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Stepping Forward to Realize this Wish

von

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Kapitel 5

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STEPPING FORWARD TO REALIZE THIS WISH
 

Kapitel V

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“Und was hältst du von Xaldin?”
 

“Xaldin… Hm, naja, ich kenne ihn kaum. Ich weiß, dass er damit beauftragt wurde, Nachforschungen im Schloss des Biestes zu betreiben, aber… Ich rede eigentlich nur mit ihm, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Das beruht auf Gegenseitigkeit, denke ich. Er hat so eine… kalte Aura um sich. Ähnlich wie Xigbar… Und du?”
 

“Ich? Hm, schwierig...”
 

Axel machte eine kurze Pause, um eine Tür zu öffnen, die sie beide ins westliche Treppenhaus des Schlosses führte. Sie hatten sich, so wie jeden Tag seit jenem schicksalhaften Abend vor knapp einer Woche bei Demyx getroffen und waren von dort aus in die Stadt, die niemals war gegangen.
 

Es war ein seltsames Gefühl, all die Wege, die sie beide seit so langer Zeit so oft alleine gingen, zu zweit zu beschreiten. Ein seltsames Gefühl, aber in keiner Weise ein unangenehmes. Es fühlte sich einfach… ungewohnt an. Neu. Und all die trostlosen und verlassenen Orte kamen den beiden Niemanden auf einmal nicht mehr ganz so verlassen und trostlos vor, obwohl sie es nach wie vor waren.
 

Axel hielt Demyx die Tür auf, und ließ sie hinter ihnen beiden ins Schloss fallen.
 

“Ich hab mich noch nie wirklich mit Xaldin verstanden.” meinte er achselzuckend “…Muss an meinen Haaren liegen.” fügte er hinzu und grinste breit.
 

Demyx runzelte die Stirn. “An deinen Haaren?”
 

“Klar.” bestätigte Axel, während er die breiten Treppen hinunter sprang, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. “Oder wusstest du nicht -” Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. “Natürlich nicht, das war vor deiner Zeit… wenn du verstehst, hehe. “
 

Er blieb stehen und wartete, bis der jüngere Niemand ihn eingeholt hatte. “Pass auf.” sagte er dann. “Aber ich warne dich. Was ich dir nun erzähle, könnte dein komplettes Weltbild auf den Kopf stellen!” Er hob seine Hände in einer dramatischen Geste.
 

Demyx hob amüsiert eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor seiner Brust. “Alles klar, da bin ich ja mal gespannt.”
 

Demyx hatte sich im Laufe der letzten Tage an Axels ein wenig extravagante Charakterzüge gewöhnt, und diese sogar zu schätzen gelernt. Einer von ihnen war sein uneingeschränkter Hang zu theatralischen Übertreibungen und zur Dramatik.
 

Axel grinste breit. “Als ich in die Organisation aufgenommen wurde, hatte Xaldin noch rote Haare!”
 

Demyx` Augen weiteten sich in gespielter Überraschung. “Ach wirklich? Interessant.”
 

“Ja, nicht wahr? Xaldin hat von Anfang an eine Antipathie gegen mich gehegt. Wir konnten kein vernünftiges Wort miteinander sprechen, ohne dass es in einem ausgewachsenen Streit endete. Und das, obwohl ich mir natürlich größte Mühe gegeben habe, mit ihm auf einen grünen Zweig zu kommen, verstehst du?”
 

“Oh ja, natürlich.” beeilte sich Demyx zu bestätigen, natürlich nicht ohne eine gehörige Portion Ironie in seine Stimme zu legen. “Ich kann mir bildlich vorstellen, wie sehr du dich bemüht haben musst. Dieser böse Xaldin.”
 

Axels Grinsen weitete sich. Er hatte eine Schwäche für Gespräche dieser Art, und im Laufe der letzten Tage hatte er erkannt, dass man sie mit Demyx unglaublich gut führen konnte. Das hätte er niemals erwartet.
 

“Allerdings!” bekräftigte er, als sie das Ende der Treppen erreichten und in den großen Flur traten, der die beiden zum Haupteingang des Schlosses führte. Er war weiß marmoriert und genau wie der ganze Rest des Schlosses abweisend und unpersönlich, doch in diesem Augenblick kam Axel dieser Ort überaus einladend vor.
 

“Xaldin jedenfalls hat sich nach nicht einmal einer Woche seine Haare schwarz gefärbt, und seitdem lässt er bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bietet verlauten, was Rot doch für eine grässliche Farbe ist.” redete Axel munter weiter.
 

Demyx schüttelte lachend den Kopf. “Also echt, das ist wirklich kindisch!”
 

