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Die Reisenden in Sunnydale

Die bescheuertste Buffy-SI-Story aller Zeiten
von

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It's a kind of magic

Das ganze wird nun denke ich bald eine massive AU-Story, also wo der Story-Verlauf geändert wird. Schon alleine durch das hineinbringen zweier neuer Kämpfer auf der Seite von Buffy und Konsorten wird das ganze etwas gedreht, dazu kommt natürlich noch der Einfluss von Bob, welcher definitiv immer mal wieder durch die Story tanzen wird.
 

Und ganz im ernst, wer fand es toll als Joyce Summers gestorben ist? Ich nicht, ich war tief berührt und habe fast geheult (hey, ich war 13 oder so...) als ich die Beerdigung gesehen habe. Wie auch immer, jetzt ist sie Tod. Also, nicht tot, sondern der Tod, die Sensenfrau eben. Wir werden sehen was ich daraus mache. Aber keine Angst, sie wird nicht ihre Tochter auf die Jagd begleiten.
 

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Kapitel 6: It's a kind of magic
 

„Nächstes Halloween gehe ich als James Bond.“, murmelte Jonathan, als er sich neben Willow auf einen Stuhl in der Bibliothek fallen ließ, vor sich einen Berg von Büchern über vergangene Ereignisse an Halloween, altrömische Mythologie, Verwandlungszauber und Magie im allgemeinen.
 

Es waren bereits zehn Tage vergangen seit der ereignisreichen Nacht an Halloween und immer noch hatte Andrew Hörner, Jonathan war mager, Stefan hatte Kopfschmerzen und war auf Entzug, Xander hatte schon mehrere Gläser aus Versehen zerdrückt und Giles stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil sich jeden Tag die nun ziemlich große Gruppe an Teenagern in seinem Arbeitsplatz einfanden.
 

Das wäre noch tragbar gewesen für die geistige Gesundheit des langsam in die Jahre kommenden Engländers gewesen, käme dazu nicht der Umstand, dass Buffy sich so sehr darüber freute in Xander einen Vollzeitsparringpartner gefunden zu haben, dass sie zusammen mit ihm die kleine, behelfsmäßige Trainingshalle fast vollständig verwüstet hat. Außerdem wurde mindestens jede Stunde ein Einrichtungsgegenstand durch einen neuen Versuch im Bereich der Telekinese von Andrew zerstört, auf einer Couch lag ein vor Schmerzen stöhnender Stefan, seine Teevorräte gingen zuneige da Charlie und Jonathan Unmengen davon konsumierten, sobald ihre Schule zu Ende war stürmte die kleine Schwester von Buffy die Bibliothek und trug mit bei zu dem allgemeinen Chaos und an schlimmen Tagen ohne Cheerleader-Training, so wie es heute einer war, gesellte auch Cordelia Chase sich noch zu der Gruppe.
 

Im rückwärtigen Bereich der Schulbibliothek zeigte Xander unter der Aufsicht von Giles der Jägerin einige Tricks, während der Rest der nun gewachsenen Gruppe die Bücher nach Hinweisen zu einem Zauber dursuchte, welcher Andrew es endlich erlauben würde wieder als Mensch durchzugehen. So sehr er die Abwesenheit von der Schule auch genoss, er wurde allmählich wahnsinnig praktisch eingesperrt zu sein.
 

„Oh, ich glaube nicht, dass...“, begann Willow vorsichtig und sah den immer noch recht dürren Jungen an. „... nächstes Jahr genauso werden wird.“
 

„Ich weiß, es war nur... ein Gedanke halt.“, antwortete Jonathan schulterzuckend, ehe er sich einen Apfel griff und hinein biss. Seit dem 31ten Oktober hatte sich die Menge dessen was er zu sich nahm nahezu verdreifacht im Vergleich zu zuvor, doch es war auch nötig gewesen da er ausgehen hatte wie ein Bolemie-Opfer. Inzwischen erweckte er zwar nicht mehr den Eindruck eines Strichmännchens und hatte wieder eine gesündere Figur, aber er war dennoch immer noch sehr, sehr schlank.
 

„Nun dann... vielleicht sollte ich als... ich weiß nicht, Xena oder so gehen.“, scherzte die rothaarige Teenagerin.
 

Einige Meter hinter ihr hatte Andrew eine leere Coladose auf einen Stuhl gestellt und versuchte diese, mit einem Machtstoß zu bewegen.
 

„Du tust haben genug Macht an deinen Fingerspitzen wie es ist, kein Grund für ein Kostüme.“, mischte sich nun Stefan ein, welcher ihnen gegenüber saß, über ein Buch gebeugt welches sich mit alter chinesischer Magie beschäftigte. In Mandarin. Da er der einzige war, welcher chinesische Schriftzeichen lesen konnte, blieb es an ihm hängen solche Bücher zu durchstöbern, trotz seiner immer noch anhaltenden Migräne.
 

Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck sah die scheue Rothaarige auf. „Wie... meinst du das?“
 

Über den Rand seiner Brille schauend blickte der junge Deutsche sie an, einen undefinierbaren Gesichtsausdruck habend. Seit sie ihn kennen gelernt hatten, hatten die Scoobies heraus zu finden was für eine Art Mensch er war, ebenso wie sie es mit Charlie probiert hatten. Doch während der letztgenannte ein freundlicher, offener und meistens gut gelaunter Teenager war, bekam man aus Stefan sehr wenig heraus. Trotz seines Akzentes und Schwierigkeiten mit der Sprache konnte er eine sehr spitze Zunge haben, welche er auch des öfteren einsetzte, und scheinbar brachte ihn nichts aus der Fassung, so dass es extrem schwer war wirklich an ihn heran zu kommen.
 

