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Traces of the Love we left

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Arlington High

Ich stehe auf, nun, da er so nahe neben mir sitzt. Ich gehe ein Stück von der Bank weg, drehe mich etwas, starre wieder zu der Raucherecke hinüber. Ob sie es noch immer ist? Und ist Raum K-551 noch immer der Friedhof der alten Möbel und unserer Geschichte?

„Ich habe dich auch vermisst“, sage ich, als ich mich wieder zu ihm drehe. „Ich glaube, es vergeht kaum kein Tag, an dem ich mich nicht frage, was gewesen wäre, wenn ich damals einfach vor allen auf dich zugegangen wäre und dich geküsst hätte…“

Ralph steht auf. Sein Blick zeigt Schmerz, als er zu mir tritt. Ich habe das Bedürfnis, nach seinen Händen zu greifen. Stattdessen vergrabe ich meine in meinen Hosentaschen.

„Wenn du es getan hättest, ich-“

„Hättest du meine Hand genommen?“

Still liegt in der Luft, nachdem ich ihm mit meiner Unterbrechung jegliches Wort genommen habe. Seine Lippen sind einen Spalt geöffnet, seine Augen sehen unruhig in meine. Am liebsten würde er wegsehen, mit Sicherheit. Ich rechne es ihm hoch an, dass er es nicht tut.

„Ich weiß es nicht“, kommt es schließlich.

„Gut.“ Ich bringe ein Lächeln zustande. „Ich nämlich auch nicht.“

Ich will mich umdrehen, aber dann streckt er doch die Hand nach mir aus. Seine Finger berühren meinen Arm.

„Warte noch“, bittet er leise, während meine Haut von einer Gänsehaut überzogen wird.

„Weshalb?“

„Nur ein paar Minuten.“

Ich nicke und drehe mich zurück. Seine Hand verweilt am selben Ort. Sie ist so unglaublich warm.

„Zehn Jahre“, spricht er dann und seine Stimme klingt rau.

„Ja. Es ist eine lange Zeit.“

„Wie geht es dir heute?“

In seinen Augen ist deutlich zu sehen, wie schwer ihm diese Frage fällt. Ob er Angst davor hatte, mich heute zu treffen? Ich hatte sie nicht; eigentlich hatte ich nach all den Jahren gehofft, ihn wiederzusehen. Ich wollte sehen, dass es ihm gut geht, so wie mir.

„Gut“, sage ich deshalb nun. Ich lächle ihn an, blinzle kurz zu den Fenstern unseres alten Klassenzimmers, hinüber zu dem Lachen meines Freundes, der sich dort mit den anderen austauscht.

„Bist du glücklich mit ihm?“

Ich nicke aufrichtig. „Er ist ein guter Freund.“

„Das hätte heute auch ich sein können, nicht wahr?“

„Ja.“ Nun hebe ich die Hand. Im Schatten seines Körpers, von drinnen unsichtbar, berühre ich seine Fingerspitzen. „Du warst ein guter Freund. Doch anders als du zeigt er seine Liebe zu mir.“

Ralphs Finger schlingen sich um meine. Sie halten sie fest. Ich hatte ihre Hitze vergessen, ihre Beschaffenheit und Größe, selbst wenn sie heute sicherlich etwas rauer sind. Ich übertrage diese neue Erkenntnis in meine Erinnerungen.

Einen winzigen Schritt mache ich auf ihn zu.

„Lexa erwartet ein Baby.“

Jegliche Bewegung von mir hält sofort wieder inne. Kälte durchzieht meinen Körper, plötzlich spüre ich auch den Ring an seinem Finger, der meine Haut berührt. Plötzlich wird mir wieder bewusst, welches Leben er wählte. Keines wie ich.

Ich lasse seine Hand los, nur widerwillig gibt er sie frei.

„Das freut mich für dich“, sage ich, während ich zu den Fenstern hinüberblicke. Dann setze ich mich in Bewegung. „Lass uns rein gehen.“

„Aaron“, hält er mich jedoch erneut auf.

Ich atme tief. Ich hätte nicht gedacht, dass es schmerzen würde, ihn meinen Namen sprechen zu hören.

„Ja?“ Wieder drehe ich mich zu ihm.

Plötzlich sieht er aus, als würde er jede Sekunde in Tränen ausbrechen.

