Zum Inhalt der Seite


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...14]
/ 14


Welcome

Ein großes Hallo an alle Besucher, Leser, Kommentierer und Abonnenten.

 

Viel Spaß beim Durchlesen- und stöbern :3 

 

Außerdem möchte ich mich für die Hilfe bei der Gestaltung meines Steckbriefes und meines Weblogs bei meinen Süßen FierceDeity_ bedanken <3

Bei Fragen diesbezüglich wendet euch bitte an ihn, ich kann euch da leider nicht weiterhelfen^^°

 

~~~~~~~~

 

- Bücherregal des Monats
- Freitags-Füller
- Hörbuch-Rezensionen
- Momentaufnahme eines Bücherwurms
- Montagsfrage
- Neues Lesefutter
- Rezensionen (Bücher)
- Schreibplan
- Serienmittwoch
- SUB
- Top Ten Thursday
- Virtuadopt Klickeintrag
- WritingFriday
- Quelle Bild
companion puppy
Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Persönliches (314)
- Youtube (233)
- funny (218)
- Unnützes Wissen (214)
- Video (177)
- Rezension (167)
- Montagsfrage (150)
- Animexx (147)
- Meme (141)
- Momentaufnahme eines Bücherwurms (137)
- Bildersammlung (101)
- Umfrage (96)
- Top Ten Thursday (87)
- Neues Lesefutter (76)
- Adventskalender (62)
Einträge vom...
2024
- Mai '24 (1)
- April '24 (18)
- März '24 (26)
- Februar '24 (23)
- Januar '24 (34)
Weblogs durchsuchen
[Rezension #247] Froststerne

 

 

Titel: Froststerne

Autor*in: Anna Fleck

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Romance, Hetero, Drama

Preis: € 22,00 [D] | € 22,70 [A]

Seiten: 495

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-649-64495-8

Verlag: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG

 

 

Inhalt:

Elvy glaubt längst nicht mehr an Märchen. Aber als ihr heimlicher Schwarm Erik mitten in Stockholm in einem mysteriösen Schneesturm verschwindet, entdeckt sie die unfassbare Wahrheit: Die Schneekönigin, sagenhafte Macht des Winters, ist zurück und sinnt auf Rache. Um Erik zu retten, macht Elvy sich auf den Weg in den hohen Norden. Ihre Reise führt sie durch tief verschneite Wälder im Glanz des Nordlichts, hinein in die Welt der Elfen, Wichtel und Magie. Doch Elvy kämpft nicht nur um ihre große Liebe und eine fantastische Freundschaft, sondern auch um das Schicksal zweier Welten ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Zuerst möchte ich an dieser Stelle bei Lovelybooks bedanken, da ich das Buch vor kurzem bei einer Buchverlosung gewonnen habe. Mich hat sofort das Design angesprochen, als auch die Beschreibung. Ich mag, nein, ich liebe das Märchen der Schneekönigin und ich finde es immer wieder interessant, Neuinterpretationen und ähnliches zu ihr zu lesen. Daher war ich auch total neugierig auf das Buch und auch mega-happy, als ich es dann in den Händen halten durfte.

Btw, diese Tatsache, dass ich das Buch von Lovelybooks quasi geschenkt bekommen habe, beeinflusst meine Meinung wie gewohnt nicht. Das schafft das Buch nämlich von ganz allein :-)

 

Und ich muss sagen, wow, mich hat es schon aus der Bahn geworfen, bevor ich auch nur eine Zeile davon gelesen habe. Und ja, das liegt am Optischen. Klar, man soll ein Buch nicht nach seinem Einband bewerten, aber das Buch finde ich so schön, dass es mir nicht leicht fällt, da nicht ein paar Worte darüber zu verlieren. Natürlich ist das hier die erste Ausgabe, daher eine spezielle, die nachfolgenden Ausgaben werden ein wenig schlichter sein.

Man kann bei diesem Buch eindeutig sagen, dass die Farbe Blau sehr, sehr dominant ist, an zweiter Stelle kommt die Farbe Weiß. Nein, wir diskutieren jetzt nicht darüber, ob Weiß eine Farbe ist oder nicht ;-)

 

Jedenfalls, das Cover vorne zeigt eine tiefgefrohrene Frau mit schneeweißer Haut, dazu noch eine Menge Federn und eine einzelne Schneeflocke in Sternenform. Doch da hört es bei meiner Version nicht auf. Nicht nur hat das Buch einen schönen Farbschnitt mit blauem Farbverlauf und weiteren blauen Federn: Das komplette Buch ist im Inneren mit blauer Tinte gedruckt worden!

Das kenne ich bisher nur aus einer Jugendbuchreihe, in der sich zwei Charaktere gegenseitig E-Mails schreiben und die Story durch diese E-Mails erzählt. Während beim weiblichen Charakter der Text komplett rosa ist, ist er beim männlichen Charakter total blau.

Als ich das gesehen habe, hat mich das total überrascht, aber positiv überrascht! Und es war auch angenehm zu lesen, also nicht zu blass, aber auch nicht zu dunkel.

 

Gut, mal weg vom Optischen, bevor ich mich da komplett verliere und gehe zur Story über, erzähle mal, was mir da richtig gut gefallen hat. Das Buch ist der erste Band einer Trilogie und man merkt es, besonders am Ende, wo es doch einen kleinen Cliffhänger gibt T_T

Aber auch der Rest der Story hat mir gut gefallen, es ist eine schöne Abwechlsung aus Scheitern und Gelingen, Freude und Drama, Frieden und Kampf. Natürlich machen Elvys Gegner es ihr nicht einfach und nicht immer ist jemand so, wie er/sie auf dem ersten Blick zu sein scheint. Auch finde ich die Magie, wie sie bisher gezeigt wurde, sehr interessant. Es gibt keine allmächtige Magie, die einfach alles kann (gut, wenn man mal von der Schneekönigin als Bedrohung absieht), sondern welche, die richtig gut zur jeweiligen Person passt.

 

Die Geschichte bzw Mythologie hinter dem Ganzen, wie auch das kleine Volk, welche hier behandelt werden, kannte ich so ehrlich gesagt alles noch gar nicht. Manchmal kam ich mit den Namen durcheinander, weil viele mit dem Buchstaben Y anfangen, aber nach einer kurzen Zeit kam ich durch.

Und ich muss sagen, es ist schon ziemlich spannend. Anfangs ist es ja nur eine Entführung einer einzelnen Person und im Laufe des Buches kommt heraus, dass so viel mehr dahinter steckt, dass die Bedrohung real ist und es quasi schon fünf vor Zwölf ist, was das angeht.

 

Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen, besonders mochte ich Elvy, Erik, Simàja und Tomte Teda. Elvys Handeln für mich immer nachvollziehbar und ich mochte ihren Humor. Selbst dann, wenn sie mir auf eine gewisse Art und Weise zu blind war, um eine bestimmte Sache zu erkennen, konnte ich das verstehen, denn ich hatte selbst beim Lesen erst einmal kurz Zweifel. Erik war mir auch sofort symphatisch und er scheint nicht jemand zu sein, der sich mit irgendwelchen Gefühlen hinter den Berg hält. Finde ich super! Tomte Teda ist einfach eine Klasse für sich, ich meine, ihre Sprüche und allein die Tatsache, dass sie nach Kaffee süchtig ist, sind schon recht lustig. Und Simàja, hier habe ich sofort gesehen, dass Elvy und sie sehr gute Freundinnen sein könnten, wenn nicht sogar Schwestern im Geiste.

 

Öfters kam es zum Buch zu spannenden Stellen, wo ich schon sehr stark mit Elvy und Co mitgefiebert habe. Jedes Mal, wenn sie mit der Kälte zu tun hatte, konnte ich mir das viel zu gut vorstellen. Vor allem, da ich selbst ziemlich kälteempfindlich bin und absolut keinen Spaß beim Frieren habe. Da hat sie mir dann schon sehr leid getan.

 

Was ich dagegen super fand, waren die zwei Storyteile, aus denen das Buch besteht. Zum einen gibt es die ganz normale Welt, in der Elvy und co unterwegs sind und halt eben den Großteil der Handlung erleben. Zum anderen gibt es immer wieder Kapitel und Abschnitte, die in einem Paralleluniversum spielen, genauer gesagt in dem Schloss der Schneekönigin, in welchem Erik gefangen gehalten wird. Elvy kann immer wieder im Schlaf, durch ihre Wachträume dieses Schloss betreten und so mit Erik in Kontakt kommen. Sie kann mit ihm reden und interagieren, aber auch ihre Kräfte nutzen. Natürlich gibt es auch ein paar Beschränkungen, an die sich halten muss.

Und man kann diese beiden Storyteile super auseinanderhalten, da sowohl die blaue Farbe, als auch die Schriftart zwischen den beiden unterschiedlicher ist. Dass das Blau ihrer Wachträume ein wenig heller ist als der normale Text, passt ziemlich gut.

 

Das Buch ist zwar ein Hardcover, liegt aber trotzdem angenehm in den Händen. Meine Hände sind ja recht klein und neigen bei dicken Büchern schnell zum krampfen. Aber die Gefahr ist hier nicht gegeben, ich konnte die ganze Zeit entspannt lesen. Da hatte ich eher die Gefahr, dass mir die Füße einschlafen, als dass meine Hände wieder zu schmerzen beginnen ;-)

 

 

 

Fazit:

Hach, bei dem Buch hier hatte ich viel Spaß beim Lesen, und ich bin froh, dass ich jeden Abend zum Lesen gekommen war. Und das Einzige, was mir nicht daran gefällt, ist: Dass ich damit durch bin. So gerne würde ich wissen, wie es weitergeht, muss dafür aber laut Angabe im Buch bis zum Herbst 2024 warten. Als Leser denke ich mir nur so: NEEEEEIN!

Als Schreiber denke ich mir nur: Logisch! Das Buch kommt mir ziemlich durchdacht vor und laut Autorenkommentar recherchiert sie auch eine Menge, das frisst auch gerne mal viel Zeit. Da kann ich auch ein Lied von singen^^°

Jedenfalls, das Buch hat mir sehr, sehr gut gefallen und ich gehe soweit zu sagen, dass es auf jeden Fall eines meiner Lieblinge von diesem Jahr ist. Außerdem wird es in meinem Regal sehr gut aussehen. Die anderen beiden Bände muss ich mir noch kaufen!

