sicher seid, wie ihr über eine gewisse Sache oder ein Buch denken sollt? Es ist irgendwie gemischt? Die meiste Zeit tue ich mich da leicht, hier ist es leider nicht der Fall. Warum? Tja, darauf werde ich eingehen. Denn es hat mit der Story und der Inhaltsbeschreibung, denn dank dieser hatte ich eine andere Erwartung daran, wie die Story sein würde. Denn in meinen Augen hat die Inhaltsbeschreibung nur semi was mit der Handlung zu tun.

 

An sich stimmt alles, was in der Beschreibung steht. Victoria arbeitet in einer Bar und versucht sich damit Geld für einen eigenen Laden zusammenzusparen, in welchen sie ihre selbst designten Kleider herstellen und verkaufen kann. Es stimmt, dass ein Kaufhaus eröffnet werden soll, wobei es mehr wie eine Shoppingmall klang, von der Beschreibung her. Aber von der Bedrohung merkt man meiner Meinung nach kaum etwas. Es wird zwar oft erwähnt, dass Oliver versuchen will, die Gemeinschaft, die lokale Community einzubinden und da kommt auch das Angebot dazu, das er ihr dann macht.

Allerdings ist die einzige Stimme, die man von den bisher lokal existierenden Händlern bekommt, eben nur Victoria. Sie ist quasi eine ungewählte Repräsentantin der lokalen Geschäfte und dabei hat sie nicht mal einen.

 

Der Fokus der Geschichte liegt eher auf anderen Punkten, ich hatte gedacht: Ok, Victoria unterhält sich viel mit den lokalen Händlern und man erfährt auch das eine oder andere aus dem Leben dieser Leute, wie sehr sie ihre Geschäfte lieben, wie lange sie in der Straße verwurzelt sind ... nein, nichts. Stattdessen geht es rein darum, wie sich Victoria und Oliver schnell näherkommen, sich ineinander verlieben. Anfangs, für eine sehr lange Zeit, gehen sie nicht darauf ein, versuchen sich gegen die Anziehung des jeweils anderen zu wehren, weil sie Angst haben, dass die jeweils andere Person das nur als Deal ansieht. Dass die andere Person die eigenen Gefühle nicht erwidert.

 

Als Slow-Burn-Fan hat mir dieser Teil recht gut gefallen, es wäre nur schön, wenn die Rahmenhandlung drum herum sich nicht so alibimäßig angefühlt hätte. Zwar kommt noch das Drama rund um Olivers Familie dazu und eine kleine Intrige, die auch noch kurz Einfluss auf die Story an sich hat. Aber die meiste Zeit passiert jetzt nichts interessantes, zumindest nichts, was nicht meinen Slow-Burn-Nerv gekitzelt hat. Und das finde ich schade. Ich hätte gerne viel mehr bzw überhaupt was von dem Struggle der lokalen Geschäfte gelesen, was sie über die Errichtung des Kaufhauses gedacht hätten. Wie man dann am Ende einen Kompromiss finden kann, mit dem jeder Beteiligter leben könnte. Einfach die Story, die die Inhaltsangabe in meinen Augen impliziert hat.

 

Um das Ganze mit einer positiven Note zu beenden: Ich mag das Cover. Der untere Bereich, der eine Art glitzernden Schnee darstellen soll, wie auch die Schneeblasen oben drüber, bestehen aus einer Glitzerfolie, die man darüber gespannt hat. Oder sowas in der Richtung. Auf jeden Fall glitzert der Schnee in mehreren bunten Farben und fühlt sich durch die vielen kleinen Glitzerpartikel ein wenig rauh an. Dadurch passt das Cover auch perfekt zum Titel bzw umgekehrt. Die Originalausgaben sehen dagegen ganz anders aus, da ich aber eben nur diese deutsche Ausgabe besitze, kann ich nur das bewerten, was ich bei der Google-Bildersuche so sehe. Soweit ich das sehen kann, gibt es bei den Originalausgaben keinen Glitzer.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, ich denke gemischt über das Buch. Es gibt Teile, die mir recht gut gefallen haben und dank denen ich Spaß beim Lesen hatte. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die es mir doch ein wenig vermiest haben. Gut, könnte auch der Erwartungshaltung liegen, die ich dank der Beschreibung hatte und die Story konnte dem nicht gerecht werden. Ihr kennt mich ja, ich kann es gar nicht leiden, wenn mir die Beschreibung was verspricht und dabei geht es im Buch um was anderes. Hätte die Beschreibung anders geklungen, hätte ich mich mental auf was anderes eingestellt. Tja, das lässt sich jetzt nicht mehr verhindern.

Von mir bekommt das Buch gemischte drei Sterne, wäre jetzt nichts, was ich irgendwann nochmal lesen würde, da bin ich ehrlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #279] Feldpost

 

 

Titel: Feldpost

Autor*in: Mechtild Borrmann

Erschienen in Deutschland: 2022

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch, Drama, Gay Romance

Preis: € 23,00 [D] | € 23,70 [A]

Seiten: 393

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-28180-2

Verlag: Knaur HC

 

 

Inhalt:

Richard Martins, mittlerweile ein alter Mann, ist der Absender der Feldpostbriefe und voller ambivalenter Gefühle, als er plötzlich mit seinen Briefen, die er vor über 50 Jahren geschrieben hat, konfrontiert wird. Er erinnert sich an seine Freunde, die Geschwister Adele und Albert Kuhn, die im Kassel der 1930er-Jahre ein normales bürgerliches Leben führten. Als Vater Kuhn zusammen mit seiner Frau Deutschland wegen hitlerfeindlicher Äußerungen verlassen muss, bleiben Adele und Albert zurück. Eigentlich würden sie mit Unterstützung von Richards Familie gut zurechtkommen, wären da nicht die Unvorsehbarkeit der ersten Liebe, die sich partout nicht in das rigide Moralbild eines der finsteresten Kapitel der deutschen Geschicht fügen will, und der unheilvolle Hausverkauf.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Noch ein Buch, dass letztens im Buchladen im Angebot war - und hey, bei der Beschreibung konnte ich auch nicht nein sagen. Und auch wenn ich normal eher ein Fan von bunten Bildern bzw farbfrohen Covers, aber dieser Sepialook hier hat schon was. Was richtig nostalgisches, es passt also zum Buch, da es sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit spielt. Und ich war auch vorher schon neugierig, da ich bisher nur die Beschreibung auf dem Buchrücken kannte, dieser lautete jedoch anders. Dort lag der Fokus komplett auf Cara Russo, die zweite der Hauptcharaktere. Daher war ich total überrascht, um welches Liebespaar es genug gehen würde.

 

Aber zuerst mal ein paar Worte zur Story. Man bekommt sie abwechselnd von vier Personen erzählt, die in unterschiedlichen Zeiten leben. Die erste Sicht ist Cara Russo, die per Zufall in die ganze Sache reingezogen wird und sich dann auf die Suche nach der Wahrheit macht, da sie durch die Feldpostbriefe total neugierig geworden ist. Sie und Richard kommen auch recht schnell in Kontakt und tauschen sich das eine oder andere Mal aus. Achja, falls das nicht offensichtlich ist: Beide Parts spielen in der Gegenwart.

