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[Rezension #223] Der Sohn des Orkschamanen

 

Titel: Der Sohn des Orkschamanen

Autor*in: Lew Marschall

Erschienen in Deutschland: 2022

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Action, Drama

Preis: € 15,95

Seiten: 467

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-9822147-5-7

Verlag: ZEMP Golden Goose GmbH

 

 

Inhalt:

Sollte es denn nicht genug sein, dass der junge Ork Sharshuk in einen nach Flieder duftenden Pelz geboren wurde? Wegen seines Gestanks missachtete ihn die liebliche Zulia und Vaters Oger wollte ihn am liebsten zerquetschen. Trotzdem sollte Sharshuk das Schamanenhandwerk erlernen. Dabei verachtete der junge Ork die barbarischen Riten und fürchtete selbst niedere Geister. Gerade glaubte der Jüngling, mithilfe einer seltenen Pflanze seinen Makel loszuwerden, da tauchte eine Heldengruppe in seiner Heimat, dem Orkreich auf. Ohne Gewissen löschte die niederträchtige Gefolgschaft aus Elf, Zwerg, Magier und Kreiger seinen Stamm aus. Jetzt schwor der sanfte Sharshuk Rache und reiste ins Reich der Menschen. Wie würdest du handeln, wenn ein Trupp legendärer Helden deine Welt zerstört?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ein weiteres Buch, das ich mir auf der Animuc kaufen konnte. Da ich derzeit u.a. gerne Fantasy-Romane lese, war ich auch das hier sehr neugierig und auch hier hat mich die Handlung angesprochen. Normalerweise ist es ja umgekehrt, dass die Heldengruppe zu den bösen Orks gehen muss und diese bekämpft/tötet. Dass es richtig so ist. Oder dass sie sich gegen die Orks verteidigen müssen, weil diese sonst die Heldengruppe auf jeden Fall töten würde. Aber wie wäre es umgekehrt? Das ist eine gute Frage. Solche Gedankenspiele machen mir auch selbst Spaß und finde es auch interessant, solche Gedankenspiele im Form eines Romans zu lesen.

 

Auf dem Buchrücken steht: "Jeder seiner Geschichten regt den Leser dazu an, sich zu fragen: Wie hätte ich in der Situation des Helden reagiert?"

Ganz ehrlich, ich habe mich das tatsächlich oft gefragt, genauso wie die Frage: Wie wird wohl Sharshuk reagieren? Gleichzeitig hatte ich auch versucht, es zu "erraten", aber nicht immer lag ich mit meiner Vermutung richtig. War auch mal erfrischend zu sehen, dass nicht all meine Erwartungen in dem Sinne erfüllt wurden. Oder, um es besser auszudrücken: Es war nicht immer komplett vorhersehbar, nein, es war immer wieder eine Überraschung vorhanden.

 

Sharshuk als Charakter war mir schnell symphatisch, und er hat mir leid getan, dass er wegen seinem Fliedergeruch so schlecht von seinem Stamm behandelt wird. Dennoch finde ich es bewunderndswert, dass er trotzdem bei seinem Stamm geblieben ist, dass dieser ihm nach wie vor total wichtig ist. Und auch wenn sein Vater oft von ihm enttäuscht zu sein scheint, so bringt er ihm doch das Handwerk des Schamanen bei. Auch wenn Sharshuk erstmal nicht so sehr davon begeistert ist. Er hat Angst, Fehler zu machen. Er hat vor dem Oger Angst und dann gibt es auch noch gewisse Toorus, die ihm Albträume bescheren ...

 

Der Storyverlauf war sehr interessant, er war nicht geradlinig, sondern wie ein Fluss, hat auf einmal eine ganz andere Richtung eingeschlagen und ging von da an seinen neuen Weg weiter. Ab und zu sah man die Geschichte aus der Sicht des Elfen. Ja, des Elfen, der ein Teil der Heldengruppe ist. Dadurch konnte man erfahren, dass die Heldengruppe keine Freundesgruppe ist, sondern mehr oder weniger zusammengestellt wurde und irgendwie miteinander zurechtkommt. Auf professionelle Ebene. Man merkt schon, ohne die Mission hätten die sich wohl nie freiwillig so zusammengestellt. Natürlich steckt eine Mission hinter dem Angriff und das hat mich alles an ein RPG erinnert. Nur, dass man nicht die Sicht der Heldengruppe sieht, die die Welt retten will. Sondern dass man die Sicht eines der Gegner hat, die der Spieler mit seinen Charakteren bekämpfen wird.

Abgesehen davon mochte ich Gwenselah, ich finde es schade, was am Ende mit ihm passiert ist. Für ihn hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht, aber das war wohl unvermeidbar.

 

Es gab viele interessante Charaktere, aber auch die Welt an sich hat mir gut gefallen. Wie Ork-Magie funktioniert, wie Orkschamanen arbeiten und möglicherweise auch heilen können. Wie sie die Welt sehen und welche Begriffe sie für manche Dinge haben, wie die Sonne, Schweiß oder Tränen. Sowas finde ich auch immer interessant, das zeigt, dass es nicht aus Menschensicht ist, sondern aus der Sicht eines Nicht-Menschen. Da macht es schon Sinn, dass die Person dann einen anderen Wortschatz hat. Ist ja bei uns uns Menschen auch so. Was die eine Person als "Sonne" bezeichnet, das nennt jemand anderes eben "Sun". Oder gibt ihr/ihm (Pronomen je nach Sprache anders oder gar nicht vorhanden) Namen wie "Sol" oder "Taiyō".

Btw, wusstet ihr: Bei uns heißt es ja "Die Sonne" und "Der Mond", aber im Spanischen ist es genau anders herum. "El Sol" und "La Luna", was wortwörtlich übersetzt dann bei uns "Der Sonne" und "Die Mond" heißen soll.

Genau solche Unterschiede meine ich, es sind die gleichen Dinge, aber zwei Völker haben eine andere Auffassung. Und für Orks ist die Sonne ein wachsames Auge, das regelmäßig in einem Schädel verschwindet.

 

Es gibt noch etwas, was ich interessant finde: Sharshuks Entwicklung und Wachstum. Er wächst oft über sich hinaus, besonders, wenn er denkt: Das wars. Ich sollte einfach aufgeben, mit mir ist es eh gleich vorbei. Nein, er besteht seine Prüfungen und wächst an ihnen heran. Was er sich von den Menschen abschaut und was er von ihnen lernt, wie ihre Sprache oder den Stadtbau. Natürlich geht auch für ihn nicht alles glatt, aber er hat genug Selbstreflexion, dass er sagt: Ok, ich habe meine Fehler gemacht, aber ich hoffe, dass mein Kind es dagegen besser machen kann.

Keine Ahnung, ob Amazon das richtig markiert hat oder nicht, aber die Seite meint, dass es der erste Teil einer Reihe wäre. Das wäre cool, ich würde zu gerne wissen, wie es mit seiner Tochter weitergehen wird. Wie sich ihr Leben entwickeln wird und wie sie sich entscheiden wird.

 

 

Fazit:

Schon in den ersten Seiten hat mich das Buch gefangen, bzw ich hatte schon nach den ersten Seiten Spaß beim Lesen. Nach dem letzten Buch, das ich beendet habe, war das eine schöne und erholsame Erfahrung. Überhaupt hatte ich viel Spaß beim Lesen, wenn ich nicht dazu kam, dann lag es eher an anderen Gründen, als am Buch selbst. Ich bin meinem Vergangenheitsich froh, dass es zu dem Stand auf der Animuc gegangen ist und das Buch gekauft hat. Denn es hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Es war mal etwas anderes, das war erfrischend. Vielleicht sollte ich das öfters machen, Fantasybücher lesen, die nicht aus der Sicht eines Menschen sind. Also zusätzlich. Zumindest motiviert mich das Buch, es nochmal in die Richtung zu versuchen.

Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne und ich würde mich über eine Fortsetzung freuen, aber wenn es ein Einzelband bleiben sollte, das wäre auch für mich fein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #222] Liebe des Todes

 

Titel: Liebe des Todes

Autor*in: Shino Tenshi

Erschienen in Deutschland: 2018

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Gay Romance, Drama, Slice of Life

Preis: € 10,00

Seiten: 309

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7450-9603-3

Verlag: Neopubli GmbH

 

 

Inhalt:

Sebastian ist ein normaler Junge. So dachte er zumindest immer wieder. Er ist in der Klasse angesehen und ein begnadeter Läufer im Leichtathletik-Team. Bis an den einen Tag, als er den neckischen Jungen namens Oliver kennenlernt...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Oh je, wie fange ich nur an? Das Buch hier habe ich auf einer Convention gekauft, da ich recht neugierig war. Erst war ich mir unsicher, welches der vielen Bücher ich nehmen soll und dachte mir: Gay Romance? Ja, warum nicht? Das lese ich ja auch recht gerne. Allerdings kam ich erst diese Woche dazu, das Buch zu lesen. Und, egal, wie sehr ich mich bemüht habe es zu mögen - es ist mir einfach nicht gelungen. Mich haben weder die Charaktere, noch die Story oder der Erzählstil überzeugen können. Was mir wirklich, wirklich leid tut. Warum bzw was mich daran jeweils gestört hat, darauf werde ich nun genauer eingehen.

 

Fange ich einfach mal ganz allgemein an, bei dem Erzählstil. Hier gab es eine Eigenheit, die sich durch das ganze Buch zieht und die mal was anderes ist. Ich kann verstehen, dass man mal was neues ausprobieren und/oder aus der Menge herausstechen möchte. Die ganze Geschichte ist aus Sebastians Sicht geschrieben und daran ist ja erstmal nichts verkehrt. Das möchte ich auch nicht bemängeln. Was mich allerdings gestört hat, war die Art, wie Oliver in die Geschichte eingebaut war. Also wie Sebastian über ihn erzählt, geredet hat usw.