Zu diesem Band hier, er bekommt von mir eindeutig fünf Sterne und eine Empfehlung! Gönnt euch das Buch, macht euch einen Tee und habt genauso Spaß beim Lesen wie ich :-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #246] Das Haus der Frauen

 

Titel: Das Haus der Frauen

Autor*in: Laetitia Colombani

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: Les Victorieuses

Erschienen in den USA: 2019

Übersetzer*in: Claudia Marquardt

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Slice of Life, Gen, Historisch

Preis: € 11,00 [D] | € 11,40 [A]

Seiten: 255

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-596-70010-3

Verlag: FISCHER Taschenbuch

 

 

Inhalt:

In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwälting Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im "Haus der Frauen" schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ok, bevor ich meine Meinung zum Buch selbst äußere, ein kleiner Punkt, den ich vor und während des Lesens nicht wusste: Das Haus der Frauen bzw Palais de la Femme (Der Palast der Frau) gibt es wirklich, es steht in Paris, Frankreich. Auch gab es die Gründerin und ihren Ehemann, Blanche und Albin Peyron, was ich dagegen sehr faszinierend finde. Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, dass das Ganze fiktiv wäre, bis ich es gegoogelt hatte. Ich meine, natürlich, die Protagonistin und die Figuren, denen sie begegnet, die sind fiktiv. Aber das Gebäude gibt es wirklich und es steht auch heute offen steht. Wobei ich es seltsam finde, dass es im Buch immer mal wieder heißt: Das Haus wurde so in der Form vor 100 Jahren gegründet. Die Gründung war 1926, daher müsste das Buch im Jahr 2026 spielen. Es gibt keine richtige Zeitangabe, in welchem Jahr das Buch spielt, glaube aber mal was von 2020 gelesen zu haben. Das geht nicht ganz auf^^°

 

So, nachdem wir jetzt etwas gelernt und uns über die seltsame Mathematik gewundert haben, komme ich jetzt mal zum Buch selbst zurück. Es gibt im Grunde zwei Haupthandlungen. Bei der einen Handlung ist man in der Gegenwart bei Solène, die einen schweren Schicksalsschlag erlebt und dadurch an Burnout erkrankt. Bzw es war der berühmte letzte Tropfen, der dafür gefehlt und das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Nach ein bisschen Hin und Her entschließt sie sich, im Haus der Frauen für deren Bewohnerinnen Briefe zu schreiben.

Anfangs sind die Frauen eher argwöhnisch und ignorieren sie, aber nach einer Zeit vertrauen sie sich Solène an, akzeptieren ihre Hilfe und erzählen auch ihre Lebensgeschichte. Wie sie im Palast der Frauen gelandet sind und was ihre Träume, Wünsche, aber auch Ängste sind. Was sie nachts wachhält und am Tag weiterhin verfolgt.

All diese Frauen haben (sehr) schreckliche Dinge erlebt und öfters hatte ich ein bisschen Mitleid beim Lesen.

 

Aber hier kommen wir zum Hauptproblem: Ich hatte nur ein bisschen Mitleid. Die Autorin schafft diese seltsame Kombination, dass man auf der einen Seite die Figuren mit ihren dunklen Vergangenheiten hat, mit den Traumata, die sie teilweise deswegen haben und auch mit den physischen oder psychischen Narben.

Auf der anderen Seite schreibt sie die Figuren allesamt so distanziert, dass es mir schwer fiel, eine richtige Verbindung zu ihnen aufzubauen. Egal, wie berührend die Geschichte war, ich hatte das Gefühl, als würde eine dicke, schwere Glasscheibe zwischen mir und ihnen stehen. Besonders mit der Hauptcharakterin konnte ich wenig mitfühlen, zumal sich ihre Laune oft im Sekundentakt änderte, was auch ein wenig anstrengend war.

Ich wusste, ich hätte hier voller Mitgefühl und Trauer sein sollen, aber ich war so distanziert von dem Ganzen ... es fühlte sich an, als würde mich das Buch dazu auffordern, diese Gefühle zu spüren. Es fühlte sich aber erzwungen an, nicht natürlich. Trauer ist eine der wenigen Emotionen, die ich beim Lesen spüren kann und ich habe auch schon beim Lesen eines Buches weinen müssen. Hier war ich weit davon entfernt.

 

Zum anderen Handlungsstrang springt man hier und da in die Vergangenheit, das ist auch immer wieder zeitlich abgegrenzt unter dem Kapitelnamen. Man sieht also immer, ist man grad in der Gegenwart oder in der Vergangenheit. Hier sieht man, wie sich Blanche durchs Leben schlägt, wie sie sich in Albin verliebt und wie sie dann zusammen, entgegen aller Erwartungen und Schwierigkeiten, den Palast der Frauen gründet. Hier habe ich tatsächlich etwas Spannung gefühlt, da sie doch recht viel Geld für den Kauf und die aufwendige Renovierung des Gebäudes benötigt haben. Ich meine, klar, sie haben es geschafft, sonst hätte es ja den Palast ja so nicht gegeben. Dennoch war es spannend zu sehen, wie sie an das Geld gekommen sind und wer sie dabei alles unterstützt hat.

Jetzt kenne ich Blanche und ihre genaue Biografie nicht so genau, immerhin kenne ich sie ja auch an sich erst seit gestern, aber ich bin mir in einem Punkt total uneinig: War sie wirklich ständig krank oder diente das nur dem Drama? Dass genau die Frau, die sich für so eine tolle Sache einsetzt, ihre Gesundheit ganz hinten anstellt und sich um alle kümmert, nur um sich selbst nicht? Ihr Mann hat zwar alles mögliche versucht, aber keinen Erfolg gehabt. Wie gesagt, keine Ahnung, ob es wirklich so war oder nicht.

 

 

Fazit:

Der Schreibstil war locker-flockig, die Kapitel recht kurz, weshalb ich das Buch auch in wenigen Stunden durch hatte. Nur das mit der Distanz hätte nicht sein müssen. Diese dicke Glasmauer, die ich durchgehend beim Lesen gespürt hatte, darauf hätte ich verzichten können. So erreicht mich das Buch nicht in dem Umfang, wie es mich hätte erreichen sollen. Zwar hat das Buch am Ende sowas wie ein gutes Ende, aber ich bin mir nicht sicher, ob es in der Realität genauso verlaufen wäre, wie im Buch. Die Realität ist dann doch härter, kälter und unschöner :(

So geht für mich viel verloren, was schade ist. Zwar fühle ich beim Lesen niemals so viel, wie beim Schauen von Serien oder Zocken von Videospielen, aber dennoch, ich mag es auch beim Lesen gerne emotional haben.

Daher gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #245] Von Gier und Verlust

 

Titel: Von Gier und Verlust - Zukunftsschimmer #2

Autor*in: Susan Kaye Quinn

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: You Knew the Price

Erschienen in den USA: 2021

Übersetzer*in: Michael Drecker

 

Weitere Informationen:

Genre: Hopepunk, Thriller, Drama

Preis: 2,99 € [E-Book] | 9,99 € [Taschenbuch]

Seiten: 159

Sprache: Deutsch

ISBN: 979-8864964514

Verlag: Selfpublishing

 

 

Inhalt:

Die Entscheidung, die ihr trefft, ist die Zukunft, die ihr erschafft.

 

In einer Welt, in der klimagetriebene Pandemien die Menschheit plagen, es ist die Aufgabe von Regionaldirektorin Zuri Hill-Gray, mit ihrem Stromnetzmanagement für saubere Energie zu sorgen.

Zuri hat das perfekte Leben - ein wunderschönes Heim in einer Hügelsiedlung, eine liebevolle Familie und eine einflussreiche Position, um den Großraum L.A. mit Strom zu versorgen. Wenn sie nur nicht ständig den Geist ihrer toten Zwillingsschwester im Spiegel sehen würde. Ihr Verlust belastet sämtliche ihrer Beziehungen - zu ihrem Ehemann, ihren Tanten, und selbst zu ihrer Mutter, die ihre Tochter nicht ansehen kann, ohne die Hälfte zu sehen, die fehlt. Und Zuri schafft es kaum noch, der kleinen Tochter ihrer Schwester gegenüberzutreten - für Rubiy ist Zuri der Geist.

 

Weswegen sie am Todestag ihrer Zwillingsschwester einmal mehr auf die Arbeit flüchtet.

 

Doch dort tauch eine Energietechnikerin in ihrem Büro auf und behauptet, dass jemand Strom von Power Island Eins stehlen würde - und versucht hat, sie umzubringen, um das zu vertuschen. Obwohl Zuri anfangs nichts davon glaubt, muss sie sich irgendwann eingestehen, dass irgendwer einen riesigen Aufwand betreibt, um etwas direkt unter ihrer Nase zu verbergen. Was sie zweifellos ihren Job kosten könnte. Zuri hat bereits ihre bessere Hälfte verloren - sie kann nicht zulassen, dass sie das auch noch verliert.

 

Von Gier und Verlust ist das zweite von vier eng verknüpften Hopepunk-Büchern einer Klima-Fiction Reihe, die in der nahen Zukunft spielt. Es betrachtet unsere Zukunft und das Leben in unserer Gesellschaft, das auf unsichtbaren Dingen wie Elektrizität und Vertrauen aufbaut, die viel zu leicht schwinden können ... und dass unsere schwierigsten Momente oft die sind, in denen wir entdecken, dass der Weg vorwärts darin besteht, nicht nur uns selbst sondern auch die Welt zu heilen.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank für das Rezensionexemplar an Herrn Michael Drecker, ich habe mich sehr darüber gefreut und konnte es kaum noch abwarten, bis ich die Fortsetzung lesen konnte. Mir hat ja schon der erste Teil gefallen, sowohl von der Welt her, als auch von der Story, der Spannung und den Charakteren her. Daher war ich ganz glücklich, als er mir die Fortsetzung auch angeboten hatte. Es hat zwar ein bisschen gedauert, da ich noch ein anderes Buch offen hatte und aus privaten Gründen nicht sehr oft zum Lesen gekommen bin. Aber hey, jetzt hat es funktioniert und ich habe das Buch quasi in mich hineininhaliert. Jetzt mal unabhängig davon vom Rezensionsexemplar, das spielt bei meiner Meinungsbildung keine Rolle.

 

Hier werden wir mit einer neuen Protagonistin begrüßt, die mir von Anfang an gefallen hat: Zuri, die in einer höheren Position arbeitet, aber mit einem schweren privaten Schickalsschlag zu kämpfen hat. Und welches sie nach einem Jahr immer noch, Tag für Tag, verfolgt. Das fand ich sofort interessant, dass die Geschichte an sich durch verschiedene Perspektiven erzählt wird. Im ersten Band durch die Perspektive von Lucía, hier jetzt durch die von Zuri. Auch nimmt die Story nochmal an Fahrt an, als sie versucht herauszufinden: Wer klaut den Strom? Warum und was passiert damit? Natürlich hat sie als Chefin einen besseren Über- und Einblick als eine normale Angestellte und auch kennt sie mehr Leute, die damit zu tun haben könnten.