„Du bist stärker als ich“, stößt er aus und kommt mir näher, streckt die Hand aus, zieht sie zurück. „Ich habe dich immer bewundert. Dir ist es egal, was die anderen sagen. Wäre ich mehr wie du gewesen… hätte ich mehr... Mut gehabt… vielleicht hätten wir heute... vielleicht…“

„Ja.“ Ich unterbreche ihn, gehe auf ihn zu und schlinge meine Arme um den bebenden Körper. „Vielleicht hätten wir das. Vielleicht hätten wir glücklich sein können. Aber man weiß es nicht.“

Seine Arme legen sich nun auch um mich. Kurz erschreckt es mich, doch man kann von hier nicht mehr hinter die Fenster blicken, also können auch sie uns nicht mehr sehen. Zögernd schließe ich die Augen, fahre leise fort.

„Wir wissen nicht, wie es gekommen wäre. Vielleicht hätte uns die Öffentlichkeit nicht gut getan, vielleicht hätten wir sie nicht ertragen.“ Ich lächle sanft, er kann dies nicht sehen. „Und ich bin nicht so stark, wie du denkst, Ralph. Das alles tat mehr weh, als du es dir vorstellen kannst… und die Erinnerungen quälen mich heute noch dann und wann. Aber...“

Ich seufze, drücke mich etwas von ihm weg.

„Aber?“

„Aber sie quälen nicht nur. Weißt du, dein Buch steht in meinem Schrank. Es lässt mich immer daran denken, wie schön all die Tage mit dir waren, dass sie vielleicht deshalb so schön waren, weil wir sie für uns allein hatten. Manchmal denke ich an unsere Träume und Erinnerungen, und an unser Wunder… und dann frage ich mich, ob wir es zur Realität hätten machen können. Es lässt mich darüber nachdenken, dass ich vielleicht alles geändert hätte, wenn ich nur dieses eine Mal wirklich stark gewesen wäre, wenn ich zu dir gegangen wäre, und dir gesagt hätte, was ich immer sagen wollte, und heute bereue ich, dass ich es nie getan habe. Aber dennoch, heute weiß ich auch, dass es vielleicht nichts gebracht hätte. Vielleicht musste alles genau so kommen.“

In meiner Rückwärtsbewegung nehme ich die Wärme seiner Wange mit mir. Unsere letzte Berührung. Sie ist bitter süß, schöner als der kalte Abschied in diesem Laden, der sich immer in mein Gedächtnis brannte.

„Glaubst du daran?“

„Ich versuche es. Ich sage mir, dass alles seinen Grund hat, und dass wir uns damals gefunden haben, um daraus zu lernen. Wir können es heute nur besser machen. Ich mit ihm und du mit deinem kleinen Baby.“

Ein Nicken, während ich in die traurigen Augen des Mannes sehe, der noch immer so viel Ähnlichkeit mit dem Jungen hat, den ich einst liebte. Auch erkenne ich wieder den winzigen braunen Punkt, von dessen Entdeckung ich ihm nie erzählt habe. Ob ihn mittlerweile noch jemand bemerkt hat? Lexa vielleicht? Ob er sie je so nah an sich heran gelassen hat, dass sie auch seine anderen Makel kennenlernen konnte? Er hätte einen solchen Menschen verdient… jemanden, der ihn festhält, ihm Kraft gibt, so nimmt wie er ist… Er sollte nicht auf ewig im Herzen alleine sein.

„Werden wir uns wiedersehen?“, dringt es über seine Lippen hervor, in meine Gedanken hinein.

„Vielleicht...“

Ich zucke leicht die Schultern und drehe mich um, damit er den Schmerz in meinem Blick nicht sehen kann. Für einen Moment lang kann ich ihn nicht verbergen. Ob meine Stimme es ebenfalls verrät? Auch er kannte mich einst so gut…

„Das weiß man nie“, setze ich leise hinterher.

Eine Sekunde warte ich, ob er etwas sagen wird, doch das tut er nicht. Stattdessen höre ich seine Schritte, als er sich zusammen mit mir in Bewegung setzt, vorbei an den Bäumen. Ich blicke zu den aufleuchtenden Fenstern hinüber, zu Lexa und zu Nick, der mir vor fünf Jahren seine Liebe gestanden hat. Nach dem College, mit den Worten, dass er zerbrechen würde, wenn er es mir nicht endlich sagte. Ich habe ihn angenommen, denn auch ich liebte ihn; anders als er mich, anders als ich Ralph; das wusste er und doch war es ihm genug. Er nahm mich so, wie ich war, vom ersten Augenblick an, und er versteckte sich nie, vor niemandem.