 

Das war nicht in der dritten Person, wie es sonst üblich ist, sondern in der zweiten Person. Das fand ich recht schnell unpassend und unangenehm zu lesen, aber vielleicht es auch eine Ich-Sache und einfach nicht mein Ding. Sebastian hat Oliver quasi die ganze Zeit mit du gedanklich angesprochen. Bei allen anderen hat er es nicht gemacht, nur bei Oliver. Damit hat er Oliver auch viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt, zu viel und das hat sich nicht nach einem gesunden Maß angefühlt. Es hat auch sehr schnell keinen Spaß mehr gemacht.

 

Außerdem war auch das Erzähltempo absolut nicht meins. Alles vergeht und passiert so schnell. Sebastian verliebt sich extrem schnell und stark in Oliver (und umgekehrt) und das, obwohl sie sich noch kein Stück kennen. Sie lernen sich zwar kennen, aber bereits davor ist Oliver in Sebastians Augen das perfekteste Wesen, dass es je auf Erden gab. Vielleicht liegt es daran, dass ich eher ein Fan von Slow Burn bin, oder dass ich es eher mag, wenn romantische Gefühle begründet sind und nicht einfach aus dem Nichts erscheinen, aber das ging mir zu schnell.

Überhaupt ist die Handlung ständig überhetzt, die Kapitel sind recht kurz und jeder einzelne Handlungspunkt wird in gefühlt fünf Seiten abgehandelt. Man kann sich gar nicht richtig an die jeweiligen Situationen gewöhnen oder sich in sie hineinfühlen, weil sie da bereits schon wieder vorbei sind. So habe ich während des Lesens keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen können, oder der Handlung. Ich habe nur eine Emotion gespürt und das war keine positive. Und die ganzen Schachtelsätze haben es auch nicht einfacher gemacht.

 

Nun, zu den Charakteren. Wie gesagt, dass Sebastian schon von der ersten Sekunde an davon überzeugt ist, dass Oliver die Liebe seines Leben ist, das ging mir viel zu schnell. Überhaupt wurde ich mit Sebastian nicht warm. Er ist ziemlich oft überheblich und erwähnt des Öfteren, grob gesagt: Uff, wenn ich (oder Cathy) mich nicht zurückhalten würden, dann würde den und den aber so fertig machen!

Halbstarken-Gelaber halt. Außerdem ist er eine Dramaqueen hoch 10. Erst ist er auf Wolke Sieben und lobt seinen Freund in den höchsten Tönen. Dann wird dieser mit seinem Trauma konfrontiert und sagt oder macht als Resultat etwas unüberlegtes. Dann ist auf einmal die Höllen auf Erden da und Sebastian verzweifelt, weil Oliver ihn dann wohl doch nicht liebt und er kann das nicht verstehen usw. Da war ich jedes Mal total genervt und das war auch die Emotion, die ich angesprochen habe. Wie oft ich gedanklich mit den Augen gerollt habe.

Dadurch, dass wie gesagt jeglicher Handlungspunkt durchgepeitscht wurde, als wäre die Handlung auf der Flucht, war dann dieses Gefühlschaos noch nerviger.

 

Oliver, bei ihm habe ich auch leider nichts gefühlt. Vielleicht ein bisschen Mitleid wegen seiner Vergangenheit und wegen dem Trauma, dass er davongetragen hat. Aber er bekommt leider ewig nicht den Mund auf. Erst sagt er: Ja, ich möchte mit dir zusammen sein! Dann muss die Beziehung geheim sein, im nächsten Kapitel sagt er: Wir können nur Freunde sein, im nächsten oder übernächsten Kapitel ist er dann wieder mit der Beziehung einverstanden... Hilfe!

Ganz ehrlich, Sebastian kam mir wie jemand vor, der sich sein Leben nicht ohne seine Flamme mehr vorstellen kann. Er meinte ja auch, es ist egal, ob Oliver das will oder nicht (oder jemand anderes), er wird für ihre Liebe kämpfen. Das klang aber nicht nach der romantischen Art, sondern eher nach dem Mindset eines Stalkers. Da kann Oliver echt froh sein, dass es nicht in die Richtung ging.

 

Oliver kam dagegen wie jemand rüber, der seinen Partner nur in den eigenen vier Wänden liebt und außerhalb ignoriert. Ich verstehe, dass der Roman ein Dramaroman sein soll und ich weiß, dass es heute leider noch viel Homophobie gibt. Aber so, wie es ewig rübergebracht wird, hatte ich erstmal einen ganz anderen Eindruck.

Leider erfährt man nicht, in welchem Land die Handlung stattfindet.

 

Die Eltern, also von beiden, sind so Fähnchen im Wind und entweder gut oder schlecht, wie es halt grad die Handlung verlangt. Man sieht zum Beispiel ewig nichts von Sebastians Vater und auf einmal taucht er auf und - naja, wird zum Monster? Da saß ich auch da und fragte mich: Wo kam das denn jetzt her? Zumal sich Sebastian ganz sicher war, dass sein Vater ganz anders drauf ist. Also entweder kennt er seine Eltern schlechter als er denkt oder ja, der Plot hat das halt grad gebraucht.

Cathy ist auch irgendwie total farblos, oft genug ist sie nur zum Trösten da und zum Daumen-hoch-heben. Und die Mitschüler - das sind alles asoziale Wesen, sorry. Eine Beziehung zu sabotieren, weil sie einem der beiden angeblich was "gutes" damit tun wollen, ne, sowas ist einfach nur übergriffig und ekelhaft. Leider befürchte ist, ist das der einzige Punkt, der bei mir so ankam, wie es geplant war.

 

Was ich auch interessant fand, war die Tatsache, dass in Sebastians Beschreibung mehr Show als Tell steckt. Es heißt, er wäre der beste Läufer im Leichtathletikteam. Aber davon merkt man nicht viel. Man bekommt mal erzählt, dass sein Raum keine andere Deko hat als die Pokale oder Medaillen, die er mal gewonnen hat. Und dass er gerne und schnell läuft. Das wars. Er geht nie zum Training, zumindest nicht aktiv während der Story. Er redet zwar mal mit Leuten aus seinem Team, aber mehr passiert nicht. Als hätte er vor dem Beginn der Handlung aufgehört, hinzugehen. Später ist es dann eine Antwort auf die homophoben Aktionen seiner Klasse, aber ja, bereits davor gibt es davon nichts zu sehen. Es gibt auch keine weiteren Wettbewerbe, an denen er teilnimmt. Die einzigen Male, an denen er läuft, sind Wettrennen mit Oliver.

 

Warum Sebastian in seiner Klasse angesehen ist, weiß man auch nicht. Davon merkt man auch nichts. Er wirkt sehr isoliert, als würde er sich die meiste Zeit von den anderen fernhalten. Und die mögen ihn wohl auch nur, weil er so ein guter Sportler ist. Weil er der Schule nen guten Ruf verpasst? Keine Ahnung, da kam halt nie wirklich rüber. Und wenn sie ihn wirklich mögen sollten, dann hätten sie seine Beziehung mit Oliver auch akzeptiert. Und dass Sebastian zweimal von seinen "Anhängern" sprach, fand ich auch grenzwertig.

 

Ok, noch kurz zum letzten Punkt: Die Story. Ich kann wie gesagt verstehen, es ist eine Story von zwei jungen Männern, die sich in einer Welt mit sehr viel Homophobie befinden. Sowas ist ja leider echt, und in den Leben vieler Menschen leider, leider Realität. Ich finde den Ansatz, darauf aufmerksam zu machen, sehr lobenswert. Aber leider wars dann auch. Leider war für mich persönlich die Umsetzung so daneben, dass es eher dazu beigetragen hat, dass ich davon genervt war. Vieles war wie gesagt auch nicht wirklich nachvollziehbar und wirkte wie: Weils der Plot grad braucht.

Wie beispielsweise Olivers Trauma, das wurde auch nur aktiv, wenns der Plot grad benötigt hat. Aber ob etwas dagegen getan wurde, wie z.B. eine Therapie, wurde nie angesprochen. Man ist einfach umgezogen und dachte sich dann: Jo, das passt.

Oder das, was ich ja über die Klassenkameraden erzählt habe. Auch hier sind die Motive total unklar. Außer, dass das auf einmal ein geschlossener homophober Haufen ist mit billigen Ausreden.

 

Das Ende? Uff, ich will da echt nichts spoilern, aber das Ende ist echt das letzte. Hier fühle ich auch nichts, nur ein: Ernsthaft? Wie schon der Rest der Story ist auch das Ende total gerusht und sehr, sehr unbefriedigend. Man wird einfach mit ein paar offenen Fragen allein gelassen. Außerdem begeht eine Person eine Straftat und kommt damit auch noch davon? Es gibt einfach mal keine Strafe, keine Konsequenzen, nichts? Man bekommt nur noch die Folgen der Straftat, aber wie es mit der Person weitergeht, die das gemacht hat? Davon wird nichts erwähnt. Genauso auch für die anderen Beteiligten... das wird einfach alles offen gelassen. Und das macht das Ende so unbefriedigend.

Ich will der Autorin hier nichts unterstellen, aber es wirkt nun mal so, als hätte sie nicht gewusst, wie das Ganze enden soll und hat dann einfach Tabula Rasa gemacht. Wird schon so passen.