“Nicht wahr?!” hakte Axel nach.
 

“Ja… ich hätte niemals gedacht, dass Xaldin sich auf so ein Niveau herab lässt…” Er schwieg kurz, und dann legte sich ein verspieltes Lächeln um seine Mundwinkel.
 

“Aber was die Haare angeht… Nun, irgendwie muss ich Xaldin schon Recht geben.”
 

“Hey!”
 

Beide lachten.
 

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“Hast du es schon gehört?”
 

“Was?”
 

“Das von Xaldin.”
 

“Ja, natürlich…” Demyx blickte betreten zu Boden. “Ich… weiß, was passiert ist.”
 

Sie saßen auf einer Bank in der Stadt, die niemals war. Ausnahmsweise regnete es einmal nicht, worüber sie beide sehr froh waren. Es war doch schöner, wenn man im Trockenen saß, auch wenn die dunklen Wolken am Himmel ganz so aussahen, als wollten sie jeden Augenblick genau über ihren Köpfen aufbrechen.
 

“Ja…” sagte Axel nach einer Weile. “Ja… Es sieht beinahe so aus als bestände die Organisation XIII tatsächlich nur noch aus sechs Mitgliedern.” Er lachte voller Ironie. “Naja, das erhöht unsere Chancen, den anderen aus dem Weg zu gehen, was?”
 

Demyx lachte nicht. Er blickte Axel aus ernsten Augen an.
 

“Bist du denn nicht… naja, traurig oder so? Dass er tot ist?” Er schluckte. “Schließlich… Immerhin war er einer von uns, und… naja…”
 

“Du meinst, es wäre korrekter, um ihn zu trauern? Irgend etwas zu empfinden?” half Axel dem jüngeren Niemand auf die Sprünge.
 

“Nun… ja, vielleicht.” bestätigte dieser.
 

“Da muss ich dich leider enttäuschen, denke ich.” meinte Axel während er sich zurück lehnte und seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte. “Ich fühle nichts, wenn ich an Xaldins Tod denke. Und das solltest du auch nicht tun. Schließlich… hätte er auch nichts empfunden, wenn einer von uns an seiner Stelle gestorben wäre.”
 

“Trotzdem…”
 

“Hey, Demyx. Wir sind Niemande, schon vergessen? Wir sind so etwas wie die Bösen in diesem Spiel… Auch wenn das Böse natürlich vollständig Ansichtssache ist.” Axel seufzte und schenkte Demyx ein entschuldigendes Lächeln. “Niemand erwartet von uns, dass wir Mitleid haben… Oder so etwas wie Nächstenliebe empfinden.”
 

Demyx ballte seine Hände zu Fäusten. Er hasste es, sich und ihre Organisation nach Maßstäben des Guten oder Bösen zu bewerten, und auch erschütterte es ihn, dass Axel recht zu haben schien. Auch Demyx fühlte angesichts Xaldins Tod nicht viel mehr als eine leichte Beunruhigung, die mit der Bedrohung seiner eigenen Existenz zusammenhing. Das waren egoistische Gefühle, so… So sollte es nicht sein. Aber…
 

“Du hast doch auch etwas für Roxas empfunden, oder? Als er uns verlassen hat, du… du leidest immer noch darunter.”
 

“Ja natürlich…” Axels Blick verlor sich in der Ferne, er schien etwas zu sehen, das nur ganz alleine für ihn sichtbar war. “Aber das ist auch etwas völlig anderes…”
 

“Was denn?” hakte Demyx nach.
 

“Das…” Axel schüttelte seinen Kopf, wie um sich von den Bildern in seinem Kopf loszureißen, und blickte Demyx in die Augen. “Das weiß ich selbst nicht genau. Aber es muss irgendwie damit zusammen hängen, dass ich Roxas…” Er räusperte sich. “Dass Roxas mir wichtig war.”
 

“Ah…” sagte Demyx nur, und sie schwiegen für eine Weile.
 

Demyx starrte auf den Boden zu seinen Füßen. Er fixierte einen kleinen Stein direkt neben seinem rechten Fuß, als hätte er nie in seinem Leben etwas interessanteres gesehen. Er wusste nicht, was der Auslöser war, für die Bedrückung in seinem Inneren. Und er wusste nicht, warum er nichts für Xaldins Tod empfinden konnte, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Vielleicht… vielleicht stellte dies den Unterschied zwischen Niemanden und den Bewohnern des Lichts dar? Vielleicht…
 

“Hey Demyx!” wurde der jüngere Niemand aus seinen Gedanken gerissen.
 

