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Schwarz & Weiß

Die Legende des goldenen Drachen
von

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Göttinnen, Prüfungen und der Schmerz einer Liebe

Endlich Kapi 11 fertig. XD

Das hat mal länger gedauert. XD

Aber so wirklich gefallen tut es mir nicht. O.o

Tja, so ist das -_-
 

Hoffe das liest mal wer.

Bye bye
 

Kapitel 11 – Göttinnen, Prüfungen und der Schmerz einer Liebe
 

Der Wecker klingelte und riss mich aus dem Schlaf. Langsam öffnete ich meine Augen, um den Schlaf ganz zu vertreiben. Müde richtete ich mich auf und blinzelte verschlafen, um eine klare Sicht zu bekommen.

Mein ganzer Körper tat mir weh und meine Augen brannten vom Weinen. Als ich gestern nach Hause gekommen war, ging ich sofort ins Bett und weinte mich irgendwann in den Schlaf. Da ich auch nichts mehr gegessen hatte, rumorte nun mein Magen und verlangte nach etwas zu Essen. Also stand ich auf, ging ins Bad und machte mir dann Frühstück.

Sei langer Zeit trank ich wieder einen Tee, der mich von Innen her wärmte. Die ganze Zeit überlegte ich, wie ich Kazune gegenübertreten sollte. Mein Herz hatte Angst davor, was ich vielleicht zu hören bekäme. Also beschloss ich, ihn so gut es geht zu meiden. Heute war Freitag. Also musste ich nur diesen Tag durchhalten und hatte dann erstmal Wochenende um mich zu beruhigen.
 

Mit diesen Gedanken machte ich mich viel zu früh auf den Weg. Ich wollte ihn nicht bei dem Buchladen treffen. Also rannte ich regelrecht durch die Straßen in Richtung Schule. Ich musste einigen Leuten ausweichen um eine Kollision zu vermeiden. Ich sah mich nicht um, aus Angst ihn irgendwo zu sehen. Solange ich mir nicht klar war, was ich fühlte, wollte ich nicht mit ihm darüber reden.

Als ich dann in der Schule ankam waren erst wenige Schüler zu sehen. Unbemerkt schlich ich mich in den Park und setzte mich unter meinen Kirschbaum. Blütenblätter rieselten vor einem grauen Wolkenhimmel herab. Ich ließ mich in ihren Bann ziehen. Ließ meine Gedanken abschweifen, um mal wieder an etwas anderes als das gestrige Geschehen zu denken.

Durch die Klingel schreckte ich leicht hoch. Die halbe Stunde, die ich unter dem Baum gesessen hatte, schien schneller vergangen zu sein, als ich dachte. Doch noch rührte ich mich nicht. Die letzten Schüler stürmten in das Gebäude um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Nur ich nicht. Ich wartete noch 15 Minuten, damit ich ja nicht Kazune über den Weg lief.

So ging ich zur Klasse, entschuldigte mich bei dem Lehrer und setzte mich hin. Die Mädchen beachteten mich nicht und drehten demonstrativ den Kopf weg. Leise seufzte ich. Wenn die wüssten…
 

In der Pause beeilte ich mich, die Klasse zu verlassen, rannte wieder raus in den Park zu meinem Baum. Zum zweiten Mal an diesem Tag beobachtete ich die Kirschblüten, die sich auf den Boden zu bewegten und auch auf mir landeten. Sachte tat ich diese zur Seite, kramte in meiner Tasche den Manga hervor, seufzte noch einmal bei dem Gedanken an die gestrige Pause und zeichnete, in meinem neuen Buch, weiter.
 

++++++
 

Erstaunt sahen sie sich die Szene an, die sich den dreien bot. Vor ihnen lag ein riesiger Wald. Aber etwas stimmte nicht mit ihm. Er war nicht im Freien, sondern dieser Wald existierte in einer Art Zimmer! Dieser Raum war rechteckig aufgebaut und glich sehr einem normalen Zimmer, mit dem Unterschied, dass dieser Raum riesig war! Man konnte das Ende auf der anderen Seite nur schwer erkennen.

Die Wände und die Decke bestanden aus Wolken und Himmel. Es sah einerseits aus wie aufgemalt, andererseits aber wie draußen in der Natur.
 