Manchmal frage ich mich, was aus ihm geworden wäre, wenn damals Ralph etwas mehr Mut gehabt hätte. Wo würden wir dann stehen? In welcher Konstellation wären wir zu diesem Klassentreffen gekommen? Hätte ich vielleicht in diesem Moment Ralphs Hand gehalten? Wäre Nick noch immer mein bester Freund? Hätte ich überhaupt eine Ahnung von seinen Gefühlen?

Ich weiß es nicht, und es tut manchmal weh, es nicht zu wissen, dann und wann, wenn ich mich frage, was ich mir eigentlich gewünscht habe. Ein Haus in Kalifornien? Auf Hawaii? Oder doch das Leben, wie ich es heute führe, mit allen Erinnerungen und geweinten Tränen?

Keiner kann mir diese Frage beantworten. Vielleicht ist es auch gut so, denn wer weiß, ob mir die Antwort gefallen würde. So allerdings weiß ich, dass ich dies Leben leben kann. Ich kann die Erinnerungen ertragen, die Liebe, und ich genieße jeden Augenblick, so wie damals auf unserer Lichtung, als nur sie für uns wichtig war. Ich habe sie nie wieder besucht, ein paar unserer Dinge liegen wohlmöglich noch immer dort.

Ralph reißt mich aus meinen Gedanken zurück, als er nun vor unserer alten Klassenzimmertür stehen bleibt, seinen Blick den Gang entlang, als könne er über die Verzweigungen hinweg den Ort sehen, an dem wir uns zum ersten Mal küssten. Ich kann mich nur noch dunkel an das Gefühl erinnern; an unseren letzten Kuss jedoch schon so gut wie gar nicht mehr.

Er dreht den Kopf wieder zu mir, als er die Hand an die Klinke legt; seine Augen verschwinden in meinen und es ist, als würde wieder der Junge mich ansehen, für den ich einst alles getan hätte. Dieselben Gefühle stehen in den zärtlichen Augen; dieselben Worte, deren Handschrift sich in mein Herz gebrannt hat. Er seufzt traurig; drückt die Klinke hinab und während die ersten Töne nach draußen dringen und er seinen Blick, sein Herz wieder verschließen will, flüstere ich es ganz leise und doch so laut, dass er es hören kann; aus meinem tiefsten, verborgenen Innersten her; das, was ich nie zu ihm sagte:

„Ich liebe dich auch.“

Und dann trete ich vor ihm durch die Tür, zu einem Lächeln, das mich offen empfängt, einer Hand, die sofort nach meiner greift, ohne jegliche Scheu.

„Geht es dir gut?“, flüstert er mir ins Ohr und seine Wärme geht auf mich über.

Ich drücke mich an seine Seite, schiele zu Lexa hinüber und zu Ralph, der sich neben sie setzt, eine Maske tragend, die er vielleicht nie ablegen wird. Ein letztes Mal erinnere ich mich an unseren ersten intensiven Blick, genau hier, in diesem Klassenzimmer. Dann küsse ich Nick zärtlich vor den Augen aller.

„Ja“, lächle ich mit Ruhe in meinem Innersten. Ich habe endlich das sagen können, was mir seit zehn Jahren auf der Seele lag. „Mir geht es gut.“ Mir ging es nie besser.
 

ENDE „Traces of the Love we left“
 

13. April 2009, Rohfassung: 9:30 Uhr bis 18:40 Uhr
 

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Erläuterungen:

1. Da ich es gefragt wurde, Fading Snow gibt es nicht wirklich; es ist lediglich ein Buch, welches ich für diese Geschichte erschaffen habe, auch wenn die Geschichte von Dorian und Alicée bestimmt schön wäre…

2. Diese Geschichte spielte in Arlington, Texas. Die erwähnten Straßen und Orte (abgesehen von dem Klassenzimmer) gibt es dort wirklich :-)
 

Kommentar:

Vielen Dank, dass ihr diese Geschichte gelesen und so zahlreich kommentiert habt! Es freut mich wirklich immer, zu lesen, was meine Leser über meine Werke denken. Es hilft mir, mich weiterzuentwickeln, besonders Kritik, die ich ab und an bekomme. Ich möchte mich wirklich für euer Interesse bedanken und hoffe sehr, dass ihr mit dem Ausgang der Geschichte zufrieden seid. Meistens schreibe ich Happy Ends, das gebe ich zu, aber ab und an passt dies einfach nicht. Aaron und Ralph waren nicht füreinander geschaffen, es hätte nicht gepasst, wenn sie am Ende wieder zueinander gefunden hätten.

