Zum Inhalt der Seite


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...14]
/ 14


Welcome

Ein großes Hallo an alle Besucher, Leser, Kommentierer und Abonnenten.

 

Viel Spaß beim Durchlesen- und stöbern :3 

 

Außerdem möchte ich mich für die Hilfe bei der Gestaltung meines Steckbriefes und meines Weblogs bei meinen Süßen FierceDeity_ bedanken <3

Bei Fragen diesbezüglich wendet euch bitte an ihn, ich kann euch da leider nicht weiterhelfen^^°

 

~~~~~~~~

 

- Bücherregal des Monats
- Freitags-Füller
- Hörbuch-Rezensionen
- Momentaufnahme eines Bücherwurms
- Montagsfrage
- Neues Lesefutter
- Rezensionen (Bücher)
- Schreibplan
- Serienmittwoch
- SUB
- Top Ten Thursday
- Virtuadopt Klickeintrag
- WritingFriday
- Quelle Bild
companion puppy
Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Persönliches (314)
- Youtube (233)
- funny (218)
- Unnützes Wissen (214)
- Video (177)
- Rezension (168)
- Montagsfrage (150)
- Animexx (147)
- Meme (141)
- Momentaufnahme eines Bücherwurms (137)
- Bildersammlung (101)
- Umfrage (96)
- Top Ten Thursday (87)
- Neues Lesefutter (76)
- Adventskalender (62)
Einträge vom...
2024
- Mai '24 (3)
- April '24 (18)
- März '24 (26)
- Februar '24 (23)
- Januar '24 (34)
Weblogs durchsuchen
[Rezension #260] Ein Blick in deine Augen

 

 

Titel: Ein Blick in deine Augen

Autor*in: Nicole Walter

Erschienen in Deutschland: 2020

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Drama, Hetero

Preis: € 9,99

Seiten: 352

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-52424-4

Verlag: Knaur Verlag

 

 

Inhalt:

Wirklich glücklich war Maria Popp eigentlich noch nie in ihrem Leben, das aus Pflichterfüllung und Alltag besteht. Als sie über die Kreditwürdigkeit eines Arche-Hofes entscheiden soll, sieht Maria sofort, dass sie das Geld nicht gewähren kann. Die bunt zusammengewürftelte Schar der Bewohner ist zwar überaus kreativ und liebenswert, aber die Rendite des Hofes geht gegen null. Da helfen auch dile Umarmungen von Bobby nicht weiter, der das Down-Syndrom hat. Oder doch? Der Zusammenhalt auf dem Hof weckt etwas in Maria, das sie verloren geglaubt hat - und bringt sie schließlich auf die rettende Idee, bei der Alpakas eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das war eines der Bücher, die ich mal vor mehreren Monaten geschenkt bekommen hatte, allerdings kam ich erst jetzt dazu es zu lesen. Und ich muss sagen: Ich finde Alpakas zwar niedlich, aber ich bin jetzt nicht verrückt nach ihnen. Ich weiß noch, wie es mehrere Jahre lang total in war, auf Anime-Conventions oder auch auf anderen ein buntes Plüsch-Alpaka zu kaufen. Ist allerdings auch schon wieder länger her - kennt das jemand von euch noch?

Btw, was auch ein cooler Zufall ist: Ich habe zu Weihnachten Socken aus Alpaka-Wolle geschenkt bekommen, und die sind echt total bequem. Zwar muss man sich um die etwas mehr kümmern, als um die normalen 08/15-Socken, aber das ist auch ganz normal.

 

Ok, genug Geplänkel, ich gehe jetzt mal wieder zum Buch zurück. Ich hab schon öfters Bücher gelesen, in denen eine Person irgendwas übernimmt, geschenkt bekommt oder geerbt hat, dann Probleme bekommt und andere der Person dann helfen. Hier ist es ein wenig anders, denn hier ist Maria nicht diejenige, die selbst diese Probleme hat. Sondern sie ist, wie man in der Beschreibung lesen konnte, eine der Personen, die über das Schicksal des Hofes mehr oder weniger entscheiden kann. Daher ist das Buch ein wenig anders aufgebaut, denn sind wir mal ganz ehrlich: diese Art von Büchern haben doch einen recht gleichen Aufbau. Und ich finde das ok, da weiß ich in etwa, was mich erwartet und ob es ein Happy End geben wird oder nicht.

Aber ja, wie gesagt, hier ist es anders und das ist auch vollkommen ok.

 

Allerdings hätte ich mir gewünscht, man hätte mehr von der Rettung des Hofes mitbekommen. Es wird ziemlich ausführlich aufgebaut, wie Maria ihren Alltag gestaltet und wie sich die Bewohner noch ein letztes Mal um den Hof bemühen wollen. Wie sie den Hof und dessen Bewohner besser kennenlernt und sich dann vornimmt, ihnen zu helfen. Mit welchen Problemen sie zu kämpfen hat, die sie dabei hindern. Und die Hindernisse wirken auch sehr realistisch.

 

Gut, am Ende kann sie die Probleme lösen, aber dabei wird das Tempo total angehoben. Auf einmal wird die ganze Sache in wenigen Seiten abgefrühstückt und das meiste davon passiert eher off-screen, wird vielleicht höchstens angedeutet oder erwähnt. Wenn man mal schaut, wie gemächlich und gemütlich die Story davor unterwegs war, dass davor kein Blatt vor den Mund genommen wurde - da kommt dieses rasche Schnell-Schnell nicht so gut an.

 

Da wäre das Buch am Ende eben nochmal 20-30 Seiten länger geworden, aber es hätte dafür dann einen würdigen Abschluss bekommen. Es wäre auch schön zu sehen gewesen, hätte man vielleicht so einen kleinen Zeitsprung gemacht. Um zu zeigen: So läuft der Hof nach, keine Ahnung, zwei Monaten: Das und das ist passiert, das und die Idee wurde aufgegriffen, so geht es den Bewohnern des Hofes heute usw. Das fehlt mir ehrlich gesagt ein wenig :/

 

Btw, die Bewohner fand ich alle durch die Bank durch symphatisch. Besonders Bobby, Misti, Paul und Henri haben mir am besten gefallen. Maria natürlich auch, ihre charakterliche Entwicklung fand ich sehr gut. Anfangs war sie nur eine Bankersfrau, die auf andere herabsieht und sich voll dem Arbeitsstress hingibt. Dabei hat sie auch gleichzeitig ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen und kommt damit mal mehr, mal weniger damit zurecht. Dass sie dann mit diesem einen Typen was anfängt, obwohl sie jeder warnt: Hey, der ist nicht gut, das kam mir dann doch ein wenig dumm vor. "Liebe macht blind", das ist hier wirklich Programm. Aber zum Glück kommt sie dann doch noch zu Verstand und merkt, dass sie mehrere große Fehler gemacht hat.

Dennoch, so richtig verstehen konnte ich das nicht, warum sie sich so dermaßen blind in die Sache gestürzt hat ...

 

 

Fazit:

Das Buch hat echt Spaß gemacht und es war auch sehr gemütlich. Zwar bin ich persönlich kein Fan von Umarmungen, aber Bobby fand ich trotzdem sehr sympathisch. Und wie gesagt, ich habe den Alpaka-Hype damals nicht wirklich geteilt oder nachvollziehen können. Dennoch, wie gesagt, das Buch hat Spaß gemacht, nur der von mir erwähnte Part hätte echt noch ein bisschen besser sein können. Das betrifft aber nur etwa 5% des Buches, die restlichen 95% sind so, wie sie sind, vollkommen in Ordnung.

Um das hier jetzt nicht unnötig in die Länge zu ziehen, gebe ich dem Buch insgesamt vier Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus :-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #259] Wenn Tannen duften

 

 

Titel: Wenn Tannen duften

Autor*in: Autor:innenkollektiv Schreibfeder (Herausgeber)

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Fantasy, Drama, Fluff

Preis: € 6,99 [eBook] | € 15,99 [Taschenbuch]

Seiten: 347

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-384-06688-6

Verlag: tredition GmbH

 

 

Inhalt:

"Wenn Tannen duften" ist eine Anthologie voller weihnachtlicher Momente für Jung und Alt. Zwischen Engeln, Weihnachtswichteln, sprechenden Pinguinen und Sternen kommen immer wieder die überaus menschlichen Momente der Vorweihnachtszeit hervor.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich als Rezensionsexemplar erhalten, vielen lieben Dank nach Ulm an das Autor:innenkollektiv dafür :-)

Natürlich werde ich wie bei jedem Rezi-Exemplar meine ehrliche und offene Meinung dazu sagen, alles andere wäre auch viel zu unfair, finde ich. Jedenfalls, ich habe vor zwei Jahren ebenfalls mal eine Geschichte in einer Anthologie herausbringen können (wie es der Zufall will, war es auch eine weihnachtlich-winterliche Sammlung), daher fand ich die Idee großartig und wollte das Buch nur zu gerne lesen und rezensieren.

Wenn jemand das nicht kennen sollte, in einer solchen Anthologie erscheinen viele verschiedene Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren, die zu einem festgelegten Thema etwas geschrieben haben. Dementsprechend gibt es viele verschiedene Geschichten, in unterschiedlichen Schreibstilen, und ich behaupte mal, es ist für jeden was dabei. Solche Bücher eigenen sich, wenn man sich mit der Familie oder Freunden trifft und sich gegenseitig Geschichten vorlesen möchte.