Melody, Ray und Coud standen auf einer Art Schwelle, die sie langsam überquerten. Staunend sahen sie sich um und gingen tiefer in den Wald hinein. Alles schien ganz normal zu sein. Weiches Gras, Blätter, die von den Bäumen fielen, Eichhörnchen, die verstohlen aus den Bäumen schauten.

So schlenderten sie in den Wald hinein, bis sie auf einer Lichtung in der Mitte innehielten. Sie sahen etwas vor sich, was sie nicht einordnen konnten. Vor ihnen schwebte eine gelb/braune Lichtkugel. Um sie herum flatterte ein brauner Schal, der am Ende aus Holz gemachten Schmuck trug. Ein lieblicher Gesang gang von dieser Kugel aus. Und das Seltsame war, der Wald schien auf diesen Gesang zu reagieren. Die Bäume wankten im Einklang, obwohl kein Wind wehte.

Plötzlich drang eine Stimme aus der Kugel. „Willkommen in meinem Reich, Auserwählte.“ Melody, die sich angesprochen fühlte, ging auch das Gespräch ein. „Wer seid ihr?“ Auf ihre Worte hin wandelte sich die Lichtkugel und nahm die Gestalt eines Menschen an. Kurze Zeit später erkannte man eine Frau. Sie hatte kurze braune Haare, die an einigen Stellen unterschiedlich lang waren. Außerdem hatte sie einen großen Haarschmuck, der aus unterschiedlich langen Blättern bestand.

Sie hatte ein fransiges knielanges Kleid an, welches in mehreren Braun- und Gelbtönen gehalten war. Unter ihrem Rock sah man wieder Blätter hervorgucken. Des Weiteren hatte sie an den Ellbogen Stoffenden, an denen Bänder mit Fransen befestigt waren. Grüne Flügel und viele kleine Details rundeten ihr majestätisches Aussehen ab. Als sie antwortete klang ihre Stimme so, als wäre sie nicht von dieser Welt: „Mein Name ist . Ich bin die Göttin des Holzes.“ Überrascht sahen die drei die Gestallt an. Erst jetzt fielen ihnen Rowens Worte ein: „Um den Schlüssel zu aktivieren musst du die Prüfungen der Elemente bestehen und die fünf Göttinnen der Elemente aufsuchen.“

„Ihr seid also die erste Göttin auf unserem Weg?“, fragte Melody die Holzgöttin.

„Ja, das stimmt. Euch erwartet eine Prüfung und nur wenn ihr diese besteht, wird sich das Tor am Ende des Raums öffnen.“, sagte sie. Die Magier nickten. „Bist du bereit?“, fragte die Göttin an die Rothaarige gewand. Diese warf ihren Kollegen einen Blick zu, die ihr mit einem Lächeln signalisierten, dass sie ihr vertrauten. „Ja.“, meinte sie dann.

Die Göttin erschuf aus dem Nichts eine Harfe aus Holz und fing an zu spielen. Melody hörte die Musik tief in ihrem Herzen. Sie klang, als wäre das Lied nicht von dieser Welt. Eine tiefe beruhigende Melodie, zu der auch die Bäume einstimmen. Um die Rothaarige herum wurde es plötzlich schwarz. Es fühlte sich an, als würde sie fallen, bis sie mitten in dem schwarzen Raum innehielt.

Sie hörte viele verschiedene Stimmen um sie herum, sah aber nichts. Die Stimmen sprachen alle durcheinander und in einer anderen Sprache, sodass das Mädchen nichts verstehen konnte. Sie sah sich um, um die Quelle der Stimmen ausfindig zu machen. Melody wusste nicht, was sie tun sollte. Ihr Kopf schmerzte, ihr Körper streikte und diese ständige Dunkelheit machte ihr Angst. Sie schloss ihre Augen und hörte einfach nur den Stimmen zu. Sie ließ sich treiben und konzentrierte sich, etwas zu verstehen.

Die Rothaarige kniff ihre Augen zusammen, bis sie etwas um sich spürte. Schnell öffnete sie ihre Augen wieder und glaubte nicht, was sie dort sah. Sie war umgeben von vielen großen Bäumen und Büschen. Und jetzt bemerkte sie es. Die Stimme kam von dem Bäumen! Sie hörte die Sprache der Pflanzen! Des Holzes! Nun wurde ihr alles klar. Rowen hatte es gesagt. Ihre Aufgabe war es „die Elemente zu verstehen“, was bedeutete, dass sie die Sprache der Bäume verstehen musste.