 

Nein, tut mir leid, aber für mich passt es nicht. Wenigstens ein bisschen hätte man da noch anhängen können, welche Folgen es für alle Beteiligten hat und wie es nun für sie weitergeht. Aber so kann ich nur herumraten und das möchte ich ehrlich gesagt nicht tun. Das fühlt sich von vorne bis hinten einfach nur falsch für mich an, wie die Story beendet wurde. Und es tut mir leid, dass ich keine netteren Worte finden kann. Aber ich bin lieber offen und sage, was mich in Büchern stört und warum.

Den Mut zum Selfpublishing in allen Ehren, aber das hier ist ein Buch, das lieber erstmal über den Tisch eines weiteren Lektors oder zwei hätte wandern sollen. Oder vielleicht zusätzlich einen Testleser, die dann auf die bestehenden Probleme hätte aufmerksam machen :/

Es gab zwar einen Sensitivity Reader, aber die achten ja eher auf andere Dinge.

 

 

Fazit:

Ich bin ehrlich: Ich hatte bereits von Anfang an ein ungutes Gefühl, das dann verstärkt wurde, als die zweite Person als Erzählstil mit dazugemischt wurde. Lange wusste ich nicht: Ist das einfach ein Stilmittel oder soll hier eigentlich der Leser angesprochen / mit in die Geschichte eingebunden werden? Ist es am Ende sogar sowas wie eine Art "Wish fulfillment" der Autorin? Ich kann es beim besten Willen nicht sagen.

Und ich habe versucht, das Buch zu mögen oder die Story oder die Charas - deshalb habe ich es ja auch durchgelesen. Weil ich einfach schauen wollte, wie sich das entwickelt. Aber es halt leider nie einen Punkt gegeben, an dem ich sagte: Ok, das gefällt mir.

Daher tut es mir leid, aber ich kann dem Buch leider nur einen Stern geben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #221] Ein hundsgemeiner Mord

 

Titel: Ein hundsgemeiner Mord

Autor*in: Cathrin Geissler

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Action, Hetero

Preis: € 12,90

Seiten: 413

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-404-18322-7

Verlag: Bastei Lübbe AG

 

 

Inhalt:

Tierärztin Tina Deerten ist überrascht, als sie in ihrer Praxis eine verletzte Greyhoundhündin untersucht und dabei eine Pistolenkugel findet. Wer hat auf das Tier geschossen? Und vor allem: Warum? Schnell wird klar, dass die Hündin vom nahe gelegenen Gut Finkenstein stammt. Dort wurde gerade der Hundetrainer Bernhard Perry tot aufgefunden. Zufall? Und war es tatsächlich - wie bisher angenommen - ein Selbstmord? Oder hat vielleicht doch jemand nachgeholfen?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich vor mehreren Wochen zufällig in irgendeinem Laden gefunden und ja, ich gebe es zu: Ich habe es wegen dem niedlichen Hund auf dem Cover in die Hand genommen^^°

So lockt man mich halt, einfach einen niedlichen Hund drauf und schon hat man meine Aufmerksamkeit. Wenn es dann auch noch einen interessanten Rückentext hat und ein Krimi ist, dann bin ich erst recht dabei!

 

So, zurück zum Inhalt. Man wird direkt in das Geschehen geworfen und es geht sehr spannend los, gleichzeitig kann man aber auch die zwei wichtigsten Hauptcharaktere kennenlernen. Man bekommt recht bald ein Bild von Tina und Sanne, außerdem habe ich bei der OP mehr als mitgefiebert und gehofft, dass die Hündin diese übersteht.

Danach geht es ja recht turbolent weiter und auch wenn ich mir oft gedacht habe: Mach das nicht! Hat es am Ende dann doch die Ermittlungen ins Rollen und weiter gebracht. Dass der Roman im Norden spielt, merkt man fast kaum, außer bei einzelnen Dialektausdrücken und Ortsnamen, aber ich finde, dass das gut so geregelt ist. Glaub, es gab sogar nen Charakter, der mehr im Dialekt gesprochen hat?

Ich selbst kenne mich mit dem Norden nicht so gut aus (kenne aber dank meiner BFF Wörter wie Schnacken und deren Bedeutung), daher fand ich den Einblick sehr interessant.

 

Und den Fall selbst fand ich auch sehr interessant. Ich habe auch zusammen mit Tina überlegt, wer der Täter sein könnte und was das Motiv. Überhaupt fand ich Tina und auch Sanne sehr symphatisch, genauso wie Swatt. So ein tapferer, kleiner Hund <3

Dass die Polizei den Schuss auf Daisy nicht weiter verfolgen möchte, ist leider realistisch, glaub, im echten Leben würde da auch nicht so viel passieren.

 

Das zwischen Tina und Jan fand ich auch interessant, es war sehr schnell offensichtlich, wie sehr die beiden aufeinander stehen und das zu verfolgen hat Spaß gemacht. Gleichzeitig frage ich mich, ob ein anderer Charakter auf Tinas Grilleinladung eingehen wird und sie sich am Ende anfreunden. Ebenso mochte ich auch den einen oder anderen Nebencharakter, wie Tinas Eltern oder ihren Onkel.

 

Zurück zum Fall, die einzelnen Schritte wie auch das, was Tina so alles aufgedeckt hat und wie das Ganze ausgegangen ist, war für mich nicht immer vorhersehbar, was es für mich aufgeregt gemacht hat. Der Schreibstil war sehr angenehm und hat mich auch angesprochen. Dadurch hatte ich beim Lesen recht viel Spaß. Der Humor ist auch in einem sehr passenden Maß, er ist vorhanden, aber dezent. Zwar gab es auch Stellen, die ich jetzt nicht so aufregend fand, aber die waren eher selten.

 

 

Fazit:

Das Buch hat mir recht gut gefallen, ein echt toller Auftakt und auch eine interessante Idee. Eine Tierärztin, die einen Fall löst, das hatte ich davor noch nie gelesen. Ich lese gerne Geschichten, in denen Ermittler ermitteln, aber ich finds auch interessant, wenn es eine Privatperson tut. Die geht dann anders ran, weil Polizisten natürlich andere Möglichkeiten haben als Privatpersonen, haben andere Vor- und Nachteile (und dann gibt es Eberhofer, bei dem das oft verschwimmt XD), was ich gut finde.

Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und den nächsten Band habe ich mir schon mal auf die Leseliste gepackt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #220] Gameshow

 

Titel: Gameshow

Autor*in: Franzi Kopka

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Action, Drama, Dystopie, Hetero

Preis: € 18,00 [D] | € 18,50 [A]

Seiten: 429

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-28413-1

Verlag: Droemer Verlag

 

 

Inhalt:

Als die siebzehnjährige Cass in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, weiß sie, dass es nur einen Weg gibt, dieser Hölle zu entkommen: Sie muss es in die nächste Gameshow schaffen. Wer an der Gameshow teilnimmt, kann ein Ticket nach ganz oben gewinnen - oder bezahlt die Chance mit dem Leben. Cass bekommt unerwartet Hilfe von Jax, dem besten Gamer in der Arena. Die beiden werden Verbündete im großen Spiel um ihr eigenes Leben und den gesellschaftlichen Aufstieg. Doch ihr Deal und auch ihre Gefühle füreinander beruhen auf einer Lüge, die alles, was sie sich gemeinsam erkämpft haben, zum Einsturz bringen könnte.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Als ich vor wenigen Wochen mit meinem Freund im Buchladen war, hat er beim Stöbern das Buch gefunden und mir in die Hand gedrückt. Im Laden stand dabei, dass es u.a. geeignet für Fans von "Die Tribute von Panem" ist, und da mir die Bücher damals gefallen haben, habe ich mir das Buch hier näher angesehen. Auch fand ich den Namen wie auch das Cover ziemlich ansprechend.

Ende vom Lied ist, ich habe das Buch gekauft und jetzt auch gelesen. Sonst könnte ich es ja nicht bewerten ;-)

Btw, schönes Cover, ich finde es sooo schade, dass es das nur auf dem Umschlag gibt und nicht auf dem Buch selbst. Den Umschlag mache ich vorm Lesen immer ab, ist einfach eine Gewohnheit, die ich schon ewig habe. Das Buch selbst ist simpel schwarz, was zwar auch schön aussieht, aber das Cover hätte noch schöner ausgesehen.

 

Ok, weg vom Äußeren, hin zum Inneren :-)

Man wird in einem recht gemütlichen Tempo in die Handlung eingeführt und bekommt recht schnell die Welt zu sehen, in der Cassandra lebt und zurechtkommen muss. Man lernt auch recht schnell, welche Menschen ihr wichtig sind. Was mit ihrer Mutter passiert ist, wird eher angedeutet als direkt angesprochen, aber man kann es sich schnell zusammenreimen. Und dann kommt der Tag mit der einen Wette, der Cass' Leben total auf den Kopf stellen wird. Zwar hatte ich schon geahnt, dass hier etwas stark schief gehen wird, aber das genaue "Wie", das hatte ich nicht kommen sehen.

 

Und auch den Rest der Geschichte fand ich interessant. Cass versucht in ihrer neuen Umgebung zurecht zu kommen und muss auf sich aufpassen, da durch einem Defekt in ihrem Chip ihre Erinnerungen nicht gelöscht wurden. Obwohl genau das eben hätte passieren müssen. So muss sie sich durch die Zone schauspielern und so tun, als könnte sie sich nur noch fleckenhaft an ihre Vergangenheit erinnern. Was von Nachteil ist, wenn man stattdessen sogar noch mehr versteckte Erinnerungen freischaltet...

 

Yuna und Christoph fand ich großartig und sehr interessant, ich hoffe, dass man die beiden auch noch im anderen Band zu lesen bekommt, also dass sie auch dort ihren Auftritt bekommen können. Die beiden haben was viel besseres verdient, als die Situation, in der sie gerade leben und ich würde es ihnen nur zu gerne gönnen.