 

Doch nicht einmal sie ist sicher vor dieser Masse an gefährlicher, kriminieller Energie, die hinter der ganzen Sache steckt. Die den Stromraub betreibt und man merkt auch besonders hier wieder, wie ernst es den Gegnern ist. Wie gut sie die Zügel in der Hand halten. Besonders, als es ihnen gelingt, Zuri sehr stark zu erpressen und sie da zu packen, wo es ihr mehr oder weniger richtig wehtun würde.

Und dann sieht sie jedes Mal ihre Zwillingsschwester, wenn sie in den Spiegel sieht. Zwillinge haben ja von Anfang an eine besondere Verbindung und wenn diese zerschnitten wird - ich bin Einzelkind, aber ich stelle es mir sehr schmerzhaft vor. Wenn man einen Menschen verliert, von heute auf morgen, der einem so nahesteht wie eine Zwillingsschwester. Natürlich hatte ich auch den einen oder anderen Verlust, aber darunter waren keine Geschwister.

Dennoch konnte ich mir vorstellen, warum sie sich damit so schwertat. Zumal sie sich damit auch gleichzeitig schlecht fühlt, weil sie das Gefühl hat, dass es ihre Arbeit viel zu negativ beeinflusst.

 

Das mit den zwei Tanten fand ich dagegen richtig schön und es ist immer gut zu lesen, wenn es als das dargestellt wird, was es ja auch ist: eine ganz normale Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich lieben. Und wie sehr ihre Familie sie unterstützen möchte, so gut es geht (wobei ich die Mutter verstehen kann, dass es ihr schwer fällt), das finde ich sehr schön. Auch, wie Zuri selbst sofort Lucía einen Ruckzugsort anbietet, solange ihr Leben in Gefahr ist.

 

Die Bedrohung aus dem letzten Band ist da, sie ist sogar noch stärker geworden und ich bin echt gespannt, wie die Auflösung dazu sein wird. Wie Lucía und Zuri das Ganze aufdecken würden. Und mich würden die Motive der Bösewichte auch sehr interessieren, wozu machen die das? Was bringt es ihnen? In wessem Auftrag arbeiten sie?

Zwar haben die Gegner am Ende einen Rückschlag erlitten, ich kann mir aber vorstellen, dass die Rache dafür im nächsten Band umso schlimmer sein wird.

 

 

Fazit:

Ich mag Geschichten, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden, da sieht man oft Dinge, die man bei dem einen oder anderen Charakter so nicht sehen würde. Außerdem macht es die Charaktere selbst dann auch ziemlich interessant, weil sie dann kein Nebencharakter sind oder nur Hintergrunddeko ohne besondere Bedeutung. Auch wenn es hier über die verschiedenen Bände passiert (zumindest bei den ersten zwei, die anderen beiden kenne ich natürlich noch nicht), so gefällt es mir auch sehr gut. Und man sieht auch mehr von der Art, wie die Menschen in diesem doch recht nahem Zeitalter leben. Wie sie denken, arbeiten und ihren Alltag erleben. Doch selbst trotz all der Zukunft, technischen Errungenschaften und Neuerungen, so gibt es doch viele Dinge, die sich nicht ändern. Besonders, was die menschliche Psyche angeht.

Jedenfalls, ich hatte hier wieder richtig viel Spaß beim Lesen und das Nachdenken über die Motive der Räuber hat schon Spaß gemacht. Von mir bekommt das Buch wieder fünf Sterne und eine Leseempfehlung, wobei ich sagen würde: Fang lieber erstmal mit dem ersten Band an ;-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #244] Wechselbalg

 

Titel: Wechselbalg

Autor*in: Clarissa Bühler

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in den -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Slice of Life, Gen

Preis: € 9,00

Seiten: 467

Sprache: Deutsch

ISBN: B0BT2454LS

Verlag: Amazon Kindle Direct Publishing

 

 

Inhalt:

Zwei Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: ein erfolgreicher Geschäftsmann, der am Anfang einer internationalen Karriere steht, und ein nutzloser von seinen Eltern misshandelter Teenager. Ein Schicksalsschlag zerbricht die bisherige Normalität ihrer Leben. Während einer von ihnen alle Hoffnung aufgibt, muss der andere für das kämpfen, was seine Familie über Jahrhunderte hinweg aufgebaut hat ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich vor wenigen Wochen als Rezensionsexemplar von der Autorin bekommen, vielen lieben Dank an dieser Stelle! Ich bin sehr dankbar, dass ich das Buch lesen durfte, denn auch wenn ich aus privaten Gründen nicht so oft zum Lesen gekommen bin, wie es mir lieb gewesen wäre, ich hatte jedes Mal viel Spaß beim Lesen!

Aber abgesehen davon wird diese Tatsache wie gewohnt meine Meinung über das Buch nicht beeinflussen, weder positiv noch negativ. Ihr kennt das ja :-)

Ich möchte es trotzdem nur immer wieder betonen. Hat ja keinen Sinn, dass man glauben könnte, man könnte meine positive Meinung kaufen.

 

Aber hier wäre das ohnehin nutzlos gewesen, denn das Buch hat mir sehr gut gefallen! Wie gesagt, ich hatte viel Spaß beim Lesen! Es war schon vom Aufbau her mal was Neues, was Anderes und Ungewohntes, denn das Buch arbeitet mit zwei Perspektiven. Die meiste Zeit ist es aus der Perspektive von Joe und damit aus der Ich-Perspektive. Doch sobald Mo oder Marie im Fokus stehen, wechselt die Perspektive zur dritten Person. Man merkt, dass hier Passagen aus dem Leben der anderen durch Joe nacherzählt wird, hin und wieder gibt er auch seine persönliche Meinung dazu. Nicht so oft, aber besonders bei Marie passiert es. Was eben die Wirkung, dass Joe diese Passagen für die Vollständigkeit hinzufügt, verstärkt. So ganz sicher bin ich mir noch nicht, was damit bezweckt wird, den einen oder anderen Verdacht habe ich. Das werde ich eben beim nächsten Teil lesen :-)

 

Ansonsten haben mir der Schreibstil, die Charaktere und die Story gefallen. Der Schreibstil war sehr locker und leicht zu lesen, und es hat zu jeder einzelnen Person sehr gut gepasst. Die Charaktere, ich habe zwar nicht immer ihr Handeln nachvollziehen können, aber das liegt einfach daran, dass sie komplett anders als ich drauf sind. Es war interessant zu sehen, wie sie versuchen ihr Leben zu meistern, trotz der Schwierigkeiten, die sich ihnen in den Weg legen. Während Mo und Joe auf ihre jeweilige Art und Weise mit dem schweren Verlust fertig werden (oder eher nicht), hat Marie Probleme mit dem Studium in einer für sie komplett fremden Welt.

Nur an der Stelle, als sie sich über die Wohnung aufgeregt hatten, da fand ich sie doch ein wenig unsympathisch. Ich meine, klar, die kommen aus einem sehr guten Haus und sind andere Dinge gewöhnt. Dennoch kamen sie mir da ein wenig hochtrabend und unerfahren vor, vor allem, als es um das Thema Essen ging. Maries Reaktion zur Wohnung war dagegen total goldig.

 

Wie die drei sich begegnet sind, fand ich auch interessant. Immerhin waren sie für eine lange Zeit räumlich getrennt und hatten absolut keinen Berührungspunkt, daher hatte ich mich gefragt: Wie, wann und wo werden sich wohl ihre Wege kreuzen? Immerhin musste es ja irgendwann passieren, sonst wäre Maries Existenz ja ein bisschen sinnlos.

Wie sich das gelöst hatte, ja, damit hatte ich nicht gerechnet, aber es hat mir gefallen. Es hat zu den dreien gepasst und auch, wie es danach dann weiterging.

 

Apropos weiterging, ich bin echt gespannt, wie die Geschichte mit den Dreien ausgehen wird. Vor allem, da sich ein Storystrang aufgetan hat, der sehr spannend, aber auch gefährlich ist. Hat schon was von einem Krimi an der Stelle ;-)

Und natürlich will ich auch wissen, ob für die Drei auch noch gute Zeiten kommen und ob sie auch all ihre Probleme lösen können. Das würde ich den Dreien wirklich gönnen. Dazu muss es nicht mal zu irgendwelchen Pärchen kommen, auch, wenn ich mir das eine oder andere recht gut vorstellen. Wäre aber für mich absolut kein Muss. Und so starke Anzeichen gibt es dafür auch nicht, weshalb ich mich für Gen bei den Genres entschieden habe.

Achja, kurz, bevor ich zum Fazit komme: Die Zeichnungen zwischen den Kapiteln und auf dem Cover gefallen mir auch richtig gut. Waren schlicht und detailliert gleichzeitig. Aber auch sehr schön.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, ich bin echt sehr froh und dankbar, dass ich auf das Buch aufmerksam gemacht wurde und auch, wie mit den ersten Themen umgegangen wird. Wie die Charaktere damit zurechtkommen und es machte mich auch ständig neugierig. Wie gesagt, ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und das ist doch die Hauptsache.

Von mir bekommt das Buch volle fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Selbst geschossen

[Rezension #243] Tokioregen

 

Titel: Tokioregen

Autor*in: Yasmin Shakarami

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in den -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Romance, Action, Humor

Preis: € 17,00

Seiten: 399

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-570-16659-8

Verlag: cbj Kinder- und Jugendverlag

 

 

Inhalt:

Malu möchte nichts wie weg - weg von Zuhause, weg aus Deutschland, weg aus ihrem Leben. Als sie die Chance zu einem Schüleraustausch nach Japan bekommt, ergreift sie daher sofort die Gelegenheit. Doch Tokio in seiner Andersartigkeit haut sie um, genauso wie ihr geheimnisvoller neuer Mitschüler Kentaro. Nur langsam lässt sie ihn an sich heran, aber Kentaro zeigt ihr sein ganz eigenes Tokio. Während romantischer Dates im neondurchgetränkten Sommerregen, verrückter Karaoke-Sessons mit Yakuza und magischer Momente auf den Dächern der Stadt wachsen ihre Gefühle füreinander. Und Malu entdeckt eine Seite an sich selbst, die sie alleine niemals gefunden hätte. Als eine verheerende Katastrophe Tokio heimsucht, setzt Malu deswegen alles daran, im Chaos der verwüsteten Millionenmetropole ihre große Liebe wiederzufinden ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich mir vor kurzem im Buchgeschäft gekauft, als ich es eher zufällig entdeckt hatte. Ja, mir ist der schöne Farbschnitt aufgefallen, besonders mit dem Turm, auch wenn ich mir nicht sicher bin, obs der Tokyo Tower ist oder der Tokyo Skytree. Jedenfalls finde ich den Farbschnitt, zusammen mit den rot-pinken Blüten, sehr ansprechend. Aber auch das Cover hat mir sehr gut gefallen, es passt ideal zu der Beschreibung und zum Namen. Und da ich Japan an sich interessant bin, hat mich die Geschichte auch sofort angesprochen.