Sie sah es vor sich. Bäume, die weit in den Himmel ragten, Wälder, die ganze Länder bedeckten, Bäume , die Tieren einen Lebensraum spendeten und vor allem Bäume, die Sauerstoff herstellten.

Aber sie sah auch etwas anderes. Menschen, die ganze Wälder abholzten, Dörfer, die fast nur als Holzhäusern bestanden, Papier und Zeitungen, für die viele Bäume ihr Leben lassen mussten.

Eine Träne schlich sich über ihr Gesicht. Die Pflanzen waren ein wunderschönes Naturphänomen, welches die Menschen in ihrer Gier ausnutzen und zerstörten. Nur weil Bäume nicht atmeten, hieß das noch lange nicht, dass sie keine Lebewesen waren. Bäume brauchen Schutz… Vor allem vor den Menschen.

Daraufhin wurde ihr Körper wieder leichter und sie spürte, wie ihr Körper nach oben gezogen wurde und sie schrie. Als sich ihr Körper wieder schwerer anfühlte, öffnete das Mädchen ihre Augen und fand sich in Couds Armen wieder. Dieser sah sie besorgt an und als er eine Reaktion von ihr bemerkte, erhellte sich sein Gesicht schlagartig. „Melody?“; fragte er, als ihn das Mädchen aus ihren blutroten Augen an und… lächelte! Ja, sie lächelte ihn an und begann sich aufzurichten. „Melody?“, fragte Coud noch einmal, ließ seine Freundin aber gewähren. „Verehrte Göttin. Ich habe verstanden, was ihr mir sagen wolltet.“, lächelte sie der Göttin entgegen. Diese erwiderte die Geste und meinte: „Ja, ich habe bereits gemerkt, dass du die Gefühle anderer spüren und verstehen kannst. Bitte merkte dir das, was du gerade gelernt hast und helfe meinen Pflanzen.“ Melody lächelte noch breiter. „Ja, das werde ich. Ich weiß zwar noch nicht wie ich das anstellen soll, aber ich werde alles dafür geben. Wir Menschen haben genug angerichtet.“

Plötzlich leuchtete ihre Kette auf und einer der grauen Steine hatte nun eine gelbliche Farbe. „Das ist das Zeichen für deine bestandene Prüfung. Stelle dich nun deiner Nächsten.“, meinte Mú und sah die Gruppe mit einem warmen Blick an. „Ja.“, meine die Rothaarige und in diesem Moment öffnete sich das Tor an der anderen Seite des Raumes. „Danke.“, meinte Melody noch, bevor sich ihre Gruppe in Bewegung setzte.

Das Mädchen betrachtete die Bäume am Wegesrand und lächelte jeden an. „Melody?“, versuchte es nun Ray, da sich die Jungs nicht erklären konnten, was eben passiert war. Ihre Freundin war einfach zusammengebrochen und als sie aufgewacht war hatte sie die Prüfung schon bestanden. Und nun dieses seltsame Verhalten. Sie machten sich einfach Sorgen…

Und tatsächlich. Melody antwortete diesmal: „Ich kann sie verstehen. Ich höre die Stimme der Bäume und kann sie verstehen.“ Sie lächelte ihre Freunde an und beschleunigte ihre Schritte. Die Jungs sahen sich nur kurz an und beschlossen stillschweigend, das Mädchen einfach machen zu lassen. Sie würde später schon alles erzählen.
 

Etwas später durchquerten sie das Tor und fanden sich in einem der schwarzen Gänge wieder. Sie gingen durch die Dunkelheit und erreichten das nächste Tor, welches sogleich geöffnet wurde. Dahinter befand sich eine riesengroße Stadt, welche nur aus Metall bestand. Der ganze Raum war ausgefüllt von riesigen Wolkenkratzern. Nur die zahlreichen Straßenschluchten ermöglichten das Vorankommen.
 