 

Richard muss dagegen auch sehr oft an die Vergangenheit denken, während er seine eigenen Recherchen anstellt. Gleichzeitig versucht er, seine Frau auf keine falschen Gedanken zu bringen, vor allem, da er sie ja auch liebt. Wenn man mich fragt, ich denke eher, dass Richard bi als schwul ist. Denn in seiner Jugend hat er eine Beziehung mit einem jungen Mann, aber später verliebt er sich in eine Frau und heiratet sie auch, nicht nur als bloßes Alibi oder so. Er sagt selbst: "[...] ich liebe Frieda. Aber anders, als ich Albert geliebt habe. Uns verbinden Vertrauen, Verlässlichkeit und Humor. Ich kann mir keinen besseren Menschen an meiner Seite vorstellen."

Es könnte natürlich auch sein, dass er vielleicht heteroromantisch und homosexuell ist, aber auf der anderen Seite muss man natürlich auch nicht in so vielen verschachtelten Schubladen denken. Vielleicht würde es die Dinge auch nur verkomplizieren.

 

Jedenfalls geht es darum, dass er und Albert ein Paar waren und das hat ihnen leider sehr viele Probleme bereitet. Als jemand, die in der heutigen Zeit bzw in den 90igern geboren und doch in einer recht toleranten Umgebung aufgewachsen bin, ist es für mich unverständlich, warum man Menschen wegen ihrer Sexualität verurteilt, schlecht behandelt etc. Und ich bin mir bewusst, dass es heute noch Länder gibt, wo es noch leider Gang und Gebe ist.

 

Dann gibt es noch die Parts aus der Vergangenheit. Zum einen bekommt man das Leben von Adele mit und wie sie über die ganze Situation denkt, besonders die von ihrer Familie, dem Haus das sie einer befreundeten Familie überlassen mussten und die "brisante Sache" zwischen Richard und ihrem Bruder. Der letzte POV ist von Gerhard, man liest von ihrem Leben auf der Flucht, wie sie sich teilweise ein neues Leben aufbauen. Doch im Verlauf des Krieges sind sie auch in ihrem neuen Ort nicht sicher und sie versuchen sich nach Kanada durchzuschlagen. Gleichzeitig geht es seiner Frau Katharina nicht so gut, sie hat es mit dem Herzen und allein die Sorge um ihre Kinder tut ihrer schwachen Gesundheit absolut nicht gut. Ihre Parts spielen zwischen 1935 und 1945.

 

Ich fand die ganzen Geschichten und Sichten interessant, aber auch teilweise dramatisch zu lesen. Besonders, wenn sie hoffen: Ach, das geht bald wieder vorbei. Bald ist alles wieder normal! Es wird keinen Krieg geben!

Und als der Krieg anfängt, sind sie überzeugt: Hey, der Krieg ist zwar da, aber bald vorbei. Und er wird nicht ins Land kommen.

Zu wissen, wie es weitergeht, wie falsch sie jedesmal mit ihren verständlichen, aber auch naiven Hoffnungen lagen, hat mich schon ein wenig traurig gemacht, da hatte ich schon Mitleid mit ihnen.

 

Langsam, Stück für Stück, entfaltet sich die Geschichte und man findet heraus, was damals alles passiert ist, wie das Ganze für Adele und ihre Familie ausging. Welche Schicksale sie ereilt hatten. Sowohl durch die Nachforschungen von Cara und Richard, als auch durch das aktive Mit-Erleben von Adele und Gerhard. Manche Punkte klären sich erst spät, besonders die Ungereimtheiten haben mich beim Lesen sehr lange begleitet, bis sie schließlich aufgelöst wurden.

 

Achja, wer bei dem Buch nur Happy Ends und pure Glücklichkeit erwartet, wird hier enttäuscht werden. Es ist keine schöne oder erbarmungslose Zeit, in welcher Adele und Gerhard leben, aber das muss ich euch ja nicht sagen. Gleichzeitig hatte auch ich natürlich auf besseres gehofft :/

Es war immer ein schöner Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit und ich habe das Lesen sehr genossen. Mit dem Buch war ich dann doch schneller durch als gedacht.

 

 

 

Fazit:

Ja, doch, das Buch hat mich sehr beeindruckt und auch öfters überrascht. Oft genug dachte ich mir: Nein, mach das nicht! Oder mach das anders! Aber als jemand, der für diese Personen quasi "aus der Zukunft kommen würde", spreche ich mich da natürlich ganz einfach. Trotz der schweren Themen und Schicksale hatte ich viel Spaß beim Lesen und ich wurde damit am Ende positiv überrascht. Zwar würde ich das Buch nicht als Meisterwerk bezeichen, aber es hat mir dennoch sehr gut gefallen. Von mir bekommt es insgesamt vier Sterne und eine Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #278] Die Stimme

 

 

Titel: Die Stimme

Autor*in: S.K. Tremayne

Erschienen in Deutschland: 2020

Originaltitel: The Assistant

Erschienen in England: 2019

Übersetzer*in: Susanne Wallbaum

 

Weitere Informationen:

Genre: Thriller, Drama

Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A]

Seiten: 393

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-22738-1

Verlag: Knaur HC

 

 

Inhalt:

Journalistin Jo hat Glück - gerade frisch geschieden, kann sie in der kaum genutzten Luxuswohnung einer Freundin unterkommen. Dort wird alles von ""Electra" gemanagt, einer digitalen Home-Assistentin der neuesten Generation. Doch eines Tages sagt Electra einen Satz, der Jos Welt ins Wanken bringt: "Ich weiß, was du getan hast."

Wie kan eine harmlose Software vom Furchtbarsten wissen, das Jo jemals passiert ist? Als niemand ihr glaubt, Freunde und Verwandte sich von ihr abwenden, ihr Bankkonto plötzlich leer gefegt ist, muss Jo seit langer Zeit wieder an ihren Vater denken: In der Mitte seines Lebens tritt er plötzlich unter heftigen schizophrenen Schüben und nahm sich schließlich das Leben. Kann es sein, dass auch Jo die Krankheit in sich trägt?

Jo versucht, die Fäden in die Hand zu nehmen und ihren Sturz in den Abgrund aufzuhalten. Doch Electra ist noch lange nicht fertig mit ihr ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Wie man sehen kann, war das Buch im Angebot, und da ich die Beschreibung sehr interessant fand, habe ich das Buch vor kurzem gekauft und mitgenommen. Wir selbst hatten mal vor mehreren Jahren ne Alexa bzw mein Partner, aber er hatte keine Lust, dass sie ständig zuhören kann. Und wir haben sie auch so gut wie nie benutzt, weshalb er sie irgendwann wieder abgebaut hatte. An sich finde ich die Technologie aber interessant, besonders, wenn es um Smarthäuser oder Wohnungen geht. Natürlich birgt es auch Gefahren, was aber auch für spannende Geschichten sorgen kann. Das hatte ich mir ebenfalls erhofft.

