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Allein wegen dir

von

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Das richtige Leben

Noch immer war der helle Blitz da gewesen und keiner der anwesenden Personen konnte etwas sehen. Seth hielt sich seine Hand vor die Augen und die andere Hand lag auf denen von Kisara. Das Mädchen war ihm immer noch wichtig gewesen, egal was Akunadin gegen sie sagte oder tat. Auch ihre große Macht, die er nun selber gesehen hatte, machte ihm keine Angst, vor allem, weil es der weiße Drache gewesen war, das Monster, welches ihm damals das Leben gerettet hatte.

Langsam wurde das Licht weniger, bis es schließlich ganz verschwunden war. Seth merkte es und ließ seine Hand als erstes zur Seite sinken und sah Kisara an.

„Kisara“, er war sehr besorgt und das konnte man auch an seinem Unterton erkennen.

Langsam öffnete das Mädchen ihre Augen und sah ihn an. „Seth“, sie lächelte und dann erschrak sie. Was war passiert? War sie nicht eigentlich von Akunadin verletzt worden?

„Ganz ruhig“, murmelte er leise. Auch ihm war bewusst, dass sie eine schwere Verletzung von allem erlitten haben musste. Dann sah er langsam zu der Stelle, wo es sein musste, nichts, es war nichts da gewesen, einfach nichts zu sehen.

„Es geht mir...gut“, murmelte das Mädchen. Es war schön gewesen einfach nur in Seths Armen zu liegen und nichts zu machen, aber dann fiel ihr wieder ein, in welchem Moment sie sich befanden. „Der Hohepriester“, sagte sie leise.

„Akunadin...“, stammelte Seth und sah sich um. Der Ort war ganz anders gewesen, als er es dachte und erwartet hatte. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und sie waren auf einmal an einem Fluß gewesen, er dachte an den Nil, aber die Umgebung würde nicht dazu passen. Sie war freundlich gewesen und wenn er sich umsah, dann sah er überall Monster auf den Straßen und die Menschen waren komisch gekleidet.

„Er ist nicht hier“, beruhigte der Priester das Mädchen. Dann stand er auf und ob sie auf seine Arme. Er konnte sie nicht an diesem Ort alleine lassen, es war so merkwürdig gewesen und er kannte sich hier nicht aus.

„Wo sind wir hier?“, wollte sie wissen, als sie sich nun auch umschaute. Der Ort war so fremd gewesen und es gab Sachen, die sie bisher nicht gesehen hatte. Die Autos kamen ihr so unbekannt vor und sie hatte Angst vor diesen gehabt.

„Ich weiß es nicht“, sagte er. Als er merkte, dass sie große Angst hier hatte, setzte er sie wieder ab und legte sie auf den Boden. Kisara hatte gerade einen starken Angriff überstanden und sollte sich erst einmals ausruhen, ehe sie weiter gehen würde und nach einem Weg nach Hause suchen würden.

„Es scheint, als wären wir nicht mehr zu Hause, aber ich weiß nicht warum. Es muss einen logischen Grund für alles geben, ich verspreche dir, ich werde den Grund finden“, versprach Seth und sah sie an. „Du musst keine Angst haben, ich werde hier nicht von deiner Seite weichen“, fügte der Priester noch hinzu.

So verletzlich und ängstlich hatte er Kisara bisher noch nicht gesehen und er meinte, dass er sie oft in auswegslosen Situationen gesehen hatte, damals in ihrer Kindheit und schließlich bei Akunadin.

„Ich weiß“, nickte das Mädchen. Sie setzte sich langsam auf und betrachtete diese Umgebung. „Ich verstehe nicht, warum wir hier sind“, meinte sie, auch wenn ihr klar war, dass sie sich möglicherweise damit wiederholte.

„Ich auch nicht, es muss im Kampf passiert sein, du lagst in meinen Armen und dann war da dieser grelle Blitz und wir waren hier. Das alles ist so fremd“, seufzte er und setzte sich neben sie. „Wir werden einen Weg finden, wie wir wieder nach Hause kommen...nein wir bleiben hier“, sagte er zögerlich.