Eine Straße verlief einmal quer durch die Stadt und von ihr gingen zahlreiche kleine Straßen in alle Richtungen aus. Staunend schlenderte die Gruppe die Hauptstraße entlang, bis sie auf einem großen Platz in der Mitte der Stadt standen. Wenige Sekunden später tauchte auch die Göttin des Metalls auf. „Mein Name ist Jìn. Freut mich euch zu sehen.“ Sie hatte lange lilafarbene Haare, in der sich eine große weiße Feder als Schmuck befand. Außerdem hatte sie noch anderen Schuck im Haar. Ihr Kleid war trägerlos und die oberste Stoffschicht war weiß. Unter ihrem Rock sah man jedoch noch zwei lilafarbene Stoffebenen. Die Göttin trug dazu noch einen weißen Stoffstreifen, der sie rumflatterte. Eine Auffälligkeit war das große zartlilane Tuch an ihrem rechten Arm.

„Uns freut es auch sie kennen zu lernen. Ich bin hier um mich der Prüfung zu stellen.“, begann Melody das Gespräch. „Du bist sehr mutig und ich sehe ein reines Herz in dir.“ Melody lächelte verlegen. „Kämpfe für alle Lebewesen.“, sagte die Göttin und um die Rothaarige wurde es wieder schwarz und sie fiel erneut in den unendlichen Raum. Doch eines war anders. Das Mädchen hatte keine Angst mehr. Sie schloss die Augen und versuchte auf ihre Umgebung zu achten. Und tatsächlich. Wieder hörte sie Stimmen. Doch diesmal war es anders. Man konnte es eher als Geräusche als als Stimmen bezeichnen. Jedoch war es ein melodisches, rhythmisches Geräusch.

Melody lauschte den Geräuschen und versuchte sich in sie hinein zu versetzten. Und es gelang ihr auch. Sie öffnete ihre Augen und war wieder zwischen Häusern aus Metall. Doch diesmal schwebte sie zwischen den Häusern und stand nicht auf einem festen Boden.

Das Mädchen überlegte. Metall wurde aus Steinen gewonnen und durchzog das Gestein wie Adern. Das Metall ist ein wichtiges Element, welches den Menschen erlaubt, ihren Lebensstil fortzuführen, indem sie riesige Wolkenkratzer und Autos bauen können.

Doch auch hier haben die Menschen keinen Respekt. Sie sprengen ganze Berge und beuten so die Natur aus. Die Menschen sollten lernen Das Metall nicht als selbstverständlich anzusehen, sondern es als etwas Außergewöhnliches zu betrachten…

Ein Licht umschloss das Mädchen und wieder wurde ihr Bewusstsein aus der schwarzen Tiefe gerissen, bis sie sich wieder in ihrem Körper befand. Sie öffnete ihre Augen und sah wieder ins Couds Gesicht. Wie gerne würde sie es berühren, ihn spüren, doch sie konnte nicht. Also richtete sie sich, so schnell es ihr Kreislauf zuließ, wieder auf und stellte sich erneut der Göttin gegenüber, die sie erwartungsvoll ansah.

„Die Menschen beuten das Metall aus und sehen nicht, was für ein wunderbares Element es ist und wie wichtig es für unser Leben sein wird.“

Die Göttin lächelte. „Du lernst schnell. Wenn es doch nur mehr Menschen wie dich geben würde... Dann stände die Welt nicht vor so einer schweren Entscheidung.“

Melody sah ihr trauriges Gesicht und wusste was sie fühlen musste. In diesen Tagen eine Göttin zu sein, war bestimmt nicht einfach.

„Macht euch keine Sorgen. Wir werden die Welt ändern. Niemand sollte leiden. Unsere Welt ist ein Wunder.“, lächelte die Rothaarige, was die Göttin sehr berührte. „Danke.“, lächelte nun auch sie.

Wieder glühte Melodys Sternenkette und ein weiterer Stein erstrahlte in einer neuen Farbe. Diesmal war es die Farbe lila.

Weiter hinten im Raum öffnete sich kurz darauf das riesige Tor, welches die Gruppe zu der nächsten Göttin führen sollte.
 

Die Gruppe machte sich auf den Weg und durchquerte die Stadt aus Metall. Melody fiel etwas weiter zurück. Ihre Kräfte ließen nach und ihr Körper wurde schlapp. Die Prüfungen waren anstrengend, auch wenn sie nicht im Sinne von körperlich anstrengend waren. Ihren Geist forderten diese Prüfungen bis an ihre Grenze. Deshalb verschwamm nun ihre Sicht etwas und das Gehen fiel ihr zunehmend schwerer. Jedoch wollte sie keine Pause machen. Sie wollte ihre Aufgabe erfüllen und die Welt so schnell wie möglich retten. Das hatte sie sich und allen anderen geschworen…

„Melody? Geht’s dir nicht gut?“ Couds Stimme riss sie aus ihren Gedanken, was sie ein wenig hochschrecken ließ. Coud sah ihr besorgt in die Augen und Melody blickte zurück in seine. Er stand direkt vor ihr, jedoch blickte sie schnell zur Seite. „Ja, mir geht es gut. Ich bin nur ein wenig müde.“ Sie versuchte zu lächeln, was aber eher gequält aussah.
 