 

Und ich wurde im Großen und Ganzen nicht enttäuscht. Die ganze Zeit beim Lesen war ich am Nachdenken und habe versucht, diesen "Fall" zu lösen. Passieren diese ganzen Dinge wirklich oder leidet Jo nun doch an der gleichen Krankheit wie ihr Vater? Vor allem, da fast alles (bis auf ein Ereignis) nur passiert, wenn sie alleine ist und sie kann es danach auch so gut wie nie beweisen. Niemand glaubt ihr und denkt, dass sie sich das nur einbildet oder dass sie nur Aufmerksamkeit bekommen möchte. Oder dass sie versucht ihren Hals mit billigen Ausreden zu retten. Denn es passieren immer schlimmere Dinge, wie dass sie z.b. Hass-Emails verschickt, die teilweise echt schlimme/grausame Folgen haben.

Oder war sie es doch selbst und hat es nur verdrängt/vergessen? Ich begann an meinem Urteil so oft zu zweifeln, dass ich irgendwann dazu überging, mir kein festes Urteil zu bilden, sondern einfach abzuwarten, wie es nun ausgehen würde.

 

Gleichzeitig habe ich natürlich auch die Möglichkeit im Hinterkopf behalten, wer dahinterstecken könnte. Es gab mehrere Verdächtige, die in Frage hätten kommen können. Motive gab es auch mehr als genug für diese Personen. Da die Geschichte nicht nur aus Jos Sicht erzählt wird, sondern einzelne Kapitel auch aus der Sicht eines anderen Charakters, wie ihrer Mutter, ihrer Freundin Tabitha oder ihrem Exfreund Simon. Dennoch, die komplette Wahrheit bekommt man als Leser lange nicht zu sehen, genauso lange nicht wie Jo, da manche Dinge trotzdem im Dunklen bleiben. Zumal ich mir bei dem einen oder anderen Charakter nicht sicher war: Sagt er/sie die Wahrheit? Oder waren diese Worte alle nur eine Lüge?

Auch hier kam ich oft genug ins Nachdenken und zum Zweifeln.

 

Jo hat mir schon richtig Leid getan, sie leidet stark unter einem Ereignis in der Vergangenheit und das, was ihr hier teilweise passiert, geht echt sehr weit. Sie steht sogar oft kurz davor, Suizid zu begehen, da sie einfach nicht weiterweiß. Ihre berufliche Karriere ist ab einem Punkt faktisch tot und ihr Privatleben sieht kurz danach auch nicht besser aus. Sie ist verzweifelt, besonders, nachdem ihr jemand eine Anleitung inkl Material geschickt hat, damit sie ihrem Leben ein Ende setzen kann. Sachen, die mit ihrem Account und ihrem Geld bezahlt wurden ... das ist schon sehr, sehr markaber. Ja, soweit geht jemand, aber wer? Wie? Und vor allem: Warum?

 

Die anderen glauben ihr alle nicht und wenden sich von ihr ab. Zwar gibt es welche, die sich Sorgen machen, aber für eine sehr lange Zeit nichts machen. Erst ganz spät sagt jemand: Hey, da stimmt was nicht, schaut sich ein wenig um, nur um dann zu merken: Jo hat nicht gelogen! Jemand will ihr das Leben komplett ruinieren! Erst dann beginnt dann auch z.B Tabitha zu glauben und sie fand ich von Anfang an sehr merkwürdig. Ja, sie hatte ich auch im Verdacht. Ich meine, sie lädt ihre Freundin ein, bei ihr zu wohnen, bzw in der Wohnung, die sie selbst nicht mehr braucht, weil sie jetzt mit ihrem Partner zusammenlebt. Aber die beiden verbringen sehr wenig Zeit miteinander und wenn Tabitha mal da ist, dann ist sie auch recht schnell wieder weg. Für das Verhalten gibt es btw bis zum Ende keine Erklärung. Und wenn jemand sagt: Hey, ich habe da ein Problem mit deiner Technik, dann versucht man doch eine Lösung zu finden, oder nicht? Tja, Tabitha kam eben nicht auf diese Idee.

 

Was die Auflösung angeht: Wow, damit hätte ich nicht gerechnet. Die Person hatte ich so gar nicht im Verdacht, daher fand ich den Teil der Auflösung gut gelungen. Es rücken immer mal wieder Personen ins Licht, manche mehr, manche weniger und so wirkt es doch irgendwie offensichtlich, wer es ist.

Was ich dagegen nicht verstehe, ist das Motiv. Ja, da ist was sehr, sehr schlimmes passiert. Aber dafür jemanden zu bestrafen, der eigentlich nichts dafür kann und auch nicht für das schlimme Ereignis in keinster Weise verantwortlich ist? Warum? Ich verstehe das bis heute nicht. Das rechtfertig das, was passiert ist, absolut nicht. Zumal durch diese Aktionen ein Mensch ums Leben kommt!

 

Und ja, am Ende wird auch die breite Öffentlichkeit, die bisher an vielen dieser Aktionen teilhaben durfte, über die Wahrheit informiert. Ich nehme mal an, mit Jos persönlicher Umgebung ist es das gleiche. Aber wie genau und welche Folgen hat das? Hat sich jemand bei ihr entschuldigt? Wie geht es nun persönlich und beruflich mit ihr weiter? Bei all diesen Dingen wird der Leser im Dunklen gelassen und das finde ich schade. Immerhin wurde ihre Existenz über viele Seiten bis zu den Fundamenten abgebrannt, aber von der Wiedergutmachung oder Versöhnungsphase bekommt man nicht so viel mit. Da hätte ich es schon gerne gelesen, welche Konsequenzen die Leute für sich gezogen und wie es das Verhältnis zwischen ihnen und Jo wieder verbessert hätte. Immerhin war sie ja unschuldig! Dass das weggelassen wird, überhaupt ist das Ende recht kurz, finde ich dagegen sehr schade.

 

 

Fazit:

Das Buch bzw die Idee an sich war super und ich kann mir vorstellen, dass ich mir mal wieder ein Buch mit diesem Setting holen werde. Allerdings bin ich wie gesagt nicht mit der Auflösung zufrieden, warum, habe ich ja bereits erwähnt. Und mir fehlte auch besonders am Ende so manches, habe ich ja auch bereits erwähnt. Das hat den Lesespaß dann doch stark abgedämpft, was auch ziemlich schade ist. Naja, aber ich kann es auch nicht ändern. Von mir bekommt das Buch insgesamt 3,5 Sterne, da ich aber nur ganze Sterne verteile, runde ich auf zu vier Sternen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #277] Die Begine von Ulm

 

 