 

Und ich muss sagen, die Geschichten haben mir alle gefallen. Natürlich haben mir nicht alle gleich viel gefallen, die einen mehr, die anderen weniger. Aber ich kann nachvollziehen, warum man sich für sie entschieden hat. Hier gibt es eine schöne Mischung und es war sogar ein Gedicht dabei, eine kleine bunte Box, könnte man sagen. Wie eine Celebrationsbox ist hier auf jeden Fall für jeden was dabei, da bin ich mir sicher.

 

Da es doch recht viele Geschichten sind, die es in dem Buch gibt, möchte ich nur auf eine kleine Auswahl beschränken und kurz erwähnen, was mir an ihnen so gut gefallen hat. Natürlich versuche ich, nicht zu sehr zu spoilern ;-)

 

Der Regenbogenstern

Das hier war eine schöne und schnuckelige Geschichte, die richtig gut zur Weihnachtszeit passt, meiner Meinung nach. Die Reise des Stern war spannend zu lesen und ich habe regelrecht mitgefiebert, ob und wie es mit ihm ausgehen würde.

 

Wir saßen im Auto, als es geschah

Einfach nur wow. Diese Geschichte hat mich von Anfang bis zum Schluss total mitgenommen und hier ist der Aufbau etwas ganz besonderes. Man könnte fast schon sagen, dass es nicht nur eine Geschichte, sondern auch ein Gemälde ist. Hier hatte jemand eine richtig gute Idee und sie auch super umgesetzt. Das finde ich sehr beeindruckend.

 

Wie Gerda der Wichtel Weihnachten gerettet hat

Solche Arten von Geschichten kriegen mich immer wieder, egal, wie oft ich sie lese oder höre. Sie hat eine tolle Moral, finde ich und auch diese Geschichte war sowohl cozy, als auch spannend. Auch hier habe ich mit Gerda und den anderen mitgefiebert.

 

Steinschwingen

Eine bitter-süße Geschichte und ich finde es auch klasse, wie ein realer Ort hier eingebunden wurde. Ich bin auch ab und zu in Ulm unterwegs und wusste sofort, welcher Ort damit gemeint ist. Ich konnte es mir richtig gut vorstellen und am Ende hatte ich innerlich ein, zwei Tränchen im Auge.

 

Das perfekte Weihnachtsplätzchen

Hier fand ich die kleinen Bildchen, die bei der Geschichte dabei waren, total niedlich und auch richtig schön. Aber auch die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie hatte was von einem Märchen und das war richtig cool. Auch dieses Märchen hat eine tolle Moral und war sogar ein bisschen witzig. Überhaupt war die ganze Geschichte positiv amüsant, von Anfang bis Ende.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, es waren viele schöne Geschichten in dem Buch drin, wie gesagt, das ist jetzt nur eine kleine Auswahl an Lieblingen, die mir richtig gut gefallen haben. Jeder der Autoren und Autorinnen hat sich sehr viel Mühe gegeben und ich finde, das merkt man auch. Für jeden dürfte eine Lieblingsgeschichte dabei sein und man kann sie sowohl Kindern, als auch Teenies und Erwachsenen perfekt vorlesen. Für gemütliche Leserunden, auch alleine, ob nun am Kamin oder im Sessel oder sonst wo, ist das Buch auf jeden Fall geeignet. Ob nun als eBook oder Taschenbuch, da hat ja jede(r) seine/ihre Vorlieben.

Von mir bekommt die Anthologie fünf Sterne und ich bin echt dankbar dafür, dass ich sie lesen durfte. Außerdem möchte ich hier eine Leseempfehlung aussprechen :-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Lovelybooks

[Rezension #258] Das Schicksal ist ein mieser Verräter

 

 

Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Autor*in: John Green

Erschienen in Deutschland: 2012

Originaltitel: The Fault In Our Stars

Erschienen in den USA: 2012

Übersetzer*in: Sophie Zeitz

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Romance, Hetero, Slice of Life

Preis: € 16,90 [D] | € 17,40[A]

Seiten: 286

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-446-24009-4

Verlag: Carl Hanser Verlag München

 

 

Inhalt:

"Krebsbücher sind doof", sagt Hazel zu Beginn der Geschichte. Doch genau das ist dieser Roman nicht. Vielmehr ist er eine intensive Reflexion über die großen Fragen des Lebens und Sterbens, ein verführerischer Liebesroman und eine zu Herzen gehende Komödie. Die 16-jährige Hazel spielt darin die Hauptrolle. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, weil sie Krebs hat. Aber sie will deshalb nicht bemitleidet werden. Lieber vermeidet sie Freundschaften. Bis sie in einer Selbsthilfegruppe Augustus trifft. Gus ist intelligent, witzig, umwerfend schlagfertig und er geht offensiv mit seinem Schicksal um: Selbst in düsteren Momenten bringt er die Gruppe zum Lachen.

Trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit - Hazel und Gus verlieben sich ineinander. Sie diskutieren Bücher, hören Musik, gucken Filme und erörtern die Ungerechtigkeit einer Evolution, die Mutationen wie sie zulässt. Als Hazel Gus anvertraut, dass ihr größter Wunsch ist, den Autor ihres absoluten Lieblingsbuches kennenzulernen, macht Gus ihren Traum wahr: Sie fliegen gemeinsam nach Amsterdam. Vor ihrem unvermeidlichen Ende wissen sie, dass sich die liebe unter allen Umständen lohnt, und dass sie das Leben bis zum letzten Tag feiern wollen.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Bei dem Buch bin ich mir nicht sicher, wie ich es bekommen habe, entweder habe ich es aus einem öffentlichen Bücherschrank oder es war eines der Bücher, die mir mal jemand geschenkt hatte - genau kann ich es nicht mehr sagen. Aber es war eines der Bücher, die ich schon ewig vom Titel her kannte, aber sonst nichts näheres darüber wusste. Dass es sehr beliebt war, vor allem vor mehreren Jahren, das wusste ich natürlich auch. Aber warum und wieso, und worum es da eigentlich ging, das kann ich nicht sagen.

 

Daher war ich auch ganz überrascht, als ich dann kurz vor dem Lesen erfahren habe, um was es in dem Buch genau geht. Auch ich habe vor vielen, vielen Jahren einen sehr wichtigen Menschen an diesen H*rensohn namens Krebs verloren. Dennoch habe ich keine Verbindung zwischen meiner persönlichen Situation und dem Buch gezogen, da ich ja doch recht klein damals war und selbst zum Glück nie was in der Richtung hatte.

Auf der anderen Seite fand ich es dagegen erfrischend, wie mit dem Thema umgegangen wird. Zumal es ja nicht "DEN Krebs" gibt, sondern unterschiedliche Arten und Regionen, die betroffen sein können. An Krebs erkrankt zu sein, ist nun mal nichts schönes und die Behandlung, wie auch die Nebenwirkungen und Nachfolgen davon auch nicht.

Hazel zum Beispiel braucht 24/7 Unterstützung beim Atmen in Form von Maschinen, jemand anderes verliert zum Beispiel sein Augenlicht. Und man ist nie ganz sicher davor, wie ein anderer Charakter feststellen darf.

 

Hazels Gedanken konnte ich auch nachvollziehen - sie versucht halt, ihren Alltag den Umständen entsprechend zu leben und möchte dafür nicht bemitleidet werden, auch wenn das recht schnell passiert. Es ist wie eine Art Reflex, zu sagen: "Och, ist er/sie tapfer!" etc, dabei mag sie es auch nicht. Daher vermeide ich auch derartige Worte, wel ich aj sonst genau in das reinspielen würde, was sie kritisiert. Ja, sie mag nicht real sein, dennoch denke ich, dass ich auch den Wunsche einer fiktiven Person respektieren kann. Zumal es bestimmt auch Leute gibt, denen es genauso geht.

Zumal ich es auch persönlich nachvollziehen kann. Wie oft haben mir die Leute ihr Beileid wegen der Person ausgesprochen, die ich vorhin erwähnt habe und es war mir auch jedes Mal unangenehm? Weil ganz ehrlich, es ändert nichts an der Situation und besser fühle ich mich davon nicht, im Gegenteil. Daher kann ich es schon verstehen, wenn Hazel sagt: Habt kein Mitleid mit mir! Und wenn doch, dann sprecht es bitte nicht aus! Denn nach einer Zeit nervt es eher und schadet mehr, als es hilfreich ist.

 

Um auch mal auf die Story zurückzukommen, es ist deshalb für mich auch irgendwo nachvollziehbar, warum Hazel erstmal keine Lust auf die Gruppentreffen hat. Ich persönlich bin da auch kein Fan davon, da mir solche Gruppensachen absolut nichts bringen. Vor 1-2 Jahren musste ich im Rahmen eines Diätprogramms auch regelmäßig zu Gruppentreffen und wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich lieber darauf verzichtet. Manchmal musste ich es auch tun, weil es mir nicht gut ging an dem Tag, entweder physisch oder psychisch. Bis auf einen Charakter fand ich alle, die eine wichtige Rolle gespielt haben, recht symphatisch und ich konnte ihr Handeln oder ihr Denken nachvollziehen. Zwar manchmal nur bis zu einem gewissen Grad, aber der war auch immer ausreichend.

 

Jedoch, das Buch hat mich leider nicht zu 100% überzeugt. Die Story ist so ein richtiges Musterbeispiel von "Triff niemals deine Helden! Denn du kannst nur enttäuscht werden!" - denn, Spoiler! Genau das ist hier passiert. Hazels Lieblingsautor ist ein versoffener, unhöflicher Kerl, der mit jedem Schluck Alkohol immer schlimmer wird. Zwar kommt später auf, dass er durch ein tragisches Ereignis geprägt wurde, dennoch entschuldigt das nicht seinen gesamten Charakter. Mir kam die Reise dann wie eine komplette Zeitverschwendung vor und auch sein späterer Auftritt macht das nicht besser.