„Wir sollen hier bleiben? Aber wir gehören hier nicht her“, entgegnete die weißhaarige. Das alles war zu fremd, hier würde sie sich nicht einleben können, egal was er tun und machen würde.

Die Menschen gingen in komischen Sachen die Straße entlang, während einige zu den Beiden blickten und anfingen zu tuscheln, dann aber gingen sie weiter, ohne Hilfe anzubieten oder aber sie zu beschimpfen, wie es Kisara gewohnt war. Und andere wiederum saßen auf Stahlpferden und traten in die Pedallen, damit sich ein Rad drehte und sie somit vorwärts kamen, der Rest der Menschen, die auf der Straße waren, saßen gefangen in riesigen monströsen Käfigen mit denen sie sich fortbewegten. Es war zu viel für Kisara gewesen, sie wollte nicht genau so wie diese Menschen enden, vielleicht waren sie hier auch in einer Gefangenschaft gewesen, wären hingefallen und nun wieder aufgewacht, wodurch sie es zum ersten Mal bemerkten. Dies alles war so fremd und wenn das Mädchen nach oben in den Himmel blickte, wurde es noch fremder. Wolken, sie durch zogen den Himmel und so wie sie da waren, verschwanden sie auch wieder und die nächste Wolke kam. Und trotzdem regnete es nicht, so wie die zwei es kannten und dachten.

„Das alles macht mir Angst“, murmelte sie leise und lehnte sich an den Priester. Sie schloss ihre Augen und wollte nicht mehr daran denken, in welcher Welt sie nun waren.

„Bitte...Kisara, hab keine Angst, ich bin mir sicher, es ist nur halb so schlimm, wie wir im ersten Moment denken“, warf der Priester ein. Er versuchte ihr Mut zu machen, auch wenn er selber ein leicht mulmiges Gefühl hier hatte.

„Ich werd es versuchen“, nickte das Mädchen und schmiegte sich, was sie selber nicht wirklich wahr nahm, an den Priester, der sogleich seinen Arm um sie legte.

Es war so viel passiert und das alles in so weniger Zeit. Nun wünschte sich Seth, dass er damals auf Mana gehört hätte und dies alles verhindern würde, aber dem war nicht so. Er glaubte daran, dass Akunadin nichts planen würde, aber er musste sich das Gegenteil beweisen lassen, ein Gegenteil, was fast zu Kisaras Ende führte und sie nun an diesen fremden Ort brachte.

„Ich bin mir sicher, wenn wir den Pharao dieses Ortes gefunden hat, finden wir einen Weg, wie wir wieder nach Hause kommen oder aber hier bleiben dürfen“, lächelte er und strich ihr sanft eine Strähne hinter das Ohr. Erst nun fiel ihm auf, was für ein weiches Haar Kisara hatte und es roch so gut. Jede einzelne Bewegung hatte er aufeinander abgestimmt, seine Hände waren weich und strichen über ihre, ebenso weiche Haut. „Ich weiß, du würdest lieber nach Hause, aber zu Hause wartet der Tod auf dich, es wird besser für uns sein, wenn wir hier bleiben, hier haben wir ein Leben und können es zusammen führen, zumindest, wenn der Pharao damit einverstanden sein wird. Ich würde dafür auch mein Amt aufgeben und als Bauer oder Bürgerlicher leben“, fügte er hinzu und blickte in ihre großen, hellblauen Augen. Es war schon fast so, als würden sie anfangen zu strahlen.

„Ich danke dir“, sagte Kisara leise und blickte ihn an. Wenn sie nun daran dachte, dass er auch hier sein würde, hatte sie so gut wie gar keine Angst mehr. Diese brauchte sie auch nicht, wenn er an ihrer Seite war und da die Menschen sie hier nicht kannten, würde sie sicher ein viel besseres Leben führen, als wenn sie wieder zurück zum Dorf kommen würde. Sie stimmte ihm, bei seiner Idee, zu, sie wollten nun hier bleiben, wenn es ging.
 

