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Allein wegen dir

von

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Komische Veränderungen

Kisara staunte nicht schlecht, als sie sich im Eingang der Villa befand. Der Flur war groß gewesen, sehr groß sogar und trotzdem war es trist und einsam. Im Flur gab es kaum Lichter, alles war dunkel gewesen, so dunkel wie, wenn man in Kaibas Herz rein sehen würde.

„Es ist ziemlich...“, sie wählte mit bedacht ihre Worte, da sie nicht wollte, dass er sich beleidigt fühlte. Aber was sollte sie sagen, dass es dunkel war, das es schön war oder doch eher eine andere Floskel? „...groß“, beendete sie schließlich ihren Satz und sah ihn an.

„Daran gewöhnt man sich, wenn man öfters hier war“, sagte Kaiba. „Komm ich nehm dir die Jacke ab“, schlug er vor und stellte sich hinter sie, um ihre Jacke entgegen zu nehmen. Normalerweise war dies nicht sein Stil gewesen und er hätte sie gleich auf den Kleiderschrank aufmerksam gemacht, aber diesmal war es anders gewesen.

„Hast du keine Diener?“, wollte sie wissen. Sie hatte es sich doch immer so vorgestellt, dass es in Setos Villa mindestens einen Butler gab, zig Hausmädchen, einen Koch und noch weitere Angestellte, die für die anderen Dinge im Haus tätig waren, aber nun sah sie keinen hier. Ob alle frei hatten?

„Die hab ich wirklich nicht, auch wenn es die ganze Welt glaubt. Frag nicht nach, ich sag es dir auch so“, meinte Kaiba ein wenig grinsend aufgelegt. „Du weißt sicher, dass ich viele Feinde habe und Dienerschaften sind so bestechlich. Ich habe keine, weil ich mir dann jedesmal Sorgen machen würde, ob sie mich mit dem Essen vergiften wollen oder was sie in der Villa anstellen. Auch wenn es nur schwer vorstellbar ist, ich kümmer mich zusammen mit Mokuba hier um alles und wenn es nicht geht, dann lass ich jemanden kommen, der das macht. Aber nie werde ich Diener einstellen, das hat nie etwas Gutes“, fügte Kaiba hinzu und sah, Kisaras erstauntes Gesicht. „War das jetzt so erstaunlich gewesen?“

„Es war etwas, womit ich auf gar keinen Fall gerechnet hatte“, sagte das Mädchen und blickte sich im Flur weiterhin um. Je länger sie da stand, desto unheimlicher wurde es für sie und sie wollte so schnell wie es nur ging, weg von diesem Ort.

„Ich bring dich ins Wohnzimmer“, murmelte Seto und ging dorthin. Er hatte wohl gemerkt, dass sich Kisara nicht wirklich wohl fühlte, aber auch wenn dem so war, so hatte er die Villa umdekoriert gehabt und so wollte er es einfach haben. Das war sein Leben, egal wie dunkel und trist es wirkte.

Das Wohnzimmer war sehr groß gewesen, doch auch abgedunkelt, sämliche Jalousien und Rollos waren herunter gelassen, sodass das Sonnenlicht draußen bleiben musste. Die weißen Vorhänge schienen einfach nur überflüssig zu sein und dienten als Verzierung für ein Leben in dieser trostlosen Villa. Kisara hatte sich alles viel luxuriöser vorgestellt, aber dem war nicht so. Seto lebte, wie ein ganz normaler Mensch und war nicht wirklich jemand, der viel in seiner Villa ausstellen wollte. Und dennoch waren ihr die vielen Gemälde an der Wand aufgefallen, die meisten waren von irgendwelchen Turnieren, die er gewonnen hatte oder aber Landschaften die der KC gehörten, selbst die KC war auf einem der Bilder abgelichtet und über dem Kamin im Wohnzimmer aufgehängt. Der Fußboden war schon heller gewesen, was diesen Ort nicht mehr so einsam wirken ließ. Statt einem Teppich hatte er Laminat eingebaut gehabt und bei jedem Schritt hörte man ein leises klackern. Dies war, wie Seto es nannte auch eine Falle gewesen. Würden sich beide Kaiba Brüder in den oberen Stockwerken befinden und von unten etwas Hören, dann konnten sie sicher sein, dass es ein Einbrecher war oder jemand, den sie nicht in diesem Hause haben wollten. Es war schon eine klassische Alarmanlage gewesen, die sicherer war, als die, die sie eingebaut hatten.