Auch finde ich es gut, dass Cass zwar hier und dort Training und Kleidung und sonstige Unterstützung bekommt, aber sie deswegen kein Musterkind ist. Oder in allem, was sie macht, ganz gut ist. Dass sie nicht über Nacht zu Wonderwoman wird, sondern sie selbst bleibt. Dass es überhaupt keinen solchen Supermenschen gibt.

Die Gruppe der NoClans, wie auch die andere, auf die Cass gegen Ende stößt, finde ich vom Aufbau und der Organisation her sehr interessant :-)

Nur bei Flannery bin ich absolut nicht sicher, was ich über ihn denken soll, hoffe, das klärt sich dann im nächsten Band.

 

Was die Lovestory betrifft: Ich wünschte eher, es hätte sich zu Cass x Enzo, anstatt zu Cass x Jax weiterentwickelt. Der weibliche Hauptcharakter, der mit dem frechen, selbstbewussten Typen zusammenkommt, den sie als erstes kennenlernt - das gab es doch recht oft. Ich hätte es eher gefeiert, wenn Cass stattdessen Gefühle für Enzo entwickelt hätte, das wäre mal was anderes gewesen. Enzo ist zwar auch selbstbewusst und frech, aber auf eine leicht andere Art. Es wäre weniger klischeehaft gewesen. Na ja, gegen Ende ist die Beziehung wohl am Ende, daher würde es mich nicht stören, wenn Cass im zweiten Band Single bleibt oder vllt doch mit Enzo zusammenkommt ;-)

Und ich bin gespannt, ob sie es in die Gameshow schafft, wie auch in eine höhere Ebene, damit sie ihrem Vater zeigen kann, was sie von ihrem Verrat hält.

 

 

Fazit:

Ich bin echt froh, dass ich dem Buch eine Chance gegeben habe. Oder dass mein Freund das Buch im Laden entdeckt und mir in die Hand gedrückt hat XD

Keine Ahnung, ob es mir selbst aufgefallen wäre. Es hat mir viel Spaß gemacht, ich habs an mehreren Abenden hintereinander durchgelesen und durchgefiebert. Dass der nächste Band schon im Herbst kommt, das finde ich super. Dann muss ich nicht so lange darauf warten.

Dieser Band hier bekommt von mir auf jeden Fall fünf Sterne und eine Leseempfehlung^^

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #219] Elternabend

 

Titel: Elternabend

Autor*in: Sebastian Fitzek

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Humor, Drama, Slice of Life

Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A]

Seiten: 334

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-28413-1

Verlag: Droemer Verlag

 

 

Inhalt:

Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht: Kaum hat er den SUV seiner Wahl gestartet, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten vorbei, allen voran eine junge Frau, die die Luxuskarosse mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht - und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht auf dem Revier zu verbringen, bleibt ihnen nur, in die Rollen von Christin und Lutz Schmolke zu schlüpfen, den Eltern des elfjährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumen. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotenzial herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleines Problem....

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen, vielen lieben Dank nochmal einmal an dieser Stelle! Wie gewohnt wird diese Tatsache aber meine Meinung über das Buch weder lenken noch beeinflussen.

 

Ich muss sagen, das hier war mein allererster Fitzek-Roman überhaupt. Zwar habe ich noch einen Thriller von ihm auf meinem SuB, aber bisher bin ich noch nicht dazu gekommen ihn zu lesen. Irgendwann dieses Jahr wird es sicherlich noch was werden. Und da ich die Beschreibung sehr ansprechend fand, hatte ich mich für die Leserunde beworben. Daher hatte es mich gleich doppelt gefreut, dass ich das Buch gewonnen hatte :-)

Und ich bin froh, dass ich es versucht hatte, denn das Buch hat mir sehr gut gefallen, im guten wie im traurigen, und es hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Das ist auch der Grund, warum ich erst jetzt, mehrere Tage nach dem Durchlesen, mich endlich in der Lage fühle eine Rezension zu schreiben.

An alle, die das Buch noch lesen möchten, ja, es gibt eine Spoilerwarnung bei meinen Meinungen, aber dieses Mal meine ich es wirklich, wirklich ernst. Wenn jemand das Buch noch lesen möchte, diesen Teil überspringen oder die Rezension schließen und später wiederkommen! Denn ich werde Teile auf die Handlung eingehen, die man so nicht kommen sieht und ich will die Überraschungsmomente nicht killen!

 

Ok, gut, da ich das jetzt geklärt habe: Ich habe die ganzen Plottwists nicht kommen sehen. Das waren jetzt nicht welche, wo ich mir dachte: OMG, WAS?!

Also nicht auf dem Level von "Darth Vader ist Lukes Vater". Nein, das war ein ganz anderes, einfacheres, simpleres Gefühl. Bei jedem einzelnen kleinen Plottwist. Sie waren so klein und doch war ihr Einfluss auf die Geschichte groß. Jedes Mal habe ich angefangen, mich und meine Wahrnehmung zu hinterfragen. Wie ich die Anzeichen dafür nicht gesehen habe und deuten konnte. Es kam jedes Mal mitten aus dem Nichts. Respekt an dieser Stelle, Herr Fitzek, sie haben mich diesen Stellen gespielt wie eine Geige. Bzw "Played me like a fiddle". Wow, das war einfach wow. Das hat mir gezeigt, dass ich mir beim Lesen schon Gedanken darum mache, wie es weitergehen könnte oder was die Gründe für jenes Verhalten/jene Aussage gewesen sein könnte - nur um dann zu merken: Ich war voll auf dem Holzweg. Ich fühlte mich dann auch jedes Mal dabei ertappt. Das beeindruckt mich auch jetzt noch.

 

An sich ist das Buch ja kein Thriller (nein, auch trotz des Titels nicht), es ist mehr so eine Art überzogene Komödie. Jetzt bin ich, was Humor in Büchern angeht, entweder komplett immun oder eher abgeschreckt (außer bei den Eberhofer-Büchern, die bringen mich immer zum Grinsen). Oft genug kommt der der Haudrauf-Humor mit dem Holzhammer und das ist für mich dann total unangenehm, weil ich die Mundwinkel eher nach unten als nach oben verziehe. Wenn es zu gezwungen lustig oder hahaha wie komisch ironisch ist.

Das war hier nicht der Fall. Klar ist die Story hier und da ein bisschen überzogen, aber der Humor war trotzdem sehr unterhaltsam, nicht zu übertrieben. Nicht zu gezwungen, kein Holzhammer. Es war eher, als würde man eine absurde Geschichte, die einem passiert ist und die noch mit einen paar Details schmücken, damit sie noch unterhaltsamer ist.

 

Jetzt fragt ihr euch bestimmt: Ok, ja, das Buch ist lustig, aber warum sollte es auch traurig sein? Nun ja, es gab viele Stelle im Buch, die einem zum Nachdenken bringen. Es werden nicht nur witzige oder alltägliche Themen angeschnitten, sondern auch traurige, ernste. Es kommt auch zu dem einen oder anderen Moment, der mich stark zum Nachdenken gebracht hatte. So sehr, dass ich komplett vergessen hatte, wie locker das Buch eigentlich an sich ist. Und die Momente, wie auch die Themen werden nicht irgendwie mit Witzen geschmückt oder ins Lächerliche gezogen, ganz im Gegenteil. Diese Momente sind entschleunigt, ruhig, fast schon still würde ich sagen. Aber auch nicht "OMG seht doch mal, wie wichtig das hier ist, AWARENESS!", wie es auch gerne mal vorkommt, was auch ein bisschen nervig ist. Nein, es kommt realistisch rüber und es ist etwas, was man bei jedem normalen Menschen finden kann.

 

Ebenso ist es auch realistisch, dass man Depressionen oder suizidale Gedanken nicht einfach so los wird. Ein schöner Abend sorgt nicht für eine Umprogrammierung und ich finde es gut, dass genau dieser Punkt auch im Buch aufgegriffen wird. Zwar bringt es einen leicht aus dem Lesefluss, aber ein Charakter spricht an einer Stelle darüber, wie er sich fühlt und wie seine Gedanken aufgebaut sind. Und dieser Charakter meint auch: Wenn jemand von euch da draußen zu gut nachvollziehen kann, wie ich mich fühle oder wie ich denke, bitte, holt euch Hilfe. Es ist auch eine Telefonnummer angegeben, unter der man sich melden kann. Das finde ich super gelöst. Weil es könnte doch wirklich sein, dass jemand das Buch liest, an der Stelle ankommt und merkt: Wow, geht mir ganz genauso! Und sich dann Hilfe holt, weil man es vorher nicht bedacht hatte. Oder nicht ernst genommen. Das ist für mich ein sehr respektabler Umgang mit dem Thema.

 

Die Charaktere, viele von ihnen haben mich überrascht und ich bin froh, wie es mit den Wichtigsten von Ihnen (also den Hauptcharakteren, von den anderen hat man nicht so viel mitbekommen) ausgegangen ist. Es ist kein "Ein Abend richtet auf wundersame Art und Weise Probleme", nein, es bleibt hier dagegen angenehm realistisch und das finde ich super.

 

 

Fazit:

Hinter dem Buch steckt viel mehr, so viel mehr, als ich anhand des Covers oder der Beschreibung vermutet hatte. Das Buch hat es immer wieder gewusst, mich zu überraschen. Ich kam mir vor ein kleines Boot, das von den Wellen getragen und getrieben wird und nicht weiß, wohin die Reise geht. Das letzte Mal hatte ich das bei dem Videospiel "Doki Doki Literature Club", nur dass hier der Horroranteil (zum Glück) fehlte. Oft genug saß ich da und dachte einfach nur: "Wow. Das hätte ich nicht gedacht!"