Schade finde ich ein wenig, dass viele Ralph nicht wirklich mögen oder verstehen können. Ich denke, man sollte immer beide Seiten sehen. Ralph hat Fehler gemacht und er hat Aaron sehr verletzt; doch mehr als das hat er sich selbst verletzt. Ich glaube, dass es tatsächlich Menschen auf der Welt gibt, die sich wie Ralph einfach nicht trauen, zu sich selbst zu stehen… und ich finde, dass man auch diese Seite verstehen sollte, sei sie einem auch noch so fremd. Man kennt ihre Geschichten nicht, man weiß nicht, was sie erlebt haben… aber genug davon, jeder darf über Ralph denken, was er will; ich hoffe nur, dass ich gut gezeigt habe, was Aaron über ihn denkt; Aaron, meine bisher vielleicht stärkste Ich-Persönlichkeit. Ich hoffe ihr fühlt, was er für ein Mensch er ist….

Nun aber wirklich genug. Vielen Dank nochmals fürs Lesen, Kommentieren und Favorisieren. Ich freue mich riesig darüber!
 

Das Wesen der Welt:

Hierbei handelt es sich wieder um eine neue Geschichte von mir, mit etwa der Länge dieser hier. Ich hoffe sehr, dass ich in euch das Interesse wecken konnte, mehr von mir zu lesen, denn schon bald werde ich das erste Kapitel dieser Geschichte online stellen und ich würde mich wirklich riesig über euch als Leser freuen :)
 

Ganz liebe Grüße

Stiffy ^__^
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Von:  trinithy
2012-03-31T15:07:40+00:00 31.03.2012 17:07
►Rechtschreibung
Nichts zu bemängeln, also keinen Punktabzug..

► Handlung/Thema
Also das Thema Coming-Out und Beziehung hast du hier sehr schön eingebaut. Die tragische Liebesgeschichte von Aaron und Ralph, wie sie angefangen hat, wie sie verlief, wie sie endete und wie sie endlich abgeschlossen wurde zehn Jahre später. Das nenne ich mal eine runde Geschichte.
Ich fand den Rahmen mit Prolog und Epilog besonders schön, so wusste man genau wie sich das alles ausgewirkt hat. Die erste Liebe – noch dazu eine so tragische – vergisst man eben nie.

►Charaktere
Du hast alle Charaktere sehr schön herausgearbeitet. Ich konnte mich in alle hineinversetzen, habe mit Aaron gelitten und am Ende fast schon Mitleid mit Ralph gehabt, der sich entschieden hat sein ganzes Leben eine Maske zu tragen und niemandem mehr zu zeigen wie er wirklich ist.
Auch, obwohl er nur so ganz am Rande vorkam, Nick hast du genau so deutlich hervorgehoben, wie es ihm zusteht. Ganz am Ende der Geschichte erinnert man sich an Nicks heftige Reaktion auf Aarons Geständnis, dass er einen Freund habe, und man versteht es endlich auf allen Ebenen. Er war nicht nur sauer, weil er es nicht früher erfahren hat, er war eifersüchtig bzw verletzt.

►Stil
Der Stil hat mir hier sehr, sehr gut gefallen, also da weiß ich eigentlich keine Kritikpunkte. Hach es ist immer viel schwerer viele Zeilen Lob zu schreiben, als viele Zeilen Kritik. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich im Lobhymnen schreiben nicht so ausschweifend bin.
Gerade als das Geschehen tragischer wurde hast du es sehr schön geschafft Aarons Zweifel und Gedanken in Worte zu packen und besonders der Dialog im Epilog hat bleibende Wirkung gehabt.