Titel: Die Begine von Ulm

Autor*in: Silvia Stolzenberg

Erschienen in Deutschland: 2020

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch, Krimi, Hetero

Preis: € 12,00

Seiten: 440

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-8392-2552-3

Verlag: Gmeiner-Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Ulm 1412. Als die junge Begine Anna Ehinger ihren Dienst im Spital der Stadt antritt, ahnt sie nicht, dass die Vorkommisse im Infirmarium ihr Leben für immer verändern werden. Während der Siechenmeister Lazarus sie in ihre Aufgaben einweist, wird ein furchtbar zugerichteter Mann ins Spital eingeliefert, der wenig später seinen Verletzungen erliegt. Als sich nach einer Leichenschau herausstellt, dass der Mann ermordet worden ist, beschließen Anna und Lazarus, der Sache auf den Grund zu gehen und bringen sich damit in tödliche Gefahr. Denn bald tauchen weitere Leichen in Ulm auf ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ein weiteres Buch, das ein ehemaliger Nachbar im letzten Jahr aussortiert und der gesamten Nachbarschaft in einer Tasche zum Verschenken angeboten hat. Mit diesem Buch habe ich nun das letzte gelesen von denen, die ich mir damals genommen habe... aber ist ja auch egal. Ich will ja darüber reden, wie mir das Buch gefallen hat und von der Verschenke-Aktion des Nachbarn habe ich oft genug geredet ;-)

 

Allein schon die Tatsache, dass das Buch in Ulm spielt, hat mich neugierig auf das Buch gemacht, denn ich kenne Ulm und bin da hin und wieder unterwegs. Natürlich ist mir auch das Ulmer Münster nicht unbekannt und daher fand ich es interessant, im Buch etwas über den Bau der Kirche zu erfahren. Welche Bedenken es damals gab und wie wenig Arbeitsschutz. Da gibt es den Verdacht, dass da jemand runtergefallen sein könnte und man tut es nur mit einem Schulterzucken ab^^°

Gut, ich kann nicht beurteilen, ob das einfach nur diese eine Person war und wie weit sie den damaligen Zeitgeist vertritt, dennoch fand ich es sehr erschreckend. Gleichzeitig auch bewundernswert, denn das Ulmer Münster ist nicht gerade klein.

 

Ok, kommen wir jetzt zur Story und den Charakteren. Falls ihr wie ich nicht wisst, was eine Begine ist, hier eine kurze Erklärung: Beginen waren Frauen, die meistens in einer kleinen Gemeinschaft zusammenlebten und sich zu einem Leben in Armut, Gehorsam und Keuschheit verschrieben haben. Sie arbeiteten im Bildungswesen, pflegten Kranke oder kümmerten sich um die Waschung von Toten. Viele von ihnen arbeiteten in sogenannten Siechenhäusern, in diesen wurden unheilbar kranke Menschen gesteckt, um sie von der Gesellschaft zu isolieren. Allerdings war es kein Leben, welches sie für immer leben mussten. Wenn sie wollten, konnten/durften sie jederzeit wieder aus der Gemeinschaft austreten und sogar heiraten. Irgendwann aber wurde die Kritik an dem Ganzen zu groß und so mussten die Beginen mit immer mehr Ablehnung und Problemen kämpfen. Auch hier in dem Buch ist das ein Nebenthema, welches einen gewissen Einfluss auf die Story hat.

 

Was die Spannung der Story angeht, so musste ich oft beim Lesen an die "Wanderhuren"-Reihe bzw generell an die Bücher von Iny Lorentz denken, so unfair der Vergleich im ersten Moment auch scheint. Nein, im Gegenteil, ich finde, dass die Geschichte sehr, sehr spannend ist, vor allem, da sie aus mehreren Perspektiven erzählt wurde. Insgesamt gab es drei Perspektiven: Anna, Lazarus und der Wanderkünstler Gallus. Es gab zwar wenige Momente, wo die Spannung ein wenig nachgelassen hat, aber an und für sich ist das nicht so schlimm.

Und ich hatte mich auch gefragt, wie diese drei Pfade am Ende zueinanderfinden werden.

 

Außerdem mochte ich auch die Charaktere selbst, besonders eben Anna, Lazarus und Gallus, auch wenn ich beim letzten nicht alle Entscheidungen und Meinungen nachvollziehen konnte. Dennoch, seine Passagen habe ich auch sehr gerne gelesen. Und was die Story angeht, ich hatte überlegt: Ok, was ist da genau passiert? Warum ist es passiert? Die Auflösung, gut, da wäre ich nicht wirklich drauf gekommen, das gebe ich offen zu.

 

 

Fazit:

Auch wenn das Buch nicht perfekt ist, hey, das muss es auch nicht sein. Aber es hat mir auf jeden Fall viel besser gefallen als das andere historische Buch, das ich vor kurzem gelesen habe. Ich hatte sehr, sehr viel Spaß beim Lesen und ich kann mir auch vorstellen, dass ich mir irgendwann die restlichen Bände der Reihe mal aus der Bibliothek ausleihen werde. Ja, das hier ist ein Band aus einer Reihe, aber zum Glück mal der erste. Daher hat es mich nicht sonderlich gestört.

Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und eine Leseempfehlung :-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #276] Tough Choices - Whitestone Hospital

 

 

Titel: Tough Choices - Whitestone Hospital

Autor*in: Ava Reed

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Romance, Hetero, Slice of Life

Preis: € 14,00

Seiten: 440

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7363-1825-0

Verlag: Bastei Lübbe AG

 

 

Inhalt:

Ein Sandsturm zieht über Phoenix hinweg und begräbt die Stadt unter sich. Das Chaos breitet sich aus, ein Rettungswagen nach dem anderen trifft im Whitestone ein und bringt unzählige Verwundete in die Notaufnahme. Als das Außmaß der Katastrophe immer deutlicher wird, wird Grant Masterson mit Schrecken bewusst, dass Maisie noch irgendwo dort draußen sein muss, denn die Assistenzärztin war zusammen mit Sierra auf dem Weg zum Flughafen, um eine Freundin abzuholen. Maisie Jones, die Frau mit den ständig wechselnden Brillen uond dem schönen Lachen. Schon lange weiß Grant, dass er sie gerne näher kennenlernen möchte, hat bisher aber nie den ersten Schritt gewagt. Doch jetzt hat er Angst, sie zu verlieren. Deshalb nimmt er schließlich all seinen Mut zusammen, nachdem Maisie endlich im Whitestone eingetroffen ist, und tut alles, um sie zu erobern. Für Maisie war der Pfleger mit dem besonderen Humor bisher lediglich ein Arbeitskollege, der jedes Mal lächelt, wenn er sie sieht, und ihr Herz damit immer etwas schneller schlagen lässt. Sie hat nie groß über die Liebe nachgedacht - bis jetzt. Und als Maisie sie zulässt und Grant für sich gewinnt, ist unsicher, ob er sie auch halten kann ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich von meinem Freund zum Geburtstag geschenkt bekommen und ich muss sagen, ich habe mich sehr darüber gefreut <3

Immerhin ist das der dritte Teil der "Whitestone Hospital"-Reihe, eigentlich sollte er bereits letztes Jahr herauskommen, laut meiner damaligen Kalendereintragung am 24.11. Ich weiß noch, dass ich damals extra in einen Buchladen gegangen bin, um mich nach dem Buch zu erkundigen. Und von der Verkäuferin habe ich dann erfahren, dass es auf "später" verschoben wurde. Soweit ich mich erinnern kann, konnte sie mir an dem Tag kein neues Datum nennen, meinte aber nur: "Nächstes Jahr vielleicht". Und laut Lovelybooks ist es auch der Tag ... ich bin verwirrt^^°

 

Wie dem auch sei, ob es nun im November oder Dezember erst kam, denn laut Buch war es auf jeden Fall 2023, ich habe bei meiner Suche nach Büchern, die ich mir zu Weihnachten suchen kann, das hier zufällig irgendwo gesehen und ebenfalls aufgeschrieben. Genug nun zur Vorgeschichte, ich will natürlich auch über das Buch an sich reden. Allein schon optisch gefällt es mir genauso gut wie die anderen Bücher, sowohl das helle Orange mit dem medizinischen Motiv, als auch die Blumen an jedem Kapitelanfang.