Und so wusste Willow nicht, was dieser Gesichtsausdruck zu bedeuteten hatte. War er genervt, wollte er cool wirken oder fühlte er sich überlegen? Denn obwohl sie es ihm niemals sagen würde, sie fand er hatte allen Grund arrogant zu sein. Er gehörte ihrer Meinung nach zu den klügsten Schülern in Sunnydale-High, in der Lage schnell Dinge zu erfassen und zu verwenden, große Mengen an Wissen in sich hinein zu stopfen und dann natürlich sein enormes Allgemeinwissen.
 

Hinter ihr unternahm Andrew einen erneuten Versuch.
 

„Du nicht hast eine Ahnung von was du bist fähig, oder?“, fragte er sie mit einem undefinierbaren Lächeln.
 

„Ähm... ich kann das erste Level von Supermario in Rekordzeit durchspielen?“
 

Für einen Moment grinste Stefan schief, ehe er antwortete. „Beeindruckend, aber nein. Du weißt ich kann fühlen Magie nun, kannst nicht du?“
 

Sie nickte schlicht, unsicher worauf er hinaus wollte. Inzwischen hatte auch Cordelia von ihrem Buch hoch gesehen, dankbar für jede Ablenkung um sich nicht weiterhin den staubigen Büchern widmen zu müssen.
 

„Wenn ich könnte sehen Magie, du kannst sagen dass Buffy ist ein helle Fackel in die Nacht, gefüllt mit ein alt, mächtige Magie. Jonathan über dort ist ein Vortex von dunklem Grün und Blau, berührt bei etwas dunklem aber nicht bösem und Miss Calendar glüht mit hell, purer Magie.“ Er machte eine kurze Pause. Inzwischen sah jeder ihn an, aber wenn er das bemerkte, schien es ihn nicht zu stören. „Aber während sie sind wie Kronleuchter, du bist ein Flutlicht, möglich zu füllen ein ganze Footballstadium mit deine Macht. Du bist so voll von unberührtem Potenzial, das ich denke, ich bin bekommen mein Kopfschmerzen von deine Ausstrahlung of Power.“
 

Während er dies erzählte, weigerte sich die Coladose mehrere male, sich vom Fleck zu bewegen, trotz Andrews wildem Training.
 

Für einen Moment klappte der Mund von Willow auf, ehe sie diesen wieder schloss und bloß wie betäubt nickte. „Oookay... wenn du meinst.“
 

Im nächsten Moment mischte Jonathan sich wieder ein. „Was meinst du damit, ich bin ein Wirbel aus Dunkelgrün und Schwarz?“
 

„Blau, nicht schwarz.“, berichtige Stefan gelassen, sein Buch nun endgültig zuklappend. „Obwohl du bist nicht so mächtig so unser klein Hackergirl, du haben das Potenzial zu werden ein mächtig Warlock. Ich denke, es kann sein wegen der Zeit du wirst besessen bei dem Hexenkönig. Ich denke... bloß probier zu wirk ein Zauber, etwas simpel. Bloß probier und wir werden sehen.“
 

Der Rest des Gespräches wurde von Andrew unterbrochen, oder eher dem was er tat. Durch seine Fehlversuche enttäuscht und auch ein wenig wütend, hatte er einen erneuten Versuch unternommen die Coladose mit einem Machtschub zu bewegen. Diesmal hatte er Erfolg. Zu viel Erfolg, denn er traf nicht nur die Dose, sondern auch das drei Meter dahinter stehende Bücherregal.
 

Ein lautes Krachen war zu hören als dieses umfiel und gegen das dahinter stehende knallte. Bücher und Hefte fielen zu Boden, doch diese wurden nicht weiter beachtet als der berühmte Dominoeffekt ausgelöst wurde. Mit offenem Mund schauten die Anwesenden zu, wie ein schweres Eichenregal nach dem nächsten fiel, ehe das sechste schließlich gegen die Wand krachte und so stehen blieb.
 

„Ähm... wow. Ich wette Obi-Wan-Kenobi hatte niemals so etwas geschafft so kurz nachdem er mit dem Training begonnen hatte.“, brachte Andrew heraus.
 

-
 

Ungefähr zur gleichen Zeit in der die Scoobie-Gang und Anhang sich anschickten das entstandene Chaos in Rupert Giles Refugium zu beseitigen, beobachtete Joyce Summers vom Küchenfenster aus ihre jüngste Tochter, wie diese auf der Terrasse des Hauses dabei war Liegestütze zu machen. Das blonde Mädchen war bereits bei siebenundzwanzig angelangt, eine beachtliche Leistung wenn man bedachte, dass sie zehn Tage zuvor nicht einmal Sport betrieben hatte und noch dazu dieses Training vollführte mit sechs schweren Lexika auf ihrem Rücken gestapelt.
 

Ihre Mutter verzog leicht das Gesicht, als Dawn laut 'Achtundzwanzig' sagte, nachdem sie eine weitere Liegestütze vollbracht hatte. Ihre Tochter sollte diese Dinge nicht tun, sollte sich für Ponys und vielleicht sogar schon Boy-Groups interessieren und nicht für archaische Waffen. Wenn es nach ihr ginge, dann hätte das Mädchen auch nicht das Samuraischwert, oder um ihre Tochter zu zitieren: „Es ist ein unbezahlbares Hattori Hanzo Schwert, Mum!“, behalten, doch aufgrund des massiven Widerstandes von Dawn hatte sie den Kampf aufgegeben und es hing nun über dem Bett des Mädchens.
 

So etwas sollte nicht sein, es war nicht richtig. Eine Mutter sollte sich Sorgen darüber machen, dass ihre Tochter Drogen nehmen könnte oder Schwanger werden könnte, dass sie sich die falschen Freunde aussuchte oder andere dumme Dinge tat. Verdammt, sie konnte wahrscheinlich sogar besser damit zurecht kommen wenn sie Angst haben müsste, dass einer ihrer Töchter etwas passieren könnte, als sich darüber Gedanken zu machen, was sie den Polizisten sagen sollte, wenn ein Mann ins Krankenhaus eingeliefert werden würde weil er versucht hatte Buffy oder Dawn zu vergewaltigen.
 