Auf jeden Fall hat mir das Buch Spaß gemacht zu lesen und die recht kurzen Kapitel waren sehr angenehm zu lesen. Es war nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang, sondern hatte immer eine gute Länge, würde ich sagen.

Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #218] Die Perlenprinzessin - Lucky Jim -

 

Titel: Die Perlenprinzessin - Lucky Jim -

Autor*in: Iny Lorentz

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Drama, Historisch

Preis: € 12,99 [D] | € 13,40 [A]

Seiten: 510

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-426-52608-8

Verlag: Knaur Verlag

 

 

Inhalt:

Nach zahlreichen Kämpfen und Abenteuern hat sich Ruth Mensing auf Tahiti ein kleines Handelsimperium geschafften. Nach Ansicht ihrer Freundin Aipua fehlt ihr nur noch der richtige Mann, und der wäre mit James Hutton eigentlich bereits vorhanden ... Es bedarf jedoch einige Umwege, bsi die beiden endlich ein glückliches Paar werden. Auch steht Ruths ungetrübtem Glück nach wie vor die Sorge um ihre Familie entgegen. Immerhin gibt es nach Jahren ein Wiedersehen mit ihrem Bruder David. Doch ihr Vater wird noch immer vermisst, und Ruths Sorge wächst, als sie erkennen muss, dass die Briefe, die sie angeblich von ihrer Familie erhalten hat, allesam gefälscht sind. Noch ahnt sie nichts von den üblen Intrigen ihres skrupellosen Schwagers Mathias Mensing in Hamburg, der sein Ziel, Ruths Familie zu vernichten, nun beinahe erreicht zu haben scheint. Dabei schreckt er weder vor Mord noch vor Sklaverei zurück. Auf unvorstellbar perfide, grausame Weise hat er ihre Schwestern, ihren Bruder Jeremias und ihre Eltern bereits ins Unglück gestürzt - wir er nun Ruth und ihren Sohn Jan ins Visier nehmen? Und besteht noch eine Chance, dass Ruth mit ihren Lieben wieder vereint wird? Das liegt besonders einem am Herzen, der sich mit aller Kraft für ihr Glück einsetzt: "Lucky Jim" James Hutton ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Wow, wie schnell die Zeit vergeht. Vor zwei Jahren habe ich den ersten Band der Reihe über eine Leserunde von Lovelybooks lesen können und jetzt habe ich vor einer oder zwei Wochen den vierten Band, also diesen hier, im Buchladen gesehen. Um ehrlich zu sein, hatte ich komplett vergessen, dass dieser erscheinen würde und mich dementsprechend nicht informiert. Überhaupt hätte ich vor dem Sommer nicht mit dem Band gerechnet ... aber er war schon da! Da ich die Perlen-Prinzessin-Reihe sehr gerne mag und mir das Lesen dieser Spaß macht, konnte ich trotz meines hohen SuBs nicht nein sagen.

Dafür hatte ich mir vorgenommen, das Buch so bald wie möglich zu lesen, damit es auch so schnell wie möglich wieder vom SuB verschwindet. Auch hatte ich gehofft, mit dem Buch und der Rezension fertig zu werden, bevor ich morgen zur Animuc aufbreche, damit ich keine hässliche Lücke von mehreren Tagen drin habe.

Wie man sehen kann, ist mir das eine gelungen, an dem anderen arbeite ich ja gerade.

 

Der Band hier kam mir ein wenig ruhiger als der Vorgängerband vor, was daran liegt, dass die ganzen Intrigen bereits im letzten Band in die Wege geleitet wurden und in diesem Band hier "nur" die Konsequenzen davon gezeigt wurden.

Frieda, die in irgendein Narernhaus nach Bayern verschoben wurde, damit sie Mathias nicht mehr im Weg steht. Zumal Bayern von Hamburg aus gesehen ganz am anderen Ende des Landes ist.

Anna und Esther wurden in den Orient, in die Sklaverei verkauft.

Jeremias wurde zusammen mit einer anderen Person nach Australien "verbannt" und fast wären er und Ruth sich begegnet, aber so viel Glück hatte er leider nicht.

Dafür hatte aber David mehr Glück, als sein Schiff zur richtigen Insel gesegelt ist und er und Ruth wiedervereint werden konnten.

Auch sind sich Ruth und Jim endlich nähergekommen und haben sogar geheiratet. Immerhin war im Vorband deutlich zu sehen, dass die beiden Gefühle füreinander haben, aber sich auch ewig und drei Tage umtänzeln. Größtenteils aus Unsicherheit. Da bin ich froh, dass Ruths Freunde das Ruder in die Hand genommen und die beiden verkuppelt haben. Am Ende war Ruth ja sogar von ihm schwanger und bekam einen gesunden Sohn. Dass sie mitten auf hoher See gebären musste, war sicherlich nicht ideal, aber ist nun mal passiert.

 

Überhaupt finde ich den Verlauf gut, denn es scheint für die Familie Simonsen immer besser zu werden. Nachdem es zwei bis drei Bände lang so lief, wie es die Familie Mensing haben wollte (ganz besonders Mathias Mensing), scheint sich das Blatt nun zu wenden. Das ist eben etwas, was ich immer an den Iny Lorentz Büchern schätze: Egal, wie gut es für die Gegner läuft, am Ende wendet sich das Blatt gegen sie und sie bekommen für alles Schlechte, das sie getan haben, die Quittung, die ihnen auch ordentlich wehtut. Auch hier fangen die Leute in der Umgebung von Mathias und in England an, Fragen zu stellen und Dinge zu hinterfragen. Dinge, wo man vorher nicht so genau hingesehen hat und wo Unstimmigkeiten erst auffallen, nachdem Jim den Finger draufgelegt hat.

Finde es auch gut, dass Jim seine Frau und dessen Familie unterstützen möchte, damit sie zu ihrem Recht kommen und für das Unrecht, dass ihnen bisher bereits passiert ist, Gerechtigkeit bekommen sollen. Immerhin kann er genau verstehen, wie es der Familie geht, immerhin ist mit ihm ja das Gleiche gemacht worden.

Zwar finde ich es schade, dass Ruth die Südsee verlassen hat, aber sie meinte ja, dass es vielleicht nicht für immer wäre. Na ja, ich warte einfach mal den letzten Band ab. Ich hoffe, dass sie und Jeremias sich eines Tages noch sehen können und dass dieser mit seiner Frau nach Hamburg zurückkehren kann.

 

 

Fazit:

Ein schöner Übergangsband, in dem doch eine Menge wichtige Dinge passiert oder zumindest angestoßen wurde. Es wurden die ersten Wegsteine für das Finale im letzten Band gelegt, das merkt man hier deutlich, aber das ist vollkommen in Ordnung. Zumal die Dinge, die im letzten Band erst angeleiert wurden, auch erstmal ihre Auswirkungen haben mussten. Dafür war dieser Band hier.

Und dafür war er sowohl spannend, als auch entspannend zu lesen. Mir hat er sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, im Juni oder Juli den letzten Band zu lesen. Auf der anderen Seite macht mich der Gedanke, dass die Reihe dann ein Ende haben wird, auch ein wenig traurig ...

Wie dem auch sei, der Band hier bekommt von mir insgesamt fünf Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #217] Drowning Souls

 

Titel: Drowing Souls - Whitestone Hospital

Autor*in: Ava Reed

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Drama, Hetero, Medical Romance, New Adult

Preis: € 12,90

Seiten: 428

Sprache: Deutsch

ISBN: Bastei Lübbe AG

 

 

 

Inhalt:

Für einen Moment steht die Welt still, als es im Whitestone Hospital zu einer Explosion kommt. Dr. Sierra Harris, die zusammen mit Dr. Laura Collins alles beobachtet hat, leistet Erste Hilfe. Unter den Verletzten ist auch Dr. Mitch Rivera, der für ihren Geschmack viel zu fröhliche und attraktive Assistenzarzt. Irgendwie hat er es geschafft, sich in ihr Herz zu schleichen - was er aber niemals erfahren darf, denn wenn sie eine Top-Herzchirurgin werden will, kann sie keine Ablenkung gebrauchen. Die Sorge um Mitch lässt Sierra allerdings nicht los, und so besucht sie ihn regelmäßig heimlich auf Station, während er sich von seinen Verletzungen erholt. Doch nachdem Mitch entlassen und wieder für diensttauglich erklärt wird, kann sie ihm nicht mehr aus dem Weg gehen. Und Mitch hat längst gemerkt, dass Sierra ihm gegenüber nicht so gleichgültig ist, wie sie vorgibt. Können beide nach dem traumatisierenden Unfall zueinander finden und sich ihre Gefühle eingestehen?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das hier ist der zweite Band der "Whitestone Hospital" Reihe, von dem ich vor längerer Zeit mal den ersten Band gelesen habe. Den zweiten Band habe ich vor kurzem zufällig im Laden gesehen und hab ihn dann auch spontan mitgenommen, um ihn lesen zu können. Da mir der erste Band gefallen hat und ich nach dem Cliffhänger unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, habe ich den Band auch recht schnell angefangen zu lesen. Denn man hat nur noch mitbekommen, dass irgendwas schreckliches passiert, aber den Ausgang davon hat man natürlich erst in diesem Band erfahren.

 

Während es im ersten Band noch um Laura und Nash ging, geht es dieses Mal um Sierra und Mitch. Die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt und man erfährt hier dieses Mal mehr von den beiden, auch, was ihre Gefühle, Gedanken und persönlichen Hintergründe angeht. So erfährt man hier zum Beispiel, dass Laura ein sehr schweres Verhältnis zu ihrer Mutter hat, während man im ersten Band davon nicht den Hauch einer Ahnung hat. Aber das finde ich interessant, dass jeder Band sich auf ein anderes Paar konzetriert und man die Gesamtgeschichte so aus verschiedenen Perspektiven zu sehen bekommt.