►Persönlicher Eindruck
Merkt man, dass es mir gefallen hat?
Das hat es nämlich sehr, sehr gut.
Und diese Geschichte hat bewiesen, dass man nichts zwangsläufig ein Happy-End braucht um eine Geschichte auf ihre eigene Weise gut enden zu lassen. Denn mal ehrlich, es ist ein tragisches Ende: Die Beziehung ist zerbrochen, Ralph hat sich für ein Leben im stillen Kämmerlein mit Alibifrau entschieden und bei Aaron hat unter all dem viel gelitten. Doch die kleine Hoffnung am Ende, dass er endlich abschließen konnte, als er die Worte, die er nie gesagt hat, sagen konnte, dass er mit Nick zusammen ist, der zu ihm steht und ihn annimmt wie er ist, das macht alles irgendwie doch zu einem guten Ende.
Das hat mich begeistert.

Ausdrucksvermögen/Stil 10
Handlung/ Thema 10
Charaktere 10
Vollständigkeit 10
Persönlicher Eindruck 10

Macht also zusammen 50 Punkte. Auch dir herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz, auch wenn du dir das Treppchen teilen musst :)



Von:  Armando
2011-03-20T15:09:19+00:00 20.03.2011 16:09
Ich sollte jetzt eine ellenlange Lobrede anstimmen (mir wäre sogar danach), aber gerade in diesem Augenblick fällt mir nichts anderes ein, außer, dass es perfekt so ist, wie es geschrieben wurde. Auch das Ende. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber trotzdem realitätsnah. Jeder, der schonmal eine Trennung durchgemacht hat, kann nachvollziehen, wie sich die Protagonisten fühlen. Es ist eine Sache, die man im Leben einsehen muss ... Dass man Menschen, die man liebt, auch gehen lassen muss, dass man nicht in der Vergangenheit leben kann, sondern sie schätzen, aber hinter sich lassen muss. Deine Geschichte hat eine sehr dichte Atmosphäre und bringt ihre 'Message' echt gut rüber. Wunderbares Werk. <3
Von: Karma
2011-01-19T05:04:08+00:00 19.01.2011 06:04
Ich habe diese Story vor nicht ganz einer Stunde durch einen puren Zufall gefunden und in einem Rutsch durchgelesen und muss mich jetzt gerade stark zusammenreissen, um nicht in Tränen auszubrechen und meinen armen, schlafenden Hund damit aufzuwecken.
^^°

Ganz ehrlich, ich liebe alle Geschichten, die ich bisher von Dir gelesen habe. Du hast eine tolle Art zu schreiben und einen in Deine Geschichten hineinzuziehen. Und auch wenn man manche Charaktere vielleicht nicht unbedingt mag oder ihre Motivation anfangs nicht nachvollziehen kann, so machst Du sie irgendwie trotzdem sympathisch.

Ich muss gestehen, ich mochte Ralph relativ von Anfang an, ebenso wie Aaron, aber mein heimlicher Liebling war von seinem ersten Auftauchen an Nick. Ich hatte gleich das Gefühl, dass da von seiner Seite tiefere Gefühle für Aaron waren; deshalb hat mich besonders das letzte Kapitel sehr gefreut. Ich finde es schön, dass Nick und Aaron jetzt seit fünf Jahren zusammen und miteinander glücklich sind. Allerdings tut Ralph mir leid. Es ist, gelinde gesagt, einfach scheisse, wenn man nicht zu sich selbst stehen und sein Leben so leben kann, wie man es sich wünscht. Trotzdem hoffe ich, dass er mit Lexa und ihrem gemeinsamen Baby so glücklich wird, wie es eben möglich ist.

Ich muss ganz ehrlich sagen, die Beziehung von Aaron und Ralph, so schön sie auch war, erschien mir von Anfang an nicht für die Ewigkeit gemacht zu sein. Ich weiss nicht, wie ich reagiert hätte, wenn die Zwei sich auf dem Klassentreffen wieder versöhnt hätten. Wahrscheinlich hätte ich das für sehr unglaubwürdig gehalten. Zwischen 18 und 28 liegen ja schon irgendwo Welten und das, was die Zwei damals hatten, könnten sie nicht wieder kitten. Dafür ist einfach zu viel passiert zwischen ihnen. So, wie es letztendlich ausgegangen ist, ist es gut - sehr gut sogar.