Axel hatte das bedrückende Schweigen nicht mehr ertragen können und sich den Kopf darüber zerbrochen, wie er die Stimmung ein wenig auflockern konnte. Axel hasste es, sich Gedanken zu machen, und Demyx schaffte es irgendwie immer wieder, ihn zum Nachdenken zu bewegen. Das konnte nicht gut sein. So viel Spaß er auch mit Demyx haben konnte, diese Momente des Schweigens konnten einfach nichts Gutes verheißen.
 

“Was ist?” fragte Demyx, ein wenig weggetreten.
 

Axel grinste, doch es wirkte ein wenig gezwungen. “Ist dir eigentlich aufgefallen, dass all unsere Namen ein X enthalten? Ich meine… Axel, Demyx, Xemnas, Xigbar und so weiter. Das ist doch wirklich komisch, oder?”
 

“Hm.”
 

“Denkst du, dass das ein Zufall sein kann?”
 

“Nun…” Demyx zuckte mit den Schultern und ging halbherzig auf Axels Themawechsel ein. “Vielleicht haben einige von uns einfach ihren alten Namen umgeändert, damit es cooler klingt oder so… das könnte ich mir am ehesten vorstellen.”
 

“Ja, das wird es sein.” stimmte Axel zu.
 

Demyx nickte ein wenig gedankenverloren, bevor er sich langsam erhob. “Es fängt jede Sekunde an zu regnen, glaube ich.” sagte er und streckte Axel auffordernd eine Hand entgegen. “Lass uns zurück gehen, in Ordnung?”
 

Axel blickte überrascht auf die ihm dargebotene Hand, bevor er sie ergriff und sich von Demyx auf die Beine ziehen ließ, seinen Blick nicht von ihren beiden miteinander verschränkten Fingern lösend. Ein klein wenig zu spät ließ er Demyx´ Hand wieder los, und sie hinterließ ein ungewohntes Kribbeln auf seiner Haut. Axel kratzte sich ein bisschen verlegen am Hinterkopf, für einen Moment seltsam sprachlos.
 

“In Ordnung, lass uns gehen.” sagte er schließlich.
 

Die Wolken suchten sich genau diesen Moment aus, um dicke Wassertropfen auf die Erde herabregnen zu lassen, und die beiden Niemande beeilten sich, zurück ins Schloss des Entfallens zu gelangen, jeder von ihnen mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
 

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„Das ist also deine Wohnung… Erstaunlich.“
 

„Erstaunlich unpersönlich?“
 

„Das… Das habe ich nicht gesagt!“
 

„Aber gedacht.“ Axel zwinkerte Demyx spielerisch zu. „Es ist ja auch nichts Schlimmes dabei, denke ich. Da tanze ich wenigstens nicht aus der Reihe, hehe.“
 

„Ach, du meinst so wie sonst immer?“ entgegnete Demyx provokant.
 

„Hey!“ rief Axel mit gespielter Empörung und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Dann grinste er breit. „Darf ich das nun als Kompliment auffassen oder als Beleidigung?“
 

Demyx zuckte mit den Schultern und erwiderte das Grinsen. „Such dir was aus.“
 

Axel ließ sich auf sein Sofa fallen und bedeutete Demyx mit einer Handbewegung, es ihm gleich zu tun.
 

Demyx gehorchte. Er setze sich auf Axels Sofa und ließ seinen Blick nachdenklich durch dessen Wohnzimmer gleiten.
 

„Weißt du, Axel…“ sagte er nach einer Weile. „Vielleicht sollten wir unseren Zimmern ein wenig mehr Charakter verleihen. Ein bisschen mehr Persönlichkeit, Individualität. Ein paar Sachen umändern oder so…“
 

Axel kratzte sich nachdenklich am Kopf, seinen Blick ebenfalls durch das Zimmer gleiten lassend. „Weißt du…“ sagte er dann, und blickte Demyx direkt an. „Ich glaube, das habe ich bereits getan. Meinem Zimmer mehr Charakter verliehen, meine ich.“
 

Demyx runzelte die Stirn, nicht genau wissend, worauf Axel hinaus wollte. „Ach ja?“ fragte er zweifelnd.
 

„Ja.“ bestätigte Axel selbstsicher. „Du bist hier. Und ich finde, du machst dich ungemein gut in meinem Zimmer.“
 

Demyx errötete und senkte schnell seinen Blick, angesichts dieses unerwarteten Kompliments. „Ich…“ Er wusste nicht, was er sagen sollte. Nur der Pyromane konnte es fertig bringen, ihn derartig aus seinem Konzept zu bringen.
 