 

Wie bereits erwähnt geht es hier nach dem Unfall weiter, auch wenn ich mir bis heute nicht sicher bin, ob es wirklich nur ein Unfall war oder ein geplantes Attentat. Irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los, dass Lauras Ex dahinterstecken könnte. Es könnte doch sein, dass er hinter Nash her ist und ihm etwas schlechtes antun wollte, nachdem er erfahren hat, dass Laura und er nun zusammen sind. Offenbar ist es laut Gutachten ein Unfall, und auch nicht mehr als das aber ... ich will lieber erstmal noch die zwei anderen Bände abwarten, bevor ich das zu 100% glauben kann. Überhaupt finde ich es gut, dass man nach wie vor in dem Thema noch etwas mitbekommt, also dass es nicht mit dem Beginn des zweiten Bandes spurlos verschwunden ist. Immerhin hat Lauras Ex sie bedroht und gestalkt! Dass es auch heute noch davon Auswirkungen gibt, aber natürlich nicht der Hauptfokus darauf liegt, finde ich dagegen realistisch und super.

 

Apropos Auswirkungen, sowohl Sierrra als auch Mitch leiden unter dem Unfall, und den Nachwirkungen, die sie davon haben. Sierra macht sich Vorwürfe, weil sie denkt, dass sie nicht schnell genug gehandelt hat und dass es ihre Schuld ist, dass Mitch diese Brandwunden und später die vielen Narben am Körper hat. Mitch dagegen träumt immer wieder und wieder vom Unfall und hat ein schlechtes Gewissen, weil Sierra ihn in dieser Lage gesehen hat. Er leidet, weil sie darunter leidet. Auch muss er sich erstmal lange erholen und kann den Anblick im Spiegel lange nicht ertragen. Dazu kommt noch Sierras schwierige Familiensituation, weshalb sie glaubt, es nicht verdient zu haben geliebt zu werden ... vor allem nicht von jemanden wie Mitch!

So gibt es eine Menge Päckchen, die die beiden mit sich mittragen und Probleme, die erstmal Stück für Stück beseitigt werden müssen. Dass Sierra irgendwann ihr Leben in die Hand nimmt und auszieht, war auch schon ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Auch, wie sich die beiden annähern und irgendwann mehr oder weniger Klartext miteinander reden, kam für mich super rüber. Weder zu schnell, noch zu langsam. In ihrem eigenen Tempo halt.

 

Was die Arztszenen angeht, musste ich oft an Dr. House oder Scrubs denken, wenn es dort mal wieder rein medizinisch wurde. Auch kamen mir die eine oder andere Behandlungsmethode von dort bekommt vor, wir auch das Drama, wenn es ein Patient trotz größter Mühen nicht geschafft hat. Auch das gehört leider zum Alltag eines Arztes dazu, dass man sich so viel Mühe geben kann, wie man will. Aber man kann nun mal leider nicht jeden retten.

Und wie auch schon im ersten Band kamen sie mir sowohl realistisch, als auch unterhaltsam vor.

 

Am Ende gibt es auch wie im ersten Band ein kleines Glossar, in dem alle medizinischen Fachbegriffe und Methoden, die in diesem Band vorkommen, verständlich erklärt werden. Sowas finde ich immer wieder großartig. Selbst wenn das Buch so authentisch wie möglich ist, wenn man nicht irgendwie mit dem Bereich zu tun hat oder sich dafür interessiert, kennt man vieles davon eben nicht. Genau da ist ein erklärendes Glossar sehr hilfreich.

 

 

Fazit:

Wie auch Band eins hat mir der zweite Band sehr gut gefallen. Natürlich sind die beiden Hauptcharaktere, ihre Dymamik und auch ihre komplette Ausgangssituation eine ganz andere, weshalb sich der Band auch deshalb komplett anders anfühlt als der erste. Aber hey, das ist ja gerade das tolle daran. Dass das hier nicht einfach ne Kopie von Band 1 ist, sondern eine eigenständige Geschichte. Der Cliffhänger hier ist nicht so gemein wie bei Band 1, aber dennoch vorhanden >_<

Von mir bekommt der Band fünf Sterne und ich würde ihm gerne eine Leseempfehlung geben, aber das eine fortlaufende Reihe ist, ist es besser, wenn man mit den ersten Band der Reihe anfängt, falls man es nicht bereits getan hat ;-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #216] Tüte oder so was

 

Titel: Tüte oder so was

Autor*in: Ulrike Sterblich

Erschienen in Deutschland: 2010

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Humor

Preis: € 8,95 [D] | € 9,20 [A]

Seiten: 191

Sprache: Deutsch

ISBN: Wilhelm Goldmann Verlag

 

 

 

Inhalt:

Alle Menschen sind verschieden, aber manchmal auch gleich. Nicht nur Kassiererinnen, sondern auch Kellner, Klempner, Taxifahrer und Flugbegleiter, Krankenschwestern und Ärzte, Bestatter und Frisöre, kurz alle, die im sogenannten Tertiärsektor ihren Dienst schieben, müssen damit tagtäglich zurechtkommen. König Kunde kann so unglaublich nerven - aus purer Gedankenlosigkeit oder absichtlich. Vorzugsweise mit dem ewig gleichen Irrsinn. "Ham se mal ne Tüte oder sowas?" ... Die alltäglichen Leiden der Dienstleister am Kunden in kurzen, witzigen Geschichten - skurril und aufschlussreich.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das ist auch eines der vielen Bücher, die seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen, so lange, dass ich nicht mehr genau sagen kann, wie lange genau. Das Buch ist zwar ein wenig älter, von 2010, aber wenn ich mich so umschaue, besonders im Supermarkt, dann hat sich an der Aktualität bzw an den Problemen kaum etwas geändert. Noch heute führen sich manche Kunden auf, als wären sie zuhause und lassen Fleisch irgendwo liegen, wird ja schon irgendwer mal wegräumen. Oder führen sich sonst auf wie die Axt im Walde.

Ich selbst arbeiten nicht mit Kunden, da bin ich auch nicht wirklich für geeignet, aber selbst mir tun all die Verkäufer leid, die sich mit den Deppen von Kunden anlegen müssen. Die unter derem echt teilweise untragbaren Verhalten leiden müssen.

Viele der Situationen, wie sie im Buch gezeigt wurden, hätten auch aus diesem Jahr stammen können und nicht von vor über 13 Jahren.

 

Jetzt könnte man meinen, das Buch hat mir gefallen oder die Augen geöffnet oder so. Nun, letzteres schon, ich versuche eh ein angenehmer Kunde zu sein und will es jetzt noch mehr tun.

Aber das Buch hat mir nicht zu 100% gefallen. Klar werden hier viele Situationen erwähnt, wo mir die Mitarbeiter einfach nur Leid tun wegen dem Unsinn, den sie da gerade erleben.

Allerdings gibt es auch recht viele Situationen, wo ich mir denke: Hier meint der Kunde das doch nicht böse! Oder er konnte es nicht besser wissen!

 

Manchmal wir die Autorin auch einfach zu gehässig in ihrem Humor und ihren Aussagen, wo ich mir nur dachte: Wow, sorry, dass in dem Moment Kunden existiert haben! Das war mir dann doch zu polemisch und zu sehr auf herumstänkern gebürstet.

Auch hat mich der Humor leider kaum erreicht, das hätte er früher viel eher, aber da bin ich wohl rausgewachsen. Dieses permenante Augenzwinkern beim Schreiben, das ich dann herauslesen darf/muss, ne, das nervt irgendwann recht schnell, finde ich. Ich habs auch ehrlich gesagt nur durchgelesen, weil es so dünn ist. Es ist einfach ein Buch aus einer anderen Zeit meines Lebens, wo ich solche Erzählarten noch viel unterhaltsamer fand. Heute kann ich damit weniger bis kaum noch etwas anfangen.

 

 

Fazit:

Das Buch hatte gute und nicht so gute Momente. Manchmal konnte ich die Wut dahinter vollkommen verstehen und teilen, an anderen Stellen dagegen so gar nicht. Früher, als ich für solche Arten zu schreiben und derartigen Humor viel offener war, hätte mir das Buch besser gefallen. Heute denke ich darüber neutral, muss ich sagen. Daher bekommt das Buch von mir auch drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #215] Sherlock Holmes - Studie in Scharlachrot / Das Zeichen der Vier

 

Titel: Sherlock Holmes - Studie in Scharlachrot / Das Zeichen der Vier

Autor*in: Arthur Conan Doyle

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: Margarete Jacobi

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Gen, Abenteuer

Preis: € 24,00

Seiten: 319

Sprache: Deutsch

ISBN: Coppenrath Verlag GmbH & Co.KG

 

 

 

Inhalt:

Die Romane „Studie in Scharlachrot“ und „Das Zeichen der Vier“ sind der Auftakt des wohl berühmtesten Ermittler-Duos der Weltliteratur: Im London des 19. Jahrhunderts trifft Dr. John Watson auf den exzentrischen Detektiv Sherlock Holmes. In der Baker Street 221 b gründen die beiden eine zunächst zweckmäßige Wohngemeinschaft. Doch Watsons Neugierde auf die Tätigkeiten seines Mitbewohners zieht ihn schnell in den Strudel der Ereignisse. Ihre gemeinsamen Abenteuer führen sie über dunkle Straßen durch verborgene Gassen zu mysteriösen Schauplätzen entlang der Themse. Die detailverliebte Gestaltung, aufwendige Illustrationen und zahlreiche zeitgenössische Beilagen machen diese Ausgabe zu einem einzigartigen Leseerlebnis! Dazu entführen 11 Extras in Faksimile-Optik den Leser tief in die Welt des großen Ermittlerduos. Ein tolles Buch nicht nur für Fans!