Aber leider, leider hat sie mich dann nicht so sehr überzeugen können, wie ich es gedacht und gehofft hatte.

 

Aber woran hat es gelegen? Nun, das kann ich sagen. Zum einen liegt es am Aufbau, zum anderen an der Story selbst. Und auch am Humor, aber das ist wohl eher ein persönliches "Problem" als eins des Buches.

Gut, langsam von Anfang an. Aufbau und Story gehen hier Hand in Hand, daher werde ich auf beides gleichzeitig angehen. Am Anfang landet man mit Malu in Tokyo und sie muss sich an dem riesigen Bahnhof (welcher gut und gerne auch eine kleine Stadt sein könnte) zurechtfinden, weil sie dort ihre Austauschfamilie treffen wird. Natürlich ist sie auch total aufgeregt und ich war auch schon neugierig darauf, wie die Familie so sein wird.

 

Hier war btw auch einer der Punkte, die mich ein wenig gestört haben, nämlich die Tochter. Aya ist anfangs total abweisend zu Malu und behandelt sie total grob, arrogant und abweisend. Nach ein paar Kapiteln taut sie allerdings random auf und sie betrachtet Malu dann als "Schwester". Doch warum sie vorher erst so ruppig war und jetzt so lieb ist, darauf wird eigentlich gar nicht eingegangen. Malu wundert sich kurz, aber vllt für ein, zwei Sätze und denkt dann nicht weiter darüber nach.

 

Ok, das könnte auch ein Verhalten von Teenagerinnen sein, das mir persönlich fremd ist, aber mir kommt es trotzdem merkwürdig vor. So als wäre der Autorin eingefallen: Moment, die beiden müssten sich eigentlich verstehen, sonst kommt es später zu Problemen in der Handlung. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn sich die beiden auf natürlichem Wege besser kennengelernt und vertragen hätten. So fühlt es sich ein wenig unnatürlich an.

Haruto und Bratto Pitto waren dagegen immer wieder eine Freude, wenn sie Screentime hatten.

 

Die Eltern sehr nett und zuvorkommend, das war aber auch leider die meiste Zeit die einzige Identität, die die beiden hatten. Klar, eigentlich will man seinen Gast nicht mit seinem Alltag langweilen oder mit Dingen, die einen nichts angehen oder interessieren würden. Aber oft kommt nicht viel mehr als das. Wenn man trotzdem mehr von ihrem Alltag sehen würde oder wenn sie ihr Tokyo mehr zeigen würden, das wäre richtig nice. So zeigen sie ihr gefühlt nur ein, zweimal was und das wars dann :/

 

Ansonsten ist es vom Aufbau her ganz ok, aber erstmal nichts besonderes. Sie trifft auf Kentaro und findet ihn erstmal doof, aber verliebt sich dann recht schnell in ihn. Also wie es typisch ist in YA-Romanen, zumindest habe ich es so in dieser Konstellation sehr oft gesehen.

Dementsprechend hat es mich dann auch nicht so stark vom Hocker gerissen, genauso wie der Humor. Mich erreicht Humor in Büchern generell sehr schwer, die meiste Zeit kommt es mir eher übertrieben und nervig rüber, als dass ich da auch nur ein bisschen grinsen muss.

Dass es hier und da Referenzen gab, zum Anime, Manga und anderen Dingen aus der Popkultur, fand ich dagegen auch cool. Fast immer jedenfalls, dass sie Kentaro durchgängig als "Jedi-Ritter" bezeichnet hat, egal, wie er sich gekleidet hat, fand ich dagegen nervig. Spätestens, als sie seinen Namen kannte, hätte sie das ruhig weglassen können.

 

So plätschert die Geschichte vor sich hin, Malu bekommt zwar hier und da was mit, was gezeigt, erlebt was usw. Aber so wirklich was passiert da jetzt nicht, zumindest nichts spannendes oder sehr interessantes. Das ändert sich ab der Hälfte des Buches, als die Katastrophe passiert. Erst jetzt nimmt das Buch persönlich für mich an Fahrt auf und es war dann kein Buch mehr, was man so locker durchliest, sondern, wo es mir auch richtig Spaß gemacht hat. Gleichzeitig habe ich auch mit den Charakteren mitgelitten, immerhin war es ein sehr, sehr starkes Ereignis und sowas könnte niemand locker-flockig wegsstecken.

Dass Malu auf die Suche geht, ist nachvollziehbar. Aber das wie ... tja, auch hier wurde wieder viel überzogen und auf den Humor gebaut, der mich absolut nicht anspricht. Überhaupt wirkt vieles durch den Humor so überdreht und unrealistisch, dass es mich fast schon gelangweilt ist. Da hätten mich realistischere Szenarien besser interessiert, wie es bei der Badeszene ein wenig der Fall war.

Überhaupt fand ich die Tatsache, dass er Kontakt zur Yakuza hat und die Leute dort ebenfalls so überzogen waren, auch eher nervig.

 

Den Ausgang der Story wie auch die Auflösung über das danach fand ich dagegen schön, hat mir richtig gut gefallen. Alle offenen Enden wurden hier genommen und zu einem schönen, übersichtlichen Knoten zusammengetan.

Leider braucht das Buch viel zu lange, um in Fahrt zu kommen. Vermutlich bin ich nicht ganz die richtige Zielgruppe, vielleicht ist es eher für jüngere Leser oder für Leute, die auf diesen überzogenen Humor stehen, wie einen Pudel, der bei jeder Gelegenheit Durchfall bekommt. Oder diese ständigen Comebacks zwischen den Charakteren, damit sie als witzig und klug rüberkommen.

Aber mich erreicht es nicht, da hilft auch der schöne Farbschnitt nichts.

 

Btw, eine Sache, die ich noch merkwürdig fand: Dafür, dass sich Malu so für Japan interessiert, kannte sie viele doch recht gekannte Begriffe oder Gerichte nicht. Klar, der 08/15 Deutsche kennt sowas wie Gaijin, Takoyaki etc nicht, aber bei jemanden, der von sich behauptet, ein Fan des Landes zu sein, da würde ich dann schon erwarten, dass sie das kennt. Vermutlich sollte es der Aufklärung der Leser dienen, die sich damit nicht so gut auskennen. Dennoch, das hätte man auch anders klären können, ohne dass Malu so unwissend sein muss. So kommt es eher vor, als hätte sie sich nur oberflächlich mit Japan beschäftigt und wäre nur ein oberflächlicher Fan :/

Aber wenn man sich mit dem Land beschäftigt, und vor allem, wie sie halt auch Anime/Manga konsumiert, dann wird man mit vielen Begriffen früher oder später konfrontiert.

 

 

 

Fazit:

Das Buch war locker und entspannend zu lesen, aber ja, so ganz erreicht hat es mich nicht. Der Punkt, wo ich richtig viel Spaß beim Lesen hatte, kam leider ein bisschen zu spät. Wie gesagt, es könnte auch daran liegen, dass ich nicht zur Zielgruppe gehören könnte, dennoch finde ich es schade. Wenn man auf den Humor und die doch leicht unrealistischen Teile verzichtet hätte, dann hätte mir das Buch bestimmt mehr Spaß gemacht. Naja, aber ich bin trotzdem froh, dass ich es gelesen habe. Denn so habe ich noch mehr über mich lernen können und weiß nun ein bisschen mehr, welche Art von Büchern ich gerne lese oder nicht.

Von mir bekommt das Buch drei Sterne, da ist zwar schon vieles richtig gemacht worden, aber definitiv Luft nach oben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Selbst geschossen

[Rezension #242] Schwaben - Meine kulinarische Heimat

 

Titel: Schwaben - Meine kulinarische Heimat

Autor*in: Matthias F. Mangold

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in den -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Sachbuch

Preis: € 35,00

Seiten: 193

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-910228-18-4

Verlag: 8 grad verlag GmbH & Co.KG

 

 

Inhalt:

Schwaben - eine Landschaft mit Tiefgang, die echte Natur- und Kulturschätze birgt und Menschen mit herausragendem Erfindergeist hervorbringt. Was man auch in Alblinsen, Streuobstbränden oder schwäbisch-hällischen Landschweinen schmecken kann.

Der Bestseller-Autor Matthias F. Mangold nimmt uns mit auf seine kulinarische Reise durch eine der beliebtesten Urlaubs- und Genussregionen Deutschlands und erzählt herrlich direkt von seinen Begegnung mit engagierten Menschen aus Landwirtschaft, Handwerk und Gastronomie, die das neue Schwaben prägen.

Die reiche Esskultur der Region feiert er in ca. 40 zeitlosen Rezepten - von Wohlfühlklassikern über traditionell raffinierte Gerichte bis hin zu innovativen Kreationen - die alle alltagstauglich nachkochbar sind.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Dieses Buch habe ich bei einer Buchverlosung auf Lovelybooks gewonnen - ohne es zu wissen. Also ja, klar, ich habe daran teilgenommen, allerdings aus den Augen verloren und nicht mehr dran gedacht. Auch habe ich keine E-Mail-Benachrichtigung von Lovelybooks bekommen, nicht mal in meinem Spamordner war was drin O_o

Als ich das Buch dann vor wenigen Tagen aus dem Briefkasten gezogen habe, war ich mehr als überrascht und dachte schon zuerst, ich hätte ein Buch gekauft und es nur wieder vergessen^^°

Gut, ich habe ein Buch vorbestellt, aber das kommt erst in zwei Monaten raus ...

Wie auch immer, ich wusste bis heute auch nicht mal den Preis des Buches, glaub, das ist bisher das teuerste Buch, dass ich jemals gewonnen habe. Und wie üblich wird das alles nicht meine Meinung beeinflussen. Der Grund, warum ich mich für das Buch beworben habe und auch, warum es mir so gut gefällt, ist ein anderer.

 

Ich selbst komme aus Bayern, genauer gesagt aus dem schwäbischen Teil von Bayern, auch, wenn ich noch nicht so lange lebe. Aber an sich bin ich schon immer ein Bayer gewesen. Ich fand das Konzept interessant, dass man nicht nur eine lose Ansammlung von Rezepten hat, sondern auch Infos zu den Menschen, der Kultur und wie sie so leben. Auch habe ich so manche Dinge gelernt und hier und da wurde ich schon neugierig darauf: Wie da wohl das Essen schmecken würde? Besonders die Maultaschen, die sich beim Essen von selbst verschließen... hach, da läuft mir schon vor Neugierde das Wasser im Mund zusammen.

Überhaupt fand ich die einzelnen Geschichten, die Menschen über ihre Familienbetriebe oder ihren persönlichen Werdegang mit ihrem jeweiligen Unternehmen erzählt haben, sehr interessant. Man merkt aber, dass die jeweilige Sache im Vordergrund steht, es ist also niemals eine Selbstbeweihräucherung oder so. Auch waren die Fotos schön anzusehen, viele der Gegenden habe ich zum ersten Mal gesehen.