„Seht mal, ist das nicht Kaiba?“, rief Joey und sah zu dem Priester und seiner Freundin.

„Nein, dass ist er nicht, das muss jemand aus dem alten Ägypten sein. Schaut euch doch mal an, was er trägt. Die Sachen und da in seiner Hand, der Milleniumsstab“, warf Yugi erstaunt ein. Das konnte doch nicht sein, nun war, außer Atemu, noch jemand aus dem alten Ägypten hier und im Vergleich zum Pharao hatte er auch einen richtigen Körper.

„Wie kommen die zwei hier her?“, wollte Tea wissen und beäugte dies alles ein wenig misstrauisch.

„Keine Ahnung, aber was ich mich frage ist, wer diese kleine Süße neben ihm ist“, entgegnete Tristan. Kisara sah wirklich gut aus und sie trug immer noch das Tänzerinnengewand, etwas, dass der Junge so noch nicht gesehen hatte.

„Als ob du ihr Typ bist, sie hängt doch bei dem falschen Kaiba rum und schau mal, wie sie sich ansehen und berühren“, grinste Joey bis über beide Ohren. Nun hatte er etwas, womit er den richtigen Kaiba aufziehen konnte, er wusste zwar, dass dieser aus dem alten Ägypten war, aber vielleicht würde es bei Seto ziehen.

„Dann wollen wir mal runter und die zwei begrüßen“, fügte der Blonde hinzu und machte sich auf den Weg.

„Warte Joey“, warf Yugi ein. „Ich werde zuerst den Pharao fragen, ob er die zwei kennt und uns helfen kann“, sagte er und schloss die Augen. Pharao? Wir brauchen deine Hilfe, kannst du bitte übernehmen?, fragte Yugi in seinen Gedanken und ehe sich die Anderen versahen, tauschten Beide die Positionen.

„Wie kann ich euch helfen, meine Freunde?“, wollte Atemu wissen und sah zu denen.

„Da“, wies Joey auf die zwei Personen hin, die die Freunde immer noch nicht bemerkt hatten.

„Aber das ist ja....“, Atemu stockte. Es war Kaiba, nein sein Alter Ego und wer war das Mädchen? Sie hatte er bisher nie gesehen gehabt, aber sie kam ihm doch bekannt vor, sehr bekannt sogar. Allerdings war Atemu nicht im Stande gewesen um Kisara richtig einzuordnen.

„Kennst du die zwei?“, fragte Tea gleich neugierig nach und sah ihn an.

„Nein, leider weiß ich nicht wer die zwei sind. Ich weiß nur, dass Kaiba früher ein Priester an meinem Hof gewesen sein soll und mich immer zu Duellen forderte, damit ich besser wurde“, entgegnete Atemu. Nun erinnerte er sich wieder wie er mit Tea und Ishizu im Museum war und die Steintafel ansah, damals dachte er sich nichts dabei, aber während seines Duells mit Kaiba, hatten sie einen kurzen Einblick ins alte Ägypten bekommen. Beide kämpften gegeneinander um das Königreich, aber war Kaiba wirklich sein Feind gewesen, auch wenn alle es dementierten?

„Dann sollten wir zu den Beiden gehen und sie fragen, was sie hier machen und wie sie her gekommen sind“, meinte Joey und sah die Gruppe an.

„Und erfahren wer diese süße Maus da ist“, grinste Tristan ein wenig. Er fand Kisara recht süß und irgendwie erinnerte sie ihn an Serenity. Beide Mädchen sahen recht süß aus, waren ein wenig zurückhaltender, ängstlicher und brauchten jemanden, der für sie da war, sie beschützte.

„Nun halt dich mal zurück, Tristan. Du wirst sowieso nicht bei ihr landen können, wenn sie aus dem vergangenen Ägypten ist, dann wird sie dort hin auch zurück kehren“, seufzte Tea und zog ihren Freund am Ohr wieder ein wenig nach hinten. Nun wünschte sie sich zunehmends weibliche Freundinnen, auf die sich nicht, wie nun, auf die Jungs, aufpassen musste.

„Ist ja schon gut, dann eben nicht“, murmelte der Junge.