Besonders, da ich davor mit den beiden mitgefiebert habe, ob das mit der Reise überhaupt klappen wird. Aber der Autor macht die ganze Zeit so einen hochnäsigen Eindruck, als wäre er was besseres und sein Buch ein vollkommenes Meisterwerk ... wenn er schon sagt: Nein, ich möchte darüber nur in Person reden, nicht schriftlich oder so, weil das könnte ja dann in die Außenwelt getragen werden ... gut, Leaks etc, kann ich verstehen, wenn man die meiden will. Wenn das aber mit so ner hochnäsigen Attitüde begleitet wird, dann habe ich da kein Verständnis dafür.

 

Der Rest der Story war ok, hier und da ein bisschen wirr. Manchmal wurden Storyelemente und Teile angerissen, die dann ins Leere verlaufen sind bzw die dann irgndwann einfach beendet wurden, ohne dass ich jetzt den großen Einfluss auf die Story gespürt habe. Und manchmal waren mir auch die Gespräche ein bisschen zu philosophisch. Zu hochgestochen. Zu künstlich. Das fand ich beim Lesen auch nicht immer super. Wie es da ständig um irgendwelche Metaphern ging - das fand ich schon in den Murakami-Büchern nervig und bei dem einen oder anderen Klassiker, der ja nur von Metaphern und Kontextelementen strotzte. Oder wenn über Seiten hinweg diskutiert wird, ob Rührei nun ein Frühstücksessen ist oder nicht ... fand ich eher nervig.

 

Damit komme ich zu einem Punkt, der mich schon beim Lesen verwirrt hat und vor allem jetzt, nachdem ich den kompletten Beschreibungstext abgetippt hatte. Denn das Buch wird als "Komödie" bezeichnet ... gut, das ist vielleicht nun wirklich ein Problem, das ich habe, aber: Mich erreicht auch der Humor dieses Buches nicht. Stattdessen sitze ich hier und denke mir: Komödie? Wo denn bitte? Sollen die leicht überzeichneten Szenen, die ganzen Gespräche über Metaphoren und Rühreier der Witz sein? Sorry, das sehe ich einfach nicht! Ich würde jetzt nicht behaupten, dass das Buch für mich bierernst ist, aber lustig ist es für mich auf keinen Fall. Manche dieser lustigen Elemente fand ich ehrlich gesagt eher nervig^^°

Also ja, wie gesagt, ich glaube, das ist einfach ein persönliches Problem von mir, da ich wohl eine ganze andere Art von Humor habe und der in Romanen ist da nur extrem selten dabei. Dennoch finde ich es schade, wenn ich bei einem Buch nicht lachen oder schmunzeln muss, sondern stattdessen nur Fragezeichen im Kopf habe oder genervt mit den Augen rolle.

Und da ich die Bücher in meinen Rezensionen stets subjektiv bewerte, nicht objektiv, muss ich das nun mal leider berücksichtigen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es bei anderen Leuten besser funktioniert, keine Frage :-)

 

 

Fazit:

Hm, man merkt vielleicht, mir fällt es schwer, dem Buch eine richtige Bewertung zu geben. Denn auf der einen Seite hatte es Vor- und Nachteile. Auf der anderen Seite will ich es nicht zu sehr schlecht reden, wenn ich meine: Ich hatte schon Spaß beim Lesen. Es ist ein wichtiges Thema und der Umgang kam mir auch richtig vor. Aber der Lesespaß war halt nicht immer zu 100% dabei und ist meiner Meinung nach schon sehr wichtig. Und ich lasse mich in meiner Meinung auch von nichts beeinflussen, egal, ob Rezensionsexemplar oder nicht.

Und es spielt für mich auch keine Rolle, wie beliebt oder gehypt ein Buch ist.

Daher gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne, aber spreche dennoch eine kleine Leseempfehlung aus. Mache ich ja normal nur bei Büchern mit vier oder fünf Sternen, aber ich denke, das ist hier auch ein bisschen angebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #257] Weiße Magie - mordsgünstig

 

 

Titel: Weiße Magie - mordsgünstig

Autor*in: Steven Hockensmith, Lisa Falco

Erschienen in Deutschland: 2015

Originaltitel: The White Magic Five and Dime

Erschienen in den USA: 2014

Übersetzer*in: Britta Mümmler

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Hetero, Slice of Life

Preis: € 9,95 [D] | € 10,30 [A]

Seiten: 348

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-423-21591-6

Verlag: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

 

 

Inhalt:

Als Alanis McLachlan erfährt, dass ihre Mutter ermordet wurde, hat sie sie seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen. Ihr seltsames Erbe: ein kleiner Laden für okkulten Bedarf aller Art. Das lässt nichts Gutes ahnen, denn Alanis' Mutter war eine Trickbetrügerin mit mehr als zweifelhafter Karriere. Offenbar war ihre neueste Masche das Tarotkartenlegen. Um den Mörder zu finden, übernimmt Alanis den Laden selbst. Was nicht ohne Risiko ist, denn vom Tarot hat sie nicht die geringste Ahnung...

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch habe ich vor wenigen Monaten eher zufällig gefunden, als ich in der Stadt unterwegs war. Irgendjemand, den/die ich natürlich nicht kenne, hatte eine Kiste mit "Zu verschenken"-Sachen vor der eigenen Haustür stehen. Da war unter anderem dieses Buch hier dabei und da konnte ich nicht nein sagen. Sowohl die Beschreibung, als auch das hübsche Cover haben mich beide sofort angesprochen. Und für Krimis bin ich ja generell immer zu haben.

 

Was mir auch sofort positiv aufgefallen ist, sind die ganzen Tarotkarten, die jeden Anfang eines Kapitels verzieren. Ich habe mir bisher nicht so viele Gedanken über Tarotkarten gemacht, ich hab zwar ein Set mit Untertale-Motiven. Aber die habe ich nicht, weil sie Tarotkarten sind, sondern als Merch für das Videospiel^^°

Mir selbst wurden noch nie welche gelegt und ich habe auch keine Ahnung, wie man das macht. Da geht es mir wie Alanis, könnte man sagen. Größtenteils kenne ich die Karten auch nur wegen dem dritten Part des Anime "JoJo's Bizarre Adventure", da Tarotkarten in dem Part doch eine recht große Rolle spielen.

Die Kommentare, die unter den jeweiligen Karten im Buch standen, waren mal mehr, mal weniger lustig, meistens eher weniger. Keine Ahnung, was genau damit bezweckt werden sollte, aber der Humor kam für mich eher weniger gut rüber. Gut, Humor in Büchern hat es eh meistens schwer mit mir XD

 

Ok, mal zu den Charakteren und der Story. Die Hauptcharakterin ist eine laufende Doppelmoral.

Auf der einen Seite will sie ihre Mutter rächen. Auf der anderen Seite sagt sie nicht, warum sie das machen will oder vielleicht weiß sie es selbst nicht. Außerdem sagt und zeigt sie öfters, dass sie ihre Mutter eigentlich verachtet.

Auf der einen Seite will sie besser als ihre Mutter sein, und sich für deren Taten bei ihren Opfern entschuldigen. Auf der anderen Seite ist sie die ganze Zeit distanziert zu ihren Mitmenschen, benutzt die Lese- und Manipulationstechniken, die sie von ihrer Mutter gelernt hat und beeinflusst damit die Leute zu ihrem Gunsten. Ich weiß gar nicht, ob sie jemanden dort wirklich gemocht hat, bis auf ein-zwei Personen, aber sonst? Ist es ehrlich gesagt kein Wunder, dass sie hier und da total leicht aneckt.

 

Für mich wurde das Buch stark von der Story getragen und auch ein bisschen von Alanis Vergangenheit, wie auch die Sache, die zwischen ihr und einem anderen Charakter lief. Gleichzeitig hatte ich mich auch die ganze Zeit gefragt: Wer ist der Mörder? Ich hatte nur wenig Anhaltspunkte und Alanis findet auch nicht so viel heraus, über seine sehr lange Zeit. Irgendwann aber hat sie dann aus dem Nichts einen Einfall und überführt den Täter. Der Teil des Buches hat mich einfach nur enttäuscht. Die Aufklärung kam mir von den Haaren herbeizogen vor, wie auch das Motiv - überhaupt wurde das Ganze auch gefühlt in nur wenigen Sätzen abgefrühstückt. Als hätten die beiden Autoren selbst keine Ahnung gehabt, wer der Täter sein soll und was das Motiv, dass es ihnen erst beim Schreiben eingefallen ist. Oder sie haben es sich spontan überlegt, als sie mit der Story soweit waren. Überzeugt hat es mich jedenfalls nicht. Schade eigentlich, die Story war jetzt kein Meisterwerk, aber doch relativ stark - an der Stelle wurde sie relativ schwach. Danach wird sie ok, kann sich aber von der Talfahrt nicht mehr so ganz erholen.

Besonders, da sie sich wohl nicht entscheiden kann, wo sie nun leben möchte.

 

 

Fazit:

Das Buch war ok, aber so ganz bin ich mit der Hauptcharakterin nicht warm geworden. Die anderen Charaktere waren entweder zu unwichtig oder ein bisschen zu blass. So wirklich ist mir grad nur Clarice im Gedächtnis geblieben. Der Rest, nicht so wirklich. Und ja, was mich gestört hat, habe ich ja bereits erwähnt. Was ich ehrlich gesagt ein wenig schade finde.

Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #256] Effi Briest

 

 

Titel: Effi Briest

Autor*in: Theodor Fontane

Erschienen in Deutschland: 1895

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Drama, Hetero

Preis: Zwischen 4 und 8 Euro

Seiten: 256

Sprache: Deutsch

ISBN: 3 8052 0252 0

Verlag: Winkler Verlag

 

 

Inhalt:

Effi Briest ist eine lebensfrohe junge Frau. Doch mit ihren 17 Jahren findet sie sich bereits in einer Ehe wieder, die sie nicht gewollt und die andere für sie arrangiert haben: mit dem doppelt so alten Baron von Innstetten. Dann lernt sie den Lebemann Crampas kennen und stürzt sich in eine kopflose Affäre … In seinem Meisterwerk schildert Theodor Fontane den Ausbruchsversuch seiner Heldin aus einer Welt voller Zwänge, der von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist. Denn Effi Briests Flucht aus der Rolle als Ehefrau und ihre Affäre sind das Letzte, was die bürgerliche Gesellschaft billigen würde.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ein weiteres Buch, das der Nachbar damals bei seinem Auszug aussortiert und uns dann zur Verfügung gestellt hatte. Es ist auch eines der Bücher, die ich bisher nur vom Namen her kannte und wusste: Es ist ein bekannter/beliebter Klassiker. Daher war ich neugierig, da ich aber damals mit "Anna Karenina" nicht warm geworden bin, hatte ich gleichzeitig Zweifel. Und ich habe auch bei dem Buch festgestellt: Diese Art von Buch und diese Art von Story ist einfach nichts für mich.

Ich meine, ich lese gerne Liebesromane, mit Frauen als Hauptcharakter, aber die Art, wie das Buch hier geschrieben wurde? Nein, das hat mich dagegen wirklich nicht angesprochen.

 

Zum einen liegt es an der Sprache selbst. Nein, nicht wegen der doch teilweise stark veralteten Sprechweise der Charaktere oder den Wörtern, die ich ganz selten mal nicht kannte, weil die heute ebenfalls keiner mehr verwendet. Nein, es liegt daran, wie das Buch geschrieben wurde. Das Buch hat leider sehr, sehr viele Schachtelsätze. Möglicherweise war es zu der Zeit sehr üblich, oder es war ein besonderes Merkmal des Autoren. Das kann ich nicht sagen. Dennoch, es war damit sehr mühsam, den Text zu lesen und das hat mir dann doch den Lesespaß geraubt.

 

Zum anderen lag es auch daran, wie die Geschichte an sich aufgebaut ist. Meiner persönlichen Meinung nach hat der Autor den Fokus auf die falschen Dinge gelegt. Es passieren Dinge, die eher uninteressant oder nicht so wichtig für den Verlauf der Geschichte sind, und dennoch werden sie lang und breit ausgeschrieben. Andere Dinge, die (sehr) wichtig für den Plot sind oder sogar Teile des beschriebenen Plots, werden dagegen nur in wenigen Sätzen erwähnt. Oder so tief hinter dem Kontext versteckt, dass man gar nicht wirklich erkennt, was da jetzt passiert.

 

Mir ging es jedenfalls so. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass das mit der Affäre mal beginnt, da ich wissen wollte, mit wem Effi die Affäre haben würde und wie es dazu kam. Aber es passierte nichts! Irgendwann habe ich dann mal aus Neugierde gegoogelt und eine wirklich tolle Zusammenfassung gefunden, die beschreibt, was in mehreren Kapiteln passiert. Erst durch die Zusammenfassung habe ich die Handlung besser verstanden und auch gemerkt, dass ich längst an der Affäre vorbeigelesen habe. Im Gegensatz zu der Affäre von "Anna Karenina" ist das Ganze so subtil und wird auch auch nicht direkt angesprochen, dass es ziemlich leicht untergehen kann. Den einzigen Hinweis darauf, den ich zu der Zeit hatte, war ein Brief von Effi an die betroffene Person. Doch der Inhalt des Briefes klingt so wirr, unspezifisch und ungenau, dass es alles mögliche hätte sein können, über das sie da schreibt. Auch weiß man nicht: Was ist da jetzt genau passiert? Auch das habe ich erst durch die Zusammenfassung verstehen können.

 

Und meiner Meinung nach geht es gar nicht. Man sollte nicht erst im Internet eine Zusammenfassung suchen müssen, um das Buch, das man gerade gelesen hat, verstehen zu können. Generell mag ich es nicht, wenn Dinge so schwach angedeutet oder im Kontext versteckt werden. Ich bin ein Freund von klarer Sprache, ich meine, klar, ich verstehe auch mal Andeutungen, aber nur, wenn man sie gut erkennen und verstehen kann. Ansonsten komme ich mir doch recht dumm vor, weil ich nicht weiß, was der Autor jetzt von mir will. Mir macht es keinen Spaß, wenn ich einfach nur den Text lese, ohne ihn wirklich verstehen zu können.

 

Mit den Charakteren bin ich auch kein Stück warm geworden, nicht mit einem einzigen von ihnen. Gut, die meisten spielen eh keine große Rolle, aber selbst bei den wenigen wichtigen ... ne, da habe ich jetzt niemanden, der/die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist. Dass Effi so hart behandelt wird, fand ich dagegen mies, klar, da hatte ich Mitleid mit ihr. Aber sonst ... ne, ein Lieblingscharakter von mir wurde sie nie.

 

Was mir aber gefallen hat, waren die Illustrationen von Max Liebermann. Zwar konnte ich das Motiv nicht immer erkennen, aber das war dann mein eigenes Problem.

 

 

Fazit:

Uff, was soll ich sagen - das Lesen war doch die ganze Zeit ein Kampf und ich habe das Lesen nicht wirklich genossen. Sehr oft ging bei mir der Text gefühlt ins Auge, blieb aber kein Stück im Kopf. Auch habe ich die Handlungen von Effi nicht immer nachvollziehen können, das kam mir sehr oft sehr willkürlich vor. Naja, dafür kann ich jetzt sagen, dass ich das Buch auch mal gelesen habe - ein sehr schwacher Trost. Wenigstens hat es mich nichts gekostet?

Ne, ich bin mit dem Buch nicht warm geworden und wenn ich das nächste Mal einen alten Klassiker bekommen sollte, dann entweder geschenkt oder als Hörbuch.

Das Buch hier, so leid es mir tut, bekommt einen Stern von mir. Denn mir hat es absolut nicht gefallen und auch keinen Spaß gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #255] Pünktchen und Anton

 

 

Titel: Pünktchen und Anton

Autor*in: Erich Kästner

Erschienen in Deutschland: 1931

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Abenteuer, Gen

Preis: € Zwischen 8 und 14 Euro

Seiten: 159

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-485535-606-5

Verlag: Atrium Verlag AG

 

 

Inhalt:

"Streichhölzer, kaufen Sie Streichhölzer, meine Herrschaften!" Das ruft Pünktchen, alias Luise Pogge, wenn sie allabendlich neben einer merkwürdigen alten Frau auf der Weidendammer Brücke mitten in Berlin steht. Natürlich ohne das Wissen ihrer Eltern, Herrn und Frau Direktor Pogge, die sie ja ganz sicher in Obhut von Fräulein Andacht glauben. Aber ist Fräulein Andacht wirklich so harmlos, wie sie tut? Als die Situation dann brenzlig wird, ist zum Glück Pünktchens Freund Anton gleich zur Stelle, und sie selbst ist ja schließlich auch nicht auf den Kopf gefallen!

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Wieder eins der Bücher, die mein Nachbar nach seinem Umzug im Hausflur zurückgelassen hat. Ui, das klang kalt. Also nein, die lagen nicht einfach so auf dem Boden, sondern in einer Tasche und dort durfte sich dann jeder so viele Bücher nehmen, wie er oder sie wollte. Und das war wie gesagt eines der Bücher.

Das Buch an sich kannte ich vorher btw noch nicht, höchstens vom Namen her, aber ich hatte keine Ahnung, was mich dabei erwarten würde. Allerdings habe ich zur der Zeit, als ich das Buch gelesen habe, das eine oder andere nicht so gute Leserlebnis hinter mir gehabt, daher war ich auch hier erstmal skeptisch. Damit habe ich dem Buch unrecht getan, wie ich recht schnell erkannt habe.

Denn nein, das Buch hat mich nicht enttäuscht und warum genau, darauf werde ich jetzt kommen.

 

Das Buch ist schon ein wenig älter, das merkt man vor allem an der Welt, in der die Geschichte spielt, wie auch an der Gesellschaft, die darin lebt. Zwar hätte ich es nicht auf das genaue Jahr oder Jahrzehnt festlegen, aber man merkte recht schnell, dass es auf keinen Fall ein modernes Buch sein kann. Auch merkt man, dass es ein Kinderbuch ist, das sich eher an ältere Kinder bzw jüngere Teenies richtet, dennoch kann man das Buch als erwachsene Person genießen.

 

Was ich hier auf jeden Fall loben muss dabei, ist die Art, wie die Geschichte geschrieben worden war. Klar, wie gesagt, man merkt, dass das Buch ein Kinderbuch ist, da die Thematik wie auch der Verlauf sehr kinderfreundlich sind. Die Kinder, die der Autor dabei im Sinn hatte, werden von diesem dabei ernst genommen, also es ist nichts total simpel und plump beschrieben. Weil sowas finde ich total bescheuert, wenn Kinderbücher so geschrieben sind, als wären Kinder totale Idioten. Nur, weil sie jünger sind und noch nicht viel an Erfahrung haben, muss man sie ja nicht wie Deppen behandeln.