Die Fotos der Gerichte sind sehr anregend, da will ich auf jeden Fall das eine oder andere Gericht nachkochen. Da sind bekannte Dinge dabei, also mir bekannte Dinge, aber auch vieles neues. Man erfährt auch bei jedem Gericht eine kleine Nebeninfo, wie z.B. warum "Nonenfürzle" vermutlich zu ihrem Namen gekommen sind oder was es mit dem Hausmacher-Wurstsalat auf sich hat.

 

Das Buch an sich liegt sehr angenehm in der Hand, es ist sehr stabil, aber auch "weich". Ich bin mir nicht sicher, wie ich die Weichheit beschreiben soll, es fühlt sich so ähnlich an wie bei einem E-Book-Reader. Nicht komplett gleich, natürlich, aber ziemlich ähnlich. Auch hat das Buch einen eingebauten Leseband (das eingebaute Bändchen), was ich jedes Mal aufs Neue feiere. Ein Lesezeichen, das nicht so schnell verloren gehen kann ;-)

Am Anfang und Ende des Buches gibt es eine sehr grobe, aber schöne Karte, auf der alle Stationen eingezeichnet sind, die der Autor zusammen mit seinen Fotografen besucht hat. Nette kleine Zeichnungen, wie die Zeichnung eines süßen Schweinchens oder die Zeichnung eines Linsengerichts helfen dabei mit. Alle Adressen werden auch am Ende des Buches erwähnt, so dass man nicht im Dunkeln gelassen wird, wenn man sich z.B. für die Waren des Lorettohofs interessiert.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, aus persönlichen Gründen fand ich das Buch schon bei meiner Bewerbung für die Verlosung interessant, aber als ich es dann in der Hand hielt und gestern Abend in einem Rutsch durchgelesen habe (ich war einfach immer zu neugierig und sagte: Ach, komm, ein Kapitel geht noch) - da hat es mir noch besser gefallen. Es lag aufgrund seiner weichen, aber stabilen Beschaffenheit gut in der Hand, die Haptik war also sehr angenehm. Welches Rezept ich als erstes nachkochen werde bzw nachbacken, da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Eventuell eines der Maultaschen-Gerichte oder die Nonnenfürzle.

Was ich aber sicher sagen kann, ist, dass ich dem Buch auf jeden Fall 5 Sterne vergebe und ich kann es jedem, der sich für Schwaben interessiert, egal welche "Bundeslandversion", nur empfehlen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #241] 30 Jahre Wallenstein

 

Titel: 30 Jahre Wallenstein

Autor*in: Fischertagsverein Memmingen e.V.

Erschienen in Deutschland: 2010

Originaltitel: -

Erschienen in den -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch

Preis: € 12,00 (Vermutlich)

Seiten: 175

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-927003-55-2

Verlag: Memminger MedienCentrum Druckerei und Verlags-AG

 

 

Inhalt:

Der faszinierende Farb-Bildband zeigt Stimmungen und Impressionen rund um den Aufenthalt Wallensteins im Sommer 1630, wie er in Memmingen seit 30 Jahren von den Bürgern der Stadt nachgespielt wird. Mit Erläuterungen und Ausführungen zur geschichtlichen Details des 30-jährigen Kriegs und zur Spieltradition.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das hier ist ein Buch, das ich mir vermutlich letztes Jahr beim Fischertagsverein gekauft habe. Könnte aber auch vorletztes Jahr gewesen sein, das kann ich nicht mehr so genau sagen. Und das ist auch der Grund, warum ich nicht mehr genau sagen kann, was der Preis von dem Buch ist. Denn man kann zwar das Buch online vereinzelt kaufen, aber an sich wird es nicht in Geschäften verkauft, nur beim Fischertagsverein selbst. Auf dem Buch steht kein Preis und online konnte ich da auch nichts finden. Ich vermute mal, ich habe dafür zwölf Euro bezahlt, kanns aber nicht mit Sicherheit sagen. Und auch wenn ich nicht weiß, wie man es außerhalb von Memmingen kaufen könnte, erzähle ich ein bisschen darüber.

 

Das Buch hat man ehrlich gesagt recht schnell durch, dennoch fand ich persönlich, dass es schon ziemlich interessant ist. Man erfährt ein wenig über den 30-jährigen Krieg, wie der Verlauf war und welche Rolle Memmingen dabei gespielt hat. Auch, wie es dann zu ersten, unregelmäßigen Wallensteinspielen kam und erst 1980 zu den regelmäßigen Spielen, wie man sie heute kennt. Hier und da gibt es auch ein "Zeitzeugenberichte" von Leuten, die direkt oder indirekt mit der Veranstaltung zu tun hatten.

 

Wie schon die Beschreibung sagt, ist es ein Bildband und so kann mand sehen, welche Gruppen es alle gibt und welche dargestellt werden. Zu jeder Gruppe gibt es auch eine Beschreibung, welche Rolle sie damals im 30-jährigen Krieg gespielt haben und warum es sie überhaupt gab. Ich fand es zum Beispiel interessant zu erfahren, warum eine Gruppe an adeligen Leuten mit dabei waren - nun, sie waren selbst auf Reise und sich einer Armee anzuschließen, in unsicheren Zeiten, nun, das war nun mal das Sicherste. Oder auch, dass die Better geduldet wurden, weil sie ein Mahnzeichen dafür waren, was den Soldaten auch jederzeit passieren könnte.

Die Bilder an sich war auch sehr interessant, man konnte sehen, wie Memmingen so in den 80er, 90er und 2000er Jahren so war, wie die Stadt damals so aussah. Ist schon schräg, wie sich eine Stadt über die Zeit verändern kann und doch vieles gleichzeitig unverändert bleibt.

 

 

Fazit:

Es ist ein bisschen schade, dass das Buch nicht um die Veranstaltungen von den Jahren danach dabei sind, sprich, 2012, 2016 und 2022 (ja, 2020 fiel aus und ich denke, es ist kein Geheimnis, was in dem Jahr los war) nachträglich erweitert wurde, aber das macht das Buch nicht weniger interessant. Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, wie man außerhalb der Stadt an das Buch rankommen könnte, aber irgendein Weg wird sich sicherlich finden lassen. Interessant ist es ja, sowohl von den Texten, als auch von den Bildern her.

Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine halbe Empfehlung. Halb, eben, weil man im Grunde nicht so leicht rankommt^^°

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #240] Star Wars: Ein Imperial Commando Roman: Die 501.

 

Titel: Star Wars: Ein Imperial Commando Roman: Die 501.

Autor*in: Karen Traviss

Erschienen in Deutschland: 2017

Originaltitel: Star Wars: Imperial Commando: 501st

Erschienen in den USA: 2009

Übersetzer*in: Jan Dinter

 

Weitere Informationen:

Genre: Action, Science-Fiction, Drama, Fantasy, Hetero

Preis: € 14,99 [D] | € 15,50 [A]

Seiten: 445

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-8332-3543-6

Verlag: Panini Verlags GmbH

 

 

Inhalt:

Die Klonkriege sind vorbei. Für diejenigen aber, die sich dem neuen Imperiuml nicht unterwerfen wollen, hat der Überlebenskampf eben erst begonnen.

Die Jedi Ritter wurden vernichtend geschlagen und die Republik liegt in Trümmern. Jetzt finden sich die ehemaligen Republic Commandos - die legendäre Eliteeinheit der Klonarmee - auf der Gegenseite wieder und sie tragen neue Rüstungen. Einige sind desertiert und nach Mandalore geflohen, wo sie sich mit Söldnern, abtrünnigen Klonsoldaten und untergetauchten Jedi zum Widerstand gegen das Imperium rüsten. Andere hingegen - darunter Soldaten der Delta und Omega Squad - dienen nun als Imperial Commandos und bilden eine Sondereinheit innerhalb Darth Vaders Leibgarde - der 501. Legion. Ihr Auftrag: die Vernichtung der flüchtigen Jedi und der Klon-Deserteure.

In einer Galaxis, die im Chaos versinkt und nun im eisernen Griff der Sitz ist, müssen sich viele Commandos die Frage stellen, was schwerer wiegt: Loyalität oder Bruderschaft?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

An dieser Stelle muss ich erstmal ein Geständnis dalassen. Ich habe ja mit viel Spaß und Freude die Republic Commando - Reihe gelesen und fand es schade, dass sie nach vier Bänden ein Ende gefunden hat. Zwar habe ich hier und da in den Bänden auch Werbung für andere Bücher gesehen, aber dachte, dass das Buch hier nichts mit der RC-Reihe zu tun hätte. Auch habe ich mitbekommen, das es von der IC-Reihe nur einen Band gibt, daher hatte ich nicht so wirklich Lust, mich auf neue Charaktere einzulassen, um sie dann nach dem Band wieder zu "verlieren".

Dieses Jahr habe ich das Buch auf der Gamescom gefunden und einfach mal neugierig in die Hand genommen. In diesem Augenblick hatte ich mir dann gewünscht, ich hätte mich viel eher mit dem Buch beschäftigt, denn es ist die Fortsetzung der RC-Reihe. Das hatte ich auf dem Bild nicht gesehen und mich auch nicht näher informiert. Ich hatte mich ja am Ende der RC-Reihe gefragt: Wie es wohl mit den Charakteren weitergehen wird? Das wird hier in dem Buch beantwortet. Gleichzeitig hatte ich auch Angst, dass es mit einem Cliffhänger enden würde, wie es bei den RC-Bänden oft der Fall war.

 

Aber bevor ich über das Ende rede, will ich erstmal auf den Anfang und den Verlauf der Geschichte eingehen. Es spielt direkt nach der Order 66 bzw eine kurze Zeit danach und zeigt, wie sich das Ereignis auf die Charakter der RC-Reihe auswirkt, wie auch auf das Universum, in welchem die beiden Reihen spielen.

Während die meisten von ihnen auf Mandalore geflohen sind und sich dort ein neues Leben aufgebaut haben, dass sie in vollen Zügen genießen, sind u.a. Niner und Darman als Imperial Commandos auf Coruscant unterwegs. Dort müssen sie für das Imperium arbeiten und übrig gebliebene Jedis jagen.

Gleichzeitig geht auch natürlich das Leben im restlichen Universum weiter und das Imperium breitet sich immer weiter aus. Auch gibt es bereits Handlungen des Imperators, der den einen oder anderen Planeten wie auch deren Bewohner negativ beeinflusst.