„Aber die Idee hin zu gehen ist nicht schlecht“, nickte Atemu. Dann ging er los und somit auch vor. Er wollte, genau wie die Anderen erfahren, wie die zwei in diese Welt kamen und was sie hier machten. War vielleicht eine neue Bedrohung auf Vormarsch gewesen?

„Hey falscher Kaiba“, rief Joey den beiden Fremdlingen zu. Er hatte sich mal wieder übertroffen und wurde sogleich mit einem Blick von Tea gestraft. Das Mädchen hätte sich am liebsten mit der Handfläche aufs Gesicht geschlagen um ihm zu zeigen, was sie von seiner Begrüßung hielt.

„Falscher Kaiba?“, murmelte Seth wiederholend und sah nun zu den Personen, die auf ihn und Kisara zu kamen. Sofort erkannte er den Pharao.

„Mein Pharao“, sprach er leise und kniete sich vor diesen verbeugend hin. „Es ist schön, Euch hier in dieser fremden Welt zu sehen.“

Auch Kisara tat es ihm gleich und blieb, wie sie es gewöhnt war, ihm unterwürfig. Kurz schaute sie auf und sah, wie Atemu gekleidet war. Auch er sah so aus, wie die meisten Menschen hier, ihre Angst vor dieser großen Veränderung zeigte sie nicht und sah den Boden an. Es war Zeit gewesen, dass Seth redete und nicht sie.
 

~~
 

„Bitte warten Sie“, meinte Kaiba sogleich. Er war noch immer leicht geschockt gewesen, konnte dies aber überspielen. Was auf der anderen Seite in der Stadt vor sich ging, hatte er nicht mit bekommen und im Moment war es ihm auch egal gewesen. Nun war der Mann, mit dem er zusammengestoßen war, wichtiger. Er und seine Tochter, die die ganze Zeit über auf den Boden sah.

„Ist noch etwas?“, wollte der Priester wissen und sah zu Seto hoch. Er hielt seine Tochter an der Hand fest, damit diese, sollte sie umkippen, immer noch jemanden hatte, der sie festhielt.

Nur langsam sah Kisara nach oben und erkannte, mit wem sie soeben zusammen gestoßen waren. Sie konnte es nicht fassen, diese Augen, diese Lippen und dieses Gesicht. Ja, er war es, Seto hatte nun doch sein Versprechen gehalten und hatte sie gesucht und auch gefunden. Oder war alles nur ein Zufall gewesen? Nein, sie hoffte so sehr, dass es kein Zufall war und wollte es auch nicht als solchen wahr haben.

„Kisara“, murmelte Kaiba den Namen des Mädchens. Ihm war nun egal gewesen, dass auch ihr Stiefvater hier war, er legte seine Hand einfach auf ihre Wange und strich diese sanft. Sie war hier gewesen, vor ihm und sie lebte. Das hatte er sich nicht zu Träumen gewagt, da ihm einfiel, dass kurz nach seiner Rückkehr in die reale Welt, das Cyberspace in die Luft flog. Er hatte gehofft, dass sie es schaffte raus zu kommen und wollte nicht wahr haben, dass es möglicherweise ihr Ende war.

„Danke, dass du das Versprechen gehalten hast“, sagte die weißhaarige leise. Sie hatte, wenn sie ehrlich war, nicht daran gedacht, dass er es halten würde, aber nun hatte er ihr es bewiesen.

„Es war schließlich versprochen“, entgegnete Seto und ließ dann von dem Mädchen ab. Nun fiel ihm erst auf, was er getan hatte und dass er, als Firmenchef, sich nicht zu solchen Aktionen hinreißen dürfte.

„Kann mir einer bitte sagen, was hier vor sich geht?“, wollte der Stiefvater wissen und sah seine Tochter an. Seit langer Zeit wieder, hatte sie ein wenig gelächelt und sah damit auch noch glücklich aus. Er hatte es schon aufgeben und war froh gewesen, dass Kisara wieder fröhlicher wurde.