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Über das und andere Schmuckausgaben von Sherlock Holmes Romanen bin ich letztes Jahr für eine kurze Zeit lang recht oft gestolpert, aber ich habe mir nie wirklich große Gedanken darum gemacht. Irgendwann aber, so im Sommer rum, stand ich mit meinem Freund mal wieder in nem Buchladen und er hatte diese Schmuckausgabe hier in der Hand. Wir haben uns dann darüber unterhalten und ich wusste nicht so recht, ob ich es mitnehmen soll oder lieber erst später. An den genauen Gesprächsverlauf kann ich mich leider nicht mehr erinnern, aber mein Freund meinte: Ach, nimm es doch jetzt mit. Ende vom Lied, ich habe es dann tatsächlich gleich mitgenommen.

Allerdings kam ich erst aufgrund von mehreren Umständen erst jetzt dazu, es zu lesen.

 

Nun, ich wusste aber auch, was mich hier erwarten würde. Die beiden Geschichten kannte ich und nein, ich meine damit nicht nur die zwei Folgen aus der BBC-Reihe^^°

Auch wenn ich vieles, besonders aus der ersten Geschichte, in der Serie wiedererkannt hatte. Nein, ich kannte die Geschichten bereits bevor ich die Serie das erste Mal gesehen hatte. Zwar nicht zu 100% auswendig, das nicht, aber sie waren mir nicht unbekannt. Das will ich damit sagen. Daher wusste ich, ich kann mich hier auf zwei solide, schöne Geschichten freuen. Das einzige, was ich noch nicht kannte, waren die ganzen Extras, die sie hier mit beigelegt haben. Wenn ich das richtig interpretieren darf, dann gibt es diese Schmuckversionen so in der Art nur hier in Deutschland und hat dabei auf alte Übersetzungen von Margarete Jacobi zurückgegriffen. Vor allem vermute ich das, weil im Buch selbst nichts von einer "Originalversion" oder ähnliches erwähnt wird.

Das macht ja nichts.

 

Jedenfalls, diese ganzen Extras finde ich cool. Ob es nun die Straßenkarte von London zu damaligen Zeiten ist, das eine oder andere Bild oder "Plakate" mit Nebeninformationen - all diese Extras beleben in meinen Augen die Geschichten und runden sie ein Stück ab. So konnte ich mir dank der Karte auch ein viel besseres Bild von der Route machen, die die Droschke an einem Punkt der Geschichte gefahren ist. Wenn man sich mit London überhaupt nicht auskennt wie ich, geht man da schnell verloren. Oder kann sich das nicht so richtig vorstellen.

Überhaupt gefällt mir die gesamte Aufmachung des Buches, es ist ein Hardcover. Mit dem Buchrücken und dem Design erinnert es an alte Bücher, wie es sie früher, so in den 70ern/80ern und natürlich davor gegeben hat. Mit einer simplen, starken, dunklen Farbe, wenig Zeichnungen und einer klaren Schrift. Dass auch noch die Erscheinungsjahre, in dem Falle 1887 - 1890 mit dabei stehen, geben dem Buch noch einen gewissen Touch.

 

Zu den Storys selbst, nun, was soll ich sagen? Die Sherlock Holmes Geschichten kann ich zwar nicht immer lesen, mehr so alle paar Jahre mal, aber ich fühle mich von ihnen trotzdem jedes Mal, wenn ich es tue, großartig unterhalten. Zwar wundert es mich nach wie vor, wie schnell es hier zwischen Watson und Mary Morstan gefunkt hat, aber das ist halt so. Sherlock Holmes selbst ist natürlich genauso, wie ich ihn vom letzten Mal in Erinnerung hatte.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, die beiden Geschichten habe ich nicht zum ersten Mal gelesen, daher war es nichts neues für mich. Mehr so eine Auffrischung, da das letzte Mal doch länger her ist. Nur die Extras waren wie gesagt neu. Und ich bin froh, dass mein Freund mit damals zum Kauf "überredet" hatte. Irgendwann will ich mir noch die restlichen Bände holen, es gibt noch mindestens vier weitere, wie ich gesehen habe. Allerdings eilt das angesichts meines noch viel zu hohen SuBs überhaupt nicht.

Von mir bekommt das Buch hier fünf Sterne und eine absolute Kaufempfehlung. Wenn ihr auch unbedingt eine kleine Sammlung von Sherlock Holmes Büchern haben wollt, greift am besten bei der Reihe hier zu, mit den Schmuckbänden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #214] Jedes Jahr im Juni

 

Titel: Jedes Jahr im Juni

Autor*in: Lia Louis

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: Dear Emmie Blue

Erschienen in England: 2020

Übersetzer*in: Veronika Dünninger

 

Weitere Informationen:

Genre: Hetero, Romantik, Drama

Preis: € 13,00 [D] | € 13,40 [A]

Seiten: 416

Sprache: Deutsch

ISBN: Penguin Verlag

 

 

Inhalt:

Für Emmie ist Lucas die ganz große Liebe - seit dem Tag, als sie einen roten Luftballon mit einem Brief in den Himmel steigen ließ und Lucas ihr antwortete. Emmie weiß, dass er ihr Seelenverwandter ist, und doch hat sie es nie übers Herz gebracht, Lucas ihre Gefühle zu gestehen. Jedes Jahr treffen sich die beiden am selben Ort. Jedes Jahr hat er ein ganz besonderes Geschenk für sie. Und jedes Jahr hofft Emmie aufs Neue, dass Lucas sich auch in sie verlieben wird. Doch dieses Jahr ist alles anders. Denn was Lucas ihr verkündet, lässt Emmies Herz in tausend Stücke zerbrechen. Hat sie ihn damit für immer verloren?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier lag ehrlich gesagt nicht so lange auf meinem SuB, das habe ich irgendwann ziemlich günstig irgendwo gefunden und dann auch mitgenommen. Na ja, und dann ist es halt mit auf dem Stapel an Büchern gelandet, die ich als nächstes lesen möchte. Vor allem haben mich das Cover und die rosa Farbe des gesamten Buches gefallen. Leider hat es keinen passenden Farbschnitt, aber das macht nichts. Und ich sehe erst jetzt den Ballon auf dem Cover, der allerdings von der Farbe her nicht passt - denn im Buch war es kein goldener, sondern ein roter. Aber vermutlich wäre er farblich untergegangen, weshalb man sich dann für das Gold als Farbe entschieden hat.

 

Egal, vom Äußeren zum Inneren. Man wird hier eigentlich recht schnell in das Geschehen geworfen und auch gleich zusammen mit Emmie mit der "schlimmen Verkündung" von Lucas konfrontiert. Finde nur ich es seltsam, dass Emmie sich einen Heiratsantrag erhofft hat, obwohl die beiden weder in einer Beziehung sind, noch sich überhaupt daten? Das hat sie dann ziemlich hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen und da hat sie mir dann aber auch leid getan. Danach versucht sie mit der Tatsache zurecht zu kommen. Gleichzeitig gelingt es ihr, eine alte Freundschaft wieder aufblühen zu lassen und sucht nach ihrem Vater, der ihre Familie vor langer Zeit sitzen gelassen hat.

In allen drei Fällen stößt sie immer wieder auf Hindernisse und muss mit Höhen und Tiefen klarkommen. Doch trotz allem lässt sie sich nicht davon unterbringen, am Ende kann sie sich sogar gegen ihr Trauma durchsetzen, dass sie früher in der Schule erlitten hatte. Sie wird immer stärker und stärker und lässt sich am Ende nicht mehr davon beeinflussen.

 

In einer anderen Rezension wurde kritisiert, dass zu dem Event, dass das Trauma ausgelöst hätte, keine ganz genauen Beschreibungen da sind und es nicht klar wäre, was da passiert ist. Das Event wird öfters erwähnt und angeschnitten, aber es fallen keine konkreten Beschreibungen darüber an, was da jetzt ganz haargenau passiert ist. Ja, das stimmt. Allerdings kann man sich allein aus den Umschreibungen, dem Kontext und dem darauf entstandenen Trauma ganz genau denken, was da passiert ist, denke ich. Da braucht man nicht so viel Fantasie und Hirnschmalz dazu. Solche Dinge müssen auch nicht unbedingt groß ausgeschrieben werden. Hier wurde es in meinen Augen ganz gut gemacht. Klar, solche Elemente nutzt man gerne zum Schocken, aber das passt dann doch eher in einen Roman von Iny Lorentz oder George R.R. Martin.

 

Die Charaktere fand ich soweit alle ganz nett und abwechslungsreich, sie haben das Buch realistischer und lebendiger gemacht in meinen Augen. Besonders Eliot hat mir am besten gefallen, auch, wenn er am Anfang ein Buch mit sieben Siegeln waren. Auch hat es mir Spaß gemancht, zu überlegen, was genau mit Emmie nun passieren wird. Gut, es war eigentlich recht schnell offensichtlich, in welche Richtung es am Ende gehen würde, nur das wie, das konnte ich noch nicht sehen. Mich stört es nicht, wenn das Ende vorhersehbar ist, ich meine, hallo, ich lese Bücher von Iny Lorentz XD

Aber der Weg, das WIE, das ist nun mal das Interessante. Und ich mag es wenn ich mit einer Theorie am Ende richtig liege :P

 

Mit dem einen oder anderen Plotttwist oder Handlungsverlauf hatte ich nicht gerechnet, absolut nicht, aber vielleicht war ich aber auch blind. Gleichzeitig haben sie mir gefallen, denn sie haben einige Unstimmigkeiten, die ich zuvor nicht wirklich beachtet hatte, im Nachhinein sichtbar gemacht. Und auch logisch erklärt. Da war dann so einiges im ganz anderen Licht und ich denke, man sieht hier ganz gut, wie rosa die Brille von Emmie am Ende wirklich wahr. Viel rosaner, als sie es vermutlich realisiert hatte. Da die Geschichte aus ihrer Sicht geschrieben ist, kann man sich lange Zeit nur auf die Infos verlassen, die man von ihr erhält. Dass die Realität am Ende eine leicht andere ist als die, die man als Leser lange Zeit sieht, finde ich interessant umgesetzt.