 

Die Story an sich fand ich sehr schön, und so manches habe ich selbst als Erwachsene nicht immer so kommen sehen können. Zwar fand ich sie nicht immer zu 100% interessant und sie hat mir auch erst ab der Hälfte so richtig gut gefallen, aber an sich? War sie echt nicht schlecht. Das Ende war richtig schön und meiner Meinung nach hat jeder der Charaktere das bekommen, was er/sie verdient hatte. Sowohl im Guten, wie auch im Schlechten.

 

 

Fazit:

Ganz ehrlich, das Buch ist eines, bei dem ich mir vorstellen kann, dass man es in der Schule liest. Vielleicht so in der dritten bis fünften Klasse herum? Schade eigentlich, dass ich das nie in der Schule gelesen habe, das hätte mir damals bestimmt gefallen. Gut, dann habe ich es halt eben für mich im Privaten nachgeholt. Hier habe ich einen Klassiker, bei dem ich total verstehen kann, warum er so beliebt ist. Behalten werde ich das Buch nicht, aber ich würde mich freuen, wenn der nächste Besitzer ein Kind ist, dass sich ebenfalls daran erfreuen kann. Oder eine andere erwachsene Person ;-)

Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und eine Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #254] Tante Inge haut ab

 

 

Titel: Tante Inge haut ab

Autor*in: Dora Heldt

Erschienen in Deutschland: 2009

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Drama, Humor

Preis: € 7,95 [D] | € 8,20 [A]

Seiten: 337

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-423-21209-0

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG

 

 

Inhalt:

Urlaub auf ihrer Heimatinsel Sylt! Selig begrüßt die 46-jährige Christine am Bahnhof ihren Johann, da tippt ihr das Unheil auf die Schulter: Vor ihr steht Tante Inge (64), Papas jüngere Schwester. Aber was macht sie allein auf Sylt? Noch dazu mit so vielen Koffern? Für Papa Heinz kann dies nur eines bedeuten: Inge will Walter, den pensionierten Finanzbeamten, samt gemeinsamem Reihenhaus verlassen. Als dann auch noch Inges divenhafte Freundin Renate mit ihrem Faible für (nicht nur alleinstehende) ältere Männer auftaucht, platzt Mama Charlotte der Kragen: Walter muss her, und zwar sofort! Christine stimmt Inges unbändige Lebenslust unterdessen nachdenklich. Mit Mitte 60 wagt ihre Patentante einen Neuanfang - und sie selbst?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das ist auch eines der Bücher, die ich vor etwa zwei Monaten rum geschenkt bekommen hatte. Und ich muss sagen, dass mich die Zeichnung auf dem Cover ziemlich angesprochen hat, es sieht wirklich sehr schön aus. Die Farben sind kräftig und es kommt für als Süddeutsche ein norddeutsches Feeling auf. Gut, das kommt vor allem wegen den Möwen und dem Leuchtturm, beides haben wir hier unten nicht so wirklich (zumindest nicht in meiner Gegend). Selbst war ich noch nie so weit im Norden, ich kenne ihn nur aus Romanen, Videos und Fotos. Nordlichter mögen mir das also bitte nachsehen ;-)

 

So, genug zum Äußeren des Buches, nun zum Inneren. Kommen wir erstmal zu den Punkten, die mir an dem Buch gefallen haben, das waren vor allem einzelne Charaktere, wie auch die Story. Besonders Inge und die drei chaotischen Herren Walter, Heinz und Kalli haben mir am besten gefallen. Der Rest kam entweder zu wenig vor oder ist mir nicht besonders im Gedächtnis geblieben. Wenn ich da zum Beispiel an Christine denke, sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich einmischen soll oder nicht, und mal tut sie es, mal zieht sie sich wieder total zurück. Oder Johann, meistens macht er nicht so viel, als witzige Sprüche von sich zu geben und Hintergrunddeko zu sein.

 

Und die Story selbst, ja, das war schon ziemlich spannend teilweise. Ich mochte Inges Idee, auch wenn ich es schade finde, dass es zu manchem Storypunkt überhaupt kommen musste. Verstehen konnte ich es zwar, aber den Kopf leicht schütteln musste ich trotzdem. Vermutlich, wenn Inge ganz ruhig mit ihrem Mann über die ganze Angelegenheit geredet hätte, hätte sie alles ein bisschen einfacher haben können. So kam es zu einer Verkettung von merkwürdigen Ereignissen, die alle ein bisschen überdreht wirkten. Vermutlich, weil es damit witzig rüber kommt?

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass Humor in Büchern nur sehr, sehr selten bei mir funktioniert und auch das Buch brachte mich nicht zum Schmunzeln.

 

Damit komme ich zu einem Punkt, der mich total genervt hat. Sowas würde mich auch im echten Leben nerven und da war ich 1:1 auf Inges Seite. Sie konnte bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht über ihre Pläne reden, bzw fühlte sich noch nicht bereit. Klar, ich meine, ich kann verstehen, dass man sich Sorgen macht, wenn jemand son Riesengeheimnis um etwas macht. Aber der Person dann alle möglichen Theorien und Gerüchte anzudichten; und sie permanent zu löchern, geht in meinen Augen halt einfach gar nicht! Wie gesagt, mich selbst würde das total nerven und daher würde ich andere Leute nicht ständig nerven. Kein Wunder, das Inge irgendwann nur noch die Augen verdreht hat.

Wenn jemand mit etwas nicht rausrücken kann oder will, dann sollte man das akzeptieren! Wie oft hätte ich das zu gerne den Leuten gesagt, die Inge genervt haben mit ihren zigtausend Nachfragereien ...

 

Mit diesem Punkt kamen auch viele kleine Nebenstorys und Nebenhandlungen, die teilweise doch recht überflüssig waren. Ich meine, klar, es sollte gezeigt werden, was bei den anderen passiert, während Inge ihr geheimes Ding durchzieht. Überhaupt, dass die gesamte Geschichte von verschiedenen Perspektiven erzählt wird, hat mir richtig gut gefallen! Die letzten paar Bücher, in denen es das auch gab, wurde das ja leider nicht so gut umgesetzt, aber hier war es dagegen wieder besser. Aber ja, auf so manchen Storyteil hätte man verzichten können, da er kaum bis gar nichts zum Hauptgeschehen beiträgt und auch nur selten für sich interessant oder unterhaltsam ist.

Die Auflösung am Ende fand ich dagegen wieder super und ich mag Inges Idee, die ist wirklich sehr schön.

 

 

Fazit:

Hatte ich Spaß beim Lesen und Rätseln, was Inges Geheimnis sein könnte? Ja, das auf jeden Fall. Aber werde ich das Buch irgendwann wieder lesen? Nein, ich denke nicht. Es ist jetzt kein Buch, das ich nochmal irgendwann wieder lesen würde. Vor allem da ich die Auflösung ja schon kenne, da würden mich gewisse Punkte, die mich jetzt schon gestört haben, noch mehr stören. Und das würde mir dann doch zu sehr den Lesespaß nehmen. Beim ersten Mal durchlesen hatte ich ihn, das kann ich sicher sagen. Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #253] City of Bones

 

 

Titel: City of Bones - Chroniken der Unterwelt

Autor*in: Cassandra Clare

Erschienen in Deutschland: 2008

Originaltitel: The Mortal Instruments. Book One. City of Bones

Erschienen in den USA: 2007

Übersetzer*in: Franca Fritz und Heinrich Koop

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Action, Drama, Hetero, Gay Romance

Preis: € 13,99 [D] | € 14,40 [A]

Seiten: 503

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-401-50260-1

Verlag: Arena Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Gut aussehend, düster und sexy. Das ist Jace. Verwirrt, verletzlich und vollkommen ahnungslos. So fühlt sich Clary, als sie in Jace' Welt hineingezogen wird. Was Clary nicht ahnt: Jace ist ein Dämonenjäger. Und als Clary mitten in New York City von den Kreaturen der Unterwelt angegriffen wird, muss sie schleunigst ein paar Antworten auf ihre Fragen finden. Denn sonst wird die Geschichte ein tödliches Ende nehmen!

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch habe ich mir mal vor mehreren Jahren, zusammen mit den drei nächsten Bänden der Reihe, recht günstig auf einem Flohmarkt kaufen können. Und so ganz unbekannt ist mir das Ganze nicht, denn ich habe ein oder zwei Jahre davor die Verfilmung bzw die Serie dazu gesehen. Zwar hat mir damals nicht alles an der Serie gefallen, aber an sich mochte ich das meiste und ich habe damals ziemlich mitgefiebert. Die Rede ist dabei von Shadowhunters, möglicherweise sagt der Serientitel dem einem oder anderen ja was.

 

Klar, da gibt es die berechtigte Frage: Hey, warum hast du das Buch dann erst jetzt gelesen, wenn du die Bücher bereits seit 2019 hast? Naja, ich hatte sie damals nicht auf meiner Prioritätenliste, und dann sind sie ewig in einem Umzugskarton herumgelegen. Erst jetzt nach dem Umzug, sind sie wieder zum Vorschein gekommen.

 

Und ich muss auch sagen, es ist auch ja auch noch länger her, dass ich die Serie gesehen habe, daher konnte ich mich an das meiste nicht mehr erinnern, bzw nur noch ganz grob an irgendwelche Dinge. Daher kann ich auch gar keinen Vergleich zwischen Serie und Buch machen, kann nicht sagen, wie viel von dem Buch in der Serie umgesetzt worden war oder nicht. Aber ich habe die eine oder andere Situation wiedererkannt und die Charaktere, besonders die, die mir damals so ans Herz gewachsen sind. So manche Entwicklung wusste ich dann auch wieder, als ich sie gelesen habe. Generell hatte ich beim Lesen viele verschüttete Erinnerungen wieder freigeschaufelt, das war ein interessantes Gefühl.