„Er hat nur ein Versprechen eingelöst“, meinte die weißhaarige leise, an ihren Stiefvater gewandt. Mehr sagte sie nicht, da es nach ihrer Meinung nach, reichte.

„Ein Versprechen also“, murmelte der Priester und sah Kisara an.

„Darf ich vielleicht...ich weiß, du machst dir Sorgen um mich, aber darf ich heute vielleicht den Tag mit ihm verbringen? Ich bin auch heute Abend um 19 Uhr wieder zu Hause“, bat Kisara leise.

„Machen Sie sich bitte keine Sorgen, ich werd das Mädchen Punkt 19 Uhr zu Ihnen nach Hause bringen“, versprach Kaiba. Warum er das sagte, wusste er nicht, aber er meinte es ernst und wollte Kisara nicht enttäuschen. Sie gehörte zu seiner Vergangenheit, sie war die Person, die er auch vergessen hatte und es bereute. Und wie er es bereute, er hätte das Mädchen damals gar nicht vergessen dürfen und bekam dafür eine Abreibung.

„Gut, wir sehen uns dann um 19 Uhr wieder zu Hause. Pass auf dich auf, sei bitte vorsichtig“, nur unter diesen Bedingungen stimmte der Priester zu. Er war besorgt gewesen, Kisara war gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen und schon wollte sie den Tag draußen mit jemanden verbringen. Er hatte es viel lieber, würde sie mit zu sich nach Hause gehen und im Bett liegen, sich ausruhen und wieder erholen, damit sie fit war.

Aber er konnte es nicht ändern, Kisara hatte ihren eigenen Kopf gehabt und wusste, was sie tun und lassen konnte. Er respektierte es und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, ehe er sich verabschiedete und seinen Weg ging.

„Dein Stiefvater scheint nett zu sein, du hast wirklich ein besseres Los gezogen als wir“, meinte Seto als er diesem nach sah.

„Er ist wirklich lieb...er hat mich zwei Jahre, nachdem du weg gingst, adoptiert. Zuerst wollte ich nicht, weil ich immer noch hoffte, dass du wieder kommen würdest. Aber dem war nicht so und dann, hatte ich erfahren, dass er seine Frau verloren hatte und seinen Schmerz und den Verlust mit einem Kind wett machen wollte. Letzten Endes habe ich dann zu gestimmt und bin mit ihm gekommen. Es war Recht schön gewesen, ich hab ein eigenes Zimmer bekommen und er hat mir alles gegeben was ich wollte“, meinte das Mädchen. „Es war schon eine schöne Zeit bei ihm gewesen“, lächelte sie leise und sah auf den Boden.

„Es freut mich, dass es dir gut ging und du nicht leiden musstest“, sagte Seto und sah sie an. Es war wirklich war gewesen, Kisara hatte es fiel besser getroffen als er, sie hatte ein gutes Leben gehabt und das freute ihn doch ein wenig.

„Nun...es hätte besser sein können, wenn ich bei dir gewesen wäre und wir zusammen erwachsen werden könnten, aber ich kann es nun nicht mehr ändern. Es ist einfach viel zu viel Zeit vergangen, aber dafür haben wir uns ja nun gesehen“, sagte die weißhaarige.

Am Anfang dachte Seto, dass er nie die Worte sagen würde und wenn, dass er sie nie wirklich so meinte, wie er sie sagen sollte, aber dies änderte sich, als er nun ihr gegenüber stand und mit ihr redete. „Das was passiert ist und auch, dass ich mein Versprechen vergessen habe, tut mir wirklich Leid. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen“, meinte Kaiba leise. Er wollte es nicht so laut sagen, dass es die ganzen Menschen auf der Straße hören würden, dies wäre viel zu viel sein.

„Wie schon gesagt, wir können es nicht mehr ändern. Es ist nun mal so passiert und wir müssen damit leben“, sagte Kisara.

„Ich glaube, Mokuba, würde dich auch gerne wieder sehen“, wechselte Seto sogleich das Thema, als er merkte, dass dieses Gespräch zu nichts führen würde.