 

Und auch von der Story her gefällt mir das Buch, genauso wie es bei den zwei Bänden davor war. In diesem Band verfolgen wir Masie und Grant, bekommen die Geschichte abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählt. Was besonders bei merkwürdigen Umständen und Missverständnissen für den Leser sehr praktisch ist, mir kam es jedenfalls sehr praktisch vor. Und ich konnte auch beide Charaktere total verstehen. Sie hat mit privaten Ängsten und Sorgen zu kämpfen, ihn dagegen belastet so manches aus der Arbeit, zusätzlich zu einem privaten Problem. Außerdem ist da ja noch die Sache mit dem Sandsturm am Anfang. Zum Glück beeinflusst dieser die Story nicht länger als nötig, das hätte zwar ins Muster gepasst, zu den anderen Bänden. Allerdings wäre das auch ein wenig seltsam gewesen.

 

Außerdem ist da ja immer noch im Hintergrund die Nebenstory mit Laura und ihrem Ex Josh, der diese nach wie vor stalkt. Der ihr immer noch nachstellt und gruselige Aktionen macht, um sich ihr wieder zu nähern. Oder um ihr einfach nur Angst zu machen, ganz genau kann ich das ehrlich gesagt nicht sagen. Jedenfalls nimmt es noch mehr zu, als im Vorgängerband, wenn ich mich richtig erinnere. Gleichzeitig nimmt es nicht so viel Raum in der Geschichte an sich an, ich habe allerdings gemerkt: Hier bahnt sich was an. Das ist wie eine tickende Zeitbombe, die jederzeit hochgehen kann und ich denke, das könnte im nächsten Band passieren. Vor allem, wenn ich an den Cliffhänger am Ende des Bandes denke ...

 

Maisie und Grant gefallen mir als Charaktere auch sehr gut. Sie ist total nervös, leicht ängstlich und nervös, hat aber auch das Herz am rechten Fleck, verstellt sich nicht und steht mehr oder weniger offen zu ihren Interessen. Grant dagegen nimmt seinen Job sehr ernst, vergisst aber seine Menschlichkeit nicht und das überträgt sich auch in sein Privatleben. Die beiden ergänzen sich echt super, sie fühlt sich in seiner Gegenwart sehr sicher, manchmal so sehr, dass sie ihre Gedanken einfach ausspricht ohne erstmal ewig vorher nachzudenken. Und er amüsiert sich auf positive Art, wenn sie mal wieder schneller redet als denkt. Gleichzeitig ist er ihr eine Stütze, gibt ihr stets Mut und Zeit, wenn sie für etwas nicht bereit sein sollte.

War auch ein interessanter Kontrast zu Sierra, die ja mit dem Zugeben von Gefühlen etc nicht so viel anfangen konnte bzw immer noch nicht so wirklich kann. Außer, es geht um Mitch ;-)

 

Der Alltag im Krankenhaus kam natürlich nicht zu kurz, bei beiden nicht. Wie gesagt, Grant muss auf der Arbeit den einen oder anderen unschönen Arbeitstag erleben, der für ihn alles andere als einfach ist. Und auch Maisies Arbeitstag wird beleuchtet, es geht wohl langsam auf die Prüfungen zu und aus irgendeinem mir noch bisher unbekannten Grund möchte Laura nicht in der Gynäkologie arbeiten. Hoffe, das wird im nächsten Band aufgelöst.

 

Am Ende des Buches, nach der Hauptgeschichte, gibt es wie übliche in Glossar, in welchem sämtliche medizinische Begriffe aufgelistet und verständlich erklärt werden. Außerdem gibt es noch eine kleine Zusatzszene, die während "Drowing Souls" spielt und einen weiteren interessanten Einblick auf eine bestimmte Situation gönnt.

 

 

Fazit:

Was soll ich sagen, auch der Band hat mir richtig gut gefallen. Ich habe ihn regelrecht beim Lesen verschlungen und ich freue mich schon auf den nächsten Band, der wohl im August erscheinen soll. Hoffentlich ändert sich da nichts daran^^°

Spätestens jetzt kann man auf jeden Fall sagen: Ja, ich bin ein Fan der Reihe. Und der Band hier bekommt von mir insgesamt fünf Sterne. Allerdings würde ich empfehlen, mit dem ersten Band anzufangen. Auch wenn in jedem Band ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, storymäßig bauen die Bücher aufeinander auf und es wird gerne mal auf Ereignisse von Vorbänden eingegangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #275] Die Lavendelschlacht

 

 

Titel: Die Lavendelschlacht

Autor*in: Michaela Thewes

Erschienen in Deutschland: 2002

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Hetero, Romance, Humor

Preis: € 8,90 (normale Ausgabe), diese hier: 2-3 Euro

Seiten: 254

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3596156702 (normale Ausgabe)

Verlag: EDITIONNOVA GmbH (Genehmigte Lizenzausgabe)

 

 

Inhalt:

Annette hat genug vom Warten: Kurzentschlossen macht sie Thomas einfach selbst einen Heiratsantrag - nach sechs Jahren Beziehung ist es ja schließlich fast nur noch eine Formsache. Falsch gedacht: Annette fällt aus allen Wolken, als ihr Auserwählter ablehnt. Als sie ihn kurz darauf mit einer anderen Frau erwischt, ist für Annette Schluss mit lustig. Thomas muss raus aus der Wohnung und raus aus ihrem Leben. Doch Thomas denkt nicht im Traum daran, ihr die Wohnung zu überlassen: Über Nacht wird das traute Heim zum Schlachtfeld, ein falscher Nachsendeantrag hier, ein Computervirus dort ... voller kleiner Gemeinheiten wird der Alltag zur Kriegsführung. Doch auch der fieseste Streich kann Annettes Gefühle für Thomas nicht vertreiben...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ach du meine Güte, was soll ich hier nur sagen? Es ist eine weiteres Buch, das ich in einem "Billigladen" gefunden habe, eher zufällig, weil ich da was anderes dort gesucht habe. Und eigentlich sollte ich es besser wissen, da ich bei diesen Büchern bisher noch nie eins dabei hatte, wo ich sagen kann: Ja, das war richtig gut. Aber was soll ich sagen, die Beschreibung hat mich schon neugierig gemacht und die Farben (Rot und Lila) haben mir ziemlich gut gefallen. Tja, mal wieder habe ich mich total gerirrt. Schade, aber wenigstens hat mich der Irrtum nur höchstens drei Euro gekostet.