 

 

Fazit:

Das Buch war sehr angenehm zu lesen und ich fand den Ausgang der Geschichte doch recht schön. Zwar kein Meisterwerk, aber dennoch sehr angenehm. Ich hatte viel Spaß beim Lesen, und das ist meiner Meinung nach das Wichtigste an einem Buch. Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und eine Leseempfehlung! Behalten werde ich es allerdings nicht^^°

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #213] Die Welt der verschwundenen Berufe

 

Titel: Die Welt der verschwundenen Berufe

Autor*in: Rudi Palla

Erschienen in Deutschland: 2018

Originaltitel: Die Welt der verschwundenen Berufe

Erschienen in Österreich: 2014

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Sachbuch

Preis: € 16,00 [D] | € 16,50 [A]

Seiten: 295

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-458-36344-6

Verlag: Insel Verlag Berlin

 

 

Inhalt:

Viele Berufe und Tätigkeiten, die unsere Groß- und Urgroßeltern ganz selbstverständlich ausgeübt haben, sind in Vergessenheit geraten oder gar restlos verschwunden. Rudi Palla bringt sie wieder in Erinnerung: hervorragend recherchiert und voller kurioser und überraschender Details läßt er die Welt der verschwundenen Berufe wiederauferstehen.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ich war gerade neugierig und wollte wissen, wann ich das Buch in etwa gekauft hatte, da ich nur noch wusste: Es lag schon eine ganze Weile auf meinem SuB. Nun, ein schneller Blick in meinen Blog hat mir die Antwort sofort geliefert: Es war im August letzten Jahres. Dass es doch so lange zurückliegt, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber hey, lieber später als nie, nicht wahr?

Und ich muss sagen, das Buch hat meine Erwartungen voll übertroffen.

Natürlich kann ich mangels eigener Erfahrungen nicht sagen, in wie weit alles stimmt, was da drin steht, aber ich sehe das einfach mal als "benefit of the doubt" - das Buch bekommt von mir nach wie vor einen Vertrauensvorschluss, dass es keinen Schmarrn erzählt. Aber das gilt eigentlich für so gut wie jedes Sachbuch, das ich rezensiere.

 

Nun, zurück zu diesem Buch hier: Man bekommt genau das, was einem der Titel und der Klappentext einem verspricht. In alphabetischer Reihenfolge werden einem längst vergessene Berufe aus der Vergangenheit vorgestellt, was genau die Aufgaben in dem Beruf waren und wie sie schließlich ihr Ende gefunden haben. Oft genug haben die Leute dann hinterher was ähnliches gemacht, so wurden z.B. aus dem Mühlenbauer ein Maschinenbauer. Ähnliche Tätigkeiten und am Ende hatte der Mühlenbauer eine neue Arbeit, in die er vermutlich schnell hineinfinden konnte. Dank dem Buch weiß ich nun endlich, was es mit dem Posthorn genau auf sich hat. Das hatte ich, muss ich ganz ehrlich zugeben, nie wirklich hinterfragt^^°

Oder ein anderes Wort, das bis heute nicht als Beruf, aber als Bezeichnung überlebt hat: der Drahtzieher.

Überhaupt waren da viele Berufe drin, die ich bis heute nicht beachtet oder gar gekannt hatte, wie es der Titel mir versprochen hatte.

 

Allerdings wusste ich nicht, dass das Buch zuerst in Österreich erscheinen ist und hatte mich gewundert, warum so oft Wien erwähnt wird. Das ist allerdings keine Verschlechterung oder so in meinen Augen. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass der Autor aus Deutschland käme, das war vermutlich sehr kurzsichtig von mir.

Das Buch hat meine Augen also auf mehrere Arten geöffnet.

Und es hat mir auch eine schöne Sicht auf vergangene Zeiten gegeben, wie der Zeitgeist so war, wie die Menschen gelebt haben, was ihnen wichtig war usw.

 

Achja, bei der Version, die ich hier habe, handelt es sich um eine gekürzte Version. Der Originalband wurde für die Taschenbuchausgabe gekürzt. Was genau rausgefallen ist dafür und wie viel es war, kann ich mangels Originalband leider nicht sagen/beurteilen.

Was ich auch super fand: Hier und da gab es Fotografien von früher oder auch Illustrationen. So konnte ich mir von einem Flößer, einem Falkner oder einem Salinenarbeiter gleich noch ein viel besseres Bild machen. Genauso auch von seinen Aufgaben und/oder seinem Arbeitsplatz. Das war stets eine schöne und interessante Ergänzung.

 

 

Fazit:

Auch das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich hatte beim Lesen sehr viel Spaß und ich konnte dabei noch eine Menge für mich mitnehmen. Zwar nicht aktiv, aber dafür weiß ich wenigstens, wo ich jetzt nachsehen muss. Falls ich mal irgendwas davon mal bei der nächsten Smalltalk-Runde brauche. Oder für eine Geschichte. Oder falls ich mal der Telefonjoker sein sollte. Na ja, gut wir wollen mal realistisch bleiben ;-)

Jedenfalls bekommt das Buch von mir insgesamt fünf Sterne und eine Leseempfehlung! Schaut doch gerne selbst mal in das Buch hinein und schaut, welche der Berufe ihr so kanntet und welche nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #212] Verbrechen

 

Titel: Verbrechen

Autor*in: Sabine Rückert (Hg.)

Erschienen in Deutschland: 2020

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Sachbuch

Preis: € 16,00

Seiten: 204

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-38479-0063-4

Verlag: Bastei Lübbe AG

 

 

Inhalt:

ZEIT Verbrechen zählt zu den meistgestreamten deutschen Podcasts, belegt regelmäßig die ersten Plätze der Download-Charts und hat eine riesige Fangemeinde. Sabine Rückert, längjährige Gerichtsreporterin und stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT, spricht dort mit ZEIT-Wissen-Ressortleiter Andreas Sentker über die spannendsten Kriminalfälle ihrer Laufbahn und fesselt damit Hunderttausende von Zuhörern. Nun gibt es die ursprünglichen ZEIT-Artikel zu den Fällen der zehn beliebtesten Podcast-Folgen zum Nachlesen - aufrüttelnd, verstörend und packend!

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Nachdem das letzte Buch davor eher durchschnittlich war, hatte ich mich auf das hier gefreut. Aber auch, weil ich den Podcast "Zeit Verbrechen" kenne und gerne höre. Daher war ich recht gespannt, wie das Buch hier dazu sein würde. Es wurden zu ausgewählten Fällen, die im Podcast vorgestellt wurden, die damaligen Zeitungsberichte herausgesucht. Ob es daran liegt, dass bei mir daheim keiner die Zeit Zeitung gelesen hat oder ich einfach aufgrund meines jungen Alters so manchen Fall nicht mitbekommen habe, kamen sie mir höchstens aus dem Podcast bekannt. Daher fand ich sie besonders interessant.

Nun, was soll ich sagen? Die Artikel wurden natürlich nicht alle von Sabine Rückert geschrieben, sondern zusammengesammelt und hier in dem Buch wieder veröffentlicht. Die Artikel wurden damals geschrieben, damit sie über die aktuellen Situationen und Fälle aufklären, nicht um später irgendwelche Leser oder Podcast-Fans zu unterhalten. Und obwohl ich die Fälle nicht live mitbekommen hatte, war es eine Auffrischung zu dem, was ich damals im Podcast gehört hatte.

Die Artikel, nun, sie sind wie ganz normale Artikel geschrieben, die den Leser informieren sollen über alles, was zu dem Fall zu wissen gilt. Auf der anderen Seite sind sie auch immer so aufgebaut, dass man sich dabei nicht langweilit und am Ball bleibt. Hin und wieder macht er einen sogar nachdenklich. So erging es mir jedenfalls.

Klar wären ein paar Bilder hier und da nett gewesen, aber ich glaube, bei dem anderen Buch zum Podcast sind welche dabei. Das muss ich allerdings auch erst noch lesen, daher kann ich das nicht sicher sagen.

 

Obwohl mir die Haptik am Buch nicht so wichtig ist, beschreibe ich sie hier mal trotzdem. Das Buch fühlt sich stabil und fest an, aber auch weich genug, dass es angenehm in der Hand liegt beim Lesen. Man kann es sowohl unterwegs, als auch zuhause auf dem Sofa gut lesen. Und es kommen auch keine grausamen Details ans Tageslicht, empfindliche Menschen müssen sich da also nicht fürchten.

 

 

Fazit:

Bei dem Buch hier hatte ich wieder sehr viel Spaß beim Lesen. An den einen oder anderen Fall konnte ich mich erinnern, dass ich ihn vor einer längeren Zeit im Podcast gehört hatte, das war dann so ein "Achja, stimmt, das war ja so und so" - Moment. Aber auch so waren die Fälle sehr spannend und wenn ich nicht gerade in einem anderen Podcast drin wäre, würde ich bei der Reihe wieder weiterhören. Jedenfalls, das Buch habe ich in wenigen Tagen verschlungen. Wenn ich mal nicht zum Lesen gekommen bin, dann lag es eher an äußeren Umständen als am Buch selbst.

Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und ein Leseempfehlung, vor allem, wenn man wie ich den Podcast mag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen


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