Direkt gegenüber von dem Kamin waren ein Sofa für zwei Personen und anschließend ein Sofa für drei Personen gewesen, sowie ein kleiner Sessel für eine Person. Diese waren in einem Rechteck angeordnet, wovon der Glastisch schließlich die vierte Seite ausmachte und den gleichen Abstand zu den jeweiligen Sitzflächen hatte. Neben dem Kamin stand eine lange Schrankreihe einer Wohnzimmerschrankgarnitur. Jeder einzelne dieser Schränke hatte eine Ablage gehabt, für Blumen oder aber für Fotos und Briefe. Neben der Reihe stand der Fernseher, der mit einem DVD/Videorekorder kombiniert war. Zu guter letzt gab es die großen Fenser, die verknüpft mit einer Tür waren, diese führte nach draußen in den Garten, war aber meistens abgeschlossen gewesen, damit keine Fremdlinge rein kommen oder rein sehen würde. Außerdem achtete Kaiba immer sehr darauf, dass am Abend sämtliche Schutzgardinen runter gezogen wurden, sodass die Fenster vor Einbrüchen geschützt waren.

„Darf ich das Fenster auf machen und das Licht rein lassen?“, fragte Kisa leise nach. Für sie war es viel zu dunkel gewesen, als das man hier leben konnte, aber wenn Seto es mochte, dann konnte sie nichts dagegen machen. Dennoch wollte sie, für die Zeit, wo sie hier war, ein wenig Leben in das Wohnzimmer bekommen, vor allem, da es sie viel zu sehr an die Isolation im Kinderheim erinnerte.

„Natürlich“, murrte Kaiba ein wenig, ließ sie dann aber machen.

„Danke“, lächelte die weißhaarige und ging an die Fenser. Dann zog sie die Jalousien und die Rollos so schnell wie es ging nach oben und öffnete jedes einzelne Fenster. So war es viel besser gewesen und sie atmete tief durch. Der Himmel war nun leicht bewölkt gewesen, der Tag schien trübe zu werden und dennoch hatte er gut angefangen. Die Sonne schien und nur wenige Wolken verdeckten diese. „So ist es viel besser“, murmelte Kisara und sah nach draußen. Dann drehte sie sich wieder um und blickte ihn an. Sie sah ihm an, dass er erstaunt war und nicht wusste, wie er mit ihrer Handlung umgehen sollte.

Das Wohnzimmer war nun wieder heller, die ganze Garnitur, sowie die Schränke leuchteten in dem Licht der Sonne, es war viel freundlicher gewesen als vorher.

„Wie du meinst. Setz dich, ich hole Mokuba“, sagte Seto und ging, aus dem Wohnzimmer raus und die Treppen nach oben. Dann ging er gerade aus, bis er an die vierte Tür rechts kam und an Mokis Zimmer klopfte. Sofort wurde er mit einem Herein rein gerufen und öffnete die Tür.

Im Vergleich zum Wohnzimmer und allen anderen Räumen der Villa, war dieses das hellste und freundlichste Zimmer gewesen. Er hatte eine dunkelblaue Tapete bekommen, einen weichen, braunen Teppichboden, dazu noch einen Schreibtisch in einer Ecke, der ebenfalls einen Laptop auf sich liegen hatte. Daneben stand sein Fernseher, sowie alles was man dazu brauchte, inklusive vieler Spielekonsolen, Mokuba sollte wirklich alles haben, was ein Junge haben wollte. Spielzeug hatte er wirklich im Übermaß gehabt und nichts war Seto zu teuer gewesen.

„Ich wollte dir nur mitteilen, dass Kisara hier ist. Ich hab sie durch Zufall in der Stadt gefunden und gleich mit gebracht, ich dachte mir, du würdest sie auch gerne sehen“, sagte Seto und sah ihn an. Mokuba saß, wie immer an einem Schultag am Schreibtisch und machte seine Aufgaben, es waren die, die er während der Tage, wo Kaiba schlief, verpasst hatte, aber nun wiederholte er diese.