 

Ok, kommen wir zu den größten Punkten, die mich am Buch stören. Gut, möglicherweise habe ich die Beschreibung auf dem Buchrücken da ein bisschen falsch verstanden, denn ich dachte, dass es so ablaufen wird:

Annette und ihr Ex wohnen zusammen. Sie will, dass er auszieht und umgekehrt. Nur er will das auf jeden Fall und versucht sie mit sämtlichen Tricks aus der Wohnung zu ekeln, dass sich das immer weiter hochsteigert, während sie versucht sich dagegen zu verteidigen. Damit hatte ich gerechnet. Mit dem, was dort dann kam, damit hatte ich nicht gerechnet.

Denn er ist nicht der Einzige, der das macht, sie macht es genauso. Beide benutzen irgendwelche billigen und blöden Tricks, damit der Gegner endlich aufgibt und die Wohnung verlässt.

 

Gut, ich selbst habe absolut keine Ahnung, wie es ist, mit jemandem Schluss zu machen bzw eine Beziehung zu beenden. Über Ecken weiß ich, es kann friedlich verlaufen, damatisch oder beide hassen sich hinterher wie die Pest. Daher kann ich auch nicht sagen, wie realistisch das Verhalten der beiden ist. Was ich aber sagen kann, ist: Beide verhalten sich total unlogisch und kindisch.

Ja, beide sind verletzt und haben verletzte Gefühle, klar, ja, das ist mir alles klar.

 

Aber dieses kindische Hin und Her kann ich dagegen gar nicht verstehen. Laut so mancher Rezension auf Amazon, die ich vorhin überflogen habe, soll das wohl lustig sein bzw humoristisch gemeint. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, und wenn es so ist: Tja, der Witz fliegt wieder mehrere Kilometer über meinen Kopf hinweg. Der Humor erreicht mich mal wieder nicht. Ich hab nicht mal gesehen/erkannt/gedacht, dass das lustig sein soll. Stattdessen habe ich die ganze Zeit nur den Kopf geschüttelt, weil so viele der Streiche einfach unnötig und dumm sind. Manchmal verursachen sie auch Schaden, besonders, wenn dabei etwas beschädigt oder andere dort reingezogen werden, dann fragte ich mich jedes Mal: Warum?

 

Was ich auch nicht verstanden habe, waren die beiden Hauptcharaktere. Kommen wir erstmal zu Annette selbst, sie kann sich ums Verrecken nicht entscheiden, ob sie ihren Ex hasst oder liebt. Es heißt ja immer Hass und Liebe liegen nachbeieinander, aber so nah? Bei ihr passt ja nicht mal mehr ein Blatt Papier dazwischen. Oft genug kommt es, dass sie ihn in ihren Gedanken verachtet, dann passiert irgendwas, wie dass sie ihn z.B. oben ohne sieht und zack, schon ist die Liebe wieder da. Dann schlägt sein nächster Streich zu und zack, ist er wieder Staatsfeind Nummer 1. Das wurde mir sehr schnell wieder zu blöd.

 

Er, also Thomas, ist da kein Stück besser. Auch er kann sich da wohl nicht so richtig entscheiden. Erst sagt er: Ne, ich habe keine Affäre, das bildest du dir ein. Dann gibt es doch recht schnell zu, und will mit seiner neuen Flamme zusammenwohnen. Sprich, deshalb will er Annette aus der Wohnung ekeln. Doch dann wird wohl aus der neuen Beziehung nichts, oder er beendet sie, das wird nicht näher erwähnt. Jedenfalls will er dann hin und wieder zu Annette zurück und es kommt manchmal so rüber, als würde er die Affäre nur zugeben, weil Annette sie ihm ständig andichtet und er nicht ständig dazu befragt werden will.

 

Auch beim Thema Heiraten und Kind sind sie sich uneinig. Aber anstatt wie erwachsene Menschen miteinander zu reden, wird auch hier zu unnötigen Streichen und Tricks gegriffen, man zickt und streitet sich an. Erst sehr sehr spät schaffen sie es ein ganz normales Gespräch zu finden. Denn sie ist sonst sehr schnell beleidigt und er beleidigt ziemlich schnell.

 

Das Ende? Uff, ich war einfach nur noch froh, dass es vorbei war? Warum habe ich mir das Ganze überhaupt angetan? Kann ich auch nicht so genau sagen. Vielleicht war ich zu stur, um das Buch aufzugeben, es war ja auch nicht so dick. Vielleicht hatte ich ja irgendwo eine ganz naive Hoffnung, dass es doch noch besser werden könnte. Und ich wollte auch wissen, wer jetzt am Ende die Wohnung bekommen wird.

 

 

Fazit:

Das Buch sollte mir echt eine Lektion sein - zumindest was Bücher aus so Billigläden wie "EuroShop", "Woolworth" oder "TEDi". Das ist jetzt keine Kritik an den Läden an sich, da ist diese Rezension auch gar nicht der richtige Ort dafür. Aber ich denke, ich sollte es trotzdem mal gelernt habe, denn nicht eins der Bücher, die ich dort gekauft habe, fand ich gut. Warum hole ich sie mir trotzdem? Weil ich in dem Moment nicht dran denke. Und weil es so schön günstig war ...

Tja, auch hier hat mich der günstige Preis wieder geblendet und mir falsche Hoffnungen gegeben, die es dann am Ende nicht erfüllen konnte. Schade, aber hey, dafür habe ich auch wieder Abwechslung in meinem Blog.

Jedenfalls, von mir bekommt das Buch einen Stern und absolut keine Leseempfehlung von mir.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #274] Der Store

 

 

Titel: Der Store

Autor*in: Rob Hart

Erschienen in Deutschland: 2019

Originaltitel: THE WAREHOUSE

Erschienen in den USA: 2019

Übersetzer*in: Bernhard Kleinschmidt

 

Weitere Informationen:

Genre: Dystopie

Preis: € 11,00

Seiten: 591

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-453-27230-9

Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

 

 

Inhalt:

Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Aber alles hat seinen Preis.

 

Paxton und Zinnia lernen sich bei Cloud kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Paxton hat einen Job beim Sicherheitsdienst bekommen. Paxton hat einen Job beim Sicherheitsdienst bekommen. Zinnia arbeitet im Lager. Die beiden kommen sich näher, obwohl sie ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Sie ahnen nicht, wie weit das Unternehmen geht, um die perfekte Welt von Cloud vor Gegnern zu schützen.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich vor wenigen Wochen recht günstig im Buchladen bekommen, da es ziemlich stark reduziert war, genauer gesagt nur für drei Euro. Was soll ich sagen, die Beschreibung klang düster und interessant, und zu Büchern im Angebot kann ich generell ja nur schwer nein sein. Außerdem fand ich diesen Barcode mit den vielen Händen auf dem Cover sehr ansprechend. Außerdem fühlt sich der Buchdeckel an, als wäre er aus harter Pappe und gibt dem Buch eine Art "Paketoptik", was passend zu einem Buch über einen Versandhandel. Das Rot sticht heraus, wie auch der rote Farbschnitt. Er fühlt sich so an, wei sich Farbschnitte vor mehreren Jahren noch angefühlt haben, ein wenig rau. Aber hier pappten die Seiten wenigstens nicht so stark zusammen und ich bekam sie leichter auseinander. Da hatte ich in der Vergangenheit schon schlimmere Bücher in der Hand.