Aber nein, seit Halloween hatte sie Angst davor, dass Buffy von einem Vampir ausgesaugt oder von einem Dämon im Zweikampf getötet werden könnte. Und wie es schien, hatte Dawn nicht vor sich von so einem Leben zu distanzieren, aber wie konnte sie das auch von ihrer Tochter erwarten, wenn sie doch immer ihren Kindern beigebracht hatte, das Richtige zu tun? Und war es nicht richtig, das Böse zu bekämpfen, wenn man es konnte.
 

Sie seufzte und setzte aus einer Ahnung heraus einen Kaffee auf, während sie sich Gedanken darüber machte, wie unfair die Welt war, sich ausgerechnet ihre Tochter für so eine Aufgabe auszusuchen.
 

ICH HOFFE ICH STÖRE NICHT.
 

Erschrocken wirbelte sie herum und sah die Gestalt an, welche hinter ihr aufgetaucht war, ohne dass sie es bemerkt hatte. Wäre die Stimme nicht schon genug Hinweis gewesen, so hätte spätestens die schwarze Robe, das skelettene Gesicht und die große Sense die Identität des 'Gastes' verraten. Joyce Augen waren erschrocken geweitet und sie schnappte nach Luft, während blanke Panik in ihr aufstieg.
 

KEINE ANGST, ICH BIN NICHT DESWEGEN HIER., sagte der Tot ruhig, obwohl es schwer war zu sagen ob seine Stimme sich überhaupt veränderte und somit Beschreibungen wie 'etwas ruhig sagen' überhaupt zutrafen. Vielleicht sprach er auch einfach emotionslos.
 

„Das ist... gut?“, fragte die blonde Herrin des Hauses verunsichert. Obwohl er sagte, nicht wegen ihr gekommen zu sein, jedenfalls wenn sie ihn richtig verstand, war es wohl kaum ein gutes Zeichen wenn der Tot in jemandes Küche auftauchte.
 

ICH DENKE SO KÖNNTEN SIE ES BEZEICHNEN., bestätigte der Gefragte. Er hatte sich seit seiner Ankunft nicht vom Fleck gerührt, er war einfach absolut still stehen geblieben und nicht einen Millimeter bewegt.
 

„Nun...“, begann sie nach einigen Sekunden gefüllt mit gebannter Stille. „Was... wollen sie?“
 

SIE SIND SICHERLICH DAS WESEN, WELCHES ICH AM EHESTEN ALS FREUND BEZEICHNEN KANN. OBWOHL WIR BISHER NICHT DIE FREUDE HATTEN UNS GEGENÜBER ZU STEHEN, HABE ICH DAS BEDÜRFNIS VERSPÜRT, DIE FRAU ZU BESUCHEN WELCHE MIR EINE NACHT FREIHEIT GESCHENKT HAT. Immer noch war seine dunkle Bassstimme unemotional, doch sie vermeinte eine Spur Heiterkeit heraus hören zu können, sofern man aus seinem Brummen vergleichbar mit einem Husten eines an Rheuma erkranktem Eisbären, überhaupt so etwas heraus hören konnte.
 

Sie blinzelte und starrte ihn fassungslos an.
 

FALLS ES EIN SCHLECHTER MOMENT IST, KANN ICH AUCH GERNE WIEDER GEHEN. Er hörte sich nicht verletzt an, obwohl er das vielleicht hätte sein sollen. Doch wahrscheinlich waren ihm solche Emotionen fremd, Joyce konnte das nicht wirklich sagen.
 

„Nein...“, sagte sie hastig, nicht riskieren wollend den Sensenmann verärgern zu wollen. „Es ist... nur unerwartet.“
 

DAS TUT MIR LEID. ICH WERDE NICHT LANGE BLEIBEN. Er hörte sich nicht so an, als würde es ihm leid tun, doch vielleicht war auch dies ein Gefühl welches ihm unbekannt war.
 

„Uhm... Kaffee?“
 

DAS WÄRE NETT. MIT ZWEI STÜCKCHEN ZUCKER BITTE.
 

Einige Minuten später saßen die beiden am Küchentisch, jeweils vor sich eine Tasse dampfenden Kaffees.
 

„Haben sie Picasso getroffen?“, fragte sie ihn im Plauderton und sah ihn neugierig an. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte dem Sensenmann gegenüber zu stehen, ihre Erinnerung an Halloween half sehr, hatte sie fest gestellt, dass ihr Gast ein höflicher, gemütlicher und zuvorkommender Mensch... nun, Wesen war. Es war erstaunlich leicht mit ihm zu reden, wenn man die anfängliche Scheu überwand.
 

JA, DAS HABE ICH. WIR HABEN NICHT VIELE WORTE GEWECHSELT, ABER ER SCHIEN EIN SEHR ANGENEHMER MENSCH ZU SEIN. AUF JEDEN FALL ANGENEHMER ALS MARK TWAIN, JENER HATTE MICH ALS UNHOLD UND DÄMON BESCHIMPFT UND EINEN FURCHTBAREN TERROR GEMACHT, EHE ICH IHN IN DAS JENSEITS BRINGEN KONTE.
 

Unwillkürlich bildete sich ein Lächeln auf den Lippen von Joyce, bei der Vorstellung dieser Szene, jedoch verschwand dieses, als sie Rumpeln von der Terrasse hörte und einen Fluch ihrer Tochter.
 

KEINE ANGST, ES SIND NUR DIE LEXIKA HERUNTER GEFALLEN., informierte der Tod sie.
 