„Du hast sie also wirklich gefunden“, freute sich Mokuba. Sofort ließ er von seinen Aufgaben ab und drehte sich zur Tür um. Es freute ihn, dass sie diesmal ihr Versprechen Kisara gegenüber einhalten konnten. „Ich komme sofort mit nach unten“, nickte der Kleine. Er war froh gewesen, dass Seto ihm dies auch sagte, da sein Bruder sehr strikt darauf behaarte, dass Moki auch seine Aufgaben machte, erst danach konnte er spielen, aber leichter, als früher Gozaburo, ließ sich Seto überreden auch ab und an kleine Ausnahmen zu machen.

Zusammen mit seinem Bruder ging Mokuba den Gang entlang, die Treppen hinunter und in das Wohnzimmer, wo er Kisara erblickte.

„Kisara“, rief er freudig aus und setzte sich schließlich neben sie. „Schön, dass du da bist. Ich bin so erleichtert, dass dich Seto gefunden hat“, meinte der Kleine.

„Ich bin auch froh, es ist ja alles wieder in Ordnung, er hat sein Versprechen eingehalten und ich werd nicht mehr sauer auf ihn sein. Alles ist gut, wie es ist“, murmelte das Mädchen leise.

„Es tut mir Leid, dass sich Seto so lange Zeit gelassen hatte, aber er hat die ganzen Tage, nach dem Turnier, nur noch geschlafen und ist nicht wieder aufgewacht, außer heute. Aber da hat er sich dann gleich auf die Suche nach dir gemacht“, sagte Moki.

„Er hat erst heute mit der Suche angefangen?“, fragte die weißhaarige nach. Damit hatte sie nicht gerechnet, aber sie fand es eigentlich nicht so schlimm, wie man auf dem ersten Blick denken würde. Ihr war es sogar recht gewesen, dass er erst heute damit anfing, immerhin war auch sie, heute erst aufgewacht.

Für Seto hingegen war dies nicht gerade positiv gewesen. Nun hatte Kisara erfahren, dass er erst heute damit angefangen hatte, nach ihr zu suchen. Und damit würde sich die Meinung des Mädchens über ihn nur noch mehr bestätigten. Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Eigentlich war ihm nicht klar gewesen, warum er dies tat, ihm waren alle Menschen egal gewesen, nur Mokuba war eine Ausnahme, aber nun wurde Kisara auch noch zu dieser Ausnahme und er hatte nicht einmal bemerkt, warum dem so war.

„Oh...hab ich etwas Falsches gesagt? Das wollte ich nicht, tut mir Leid“, murmelte der schwarzhaarige leise. Ihm war es unglaublich peinlich gewesen, dass er Seto nun so weit rein geritten hatte. Es tat ihm auch Leid und er wollte es so schnell wie möglich wieder bereinigen, wusste aber nicht wie.

„Ist schon in Ordnung, ich bin heute auch erst wieder aufgewacht“, sagte Kisara und sah den Kleinen an. „Es ist also alles okay, wie es ist“, nickte sie.

„Auch heute aufgewacht?“, fragte Mokuba nach.

„Ich bin bei der Predigt meines Stiefvaters zusammengebrochen und lag dann die ganze Zeit im Krankenhaus, aber nun geht es mir wieder besser“, meinte die weißhaarige leise und sah dabei den Boden an.

„Ich hab das Gefühl, du verschweigst uns etwas“, fiel es Seto auf. Das Mädchen war schon den halben Tag so gewesen, immer wieder wenn er sie darauf ansprach, reagierte sie komisch.

„Das tu ich nicht“, murmelte das Mädchen. Sie konnte doch nicht, bei diesem Wiedersehen sagen, was sie hatte. Das ging einfach nicht und die zwei sollten sich keine Sorgen machen, nicht wegen ihr.

„Ach komm schon Kisara, sag uns, was du hast. Mein Bruder kann dir sicher helfen“, warf Moki ein, da er wirklich zuversichtlich war, dass Seto helfen konnte, egal was es war.

„Nein, bitte...“, Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wollte, sie durfte nicht weinen. Kisara schüttelte nun den Kopf und sah zu Beiden hoch. „Bitte...ich...es ist alles gut wie es ist, lasst es uns doch einfach so in Erinnerung behalten“, bat das Mädchen.

„Aber Kisara...“, murmelte Mokuba und wurde von seinem Bruder unterbrochen.