Schnell huschte sie an ihm vorbei. Vielleicht ein bisschen zu schnell, denn ihre Beine gaben kurz nach. Doch sie fiel nicht, da jemand sie von hinten an den Schultern fest hielt. Und sie wusste schon, wer es war, ohne hinzusehen.

„Lass uns kurz eine Pause machen. So bringt das dir und uns anderen nichts.“, meinte Coud freundlich.

„Nein, nein. Geht schon. Lasst uns einfach weiter gehen.“, meinte das Mädchen und löste sich aus Couds Griff.
 

Nach einigen Schritten spürte sie auf einmal, wie sie hochgehoben wurde und stieß einen kleinen Schrei aus. Sie sah nach oben und blickte in Couds Gesicht. Erst jetzt bemerkte sie, was passiert war. Coud hatte sie hochgehoben und trug sie nun auf den Armen!

Peinlich berührt und mit hochrotem Kopf strampelte das Mädchen mit ihren Armen und Beinen und redete auf den Blonden ein. „Coud! Was machst du denn?! Lass mich runter!“ Doch der Angesprochene reagierte nicht.

„Coud!“, schrie sie und diesmal antwortete dieser auch: „Du bist total fertig. Wenn du schon keine Pause machen willst, dann trag ich dich eben solange. Also hör auf zu strampeln und ruh dich aus.“ Er sah sie mit einem Blick an, der keinen Widerspruch duldete.

Seufzend nahm Melody die Situation hin. Ihr war es total peinlich und war innerlich sehr froh, dass niemand in der Nähe war.

Bis auf Ray. Dieser betrachtete, vergessen von seinen Teamkollegen, die ganze Szene.
 

Bald standen sie vor der nächsten Tür, die zu ihrem Empfang von alleine aufschwang. Doch alles was sie sahen war… Sand…

„Wo sind wir denn hier gelandet?“, fragte Coud an die Gruppe gewandt.

„Sieht aus wie eine Wüste. Wir sind wohl bei der Göttin der Erde.“, schlussfolgerte Ray.

Melody sah sich staunend um. Denn trotz der Wüste, in der sie sich befanden, war ihr nicht mal heiß. Es war nur eine angenehme Wärme in diesem Raum, die jedoch noch lange nicht an die Hitze einer Wüste herankam.

Sie gingen geradeaus, da sie die Göttin, wie in den Räumen zuvor, in der Mitte des Raumes vermuteten. Und sie wussten sofort, wann sie diese erreicht haben. Denn an einer Stelle trafen sich mehrere Erdtypen. Sand, Erde und Gestein. Sie liefen in einem Punkt zusammen. Und genau da schwebte eine grüne Lichtkugel, die sich sogleich in die Göttin der Erde verwandelte. Sie hatte grüne Haare, die mit zwei großen Federn und weiterem Schmuck verziert waren. Sie hatte ein grünes, reichverziertes Kleid, welches eine sehr lange Schleppe hatte, die an ihrer Hüfte anfing. Außerdem trug sie eine kurze grüne Hose unter dem Kleid und Stiefel bis kurz unter die Hose.

„Melody und ihre Freunde. Ich freue mich euch zu sehen. Mein Name ist und bin die Göttin des Elements Erde. Ihr seid hier um die Prüfung zu bestreiten, hab ich recht?“, begann die Göttin das Gespräch und erst jetzt setzte Coud Melody ab, die er die ganze Zeit getragen hatte. Mit rotem Kopf ging sie schnell zwei Schritte nach vorne, bevor Coud sowas noch einmal tut.