 

Auch bei diesem Buch hatte ich wieder richtig viel Spaß beim Lesen, ich hatte wie auch schon bei der RC-Reihe das Gefühl, ich wäre mittendrin anstatt nur nebendran dabei. Das Buch hat einfach die gleiche Atmosphäre wie die Reihe und das war sehr angenehm. Nur einen Charakter habe ich immer weniger verstanden und ich habe das Gefühl, dass er immer mehr die Spirale nach unten wandert. Zwar kann ich seinen Verlust verstehen, aber er gibt sich selbst viel zu oft die Schuld an dem Verlust. Er hätte es ja nicht mal verhindern können. Und dennoch hat er das Gefühl, als müsste er sich und sein Glück nach hinten anstellen, als müsste er sich dafür bestrafen. Irgendwann kommt er dann doch zur Vernunft, dennoch hat es einen faden Beigeschmack, da seine Motivation dafür nicht gerade die Beste ist ...

Die restlichen Charaktere kann ich dagegen total nachvollziehen und es ist schön zu sehen, wie es ihnen nach der Tragödie von Order 66 geht.

 

Achja, wie gesagt, ich hatte ja gesagt, dass ich Angst hätte, dass das Buch mit einem Cliffhänger enden könnte. Immerhin gibt es ja leider von der IC-Reihe nur diesen Band. Es war zwar noch ein zweiter Band geplant, aber der wurde erst verschoben und dann komplett gestrichen.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Autorin hat generell davon Abstand genommen, Geschichten zu Star Wars zu schreiben. Außerdem gab es wohl nicht näher benannte vertragliche Probleme und auch Kontinuitäts-Probleme, die durch die "Star Wars: The Clone Wars"-Serie aufgetreten wären.

Man wollte zwar die Geschichte von einem anderen Autoren oder einer anderen Autorin schreiben lassen, aber dazu ist es dann nicht mehr gekommen. 2010 wurde das Buch dann komplett gestrichen.

Wenn man allerdings wissen will, das in dem Buch passiert wäre, hier gibt es einen groben Umriss über die Handlung.

 

 

Fazit:

Auch wenn das Buch hier und da viel Kritik bekommt, wie auch die komplette Reihe und ich diese auch nachvollziehen kann, mir persönlich gefällt die Reihe nach wie vor sehr gut. Ich habe das Buch in der Zeit, in der ich zum Lesen gekommen bin, regelrecht verschlungen und ich finde es schade, dass es hier nicht mehr geben wird. Gut, es gibt eine Menge Fanfictions dazu, also komplett ohne Lesestoff werde ich nicht sein, aber schade ist es trotzdem.

Das Buch bekommt von mir insgesamt fünf Sterne und ich würde nur zu gerne eine Leseempfehlung raushauen, wenn man sich wie ich am meisten für die Truppler aus Star Wars interessiert. Aber ich würde sagen, man sollte lieber mit der RC-Reihe anfangen, da das Buch hier nach der RC-Reihe spielt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #239] Im Strom der Macht

 

Titel: Im Strom der Macht

Autor*in: Susan Kaye Quinn

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: When You Had Power

Erschienen in den USA: 2014

Übersetzer*in: Michael Drecker

 

Weitere Informationen:

Genre: Hopepunk, Thriller, Freundschaft

Preis: 0,99 € [E-Book] | 9,99 € [Taschenbuch]

Seiten: 180

Sprache: Deutsch

ISBN: 979-8862122534

Verlag: Selfpublishing

 

 

Inhalt:

In guten wie in schlechten Zeiten. In Gesundheit und Krankheit.

So lautet ein Teil des rechtlichen Fürsorgeschwurs von Familien im Jahr 2050, in einer Welt, die ständig von neuen klimatisch bedingten Katastrophen und Seuchen heimgesucht wird.

Energietechnikerin Lucía Ramirez hat ihre Familie vor langer Zeit an eine dieser Klimakatastrophen verloren - sie würde alles geben, um diesen Schwur leisten zu können. Die Power Islands geben der Menschheit eine Überlebenschance, aber Seetangfarmen zu bewirtschaften und Solarlilien zu warten ist ein einsames Unterfangen. Die KI der Wohnbehörde hat ihr eine neue Familie gefunden und meint, dass sie gut in dieses kleine Landhaus passen würde - und zu Menschen wie der senegalischen Umschulungsexpertin, die eine wahre Naturgewalt ist, dem Koch eines ehemaligen Pandemie-Corps mit seinem eigenen Hygge-Kanal und dem Autor, der behauptet, wirklich alles sei eine Geschichte. Diese Familie aus buchstäblich und metaphorischen Flüchtlingen könnte die sichere Zuflucht sein, die sie vor ihrem eigenen persönlichem Sturm sucht.

Und diesmal muss es klappen.

Dann stellen sie ein ungeplanter Stromausfall und ein fehlender Schildkröten-Bot vor ein Rätsel. Irgendwas stimmt auf Power Island Eins nicht, aber bei jedem ihrer Schritte, um der Sache auf den Grund zu gehen, ist jemand schneller als sie - und scheint fest entschlossen, das, was sie gesehen hat, ungesehen zu machen. Lucía ist Ingenieurin, keine Detektivin, und diesesn Problem zu lösen könnte sie etwas kosten, was sie verzweifelt braucht: Ein Zuhause.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier ist ein Rezensionsexemplar, welches mich allerdings nicht über die Autorin erreicht, sondern über den Übersetzer, der mir das E-Book freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank, es hat zwar ein paar Tage gedauert, bis ich zum Lesen kam. Aber als es dann soweit war, hatte ich richtig Spaß beim Lesen. Man könnte sagen, ich habe auch das Buch hier in zwei Tagen geradezu verschlungen!

 

Doch bevor ich zu dem Buch komme, möchte ich kurz etwas über ein Genre sagen, das wohl nicht so bekannt sein dürfte. Bzw ich kannte es davor noch nicht, finde es aber interessant und könnte mir vorstellen, später, wenn ich mit meinem SuB durch bin, mehr in der Richtung lesen. Es geht um das Genre Hopepunk.

Ich zitiere an dieser Stelle Michael Drecker, da seine Erklärung, die er mir damals geschickt hat, ziemlich gut, verständlich und nachvollziehbar ist:

"Das Genre „Hopepunk“ ist noch recht unbekannt, bedeutet aber im Prinzip, dass die Zukunft in dieser Buchreihe zwar dystopische Züge hat, also nicht unrealistisch ist, sondern eine Weiterentwicklung der Probleme aufzeigt, die wir gerade schon haben, aber doch eine positive Welt malt, in der die Menschheit „noch die Kurve“ bekommen hat oder gerade dabei ist. Es vermittelt also die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und zeigt dabei auch das Umdenken und die teils radikalen Veränderungen auf, die dazu nötig sind – ohne dass es unerreichbar erscheint."

 

Bisher hatte ich eher Distopien gelesen und da war ja grob gesagt die Menschheit am Ende oder soweit kaputt, dass sie mit einem Alltag wie wir ihn heute haben, nicht zu vergleichen ist. Ich denke da an Reihen wie "Metro", "Panem", "Gameshow" oder auch einzelne Bücher wie "1984". Geschichten, in denen entweder der Planet und/oder die Gesellschaft unreparierbar kaputt waren.

Das hier zu lesen war eine schöne, angenehme Abwechslung. Es zeigt eine Zukunft, wie wir sie vielleicht sogar wirklich haben könnten, wenn wir uns jetzt auf den Hosenboden setzen und schauen, was wir alles machen können. Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern einen Plan aufstellen und schauen, auf welche Arten die Energiegewinnung möglich ist. Im Buch gibt es die eine oder andere Möglichkeit dafür.

Jetzt bin ich natürlich weder ein Klimaexperte, noch ein Energiewissenschaftler, aber rein von den Beschreibungen her dachte mir: Ja, das könnte auch in echt funktionieren. Also für mich als kompletter Laie. Experten haben da möglicherweise eine andere Betrachungsweise, aber da kann ich nicht mitreden.

 

Worüber ich aber reden kann, ist das Buch und das werde ich auch tun. Es ist der erste Band einer vierteiligen Reihe und das merkt man. Es geht viel um das Kennenlernen der einzelnen Charaktere, die in dem Buch eine wichtige Rolle spielen. Man lernt aber auch die Welt kennen und wie gesagt, wie sich an die neue Lebensweise gewöhnen. Die neuartigen Techonologien, die das schwere Leben vereinfachen oder unterstützen. Wie sich die Gesellschaft verändert hat und Menschen sich zu Familien zusammentun, weil es jetzt mehr denn je schwerer ist, alleine zu leben. Besonders, wenn man wie Lucía die komplette eigene Familie auf so tragische Art verloren hat.

Sowohl sie, als auch die Mitglieder ihrer neuen Familie haben mir sehr gut gefallen. Am meisten mochte ich die Dynamik zwischen Lucía und Joe, ob nun freundschaftlich oder mehr, das fände ich beides total in Ordnung.

 

Der Teil mit der Verschwörung, da steckt auf jeden Fall eine sehr tiefe und dreckige Geschichte dahinter, darüber bin ich mir sowas von sicher. Und wer auch immer alles da seine Finger im Spiel hat, möchte auf jeden Fall verhindern, dass Lucía auch nur ein Detail davon herausfindet. Oder noch schlimmer, an die Öffentlichkeit bringt! Bisher war es noch harmlos, aber ich kann mir vorstellen, dass es über die Zeit für Lucía und ihre neue Familie noch richtig gefährlich werden kann.

Natürlich gibt es bisher nur viele Fragen und unklare Dinge, aber wie gesagt, es ist der Auftakt einer Reihe, wäre ja auch langweilig, wenn bereits im ersten Band alle Fragen beantwortet werden und der Rest nur langweiliges Geplänkel wäre.

Auch frage ich mich, ob das mit Lucías Familie, also was da passiert ist, wirklich so zu 100% stimmt, also ob da nicht auch schmutzige Wäsche dahinter steckt. Aber richtige Anhaltspunkte habe ich dafür nicht, es ist mehr son Bauchgefühl.

 

Was ich aber sicher sagen kann, ist, dass mir das Cover sehr gut gefällt. Auch es ist ein Teil eines Ganzen, sowohl vom Cover her, als auch vom Titel her. Wenn man die vier englischen Bücher nebeneinander legt, dann kann man sehen, was ich meine. Aber auch der deutsche Titel gefällt mir sehr gut und ich hoffe, dass die Idee mit den zusammenhängenden Titeln hier auch übernommen wird.

Der Schreibstil wie auch die Übersetzung haben mir sehr gut gefallen. Am ersten Abend wollte ich nur mal kurz reinschuppern und zack, hatte ich bereits über die Hälfte gelesen. Es hat mich auch zum Nachdenken angeregt, auch wenn ich vermutlich noch Informationen benötige, die es erst in einer der Folgebände geben wird. Dennoch, das Buch hat mich neugierig auf mehr gemacht.