Wenn solches Wissen tief versteckt ist und damit herausgelockt wird, zwar mit einer dicken Staubschicht oben drauf, aber immerhin noch vorhanden.

 

Dennoch bin ich nur mit Neugier an das Buch rangetreten und mit der Frage: An wie viel werde ich mich erinnern können? Ohne werten zu wollen und zu können, natürlich. Und ich muss sagen, ich hatte richtig viel Spaß. Zwar kann ich nicht genau sagen, ob mir das Buch auch genauso gut gefallen hätte, wenn ich die Serie damals nicht gesehen hätte, aber ich bin mir sicher. Nur, ob ich dem Buch genauso viele Sterne verpasst hätte, wie es heute tun möchte? Gute Frage, möglich wäre es.

 

Mir hat vor allem der Aufbau gefallen, wie man zusammen mit Clary immer tiefer in das Geschehen hineingezogen wird, wie die ganze Welt weiterhin existiert und lebt, während Clary versucht, mehr über sich und ihre Mutter zu erfahren. Alles andere bleibt dabei nicht still oder stehen, sondern verfolgt seine eigenen Pläne. So mancher Plottwist war für mich nach wie vor eine Überraschung, das war dann oft kein: "Ha, das wusste ich längst". Sondern viel mehr ein "Achja, stimmt, das ist ja auch passiert, dass ich das vergessen habe!".

Wie gesagt, es war ein interessantes Gefühl.

 

Ansonsten hat es viele Elemente, die mir in solchen Fantasybüchern gefallen. Interessante Charaktere, Magie, Legenden, Monster, eine spannende Story - ich hatte die Nachmittage, an denen ich das Buch gelesen habe, wirklich sehr genossen.

 

 

Fazit:

Was soll ich sagen, der erste Band hat mir richtig gut gefallen! Zwar weiß ich noch nicht, ob ich den zweiten Band dieses Jahr noch lesen oder zumindest anfangen kann, aber das werde ich dann sehen. Freuen tue ich mich auf jeden Fall! Das einzige, was mich an dem Buch stört ist, dass ich damals eine Taschenbuchversion bekommen habe. Band 2-4 sind Hardcover und da ich vorhabe, die Reihe zu behalten, stört mich das ein bisschen. Daher werde ich irgendwann zu passender Zeit das Taschenbuch gegen eine gebrauchte Hardcoverversion eintauschen.

Aber das Buch an und für sich bekommt erstmal eine Bewertung von mir und das sind ganz glasklare fünf Sterne, die das Buch von mir bekommt! Wie auch eine Lese-Empfehlung, unabhängig davon, ob man die Serie auch kennt oder nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #252] Der Kleine Prinz

 

 

Titel: Der Kleine Prinz

Autor*in: Antoine de Saint-Exupéry

Erschienen in Deutschland: 1956

Originaltitel: Le Petit Prince

Erschienen in England: 1946

Übersetzer*in: Grete und Josef Leitgeb

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Slice of Life, Gen

Preis: € 6,90

Seiten: 69

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7920-0049-6

Verlag: Karl Rauch Verlag GmbH & Co. KG

 

 

Inhalt:

Der Kleine Prinz lebt zusammen mit seiner Rose auf dem Planeten Asteroid B 612 und besucht die Erde. Hier lernt er neben dem Erzähler, der mit seinem Flugzeug in der Wüste notlandete, unter anderem den Fuchs kennen, der ihm das Vertraut-machen erklärt: „Du bist zeitlebens dafür verantwortlich für das, was Du Dir vertraut gemacht hast“.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

2017 habe ich mir mal, wenn auch rein zufällig, ein Hörbuch angehört, welches eine Art inoffizieller Nachfolger sein sollte. Sowohl damals, wie auch vor wenigen Wochen, war mir das Buch "Der Kleine Prinz" total unbekannt, ich wusste nur, dass es ein sehr beliebter Klassiker ist. Aber mehr wusste ich nicht. Ich sagte damals: "Um das gleich vorweg zu klären: Ich kenne "Der kleine Prinz" nicht und habe auch ehrlich gesagt nie das Interesse entwickelt, daran etwas zu ändern." - Nun ja, daran hatte sich auch in den letzten sechs Jahren nichts geändert. Allerdings ist vor kurzem ein Nachbar ausgezogen und hat mehrere seiner Bücher zum Verschenken zurückgelassen. Da hab ich mir dann gedacht: Hey, vielleicht sollte ich es ja doch mal versuchen? Vielleicht gefällt es mir besser als der "Nachfolger"?

 

Ich muss leider ganz ehrlich sagen: Nein, tut es absolut nicht. Wie gesagt, ich hatte keine Ahnung, was mir erwarten würde, und auch während des Lesen wusste ich nicht: Was bedeutet das hier jetzt? Was will mir der Autor damit sagen? Was passiert hier genau? Ich bin mir auch oft nicht sicher gewesen, ob ich diese oder jene Szene wortwörtlich so nehmen soll, wie sie hier steht, oder ob da viele versteckte Bedeutungen dahinter sind. Also dass damit eigentlich was anderes gezeigt wird.

 

Mit dem Prinzen bin ich nicht wirklich warm geworden, es hieß zwar, es soll viel um seine Rose gehen, aber die kam so gut wie gar nicht vor. Ich bin ehrlich, bis ich die Inhaltszusammenfassung auf einer Buchhandelsseite herausgesucht habe (denn auf dem Buch selbst gibt es keine), wusste ich nicht (mehr), dass die Rose da überhaupt vorgekommen ist. Überhaupt hatte ich das Gefühl, das hier sehr viele Handlungsstränge offen sind und dass der Autor nicht wirklich wusste, wohin er gehen wollte. Am Ende seiner Reise landet der Prinz auf der Erde und es passiert irgendwas mit einem Fuchs, doch auch das habe ich ehrlich gesagt nicht so recht verstanden. Nur, dass er sich scheinbar erst mit dem Fuchs anzufreunden, nur, um sich dann von ihm zurückzuziehen? Welchen Sinn hatte das dann, sich erst mit ihm anzufreunden?

 

Das Ende habe ich am wenigsten verstanden. Stirbt der Prinz, damit er auf seinen Planeten zurückkehren kann? Warum kann er mir nichts, dir nichts auf die Erde gehen, muss aber sterben, um sie wieder verlassen zu können? Wie ist er denn überhaupt auf die Erde gekommen? Es wird kein Raumschiff erwähnt oder sonst ein Transportmittel. Das wirkt einfach nur unnötig dramatisch und kompliziert.

Auch sind mir die berühmten Zitate, die andere aus den Büchern mitgenommen haben, ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Einfach, weil ich die ganze Zeit versucht habe, den Sinn in dem Ganzen zu sehen und auch den Spaß, aber das habe ich beides nur sehr, sehr selten gefunden. Ich bin ein Fan von direkter Sprache und das hat mich ja z.b. bei Anna Karenina oder Effi Briest gestört. Wenn die Story so sehr hinter Andeutungen, Kontexten und blumiger Sprache versteckt wird, dass sie dann jemand wie ich dann nicht mehr sehen kann - was hat man dann davon?

 

 

Fazit:

Hinterher, jetzt, wo ich durch bin, habe ich eigentlich nichts davon. Nur, dass ich halt sagen kann: Ich hab "Der Kleine Prinz" gelesen, aber mehr? Ne, nicht wirklich. Hätte ich das Buch nie gelesen, hätte ich persönlich gesehen nichts verpasst. Damit will ich btw niemandem etwas schlecht reden, aber für mich persönlich war das Buch absolut nichts. Natürlich werde ich das Buch unabhängig von dem Hörbuch damals bewerten. Zum einen weil es sechs Jahre her ist und ich mich zwischendrin auch verändert habe. Zum anderen, es sind zwei verschiedene Bücher und ich vergleiche gerne, aber beim Bewerten schaue ich auf das betreffende Buch alleine.

Und so leid es mir tut, aber ich kann persönlich nicht anders, als dem Buch einen Stern zu geben. Sorry, aber es hat mich absolut nicht angesprochen und ich war froh, als ich damit recht schnell durch war :/

Vielleicht passen das Buch und ich nur einfach nicht zusammen, das könnte auch sein. Aber damit kann ich leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #251] Die Launenhaftigkeit der Liebe

 

 

Titel: Die Launenhaftigkeit der Liebe

Autor*in: Hannah Rothschild

Erschienen in Deutschland: 2016

Originaltitel: The Improbability of Love

Erschienen in England: 2015

Übersetzer*in: Monika Baark

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Action, Drama, Hetero

Preis: € 12,00 [D] | € 12,40 [A]

Seiten: 509

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-328-10240-5

Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt

 

 

Inhalt:

Als sie ihrem langjährigen Freund abserviert wird, macht Annie Nägel mit Köpfen: Die junge Köchin kehrt ihrem verschlafenen Heimatdorf den Rücken, zieht nach London und nimmt das Jobangebot einer glamourösen Kunsthändlerfamilie an. Eines Tages kauft sie in einem Trödelladen ein verstaubtes kleines Gemälde - nicht ahnend, dass das Bild nur wenig später die Welt der Superreichen in helle Aufregung versetzen wird. Denn unversehens gerät Annie ins Visier skrupelloser Kunstssammler, die alles dafür tun würden, dass ein lange gehütetes Familiengeheimnis nicht ans Tageslicht kommt. Zum Glück gibt es da noch Jesse, eines jungen und ziemlich gutaussehenden Maler ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das ist eines der Bücher, bei denen ich ganz ehrlich, aber auch erleichtert sagen kann: Gut, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe! Denn darüber hätte ich mich fürchterlich geärgert! Warum? Nun ja, das hier ist leider wieder eins dieser Bücher, die hinten auf der Beschreibung total interessant klingen, das dann innen aber absolut nicht halten können. Inwiefern, darauf werde ich im Detail noch eingehen.