„Ich würde ihn auch gerne wieder sehen“, nickte sie zustimmend. Sie merkte, dass Seto wohl weniger Lust hatte, etwas mit ihr zu unternehmen, aber wenn es so war, dann war es ihr auch Recht gewesen. Sie wusste, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte und wollte den Kleinen Mokuba wieder sehen.

„Dann komm“, murmelte Seto und drehte sich um. Ob Kisara nun bereit war oder nicht, hatte ihm keine Gedanken gemacht, er ging einfach los. Aus dem Augenwinkel während er kurz nach hinten schielte, hatte er bemerkt, dass sie ihm nach ging. Das war auch gut so, immerhin wollte er es auch.

„Könnten wir vielleicht ein wenig langsamer gehen?“, bat Kisara. Sie mochte es wirklich nicht, wenn man so schnell ging und sie selber kam auch kaum da mit, hatte sich dennoch ein wenig angestrengt, damit sie es schaffen würde.

„Hmm?“ Damit hatte Seto nun gar nicht gerechnet gehabt, aber Kisara hatte tatsächlich darum gebeten, ein wenig langsamer zu gehen.

Kurz blickte Kaiba erneut nach hinten und sah sie an. Sie sah gar nicht so unsportlich aus, deswegen wunderte er sich, dass sie bei dem normalen Tempo nicht mit halten konnte. Auch hob er seine Augenbraue, blieb dann aber kurz stehen und ging dann ein wenig langsamer weiter. „Geht es?“, fragte er nach. Es hörte sich nicht so Recht besorgt an, aber das war es auch nicht, immerhin fragte er sich nur, warum sie nicht hinter her kam.

„Danke...tut mir Leid, aber ich wurde erst heute aus dem Krankenhaus entlassen und kann noch nicht so schnell“, entgegnete die weißhaarige. Sie log ungern, aber manchmal musste es sein, hier log sie nicht, denn es war die Wahrheit gewesen, dass sie zuvor aus dem Krankenhaus entlassen wurde.

„Du warst im Krankenhaus?“, wollte Seto wissen und hob die Augenbraue. Nun klang er schon ein wenig besorgter, da er wirklich nicht damit gerechnet hatte, dass sie im Krankenhaus war.

„Ja, ich bin am Sonntag nach der Predigt meines Vaters zusammen gebrochen und deswegen ins Krankenhaus gebracht worden. Zur gleichen Zeit, war auch die Sache mit Noah, ich nehme an, ich bin deswegen auf einmal hier weg gewesen und während wir uns im Cyberspace befanden, war mein Körper im Krankenhaus und alle machten sich sorgen um mich. Heute bin ich dann endlich aufgewacht und es war wieder alles in Ordnung mit mir gewesen, deswegen konnte ich auch wieder nach Hause“, erzählte Kisara.

Erst nun fiel Seto auf, dass das Mädchen wirklich blass aussah, auch wenn sie schon immer eine helle Haut hatte, man konnte sehen, dass nicht alles unbedingt in Ordnung war. „Dann hättest du meine Einladung ablehnen sollen und lieber nach Hause um dich auszuruhen“, meinte Kaiba.

„Nein, es geht schon so, ich mach lieber etwas mit dir und deinem Bruder, als das ich zu Hause rum liege und mich ausruhe. Mach dir keine Sorgen um mich, es geht schon“, warf Kisa ein.

„Ich mache mir keine Sorgen um dich“, fiel ihr Seto sofort ins Wort. Keiner durfte ahnen, dass er sich ein wenig Sorgen um sie machte, keiner und damit dies sicher war, hatte er sogleich gesagt, dass er sich keine Sorgen machte.

„Ist ja schon gut“, nickte die weißhaarige und ging weiter. Sie sah auf den Boden, da sie sonst nicht wusste, wo sie hinsehen sollte.

„Nimm dir das nicht so sehr zu Herzen, du solltest doch wissen, wie ich bin“, meinte Kaiba und ging weiter die Straße entlang.

„Ich weiß es auch, ich hab mich genügend über dich informiert, aber dennoch, wenn man das alles selber erlebt, dann ist es schon anders“, sagte das Mädchen und sah kurz zu ihm nach oben.