„Ach so... na dann ist gut...“, murmelte sie sofort und nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee, aber ihre Gedanken wieder zurück gelenkt zu der Situation, in welcher sich ihre Familie befand. Ihre älteste Tochter dazu auserwählt einen endlosen Krieg gegen die Mächte des Bösen zu führen und wahrscheinlich früh zu sterben, die jüngere Tochter ausgestattet mit den Erinnerungen einer Profikillerin und dem Drang sich in einen sinnlosen Kampf zu schmeißen.
 

Aus einem Impuls heraus, hob sie auf einmal den Blick und sah in das knöcherne Gesicht. „Haben sie schon viele Jägerinnen geholt? Ich meine, solche wie meine Tochter?“
 

ICH HABE ALLE GEHOLT.
 

„... Wie viele waren es?“
 

SECHSTAUSENDDREIHUNDERTUNDFÜNF.
 

Sie senkte wieder den Blick und umklammerte ihre Tasse. Es war nicht fair, dass ihre Tochter eine von diesen sein sollte, dass sie die sechstausenddreihundertundsechste werden sollte. „Warum muss gerade meine Tochter diese Last tragen? Warum muss ausgerechnet Buffy dies tun? Warum kann sie nicht ein normales Leben führen und sich um Freunde und Schuhe und Frisuren und Jungs sorgen, anstelle um... so etwas?“
 

Ihr Gegenüber antwortete nicht, aber sie hatte auch keine Antwort erwartete. „Mit welchem Recht nimmt irgend jemand es sich heraus, einfach so zu bestimmen, dass gerade DIESES Mädchen ihr Leben wegschmeißen soll für einen Kampf, der nicht der ihre ist?“
 

ES IST IHR KAMPF., gab der Tod zurück. ICH WEISS DASS SIE ES NICHT MÖGEN, ABER MÖCHTEN SIE, DASS EINE ANDERE MUTTER DIESE SORGEN UM IHRE TOCHTER HABEN MUSS?
 

Sie wollte etwas antworten, doch dann schwieg sie. Natürlich wollte sie das nicht, natürlich wollte sie nicht dass eine andere Familie so leiden musste wie die ihre es tat. Das machte es nicht leichter zu ertragen und spendete keinen Trost, aber das tut die Wahrheit selten. „Aber... Warum müssen überhaupt Mädchen diesen Krieg führen? Warum können das nicht Erwachsene tun?“
 

VOR EINIGEN JAHRHUNDERTE, WÄRE IHRE TOCHTER MIT 16 EINE ERWACHSENE FRAU GEWESEN., brummte ihr Gesprächspartner und nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. DOCH ES BRINGT NICHTS, SICH DIESE FRAGEN ZU STELLEN. STATTDESSEN SOLLTEN SIE SICH FRAGEN, WAS SIE TUN KÖNNEN DAMIT IHRE KINDER SO LANGE WIE MÖGLICH MIR NICHT BEGEGNEN.
 

Sie schluckte, dann sah sie auf. „Kann ich denn etwas tun?“
 

SAGEN SIE ES MIR.
 

Für einen Moment starrte sie das Skelett nur an, bevor auch sie noch einen Schluck Kaffee nahm. „Ich weiß es nicht... Ich weiß es einfach nicht.“
 

Die beiden schwiegen sich noch einen Moment an, ehe der Tod sich erhob und in seine Robe griff. WENN SIE ES WISSEN UND REDEN WOLLEN, RUFEN SIE AN. ICH BIN IMMER ERREICHBAR. DANKE FÜR DEN KAFFEE.
 

Mit diesen Worten reichte er ihr eine kleine Visitenkarte, komplett schwarz mit einer in weiß gedruckten Telefonnummer darauf: 999999999.
 

„... ich bekomme eine Visitenkarte vom Sensenmann. Das können wohl nur wenige von sich behaupten.“, murmelte sie.
 

NIEMAND, AUSSER IHNEN., sagte er sofort. UND ES HEISST SENSENFRAU.
 

Sie blinzelte, ehe ihr Unterkiefer unzeremoniell aufklappte und sie die Gestalt vor sich schlicht anstarrte. Im nächsten Moment sah sie ihren Kühlschrank an, ihr Gast war verschwunden. Von einen Moment auf den anderen, einfach so. Es gab kein Puff oder keinen Knall, keinen Rauch und keinen Lichtblitz, sie war einfach weg.
 

-
 

„Hah, ich glaube, das könnte was sein.“
 

Jenny Calendar sah von ihrem Buch auf und zu dem Jungen, welcher ausgerufen hatte, Jonathan. Augenblick stand sie auf und schritt zu ihm herüber. Vielleicht hatte er ja wirklich etwas gefunden, nachdem sie mehrere Tage mit einer bisher fruchtlosen Suche verbracht hatten.
 

„Zeig mal her, ja?“ Sie konnte nicht anders, als sofort wieder umzuschalten auf den Lehrermodus und eben auch die dazu gehörige Stimmlage und Wortwahl zu verwenden. Augenblicklich beugte sie sich leicht über ihn und überflog die Seiten des alten Buches welche er aufgeschlagen hatte, ehe sie ihm anerkennend auf die Schultern klopfte.
 

„Das siehst vielversprechend aus... Ich muss es mir noch genauer ansehen, aber ich denke dieser Zauber sollte Andrew helfen können. Gute Arbeit Jonathan.“
 

Der kleine Kerl schien fast zu Platzen vor Stolz, während die Computerlehrerin sich das alte Buch griff und begann die Beschreibung des Zaubers genau zu studieren.
 

Abgesehen von den beiden befanden sich nur noch Andrew, Giles, und Willow in der Bibliothek, während Buffy und Xander auf Streife gegangen waren und Cordelia einer Party ihrer Eltern beiwohnen musste, hatten die anderen beiden Jungen sich mit den Worten entschuldigt, dass sie noch eine Verabredung hätten. Außerhalb war es bereits dunkel, kein Wunder um zwanzig nach zehn, so dass die Gruppe praktisch unabgesprochen beschlossen hatte bald Schluss zu machen, sie warteten nur darauf dass jemand es ansprach.
 