 

Achja, ganz kurz, falls jemand das Wort "Hygge" nicht kennt: Es ist ein Wort aus dem dänischen Sprache (Ursprünglich aus der norwegischen), welches sich nicht komplett 1:1 ins Deutsche übersetzen lässt, da wir selbst kein wirklich zu 100% passendes Wort haben.

Um mal die Seite "visitdenmark.de" zu zitieren:

"Hygge ist ein Kernbestandteil der dänischen Tradition und Lebensweise. Im Wesentlichen bedeutet es eine gemütliche, herzliche Atmosphäre, in der man das Gute des Lebens zusammen mit lieben Leuten genießt. Das warme Licht der Kerzen ist Hygge. Freunde und Familie gehören auch zur Hygge. Und nicht zu vergessen, Essen und Trinken: das heißt für uns am liebsten mehrere Stunden am Tisch zu sitzen und uns gemeinsam mit den größeren und kleineren Dingen des Lebens auseinanderzusetzen."

 

Und ich finde, das ist ein wunderschönes Konzept, welches hier doch sehr gut in das Genre Hopepunk passt.

 

 

Fazit:

Das Buch hier habe ich bereits vor wenigen Tagen lesen dürfen, da das Buch allerdings heute erscheint, habe ich mich dazu entschlossen, meine Rezension erst heute zu posten. Also wenn euch das Buch ansprechen sollte bzw die deutsche Übersetzung, dann könnt ihr es euch heute holen :-)

Falls es jemand lieber auf englisch haben möchte, die Version gibt es natürlich schon etwas länger. Das kann jede und jeder für sich selbst entscheiden, als Leseratte hat man halt nun mal die eine oder andere Preferenz.

Mir hat das Buch viel Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, irgendwann später mehr von der Reihe zu lesen. Außerdem habe ich dank dem Buch ein neues Genre kennengelernt, auf welches ich mich, wenn ich mehr Kapazitäten frei hab, gerne ein weiteres Mal stürzen möchte.

Von mir bekommt das Buch insgesamt 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #238] Lake Paradise - Ein Ort für Träume

 

Titel: Lake Paradise - Ein Ort für Träume

Autor*in: Manuela Inusa

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Drama, Romance

Preis: € 12,00 [D] | € 12,40 [A]

Seiten: 352

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-499-00750-7

Verlag: Rowohlt Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Seit gut zwei Jahren führt Trish Price den Tiersalon in Lake Paradise. Täglich shampooniert sie Hunde ein, kürzt Wellensittichen die Schnäbel oder Hamstern die Krallen. Und zumindest was die Arbeit und die Beziehung zu ihren beiden Schwestern betrifft, ist Trishs Leben sehr erfüllend. Nur in Liebesdingen hatte sie bisher kein Glück. Ein Kunde kommt in letzer Zeit allerdings auffällig häufig in den Salon: Wyatt O'Nelly, der Sheriff von Lake Paradise und alleinerziehender Vater. Regelmäßig bringt er das Meerschweinchen seiner Tochter und die Katzen seiner Mutter vorbei. Er ist eben sehr hilfsbereit und aufmerksam. Aber Trish hat gelernt, nur sich selbst zu vertrauen und sich voll und ganz um ihre jüngeren Schwestern zu kümmern. Da ist für große Gefühle also eigentlich gar kein Platz ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Dieses Buch habe ich vor wenigen Wochen im Rahmen einer Buchverlosung auf Lovelybooks gewonnen - vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle! Da ich allerdings Ende August bis Anfang September wegen zwei Conventions unterwegs war und davor noch ein paar andere Bücher hatte, bin ich erst diese Woche dazu gekommen, das Buch zu lesen. Oder genauer gesagt, zu verschlingen. Denn es war eines dieser Feel-Good-Bücher, in denen ich für Stunden versinken könnte.

 

Das hier ist bereits der dritte Teil der "Lake Paradise"-Reihe der Autorin, das hier war jetzt das erste Buch, das ich davon gelesen habe. Aber nicht das erste Buch der Autorin. Da mir damals schon "Orangenträume" von ihr sehr gut gefallen hat, war ich sehr glücklich, dass ich mit dem Buch hier nochmal was von ihr lesen konnte. Auch hier hat mir der Schreibstil sehr gefallen, ich bin gerade zu durch das Buch geflogen. Natürlich kommt es auch zu Drama, allerdings wird nicht zu hart auf die Dramadrüse gedrückt und die Bedenken, die der eine oder andere Charakter hatte, ist nachvollziehbar.

 

Lake Paradise klingt nach einem kleinen, entspannten Örtchen, an welchen man ein schönes, ruhiges Leben führen kann. Es gibt dennoch viel an Leben und es ist auch immer wieder was los. Natürlich kann ich jetzt nicht sagen, welche der Nebenhandlungen bereits in einem der Vorgängerbände zustande kamen, dennoch fühlte es sich lebendig an. Oft ist es ja so, dass die Nebencharaktere nur zur Deko im Hintergrund stehen und sonst nicht viel zu tun haben. Als würden sie kein richtiges Leben führen, sondern nur genau dann existieren, wenn sie als Deko gebraucht werden.

Hier leben die Charaktere tatsächlich, sie reden auch miteinander, und dadurch erlebt man das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven. Natürlich haben auch nicht alle immer den gleichen Wissensstand oder liegen sogar einem Irrtum auf, was das Ganze aber noch realistischer macht.

Besonders die kleinen Ratschtreffen, die die älteren Damen der Stadt regelmäßig hatten, fand ich sehr interessant. Und auch hier konnte man sehen, dass sie ihr eigenes Leben führen. So war zum Beispiel eine von ihnen so von ihren Sorgen erfüllt, dass sie meistens nur körperlich anwesend war. Oder eine andere fehlte und so haben sie dann erstmal überlegt: Sollen wir das überhaupt besprechen, wenn sie nicht da ist?

Oft genug hatte ich das Gefühl, als würde ich an einem Nebentisch sitzen und diese Kaffeekränzchen live miterleben.

 

Wyatt, wie auch Trish oder auch Lexi haben mir vom Buch am besten gefallen. Zwar ist Trishs Art von Beziehungen jetzt nichts, was ich persönlich auch machen würde, aber wenn man sich ihre Vergangenheit ansieht, dann ist es schon nachvollziehbar. Es ist verständlicher, dass sie sich nicht festlegen will, weil sie bereits schwere Verluste erlitten hat. Jetzt könnte man solche Sprüche bringen wie "Ja, sie hat halt noch nicht den richtigen gefunden", aber nein, daran glaube ich nicht. Zumal sie scheinbar schon länger Gefühle für ihn hatte, es aber lange nicht bemerkt hatte oder bemerken wollte. Eben wegen ihrer Angst vor einem weiteren, schlimmen Verlust. Ängste können einen lähmen und/oder blind machen.

Anfangs kam es mir ein bisschen plötzlich vor, wie sie dann ihre Gefühle für ihn entdeckt haben will, aber dann fühlt es sich schnell wieder natürlicher an. Auch, dass sie sich nach wie vor schwer tut und es dann auch beinahe kaputtmacht - alles andere wäre dann doch sehr merkwürdig gewesen. Vor allem, da sie sich früher schon immer in dem Thema selbst im Weg stand.

 

Was ich auch interessant fand, war die Dynamik zwischen ihr und ihren beiden Schwestern. Man hat richtig gemerkt, dass die beiden mitten in der Pubertät sind, aber auch, dass sie Trish mehr als sehr wichtig sind. Dass sie alles für die beiden tun würde und ihnen ein schönes Leben bieten möchte, nachdem die drei in einem Unfall ihre Eltern verloren hatten.

 

Auch das Buch hier kommt mit ein paar kleinen Extras. Es gibt vorne eine schöne, kleine Karte von Lake Paradise, oder zumindest einen Ausschnitt davon, auf welchem die wichtigsten Standorte markiert sind. Außerdem gibt es eine Musik-Playlist, die an einem bestimmten Punkt eine wichtige Rolle spielt und auch Rezepte von Gerichten, die im Buch selbst mehr oder weniger oft vorkommen. Sowas finde ich immer wieder klasse, auch wenn ich es bisher noch nicht geschafft habe, eins dieser Gerichte mal nachzukochen.

Dafür höre ich mir allerdings gerade beim Verfassen dieser Rezension Lieder aus der Playlist an. Wären jetzt keine Lieder, die ich mir immer wieder anhören würde. Aber zu der Situation im Buch passen sie doch sehr gut, muss ich sagen.

 

Achja, ich sagte ja, dass das der dritte Teil einer Reihe ist. Es macht allerdings nicht, wenn man die anderen beiden Bände nicht kennt, man kann diesen hier auch für sich genießen. Es ist eine dieser Reihen, die bei jedem Band den Fokus auf einer anderen Person oder, in diesem Fall, auf einem anderen Pairing. Man kann das Buch auch für sich allein gut lesen.

 

 

Fazit:

Bei diesem Buch hatte ich wieder mal beim Lesen sehr viel Spaß, es war sehr entspannt, auch, wenn es vom Thema her mal etwas düsterer oder ernster wurde. Wie "Orangenträume" konnte ich mich gut in die Szenen hineinversetzen und fühlte mich, als wäre ich ein kleiner Teil davon. Die kleinen schnörkeligen Rahmen um die Kapitelzahlen hatten was elegantes, ohne übertrieben zu wirken.

Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #237] Das Juwel - Die Gabe

 

Titel: Das Juwel - Die Gabe

Autor*in: Amy Ewing

Erschienen in Deutschland: 2015

Originaltitel: The Jewel

Erschienen in den USA: 2014

Übersetzer*in: Andrea Fischer

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Drama, Hetero

Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A]

Seiten: 448

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-8414-2104-3

Verlag: S. Fischer Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Violet Lasting ist etwas besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin am See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: Gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich letzten Monat in einem offenen Bücherschrank gefunden und das Cover wie auch das schöne Lila das Buches haben mich spontan angesprochen. Aber auch den Beschreibungstext fand ich ansprechend, auch, wenn ich nicht genau wusste, wie ich mir das mit der Kraft vorstellen sollte. Gerade deshalb habe ich das Buch mitgenommen und wollte mich dann darauf einlassen. Allerdings konnte und wollte ich es nicht anfangen zu lesen, wenn ich im Grunde mehrere Tage weg bin und es dann eine hässliche Pause gibt. Daher kam ich u.a. deshalb erst diese Woche dazu, das Buch zu lesen.

 

Und ich muss ehrlich sagen, ich habe lange gebraucht um zu verstehen, was die Verbindung zwischen "Violet hat eine besondere Fähigkeit" und "Sie soll der Herzogin ein Kind schenken" ist. Auch wusste ich nicht, wie das mit dem Kind sein sollte. Ich dachte ehrlich gesagt, die Herzogin hat Probleme damit, schwanger zu werden oder hat bereits eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich. So dass sie diese Unterstützung von Violet braucht, damit sie der Herzogin hilft, dass das Kind in ihrem Bauch gut heranwachsen kann.