„Sag nichts.“ unterbrach ihn Axel schnell. „Das… Naja, das ist mir einfach so rausgerutscht, du weißt schon. Sollte ein Witz sein.“
 

Demyx nickte, den Blick immer noch gesenkt. „Ja, natürlich. Ha - ha.“
 

„Nein!“ korrigierte sich Axel schnell. „Ich meine das nicht so, wie es sich jetzt anhört. In gewisser Weise… passt du wirklich in dieses Zimmer, weißt du? Man kann sich nämlich ungemein gut mit dir unterhalten.“
 

Demyx´ Gesichtszüge entspannten sich und er hob erneut seinen Blick. „Danke.“ erwiderte er mit einem Lächeln. „Mit dir kann man auch wirklich gut reden… Echt, ich hätte niemals auch nur zu träumen gewagt, dass ich mit irgendjemandem aus der Organisation jemals so gut reden könnte.“
 

Axel lachte leicht. „Ach nein? Und was ist mit Saix? Er ist ein ausgezeichneter Gesprächspartner… Behauptet zumindest sein Spiegel.“
 

Sie fielen beide in ein befreiendes Gelächter. Demyx lehnte sich auf dem Sofa zurück, nun vollends entspannt, und seufzte.
 

„Nein wirklich, Axel. Ich bin froh, dass wir uns so gut verstehen.“
 

Axel nickte zur Bestätigung. „Dito.“ sagte er nur.
 

„Mit den anderen habe ich niemals reden können.“ fuhr Demyx fort. „Mit den Ursprungsmitgliedern schon gar nicht, und mit dem Rest… Naja, mit Larxene habe ich mich dann und wann unterhalten. Wir hatten ein wenig mit denselben Problemen zu kämpfen, verstehst du? Sie als einzige Frau in der Gruppe, ich als schwächstes Glied der Kette…“
 

„Vermisst du sie?“ hakte Axel nach.
 

„Nun…“ Demyx überlegte kurz. „Vielleicht ein klein wenig. Immerhin haben wir miteinander reden können, auch wenn uns sonst nicht wirklich viel verbunden hat. Sie war mir eine Spur zu kalt, und sie hatte eine sadistische Ader. Aber an sich war sie in Ordnung. Wie steht es mit dir?“
 

„Mit mir…“ Axel fuhr nachdenklich die Konturen seines Kinnes nach. „Nein, eigentlich sind und waren mir die restlichen Mitglieder der Organisation mit einer Ausnahme völlig egal. Ich hatte dir ja schon erzählt, dass ich angesichts ihres Todes nichts empfunden habe.“
 

„Ja, das hast du.“ erwiderte Demyx. „Den meisten trauere ich auch nicht hinterher. Obwohl es schon ziemlich erschreckend ist, wie viele von ihnen in so kurzer Zeit sterben konnten. Und jetzt ist auch noch Xaldin Soras Bande zum Opfer gefallen.“
 

„Ja, erschreckend ist das schon.“ gab Axel zu. „Aber sie haben ihr Schicksal selbst herauf beschworen, in gewisser Weise.“
 

„Ich weiß.“ Demyx biss sich auf die Lippe. „Hat es in unserer Organisation jemals etwas anderes als Zwietracht gegeben?“
 

Axel schwieg für einen Moment. „Ich weiß es nicht.“ sagte er dann. „Zumindest nicht, seit ich diesem Verein beigetreten bin. Vielleicht… liegt es daran, dass die ursprünglichen Mitglieder in denen, die neu dazu kamen, eine potentielle Gefahr gesehen haben. Eine Einschränkung ihrer Macht. So zumindest hat sich die Lage zwischen Marluxia und Vexen zugespitzt...“
 

„Marluxia, ja…“ Demyx verlor sich für einen Moment in den unangenehmen Erinnerungen vergangener Tage. „Marluxia hat es geschafft, Larxene all diese Hirngespinste in den Kopf zu setzen, von wegen, dass sie es allen zeigen würden, dass sie es mit den Ursprungsmitgliedern aufnehmen und die Organisation an sich reißen könnten. Larxene war von dieser Idee so begeistert gewesen… Natürlich. Sie hat mich gefragt, ob ich mitmachen möchte.“
 

Axel horchte auf. Dieser Teil der Geschichte war ihm neu. „Tatsächlich?“ wollte er wissen.
 

„Ja.“ bestätigte Demyx. „Aber ich habe Nein gesagt. Ich… ich habe immer versucht, mich aus solchen Sachen herauszuhalten. Und ehrlich gesagt… Der Gedanke, diesen Haufen zusammen gewürfelter Niemande, die sich Organisation schimpfen, zu beherrschen erfüllt mich nicht gerade mit sehr großem Enthusiasmus.“ Er zuckte die Schultern.
 