„Gut, lassen wir das Thema“, sagte Seto. Er wirkte ein wenig bestürzt und merkte sofort, dass da mehr war, als Kisara sagte. Innerlich fragte er sich, wo vor sie solche Angst hatte oder was sie beschämte, dass sie es den Beiden nicht sagte. Auf der anderen Seite, fragte er sich auch, ob wirklich alles in Ordnung war, wie sie es sagte oder ob es etwas in ihrem Leben gab, was nicht okay war. „Wenn Kisara nicht darüber reden will, dann fragen wir sie auch nicht mehr aus“, fügte Kaiba hinzu und ließ sich nun auch in den Sessel sinken. Anders als Mokuba hatte er gelernt, dass Neugierde nicht immer gut gewesen war und man auch verzichten musste, etwas zu Fragen.

„Danke“, lächelte sie etwas und wischte sich gleich ihre Tränen aus den Augen. Sie war froh gewesen, dass das Schicksal ihr noch erlaubte, ihre zwei besten Freunde aus ihrer Kindheit zu sehen.
 

~~
 

„Was...was machst du hier?“, wollte Atemu wissen. Er wusste doch selber nicht, was er machen oder sagen sollte und schon gar nicht, wie er sich als Pharao verhalten musste. Das alles war viel zu fremd für ihn gewesen, als das er richtig handeln würde.

„Sag uns doch erstmals, wer die kleine Süße da ist“, mischte sich Tristan gleich wieder ein und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

Kurz blickte Kisara nach oben, als sie das hörte und dann sah sie ihn. Tristan Taylor, derjenige der sie mit kleine Süße bezeichnet hatte. Sofort stellten sich Kisaras Haare an den Armen auf und sie bekam eine Gänsehaut. Das war noch viel schlimmer gewesen, als wenn sie im Palast in Ägypten war und gerade umgebracht wurde. Hier wurde sie zuerst als Lustobjekt gesehen, etwas, was sie ganz sicher nicht wollte. „Seth“, murmelte die weißhaarige leise und hielt sich anschließend an dessen starken Arm fest.

„Hab keine Angst“, hauchte er ihrem Ohr entgegen und legte seinen Arm um sie. Er würde auf jedenfall dafür Sorgen, dass keiner Kisara auch nur zu Nahe treten würde, mit seinem Leben würde er das Mädchen beschützen, egal was kommen mag. Er war sich auch bewusst gewesen, dass er sich damit möglicherweise seinem Pharao entgegen Stellen würde, aber dies würde dann wohl so sein müssen. Atemu hatte er sofort mit Pharao angesprochen, weil er ahnte, dass ein Tag vergangen war, jener Tag, an dem die Krönungszeremonie statt gefunden haben musste und nun war Atemu offiziell der König von Ägypten gewesen.

„Wartet doch...nicht so hastig“, sprach Atemu. Er wusste wieder nicht, was man von ihm erwarten würde und drehte sich zuerst zu Tristan. „Kannst du bitte aufhören, sie so zu bezeichnen, du siehst doch, dass es ihr unangenehm ist“, sagte er zu diesem.

„Es tut mir Leid“, seufzte Tristan. Es tat ihm wirklich Leid, aber dann musste er mit ansehen, wie Seth seinen Arm um Kisara legte, so als wäre sie sein Eigentum. Wieder ein Mädchen das eher den harten Eisbrocken haben wollte und keinen weicheren Kerl vorgezogen hatte.

Nachdem Tristan dies gesagt hatte, wandt sich Atemu wieder zu den beiden Fremden, diese sagten nichts und schwiegen. Es war für deren Zeit so üblich, dass wenn der Pharao mit jemanden sprach, alle ruhig sein sollten und dies hielten sie auch ein.

„Auch mir tut es Leid, aber ich weiß nicht, warum du mich mit Pharao ansprichst, ich bin keiner“, warf der Pharao ein und sah Seth an.

„Doch das seid Ihr, Ihr seid der Pharao unseres Reiches, heute war Eure Krönung, aber Ihr müsst aufpassen, Meister Akunadin und Euer Berater Goza haben sich einen hinterhältigen Plan ausgedacht, um Euch vom Thron zu stürzen, wir wissen nicht was sie machen wollen, aber wir wissen auch nicht wie wir her gekommen sind“, sprach Seth und stand wieder auf. Dennoch blieb er dabei demütig.

„Okay, mal ganz langsam und von vorne, wer ist Akunadin und wer ist Goza?“, fragte Joey nach. Er hatte lauter Fragezeichen im Gesicht geschrieben stehen und wusste gar nicht, wovon der Priester da sprach.