 

Ok, genug vom Äußeren des Buchs, kommen wir jetzt zum Inneren. Zu einem der leider wenigen Dingen, die mir an dem Buch gefallen: Das Buch bzw die Geschichte wird aus drei Perspektiven. Die erste Perspektive gehört der Protagonistin, deren echten Namen man nie erfährt. Sie arbeitet in Form von Aufträgen und soll herausfinden, wie "Cloud" es schafft, so viel Energie zu nutzen, und dabei offiziell viel weniger Energie in Anspruch zu nehmen. Dass Zinnia ein falscher Name ist, den sie extra für diese Mission nutzt, erfährt man recht schnell. Ansonsten erfährt man kaum was über sie, was ein wenig schade ist. Man erfährt nicht mal ihre Motivation, warum sie diesen Job hat und was ihr daran gefällt.

 

Die zweite Perspektive gehört Paxton und ich muss sagen, seine Parts haben mir am besten gefallen. Von ihm erfährt man im Gegensatz zu "Zinnia" ziemlich viel und ich konnte mich auch viel besser in ihn hineinfühlen. Dass seine eigene Firma aufgrund von Cloud pleite ging und dann seine Idee quasi geklaut wurde, das hat ihn ziemlich mitgenommen und ich kann es auch verstehen. Und die letzte Perspektive gehört Gibson, dem Gründer von Cloud, welcher wegen Krebs im Sterben liegt. Bzw schwer an Krebs erkrankt ist, er unternimmt deshalb eine letzte Tour und besucht so viele seiner Standorte, genannt Motherclouds, wie es ihm möglich ist. Von ihm erfährt man nicht nur, wie und warum Cloud entstanden ist, sondern auch, wer sein Nachfolger wird und warum.

 

Man verfolgt die Geschichte wie gesagt aus drei Perspektiven und man wird auch recht schnell mit dem harten Arbeitsalltag konfrontiert, der in den Motherclouds mehr oder weniger vorherrscht. Doch vorher sieht man den Einstellungsteil und wie schwer dieser ist. Ebenso, wie man aufgrund seiner Antworten und seines Lebenslaufs durch eine KI in die passende Abteilung geschoben wird. "Zinnia" hat einen sehr, sehr stressigen Job im Laber, wo sie zig verschiedene Sachen für die Kunden aus den Regalen heraussucht und aufs Fließband legt, damit diese an die Kunden verschickt werden. Arbeitssicherheit wird dabei nicht sonderlich groß geschrieben (bzw es ist vorgeschrieben, aber damit man sein Tageslimit erreicht, muss man diese eher ignorieren). Wie alle anderen Mitarbeiter kann sich "Zinnia" irgendwelche Dinge bestellen und die werden dann auf ihr Zimmer gebracht. Paxton dagegen muss die meiste Zeit einfach nur irgendwo herumlaufen und "Anwesenheit" zeigen. Dabei wird er oft mit den Problemen und der Ablehnung, wie sie die Leute vom Sicherheitsdienst oft erfahren, konfrontiert.

 

Es gab auch noch viele andere Punkte, die mir natürlich gefallen haben. Ich fand es erschreckend zu sehen, wie stark Cloud die Welt unter Kontrolle hat. Wie hart und schwer die Arbeit dort ist und wie weitläufig die Überwachung über die Mitarbeiter. Wie streng die Strafen sind, wenn man sich nicht an die Regeln hält oder wenn man sein Tageslimit nicht erreicht. Wie schnell es zu Entlassungen kommen kann. Und das möchte man eigentlich nicht, wenn es wird impliziert, dass es kaum noch Arbeitgeber neben Cloud gibt.

 

Was ich auch schrecklich, wie auch interessant fand: Welche Gedankengänge Gibson so hat, welche Ideen er hat und wie er seine Taten rechtfertigt. Er sieht absolut nichts falsches an dem, was er getan hat und was heute alles passiert. Anfangs kam er mir jemand vor, mit guten Ideen, Idealen etc, dessen Werk am Ende aber verbastadisiert und missverstanden wurde. Nur, je mehr von man von ihm liest, merkt man, dass er keine gute Person ist. Manchmal konnte ich nicht anders, als über seine Ansichten den Kopf zu schütteln.

 

Der teilweise monotone Arbeitsalltag und wie er dargestellt wurde, besonders in den ganz kurzen Kapiteln, die immer kürzer wurden, haben mir sehr gut gefallen. Und hat die Monotonie richtig gut dargestellt, da es immer weniger zu erzählen gab. Es ist immer weniger da, das man hier erzählen könnte und wie das aufgebaut wurde, hat mir richtig gut gefallen.

 

Ok, aber jetzt zu den Punkten, die mir nicht so gut gefallen haben, da gab es leider mehrere. Andere Rezensenten haben das schwache World-Building angesprochen und ich muss ihnen leider rechtgeben. Es wird nur hin und wieder erwähnt und gezeigt, dass es sehr heiß draußen ist, dass Essen wie Fleisch, Obst, Gemüse eine teure Seltenheit sind und dass sich die Leute eher günstiges Fastfood oder Ersatzessen leisten können.

Aber ob es jetzt der Klimawandel ist und was genau in der Welt alles los ist, das erfährt man so gut wie gar nicht.

 

Und was ich auch merkwürdig finde: Es heißt auf der einen Seite, dass es kaum noch andere Jobs und Arbeitgeber neben Cloud gibt. Dass viele fast schon verzweifelt versuchen, ein Teil von Cloud zu werden, damit sie Geld und ein Dach über dem Kopf haben.

Auf der anderen Seite wird ja ganz fleißig bestellt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das von den Mitarbeitern kommen kann. Und es wird alles mögliche bestellt, hier und da wird aufgelistet, was "Zinnia" so durch die Gegend tragen darf. Nur: Woher haben die Kunden all das Geld? Wer liefert die Sachen? Wo werden sie hergestellt? Das wird nirgendwo erklärt und das finde ich schade. So wirkt es ein wenig unlogisch bzw wie eine große Logiklücke.

 

Die "Beziehung" zwischen "Zinnia" und Paxton fühlt sich ein wenig erzwungen an. Er hat sehr schnell Interesse an ihr, sie will ihn nur für ihre Zwecke ausnutzen. Und irgendwann hat sie dann doch Gefühle für ihn, aber irgendwie auch wieder nicht ... das kam mir alles total merkwürdig vor. Wenn sie auf einer freundschaftlichen Ebene geblieben wären, ohne Liebe, Sex etc, dann wäre es besser für die Story gewesen, finde ich.