Axel lachte auf. „Ja, das kann man wohl sagen. Es ist gut, dass du nicht mitgemacht hast. Dieser lächerliche Plan war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.“
 

„Das stimmt.“ bestätigte Demyx. „Sie haben auch einfach viel zu früh gehandelt. Als sich Sora und sein Wanderzoo in dieses Schloss verirrt haben, dachten sie sich einfach, der richtige Zeitpunkt wäre gekommen. Und vielleicht hätten sie ohne das Einwirken von Naminé sogar etwas erreichen können.“
 

„Naminé, ja…“ sagte Axel nachdenklich. „Naminé hat sich auch gegen uns gewandt…“
 

„Es ist schon alles schief gelaufen, in letzter Zeit.“ meinte Demyx ein wenig weggetreten. „Wir müssen auf der Hut sein.“
 

„Auf der Hut, ja…“ Axel gähnte herzhaft. „Hut ist gut…“
 

Demyx konnte sich trotz dieses ernsten und heiklen Gesprächsthemas ein Lachen nicht verkneifen. „Ist da etwa jemand müde?“ neckte er den Rothaarigen.
 

Dieser hatte Mühe, ein weiteres Gähnen zu unterdrücken. „Wer weiß…“ antwortete er kryptisch.
 

Demyx schüttelte amüsiert seinen Kopf und streckte sich. „Vielleicht sollte ich dich dann besser alleine lassen. Ich will dich ja nicht beim Schlafen stören.“ Er erhob sich, ein wenig widerwillig.
 

„Warte…“ entgegnete Axel, sich auf seinem Sofa ausstreckend. „Willst du mich nicht in den Schlaf singen?“
 

„Ob ich - Was?!“ entfuhr es Demyx in beinahe schockiertem Tonfall. Verblüfft blickte er Axel an. Als er dann begriff, dass dieser versuchte, ihn auf den Arm zu nehmen, schenkte er ihm einen giftigen Blick. „Ha- ha. Sehr witzig.“ meinte er, ein wenig überfordert.
 

„Hey!“ sagte Axel, in besänftigendem Tonfall. „Ich meine doch nur… Das wäre doch die Gelegenheit, dein Talent unter Beweis zu stellen, oder? Du redest dauernd von all den Liedern, die du geschrieben hast und so, und dabei habe ich noch kein einziges davon zu hören bekommen. Das ist unfair!“
 

Er zwinkerte Demyx zu. Dieser rollte mit den Augen. „Um das zu tun, müsste ich erst einmal die Sitar aus meiner Wohnung holen.“
 

„Beschwör sie doch einfach!“
 

Demyx lief rot an. „Du weißt, dass das hier im Schloss nicht funktioniert!“
 

„Oh…“ Axel schwieg kurz. Dann blickte er Demyx aus hoffnungsvollen Augen an. „Dann hol sie einfach schnell?“
 

Der jüngere Niemand seufzte frustriert. „Bis ich wieder hier bin, bist du doch schon längst eingeschlafen!“
 

„Das kannst du gar nicht wissen!“ widersprach Axel.
 

„Ich kenne dich mittlerweile ziemlich gut!“ entgegnete Demyx.
 

„Nicht gut genug!“ empörte sich Axel.
 

„Ich bin dann mal weg…“ sagte Demyx mit Unschuldsmiene, und wandte sich langsam der Tür zu.
 

„Hey, warte! Demyx! Demyx, warte!“ rief Axel, wild mit den Armen gestikulierend, jedoch nicht bereit, seine gemütliche Haltung auf dem Sofa aufzugeben.
 

„Wir sehen uns dann morgen!“ säuselte Demyx über seine Schulter hinweg, bevor er mit einem schrägen Grinsen die Tür hinter sich zuzog.
 

„Demyx!“ rief Axel ihm nach. „Demyx, komm zurück, warte!“
 

Er seufzte und ließ sich weiter auf dem Sofa zurück sinken. Er würde es wohl nie schaffen, Demyx zu einer Kostprobe seines Könnens zu überreden. Aber er würde es sich zum Ziel setzen.
 

Ja… Er musste es weiter versuchen… Er musste Demyx überzeugen…
 

Demyx überzeugen, genau… überzeugen…
 

Demyx…
 

Keine fünf Minuten, nachdem Demyx Axels Wohnung verlassen hatte, war Axel in einen tiefen Schlaf gesunken.
 

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