 

Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, dass das Buch aus der Perspektive von Annie sein würde, man die Story verfolgt, die in der Beschreibung erwähnt wird und man mit ihr mitleidet, mitfiebert, sich mitfreuen kann. Naja, ihre Perspektive ist zwar auch mit dabei, aber der Rest? Leider nicht.

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dazu hat das Buch auch mehr als genug Charaktere mit unterschiedlichen Hintergründen und Motiven. Allerdings ist das Wie, wie es gemacht wurde, nicht so gut. In einem Kapitel kommt es fast immer so vor, dass die Perspektive von einem Absatz zum anderen gewechselt wird. So ist der erste Absatz zum Beispiel aus Annies Sicht, der nächste aus Charakter Bs Sicht, Charakter C bekommt dann Absatz 3 und 4... ne, das ist viel zu konfus und verwirrend. Ich mag es lieber, wenn die Sicht von Kapitel zu Kapitel wechselt und es auch klar erkennbar ist, wessen Perspektive hier jetzt im Kapitel ist.

 

Ansonsten, ja, Annie wird nicht von einem langjährigen Freund versetzt. Stattdessen ist es ein Mann, den sie auf einer Art Speeddating kennengelernt hat und mit dem sie sich schon ein paar Mal getroffen hat. Sie wollen dann zusammen seinen Geburtstag verbringen und sie kauft ihm dafür ein schönes Gemälde als Geschenk. Tja, er lässt sie dann sitzen, aber sie kommt auch nicht auf die Idee, ihn mal anzurufen. Gut, beide kommen nicht auf die Idee, sich mal anzurufen, selbst nach dem geplatzen Treffen/Date. Danach streicht sie ihn einfach aus dem Leben, er sie wohl auch und recht bald ist er auch wieder vergessen. Später lernt sie jemanden kennen, er ist sofort in sie verschossen, sie hat erst kein Interesse an ihm, nur um sich dann später total random aus dem Nichts ebenfalls in ihn zu verlieben. Die Romantik steht hier absolut nicht im Vordergrund und das merkt man, ist aber auch echt nicht schlimm.

 

Was den Rest der Beschreibung angeht, ja, das passiert alles so. Aber vom Umzug bekommt man nichts mit, der findet eigentlich gar nicht statt. Es wirkt auf mich eher so, als würde sie dort bereits seit Jahren wohnen. Und die Jobsuche war auch so mit fünf Sätzen abgefrühstückt.

Achja, so sehr ins Visier gerät sie jetzt nicht, bzw ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass sie in Gefahr wäre. Ein Laden wird angezündet, aber das ganze Buch ist so unspannend geschrieben, dass es mich kaum berührt hat. Außerdem guckt sich eine Frau hin und wieder in ihrer Wohnung um. Doch ja, auch das ist nicht sonderlich spannend geschrieben, so dass es nicht wirklich bedrohlich wirkt.

Selbst gegen Ende wird es nicht sonderlich spannend. Schade eigentlich, aber ja, kann man nicht ändern.

 

Was den Aufbau des Buches angeht, die Geschichte wird wie gesagt aus der Sicht von verschiedenen Charakteren erzählt, und vieles wirkt total unzusammenhängend. Ich hatte oft eher das Gefühl, als würde ich eine Ansammlung von Kurzgeschichten lesen, die hier und da auch mal für sich interessant waren. Aber im Großen und Ganzen? Naja. Ich musste mich schon hin und wieder zum Lesen zwingen, größtenteils habe ich es auch nur gemacht, weil ich wissen wollte, er am Anfang der Story das Bild geklaut hat und warum. Weil das Motiv dafür hätten sehr viele Leute.

Und ich wollte wissen, wie die Kunstwelt auf das Buch aufmerksam wurde, da das Bild doch recht gut bei Annie versteckt war. Als es dann zu den Auflösungen kam, waren sie nicht sonderlich aufgeregt. Besonders bei der zweiten Frage. Das war dann so banal und antiklimaktisch, als wäre es nur mal eben schnell hingeschrieben worden. Als hätte man es die meiste Zeit beim Schreiben vergessen, dass es auch dazu mal kommen muss.

 

 

Fazit:

Tja, jetzt, wo ich mit dem Buch durch bin, bin ich schon ein wenig enttäuscht. Ich hatte mich auf eine bestimmte Art von Story eingestellt, ich dachte, das könnte eine Mischung aus Kunstkrimi und Cozy-Romance werden, aber leider hat mich dann was total anderes erwartet. Es ist gut geschrieben, aber die Charaktere und die Story ruinieren es dann doch viel zu sehr.

Von mir bekommt das Buch zwei Sterne, für einen Stern ist es nicht schlecht genug und drei wären hier definitiv zu viel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #250] Aufgebügelt

 

 

Titel: Aufgebügelt

Autor*in: Susanne Fröhlich

Erschienen in Deutschland: 2013

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Comedy, Slice of Life, Hetero

Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A]

Seiten: 286

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-8105-0674-0

Verlag: S. Fischer Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Single sein ist gar nicht so toll. Also los, denkt sich Andrea, die sich nach über 16 Ehejahren von Christoph getrennt hat. Vielleicht muss doch ein neuer Mann her. Und ein paar Kandidaten gibt es ja auch schon! Aber Andrea ist ganz aus der Übung - wie ging das noch mal mit dem Daten?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Bevor ich das Buch gelesen habe, kannte ich weder die Autorin, noch die Reihe, aus der dieser Band hier stammt. Bzw ich wusste nicht mal, dass es bereits der siebte Teil einer Reihe, da es auf dem Buch mal wieder absolut keinen Hinweis darauf gibt. Ich dachte, bis ich es zufällig auf Lovelybooks gesehen habe, dass es ein Einzelband wäre. Gut, man muss wohl nicht viel aus den sechs Bänden davor kennen und kann das Buch fast problemlos lesen. Nur ein Storypunkt wird nicht richtig erklärt, so habe ich nicht verstanden, warum sie ihren Mann so random verlassen möchte. Bzw eine Beziehungspause braucht.

Achja, anschließend datet er jemand anderes und sie ist total überrascht davon. Vielleicht hätte ihr jemand mal sagen sollen, dass diese Beziehungspausen üblicherweise das Zeichen sind, dass die Beziehung eigentlich schon längst vorbei ist, aber die Beteiligten wollen es nicht einsehen oder können es nicht. Jedenfalls, es wird kein richtiger Grund genannt, entweder gibt es keinen oder er wird in einem der Vorgängerbände erwähnt.

 

Aber das Verhalten der Hauptcharakterin habe ich oft nicht verstanden und ich fand es auch genauso oft total nervig. Vor allem, da sie sich mit Ende 40 rum aufgeführt hat wie ein vierzehnjähriger Teenager. Sie versucht sich an irgendwelche komischen Dating-Regeln zu halten, wird nervös, findet es skandalös sich mit jemandem zu treffen oder so ... oft genug dachte ich mir: Hallo, du bist eine erwachsene Frau und Mutter, was soll dieses kindische Verhalten?

Auch ist sie jemand, der vorschnell urteilt und an wirklich jedem Menschen ein graues Haar findet, dass die Person selbst dann für sie total madig macht.

Jemand ist Fußpfleger? Ne, damit ist der schon mal raus. Jemand isst was anderes als ich? Geht ja mal gar nicht.

So oder so ist ihre Denkweise und ich habe auch schon in einer anderen Rezension gelesen, dass das Humor sein soll. Dass das lustig gemeint sein soll. Sorry, aber ne, mein Humor ist das nicht. Zumindest nicht, wenn diese Späße sich lesen wie Beleidigungen.

Klar, wenn ich z.B. an die Eberhoferreihe denke, dann hat Franz für so manche Person auch unschöne Spitznamen, aber hier spüre ich nicht diese abwertenden Intentionen, wie sie bei Andrea ständig präsent sind.

 

Btw, sie ist auch die Art von Person, die sich lieber ein Lügenkonstrukt ausdenkt, das mächtig in die Hose gehen kann (und tut es auch jedes Mal), als dass sie einfach mal offen und ehrlich den Mund aufmacht. Ne, lieber baut sie Luftschlösser ohne Nachzudenken und ohne Fundament, am Ende wundert sie sich dann, dass es auf sie wieder zurückfällt.

 

Ansonsten gab es ehrlich gesagt keinen einzigen Charakter, der wirklich interessant war. Viele wurden auch überdreht dargestellt, da das Buch ja lustig sein soll, aber auch hier hat mich der Humor nicht erreicht.

 

Was die Story angeht, es gibt keinen wirklich roten Faden. Im Prinzip ist es so, sie will ne Beziehungspause und macht dann das Surprised-Pikachu-Face, als ihr Mann eine andere datet. Dann wird sie in gesellschaftliche Situationen gebracht, datet einen Mann, der dann am Ende nicht ihr Fall ist. Am Ende versteht sie sich dann mit zwei Männern richtig gut, aber wie es ausgeht, wofür sie sich entscheidet? Joah, keine Ahnung, das wird nicht erwähnt. Das Ende ist so offen wie ein Scheunentor und ich weiß absolut nicht, ist sie jetzt verheiratet, lässt sie sich scheiden? Denn so random, wie sie die Pause gebraucht hat, so random will sie ihren Mann dann wieder zurück. Wofür dann das Ganze davor war? Keine Ahnung.