 

Was die Auflösung, wie auch das Ende angeht, bin ich ein wenig enttäuscht. Besonders, da es Paxton betrifft. Seine Charakterentwicklung fand ich am spannensten, auch wenn ich mir nicht sicher war, was denn genau seine Ziele waren. Zum einen wollte er Rache haben. Zum anderen aber wollte er lieber den Job bei Cloud behalten, weil er damit Geld, Essen, ein Dach über den Kopf hat, einen geregelten Arbeitstag. Und ganz am Ende trifft er eine Entscheidung, die dann aufgrund seiner Charakterentwicklung sehr merkwürdig auf mich wirkte. Und was aus "Zinnia" wird, darüber kann man nur raten. Und ich hasse es, bei sowas raten zu müssen.

 

 

Fazit:

Da das Buch sehr stark an Amazon erinnert, ist das Buch Kritik am Online-Versandhandel, wie auch an Dingen wie Monopolen und geldgierigen Menschen ohne Gewissen. Und auch ohne jegliche Menschlichkeit. In welche Richtung sich unsere Welt vielleicht entwickeln könnte, wenn wir Unternehmen immer mehr und mehr Macht geben, ihnen immer mehr Freiraum geben und sie alles durchgehen lassen.

Aber das ganze System ist leider nicht ganz komplett durchdacht und hat hier und da Schwächen, die das Fundament der ganzen Geschichte dann doch zum Wackeln bringen können. Manche Punkte der Firma wirken auch wenig durchdacht, bzw wenig weitsichtig. Ich hatte zwar Spaß beim Lesen, aber ...

Hier hat man leider viel verschenkt. Die Länge hat mich dagegen gar nicht gestört, aber dicke Bücher lese ich genauso gerne wie dünne Bücher.

Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #273] Marlene

 

 

Titel: Marlene

Autor*in: Hanni Münzer

Erschienen in Deutschland: 2016

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch, Drama, Action, Hetero

Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]

Seiten: 539

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-492-30947-9

Verlag: Piper Verlag GmbH München

 

 

Inhalt:

München 1944: Erschüttert steht Marlene vor dem ausgebomten Haus am Prinzregentenplatz. Ihre Freundin Deborah und dern kleiner Bruder Wolfgang wähnt sie tot. Doch das kann ihre Entschlossenheit zum Widerstand nicht brechen. Todesmutig stürzt sie sich in den unheilvollen Strudel des Krieges, immer wieder riskiert sie ihr Leben und wird zu einer der meistgejagten Frauen im Deutschen Reich. Sie schließt ungewöhnliche Freundschaften und lernt einen ganz besonderen Mann kennen. Einen Mann, dem das eigene Leben nichts gilt, der aber alles für die Kinder tut, die er unter seinem Schutz gestellt hat. Bald sieht sich Marlene vor der größten Entscheidung in ihres Lebens: Sie erhält die Chance, den Verlauf des Krieges zu ändern, vielleicht Millionen Menschen zu retten. Doch dafür müsste der Mann, den sie liebt, sterben ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ein weiteres Buch, das ich letztes Jahr geschenkt bekommen habe. Was ich bis vor dem Lesen nicht wusste und auch eher zufällig herausgefunden habe, ist, dass das hier der zweite und letzte Teil einer Dilogie ist. Dementsprechend kannte ich den Vorgänger natürlich nicht. Aber das macht nichts, ich denke, man kann das Buch hier auch für sich alleine lesen, zumindest hatte ich die meiste Zeit das Gefühl. Klar, man wüsste mehr über Marlenes Vergangenheit und ihre Ziele, aber meinen Lesespaß hat es mir trotzdem nicht geraubt.

 

Also, soweit es bei dem schweren Thema und den harten Schicksalen, mit denen man hier konfrontiert wurde, natürlich möglich war. Wie wir alle war ich auf mehreren deutschen Schulen und wir haben diesen Teil der Vergangenheit sehr genau durchgenommen. Da spricht auch nichts dagegen, immerhin dürfen wir es nicht vergessen, und verhindern, dass es wieder passieren kann. Dennoch hat es mich immer wieder schockiert zu lesen, wie menschenverachtend die Nazis in diesem Buch draufwaren. Welche Handlungen sie getan haben, welches absurd kranke Weltbild sie hatten und wie grausam ihre Gedanken waren. Immer mal wieder habe ich auf die Buchseiten gestarrt und konnte nicht glauben, was ich da grad gelesen habe.

Kennt ihr dieses "What The Fuck Am I Reading?" - Meme bzw die Version mit Samuel Johnson? Genau so habe ich während des Lesens  auch geschaut, bei jedem einzelnen Mal.

 

Marlene musste eine Menge mitmachen und auch wenn ich am Anfang nicht wusste, was ich über sie denken sollte, konnte ich bald verstehen, was ihre Motivation und ihre Sichtweise anging. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ihr die Dinge zu leicht von der Hand gingen, aber vielleicht kam mir das auch nur so vor. An anderen Stellen hatte sie eher verdientes Glück und an ganz anderen lief es leider gar nicht gut für sie. Besonders später, als man ihr Situationen, in denen sie zu irgendwas gezwungen worden war, dass man diese dann später benutzen wollte um ihr einen Strick draus zu drehen ... das hat mich einfach nur zum Kopfschütteln gebracht.

 

So im Großen und Ganzen wirkt es sehr realistisch und das macht es auch so bedrückend. Zu wissen, dass das, was da passiert nicht fiktiv ist. Zu wissen dass die historischen Ereignisse so passiert sind, dass es Menschen gab, die solche grausame, herzlose, gewissenlose Wesen waren ... das macht das Buch unheimlicher als es bisher jeder Horrorroman war, den ich in den Händen gehalten habe.

 

Ich habe hier mit der Charakterin mitgefiebert und mitgelitten. Immer wieder, wenn sie mit so einem Naziarsch zu tun hatte, war es eine Genugtuung, wenn er am Ende das bekommen hat, was er auf jeden Fall verdient hat. Und oft genug hatte ich mich gefragt: Wie kommt sie da jetzt nur wieder raus? Wie wird sie das überleben? Dass sie es überleben wird, ist am Anfang total klar und man bekommt auch den einen oder anderen Spoiler, den man aber nicht sieht. Oder ich hab es nur einfach nicht gesehen, das kann auch sein.

 

Für einen anderen Charakter hätte ich mir echt ein anderes Schicksal gewünscht, das hat diese Person nicht verdient. Aber hey, so ist es nun mal mit solchen Geschichten: Nicht alle überleben oder bekommen ihr Happy End :/

Das Ende ist berührend und bringt einem zum Nachdenken, finde ich.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, die ganze Thematik ist absolut nicht leicht und ich kann verstehen, wenn jemand sagt: Ne, das wäre mir dann doch ein bisschen zu viel. Aber allen anderen kann ich das Buch ans Herz legen. Ob es hilft, den Vorgängerband "Honigtot" zu kennen, oder nicht, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, ich habe ihn wie gesagt nicht gelesen.

Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen


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