 

Wow, da lag ich ja mal komplett daneben. Nein, nicht die Herzogin wird das Kind austragen, sondern Violet selbst! Es ist eine Leihmutterschaft auf Zwang quasi. Das fand ich schon sehr überrascht, wie gesagt, ich hatte damit nicht gerechnet. Auch nicht, wie hart die Surrogaten (so werden die Leihmüttersklaven genannt) behandelt werden. Ja, sie bekommen sehr gutes und leckeres Essen, leben in Palästen und ähnlichem, haben eine Zofe, teure Kleider - aber sie haben keine Wahl. Sie haben keine Freiheit. Im Grunde muss sich jede junge Frau, sobald sie erblüht, sich einem Test unterziehen und wenn dann herauskommt, dass sie geeignet sind, werden sie ihren Familien entrissen. Erst in speziellen Einrichtungen trainiert, dann ihren Fähigkeiten entsprechend eingestuft und versteigert. Sie dürfen in diesen Einrichtungen zwar z.B. anziehen, was sie wollen. Doch dafür erfahren sie wirklich nur die allernötigsten Infos und können sich nicht ihr eigenes Spielbild ansehen. Auch nimmt man ihnen später den Namen weg bzw darf ihn danach dann keiner mehr wissen. Das ist schon entmenschlichend.

 

Btw, es gibt auch eine männliche Version davon, die "Gefährten", die sich Adelshäuser kaufen oder mieten, um eine kurzweilige Gesellschaft für die jungen Töchter zu haben. Im Grunde haben sie aber die gleiche Stellung wie die Surrogaten, nur dass die Männer keine Kinder liefern müssen. Und ich glaube, sie werden auch beim "Ausgang" nicht angekettet, aber sonst redet keiner mit ihnen und sie dürfen auch nichts sagen.

 

Es ist generell ein sehr heftige Gesellschaft und es kommen noch einige andere unschöne bis sehr dunkle Details ans Licht. Auch sind irgendwelche Intrigen im Hintergrund am Laufen, es gibt Allianzen und Feindschaften, die offen oder verdeckt ausgetragen werden. Doch im Grunde bekommt man das Meiste davon nicht mit.

 

Was ich neben der Story noch interessant fand, waren die Charaktere. Nicht nur war mir Violet total sympathisch, ich konnte ihre Ängste auch verstehen. Violet wirkt auf mich wie jemand, die gerne eine Wahl hätte und sich aussuchen möchte, ob, wann und mit wem sie ein Kind haben möchte. Sie will für die Herzogin kein Kind austragen, aber sie wird halt nicht gefragt. Auch hat sie vor dem Gedanken, Schwanger zu werden/sein, Angst. Ich selbst möchte auf keinen Fall schwanger werden, einfach, weil ich keine Kinder möchte. Daher kann ich die Horrorvorstellungen, die sie teilweise hatte, sehr gut verstehen.

 

Ansonsten fand ich noch ihre Zofe Annabell interessant und auch die Tatsache, dass einer der wichtigsten Figuren stumm ist, sogar von Geburt an. Sie schreibt dagegen alle Nachrichten auf eine Tafel und sie ist immer sehr unterstützend. Sie ist immer für Violet da und lässt sich nicht von der ganzen Sache unterbringen. Zumindst so gut es geht. Sie ist auch einer der zwei Gründe, warum ich die Herzogin Pearl sehr interessant finde. Ich meine, in so einer schrecklichen Adelsgesellschaft jemanden zu beschäftigen, der im Grunde nicht so perfekt ist wie die komplette Umgebung, in der sie leben - ich glaube, dafür gibt es einen guten Grund. Also einen größeren als "Pearl hat ein gutes Herz". Das wäre schön, wenn es da irgendwas in den zwei anderen Bänden zu erfahren gäbe. Auch gibt es hier und da Hints auf eine dunkle Vergangenheit, die Pearl hinter sich hat und sie lässt auch ab und zu eine andere Person durch die halte Hülle hindurchscheinen. Auch darüber würde ich gerne noch mehr erfahren.

 

Doch auch das Buch hier ist nicht perfekt. Es gibt eine Liebesgeschichte, aber die fühlt sich nicht zu 100% richtig an. Klar, Violet sehnt sich danach, ein eigenes Leben zu leben und eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Dennoch, dass sie und ihr Loveinterest sich auf einmal ineinander verlieben und einlassen, obwohl sie wissen, dass sie absolut keine Chance haben, dass es für einen von beiden sogar tödlich sein kann ... das verstehe ich nicht. Klar könnte man jetzt mit "Gefühle kann man nicht kontrollieren" argumentieren, aber dennoch ... sie wissen da ganz genau, was sie da tun. Ich bin ehrlich, so dringend hätte die Liebesgeschichte nicht drin sein müssen. Man hätte sie auch weglassen können und es hätte kaum was an Violets Situation oder der Situation geändert.

 

Apropos Leben, es wäre schön gewesen, hätte man mehr von Violets Alltag erfahren. Man bekommt zwar mit, dass sie ständig zu irgendwelchen Bällen und derartigen Anlässen geschleppt wird. Dass sie hin und wieder in die Bibliothek geht, sich später mit ihrem Love-Interest trifft, Cello spielt oder Halma gegen Annabell. Aber sonst? Sonst erfährt man da nicht so viel. Klar, im Grunde hat Violet "nur" einen Job, aber was macht sie denn so? Oft gibt es Zeitsprünge unbekannter Länge, aber womit hat sie sich ihre Zeit vertrieben? Sie wirkt nie so, als hätte sie sich stark gelangweilt oder so...

 

 

Fazit:

Das ist auch ein Buch, dass es schafft, mich auf der einen Seite zu unterhalten, auf der anderen Seite zum Nachdenken zu bringen. Der Schreibstil ist für mich sehr angenehm gewesen und auch optisch gefällt mir das Buch sehr gut. Vor allem der Übergang von ihrem Kleid zum Edelstein, einfach nur schön ~

Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht und wenn ich es gelesen habe, habe ich es nur ungern aus der Hand gelegt. Klar hat es auch ein paar Schwachpunkte, aber das ist am Ende ok.

Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne. Und ich freue mich schon darauf, irgendwann die anderen zwei Nachfolgerbände zu lesen. Wann auch immer das sein wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #236] Eisenhut und Apfelstrudel

 

Titel: Eisenhut und Apfelstrudel

Autor*in: Jessica Müller

Erschienen in Deutschland: 2018

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Humor

Preis: € 6,99 [eBook] | € 12,00 [Taschenbuch]

Seiten: 235 [eBook] / 310 [Taschenbuch]

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7325-4729-6

Verlag: Bastei Lübbe

 

 

Inhalt:

Ein tödlicher Leckerbissen: Dieser Fall schmeckt ihm gar nicht ... Krindelsdorf bei München: Hier ist die Welt noch in Ordnung. Denkt man. Doch als Hauptkommissar Hirschberg dort Zeuge eines Mordes wird, zeigt sich wieder mal: Nichts ist, wie es scheint. Wer hat der verhassten Bürgermeistergattin das Gift des Blauen Eisenhuts in den Apfelstrudel gemischt? Es beginnt die heiße Jagd auf einen eiskalten Giftmörder ... Urkomisch, spannend, bayrisch: Hauptkommissar Hirschbergs erster Fall in Krindelsdorf.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht ganz sicher, wann und warum ich mir das Buch mal gekauft habe. Bestimmt war es letztes Jahr für die ABC-Challenge, aber genau kann ich es leider nicht mehr sagen. Spielt ja auch am Ende keine Rolle. Für Regionalkrimis bin ich immer zu haben, besonders, wenn sie in Bayern spielen. Ob es nun in echten Orten ist oder in fiktiven, wie in diesem Roman, ist mir auch am Ende egal. Das mindert meinen Spaß auf keinen Fall.

 

Apropos Fall, nachdem man den Hauptcharakter Hirschberg, wie auch seine Verlobte Susan und deren doch sehr schrecklich nervige Tante Isobel, welche für ein paar Tage das Paar besuchen möchte. Hirschberg fand ich dagegen sehr symphatisch und ich hatte oft Mitleid, wenn er mit dem überkorrekten und sehr gläubigen Pfarrer zu tun hatte, Isobels Liebhaber oder Isobel selbst.

 

Jedenfalls, nachdem man ein Bild von allen wichtigen Beteiligten bekommen hat, wird man auch recht bald an den Fall herangeführt. Bzw der Fall passiert. Und ich muss sagen, es hat mir Spaß gemacht, darüber zu rätseln, wer der Täter sein könnte, was das Motiv und wie der Mord passiert ist. Allerdings sind die Ermittlungen des Kommissars nicht das Einzige, was man zu sehen bekommt. Zum einen grätscht ihm gerne mal das Privatleben rein, wie Isobel mit ihren zigtausend Hochzeitsplänen, die sie Hirschberg und Susan ständig andrehen möchte. Zum anderen bekommt man auch andere POVs von anderen Charakteren, dank denen man die Geschichte auch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Hin und wieder wird auch etwas angedeutet, der Spannung schadet das jedoch keineswegs. Oft genug kommt der Kommissar in eine Sackgasse oder eine Theorie, die ihm und mir als Leser total wasserfest erschien, bekommt dann doch ein kleines Loch. Oder einen großen Riss.

 

Was den Verlauf des Falls angeht, wie auch die Auflösung, hat es sich gleichzeitig normal/natürlich angefühlt, aber auch sehr unterhaltsam. Eben auch dadurch, dass Hirschberg nicht alleine ermittelt, sondern auch noch eine Kollegin hat, kommt von verschiedenen Richtungen etwas, was beim Lösen des ganzen Rätsels helfen kann. Und ich hatte generell sehr viel Spaß beim Lesen. Der Humor war unterhaltsam, keine Schenkelklopfer, aber das ist normal, ich muss persönlich nie bei einem Buch laut auflachen.

Es war auf jeden Fall kein "Hahaha, das ist ja sooooo lustig :D"-Humor, kein brachialer Humor, der einem ins Gesicht aufgedrückt wird. Klar sind manche Figuren ein wenig überzogen, aber es ist in einem sehr angenehmen und für Romane normale Verhältnis.

 

 

Fazit:

Wie so oft hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten könnte. Zumindest hatte ich dank des Buches viele angenehme Stunden im Zug und wenn ich mal nicht weiterlesen konnte, dann gab es drei Gründe: 1. Ich war zu müde, 2. Ich wollte lieber Musik hören oder 3. Ich musste aus/umsteigen ;-)

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und der Fall war schön spannend. Die Wendungen konnte ich nicht vorhersehen. Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und ich kann mir vorstellen, mir irgendwann mal den nächsten Band zu holen, ob nun per Kauf oder Ausleihe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...14]
/ 14