Ich finde es wirklich schön, dass Nick absolut kein Problem damit hat, zu seiner Beziehung und zu Aaron zu stehen. Auch seine Reaktion auf Aarons Offenbarung, schwul zu sein und eine heimliche Beziehung mit Ralph zu haben, kam mir sehr authentisch vor. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für ihn nicht einfach gewesen ist, damit zu leben, dass sein bester Freund, der für ihn ja eigentlich so viel mehr ist, nur Augen für einen Anderen hat und ihn nicht einmal wirklich ansieht.

Ich weiss nicht, ob meine Gedankengänge richtig in Worte fassen kann. Ich bin mittlerweile seit über 20 Stunden wach und so langsam dreht mein Hirn sich nur noch im Kreis. Ich weiss aber jetzt schon, dass ich, wenn ich gleich endlich schlafen gehe, sowohl von Aaron, Nick und Ralph als auch von Dorian und Alicée träumen werde.

So, und last but not least drücke ich Dir noch ganz fest die Daumen für die Wettbewerbe, an denen diese tolle Story teilnimmt. Wenn Du damit nichts gewinnst, dann läuft aber eindeutig irgendwas schief.

Danke für die tolle Unterhaltung!

Karma
Von: abgemeldet
2011-01-15T22:40:42+00:00 15.01.2011 23:40
Ich hatte Gänsehaut, als er den Zettel auf der Lichtung gefunden hatte und das im positiven Sinne. Die ganzen, vorkommenden Charaktere - seien sie Nebenfiguren wie der nur indirekt genannte Vater Ralphs oder die Mutter Aarons oder aber Hauptfiguren wie die drei Jungs - hatten so viel Persönlichkeit an sich, dass ich einem Genre gefolgt bin, dass ich für gewöhnlich meide.
Bisher sind mir zwei, vielleicht drei wirklich intensive, gute Geschichten mit Shônen Ai als Schwerpunkt begegnet und das hier ist eine davon; wobei, das trifft es nicht einmal. Das Werk geht zu Herzen und man kann sich in jeden einzelnen Gedanken einfühlen, obwohl die Konstellation im Grundgedanken durchaus klassisch ist. Der ruhige Junge und der Liebling einer Klasse, von dem niemand "so etwas" erwartet hat. Ich gestehe gern, dass ich mit Aaron gemeinsam über die Motive Ralphs gerätselt habe. Ein Warum, ein Wie-geht-es-weiter und daneben die Befürchtung, dass er tatsächlich nur mit ihm spielt oder kalte Füße bekommt. Irgendwann, ich weiß nicht mehr genau zu welcher Seite, hat man innerlich gespürt, dass es nicht für die Ewigkeit sein kann. Vielleicht lag es an dem Buchzitat und der Tatsache, dass es gerade solche Kleinigkeiten zu sein scheinen, die schon andeuten ob eine Beziehung von Dauer sein kann. Prägende Momente, liebevolle Erinnerungen, irgendwann die sich häufenden Streitigkeiten.
Ich bewundere Aaron für seinen Durchhaltewillen und die Art, mit der er über die Dinge nachgedacht hat: nicht einseitig, sondern immer abwägend und im Herzen doch auf das Beste vertrauen wollend. Ralph hingegen hast du auf eine Weise skizziert, die eine andere Seite der Medaille zeigt. Die Wirklichkeit für jemanden, der ständig unter Erwartungsdruck steht. Er hat nie ein Coming-Out gehabt und ehrlich, ich habe es verstanden warum er sich dagegen entschied. Sein Charakter hatte eine andere Tiefe und ich konnte ihm nachfühlen, dass er sich nicht an diesen Schritt wagte. Es ging nicht nur um die Enttäuschung seines Umfeldes oder das Zugeben anders zu sein, da war viel mehr zwischen den Zeilen lesbar. Im gewissen Sinne ist sogar er stark, denn er lebt ein Leben, von dem er wissen müsste, dass es ihn nie wieder so glücklich sein lassen wird wie in den Stunden mit Aaron auf der Lichtung. Im Nachhinein kann ich mir gut vorstellen, dass es so Menschen gehen mag, die sich erst im hohen Lebensalter zu ihren Vorlieben bekennen oder sie ihr Leben lang für sich behalten.
Nun, zusammenfassend bleibt mir nur zu sagen, dass du ein stilistisch anspruchsvolles und mitreißendes Werk geschrieben hast. Die Dialoge, die Gedanken und Aktionen sind das, was mich glauben ließ, ich würde tatsächlich mit auf einen Spaziergang durch altvertraute Erinnerungen gehen - als Gast, als Zuschauerin. Man fühlte den Schmerz und Ärger, man dachte und überlegte mit.