„Meister Akunadin ist Hohepriester am Hof des Pharaos, außerdem ist er dessen Onkel und, wenn es wahr ist, was er sagte, mein Vater. Und Goza ist ein Berater am Hofe, ich vermute, er will einfach mehr Macht und Meister Shimon, als königlicher Berater abheben“, fing Seth an. Er merkte, dass die Anderen erstaunt gewesen waren, selbst Atemu.

„Dann heißt das ja...wir wären Cousins?“, er konnte es nicht fassen und ihm war bewusst, wenn er es Kaiba sagen würde, würde ihm dieser nicht glauben.

„Genau, das heißt es...ich kann nur nicht mit Sicherheit sagen, dass Meister Akunadin recht hat, meine Mutter selber hatte mir erzählt, dass mein Vater für den Pharao in den Kampf als dessen Diener zog und nicht mehr zurück kam“, seufzte der Priester und sah den Boden an. Es war wirklich keine Freude gewesen, über seinen Vater zu sprechen, zum einen weil er doch schon seit Jahren tot sein müsste und zum Anderen, weil er nicht akzeptieren wollte, dass Akunadin sein Vater war, dafür hatte dieser sein Recht verwirkt.

„Und was hat sie mit dem ganzen zu tun?“, fragte Atemu nach und blickte auf Kisara.

„Das weiß ich auch nicht. Das ist Kisara, sie wurde zur Sklaverei gezwungen, anschließend gekauft und kam so in den Palast. Meister Akunadin ließ sie zur Tänzerin ausbilden und hatte mit Goza über seinen Plan gesprochen, sie sollte dabei eine Rolle spielen, aber wir wissen nicht welche. Doch ich versichere Euch, Kisara könnt Ihr trauen, sie würde keinem etwas zu Leide tun. Von dem Plan habe ich erst durch Mana, den Zauberlehrling am Hofe, erfahren und es nicht für möglich gehalten“, sagte Seth und sah den Pharao an. Es war schon so viel geschehen und er wusste nicht, warum der Pharao fragen musste, wer er oder wer Kisara war.

„Und du wolltest diesen Plan verhindern?“, fragte Joey. Er konnte es nicht fassen, ein freundlicher Kaiba, der für Atemu da war. Das er dies noch erleben durfte, einfach unbeschreiblich. Damit würde er Kaiba für den Rest seines Lebens aufziehen können.

„Ja, ich wollte es. Ich wollte am nächsten Morgen alles genau beobachten und mögliche Angriffe gegen den Pharao nicht möglich machen. Aber soweit kam es nicht. Mitten in der Nacht hörte ich, wie jemand an mein Zimmer klopfte, es muss Kisara gewesen sein und dann bin ich ihr gefolgt, sie wurde von Goza in die unterirdische Kampfanlage gebracht. Soweit ich es dort mit bekommen habe, sollte sie umgebracht werden, weil man sie nun nicht mehr für den Plan benutzen konnte. Ich aber konnte sie nicht sterben lassen, dafür haben wir in unserer Kindheit einfach zu viel durch gemacht. Ich musste sie retten...nur hatte es dann Meister Akunadin auf mich abgesehen und Kisara stellte sich davor....Ihr KA, es wurde in die Steintafel gesperrt und sie fiel schwer verletzt in meine Arme, eigentlich dürfte sie nicht mehr leben. Dann gab es einen hellen Blitz und wir waren hier“, erzählte er zu Ende.

„Ein KA?“, murmelte Tea und sah die zwei an.

„Es ist ein Teil der Seele, eine größere Macht, es sind monsterähnliche Geschöpfe, die unser Inneres verkörpern. Mein KA ist mein Dios, Kisaras KA ist der weiße Drache mit dem eiskalten Blick“, sagte der Priester.

„Der weiße Drache?“, riefen alle anwesenden Personen aus. Das konnte doch nicht sein, ein Mädchen wie Kisara hatte den weißen Drachen, das war unmöglich, aber dadurch wusste Atemu nun, warum ihm Kisara so bekannt vor kam. Er hatte sie mehrfach gespürt, selbst auf dem Battle City Turnier, wo sich Kaiba duellieren musste. Zuerst das Duell gegen Ishizu, wo er eigentlich mit Obelisk weiter spielen sollte, dann aber, aus einem Grund, sein weißer ins Spiel kam, ebenso im Duell, welches er gegen Kaiba spielte. Beides Mal spürte er, die Macht des weißen Drachens und dass dieser ihm etwas sagen wollte. Damit gerechnet, dass sich hinter dem Drachen eine wirkliche Person befinden würde, ahnte er nicht, sonst hätte er sich ganz anders dem gegenüber benommen.