 

Der Schreibstil war ok, aber jetzt nichts besonderes.

 

 

Fazit:

Was soll ich sagen? Auf die Frage, warum ich das Buch dann überhaupt weitergelesen habe, kann ich nur sagen, dass ich zum einen schon interessiert war, wie es für sie ausgehen würde. Und zum anderen wollte ich auch mal wieder ein bisschen Abwechslung in meinem Blog haben, da bin ich ganz ehrlich. Ich hatte so viele tolle Bücher, dass ich auch mal wieder zeigen will, dass es auch nicht so tolle Bücher in meinem SuB gab. Das ist für mich realistischer und authentischer, wenn nicht alle Bücher 4-5 Sterne bekommen. Außerdem war das Buch recht dünn und ich habs an zwei Abenden durchlesen können.

Jedenfalls, um dieses Buch zu bewerten, von mir bekommt es zwei Sterne und ich denke, ich werde auf weitere Bücher aus der Reihe dann lieber verzichten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #249] Im Westen nichts Neues

 

 

Titel: Im Westen nichts Neues

Autor*in: Erich Maria Remarque

Erschienen in Deutschland: 1928/29, diese Auflage 1991

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Action, Historisch

Preis: ab € 3,49 aufwärts (diese Auflage)

Seiten: 204

Sprache: Deutsch

ISBN: 9783548224312

Verlag: Ullstein GmbH

 

 

Inhalt:

Remarque schildert den Krieg aus der Prespektive des einfachen Soldaten, der gemeinsam mit seinen Klassenkameraden aufs Schlachtfeld geschickten Paul Bäumer, der als letzter seiner Schulkameraden im Oktober 1918 an einem Tag fällt, an dem "der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden".

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier kannte ich bis vor kurzem ehrlich gesagt nur vom Namen her, wir haben es in der Schule nie gelesen. Aber ganz ehrlich, jetzt, wo ich es nachgeholt habe, kann ich auch ein bisschen verstehen warum. Bevor ich mir näher darüber informiert hatte, dachte ich immer, das Buch würde während des zweiten Weltkrieges spielen oder während Deutschland geteilt war. Man sagt ja immer wieder, was in der DDR falsch gelaufen ist, und ich dachte, das Buch will zeigen: Ja, das ist so. Aber auch im Westen war nicht immer alles gleich Gold, was geglänzt hat.

Dass das Buch dagegen im ersten Weltkrieg spielt, und was mit dem Titel genau gemeint ist, darauf wäre ich ehrlich gesagt nicht gekommen.

 

Wie bereits gesagt, spielt die Handlung des Buches während des ersten Weltkrieges, genauer gesagt in den Jahren 1916 bis 1918, wenn ich das richtig herausgelesen habe. Man folgt dem jungen Soldaten Paul Bäumer, der den ganz normalen Kriegsalltag und Kriegswahnsinn aus der ersten Reihe mitbekommt. Er sieht, wie auf seiner Seite Menschen fallen und auch auf der Gegenseite. Er gewöhnt sich daran, die Geräusche unterschiedlicher Granaten zu unterscheiden, damit er dementsprechend reagieren kann. Freunde sterben ihm weg und er hat sich leider schon daran gewöhnt. Im Krieg hat man keinen Platz, keine Zeit zum Trauern, man muss ohne Pause funktionieren und kämpfen. Er wird auch selbst verwundet und muss schauen, wie er damit klarkommt.

 

Das Buch ist ehrlich, schonungslos und setzt nicht auf Drama - nein, das kommt von allein. Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, dachte ich mir: Ja, ich weiß, Krieg ist nicht schön, aber das kenne ich bereits. Aus Dokus, Videospielen, Filmen etc. Doch je mehr ich gelesen habe, desto verzweifelter wurde ich. Man könnte darauf warten, dass z.B. wie in den Filmen etwas großartiges passiert, dass Helden auftauchen, die irgendwas machen und dann ist der Krieg vorbei. Alle fallen sich in die Arme, sind fröhlich und reisen dann zu ihren Familien nach Hause, um dann einen angenehmen Alltag zu haben.

Tja, wer das hier erwartet, wird bis zum bitteren Ende enttäuscht werden.

Denn es gibt im Krieg keine Helden. Es gibt nur die, die überleben, mit pysischen und psychischen Wunden, die einen für den Rest des Lebens prägen können. Und es gibt die, die das Schlachtfeld nicht lebendig verlassen. Dazwischen oder nebenan gibt es nichts. Krieg ist schlimm, Krieg ist unschön - und das Buch schafft es das zu zeigen, ohne zu bewerten, ohne den moralischen Zeigerfinger zu heben. Nein, es lässt einfach die Bilder, die man beim Lesen im Kopf hat (da hat auch mein geringes Kopfkino leider ausgereicht) für sich sprechen.

 

Was ich besonders bezeichnend fand, waren zwei Punkte. Zum einen ist es die Tatsache, dass Paul und seine Freunde so jung sind. Klar, die Welt vor und während des ersten Weltkriegs sind ganz anders als die heutigen, auch von der Gesellschaft und der Denkweise her. Ich hatte die ganze Zeit überlegt: Warum sind die da überhaupt? Zwangsrekrutierung? Wehrpflicht? Die sind doch alle an einem Punkt grad mal 19 Jahre alt, das ist doch gar nichts! In dem Alter macht man eine Ausbildung, sein Abitur oder geht bereits arbeiten! Aber doch nicht an die Front oder generell in den Krieg, oder?

Die Antwort wurde mir recht spät im Buch gegeben, Paul und seine Freunde sind freiwillig dorthingegangen. Sie haben zwar ihr Training bekommen, aber davor kaum eine Ahnung gehabt, was sie erwarten könnte.

Gut, beim ersten Weltkrieg ist das bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehbar. Der ersten Weltkrieg war ja von der Größe, dem Ausmaß und teilweise damaligen technologischen Errungenschaften der allererste dieser Art. Krieg an sich gibt es schon länger, aber sowas? Das war neu.

 

Das andere war der Moment, als Paul Urlaub hatte und nach Hause gereist ist. Man sieht dann diesen großen Unterschied, die große Distanz, die der Soldat zu dem normalen Alltag seiner Familie und den Zivilisten herrscht. Er kommt absolut nicht zurecht, denkt beim Bremsgeräusch der Straßenbahn an zischende Granaten und kann das Mitleid der anderen Leute nicht ertragen. Er kann das Bild nicht ertragen, dass die Leute von der Front haben. Entweder haben sie Mitleid und denken sich: Ach, ihr habt es ja so schwer! Andere aber haben einen seltsamen Stolz auf der Zunge und sagen: Hachja, ihr an der Front, ihr leistet da was großes, patriotisches, heroisches! Ihr macht die Franzosen bestimmt richtig platt!

Wiederum andere sind dann auf einmal Kriegsexperten (wie manche Leute dann spontan Bundestrainer werden) und sagen: Hey, ihr müsstet da mal richtig rangehen, dann hättet ihr den Franzosen endlich gezeigt, wo das Baguette hängt!

Und all das nervt Paul, mich hat es beim Lesen ehrlich gesagt auch genervt. Natürlich war ich selbst nie im Krieg und ich hoffe, ich werde es auch nie sein. Das wäre eine Erfahrung, auf die ich verzichten könnte. Dennoch fand ich die Vorstellungen, die manche davon hatten, teilweise so abwegig, dass es beim Lesen ein wenig wehgetan hat.

 

Überhaupt hat mich das Buch zum Nachdenken gebracht. Die Stimmung ist von der ersten bis zur letzten Seite düster, traurig, grau. Aber hey, es gibt ja auch absolut keine guten Seiten am Krieg. Die einzigen, die davon profitieren, sind die, die irgendwie an der ganzen Sache Geld verdienen können. Sonst will das keiner. Paul macht den Vorschlag, dass die Oberhäupter der Länder sich wie in einem Fightclub treffen und sich gegenseitig bekämpfen sollen, ohne da Dritte mit reinzuziehen.

Genau das denke ich mir auch immer. Bevor dieser Oberhäupter nen richtigen Krieg anfangen und damit Menschen umbringen und unnötig Ressourcen und Material verholzen, sollten sich sich einfach mal ne Partie Call of Duty oder ähnliches gönnen. Dann können sie ihre Konflikte untereinander klären. Oder noch einfacher: Normal miteinander reden, selbst, wenn das nicht immer einfach und möglich wäre. Besser wäre es auf jeden Fall.

 

 

Fazit:

Das Buch hat mich während und ein wenig nach dem Lesen zum Nachdenken gebracht. Über das Leben, die Menschen, die Welt, und was ich selbst von meinem eigenen Leben erwarte. Wie gesagt, ich kann aufgrund der doch recht grafischen Beschreibungen verstehen, warum wir das in der Schule nie gelesen haben, zumindest nie in den Klassen, in denen ich so unterwegs war. Ich bin froh, dass ich es nachgeholt habe. Es ist aber auch ehrlich gesagt ein Buch, das ich nicht nochmal lesen würde und auch eins, bei dem mir die Bewertung schwerfällt. Es war stellenweise doch sehr trocken ...

Von mir bekommt das Buch, auch wegen der anregenden Art und Weise und der Tatsache, dass Krieg heute leider nach wie vor ein Ding ist, das Buch also eine sehr gute Warnung sein könnte, insgesamt fünf Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...14]
/ 14