Ein wundervolles Gefühl dieses Werk gelesen zu haben. Ich hoffe, dir fallen noch viele Liedtexte und Titel ein, die so einen Zauber mit sich bringen.
abgemeldet
Von:  peggy17
2011-01-15T14:04:24+00:00 15.01.2011 15:04
Das Ende ist so traurig :(
Ich mochte Ralph, auch wenn er Fehler gemacht hat, und es tut mir leid, dass er scheinbar sein Leben lang nie wirklich glücklich sein wird - denn ich glaube nicht, dass man glücklich sein kann, wenn man sich selbst und seine Gefühle dermaßen verleugnet.
Von:  Number42
2011-01-03T14:06:26+00:00 03.01.2011 15:06
wow, wirklich wow, echt tolle Geschichte, super geschrieben und auch sehr realistisch
am Ende musste ich sogar heulen, Ralph tut mir wirklich leid und ich hoffe wirklich das Lexa so sit wie Aaron sie sich gewüscht hat (die sie ihn festhält etc.)

Es ist wirklich ein tolles Gefühl eine so tolle Geschichte zu finden, da das meist hier dann doch eher unbefriedigend ist. Danke.
Von:  Solanum
2010-04-24T11:05:49+00:00 24.04.2010 13:05
Sehr gute Story. Ich bin begeistert. Sie reißt einen mit, die Personen und der Schreibstil sind toll. Beide haben Tiefe und du kannst Gefühle sehr gut rüberbringen. Was mich persönlich noch sehr freut ist: Ich habe kaum Schreibfehler entdeckt. Ich glaube, in der ganzen Story höchstens fünf Stück.
Bei Ralph bin ich zwiespältig. Zum einen kann ich ihn verstehen, aber andererseits finde ich es grauenvoll wie er gehandelt hat. Er hat ja nicht nur Aaron weg getan sondern auch sich selbst. Ich selber würde wahrscheinlich auch so wie Ralph handeln, deswegen kann ich ihm da keinen Vorwurf machen. Aaron ist ein sehr starker Charakter, auch wenn er selbst am Ende sagt er wäre es nicht. Er ist wunderbar Ausgearbeitet. Auf der einen Seite gefühlvoll und sanft, aber auf der Anderen sehr stark. Die Personen in deiner Geschichte haben mich am meisten begeistert. Du hast es geschafft ihnen eine Persönlichkeit zu geben und sie echt wirken zu lassen. Das schafft nicht jeder Autor.
Mein Fazit: Eine wunderbare Geschichte die man einfach lesen muss.

LG Midnight

Von:  Touki
2010-03-30T16:46:16+00:00 30.03.2010 18:46
Also ich mag das Ende, genauso wie die ganze FF. Ich muss sagen das du wahnsinnig gut schreiben kannst und auch die Gefühle der Charas sehr gut rüberbringst. Du solltest vielleicht mal ein Buch rausbringen <3 Auf jedenfall hoffe ich das man bald noch mehr von deinen tollen FF's lesen kann *.* Mach weiter so *Daumen hoch*
Von:  Skullitty
2009-12-30T17:12:17+00:00 30.12.2009 18:12
Hey

Deine FF ist wirklich wunderschön. Du schreibst so das man sich genau in die Situation hinenversetzen kann, was nicht viele schaffen. Du hast wirklich sehr viel Talent :).
Eigentlich lese ich sehr ungern Storys in denen es kein Happy End gibt xD irgendwie bin ich wohl ein Kitsch Fan ^.^

Auf der einen Seite verstehe ich warum Ralph so gehandelt hat auf der anderen wieder nicht. Natürlich hat man es nicht leicht wenn man sich outet, aber ich finde es viel schlimmer sein ganzes Leben lang eine Rolle zu spielen.
Traurig *seufz* aber so ist das im Leben.

Vielen Dank für diese Schöne FF ich hoffe das noch viele folgen werden.

lg Angel
Von:  morbund
2009-11-26T23:06:57+00:00 27.11.2009 00:06
wow echt klasse story sehr mitreißend...und das ende ist echt schön und traurig zugleich ... weiter so
lg alla


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