„Ja, ihr habt Recht. Lasst mich bitte die Prüfung machen.“

„Aber natürlich.“, lächelte die Göttin. „Du bist ziemlich erwachsen für dein Alter. Verlier dich dabei nur nicht selbst.“

Gerade als die Rothaarige nachfragen wollte, was sie damit meinte, fiel sie schon wieder in den dunklen Raum. Sie lauschte und konnte ein weiteres Mal viele verschiedene Stimmen hören. Sie öffnete die Augen und sah kleine Sandkörner an ihr vorbeirauschen, Steine jeder Größe und sogar ganze Landstriche.

Die Erde gibt den Menschen einen Platz zum Leben. Ohne einen Boden könnten weder die Menschen noch Tiere und Pflanzen überleben. Sie beherbergt Mineralien, die für die Pflanzen wichtig sind.

Doch die Menschen betonieren sie zu und bauen ihre Häuser darauf. Sie verschmutzen diese Erde mit Müll und anderen Substanzen. Menschen zerstören den Boden unter ihren Füßen, obwohl sie ohne ihn nicht leben könnten.

Das Mädchen spürte, wie sie wieder nach oben gezogen wurde und in Couds Armen aufwachte. Wie davor auch, wandte sie sich gleich an die Göttin, die sie schon freundlich anlächelte.

„Menschen zerstören den Boden, auf dem sie leben und sind dabei sich so selbst zu vernichten.“, wiederholte Melody ihre Gedanken.

„Beschütze sie.“, meinte die Göttin nur und Melodys Kette begann erneut zu leuchten. Ein weiterer Stein färbte sich. Diesmal wurde er grün.

„Danke.“, lächelte das Mädchen und machte sich gleich mit ihren Freunden auf den Weg zu dem offenen Tor am Ende des Raumes.
 

„Super, Me-chan! Jetzt haben wir schon drei von fünf Prüfungen bestanden!“, freute sich Coud. Für den Spitznamen erntete er einen bösen Blick von seiner Freundin, welche danach aber auch lächeln musste.

„Wir schaffen das!“, meinte sie nur und so setzten sie ihren Weg fort, bis sie den nächsten Raum betraten. Doch diesmal war es seltsam. Sie betraten den Raum und die Tür schloss sich sofort hinter ihnen, doch sie sahen nichts. Der ganze Raum war leer. Verwundert sahen sie sich um, bis Coud auf einmal etwas stotterte: „Seht… Seht mal nach… unten.“

Sofort sahen auch die anderen beiden runter und konnten kaum glauben, was sie dort sahen. Unter ihnen befand sich ein riesiger Ozean und sie standen oben drauf! Erschrocken wich Melody einen Schritt zurück, als auch schon der Boden unter ihren Füßen nachgab. Mit einem lauten ‚Platsch‘ landeten alle drei in dem kalten Wasser. Oder auch nicht kalt. Eigentlich spürten sie keine Kälte. Melody ahnte, was Sache war und während die anderen versuchten, an die Oberfläche zu schwimmen, blieb das Mädchen an ihrem Platz. Es war, wie sie es sich gedacht hatte…

Lächelnd drehte sie sich zu ihren Freunden um. „Hey Jungs. Keine Panik. Wir können hier unten Atmen und sogar sprechen.“ Erschrocken darüber, hielten sie in der Bewegung inne und… atmeten! Unter Wasser. Das Mädchen hatte tatsächlich Recht!

„Gut erkannt.“ Vor den dreien tauchte eine blaue Lichtkugel auf, die sich gleich in eine Frau verwandelte. Sie hatte blaue Haare, die zu einem Zopf gebunden waren. Über ihrem Kopf schwebten an beiden Seiten weiße Ringe, die mir einigem Schmuck verziert waren. Sie hatte ein blaues Kleid, was sich am unteren Ende einfach in Wasser auflöste. Es sah aus, wie ein Wasserfall, der ständig fließt. Darunter trug sie blaue Leggins.

„Mein Name ist Shùi und bin die Göttin des Wassers. Ich begrüße euch.“, stellte sich die Göttin vor.

„Vielen Dank.“, lächelte Melody zurück.

„Du bist diejenige, die die Prüfungen machen will?“, fragte sie an die Rothaarige gewandt. Diese nickte: „Ja, das stimmt. Bitte lasst mich die Prüfung machen.“ Ein Lächeln der Göttin und schon wurde es Melody schwarz vor Augen.

Sie lauschte und hörte Stimmen, die aus allen Richtungen kamen. Um das Mädchen herum schwebten viele einzelne Wassertropfen, die zu singen schienen. Es war ein beruhigender Klang.