Während die meisten an dem großen Tisch in der Mitte des Raumes saßen, befand sich Andrew im hinteren Bereich, dort wo zwei Stunden zuvor noch die Jägerin trainiert hatte. Im Gegensatz zu ihr und Xander jedoch, war er nicht mit Körperertüchtigung beschäftigt, sondern er meditierte. Das heißt, er versuchte zu meditieren, doch so recht wollte sich keine Bewusstseinserweiterung einstellen.
 

Es ist ein Irrglaube, dass meditieren bedeutet im Schneidersitz dazusitzen, die Augen geschlossen zu haben und zu warten bis einen eine höhere Kraft eine Eingebung schenkt oder der Geist sich 'gereinigt' hat. Ebenso ist es Unsinn, dass meditieren eine fernöstliche Praxis ist, denn tatsächlich hat sie auch im christlichen Europa, den Bräuchen der Aborigines und afrikanischen Kulturen wurzeln.
 

Tatsächlich war das was er betrieb jedoch nichts dergleichen sondern eine Technik, welche aus der Science-Fiction-Welt von Star Wars entspringt. Er saß, ganz klischeegemäß, mit gekreuzten Beinen und mit freiem Oberkörper auf dem Boden, vor sich eine Reihe von Teelichtern, die Augen geschlossen, die Hände auf den Knien ruhend.
 

Er hatte sich nach Halloween fest vorgenommen, die gewonnenen Fähigkeiten für den Kampf des Lichts gegen die Dunkelheit zu verwenden, so wie Batman oder Mara Jade aus den Star Wars Romanen, doch dafür musste er sie erst einmal wirklich beherrschen. Er hatte sich in hartes und unerbittliches Training gestürzt, manchmal sogar eine Stunde am Tag, pausenlos recherchiert, die Star-Wars-Filme im Dauermarathon geschaut und mehrere Romane gelesen, und über seine Aufgabe und sein Schicksal meditiert, das heißt er hat mehrere Star-Wars-Fanfictions geschrieben.
 

Doch bisher weigerten sich die ihm gegebenen Geschenke, ihm zu gehorchen. Er war nicht so schnell wie Darth Maul, er war nicht so stark wie Darth Maul, er hatte nicht einmal annähernd die Kontrolle über die Macht wie der Sith Lord sie besessen hatte, ganz abgesehen davon dass sein Lichtschwert nur noch ein wertloses Stück Plastik war.
 

Und so hatte er entschieden, dass er eine uralte, gewürdigte Sith-Tradition aufnehmen musste: Die Meditation. Er musste seinen Geist zur Ruhe kommen lassen, musste sich auf sein Innerstes konzentrieren, seine Konzentration bündeln und seine Gedanken sammeln, wie man das halt macht bei einer Meditation.
 

Da er dies jedoch nicht zu Hause tun konnte, Tucker hörte in letzter Zeit sehr viel Heavy Metall auf dafür angemessener Lautstärke, musste er es halt hier tun, in einem Hort des gesammelten Wissens und der Besinnung, das inoffizielle Hauptquartier der Jägerin und ihrer Gang, fast wie die Bat-Höhle. Wenn die Bibliothek also die Bathöhle war und Buffy Batman, machte das dann Giles zu Alfred? Und wer war dann Robin? Wahrscheinlich Cordelia, denn Xander würde Nightwing sein.
 

Bei der Vorstellung von Xander in einem hautengen Leder-Spandex-Kostüm wurde es Andrew warm ums Herz, doch als er an Buffy in einem Batanzug dachte, jubelte sein innerere Fan. Und wer war er selber dann? Batgirl konnte er nicht sein, das war Miss Calendar, Willow war Oracle... Da blieben ja nicht mehr viele. Eigentlich blieb da nur noch die Huntress und Spoiler, aber er konnte sich nicht wirklich anfreunden mit dem Gedanken anfreunden in Lila herum zu laufen.
 

„Andrew?“
 

Nun ja, vielleicht wäre es sowieso besser nicht Teil der Bat-Familie zu sein sondern ein Verbündeter, so wie die Mitglieder der Justice League. Angeführt von Superman, was definitiv Buffy wäre, und bestehend hauptsächlich aus Green-Lantern, Willow, Batman, der konnte nur präsentiert werden von Xander, dem Martian Manhunter, Giles war geboren für diesen Vergleich, und Wonder-Woman, welche dann wohl Miss Calendar war.
 

Obwohl Buffy eine ideale Wonder-Woman wäre, so war sie doch der Champion, der Vorkämpfer des Guten und der Gerechtigkeit, also Superman.
 

„Andrew?“
 

Und er selber? Er hatte nun eine dunkle Vergangenheit, ein dunkles Erbe welches in ihm ruhte, welches darauf wartete genutzt zu werden für das Licht und die Freiheit, den Kampf gegen Unterdrückung, Angst und Ungerechtigkeit. Blue Devil, ja, das war perfekt für ihn. Nicht nur wegen des Themas, auch wegen des Hintergrundes. Der Stuntmen Daniel Patrick Cassidy wurde zu Blue Devil und Darth Maul wurde gespielt vom Stuntmen Ray Park. So eine große Parallele war kein Zufall, es war Schicksal.
 

Dann gab es da natürlich noch Jonathan, Charlie und Stefan. Und Dawn, die Kleine durfte er nicht vergessen. Welche Superhelden waren ihre Totems, ihre Geistführer, ihre...
 