„Und diese KA's sind wirklich so stark?“, wollte Tea wissen.

„Ja, aber es ist nur wenigen Menschen bestimmt ein starkes KA zu haben, die meisten haben schwächere, aber dann gibt es wiederum andere, die mehr Glück da hatten. Eigentlich sind starke KA's nur den Mitgliedern der Pharaonenfamilie, sowie den Priester bestimmt“, meinte Seth und sah zu Kisara. „Aber sie hat auch eins und als Akunadin dieses gesehen hatte, wollte er ihr diese Macht nehmen. Und es gibt nur eine Möglichkeit einem Menschen sein KA zu nehmen, aber diese würde zum Tod führen“, murmelte er leise und sah den Boden an. Das wollte er Kisara auf keinen Fall antun. Nie und nimmer.

„Und ihr wisst wirklich nicht, wie ihr her gekommen seid?“, fragte Atemu nach.

„Nein, ich weiß es nicht, aber es ähnelt gar nicht unserer Heimat“, seufzte Seth und wies auf die ganzen Autos hin.

„Das sind doch nur Autos, etwas ganz normales, vor denen müsst ihr wirklich keine Angst haben“, entgegnete Joey und hob die Augenbraue.

„Joey hat Recht...aber ihr werdet das sicher nicht wissen. Wir befinden uns in einer Zeit die lange nach meiner Herrschaft im alten Ägypten ist. Meine Seele war in meinem Milleniumspuzzle eingeschlossen und nachdem es Yugi zusammen setzte, konnte ich wieder heraus. Deswegen bin ich nun in dieser Zeit, weil das Schicksal will, dass ich die Welt vor seinem Ende bewahre. Ich weiß nicht, warum du und sie hier her gebracht worden seid“, runzelte der Pharao seine Stirn und sah die Anderen an.

Diese wussten genau so wenig, wie Atemu und zuckten nur mit den Schultern. Es war auch für diese ein wenig unverständlich gewesen.

„Mein Pharao, habt Ihr vielleicht eine Idee wie wir wieder nach Hause kommen? Es muss aber nicht unbedingt sein, wir wären auch einverstanden, wenn wir hier in dieser Zeit leben dürften. Wir würden uns schnell umgewöhnen und mit Euch leben. Ich bitte Euch, in unserer Zeit, wartet der Tod auf Kisara“, murmelte der Priester.

„Zwischen dir und Kisara läuft was oder?“, grinste Joey ein wenig hemmisch.

„Wie?“, wollte Seth wissen. Er verstand nicht, was Joey damit sagen wollte.

„Er meint, du und Kisara ihr seid zusammen, ein Paar, Liebende“, antwortete Tristan für Joey, da er wusste, dass dieser es sicher vermasseln würde.

„Nein, das sind wir nicht“, schüttelte der Priester nur den Kopf und sah zu Kisara. Er wollte sie nicht vor den Kopf stoßen und wusste nicht, ob es gerade richtig gewesen war, dies zu sagen, aber es war nun passiert und er konnte es nicht ändern.

„Nicht? Dann hab ich ja Chancen....“

„Nun halt dich mal zurück, Tristan. Sie kommt aus einer anderen Zeit“, seufzte Tea und zog ihren Freund am Ohr wieder nach hinten, ehe er noch mit dem Sabbern anfangen würde. „Es tut mir Leid“, entschuldigte sich Tea.

„Was machen wir nun mit den Beiden?“, fragte Joey und sah Atemu an.

„Das wüsste ich auch gerne“, murmelte der Pharao. Er wusste selber nicht so Recht, was er machen sollte. Was war die richtige Entscheidung gewesen?

„Egal, was Ihr machen wollt, wir werden allem zustimmen“, sprach Seth und sah Kisara an. Dieser ganze Ort war merkwürdig gewesen, kein Priester war hier und weit und breit keine Wachen. Der Pharao konnte sich ganz normal und ohne Probleme in dieser Welt bewegen, er war frei. Hier war alles anders gewesen, als zu Hause und Seth wusste nicht, was er besser finden sollte, das Leben hier, oder das zu Hause?