Das Wasser ermöglicht das Leben auf diesem Planeten. Nur durch Wasser können Menschen, Tiere und Pflanzen überleben. Es bietet aber auch selber einen Lebensraum für Millionen Lebewesen.

Doch die Menschen verschmutzen es mit Müll und Giften. Sie sperren das Wasser in Betonmauern ein und jagen die Fische, bis sie vom Aussterben bedroht sind. Doch ohne Wasser könnte niemand auf diesem Planeten überleben. Auf dem blauen Planeten…

Melodys Bewusstsein wurde wieder in ihren Körper zurückgeholt und sofort berichtete sie der Göttin ihre Erlebnisse. „Die Menschen zerstören die Ader dieses Planeten. Zerstören ihre eigene Chance zu leben.“

„Beschütze sie.“, lächelte die Göttin und ein neuer Stein in Melodys Kette erstrahlte in einem dunklen blau.

„Nun macht euch auf den Weg zu der letzten Prüfung.“, fügte die Göttin noch hinzu.

„Ja. Danke.“, lächelte Melody und die drei verschwanden in Richtung Ausgang.
 

++++++
 

Die Pause verlief wie jede andere auch. Mit der Ausnahme, dass ich ständig nach Kazune Ausschau hielt. Einmal sah ich ihn auch, als er über den Schulhof lief und jemanden zu suchen schien. Und ich ahnte auch wen… Doch ich hob schnell eines meiner Schulbücher hoch, sodass er mein Gesicht nicht sehen konnte, bis er wieder verschwunden war.
 

Nun legte ich meinen Manga weg, obwohl noch fünf Minuten Pause war. Ich blieb unter dem Baum sitzen und schloss die Augen. Der Wind wehte und spielte an meinen Haaren. Ich fröstelte leicht, doch ich kümmerte mich nicht drum. Seit gestern Abend schien ich wieder die alte Lina zu sein. Trübe Gedanken, schlechte Laune und die Mir-ist-alles-egal- Einstellung. So wie ich war, bevor ich Kazune traf. Doch ich wollte nicht wieder so werden! Nein, nicht noch einmal! Ich musste Kazune vergessen. So, als ob ich ihn nie im Regen getroffen hätte. Ganz einfach. Meine erste Liebe… vergessen…

Das Pausenklingeln zwang mich dazu, wieder in die Klasse zurückkehren.
 

++++++
 

Nach der letzten Stunde ließ ich mir wieder mehr Zeit als sonst. Ich wartete sogar so lange, dass die Schule wie leergefegt war. Langsam schlenderte ich durch die leeren Gänge und verließ die Schule. Auch die meisten Lehrer waren schon gegangen.

Ich ging langsam und in Gedanken versunken durch die, von der untergehenden Sonne orangefarbenen, Straßen. Eine Weile geschah nichts, bis jemand aus einer Seitenstraße trat und sich mir in den Weg stellte. Ich erschrak tierisch, da ich dachte es wäre Kazune, doch er war es nicht. Beim zweiten Hinsehen erkannte ich, dass es Taro war. Kazunes Bruder. „Ich bringe dich nach Hause.“, sagte er ruhig. Ich wollte ihm widersprechen, doch er sah mich mit einem Blick an, der keinen Widerspruch dultete. Ich seufzte. So musste Melody sich fühlen, wenn Ray das Wort erhob…

Also ging ich weiter und der Blauhaarige neben mir. Seine Augen und Haare schimmerten im Licht der Sonne fast schon schwarz. Nur kleine Lichtpunkte ließen auf seine eigentliche Haarfarbe schließen.

Einige Minuten vergingen, in denen keiner was sagte. Taro war der Erste, der dann das Wort ergriff: „Du meidest meinen Bruder, nicht wahr?“ Ich antwortete nicht und sah nur stur auf den Fußboden vor mir. Er wusste ja, dass es stimmte.

„Er hat dich heute den ganzen Tag gesucht.“, fügte der Junge noch hinzu. Ich schluckte schwer. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet. Ich wusste zwar, dass er mich gesucht hatte, bekam aber dennoch ein schlechtes Gewissen, weil ich mich vor ihm versteckt hatte.