„ANDREW!!“
 

Er riss die Augen auf und sah zu Jonathan auf, welcher über ihm stand. „Komm, wir machen Schluss für Heute. Mister Giles fährt uns nach Hause. Vielleicht haben wir endlich einen Zauber gefunden, doch Miss Calendar will sichergehen dass es funktionieren wird und überprüft ihn noch eingehend.“
 

-
 

Mit einem selbstsicheren Gang betrat Angel die Diskothek das Bronze, den einzigen Club in Sunnydale in welchem Minderjährige Zugang hatten und somit Treffpunkt für die meisten Jugendlichen. Und somit auch der Ort, an welchem sich Vampire sehr leicht und sehr schnell einen Happen verschaffen konnten.
 

Er war aber nicht dort um zu essen, sondern um auf Buffy zu warten, sie waren verabredet. Die Menge ignorierend, und auch die Blicke der jungen Frauen und Mädchen welche ihn hungrig beobachteten, schlenderte er zur Bar und bestellte sich einen Latte Macchiato.
 

Buffy war noch nicht da, so dass er bereits Ausschau hielt nach einem freien Tisch an welchem er warten konnte, während er gleichzeitig den Club nach Vampiren absuchte. War dieser Kerl da hinten nicht erst letzte Woche gestorben? Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sein Getränk neben ihm hingestellt wurde, in Rekordzeit, vor allem da es voll war.
 

„Ich hätte gedacht, dass du richtigen Kaffee trinkst und nicht geschäumte Milch mit einem Schuss brauner Plörre.“, sagte eine ihm bekannte Stimme.
 

Augenblicklich wirbelte er herum und starrte den Barmann an, einen nicht näher beschreibbares... Ding. Gekleidet in ein schwarzes Hemd, eine schwarze Hose und eine dunkelrote Weste stand ein humanoides Wesen, dessen Gesichtszüge nicht genau zu erkennen waren. Die Figur war androgyn, es könnte ein sehr schlanker Mann sein oder eine flachbrüstige Frau, das Gesicht war bar jeder Art von Merkmalen und Haare gab es keine.
 

„Ähm... Bob, nehme ich an?“, fragte er misstrauisch. Warum bemerkte niemand, was das für ein Kerl war, warum scherte sich niemand darum, dass der Bartender nicht menschlich war? Die einzige Erklärung welche ihm einfiel war Geistesbeeinflussung, so dass alle es schlicht übersahen oder ignorierten.
 

„Hundert Punkte für den Kandidaten.“, bestätigte der Mann und nickte, während er sich leicht auf den Tresen lehnte. „Ich muss dich etwas Fragen mein Bester, hast du einen Moment Zeit?“
 

Angel sah sich um. Der Vampir war noch da, er flirtete mit einem Mädchen, offensichtlich mit der Absicht sich zu verspeisen, aber noch war es nicht so weit. Und Buffy war auch noch nicht da, weswegen er sagte: „Ja, einen Moment habe ich.“
 

„Gut.“ Hätte dieses Wesen einen Mund gehabt, so hätte er wahrscheinlich gelächelt. „Hast du irgendjemandem von unserem letzten Gespräch erzählt?“
 

Der Vampir schnaubte. „Was hätte ich sagen sollen? 'Der einzige Grund warum Spike mich nicht verprügelt hat ist weil ein Gott eingegriffen hat.'? Es hätte nur Fragen aufgeworfen.“
 

Bob schien zufrieden. „Finde ich gut. Halten wir es auch so, ich habe kein Interesse daran öffentliches Wissen zu werden. Und wenn nicht... nun, dann schauen wir mal.“
 

Angel verzog den Mund zu einer Art Knurren, doch er sah davon ab sein 'Game-Face' einzusetzten, nicht in der Bar. Und außerdem war es wohl dumm, das gegenüber jemandem zu tun, der scheinbar allmächtig war. „Drohst du mir?“
 

„Nein, ich nenne Tatsachen.“, wehrte Bob gelassen ab, gleichzeitig eine Limette schneidend. „Weißt du, ich habe ein Interesse daran so wenig wie möglich integriert zu sein, allerdings haben jüngste Ereignisse meine Aufmerksamkeit erfordert. Ich bin nicht scharf auf die Apokalypse oder so, auch der Tot der Jägerin ist nicht gerade eines meiner Ziele. Am besten seid ihr für mich lebendig, aber ich werde auch nicht eingreifen euch zu retten.“
 

„Das hast du bereits getan.“, gab der irische Vampir zurück.
 

„Das war eine Ausnahme, da ich auch Schuld daran war dass ihr überhaupt erst in diese Gefahr geraten seid.“ Er füllte die Limettenstücke in ein großes Cocktailglas, dann gab er einige Teelöffel Rohrzucker darüber. „Und nein, ich werde dir nicht erklären wieso ich Schuld war daran.“
 

„Schade.“, murmelte Angel mit einem Anflug von Humor. „Aber eins würde ich noch gerne wissen, ehe du wieder zurück kehrst in dein göttliches Domizil oder wo auch immer du wohnst.“
 

„Ich bin kein Gott, ich werde nicht angebetet. Ich existiere einfach und bin allmächtig, das ist etwas anderes als ein Gott zu sein.“ Während er dies sagte, zerdrückte Bob die Stückchen der Limette mit einem Stößel, dann gab er einen kleinen Schuss Chaccaca darüber. „Was willst du wissen?“
 

„Warum? Warum tust du das wirklich, ich meine... uns helfen, dich einmischen.“
 

„Die Ewigkeit ist lang.“, antwortete das angeblich allmächtige Wesen schulterzuckend, gleichzeitig gecrushtes Eis mit einem großen Löffel in das Glas gebend und dann mit einem Barlöffel ordentlich verrührend. „Um es einfach auszudrücken, mir war langweilig.“
 