„Das ist gut zu wissen, wir lassen uns etwas Einfallen, aber ich denke, ihr müsst damit rechnen, dass wir versuchen werden, euch wieder nach Hause zu schicken. Ihr könnt einfach nicht in dieser Zeit leben, ich kann das auch nicht, meinen Körper teile ich mir mit meinem besten Freund, den ich hier gefunden habe. Ich glaube nicht, dass die Welt dazu bereit ist, wenn ihr hier lebt“, meinte Atemu leise. Er wollte beiden nicht die Hoffnung nehmen, auf ein glückliches und friedliches Leben zusammen. Auch wenn der Priester abstritt, dass er und Kisara zusammen waren, Atemu hatte die starke Bindung zwischen den Beiden bemerkt und ihm war klar, dass die zwei zusammen gehörten. „Das Problem hier bei ist, dass Seth in dieser Zeit wiedergeboren wurde, als Seto Kaiba, aber ob dies für Kisara gilt, das weiß ich nicht“, fügte Atemu hinzu. Den Namen des Priesters hatte er mit bekommen, als Kisara diesen vor Angst murmelte.

„Wie bereits gesagt, mein Pharao. Wenn Ihr meint, es wäre die richtige Entscheidung, dann werden wir es akzeptieren und das tun, was Ihr von uns verlangt“, wiederholte sich Seth und staunte nicht schlecht, als er erfuhr, dass er hier eine Wiedergeburt hat. Er fragte sich, wie diese wohl war und ob sie auch jemanden hatte, wie Kisara. Vielleicht aber war auch das Gleiche passiert und er hatte Kisara in seiner Kindheit getroffen und war ihr nie wieder begegnet.

„Danke...es tut mir aber auch Leid, dass ich eure Hoffnungen zerstören muss, wenn ihr nicht hier bleiben könnt“, warf Atemu nochmals ein.

„Das muss es nicht. Ihr seid unser König, wir glauben an Eure Entscheidungen und wissen, dass sie richtig sind“, lächelte der Priester.

„Also Yugi, wohin geht es jetzt?“, fragte Joey und legte den Arm um seinen Freund. Bei diesem Anblick schluckte Seth ein wenig, bisher hatte er noch keinen gesehen, der so freundschaftlich mit dem Pharao umging. Selbst Mana hatte ihre Manieren gehabt und wusste, was sie sich erlauben durfte und was nicht.

„Ich weiß es noch nicht“, seufzte der Gefragte.

Wir könnten die zwei doch zu Kaiba bringen, dann würde er endlich mal an seine altägyptischen Wurzeln glauben und vielleicht kann uns seine Technologie helfen, warf Yugi ein und sprach damit zu Atemu.

„Das ist eine gute Idee“, murmelte der Pharao nickend und sah die zwei Fremden an. „Wir bringen euch zu Kaiba.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yu_B_Su
2009-05-02T16:12:46+00:00 02.05.2009 18:12
Die beiden Handlungsstränge rasen immer weiter aufeinander zu...

Wie du Setos Villa beschrieben hast, das war toll!!! Die dunklen Flure, das wenige Licht passen gut. Auch die Erklärung mit der Alarmanlage und den fehlenden Dieners war gut und verständlich. Obwohl ich nicht glaube, dass der KC Landschaften gehören, und es einen Sessel für mehrere Personen gibt, aber naja. Und wie Seto mit seinen Gefühlen umgeht ist immer noch toll!!!

Das Gespräch mit Seth war auch gut zu lesen, der liebestolle Tristan mit der Erkenntnis, dass Mädchen lieber auf harte Kerle als auf Softies stehen sowie Seth, der das alles total merkwürdig findet, das war schön. Du hast den Blick auf die richtigen Details gelenkt, auf den Umgang der anderen mit dem Pharao, der Tatsache, dass er sich überall frei bewegen kann. Auch die Erklärungen der Kas usw. waren nicht nur verständlich, sondern auch so kurz und passend eingebaut, dass man es als natürlich empfunden hat. Man dachte jetzt nicht "Oh, jetzt kommt eine ewiglange Erklärung, weil sonst nirgendwo Platz ist!", es war nicht gekünstelt - scheen.

Vom Ausdruck her waren die Dopplungen immer noch nicht ganz gut, das PQP auch nicht, aber ansonsten war es echt toll!!



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