„Gut, dann gehen wir weiter“, murmelte Seto. Das Mädchen war ihm so langsam merkwürdig gewesen, nie wusste er, was er sagen sollte, immer wieder überraschte sie ihn mit ihren Gedanken. Perplex ging er weiter und schwieg den Rest der Strecke. Normalerweise war es eines seiner Markenzeichen gewesen, die ganze Zeit über zu schweigen, aber bei Kisara wollte er schon mal reden, nur wusste er nicht was. Entweder sie nahm sich das, was er sagte, viel zu sehr zu Herzen oder aber sie sagte etwas, womit er nicht gerechnet hatte.

„Wir sind gleich da“, murmelte Seto.

„Ich seh die Villa auch schon“, nickte Kisara und sah sich um. Sie hatte die Villa schon mehrfach gesehen, im Fernsehen, aber auch in vielen Zeitungen. Selber war sie noch nie hier gewesen, hatte sich bisher nicht getraut gehabt, aber nun war sie hier und es war riesig gewesen.

Kisara staunte nicht schlecht, als sie sich die Villa von näherem ansah. „Ich hab die Villa bisher noch nie so nah gesehen“, sagte sie leise.

„Hmm? Du wohnst doch auch in Domino und du meintest mal, du hättest mich gesucht, bis die wusstest, wo ich war, warst du dann noch nie hier?“, fragte er nach. Es passte gar nicht zusammen.

„Ich hab mich nicht her getraut, ich wusste zwar, wo du wohnst, aber ich wollte nicht her kommen. Ich hatte die ganze Zeit Angst gehabt, dass ich noch her kommen würde und dann wütend an deine Tür klingeln würde. Das wollte ich nicht, sonst hätte ich dich wohl wütend zur Rede gestellt“, antwortete die weißhaarige.

„Ist mir relativ unverständlich, wenn ich du gewesen wäre, dann wäre ich her gekommen und hätte mich zur Rede gestellt. Dann hätten wir uns auch viel eher gesehen, aber du hast anders gehandelt, gut, hacken wir das so ab“, sagte Kaiba etwas unverständlich.

„Ich wusste, dass du das sagen würdest, aber ich bin nicht wie du. Ich scheue eigentlich alle Konflikte und es tat weh, würde ich her kommen um dich zu sehen, außerdem, ich weiß nicht, ob ich dann noch wütend wäre, wenn ich dich erst sehen würde“, warf die weißhaarige ein.

„Das werden wir sowieso nicht mehr erfahren“, sagte Kaiba und ging an die Tür. Diese machte er dann schließlich auf und trat ein. Kisara folgte ihm einfach und schwieg nun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yu_B_Su
2009-05-02T16:12:33+00:00 02.05.2009 18:12
Seth und Kisara sind in der Neuzeit... damit hätte ich nicht gerechnet, großes Überraschungsmoment! Auch wenn die Fahrräder als metallene Pferde besser waren als die Autos (Kisara kann den Begriff doch gar nicht kennen...) war es wieder sehr schön zu lesen; man merkte, wie sich die beiden in der fremden Welt verloren fühlen, aber auch wie Seth es praktisch sieht. Dank Joey und dem ein bisschen zu mädchenfreundlichen Tristan gab es erstmalig auch etwas zum Schmunzeln, das war cool!

Eine zweite Überraschung gab es als Auflösung des Cliffys von vor ein paar Kapiteln. Scheen, dass die beiden miteinander reden und auch, wie Kaiba seine Gefühle vor sich selbst verstecken will. Mysteriös ist immer noch Kisaras Krankheit... mal weiterlesen...

Vom Ausdruck her war es wieder ganz in Ordnung, die Dopplungen - wie das Haus, dass sie zum ersten Mal sieht und dann erwähnt, wie toll es aussieht - sind mir neben dem PQP besonders aufgefallen. Trotz allem ist dein Ausdruck aber sehr vielfältig, dein Wortschatz groß... ja, es ist hüsch...

Alles in allem: wieder sehr schön.



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