Der Vampir mit Seele starrte ihn an, ehe er ungläubig sagte: „Dir ist langweilig? Du spielst mit den Leben von Unschuldigen weil dir Langweilig ist?“
 

„Ich spiele nicht.“, meinte Bob nonchalant. Im selben Moment griff er nach einer Packung Maracuja-Saft und füllte damit den Cocktail auf. „Ich sehe zu, ich schaue euch zu wie ihr um euer Leben kämpft und versucht die Welt zu retten. Es ist wie Fernsehen, nur besser.“
 

Der einzige Grund warum Angel nicht angewidert schaute war sein Überlebensinstinkt. Es war nicht ratsam einen Gott, oder was auch immer er nun genau war, als Feind zu haben. „Dass so etwas moralisch falsch ist muss ich nicht erwähnen, oder?“
 

„Sagt der Mann, welcher früher mit Vorliebe Nonnen gefoltert, vergewaltigt und dann getötet hat.“, kam die lapidare Antwort. Dann dekorierte Bob den Cocktail noch mit Schirmchen, füllte noch etwas Eis nach und stellte das Glas dann vor ihm hin. „Für Buffy, geht aufs Haus. Wir sehen uns.“
 

Angel wollte gerade etwas erwidern, als er die Anwesenheit seiner Freundin neben sich spürte und sie kurz ansah.
 

„Hey Honey.“, begrüßte sie ihn lächelnd und gab ihm ein Küsschen, ehe sie den Cocktail sah. „Für mich? Wow, danke.“
 

Völlig aus der Bahn geworfen blickte Angel wieder zu Bob, nur um zu erkennen, dass dieser verschwunden war, genau so wie es zu erwarten gewesen war. //Bastard.//
 

-
 

Es war bereits sieben nach eins, als Jonathan Levinson, kurzzeitiger Träger des Hexenkönigs in sich und nun vielleicht Verfluchter, endlich seinen Kopf auf sein Kissen legte und die Augen schloss, beschließend dass es dringend Zeit wurde zu schlafen. Doch sein Kopf war aufgewühlt, seine Gedanken in Aufruhr, so dass sich Schlaf nicht einstellen wollte.
 

//Ich kann Magie wirken? Habe ich diese Gabe?// Er war sich unsicher, ob er den Worten von Stefan Glauben schenken sollte oder nicht, denn auch wenn dieser wenig Gründe bisher dafür geliefert hatte ihm nicht zu trauen, so gab es doch viele Gründe warum er selber nicht in sein eigenes Glück glauben konnte. Jedenfalls nicht mehr.
 

Das Leben hatte ihm zu oft ein Schnippchen geschlagen, ihn zu oft auf den Hintern fallen lassen, so dass er Zweifel hatte ob es diesmal anders sein sollte. Was wäre, wenn der Schuss nach hinten losgehen würde und er die Folgen tragen müsste? Er war weder dumm noch leichtsinnig, nicht mehr nach Halloween, und er wusste wie böse die Folgen von fehlgeschlagener Magie sein konnten, Andrew war ein gutes Beispiel.
 

Aber er war neugierig, sehr neugierig sogar. Wie konnte irgendjemand der Versuchung widerstehen, vielleicht Magie wirken zu können, echte, wahre, mächtige Magie? Er konnte es jedenfalls nicht, und so hatte er Mister Giles nach einem Buch gefragt, welches eine gute Einführung in die Welt der Zaubersprüche und Rituale sein würde. Nichts mit Sprüchen oder irgendwelchen Dämonenbeschwörungen, sondern eine Art Zusammenfassung für den erleichterten Einstieg, etwas womit man sich einen Überblick über Magie verschaffen konnte um zu sehen, ob es überhaupt etwas für ihn war.
 

Aus diesem Grund hatte er bis spät in die Nacht auf seinem Bett gesessen und seine Nase in ein dickes Buch vergraben gehabt, dem umfassenden Werk 'Encyclopedia Arcana', einem noch recht jungen Werk eines vergleichbar erfahrenen Magiers aus Russland. Glücklicherweise hatte er eine englisch Version davon erhalten, auch wenn diese selten waren.
 

Er hätte nie gedacht, wie viel Magie es eigentlich gab, wie unterschiedlich Magie sein konnte. Ein Zauber war nicht einfach ein Zauber, eine Hexe war nicht das gleiche wie ein weiblicher Zauberer, und was war ein Traumathurg, ein Arcanist, ein Chronomaner oder ein Elementalist? Und worin lagen die Unterschiede.
 

Ja, Magie interessierte ihn und er hatte definitiv vor, sich in ihr zu versuchen. Jetzt musste er nur noch herausfinden, welche Art von Magie für ihn am besten geeignet war.
 

-
 

Es war kurz nach fünf Uhr morgens, als die Tür zum Haus der Familie Harris aufging und eine muskulöse, sportliche Gestalt heraus trat. Gekleidet war sie in eine graue Jogginghose und ein dunkelblaues T-Shirt, dazu simple Laufschuhe.
 

Seitdem er kurzzeitig von dem Wesen genannt Master Chief besessen gewesen war, hatte Alexander Lavelle Harris, genannt meistens einfach nur Xander, sich verändert. Seine Muskeln waren ausgeprägter, seine Gestalt ein wenig größer, seine Knochen härter und sein Metabolismus leistungsfähiger.
 

Doch für ihn tiefgreifender waren nicht die körperlichen Veränderungen, sondern die geistigen. Auf den ersten Blick hatte er sich in dieser Beziehung nicht viel verändert, er war immer noch ein mutiger, treuer, altkluger Teenager welcher die Angewohnheit hatte seine Mitmenschen mit Spitznamen zu belegen.
 

Doch er selber wusste was sich verändert hatte. Er war nun noch mutiger, noch treuer, dazu außerdem diszipliniert und fleißig, beides Wörter mit denen man ihn zuvor kaum hatte beschreiben können. Die Erinnerung an einen Krieg und höllisches Lebenslanges Training können einem das antun.
 