Taro seufzte leicht. „Er ist seit gestern so anders als sonst. Sein ständiges Lachen ist verschwunden und er ist seltsam teilnahmslos. Ihn scheint die ganze Sache sehr mitzunehmen.“

Ich blieb stehen. Haare verhängten mir das Gesicht, sodass niemand sehen konnte, was in mir vorging. So viele Worte und Gedanken kamen mir in den Sinn, doch trotzdem blieb ich stumm und behielt alles für mich. Ich fraß alles in mich hinein.

„Bitte rede mal mit ihm.“, meinte der Blauhaarige noch, nachdem er ebenfalls stehen geblieben war. Ich hörte etwas Traurigkeit aus seiner sonst so gefühlsarmen Stimme heraus. Das schlechte Gewissen schlich immer weiter in mir hoch. Zum ersten Mal meldete ich mich zu Wort: „Ich… Ich kann nicht.“ Taro sah mich ruhig an. „Ich weiß selber nicht, was ich fühle und was ich will. Wie soll ich da mit ihm reden? Ich würde ihm nur noch mehr wehtun.“, sagte ich leise.

Immer noch regte er sich nicht. Ich sah ihn an. An seinen Zügen war etwas anders als sonst, doch ich wusste nicht was. „Überleg es dir noch mal. Ihr macht euch nur beide unglücklich.“, meinte Taro und ging alleine davon. Einige Zeit sah ich ihm nach, bis auch ich nach Hause ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Flordelis
2011-09-25T12:52:44+00:00 25.09.2011 14:52
> Ich bin die Göttin des Holzes[/].
Hier hast du vergessen, einen Tag zu schließen. Solltest du vielleicht bei Gelegenheit nachholen, einfach der Schönheit halber, weil danach alles "bold" (also fettgedruckt) ist und nicht mehr schön aussieht. ;)

Nya, ich muss mich den anderen anschließen. Sonderlich aufregend war das Kapitel nicht, aber es erinnerte mich wieder an mich früher. Ich hab früher auch in der Art geschrieben (meist, wenn ich etwas einfach nur hinter mich bringen wollte) und war am Ende auch nie mit dem Ergebnis zufrieden.

Was mir ein wenig sauer aufstieß, war die Moralkeule, die hier geschwungen wurde. Hat jetzt aber nicht zwingend was mit dir zu tun, ich hab die früher so oft in allen Variationen gesehen (und selbst eingesetzt), dass es inzwischen einfach nur noch nervt. :,D
Aber das ist ja inzwischen ein älteres Werk von dir, deswegen mach dir da mal keine Gedanken, ich glaube nicht, dass du sie inzwischen derart offensichtlich schwingst (Moral in Geschichten finde ich gut, aber sie sollte ein wenig verdeckt sein, damit man nicht damit erschlagen wird ;D).

Tja, das war es dann auch schon wieder. ^^
LG
Alona
Von: abgemeldet
2011-06-18T20:22:39+00:00 18.06.2011 22:22
Dieses Kapitel gefällt mir nicht sonderlich. Irgendwie geschieht da zu viel, das hättest du alles schöner ausbauen können. Es wirkt so hingeklatscht =(

Zudem hat mich folgendes gestört Mein Name ist Mù. Ich bin die Göttin des Holzes[/]. Das hat dann dazu beigebracht, dass Meldoys ganze Welt in schwarz war. Und natürlich habe ich mich in Linas Welt so seltsam gesehen, die buchstaben waren irgendwie sehr schmal xD Naja.

Ich fand die Göttin mit der Leggins witzig xD Und was mich stutzig gemacht hat, dass es in Melodys Welt auch Autos gibt. Naja, vielleicht nicht aufgepasst, oder es gibt tatsächlich solche Karren.

Aber Positiv ist, wie du auf die Idee mit den Elementen gekommen bist. Nur leider sind die Prüfungen für Melody viel zu einfach -___-

LG
abgemeldet
Von: abgemeldet
2008-12-14T17:05:51+00:00 14.12.2008 18:05
So gut gefällt mir das Kapitel nicht, weil die Prüfungen alle gleich ablaufen, und auch jede prüfung zu dem selben Ergebnis führt!
Der anfang also die erste prüfung ist spannend, aber dannach wiederholt sich alles wieder!
Tut mir leid! *sich duckt*

aber ich finde die Landschaftsbeschreibungen sehr schön!
Und die Göttinnen hast du auch sehr gut beschrieben!


Sorry, dass mein Komentar nicht sehr positiv ist! ;_;


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