Und diesen Morgen hatte er mit etwas begonnen, wofür er sehr seltsame Blicke geschenkt bekommen sollte: Er ging joggen. In Sunnydale. Vor Sonnenaufgang.
 

Er hatte sich versucht einzureden wie wahnsinnig das war, dass so etwas absoluter Selbstmord war, aber sein Körper hatte einfach nicht mehr still sitzen können. Er erwachte seit Halloween jeden Morgen nach wenigen Stunden Schlaf und dann hatte er den unwiderstehlichen Drang sich zu bewegen, sich auszupowern bis seine Muskeln brennen.
 

Zunächst hatte er Liegestütze und Sit-Ups gemacht, ehe er in seinem Zimmer mit Schattenboxen begonnen hatte, doch das reichte auch nicht mehr. Und so hatte er an diesem Tag beschlossen, mit dem Laufen anzufangen, obwohl er wusste wie wahnsinnig das eigentlich war. Er hatte vor das ganze mit einer Art morgenlicher Streife zu verbinden, weswegen er zwei Pflöcke dabei hatte. Wehe jedem Vampir, der sich dachte einen leichten Snack zu sich nehmen zu können.
 

-
 

„Guten Morgen Stefan.“, begrüßte Willow einige Stunden später ihren Mitschüler vor dem Eingang zur Schule. Sie sah aus wie immer, Kleidung absolut nicht in der Mode und unauffällig, Tasche über die Schulter gehängt und Bücher vor der Brust „Wie geht es deinem Kopf?“
 

„Guter.“, brummte dieser tonlos, ehe er stoppte. „Besser. Guter ist ein Wort, das nicht gibt, ist es?“
 

Sie lächelte leicht und kicherte ein wenig. „Ja, es heißt Besser und 'guter' gibt es wirklich nicht, obwohl es das geben sollte, würde die Sprache vereinfachen und wäre ein lustiges Wort, so wie 'Besterstes' als Steigerung von 'Bester'...“
 

Der Rest des Satzes wurde verschluckt, als sie bemerkte wie der Junge vor ihr sie mit einer hochgezogenen Augenbrauen und ansonsten ausdruckslosen Gesicht ansah.
 

„Eeep... ich bin ruhig.“, brachte sie piepsig heraus, ihre Bücher näher an sich drückend.
 

„Ist okay, alles ist fein, tu nicht sorgen.“, beruhigte er sie sofort, jedoch ohne seine Stimmlage in irgend einer Weise zu ändern. „Bloß erzähl mir was du willst, okay?“
 

„Woher...“ Sie wollte ihn fragen woher er wusste, dass sie etwas wollte, doch dann erinnerte sie sich daran, dass er eigentlich IMMER so etwas wusste, es hing wahrscheinlich mit seinen neuen empathischen Fähigkeiten zusammen. Oder er konnte einfach Menschen lesen. „Gut.“
 

Sie holte noch einmal Luft und sah sich dann auf einmal um ob jemand lauschen würde, was natürlich nicht der Fall war. „Also... meinst du wirklich, ich könnte... na ja, wirklich eine gute Hexe werden?“, fragte sie ihn dann und ihre Stimme wurde während des Satzes immer leiser.
 

„Nein, ich es wissen.“, antwortete er schlicht, ehe er hinzufügte. „Now listen, ich weiß ich bin not der nettest Kerl in der Welt, aber ich bin nicht Lügner, okay? Du hast ein Geschenk, ein große Macht in von dir das nur wartet zu werden entdeckt von dir. Ich kann fühlen sowas.“
 

Sie sah ihn noch einen Moment an, ehe sie nickte. „O-Okay... ich d-denke, ich probier es mal... aber mit was Kleinem, ja? Will ja nicht direkt die Apokalypse auslösen.“
 

„Guter Vorsatz.“, meinte er darauf und lächelte leicht schief, dann erlaubte er sich ein überlegenes Lächeln. „Weißt du, ich habe eine Ahnung. Ich denke, du und die anderen, und vielleicht sogar ich selbst, sind werden Teil auf etwas groß, etwas wirklich wichtigem. Ich kann nicht richtig beschreiben es, es ist bloß ein Ahnung, so etwas wie Instinkt, aber...“ Er zuckte mit den Schultern. „... gewöhnlich mein Ahnung sind korrekt.“
 

Willow trat von einem Fuß auf den anderen und sah ihn fragend und auch etwas ungläubig an. „Etwas... großes? Groß wie Mount Rushmoore oder eher so groß wie die Erfindung des Internets?“
 

Man muss, um diese Formulierung zu verstehen, bedenken, dass zu diesem Zeitpunkt das Internet kaum mehr war als eine große Ansammlung von Seiten für Pornografie und einige Freaks welche keine anderen Hobbys hatten... also fast wie auch zehn Jahre später, nur nicht so gesellschaftlich akzeptiert.
 

„Mehr wie die Erfindung von dem Licht Kolben.“, erwiderte er selbstsicher, ehe er an ihr vorbei schritt in Richtung des Schulgebäudes. „Komm an, wir tun haben ein paar Minuten rest, ich will checken auf Andrew bevor der Anfang von Klasse.“
 

Nachdem die beiden das Schulgebäude betreten hatten, schlug ein anderer Schüler ebenfalls diese Richtung ein. Sie hätten ihn wahrscheinlich nicht beachtet da er recht normal aussah und sie ihn nicht kannten, doch eine ihrer Freundinnen kannte ihn. Sein Name war Ford und er kam aus Los Angeles.
 

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So, und im nächsten Kapitel wird es dann mit der Serie weiter gehen, Andrew wird weiterhin Meditation versuchen und Jonathan startet zusammen mit Willow seine ersten Versuche in der Magie.



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